IN MEMORIAM-Geburtstage IM DEZEMBER 2018
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.12. Marcela LEMARIOVÁ (tschechische Sopranistin): 90. Geburtstag
Biographie der tschechischen Sopranistin auf Tschechisch: http://cestipevci.wz.cz/pevci/lemariov.htm
2.12. Maria CALLAS: 95. Geburtstag
Sie kam mit 13 Jahren nach Griechenland und wurde zuerst durch die Gesangslehrerin Maria Trivella, dann am Konservatorium von Athen durch die spanische Sopranistin Elvira de Hidalgo ausgebildet. Während ihres Studiums kam es wahrscheinlich bereits 1938 zu einem semiprofessionellen Debüt als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. In den Jahren des Zweiten Weltkrieges sang sie an der Oper von Athen u.a. im Januar 1942 die Beatrice in der Operette »Boccaccio« von F. von Suppé (ihr offizielles Debüt), dann die Tosca (mit Tito Xirelli als Scarpia), 1943 die Martha in »Tiefland« von d’Albert, 1944 die Smaragda in der griechischen Oper »O Protomastoras« von M. Kalomiris und die Leonore im »Fidelio«, 1945 die Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«. Sie erregte in Athen zwar als Tosca Aufsehen, doch war durch die Kriegs- und Besatzungsverhältnisse die Entwicklung einer internationalen Karriere von dort aus nicht möglich. So ging sie im September 1945 in die USA, wo sie jedoch kein Engagement fand. Ihre Stimme wurde durch den berühmten Tenor Giovanni Zenatello in den USA entdeckt, der ihr ein Engagement bei den Festspielen in der Arena von Verona vermittelte, die er 1913 begründet hatte. Im Sommer 1947 sang sie bei den Festspielen von Verona die Titelpartie in »La Gioconda« von Ponchielli und hatte einen überwältigenden Erfolg. 1948 hatte sie in der Arena von Verona erneut einen großen Erfolg als Puccinis Turandot. Hier lernte sie auch den italienischen Industriellen Giovanni Battista Meneghini kennen, den sie 1949 heiratete, von dem sie sich aber 1959 wieder trennte. (Es kam dann zu einer Beziehung zwischen ihr und dem griechischen Reeder und Multimillionär Aristoteles Onassis, der sie jedoch schließlich verließ und die Witwe des amerikanischen Präsidenten Kennedy heiratete). Bei den Festspielen von Verona hatte sie in den Jahren 1947-48 und 1952-54 ihre großen Erfolge. Es schlossen sich Triumphe an den großen italienischen Bühnen an. Es schien zunächst, als ob Maria Callas sich dem dramatischen, ja dem Wagner-Repertoire zuwenden würde; sie sang 1949 an der Oper von Rom die Kundry im »Parsifal« und 1950 die Isolde in »Tristan und Isolde«, 1949 am Teatro Fenice Venedig und auch am Teatro Massimo Palermo die Brünnhilde in der »Walküre«. Dann aber überraschte sie die Fachwelt damit, dass sie 1948 am Teatro Fenice in Venedig eine der schwierigsten Koloratur-Partien, die Elvira in »I Puritani« von Bellini, sang. Seitdem galt sie als der Typ der dramatischen Koloratursopranistin schlechthin. 1949 gastierte sie erstmals in Südamerika, und zwar am Teatro Colón Buenos Aires als Norma, als Turandot und als Aida. 1950 hörte man sie an der Oper von Mexico City als Norma, als Aida, als Tosca und als Leonore im »Troubadour«, 1952 als Tosca, als Elvira in »I Puritani«, als Traviata, als Gilda im »Rigoletto« und (erstmals) als Lucia di Lammermoor. 1950 begann sie eine grandiose Karriere an der Mailänder Scala (Antrittsrolle: Aida); hier sang sie 1951 die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«, 1952 die Norma, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und die Gioconda, 1953 die Leonore im »Troubadour« und die Titelrolle in Cherubinis »Medea«, 1954 die Lucia di Lammermoor, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und die Titelrollen in Glucks »Alceste« und in Spontinis »La Vestale«, 1955 die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Amina in »La Sonnambula« von Bellinis, die Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia«, die Traviata und die Norma, 1956 die Traviata, die Rosina im »Barbier von Sevilla« und die Titelrolle in »Fedora« von Giordano, 1957 die Amina, die Titelrollen in »Anna Bolena« von Donizetti und »Iphigénie en Tauride« von Gluck und die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 1958 die Anna Bolena und die Imogene in Bellinis »Il Pirata«, 1960 die Paolina in »Poliuto« von Donizetti und 1961 nochmals die Medea. Als »Regina della Scala« ging sie in die Theatergeschichte ein. Mit dem Ensemble der Mailänder Scala unter der musikalischen Leitung von Herbert von Karajan gastierte sie als Lucia di Lammermoor 1955 in Berlin und 1956 in Wien sowie unter der musikalischen Leitung von Antonino Votto als Amina 1957 beim Edinburgh Festival. Sie sang beim Maggio Musicale von Florenz (u.a. 1951 in der Uraufführung der nachgelassenen Oper »Orfeo ed Euridice« von Joseph Haydn), an der Londoner Covent Garden Oper (1952-53, 1957-59, 1964), an der Grand Opéra Paris, in Rio de Janeiro, Chicago (1954-56) und Dallas (1958-59). 1950 gestaltete sie an der Oper von Rom die Fiorilla. 1956 stand sie erstmalig auf der Bühne der New Yorker Metropolitan Oper, und zwar als Norma. Während drei Spielzeiten (1956-59) wurde sie dann auch dort als Tosca, als Lucia di Lammermoor und als Traviata gefeiert. Im Verdi-Jahr 1951 feierte man sie in Florenz als Elena in »I Vespri Siciliani«; 1953 dort in Cherubinis »Medea« aufgetreten. Am 2.1.1958 kam es an der Oper von Rom zu einem großen Skandal, als sie in einer Vorstellung von »Norma« (in Anwesenheit des italienischen Staatspräsidenten) sich während der Vorstellung weigerte, weiter aufzutreten und das Haus verließ. 1965 kehrte sie wieder für eine Saison an die Metropolitan Oper zurück und hatte dort nun als Tosca glänzende Erfolge. Insgesamt hat sie an der Metropolitan Oper in 21 Vorstellungen gesungen. 1960 begeisterte sie das Publikum im antiken Theater von Epidauros als Norma. Ihr letzter Bühnenauftritt fand am 5.7.1965 an der Covent Garden Oper London als Tosca statt. 1970 übernahm sie die Titelrolle in dem Pasolini-Film »Medea«. 1973 führte sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Teatro Regio in Turin Regie in Verdis »I Vespri Siciliani«. 1973 unternahm sie eine große Konzert-Tournee durch die europäischen Musikzentren zusammen mit dem Tenor Giuseppe di Stefano, konnte aber nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen und brach die Tournee ab. Seit 1971 pädagogische Tätigkeit an der Juilliard Music School New York. Sie starb 1977 in Paris ganz plötzlich nach einem Herzanfall. Dem letzten Willen der Künstlerin entsprechend wurde ihre Asche in einer ergreifenden Zeremonie durch den griechischen Wissenschaftsminister am 3.6.1979 von einem Schnellboot der Kriegsmarine in das Ägäische Meer gestreut. – Maria Callas gehört zu den größten Persönlichkeiten in der Geschichte der Gesangskunst überhaupt. Ihre Stimme vereinigte in kaum mehr bekannter Weise brillanteste Koloraturtechnik mit physischer Kraft und glutvoller Dramatik des Vortrages; dazu war sie eine mitreißende Darstellerin. Ein besonderes Verdienst erwarb sie sich durch die Wiederbelebung zahlreicher in Vergessenheit geratener Belcanto-Opern von Bellini, Rossini, Donizetti und Cherubini, wie sie denn überhaupt über ein fast unbegrenztes künstlerisches Gestaltungsvermögen verfügte. Nicht zuletzt führte sie den Nachweis, dass die Primadonna assoluta, wie sie für das 18. und 19. Jahrhundert typisch war, auch unter den veränderten Verhältnissen der Gegenwart durchaus ihren Anspruch auf Exklusivität durchsetzen kann.
Lit.: Earl of Harewood & Harold Rosenthal: »Maria Callas« (in »Opera«, 1952); R. Celletti & Leo Riemens: »Le grandi voci« (Rom, 1964); J. Ardoin & G. Fitzgerald: »The Callas Legacy« (1974); H. Wisneski: »Maria Callas. The Art behind the Music« (New York, 1975); J. Ardoin & George Jellinek: »Callas« (New York, 1960); A. Stassinopoulos: »Maria-Beyond the Callas Legend« (London, 1980); Leo Riemens: »Maria Callas« (1959, erste Biographie überhaupt); C. Cederna: »Callas-Chi è?« (Mailand, 1968); F. Herzfeld: »Maria Meneghini Callas« (Berlin, 1960); St. Galantopoulos: »Callas la Divina« (London, 1963); T. Picchetti & M. Tegli: »El arte de Maria Callas« (Buenos Aires, 1969); G. Battista Meneghini & P. Allegri: »Maria Callas, mia moglie« (Mailand, 1981); J. Kesting: »Maria Callas« (Düsseldorf, 1990); Michael Scott »Maria Meneghini-Callas« (1991); M. Bux: »Maria Callas« (München, 1994), Bruno Tosi: »Giovane Callas« (Parma, 1997); Bruno Tosi: »Casta Diva, l’incomparabile Callas« (Parma, 1997); R. & R. Allegri: »Callas by Callas« (München, 1998); Stelios Galatapoulos: »Maria Callas« (1998); N. Petsalis-Diomidis: »The Unknown Callas« (Athen 1998, englische Übersetzung Amadeus Press 2000); Giandonato Crico: »Maria Callas – Hail of Fame« (Rom, 2000); David Bret: »Callas« (Hamburg, 2000). Zahlreiche weitere biographische Publikationen.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen, anfänglich auf Cetra (u.a. vollständige Opern »La Traviata« und »La Gioconda«), dann exklusiv auf Columbia. Hier zahlreiche integrale Opern (»I Puritani«, »Lucia di Lammermoor«, »Tosca«, »Norma«, »Cavalleria rusticana«, »Pagliacci«, »La forza del destino«, »Il Turco in Italia« von Rossini, »Madame Butterfly«, »Aida«, »Rigoletto«, »La Bohème«, »La Sonnambula«, »Un ballo in maschera« von Verdi »Il Trovatore«, »Der Barbier von Sevilla«, »Turandot«, »Medea« von Cherubini, »Carmen«, »Manon Lescaut« von Puccini). Hinzu treten Mitschnitte von Opernaufführungen auf den Marken Cetra-Opera live (»Nabucco«, »Troubadour«, »I Vespri Siciliani« von Verdi, »Aida«, »Armida« von Rossini, »I Puritani«, »Rigoletto«, »Tosca«, »La Gioconda«), BJR (»Poliuto« und »Anna Bolena« von Donizetti, »Macbeth« von Verdi) und Estro armonico (Kundry im »Parsifal« in italienischer Sprache). Auf HMV wurden Mitschnitte von Unterrichtsstunden unter dem Titel »Maria Callas at Juilliard« herausgebracht. Hinzu treten zahlreiche Video- und Film-Aufnahmen. – Es ist unmöglich, einen Überblick über das gesamte auf Schallplatten vorhandene Repertoire der großen Sängerin zu erhalten, da immer wieder neue Mitschnitte von Opernaufführungen publiziert werden. So existieren allein acht vollständige Aufnahmen von »Lucia di Lammermoor«, sieben von »Norma«, acht von »Tosca«, und es ist mit weiteren Veröffentlichungen zu rechnen. Arthaus-Video (»Maria Callas. A Portrait«).
Weitere Informationen auf der ihr gewidmeten Homepage: http://www.maria-callas.com/en/
2.12. Therese SAAK: 150. Geburtstag
Ihr Vater war der Regisseur am Prager Nationaltheater Franz Saak. Nach ihrer Ausbildung bei dem Pädagogen Jan Ludvik Lukes in Prag debütierte sie 1884 an der Berliner Kroll-Oper als Agathe im »Freischütz«. Sie sang dann am Stadttheater von Lübeck und während einer Spielzeit am Hoftheater von Coburg, wo man sie als Agathe, als Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer und als Marguerite im »Faust« von Gounod hörte. Sie ging anschließend an die Dresdner Hofoper und ergänzte in der sächsischen Metropole ihre Studien bei Aglaja von Orgéni. 1887 kreierte sie in Dresden die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Schön-Rotraud« von Edmund Kretschmer. 1889-92 war sie Mitglied des Opernhauses von Köln und gehörte 1895-97 zum Ensemble des Hamburger Stadttheaters. 1897 sang sie am Stadttheater von Stettin, 1898 am Hoftheater Dessau, 1900-01 in Königsberg (Ostpreußen). 1901 wurde sie an das Hoftheater von Weimar verpflichtet. Sie gastierte auch an der Oper von Budapest und in Prag. Neben den bereits erwähnten Partien sang sie auch Rollen aus dem Mezzosopran-Fach: den Orpheus von Gluck, die Fides in Meyerbeers »Der Prophet«, die Amneris in »Aida«, die Ortrud im »Lohengrin«, aber auch die Leonore im »Fidelio« und die Elisabeth im »Tannhäuser«.
3.12. Frank GUARRERA: 95. Geburtstag
Seine Eltern waren aus Sizilien in die USA ausgewandert. Gesangstudium am Curtis Institute Philadelphia bei Richard Bonelli. Er debütierte 1946 in Philadelphia als Konzertsänger. 1947 trat er beim Tanglewood Festival in Mozarts »Idomeneo« auf. 1947 sang er an der New York City Opera den Silvio im »Bajazzo«. Bereits 1948 gastierte er an der Mailänder Scala in einem Konzert unter Arturo Toscanini mit Ausschnitten aus Arrigo Boitos Oper »Nerone« und im gleichen Jahr auch als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und als Manfredo in »L‘ Amore dei tre Re« von Montemezzi. Im Dezember 1948 fand dann auch sein Debüt an der Metropolitan Oper New York als Escamillo in »Carmen« statt. Er durchlief an diesem großen Opernhaus eine jahrzehntelange erfolgreiche Karriere. Hier hat er bis 1976 35 Partien in 680 Vorstellungen gesungen: den Manfredo, den Amonasro in »Aida«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Heerrufer im »Lohengrin«, den Valentin im »Faust« von Gounod, den Germont-père in »La Traviata«, den Schaklowity in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Silvio wie den Tonio im »Bajazzo«, den Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, den Marcello in »La Bohème«, den Guglielmo wie den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Rigoletto, den Lescaut sowohl in Puccinis »Manon Lescaut« als auch in Massenets »Manon«, den Don Carlo in Verdis »Ernani«, den Dr. Falke in der »Fledermaus«, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Simon Boccanegra in der gleichnamigen Verdi-Oper, den Gérard in Giordanos »Andrea Chénier«, den Belcore in »L’Elisir d‘amore«, den Ping in Puccinis »Turandot«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Jack Rance in Puccinis »La Fanciulla del West«, den Eugen Onegin, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Scarpia in »Tosca«, den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Gianni Schicchi in der gleichnamigen Puccini-Oper und den Fra Melitone in Verdis »La forza del destino« von Verdi. 1952-74 trat er an der San Francisco Opera auf (Amonasro, Graf Luna, Tonio, Escamillo, Figaro im »Barbier von Sevilla«, Marcello, Enrico, Ping, Guglielmo, Ford, Sharpless, Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, in einer szenischen Aufführung von Carl Orffs »Carmina burana«, Posa, Manfredo, Silvio, Rigoletto). Seit 1960 trat er an der Oper von Philadelphia und in Cincinnati sowie bei Gastspielen in London und Paris, in Chicago und Los Angeles auf. 1952 übertrug der große Dirigent Arturo Toscanini ihm bei einer Sendung im amerikanischen Rundfunk die Partie des Ford in Verdis »Falstaff«. Eine umfassende internationale Gastspiel- und Konzerttätigkeit kennzeichnete die weitere Karriere des Sängers. Er starb 2007 in Bellmawr (New Jersey).
