IN MEMORIAM-GEBURTSTAGE IM JANUAR 2017
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.1.László POLGÁR: 70. Geburtstag
Er wurde an der Franz Liszt-Akademie in Budapest ausgebildet und begann seine Karriere 1972 an der Nationaloper von Budapest als Graf Ceprano in Verdis »Rigoletto«. Nachdem er anfänglich dort kleinere und Comprimario-Partien gesungen hatte, übernahm er seit Mitte der siebziger Jahre große Rollen und erschien seit etwa 1980 oftmals als Gast im Ausland. 1974 gewann er den Dvorák-Wettbewerb, 1980 den Hugo Wolf-Wettbewerb in Wien, 1981 den Concours Pavarotti in Philadelphia, 1982 den F. Liszt-Wettbewerb in Budapest. 1978 sang er an der Budapester Nationaloper in der Uraufführung der Oper »Draußen vor der Tür« von S. Balassa. 1978 kam es dann zu seinem ersten Auslandsgastspiel, als er an der Hamburger Staatsoper den Osmin in der »Entführung aus dem Serail« sang. An der Oper von Budapest wirkte er 1980 in der Erstaufführung von Strawinskys »The Rake’s Progress« mit. 1982 gastierte er am Théâtre de la Monnaie Brüssel und an der Oper von Philadelphia. Ebenfalls 1982 sang er an der Covent Garden Oper London den Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini. In Budapest hatte er spektakuläre Erfolge, als er 1982 den Leporello im »Don Giovanni«, 1983 den Gurnemanz im »Parsifal« vortrug. 1983 an der Berliner Staatsoper zu Gast. Bei den Salzburger Festspielen trat er 1985-86 als Sarastro in der »Zauberflöte«, 1988 als Publio in »La clemenza di Tito«, 1996 als Priester in A. Schönbergs »Moses und Aron«, 1999 als Wagner in Busonis »Doktor Faust«, 2001 in der Titelrolle von B. Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« (in einer konzertanten Aufführung) und 2003 als Kadmos in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Bakchantinnen« von E. Wellesz auf; er wirkte dort auch 1985 in einem Kirchenkonzert und 1986 in einem Mozart-Konzert mit. Im Wiener Konzerthaus wirkte er in mehreren konzertanten Opernaufführungen mit, so 1985 als Teiresias in »Die Bakchantinnen«, 1986 als Callistene in »Poliuto« von Donizetti, 1989 als Baldassare in »La Favorita« von Donizetti, 1993 als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« und 2005 als König Karl in »Fierrabras« von Franz Schubert. Durch Gastspielverträge war er mit der Staatsoper von München und seit 1986 mit dem Opernhaus Zürich verbunden. 1986 als Sarastro an der Grand Opéra Paris zu Gast. 1986-91 gastierte er in insgesamt 35 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Timur in Puccinis »Turandot«, als Eremit im »Freischütz«, als Colline in »La Bohème«, als Leporello, als Boland in der vergessenen Oper »Fierrabras« von Franz Schubert (den er zuvor schon 1988 bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien gesungen hat), als Pater Guardian in »La forza del destino«, als Sarastro und als Publio. Zusammen mit dem Budapester Ensemble gastierte er 1987 bei den Festspielen von Wiesbaden. 1988 hörte man ihn am Opernhaus von Zürich als Leporello. 1989 sang er bei den Festspielen im finnischen Savonlinna den Sarastro, 1990 an der Staatsoper Budapest den Pater Guardian, 1991 an der Oper von Nizza den Leporello. Seit 1991 reguläres Mitglied des Opernhauses Zürich; hier hörte man ihn u.a. als Phanuël in »Hérodiade« von Massenet, als Oroveso in »Norma« von Bellini, als Grafen in »Nina« von Paisiello, als Giorgio in »I Puritani« von Bellini und als Enrico in »Anna Bolena« von Donizetti. 1991 gastierte er am Teatro Bellini Catania als Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, 1992 an der Oper von Brüssel als Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1995 trat er in Amsterdam in Schönbergs »Moses und Aron« auf. 1995 hörte man ihn an der Mailänder Scala (in konzertanten Aufführungen) in der Titelrolle von B. Bartóks »Herzog Blaubarts Burg«, die er dann auch in London und Paris sowie 1998 beim Festival von Aix-en-Provence vortrug. 1997 sang er an der Oper von Lausanne und am Théâtre des Champs-Élysées Paris den Rocco in »Leonore« (Erstfassung des »Fidelio« von Beethoven), 1998 am Teatro Colón Buenos Aires den Osmin. 2000 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin als Gurnemanz. An der Mailänder Scala hörte man ihn 2001 (in konzertanten Aufführungen) als Grafen Walter in Verdis »Luisa Miller« und 2003 als Pfarrer in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Neben seine Bühnenkarriere trat eine zweite nicht weniger erfolgreiche Laufbahn im Konzertsaal, vor allem als Solist in Oratorien und religiösen Musikwerken. Er gab Konzerte in Ungarn, Russland, Italien, Frankreich, Kanada und sang 1984 und 1987 in der New Yorker Carnegie Hall in Haydns »Schöpfung«. Seit 1978 Professor an der F. Liszt-Akademie Budapest. Er starb 2010 in Zürich.
Schallplatten: Hungaroton (»Az ajtón Kivül« von Sándor Balassa, »Christus« und Ungarische Krönungsmesse von F. Liszt, »Die Königin von Saba« von Goldmark, Gurnemanz in Gesamtaufnahme des »Parsifal«, »Belfagor« von O. Respighi), Telefunken (Leporello im »Don Giovanni«, Krönungsmesse von Mozart, »Mario und der Zauberer« von Vajda), DGG (»Fierrabras« von Schubert, Werke von J. Haydn und F. Liszt, »Moses und Aron« von Schönberg, Titelrolle in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók mit Jessye Norman als Judith), CBS (»Poliuto« von Donizetti), Sony (»Bastien und Bastienne« von Mozart), Decca (»Die Gezeichneten« von Fr. Schreker), EMI (Publio in »La clemenza di Tito«), Teldec (Rocco im »Fidelio«), Philips (»Die Zauberflöte« aus Drottningholm, auch als Video).
1.1. Giuseppe PATANÉ: 85. Geburtstag
Der Sohn des Dirigenten Franco Patané (1908-68) studierte am Konservatorium von San Pietro a Majella in Neapel. Bereits im Alter von 19 Jahren gab er mit einer Aufführung von »La Traviata« am Teatro Mercadante in Neapel sein Debüt als Dirigent. In der Folge wirkte er als Zweiter Dirigent am Teatro San Carlo in Neapel (1951-56), als Erster Dirigent am Linzer Landestheater (1961-62) und dann bis 1968 als Dirigent an der Deutschen Oper in Berlin. 1962-83 leitete er insgesamt 125 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper. Er dirigierte 1970-88 oftmals an der Scala in Mailand und feierte dort triumphale Erfolge. Er dirigierte auch in Kopenhagen, das Berliner Radio Sinfonie Orchester und das Orchestre de la Suisse Romande; 1975-83 brillierte er an der Metropolitan Opera New York in insgesamt 134 Vorstellungen größtenteils mit italienischer Oper (»La Gioconda«, »Madame Butterfly«, »Il Trovatore«, »Cavalleria rusticana«/»Pagliacci«, »Rigoletto«, »Carmen«, »Aida«, »Lohengrin«, »Tosca« und »Un Ballo in maschera«); 1982-84 war er einer der beiden Ersten Dirigenten der American Symphony in New York. 1985-89 war er Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. Patanè brach am 29. Mai 1989 plötzlich an einem Herzinfarkt während einer Aufführung von Gioacchino Rossinis »Il barbiere di Siviglia« an der Bayerischen Staatsoper in München zusammen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er starb.
1.1. Dieter SCHOLZ: 85. Geburtstag
Sein Gesangstudium fand an der Musikhochschule von Dresden statt, wo er Schüler von H. Meißner und von H. Winkler war. Er begann zunächst 1958 eine Karriere als Operettensänger in Leipzig (Musikalische Komödie), ging dann aber 1975 zur Oper über und spezialisierte sich auf das Buffo- und Charakterfach. Seit 1981 war er Mitglied des Opernhauses von Leipzig. Hier wie bei Gastspielen an den Bühnen der DDR und, zusammen mit dem Leipziger Ensemble, auch auf internationaler Ebene hatte er seine Erfolge in Rollen wie dem Papageno in der »Zauberflöte«, dem Bartolo im »Barbier von Sevilla« von Rossini, dem van Bett in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, dem Don Alfonso in »Così fan tutte« (Leipzig 1991), dem Leporello im »Don Giovanni«, dem
Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, dem Stadinger im »Waffenschmied« von Lortzing, dem Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und dem Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, auch in Partien aus dem Bereich der Operette und des Musicals. Bereits 1977 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Leipzig. Auch sein Sohn Andreas Scholz (* 1964) wurde ein bekannter Sänger, der wie sein Vater in Leipzig wirkte.
Schallplatten: Decca (»Jonny spielt auf« von Krenek).
1.1. Andrzej HIOLSKI: 95. Geburtstag
Ausgebildet durch Helene Oleskie am Konservatorium in Lwów. Er debütierte bereits 1944 in Krakau als Janusz in »Halka« von Moniuszko (unter der Regie von Adam Didur) und kam dann 1945 an die Schlesische Oper in Bytom (Beuthen). 1950 wurde er an die Nationaloper von Warschau berufen, zu deren bedeutendsten Künstlern er für viele Jahre gehörte. Er gewann mehrere Preise bei nationalen und internationalen Gesangwettbewerben, so u.a. 1954 in Toulouse; 1955 erhielt er den polnischen Staatspreis. Gastspiele und Konzerte führten den Künstler in die Sowjetunion, in die CSSR, nach Ungarn, England, Finnland und Frankreich. Er bereiste auch China und 1979 Holland. Am 20.6.1969 sang er an der Hamburger Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Die Teufel von Loudun« von Penderecki die Partie des Urbain Grandier. Das Bühnenrepertoire des Sängers gipfelte in Partien aus dem Bereich der polnischen und russischen (Titelheld in Tschaikowskys »Eugen Onegin«) Oper, enthielt aber auch italienische und französische Partien, darunter waren der Scarpia in »Tosca«, der Silvio im »Bajazzo«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Germont-père in »La Traviata«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Escamillo in »Carmen«, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Posa in Verdis »Don Carlos« und der Malatesta im »Don Pasquale« von Donizetti. Er wurde dazu als Konzert- und Oratoriensänger bekannt; so sang er bei den Festspielen von Salzburg 1970 in der Lukas-Passion von K. Penderecki. Er galt auch als ein großer Liedersänger (Schubert, G. Mahler). 1995 sang er zum 50jährigen Jubiläum der Oper von Bytom nochmals, inzwischen 73 Jahre alt, den Janusz. Er starb 2000 in Krakau.
Schallplatten: Muza (Janusz in »Halka«, »Das Gespensterschloss« von Moniuszko, »Król Roger« von Szymanowski, Solo-Aufnahmen, u.a. Schuberts »Schwanengesang«), Philips (Lukas-Passion und »Utrenja« von Penderecki), Proviva (»Jephtas Tochter« von Bloch), HMV (»Boris Godunow«, Te Deum von Penderecki), Marco Polo (»Król Roger«), Polskie Nagrania/Naxos (geistliche Werke von K. Szymanowski). Seine ersten Aufnahmen (Lieder) wurden bereits um 1950 unter dem Pseudonym Andrzej Boruty veröffentlicht.
1.1. Sven D’AILLY: 125. Geburtstag
Er war in Stockholm Schüler von A. Ekholm und Gillis Bratt. 1912 debütierte er bei der Operntruppe von K. Swanström, die Schweden durchreiste. 1913-23 war er am Oscartheater in Stockholm engagiert, wo er als Operettensänger sehr erfolgreich auftrat. 1923-47 war er Mitglied der Königlichen Oper Stockholm; seit 1939 wirkte er an diesem Opernhaus auch als Regisseur. In seinem Repertoire für die Bühne standen an erster Stelle Charakterpartien. Zu seinen Glanzrollen zählten auch der Titelheld in »Figaros Hochzeit« von Mozart, der Daland in »Der fliegende Holländer« und der Mephisto im »Faust« von Gounod. Er wirkte an der Stockholmer Oper in mehreren Uraufführungen von Opern mit: 1925 in »Bäckahästen« von K. Atterberg, 1929 in »Engelbrekt« von N. Berg, 1932 in »Resa till Amerika« von Hilding Rosenberg, 1934 in »Fanal« von K. Atterberg, 1939 in »Kathrin« von E.W. Korngold. Hinzu trat eine Vielzahl von schwedischen Erstaufführungen, von denen hier nur »Mona Lisa« von M. von Schillings (1924), »Pelléas et Mélisande« von Debussy (1926 als Arzt), »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss (1926), »Königskinder« von Humperdinck (1926), »Fürst Igor« von Borodin (1933) und »La Fanciulla del West« von Puccini (1934) genannt seien. Er wirkte nach seinem Rücktritt von der Bühne und vom Konzertpodium in Stockholm als Sprach- und Gesangpädagoge. Er starb 1969 in Täby.
Interessante Aufnahmen auf den Marken HMV, Orchestrola, Bravo und Ultraphon, zum großen Teil Ausschnitte aus seinem Operettenrepertoire.
1.1. Miklós RADNAI: 125. Geburtstag
Der Schüler von Felix Mottl, Victor von Herzfeld und Hans Koessler unterrichtete 1919-25 Harmonielehre an der Musikhochschule von Budapest und war danach bis zu seinem Tode 1935 Direktor der Budapester Oper. Neben einer Oper und zwei Ballettpantomimen komponierte er eine sinfonische Suite, die Mosaische Suite für Orchester, die Große Chorkantate Sinfonie der Ungarn sowie eine weitere Kantate.
1.1. Artur RODZINSKI: 125. Geburtstag
Er studierte Rechtswissenschaften an der Wiener Universität abgeschlossen mit dem Doktorat, gleichzeitig studierte er Musik, das Musikstudium musste er wegen des Kriegsausbruchs 1914 abbrechen. 1918–19 war er Dirigent an der Lemberger Oper, 1920–25 an der Warschauer Oper und Philharmonie. Auf Einladung von Leopold Stokowski kam er in die USA, wo er die Orchester von Philadelphia (1926–29), Los Angeles (1929–33), Cleveland (1933–43), New York (1943–47) und Chicago (1947–58) dirigierte. Er starb 1958 in Boston. Seine zweite Ehefrau, Halina Rodzińska geb. Lilpop, hinterließ eine Biografie „Our Two Lives“.
3.1. Johanna PETERS: 85. Geburtstag
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin in der National School of Opera London. 1958 sang sie beim Oxford University Club die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky. 1959 begann sie ihre Bühnenkarriere, indem sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Marcellina in »Le nozze di Figaro« sang. In dieser Rolle erschien sie auch 1962 bei den Festspielen von Glyndebourne, wo sie auch am 19.7.1970 in der Uraufführung der Oper »The Rising of the Moon« von Nicholas Maw als Witwe Sweeney mitwirkte; 1971 wiederholte sie dort diese Partie und übernahm bei den gleichen Festspielen 1977 und 1979 die Rolle der Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. 1962 hörte man sie in London als Dame Carruthers in der Gilbert & Sullivan-Operette »The Yeomen of the Guard« und beim St. Pancras Festival in der Titelrolle der Oper »Artaxerxes« von Thomas Arne. Sie konnte bald eine erfolgreiche Karriere an den großen englischen Opernbühnen zur Entwicklung bringen. So sang sie an der Sadler’s Wells Oper London und bei der Welsh Opera Cardiff. Bei der Scottish Opera Glasgow sang sie 1964-78 die Marthe im »Faust« von Gounod, die Florence Pike in »Albert Herring« von B. Britten, die Amme in »Boris Godunow«, die Grimgerde wie die Schwertleite in der »Walküre«, die Mother Goose wie die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, die 1. Norn in der »Götterdämmerung«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Herzogin von Plaza-Toro in »The Gondoliers« von Gilbert & Sullivan, die Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B. Britten und die Lucy Lockit in »The Beggar’s Opera«. Am 16.3.1974 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »Catiline Conspiracy« von Iain Hamilton in der Partie der Sempronia mit. An der Covent Garden Oper London trat sie 1974-76 als Amme im »Boris Godunow« und als Annina in »La Traviata« auf. Sie gehörte jenem Kreis von englischen Sängern an, die sich in besonderer Weise mit dem Werk von Benjamin Britten befassten; so sang sie im Ensemble der English Opera Group und bei den Festspielen von Aldeburgh. Sie wirkte in Aldeburgh am 11.6.1960 in der Uraufführung der Oper »A Midsum
mer Night’s Dream« von Britten mit und trat in zahlreichen Partien in dessen Opern auf. Mit der English Opera Group gastierte sie 1960 in Amsterdam. Bei der Russland-Tournee der English Opera Group sang sie die Bianca in »The Rape of Lucretia« und die Florence Pike. Weitere Bühnenpartien der Sängerin waren die Mrs. Peachum in »The Beggar’s Opera«, die Nancy in Flotows »Martha« (Phoenix Opera, 1973), und die Margarita in »I quattro rusteghi«, die sie 1983 mit dem Ensemble der Phoenix Opera beim Cambden Festival sang. Sie wurde später eine geschätzte Gesanglehrerin. 1978-86 wirkte sie als Professorin an der Guildhall School of Music London, seit 1989 leitete sie deren Abteilung für Vokalstudien. Sie starb 2000 in London.
