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GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2021

20.09.2021 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2021

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtage ab dem 60er

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.9. Rosa María DIEZ wird 65

Biographie der mexikanischen Sopranistin auf Spanisch:

http://www.musicayopera.bellasartes.gob.mx/cantantes/540-solista-sopranos.html

 

1.9. Reinaldo MACIAS wird 65

reinaldo macias

Er wuchs in den USA auf und studierte zunächst Ernährungswissenschaft und Management, ließ dann aber seine Stimme ausbilden. Er absolvierte sein Gesangstudium an Universitäten in den USA und gewann 1981 den ersten Preis beim Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York. Im gleichen Jahr debütierte er bei der Riverside Opera in »The Zoo« von A. Sullivan. 1982 nahm er dann nochmals das Studium am Konservatorium von Genf auf, wo er 1988 mit dem Prix de Virtuosité ausgezeichnet wurde. Er trat als Gast an den Theatern von Genf und Lausanne in Erscheinung und kam in Europa zu einer großen Karriere als Konzert- und Oratoriensolist (»Der Messias«, »Die Schöpfung«, »Die Jahreszeiten«, Petite Messe solennelle und Stabat mater von Rossini, Requiem-Messen von Mozart, Dvorák, B. Britten, Frank Martin); 1989 sang er das Tenor-Solo im Verdi-Requiem in der Salle Pleyel in Paris. Seit 1989 hatte er dann auch eine Bühnenkarriere auf internationalem Niveau. Er debütierte am Opernhaus Zürich als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« und sang diese Rolle dann auch 1989 bei der Operngesellschaft Forum Enschede in Holland, 1994 an der Staatsoper Hamburg und 1996 an der Bayerischen Staatsoper München. Auch als Ferrando in »Così fan tutte« (Forum Enschede 1991) und als Don Ottavio im »Don Giovanni« sowie in weiteren Mozart- und Rossini-Partien gastierte er bald an führenden europäischen Opernhäusern, u.a. an der Berliner Staatsoper, in Dresden, Brüssel, Paris, Barcelona, London und München. Er sang in erster Linie Partien aus dem lyrischen Fach: den Italiener in »Angélique« von J. Ibert, den Iopas in »Les Troyens« von Berlioz (1990 Zürich) und den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod (Opéra de Wallonie Lüttich 1993, Opéra du Rhin Straßburg 2000). Am Opernhaus von Zürich, dessen Mitglied er seit der Spielzeit 1991-92 war, hörte man ihn auch als Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Cassio in Verdis »Otello«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Mitridate in der gleichnamigen Oper von Mozart, als Nemorino in »L’Elisir d’amore« (1995), als Ernesto im »Don Pasquale«, als Herzog im »Rigoletto«, als Alfredo in »La Traviata«, als Ismaele im »Nabucco«, als Fenton in Verdis »Falstaff«, als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini (1996), als Carlo in »Linda di Chamounix« von Donizetti, als Nicias in »Thais« von Massenet und als Oswald in Schuberts »Des Teufels Lustschloss« unter Harnoncourt (1996, auch bei einem Gastspiel bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1992-99 in insgesamt 10 Vorstellungen als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« und als Carlo in »Linda di Chamounix«. 1993 sang er beim Buxton Festival den Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti und in Toulon den Ernesto im »Don Pasquale«. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1996 und 2000 als Arturo in »Lucia di Lammermoor«. 1997 sang er den Faust von Gounod in einer Zürcher Neuproduktion und debütierte in dieser Rolle anschließend auch an der Deutschen Oper Berlin. Als Alfredo gastierte er in München, Monte Carlo (1999), Tokio und Tel Aviv. 1997 trat er am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Offenbach-Operette »Orphée aux Enfers« auf. 1999 sang er an der Opéra de Wallonie Lüttich den Des Grieux in Massenets »Manon«. In Zürich war er auch als Des Grieux in Massenets »Manon« und als Mozarts Lucio Silla (1998) sowie in Neuproduktionen als Lord Percy in Donizettis »Anna Bolena«, als Edoardo di Sanval in Verdis »Un giorno di regno« (1999), als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Don Carlos/Damon in »Les Indes galantes« von Rameau, als Chevalier de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Nadir in »Les pêcheurs des perles« von Bizet, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und zuletzt als Dimitri in »Boris Godunow«, als Loge im »Rheingold«, als Luka Kusmitsch in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und als Albrecht von Brandenburg in »Mathis der Maler« von Hindemith zu hören. 2013 debütierte er als Flavio in Bellinis »Norma« bei den Salzburger Festspielen und wiederholte dort diese Partie auch 2015. Er ist verheiratet mit der dänischen Sopranistin Henriette Bonde-Hansen.

Schallplatten: MGB-Helikon (»Les aventures du Roi Pausole« von A. Honegger), FNA (Verdi-Requiem), Teldec (1.Gefangener im »Fidelio«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.reinaldomacias.com/

 

1.9. Johan SIMONS wird 75

 Mit sieben Jahren erlebte er die Überschwemmungskatastrophe in den Niederlanden von 1953; es war eine Erfahrung, die ihn nachhaltig prägte. Simons absolvierte eine Ausbildung zum Tänzer an der Rotterdamer Tanzakademie und eine Schauspielausbildung an der Theaterakademie in Maastricht. 1976-79 war er Schauspieler und Regisseur bei der Haagsche Comedie, wo er seine ersten Aufführungen inszenierte. Seitdem leitete er verschiedene Theatergruppen und Stadttheater: 1979-82 das Schauspielkollektiv Wespetheater, 1982-85 das Het Regiotheater, 1985-2005 die Theatergroep Hollandia (später ZT Hollandia), 2005-10 das NTGent, 2010-15 die Münchner Kammerspiele, 2015-17 die Ruhrtriennale. Darüber hinaus war er 2015-17 Künstlerischer Leiter des NTGent. Seit 2017 ist Simons am neu gegründeten Theater Rotterdam Berater für europäische Zusammenarbeit. Mit der Spielzeit 2018/19 wurde er Intendant des Schauspielhauses Bochum. Simons wohnt mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Elsie de Brauw, in Varik in Gelderland. Zusammen haben sie zwei Söhne, von denen einer, Warre Simons (geboren 1990), als Komponist und Regisseur arbeitet. Johan Simons war 1979 einer der Mitbegründer des Wespetheater, eines Schauspielerkollektivs, das im Sommer mit Zelten durch die Provinz Noord-Holland tourte und dort regionale und historische Stücke aufführte, die aus Improvisationen entstanden. Der Spielstil war expressiv und körperlich und von der Commedia dell‘arte inspiriert. Als sich das Wespetheater 1982 auflöste, gründete Johan Simons Het Regiotheater und wurde dessen Künstlerischer Leiter. Ziel, Arbeitsweise und Stil entsprachen dem Wespetheater. Die Stücke entstanden jedoch nicht mehr aus Improvisationen, sondern wurden speziell für das Ensemble von erfahrenen Autoren geschrieben. Der Schlagzeuger Paul Koek arbeitete als Musiker an einigen Produktionen mit. 1985 entstand die Theatergroep Hollandia aus einer Fusion von Het Regiotheater mit dem Theaterensemble Acht Oktober, deren Künstlerischer Leiter Simons wurde. Ab 1987 trat Paul Koek als Koregisseur auf, 1993 wurde er zweiter Künstlerischer Leiter. Hollandia produzierte und spielte Vorstellungen weit weg von den großen Theaterstädten, tief in der Provinz, auf dem Land, in leer stehenden Fabrikhallen, Ställen und Kirchen, auf Autoschrottplätzen und unter Brücken. Simons und Koek inszenierten vor allem Bauernstücke von Franz Xaver Kroetz und Herbert Achternbusch, Werke von Pier Paolo Pasolini, Georg Büchner sowie griechische Klassiker von Aischylos und Euripides. Sie entwickelten eine eigene Form von Musiktheater, bei der Text und Musik sich gleichberechtigt begegnen sollten. Simons erfand mit seinen Schauspielern (Jeroen Willems, Bert Luppes, Betty Schuurman, Elsie de Brauw) einen musikalischen Spielstil. Ihre Aufführungen wurden von der niederländischen Theaterkritik mehrfach ausgezeichnet. 2001 schloss sich die Theatergroep Hollandia mit dem Zuidelijk Toneel aus Eindhoven zu ZT Hollandia zusammen. Die Schauspieler Aus Greidanus jr., Sanne van Rijn und Chris Nietvelt schlossen sich dem Ensemble an. Simons‘ eigene Inszenierungen entstanden fortan häufig in Koproduktion mit Theatern und Festivals in Deutschland. ZT Hollandia wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Ein Höhepunkt war der Europäische Preis für Innovation im Theater, den Johan Simons und Paul Koek im Jahr 2000 erhielten. 2005 wurde ZT Hollandia aufgelöst; Paul Koek leitete im Anschluss die Veenfabrik in Leiden, Johan Simons wurde gebeten, dem Publiekstheater in Belgien ein neues künstlerisches Image zu verschaffen. 2005-10 leitete Simons das flämische Publiekstheater in Gent, das er in NTGent (Nederlands Toneel Gent) umbenannte. Er inszenierte Romanbearbeitungen von Arnon Grunberg, Michel Houellebecq, Louis Paul Boon und J.M. Coetzee sowie Adaptionen von Klassikern wie die Oestie (Aischylos), Das Leben ein Traum (Calderón de la Barca) oder Kasimir und Karoline (Ödön von Horváth), das er 2009 auch auf dem Festival d‘Avignon zeigte. Die Künstlerische Leitung des NTGent übernahm er ein zweites Mal 2015-17 und inszenierte dort u. a. Der Kirschgarten von Anton Tschechow, eine Bearbeitung des Romans Unterwerfung von Michel Houellebecq sowie Koproduktionen mit der Ruhrtriennale. Im Jahr 2017 fusionierten die bislang eigenständigen Theaterinstitutionen Rotterdamse Schouwburg, Ro Theater und Productiehuis Rotterdam zum Theater Rotterdam. Seitdem ist Simons dort für die Koordination der europäischen Zusammenarbeit zuständig. Seit Anfang der 2000er Jahre wurde Johan Simons regelmäßig als Gastregisseur von deutschsprachigen Theatern eingeladen. Im Jahr 2000 gastierte seine Inszenierung von Der Fall der Götter nach Luchino Visconti in einer deutschen Fassung beim Festival Theaterformen in Braunschweig. Erste Neuinszenierungen im deutschsprachigen Raum waren der Monolog Tragbar, der nach Motiven von Houellebecqs Roman Ausweitung der Kampfzone entstand (Schauspielhaus Zürich, 2001) sowie Hannibal von Christian Dietrich Grabbe (Staatstheater Stuttgart, 2002). Im Sommer 2002 war Johan Simons auf Einladung des Gründungsintendanten Gerard Mortier bei der ersten Spielzeit der Ruhrtriennale zu Gast und zeigte Die Bakchen von Euripides und Der Fall der Götter. Im Jahr darauf inszenierter er in der Bochumer Jahrhunderthalle Sentimenti nach dem Roman Milch und Kohle von Ralf Rothmann. Diese Inszenierung, mit Jeroen Willems in der Hauptrolle und Kompositionen von Giuseppe Verdi, gilt Johan Simons bis heute als eine seiner wichtigsten. In der Folge war er, auch unter Intendant Jürgen Flimm, mehrfach mit Neuinszenierungen bei der Ruhrtriennale vertreten: 2005 Fort Europa von Tom Lanoye (Koproduktion mit den Wiener Festwochen), 2006 Das Leben ein Traum von Pedro Calderón de la Barca, 2007 Merlin oder Das wüste Land von Tankred Dorst, 2008 Vergessene Straße nach Louis Paul Boon. Mit seiner Münchner Inszenierung von Heiner Müllers Anatomie Titus Fall of Rome wurde Johan Simons 2004 erstmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Elementarteilchen nach Houellebecq am Schauspielhaus Zürich wurde als beste deutschsprachige Aufführung 2004 mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet und 2005 ebenfalls zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit der Spielzeit 2010/11 wurde Simons als Nachfolger von Frank Baumbauer Intendant der Münchner Kammerspiele. Er baute das traditionsreiche Haus sukzessive zu einem europäischen Theater aus, in dem vermehrt internationale Regisseure arbeiteten und in dessen Ensemble auch niederländische, belgische oder estnische Schauspieler vertreten waren. Experimentelle Performances und Tanzproduktionen prägten den Spielplan ebenso wie großes Schauspielertheater mit modernen und klassischen Stoffen. Mit internationalen Koproduktionen von Choreografen wie Meg Stuart oder Alain Platel spielten die Kammerspiele weltweit. Während Simons‘ fünfjähriger Intendanz wurde das Theater sieben Mal zum Berliner Theatertreffen eingeladen; darunter zweimal mit Simons‘ eigenen Inszenierungen: 2012 mit Gesäubert / Gier / 4.48 Psychose von Sarah Kane und 2013 mit Die Straße. Die Stadt. Der Überfall von Elfriede Jelinke, ein Auftragswerk zum 100. Gründungsjahr der Kammerspiele, das den Mythos der Münchener Maximilianstraße behandelt. Die Zeitschrift Theater heute wählte die Münchner Kammerspiele 2013 zum Theater des Jahres. Mehrfach brachte Simons in München Stücke der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zur Uraufführung, mit der ihn eine langjährige Arbeitsbeziehung verbindet, darunter 2014 Das schweigende Mädchen, das die Morde des NSU und den Prozess gegen Beate Zschäpe thematisiert. Für viel positives Aufsehen bei Kritik und Publikum sorgte 2011 die mehrsprachige Produktion Three Kingdoms von Simon Stephens (Regie: Sebastian Nübling), die in Zusammenarbeit mit dem Theatre N099 Tallinn und dem Lyric Hammersmith Theatre London entstand. Bereits im Vorfeld kontrovers diskutiert wurde hingegen Simons‘ Inszenierung des Stücks Die Neger von Jean Genet, das 2014 bei den Wiener Festwochen in Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg herauskam, wobei die eigentliche Inszenierung dann skandalfrei ablief. Im Mai 2014 erhielt Simons den Berliner Theaterpreis für seine herausragenden Verdienste um das europäische Theater; in der Jurybegründung hieß es: „Wenn ein Regisseur für ein Theater steht, das über Grenzen – Sprachgrenzen, Landesgrenzen, Genregrenzen – springt, dann Johan Simons.“ Im November erhielt Simons den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für die beste Schauspielinszenierung (Dantons Tod, Münchner Kammerspiele). Im Dezember 2014 wurde er mit dem Prinz Bernhard Kulturfonds Preis ausgezeichnet, der höchsten künstlerischen Ehrung der Niederlande. Simons beendete seine Intendanz der Münchner Kammerspiele im Sommer 2015. Er begründete den Entschluss unter anderem mit Heimweh nach seiner niederländischen Heimat. Stattdessen übernahm Simons die Künstlerische Leitung der Ruhrtriennale 2015-17. Er stellte seine Intendanz unter das Leitmotiv „Seid umschlungen“, ein Zitat aus Friedrich Schiller Ode An die Freude. Das Leitmotiv sollte eine „Geste der künstlerischen, gesellschaftlichen und geografischen Umarmung“ ausdrücken und auch Menschen jenseits der Kultur-Eliten miteinbeziehen. Simons eröffnete die Intendanz mit einer Musiktheater-Inszenierung von Accattone nach Pier Paolo Pasolini in der Kohlenmischhalle der Zeche Lohberg in Dinslaken. Im Vorfeld war es zu Debatten mit der Lokalpolitik gekommen über die Nachhaltigkeit der kulturellen Nutzung. Auch im Jahr 2016 erschloss Simons einen neuen Spielort für die Ruhrtriennale und inszenierte das Musiktheaterstück Die Fremden nach dem Roman Der Fall Meursault – eine Gegendarstellung von Kamel Daoud in der Kohlenmischhalle der Zeche Auguste Victoria in Marl. Für seine dritte und letzte Spielzeit 2017 hat Simons eine Adaption des Romans Cosmopolis von Don DeLillo angekündigt. Seit der Spielzeit 2018/19 ist Johan Simons Intendant des Schauspielhauses Bochum. Seine Inszenierung von Georg Büchners Woyzeck (Koproduktion Schauspielhaus Bochum und Burgtheater Wien) wurde 2019 für die Beste Regie mit dem Nestroy ausgezeichnet. 2020 erfolgte Simons‘ siebte Einladung zum Berliner Theatertreffen mit seiner Bochumer Hamlet-Inszenierung. Seit 2010 ist Simons Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Im Jahr 2006 gab Johan Simons sein Debüt als Opernregisseur mit Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi an der Opéra Bastille in Paris. Seitdem hat Simons immer wieder auch Opern inszeniert, u. a. Die Entführung aus dem Serail an der Oper von Amsterdam 2008 und als Neueinstudierung 2017, Herzog Blaubarts Burg bei den Salzburger Festspielen 2008 und Fidelio an der Opéra Bastille 2008, gefolgt von Boris Godunow 2012 am Teatro Real in Madrid. Als Intendant der Ruhrtriennale inszenierte er in der Jahrhunderthalle Bochum 2015 Das Rheingold unter der Musikalischen Leitung von Teodor Currentzis und mit elektronischer Musik von Mika Vainio, Prometeo von Luigi Nono sowie 2016 die Barock-Oper Alceste von Christoph Willibald Gluck unter der Musikalischen Leitung von René Jacobs.

 

1.9. Júlia VÁRADY wird 80

julia varady

Ihr Vater war Ungar, ihre Mutter Siebenbürgen-Deutsche. Ausbildung an der Musikhochschule von Cluj (Klausenburg) bei Emilia Popp, dann am Konservatorium von Bukarest bei Arta Florescu. Zunächst glaubte sie, eine Altstimme zu haben, wurde aber noch während des Studiums zum Sopran umgeschult. Debüt 1962 an der Oper von Cluj, wo sie zehn Jahre lang Partien für dramatischen Sopran wie auch Mezzosopran-Rollen sang. Während dieser Zeit Gastspiele an den Nationalopern von Bukarest und Budapest. 1970 kam sie nach Deutschland und sang 1970-72 an der Oper von Frankfurt a.M. Partien wie die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi und die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Sie gastierte an der Oper von Köln als Fiordiligi in »Così fan tutte« und als Traviata und sang 1973 bei den Münchner Festspielen die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. Seit 1973 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. Dort hatte sie 1973 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, 1975 anlässlich der Münchner Opernfestspielen als Elettra in »Idomeneo« von Mozart und 1977 in der Titelrolle der Richard Strauss-Oper »Arabella« große Erfolge. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 1974 als Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck, 1980 als Fiordiligi (bei einem Gastspiel der Kölner Oper) und 1984 als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. An der Pariser Grand Opéra gastierte sie 1975 als Donna Elvira. Sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1987 als Desdemona in Verdis »Otello«, 1992 als Senta in »Der fliegende Holländer«), an der Hamburger Staatsoper und an der Deutschen Oper Berlin, wo sie u.a. 1978 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1982 die Aida, 1991 die Desdemona und 1992 die Elisabeth im »Tannhäuser« sang. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1976 als Elettra im »Idomeneo«, 1977 als Vitellia und in einem Mozart-Konzert, 1982 in einem Konzert mit der Lyrischen Sinfonie von A. Zemlinsky und 1987-88 als Donna Elvira auf. 1978 kam es zu ihrem Debüt an der Metropolitan Oper New York als Donna Elvira, die sie dort in sieben Vorstellungen sang. Am 9.7.1978 wirkte sie an der Bayerischen Staatsoper München in der Uraufführung der Oper »Lear« von Aribert Reimann mit. An der Mailänder Scala 1981 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1984 als Elettra in »Idomeneo« zu Gast; 1987 nahm sie an der Japan-Tournee der Deutschen Oper Berlin teil und sang dabei die Sieglinde in der »Walküre«, 1992 in Tokio dann nochmals die Senta. 1993 hörte man sie an der Münchner Staatsoper als Traviata, 1994 an der Deutschen Oper Berlin als Senta, 1995 an der Opéra Bastille Paris als Abigaille in Verdis »Nabucco«. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1993 als Senta. Bis 1996 sang sie an diesem Haus in insgesamt 20 Vorstellungen außerdem noch die Desdemona, die Leonore in »La forza del destino« als auch im »Troubadour«, die Aida und ein Sopran-Solo in der 8. Sinfonie von G. Mahler. Neben ihrem Mozart-Repertoire als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Butterfly, als Liu in Puccinis »Turandot« und in vielen anderen Partien bewundert. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine große Karriere in einem weit gespannten Repertoire. 1982 kreierte sie das Requiem von A. Reimann. 2000 sang sie in Berlin das Sopran-Solo im Verdi-Requiem. Nach einer Aufführung des Deutschen Requiems von J. Brahms bei den Salzburger Festspielen 2003 beendete sie ihre Karriere. Seit 1977 war sie mit dem berühmten Bariton Dietrich Fischer-Dieskau (1925-2012) verheiratet.