Schallplatten: RCA (Ford im »Falstaff« von Verdi unter Toscanini, 1950), Philips (»Faust« von Gounod, Jago in einem Querschnitt durch Verdis »Otello«), CBS (»Faust« von Gounod, »Cavalleria rusticana«, »Così fan tutte«, »Lucia di Lammermoor«), MRF (»Simon Boccanegra« von Verdi mit Zinka Milanov), Melodram (»Bajazzo«), Cetra Opera Live (»Carmen«, »Don Pasquale«), Foyer (»Simon Boccanegra«), Metropolitan Opera Records (»Eugen Onegin«, Metropolitan Oper 1959), Danacord (Heerrufer im »Lohengrin«, Metropolitan Oper, 1950).
5.12. Reginald BYERS: 85. Geburtstag
Er arbeitete zunächst als Angestellter bei der Australischen Marine und in kaufmännischen Berufen, ließ dann aber seine Stimme am Sydney Conservatory durch Fred Foscley ausbilden. Zusätzliche Ausbildung mit Hilfe eines Stipendiums (Championship of Sydney) in Österreich bei Margerita Mayer in Kufstein. Er debütierte bei der Australian Opera Sydney als Cavaradossi in »Tosca« und hatte an diesem Opernhaus eine langjährige Karriere. Gastspiele brachten ihm 1973-74 an der New York City Opera und in England bei der Scottish Opera Glasgow (1974-75 als Rodolfo in »La Bohème«) große Erfolge ein. Auf der Bühne sang er in erster Linie Partien wie den Radames in Verdis »Aida«, den Riccardo in dessen »Maskenball«, den Ismaele in »Nabucco«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, den Alfredo in »La Traviata«, den Titelhelden in »Don Carlos«, ebenfalls von Verdi, den Faust von Gounod, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Dick Johnson in Puccinis »La Fanciulla del West«, den Luigi in »Il Tabarro«, den Kalaf in »Turandot«, den Stewa in Janáceks »Jenufa« und den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er ging von seinem Wohnsitz Sydney aus einer ausgedehnten Konzerttätigkeit nach und arbeitete dort im pädagogischen Bereich. Er starb im Oktober 2013.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://reginaldbyers.blogspot.co.at/2011/02/reginald-byers-sings-puccinis-tosca.html
5.12. Johann Baptist HENNEBERG: 250. Geburtstag
Er war 1790-1801 Kapellmeister am Freihaustheater, anschließend bis 1803 am Theater an der Wien. Später erhielt er eine Anstellung als Organist bei dem Fürsten Nikolaus II. Esterházy de Galantha in Eisenstadt, wo er auch Opernaufführungen dirigierte. Ab 1814 war Henneberg Regenschori an der Hofkirche in Wien, 1818-22 außerdem Organist in der kaiserlichen Hofmusikkapelle. Henneberg hatte maßgeblichen Anteil an der Einstudierung von Mozarts Oper Die Zauberflöte. Nachdem Mozart die Uraufführung am 30. September und am 1. Oktober 1791 selbst dirigiert hatte, übernahm Henneberg auch die Leitung der nachfolgenden Vorstellungen. Henneberg schuf auch selbst mehrere Opern, die sich seinerzeit großer Beliebtheit erfreuten. 1797 komponierte er gemeinsam mit Ludwig van Beethoven Menuette und Deutsche Tänze für einen Maskenball der Pensionsgesellschaft bildender Künstler, die am 26. November 1797 im Großen Redoutensaal der Wiener Hofburg zur Aufführung gelangten. Henneberg starb 1822 in Wien.
6.12. Gene BOUCHER: 85. Geburtstag
Als Kaiserlicher Kommissar in Madama Butterfly
Nachdem er privat in Jefferson City im amerikanischen Staat Missouri studiert hatte, ging er nach Europa, wo er seine Ausbildung in Frankreich fortsetzte und 1956 in Lille sein Diplom als Musiklehrer erwarb. Er debütierte 1958 am Teatro Nuovo Mailand. 1958 gewann er den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper und vervollkommnete seine Ausbildung 1962-65 im Opernstudio dieses Hauses. Im September 1965 kam es zu seinem Debüt (als Ensemblemitglied) an der New Yorker Metropolitan Oper in der Rolle des Zeremonienmeisters in Tschaikowskys »Pique Dame« (nachdem er bereits in den Monaten davor bei Aufführungen der Metropolitan Oper im Lewisohn Stadium in New York als Baron Douphol in »La Traviata«, als Dancaire in »Carmen«, als Schaunard in »La Bohème«, als Sciarrone in »Tosca« und als Graf Ceprano im »Rigoletto« aufgetreten ist). In den folgenden zwanzig Jahren bis 1984 ist er dort in vielen Comprimario-Partien aufgetreten; insgesamt mehr als 50 dieser kleinen und kleinsten Rollen hat er dort in insgesamt 1.095 Vorstellungen vorgetragen, wobei man nicht zuletzt auch seine Darstellungskunst bewunderte. Mit dem Masetto im »Don Giovanni«, dem Yamadori in »Madame Butterfly«, dem Marquis d‘’Obigny in »La Traviata« (den er 139mal an der Metropolitan Oper sang), dem Paris in »Roméo et Juliette« von Gounod, dem Wagner im »Faust« von Gounod, dem Morales in »Carmen«, dem Haly in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, dem Ping in Puccinis »Turandot« und dem Silvano in Verdis »Un ballo in maschera« seien wenigstens einige seiner Partien genannt. Am 16.9.1966 wirkte er in der Uraufführung der Oper »Anthony and Cleopatra« von Samuel Barber als Dolabella mit. Beim New Yorker Opernpublikum war er sehr beliebt, hatte aber auch bei Gastspielen und Konzertveranstaltungen seine Erfolge. 1977-82 war er Präsident der American Guild of Musical Artists (AGMA), in deren Vorstand er 1967 berufen worden war. Er starb 1994 in New York.
Schallplatten: Er singt seine Comprimario-Rollen in vielen Gesamtaufnahmen von Opern, u.a. auf HMV als Douphol in »La Traviata« zu hören; dazu existieren sehr viele Mitschnitte von Aufführungen aus der Metropolitan Oper, wahrscheinlich auch solche bei denen nicht einmal sein Name genannt wird.
6.12. Henryk Mikołaj GÓRECKI: 85. Geburtstag
Er wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Rybnik geboren und wuchs in Oberschlesien auf. Er arbeitete anfangs als Lehrer, bevor er bei Boleslaw Szabelski, einem Schüler Karol Szymanowskis, am staatlichen Musikkonservatorium in Kattowitz Komposition studierte. Górecki war der Vorläufer der polnischen Avantgarde der späten fünfziger Jahre und hatte erste Erfolge beim Warschauer Herbstfestival. Nachdem er den Gewerkschaftspreis polnischer Komponisten erhalten hatte, studierte er 1961 und 1963 in Paris, wo er Olivier Messiaen, Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen kennenlernte. 1975 wurde er zum Rektor des staatlichen Musikkonservatoriums in Kattowitz ernannt, trat aber aufgrund der politischen Entwicklungen bereits 1979 von diesem Amt zurück. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 wurde sein Werk auch im Ausland besser bekannt, und Górecki besuchte zahlreiche Aufführungen in Westeuropa und Nordamerika. Sein 1971 geborener Sohn Mikolaj Górecki ist ebenfalls Komponist. Henryk Mikołaj Góreckis Frühwerk wie Scontri (1960) orientiert sich einerseits an der seriellen Musik. Andererseits war seine Musik, wie z. B. die Drei Stücke im alten Stil (1963) zeigen, deutlich von der Volksmusik und der religiösen Tradition Polens bestimmt. Zu seinem Hauptwerk gehören u. a. Epitaphium (1958), Scontri (1960), die 3. Sinfonie „Sinfonie der Klagelieder“ (1976), Beatus Vir (1979), Konzert für Cembalo und Streichorchester (1981) und die drei Streichquartette, die er für das Kronos Quartet schrieb: Already It Is Dusk (1988), Quasi una fantasia (1991) und …songs are sung (1994/1995). Mit seiner 1976 als Auftragswerk für den Südwestfunk Baden-Baden geschriebenen dritten Sinfonie hatte Górecki im Jahre 1992 seinen größten Erfolg. Am 8. Mai 2005 fand im Goldbacher Stollen bei Überlingen anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge ein Konzert mit Werken von Górecki im Rahmen des 17. Bodenseefestivals statt. Górecki war Mitglied der polnischen Akademie der Gelehrsamkeit. Die Universität Warschau, die Jagiellonen-Universität in Krakau und die Katholische Universität Lublin haben ihm die Ehrendoktorwürde verliehen. 1997 wurde er mit dem Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Er starb 2010 in Katowitz.
6.12. Lawrence FOLLEY: 90. Geburtstag
Er studierte Medizin und war im öffentlichen Gesundheitsdienst in Südafrika beschäftigt. Dann ließ er seine Stimme bei Franco Ferraris in seiner südafrikanischen Heimat ausbilden. Weitere Gesangsstudien in der London Opera School bei Dawson Freer und bei Lucie Manen. Er debütierte 1961 bei der Sadler’s Wells Opera London als Schaunard in Puccinis »La Bohème«. Er sang bei diesem Opernensemble wie bei der English National Opera London und hatte dann auch in Südafrika, namentlich am Opernhaus von Johannesburg, Erfolge. Von den Partien, die der auch als Konzertsänger geschätzte Künstler auf der Bühne vorgetragen hat, sind zu nennen: der Escamillo in »Carmen«, der Amonasro in »Aida«, der Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Rigoletto, der Don Carlo in Verdis »La forza del destino«, der Don Giovanni, der Scarpia in »Tosca«, der Enrico in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Plumkett in »Martha« von Flotow und der Captain Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten. Er wirkte in Pretoria als Gesangpädagoge. Er starb 2007 in Kilmacolm (Schottland).
Weitere Informationen auf der ihm gewidmeten Homepage: http://www.lawrencefolley.com/
6.12. Nicola FASCIOLO: 150. Geburtstag
Er gehörte einer sehr musikalischen Familie an, studierte Klavier- und Orgelspiel, dann auch Gesang in Turin. Infolge seines ungünstigen körperlichen Aussehens konnte er keine Bühnenkarriere einschlagen sondern beschränkte sich auf ein Auftreten im Konzertsaal. Er erregte großes Aufsehen als Solist in den Oratorien des Priesters und Komponisten Lorenzo Perosi, die in der Zeit um die Jahrhundertwende in Italien wie in aller Welt bekannt waren. Zusammen mit der Mezzosopranistin Chiarina Fino-Savio und dem Bass-Bariton Giuseppe Kaschmann galt er als führender Interpret der Werke von Perosi. Er sang in zahlreichen Kirchen in Norditalien, am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Carlo Felice Genua und in Mailand in Aufführungen dieser Oratorien; 1902 hatte er einen besonderen Erfolg, als er in der Kathedrale von Siena die Tenorpartie in Perosis »Risurrezione di Cristo« vortrug. Im Dezember 1902 sang er in der italienischen Erstaufführung des Oratoriums »San Francesco« von Edgar Tinel in Mailand und in Florenz in »Maria al Golgota« von Antonio Sonzogno zusammen mit Guerrina Fabbri. 1912 hörte man ihn am Teatro Regio Parma in dem Oratorium »Judith« von Arnaldo Furlotti. 1904 begeisterte er, zusammen mit der Sopranistin Irma Monti-Baldini und dem Bariton Giuseppe Kaschmann, in Warschau in Perosis Oratorium »Il Giudizio Universale«. 1919 unternahm er als Solist mit der Società Polifonica Romana eine große Konzerttournee durch die USA und durch Kanada. In den Jahren 1900-1940 war er der offizielle Solist für zeremonielle Veranstaltungen des italienischen Königshauses. Für mehr als dreißig Jahre trat er als Tenorsolist an der Kathedrale von Turin in Erscheinung. Nicht zuletzt wurde er durch den Vortrag von italienischen Volks- und Kunstliedern bekannt. Kenner stellten seine Stimme in ihrer Tonfülle und Ausdrucksschönheit gleichwertig neben die des berühmten Enrico Caruso. Er starb 1945 in Turin.
Schallplatten: Zonophone (Mailand 1900, geistliche Musik, darunter Werke von Perosi, aber auch zwei Opernarien, darunter die Gralserzählung aus »Lohengrin«), Anker.
7.12. Gustaf SJÖKVIST: 75. Geburtstag
Er studierte unter anderem bei Karl Münchinger Dirigieren und war 1967-81 an der Stockholmer Kathedrale Domkantor. Seit 1981 war er dort Domorganist. 1986-94 war Gustaf Sjökvist der Chefdirigent des Schwedischen Rundfunkchors. Seit 1988 war er Mitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie und ihr Präsident seit 2013. 1991 wurde er zum Professor ernannt. 1998 wurde er mit der königlichen Medaille Litteris et Artibus und 2007 mit der Medaille der Royal Academy of Music ausgezeichnet. Sjökvist starb am 15. Februar 2015 im Alter von 71 Jahren.
7.12. Tibor NÁDAS: 100. Geburtstag
Nach seiner Ausbildung durch Imré Molnár in Budapest debütierte er 1946 am Theater von Szeged als Zuniga in »Carmen«. Er blieb an diesem ungarischen Opernhaus bis 1949, ging dann für eine Saison an das Budapester Operettentheater und wurde 1950 an die Nationaloper Budapest berufen. Für mehr als dreißig Jahre wirkte er bis 1982 an diesem Haus. Hier sang er Partien aus dem seriösen Stimmfach wie den Paolo Albiani in Verdis »Simon Boccanegra«, den Montano in dessen »Otello«, den Dr. Grenvil in »La Traviata« oder den Angelotti in »Tosca«. Besonders beliebt war er jedoch als Interpret von Buffo-Rollen, wozu u.a. der Papageno in der »Zauberflöte«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte« und der Geronimo in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa gehörten. Er starb 1995 in Budapest.
Schallplatten: Qualiton (Opern-Querschnitte).