Schallplatten: Decca (Florence Pike in vollständiger Aufnahme von »Albert Herring« von B. Britten), Memories (»Il giovedi grasso« von Rossini).
3.1. Cornelius EBERHARDT: 85. Geburtstag
Er studierte an den Universitäten München und Hamburg, der Münchener Musikhochschule und der Accademia Musicale Chigiana in Siena. In München wurde er in dieser Zeit Mitglied der Burschenschaft Rhenania. 1956-60 war er Kapellmeister und Chordirektor an den Städtischen Bühnen Ulm, bevor er 1960-69 erster Kapellmeister am Staatstheater am Gärtnerplatz in München wurde. Während dieser Zeit lehrte er als Dozent an der Münchener Musikhochschule (1960–69), war Leiter der Symphonie-Konzerte der Münchner Philharmoniker für das Jugendkulturwerk (1960–69) und Dirigent des Orchestervereins „Wilde Gung’l“ (1965–69). Als Generalmusikdirektor in Regensburg 1969-77, Gründer der Regensburger Musikschule und seiner Tätigkeit als Honorarprofessor im Jahr 1972 initiierte er 1973 das erste „Bayerische Tonkünstlerfest“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Für 25 Jahre (1975–2000) war er als Music Director des „Corpus Christi Symphony Orchestra“ (Texas) tätig. International war er neben der Anstellung als Music Director des „American Institute of Musical Studies“ in Dallas und Leiter des „AIMS (American Institute of Musical Studies) Festival Orchester“ in Graz (1978–2006) auch Professor an der University of Texas at Austin (1979–80 und 1984–87) sowie Gastdirigent des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters, der „Rumänischen Staatsphilharmonie“ in Cluj-Napoca, des „New Jersey Symphony Orchestra“, des Staatsorchester Sao Paolo (Brasilien), des Staatsorchesters Lissabon (Portugal) sowie der Festspiele „Rumänisches Brahms Festival“ in Cluj, dem „AIMS Festival“ in Graz, der „Gustav-Mahler-Woche“ in Toblach (Südtirol)) und des Festivals in Evian-les-Bains (Frankreich). In der Zeit seiner Tätigkeit als Professor an der Münchener Musikhochschule (1977–96) und Leiter ihrer Opernschule (1977–96) war Eberhardt auch Präsident dieser Hochschule sowie Erster Vorsitzender und ständiger Gastdirigent der Münchner Symphoniker (1996–2002). Nationale Engagements als Gastdirigent hatte er außerdem beim Berliner Symphonischen Orchester, dem Gürzenich-Orchester in Köln, der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Niedersächsischen Staatsorchester Oldenburg sowie der „Münchner Biennale für Neues Musiktheater“. Er starb 2011 in Oberaudorf.
3.1. Pierre DERVAUX: 100. Geburtstag
Er studierte Klavier bei Isidore Philipp und Yves Nat am Pariser Konservatorium sowie Kontrapunkt und Harmonik bei Marcel Samuel-Rousseau, Jean und Noel Gallon. 1945 gab er sein Debüt als Dirigent beim Orchestre Pasdeloup. 1947-53 war er Chefdirigent des Orchesters der Opéra-Comique und 1949-55 stellvertretender Direktor der Concerts Pasdeloup. 1956-72 war er erster Dirigent bzw. Orchesterchef der Pariser Oper. 1968-75 stand er dem Quebec Symphony Orchestra vor. 1971 wurde er künstlerischer Leiter des Orchestre national des Pays de la Loire (ONPL) und wirkte zusätzlich 1979-81 als Musikdirektor der Oper Nizza. Er war als Gastdirigent in den USA, in Asien und Europa. Uraufführungen dirigierte er u.a. von Darius Milhaud, Jean Francaix, Henry Barraud, Emmanuel Bondeville und Pierre Capdevielle. Er unterrichtete 1964-86 an der École Normale de Musique des Paris, 1965-72 am Conservatoire de musique de Montréal und 1972-81 an der Internationalen Sommerakademie in Nizza. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Jean-Claude Casadesus, Sylvain Cambreling, Dominique Rouits, Adrian McDonnell, Georges Aperghis, Patrick Juzeau, Patrick Botti, Jean Leccia und Jean-Pierre Wallez. Er komponierte Orchester- und Kammermusik. Er starb 1992 in Marseille.
3.1. Gladys PARR: 125. Geburtstag
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Royal Academy of Music in London. Sie durchlief eine ganz englische Karriere. Sie sang seit 1915 bei der Carl Rosa Opera Company und mit deren Ensemble 1920 an der Covent Garden Oper London die Suzuki in »Madame Butterfly«, den Siebel im »Faust« von Gounod und den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«. 1921-28 trat sie bei der British National Opera Company auf. Sie hatte große Erfolge bei ihren Auftritten an der Covent Garden Oper, u.a. 1930 als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« unter Bruno Walter und 1932 in der gleichen Partie, die als ihre Glanzrolle galt, unter Sir Thomas Beecham. 1933 sang sie an der Covent Garden Oper die Annina im »Rosenkavalier«, 1934 in der englischen Erstaufführung der Oper »Arabella« von R. Strauss die Rolle der Kartenaufschlägerin. 1935-36 hörte man sie bei der Sadler’s Wells Opera London (u.a. als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi). Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie innerhalb der von Benjamin Britten gegründeten English Opera Group tätig; mit diesem Ensemble kreierte sie bei den Festspielen von Glyndebourne am 20.6.1947 die Miss Pike in der Uraufführung von Brittens »Albert Herring«, beim Aldeburgh Festival am 14.6.1949 die Mrs. Baggott in Brittens »The Little Sweep« (»Let’s make an Opera«) in der Jubilee Hall in Aldeburgh, 1958 in der Orford Parish Church die Mrs Noah in »Noyes Fludde« vom gleichen Komponisten. Weitere Rollen in ihrem Repertoire, die sie vor allem während ihres Engagements bei der Carl Rosa Opera Company sang, waren u.a. der Frédéric in »Mignon« von A. Thomas, Antonias Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Azucena im »Troubadour«, die Carmen, die Königin der Zigeuner in »The Bohemian Girl« von M- Balfe, der Cherubino wie die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, die Berta im »Barbier von Sevilla«, die Flosshilde in der »Götterdämmerung«, der Orlofsky in der »Fledermaus«, die Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Maddalena im »Falstaff« und die Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Später war sie pädagogisch tätig. Sie starb 1988 in London. Mit der berühmten englischen Sopranistin Eva Turner war sie durch eine lebenslängliche Freundschaft verbunden.
Schallplatten: HMV, darunter eine bekannte Aufnahme des »Meistersinger«-Quintetts zusammen mit Elisabeth Schumann, Lauritz Melchior, Friedrich Schorr und Ben Williams.
4.1. Gašper DERMOTA: 100. Geburtstag
Er war der jüngere Bruder des berühmten Tenors Anton Dermota (1910-89), der vor allem an der Wiener Staatsoper eine große Karriere hatte. (Ein weiterer Bruder Leo Cordes-Dermota debütierte 1942 am Landestheater von Salzburg, dem er bis 1950 angehörte, war dann am Theater von Würzburg engagiert und trat bei den Salzburger Festspielen 1949 in einem Konzert, 1951 als Arbace in Mozarts »Idomeneo« und als Solist in der C-Moll-Messe von Mozart auf). Gasper Dermota erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Ljubljana (Laibach) und debütierte 1952 am dortigen Slowenischen Nationaltheater. Seitdem blieb er für viele Jahre Mitglied dieses Hauses, an dem er in Partien wie dem Herzog im »Rigoletto«, dem Nemorino in »
L’Elisir d’amore«, dem Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, dem Lenski im »Eugen Onegin«, dem Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und dem Titelhelden in »Werther« von Massenet gehört wurde. Erfolgreiche Gastspiel- und Konzertauftritte in Jugoslawien. Er starb 1969 in Medno bei Lubljana.
4.1. Antonio Maria MAZZONI: 300. Geburtstag
Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Er studierte in seiner Geburtsstadt Bologna Musik und erhielt eine Ausbildung als Sänger. Er machte sich als Opernkomponist einen Namen und wurde Mitglied der Accademia Filarmonica. Er lebte in der Folge als Kapellmeister in Bologna, unternahm aber auch immer wieder Reisen ins Ausland, wo seine Opern mit Erfolg aufgeführt wurden. So wirkte er am Hof von Lissabon, wo am Teatro do Tejo zwei seiner Bühnenwerke erfolgreich waren. Als Flüchtling vor den Folgen des Erdbebens vom 1. November 1755 kam er nach Madrid, wo er für den spanischen Hof komponierte. Der Hofoperndirektor Carlo Broschi (Farinelli) beauftragte ihn mit der Vertonung des Textbuches Il re pastore von Pietro Metastasio, das als Aminta 1756 erfolgreich aufgeführt wurde. Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Madrid ging er für ein Engagement nach Sankt Petersburg, Bologna blieb jedoch sein Lebensmittelpunkt. Er gehörte in seiner Geburtsstadt zu den anerkannten Musikerpersönlichkeiten. Er starb 1785 in Bologna. Neben seinen Opern sind von ihm zahlreiche Solfeggien, Skizzen zu Opern und Oratorien überliefert. Er schrieb in einem eingängigen, leicht fasslichen Stil.
5.1. Franco GHITTI: 85. Geburtstag
Als Rodolfo an der Met
Er war zunächst als Angestellter bei der italienischen Eisenbahn beschäftigt, ließ dann aber seine Stimme durch die Pädagogen Giovanni Inghilleri, Gennaro Barra Caracciolo, Vladimiro Badiali und Domenico Malatesta ausbilden. Gewinner des Gesangwettbewerbs von Spoleto 1959, worauf im gleichen Jahr sein Bühnendebüt im Rahmen des Spoleto Festivals als Faust von Gounod stattfand. Er gastierte von seinem Wohnsitz Brescia aus an den großen italienischen Bühnen (Bologna, Genua, Neapel, Rom, Venedig, Turin, Triest) wie auch im Ausland. Dort erschien er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opern von Marseille, Toulouse und Genf (1962 als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«) und an Theatern in Westdeutschland. An der Metropolitan Oper New York sang er 1964 den Beppe im »Bajazzo« (seine Antrittsrolle), den Malcolm in Verdis »Macbeth«, den Rodolfo in »La Bohème« und den Don Ottavio im »Don Giovanni« in insgesamt 18 Vorstellungen. 1967 sang er beim Opernfestival von Bergamo in der Uraufführung der Oper »Pozzo e il pendolo« von Bettinelli. 1971 gastierte er an der Oper von Antwerpen, an den italienischen Opernhäusern bis gegen Ende der siebziger Jahre (u.a. in Bergamo und in Treviso). Sein Repertoire enthielt vor allem die klassischen lyrischen Tenorpartien der italienischen Oper, doch galt er auch als bedeutender Interpret moderner Opernwerke. Bühnenrollen: Herzog in »Rigoletto«, Alfredo in »La Traviata«, Pinkerton in »Madame Butterfly«, Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, Titelrolle in »L’Amico Fritz« von Mascagni. Er starb 2007 in Iseo.
Schallplatten der Marke Arcophon, auf Mixtur in der vollständigen Oper »Euridice« von Jacopo Peri zu hören.
5.1. Sonja DRAKSLER: 90. Geburtstag
Gesangstudium an der Musikakademie von Ljubljana. 1947 begann sie ihre Karriere am Slowenischen Rundfunk (Radio Ljubljana), 1948-49 sang sie als Solistin mit der Slowenischen Philharmonie in Ljubljana. 1951 erfolgte ihr Bühnendebüt an der Nationaloper von Ljubljana (Laibach), an der sie bis 1955 blieb. 1955 wurde sie an die Wiener Volksoper verpflichtet (Antrittsrolle: Fenena in Verdis »Nabucco«). Hier entfaltete sie eine langjährige, sehr erfolgreiche Karriere. Sie sang hier u.a. die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Czipra im »Zigeunerbaron«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák, die Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Azucena im »Troubadour«, die Försterin in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, die Brigitta in Korngolds »Die tote Stadt«, die Magdalena in Kienzls »Der Evangelimann« und die Zulma in Rossinis »Die Italienerin in Algier«. Gastspiele und Konzerte brachten ihr anhaltende Erfolge. 1957 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg in der Oper »Elektra« von R. Strauss als 2. Magd mit. Bei den Bregenzer Festspiele sang sie 1958 die Katinka in Smetanas »Die verkaufte Braut« und 1960 die Bostana im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius. 1963-66 sang sie beim Festival von Aix-en-Provence u.a. die Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und die 3. Dame in der »Zauberflöte«. Auch an der Wiener Staatsoper war sie mehrfach zu Gast (1968-73 Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, 2. Dame in der »Zauberflöte«, Suzuki, Schwertleite in der »Walküre«, Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, Rosette in »Manon« von Massenet und 2. Norn in der »Götterdämmerung« in insgesamt 15 Vorstellungen). In ihrem Repertoire befanden sich auch die Carmen, die Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky und die Nancy in »Martha«. Die Künstlerin, die mit einem Arzt verheiratet war, nahm 1973 an der Wiener Volksoper ihren Abschied von der Bühne und lebte seitdem in Klagenfurt, wo sie 2016 starb.
Zahlreiche Aufnahmen auf Eurodisc (»Carmen«, »Hoffmanns Erzählungen«, »Der Troubadour«, »Rigoletto«), MMS, Philips, Concert Hall. Auf Cetra singt sie eine kleine Partie in einer Salzburger »Elektra«-Aufführung von 1957.
5.1. Erich KUCHAR: 90. Geburtstag
Er begann seine Sängerlaufbahn als Altsolist bei den Wiener Sängerknaben. Außerdem wirkte er als Kinderschauspieler in mehreren Filmen mit, u. a. als Sohn von Käthe Dorsch in »Mutterliebe«. Nach dem Studium an der Wiener Musikakademie wurde er 1952 als Erster Tenor an das Salzburger Landestheater engagiert; 1954 folgte ein Engagement an das Gärtnerplatztheater in München. Von 1956 bis zu seiner Pensionierung 1987 war Erich Kuchar als Solosänger an der Wiener Volksoper tätig. Er hat am Haus an die 40 Fachpartien gesungen. Sein Debüt an der Volksoper gab er am 25. April 1956 als Adam in Carl Zellers »Der Vogelhändler«. Im Opernfach war er u. a. als Peter Iwanow in Albert Lortzings »Zar und Zimmermann«, als Fuchs in Leoš Janáčeks »Das schlaue Füchslein« und als Wenzel in Bedřich Smetanas »Die verkaufte Braut« zu erleben. In der klassischen Operette eroberte sich Erich Kuchar binnen kürzester Zeit einen ersten Platz als Operettenbuffo. Er war der Buffo schlechthin, ideal, was Stimme, Charme und unaufdringliche Komik betrifft, eine „männliche Volksopernperle“, wie ihn Fritz Walden einmal bezeichnete. Er begeisterte u. a. als Josef in Johann Strauß’ »Wiener Blut«, Paul in Richard Heubergers »Der Opernball«, Boni in Emmerich Kálmáns »Die Csárdásfürstin«, Koloman Zsupán in »Gräfin Mariza«, Gustl in Franz Lehárs »Das Land des Lächelns«, Armand Brissard in »Der Graf von Luxemburg« und Montschi in Oscar Straus’ »Ein Walzertraum«. Der Publikumsliebling spielte auch Orlofsky und Eisenstein in Johann Strauß’ »Die Fledermaus« und die Girardi-Rolle des Franz Ratz in »Der Fremdenführer« von Carl Michael Ziehrer. Unter seinen weiteren Partien fanden sich u.a. der Jan in Millöckers »Der Bettelstudent« und den Rossillon in Lehár
s »Die lustige Witwe«. 1964 sang er in der Uraufführung von Robert Stolz’ Operette »Frühjahrsparade« die Partie des Korporals Willi Sedlmayer. Erich Kuchar war in unzähligen Operettenaufführungen ein kongenialer Partner von Guggi Löwinger, Helga Papouschek und Peter Minich. Erich Kuchar wurde 1974 der Titel „Kammersänger“ verliehen; 1984 wurde er zum Ehrenmitglied der Volksoper ernannt. Er starb 2015 in Wien.
Schallplattenaufnahmen auf Amadeo, Eurodisc, HMV, Decca (hier Dr. Blind in der »Fledermaus«).
5.1. Wieland WAGNER: 100. Geburtstag
Er war das erstgeborene Kind des Komponisten Siegfried Wagner, Sohn Richard Wagners, und dessen Frau Winifred (geb. Williams). Er wurde als Maler und Fotograf ausgebildet und war schon in jungen Jahren für die Bühnenbilder der Bayreuther Festspiele verantwortlich. Er heiratete am 12. September 1941 Gertrud Reissinger (1916-98), eine einstige Klassenkameradin, mit der er bereits seit Schülertagen befreundet war. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Iris Wagner (1942–2014), Wolf Siegfried Wagner (* 1943), Nike Wagner (* 1945) und Daphne Wagner (* 1946) hervor. Er starb 1966 in München. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Bayreuther Stadtfriedhof in der Wagnerschen Familiengruft, in der auch seine Eltern, seine Frau, seine Schwägerin Gudrun Wagner und die Urne seines Bruders Wolfgang Wagner beigesetzt wurden.