Lit: A. Blyth: Julia Varady (in »Opera«, 1992).

Schallplatten: BASF (vollständige Aufnahme von Mozarts »Lucio Silla«), DGG (»Die Fledermaus«, »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, »Lear« von A. Reimann, »Idomeneo« und »La clemenza di Tito« von Mozart, »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók mit Dietrich Fischer-Dieskau als Partner, Lyrische Sinfonie von Zemlinsky, 14. Sinfonie von Schostakowitsch), Decca (»Cavalleria rusticana«, Missa solemnis von Beethoven), EMI (Verdi-Requiem; Sieglinde im Nibelungenring, München 1989), Orfeo (»Gli amori di Teolinda« von Meyerbeer, »Der Zigeunerbaron« von J. Strauß, »Jessonda« von L. Spohr, »Olympia« von Spontini, Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, Verdi-Arien, Lieder von Tschaikowsky, Szenen aus Opern von Richard Strauss). Philips (Komponist in »Ariadne auf Naxos«, Rachel in »La Juive« von Halévy), RCA (»Le nozze di Figaro«), HMV (»Hoffmanns Erzählungen«, »Arabella« von R. Strauss), Acanta (»Feuersnot« von R. Strauss), Telefunken (»Saul« von Händel), Ariola-Eurodisc (»Don Giovanni«), GIB-Classics (»La Damnation de Faust« von H. Berlioz), Melodram (Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, München 1977); EMI-Video (»Der fliegende Holländer«).

Weitere Informationen auf folgender Web-Seite: http://www.mwolf.de/

 

1.9. Anita SALTA wird 90

Nachdem sie als Sekretärin bei der Columbia Schallplattengesellschaft in New York und in Kalifornien gearbeitet hatte, ließ sie ihre Stimme durch den New Yorker Pädagogen Menotti Salta ausbilden. 1959 erfolgte ihr Bühnendebüt in Jacksonville (Florida) in der Titelpartie in Verdis »Aida«. Sie kam dann nach Europa und erreichte den Höhepunkt ihrer Karriere an westdeutschen Bühnen. Sie sang an der Staatsoper von Stuttgart, an den Opernhäusern von Wuppertal, Nürnberg und Dortmund, an den Staatstheatern von Hannover und Kassel und war längere Zeit am Opernhaus von Essen engagiert, wo sie auch als Konzertsopranistin wie als Gesangslehrerin wirkte. 1964 hatte sie einen wichtigen Erfolg, als sie am Stadttheater von Bremerhaven die Odabella in Verdis »Attila« sang. Sie beherrschte ein weitläufiges Opernrepertoire mit Rollen wie der Titelheldin in »Alceste« von Gluck, der Gräfin in »Le nozze di Figaro«, der Donna Elvira im »Don Giovanni«, der Fiordiligi in »Così fan tutte«, der Marguerite im »Faust« von Gounod, der Amelia in Verdis »Maskenball«, der Leonore in »La forza del destino« wie im »Troubadour« von Verdi, der Violetta in »La Traviata«, der Desdemona im »Otello«, der Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«, der Elisabetta im »Don Carlos«, der Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, der Antonida in Glinkas »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«), der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Mimi in Puccinis »La Bohème«, der Tosca, der Butterfly, der Santuzza in »Cavalleria rusticana«, der Elsa im »Lohengrin«, der Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, der Marschallin im »Rosenkavalier« und der Katerina in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch.

 

2.9. Hasmik PAPIAN wird 60

hasmik papian

Sie studierte am Konservatorium von Eriwan Violinspiel und Gesang und begann ihre Bühnenkarriere 1983 am Opernhaus von Eriwan. Es folgten Verpflichtungen an das Bolschoi Theater Moskau und an die Große Oper (Teatr Wielki) Warschau. Sie war Preisträgerin beim internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau (1990), beim Concours von Toulouse (1988) und beim Belvedere-Wettbewerb in Wien (1990) und unternahm Konzerttourneen durch Russland, durch die USA, Deutschland und Frankreich. Sie ging dann von Wien aus ihrer internationalen Karriere nach. 1995 debütierte sie als Tosca an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2013 in insgesamt 26 Vorstellungen auch als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Aida, als Rachel in »La Juive« von Halévy, als Leonora in »La forza del destino«, als Abigaille im »Nabucco« und als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky auftrat. In den neunziger Jahren trat sie als Gast an der Volksoper Wien, an der Mailänder Scala (1996 als Abigaille und 1998 als Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky), an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, 1998 auch am Opernhaus von Essen auf, auch bei den Festspielen von Ravenna und Orange. Am Opernhaus der Stadt Bonn hörte man sie als Donna Anna und als Magda in »La Rondine« von Puccini, auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg zu Gast. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Donna Anna und als Mimi in »La Bohème«. Dabei sang sie Partien wie die Odabella in »Attila« von Verdi, die Traviata, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Cecilia in »Il Guarany« von Carlos Gomes und die Titelrolle in Tschaikowskys »Jolanthe«. Weitere Gastspiele führten sie an die Opernhäuser von Baltimore und Washington, von Marseille und Lyon sowie an das Teatro Comunale Bologna. 1999 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall die Rachel in einer konzertanten Aufführung der Oper »La Juive« von Halévy. Im gleichen Jahr debütierte sie als Aida an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2009 in insgesamt 24 Vorstellungen auch als Norma, als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und als Leonore im »Troubadour« auftrat. 1999 gastierte sie am Theater von Montpellier und in Antwerpen/Gent (hier konzertant) als Elvira in Verdis »Ernani«, an der Deutschen Oper Berlin als Tosca, 2000 an der New Israeli Opera Tel Aviv als Rachel. 2000 sang sie an der Deutschen Oper Berlin und in Cincinnati die Aida. Am 8.9.2001 sang sie an der Oper von San Francisco die Olimpia in der Uraufführung der Oper »Arshak II« des armenischen Komponisten Tigran Chukhadjian. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 2003 als Mathilde in »Guillaume Tell« von Rossini und 2005 als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky.

Im Konzertbereich trat sie in einem umfangreichen Repertoire auf, das von der Musik des Barock bis in die der Gegenwart reichte, das deutsche wie das russische Kunstlied und Lieder des armenischen Komponisten Komitas wie auch Vokalmusik aus ihrer Heimat enthielt.

 

2.9. Paul GOODWIN wird 65

Er stammte aus der englischen Grafschaft Warwickshire. Er besuchte die City of London School. Er studierte Oboe bei Janet Craxton, Komposition und Musiktheorie an der University of Nottingham. Er folgte ein Barockoboen-Studium an der Guildhall School of Music and Drama und bei Jürg Schaeftlein an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst (1981/82). Er wurde erster Oboist im Ensemble The English Concert (1985/86), den London Classical Players (1985–94), dem King’s Consort (1989–94) und dem Orchestra of the Age of Enlightenment (1989–92). Nachdem er 1995 regelmäßiger Dirigent der Academy of Ancient Music (AAM) geworden ist, widmete er sich zusätzlich seiner Dirigentenkarriere. Ab 1996 bildete er sich dafür bei Jorma Panula in Helsinki/Finnland fort. Mit der AAM trat er bei den Proms in London auf und tourte durch Europa. 1999 wurde er erster Gastdirigent des English Chamber Orchestra. Er arbeitete u. a. mit Kiri Te Kanawa, Joshua Bell, Maria Joao Pires, Mstislav Rostropovich und Magdalena Kozena zusammen. Seine Aufnahmen wurden für den Grammy Award und die Gramophone Classical Music Award nominiert. Er dirigierte u. a. folgende Klangkörper: Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, BBC Philharmonic, Hallé-Orchester, City of Birmingham Symphony Orchestra, Scottish Chamber Orchestra, Minnesota Orchestra, Kungliga Filharmoniska Orkestern, National Symphony Orchestra, Saint Paul Chamber Orchestra, Philadelphia Orchestra, Spanisches Nationalorchester, Philharmonisches Orchester Helsinki, hr-Sinfonieorchester und NDR Radiophilharmonie, Philharmonia Barfoqie Orchestra, Orchestre de Chambre de Lausanne, Luzerner Sinfonieorchester und Rotterdam Philharmonisch Orkest. Ferner wirkte er an verschiedenen Opernhäusern und hatte Auftritte beim Händel-Festival in Halle (Saale). Im Jahr 2007 wurde er mit dem Händelpreis der Stadt Halle ausgezeichnet.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://paulgoodwinconductor.com/

 

2.9. Alejandro RAMÍREZ wird 75

alejandro ramirez

Er studierte zuerst Medizin an der Universität von Bogotà, legte sein Schlussexamen ab und promovierte zum Doktor der Medizin. 1965-72 Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Bogotà. 1973-75 vervollständigte er seine Ausbildung an der Musikhochschule von Freiburg i. Br.; später noch Weiterbildung durch Annelies Kupper in München und durch Günter Reich in Stuttgart. 1975-77 war er als lyrischer Tenor am Stadttheater von Pforzheim engagiert, 1977-80 am Pfalztheater von Kaiserslautern. 1980-82 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, seit 1982 des Opernhauses von Frankfurt a.M. Durch Gastspielverträge mit der Deutschen Oper Berlin, der Hamburger Staatsoper, den Opernhäusern von Köln und Zürich und der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. 1984 großer Erfolg als Nemorino in Donizettis »L’Elisir d’amore« an der Covent Garden Oper London. 1985-94 gastierte er in insgesamt 16 Vorstellungen an der Staatsoper von Wien (als Alfredo in »La Traviata«, als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Ferrando in »Così fan tutte« und als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«). 1985 und 1987 sang er bei den Salzburger Festspielen den Telemaco in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«; 1985-87 ist er dort auch in Kirchenkonzerten aufgetreten (Händels Dettinger Te Deum, Mozarts C-Moll-Messe). 1987 sang er in Rom in einer konzertanten Aufführung von Webers »Euryanthe« die Partie des Adolar, 1988 an der Mailänder Scala bei einem Gastspiel der Bayerischen Staatsoper München den Leukippos in »Daphne« und den Henry in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. In Zürich sang er 1987 den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1990 den Edgardo, 1991 den Lenski im »Eugen Onegin«. In der Spielzeit 1990-91 gastierte er an der Staatsoper von München als Prinz in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«. Er übernahm auch die Partie des Camille in der modernen Oper »Dantons Tod« von G. von Einem. 1998 sang er am Staatstheater Karlsruhe den König Charles in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«, den er bereits 1989 in München gesungen hat. 2000 gastierte er am Staatstheater Karlsruhe als Pollione in Bellinis »Norma«. Seit 1990 Professor an der Musikhochschule Mannheim. Auf der Bühne als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Jaquino im »Fidelio« (1984 Berlin), als Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, als Nureddin im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Ernesto in Donizettis »Don Pasquale«, als Narraboth in »Salome« von R. Strauss, als Flamand in dessen »Capriccio« und in vielen anderen lyrischen Partien bewundert. Dazu bedeutende Karriere im Konzertsaal; hier als Bach- (Evangelist in den Passionen) und Händel-Interpret bekannt geworden, weiter als Solist in Konzertwerken von Beethoven, Bruckner, Dvorák, Schumann, Verdi; nicht zuletzt als Liedersänger hervorgetreten.

Schallplatten: Schwann (»Manfred« von R. Schumann, »Euryanthe« von Weber), HMV (Don Basilio in »Figaros Hochzeit«), Wergo (»Das Nusch-Nuschi« von P. Hindemith), Bellaphon (Johannes-Passion und Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Erato (Religiöse Musik von Charpentier, Schubert und Mendelssohn), Jubilate (»Des Heilands letzte Worte« von L. Spohr), Ariola-Eurodisc, Vox, Carus.

 

2.9. David BLAKE wird 85

Biographie des englischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Blake_(composer)

 

3.9. Isaac SALINAS wird 85

 Informationen über den kubanischen Tenor auf seiner Homepage: http://isaacsalinas.com/biografia/  

 

4.9. Delores ZIEGLER wird 70

delores ziegler

Sie studierte Musik und Gesang an der University of Tennessee bei Edward Sambara und erwarb den akademischen Grad eines Masters of Arts. In einer Schüler-Aufführung sang sie bereits den Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Zunächst trat sie hauptsächlich als Oratoriensängerin auf, debütierte aber, nachdem sie mehrere Gesangwettbewerbe gewonnen hatte, 1978 bei der Eröffnung eines neuen Operntheaters in Oxfield (Tennessee) als Flora in »La Traviata«. Sie trat 1978-79 im Apprentice Program der Santa Fé Opera auf. Anschließend sang sie 1979 in St. Louis die Maddalena im »Rigoletto«, danach auch an der Washington Opera die Meg Page im »Falstaff« von Verdi. Sie ging dann nach Europa und wurde in München Schülerin von Hans Hotter. 1981 wurde sie an das Stadttheater von Bonn engagiert, wo sie als Emilia in Verdis »Otello« debütierte und dann als Dorabella in »Così fan tutte« und vor allem als Octavian im »Rosenkavalier« von R. Strauss zu aufsehenerregenden Erfolgen kam. Seit 1982 Mitglied des Opernhauses von Köln, doch wurde ihre Karriere zunehmend durch Gastspiele gekennzeichnet. Ihre großen Erfolge hatte sie in Köln als Cherubino (1983), als Prinz Orlofsky in der »Fledermaus« (1985) und als Octavian (1987). Sie wirkte 1984 am Opernhaus von Köln auch in der Uraufführung der Oper »Murieta« von Jens-Peter Ostendorf in der Rolle der Teresa mit. 1983 sang sie an der Grand Opéra Paris den Cherubino. 1983 ersetzte sie an der Mailänder Scala die erkrankte Ann Murray als Dorabella. Sie sang dann an der Mailänder Scala 1984 und 1990 den Idamante in »Idomeneo« von Mozart, 1987-89 den Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, 1989 wieder die Dorabella und 1993 die Meg Page. Sie sang beim Maggio Musicale von Florenz 1989 den Idamante und 1989 ebenfalls in Florenz den Octavian. Gastspiele an der Bayerischen Staatsoper München (seit 1984), bei den Festspielen von Glyndebourne (1984 als Dorabella), an den Opernhäusern von Oslo (1986), San Diego (1986), Toronto (1987) und an der Hamburger Staatsoper (1988). 1984-91 gastierte sie in insgesamt 19 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Octavian, als Idamante und als Dorabella). Bei den Salzburger Festspielen ersetzte sie 1985 die erkrankte Ann Murray als Dorabella und als Minerva in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, danach sang sie hier 1988-89 und 1991 den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1991 in Mozarts C-Moll-Messe und 1998 die Titelpartie in Vivaldis »Juditha triumphans«. 1990 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (nachdem sie bereits 1979 dort in einem Konzert aufgetreten ist) als Siebel im »Faust« von Gounod und trat dort bis 2002 in insgesamt 79 Vorstellungen auch als Octavian, als Dorabella, als Cherubino wie als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Flora in »La Traviata«, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Hanna Glawari in F. Lehárs »Die lustige Witwe« und als Maria Bolkonskaya in »Krieg und Frieden« von Prokofjew auf. 1989 gastierte sie an der Michigan Opera als Charlotte im »Werther« von Massenet, 1990 in Toronto als Octavian, 1991 an der San Francisco Opera als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi«, 1992 am Teatro Comunale Florenz als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet. 1994 sang sie im Wiener Konzerthaus in konzertanten Aufführungen von Donizettis »Anna Bolena« die Giovanna Seymour (neben Edita Gruberova in der Titelrolle). 1995 trat sie bei den Festspielen von Schwetzingen in A. Salieris »Falstaff« auf, 1996 an der Opéra Bastille Paris als Idamante, in Washington als Dorabella. 2001 gastierte sie in St. Louis in »Hippolyte et Aricie« von Rameau. Dazu große Erfolge als Konzertsängerin, vor allem hier auch als Bach-Interpretin. – Verheiratet mit dem Tenor Randall Outland, der seit 1981 am Opernhaus von Köln wirkte.

Schallplatten: Telefunken (H-Moll-Messe von J.S. Bach), HMV (»Così fan tutte«), Telarc (Messe C-Dur von Mozart, 8. Sinfonie von G. Mahler), Decca (2. Dame in der »Zauberflöte«), Teldec (Dorabella in »Così fan tutte«, Annio in »La clemeza di Tito«), EMI (»Oberon«, weitere Aufnahme von »La clemenza di Tito«), DGG (Messen von Mozart und J. Haydn), Erato (»Le Roi d’Ys« von Lalo), Sony (Meg Page im »Falstaff« von Verdi), Nightingale (»Roberto Devereux« und »Anna Bolena« von Donizetti), Arts (»Orfeo« von Ferdinando Bertoni), New World Records (»Evidence of Things not seen« von Ned Rorem); Decca-Video (»Così fan tutte«), Arthaus-Video (Mrs. Slender im »Falstaff« von A. Salieri, Festspiele Schwetzingen 1995).

 

4.9. Hebe DIJKSTRA wird 80

hebe dijkstra

Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung in ihrer holländischen Heimat (am Konservatorium im Haag und bei Theo Baylé) und hatte dort auch ihre ersten Bühnenauftritte, u.a. 1975 bei der Operngesellschaft Forum in Enschede als Titelheld in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«. Sie ging dann nach Deutschland, gastierte 1976 am Stadttheater von Bonn in »Sadko« von Rimsky-Korssakow und war 1976-79 am Landestheater Detmold, 1979-80 am Landestheater Saarbrücken engagiert. 1981-83 nahm sie ein Gast-Engagement am Stadttheater von Freiburg i. Br. wahr; 1982-85 war sie Mitglied der Vereinigten Theater Mönchengladbach-Krefeld; in Krefeld sang sie auch 1987 die Partie der Majorin in Zandonais Oper »I Cavalieri di Ekebù«. 1987-89 am Opernhaus von Wuppertal, seit 1989 am Theater am Gärtnerplatz München engagiert. 1987 gastierte sie in Amsterdam, 1989 sang sie dort in »Der Kreidekreis« von Zemlinsky. 1988-92 und 1994 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Rossweisse in der »Walküre«, 1991-94 auch als Mary in »Der fliegende Holländer« auf. 1992 Gastspiel an der Oper von Antwerpen als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1995 am Theater von Bern (Schweiz) wieder als Majorin in »I Cavalieri di Ekebù«, 1996 am Muziektheater Amsterdam als Podtochina in »Die Nase« von Schostakowitsch. 1997 sang sie in Amsterdam die Larina im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, 1997 die Schwertleite in der »Walküre«, 1998 die 1.Norn in der »Götterdämmerung«. Am 10.6.1998 wirkte sie beim Holland Festival in der Uraufführung der Oper »Een Ziel van Hout« von Robert Heppener in der Partie der Hexe mit. 2000 sang sie in Berlin wie am Stadttheater von Bern die Hekabe in »Troades« von A. Reimann. Auf der Bühne gehörten die Carmen, die Fricka, die Waltraute, die Flosshilde wie die zweite Norn im Nibelungenring, die Amme in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas, die Wirtin im »Boris Godunow« und die Margret im »Wozzeck« von A. Berg (1994 Amsterdam) zu ihren Glanzrollen. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten. Verheiratet mit dem Bassisten Jan Alofs, der in den achtziger Jahren bei der Operngesellschaft Forum in Enschede tätig war und dort u.a. den Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola« und den Angelotti in »Tosca« sang. Er wirkte am 13.3.1998 in Lyon in der Uraufführung der Oper »Drei Schwestern« von P. Eötvös mit (Aufnahme auf DGG).

Schallplatten: Eterna (Gesamtaufnahme »Heracles« von Händel), Teldec (»Die Walküre«, auch als Video).