7.12. Maria HUSSA: 125. Geburtstag
Studium in Wien bei Elise Elizza und bei dem Pädagogen Arnold Greve, den sie heiratete. Sie debütierte 1917 an der Wiener Volksoper. Sie war 1919-21 an der Wiener Staatsoper, 1921-23 am Theater von Graz, 1923-27 an der Berliner Staatsoper, 1927-33 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, 1934-35 am Opernhaus von Düsseldorf und 1935-36 am Theater an der Wien engagiert. An der Wiener Staatsoper sang sie während ihres Engagements u.a. die Ismene in »Alceste« von Gluck, die Lola in »Cavalleria rusticana«, den Siebel im »Faust« von Gounod, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Micaela in »Carmen«, die Nuri in »Tiefland« von E. d’Albert, die Schwester Genoveva in »Schwester Angelica« und die Giorgetta im »Mantel« von Puccini. 1925 sang sie in Berlin in der dortigen Premiere der autobiographischen Oper »Intermezzo« von Richard Strauss die Partie der Christine. In Hamburg sang sie 1927 in den Uraufführungen der Opern »Das Wunder der Heliane« von Korngold (7.10.1927 die Heliane) und »Die versunkene Glocke« von Respighi (18.11.1927).
Sie gastierte an der Staatsoper Wien (1924, 1928-29, 1933, 1935-37 in den Titelpartien von »Salome« und »Die ägyptische Helena« von R. Strauss, als Titelheldin in Korngolds »Das Wunder der Heliane« und in Puccinis »Tosca«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Marschallin im »Rosenkavalier«, als Elsa im »Lohengrin« und als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss), bei den Festspielen von Zoppot (1924 als Sieglinde in der »Walküre«, 1926 als Elsa, 1927 als Gutrune in der »Götterdämmerung«, 1929 als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1931 als Sieglinde und Gutrune), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1925, 1928) am Opernhaus von Köln (1926), an der Staatsoper Dresden (1933) und in Den Haag (1930 als Marietta in »Die tote Stadt« von Korngold). Sie gastierte auch in Amsterdam und Brüssel. Anfang Februar 1938 sang sie am Theater an der Wien in der österreichischen Erstaufführung von Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Aufgrund der jüdischen Herkunft ihres Mannes emigrierte sie im September 1938 in die USA und sang dort 1940 an der Oper von Chicago die Sieglinde und die Marschallin. 1940 gastierte sie in einer einzigen Vorstellung an der Metropolitan Oper New York als Marschallin im »Rosenkavalier« (wobei sie Lotte Lehmann ersetzte). Aus ihrem umfangreichen Repertoire sind ergänzend zu nennen: die Leonore im »Fidelio«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Myrtocle in »Die toten Augen« von E. d’Albert, die Aida, die Turandot von Puccini, die Marguerite im »Faust« von Gounod, und die Dorota in »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger. 1947 wurde sie Vorsitzende des in Chicago gegründeten Reconstruction Committee of the Vienna Opera, die die Unterstützung des Wiederaufbaus der Wiener Staatsoper zum Ziel hatte. 1948 sang sie im Theater an der Wien, dem Ausweichquartier der Wiener Staatsoper, noch einmal die Marschallin. Sie wirkte als Pädagogin an der Sherwood Music School in Chicago; seit 1949 unterrichtete sie in Sommerkursen am Salzburger Mozarteum. Sie war seit 1920 verheiratet mit ihrem Lehrer, dem Bassisten Simon Arnold Greve (* 29.7.1890 Wien, † 3.4.1952 Chicago), der an der Wiener Volksoper und später u.a. am Opernhaus von Hamburg eine bedeutende Karriere hatte. Die Sängerin wurde 86-jährig Opfer eines Raubüberfalls bei einer Chicagoer U-Bahnstation. Sie starb 1980 in Chicago.
Schallplatten: Homochord, HMV; Archivaufnahmen aus der Wiener Staatsoper auf Koch/ Schwann (als Elsa im »Lohengrin«).
8.12. Gérard SOUZAY: 100. Geburtstag
Er verbrachte seine Jugend in Paris. Er studierte zuerst bei Pierre Bernac, dann am Conservatoire National de Paris, wo er u.a. Schüler von Claire Croiza und Vanni-Marcoux war. 1945 debütierte er als Konzertsänger. Nachdem er an kleineren Theatern aufgetreten war, wurde er 1947 an die Grand Opéra und an die Opéra-Comique von Paris verpflichtet. Bekannt wurde der Künstler jedoch in erster Linie als Konzertsänger, vor allem als Lied-Interpret. 1945 gab er in Paris seine ersten Liederabende, die sogleich Aufsehen erregten. Er galt bald allgemein als der führende französische Liedersänger seiner Zeit und hatte als solcher in London und Brüssel, in Amsterdam und Helsinki, in Italien und in der Schweiz große Erfolge. Seine Konzert-Tourneen führten ihn 1951 erstmals nach Nordamerika, später nach Südamerika, Südafrika, Ägypten, Australien, Neuseeland, Indien und Japan. 1954 gab er seine ersten Liederabende in Deutschland. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1959 in einem Bach-Konzert sowie 1961 in Bachs H-Moll-Messe und gab er 1962-63 und 1968 viel beachtete Liederabende. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence übernahm er 1960 den Aeneas in »Dido and Aeneas« von Purcell, dann an der City Opera New York die Titelrolle in Monteverdis »L‘Orfeo«. 1965 sang er in einer einzigen Vorstellung an der Metropolitan Oper New York den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den er im gleichen Jahr beim Festival von Glyndebourne zum Vortrag brachte. 1969 wirkte er am Londoner Coliseum Theatre in der englischen Erstaufführung von Roussels »Padmâvati« mit. (Davon existiert ein Mitschnitt auf MRF.) Den Golaud in Debussys »Pelléas et Mélisande«, seine große Glanzrolle, sang er 1962 an der Oper von Rom, 1963 an der Opéra-Comique Paris, 1966 in Florenz und 1976 in Wiesbaden. Den Don Giovanni sang er 1965 an den Staatsopern von München und Wien, 1966 an der Grand Opéra Paris und 1967 am Opernhaus von Lausanne. Weitere Bühnenpartien des Künstlers waren der Orpheus von Gluck, der Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz, der Pollux in »Castor et Pollux« von Rameau und der Wolfram im »Tannhäuser«. Hoch angesehener Oratoriensänger (Christus in den Bach-Passionen); er kreierte am 13.9.1956 im Markus-Dom in Venedig Strawinskys »Canticum Sacrum ad honorem Sancti Marci nominis«. Er wurde zum Ritter der Französischen Ehrenlegion ernannt. Er entfaltete eine intensive pädagogische Tätigkeit in Form von Meisterkursen, die er u.a. an der Juilliard School of Music New York, in Paris, in Holland, England, Japan und an verschiedenen Universitäten in den USA abhielt. Er starb 2004 in Cap d’Antibes. – Warm timbrierte, ausdrucksvolle Stimme, im Liedgesang wie allgemein durch eine besondere Musikalität ausgezeichnet.
Schallplatten der Marken Philips (»Pelléas et Mélisande«), Decca, RCA (»L’Enfance du Christ« von Berlioz), Telefunken (»Castor et Pollux« von Rameau), CBS (»La Navarraise« von Massenet), HMV (»Manon« von Massenet, »Pelléas et Mélisande«) und DGG.
8.12. Giacomo SETACCIOLO: 150. Geburtstag
Er studierte Flöte am Liceo Musicale di Santa Cecilia in Rom und war Kompositionsschüler von Cesare De Sanctis. Nach Erlangung des Diploms 1893 begann er seine Laufbahn als Komponist. Seine erste Oper L’ultimo degli Abenceragi erweckte die Aufmerksamkeit des Tenors Roberto Stagno und der Sopranistin Gemma Bellicioni. Diese sang bei der Uraufführung seiner zweiten Oper La figlia di Mark 1896 die Hauptrolle. 1898 gewann er mit seiner Konzertouvertüre den ersten Preis im Wettbewerb der Accademia di Santa Cecilia. 1903 vollendete er die Oper Adriana Lecouvreur nach einem Libretto von Enrico Golisciani. Diese blieb nach dem Tod seines Förderers Stagno (1897) unaufgeführt. Danach arbeitete er als Lehrer an der Accademia di Santa Cecilia und verfasste Musikkritiken. Eine vierte Oper Il mantellaccio nach einem Libretto von Sem Benelli blieb unveröffentlicht. Von seinen weiteren Kompositionen sind mehrere, darunter eine Sinfonie, offenbar verloren gegangen. Er starb 1925 in Siena.
9.12. Käthe HERWIG: 125. Geburtstag
Ihre Ausbildung erfolgte durch Ernst Grenzebach in Berlin. Sie debütierte 1914 am Deutschen Opernhaus Berlin als Hirtenknabe im »Tannhäuser«. Sie sang dann in den Jahren 1919-34 als erste Koloratursopranistin am Opernhaus Köln, wo sie sehr beliebt war. Hier wie bei Gastspielen an den großen deutschen Bühnen brachte sie ein umfangreiches Repertoire für Koloratur- wie lyrischen Sopran zum Vortrag. Sie sang in Köln 1931 in der deutschen Erstaufführung von Kodály’s »Háry János« die Partie der Marie-Louise. Sie beherrschte ein sehr umfangreiches Repertoire für die Bühne mit Partien wie der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, der Dorabella in »Così fan tutte«, dem Cherubino in »Figaros Hochzeit«, der Gilda im »Rigoletto«, der Leonore im »Troubadour«, der Norina im »Don Pasquale«, dem Pagen Oscar in Verdis »Maskenball«, der Irene in Wagners »Rienzi«, der Woglinde wie dem Waldvogel im Ring-Zyklus, der Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, dem Octavian im »Rosenkavalier« und dem Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Titelrolle in »Don Gil von den grünen Hosen« von W. Braunfels, der Yvonne in »Jonny spielt auf« von Krenek, dem Silla in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Eudoxia in der »Jüdin« von Halévy, der Königin Marguerite in Meyerbeers »Hugenotten«, der Mme. de Latour im »Postillon von Lonjumeau« von A. Adam und der Kurfürstin im »Vogelhändler« von Carl Zeller. Auch als Konzertsängerin war sie erfolgreich. Sie musste 1934 wegen eines Herzleidens ihre Bühnentätigkeit beenden. Sie lebte nach Abschluss ihrer Karriere als Pädagogin in Berlin, wo sie 1953 starb.
Sehr viele akustische Polydor-Platten.
10.12. Michael RIPPON: 80. Geburtstag
Gesangstudium an der Royal Academy of Music London und am St. John’s College in Cambridge. An beiden Instituten gewann er einen Preis bei der Absolventenprüfung. Nach einer erfolgreichen Tätigkeit im Konzertsaal sang er 1967 in der Londoner Town Hall in der englischen (konzertanten) Premiere der Oper »Edgar« von Puccini. Bei der Handel Society sang er den Nireno in »Giulio Cesare« von Händel. Bei der Welsh Opera in Cardiff gestaltete er 1969 den Leporello im »Don Giovanni« als Debütrolle und leitete damit seine eigentliche Bühnenkarriere ein. Diese führte ihn an die großen englischen Bühnen, vor allem an die Covent Garden Oper London (seit 1969) und an die Sadler’s Wells Opera London; er sang bei der English National Opera London und bei den Festspielen von Glyndebourne (1970 einen der Priester und den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte«, 1971 den Surin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1973 den Sprecher in der »Zauberflöte« und den Polizeichef in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame« sowie den Bartolo in »Le nozze di Figaro«) und Edinburgh, wo er am 2.9.1980 in der Uraufführung der Oper »The Lighthouse« von P.M. Davies mitwirkte. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man ihn 1973 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1982 als Leporello und 1983 als Don Pizarro im »Fidelio«. Er gastierte an der Scottish Opera Glasgow (1967 als Lisurgo in »Una cosa rara« von Martin y Soler und 1970 als Grimbald in »King Arthur« von Purcell), an den Opernhäusern von Boston und Johannesburg und an der City Opera New York. Sein Repertoire enthielt neben klassischen Opern- und Konzertpartien auch zeitgenössische Kompositionen, vor allem von englischen Komponisten. So wirkte er auch in der Uraufführung der Oper »The Martyrdom of St. Magnus« (1977 Kirkwall, Orkney Inseln) von Peter Maxwell Davies mit, 1985 in der von Iain Hamiltons »Lancelot« (Arundel Festival). 2000 gastierte er im Cultural Centre Hongkong als Mesner in »Tosca«. Er starb 2004 in Hongkong.
Schallplatten: HMV (»Moses und Aron« von Schönberg, »The Wandering Scholar« von G. Holst, »Hugh the Drover« von Vaughan Williams), RCA (kleine Partien in »Salome« und »Tosca«), Decca (»Vespro della Beata Vergine« von Monteverdi), DGG (»Israel in Egypt« von Händel, Cäcilienode von Purcell), Vanguard (H-Moll-Messe von J.S. Bach, Mozart-Requiem, Bach-Kantaten, »Salomon« von Händel), Argo (»This Worlds Joie« von Mathias), BBC-Artium (»Irmelin« von F. Delius), Classics for Pleasure (»Belshazzar’s Feast« von William Walton), Unicorn (»Wuthering Heights« von B. Herrmann).
11.12. Zsuzsa PETRESS: 90. Geburtstag
Biografie der 2001 verstorbenen ungarischen Sopranistin auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Petress_Zsuzsa
11.12. Uno STJERNQVIST: 90. Geburtstag
Er wurde zunächst Diplomingenieur, ließ aber dann 1956-57 seine Stimme in der Opernklasse der Stockholmer Musikakademie bei Martin Öhman und Joel Berglund ausbilden. Debüt 1957 bei den Festspielen im Barock-Theater von Drottningholm als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«; im gleichen Jahr sang er am Königlichen Opernhaus Stockholm den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«. 1958-71 Mitglied dieses größten schwedischen Operntheaters. Hier sang er vor allem das lyrische Fach mit Partien wie dem Don Ottavio im »Don Giovanni«, dem Riccardo in »Il trionfo dell‘ onore« von Paisiello, dem Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, dem Alfredo in Verdis »La Traviata«, dem Fenton im »Falstaff«, dem Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper, dem Rodolfo in »La Bohème« und dem Lenski im »Eugen Onegin«. In den Jahren 1958-67 sang er einige dieser Partien auch bei den Festspielen von Drottningholm. 1959 gastierte er mit dem Ensemble der Stockholmer Oper als Herzog im »Rigoletto« beim Edinburgh Festival. 1966 trat er am Rikstheater Stockholm in Operetten, 1970 am Opernhaus von Malmö als Faust in der gleichnamigen Oper von Gounod auf. Nachdem er für längere Zeit seine Bühnenkarriere unterbrochen hatte, sang er 1985 an der Folkoperan Stockholm sehr erfolgreich den Radames in »Aida« (in über 50 Vorstellungen). 1985 war er an der Königlichen Oper Stockholm als Rodolfo in »La Bohème« zu Gast, 1988 an der Folkoperan als Kalaf in Puccinis »Turandot«. Er wurde vor allem als Mozartsänger und als Interpret der italienischen Belcanto-Partien geschätzt. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch der Cavaradossi in »Tosca«, der Oronte in »Alcina« von Händel und der Eisenstein in der »Fledermaus« zu nennen. Geschätzter Konzert- und Liedersänger. Er starb 2004 in Huddinge bei Stockholm.