Wieland Wagner gehörte bereits 1933 der Hitlerjugend an. 1937 schuf er Bühnenbilder zum Bühnenweihspiel Parsifal. Joseph Goebbels notierte dazu am 24. Juli in sein Tagebuch: „Stark dilettantenhaft.“ 1938 trat Wieland Wagner in die NSDAP ein (Nr. 6078301). Adolf Hitler persönlich befreite ihn von jeglichem Kriegsdienst. Seinen Zugang zum „Führer“ nutzte Wieland Wagner im Bayreuther Machtkampf (gegen seine Mutter, gegen den künstlerischen Leiter Heinz Tietjen und den Bühnenbildner Emil Preetorius). Während der sogenannten „Kriegsfestspiele“ 1943/44 erstellte er die Bühnendekoration zu Die Meistersingern von Nürnberg, der einzigen damals in Bayreuth aufgeführten Wagner-Oper (Zitat Programmheft: „Auf der Festwiese wirken außer dem Festspielchor Hitlerjugend, BDM und Männer der SS-Standarte Wiking mit.“) Zuvor hatte er 1943 im Landestheater Altenburg erstmals den Ring inszeniert. Von September 1944 bis April 1945 leistete Wieland Wagner Kriegsdienst am „Institut für physikalische Forschung“ im KZ-Außenlager Bayreuth, wo viele Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg zur Herstellung von Steuerungssystemen für Raketen zur Zwangsarbeit verpflichtet waren. Er war hier stellvertretender ziviler Leiter des Außenlagers Bayreuth. Am 8. April setzte er sich nach Nußdorf am Bodensee ab. Wieland Wagner blieb nach Kriegsende in der französischen Besatzungszone. Er tat dies vermutlich, um sich einem strengeren Entnazifizierungsverfahren zu entziehen. Erst am 13. November 1948 kam er zurück und stellte sich dem Entnazifizierungsverfahren. Hierbei verschwieg er sowohl seine Tätigkeit im Konzentrationslager als auch seine durchaus engen Bindungen zu Adolf Hitler, den er noch im Dezember 1944 in der Reichskanzlei zu Berlin aufgesucht hatte. Er wurde auch dadurch als Mitläufer klassifiziert.
Wieland Wagner wandte sich nach dem Krieg vollkommen von der „braunen“ Vergangenheit ab und wurde zu einem innovativen, Traditionsbrüche nicht scheuenden und bisweilen auch bewusst provozierenden Regisseur und Bühnenbildner. Seit dem Neuanfang 1951 war er künstlerischer Leiter der Bayreuther Festspiele, während sein Bruder Wolfgang die kaufmännische Leitung hatte. Zu seinem besonderen Inszenierungsstil fand er nicht zuletzt durch die Mitarbeit seiner Frau Gertrud Wagner, einer Tänzerin und Choreografin. Als bekanntester Regisseur des „Neuen Bayreuth“ verzichtete Wieland in seinen Inszenierungen auf einen detaillierten Naturalismus. Durch Abstraktionen und eine suggestive Lichtregie blieb die Musik im Vordergrund. Das Bühnengeschehen wurde expressiv verdichtet und nur durch äußerst zurückgenommene stilisierte und bedeutungsstarke Gesten und Bewegungen unterstrichen. Sein Bayreuther Inszenierungsstil wurde zum vielfach kopierten Modell für Operninszenierungen bis in die 1970er-Jahre. Wieland Wagner gelang es, die besten Sänger und Dirigenten seiner Zeit für seine Arbeiten zu gewinnen. Zu seinen wichtigsten Entdeckungen gehört die Sopranistin Anja Silja, mit der ihn auch eine persönliche Beziehung verband. Außer den Werken seines Großvaters inszenierte er Opern von Christoph Willibald Gluck (Orfeo ed Euridice), Ludwig van Beethoven (Fidelio), Giuseppe Verdi (Aida, Otello), Georges Bizet (Carmen), Richard Strauss (Salome, Elektra), Alban Berg (Wozzeck, Lulu) und Carl Orff (Antigonae, Comoedia de Christi Resurrectione). Gast-Engagements führten ihn dabei nach Stuttgart, Hamburg, Berlin, München, Köln, Frankfurt, Wien, Neapel, Venedig, Turin, Mailand, Rom, Brüssel, Barcelona, Lausanne, Genf, Paris, Amsterdam, Kopenhagen, London und Edinburgh. In seinen letzten Inszenierungen hatte sich Wieland Wagner wieder mehr dem gegenständlichen Gestaltungsmodell zugewandt. Seit seinem frühen Tod im Oktober 1966 leitete sein Bruder Wolfgang bis 2008 in alleiniger Verantwortung die Bayreuther Festspiele. Rekonstruierte Inszenierungen von Wieland Wagner wurden später unter anderem in der Metropolitan Opera New York, der San Francisco Opera, dem Sydney Opera House und in Osaka gezeigt.
Mit Stadtratsbeschluss vom 26. Oktober 1966 wurde die Fortsetzung der Richard-Wagner-Straße außerhalb des Stadtkernrings in Bayreuth bis zur Einmündung der Königsallee in Wieland-Wagner-Straße benannt. Die geplante Gedenkveranstaltung zu seinem 50. Todestag, zuletzt in Form eines Podiumsgesprächs im Haus Wahnfried, wurde auf Anweisung des städtischen Kulturreferats abgesagt. Dies sei auf Wunsch der Familie geschehen.
5.1. Gaston MICHELETTI: 125. Geburtstag
Er studierte am Conservatoire National de Paris bei Melchissédec und Isnardon. Debüt 1922 am Opernhaus von Reims als Faust von Gounod. Er sang nach seinem Debüt zuerst in der französischen Provinz, u.a. in Biarritz als Pelléas in »Pelléas et Mélisande« und am Opernhaus von Lille als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1925 wurde er an die Opéra-Comique Paris verpflichtet, wo er als Antrittsrolle den des Grieux in Massenets »Manon« sang. Er blieb für die folgenden zwanzig Jahre einer der prominentesten Sänger dieses Hauses. Er sang 1927 an der Opéra-Comique den Hoffmann in der 500. Aufführung von »Hoffmanns Erzählungen«, 1930 den Don José in der 1000. Aufführung von »Carmen« als Partner von Conchita Supervia, 1934 den des Grieux in der Jubiläumsaufführung von Massenets »Manon«. Er wirkte an der Opéra-Comique in mehreren Opern-Uraufführungen mit, darunter »Angelo, Tyran de Padoue« von Bruneau (1928), »Le Joueur de Viole« von Laparra (1926), »Le Chevalier de Mauléon« von Fournier und »Savati le terrible« von Francis Bousquet (1928). Er gastierte 1936 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, 1938 an der Oper von Rio de Janeiro (als des Grieux in Massenets »Manon«), 1945 am Grand Théâtre Genf. Er gastierte auch in Nizza und Monte Carlo, doch blieb die Opéra-Comique seine eigentliche künstlerische Heimat. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich Partien wie der Werther von Massenet, der Gérald in »Lakmé« von Delibes, der Mylio in »Le Roi d’Ys« von Lalo, der Roméo in Gounods »Roméo et Juliette«, der Paco in »La vida breve« von M. de Falla, der Dimitri in »Risurrezione« von Alfano, der Rodolfo in »La Bohème«, der Pinkerton in »Madame Butterfly« und der Canio im »Bajazzo«. 1946 gab er seine Karriere auf und lebte zuerst als Pädagoge in Paris, dann in Ajaccio, wo er 1959 starb.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen auf Odeon. Auf ihnen zeigt sich eine strahlende, ausdrucksvolle Tenorstimme, die zu den schönsten innerhalb seiner Generation in Frankreich gehörte.
6.1. Andrej KUCHARSKÝ: 85. Geburtstag
Er begann das Studium der Veterinärmedizin an der Universität von Bratislava (Preßburg). Nachdem man auf seine schöne Stimme aufmerksam geworden war, studierte er in seiner Heimat bei Emmerich von Godin, dann bei Tito Schipa in Italien. Preisträger bei den internationalen Gesangwettbewerben von Prag (1954), Warschau (1955), Genf (1956) und Moskau (1957); Sieger im Tschaikowsky-Concours 1961 in Moskau. Bühnendebüt 1956 am Nationaltheater von Bratislava als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der eine seiner Glanzrollen blieb. Er blieb Mitglied dieses Hauses und gastierte regelmäßig am Nationaltheater Prag. Er gastierte am Bolschoi Theater Moskau, in Leningrad, Kiew, Belgrad, Sofia, Lodz, Warschau und Budapest. Große Erfolge hatte er in Westdeutschland, wo er an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Köln, in Kassel und Mannheim als Gast auftrat. Er war 1965-67 am Landestheater Salzburg, 1965-67 am Opernhaus von Nürnberg und 1966-77 am Opernhaus von Dortmund engagiert, 1967-71 auch an der Staatsoper von München und 1975-81 am dortigen Gärtnerplatztheater, 1980-82 am Theater von Mainz. 1974 sang er bei den Festspielen von Bregenz den Don José in »Carmen«, 1977 an der Wiener Volksoper den Pedro im »Tiefland« von d’Albert, 1978 an der Wiener Staatsoper den Dimitrij im »Boris Godunow«. Er gastierte auch am Teatro Liceu Barcelona, in Basel und Genf. Sein großes Bühnenrepertoire umfasste lyrische wie heldische Partien, vor allem aus der italienischen wie der slawischen Opernliteratur: der Admète in »Alceste« von Gluck, der Idomeneo von Mozart, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Max im »Freischütz«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Herzog im »Rigoletto«, der Titelheld in Verdis »Macbeth«, der Arrigo in der »Sizilianischen Vesper« und der Otello von Verdi, der Radames in »Aida«, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Kalaf in Puccinis »Turandot«, der Canio im »Bajazzo«, der Faust von Gounod, der Lorenzo in »Fra Diavolo« von Auber und der Pelléas in »Pelléas et Mélisande«. Er starb 2010 in Oberhaching.
Schallplatten: Opus (Opern-Arien), Supraphon-Aufnahmen.
6.1. David OHANESIAN: 90. Geburtstag
Schüler von Aurel Costescu-Duca am Konservatorium von Bukarest. Er begann seine Bühnenlaufbahn 1950 an der Oper von Cluj (Klausenburg) als Tonio im »Bajazzo«. 1952 wurde er an die Nationaloper Bukarest berufen. Als beliebtes Ensemblemitglied dieses Hauses wirkte er länger als 25 Jahre in der rumänischen Metropole. Er war 1968-76 durch einen Gastspielvertrag der Hamburger Staatsoper verbunden. 1970-75 gastierte er in insgesamt 13 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Tonio, als Amonasro in »Aida«, als Scarpia in »Tosca« und als Escamillo in »Carmen«). Erfolgreiche Gastspiele in aller Welt; so war er zu Gast an der Deutschen Oper Berlin, an den Opernhäusern von Karlsruhe, München, Kassel und an der Berliner Staatsoper, am Nationaltheater von Prag, in Lyon, Paris, Rouen, Toulouse und Lüttich sowie bei den Festspielen von Orange. Weitere Gastspiele in Stockholm, am Bolschoi Theater Moskau, in Leningrad, Tiflis, Barcelona, Warschau, Budapest und Tel Aviv. Seine weiteren Bühnenrollen waren der Rigoletto, der Jago in Verdis »Otello«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Telramund im »Lohengrin«, die Titelrollen im »Boris Godunow« und in »Mazeppa« von Tschaikowsky. Neben der Kraft und der Tonfülle seiner Stimme bewunderte man die erregende Dramatik seines Vortrages auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium. Er veröffentlichte »Passion of Music« (Bukarest, 1986). Er starb 2007 in Bukarest.
Schallplatten der rumänischen Marke Electrecord (»Cavalleria rusticana«, »Oedipus« von Enescu). Auf Legendary Recordings sang er den Telramund im »Lohengrin«.
6.1. Jacques URLUS: 150. Geburtstag
Sohn holländischer Eltern; er verlebte seine Jugend in Tilburg und Utrecht und war zunächst als Metallarbeiter in einer Fabrik in Utrecht beschäftigt. Nach der Entdeckung seiner Stimme studierte er bei Hugo Nolthenius, Antoon Averkamp und Cornélie van Zanten in Amsterdam. 1887 trat er erstmals in einem Konzert in Utrecht auf. 1894 erfolgte sein Bühnendebüt an der damaligen Niederländischen Oper in Amsterdam als Beppe in »Bajazzo«. Seinen ersten großen Erfolg hatte er in Amsterdam in der Titelrolle der Oper »Joseph« von Méhul. 1898 ging er zum Studium des Wagnerstils zu Julius Kniese nach Bayreuth. Nach fünfjähriger Tätigkeit in Amsterdam wurde er 1900 als erster Tenor an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet, dem er bis 1914 angehörte. In Leipzig wurde er rasch bekannt; man bewunderte ihn vor allem als hervorragenden Wagner-Interpreten. Er wirkte hier auch in den Uraufführungen der Opern »Orestes« von F. Weingartner (1902) und »Strandrecht« (»The Wreckers«) von Mrs. Ethel Smith (11.11.1906) mit und in der deutschen Erstaufführung von Stanfords »Viel Lärm um nichts«. In den Jahren 1910-14 sang er alljährlich Wagner-Heroen an der Londoner Covent Garden Oper. Er debütierte an diesem Haus 1910 als Tristan unter Sir Thomas Beecham. Seit 1910 zahlreiche Gastspiele an der Dresdner Hofoper, 1901-10 auch an der Berliner Hofoper, 1908-10 an der Hofoper von München, 1908-09 an der Hofoper von Wien (als Tannhäuser, als Tristan, als Radames in »Aida« und als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«). Bei den Bayreuther Festspielen 1911-12 bewunderte man seinen Siegmund in der »Walküre«. 1912 sang er an der Oper von Boston. 1913 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittsrolle: Tristan). Bis 1917 blieb er der erste Wagner-Tenor dieses Opernhauses, wo er sehr große Erfolge hatte (als Siegfried und Siegmund im Nibelungenring, als Tannhäuser, als Lohengrin, als Walther von Stolzing, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Florestan im »Fidelio« und als Parsifal in insgesamt 130 Vorstellungen). Danach nahm er kein festes Engagement mehr an, sondern lebte in seiner holländischen Heimat und ging einer weltweiten Gastspiel- und Konzerttätigkeit nach. Mehrere Nordamerika-Tourneen nahmen einen glänzenden Verlauf; bei Gastspielen feierte man ihn an den großen Opernhäusern in Deutschland, Österreich, Frankreich und in den skandinavischen Ländern (Stockholm 1918-20), namentlich aber in Amsterdam (bei den Aufführungen des Wagner-Vereins), Antwerpen und Brüssel. In Brüssel trat er 1925-30 in seinen Wagner-Partien, vor allem als Siegfried, aber auch als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, auf. 1922-23 bereiste er mit der German Opera die USA. 1922-25 ständiger Gast an der Berliner Volksoper, 1926-27 an der Staatsoper Berlin. 1924 Gastspiel an der Covent Garden Oper London, 1925 bei den Festspielen von Zoppot. Im Konzertsaal schätzte man ihn vor allem als Solisten in Gustav Mahlers »Lied von der Erde«. In dieser Partie gastierte er auch 1928 bei den Festspielen von Salzburg. 1929 gastiete er nochmals an der Wiener Staatsoper, diesmal als Jean de Leyden in Meyerbeers »Der Prophet« und als Herodes in »Salome« von R. Strauss. 1930 sang er mit dem Opernensemble Ko-operatie Den Haag an der Grand Opéra Paris den Tristan. Die Schönheit seiner Stimme blieb sehr lange bestehen; noch mit 65 Jahren hat er 1932 in Amsterdam, 1933 in Hannover den Tristan gesungen. Er starb 1935 in Noordwijk (Holland). Seine Selbstbiographie erschien unter dem Titel »Mijn loopbaan« (Amsterdam, 1929). – In seiner
Stimme verbanden sich dramatische Aussagekraft und musikalische Schönheit in einer für einen Wagner-Tenor seltenen Vollendung. Neben den großen Wagner-Partien zeichnete er sich als Raoul in Meyerbeers »Hugenotten«, als Faust von Gounod, als Don José in »Carmen« und als Otello aus.
Lit: O. Spengler. Jacques Urlus (New York, 1917); Leo Riemens: Jacques Urlus (in »Gramophone«, 1937-38).
Seine ältesten Schallplattenaufnahmen kamen 1901 auf Pathé heraus; es folgten akustische Aufnahmen auf Columbia, Grammophone, Edison, HMV (1907-12) und Odeon (1924-27); auf Odeon auch die einzige elektrische Aufnahme des Sängers mit der Gralserzählung aus »Lohengrin« und einer Arie aus »Le Cid« von Massenet.
7.1. Renato SASSOLA: 90. Geburtstag
Seine Ausbildung erhielt er durch die Pädagogen Hina Spani, Felipe Romito, Juan Martini und Ferruccio Calusio in seiner argentinischen Heimat. 1951 erfolgte sein Debüt am Teatro Colón von Buenos Aires in der Rolle des Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. Seither wirkte er über zwanzig Jahre als erster lyrischer Tenor an diesem bedeutendsten Opernhaus in Südamerika, wo er überaus beliebt war. 1956 sang er hier auch in der Uraufführung der Oper »Bodas de sangre« von Castro. Als Gast erschien er an den Opern von Rio de Janeiro und Mexico City sowie in Washington. Auf der Bühne meisterte der Künstler ein umfassendes Repertoire, das an erster Stelle Partien aus der italienischen Belcanto-Epoche, von Gounod, Mozart, Massenet, Verdi, Puccini, aber auch von Strawinsky, Menotti und R. Strauss enthielt. Auf der Bühne als Darsteller geschätzt; er trat dazu auch als Konzert-Tenor in Erscheinung. Er starb 2013 in Buenos Aires.