 

4.9. John FIORITO wird 85

john fiorito

Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in seiner amerikanischen Heimat am New England Conservatory Boston, wo er Schüler des berühmten George London und von John Miriarty war. 1962 begann er seine Bühnentätigkeit, als er an der City Opera New York in der Uraufführung der Oper »The Golem« von Ellstein auftrat. Er sang in den folgenden Spielzeiten an kleineren Operntheatern in den USA (so u.a. 1963 und 1965 in Central City). Er ging dann aber nach Europa und war den Jahren 1968-70 am Stadttheater von Bielefeld engagiert. Während dieser Zeit gab er Gastspiele an anderen Häusern im deutschen Sprachraum und sang 1970 an der Wiener Staatsoper in der Oper »Der Prozess« von G. von Einem den Advokaten. Er kehrte darauf wieder in die USA zurück und war dort nun bei vielen Operngesellschaften anzutreffen, wobei er sich jetzt hauptsächlich auf das Buffo-Fach spezialisierte. Er trat als Gast bei der Philadelphia Lyric Opera, der Washington Opera (seit 1983 sehr oft, u.a. 1984 bei einem Gastspiel des Ensembles bei den Festspielen von Edinburgh als Mr. Gobineau in Menottis »The Medium«), den Opern von San Diego, Cincinnati (1987 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«), der Chicago Opera (1988), der Michigan Opera Detroit (1988) und der Oper von New Orleans (1989, 1991) auf. 1991 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper (wo er 1963 bereits in einem Konzert aufgetreten ist) als Dulcamara in »L’Elisir d’amore« und sang dort bis 2003 in insgesamt 150 Vorstellungen u.a. den Baron Douphol in »La Traviata«, den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, den Benoit wie den Alcindoro in Puccinis »La Bohème«, den Mesner in »Tosca« und den Marquis de la Force in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc. Aus seinem umfangreichen Repertoire für den Bereich der Oper seien noch genannt: der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, der Dandini wie der Don Magnifico in »La Cenerentola« vom gleichen Meister, der Sulpice in »La Fille du Régiment« von Donizetti, der Monterone im »Rigoletto«, der Falstaff von Verdi, der Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, der Nilakantha in »Lakmé« von Delibes, der Escamillo in »Carmen« und der Faninal im »Rosenkavalier« von R. Strauss.

 

5.9. Richard SUART wird 70

richard suart

 Er sang bereits im Chor des St. John’s College in Cambridge und studierte dann 1974-77 Gesang an der Royal Academy of Music London bei Henry Cummings. Er begann seine Bühnenkarriere bei englischen Operngesellschaften. So sang er 1977 beim English Music Theatre in »La Cubana« von H.W. Henze und bei der Opera Factory in »Punch and Judy« wie in »Yan Tan Tethera« von H. Birtwistle (1986, Uraufführung), in »Eight Songs for a Mad King« von Peter Maxwell Davies und in »Hells Angels« von W. Osborne. An der English National Opera London trat er seit 1986 in Monteverdis »L’Orfeo«, in »Krieg und Frieden« von Prokofjew (1991), in Verdis »Don Carlos« und in der Uraufführung der Oper »The Mask of Orpheus« von Birtwistle (1989) auf, bei der D’Oyly Carte Opera Company in Operetten von Gilbert & Sullivan, bei der Opera North Leeds 1986-87 als Schaunard in »La Bohème«. 1988 wirkte er im Rahmen der Münchner Festspiele in der Uraufführung der Oper »Greek« von Mark Anthony Turnage mit, drei Monate später, im August 1988, dann auch bei der englischen Erstaufführung des Werks beim Festival von Edinburgh. Er sang in Aufführungen von »Eight Songs for a Mad King« in Gelsenkirchen, in Mailand, in Helsinki und in Straßburg (1992). Er war zu Gast bei den Festspielen im Almeida Theatre, beim Cheltenham Festival und beim Orkney Festival, und zwar in der Oper »The Fall of the House of Usher« von Philip Glass. Im Sadler’s Wells Theatre (Opera London) hörte man ihn in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, in Vancouver zusammen mit dem Winnipeg Symphony Orchestra, beim Buxton Festival 1992 in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, beim Garsington Festival 1995 als Don Magnifico in »La Cenerentola« vom gleichen Meister, 1996 an der English National Opera London als Ko-Ko in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan. 1997 trat er bei den Salzburger Festspielen als Schwarzer Minister in György Ligetis »Le Grand Macabre« auf. 1999 sang er bei der Grange Park Opera den Lacouf in »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc, beim Garsington Festival in »Le nozze di Figaro« und in »Genoveva« von R. Schumann. Auch als Konzert-, und namentlich als Oratoriensänger, erfolgreich aufgetreten. Verheiratet mit der Pianistin Susan Cook.

Schallplatten: Virgin (»A Midsummer Night’s Dream« von Britten, »At the Boars Head« von G. Holst, »Cataractus« von E. Elgar), Collins (»The Fairy Queen« von Purcell mit dem Ensemble The Sixteen), DGG (»Candide« von L. Bernstein), Telarc (»The Mikado«, »The Yeomen of the Guard« und »The Pirates of Pensance« von Gilbert & Sullivan), TER (Sullivan-Operetten), Decca (»Greek«, auch als Video).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.richardsuart.co.uk/

 

5.9. Iwa SÖRENSON wird 75

Sie studierte 1966-74 am Konservatorium von Göteborg, 1970-71 an der Musikhochschule Köln, und zwar Gesang, Gesangspädagogik und Orgelspiel; sie studierte auch an der Theaterhochschule Göteborg. 1978 debütierte sie am Stadttheater von Malmö als Norina im »Don Pasquale«. 1978-79 war sie an diesem Haus engagiert und wurde 1979 an die Königliche Oper Stockholm berufen, der sie seitdem angehörte (Antrittsrolle: Norina). Sie sang an der Stockholmer Oper u.a. die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Musetta in »La Bohème«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Aminta in Mozarts »Il Re pastore«, die Traviata, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Sophie im »Rosenkavalier« und die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss. Bei den Festspielen im Barock-Theater auf Schloss Drottningholm trat sie in »Paride ed Elena« von Gluck auf. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich auch Operetten-Rollen wie die Adele in der »Fledermaus«, die Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«, die Fiametta in »Boccaccio« von Fr. von Suppé und die Josephine in »HMS Pinafore« von Gilbert & Sullivan. Im Konzertsaal hörte man sie als Solistin im »Messias« wie im »Judas Makkabaeus« von Händel, in der »Schöpfung« von J. Haydn, in der C-Moll-Messe wie im Requiem von Mozart, im »Elias« von Mendelssohn und in Liederabenden. Sie widmete sich gern der Interpretation zeitgenössischer Musik. Nach ihrer Heirat trat sie auch unter dem Namen Iwa Sörenson-von Gertten auf.

Schallplatten: Musica Sveciae.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.iwa.se/

 

6.9. Rebecca TURNER wird 60

rebecca turner

 Sie wuchs in Atlanta (Georgia) auf und studierte zunächst Klavierspiel am Shorter College in Georgia wie an der North Texas University. Seit 1989 Gesangstudium am Shorter College. 1992 gewann sie Gesangwettbewerbe in Washington und in Florida und kam zu Erfolgen beim Belvedere-Concours in Wien, beim Wettbewerb der Metropolitan Oper in den USA und 1994 beim Wagner-Wettbewerb in Straßburg. 1992 fand ihr europäisches Debüt am Stadttheater von Bremen in der Partie der Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« statt. Bis 1995 sang sie an diesem Haus (und danach noch als Gast) Partien wie die Butterfly, die Gioconda in der gleichnamigen Oper von Ponchielli, die Leonore in Verdis »La forza del destino«, die Mimi in »La Bohème«, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, die Antonia wie die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Tatjana im »Eugen Onegin« und die Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten. In Hamburg wirkte sie in konzertanten Aufführungen der Opern »Cavalleria rusticana« (als Santuzza), »Bajazzo« (als Nedda) und »Nabucco« von Verdi (als Abigaille) mit und sang dort die Sopransoli im Verdi-Requiem und in der 9. Sinfonie von Beethoven. 1996 gastierte sie am Staatstheater von Darmstadt in der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Mulatte« von Jan Meyerowitz. Seit der Spielzeit 1996-97 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert; hier sang sie 1997 die Aida, die Freia und die Gutrune im Nibelungenring, 1998 die Elsa im »Lohengrin«, am Stadttheater von Münster/Westfalen 1998 die Leonore in »La forza del destino«, am Opernhaus von Bonn 1989 die Helmwige in der »Walküre«. 1999 gastierte sie mit dem Ensemble der Rheinoper in Schanghai als Senta in »Der fliegende Holländer«. 1999 trat sie am Stadttheater von Koblenz als Senta auf, die sie auch 2000 an der Rheinoper in Düsseldorf wiederholte.

 

6.9. Michael HOFSTETTER wird 60

 Er stammt studierte am Richard-Strauss-Konservatorium München Orgel, Klavier und Dirigieren. Er begann seine Karriere an den Theatern in Wiesbaden (Kapellmeister), war 2005-12 Chefdirigent von Chor und Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele und 2006-12 auch Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters. 2012-19 war er GMD in Gießen, ebenfalls 2012-16 Chefdirigent des recreation – Großes Orchester Graz. Er war Professor für Orchesterleitung und Alte Musik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er gilt heute als Dirigent mit internationalem Ruf als Experte für authentische Aufführungspraxis und als Barockspezialist. Er war und ist bei vielen international bedeutenden Opernhäusern, Orchestern und Festivals zu Gast, darunter die Hamburgische und die Bayerische Staatsoper, die Oper Stuttgart, die Deutsche Oper Berlin, das Staatstheater Hannover, das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die Welsh National Opera, die English National Opera, die Houston Grand Opera, die Canadian Opera Company Toronto, die styriarte Graz, die Salzburger Festspiele u. a. m. Für das deutsche Fernsehen hat Hofstetter mehrere Sendungen musikalisch geleitet. Seit 1998 dirigiert er regelmäßig bei den Händel-Festspielen Karlsruhe, zuletzt Anfang 2014 in Riccardo Primo. Im Herbst 2008 führte ihn eine Produktion von Berlioz’ Oper Béatrice et Bénédict an die Houston Grand Opera, wohin er 2012 für das Dirigat von Beethovens Fidelio zurückkehrte; im Frühjahr 2009 dirigierte er Mozarts Le nozze di Figaro an der Welsh National Opera in Cardiff, 2013 Verdis La Traviata in einer Inszenierung von Peter Konwitschny an der English National Opera in London. 2019 folgte Michael Hofstetter Rainer Mennicken als Intendant der Internationalen Gluck-Festspiele Nürnberg, nachdem er bereits 2018 im Rahmen dieses Festivals Hasses Oper Artaserse anlässlich der Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses Bayreuth dirigiert hatte. Ende Juni 2021 stellte der Tölzer Knabenchor Michael Hofstetter als neuer künstlerischer Leiter des Ensembles vor. Für die Neuproduktion von Wagners Tristan und Isolde am Opernhaus Dortmund im Jahr 2000 wurde er bei der jährlichen Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt als Dirigent des Jahres nominiert. Weitere Nominierungen erfolgten 2011 für die Produktion Didone abbandonata von Johann Adolph Hasse am Prinzregententheater München sowie zuletzt 2013 für Agrippina von Georg Friedrich Händel und Der Freischütz von Carl Maria von Weber am Stadttheater Gießen. Von der Presse hoch gelobt wurden Hofstetters Einspielungen der Schlossfestspiel-Opernproduktionen von 2005 bis 2007, die beim Label OehmsClassics erschienen. Weitere CD-Aufnahmen erschienen bei cpo, Virgin Classics und Berlin Classics, außerdem liegen zahlreiche DVD-Aufzeichnungen bei Arthaus Musik, Sony und Deutsche Grammophon vor. Seine Einspielung von Rossinis Arien und Ouvertüren, die im April 2008 erschienen ist, wurde von der französischen Académie de Disque Lyrique ausgezeichnet. Eine CD mit Arien aus Opern von Johann Adolph Hasse, die Hofstetter mit der Hofkapelle München und dem rumänischen Countertenor Valer Sabadus aufnahm, wurde 2012 in die Bestenliste des Preis der Deutschen Schallplattenkritik gewählt. Für sein ausgereiftes Verständnis und persönliches Engagement für die Kunst der Operette wurde Michael Hofstetter mit der Robert-Stolz-Medaille gewürdigt. Im Mai 2008 erhielt er den Horst-Stein-Preis, der ihm für seine „hervorragende Arbeit als Leiter der Ludwigsburger Festspiele“ verliehen wurde.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.michaelhofstetter.com/

 

6.9. Omar EBRAHIM wird 65

Er wurde an der Londoner Guildhall School of Music zum Sänger ausgebildet. Er debütierte 1979 bei der Glyndebourne Touring Opera als Perrucchetto in J. Haydns »La fedeltà premiata«; bei der Glyndebeourne Touring Opera trat er dann auch 1980 als Schaunard in »La Bohème« und 1982 als Fiorello im »Barbier von Sevilla«, am 5.10.1987 in der Uraufführung der Oper »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne, 1990 als Donny in »New Year« von Michael Tippett, am 24.10.1994 als Vermeer in der Uraufführung der Oper »The Second Mrs. Kong« von Harrison Birtwistle und 1995 als Detektiv in »Tangier Tattoo« von  John Lunn auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er 1981 als Perückenmacher in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1988 in »The Electrification of the Soviet Union« und 1995 als Vermeer in »The Second Mrs. Kong« auf. Weiters trat er bei der Gesellschaft Opera Factory London u.a. 1982 in »Punch and Judy« von Birtwistle, in »The Beggar’s Opera«, in »The Knot Garden« von M. Tippett und in der Barock-Oper »La Calisto« von Cavalli auf. Bei der Opera Factory London sang er auch 1986 in der Uraufführung von »Yan Tan Tethera« von Birtwistle, ebenso 1986 in der von »Hell’s Angels« von N. Osborne. Bei der Kent Opera gastierte er als Hector in »King Priam« von Tippett. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1986 und 1988 den Strephon in »Iolanthe« von Gilbert & Sullivan, 1986 den Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill, 1987 die Titelpartie in Verdis »Macbeth« und 1988 den Orlofsky in der »Fledermaus«. An der Covent Garden Oper London hörte man ihn 1989 in der englischen Erstaufführung von Berios »Un Re in Ascolto«, mit der Opera Factory 1990 in der Elizabeth Hall London als Don Giovanni. 1990 sang er in München in der Uraufführung der Oper »63 Dream Palace« von Hans-Jürgen von Bose, 1991 an der Covent Garden Oper in der von Birtwistles »Gawain«. 1999 sang er am Stadttheater von Basel den Choregos in »Punch and Judy« von H. Birtwistle, 2018 bei der English Touring Opera den Bartolo in »Le nozze di Figaro«.

Neben Rundfunk- und Fernsehauftritten brachte er im Konzertsaal eine erfolgreiche Karriere zur Entwicklung, wobei sein vielseitiges Repertoire auch Aufgaben aus dem Bereich der zeitgenössischen Musik enthielt. Er ist auch als Schauspieler aufgetreten.

Schallplatten: Collins (»Gawain« von H. Birtwistle).

 

6.9. Elmar OTTENTHAL wird 70

Nach seiner Matura am Akademischen Gymnasium Innsbruck durchlief er zunächst eine Ausbildung zum Fotografen. Anschließend studierte er Musikwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Nach einer ersten Anstellung 1974-77 als Regieassistent und Hausspielleiter am Theater Lübeck wechselte er zur Staatsoper Hamburg, wo er als Abendspielleiter und Assistent von Götz Friedrich tätig war. Im Jahr 1982 übernahm Ottenthal die Position des stellvertretenden Oberspielleiters unter Lorin Maazel an der Staatsoper Wien bevor er 1986-89 als selbstständiger Regisseur auf verschiedenen Bühnen Europas tätig war. Weiterhin zog es Ottenthal wieder nach Wien, wo er an den Vereinigten Bühnen Wien als stellvertretender künstlerischer Leiter unter Peter Weck übernommen wurde. Schließlich übernahm Ottenthal im Jahr 1992 als Nachfolger von Klaus Schultz die Stelle des Generalintendanten am Theater Aachen. Zugleich übertrug man ihm die Leitung der Opernklasse an der Aachener Abteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln und ernannte ihn zum Professor. Nach einer anschließenden Tätigkeit 1999-2001 als Intendant und Geschäftsführer am Theater des Westens in Berlin, ist Ottenthal nunmehr wieder als selbstständiger Regisseur und Produzent tätig. Darüber hinaus war und ist er immer wieder gefragt Fernseh- oder Videoregie für einzelne ausgesuchte Werke zu übernehmen. Seit 2005 wurde China zu seinem Arbeitsmittelpunkt, wo er in Peking die Umsetzung eines Theater Joint Ventures in Angriff nahm, einen Lehrauftrag erhielt sowie als Regisseur bei Produktionen von TV-Serien und TV-Filmen mitwirkte. Hier wurde er auch in den Beirat der Vereinigung der Nord-Asiatischen Theater gewählt. Schon früh beschritt Ottenthal neue Wege, um die klassische und noch mehrheitlich konservativ geprägte Theaterszene zu modernisieren und sie einem neuen Publikum zu öffnen. So übernahm er anfangs neben seinem Wirken an der Wiener Staatsoper die Regieleitung für mehrere Uraufführungen von speziell für Kinder und Jugendliche umgeschriebenen Opern- und Schauspielstücken am Hamburg-Altonaer „Theater für Kinder“. Dieser Modernisierungsweg zur modernen Form des musikalischen Theaters fand in seiner Zeit in Aachen eine Fortsetzung, wo er neben dem saisonalen Standardrepertoire mehrere moderne Musicals inszenierte. Dabei kam es allein in Aachen zu vier Uraufführungen, von denen das Musical Gaudi von Eric Woolfson eines der erfolgreichsten wurde. Außerhalb Aachens wurde es in Alsdorf und Köln – ebenfalls unter seiner Regieleitung – über viele Jahre hin kommerziell verwertet und fand Aufnahme im Programm des ZDF. Der Kölner Musical Dome wurde eigens für dieses Musical errichtet.

Auch im Berliner Theater des Westens setzte Ottenthal seinen Modernisierungsstil fort und brachte erneut zwei Musicals zur Uraufführung, von denen Falco meets Amadeus, trotz mancher Kritik, ebenfalls ein Kassenschlager wurde und anschließend europaweit zur Aufführung kam sowie auf Video eingespielt wurde. Er war einige Jahre mit der Sopranistin Gertrud Ottenthal verheiratet.

Weitere Informationen auf seiner Homepage. http://elmar-ottenthal.com/

 

6.9. Elena ZILIO wird 80

elena zilio

Sie erhielt ihre Ausbildung am Conservatorio Monteverdi in Bozen durch Frau Marcucci, studierte dann an der Accademia di Santa Cecilia und bei Giorgio Favaretto in Rom. Debüt beim Spoleto Festival von 1963 als Sofia in Rossinis »Il Signor Bruschino«. In der Folgezeit trat sie an den großen italienischen Opernhäusern auf, an der Oper von Rom, in Genua, Neapel, Triest und Venedig, bei den Festspielen in der Arena von Verona (1970, 1973, 1976) und in den Thermen des Caracalla in Rom. An der Mailänder Scala debütierte sie 1972 als Pierotto in »Linda di Chamounix« von Donizetti; hier sang sie in einer langjährigen Karriere 1972 die Minerva in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1973 den Fjodor im »Boris Godunow«, 1974 den Pagen in »Salome« von R. Strauss, 1974-75 die Dorina in »Il marito disperato« von Cimarosa, 1976 die Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1977 den Siebel im »Faust« von Gounod, 1981 den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, 1982 den Smeton in »Anna Bolena« von Donizetti und den Ascanio in »Les Troyens« von Berlioz, 1983 die Dardané in Glucks »Die Pilger von Mekka« und L‘Amour in »Anacréon« von Cherubini, 1984 in »Les Noces« von Strawinsky, 1985 den Aristeo in »Orfeo« von Luigi Rossi, 1986 die Olga in »Eugen Onegin«, 2011 und 2014 die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana« und 2014 die Hecube in »Les Troyens« von Berlioz.  Weiter zu Gast am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Pariser Grand Opéra (2004 als Zita in »Gianni Schicchi«), am Opernhaus von Köln (u.a. 1984 als Pippo in »La gazza ladra« von Rossini), in Boston, Chicago, San Antonio, Montreal, an der Oper von Genf (1964 als Mercedes in »Carmen« und 1982 als Lisa in Bellinis »La Sonnambula«), bei den Festspielen von Bregenz (1974 in einem Konzert und 1986 als Smeton) und Dubrovnik. 1985 sang sie bei den Festspielen von Wiesbaden in »Il Flaminio« von Pergolesi, 1987 beim Maggio Musicale von Florenz in »Benvenuto Cellini« von Berlioz. Bekannt wurde sie in erster Linie durch ihren Vortrag der schwierigen Partien für Koloratur-Alt in italienischen Belcanto-Opern von Rossini, Bellini, Donizetti, Paisiello und Piccinni, doch sang sie auf der Bühne wie im Konzertsaal ein umfangreiches Repertoire. 1988 brillierte sie am Teatro Comunale Bologna in der Titelrolle der Offenbach-Operette »La Grande-Duchesse von Gerolstein«, 1991 sang sie an der Connecticut Opera in »Djamileh« von Bizet und in »La Navarraise« von Massenet, 1992 in Palermo den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, 1996 dort auch die Lucia in Rossinis Oper »La gazza ladra«. 1998 sang sie am Teatro Argentina in Rom die Marquise in »La Fille du Régiment« von Donizetti, bei den Festspielen von Macerata die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«. 1999 gastierte sie an der Oper von Lyon als Mrs. Quickly, 2000 am Teatro Filarmonico Verona als Frugola in »Il Tabarro« und als Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini, auch am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Mrs. Quickly. 2007 debütierte sie als Zita an der Covent Garden Oper London, an der sie dann auch die Äbtissin in »Suor Angelica«, die Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano und die Mamma Lucia sang. In der Saison 2013/14 debütierte sie als Frugola am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. An der Bayerischen Staatsoper München sang sie in der Spielzeit 2014/15 die Filipjewna in »Eugen Onegin«. Ihren Wohnsitz hatte die Künstlerin, die mit dem Sänger Attilio Burchiellaro verheiratet war, in Velletri bei Rom.