Schallplatten: HMV (Übertragung einiger Rundfunkaufnahmen von Radio Schweden).
11.12. Pietro Antonio COPPOLA: 225. Geburtstag
Er wurde von seinem Vater und am Konservatorium Neapel ausgebildet. Er wurde vor allem für seine vielen Opern bekannt, von denen seine berühmteste Nina pazza per amore im Februar 1835 im Teatro Valle in Rom uraufgeführt wurde. Während seine Werke nach Ende des 19. Jahrhunderts nurmehr selten aufgeführt wurden, genossen sie zu seinen Lebzeiten Erfolge in großen Opernhäusern von Italien, Frankreich, Portugal und Spanien. Als Dirigent war Coppola besonders im Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon aktiv. Er starb 1876 in Catania im Alter von 82 Jahren.
12.12. Emmy KARLONA: 150. Geburtstag
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin am Stern’schen Konservatorium Berlin. 1890 kam es zu ihrem Bühnendebüt in Rotterdam. 1891 hatte sie viel beachtete Erfolge am Kroll’schen Sommertheater in Berlin, wo sie in Partien aus dem Fachbereich der Soubrette auftrat. Sie sang u.a. am Theater von Stettin und wurde 1891 an die Wiener Hofoper verpflichtet. Dort debütierte sie als 2. Knabe in der »Zauberflöte« und blieb bis 1894 Mitglied dieses großen Opernhauses. Hier sang sie u.a. die Frasquita in »Carmen«, die Wellgunde und die Siegrune im Nibelungenring, den Annio in Mozarts »La clemenza di Tito«, die Nanette im »Wildschütz« von Lortzing, die Inez im »Troubadour«, die Barbarina in »Figaros Hochzeit«, die Papagena in der »Zauberflöte« und die Javotte in »Manon« von Massenet. Sie war verheiratet mit dem Musikhistoriker Robert Hirschfeld (1857-1914). Über den Fortgang ihrer Karriere und ihr weiteres Lebensschicksal waren keine Nachrichten aufzufinden.
13.12. Jorge BERROA DEL RIO: 80. Geburtstag
Informationen über den kubanischen Dirigenten und Komponisten auf folgender Web-Seite: http://angybahl.wixsite.com/jorgeberroadelrio/home
13.12. Mario SAMMARCO: 150. Geburtstag
Ausbildung in Palermo, dann durch Antonio Cantelli und durch Franz Americh in Mailand. Er debütierte 1888 in Palermo als Valentin in Gounods »Faust« und sang 1894 am Teatro Dal Verme in Mailand in Puccinis Oper »Le Villi«. Noch im gleichen Jahr trat er an der Mailänder Scala auf. 1894 sang er am Teatro San Carlo Neapel in »La damnation de Faust« von Berlioz, 1895 am Teatro Real Madrid den Hamlet in der gleichnamigen Oper von A. Thomas, den er in der Saison 1895-96 auch an der Mailänder Scala zum Vortrag brachte. Am 28.3.1896 sang er an der Scala in der Uraufführung der Oper »Andrea Chénier« von Giordano die Rolle des Gérard, am 10.11.1900 am Teatro Lirico in Mailand in der Uraufführung von Leoncavallos »Zazà« den Cascart. Am 11.3.1902 wirkte er an der Scala als Worms in der Uraufführung von Franchettis Oper »Germania« als Partner von Enrico Caruso und Amelia Pinto mit, am 14.3.1905 am Teatro San Carlo Neapel in der von »Vita Bretonne« von Leopoldo Mugnone, am 10.4.1906, wieder am Teatro San Carlo, in der Uraufführung der Oper »Tess« von Frédéric d’Erlanger. 1901 gastierte er an der Berliner Hofoper und am Deutschen Theater Prag, 1903 an der Oper von Odessa, 1909 am Théâtre de la Monnaie Brüssel. 1904-14 und nochmals 1919 gastierte er mit glänzenden Erfolgen an der Covent Garden Oper London (Debüt 1904 als Scarpia in »Tosca«), wo er 1907 in der englischen Premiere von Catalanis »Loreley« auftrat. 1909 sang er hier in der englischen Erstaufführung der Oper »Tess« von d’Erlanger, 1911 in der von Wolf-Ferraris »Il segreto di Susanna« (als Partner von Lydia Lipkowska). 1912 gestaltete er in Chicago wie in London den Raffaele in den Erstaufführungen von Wolf-Ferraris »Schmuck der Madonna« (»I gioielli della Madonna«). 1907 wurde er an das Manhattan Opera House in New York verpflichtet, wo er als Tonio im »Bajazzo« debütierte und bis 1910 sehr erfolgreich auftrat; er hatte dort seine großen Erfolge als Rigoletto, als Germont-père in »La Traviata«, als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und in der amerikanischen Erstaufführung von Giordanos Oper »Siberia«, in der er 1908 den Gleby sang. 1910-13 Mitglied der Philadelphia-Chicago Opera. An der Oper von Philadelphia sang er in der Uraufführung der Oper »Natoma« von Herbert (25.2.1911 mit Mary Garden) und in der Erstaufführung von »The Lovers‘ Quarrel« (»I dispettosi amanti«) von Parelli. Im Verdi-Jahr 1913 nahm er an den Aufführungen von Verdi-Opern am Teatro Regio in Parma teil. 1913-14 gastierte er an der Mailänder Scala als Falstaff von Verdi und als Jago in dessen »Otello«. Sehr beliebt war der Künstler in Südamerika, und hier zumal am Teatro Colón von Buenos Aires. Hier wirkte er u.a. 1915 auch in der Premiere von Massenets »Le jongleur de Notre Dame« mit. 1917 gastierte er am Stadttheater von Zürich. 1918 wurde er in das Direktorium der Mailänder Scala berufen, trat aber noch weiter als Sänger auf, so u.a. 1919 an der Covent Garden Oper. Er gab 1919 seine Bühnenkarriere auf. Er war später im pädagogischen Bereich tätig, und zwar zuerst in Chicago, seit 1928 in Mailand. Zu seinen Schülern zählten u.a. der Bariton Giovanni Inghilleri und der Bassist Alexander Sved. Mario Sammarco starb 1930 in Mailand. – Er besaß eine der schönsten Baritonstimmen seiner Zeit, gleich bedeutend durch die reiche Tonfülle ihres Stimmmaterials wie durch die hohe Musikalität der Stimmführung. Sein Repertoire für die Bühne war umfangreich; er wurde namentlich als Verdi-Interpret, auch als Interpret der italienischen veristischen Oper, dazu als bedeutender Darsteller, gerühmt. Zu seinen Glanzrollen gehörten der Don Carlo in Verdis »Ernani«, der Renato in »Un balllo in maschera« und der Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli.
Lit: J. Freestone: Mario Sammarco (in »The Gramophone«, 1951); R. Celletti & T. Kaufmann: Mario Sammarco (in »Le grandi Voci«, Rom 1964).
Schallplattenaufnahmen auf G&T (Mailand, 1902-04), Fonotipia (Mailand, 1905), HMV (um 1910) und Victor (USA, 1910).
13.12. Mathilde HOPPÉ VON RIGÉNO: 175. Geburtstag
Sie war die Tochter des Schauspielers A. von Rigéno († 1867) und die Gattin des Schauspielers Ludwig Hoppé († 6.9.1884 Kreuznach). Sie hatte große Erfolge als Soubrette und Operettensängerin, zuerst am Theater von Magdeburg (1867-69, wo ihr Vater zur gleichen Zeit engagiert war), dann 1869-70 am Friedrich Wilhelmstädtischen Theater Berlin, 1870-71 am Stadttheater Hamburg, 1871-73 am Stadttheater Nürnberg, 1873-76 am Stadttheater Danzig, 1876-77 am Stadttheater Posen (Poznan). 1878-79 war sie am Stadttheater von Trier, 1879-80 am Theater von Tilsit (Ostpreußen) tätig. Man bewunderte sie in den Offenbach-Operetten »Die schöne Helena« und »Die Großherzogin von Gerolstein« wie in F. von Suppés »Die schöne Galathee«, dazu in vielen anderen Operettenpartien. Ähnliche Erfolge trugen ihr Auftritte in Hannover, Hamburg, Nürnberg und Bremen ein, doch ließ ihre Stimme bald nach. Sie ging dann in das Fach der komischen Alten über und war als solche 1882-83 am Theater von Lodz, schließlich 1883-86 nochmals in Zürich engagiert, kam aber nicht mehr zu einer erfolgreichen Karriere. Sie lebte zuletzt in dürftigsten Verhältnissen und starb, ganz verarmt und vergessen, 1887 in einem Berliner Krankenhaus.
13.12. George STEPHĂNESCU: 175. Geburtstag
Biographie des rumänischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/George_Steph%C4%83nescu
13.12. Anton BABNIGG: 225. Geburtstag
Der Künstler debütierte 1815 am Theater von Temesvar (Timisoara); 1815-20 war er am Deutschen Theater in Budapest tätig. 1820 wurde er an die Hofoper von Wien engagiert, an der er bereits 1817 und 1819 als Gast aufgetreten war. Er blieb hier bis 1822. In diesem Jahr kam er wieder, jetzt als Sänger und Theaterdirektor, an das Deutsche Theater in Budapest zurück. 1826 unternahm er eine große Gastspielreise durch Böhmen und Deutschland. Dabei trat er sehr erfolgreich in Prag, Dresden, Hannover, Braunschweig und Berlin auf. 1827 folgte er einem Ruf an die Hofoper von Dresden, an der er bis 1844 mit großem Erfolg wirkte. Er sang hier Partien wie den Titelhelden in »Fra Diavolo« von Auber, den Masaniello in dessen »Die Stumme von Portici«, den George Brown in »Die weiße Dame« von Boieldieu, den Hüon im »Oberon« von Weber und den Titelhelden in »Fernando Cortez« von Spontini. Zu seinen Bühnenrollen gehörten auch der Otello in der gleichnamigen Oper von Rossini, der Licinio in »La Vestale« von Spontini, der Joseph in der biblischen Oper gleichen Namens von Méhul und der Titelheld in »La clemenza di Tito« von Mozart. Nach Beendigung seiner Karriere lebte er zurückgezogen in Ungarn. Er starb 1872 in Csetnek (Ungarn). Seine Tochter Emma Mampe-Babnigg (1823-1904) hatte zunächst eine große Karriere als Koloratursopranistin und war später eine gesuchte Gesanglehrerin in Wien.
14.12. Günther LEHMANN: 100. Geburtstag
Er debütierte 1979 mit einer Aufführung des »Don Pasquale« an der Wiener Staatsoper und dirigierte hier bis 1982 in insgesamt 22 Vorstellungen auch Puccinis »Il Trittico«, »Andrea Chénier« von Giordano, »Der Besuch der alten Dame« von G. von Einem, »Karl V.« von E. Krenek und »Die Entführung aus dem Serail«.
15.12. Aikanusch Bardassarowna DANIELJAN: 125. Geburtstag
Sie studierte 1920-22 am Konservatorium von Leningrad, wo sie noch Schülerin der großen Gesangpädagogin Natalia Iretzkaya war. 1922-32 war sie am Paliashwili-Theater, dem Opernhaus von Tiflis, tätig. 1932 ging sie als erste Sopranistin an die Oper von Eriwan (Spendiarow Theater), an der sie bis 1948 mit glänzenden Erfolgen wirkte. Sie brachte auf der Bühne ein umfangreiches Repertoire zum Vortrag, darunter an erster Stelle Partien aus dem Bereich der armenischen und georgischen Oper, dazu aber auch die großen Aufgaben aus dem russischen Repertoire wie die Antonida in »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«) von Glinka oder Rollen der italienischen und französischen Opernliteratur (Marguerite im »Faust« von Gounod). Die Künstlerin trat auch im Konzertsaal hervor, wo sie gerne armenische und georgische folkloristische Musik sang. 1939 wurde sie zur Volkskünstlerin der UdSSR ernannt; sie war zeitweilig Abgeordnete im Obersten Sowjet. Sie starb 1958 in Eriwan.
Schallplattenaufnahmen der staatlichen Plattenherstellung (Melodiya).
16.12. Pierre THAU: 85. Geburtstag
Nachdem er zunächst als Versicherungsagent gearbeitet hatte, wurde seine Stimme am Konservatorium von Toulouse durch Mme. Izar ausgebildet. 1961 Debüt als Konzertbassist in Toulouse. 1962 und 1963 gewann er Gesangwettbewerbe in Toulouse und Lyon; darauf kam er 1963 zu seinem Bühnendebüt in Toulouse in »La Fanciulla del West« von Puccini. Bereits 1963 gastierte er an der Mailänder Scala (als Orso in »Les Malheurs d‘Orphée« von D. Milhaud und als Signore Barbuto in der Uraufführung der Oper »Tiresias« von Fr. Poulenc).
Weitere Ausbildung in Italien, wo er 1964 den internationalen Verdi-Concours in Venedig gewann. Konzert-Tourneen in Frankreich, England und Österreich schlossen sich an; darauf wurde er 1965 an die Pariser Grand Opéra verpflichtet. Da man ihm hier nur kleinere Rollen übertrug, wechselte er 1969 an die Opéra-Comique und wurde dann auch Mitglied der Oper von Straßburg. Später trat er auch wieder an der Grand Opéra Paris auf, so 1981 als Samuel in Verdis »Un ballo in maschera«, als Timur in Puccinis »Turandot« und als Zuniga in »Carmen«, 1986 als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und 1988 als Mars in Offenbachs »Orphée aux enfers«. Am 9.4.1987 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Montségur« von Marcel Landowski (als Bertrand Martin) mit. Am Théâtre des Champs-Élysées Paris trat er 1981 als Oroe in Rossinis »Semiramide« und 1985 als Arkel in »Pelléas et Mélisande« auf.
Der Künstler war zu Gast an der Staatsoper von Hamburg, beim Maggio Musicale von Florenz, in Venedig, Lüttich, Rio de Janeiro, Lissabon und bei den Festspielen von Aix-en-Provence. An der Oper von Monte Carlo trat er 1973 in der Uraufführung von Renzo Rossellinis Oper »La Reine morte« auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1977 den Commendatore im »Don Giovanni«, 1979 in Toulouse in der Oper »Ercole amante« von Cavalli. 1980 gastierte er bei den Salzburger Festspielen in »Roméo et Juliette« von Berlioz. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1983-90 in insgesamt 21 Vorstellungen als Graf Des Grieux in Massenets »Manon«, als Calchas in »Iphigénie en Aulide« von Gluck und als Arkel. 1988 hörte man ihn am Teatro Colón Buenos Aires als Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz, 1989 an der Oper von Marseille als Orest in »Elektra« von R. Strauss, in Toulouse als Don Pedro in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, eine Partie, die er auch 1991 in Lyon übernahm. 1992 sang er am Opernhaus von Nantes den Gran Sacerdote in »La Vestale« von Spontini, 1993 in Toulouse und 1995 in Nancy den Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod. Er starb 2000 in der Nähe von Toulouse nach langer, schwerer Krankheit.
