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HANGOVER 3

28.05.2013 | FILM/TV

Ab 30. Mai 2013 in den österreichischen Kinos
HANGOVER 3
The Hangover Part III / USA / 2013
Regie: Todd Phillips
Mit: Bradley Cooper, Zach Galifianakis, Ed Helms, Ken Jeong, Justin Bartha, John Goodman u.a.

Es begann damit, dass vier mehr oder minder normale amerikanische Männer – nur Alan (der nervtötende Zach Galifianakis) hat von Anfang an „einen Schuss“ – beim Polterabend in Las Vegas versacken („Hangover“, 2009). Eine Komödie, die auf die Schadenfreude des Publikums spekulierte und voll aufging, zumal Bradley Cooper (der Gutaussehende), Ed Helms (der leicht törichte Zahnarzt) und Justin Bartha (der allerdings immer im Hintergrund blieb, so auch in Teil 3) eine gut aufeinander abgestimmte Besetzung ergaben. 2011 kam Teil 2 und spielte in Bangkok, noch schriller, noch erfolgreicher, und so verwundert es nicht, dass Teil 3 folgen musste wie das Amen im Gebet.

Es beginnt damit, dass eine Giraffe auf der Autobahn geköpft wird – nichts für zarte Nerven – , und diese Brutalo-Komik setzt sich fort. An sich wollen die drei „normalen“ Freunde in der Folge den immer erratischer agierenden Alan in einer Nervenklinik absetzen, aber der gewaltsame Überfall auf der Landstraße macht erst einmal einen Krimi daraus: John Goodmann, längst nicht mehr der liebenswürdige Dicke von den „Flintstones“, ist ein glaubhafter Gangsterboß, der von den Freunden „Mr. Chow“ geliefert bekommen will.

Man erinnert sich, in Teil 2 war dieser Asiate meist eine (wenn auch nur scheinbare) Leiche, die man loswerden musste. Jetzt avanciert er zur ultimativ schrillen Hauptfigur des Films, ein Gangster, der den Freunden das Leben zur Hölle macht – zum amüsierten Gebrülle des Publikums im Zuschauerraum: Der koreanisch-stämmige Ken Jeong ist auch ein zu arger Typ. Für ihn ist das Wort „hemmungslos“ geschaffen worden.

Von einer mexikanischen Villa, aus der Goldbarren gestohlen werden müssen, führt der Weg des „Wolfsrudels“ (wie sich die Jammermänner großspurig nennen) zurück nach Las Vegas – rund um die Riesenbuchstaben von „Ceasars Palace“ gibt es da auch manchen wilden Stunt. Ja, und Alan wird am Ende „geheilt“ – durch die Ehe mit der pummelig-unverschämten Cassie (jene Melissa McCarthy, die erst jüngst in der Komödie „Voll abgezockt“ Jason Bateman das Leben schwer gemacht hat – vom Typ her ist sie ideal). Regisseur Todd Phillips hat schon die beiden ersten Teile zur Erfolg geführt, es gelingt ihm auch mit diesem, weil er absolut keinerlei Schwachsinn scheut.

Also Achtung: hochwertige Unterhaltung ist das wirklich nicht, doch als Karacho-Bombe trifft der Film den Geschmack eines Publikumssegments. Wer’s gerne „feiner“ gestrickt haben will, der sei gewarnt und bleibe weg.

Renate Wagner

 

 

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