Schallplatten: EMI (Frugola in »Il Tabarro«, Suora Zelatrice in »Suor Angelica« und La Ciesca in »Gianni Schicchi« von Puccini), Mondo Musica (Armando in »Maria di Rohan« von Donizetti, Teatro Fenice Venedig), Fonit-Cetra (vollständige Oper »La buona figliuola« von Piccini), MRF (»La Straniera« von Bellini, Mitschnitt einer Aufführung in Palermo, 1968), HRE (»Un giorno di regno« von Verdi), Nuova Era (»Gianni di Parigi« von Donizetti, »Don Chisciotte« von Paisiello), Eremitage (»Una lettera d’amore di Lord Byron« von Raffaello de Banfield); Castle-Video (Pippo in »La gazza ladra« von Rossini).

 

7.9. Robert BORK wird 65

Er studierte zuerst in seiner amerikanischen Heimat am Wheaton College in Illinois und an der Indiana University, dann an der Musikhochschule von Köln. 1985 wurde er in das Opernstudio der Kölner Oper aufgenommen, 1987-93 deren reguläres Mitglied. Hier sang er Partien wie den Papageno in der »Zauberflöte«, den Masetto im »Don Giovanni«, den Belcore in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti, den Zaren in »Zar und Zimmermann« und den Escamillo in »Carmen«. Er wirkte in Köln in Aufführungen der zeitgenössischen Oper »Gespenstersonate« von Aribert Reimann (als Hummel) mit, ebenso bei einer Wiederholung dieser Oper 1988 beim Spoleto Festival. 1988 hörte man ihn in Köln als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von B. Britten. Er war seit 1989 auch der Hamburger Staatsoper verbunden und gastierte dort u.a. 1989 als Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, später in »Carmen« und in »La Damnation de Faust« von Berlioz. In der Spielzeit 1991-92 hörte man ihn am Opernhaus der Stadt Bonn als Schaunard in Puccinis »La Bohème«, 1992 in Köln als Dörfling in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze. An der Mailänder Scala trat er 1989 als Scherasmin im »Oberon« von Weber auf. 1997 gastierte er am Opernhaus von Toulouse als Dörfling, 1998 dort wie am Opernhaus von Lausanne als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«, 1997 am Stadttheater Heidelberg als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, 1998 am Theater von Luzern als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten. 2001 trat er am Opernhaus von Toulouse als Donner im »Rheingold« auf, an der Wiener Staatsoper als Mr. Redburn in »Billy Budd« von B. Britten, den er zuvor an der Oper von Antwerpen gesungen hatte. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Mr. Redburn und als Albert im »Werther« von Massenet. Bei den Salzburger Festspielen sang er 2002 den Mandarin in Puccinis »Turandot« und 2013 den Raimondo in einer konzertanten Aufführung von Wagners »Rienzi«. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich Partien wie der Valentin im »Faust« von Gounod, der Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini und der Vater in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Im Konzertsaal reichte sein Repertoire von der Matthäuspassion und der H-Moll-Messe von J.S. Bach über Beethovens 9. Sinfonie, das Deutsche Requiem von J. Brahms und die 8. Sinfonie von G. Mahler bis zum »Floß der Medusa« von Hans Werner Henze.

 

7.9. Tomas MÖWES wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung 1971-77 an der Hochschule für Musik in Weimar durch H. Kremers und Helga Forner. 1977 begann er seine Bühnenkarriere als Bass-Bariton am Stadttheater von Magdeburg, ging aber 1988 an das Stadttheater von Halle/Saale und trat seither im Baritonfach auf. Er wurde dann 1990 als Bariton an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet und sang auch regelmäßig an der Staatsoper von Dresden. An diesem Haus hatte er 1990 einen besonderen Erfolg als Titelheld in Busonis »Doktor Faust«. 1991 sang er am Opernhaus von Leipzig, dessen Mitglied er seit 1990 war, den Nekrotzar in »Le Grand Macabre« von Ligeti, 1992 den Orest in »Elektra« von R. Strauss, 1994 den Don Giovanni, 1995 den Eugen Onegin. 1992 übernahm er in Basel den Posa in Verdis »Don Carlos«, in Bad Kissingen sang er in »Theodora« von Händel, ebenfalls 1992 an der Oper von Frankfurt a.M. den Faninal im »Rosenkavalier«. Am Opernhaus von Leipzig hörte man ihn 1993 als Thésée in »Hippolyte et Aricie« von Rameau. 1995 wirkte er am Théâtre Carré in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Esmée« von Theo Loevendie mit; 1996 sang er in Leipzig in der zeitgenössischen Oper »Greek« des englischen Komponisten Marc-Anthony Turnage die Partie des Dad. 1996 Gastspiel am Teatro Carlo Felice Genua als Faninal, 1997 am Stadttheater Basel als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Orest in »Elektra« von Richard Strauss und als Vater in »Hänsel und Gretel«. Am Opernhaus von Leipzig trat er 1997 als Kowaljow in »Die Nase« von Schostakowitsch auf, 1998 als Faninal, 1997 am Opernhaus von Essen als Scarpia in »Tosca«, in Montpellier in einer konzertanten Aufführung von O. Schoecks »Penthesilea« als Achilles, am Stadttheater von Basel in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann, dort auch 1999 als Faninal. Bei der Nederlandse Reisopera (vordem Forum Enschede) sang er 1999 den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, am Opernhaus von Frankfurt a.M. 2000 den Faninal, 2001 am Opernhaus (Aalto-Theater) von Essen die Titelpartie in der Oper »Lear« von A. Reimann. Er blieb den Staatsopern von Dresden und Berlin durch Gastverträge verbunden. Weitere Höhepunkte in seinem Repertoire für die Opernbühne waren der Polyphem in »Acis and Galatea« von Händel, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Ottokar im »Freischütz«, der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing, der Titelheld in Verdis »Nabucco«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Rigoletto, der Wolfram im »Tannhäuser« (Leipzig 1995-96), der Fliegende Holländer (Halle/Saale 1993), der Ford in Verdis »Falstaff«, der Escamillo in »Carmen« und der Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Auch als Konzertsänger hatte er eine erfolgreiche Karriere.

Schallplatten: Ars Vivendi (»Deutsche Sinfonie« von Hanns Eisler).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.tomas-moewes.de/

 

7.9. Romualds KALSONS wird 85

 Er studierte an der Musikhochschule Jāzeps Mediņš Chorleitung und später am Lettischen Staatlichen Konservatorium in der Abteilung Komposition. 1971 schloss er zudem ein Studium in der Dirigierklasse von Jāzeps Lindberg ab. Kalsons‘ Tätigkeiten und Erfahrungen sind sehr vielseitig. 1957-73 arbeitete er als Toningenieur beim lettischen Rundfunk und Fernsehen. 1973-2009 lehrte der Komponist am Lettischen Staatlichen Konservatorium/Lettische Musikakademie und wurde 1987 zum Professor gewählt. 1990-2001 war er Leiter der Kompositionsabteilung. Von den 1960er bis 1980er Jahren trat er als Dirigent mit dem Lettischen Nationalen Symphonieorchester und anderen Orchestern auf und spielte hauptsächlich die Musik lettischer Komponisten. Als Pianist gab er zusammen mit seiner Frau, der Sängerin Irēna Kalsone, und anderen Musikern Kammermusikkonzerte in Riga, anderen Orten in Lettland sowie in anderen Ländern. Er ist aktives Mitglied des Lettischen Komponistenverbandes und war deren Sekretär und Vorsitzender. 1978 wurde ihm der Titel Verdienter Künstler und 1986 der Titel Volkskünstler verliehen. 1996 erhielt der Komponist den Großen Musikpreis und 1997 den Preis des Kulturministeriums der Republik Lettland. Zu seinen sehr beliebten und bekannten Werken zählen u.a. das Violinkonzert und das reizvolle Konzert für Klarinette und Kammerorchester.

 

8.9. Antoine NORMAND wird 60

 Biographie des französischen Tenors auf Französisch: https://web.operissimo.com/triboni/exec?method=com.operissimo.artist.webDisplay&id=ffcyoieagxaaaaaboilp&xsl=webDisplay&searchStr=

 

8.9. Richard MUNDT wird 85

Nach ersten Beschäftigungen im kaufmännischen wie im Hotelfach studierte er Gesang bei Alfredo Gandolfi in New York und kam dann nach Europa, wo er an der Wiener Musikakademie Schüler von Hitz war. (Erste Studien hatte er bei seiner Mutter, der Sängerin Agnate Mundt in Woodstock, New York, absolviert). 1962 debütierte er am Landestheater von Saarbrücken als Commendatore im »Don Giovanni«. Er war 1962-64 am Landestheater Saarbrücken, 1964-65 am Stadttheater Kiel, 1965-66 am Stadttheater Lübeck, 1966-67 am Staatstheater Darmstadt, 1968-69 am Opernhaus von Graz, 1969-71 bei der Deutschen Gastspieloper engagiert. Er gastierte 1968 und 1971 an der Oper von San Francisco (als Sparafucile im »Rigoletto«, als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Ferrando im »Troubadour«, als Theaterdirektor in »Lulu« von A. Berg, als Onkel Bonze in »Madame Butterfly« und als Sam in Verdis »Un ballo in maschera«) und 1970 an der Oper von Montreal (als Rocco im »Fidelio«). In Europa sang er sehr erfolgreich am Theater von Dortmund, an der Opéra de Wallonie Lüttich und beim Festival von Spoleto. In seiner amerikanischen Heimat, wo er seinen Wohnsitz in New York nahm, kam er an der City Opera New York, an den Opernhäusern von Chicago, Cincinnati und Portland zu einer erfolgreichen Karriere. Abgesehen von einem reichhaltigen Konzertrepertoire hatte er auf der Bühne in Partien wie dem Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, dem Don Giovanni, dem Figaro in »Le nozze di Figaro«, dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, dem Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, dem Arkel in Debussys »Pelléas et Mélisande«, dem Ramfis in Verdis »Aida«, dem König Philipp im »Don Carlos«, dem Pater Guardian in »La forza del destino«, namentlich aber im Wagner-Repertoire (Daland in »Der fliegende Holländer«, König Heinrich im »Lohengrin«, Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Hunding in der »Walküre«, Landgraf im »Tannhäuser«, König Marke in »Tristan und Isolde«, Fasolt im »Rheingold«) seine Erfolge.

 

9.9. Anthony MEE wird 70

 Er arbeitete zunächst als Kraftfahrzeugmechaniker und bildete sich 1968-72 zum Kraftfahrzeug-Ingenieur weiter. Nachdem man seine Stimme entdeckt hatte, ließ er diese 1980-84 am Royal Northern College of Music Manchester ausbilden, vor allem durch Patrick McGuigan. 1984 kam er zu seinem Bühnendebüt, als er bei der Welsh Opera Cardiff den Titelhelden in Verdis »Ernani« sang. 1985 trat er bei der Opera North Leeds als Arturo in »I Puritani« von Bellini auf. 1986 sang er bei der English National Opera London als erste Partie den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« und kam seitdem an diesem Haus zu einer großen Karriere. Man hörte ihn hier als Cavaradossi in »Tosca«, als Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Malcolm in Verdis »Macbeth«, als Alfred in der »Fledermaus«, als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Beppe im »Bajazzo« und in kleineren Rollen. 1990 nahm er an der Russland-Tournee des Ensembles der English National Opera (mit Auftritten am Bolschoi Theater Moskau und am Opernhaus von Kiew) teil. An der Welsh Opera Cardiff sang er in »Griechische Passion« von B. Martinù, bei der Chelsea Opera Group den Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini. 2001 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München und bei den Salzburger Festspielen (zuvor schon bei den dortigen Osterfestspielen) als Bardolfo im »Falstaff« von Verdi. An der Bayerischen Staatsoper München hörte man ihn auch als Squeak in »Billy Budd« von B. Briotten. Auch als Konzertsänger kam er zu einer bedeutenden Karriere. Verheiratet mit der Sopranistin Heather Anthony.

Schallplatten: Decca (»Street Scene« von K. Weill).

 

9.9. Ute VINZING wird 85

ute vinzing

 Sie war Schülerin von E. Boeker in Lüdenscheid, von Carrino in Düsseldorf und nicht zuletzt von der großen Sängerin Martha Mödl. 1966 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Berlin und begann ihre Karriere 1967 am Stadttheater von Lübeck, dem sie bis 1970 angehörte. Dort hatte sie nach ihrem Debüt als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« ihren ersten großen Erfolg als Senta in »Der fliegende Holländer«. 1971-76 war sie am Opernhaus von Wuppertal engagiert. Man lernte ihre große Begabung für den Wagnergesang kennen, als sie die Brünnhilde in der »Walküre« übernahm. Sie gastierte während dieser Zeit mehrfach an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1976-91 gastierte sie in insgesamt 34 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Senta, als Brünnhilde in der »Walküre« und in der »Götterdämmerung«, als Elektra von R. Strauss, als Isolde in »Tristan und Isolde«, als Leonore im »Fidelio«, als Ortrud im »Lohengrin«, als Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Kundry im »Parsifal«). Weitere Gastspiele führten sie regelmäßig seit 1972 an die Staatsoper von Hamburg, dann an die Staatsoper von München, an das Teatro Colón Buenos Aires (1987 als Elektra von R. Strauss), an das Grand Théâtre Genf (1976 als Brünnhilde in der »Walküre« und 1980 als Ortrud) und an das Opernhaus von Seattle, an dem sie die Brünnhilde in Aufführungen des Nibelungenrings sang. An der Grand Opéra Paris erschien sie 1977 als Brünnhilde in der »Walküre« und 1985 als Isolde. Diese Partie hatte sie bereits sehr erfolgreich 1983 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gestaltet. 1984 folgte sie einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, wo sie die Titelfigur in »Elektra« von Richard Strauss in fünf Vorstellungen sang (nachdem sie zuvor schon die Brünnhilde in der »Walküre« in zwei Vorstellungen der Metropolitan Opera bei einem Gastspiel in Washington gesungen hatte). Sie sang die Partie der Brünnhilde in den Jahren 1975-84 in vollständigen Aufführungen des Nibelungenrings in Düsseldorf, Hamburg, München, Berlin, Barcelona, Buenos Aires und Seattle, wobei sie sich als große Darstellerin erwies. Weitere Gastspiele am Staatstheater von Kassel, an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der Staatsoper Dresden und an der Deutschen Oper Berlin. 1988 hörte man sie in Florenz als Isolde, 1989 an der Oper von Marseille als Elektra, 1991 am Opernhaus von Bonn als Färberin, am Teatro Colón als Ortrud. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer internationalen Karriere. 1993 beendete sie ihre Bühnenlaufbahn und gab in Lübeck ein Abschiedskonzert.

Schallplatten: Harmonia mundi-Helikon (Titelheldin in vollständiger Aufnahme der Oper »Elektra«), HMV (Färberin in der »Frau ohne Schatten«).

 

10.9. Hyacinth NICHOLLS wird 65

hyacinth nicholls

Die farbige Sängerin erhielt ihre Ausbildung an der Guildhall School of Music London und im National Opera Studio in der englischen Hauptstadt. Bereits während dieses Studiums trat sie in Bühnenpartien wie dem Cherubino in »Le nozze di Figaro«, dem Octavian im »Rosenkavalier«, der Dorabella in »Così fan tutte« und der Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns auf. Ihr professionelles Debüt fand 1985 in einem Konzert in der Londoner Wigmore Hall statt. 1986-88 gehörte sie dem Chor der Festspiele von Glyndebourne an und wurde dort auch in Solopartien eingesetzt (1987-88 in Ravels »L’Enfant et les sortilèges« und 1988 als Natasha in »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne). Sie sang auch bei der Glyndebourne Touring Opera (1987 in »L’Enfant et les sortilèges«, 1988 als Flora in »La Traviata«, 1990 als Regan in »La Traviata« von Michael Tippett). 1989 nahm sie an einer Italien-Tournee teil, bei der die B. Britten-Oper »Albert Herring« zur Aufführung kam. An der English National Opera London trat sie als Carmen, als Fenena in Verdis »Nabucco« und in »Hänsel und Gretel« auf; sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1989) und bei weiteren englischen Operngesellschaften. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu Erfolgen, so in der C-Dur-Messe von Beethoven, in der Hohen Messe und der Matthäuspassion von J.S. Bach und nicht zuletzt als Liedersängerin (Schumann-Liederabend in London).

 

11.9. Arturo BARRERA wird 65

 Biographie des mexikanischen Baritons auf Spanisch: http://www.musicayopera.bellasartes.gob.mx/cantantes/544-solistas-baritonos-.html

 

11.9. Yvonne PERRIN wird 80

Ausbildung am Konservatorium von Lausanne durch R. Girard (1958-65), am Konservatorium von Fribourg durch Juliette Bise (1966-68), in Frankfurt a.M. und an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg. 1963 begann sie ihre Konzertkarriere; 1963-71 war sie Solistin des Ensemble Vocal de Lausanne unter Michel Corboz. Sie unternahm ausgedehnte Konzertreisen, sang in den Mittelpunkten des Schweizer wie des französischen Musiklebens, in Rom, Bologna, Pavia, Rimini und Lissabon und absolvierte eine Südafrika-Tournee. Sie galt als große Bach-Interpretin, doch enthielt ihr Konzertrepertoire eine Vielzahl von Aufgaben aus den Bereichen des Oratorien- wie des Liedgesangs.

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf den Marken Erato (Hohe Messe und Magnificat von J.S. Bach, Sacrae Symphoniae von G. Gabrieli, »De Profundis« von de Lalande, »L’Orfeo« und Madrigale von Monteverdi), VDE-Gallo (Vokalwerke von J. Binet, G. Doret, Ch. Faller, B. Reichel), Mondiodisc (9. Sinfonie von Beethoven), Mixtur (»Notenbüchlein für A.M. Bach«), Famos Records (Motetten von D. Granato).