Schallplatten: Pathé-Marconi, Philips, Erato (u.a. Zuniga in integraler »Carmen«-Aufnahme), HMV (»Roméo et Juliette« von Gounod, »La damnation de Faust« von Berlioz), DGG (»Samson et Dalila« von Saint-Saëns).
16.12. Vladimir GOLSCHMANN: 125. Geburtstag
Biographie des französisch-amerikanischen Dirigenten auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Golschmann
16.12. Marie ALTONA: 150. Geburtstag
Sie wurde in Köln durch die bekannten Pädagogen F. Wüllner und J. Stockhausen ausgebildet und ergänzte diese Ausbildung noch durch Studien in Wien. Bereits 1888 trat sie in Köln im Konzertsaal auf. Nach ihrem Bühnendebüt 1890 am Hoftheater von Sondershausen in Thüringen sang sie 1891-97 am Hoftheater von Coburg. 1897-99 war sie am Stadttheater von Chemnitz, 1899-1901 am Theater von Königsberg (Ostpreußen) engagiert. Danach trat sie nur noch in Gastspielen und in Konzerten auf. Ihre Bühnengastspiele führten sie an die Berliner Hofoper (1903), an das Opernhaus von Breslau (1903) und 1902 an die Covent Garden Oper London, an der sie bei Aufführungen des Nibelungenrings eine der Walküren sang. Sie galt überhaupt als bedeutende Wagnersängerin und wirkte bei den Bayreuther Festspielen von 1897 als Grimgerde in der »Walküre« und als Blumenmädchen im »Parsifal« mit. Sie lebte später als Pädagogin in Coburg, wo sie 1916 starb.
17.12. Seth McCOY: 90. Geburtstag
Er studierte am North Carolina Technical and Agricultural College und legte dort 1950 seine Diplomprüfung ab. Er wandte sich dann aber der Ausbildung seine Stimme zu, war Schüler von Pauline Thesmacher und vom Cleveland Music School Settlement, dann von Antonia Lavanne in New York. 1963-65 war er als Solist des bekannten Chors Robert Shaw Chorale tätig, 1973-80 unternahm er große Tourneen mit der Bach Aria Group. Er trat in Konzerten mit den führenden amerikanischen Orchestern (Philharmonic Orchestra New York, Boston Symphony Orchestra, Philadelphia Orchestra, Cleveland Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Pittsburgh Symphony Orchestra, San Francisco Symphony Orchestra, Los Angeles Symphony Orchestra) überall in den amerikanischen Musikzentren auf. Er sang in den USA zuerst Partien in konzertanten Opernaufführungen, u. a. den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Don Ottavio im »Don Giovanni« und dem Florestan im »Fidelio«, 1957 in Cleveland in der amerikanischen Erstaufführung von Janáceks »Katja Kabanowa« (mit Piano-Begleitung), auch in den konzertanten Premieren der Barock-Oper »Tassilone« von Agostino Steffani und von Scott Joplins »Treemonisha«. 1978 kam es zu seinem Europa-Debüt beim Festival von Aldeburgh. 1979 sang er an der Metropolitan Oper New York als Antrittsrolle den Tamino in der »Zauberflöte«. Bis 1981 hörte man ihn dort in insgesamt 13 Vorstellungen auch als italienischen Sänger im »Rosenkavalier« und als Solisten im Verdi-Requiem. 1986 gastierte er in London im Weihnachtsoratorium von J.S. Bach. Seit 1982 war er Professor an der Eastman School of Music in Rochester im amerikanischen Staat New York, wo er 1997 starb.
Schallplatten: American Bicentennial Collection, RCA, Vanguard.
17.12. Glade PETERSON: 90. Geburtstag
Er war Schüler von Ingenus Bentzar und Carlos Alexander in Salt Lake City, dann von Enrico Rosati und Ettore Verna in New York, nachdem er zuerst in verschiedenen Berufen, u.a. als Landarbeiter, als Bergmann und als Lastwagenfahrer gearbeitet hatte. 1957 begann er seine Karriere bei der NBC Opera New York als Pinkerton in »Madame Butterfly«. Er sang dann u.a. an den Opernhäusern von Dallas, Baltimore, Los Angeles (1969 Loge im »Rheingold«), San Francisco (1962-70 Turiddu in »Cavalleria rusticana«, italienischer Sänger sowohl im »Rosenkavalier« als auch im »Capriccio« von R. Strauss, Fenton im »Falstaff« von Verdi, Tonio in »La fille du régiment«, Cassio in Verdis »Otello«, Chevalier in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, Alfredo in »La Traviata«, Tschekalinsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, Jaquino im »Fidelio«, Rinuccio in »Gianni Schicchi«, Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Laca in Janáceks »Jenufa«, Loge, Don José in »Carmen« und Narraboth in »Salome« von Richard Strauss), Houston/Texas (wo er 1976 den Otello von Verdi zum Vortrag brachte), Pittsburgh, Santa Fé und San Antonio. 1975 wirkte er an der Portland Opera in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Das Leben des Orest« von E. Krenek mit. In Europa erschien er an der Staatsoper von Wien (1961 als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, 1964 als Don Ottavio im »Don Giovanni« sowie 1972 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Kalaf in Puccinis »Turandot«), an der Deutschen Oper Berlin (1967 als Don Ottavio), am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in Amsterdam (1969 als Loge), an der Grand Opéra Paris (1972 als Narraboth), in Bordeaux und Toulouse, in Basel und Genf (1966 als Cassio in Verdis »Otello«, 1968 als Loge und 1969 als Max im »Freischütz«) wie beim Festival von Spoleto, weiter an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, am Opernhaus von Frankfurt a.M. und an der Mailänder Scala, wo er 1967 den Narraboth sang. In den Jahren 1960-76 war er als erster Tenor am Opernhaus von Zürich engagiert. Dort wirkte er 1961 in der Uraufführung der Oper »Griechische Passion« von B. Martinù mit, 1970 in der Schweizer Erstaufführung von Kreneks »Karl V.«. Am Opernhaus von Zürich wirkte er außerdem in den Schweizer Erstaufführungen folgender Opern mit: »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten (Spielzeit 1960-61 als Lysander), »Volo di notte« von L. Dallapiccola (1965-66 als Péllerin), »Roberto Devereux« von Donizetti (1970-71 in der Titelrolle), »Mystère de la Nativité« von Frank Martin (1961-62 als Erzengel Gabriel), »Le Rossignol« von Strawinsky (1961-62 als Fischer) und »L’Amour des trois oranges« (1965-66 als Prinz). Bei den Salzburger Festspielen trat er 1961 als Haushofmeister der Marschallin im »Rosenkavalier« auf. 1975 war er an der Metropolitan Oper New York in zwei Vorstellungen als Loge zu hören. Sein Bühnenrepertoire besaß einen großen Umfang und enthielt vor allem Partien aus dem heldischen Bereich wie den Florestan im »Fidelio«, den Riccardo in Verdis »Maskenball«, den Don Alvaro in »La forza del destino«, den Don Carlos von Verdi, den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Cavaradossi in »Tosca« und den Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Er sang aber auch lyrische Rollen in Opern von Mozart (Ferrando in »Così fan tutte«, Belmonte in »Die Entführung aus dem Serail«, Tamino in der »Zauberflöte«), Puccini (Rodolfo in »La Bohème«), Massenet (Des Grieux in »Manon«), Donizetti (Edgardo in »Lucia di Lammermoor«) und Bizet (Nadir in »Les pêcheurs de perles«). Auch als Konzertsänger aufgetreten. 1978 gründete er die Utah Opera in Salt Lake City im amerikanischen Staat Utah, die er während der achtziger Jahre als Direktor leitete. Er starb 1990 in Utah City.
Schallplatten: MMS (Tenor-Solo im Verdi-Requiem, Duette aus »Madame Butterfly« und »Manon« mit Felicia Weathers), Fonit-Cetra (»Il Pirata« von Bellini mit Maria Callas).
18.12. Amanda THANE: 65. Geburtstag
Die Sängerin studierte am New South Wales Conservatorium of Music in Sydney und begann 1983 ihre Opernkarriere an der Australian Opera Sydney. Hier sang sie in den folgenden Jahren eine Vielzahl von Partien: die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline in »Fidelio« und die Norina im »Don Pasquale«, die Traviata und die Mimi in »La Bohème«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« (1985) und die Micaela in »Carmen«, die Lauretta in »Gianni Schicchi« und die Liu in »Turandot« von Puccini, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet (1989), die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« (1989) und die Nedda im »Bajazzo«. Bei weiteren australischen Operngesellschaften hörte man sie als Gilda im »Rigoletto«, als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi und als Rosalinde in der »Fledermaus«. 1990 sang sie an der Oper von Sydney die Valentine in Meyerbeers »Hugenotten« in der Abschiedsvorstellung der großen australischen Primadonna Joan Sutherland. Diese Partie wiederholte sie in der Saison 1991-92 an der Covent Garden Oper London. In London trat sie auch als Suor Angelica in der gleichnamigen Puccini-Oper und als Adriana Lecouvreur von Cilea sowie als Liu und 1992 an der Covent Garden Oper als Antonia auf. 1991 wirkte sie an der Oper von Sydney in der Uraufführung der Oper »La Mer de Glace« des australischen Komponisten Richard Meale mit, 1992 sang sie dort die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und die Maria Stuarda in der gleichnamigen Oper von Donizetti, ebenfalls eine ihrer Glanzrollen, 1993 die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1995 die Liu, 1992 in Brisbane die Butterfly, dort auch 1995 die Micaela. 1997 trat sie bei der Scottish Opera Glasgow als Ellen Orford in Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes« auf. Neben ihrem Wirken auf der Opernbühne stand eine nicht weniger erfolgreiche Konzertkarriere. Sie gab Konzerte in ihrer australischen Heimat und in England, in den USA und in den westeuropäischen Ländern; bereits 1988 sang sie in einem Concert for Peace in Seoul (Südkorea). Sie war verheiratet mit dem Tenor Glenn Winslade. Sie starb 2012 in Sydney.
Schallplatten: Virgin (Valentine in Meyerbeers »Hugenotten« auch als Video).
18.12. Inge MANSKI: 95. Geburtstag
Sie war die Tochter der Sängerin Dorothea Manski (1891-1967) und des schwedischen Musikkritikers und Komponisten Walter Brandon. Sie wuchs in New York auf, wo ihre Mutter seit 1927 für 14 Jahre Mitglied der Metropolitan Oper war. So berühmte Sänger und Kollegen ihrer Mutter wie Lauritz Melchior, Kerstin Thorborg und Friedrich Schorr rieten dringend zur Ausbildung ihrer Stimme. Sie sang zunächst am New Yorker Broadway in Musicals wie »One Touch of Venus« oder »Lady in the Dark«, debütierte aber 1947 als Opernsängerin an der Oper von Chicago in der Partie der Lola in »Cavalleria rusticana«. 1947 wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo sie als Ines in Verdis »Troubadour« (zusammen mit Stella Roman, Cloe Elmo, Kurt Baum und Leonard Warren) debütierte. Sie blieb bis 1950 dort tätig und sang, ähnlich wie ihre Mutter, insgesamt 22 Partien, zumeist aus dem Comprimario-Fach und sowohl als Sopran wie als Mezzosopran, in insgesamt 114 Vorstellungen, darunter die Gräfin Ceprano im »Rigoletto«, die Woglinde im Nibelungenring, die Flora in »La Traviata« und die Frasquita in »Carmen«, aber gelegentlich auch größere Rollen wie den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Lauretta in »Gianni Schicchi« als Partnerin von Giuseppe di Stefano und den Siebel im »Faust« von Gounod, ebenfalls mit Giuseppe di Stefano und Italo Tajo. (Von dieser letztgenannten Aufführung existiert eine Schallplattenaufnahme auf der Marke Morgan). Sie gastierte auch an der Oper von Philadelphia. Sie ist manchmal zusammen mit ihrer Mutter in »Hänsel und Gretel« aufgetreten, wobei sie die Partie der Gretel, ihre Mutter die der Hexe übernahm. Inge Manski starb 2001 in Chicago.
18.12. Hana HRDLIČKOVÁ: 125. Geburtstag
Sie studierte zuerst am Konservatorium von Prag Klavierspiel, ließ dann jedoch ihre Stimme ausbilden. Dabei war sie u a. Schülerin von Konrad Wallerstein, Gabriela Horvátová und Kristina Morfová. 1920 wurde sie an das Opernhaus von Brno (Brünn) verpflichtet, dem sie bis 1925 als Koloratursoubrette wie als lyrischer Sopran angehörte. Sie hat dort Partien wie die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Barce in »Hubicka« (»Der Kuss«), die Blazenka in »Tajemství«, (»Das Geheimnis«), die Jítka in »Dalibor« von Smetana, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, den Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Butterfly und viele andere gesungen. 1921 wirkte sie in Brno in der Premiere von Debussys Oper »Pelléas et Mélisande« als Knabe Yniold mit. Von musikhistorischer Bedeutung ist jedoch ihr Auftreten in zwei Uraufführungen von Opern des großen Komponisten Leos Janácek in Brno: am 23.11.1921 sang sie die Varvara in »Katja Kavanowa« und am 6.11.1923 die Füchsin in »Das schlaue Füchslein« (»Príhody Lisky Bistrousky«). Die Sängerin, die auch durch Gastspiele und Konzerte in der CSR bekannt wurde, war nach ihrer Heirat mit dem Opernsänger Karel Zavrel (1891-1963) pädagogisch tätig, u.a. am Konservatorium von Bratislava. Ein Sohn des Sängerehepaares, Miloš Zavřel (* 3.4.1927 Prag; † 29.12.1996 Prag) wurde gleichfalls ein erfolgreicher Tenor. Sie starb 1982 in Prag.
18.12. Nikolai Artemjewitsch SCHEWELEW: 150. Geburtstag
Als Wolfram
Eigentlicher Name Nikolai Artemjewitsch Schewjukin. Nachdem man in einem Chor, der durch den Dirigenten T.I. Filippow geleitet wurde, und der sich vor allem mit dem Vortrag russischer Volkslieder befasste, die Qualität seiner Stimme erkannt hatte, studierte er 1889-96 bei Signoretti in Mailand. 1896-1901 sang er bei der Mamontow Opernkompanie in Moskau, 1901-02 am Opernhaus von Kiew, 1905 in Nishni- Nowgorod. Dann war er wieder in den Jahren 1908-13 und 1922-24 an der Moskauer Zimin-Privatoper tätig, wo er 1910 in einer der ersten Aufführungen der Oper »Chowanschtschina« von Mussorgsky mitwirkte. 1919-22 war er Mitglied der Oper von Tiflis (Tblissi). Als Gast ist er in Berlin, Prag und Warschau aufgetreten. Am 3.11.1899 sang er an der Mamontow Privatoper in Moskau in der Uraufführung der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow den Grjasnoj, am 3.11.1900 in der Uraufführung einer weiteren Oper von Rimsky-Korssakow »Das Märchen vom Zaren Saltan« in Moskau die Partie des Boten. Höhepunkte seines Bühnenrepertoires waren Partien wie der Eugen Onegin, der Titelheld in »Mazeppa« von Tschaikowsky, der Nelusco in Meyerbeers »Afrikanerin«, der Rigoletto, der Escamillo in »Carmen«, der Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, vor allem aber die Titelfiguren in Rubinsteins Opern »Der Dämon« und »Kaufmann Kalaschnikow«. Die letztgenannte Partie sang er u.a. 1901 in der Moskauer Premiere dieser Oper am Solodownikow Theater. Er wirkte nach seinem Rücktritt von der Bühne als Gesangpädagoge in Tiflis, wo er 1929 starb.