Aufnahmen auf Odeon.
7.1. Ulysses KAY: 100. Geburtstag
Er lernte in seiner Schulzeit auf Anregung seines Onkels, des Jazz-Kornettisten Joe King Oliver, bei William A. Ferguson Klavier, außerdem auch Violine und Saxophon zu spielen. Während seiner Highschool-Zeit spielte er in einer Marching Band, sang in einem Glee Club und spielte Saxophon in Jazzbands. Bis 1938 studierte er an der Musikschule der University of Arizona Klavier bei Julia Rebeil und Musiktheorie bei John L. Lowell. Danach studierte er an der Eastman School of Music in Rochester Komposition bei Bernard Rogers und Howard Hanson und lernte die Sänger Irma Allen, Raymond Morris, Kenneth Spencer und William Warfield, die Komponisten Mark Fax und Thomas Kerr und den Jazzmusiker Jimmy Rushing kennen. 1941 traf er am Berkshire Music Center Paul Hindemith, bei dem er bis 1942 an der Yale University studierte. Bis 1946 war Kay als Mitglied der US Navy in Quonset Point, Rhode Island, stationiert, wo er in der Navy Band Flöte, Saxophon und Piccoloflöte spielte. 1947 studierte er bei Otto Luening an der Columbia University, ab 1949 an der American Academy in Rom. 1953-68 war er Mitarbeiter der BMI. 1958 bereiste er als Mitglied der amerikanischen Delegation im Rahmen eines Kulturaustausches die Sowjetunion. 1965 erhielt Kay eine Gastprofessur an der Boston University, 1966-67 war er Gastprofessor an der University of California. 1968 ernannte ihn das Herbert H. Lehman College der City University of New York zum Distinguished Professor of Music; diese Position hatte er bis 1988 inne. Kay komponierte etwa 140 Werke, darunter fünf Opern, Orchesterwerke, Vokal- und Kammermusik, Klavier- und Orgelstücke, Lieder und Filmmusiken. Er starb 1995 in Englewood (New Jersey).
8.1. Bruno TOMASELLI: 85. Geburtstag
Er ergriff zunächst das Studium der Ingenieurwissenschaft, ließ dann aber seine Stimme in Buenos Aires durch die Pädagogen Alfredo Barsanti, Thea Vitulli, Mauricio Sorin und Enrique Ricci ausbilden. Er debütierte 1965 am Teatro Colón von Buenos Aires als Falke in der »Fledermaus« von Johann Strauß. Seitdem Mitglied dieses Opernhauses, an dem er sehr beliebt war. Er trat hier in einem nahezu unerschöpflichen Rollenrepertoire auf, das vor allem im italienischen Stimmfach seine Höhepunkte hatte. Gastspiele an argentinischen Operntheatern, an der Oper von Rio de Janeiro und in Washington. 1969 wirkte er am Teatro Colón in der Uraufführung der Oper »Voz de silencio« von Perusso mit. Große Verdienste im Konzert- und Oratoriengesang. Er starb 2007 in Buenos Aires.
Argentinische Schallplattenaufnahmen.
8.1. Mario ZANASI: 90. Geburtstag
Mario Zanasi mit Antonietta Stella in Madama Butterfly
Er studierte sechs Jahre hindurch am Conservatorio Martini von Bologna. 1952 gewann er den Gesangwettbewerb der Coca-Cola und der Metro-Goldwyn-Mayer Gesellschaft unter 4000 Bewerbern. Mit der damit verbundenen Geldsumme setzte er seine Ausbildung in der Opernschule der Mailänder Scala fort. 1953 sang er am Teatro Comunale Florenz den Monterone im »Rigoletto«, 1954 am Stadttheater von Cesena den Heerrufer im »Lohengrin«. Er gastierte dann auch an italienischen Opernbühnen, in Portugal, Frankreich, Belgien und Deutschland. In den Jahren 1957-58, 1961-64 und 1968-72 war er häufig in der Arena von Verona anzutreffen, wo er u.a. 1961 und 1972 den Amonasro in »Aida« sang. 1958 hatte er große Erfolge bei einem Gastspiel an der Londoner Covent Garden Oper. 1958 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York; seine Antrittsrolle an diesem Opernhaus war der Germont-père in »La Traviata«. Für drei Spielzeiten blieb er an diesem Haus engagiert und sang in insgesamt 69 Vorstellungen auch den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Escamillo in »Carmen«, den Marcello in »La Bohème«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Amonasro, den Alfio in »Cavalleria rusticana« und den Scarpia in »Tosca«. 1959 sang er bei den Zürcher Festwochen den Enrico. An der Oper von San Francisco gastierte er 1959- 60 als Escamillo, Marcello, Sharpless, Jago in Verdis »Otello«, Amonasro und Scarpia. Weitere Gastspiele erfolgten an der Staatsoper von Wien (1963 als Scarpia), an der Pariser Grand Opéra, an den Opernhäusern von Chicago, Dallas, Miami, Montreal und Zürich, bei den Festspielen von Edinburgh und in den Thermen des Caracalla in Rom. Er starb 2000 in Pianoro.
Schallplatten: Decca (zumeist kleinere Partien in Opernaufnahmen); Cetra (»Giulietta e Romeo« von Zandonai), MRF (»Madame Sans-Gêne« von Giordano), ANNA-Records (Sharpless in »Madame Butterfly«), Melodram (»La Traviata«), Opera Rara (»Maria di Rohan« von Donizetti), Mondo Musica (Barnaba in »La Gioconda«, Mitschnitt einer Aufführung im Teatro Fenice Venedig, 1971; »Giovanna d’Arco« von Verdi, ebenfalls aus dem Teatro Fenice; Titelrolle in Verdis »Simon Boccanegra«; Teatro Fenice Venedig, 1970; Germont-père in »La Traviata«, Teatro Fenice 1975), Opus 111/Harmonia mundi (»L’Isola disabitata« von J. Haydn).
8.1. Gottfried MAHLING: 150. Geburtstag
Als Sohn eines Fabrikanten wurde er an der Deutschen Handelsakademie in Prag für den Kaufmannsberuf ausgebildet. Er ging dann aber nach Wien und studierte bei Johann Nepomuk Fuchs Gesang. Nach ergänzenden Studien in Italien debütierte er 1888 am Stadttheater von Zürich. Noch im gleichen Jahr wurde er an das Hoftheater von Coburg verpflichtet, dem er bis zum Ende seiner Karriere angehörte. Während der vielen Jahre seines Wirkens an diesem Haus brachte er dort ein sehr großes Repertoire zum Vortrag, das als Glanzrollen u.a. den Max im »Freischütz«, den Titelhelden in »F
ra Diavolo« von Auber, den Canio im »Bajazzo«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Eisenstein in der »Fledermaus« und den Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß enthielt. Seit 1898 war Gottfried Mahling in Coburg als Oberregisseur tätig. 1915 wurde er Leiter des Hoftheaters, 1920 Intendant des jetzt in Landestheater Coburg umbenannten Hauses. Wenn er auch während seiner gesamten Bühnenlaufbahn Mitglied des Coburger Ensembles geblieben ist, so wurde er durch zahlreiche Gastspiele an mehreren großen deutschen Bühnen wie auch im Ausland (u.a. in London) bekannt. Er starb 1931 in Coburg.
9.1. Stefan ELENKOV: 80. Geburtstag
Er begann das Studium der Ingenieurwissenschaften, entschied sich dann jedoch für die Sängerlaufbahn. In Sofia wurde er Schüler von Cristo Brambaroff, seit 1972 Studien bei der berühmten Sopranistin Gina Cigna in Palermo. Seit 1974 war er Mitglied der Nationaloper von Sofia. Hier wie bei seinen Gastspielen kam er in Partien wie dem Titelhelden in »Mosè in Egitto« von Rossini, dem König Philipp in Verdis »Don Carlos«, dem Boris Godunow wie dem Pimen im »Boris Godunow« von Mussorgsky und dem Gremin in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky zu seinen Erfolgen. Seine Gastspiele führten ihn an das Bolschoi Theater Moskau, an die Staatsopern von Budapest und Wien (1976-80 als Boris Godunow in insgesamt sieben Vorstellungen; daneben trat er hier im Rahmen von Gesamtgastspielen der Oper Sofia 1975 als Dossifei in »Chowanschtschina« von Mussorgsky sowie 1979 als Kontschak in Borodins »Fürst Igor« und als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina« auf), an die Niederländische Oper Amsterdam und an andere europäische Bühnen von Rang. 1978 wirkte er bei den Salzburger Festspielen als Demonio in »Il Sant‘ Alessio« von Stefano Landi mit; gleichfalls 1978 sang er an der Hamburger Staatsoper den Ferrando in Verdis »Troubadour«. 1987 übernahm er bei einem Gastspiel der Nationaloper von Sofia beim Festival von Perugia, 1991 an der Oper von Dallas den Kontschak, 1987 im Palais Omnisports in Paris, 1988 bei den Festspielen von Ravenna und 1992 in Tel Aviv den Zaccaria in Verdis »Nabucco«. Bedeutender Konzertbassist. Er starb 1997 in Sofia.
Schallplatten: Balkanton (»Chowanschtschina« von Mussorgsky), HMV (vollständige Oper »I Puritani« von Bellini).
9.1. Wladimiro GANZAROLLI: 85. Geburtstag
Er war Schüler des Konservatoriums Benedetto Marcello in Venedig sowie von Iris Adami Corradetti. 1958 erfolgte sein Bühnendebüt am Teatro Nuovo von Mailand als Mephisto im »Faust« von Gounod. 1959 wirkte er bei den Festspielen von Spoleto in der Oper »Il Duca d’Alba« von Donizetti mit, 1960 in »La Bohème«. Bereits in der Spielzeit 1959-60 wurde er an die Mailänder Scala berufen, an der er im März 1960 als Richter in Werner Egks »Der Revisor« debütierte. Er sang hier 1961 den Grafen in »Nina« von Paisiello, den Bottom in der italienischen Erstaufführung von B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream« und mehrere Partien in »Giovanna d‘Arco« von Marco Enrico Bossi, 1961 und 1963 die Titelpartie in Verdis »Falstaff«, 1962 den Don Parmenione in Rossinis »L’Occasione fa il ladro«, den Pantalone in Busonis »Turandot«, den Nevers in Meyerbeers »Hugenotten« und den Assur in Rossinis »Semiramide«, 1963 Il kenita Hèver in »Debora e Jaele« von I. Pizzetti und die Titelrolle in Cherubinis »Alí Baba«, 1963 und 1966 den Leporello im »Don Giovanni«, 1964 die Titelpartie in P. Hindemiths »Cardillac«, den Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«, den Don Magnifico in »La Cenerentola« und den Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1965 den Guglielmo in »Così fan tutte«, 1967 den Zio Sarvaor in M. de Fallas »La vida breve« und den Mephisto im »Faust« von Gounod sowie 1968-69 den Sulpice in »La fille du régiment« von Donizetti, Am 23.3.1961 sang er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Il Calzare d’Argento« von I. Pizzetti den Raito. 1960 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. An der Oper von Monte Carlo sang er 1960 und dann 1965 den Falstaff von Verdi. 1963 sang er am Teatro Margherita Genua den Falstaff von Verdi. 1964 gastierte er erstmals an der Staatsoper von Wien; seither war er dort bis 1974 ständig anzutreffen, als Leporello, als Figaro in »Le nozze di Figaro« (in 45 Vorstellungen!), als Ferrando im »Troubadour«, als Colline in »La Bohème«, als Falstaff von Verdi, als Scarpia in »Tosca«, als Escamillo in »Carmen«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Ottone in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi und als Graf Des Grieux in »Manon« von Massenet. Er sang an der Wiener Staatsoper insgesamt in 139 Vorstellungen. 1964 wirkte er beim Festival von Aix-en-Provence als Leporello mit. Als Figaro in »Le nozze di Figaro« debütierte er 1965 an der Covent Garden Oper London, an der er bis 1976 mehrfach auftrat, u.a. als Guglielmo und als Leporello. 1965 gastierte er an der Oper von Rom. In den Jahren 1965-82 trat er immer wieder am Teatro Regio Turin, u.a. als Papageno in der »Zauberflöte«, auf, 1966-80 am Teatro Comunale Bologna, 1966-80 auch am Teatro San Carlo Neapel, 1968 am Teatro Comunale Florenz (als Escamillo), 1975-80 am Teatro Fenice Venedig (wo er auch als Regisseur wirkte), 1979 am Teatro Petruzzelli Bari. In Madrid sang er 1966 den Guglielmo; in den Jahren 1966-68 und 1970 hörte man ihn am Teatro Colón Buenos Aires, 1974 am Teatro Liceu Barcelona, 1979 am Teatro San Carlos Lissabon wieder als Leporello (eine seiner großen Glanzrollen), 1978 auch am Grand Théâtre Genf (als Sulpice). In Nordamerika gastierte er an den Opern von Chicago (1974 als Don Pasquale) und Dallas. Allgemein galt er als großer Mozart-Interpret; aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch ergänzend der Dandini in »La Cenerentola« von Rossini und der Selim in Rossinis »Il Turco in Italia« zu nennen. Er starb 2010 in Cortemilia (Piemont).
Schallplatten: Philips (vollständige Opern »Le nozze di Figaro«, Così fan tutte und »Don Giovanni« von Mozart, »La vera costanza« von Haydn, »Un giorno di regno« und »Stiffelio« von Verdi), EJS (»Les Huguénots« von Meyerbeer), DGG (»Luisa Miller« von Verdi), HRE (»Manon« von Massenet), Morgan (»Les Huguénots« von Meyerbeer), EJS (»Semiramide« von Rossini), Melodram (vollständige Oper »Ali Baba« von Cherubini), Melodram (»Il Duca d’Alba«, 1959), CBS (»L’Italiana in Algeri« als Mustafà), Symphonica (Querschnitte »Manon« und »La Fille du Régiment«, Mitschnitte aus der Scala von 1969 mit Luciano Pavarotti).
9.1. Jaroslav KACHEL: 85. Geburtstag
Als Dalibor
Ausbildung in Ostrava (Mährisch-Ostrau) und in Prag. 1952-58 war er Mitglied des Ensembles der Armee der CSSR in Prag. 1958 kam er an das Theater von Ostrava, 1960 an das Nationaltheater Prag. Zugleich schloss er einen Gastspielvertrag mit der Komischen Oper Berlin ab, an der er nach Aufgabe seines Prager Engagements seit 1966 fest engagiert war. Er wirkte an der Komischen Oper Berlin 1966 in der Uraufführung von »Der letzte Schuss« von Siegfried Matthus mit. Später lebte er in Westdeutschland. 1971-83 war er am Opernhaus von Bonn engagiert; Gastverträge bestanden mit dem Staatstheater Karlsruhe (1966-68), dem Opernhaus von Frankfurt a.M. (1970-75), der Staatsoper Stuttgart (1976-82), den Staatstheatern von Hannover und Kassel und dem Opernhaus von Zürich. Er gastierte 1984 bei den Festspielen von Bad Hersfeld, 1987-88 am Theater des Westens Berlin, 1988-89 am Stadttheater Basel, 1989-91 am Opernhaus von Essen. Weitere Gastspiele brachten ihm in Fra
nkreich und Belgien, in Holland, in Polen und in Russland Erfolge ein. Sein Bühnenrepertoire reichte von heldischen Partien wie dem Otello von Verdi und dem Cavaradossi in »Tosca« bis zum Tamino in der »Zauberflöte«, dem Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und dem Prinzen in »Rusalka« von Dvorák. Weitere Bühnenpartien: Stewa in Janáceks »Jenufa«, Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, Titelrolle in »Sadko« von Rimsky-Korssakow, Max im »Freischütz«, Kardinal Albrecht in »Mathis der Maler« von Hindemith, Don José in »Carmen«, Alfred in der »Fledermaus«, Herodes in »Salome« von R. Strauss. Am 4.3.1967 sang er am Staatstheater Karlsruhe in der Uraufführung der Oper »Kaiser Jovian« von Rudolf Kelterborn, am 26.9.1970 am gleichen Haus in der Uraufführung von »Der Dybuk« von K.K. Füssl. Er starb im August 2007.
Supraphon-Aufnahmen.