 

12.9. Roberto SACCÀ wird 60

roberto saccÀ

Er wuchs in Stuttgart auf, wo er während zwei Jahren Mitglied der Hymnus-Chorknaben war. 1978 begann er sein Gesangstudium an der Musikhochschule von Stuttgart und schloss es 1984 als Schüler von Bruce Abel mit dem Diplom als Gesanglehrer ab. Es folgte seine Ausbildung zum Opern- und Konzertsänger an der Musikhochschule Karlsruhe bis 1987 durch Aldo Baldin. Seit 1985 kam es zu einer Bühnen- und Konzerttätigkeit in Deutschland wie im Ausland (Israel, Schweiz, Frankreich, England). 1987 unternahm er eine große Konzertreise durch Brasilien und wirkte in Opernaufführungen am Teatro Municipal Rio de Janeiro mit. 1987-88 war er am Stadttheater von Würzburg engagiert und wurde 1988 an das Hessische Staatstheater Wiesbaden berufen. 1990 Gastspiel an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Nemorino in »L‘Elisir d’amore«; am Staatstheater Wiesbaden sang er 1990 den Noboru in der zeitgenössischen Oper »Das verratene Meer« von H.W. Henze. Als Noboru debütierte er 1991 auch an der Mailänder Scala (in der italienischen Erstaufführung dieser Oper), an der er dann 2015 als Tambourmajor in »Wozzeck« von A. Berg und 2018 als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss auftrat. 1990 hörte man ihn beim Festival von Fermo als Leandro in »Le due Cortese« von Paisiello, 1992 am Teatro Filarmonico Verona als Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell«. In der Saison 1992-93 trat er an der Staatsoper Berlin und an der Wiener Volksoper als Tamino in der »Zauberflöte«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1993 als David in »Die Meistersinger von Nürnberg« und in der Uraufführung der Oper »Reigen« von Boesmans (4.3.1993) auf. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1993 den Eumaios in konzertanten Aufführungen von Dallapiccolas »Ulisse«, 1994 den Fischer in einer konzertanten Aufführung von Strawinskys »Le Rossignol«, 1996 den Jaquino im »Fidelio«, 2006 den Titelhelden in Mozarts »Lucio Silla«, 2012 den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und das Tenor-Solo in Bruckners Te Deum, 2013 den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« und das Tenor-Solo in Beethovens 9. Sinfonie. 1993-2002 Mitglied des Opernhauses Zürich, wo er als Ferrando in »Così fan tutte«, als Ramiro in »La Cenerentola« und als Lindoro in Rossinis »L‘Italiana in Algeri« auftrat, und wo er 1996 in der Uraufführung der Oper »Schlafes Bruder« von Herbert Willi die Partie des Elias kreierte. 1993 übernahm er bei den Festspielen von Wiesbaden die Rolle des Cassio im »Otello« von Verdi, 1995 sang er in Wien den Orfeo in J. Haydns »Orfeo ed Euridice«, 1996 an der Deutschen Oper Berlin den Lindoro in »L‘Italiana in Algeri«. An der Oper von San Francisco gastierte er 1996 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« (zugleich sein US-Debüt), 2000 als Tamino und 2001 als Nemorino. 1997 trat er an der Staatsoper Hamburg als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« auf. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1997 als Nemorino und 2000 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. 1998 hörte man ihn am Opernhaus von Zürich als Oberon im »Oberon« von Weber und als Lindoro in »Nina« von Paisiello, 1999 als Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1998 bei den Festspielen von Glyndebourne als Ferrando. 1999 trat er an der Deutschen Oper Berlin als Leukippos in »Daphne« von R. Strauss, am Opernhaus von Köln als Alfredo in »La Traviata« auf. 2000 hörte man ihn am Opernhaus von Zürich als Ferrando, am Theater von St. Gallen als Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 2001 am Opernhaus von Köln als Herzog im »Rigoletto«. In Paris trat er an der Opéra Bastille 2002 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, an der Grand Opéra 2003 als Ferrando und 2004 als Rinuccio in »Gianni Schicchi« auf. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Tamino, als Alfredo, als Belmonte und als Don Ottavio. Auf der Bühne wurde er vor allem als Interpret lyrischer Tenorpartien bekannt: als Belfiore wie als Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart, als Titelheld im »Abu Hassan« von Weber, als Froh im »Rheingold«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer« und als Albert Herring in der Oper gleichen Namens von B. Britten. Im Konzertsaal trat er vor allem als Solist in oratorischen Werken auf, die von Monteverdi und J.S. Bach bis hin zu Benjamin Britten reichten. Nicht zuletzt verdankte er Fernseh- und Rundfunksendungen das Bekanntwerden seines Namens.

Schallplatten: MdG (Petite Messe solennelle von Rossini, »Elias« von Mendelssohn) DINO-Records (Arien-Platte), Hänssler-Verlag (»Der Messias« von Händel), Decca (»Die Meistersinger von Nürnberg«, »Capriccio« von R. Strauss), Teldec-East West Records (»Il re pastore« von Mozart); Arthaus-Video (Ferrando in »Così fan tutte«, Zürich 2000).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.roberto-sacca.com/de/home

 

12.9. Jeffrey KAHANE wird 65

Er hatte ab dem vierten Lebensjahr Klavierunterricht. Er begeisterte sich für Rock ’n’ Roll, spielte Gitarre in verschiedenen Schülerbands, komponierte und arrangierte Songs. 1971 wurde Jakob Gimpel, ein Schüler Alban Bergs, sein Lehrer. Er studierte dann bis 1977 am San Francisco Conservatory bei Howard Wiesel und Jakob Gimpel und an der Juilliard School bei John Perry. Er gewann 1977 den Zweiten Preis bei der Clara Haskil Competition, belegte 1984 den vierten Platz bei der Van Cliburn International Piano Competition und war 1983 Gewinner der Artur Rubinstein Competition in Israel. Nach dem Debüt als Pianist 1978 in San Francisco debütierte er 1983 in einem Rubinstein gewidmeten Konzert in der Carnegie Hall und 1985 in London. Er trat dann mit vielen namhaften amerikanischen und europäischen Orchestern als Solist und als Klavierbegleiter mit Musikern wie Yo-Yo-Ma, Dawn Upshaw und Joshua Bell auf. Mit Joseph Swenson nahm er Franz Schuberts gesamtes Werk für Violine und Klavier auf. 1987 erhielt er den Andrew Wolf Chamber Music Award. Beim Oregon Bach Festival 1988 spielte Kahane ein Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart und dirigierte dabei das Orchester vom Klavier aus. 1991 gründete er mit jungen Musikern und Studenten aus Boston das Gardner Chamber Orchestra, das er vier Jahre lang leitete. 1995 wurde er künstlerischer Leiter des Santa Rosa Symphony Orchestra. Als Gastdirigent trat er dann u. a. mit dem New York Philharmonic Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Saint Paul Chamber Orchestra und den Sinfonieorchestern von Chicago, Detroit, St. Louis, Baltimore und Indianapolis auf. 1997-2017 leitete er außerdem das Los Angeles Chamber Orchestra, mit dem er in der Saison 2005-06 sämtliche Klavierkonzerte Mozarts aufführte. 1988-95 unterrichtete Kanahe als Hochschullehrer an der Eastman School of Music in Rochester. Seit 2016 ist er Professor für Tasteninstrumente an der Thornton School of Music der University of Southern California. Die Sonoma State University zeichnete ihn 2005 mit einem Ehrendoktortitel aus.

 

13.9. Christer BLADIN wird 75

christer bladin

Er studierte an der Universität von Uppsala. Mit 18 Jahren gewann er den Björling-Wettbewerb in Stockholm und setzte dann sein Gesangstudium an der Musikhochschule von Freiburg i.Br. fort. Er debütierte 1972 am Theater von Freiburg i.Br. als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«. Er war 1972-76 am Stadttheater von Freiburg i.Br. engagiert, sang dann 1976-78 am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern, 1978-84 am Staatstheater Darmstadt (wo er u.a. 1980 als Admète in »Alceste« von Lully und 1983 in der Uraufführung von G. Klebes »Fastnachtsbeichte« mitwirkte), 1984-85 an der Hamburger Staatsoper und seit 1986 am Stadttheater von Bonn. Durch Gastverträge war er mit dem Opernhaus von Frankfurt a.M. und mit der Bayerischen Staatsoper München verbunden. Seine Karriere wurde durch eine Vielzahl von internationalen Gastspielen gekennzeichnet. So gastierte er 1982 in Nantes, 1983 an den Opernhäusern von Lüttich und Gent, 1984 und 1985 an der Oper von Nizza und bei den Festspielen von Perugia (u.a. als Lynceus in »Les Danaïdes« von A. Salieri als Partner von Montserrat Caballé), 1985 an der Oper von Rom und an der Mailänder Scala (als Evangelist in szenischen Aufführungen der Matthäuspassion von J.S. Bach), am Opernhaus von Zürich und in Montpellier. 1986 sang er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Froh im »Rheingold« im gleichen Jahr war er am Teatro Comunale Bologna zu hören, ebenfalls am Teatro Regio Turin sowie 1987-88 an der Oper Marseille. 1987 trat er beim Puccini Festival in Torre del Lago auf, 1988 am Opernhaus von Tours und bei den Festspielen von Aix-en-Provence (als Eustazio in »Armida« von Rossini). 1985 sang er den Orfeo bei der ersten französischen Aufführung von J. Haydns »Orfeo ed Euridice« beim Festival Vaison-la-Romaine. 1993 wirkte er in Montpellier in der Uraufführung der Oper »Le Château des Carpathes« von Philippe Hersant mit, 1994, wieder in Montpellier, in der der Oper »Marie de Montpellier« von René Koering. 1997 trat er in Montpellier in der Operette »Die lustigen Nibelungen« von Oscar Strauss als Siegfried und als Duncan in »Macbeth« von Ernest Bloch auf, 1998 an der Oper von Monte Carlo als Melot in »Tristan und Isolde«. Am Grand Théâtre Genf sang er 1999 den Froh, den Flavio in Bellinis »Norma« und den Boten in »Aida« sowie 2001 den Zinovi in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 2001 Gastspiel am Opernhaus von Toulouse als Froh, beim Maggio Musicale von Florenz in »Penthesilea« von Othmar Schoeck. Aus seinem sehr umfangreichen Repertoire sind noch ergänzend zu nennen: der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Prinz Ramiro in »La Cenerentola« von Rossini, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Malcolm in Verdis »Macbeth«, der Cassio im »Otello«, der Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, der Narraboth in »Salome« von R. Strauss, der Sali in »Romeo und Julia auf dem Dorfe« von F. Delius und der Alfred in der »Fledermaus«. Auch als Konzert- und Liedersänger kam er zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: RCA-Erato (»Parsifal«), Adès (»Le Château des Carpathes«), EMI (»Verkündigung« von Braunfels), Mondo Musica (Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, Teatro Fenice Venedig, 1982).

 

14.9. Ludmila SCHEMTSCHUK wird 75

ludmila schemtschuk

Sie wuchs in einem musikalischen Elternhaus in Dokutschajewsk (Ukraine) auf, wohin ihre Familie verzog, ihr Vater wie ihre Mutter waren Sänger. Sie studierte zuerst an der Musikschule von Donezk, dann 1968-73 am Konservatorium von Odessa bei Olga Blagovidowa, bei Bela Rudenko, Nikolai Orgenitsch und Alexander Woroschilow. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1970 am Opernhaus von Minsk. Sie war in der Saison 1973-74 dem Opernhaus von Kiew verbunden, ging aber für die Jahre 1974-77 an das Weißrussische Nationaltheater in Minsk. 1975 war sie Preisträgerin beim Concours Michail Glinka. 1976 folgte sie einem Ruf an das Bolschoi Theater Moskau, wo sie als Pauline in Tschaikowskys »Pique Dame« debütierte. 1977 Preisträgerin beim Concours Villa Lobos in Rio de Janeiro 1978 gewann sie beim Tschaikowsky-Gesangwettbewerb in Moskau eine Goldmedaille. Sie trat am Bolschoi Theater und bei Gastspielen an weiteren russischen Theatern in Partien wie der Azucena im »Troubadour«, der Amneris in »Aida«, der Prinzessin Eboli im »Don Carlos« von Verdi, der Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, der Dorabella in »Così fan tutte«, der Olga im »Eugen Onegin«, der Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der Marina im »Boris Godunow«, der Laura in »La Gioconda« von Ponchielli, der Carmen, der Charlotte in Massenets »Werther«, der Ortrud im »Lohengrin« und der Fricka im Nibelungenring auf. Bereits 1980 sang sie im italienischen Rundfunk RAI in der Uraufführung der (von Zoltán Peskó ergänzten) Oper »Salammbô« von M. Mussorgsky die Titelrolle. 1981 debütierte sie als Marfa an der Mailänder Scala, an der sie auch 1985 als Amneris, 1994 und 1999 als Äbtissin und als Wahrsagerin in »L’Ange de feu« von Prokofjew und 1998 nochmals als Marfa zu sehen war. 1983 erregte sie auf internationaler Ebene bei Konzerten in Wien Aufsehen. 1985-91 war sie als ständiger Gast an der Wiener Staatsoper zu hören. Dort sang sie in insgesamt 69 Vorstellungen die Amneris, die Laura, die Ulrica, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Azucena, die Marina und mit besonderem Erfolg die Marfa (unter Claudio Abbado). Seit 1985 Gastspiele an den Staatsopern von München und Hamburg. Sie gastierte bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, an der Staatsoper von Stuttgart (1987 als Santuzza) und bei den Festspielen in der Arena von Verona, wo sie 1985 die Azucena zum Vortrag brachte. Sie trat bis 1989 am Bolschoi Theater Moskau auf und wandte sich darauf einer ganz internationalen Karriere zu. Weitere Gastspiele und Konzerte am Teatro San Carlos Lissabon (1989 als Amneris), am Opernhaus von Zürich (1990 als Dido in »Les Troyens« von Berlioz) und am Opernhaus von Bonn (1991 als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«). 1990 sang sie als Antrittsrolle an der New Yorker Metropolitan Oper die Azucena; hier sang sie bis 1993 in insgesamt neun Vorstellungen auch die Ulrica. In Cincinnati gastierte sie 1992 als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, an der Oper von Houston/Texas als Amneris. Auch Gastauftritte in Finnland, Bulgarien und Ungarn. 1993 übernahm sie bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea die Rolle der Amneris. 1995 gastierte sie an der Oper von Rom als Amelfa in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«. 1995 gastierte sie dann auch wieder am Bolschoi Theater als Azucena. 1997 sang sie am Teatro Filarmonico Verona die Amneris, 1998 am Opernhaus (Mariinski Theater) St. Petersburg die Ljubow in Tschaikowskys Oper »Mazeppa«. 2000 sang sie am Theater von Cagliari in der italienischen Erstaufführung der Tschaikowsky-Oper »Tscherewitschki« (»Die Pantöffelchen«) die Solokha, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Ulrica. Seit 1984 führte sie den Titel einer Verdienten Künstlerin der UdSSR. Der Name der Künstlerin kommt auch in der Schreibweise Ludmilla Semtschuk vor.

Schallplattenaufnahmen der staatlichen russischen Produktion (Melodiya); sie sang auf CBS in einer vollständigen Aufnahme von Mussorgskys »Salammbô«; auf Dynamic erschien ein Mitschnitt von Tschaikowskys »Tscherewitschki« (Cagliari 2000); auf Pioneer-Video in »La Gioconda«.

 

14.9. Kate HURNEY wird 80

kate hurney

Sie absolvierte ihre Musik- und Gesangstudium an der Tufts University, an der Columbia University, am New England Conservatory, an der Juilliard und der Manhattan School of Music, in Europa an der Accademia Chigiana in Siena und im Internationalen Opernstudio in Zürich. Sie debütierte bei der American Opera in der Carnegie Hall in New York und trat dann in Konzerten mit den Sinfonieorchestern von Houston/Texas, Miami und Buffalo, mit dem National Orchestra Santo Domingo und in Deutschland mit dem Orchester des Südwest-Funks auf. Mit der American Opera Society trug sie amerikanische Salonmusik des 19. Jahrhunderts vor. Sie gastierte aber auch an zahlreichen Opernhäusern in den USA wie in Europa in Partien für lyrischen Koloratursopran, so an den Opern von Houston, Boston, Chicago und Dallas, bei der Opera Rara in London, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Opernhaus von Zürich, am Stadttheater von Freiburg i. Br. und bei der Wolf Trap Opera, am Opernhaus von Nizza und am Théâtre des Champs-Élysées Paris, in Belfast und beim Wexford Festival. Sie setzte ihre Konzertkarriere weiter fort und sang u.a. 1986 und 1987 in der St. Patricks Kathedrale in New York irische religiöse Vokalmusik.

Schallplatten: Rubini Society (»Poseideon and Ardee«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://katehurney.com/

 

16.9. Jaakko KORTEKANGAS wird 60

 Er war an der Sibelius-Akademie in Helsinki Schüler von Matti Lehtinen, später von Oliva Rahus und von Herbert Brauer in Berlin. 1989 gewann er den Nationalen Finnischen Gesangwettbewerb von Lappeenranta. Nachdem er seine Ausbildung im Opernstudio in Zürich vervollständigt hatte, wurde er 1990 an das Stadttheater von Freiburg i.Br. verpflichtet. Hier hatte er wie auch bei Gastspielen in einer Anzahl von Bühnenpartien seine Erfolge: als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Belcore in »L‘Elisir d’amore«, als Figaro im »Barbier von Sevilla« und als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten. 1992 gastierte er am Theater von Bern (Schweiz) in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1998 trat er am Theater von Freiburg i.Br. in »One Touch of Venus« von Kurt Weill auf, 1999 als Valentin im »Faust« von Gounod. Als Konzert- und Oratoriensänger kam er in Europa wie in Nordamerika zu einer erfolgreichen Karriere; so gab er 1990 ein Konzert in der New Yorker Merklin Concert-Hall.

Schallplatten: Finlandia (»Pohjalaisia« von Madetoja).

 

16.9. Mario PERUSSO wird 85

 Biographie des argentinischen Dirigenten auf Englisch:

https://teatrocolon.org.ar/en/artistas/mario-perusso

 

17.9. Antonio BEVACQUA wird 80

antonio bevacqua

 Er übte zuerst den Beruf eines Wirtschaftsberaters aus und ließ erst spät seine Stimme durch den Pädagogen Raffaele Tenaglia in Mailand ausbilden. 1970 war er Gewinner des Gesangwettbewerbs von Spoleto; 1971 erfolgte sein Bühnendebüt am Teatro Regio von Parma als Tamino in der »Zauberflöte«. Es kam zur Entwicklung einer bedeutenden Karriere in Italien; so sang er an der Oper von Rom, am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Massimo Palermo, an den Opernhäusern von Triest und Parma. Im italienischen Fernsehen wirkte er in einer Aufführung von Carl Orffs »Trionfo di Afrodite« mit. Zu Gast u.a. auch an der Oper von Marseille. Von seinen Rollen sind hervorzuheben: der Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Dorvil in »La scala di seta«, gleichfalls von Rossini, der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Herzog in Verdis »Rigoletto«, der Fenton in dessen »Falstaff«. Den Cassio in Verdis »Otello« sang er beim Maggio Musicale von Florenz zusammen mit Wladimir Atlantow und Kiri Te Kanawa; davon ist eine Video-Aufnahme unter dem Etikett VHS-Beta vorhanden.

 

18.9. Jolanta RADEK wird 65

jolanta radek

Tochter der polnischen Mezzosopranistin Krystyna Szostek-Radkowa. Erste Auftritte als Kind an der Warschauer Nationaloper in Boris Godunow und Tosca. Diplome an der Musikakademie in Warschau (1980 Flöte, 1982 Gesang). 1982/83 an der Warschauer Kammeroper. 1983–92 Solistin der Wiener Volksoper (u. a. Pamina in Die Zauberflöte, Fiordiligi in Così fan tutte, Donna Anna in Don Giovanni, Gräfin in Die Hochzeit des Figaro, Mimi in La Bohème, Terinka in Der Jakobiner, Marie in Die verkaufte Braut, Friederike in Der Musikant, Gretel in Hänsel und Gretel, Dorotka in Schwanda der Dudelsackpfeifer, Lauretta in Gianni Schicchi, Antonia in Hoffmanns Erzählungen). Seit 1983 zahlreiche Gastspiele an internationalen Opernhäusern in Europa und den USA. Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten und Regisseuren wie N. Harnoncourt und H. Kupfer. Am 15.8.1986 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper Die schwarze Maske von Krzystof Penderecki in der Partie der Daga mit (und sang diese Partie anschließend auch an der Wiener Staatsoper) und sang im gleichen Jahr in Salzburg auch in einem Kirchenkonzert. Sie wirkte auch bei den Seefestspielen Mörbisch und den Innsbrucker Festwochen mit.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.jolantaradek.com/

 

18.9. Ruth HESSE wird 85

ruth hesse als magdalene in bayreuth

 Sie erhielt ihre Ausbildung zuerst bei Peter Offermanns in Wuppertal, dann bei Hildegard Scharf in Hamburg, schließlich studierte sie in Mailand. Sie debütierte 1958 am Stadttheater von Lübeck als Orpheus von Gluck und blieb an diesem Haus bis 1960. 1960-62 war sie am Staatstheater Hannover engagiert. Seit 1960 gab sie regelmäßig Gastspiele an der Hamburger Staatsoper. 1962 wurde sie an die Deutsche Oper Berlin berufen, an der sie bis 1995 eine große Karriere hatte, die sich bei vielen Gastspielen im In- und Ausland auch dort als erfolgreich erwies. Als hervorragende Wagner-Altistin sang sie viele Jahre hindurch bei den Bayreuther Festspielen, und zwar 1960-61 eines der Blumenmädchen, 1960-61 und 1963-66 einen der Knappen sowie 1960 und 1963-64 das Altsolo im »Parsifal«, 1961 die Rossweisse sowie 1963 und 1966 die Schwertleite in der »Walküre«, 1963-64 die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1965 die Mary in »Der fliegende Holländer«, 1966 die Floßhilde im Nibelungenring, schließlich 1979 die Ortrud im »Lohengrin«. Bei den Salzburger Festspielen hatte sie 1974-75 große Erfolge als Amme in der »Frau ohne Schatten«. 1965-88 trat sie regelmäßig an der Wiener Staatsoper (seit 1982 österreichische Kammersängerin) auf, wo sie 19 Rollen in 203 Vorstellungen zum Vortrag brachte: die Ortrud, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Mary, die Magdalene, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Azucena im »Troubadour«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Fricka im Ring-Zyklus, die Waltraute in der »Götterdämmerung«, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Kundry im »Parsifal«, die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Amme in der »Frau ohne Schatten« und die Küsterin in »Jenufa« von Janácek. Sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1969 als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 1971 als Fricka, 1975-76 wieder als Amme), an der Oper von Lyon (1966 als Brangäne, 1967 als Ortrud und als Fricka), beim Holland Festival (1968 als Herodias, 1972 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi), am Teatro Colón Buenos Aires (1979 als Amme in der »Frau ohne Schatten«) und sang die Herodias 1975 in einer konzertanten »Salome«-Aufführung in der New Yorker Carnegie Hall. 1966 hörte man sie in Paris als Carmen, 1967 an der Oper von Bordeaux, 1972 sang sie an der Pariser Grand Opéra in »Le nozze di Figaro« und in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, jedes Mal mit großem Erfolg. Weitere Gastspiele an der Königlichen Oper Stockholm, an den Opernhäusern von Marseille, Toulouse und Rio de Janeiro, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in Amsterdam, an der Oper von Rom (1971 als Fricka), in Turin, am Teatro Fenice Venedig (1971 als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky), in Mexico City (1970 als Fricka), Barcelona (1977 als Herodias), am Grand Théâtre Genf (1978 als Amme in der »Frau ohne Schatten«) und an der Chicago Opera. Beim Festival von Orange hörte man sie 1973 als Brangäne, 1974 als Herodias. Auch als Interpretin zeitgenössischer Musik wurde sie bekannt; so sang sie am 7.4.1965 in der Uraufführung der Oper »Der junge Lord« von Henze an der Deutschen Oper Berlin. Dort hatte sie 1988 einen besonderen Erfolg als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Nicht zuletzt war sie eine der bedeutendsten Konzert- und Oratorienaltistinnen innerhalb ihrer Generation in Deutschland. Sie lebte nach Beendigung ihrer Karriere in Hallstatt (Österreich), war aber auch im pädagogischen Bereich tätig.