Aufnahmen auf Berliner Records (St. Petersburg, 1901), G & T (St. Petersburg, 1901), Favorite.
19.12 Ludmila SEPE-ESE: 100. Geburtstag
Seit 1937 Gesangstudium am Konservatorium von Riga. 1941 begann sie ihre Karriere am Opernhaus von Libau, an dem sie bis 1944 sang. Während dieser Zeit gastierte sie an der Großen Oper von Riga, wo sie vor allem als Madame Butterfly erfolgreich war. Nach ihrer Flucht aus Lettland lebte sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland. Dort trat sie in den fünfziger Jahren am Stadttheater von Bielefeld, wo sie ihren Wohnsitz nahm, u.a. als Marzelline im »Fidelio« auf. Ihre Karriere spielte sich jedoch hauptsächlich im Konzertsaal ab; sie galt als vortreffliche Interpretin lettischer Volks- und Kunstlieder. Sie starb im Jahr 2006.
Schallplatten erschienen auf der Marke Latvian Music in Schweden wie in den USA, darunter Lieder von Alfreds Kalnins, Janis Kalnins, Janis Medins, J. Vtols und Volfgangs Darzins.
20.12. Bianca BERINI: 90. Geburtstag
Sie debütierte nach ihrer Ausbildung in Triest und Mailand 1963 am Teatro Nuovo von Mailand als Suzuki in »Madame Butterfly«. Sie entwickelte dann eine erfolgreiche Karriere an den führenden italienischen Operntheatern und sang u.a. an der Mailänder Scala (1956 eine kleine Rolle in Prokofjews »L’ange de feu«, 1970 die Eboli in Verdis »Don Carlos« und 1971 die Elisabetta in Donizettis »Maria Stuarda«), an der Oper von Rom, am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Fenice Venedig, am Teatro Regio Turin, in Genua und Triest. Internationales Ansehen erreichte sie durch Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1972 als Ulrica in Verdis »Maskenball«), an der Deutschen Oper Berlin (1975), in Köln und Hamburg, an der Berliner Staatsoper, an der Niederländischen Oper Amsterdam, in Brüssel, Lüttich (1979), Marseille, Nizza und Toulouse sowie 1978 an der Oper von Monte Carlo. Weiter zu Gast an der Covent Garden Oper London, am Teatro San Carlos Lissabon, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Opernhäusern von Zürich und Basel. In Nordamerika gastierte die Künstlerin an den Opern von Dallas, Hartford, Milwaukee, New Orleans, Philadelphia und Pittsburgh und San Francisco (1975 als Azucena im »Troubadour«). 1976 wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet. Hier sang sie als Debütrolle die Laura in Ponchiellis »La Gioconda« (bei einem Gastspiel der Metropolitan Oper in Atlanta) und war in den folgenden Spielzeiten bis 1983 in annähernd 100 Vorstellungen in zahlreichen Partien anzutreffen: als Amneris in »Aida« (bei ihrem eigentlichen Debüt im Haus der Metropolitan Oper 1978), als Leonora in Donizettis »La Favorita«, als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Ulrica, als Frugola in Puccinis »Il Tabarro«, als Principessa sowohl in Puccinis »Suor Angelica« als auch in Cileas »Adriana Lecouvreur«, als Federica in Verdis »Luisa Miller«, als Azucena, als Cieca in »La Gioconda« und als Eboli. Auf der Bühne gestaltete sie die großen klassischen Altpartien der italienischen Oper (Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, Adalgisa in »Norma« und Giovanna in »Anna Bolena« von Donizetti), dazu die Carmen, die Ortrud im »Lohengrin« und die Charlotte in Massenets »Werther«. Wichtige Erfolge als Konzertaltistin; sie war auch pädagogisch am Konservatorium von Triest tätig. Sie starb 2004 in Mailand.
Schallplatten: Alt-Solo im Verdi-Requiem auf CBS. Auf MRF vollständige Oper »Adriana Lecouvreur« von Cilea und Amneris in »Aida«, beides Mitschnitte von Aufführungen in Barcelona.
20.12. Donald ADAMS: 90. Geburtstag
Als Piratenkönig
Er war zuerst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges Chorist im Chor der Kathedrale von Worcester und entschloss sich dann zur Karriere eines Schauspielers. Als solcher trat er nach Kriegsende in Bristol wie beim englischen Rundfunk BBC auf. Nachdem man seine Stimme entdeckt hatte, trat er dem Chor der D’Oyly Carte Opera Company bei. Seit 1953 übernahm er bei dieser Gesellschaft bis 1969 Solo-Partien, hauptsächlich in den in England beliebten Operetten von Gilbert & Sullivan. Er heiratete die erste Sopranistin dieser Operntruppe Muriel Harding. Seit 1969 bereiste er mit einer eigenen Truppe, die er zusammen mit Thomas Round leitete, die USA, England und Australien mit Operetten-Programmen (»Gilbert & Sullivan for All«). Nachdem man annahm, dass seine rund dreißigjährige Karriere als Operettensänger abgeschlossen sei, wandte sich der über 60 Jahre alte Sänger dann der Oper zu. Als er 1983 in Chicago in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan auftrat, lud man ihn für die nächste Spielzeit ein, dort den Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla« zu übernehmen. Noch zuvor trat er 1983 in einer kleinen Partie in Mussorgskys »Boris Godunow« an der Covent Garden Oper London auf und kam dann als Bartolo in Chicago zu einem ungewöhnlichen Erfolg. Er wiederholte diese Partie 1985 bei der Scottish Opera Glasgow (an der er bereits 1966-67 in den Gilbert & Sullivan-Operetten »H.M.S. Pinafore«, »The Yeomen oft he Guard«, »The Pirates of Penzance«, »The Mikado«, »Ruddigore«, »Iolanthe« und »Patience« aufgetreten ist) und wurde nun in weiteren Opern-Aufgaben bekannt. So gastierte er am Grand Théâtre Genf 1987 als Sakristan in »Tosca«, 1989 in Amsterdam und 1990 bei der Opera Zuid Holland als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und sang 1988-89 bei der English National Opera den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek. Beim Glyndebourne Festival sang er 1988 und 1990 den Dikoj, 1989 und 1994 den Antonio in »Le nozze di Figaro«, 1992 und 1994 den Swallow in B. Brittens »Peter Grimes« sowie 1989 bei der Glyndebourne Touring Opera den Bartolo in »Le nozze di Figaro«. Eine weitere große Partie des Künstlers war der Frank in der Strauß-Operette »Die Fledermaus«, den er an der Covent Garden Oper London, in Chicago (1989) und bei der Welsh Opera Cardiff sang. Dort kam er 1990 als Ochs im »Rosenkavalier« zu einem sensationellen Erfolg. Beim Festival von Aix-en-Provence gastierte er 1991-92 als Quince in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. Bei all diesen Auftritten erwies er sich als hervorragender Darsteller. Er starb 1996 in Norfolk.
Schallplatten: Aufnahmen auf Telarc (»The Mikado« und »The Pirats of Pensance« von Gilbert & Sullivan), Decca, BASF, RCA-Victor, Pearl, zumeist aus seinem Operetten-Repertoire, Philips (Trulove in »The Rake’s Progress« von I. Strawinsky); Savoy-Video (»Ruddigore« von Gilbert & Sullivan).
20.12. Ernst GRUBER: 100. Geburtstag
Studium bei Karl Rössl-Majdan in Wien und bei Hans Depser in Graz. 1947 erfolgte sein Debüt am Theater von Graz als Max im »Freischütz« von Weber. 1947-48 gastierte er an Theatern in der Schweiz und in Ungarn. 1949 wurde er durch den Dirigenten Hermann Abendroth an das Nationaltheater von Weimar engagiert, seit 1953 wirkte er als Heldentenor, vor allem als Wagner-Sänger, am Opernhaus von Leipzig, zugleich bestand ein Gastspielvertrag mit der Staatsoper von Dresden. 1957 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Erik in »Der fliegende Holländer«. Einen seiner größten Erfolge hatte er 1962 in Leipzig als Rienzi. Seit 1964 gehörte er dem Ensemble der Berliner Staatsoper an. Gastspiele führten den Künstler an die Opernhäuser von Frankfurt a.M., Budapest, Amsterdam. Barcelona und Lissabon. Auch in Polen, in Finnland und Rumänien wie in den USA ist er als Gast aufgetreten. Bis 1970 blieb er am Opernhaus von Leipzig im Engagement. Neben den großen Wagner-Partien standen der Radames in »Aida« und der Titelheld im »Otello« von Verdi an führender Stelle in seinem Bühnenrepertoire. Weitere Bühnenpartien: Tannhäuser, Tristan, Titelrollen in »Sadko« von Rimsky-Korssakow und in »Sly« von E. Wolf-Ferrari, Ägisth in »Elektra« von R. Strauss. Auch als Konzertsolist hatte er eine erfolgreiche Karriere. Er starb 1979 in Berlin.
Seine machtvolle, metallisch timbrierte Stimme ist auf Supraphon und auf Eterna-Platten (vollständige Oper »Einstein« von Paul Dessau) zu hören.
21.12. Bruno PREVEDI: 90. Geburtstag
Ausbildung durch Alberto Soresina in Mantua und Vladimiro Badiali in Mailand, nachdem er ursprünglich als technischer Prüfer bei den Fiatwerken in Mailand gearbeitet hatte. Er debütierte 1958 am Teatro Nuovo in Mailand als Bariton in der Partie des Tonio im »Bajazzo«. Nachdem er während einer Spielzeit im Baritonfach gesungen hatte, debütierte er nach nochmaligem Studium 1959 als Tenor, wieder am Teatro Nuovo Mailand, jetzt als Turiddu in »Cavalleria rusticana«. Es kam zu einer steil aufwärts führenden Karriere. Er hatte zunächst an den führenden italienischen Bühnen große Erfolge, sang dann an der Mailänder Scala (1963 den Sisera in »Debora e Jaele« von I. Pizzetti, 1963 und 1968 den Don Carlos von Verdi, 1964 den Dick Johnson in »La fanciulla del West« und den Macduff in Verdis »Macbeth«, 1965 den Pollione in »Norma«, 1965-66 den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi, 1966 den Pinkerton in »Madame Butterfly« und 1967 den Dimitrij im »Boris Godunow«) und gastierte 1964 mit dem Ensemble der Mailänder Scala am Bolschoi Theater Moskau als Kalaf in Puccinis »Turandot« und als Manrico im »Troubadour«. 1965 sang er bei den Festspielen von Verona den Pollione. 1963-78 gastierte er in insgesamt 37 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Kalaf, als Cavaradossi in »Tosca«, als Alvaro in »La forza del destino«, als Titelheld in Verdis »Don Carlos«, als Manrico, als Radames in »Aida«, als Macduff und als Giasone in Cherubinis »Medea«. Gastspiele am Teatro Comunale Bologna (1961 Pollione, 1962 und 1969 Don Carlos, 1971 Alvaro) und am Teatro Comunale Modena (1962 und 1971 Alvaro, 1969 Don Carlos). Er gastierte am Teatro Massimo Palermo (1967 Pollione, 1968 Admète in »Alceste« von Gluck, 1971 Cavaradossi), am Teatro Nuovo Turin (1967 Pollione), am Teatro Comunale Florenz (1966 Cavaradossi und Kalaf), am Teatro San Carlo Neapel (1970 Gabriele Adorno und Foresto in »Attila« von Verdi), am Teatro Fenice Venedig (1972 Pollione, 1973 Dimitrij), am Teatro Verdi Pisa (1974 Cavaradossi), am Teatro Margherita Genua (1974 Ernani), an der Oper von Rom (1968 Don Carlos) und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla (1969 Radames). 1965 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Cavaradossi und sang an diesem Haus bis 1968 in 65 Vorstellungen außerdem noch den Alvaro, den Radames, den Don Carlos, den Manrico, den Alfredo in »La Traviata«, den Riccardo in »Un ballo in maschera«, den Pinkerton und den Gabriele Adorno. An der Grand Opéra Paris trat er 1962 als Cavaradossi sowie 1966 als Don Carlos und 1974 als Manrico auf, an der Covent Garden Oper London 1963 als Kalaf, 1964 als Cavaradossi und 1966 als Don Carlos, an der Nationaloper Budapest 1963-65 und 1969 als Don Carlos und als Alvaro, an der Oper von Dallas 1967 als Giasone, 1969 als Loris in »Fedora« von Giordano, 1970 als Pinkerton, in Santiago de Chile 1968 als Radames, auch am Teatro Colón Buenos Aires (1964) und an der Oper von Miami (1969). Man hörte ihn des Weiteren am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1971 Don Carlos), an der Deutschen Oper Berlin (1970 Alvaro, 1972 Canio im »Bajazzo«), an den Staatsopern von Hamburg (1971) und München (1974), an den Opernhäusern von Zürich (1975, 1979 Pollione), Köln (1978) und Johannesburg (1975 Alvaro, 1982 Pollione), bei den Festspielen von Edinburgh (1972 mit dem Ensemble des Teatro Massimo Palermo als Foresto) und Athen (1973 Giasone). Weitere Gastspiele an der Oper von Philadelphia, an der Nationaloper von Belgrad, in Frankfurt a.M. und beim Maggio Musicale Fiorentino. Der strahlende Glanz seiner Tenorstimme und die ausdrucksreiche Interpretation des Künstlers kamen in vielen Aufgaben, zumal aus dem italienischen Repertoire, zur Geltung. Er starb 1988 in Mailand.
Lit: I. Brasca & D. Rubbioli: Bruno Prevedi, una storia d’Amore e di Musica.
Schallplatten: Decca (u a. vollständige Opern »Nabucco« von Verdi, »Medea« von Cherubini, »Macbeth« von Verdi, dazu Aufnahmen von Arien). Auf BJR Mitschnitt einer Aufführung von Verdis »Ernani« der RAI (1968), auf MRF singt er die Titelrollen in »Nerone« von Boito und in »Fernando Cortez« von Spontini.