11.1. Rolf JUPITHER: 85. Geburtstag
Er war an der Schwedischen Musikakademie Stockholm Schüler von Käthe Sundström, nachdem er zuerst den Beruf eines Instrumentenmachers erlernt hatte. 1962 kam es zu seinem Bühnendebüt als Rigoletto an der Oper von Oslo. Er blieb dort bis 1963 und folgte dann einem Ruf an die Königliche Oper Stockholm, deren Mitglied er für viele Jahre war. Er gastierte vor allem an der Deutschen Oper Berlin, aber auch an der Königlichen Oper Kopenhagen, in Montreal und Vancouver. Auch bei den Festspielen im Barock-Theater von Drottningholm trat er in Erscheinung. 1971 wurde er Mitglied des Nya Björling-Vokalquartetts, mit dem er Konzertreisen durch die skandinavischen Länder, durch Deutschland und Nordamerika unternahm. Auf der Bühne bevorzugte er Partien für Helden- und Kavaliersbariton, darunter die klassischen Verdi-Partien, den Scarpia in »Tosca«, den Don Pizarro im »Fidelio«, den Telramund im »Lohengrin«, den Jochanaan in »Salome« von Richard Strauss und den Barak in der »Frau ohne Schatten« vom gleichen Komponisten. Weitere Partien aus seinem Bühnenrepertoire: der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Marcello in »La Bohème«, der Wilhelm Tell von Rossini, der Amonasro in Verdis »Aida«, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Coppelius in »Hoffmanns Erzählungen«, der Escamillo in »Carmen«, der Gunther in der »Götterdämmerung« und der Kurwenal in »Tristan und Isolde«. 1968 wirkte er an der Stockholmer Oper in der Uraufführung von Berwalds »Drottningen av Golconda«, 1970 in der von H. Rosenbergs »Haus mit zwei Eingängen« mit, 1971 am dortigen Rotunda Teater in der von »Experiment X« von B. Hambraeus, am 18.1.1973 an der Königlichen Oper in der Uraufführung von Lars Johan Werles Oper »Tintomara«. Dazu wurde er als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger allgemein bekannt. Er starb 1984 in Stockholm.
Schallplatten: HMV, Intermezzo, zum Teil mit dem Nya Björling-Quartett.
Weitere Informationen auf der ihm gewidmeten Homepage: http://www.rolfjupither.se/
12.1. Vicente SARDINERO: 80. Geburtstag
Er studierte am Conservatorio di Liceu in Barcelona und sang anfänglich in Operetten und spanischen Zarzuelas. Weitere Ausbildung durch Vladimiro Badiali in Mailand. Bühnendebüt 1964 am Teatro Liceu von Barcelona als Escamillo in »Carmen«, 1967 sang er dort den Germont-père in »La Traviata«. 1965 gewann er beim Nationalen spanischen Musikwettbewerb den Vignas-Preis. 1966 wurde er erster Preisträger beim Concours Verdi von Busseto. Erster großer Erfolg in Italien 1968 an der Mailänder Scala als Enrico in Donizettis »Lucia di Lammermoor« als Partner von Renata Scotto. An der Scala hörte man ihn auch 1978 als Graf Luna im »Troubadour«, 1980 als Francesco Foscari in Verdis »I due Foscari« und 1981 als Ford in Verdis »Falstaff«. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1968 als Germont-père (mit Hilde Güden als Traviata). Bis 1987 sang er an diesem Haus in insgesamt 71 Vorstellungen auch den Silvio in Leoncavallos »Bajazzo«, den Renato in Verdis »Un Ballo in maschera«, den Marcello in Puccinis »La Bohème«, den Grafen Luna, den Valentin im »Faust« von Gounod, den Ping in Puccinis »Turandot«, den Paolo in »Simon Boccanegra«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Enrico, den Malatesta im »Don Pasquale« und den Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano. Es schlossen sich Gastspiele an der Oper von Rom, an den großen italienischen Bühnen und am Teatro San Carlos von Lissabon an. 1970 sang er an der New York City Opera als Antrittsrolle den Tonio im »Bajazzo«. Er gastierte auch an der Pariser Opéra (1987 als Riccardo in Bellinis »I Puritani«), in Lyon, Marseille, an den Staatsopern von München und Hamburg, in Amsterdam, Basel, Budapest, Mexico City und bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Weitere Gastspiele am Opernhaus von Philadelphia (1976), in Toulouse (1977) und an den großen spanischen Opernhäusern (Madrid, Barcelona, Bilbao, Las Palmas auf Gran Canaria). 1976 gastierte er an der Covent Garden Oper London als Marcello. An der Oper von San Francisco gastierte er 1976 als Figaro im »Barbier von Sevilla« und 1983 als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«. 1977 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Marcello. Am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er 1981 als Germont-père, 1982 als Ford. An der Opéra de Wallonie Lüttich hörte man ihn 1990 als Simon Boccanegra in der gleichnamigen Verdi-Oper. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich als weitere Rollen der Alfonso in »La Favorita« von Donizetti, der Nottingham in »Roberto Devereux« vom gleichen Meister, der Posa in Verdis »Don Carlos« und der Albert im »Werther« von Massenet. Hinzu kam eine Anzahl von Bariton-Partien in spanischen Zarzuelas. darunter »Maruxa« von A. Vives, »La del soto del Parral« von Soutullo, »El pájaro azul« von Rafael Millán, »Canción d’amor y de guerra« von Rafael Martinez Valls. Eine seiner Glanzrollen, den Puck in »Las Golondrinas« von Usandizaga, sang er 1999 am Teatro Real Madrid. Er trat auch unter dem Namen Vincenzo Sardinero auf. Er starb 2002 in Villafranca del Castillo bei Madrid.
Von seiner schön gebildeten Stimme sind Aufnahmen von integralen Opern auf HMV vorhanden (»L’Amico Fritz« von Mascagni, »L’Atlántida« von de Falla, »Turandot« und »Manon Lescaut« von Puccini). Auf Philips singt er in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti und in »Un Giorno di Regno« von Verdi, auf CBS in »La Navarraise« von Massenet und in »Edgar« von Puccini, auf MRF in »La Straniera« von Bellini, auf RCA in »La Bohème«, auf Naxos in »Manon Lescaut« von Puccini, auf Rodolphe Records in »Gemma di Vergy« von Donizetti, auf Discover in »La Bohème« und in »Tosca«, auf Gala den Nottingham in »Roberto Devereux« von Donizetti, auf Cascavelle den Amonasro in Ausschnitten aus »Aida«; auch auf der spanischen Marke Alhambra vertreten. Zu Beginn seiner Karriere sang er auf HMV spanische Zarzuelas.
12.1. Frances GREER: 100. Geburtstag
Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Frances_Greer
12.1. Walter HENDL: 100. Geburtstag
Biographie des amerikanischen Dirigenten auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Hendl
13.1. Erwin WOHLFAHRT: 85. Geburtstag
Als David (Meistersinger) in Bayreuth
Er ergriff zunächst den Beruf eines Friseurs, studierte dann aber an der Musikhochschule von Nürnberg bei Willi Domgraf-Fassbaender, bei Foesel und Gebhard Ges
ang und bei Frau Hermann Klavierspiel. 1955 erhielt er sein erstes Engagement am Stadttheater von Aachen, wo er als Adam im »Vogelhändler« von Zeller debütierte. 1957 kam er von dort an die Komische Oper Berlin, an der er bis 1959 auftrat. 1959-61 war er am Opernhaus von Köln engagiert. 1961 wurde er an die Hamburger Staatsoper berufen. Jetzt entwickelte sich seine Karriere schnell; mit dem Ensemble der Hamburger Oper gastierte er in Stockholm und London, mit dem der Deutschen Oper Berlin 1967 in Montreal und New York. Er sang in Hamburg in mehreren Uraufführungen von Opern: 1965 in »Jacobowsky und der Oberst« von G. Klebe, 1965 in »Das Lächeln am Fuße der Leiter« von Bibalo, 1966 in »Zwischenfälle bei einer Notlandung« von Boris Blacher, 1966 auch in »The Visitation« (»Die Heimsuchung«) von Gunther Schuller, 1968 in »Hamlet« von H. Searle. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1960 den Polidoro in »La finta semplice« von Mozart und 1961 den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1963 und 1966 den Hirten und 1964 den Jungen Seemann in »Tristan und Isolde«, 1963-64 den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1963-66 den 4. Knappen im »Parsifal« und 1965-67 den Mime im Nibelungenring. 1963 gastierte er an der Mailänder Scala als Mime im »Rheingold«, 1964 an der Wiener Staatsoper als David, 1967 an der Oper von Rom als Mime im Nibelungenring, 1968 bei den Salzburger Osterfestspielen als Mime im »Rheingold«. Er trat weiter in Paris und Moskau auf. Eine schwere Krankheit beendete seine große Karriere zu früh. Er starb 1968 in Hamburg.
Schallplatten der Marke DGG haben uns die Stimme des Sängers erhalten, darunter mehrere vollständige Opern (Ring-Zyklus unter von Karajan als Mime, »Figaros Hochzeit«, »Tristan und Isolde«); auf Philips gleichfalls Aufnahmen des Nibelungenrings aus Bayreuth. Auf HMV singt er in »Lulu« von A. Berg, auf Philips-Pergola existiert ein Querschnitt aus »Turandot« von Puccini, auf Europa/Miller Intern Operetten-Querschnitte, auf Columbia Barock-Musik; auf Melodram wie auf Frequenz singt er den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, bei Calig-Verlag in »Die Abreise« von E. d‘ Albert.
13.1. Heinrich HOFMANN: 175. Geburtstag
Er sang als Knabe im Königlichen Domchor und studierte ab 1857 unter Theodor Kullak, Eduard Grell, Siegfried Dehn und Richard Wüerst. Er arbeitete zunächst als Pianist und Musiklehrer. Als Komponist wurde er zuerst durch seine Ungarische Suite für Orchester (1873) allgemeiner bekannt. Die im folgenden Jahr veröffentlichte Frithjof-Symphonie wurde für einige Zeit zu einem der in Deutschland am häufigsten aufgeführten Orchesterwerke. Hofmanns Stil ist klassizistisch und erinnert an Felix Mendelssohn Bartholdy sowie Robert Schumann. Obwohl er während der 1870er und 1880er Jahre zu den meistgespielten deutschen Komponisten gehörte, geriet sein Werk schon zu Lebzeiten weitgehend in Vergessenheit. Kleine Klavierstücke Hofmanns sind heute vereinzelt noch in Sammlungen zu finden. Neben seinem sinfonischen Werk erzielte Hofmann auf dem Gebiet der Oper Erfolge, auf dem er 1869 mit Cartouche debütiert hatte. Es folgten Armin, die zuerst 1877 in Dresden, dann in Hamburg und Berlin aufgeführt wurde, die lyrische Oper Ännchen von Tharau (Text von Roderich Fels, zuerst 1878 in Hamburg, 1879 in Dresden, 1886 in Berlin aufgeführt), Wilhelm von Oranien (Hamburg 1882) und Donna Diana, die 1886 in Berlin zur ersten Aufführung gelangte. Darüber hinaus fanden seine Liedhefte und sein Chorwerk auch in den USA Verbreitung. Beispiele sind Das Märchen von der schönen Melusine und Minnespiel (Walzer für gemischten Chor und Pianino). Neben der Kammermusik widmete Hofmann sich im Übrigen bevorzugt vierhändigen Klavierkompositionen, darunter Italienische Liebesnovelle, Ländler, Liebesfrühling, Neue ungarische Tänze und Am Rhein. 1882 wurde Hofmann in die Königliche Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen, 1898 wurde er darin zum Senatsmitglied ernannt. Er starb 1902 in Groß-Tabarz (Thüringen). Sein zeitgenössischer Erfolg und die kaum andauernde Wirkung seines Schaffens werden heute auf solide kompositorischen Fähigkeiten bei geringer Originalität zurückgeführt, so dass seine Werke die Erwartungen des Publikums erfüllten, ohne in späterer Zeit als epochemachend zu gelten. Rückblickend leistete allein sein Bühnenwerk einen Beitrag zur deutschsprachigen Oper.
14.1. Johann Friedrich BESCHORT: 250. Geburtstag
Er war 1786 bei der Döbler’schen Gesellschaft in Worms als Schauspieler anzutreffen. 1790 wurde er durch den berühmten Theaterdirektor Schröder nach Hamburg engagiert, wo er in dem Singspiel »Clarisse und Giuliano« debütierte. Bis 1796 wirkte er in Hamburg und ging dann an das Berliner Hoftheater, wo er unter dem nicht weniger berühmten Intendanten Iffland zu einem der bedeutendsten Mitglieder des Ensembles wurde. Einer alten Theatertradition folgend war er sowohl als Sänger wie als Schauspieler mit gleichen Erfolgen tätig. Überwog anfänglich sein Einsatz im Opernbetrieb – wobei man ihn namentlich als Don Giovanni wie als Orest in Glucks »Iphigenie auf Tauris« bewunderte – so widmete er sich später mehr dem Schauspiel. Von seinen Opernpartien sind zu nennen: der Inka in »Das unterbrochene Opferfest« von P. von Winter, der Titzikan in »Lodoïska« von Cherubini, der Armand in »Der Wasserträger« (»Les deux journées«) vom gleichen Komponisten, der St. Val in »Fanchon, das Leiermädchen« von Himmel (den er auch am 16.5.1804 in der Uraufführung der Oper sang), der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Wallstein in »Die Schweizerfamilie« von J. Weigl, der Sichel in »Doktor und Apotheker« von Dittersdorf, der Thurn im »Dorf im Gebirge«, eben falls von J. Weigl, und der Minister im »Fidelio«. Er wirkte am 14.3.1821 am Königlichen Schauspielhaus Berlin in der Uraufführung des Singspiels »Preziosa« von Carl Maria von Weber mit. 1836 feierte man in Berlin sein goldenes Bühnenjubiläum mit einer Galavorstellung; 1838 gab er endgültig seine Karriere auf. Er starb 1946 in Berlin. Seine Gattin war die Sopranistin Therese Beschort- Zuber (* 1765 Landshut), die in erster Ehe mit einem Herrn Schlienz verheiratet gewesen war und die 1785 in München debütiert hatte. 1790-96 war sie zusammen mit Beschort in Hamburg engagiert war, wo sie ihn heiratete. Sie ging 1798 mit ihm nach Berlin, debütierte dort als Königin der Nacht und trat bis 1818 in Berlin als Opernsängerin auf.
15.1. Richard KOGEL: 90. Geburtstag
Er sang als Knabe im Münchner Domchor, studierte Klarinette, trat aber dann doch in das väterliche Karosseriebau-Unternehmen ein. Schließlich erfolgte die Ausbildung seiner Stimme durch F. Th. Reuter, Eichhorn und Hedwig Fichtmüller in München. 1951 gewann er in Nürnberg den Meistersinger-Wettbewerb. Im gleichen Jahr sprang er am Prinzregenten-Theater München als Schmied in »Peer Gynt« von Egk ein. 1952-54 war er am Stadttheater von Bern, 1954-64 am Staatstheater von Wiesbaden engagiert. 1959-61 trat er als ständiger Gast an der Staatsoper München auf, 1964-92 war er am Theater am Gärtnerplatz in München tätig, bei dessen Publikum er besonders beliebt war und zu dessen Ehrenmitglied er ernannt wurde. 1968 sang er an diesem Haus in der Uraufführung der Oper »Der widerspenstige Heilige« von Mark Lothar die Titelrolle und 1985 in der Uraufführung der Oper »Der Goggolori« von Wilfried Hiller. An der Komischen Oper Berlin gastierte er sehr oft und mit anhaltendem Erfolg, u.a. als Papageno in der »Zauberflöte«. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1956 als Masetto im »Don Giovanni« und 1963 als Faninal im »Rosenkavalier«. 1961 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Faninal und als Alberich im »Siegfried«. Auch Gastspiele an den Opernhäusern von Dortmund, Essen und Saarbrücken, an den Staatstheatern von Hannover, Kassel, Karlsruhe und Wiesbaden, am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus von Frankfurt a.M., an der Deutschen Oper Berlin
und an der Staatsoper Stuttgart. Auslandsgastspiele an der Niederländischen Oper Amsterdam, in Venedig und 1959 in Rio de Janeiro. Sein ausgedehntes Bühnenrepertoire enthielt heldische wie Charakterrollen, nicht zuletzt köstliche Buffo-Typen, darunter waren u.a. der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, der van Bett in dessen »Zar und Zimmermann«, der Plumkett in Flotows »Martha«, der Bartolo im »Barbier von Sevilla«, der Fra Melitone in Verdis »Macht des Schicksals« und der Alberich im Ring-Zyklus, dazu auch Operettenrollen (Ollendorf in Millöckers »Der Bettelstudent«). Er starb 2001 in München.
Schallplatten der Marken DGG, RCA (»Samson et Dalila« von Saint-Saëns), vor allem jedoch Ariola-Eurodisc (»Die Kluge« und »Der Mond« von Carl Orff, »Madame Butterfly«).