Die dunkel timbrierte, groß dimensionierte, zu intensiver Dramatik des Ausdrucks befähigte Stimme der Sängerin erscheint auf den Marken Electrola (»Die Meistersinger von Nürnberg«, Querschnitt »Die verkaufte Braut«), DGG (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, »Der junge Lord« von Henze), Concert Hall (Mozart-Requiem), Westminster (Fricka und Waltraute in vollständigem »Ring des Nibelungen«, Ortrud im »Lohengrin«), CBS (»Violanta« von Korngold), HRE (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Eurodisc, Philips (Floßhilde im »Rheingold«), Rodolphe Records (Mitschnitt »Tristan und Isolde«), Melodram (Herodias in »Salome«, Festspiele von Orange 1974); Dream Live Video (Brangäne in »Tristan und Isolde«, Orange Festival 1973).

 

21.9. Der dänische Bariton Johan-René SCHMIDT wird 60

 

21.9. Hedda HEUSSER wird 100

hedda heusser

 Sie war am Konservatorium von Zürich Schülerin von Ria Ginster, von Sylvia Gähwiller und Alice Frey-Knecht, von Giannina Arangi-Lombardi in Mailand, von Maria Ivogün in München und von Thea Linhard-Böhm in Wien. Sie begann ihre Karriere 1941 am Stadttheater von Luzern, dem sie bis 1943 als Mitglied angehörte. In den Jahren 1943-47 sang sie am Theater von St. Gallen, 1947-50 am Theater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern und war dann in der Spielzeit 1950-51 an der Wiener Staatsoper verpflichtet (an der sie als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« debütierte und als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Papagena in der »Zauberflöte«, als Gilda im »Rigoletto« und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« in insgesamt 29 Vorstellungen aufgetreten ist). 1952-53 gehörte sie zum Ensemble des Opernhauses von Frankfurt a.M. Danach nahm sie kein festes Engagement mehr an, gastierte vielmehr und trat oft im Rundfunk auf. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1950 die Papagena, 1953 war sie in Amsterdam als Gilda zu Gast. In den Jahren 1953-58 war sie in einer Anzahl von Operettensendungen des Westdeutschen Rundfunks Köln zu hören. In der Spielzeit 1946-47 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Adele in der »Fledermaus«, 1949-50 als Königin der Nacht, 1950-51 als Olympia und als Arsena im »Zigeunerbaron«, 1961-62 als Rosina. Auch Gastspiele am Opernhaus von Genf (1950 als Blondchen und als Barbarina in »Le nozze di Figaro« sowie 1953 als Susanna in der gleichen Oper), in Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Sie sang auf der Bühne eine Vielfalt von Rollen aus dem lyrischen wie aus dem Koloratur-Repertoire: die Nedda im »Bajazzo« und die Musetta in »La Bohème«, dazu zahlreiche Operetten-Partien. Am Theater von St. Gallen sang sie 1945 in der Schweizer Premiere der Operette »Die ungarische Hochzeit« von Nico Dostal die Rolle der Etelka. Auch als Konzertsolistin ist sie bekannt geworden. Ihre Tochter, Barbara Fuchs, wurde wie ihre Mutter eine erfolgreiche Sopranistin.

Schallplatten: MMS (vollständige Operette »Die Fledermaus«, dazu einige Opern-Querschnitte), Nixa (Zerline in kompletter »Don Giovanni«-Aufnahme), RCA (Operetten-Querschnitte aus Sendungen des WDR Köln), Vox (»Orfeo ed Euridice« von J. Haydn).

 

22.9. John TOMLINSON wird 75

john tomlinson

 Er wuchs in der Stadt Lancaster auf und studierte zunächst an der Universität Manchester Architektur und Brückenbau. Er erwarb dort den Grad eines Bachelor of Science. Dann ließ er seine Stimme am Royal College of Music in Manchester, vor allem durch Patrick McGuigan, ausbilden. Weitere Studien bei Otakar Kraus und bei Rupert Bruce-Lockhart in London, auch bei der Gesanglehrerin Moya Joel, die er 1969 heiratete. Seit 1968 war er Chorist bei der Scottish Opera Glasgow. 1970-73 war er Chorist bei den Festspielen von Glyndebourne und 1971-72 auch der Glyndebourne Touring Opera Company. Er übernahm dann auch Solopartien, zunächst bei der Glyndebourne Touring Opera Company (1971 einen der Priester und den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte«, 1972 kleinere Partien in Verdis »Macbeth«, 1972-73 den Colline in »La Bohème«, 1973 den Banquo in Verdis »Macbeth«), dann auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1973 einen der Diener im »Capriccio« von R. Strauss, einen Priester und den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte« sowie den Kameramann in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1974 den Silvano in Cavallis »La Calisto«; die letztgenannte Partie sang er bereits ein Jahr zuvor beim Gastspiel des Glyndebourne Festival in Kopenhagen; nach langer Pause gastierte er 1999 und 2004 wieder hier und zwar als Golaud in »Pelléas et Mélisande«). Am 11.6.2017 wirkte er beim Glyndebourne Festival in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von Brett Dean mit. 1972 sang er bei der Kent Opera den Leporello im »Don Giovanni« und den Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Seit 1974 hatte er bei der English National Opera London eine bedeutende Karriere (Debüt als Mönch im »Don Carlos« von Verdi); hier hörte man ihn als Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti, als Masetto im »Don Giovanni«, als König Marke in »Tristan und Isolde«, als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Fasolt im »Rheingold«, als Herzog Blaubart von B. Bartók, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Sparafucile im »Rigoletto«, als Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra«, als Pater Guardian in »La forza del destino«, als Mosè von Rossini und als Ochs im »Rosenkavalier«. Er wirkte dort u.a. 1977 in der Uraufführung der Oper »The Royal Hunt of the Sun« von Iain Hamilton mit. Seit 1977 auch an der Covent Garden Opera London aufgetreten (Debüt: einer der Juden in »Salome« von R. Strauss), u.a. als Colline, als Leporello wie als Commendatore im »Don Giovanni«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Timur in Puccinis »Turandot«, 1984 in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, als Wotan, Hunding und Hagen im Nibelungenring, als Pogner wie als Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als König Marke, als Gurnemanz, als Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, als General in »Der Spieler« von Prokofjew, in mehreren Partien in »Die Nase« von Schostakowitsch, als Dr. Carlos Conde in »The Exterminating Angel« von Thomas Adès und als Warlaam im »Boris Godunow«. Er wirkte an der Covent Garden Opera auch in den Uraufführungen der Opern »Gawain« (am 30.5.1991 als Grüner Ritter) und „The Minotaur“ (am 15.4.2008 in der Titelrolle) von Harrison Birtwistle mit. Er sang auch bei der New Opera Company London. Bereits 1974 gestaltete er in einer Opernsendung der BBC London den Banquo in der Urfassung von Verdis »Macbeth«, am Grand Théâtre Genf 1980 den Masetto und 1993 den Pimen im »Boris Godunow«. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1984 als Banquo und 1988 als Pimen, an der Oper von San Francisco 1983 als Pimen, 1984 als Ramfis in »Aida«, 1985 als Hunding in der »Walküre« und als Hagen in der »Götterdämmerung« sowie 1986 als Banquo. 1983 trat er an der Oper von San Diego als König Heinrich im »Lohengrin« auf, in Vancouver als Zaccaria in Verdis »Nabucco«. 1987 Gastspiel in Amsterdam als Ochs und an der Opera Scotland als Claggart in »Billy Budd« von B. Britten. 1988-92 und 1994-98 sang er sehr erfolgreich bei den Festspielen von Bayreuth den Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«, 1989-92 und 1994-98 dazu auch den Wanderer im »Siegfried«, 1993 den König Marke sowie den Titurel im »Parsifal«, 1996 den Gurnemanz. 1999 den König Heinrich, 2000-02 den Hagen und 2003-04 und 2006 den Fliegenden Holländer. 1988 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Hagen. Bei den Festspielen von Salzburg trug er 1988 das Bass-Solo im »Messias« sowie 2009 den Rocco in konzertanten Aufführungen von Beethovens »Fidelio«  und 2013 den Grünen Ritter in »Gawain« von H. Birtwistle vor. Am 28.7.2016 wirkte er bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper »The Exterminating Angel« von Thomas Adès in der Partie des Dr. Carlos Conde mit. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1990 den Rocco und das Bass-Solo in der Matthäuspassion von J.S. Bach, 1991 den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 2005 den Balstrode in »Peter Grimes« von B. Brittten. An der English National Opera London hörte man ihn 1990-91 als Mephisto im »Faust« von Gounod, an der Opera North Leeds als Boris Godunow. 1989 sang er an der Covent Garden Oper den Hunding in der »Walküre«, 1991 den Hagen, 1991 bei einem Gastspiel der Opera North in Rotterdam die Titelpartie in »Attila« von Verdi, 1992 an der Berliner Staatsoper den Gurnemanz, 1995 wieder an der Berliner Staatsoper den Hagen, 1996 am gleichen Haus den Wotan im Nibelungenring. 1997 trat er an der Staatsoper Berlin als Sarastro in der »Zauberflöte«, an der Covent Garden Oper London als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. 1997 sang er bei der English National Opera London den Ochs, 1998 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, ebenfalls 1998 (konzertant) in der Royal Festival Hall in London den Gurnemanz. 1998 trat er bei der English National Opera London als Boris Godunow auf. 1999 debütierte er an der Metropolitan Oper New York in der Partie des Moses in »Moses und Aron« von Schönberg, hier sang er auch 2001 den Gurnemanz, 2003 neuerlich den Moses, 2009 den Wotan, den Wanderer und den Hagen im Nibelungenring und 2017 den Dr. Carlos Conde in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Exterminating Angel« von Thomas Adès. An der Staatsoper Berlin sang er 1999 den Hans Sachs. 2000 sang er an der Londoner Covent Garden Oper den grünen Ritter in »Gawain« und den Hans Sachs, 2001 den Kardinal Borromeo in »Palestrina« von H. Pfitzner, 2000 an der Staatsoper von Dresden den Ochs. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1992-2013 in insgesamt 17 Vorstellungen als Landgraf im »Tannhäuser«, als Gurnemanz sowie als Wotan, als Wanderer und als Hagen. 2010 gastierte er als Hunding an der Mailänder Scala, an der er bereits 1980 in Konzerten aufgetreten ist. 2008 sang er beim Edinburgh Festival das Bass-Solo in dem Oratorium »A Child of Our Time« von M. Tippett. In der Spielzeit 2012/13 sang er an der Bayerischen Staatsoper München den Gurnemanz. 2018 gastierte er als Moses in »Moses und Aron« an der Semperoper Dresden. Er galt als einer der großen Darsteller unter den Sängern seiner Generation. Neben seinem Wirken auf der Bühne stand eine gleichwertige Konzertkarriere. Dabei war das Repertoire des Sängers sehr umfangreich und reichte von Werken der Barockzeit bis zu zeitgenössischen Kompositionen.

Lit: M. Finch: John Tomlinson (in »Opera«, 1990); F. Maddocks: A Wagnerian on the Crossroads (in »Opera«, 1998).

Seine Stimme ist auf sehr vielen Schallplattenaufnahmen zu hören; er sang auf den Marken HMV (Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti, »Giulio Cesare« von Händel), DGG (»Der Messias«, »Eracle«, »Acis and Galatea« und »Alcina« von Händel, »La forza del destino« von Verdi, »Manon Lescaut« von Puccini), RCA (»Naïs« von Rameau, »Tosca«), Decca (Melchthal in Rossinis »Wilhelm Tell«, Geist in »Hamlet« von A. Thomas), GGR (»Guntram« von Richard Strauss), Erato (Don Alfonso in »Così fan tutte«, Figaro in »Le nozze di Figaro«), EMI (Hagen in der »Götterdämmerung«, Falstaff in »At the Boar’s Head« von G. Holst, Titelrolle in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók), Teldec (Wotan im »Rheingold«, Sechs Orchesterlieder von A. Schönberg), Supraphon (»Griechische Passion« von Bohuslaw Martinù), Opera Rara (»Gabriella di Vergy« von Donizetti), Etcetera (»Punch and Judy« von Birtwistle), Collins (»Gawain« von H. Birtwistle), Calig-Verlag (»Der Waffenschmied« von Lortzing), Voce (Urfassung von Verdis »Macbeth«), Chandos (Recital, Titelrolle im »Boris Godunow«, Querschnitt »Der Rosenkavalier« in englischer Sprache als Ochs, Sparafucile im »Rigoletto«, Claggart in »Billy Budd« von B. Britten, Johann im »Werther« von Massenet von 1977), Teldec/East West Records (Hunding im 1. Akt der »Walküre«); Teldec-Video (»Das Rheingold«, »Die Walküre«, »Siegfried«, »Götterdämmerung« und »Parsifal«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.johntomlinson.org/

 

22.9. Anna TOMOWA-SINTOW wird 80

anna tomowa sintow

 Ihre Mutter sang im Opernchor in Stara Zagora; sie stand dort bereits als Kind der Butterfly auf der Bühne. Ausbildung am Konservatorium von Sofia bei Zlatew-Tscherkin; auch Schülerin von Katja Spiridonova in Sofia. Debüt am Theater von Stara Zagora als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Beginn der internationalen Laufbahn 1969 am Opernhaus von Leipzig, wo sie als Abigaille in Verdis »Nabucco« debütierte und bis 1972 wirkte. Hier erregte sie in Partien wie der Butterfly, der Traviata, der Leonore im »Troubadour«, der Desdemona in Verdis »Otello«, der Manon Lescaut in der gleichnamigen Puccini-Oper, der Donna Anna im »Don Giovanni«, der Ninabella in Werner Egks »Die Zaubergeige« und der Arabella von Richard Strauss Aufsehen. 1969 erstes Gastspiel an der Staatsoper Berlin als Butterfly. 1970 Preisträgerin beim Gesangwettbewerb von Sofia, 1971 erster Preis beim Concours von Rio de Janeiro. Sie wurde dann 1972 Mitglied des Ensembles der Berliner Staatsoper, wo sie bereits während ihres ersten Jahres zur Kammersängerin ernannt wurde. Hier vergrößerte sie ihr Repertoire um die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Aida, die Tosca, die Elisabeth im »Tannhäuser« und die Elsa im »Lohengrin«. Der erste internationale Durchbruch gelang 1973 mit dem Verdi-Requiem im Invaliden-Dom in Paris und ein paar Monate später mit der Desdemona in Genf, wo sie 1983 auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro« sang. Noch im selben Jahr eröffnete sie die NHK Hall in Tokyo mit Beethovens 9. Sinfonie unter Wolfgang Sawallisch. 1973 wurde sie von Herbert von Karajan entdeckt und für die Uraufführung von Carl Orffs »De temporum fine comoedia« (20.8.1973) bei den Salzburger Festspielen verpflichtet. Seither war sie ständiger Gast bei den Salzburger Festspielen. Sie sang hier 1975-78 die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlo«, 1976 und 1980 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1977-78 und 1987-88 die Donna Anna, 1982 die Ariadne, 1983-84 die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1985-86 und 1990 die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss und 1989 die Tosca. Sie wirkte dort auch in Konzerten mit: 1976 in Beethovens 9. Sinfonie und den Vier letzten Lieder von R. Strauss, 1984 im Verdi-Requiem und 1989 im Mozart-Requiem (im Salzburger Dom zum Gedächtnis für Herbert von Karajan); 1991 gab sie bei den Salzburger Festspielen sehr erfolgreich einen Liederabend. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1976 und 1984 die Elsa im »Lohengrin«, 1977 in der Matthäuspassion von J.S. Bach, 1979 in Beethovens Missa solemnis, 1980 im Mozart-Requiem, 1982 die Vier letzten Lieder von R. Strauss, 1983 das Sopran-Solo im Deutschen Requiem von Brahms, 1987 die Donna Anna, 1989 im Verdi-Requiem. Nach ihrem Debüt als Fiordiligi an der Covent Garden Opera London (1975) kehrte sie regelmäßig dorthin zurück, als Elsa, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Ariadne, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Maddalena in »Andrea Chénier«, als Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor«, als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Tosca und als Marschallin. Ihr Debüt an der Mailänder Scala gab sie 1975 mit den Vier letzten Liedern von R. Strauss unter Wolfgang Sawallisch; sie sang hier 1981 die Elsa im »Lohengrin« unter Claudio Abbado in einer Inszenierung von Giorgio Strehler und 1982 die Maddalena in »Andrea Chénier«; 1992 gab sie hier sehr erfolgreich einen Liederabend. Mit dem Ensemble der Scala gastierte sie 1981 als Desdemona in Japan (mit Plácido Domingo als Otello unter der musikalischen Leitung von Carlos Kleiber). Beim Maggio Musicale Fiorentino gastierte sie 1989 als Marschallin. 1977 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Gräfin in »Le nozze di Figaro« unter Herbert von Karajan und leitete damit eine lange Gastspielkarriere an diesem Haus ein. Hier sang sie bis 1996 in insgesamt 89 Vorstellungen die Tosca, die Donna Anna, die Ariadne, die Leonore in »La forza del destino«, die Marschallin, die Arabella, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Desdemona, die Titelrolle in Puccinis »Manon Lescaut«, die Aida, die Tatjana, die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss sowie die Vier letzten Lieder von R. Strauss. 1987 wurde sie zur Wiener Kammersängerin ernannt. Regelmäßige Gastspiele an der Bayerischen Staatsoper München als Aida (unter Riccardo Muti), als Manon Lescaut von Puccini (unter Riccardo Chailly), als Marschallin, als Arabella, als Ariadne, als Donna Anna, als Amelia in Verdis »Un ballo in amschera«, als Butterfly und als Tosca. Bei der Japan-Tournee der Bayerischen Staatsoper 1988 sang sie die Arabella in der japanischen Erstaufführung der gleichnamigen Richard-Strauss-Oper. Die Arabella hat immer eine sehr wichtige Rolle in ihrer Karriere gespielt. Sie sang diese Partie jeweils bei Neuproduktionen in Köln, Hamburg (Regie: Otto Schenk) und Zürich. In Zürich folgten auch erfolgreiche Neuinszenierungen von »Ariadne auf Naxos« und von »Tosca« (Regie: Tito Gobbi). An der Grand Opéra Paris wurde sie gefeiert 1981 als Donna Anna und als Leonora in »La forza del destino«, 1982 als Elsa und 1984 als Elisabeth im »Tannhäuser«. 1984 sang sie am Grand Théâtre Genf neben Luciano Pavarotti und Piero Cappuccilli unter der musikalischen Leitung von Riccardo Chailly in einer vom Fernsehen übertragenen Aufführung von Verdis »Un ballo in maschera«. Ihr USA-Debüt gab sie 1974 in San Francisco als Donna Anna, hierher kehrte sie 1976 als Leonora in »La forza del destino« und 1979 als Elisabetta in Verdis »Don Carlo« zurück. Auch an der New Yorker Metropolitan Oper hatte sie ihre Erfolge, wo sie 1978 als Antrittsrolle die Donna Anna sang. Hier hörte man sie bis 1993 in insgesamt 62 Vorstellungen als Marschallin, als Elsa, als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, als Aida, als Traviata und als Tosca sowie in der Gala anlässlich des 100jährigen Bestehens der MET, wo sie das Publikum mit einer sensationellen Darbietung der Arie der Elvira aus Verdis »Ernani« begeisterte. Sie wurde ein besonderer Liebling des Publikums in Chicago. Nach ihrem Debüt als Donna Anna im Jahr 1980 sang sie dort auch die Aida, die Butterfly, die Leonora im »Troubadour«, die Traviata, die Marschallin und die Tatjana. 1990 sang sie am Opernhaus von Bonn ihre erste Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1991 in Barcelona die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, in Madrid die Ariadne. 1992 gastierte sie in Leipzig als Tosca, an der Deutschen Oper Berlin als Leonore im »Troubadour«. 1993 sang sie zunächst konzertant in Paris und dann szenisch in der Megaron-Halle in Athen die Titelrolle in der R. Strauss-Oper »Die ägyptische Helena«, 1995 am Opernhaus von Zürich die Norma. 1998 sang sie an der Berliner Staatsoper die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und im Palau de la Musica Barcelona (konzertant) die Titelrolle in »Salome« von R. Strauss. 1999 hörte man sie am wieder aufgebauten Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper. 2000 sang sie an der an der Deutschen Oper Berlin die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« unter Christian Thielemann sowie in Oviedo die Maddalena in »Andrea Chénier«. 2001 feierte sie in Sofia mit einer konzertanten Aufführung der »Aida« ihr 35jähriges Bühnenjubiläum. 2002 gastierte sie mit dem Ensemble des Opernhauses Sofia mit Verdis »Un ballo in maschera« und »Don Carlo« in Japan. 2004 sang sie an der Oper von Tel Aviv die Fremde Fürstin in »Rusalka« von A. Dvorák. 2013 kehrte sie sehr erfolgreich an die Berliner Staatsoper zurück als Saburova in Rimsky-Korssakows Oper »Die Zarenbraut« und gab 2014 in der gleichen Partie ein erfolgreiches Comeback an der Mailänder Scala. Als 2017 nach jahrelangen Renovierungsarbeiten die Staatsoper Unter den Linden in Berlin wiederöffnet wurde, rezitierte sie im Rahmen eines Festaktes den Prolog zu Goethes »Faust« vor einer szenischen Aufführung von Robert Schumanns »Szenen aus Goethes Faust«. Noch 2018 trat sie als Madelon in »Andrea Chénier« am Gran Teatre del Liceu in Barcelona auf. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin hatte sie eine große Karriere auf internationaler Ebene. Dabei sang sie Beethovens 9. Sinfonie und Missa solemnis, das Deutsche Requiem von Brahms, Bruckners Te Deum, die Krönungsmesse und das Requiem von Mozart, Bachs Magnificat, H-Moll-Messe und Matthäus-Passion, das Verdi-Requiem und die Vier letzten Lieder von Richard Strauss. Sie hat außerdem zahlreiche Liederabende in Paris, London, an der Mailänder Scala, im Wiener Musikvereinssaal, in Berlin, Hamburg, München, Barcelona, Madrid, Athen, beim Schleswig-Holstein Festival und in Tokyo gegeben.