22.12. Ib HANSEN: 90. Geburtstag
Zuerst private Gesangausbildung bei Kristian Riis, dann in der Opernschule der Königlichen Oper Kopenhagen. 1957 debütierte er an diesem Haus in Smetanas »Die verkaufte Braut« und hatte dort noch im gleichen Jahr in der Titelrolle von Puccinis »Gianni Schicchi« einen glänzenden Erfolg. Er blieb für mehr als zwanzig Jahre Mitglied der Oper von Kopenhagen. Zunächst sang er dort Partien aus dem italienischen Fach wie den Rigoletto, den Renato in Verdis »Maskenball«, den Germont-père in »La Traviata«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Posa im »Don Carlos«, den Jago im »Otello«, den Marcello in »La Bohème« und den Scarpia in »Tosca«. Dann nahm er auch deutsche Partien in sein Bühnenrepertoire auf: den Wolfram im »Tannhäuser«, den Amfortas im »Parsifal«, den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und den Dr. Schön in »Lulu« von A. Berg. Schließlich hörte man ihn in Aufgaben aus dem Bass-Fach wie dem Mephisto im »Faust« von Gounod oder dem Boris Godunow. Insgesamt soll er mehr als hundert Partien gesungen haben, darunter auch den Stig in »Drot og marsk« von Heise, den Henrik wie den Jeronimus in »Maskarade« von C. Nielsen, und den Affen in »Animalen« von Werle. Er gastierte in den skandinavischen Ländern und in Berlin, hatte eine große Karriere als Konzert- und Liedersänger und wirkte später oft in Sendungen des dänischen Fernsehens mit. 1974 erfolgte seine Ernennung zum Hofsänger. Er starb 2013 in Asserbo (Dänemark).
Schallplatten: Unicorn (»Drot og Marsk« von Heise, »Maskarade« von C. Nielsen), Vox, Philips, Polydor (Operetten).
22.12. Jenny POHLNER: 150. Geburtstag
Die Künstlerin trat schon in Kinderrollen auf der Bühne auf, studierte dann bei dem Bariton Krejci in Brno und begann ihre Karriere in kleinen Rollen am dortigen Theater. Sie debütierte 1883 am Opernhaus von Brünn als Barbarina in »Figaros Hochzeit«. Sie trat zunächst als Operettensängerin hervor, übernahm aber auch Soubretten-Partien in Opern wie die Zerline im »Don Giovanni«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Marie im »Waffenschmied« von Lortzing und sogar die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1893 gastierte sie mit großem Erfolg am Berliner Operettentheater unter den Linden in »Lachende Erben« von Carl Weinberger. Darauf wurde sie an das Theater an der Wien in Wien engagiert. An diesem für das Gebiet der Operette in Österreich führenden Haus bewunderte man ihren Gesang wie ihr Spiel in Operetten von Johann Strauß, Carl Millöcker, Franz von Suppé und anderen Meistern der Wiener Operette. Am 15.1.1894 sang sie dort in der Uraufführung der Operette »Der Obersteiger« von Carl Zeller, am 2.10.1894 wirkte sie in der Uraufführung der Johann Strauß-Operette »Jabuka« mit, am 4.12.1895 in der einer weiteren Strauß-Operette, »Waldmeister«. Ihre große Partie war die Rosalinde in der »Fledermaus«, die sie später dann auch an der Wiener Hofoper zum Vortrag brachte. Nachdem sie am Theater an der Wien als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« geradezu eine Sensation hervorgerufen hatte, wurde sie 1897 an die Wiener Hofoper berufen. Bis 1918 blieb sie Mitglied dieses Opernhauses, an dem sie sehr beliebt war und insgesamt in 1588 Vorstellungen aufgetreten ist, u.a. als Inès in Meyerbeers »Afrikanerin«, als Musetta in »La Bohème«, als Frasquita wie als Micaela in »Carmen«, als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Martha in Kienzls »Der Evangelimann«, als Nanetta in Verdis »Falstaff«, als Zerline in »Fra Diavolo« von Auber, als Ännchen im »Freischütz«, als Jemmy in Rossinis »Wilhelm Tell«, als Anna in »Hans heiling« von Marschner, als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, als Page Urbain in Meyerbeers »Hugenotten«, als Philine in »Mignon« von A. Thomas, als Cherubino wie als Susanna in »Figaros Hochzeit«, als Amor in Glucks »Orpheus und Eurydike«, als Stéphano in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Papagena in der »Zauberflöte« und als Aresena im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. An der Wiener Hofoper übernahm sie gegen Ende ihrer Karriere kleinere Rollen wie die Alisa in »Lucia di Lammermoor«, die Pamela in »Fra Diavolo«, die Gertrud in »Der Rattenfänger« von V. Nessler, darunter auch Mezzosopran-Partien. Dort sang sie noch 1918 eine derartige kleine Rolle in der deutschsprachigen Erstaufführung von Janáceks »Jenufa«. Später wirkte sie als Gesangpädagogin in der österreichischen Hauptstadt, wo sie 1952 starb. Sie trat nach ihrer Heirat auch unter dem Namen Jenny Pohlner-Grosz auf.
Schallplatten: Odeon (drei Terzette aus der »Zauberflöte« und aus der »Götterdämmerung« mit Elise Elizza und Hermine Kittel, Wien, 1904), Pathé (u.a. Rheintöchter-Terzette aus »Rheingold« und »Götterdämmerung« mit Gertrude Foerstel und Bella Paalen, Wien 1910).
23.12. Tony PONCET: 100. Geburtstag
Er entstammte einer ursprünglich spanischen Familie, die 1922 nach Bagnères-de-Bigorre verzog. Mit 13 Jahren begann er eine Lehre in einer Autogarage und arbeitete dann bis 1939 als Lastwagenfahrer für eine Getreidemühle. Er sang in Bagnères-de-Bigorre in dem Chor »Chanteurs Montagnards d’Alfred Roland«. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges meldete er sich (als spanischer Staatsangehöriger) freiwillig zur französischen Armee und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1945 durch die amerikanischen Truppen befreit wurde. 1947 kam er nach Paris und wurde Schüler des Conservatoire National. Seine Lehrer waren hier Fernand Francell und Mme. Louise Vuillermoz. 1954 erhielt er den ersten Preis beim Gesangwettbewerb von Cannes. 1953 trat er erstmals im Konzertsaal auf. Er unternahm dann eine Tournee durch die USA, Mexiko und Kanada. 1955 begann er seine Karriere als Opernsänger am Theater von Avignon. Seine ersten großen Erfolge hatte er am Opernhaus von Lüttich (1955); später gastierte er an den Opern von Antwerpen (1967) und Gent (1968) und am Théâtre de la Monnaie in Brüssel. Seit 1957 trat er an der Opéra-Comique Paris in Partien für Heldentenor auf und wurde dort sehr beliebt; 1957 sang er an der Grand Opéra Paris den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«. Er sang an der Opéra-Comique Paris den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Canio im »Bajazzo« und den Rodolfo in »La Bohème«. An der dortigen Grand Opéra auch einmal den Herzog im »Rigoletto«. Besonders erfolgreich trat er an belgischen Opernhäusern auf, in Gent, Lüttich und Antwerpen, wo man ihn u. a. auch als Raoul in Meyerbeers »Hugenotten« und als Eleazar in »La Juive« von Halévy hörte. Auch an den Theatern in der französischen Provinz und an italienischen Opernhäusern hatte er bei Gastspielen wichtige Erfolge. 1969 wirkte er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Meyerbeers »Hugenotten« in der Partie des Raoul mit. Seine metallisch aufstrahlende, mächtige Heldentenorstimme war auch im Konzertsaal sehr erfolgreich. Leider entsprach die äußere Erscheinung des kleinwüchsigen Sängers kaum dem geläufigen Bild eines Heldentenors. Seit 1970 führten gesundheitliche Probleme zu einer Reduzierung der Karriere. Er starb 1979 in Bagnères-de-Bigorre (Hautes-Pyrénées).
Zahlreiche Recitals, darunter auch Operetten-Ausschnitte und volkstümliche Lieder, auch Mitschnitte von Aufführungen. Die Schallplatten des Künstlers erschienen hauptsächlich bei Philips (u.a. vollständiger »Bajazzo« sowie Querschnitte durch »Wilhelm Tell«, »La Juive«, »L’Africaine«, »Carmen«, »Aida«, »Rigoletto«, »Faust« und »Der Troubadour«) und auf der französischen Marke Pleiade, auf Melodram vollständige Aufnahme »La Juive« von 1964.
23.12. Toni PETZER: 175. Geburtstag
Er war der Sohn des Kaiserlich Österreichischen Finanzprokurators für Siebenbürgen. Er erhielt seine Ausbildung durch den Pädagogen Hollub in Wien. Nachdem er als Solist in dem Oratorium »Paulus« von Mendelssohn in Graz seinen ersten Erfolg gehabt hatte, begann er 1869 seine Bühnenkarriere an der Münchner Hofoper. Hier sang er am 22.9.1869 in der Uraufführung der Wagner-Oper »Das Rheingold« die Partie des Fasolt. 1870 ging er an das Stadttheater von Magdeburg, 1871 an das Deutsche Opernhaus Rotterdam, 1872 an das Nürnberger Stadttheater, 1873 an das Opernhaus von Köln, dem er vier Jahre lang angehörte. 1877 kam er abermals, jetzt als erster Bassist, an die Münchner Hofoper. 1882 musste er seine Karriere wegen einer Stimmbanderkrankung aufgeben. In München hatte man ihn vor allem als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Kardinal in Halévys »La Juive«, als Rocco im »Fidelio«, als Landgrafen im »Tannhäuser« wie in vielen anderen Rollen bewundert; er nahm dort auch an den Separatvorstellungen von Wagner-Opern für König Ludwig II. von Bayern teil. Nachdem er einige Jahre pausiert hatte, begann er 1885 wieder eine neue, jetzt jedoch eine ausschließliche Konzertkarriere, wobei man – wie auch zuvor auf der Bühne – vor allem seine meisterhafte Ausführung der Rezitative wie den musikalischen Geschmack seines Vortrags hervorhob. Er starb 1902 in Salzburg.
24.12. David KELLY: 95. Geburtstag
Ausbildung an der Royal Academy of Music Glasgow. Abschluss des Gesangstudiums in Deutschland und in der Schweiz. Er sang zuerst bei der Carl Rosa Opera Company und debütierte dann 1955 an der Covent Garden Oper London als Timur in Puccinis »Turandot«. Er trat bis 1969 an der Covent Garden Oper London u.a. als Angelotti in »Tosca«, als Dr. Grenvil in »La Traviata«, als Pistol im »Falstaff« von Verdi, als Pimen im »Boris Godunow«, als Crespel in »Hoffmanns Erzählungen« und als Bartolo in »Le nozze di Figaro« auf. Hier war er auch 1957 an der Premiere von »Les Troyens« von Berlioz beteiligt. Er gastierte bei der Welsh Opera Cardiff, wo er 1971 den Warlaam im »Boris Godunow« sang, und bei der Scottish Opera Glasgow (1961 Tempeldiener in Glucks »Iphigénie en Tauride« und Snug in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, 1963 Mr. Peachum in »The Beggar’s Opera«, 1967 und 1971 Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1972-73, 1976, 1980 und 1982 Peter Quince in »A Midsummer Night’s Dream«, 1972-73 Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1976-77 und 1983 Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 1976 Komtur in »Don Giovanni«). Er trat bei den Festspielen von Aldeburgh und mit der English Opera Group zusammen auf, die durch den englischen Komponisten Benjamin Britten begründet worden war. Gastspielreisen, zum Teil mit dem Ensemble der English Opera Group, führten ihn nach Holland, Portugal und Israel. Am 11.6.1960 sang er bei den Festspielen von Aldeburgh in der Uraufführung von B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1954-55 den Offizier im »Barbier von Sevilla« und den Wärter in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1956 einen der Priester und den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte« und 1959 den Minister im »Fidelio«. Beim Edinburgh Festival sang er 1954 den Lakai in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss sowie 1955 den Offizier im »Barbier von Sevilla« und den Marchese di Calatrava in »La forza del destino«. Geschätzter Konzertbassist. Seit Ende der siebziger Jahre war er als Pädagoge an der Royal Sottish Academy of Music in Glasgow tätig. Er starb 1996 in Troon (Ayrshire).
Schallplatten: Decca (Quartett aus Beethovens »Fidelio«, integrale Opern »Billy Budd« und »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), RCA (»Salome« von R. Strauss), Unicorn (»Wuthering Heights« von B. Herrmann).
25.12. Rolf BJÖRLING: 90. Geburtstag
Sohn des weltberühmten Tenors Jussi Björling (1911-60; aus einer Verbindung mit Linnea Hellström). Er sollte anfänglich einen kaufmännischen Beruf erlernen, dann jedoch Gesangstudium an der Musikakademie Stockholm (1953-54) und 1955-60 bei Dimitri Onofrei in San Francisco. 1960 Konzertdebüt in Stockholm, 1962 Bühnendebüt am Stora Theater Göteborg als Pinkerton in »Madame Butterfly«. 1962-64 Engagement am Deutschen Opernhaus Berlin; es folgten Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und München, in Oslo und Helsinki und 1970 bei der San Francisco Opera (als Ismaele in »Nabucco«). Seit 1969 Mitglied der Stockholmer Königlichen Oper. 1971 begründete er ein Vokalquartett, das Nya Björling Kvartett, das unter seiner Leitung aus seiner Gattin, der Mezzosopranistin Gunnel Eklund, der Sopranistin Laila Andersson (seit 1973 Kjerstin Dellert) und dem Bass-Bariton Rolf Jupither bestand und Konzerttourneen in Skandinavien und Nordamerika unternahm. Zu den Glanzrollen des Künstlers, der mehrfach bei den Festspielen von Drottningholm mitwirkte, zählten der Florestan im »Fidelio«, der Manrico im »Troubadour«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Radames in »Aida«, der Kalaf in Puccinis »Turandot« und der Don José in »Carmen«. Er starb 1993 in Täby. – Ein Sohn von Rolf Björling, Raymond Björling (* 7.5.1956), ist wie sein Vater als Bühnen- und Konzertsänger aufgetreten.
Schwedische HMV-Platten, auch Aufnahmen auf Odeon, Fermat und Aubergine Records.
25.12. Krista ROST: 125. Geburtstag
Der eigentliche Name der Sängerin war Maria Luise Christine Rost; ihr Vater war protestantischer Pfarrer. Ihr musikalisches Talent zeigte sich früh. Zunächst studierte sie 1903-10 Klavierspiel am Konservatorium von Dresden bei Hermann Vetter. Man erkannte jedoch ihre stimmliche Begabung, und sie wurde nun durch Franziska Bender-Schäfer in Dresden, später noch durch Mara Ulrich in Riga (1922) und bei dem Pädagogen Turzewski (1925) zur Sängerin ausgebildet. Sie begann dann von ihrem Wohnsitz Weimar aus eine Konzertkarriere mit Auftritten als Solistin in Oratorien und Vokalwerken aus dem Bereich der geistlichen Musik wie auch als Lied-Interpretin. Gleichzeitig arbeitete sie im pädagogischen Fach. Sie trat in Deutschland wie auch im Ausland (u.a. 1928 bei einer Frankreich-Tournee) erfolgreich auf. Sie starb 1977 in Leipzig.
27.12. Bruno CIONI: 100. Geburtstag
Er war in Bologna Schüler von Arigoni und debütierte in Mailand in Donizettis »Lucia di Lammermoor«. Er hatte eine erfolgreiche Karriere an den größeren italienischen Opernhäusern, auch an der Nationaloper von Belgrad und am Opernhaus von Rijeka (Fiume) und war 1964 an der Oper von Monte Carlo zu Gast. An der Oper von Rom wie an anderen italienischen Bühnen schätzte man ihn vor allem als Charakter- und Comprimariosänger, doch übernahm er gelegentlich auch große Partien seines Stimmfachs. Er starb 1973 in Mailand.