15.1. Ida SCHUSELKA-BRÜNING: 200. Geburtstag
Sie war die Tochter des Weimarer Hofschauspielers Gustav Friedrich Wohlbrück (1793-1848) und trat schon mit zwei Jahren in einer Kinderrolle auf, mit sieben Jahren spielte und sang sie die Lilli im »Donauweibchen« von Ferdinand Kauer. Nachdem sie in St. Petersburg (wo sie bei Maestro Rubini studiert hatte) und Riga im Chor und mit kleinen Rollen ihre Karriere begonnen hatte, debütierte sie als Solistin 1833 am Stadttheater von Reval (Tallinn) in der Rolle der Prinzessin in »Jean de Paris« von Boieldieu. 1835 sang sie am Theater von Königsberg als Antrittsrolle die Leonore im »Fidelio«, 1837 in Danzig die Isabella in »Robert der Teufel« von Meyerbeer. 1838 kam sie an das Hamburger Opernhaus (Debüt als Zerline in »Fra Diavolo« von Auber), dann nach Hannover. 1842 gastierte sie am Theater am Kärntnertor in Wien als Zerline im »Don Giovanni« wie in »Fra Diavolo« und als Page in »Le Bal masqué« von Auber. Sie wurde darauf an das Wiener Theater in der Josefstadt verpflichtet und hatte hier als Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing einen großen Anfangserfolg. 1842 engagierte der Direktor Carl sie für das Theater an der Wien, an dem sie jetzt in Operetten, Vaudevilles und musikalischen Possen auftrat und vor allem in den damals aktuellen kleinen Operetten von Jacques Offenbach das Publikum begeisterte. Sie sang anschließend am Theater in der Leopoldstadt, gab aber, nachdem sie 1849 den Schriftsteller, Politiker und Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung Dr. Franz Schuselka geheiratet hatte, zunächst einmal ihre Bühnenkarriere auf. Bald erschien sie jedoch wieder als Gast in Berlin, Hamburg, Dresden, Frankfurt a.M. und 1850 am Theater an der Wien in der österreichischen Metropole. Sie gab danach glanzvolle Liederabende in Paris und nahm 1853 einen Ruf an die Dresdner Hofoper an. Zwar sang sie auch dort noch Opernpartien (Debüt als Zerline im »Don Giovanni«) wandte sich aber dann mehr dem Schauspiel zu. 1855 gastierte sie erneut am Theater an der Wien; 1855-57 leitete sie das Landestheater Linz (Donau), war dabei aber nicht sehr erfolgreich. Sie trat als Schauspielerin dann in Stuttgart und Weimar auf und ging 1862 nach Paris. Hier gründete sie ein deutsches Theater, das aber trotz des Interesses, das Kaiser Napoleon III. an dem Projekt nahm, nur drei Jahre bis 1865 existierte. 1867 stand sie bei einem Gastspiel in München letztmals auf der Bühne. Sie blieb bis 1888 in Paris ansässig, gab Rezitations- und Vorlesungsabende und leitete eine Schule für deutsche Sprache und Literatur. Dann zog sie sich auf ihr kleines Landgut in Schottwien zurück. Sie starb 1903 in Baden bei Wien. In erster Ehe war sie mit dem Schauspieler Carl Brüning verheiratet. Ihre Enkelin Olga Wohlbrück (1867-1933) wurde später eine bekannte Schauspielerin. – Von ihrem Sopran wird gesagt: »..sie besaß eine kräftige, sonore, umfangreiche Stimme von hellem, gleichem Ton, melodischer Biegsamkeit, welche eine richtige musikalische Kenntnis, eine deutliche Aussprache und ein trefflicher Vortrag unterstützten«.
16.1. Jean COX : 95. Geburtstag
Er nahm am Zweiten Weltkrieg als Pilot bei der amerikanischen Luftwaffe teil. Gesangstudium an der Alabama University bei William Steven, dann am New England Conservatory Boston bei Marie Sundelius, schließlich bei Wally Kirsamer in Frankfurt a.M., bei Luigi Ricci in Rom und bei Max Lorenz in München. Debüt 1951 an der New England Opera Boston als Lenski im »Eugen Onegin«. Er sang 1954 beim Festival von Spoleto den Rodolfo in »La Bohème« und war 1954-55 am Theater von Kiel engagiert. 1955-59 sang er am Staatstheater Braunschweig und war seit 1959 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, wo er 1961 an der Uraufführung von P. Hindemiths Oper »Das lange Weihnachtsmahl« teilnahm. Bereits 1956 begann seine Karriere bei den Bayreuther Festspielen: 1956 sang er dort den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1967-68 den Lohengrin, 1968-70 sowie 1974-75 und nochmals 1984 den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1968 und 1973 den Parsifal, 1969 den Erik in »Der fliegende Holländer«, 1970-75 und 1978 den Siegfried in »Siegfried« sowie 1970-75 und 1983 den Siegfried in der »Götterdämmerung«. 1958-73 regelmäßige Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg. Bei den Festspielen von Bregenz sang er 1961 den Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß und die Titelpartie in »Fra Diavolo« von Auber, 1962 den Ted Leroux in der Operette »Die Trauminsel« von Robert Stolz, 1963 den Malandrino in »Banditenstreiche« von Fr. v. Suppé 1962-63 auch in Konzerten. Durch einen Gastspielvertrag war er 1962-69 mit der Wiener Volksoper verbunden, an der er 1962 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« debütierte und in über 110 Vorstellungen u.a. 1962 den Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1963 den Carlo in der Österreichischen Erstaufführung von Verdis »Die Räuber«, 1964 den Prinzen in »Rusalka« von Dvorak, 1965 den Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Max im »Freischütz« und den Barinkay sang. An der Wiener Staatsoper trat er 1963-77 in insgesamt 75 Vorstellungen als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Stewa in Janáceks »Jenufa«, als Sergej in »Katerina Ismailowa« von Schostakowitsch, als Erik, als Walther von Stolzing, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Hoffmann, als Sänger im »Rosenkavalier«, als Lohengrin, als Parsifal, als Apollo in »Daphne« von R. Strauss, als Siegmund in der »Walküre«, als Tristan in »Tristan und Isolde«, als Max im »Freischütz« und als Titelheld im »Siegfried« auf. Er gastierte an der Staatsoper von Stuttgart, in München und Frankfurt a.M. 1961 Gastspiel am Teatro San Carlos Lissabon, 1966 bei den Festspielen von Aix-en-Provence (als Bacchus), 1974 an der Deutschen Oper Berlin. 1964, 1970 und 1973 war er an der Chicago Opera zu hören, 1971 und 1972 an der Grand Opéra Paris als Siegmund. 1975 Debüt an der Covent Garden Oper London als Siegfried, den er auch 1975 an der Mailänder Scala vortrug. 1976 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Walther von Stolzing, den er dort als einzige Partie in insgesamt 8 Vorstellungen sang. Auch Gastspiele an den Opern von San Antonio, New Orleans, Houston (Texas) und Pittsburg, an der Königlichen Oper Stockholm, an den Opernhäusern von Zürich, Genf (1967 als Walther von Stolzing, 1968 als Bacchus und 1972 als Tristan) und Mexiko City, in Barcelona, Brüssel, Bordeaux, Nizza und Genua. Seine Karriere dauerte sehr lange; noch 1989 hörte man ihn in Mannheim als Captain Vere in »Billy Budd« von Benjamin Britten. Neben den Wagner-Heroen sang er ein heldisches Tenor-Repertoire von großem Umfang (über 75 Rollen) mit Höhepunkten wie dem Alvaro in »La forza del destino«, dem Herodes in »Salome« und dem Kardinal in »Mathis der Maler« von Hindemith; er wurde in all diesen Partien als großer Darsteller gerühmt. Er starb 2012 in Bayreuth. Er war verheiratet mit der bekannten englischen Altistin Anna Reynolds (1930-2014).
Schallplatten: BASF (Que
rschnitt durch »Die Trauminsel« von Robert Stolz), RBM (Szenen aus Wagner-Opern), Philips (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Accord (»Iphigénie en Tauride« aus Lissabon, 1961), Melodram (»Der fliegende Holländer«, Bayreuth 1956).
18.1. Antonio BIBALO: 95. Geburtstag
Er wurde während des Zweiten Weltkrieges von der italienischen Armee zum Kriegsdienst eingezogen und landete im Militärgefängnis, als er versuchte, zu desertieren. Bei der Schlacht von Monte Cassino wurde er von der amerikanischen Armee gefangen genommen und kam in die Vereinigten Staaten als Kriegsgefangener. Nach 1946 schloss er sein Studium in Triest mit einem Diplom ab und arbeite danach, in der Hoffnung auf eine bessere Anstellung, als Barpianist in Marseille, sowie diente in der Folge eine Zeit in der französischen Fremdenlegion in Oman. Anschließend studierte er weiter in London, bevor er 1956 nach Norwegen zog, wo er 1968 auch die norwegische Staatsbürgerschaft erlangte. Bibalo komponierte Opern, Ballette, Vokalmusik, Sinfonien und Kammermusik. Er wurde mit dem Sankt-Olav-Orden ausgezeichnet und wurde 1992 mit dem Lindeman Preis geehrt. Er starb 2008 in Larvik (Norwegen).
19.1. Rudolf A. HARTMANN: 80. Geburtstag
Er studierte zuerst Jura, dann Gesangstudium an der Musikhochschule München bei Franz Theo Reuter und Karl Schmitt-Walter. Er debütierte 1963 am Stadttheater von Augsburg als Masetto im »Don Giovanni« und war 1963-65 an diesem Haus als Bassist engagiert. Er wirkte 1965-72, jetzt aber als Bariton, am Opernhaus von Nürnberg und war dann seit 1972 für lange Jahre Mitglied des Opernhauses von Zürich. Er sang in Zürich in den Uraufführungen der Opern »Ein wahrer Held« von G. Klebe (1975) und »Ein Engel kommt nach Babylon« von R. Kelterborn (1977). Bei den Bayreuther Festspielen wirkte er 1971-72 als einer der Edlen im »Lohengrin«, 1972-73 als einer der Knappen im »Parsifal« und 1973 als Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg« mit. Er trat als Gast an den Staatsopern von Hamburg, München und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Münchner Theater am Gärtnerplatz, in Bern, Darmstadt und Graz auf. Mit dem Zürcher Ensemble gastierte er 1978 in »L‘Orfeo« und »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi an der Mailänder Scala, beim Edinburgh Festival und bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien. Auch Gastspiele bei den Festspielen von Wiesbaden und Schwetzingen. Dort sang er 1987 den Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«. 1990 trat er an der Wiener Staatsoper als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. 2000 sang er am Opernhaus von Zürich sehr erfolgreich den Frank in der »Fledermaus«, auch den Baron Douphol in »La Traviata«. Er wirkte an diesem Haus in den Schweizer Erstaufführungen mehrerer Opern mit, darunter »The Burning Fiery Furnace« von B. Britten (Spielzeit 1983-84 im Zürcher Großmünster), »Lear« von A. Reimann (1987-88 als Albany) und »Jakob Lenz« von W. Rihm (1982-83 als Lenz). Aus seinem reichhaltigen Repertoire für die Bühne seien der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Germont-père in »La Traviata«, der Belcore in »L’Elisir d‘ amore«, der Herr Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Faninal im »Rosenkavalier« und der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing hervorgehoben. Seit 1978 nahm er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Zürich wahr. Er starb 2006 in Zürich.
Schallplatten: Concert Hall, Telefunken (Werke von Monteverdi, darunter »L’Orfeo« und »L’Incoronazione di Poppea«), DGG (kleine Partie im »Eugen Onegin«), Koch Records (»Kleider machen Leute« von Zemlinsky).
19.1. Carla MARTINIS: 95. Geburtstag
Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Zagreb, u.a. durch Professor Martinis, den sie heiratete; sie studierte auch am Konservatorium von Zagreb bei Frau M. Kostrencic. Nachdem sie zuerst an den Opern von Zagreb (Debüt 1942 als Mimi in Puccinis »La Bohème«) und Prag unter ihrem eigentlichen Namen Dragica Martinis gesungen hatte, gewann sie 1949 den Internationalen Gesangwettbewerb von Genf. In der Saison 1950-51 hatte sie große Erfolge an der City Opera New York, an der sie als Antrittsrolle die Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper sang. 1950 gastierte sie erstmals an der Wiener Staatsoper (als Turandot und als Tosca), an der sie 1951-61, jetzt unter dem Namen Carla Martinis, engagiert war. Hier sang sie in insgesamt 258 Vorstellungen auch die Desdemona in Verdis »Otello«, die Butterfly, die Aida, die Amelia in Verdis »Maskenball«, die Leonore sowohl in der »Macht des Schicksals« als auch im »Troubadour«, die Mimì, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Maddalena in »Andrea Chénier« und die Titelrolle in Puccinis »Manon Lescaut«. 1951 sang sie im Wiener Musikvereinssaal die Aida in einer konzertanten Aufführung der Oper unter Herbert von Karajan. Von ihrem Wohnsitz Wien aus ging sie einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach. 1951 hörte man sie bei den Festspielen von Salzburg als Desdemona unter Wilhelm Furtwängler und am Teatro Comunale Florenz. 1951 Gastspiel an der Grand Opéra Paris als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«. 1952 sang sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Donna Anna, in Neapel die Tosca mit Ferruccio Tagliavini als Partner, in Florenz die Turandot von Puccini und in Rio de Janeiro. An der Mailänder Scala sang sie 1952 die Elena in »Mefistofele« von Boito und die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1953 die Donna Anna, die sie ebenfalls 1953 an der Oper von Rom übernahm. 1953 gastierte sie bei den Festspielen in den Caracalla-Thermen in Rom als Aida. 1954 gastierte sie an der Oper von San Francisco als Leonore in »La forza del destino«, als Turandot und als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«. 1954 sang sie am Teatro Liceu Barcelona die Turandot von Puccini und die Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli, 1956 am Teatro Verdi in Triest ebenfalls die Gioconda. Im Januar 1961 sang sie als letzte Partie an der Wiener Staatsoper die Tosca. Sie lebte nach Beendigung ihrer Karriere in Wien, wo sie 2010 starb.
Schallplatten: Decca, HMV (Electrola), Columbia. Auf Ariola-Eurodisc vollständige Opern »Die Macht des Schicksals« (1952) und »Tosca« (1953); Mitschnitt der Salzburger »Otello«-Aufführung von 1951 auf Bruno Walter Society, auf Melodram als Donna Anna im »Don Giovanni« zu hören.
21.1. Herman MALAMOOD: 85. Geburtstag
Als Canio
Er sang in den Jahren 1970-78 regelmäßig an der New York City Opera, wo er als Antrittsrolle den Pinkerton in »Madame Butterfly« vortrug und dann Partien wie den Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, den Cavaradossi in »Tosca«, den des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, den Dick Johnson in dessen »La Fanciulla del West«, den Kalaf in »Turandot«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und den Canio im »Bajazzo« übernahm. 1970 hatte er an diesem Haus besonders große Erfolge in der Titelpartie der Donizetti-Oper »Roberto Devereux«, wobei die berühmte Sopranistin Beverly Sills in der Rolle der Elisabetta auftrat. Er gab Gastspiele an den großen nordamerikanischen Bühnen und sang u.a. 1972 an der Oper von Philadelphia und ebenfalls 1972 in Mexico City (Kalaf). 1976-78 war er am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert und gastierte von dort in der Spielzeit 1
976-77 an der Staatsoper von Wien (als Radames in »Aida«, als Riccardo in Verdis »Maskenball« und als Pinkerton). An der Metropolitan Oper New York sang er in der Saison 1980-81 als Antrittsrolle den Canio, dann den Turiddu, in der Spielzeit 1982-83 den Idomeneo in der gleichnamigen Oper von Mozart. Auch als Konzertsänger entwickelte er eine erfolgreiche Karriere. Er starb 1989 in New York City.
21.1. Mario PETRI: 95. Geburtstag
Mit Renato Ercolani in „Falstaff“
Er begann seine Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg und hatte bald große Erfolge in Italien. 1948 hatte er sein Bühnendebüt an der Mailänder Scala, wo er den Creon in der Premiere der Oper »Oedipus Rex« von Strawinsky kreierte. Seither trat er fast ständig an der Scala auf, so 1948 als Leporello in »Don Giovanni«, 1951und 1953 als Don Giovanni, 1953 als Mustafà in »L’Italiana in Algeri« und als Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1954 als Titelheld in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók und als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1954 als Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola« und als Abate Cospicuo in Busonis »Arlecchino«, 1956 als Tolomeo in Händels »Giulio Cesare«, 1957 als Pistola in Verdis »Falstaff«, 1958 als Donato in der italienischen Erstaufführung von G.C. Menottis »Maria Golovin« und 1966 als Capellio in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«. Am 1.3.1965 wirkte er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Clitennestra« von Ildebrando Pizzetti in der Partie des Agamemnon mit. Sehr beliebt war er am Teatro San Carlo von Neapel, wo er seit dem Anfang seiner Karriere immer wieder gastierte, u.a. 1949 als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, 1950 als Unsterblicher Kaschtschej in der gleichnamigen Oper von Rimsky-Korsssakow, 1951 als Herzog Blaubart. Er trat u.a. an der Oper von Rom (1949 als Pimen im »Boris Godunow«, 1952 als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1954 als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina von Mussorgsky, 1955 als Mephisto in »La Damnation de Faust« von H. Berlioz, 1958 als König Philipp in Verdis »Don Carlos«) und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla (1949 als Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli und 1957 als Mephisto im »Faust« von Gounod) auf. Er erschien beim Maggio Musicale von Florenz am 4.5.1949 in der Uraufführung von Pizzettis Oper »Vanna Lupa«, 1950 in »Armide« von Lully, 1952 als Précepteur in »Le Comte Ory« von Rossini sowie als Walter Fürst in dessen »Wilhelm Tell«, 1953 in Cherubinis »Medea« zusammen mit Maria Callas. Er galt als großer Mozartsänger und sang 1951 sowohl bei den Festspielen von Glyndebourne als auch beim Festival von Edinburgh den Don Giovanni. Weitere Gastspiele in Genua (1951, 1952), am Teatro Massimo Palermo (1953 als Don Giovanni), am Teatro Comunale Bologna (1953 gleichfalls als Don Giovanni, 1969 in der Titelrolle von »Herzog Blaubarts Burg«), am Teatro Comunale Florenz (1952 als Tomsky in »Pique Dame«, 1953 als Mephisto in »La Damnation de Faust«), am Teatro Regio Turin (1955), am Teatro Verdi Pisa (1956), in Parma, Bergamo und bei den Festspielen von Verona (1953). Beim Holland Festival hörte man ihn 1954 als Don Magnifico, 1955 als Mustafà und 1966 als Capellio. In Salzburg trat er bei den Festspielen von 1957 als Pistola auf und gab auch erfolgreiche Gastspiele im Ausland. So gastierte er an der Oper von Rio de Janeiro 1952 als Timur in Puccinis »Turandot«, als Alvise, als Sparafucile im »Rigoletto« und als Mephisto im »Faust« von Gounod, am Teatro Colón Buenos Aires (1956), am Teatro San Carlos Lissabon (1957) und an der Wiener Staatsoper (1957-65 als Don Giovanni, als Pistola und als Sparafucile in insgesamt 14 Vorstellungen). 1960-65 unterbrach er seine Opernkarriere und wandte sich dem Film und der Unterhaltungsmusik zu, kehrte aber dann wieder zur Opernbühne zurück. So gastierte er 1965 an der Oper von Dallas. 1966 hatte er große Erfolge an der Oper von Rom. Er sang 1969 am Teatro Fenice Venedig (Posa in Verdis »Don Carlos«, Aeneas in »Dido and Aeneas« von H. Purcell), an der Oper von Rom (1970 Scalza in »Boccaccio« von Fr. von Suppé, 1971 Schaklowity in »Chowanschtschina« und Creon in »Oedipus Rex«), am Teatro Zarzuela Madrid (1971 Silva in Verdis »Ernani«), beim Maggio Musicale Fiorentino (1973 Schaklowity, 1974 Enrico in »Agnese de Hohenstaufen« von Spontini, 1975 Titelrolle in Verdis »Macbeth«), am Teatro Verdi Triest (1976 Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek), am Teatro Comunale Florenz (1977 Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto«) und am Teatro Verdi Pisa (1979 ebenfalls als Geronimo). Im italienischen Rundfunk RAI Turin trat er 1972 in einer Sendung von M. de Fallas Oper »La vida breve« auf. 1973 wirkte er an der Oper von Monte Carlo in der Uraufführung der Oper »La Reine morte« von Renzo Rosselini mit. Er starb 1985 in Città della Pieve bei Perugia.