Lit. H.P. Müller: »Anna Tomowa-Sintow« (Leipzig, 1980), Anna Tomowa-Sintow (in »Opera«, 1987).

Schallplatten: Eterna (9. Sinfonie und Missa solemnis von Beethoven, Ein deutsches Requiem von Brahms), DGG (»De temporum fine comoedia«, Donna Anna in »Don Giovanni«, Marschallin im »Rosenkavalier«, Titelrolle in »Ariadne auf Naxos«, »Die Zauberflöte«, Mozart-Requiem), HMV-Electrola (Mozart-Requiem, Krönungsmesse von Mozart, Te Deum von Bruckner, Ein deutsches Requiem, »Lohengrin«, alles unter H. von Karajan), Orfeo (»Aida«, »Capriccio«), Capriccio (Verdi-Arien, »Madame Butterfly«), Decca (Gräfin in »Le nozze di Figaro«, »Das Wunder der Heliane« von Korngold), Voce (»Der Vampyr« von Marschner), Sony (»Eugen Onegin«); Topaz-Video (»Andrea Chénier« von Giordano), Decca-Video (»Fürst Igor«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.tomowa-sintow.com/

 

22.9. William POWERS wird 80

william powers

 Er war anfänglich in kaufmännischen Berufen tätig, u.a. als Repräsentant einer pharmazeutischen Firma und wurde dann Soldat. Endlich entschloss er sich zum Gesangstudium, das an der Illinois Wesleyan University, bei Lewis Whikehart in Bloomington und bei Frederick Wilkerson in New York absolviert wurde. Bühnendebüt 1964 an der Oper von Chicago als Mönch in Verdis »Don Carlos«. Er trat darauf an den großen Opernbühnen in den USA erfolgreich auf: in Baltimore und Cincinnati, in Kansas City und Memphis, in Philadelphia und Pittsburgh, in San Diego, San Antonio und San Francisco (1972 als Caronte in Monteverdis »L‘Orfeo« und 1978 als Dr. Reischmann in »Elegy for Young Lovers« von H.W. Henze). 1972 sang er an der City Opera New York den Leporello im »Don Giovanni« und den Monterone im »Rigoletto«. 1996 trat er in Cleveland als Mephisto im »Faust« von Gounod auf. 2000 gastierte er am Theater an der Wien in Wien als Bailli im »Werther« von Massenet. Bedeutende Karriere auch im Konzertsaal. Zeiweilig verheiratet mit der Mezzosopranistin Jennifer Larmore.

Schallplatten: CRI.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.wpbaritone.com/WilliamPowers/Welcome.html

 

23.9. Die mexikanische Sopranistin Liliana GÓMEZ ARZAPALO wird 60

 

23.9. Rebecca LITTIG wird 70

rebecca littig

Sie studierte zuerst an der Maryland University in den USA, ließ dann aber ihre Stimme durch Luigi Ricci in Rom ausbilden. 1984 begann sie ihre Karriere mit einem ersten Engagement an der Staatsoper von Stuttgart. Sie trat dann als Gast an den großen Bühnen in Deutschland, u.a. an den Staatsopern von Hamburg und München, in Berlin und Karlsruhe, auf. 1986 gastierte sie als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« an der Wiener Staatsoper. An der Mailänder Scala debütierte sie 1985 in der Oper »Atem« von Franco Donatoni und sang 1986 in der italienischen Erstaufführung von Luciano Berios »Un Re in ascolto« (als Sopran II) und wiederholte diesen Auftritt 1989 bei der Erstaufführung der gleichen Oper an der Covent Garden Oper London. 1988 hörte man sie am Muziektheater in Amsterdam als Blondchen, 1988 am Landestheater von Innsbruck als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1990 an der Komischen Oper Berlin als Elettra in Mozarts »Idomeneo«. 1989-94 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Blumenmädchen im »Parsifal« auf. 1997 sang sie am Staatstheater Darmstadt die Hilda Mack in »Elegie für junge Liebende« von H.W. Henze. Am Staatstheater von Karlsruhe nahm sie an der Uraufführung der Oper »Farinelli« von Siegfried Matthus teil (27.2.1998). Sie gastierte auch am Grand Théâtre Genf (1981 als Blondchen) und am Opernhaus (Aalto-Theater) von Essen (1999). 2000 trat sie am Staatstheater von Kiel als Woglinde in der »Götterdämmerung« auf. Aus ihrem umfassenden Repertoire für die Bühne sind noch die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Norina im »Don Pasquale« und die Gilda im »Rigoletto« zu nennen. Sie übernahm auf der Bühne wie im Konzertsaal gerne Aufgaben in zeitgenössischen Werken.

 

23.9. Björn ASKER wird 80

Er war der Sohn des bekannten Organisten und Chordirektors Hilding Asker (1910-83), der in Stockholm wirkte. Er war 1966-69 an der Königlichen Musikhochschule Schüler von Dagmar Gustafson und Hugo Hasslo, in Deutschland von Clemens Kaiser-Breme. Vervollständigung der Ausbildung durch weitere Studien bei dem berühmten Bariton Tito Gobbi in Rom. Er debütierte 1970 an der Königlichen Oper Stockholm als Peter in »Resan« von Lars Johan Werle. Seither Mitglied dieses Opernhauses. Hier wirkte er u.a. am 18.1.1973 in der Uraufführung der Oper »Tintomara« von Lars Johan Werle mit. Große Erfolge bei den Opernfestspielen im Drottningholmer Schlosstheater; Gastspiele an den Opernhäusern von Helsinki und Tel Aviv. Vor allem als Interpret heldischer Baritonpartien geschätzt. Rollen wie der Don Giovanni, der Telramund im »Lohengrin«, der Wotan und der Alberich in den Opern des Nibelungenrings, der Kurwenal in »Tristan und Isolde«, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, die Titelhelden in »Macbeth« und »Simon Boccanegra« von Verdi und der Ford in Verdis »Falstaff« gehörten zu seinen besten Leistungen. 1986 großer Erfolg an der Stockholmer Oper in Verdis »Un ballo in maschera« und als Lionel in Tschaikowskys »Jungfrau von Orleans«, 1988 als Rigoletto und als Fliegender Holländer, 1995 als Amfortas im »Parsifal«. Er trat als Gast in den europäischen Ländern, in Israel, in den USA und in Mexiko auf. Bedeutende Karriere auch als Konzert- und Oratoriensänger. 1990 wurde er zum schwedischen Hofsänger ernannt. Seit 1983 mit der dänischen Sopranistin Lone Koppel (* 1938) verheiratet.

Schallplatten: HMV, Conifer, schwedische Privataufnahmen.

 

23.9. Valorie GOODALL wird 85

 Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch:

http://prabook.com/web/person-view.html?profileId=631723

 

24.9. Marc NEIKRUG wird 75

Der Sohn des Cellisten und Musikpädagogen George Neikrug studierte in Los Angeles Klavier und Musiktheorie und 1964-68 an der Musikakademie Detmold Komposition bei Giselher Klebe. In Tanglewood nahm er Kurse bei Gunther Schuller und 1972 war er Composer in Residence beim Marlboro Festival unter Leitung von Rudolf Serkin. Daneben war er auch Klavierschüler von Stefan Askenase. Ab Mitte der 1970er Jahre trat Neikrug als Duopartner von Pinchas Zukerman auf. Seit 1998 ist er künstlerischer Leiter des Santa Fe Chamber Music Festival. Seine Laufbahn als Komponist begann 1966 mit einem Klavierkonzert. Bekannt wurde er durch sein Musiktheaterstück Through Roses (1980). Das Auftragswerk der New Yorker Young Women’s Young Men’s Hebrew Association erzählt die Geschichte eines Geigers, der Auschwitz überlebte. Es wurde in elf Sprachen übersetzt und erlebte über 500 Aufführungen in fünfzehn Ländern. Es war Gegenstand eines Dokumentarfilms von Christopher Nupen und wurde 1997 von Jürgen Flimm mit Maximilian Schell als Sprecher verfilmt. 1988 wurde beim Berlin Festival die Oper Los Alamos uraufgeführt, ein Auftragswerk der Deutschen Oper Berlin. Die amerikanische Uraufführung fand beim Aspen Music Festival statt.

 

24.9. Anneliese FACKLER wird 90

 Sie war am Konservatorium von Augsburg Schülerin von Albert Mayer, an der Musikhochschule München von Hedwig Fichtmüller. Sie eröffnete ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Stadttheater von Münster (Westfalen) in den Jahren 1955-57, sang 1959-61 am Stadttheater von Aachen und war seit 1961 für 15 Jahre Mitglied des Opernhauses Zürich. Hatte sie zuerst Sopranpartien gesungen, so wechselte sie nach erneutem Studium bei Clemens Glettenberg ins Alt-Fach. Sie unternahm zahlreiche Gastspiele auf internationalem Niveau; so sang sie an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, an der Oper von Rom, am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio Parma, an der Deutschen Oper Berlin, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Opernhaus von Köln, am Staatstheater Wiesbaden, am Stadttheater von Bern, in Paris und Marseille, in Turin, Venedig und Kairo. Hinzu trat eine ähnlich umfangreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin. Durch den Wechsel des Stimmfachs besaß ihr Bühnenrepertoire einen besonders großen Umfang, wobei sie auch Partien aus dem Bereich der Operette übernahm. Am Opernhaus von Zürich wirkte sie 1975 in der Uraufführung von G. Klebes »Ein wahrer Held« in der Rolle der Nelly mit. Sie betätigte sich später in Zürich als Pädagogin.

 

25.9. Peter DVORSKÝ wird 70

peter dvorsky

 Er wurde durch die Pädagogin Frau Cernecká in Bratislava ausgebildet. Bühnendebüt 1972 an der Slowakischen Nationaloper Bratislava (Preßburg) als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. 1974 Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau, 1975 des Internationalen Wettbewerbs in Genf. 1975-76 Weiterbildung im Opernstudio der Mailänder Scala. Es kam nun zu einer schnellen Entwicklung einer großen internationalen Karriere. 1976 gastierte er (mit dem Ensemble des Opernhauses von Bratislava) als Faust von Gounod an der Wiener Volksoper. 1977 erschien er erstmalig an der Staatsoper von Wien als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss; seitdem hatte er dort immer wieder bedeutende Erfolge zu verzeichnen. Er sang hier bis 2000 in insgesamt 234 Vorstellungen den Herzog im »Rigoletto«, den Alfredo in »La Traviata«, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Viscardo in konzertanten Aufführungen der Oper »Il Giuramento« von S. Mercadante, den Nemorino in »L’Elisir d’amore«, den Macduff in Verdis »Macbeth«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, den Prinzen in Dvoráks »Rusalka«, den Cavardossi in »Tosca«, den Lenski, den Gustavo (Riccardo) in Verdis »Un ballo in maschera« und den Alvaro in »La forza del destino«. 1977 gastierte er an der Staatsoper von München als Herzog im »Rigoletto«, in Köln als Alfredo. Im gleichen Jahr 1977 glanzvolles Debüt an der Metropolitan Oper New York, ebenfalls als Alfredo in »La Traviata«. Bis 1991 sang er an diesem Haus in insgesamt 21 Vorstellungen auch noch den Rodolfo in »La Bohème«, den Pinkerton, den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« und den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. 1979 debütierte er an der Mailänder Scala als Rodolfo in »La Bohème«, später trat er dort 1981 und 1988 nochmals als Rodolfo, 1983-84 als Edgardo, 1985 als Macduff und als Pinkerton, 1986 als Lenski, 1989 und 1991 als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und 1992 als Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« sowie in Konzerten (1984 Liederabend, 1985 Verdi-Requiem) auf. 1981 unternahm er zusammen mit dem Ensemble der Mailänder Scala eine Tournee durch Japan, wobei er als Rodolfo in »La Bohème« brillierte. Seit 1979 große Erfolge an der Covent Garden Oper London, u.a. 1987 als Alfredo, 1988 als Lenski und als Riccardo. Am Bolschoi Theater Moskau stellte er sich 1978 als Herzog im »Rigoletto« vor, 1979 am Opernhaus von Zürich als Werther von Massenet. 1981-82 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona, 1984 großer Erfolg in Florenz als Alfredo. 1986 Teilnahme an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1989 den Cavaradossi, den er dann auch 1991 beim Maggio Musicale von Florenz vortrug. 1990 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona wie in Modena als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, 1992 beim Maggio Musicale von Florenz als Alvaro. 1985 war er am Bolschoi Theater als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« zu Gast. In seiner Heimat setzte er seine Tätigkeit am Nationaltheater von Prag und am Opernhaus von Bratislava fort. 1994 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Riccardo. 1997 sang er am Teatro Bellini Catania den Lefebvre in Giordanos Oper »Madame Sans-Gêne«. Er war Nationalkünstler und Staatspreisträger der CSSR. Sein Bruder Miroslav Dvorsky (* 1960) war als Tenor am Opernhaus von Bratislava tätig, ein dritter Bruder, Pavel Dvorsky (* 1954), war als Chorist am Nationaltheater von Bratislava beschäftigt. – Der lyrische Tenor von Peter Dvorsky verband in sich eine besondere Klangschönheit mit einer fein nuancierten Ausdruckskunst und erreichte seine besten Leistungen auf der Bühne in Partien aus dem italienischen und slawischen Repertoire, später fügte er auch dramatische Partien, namentlich aus der italienischen Opernliteratur, in sein Repertoire ein.

Schallplatten: Supraphon/Koch (»Werther« von Massenet), Decca (vollständige Opern »Jenufa« und »Katja Kabanowa« von Janácek, Cassio in Verdis »Otello«), Opus (»La Bohème«, Slowakische Volkslieder), Eurodisc (integrale Aufnahmen »L’Elisir d’amore« und »Die verkaufte Braut«), Hungaroton (»Madame Butterfly«), Acanta (Arien), Sony (»Manon Lescaut« von Puccini), Capriccio (»La Traviata«), HRE (»Lucia di Lammermoor« mit Edita Gruberová); Topaz-Video (»Die verkaufte Braut«), Virgin-Video (»Madame Butterfly«), Castle-Video (»Madame Butterfly«). Opus (Recital; Orchesterlieder und »Svätopluk« von E. Suchon).

 

25.9. Arvydas MARKAUSKAS wird 70

 Er war am Konservatorium der litauischen Hauptstadt Vilnius (Wilna) bis 1980 Schüler der Pädagogen Vaclovas Daunoras und Virgilijus Norejka. 1979 begann er seine Tätigkeit am Opernhaus von Vilnius. 1980 war er Preisträger beim Glinka-Concours in Moskau. Er trat als Gast in Russland am Bolschoi Theater Moskau, an den Opernhäusern von St. Petersburg, Minsk und Kasan auf; darüber hinaus Gastspiele in Polen, in Deutschland, in der Tschechoslowakei, in Jugoslawien und mit besonderem Erfolg in den USA. Hier sang er u.a. 1990 bei der Lithuanian Opera in Chicago den Belcore in »L’Elisir d’amore«, 1991 in Cicero im Staat Illinois (dem Mittelpunkt einer großen litauischen Kolonie) den Erdwilis in »I Lituani« von Ponchielli. Seine weiteren Bühnenpartien waren der Graf im »Wildschütz« von Lortzing (mit dem er 1979 seine Karriere in Vilnius begann), der Marcello in »La Bohème«, der Titelheld im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Amonasro in »Aida«, der Rigoletto, der Jago im »Otello«, der Titelheld in Verdis »Nabucco« und der Frank in der »Fledermaus« von J. Strauß. Im Konzertsaal erschien er als Solist in »Samson« von Händel, im »War Requiem« von Benjamin Britten, in den Carmina Burana von Carl Orff, in »Der Frühling« von S. Rachmaninoff, im Requiem von D. Kabalewski und in weiteren oratorischen Werken.

Schallplatten: Masetto in vollständigem »Don Giovanni« (russisch-litauische Plattenproduktion).

Weitere Informationen auf seiner Homepage:

http://www.musicperformers.lt/Arvydas-Markauskas?lang=1

 

25.9. Emily RAWLINS wird 75

 Sie studierte an der Indiana University, am Curtis Institute of Music und an der Musikhochschule Wien. 1973 kam es zu ihrem Debüt am Stadttheater von Basel, dessen Mitglied sie bis 1977 blieb. 1977-82 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert und entfaltete seitdem eine Gastspieltätigkeit auf internationaler Ebene. So gastierte sie 1976 am Nationaltheater Mannheim, 1977 am Opernhaus von Köln. 1979 gab sie ihr US-Debüt an der Oper von San Francisco als Traviata; hier sang sie auch 1980 die Nedda im »Bajazzo« und 1981 die Cordelia in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Lear« von A. Reimann. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von Fr. Cerha als Sophie mit und wiederholte anschließend diese Rolle an der Wiener Staatsoper. Sie sang bei den Salzburger Festspielen auch 1991 drei Bruchstücke aus der Oper »Wozzeck« von A. Berg unter Claudio Abbado. Weitere Gastspiele am Teatro San Carlos Lissabon (1982), am Grand Théâtre Genf (1982 als Iseut in Frank Martins »Le Vin Herbé«), an den Opern von Houston/Texas (1982) und Los Angeles (1982), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1986 in der Uraufführung von »Das Schloss« von Laporte) und 1988 an der Oper von Boston in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Die toten Seelen« von R. Schtschedrin. 1990 Gastspiel am Stadttheater von Basel als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, 1993 am Opernhaus der Stadt Bonn als Salome, 1994 am Teatro Bellini Catania als Venus im »Tannhäuser«; in Wiesbaden wirkte sie am 25.4.1992 in der Uraufführung der Oper »Der Park« von Hans Gefors als Titania mit. 2000 trat sie am Opernhaus von Köln als 3. Norn in der »Götterdämmerung« auf. Aus ihrem Repertoire sind als Hauptrollen noch der Komponist in »Ariadne auf Naxos«, die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel, die Manon in »Boulevard Solitude« von H.W. Henze und der Female Chorus in B. Brittens »The Rape of Lucretia« hervorzuheben. Die Künstlerin setzte sich auf der Bühne wie im Konzertsaal in besonderer Weise für das zeitgenössische Musikschaffen ein. Sie ist auch unter dem Namen Emily Rawlins-Ivy aufgetreten. Sie ist verheiratet mit dem deutschen Bariton Falk Struckmann.