Auf Cetra singt der Künstler in vollständigen Aufnahmen der Opern »Il piccolo Marat« von Mascagni und »La Bohème« von Leoncavallo.
28.12. Noelle BARKER: 90. Geburtstag
Biographie der schottischen Sopranistin auf Englisch: https://www.independent.co.uk/news/obituaries/noelle-barker-soprano-who-championed-new-music-8784374.html
29.12. Mado ROBIN: 100. Geburtstag
Ihre phänomenale Naturstimme wurde mit 16 Jahren von dem berühmten Bariton Titta Ruffo entdeckt. Studium am Conservatoire National Paris bei Mme. Fourestier und bei Mario Podestà. Sie gewann 1937 den ersten Preis beim »Concours des soprani« der Pariser Oper. Erstes öffentliches Auftreten 1942 mit einem Lieder- und Arienabend in der Salle Gaveau in Paris. 1945 wurde sie an die Grand Opéra von Paris verpflichtet, wo sie als Gilda im »Rigoletto« debütierte. 1946 sang sie als Antrittsrolle an der Opéra-Comique Paris die Lakmé in der gleichnamigen Oper von Delibes (eine ihrer großen Glanzrollen), die sie dann auch 1950 an der Oper von Monte Carlo vortrug (dort auch 1951 als Lucia di Lammermoor zu Gast). Seitdem war sie an der Grand Opéra wie auch an der Opéra-Comique von Paris sehr erfolgreich. Ihre weiteren Erfolge hatte sie an der Opéra-Comique vor allem als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«. 1950 feierte man sie in Marseille als Lucia di Lammermoor, 1951 in Monte Carlo in »Le Rossignol« von Strawinsky, 1954 an der Grand Opéra als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. Es folgten Gastspiele an anderen großen Theatern in Frankreich, am Opernhaus von Lüttich, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und in Italien. 1954 trat sie als Gast am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Oper von San Francisco auf. Hier debütierte sie als Gilda (zugleich ihr US-Debüt) und wurde auch hier als Lucia di Lammermoor bewundert. Sie gastierte als Konzertsängerin in München und Stuttgart, natürlich auch in den Zentren des französischen Musiklebens. 1957 unternahm sie eine ausgedehnte, sehr erfolgreiche USA- und Kanada-Tournee, 1959 eine große Russland-Tournee. Die Künstlerin starb auf dem Höhepunkt ihrer Karriere 1960 nach langer, unheilbarer Krankheit in Paris. – Hervorragend schöner Koloratursopran, in der Exaktheit des Ziergesanges wie in der mühelosen Bewältigung der höchsten Stimmlagen gleich bewundernswert. Sie soll die höchste, je von einer Sängerin erreichte Note, das viergestrichene »C«, gesungen haben, ein Phänomen von größter Seltenheit, das nur ganz ausnahmsweise in der Geschichte der Gesangskunst auftritt. Als ihre bedeutendsten Kreationen auf der Bühne galten die Lucia di Lammermoor und die Titelrolle in »Lakmé« von Delibes.
Aufnahmen auf Decca (»Lakmé«) und Pathé (»Rigoletto«, »La Traviata«). Auf Accord erschien der Mitschnitt einer Aufführung von »Roméo et Juliette« an der Pariser Opéra von 1954.
30.12. Gösta WINBERGH: 75. Geburtstag
Er entschied sich erst nach einem Studium als Bau-Ingenieur für die Sängerlaufbahn und wurde an der Königlichen Musikakademie Stockholm Schüler des berühmten Tenors Carl Martin Oehman (1887-1967), der sein Onkel war, sowie der Pädagogen Erik Saedén und Hjördis Schymberg. Bühnendebüt 1971 am Stora Theater von Göteborg als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. 1973-81 Mitglied (und seitdem ständiger Gast) der Königlichen Oper Stockholm. Hier wirkte er 1974 in der Uraufführung der Oper »Sekund av Evighet« von Torbjörn Lundquist mit. 1977 gastierte er an der Staatsoper Hamburg als Tamino in der »Zauberflöte«; im gleichen Jahr wirkte er an der Stockholmer Oper in der schwedischen Erstaufführung der (von Fr. Cerha ergänzten) Oper »Lulu« von A. Berg als Maler mit. Gastspiele führten den Künstler an das Königliche Opernhaus von Kopenhagen, an die San Francisco Opera (1974 und 1981 als Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1983 als Ferrando in »Così fan tutte«, 1997 als Erik in »Der fliegende Holländer« und 1999 in der Titelrolle von Mozarts »Idomeneo«) und zu den Festspielen von Aix-en-Provence. In der Spielzeit 1980-81 wirkte er am Opernhaus von Zürich in der Schweizer Erstaufführung von »Romeo und Julia auf dem Dorfe« von Fr. Delius (als Sali) mit. 1982 debütierte er an der Wiener Staatsoper als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail« und sang hier bis zu seinem Tod in insgesamt 91 Vorstellungen außerdem noch den Tamino, den Ferrando, den Don Ottavio, den Idomeneo von Mozart, den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Lohengrin, den Florestan in Beethovens »Fidelio«, den Cavaradossi in »Tosca« und den Tristan. 1983 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Don Ottavio; bis 1998 übernahm er an diesem Haus in insgesamt 31 Vorstellungen auch den Belmonte, den Tamino und den Don José in »Carmen«. Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1982 als Jaquino im »Fidelio«, 1982 und 1991 als Ferrando, 1984-86 als Tamino, 1987 als Don Ottavio und 1988-89 als Titelheld in Mozarts »La clemenza di Tito« auf, dazu in Konzerten (1982 in einem Mozart-Konzert, 1985 in Bachs H-Moll-Messe, 1987 in der »Schöpfung« von J. Haydn und 1989 im Mozart-Requiem). Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1983 den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1986 die Tenor-Soli in Mozarts Krönungsmesse und in Bruckners Te Deum, 1987 den Don Ottavio. Beim Glyndebourne Festival 1980 sang er den Belmonte. An der Oper von Genf gastierte er 1979 als Tamino, 1983 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss, 1984 als Admète in Glucks »Alceste«, 1984 als Froh im »Rheingold«, 1985 als Ferrando, 1987 als Titus von Mozart, 1989 als Alfredo in »La Traviata« und 1989 als Des Grieux in Massenets »Manon«. 1984 trat er in Zürich in »The Beggar’s Opera« als Macheath auf, bei den Festspielen von Drottningholm als Ferrando, in Rom und Perugia als Solist in der Missa solemnis von Beethoven. 1985 großer Erfolg bei seinem Debüt als Tamino an der Mailänder Scala, an der er bis 1993 auch den Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, die Titelhelden in »La clemenza di Tito« und »Idomeneo« von Mozart, den Pylades in Glucks »Iphigénie en Tauride« und den Don Ottavio sang sowie 1995 und 2001 erfolgreiche Liederabende gab. Am 29.6.1985 sang er im Petersdom in Rom das Tenorsolo in der Krönungsmesse von Mozart unter H. von Karajan, während Papst Johannes Paul II. die Messe zelebrierte. 1986 hörte man ihn am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1988 an der Chicago Opera als Don Ottavio, an der Oper von Houston/Texas 1988 als Ferrando, am Opernhaus von Bonn 1991 als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Sein ursprünglich im lyrischen Repertoire beheimateter Tenor entwickelte sich immer mehr ins heldische und Wagner-Fach hinein. Am Opernhaus von Zürich sang er 1990 den Lohengrin in einer Gala-Vorstellung zur Hundertjahrfeier des Hauses, an der Covent Garden Oper London 1993 den Tamino, an der Deutschen Oper Berlin 1993 den Walther von Stolzing, an der Staatsoper Berlin 1994 den Cavaradossi, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona 1993 den Lohengrin, in Stockholm 1995 den Parsifal. 1997 gastierte er an der Londoner Covent Garden Oper (an der er bereits 1982 als erste Partie die Titelrolle in »La clemenza di Tito« gesungen hatte) als Lohengrin, 1998 am Opernhaus von Zürich als Hüon im »Oberon« von Weber, an der Deutschen Oper Berlin als Parsifal, als Walther von Stolzing und als Lohengrin, an der Staatsoper von München als Idomeneo von Mozart. 1999 trat er an der Oper von Chicago als Walther von Stolzing auf, an der Königlichen Oper Stockholm als Don José und am Opernhaus von St. Petersburg (Mariinsky Theater) als Lohengrin. 2001 übernahm er am Opernhaus von Zürich den Siegmund in der »Walküre«. Weitere Höhepunkte in dem Bühnenrepertoire des Tenors waren Partien wie der Rodolfo in »La Bohème«, den er auch in einer Aufführung des schwedischen Fernsehens sang, der Faust in Gounods bekannter Oper, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Herzog in Verdis »Rigoletto« und der Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. In seinem Bühnenrepertoire fanden sich auch Operettenrollen wie der Alfred in der »Fledermaus« und der Simon in Millöckers »Der Bettelstudent«. Dazu große Karriere als Konzert- und Liedersänger. 1988 wurde er zum schwedischen Hofsänger ernannt. Er starb 2002 in Wien nur wenige Stunden, nachdem er an der Wiener Staatsoper den Florestan in einer Aufführung von Beethovens »Fidelio« gesungen hatte.
Schallplatten: BIS (Schubert-Lieder), Decca (Werke von Poulenc und Bizet, Laërte in »Hamlet« von Thomas, Mozart-Arien), RCA-Erato (»Le Roi Arthus« von Chausson). DGG (Te Deum von Bruckner, Krönungsmesse von Mozart, Don Ottavio im »Don Giovanni«), Erato-Teldec (Tamino in der »Zauberflöte«), CBS (»Iphigénie en Tauride« von Gluck), MV (Ernesto in »Don Pasquale«), EMI (»La clemenza di Tito«), Naxos (Florestan im »Fidelio«), Nightingale (Lieder von Richard Strauss), Sony (Arien-Recital, Szenen aus Wagner-Opern, Opernduette mit Håkon Hagegård, Wagner-Recital); Arthaus-Video (Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Berlin 1995).
30.12. Ljiljana MOLNAR-TALAJIĆ: 80. Geburtstag
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin an der Musikakademie von Sarajewo; sie war dort Schülerin der Pädagogen Bruna Spiler und Zl. Gjungenac. Sie kam 1959 zu ihrem Debüt am Opernhaus von Sarajewo als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Bis 1975 war sie Mitglied dieses Theaters und folgte dann einem Ruf an die Kroatische Nationaloper von Zagreb. Seit 1980 war sie gleichzeitig als Professorin am Konservatorium von Zagreb tätig. Sie kam bald zu einer großen internationalen Karriere. Sie gastierte in den Jahren 1969-81 in insgesamt 58 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Aida, als Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, als Madame Butterfly, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« uns als Norma. 1969 gastierte sie auch beim Maggio Musicale Fiorentino; 1970 am Opernhaus von Philadelphia. 1969 debütierte sie als Aida an der Oper von San Francisco (zugleich ihr US-Debüt), an der sie dann auch 1971 die Leonore im »Troubadour« sang. 1971 hörte man sie am Teatro San Carlo Neapel und bei der Niederländischen Oper Amsterdam. Besonders erfolgreich war sie bei den Festspielen in der Arena von Verona. Hier sang sie 1972, 1974-75, 1977-78 und 1983, vor allem die Aida (ihre große Glanzrolle) und die Leonore in Verdis »La forza del destino«. Nachdem sie 1975 (und wiederum 1977) an der Covent Garden Oper London und 1975 in Turin aufgetreten war, wurde sie 1976 an die Metropolitan Oper New York berufen, an der sie in 18 Vorstellungen die Aida sang. Sie setzte ihre Gastspieltätigkeit mit Auftritten am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1977), an der Oper von Nizza (1978), an der Deutschen Oper Berlin (1978), an der Mailänder Scala (1973 und 1976 als Aida), an den Opern von Rom und Marseille fort. Bedeutende Konzert- und Oratoriensolistin. Sie starb 2007 in Zagreb.
Schallplatten: Eterna (Sopransolo im Verdi-Requiem), Jugoton, ZYX-Records (Opernarien).
30.12. Georg VÖLKER: 95. Geburtstag
Sohn des berühmten Tenors Franz Völker (1899-1965). Er begann sein Gesangsstudium bei seinem Vater und war weiter Schüler von Theo Reuter und Hedwig Fichtmüller in München. 1950 debütierte er am Theater von Gelsenkirchen als Papageno in der »Zauberflöte«. Er blieb bis 1953 in Gelsenkirchen, ging 1954 an das Stadttheater von Augsburg und war 1957-59 am Staatstheater Karlsruhe, 1959-61 an der Städtischen Oper Berlin und seit 1961 für mehr als 25 Jahre am Nationaltheater von Mannheim engagiert. Hier sang er u.a. 1961 in der Uraufführung von Paul Hindemiths »Das lange Weihnachtsmahl«, 1966 in der Uraufführung der Oper »Hero und Leander« von G. Bialas die Partie des Leander. Dem Opernhaus von Köln wie der Staatsoper München war er verbunden. In der Spielzeit 1955-56 trat er am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich gastweise als Kaspar im »Freischütz«, als Papageno und als Silvio im »Bajazzo« auf. Er gastierte 1960-72 an der Wiener Staatsoper als Graf im »Wildschütz« von Lortzing, als Figaro im »Barbier von Sevilla« und als Olivier im »Capriccio« von R. Strauss. Weitere Gastspiele an führenden deutschen und europäischen Opernhäusern, wobei er auf der Bühne ein Repertoire zum Vortrag brachte, das von großer Vielseitigkeit war. Neben seinem Wirken als Opernsänger trat er auch im Konzertsaal hervor und war ein beliebter Gast an den deutschen Rundfunkstationen. Er wurde zum Ehrenmitglied des Nationaltheaters Mannheim ernannt. Er starb 2006 in München. – Er war zunächst verheiratet mit der Sopranistin Eleonore Rieger (1921-81), die u.a. am Theater von Gelsenkirchen engagiert war, danach war er verheiratet mit der Sopranistin Hanna Scholl (1921-2017), die u.a. an der Staatsoper München engagiert war.
Schallplatten: HMV-Electrola (Querschnitt »Wenn ich König wär« von Adam, vollständige Opern »La Bohème« von Puccini und »Martha« von Flotow).
31.12. Johanna von WEIHRAUCH: 250. Geburtstag
Der Geburtsname der Sängerin war Johanna (auch Anna Julie) von Weber. Sie wird als »Schwägerin von Carl Maria von Webers Mutter« bezeichnet, war also eine Tante des berühmten Komponisten. Sie wurde 1793 an das Hoftheater von Weimar verpflichtet und debütierte dort als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart. Später trat sie in Weimar auch als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« auf. Es wird berichtet, dass sie auch als Komponistin tätig war und u.a. Klavierstücke geschrieben habe. Auf die Möglichkeit einer Verwechslung mit der zur gleichen Zeit am Theater von Weimar wirkenden Sopranistin Sophie Auguste Weyrauch wird in deren Biographie hingewiesen.