Auf Cetra singt er in den vollständigen Verdi-Opern »I Lombardi« und »La Battaglia di Legnano«, auf HMV in »Il Filosofo di Campagna« von Galoppi und in der Petite Messe solennelle von Rossini, auf MRF in »I Masnadieri« von Verdi, auf Harmonia mundi in »Pelleás et Mélisande«, auf Estro armonica in »Mosè in Egitto« von Rossini, auf Ricordi in »Il barbiere di Siviglia« von Paisiello, auf Movimento musica in »La Cenerentola« und »L’Italiana in Algeri« von Rossini, auf Cetra Opera Live in »Les Abencerages« von Cherubini und in »Le nozze di Figaro«, auf Melodram in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, auf TIS als Sarastro in der »Zauberflöte« (RAI Turin, 1953) und in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, auf Arkadia in »Didone« von Piccinni, auf Cetra/Morgan Records den Simon Mago in »Nerone« von Boito, auf Documents den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky (Mitschnitt vom Maggio Musicale Fiorentino 1952)..
22.1. Giannino MAINARDI: 95. Geburtstag
Biographie des italienischen Baritons auf Italienisch: http://www.lacasadellamusica.it/Vetro/Pages/Dizionario.aspx?ini=M&tipologia=1&idoggetto=901&idcontenuto=1782
22.1. Henri MARÉCHAL: 175. Geburtstag
Er studierte Notenlehre bei Émile Chevé und Edouard Baptiste und Klavier bei Louis Chollet. Auf Anraten von Alexis de Castillon trat er in die Kompositionsklasse von Victor Massé am Conservatoire de Paris ein, wo er außerdem bei Francois Benoist Orgel und bei Alexis Chauvet Kontrapunkt studierte. 1870 gewann er mit der Kantate Le Jugement de Dieu den Premier Grand Prix de Rome. Nach dem mit dem Preis verbundenen Romaufenthalt debütierte er als Komponist in Paris mit dem „poème sacré“ La Nativité (1875). Er komponierte dann mehrere Opern, Ballette und Schauspielmusiken, ein weiteres „drame sacré“, Chor- und Orchesterwerke, Lieder, kammermusikalische Werke und Motetten. Seine erste Oper Les Amoureux de Catherine wurde 1889 zum hundertsten Mal aufgeführt und wurde noch bis 1920 gegeben. Maréchals Kompositionsstil ist vielfach von Chromatik geprägt, seine musikalische Ausdrucksweise schlicht, aber dramatisch und wirkungsvoll.
Außerdem verfasste er musikkritische Artikel für Le Figaro und veröffentlichte mehrere Bände Erinnerungen und 1910 die Monographie universelle de l’Orphéon. Er korrespondierte mit der Komponistin Marguerite Olagnier. Er starb 1924 in Paris.
23.1. Nikolai KORNDORF: 70. Geburtstag
Er studierte ab 1965 zunächst bei Sergei Balassanjan am Moskauer Konservatorium, was er im Jahre 1970 abschloss. In dieser Zeit entstand die Einaktoper Ein Märchen über … nach Semjon Kirsanow. 1973 beendete Korndorf ein postgraduales Studium mit der Op
er Das Gelage während der Pest nach Alexander Puschkin. Er studierte Dirigieren bei Leo Ginsburg 1967-79 und unterrichtete selbst Dirigieren und Orchestration am Konservatorium 1972-91 am Moskauer Konservatorium. 1973 wurde er in die Union sowjetischer Komponisten aufgenommen. 1978-83 war er Vorsitzender der Künstlervereinigung junger Moskauer Komponisten. Als Beginn des ernsthaften kompositorischen Schaffens zählt die Erste Symphonie (1975). Er schuf Filmmusik für diverse sowjetische Filme “10 Schwarze”, 1987; “Champagnerperlen”, 1988; und “Seewolf”, 1990. Zu Beginn des Jahres 1990 wurde er Mitgründer und Vizepräsident der neuen Assoziation zeitgenössischer Musik (ACM). Im gleichen Jahr erhielt er den Musikpreis der Stadt Duisburg. Am 16. Mai 1991 wanderte er nach Kanada aus. Ab dieser Zeit experimentierte er mit elektroakustischen Medien und war Associate Composer des Canadian Music Centre und Mitglied der Canadian League of Composers. Er unterrichtete bis zu seinem Lebensende Komposition an der University of British Columbia. Nach 1997 reiste er mehrmals nach Russland und nahm dort an Festivals teil. Er war mit Tatjana, der Tochter der Geologin Tatjana Iwanowna Ustinowa verheiratet. Er starb 2001 in Vancouver. Sein frühes Werk folgt dem traditionellen akademischen Stil. Dann widmete er sich dem atonalen, post-expressionistischen Stil. Nach 1981 wandte er sich davon ab, kam zur tonalen diatonischen Musik, in der er repetitive Techniken, einige minimalistische Züge und Elemente der neuen Schlichtheit verwendete. (Quelle: Wikipdia)
23.1. Yordi RAMIRO: 75. Geburtstag
Er erhielt seine Ausbildung in Mexico City, dann in Italien, wo er auch 1977 als Pinkerton in »Madame Butterfly« debütierte. Bereits 1978 wurde er an die Staatsoper von Wien verpflichtet (Debüt als Pinkerton), zu deren Ensemble er bis 1982 gehörte und wo er auch danach noch bis 1987 gastierte. Hier sang er in insgesamt 91 Vorstellungen auch den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Beppe im »Bajazzo«, den Herzog im »Rigoletto«, den Rinuccio in »Gianni Schicchi«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Alfredo in »La Traviata«, den Fenton im »Falstaff« von Verdi, den Tebaldo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, den Ernesto im »Don Pasquale« und den Nemorino in »L’Elisir d’amore«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1978-79 den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«. Gastspiele führten ihn nicht nur an die großen Theater im deutschen Sprachraum (u.a. an die Staatsoper Hamburg und 1980 an das Opernhaus von Zürich), sondern auch schon in die USA. Hier gastierte er 1979 an der San Francisco Opera als Rinuccio und an der Oper von Seattle als Alfredo. 1980 sang er am Teatro Liceu Barcelona den Rodolfo in »La Bohème«, 1981 in seiner Heimat Mexico den Edgardo, 1983 an der Opéra du Rhin Straßburg den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, 1984 an der Covent Garden Oper London den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, 1994 an der Kölner Oper den Herzog im »Rigoletto«. Bei den Festspielen von Bregenz war er 1985 als Sir Bruno Robertson in »I Puritani« von Bellini zu hören, im gleichen Jahr sang er in der New Yorker Carnegie Hall den Fenton in einer konzertanten Aufführung von Verdis »Falstaff«. Er starb 2006 in Acapulco.
Schallplatten: Naxos (Herzog im »Rigoletto«, Alfredo in »La Traviata« in Gesamtaufnahmen dieser Verdi-Opern).
23.1. Gerhard BOSSE: 95. Geburtstag
Er wurde als Sohn des Militärmusikers Oskar Bosse (1893–1979) geboren und ist in Greiz aufgewachsen. Mit sechs Jahren erhielt er seinen ersten Violinunterricht bei seinem Vater. Ab 1930 wurde er vom Konzertmeister der Reußischen Hofkapelle unterwiesen. Er ging 1936 nach Leipzig und erhielt bei Edgar Wollgandt Unterricht. Nach dem Abitur 1940 studierte er Violine bei Walther Davisson am Leipziger Konservatorium. Schon während des Studiums war er als Substitut beim Gewandhausorchester engagiert. 1943 wurde er ins Reichs-Bruckner-Orchester in Linz berufen und spielte unter Dirigenten wie Karl Böhm, Wilhelm Furtwängler, Carl Schuricht, Herbert von Karajan, Oswald Kabasta und Joseph Keilberth. Außerdem studierte er Gesang am Linzer Konservatorium. 1948-51 war er Konzertmeister im Kleinen Rundfunkorchester Weimar. Im Jahr 1949 wurde Bosse Professor an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und 1951 Erster Konzertmeister des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig unter Hermann Abendroth. Außerdem erhielt er eine Professur an der Leipziger Musikhochschule. 1955-87 war Bosse Konzertmeister des Gewandhausorchesters unter den Dirigenten Franz Konwitschny, Václav Neumann und Kurt Masur. 1955-77 war er Primarius des Gewandhaus-Quartetts. 1963 gründete Bosse das Bachorchester des Gewandhauses Leipzig, welches er selbst bis 1987 leitete. 1980 gründete Bosse das Kirishima International Music Festival in Japan. Außerdem war er Gastdirigent der New Japan Philharmonie und Gastprofessor an der Tokyo University of the Arts. 2000 wurde er Musikdirektor des Kobe City Chamber Orchestra und zwei Jahre später Berater der New Japan Philharmonic. Seit 2000 lebte er mit seiner dritten Ehefrau Michiko in Takatsuki, wo er 2012 starb. Zu seinem großen Schülerkreis gehören u.a. Hans-Christian Bartel, Dietmar Hallmann und Karl Suske.
24.1. Roland GAGNON (amerikanischer Dirigent): 80. Geburtstag
24.1. Ida KRZYZANOWSKI-DOXAT: 150. Geburtstag
Sie war die Tochter eines österreichischen Bezirkskommissars. Ihre Stimme wurde durch die berühmte Sängerin Marie Wilt entdeckt und durch die nicht weniger berühmte Louise Dustmann in Wien ausgebildet. Sie debütierte 1889 am Stadttheater von Halle/Saale in der Partie der Elisabeth im »Tannhäuser«. 1890-91 war sie am Stadttheater von Elberfeld, 1891-95 am Opernhaus von Leipzig, 1895-99 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg engagiert. 1899 folgte sie einem Ruf an das Hoftheater von Weimar, an dem auch ihr Gatte, der Hofkapellmeister Rudolf Krzyzanowski (1859-1911), wirkte. Sie gastierte als hoch angesehene Wagner-Sängerin bei den Münchner Musteraufführungen von Wagner-Opern als Senta in »Der fliegende Holländer« und als Isolde in »Tristan und Isolde«. An der Hofoper von Dresden hörte man sie als Brünnhilde im Nibelungenring. Auch an der Wiener Hofoper trat sie als Gast auf (1904 als Isolde, als Leonore im »Fidelio« und als Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer); in London gab sie während mehrerer Jahre Wagner-Konzerte. Am Hoftheater von Gotha übernahm sie in interessanten Aufführungen von Cherubinis klassischer Oper »Medea« die Titelrolle. Zu ihrem Repertoire für die Opernbühne gehörte auch die Donna Anna im »Don Giovanni«. Auch im Konzertfach kam sie zu einer bedeutenden Karriere. Sie starb 1947 in Graz.
24.1. Josef PREISINGER: 225. Geburtstag
Er war der Sohn eines wohlhabenden Wiener Kaufmanns, verlor aber früh seine Eltern. Er wurde zuerst Beamter in der Kaiserlichen Bancalregistratur, ließ aber dann seine Stimme durch den Hofkapellmeister Tomaselli und durch den Pädagogen Mozzarini ausbilden. Nach ergänzenden Studien in Italien wurde er durch den berühmten Impresario Domenico Barbaja an das Wiener Theater am Kärntnertor verpflichtet, wo er 1823 als Podestà in »La gazza ladra« von Rossini debütierte. Nachdem er dort auch als Leporello im »Don Giovanni« erfolgreich aufgetreten war, wurde er an dieses Haus sowohl für das deutsche wie für das italienische Fach engagiert. 1824 ging er nach Graz, daran anschließend nach Preßburg (Bratislava), kam aber 1826 wieder an das Kärntnertortheater zurück, dem er jetzt bis 1828 angehörte. Seine großen Erfolge hatte er dort als Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini, dann als Oroe in dessen »Sem
iramide«, als Schlosser in »Maurer und Schlosser« (»Le Maçon«) von Auber, als Mephistopheles in »Faust« von Louis Spohr und in vielen anderen Rollen. 1828 gab er ein glanzvolles Gastspiel an der Berliner Hofoper und unternahm anschließend eine Tournee durch Deutschland und Frankreich mit Auftritten u.a. in Paris. 1828-32 sang er am Theater von Graz unter dem Direktor Stöger und ging dann mit diesem für die Jahre 1832-34 an das Theater in der Josefstadt in Wien, danach 1834 an das Deutsche Landestheater Prag, wo er zunächst in Partien wie dem Dulcamara in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, dem Daniel in »Zampa« von Hérold, dem van Bett in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, dem Bijou in Adams »Le Postillon de Lonjumeau« und dem Bruder Tuck in »Der Templer und die Jüdin« von Marschner erschien, später jedoch kleinere Partien und zuletzt nur noch Rollen in Lustspielen und Possen übernahm. Er führte auch bei Aufführungen am Prager Landestheater Regie; 1862 gab er seine Bühnenkarriere endgültig auf. Er starb 1865 in Prag.
25.1. Krystina SZCZEPANSKA: 100. Geburtstag
Sie studierte am Warschauer Konservatorium bei Belina-Skupiewski. Debüt 1947 an der Schlesischen Oper in Bytom (Beuthen). Sie hatte wichtige Erfolge bei Gastspielen an den großen polnischen Opernbühnen und wurde schließlich 1957 Mitglied der Nationaloper von Warschau, zu deren beliebtesten Künstlern sie zählte. Ihr umfangreiches Bühnenrepertoire enthielt auch die technisch schwierigen Koloraturpartien für Mezzosopran. Höhepunkte bedeuteten jedoch darin die dramatischen Rollen, die sie auch darstellerisch vortrefflich meisterte. Dazu war sie eine geschätzte Konzert- und Liedersängerin. Später Professorin an der Musikhochschule von Warschau. Sie starb 1986 in Warschau.
Schallplatten: Muza und kleinere polnische Marken (u.a. Stabat mater von Szymanowsky, moderne Werke von Penderecki und W. Rudzinski).
25.1. Tino FOLGAR: 125. Geburtstag
Er hieß eigentlich Juventino Folgar Ascaso; er erhielt seine Ausbildung in Spanien und Italien, u.a. durch Esteban Pasqual in Barcelona und debütierte 1922 in Barcelona als Rodolfo in »La Bohème«. In Italien hatte er 1925 ein zweites Debüt in Acqui (Piemont) als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla« und sang in den folgenden fünf Jahren dort in Genua, Rom, Turin und Cremona, außerdem in Belgien, am Teatro Liceu Barcelona und in Madrid. In der Saison 1925-26 hatte er bei der Italienischen Oper in Holland einen sensationellen Erfolg. Seine Konzertabende, bei denen er neben Opernarien auch spanische Lieder sang, trugen ihm dort wahre Triumphe ein. 1926 sang er am Teatro Adriano in Rom als Partner der berühmten Conchita Supervia den Lindoro in »L’Italiana in Algeri« von Rossini und beteiligte sich an der Rossini-Renaissance, die von Conchita Supervia ihren Ausgang nahm. 1929 ging er nach Spanien, wo er hauptsächlich in Zarzuelas und Operetten auftrat und in einigen Tonfilmen mitwirkte. 1929 trat er am Teatro Fontalba in Madrid in der Zarzuela »Los claveles« von José Serrano auf, in der Saison 1929-30 am Teatro Zarzuela Madrid in »La ventera de Alcalá« von Pablo Luna, 1941 am Teatro Victoria Barcelona in »La montería« und in »La generala« von Amadeo Vives. Er trat im ersten spanischen Tonfilm »La Canción del Dia« auf. 1932 kam er nach London, wo er jetzt als Radio- und Konzertsänger in Erscheinung trat, jedoch seine Tätigkeit als Opernsänger beendete. Er unternahm Tourneen mit einem eigenen Zarzuela-Ensemble. 1945 wanderte er nach Argentinien aus und wirkte in Buenos Aires, in Mexico City und anderwärts als Pädagoge. In Südamerika unternahm er große Konzertreisen und wurde vor allem als Radiosänger sehr bekannt. Er starb 1982 in Buenos Aires.