Schallplatten: Philips (»Elektra« von R. Strauss), Amadeo (»Baal« von F. Cerha).

 

25.9. Mario RINAUDO wird 85

mario rinaudo

 Er war ein Schüler des großen Bassisten Nazzareno de Angelis. Sein Bühnendebüt kam 1959 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom in der Partie des Angelotti in »Tosca« zustande. 1960 sang er an der Oper von Rom den Marchese di Calatrava in Verdis »La forza del destino«, 1963 am Teatro Spirimentale von Spoleto den Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi. In den folgenden Jahren wirkte er bei Opernaufführungen an den führenden Bühnen Italiens mit; so sang er an den Opernhäusern von Genua, Venedig, Triest, Turin und Neapel Er sang am Teatro Massimo Palermo 1964 den Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini, beim Maggio Musicale Fiorentino 1968 den Nino in Rossinis Oper »Semiramide«, 1969 den König in »Aida«, 1971 den Oberpriester in Meyerbeers »Afrikanerin«, 1972 dem Melchthal in »Wilhelm Tell« und 1973 den Osiride in »Mosè in Egitto« von Rossini. Am Teatro Comunale Bologna hörte man ihn 1973 als Baldassare in »La Favorita« von Donizetti, 1977 als Creon in »Medea« von Cherubini, am Teatro Comunale Florenz 1970 als Bote in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 1972-73 als Papst Leo in Verdis »Attila«, 1974 als Pater Guardian in »La forza del destino« und als Colline in »La Bohème«,  1976 als Melchthal. 1976 trat er bei den Festspielen in der Arena von Verona auf. An der Mailänder Scala debütierte er 1974 als Baldassare und sang hier auch 1975 und 1977 den Colline sowie 1987 den  Capellio in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini. Auslandsgastspiele am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, an den Opern von Bordeaux, Nancy und Rio de Janeiro. Er gastierte 1968 am Opernhaus von Lausanne als Ferrando im »Troubadour«, 1977 an der Nationaloper von Budapest. 1988 sang er am Theater von Bonn den Oroe in »Semiramide« von Rossini. Sein umfangreiches Bühnenrepertoire enthielt die großen Partien der italienischen und französischen Opernliteratur, daneben auch zahlreiche kleinere Rollen.

Schallplatten: Sang auf RCA in mehreren Opern kleinere Bass-Partien (»Madame Butterfly«, »La forza del destino« von Verdi, »Rigoletto«), auf Master Class in der vollständigen Oper »Fosca« von Carlos Gomes (Sao Paulo 1973).

 

26.9. Salvatore ACCARDO wird 80

Er studierte in den 1950er Jahren zunächst bei Luigi d’Ambrosio am Konservatorium von Neapel, wo er einen 1. Preis gewann. Anschließend bildete er sich bei Yvonne Astruc an der Accademia Musicale Chigiana in Siena weiter. Im Alter von 13 Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt mit Paganinis Capricci. 1955 gewann er den Internationalen Wettbewerb von Vercelli, 1956 den Internationalen Wettbewerb von Genf, 1957 den der Accademia Chigiana in Siena und 1958 den ersten Preis des Paganini-Wettbewerbs in Genua. Dann begann er seine Solistenkarriere mit ausgedehnten Tourneen durch Europa, Nord- und Südamerika. 1968 gründete er in Turin das Orchestra da Camera Italiana; 1972-77 war er Konzertmeister des Kammerorchesters I Musici, 1973-80 unterrichtete er an der Accademia Musicale Chigiana . Er rief die Settimane Musicali Internazionali in Neapel sowie das Cremona String Festival ins Leben und war 1986 einer der Errichter der Walter Stauffer Academy. 1987 arbeitete er erstmals als Dirigent. 1992 gründete er das Accardo Quartet, 1996 kam es zu einer Neugründung des Orchestra da Camera Italiana, das sich nunmehr aus den besten Absolventen der Walter Stauffer Academy zusammensetzt. Accardos Repertoire reicht vom Barock bis zur Gegenwart. Hohes Ansehen genießt er besonders für seine Interpretationen der Werke Paganinis und Bachs sowie zeitgenössischer Komponisten. Salvatore Sciarrino, Walter Piston, Franco Donatoni, Astor Piazzolla und Iannis Xenaxis widmeten ihm Werke. Accardo besitzt zwei Stradivari-Violinen, die Hart ex Francescatti (1727) und die Feuervogel ex Saint-Exupéry (1718). Accardos Diskografie umfasst rund 50 Aufnahmen bei Philips, DG, EMI, Sony Classical, Foné, Dynamic und Warner-Fonit. Er nahm Paganinis 24 Capricci für Solovioline auf (Neuaufnahme 1999) und war der Erste, der alle sechs Violinkonzerte Paganinis einspielte. Die Violinensoli im Film Kinski Paganini sind von Accardo gespielt.

 

27.9. Jürgen KURTH wird 70

 Er studierte an der Musikhochschule von Leipzig bei den Pädagogen Rudolf Riemer und Hanne-Lore Kuhse. Er war u.a. Preisträger bei den Gesangwettbewerben von Vercelli und Barcelona, beim Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau (1981) und beim Concours Maria Callas in Athen (1983). In der Spielzeit 1977-78 debütierte er am Thüringischen Landestheater von Gera als Dr. Cajus in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1980 ging er von Gera an das Opernhaus von Leipzig. Hier kam er in einem umfangreichen Repertoire zu bedeutenden Erfolgen; von den Partien, die er sang, seien der Wolfram im »Tannhäuser«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Herr Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Zar in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Enrico in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, der Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Kuligin in »Katja Kabanowa« von Janácek, der Fürst Myschkin in »Der Idiot« von Treibmann und die Titelrolle in »Jakob Lenz« von W. Rihm genannt. Gastspiele trugen dem Künstler an Opernhäusern in Spanien (Oviedo) und Italien (Florenz, Festival von Aquila, Ancona, Messina) wie auch in Japan Erfolge ein. Beim Israel Festival trat er als Graf in »Le nozze di Figaro« auf, in Zürich in »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann (1986). 1997 trat er am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung der Oper »Abraum« von Jörg Herchet und als Alidoro in Rossinis »La Cenerentola« auf. Nicht zuletzt konnte er im Konzertsaal als Oratorien- wie als Liedersänger eine Karriere auf internationalem Niveau entwickeln, wobei er ein sehr umfangreiches Repertoire meisterte. Er trat oft als Solist zusammen mit dem Leipziger Gewandhausorchester auf. 1982 sang er in Tokio im Deutschen Requiem von J. Brahms. Er wurde 1988 mit dem Kunstpreis der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Seit 1988 Lehrtätigkeit an der Felix Mendelssohn-Bartholdy-Musikhochschule Leipzig.

Schallplatten: Eterna (»Pax questuosa« von U. Zimmermann), Privataufnahme »Carmina Burana« von C. Orff.

 

27.9. Anthony LACIURA wird 70

anthony laciura

 Er debütierte Anfang der siebziger Jahre in seiner Heimatstadt New Orleans, wo er u.a. 1974 den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss sang und bis etwa 1979 regelmäßig auftrat. Dabei übernahm er hauptsächlich Partien aus dem Charakterfach wie den Beppe im »Bajazzo«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Valzacchi im »Rosenkavalier« und den Guillot de Morfontaine in »Manon« von Massenet. 1982 gastierte er an der Washington Opera und wurde im gleichen Jahr an die Metropolitan Oper New York verpflichtet (Debüt als Haushofmeister bei Faninal im »Rosenkavalier«), an der er bis 2008 in einer Fülle von Buffo-, Charakter- und Comprimario-Partien in insgesamt 875 Aufführungen sehr erfolgreich auftrat. Er sang an der Metropolitan Oper u.a. den Abbé in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, den Trabuco in »La forza del destino«, den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den Spoletta in »Tosca«, den Mr. Triquet in »Eugen Onegin«, den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, den Don Curzio wie den Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, den Beppe, den Remendado in »Carmen«, den Dr. Blind in der »Fledermaus«, den Valzacchi, den Pong in »Turandot« von Puccini, den Gottesnarren im »Boris Godunow«, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Gastone in »La Traviata«, den Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano, den Monostatos, den Kudrjasch in Janáceks »Katja Kabanowa«, den Nick in »La Fanciulla del West«, den Hauk-Sendorf in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, den Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und den Njegus in der Haus-Premiere der Lehár-Operette »Die lustige Witwe«. Zwischen 1986 und 1994 erschien er auch häufig beim Santa Fé Festival, u.a. als Storch im »Intermezzo« von Richard Strauss, als Monostatos (1986), als Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« (ebenfalls 1986), als Goro (1987), als Don Basilio (1989), als Alcindoro in »La Bohème« (1990) und 1989 in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir. Beim Spoleto Festival USA (Charleston) trat er 1987 in der Titelpartie der Oper »Platée« von Rameau, 1999 in Montreal als Guillot de Morfontaine auf. Zu seinen weiteren Rollen zählten der Normanno in »Lucia di Lammermoor«, die Hexe in »Hänsel und Gretel« und der Ivan in »Die Nase« von Schostakowitsch.

Schallplatten: DGG (Goro in »Madame Butterfly«, Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, »Lucia di Lammermoor«, »La Traviata«, »Parsifal«), Denon (»Manon Lescaut« von Puccini).

 

29.9. Helen GASZTOWT-ADAMS wird 65

 Sie entstammte einer polnisch-schottischen Familie. Sie begann schon früh mit dem Studium des Klavierspiels und wurde am Victorian College of the Arts in Melbourne im Gesangsfach Schülerin von Joan Hammond und Antonio Moretti-Pananti. 1982 erwarb sie in Melbourne ihr Diplom und debütierte für den Bereich der Opernbühne 1983 bei der State Opera of South Australia, nachdem sie bereits zuvor im Konzertsaal aufgetreten war. Ihre Debütrolle war die Pamina in der »Zauberflöte«. 1985-86 sang sie bei der gleichen Operngesellschaft die Zerline im »Don Giovanni«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Manon von Massenet und in der Operette »Gräfin Mariza« von Kálmán. 1986 trat sie an der Australian Opera Sydney als Nannetta in Verdis »Falstaff« auf und übernahm dort in den folgenden Jahren eine Anzahl weiterer Partien, darunter die Titelrolle in Puccinis »Suor Angelica«, Partien in »Il Tabarro« vom gleichen Komponisten, in »Medea« von Cherubini, in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und in »Carmen«. 1989 trat sie in das National Opera Studio London ein und studierte in London nochmals bei Audrey Langford und bei Janice Chapman. 1989 erregte sie beim Concours »Singers of the World« in Cardiff Aufsehen und sang in der Londoner Queen Elizabeth  Hall in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Anna Bolena« (gleichzeitig ihr englisches Operndebüt). 1989 trat sie in Wien in einem Robert Stolz-Konzert auf und 1990 am belgischen Rundfunk BRT. An der Australian Opera in Sydney sang sie 1990 die Gilda im »Rigoletto«, an der English National Opera London 1991 die Donna Elvira im »Don Giovanni«. An der Victoria State Opera Melbourne gastierte sie als Pamina. 1991 gab sie mehrere Konzerte in Holland und Belgien (Mozart- Requiem, Petite Messe solennelle von Rossini) und beim Mozart Festival in Bath (zusammen mit dem English String Orchestra)  im Mozart-Requiem. Sie war oft beim Australischen Rundfunk ABC zu Gast; hier trat sie u.a. im »Messias« von Händel, in Mendelssohns »Elias«, in den Carmina Burana von C. Orff, in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten und in den »Vier letzten Liedern« von Richard Strauss auf. Weitere Konzert- und Bühnenauftritte in England und Australien, auf Barbados, in Frankreich und Spanien.

Zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte.

 

29.9. Francesca GARBI wird 65

francesca garbi

 Sie studierte am Konservatorium von Parma und trat dann in die Opernschule der Mailänder Scala ein. 1981 debütierte sie am Teatro del Casino von San Remo in Verdis »La Battaglia di Legnano« und setzte dann ihre Karriere an den Opernhäusern von Mantua und Como sowie am Teatro Eliseo in Rom fort. Es folgten Auftritte am Teatro Sperimentale in Alessandria und am Teatro Ponchielli in Cremona, wo sie als Aldonna in »I Lituani« von Ponchielli Aufsehen erregte. Sie sang bei den Verdi-Feiern in dessen Geburtsort Busseto die Giselda in »I Lombardi« und in Savona das Sopransolo im Verdi-Requiem. An der Mailänder Scala debütierte sie 1985 in Monteverdis »L‘Orfeo« und sang hier 1985 die Priesterin in »Aida«, 1986 die Viclinda in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, 1986 und 1988 die Anna in Verdis »Nabucco«, 1991 die Lysanka in Cherubinis »Lodoiska«, 2002, 2004 und 2007 Butterflys Mutter in »Madame Butterfly«, 2007 die Tante in Janáceks »Jenufa« und 2008 die Schwester Osmina in »Suor Angelica«. 1986 hörte man sie am Teatro Verdi Triest in der Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Es schlossen sich Gastspiele am Teatro Petruzzelli in Bari, am Teatro Sociale Mantua (Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«), am Teatro del Giglio in Lucca (1993 als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«), am Theater von Fidenza (Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«) und im spanischen La Coruña an. 1995 sang sie in Köln die Elena in einer konzertanten Aufführung von Boitos »Mefistofele«.

 

29.9. Glenys LINOS wird 80

gelnys linos

 Sie war die Tochter eines Engländers und einer Griechin. Sie erhielt ihre Schulbildung in England und studierte am Konservatorium von Athen Hornspiel, dann Gesang. Sie wurde u.a. durch Dennis Hall in Bern und durch Elvira de Hidalgo in Mailand zur Sängerin ausgebildet. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1968 am Stadttheater von Mainz, wo sie bis 1969 blieb, sang dann 1969-73 am Stadttheater von Ulm und war 1973-77 am Staatstheater von Wiesbaden engagiert, seit 1977 am Opernhaus von Zürich (bis 1982 als Mitglied, seit 1984 als ständiger Gast), wo sie auch ihren Wohnsitz nahm. Hier wirkte sie in der Spielzeit 1979-80 in der Schweizer Erstaufführung der von Fr. Cerha ergänzten Oper »Lulu« von A. Berg als Gräfin Geschwitz mit. Mit dem Ensemble des Zürcher Opernhauses gastierte sie 1978 als Messagera und Proserpina in Monteverdis »L‘Orfeo« bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien, beim Edinburgh Festival und an der Mailänder Scala. Große Erfolge bei Gastauftritten am Opernhaus von Frankfurt a.M., am Staatstheater Karlsruhe und an der Bayerischen Staatsoper München. 1982-83 gastierte sie an der Opéra de Wallonie in Lüttich. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie am 20.8.1973 in der Uraufführung der Oper »De temporem fine comoedia« von Carl Orff mit und sang 1984-86 die Partie der Storge in szenischen Aufführungen des Händel-Oratoriums »Jephtha«. Sie trat als Gast an der Staatsoper von Stuttgart und am Staatstheater von Hannover auf; 1983 sang sie in Toulouse die Carmen und in der Royal Festival Hall in London das Alt-Solo im Verdi-Requiem. Weitere Gastspiele an den Opern von Antwerpen und Gent (1984 Santuzza in »Cavalleria rusticana«), in Lausanne (1986 Zauberin in »Dido and Aeneas« von Purcell), an den Opern von Monte Carlo (1971 Annina im »Rosenkavalier« und 1984 Charlotte im »Werther« von Massenet) und Nizza (1984 Preziosilla in »La forza del destino«). Am Opernhaus von Zürich hörte man sie u.a. 1984-85 in der Titelfigur der Oper »Penthesilea« von Othmar Schoeck. 1985 trat sie an der Pariser Opéra-Comique als Laura in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski auf. 1986 großer Erfolg an der Mailänder Scala als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1987 in Bologna als Clairon im »Capriccio« von R. Strauss, 1986 in Rom als Ermengarda in »Agnese di Hohenstaufen« von Spontini. Sie gastierte beim Festival von Spoleto 1990 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1992 verabschiedete sie sich am Opernhaus von Frankfurt a.M. (wo sie einen ihrer größten Erfolge als Dido in »Dido and Aeneas« von H. Purcell gehabt hatte) als Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill von der Bühne. Bedeutende Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin. Bis 1974 trat sie unter dem Namen Glenys Loulis auf.

Schallplatten: Capriccio (Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano), Telefunken (»Jephtha« von Händel, »L’Orfeo« von Monteverdi), Edition Schwann (Lieder von Alexander Zemlinsky).

 

29.9. Urs MARKUS wird 80

 Er wurde am Konservatorium von Zürich wie im Opernstudio des Zürcher Opernhauses zunächst zum Bassisten ausgebildet und wirkte als solcher 1969-70 am Städtebundtheater Biel-Solothurn. Noch nochmaligen Studien bei Wladimiro Badiali und bei Angelo Lo Forese in Mailand (1978-81) sowie bei Tiny Westendorp in Fribourg wechselte er ins Baritonfach und war dann 1983-86 am Stadttheater von Trier, 1986-88 am Staatstheater Braunschweig und 1988-89 am Nationaltheater Mannheim engagiert. Er gastierte am Grand Théâtre Genf, an den Theatern von Nancy und Metz und kam zu einer internationalen Konzertkarriere mit Auftritten in Berlin, Basel, Bern, Zürich, Lausanne, Genf, in Venedig und Kopenhagen. 1996 sang er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Stadttheaters von Lübeck den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, am Teatro Verdi in Triest den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, am Staatstheater Hannover den Statthalter in »König Hirsch« von H.W. Henze. 1997 trat er am Stadttheater von Magdeburg (bei dessen Wiedereröffnung) als Hans Sachs auf, den er im gleichen Jahr auch an der Oper von Rom sang; am Stadttheater von Bremerhaven hörte man ihn als Falstaff von Verdi. Aus seinem Bühnenrepertoire sind der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Don Pizarro im »Fidelio«, der Agamemnon in Glucks »Iphigénie en Aulide«, der Amonasro in »Aida«, der Jago in Verdis »Otello«, der Fliegende Holländer, der Telramund im »Lohengrin«, der Escamillo in »Carmen«, der Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert und der Titelheld in »Enoch Arden« von O. Gerster zu nennen. Als Konzertsänger übernahm er Solopartien in Werken von J.S. Bach (Passionen, Kantaten), J. Haydn (»Die Schöpfung«, Messen), Mozart (Requiem, Messen), Beethoven (9. Sinfonie, Missa solemnis), Mendelssohn (»Paulus«), Rossini (Petite Messe solennelle), in denen er in den Musikzentren in der Schweiz, in Berlin, Kopenhagen und Venedig auftrat. Erfolgreich auch bei seinen Auftritten im Rundfunk (Berlin, Lugano).

Schallplatten: A. Lanz-Verlag (Messe C-Dur von Beethoven).

 

30.9. Heinz SEIFERT wird 100

 Er absolvierte zunächst ein wissenschaftliches Studium, das er mit dem Doktorat abschloss. Er wandte sich dann aber dem Musik- und Gesangstudium zu, das an der Wiener Musikakademie stattfand. 1952 begann er seine Bühnenlaufbahn am Theater von Luzern, wo er als Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra« debütierte. Er blieb dort bis 1954 engagiert und gehörte darauf 1954-57 dem Landestheater Darmstadt, dann 1957-59 dem Opernhaus von Köln und 1959-60 dem Theater von Bonn an. 1960-62 war er am Opernhaus von Essen tätig und wirkte dann 1962-64 am Stadttheater von Basel. Gastspiele an den führenden Opernhäusern in der Schweiz wie in Deutschland ließen ihn bekannt werden. 1955 gastierte er an der Oper von Rom als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Er sang auf der Bühne ein umfangreiches Repertoire; seine große darstellerische Begabung wurde vor allem in Partien für Spiel-Bass und in Buffo-Rollen deutlich. Davon seien der Eremit im »Freischütz«, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Daland in »Der fliegende Holländer« genannt. Im Konzertsaal erwies er sich als begabter Oratorien- und Liedersänger; er trat in Sendungen des österreichischen wie des Schweizer Rundfunks auf.

 

 

 

 

 

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