Schallplatten der Marke HMV zeigen seine schön gebildete, lyrische Stimme (darunter vollständige »Rigoletto«-Aufnahme von 1927; sehr viele Aufnahmen mit Ausschnitten aus Zarzuelas).
27.1. Claude TERRASSE: 150. Geburtstag
Er studierte am Konservatorium von Lyon. Dort leitete er eine Kornettistengruppe, die mit dem Orchester des Grand-Théâtre der Stadt auftrat. Er hatte Unterricht in Harmonielehre bei Alexandre Luigini und Orgelunterricht bei Paul Trillat. Später studierte er an der École Niedermeyer bei Alexandre Georges und Eugène Gigout. Hier lernte er auch Charles Bonnard, den Bruder des Malers Pierre Bonnard kennen, dessen Schwester Andrée er 1890 heiratete. Er wirkte zunächst als Klavierlehrer in Arcachon und trat mit seiner Frau in verschiedenen kammermusikalischen Formationen als Pianist auf. In dieser Zeit entstanden seine Petit scènes familières für Klavier, die mit Illustrationen seines Schwagers Pierre Bonnard veröffentlicht wurden. 1896 wurde er als Organist an die Orgel von La Trinité nach Paris berufen. Hier wurde er als Komponist der Schauspielmusik zu Alfred Jarrys Ubu Roi in der Pariser Avantgarde bekannt. Im Umkreis des Théâtre des Pantins, eines Marionettentheaters, arbeitete er außer mit Jarry mit Franc-Nohain, A.F. Herold und den Malern der Gruppe Les Nabis zusammen. 1900 begann mit La Petite Femme de Loth nach einem Libretto von Tristan Bernard seine Laufbahn als Operettenkomponist. Seinen ersten bedeutenden Erfolg hatte er im Folgejahr mit Les Travaux d’Hercule nach Robert de Flers und Gaston Arman de Caillavet. Sein wichtigster Librettist wurde Georges Courteline. Operettenparodien komponierte Terrasse u.a. nach Texten seiner Freunde Franc-Nohain und A. F. Herold, auch Jarry schrieb mit Eugène Demolder ein Libretto für ihn. Mit La Mariage de Télémaque (nach Jules Lemaître und Maurice Donnay) fand er 1910 Eingang in die Pariser Opéra-Comique. Insgesamt komponierte Terrasse fast dreißig Operetten. Er starb 1923 in Paris.
27.1. Marianne PIRKER: 300. Geburtstag
Ihr Vater hieß Sigismund Geyerseck. Sie heiratete 1735 oder 1736 (wahrscheinlich in Venedig) den Violinisten und Konzertmeister Joseph Franz Pirker (* 28.3.1700 in der Umgebung von Salzburg, † 1.2.1786 Heilbronn). (Aus dieser Ehe stammen vier Töchter, von denen drei in Graz, die jüngste 1746 in Bologna geboren wurde.) Marianne Pirker entwickelte schnell eine Karriere von internationalen Dimensionen. Sie trat mit der Mingotti-Truppe einige Jahre in Graz, 1745 in Hamburg, 1748 in Kopenhagen auf. 1744-48 unternahm sie mehrere Gastspiel-Tourneen in Italien. Nachdem sie dort sehr große Erfolge erzielt hatte, folgten Joseph Franz und Marianne Pirker 1747 einer Einladung des Impresarios Lord Middlesex nach London. Auch hier kam die Sängerin zu glänzenden Erfolgen, doch erwies sich der Impresario als nicht zahlungsfähig. Dadurch ergaben sich für das Künstlerehepaar Schulden, und schließlich verließen beide fluchtartig England. Sie flohen nach Hamburg und schlossen sich dann der Mingotti’schen Truppe an, als deren Primadonna Marianne Pirker namentlich bei Auftritten in Kopenhagen zu großen Erfolgen kam. Sie wurde im April 1750 für das Stuttgarter Hoftheater engagiert, an der sie gleichfalls sehr erfolgreich auftrat. Sie erwarb sich in Stuttgart um die Etablierung einer eigenen Hofoper und deren weiteren Ausbau große Verdienste. Durch Vermittlung seiner Ehefrau wurde dann auch 1752 Joseph Franz Pirker als Konzertmeister und Violinist an den Stuttgarter Hof berufen. Der Ausgang ihrer Karriere in der württembergischen Hauptstadt gestaltete sich sehr unglücklich. In der Scheidungsangelegenheit zwischen dem Herzogspaar stellte sie sich auf die Seite der Herzogin, mit der sie freundschaftlich verbunden war. 1754 reiste Joseph Franz Pirker nach Italien, um einige »Virtuosen« für die Hofkapelle zu engagieren. Er wurde, zusammen mit seiner Ehefrau, im Juni 1756 auf Befehl des Herzogs Karl Eugen auf dem Hohenasperg inhaftiert; die Freilassung der beiden Künstler erfolgte erst am 19.11.1764, nachdem die beiden Kaiserinnen Maria Ther
esia von Österreich und Katharina II. von Russland beim Herzog von Württemberg energische Schritte unternommen hatten. Bei Marianne Pirker zeigten sich während der Haft schwerste psychische Schäden; sie durfte sich daher vorübergehend auf dem Gut Eschenau bei Heilbronn aufhalten. Dorthin zog sie sich auch nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis zurück. Sie trat jetzt aber nicht mehr in der Öffentlichkeit auf. Ihr Ehemann verdiente den Lebensunterhalt zuletzt durch Musikunterricht, den er in Heilbronn erteilte. Marianne Pirker starb 1782 in Eschenau bei Heilbronn. – Die älteste Tochter des Ehepaars, Aloysia (Luisa) Josepha Barbara Pirker (* 17.8.1737 in Graz) wurde 1755 in die Stuttgarter Hofkapelle eingestellt, aber 1766 zusammen mit ihren Eltern fristlos entlassen. 1767 engagierte man sie jedoch wieder für ihre Tätigkeit. Bis 1770 erscheint sie in den Hofakten in dieser Stellung, ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
Lit.: A.J. Hey: »Marianne Pirker« (1924).
28.1. Anna GONDA: 70. Geburtstag
Mit 13 Jahren begann sie das Klavierstudium, mit 17 ihre Gesangsausbildung; in den Jahren 1969-74 Gesang- und Musikstudium an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest. 1974 schloss sie dieses Studium mit ihrer Diplomprüfung ab. 1974-76 wurde sie in der Opernklasse von Frau Dagmar Freiwald-Lange in Berlin weiter ausgebildet und trat zum Abschluss in einer Aufführung von Glucks »Orpheus und Eurydike« in der Titelpartie dieser Oper auf. 1976-78 war sie am Stadttheater von Rostock engagiert. 1978-81 übte sie eine Lehrtätigkeit am Konservatorium von Györ (Ungarn) aus. Sie sang 1978-80 auch am Theater von Klagenfurt. 1981 wurde sie durch Karl Böhm an die Wiener Staatsoper berufen (Debüt: 1. Magd in »Elektra« von R. Strauss), deren Mitglied sie bis 1997 blieb. An der Wiener Staatsoper trat sie hauptsächlich im Charakterfach auf: als Mary in »Der fliegende Holländer«, als Annina im »Rosenkavalier«, als Suzuki in »Madame Butterfly«, als 3. Dame in der »Zauberflöte« (die sie dort 96mal sang), als Gräfin Coigny in Giordanos »Andrea Chénier«, als Anna in Donizettis »Maria Stuarda«, als Marthe im »Faust« von Gounod, als Brigitta in Korngolds »Die tote Stadt«, als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Margret im »Wozzeck« von A. Berg, als Zulma in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Emilia im »Otello« von Verdi, als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, als Amme im »Boris Godunow«, als Gouvernante in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Erda im Ring-Zyklus und als Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R.Strauss. Mit der Wiener Staatsoper unternahm sie zahlreiche Gastspiele, u.a. in Barcelona und im Rahmen einer Japan-Tournee (1986). Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie am 7.8.1984 in der Uraufführung der Oper »Un Re in ascolto« von Luciano Berio als Gattin des Prospero mit, am 20.5.1995 am Theater an der Wien in der von A. Hölszkys »Die Wände« als Ommou. 1994 gastierte sie an der Mailänder Scala als Schwertleite in der »Walküre«. Von den Partien, die sie auf der Bühne sang, sollen die Azucena im »Troubadour«, die Amneris in »Aida«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Mrs. Quickly in »Falstaff« von Verdi, die Federica in »Luisa Miller«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Magdalena im »Evangelimann« von Kienzl, die Marina im »Boris Godunow«, die Olga im »Eugen Onegin«, die Herodias in »Salome« und die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss wie in »Iphigenie in Aulis« von Gluck, die Hexe in »Hänsel und Gretel« und die Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« genannt sein. Die Sängerin trat bei Konzerten und Liederabenden in Österreich, in Frankreich und in der Schweiz in Erscheinung. Sie sang auch unter dem Namen Anna Gonda-Nigg. 2013 beging sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Selbstmord.
Schallplatten: DGG (Zulma in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, Margret im »Wozzeck« von A. Berg), Naxos (»Die Zauberflöte«, Stabat mater von Pergolesi); Virgin-Video (»Wozzeck«).
29.1. Myer FREDMAN: 85. Geburtstag
Biographie des britisch-australischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Myer_Fredman
29.1. Peter MINICH: 90. Geburtstag
Er wurde in St. Pölten geboren, ließ sich zunächst zum Techniker ausbilden, besuchte nach 1945 das Max-Reinhardt-Seminar und trat 1948 sein erstes Engagement im Wiener Kellertheater »Das Experiment« an. Im selben Jahr wurde er als Eleve ans Wiener Burgtheater verpflichtet und studierte parallel dazu Gesang am Horak-Konservatorium. 1950 debütierte er an der Staatsoper in der Volksoper in der Sprechrolle des Hauptmanns in »Gasparone«. 1951 wurde er als Sänger und Schauspieler an das Stadttheater von St. Pölten engagiert (Debüt in »Der Bettelstudent«). Danach folgten Engagements in St. Gallen (1951-55) und Graz (1955-60). Am 13. Mai 1956 erfolgte das Sängerdebut an der Wiener Volksoper: Der junge Tenor und fabelhafte Schauspieler war in Graz – unter anderem – als Petrucchio in »Kiss Me, Kate!« aufgefallen. Obwohl er die Partie dort in einer anderen Fassung gespielt hatte, brachte er dennoch das Husarenstück fertig, in Wien erfolgreich für Fred Liewehr einzuspringen. Dieser Künstler blieb ihm immer Vorbild an glaubhafter, geschmackvoller Auseinandersetzung mit dem Genre der Operette. Mit großer Freude stand Minich in späteren Jahren in »My Fair Lady«, »Die lustige Witwe« oder in der Uraufführung der Stolz-Operette »Frühjahrsparade« (25.3.1964) mit Liewehr gemeinsam auf der Bühne. Nach seinem Petrucchio-Debut hatte Minich bald Gelegenheit, auch in anderen Partien seine ansprechende Tenorstimme und darstellerischen Atouts auszuspielen: 1957 als Eisenstein in »Die Fledermaus«, 1960 Schlag auf Schlag als Tassilo in »Gräfin Mariza«, als Symon in Millöckers »Der Bettelstudent« und Niki in »Ein Walzertraum«, alles Rollen, die den Künstler viele Jahre begleiten sollten. Im September 1960 erfolgte das längst fällige feste Engagement an die Volksoper. Innerhalb kürzester Zeit wurde Peter Minich zum Publikumsliebling – der Frack und Zylinder sein Markenzeichen: Mit 262 Abenden bis in das Jahr 1996 rangiert der Eisenstein an der Spitze seiner hier gesungenen Partien. Weitere Rollen des Bonvivant-Faches wurden Danilo in »Die lustige Witwe«, René in Lehárs „»Der Graf von Luxemburg«, Mister X in Kálmáns »Die Zirkusprinzessin«, Edwin in Kálmáns »Die Csárdasfürstin«, Graf Zedlau in »Wiener Blut« oder Georges (später auch Paul) in Heubergers »Der Opernball«. Doch auch andere Charaktere erfüllte Peter Minich mit größter Bühnenwirkung: Den bereits erwähnten Petrucchio spielte er 148mal bis zum Jahr 1992 in gleich drei Inszenierungen von Heinz Rosen, Heinz Marecek und Monika Wiesler. Der Symon in der legendären »Bettelstudent«-Inszenierung Adolf Rotts war über Jahre eine weitere seiner Glanzpartien. Aber auch der Adam in Zellers »Der Vogelhändler«, der Jim Mahoney in Weills Oper »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, der Leopold »Im Weißen Rößl« und nicht zuletzt der Higgins in 188 »My Fair Lady«-Vorstellungen sind untrennbar mit Peter Minich verbunden. Ab 1980 nahm der Künstler einen behutsamen Wechsel in das Charakterfach vor. Mit dem Baron Gondermark in »Pariser Leben« erfolgte der äußerst geglückte Einstieg. Es folgten Ollendorf in »Der Bettelstudent«, der König in »Madame Pompadour«, der Prinz Sergej in »Die Zirkusprinzessin« – welcher dennoch das Loblied des Mister X auf Wien anstimmte -, der Fürst Ypsheim in »Wiener Blut«, der Gefängnisdirektor Frank in der »Fledermaus« oder der alte Kaiser »Im Weißen Rößl«. Eine weitere
große Erfolgspartie trat bereits 1997 mit dem Matthäus in Leo Falls »Der fidele Bauer« in der Inszenierung von Robert Herzl hinzu. Peter Minich gastierte mit der Volksoper oftmals in Japan, den Vereinigten Staaten und in Russland. Er wirkte länger als 50 Jahre an der Wiener Volksoper. In über 3000 Vorstellungen verkörperte er an diesem Haus nahezu fünfzig verschiedene Figuren des Operetten-, Musical- und Opernrepertoires, darunter den Fadinard in Nino Rotas »Der Florentiner Strohhut«, Fürst Suleiman und Mossu in »Tausend und eine Nacht« von Johann Strauß, Piquillo in »La Périchole« von Offenbach, der Fremde in »Venus in Seide« von R. Stolz, Prinz Radjami in Kálmáns »Die Bajadere«, Anton Hofer in »Zwei Herzen im Dreivierteltakt« von R. Stolz, die Titelrolle in »Boccaccio« von r. von Suppé,
Gastspiele führten ihn an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an das Theater am Gärtnerplatz in München. 1962-63 stellte er bei den Salzburger Festspielen den Bassa Selim in der »Entführung aus dem Serail« dar. 1998 trat er am Stadttheater von Baden bei Wien in dem Musical »Gigi« von Loewe auf. Seit 1960 ist er Ehrenmitglied der Volksoper Wien, 1974 wurde ihm der Titel „Kammersänger“ verliehen. Er starb 2013 in Wien. In erster Ehe war er mit der Operettensängerin Eleonore Bauer (1927-83), in zweiter Ehe mit der Operettensängerin Guggi Löwinger verheiratet.
Zahlreiche Schallplattenaufnahmen, vor allem Operettenquerschnitte, bei Philips, RCA und Telefunken-Decca, Gesamtaufnahme »Die lustige Witwe« auf Nippon Columbia (als Danilo), auf Capriccio/EMI Vater Tschöll im »Dreimäderlhaus« von Schubert/Berté, auf Delta »My Fair Lady« von Loewe, auf Preiser erschienen Wiener Lieder, auf Camerata Aufnahmen von Operettenszenen aus Japan.
30.1. Marta POSPIŠIL-GRIFF: 125. Geburtstag
Sie war Schülerin von G. Sartocic in Zagreb und von E. Herzog-Tulner in Wien. 1914 Debüt am Opernhaus von Zagreb in der Rolle der Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Bis 1943 wirkte sie an diesem Opernhaus, dessen Publikum ihr sehr zugetan war. Sie sang dort Partien wie die Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, die Gräfin in Tschaikowskys Oper »Pique Dame«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Eboli im »Don Carlos« von Verdi, die Ulrica im »Maskenball« und die Marina im »Boris Godunow«. Weitere Partien aus ihrem Opernrepertoire: die Carmen, die Azucena im »Troubadour« und die Amneris in »Aida«. Bei Gastspielen und Konzertauftritten kam sie in Jugoslawien wie im Ausland zu weiteren Erfolgen. Sie starb 1966 in Zagreb. Sie war verheiratet mit dem Bassisten Alexander Griff (1887-1962).
Aufnahmen ihrer Stimme wurden auf der Marke Jugoton publiziert.
31.1. Craig SMITH: 70. Geburtstag
Biographie des amerikanischen Dirigenten auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Craig_Smith_(conductor)
31.1. Francesco BASILY: 250. Geburtstag
Biographie des italienischen Dirigenten und Komponisten auf Italienisch: https://it.wikipedia.org/wiki/Francesco_Basily