GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2020
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.9. Andy PAPE wird 65
Er studierte 1975-77 am Institut für Musikwissenschaft, Kopenhagen. Anschließend studierte er Komposition an der Königlich Dänischen Musikakademie in Kopenhagen bei Prof. Ib Nørholm und erhielt 1985 sein Diplom. Andy Pape war 1987-93 Vorsitzender der Abteilung für Musik an der Kunsthøjskole in Holbæk, Dänemark. Derzeit widmet sich Pape ganz der Komposition. Seine Musik ist inspiriert von vielen verschiedenen Musikquellen wie Avante Garde, Performance-Theater, Jazz und sogar Rockmusik. Er hat 1987 und 1993 das dreijährige Arbeitsstipendium des Dänischen Kunstrates erhalten. 1994 erhielt er den Komponistenpreis der Edition Wilhelm Hansen. Pape war von 2003-04 Resident-Komponist des Randers Chamber Ensemble. Er war Resident Composer an der Fünischen Oper 2011-14. Diese Ernennung gipfelte in der zweiteiligen Oper Other Buildings, die 2015 mit dem renommierten Preis „Reumert“ als beste Oper ausgezeichnet wurde. Pape war von Sept. 2016 bis Dez. 2018 composer in residence beim Odense Symphony Orchestra, in dessen Rahmen das Projekt „Musical Journeys“ entwickelt und durchgeführt wird, das in einem symphonischen Stück von Pape endet, das auf gesammelten Migrationsgeschichten der Einwohner von Fünen basiert.
1.9. Die italienische Mezzosopranistin Maria-Grazia ALLEGRI wird 85
1.9. Seiji OZAWA wird 85
Er wurde als Sohn des Zahnarztes Ozawa Kaisaku in Mandschukuo geboren. Er studierte an der Toho Gakuen Daigaku in Chofu zunächst Klavier. Nach einem Rugby-Unfall, bei dem er sich zwei Finger brach, wechselte er zu den Fächern Komposition und Dirigieren, die er 1958 abschloss. 1959 erhielt er einen Preis der International Competition of Young Orchestra Conductors in Besancon und eine Einladung von Charles Münch an das Tanglewood Music Center, wo Ozawa 1960 den Koussevitzky-Preis als Student-Dirigent gewann. Durch Michiko de Kowa-Tanaka bekam er ein Stipendium bei Herbert von Karajan. 1961 wurde er Assistenz-Dirigent von Leonard Bernstein für die New Yorker Philharmoniker. Ein Jahr später gab er selbständige Konzerte mit der Syn Francisco Symphony. 1964-69 war er Musikdirektor des Ravinia Festivals, der Sommerresidenz des Chicago Symphony Orchestra. 1965-69 war Ozawa Musikdirektor der Toronto Symphony Orchestra und 1970-76 der San Francisco Symphony. 1973 wurde Ozawa Musikdirektor des Boston Symphony Orchestra und war es bis 2002. Es gibt derzeit weltweit nur wenige lebende Dirigenten, die so lange mit einem großen Orchester kontinuierlich kooperieren konnten. Er führte das BSO auch in Musik-Epochen der Moderne. Tourneen mit dem BSO führten ihn nach Europa, Volksrepublik China, Japan, Südamerika und quer durch die USA. Er brachte es auf über 140 Einspielungen von 55 Komponisten auf zehn Labels. 1976 erhielt er den ersten Emmy Award für TV-Serien von Sinfoniekonzerten. Ozawa gründete im September 1984 das Saito Kinen Orchestra in Japan. 1990 gab er eine Reihe von Festkonzerten zum 50. Jubiläum des Tanglewood Music Center. Seiji Ozawa war Mitbegründer des Saito Kinen Festivals in Matsumoto 1992. Es ist nach seinem Lehrer in Tokio benannt, Hideo Saito, der westliche Musik und Spieltechnik nach Japan brachte. Längere Zeit war Ozawa mit dem Orchestre National de France unterwegs sowie an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper beschäftigt. Im Oktober 2002 wurde Ozawa Musikdirektor der Wiener Staatsoper, was seinem wachsenden Interesse an Opern entgegenkam. Er war dort schon früher oft Gastdirigent und leitete die Wiener Philharmoniker auf Tourneen und bei den Salzburger Festspielen. Außerdem leitete er 2002 das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Nachdem im Jahr 2010 bei Ozawa Speiseröhrenkrebs festgestellt worden war, gab er seine Stellung an der Wiener Staatsoper auf und zog sich vom Konzertbetrieb zurück. 2013 kehrte er ans Pult zurück. Großes Anliegen ist ihm die Förderung der modernen Musik und junger Komponisten. Von Ozawa gibt es rund 400 Einspielungen auf CD, vor allem mit dem Boston Symphony Orchestra.
2.9. Paolo Maria ORECCHIA wird 60
Biographie des italienischen Baritons auf Italienisch: http://www.teatroliricodicagliari.it/files_repository/File/Biografie%20Interpreti/Biografie%20Interpreti%202013/paolo%20maria%20orecchia.pdf
2.9. Alessandro VERDUCCI wird 60
Er war Schüler der bekannten Sopranistin Rosetta Noli. Er gewann einen Gesangwettbewerb des Laboratorio Lirico in Alessandria, mit dem ein Auftritt am dortigen Theater als Raimondo in »Lucia di Lammermoor« verbunden war. Es schlossen sich Gastspiele an führenden Opernhäusern und bei internationalen Festspielen an. Er sang beim Festival in der Arena von Verona, bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla und beim Maggio musicale Fiorentino (1987 Nettuno in »Il ritorno d‘ Ulisse in patria« von Monteverdi/Henze). Er trat als Gast an der Oper von Rom, am Teatro Bellini Catania, an den Opernhäusern von Piacenza und Padua auf. 1988 sang er am Teatro Sociale in Como den Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, 1989 am Teatro Giacosa von Savona den Grafen in »Nina o sia la Pazza per l’amore« von G. Paisiello, im gleichen Jahr 1989 in Santiago de Chile den Procida in Verdis »I Vespri Siciliani«. Weitere Partien aus seinem Repertoire für die Bühne waren der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Ferrando im »Troubadour«, der Sparafucile im »Rigoletto«, der Schaunard in »La Bohème«, der Pater Guardian in »La forza del destino« von Verdi und der Ramfis in »Aida«.
Schallplatten: Bongiovanni (Graf in »Nina« von Paisiello), Nuova Era (Conte Rodolfo in »La Sonnambula«).
2.9. Jan OPALACH wird 70
Er durchlief seine Ausbildung an der Indiana State University und begann seine Bühnenkarriere bei kleineren amerikanischen Operngesellschaften. Seit 1980 war er Mitglied der City Opera New York, an der er vor allem in Buffo-Rollen zu großen Erfolgen kam: als Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Taddeo in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Pistol in Verdis »Falstaff« und in seiner besonderen Glanzrolle, dem Leporello im »Don Giovanni«, den er auch 1989 bei der Scottish Opera Glasgow sang. Seit 1986 gastierte er oft an der Washington Opera und an der Oper von St. Louis, an der er 1986 in der amerikanischen Premiere der Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« mitwirkte. 1980 sang er beim Caramoor Festival den Vilotolla in der amerikanischen Erstaufführung von Haydns »La vera costanza« (201 Jahre nach der Uraufführung des Werks!). 1991 gastierte er in Toronto als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1992 an der Oper von Seattle als Guglielmo in »Così fan tutte«. Am 29.2.1992 wirkte er in der Fisher Hall in New York in einem Gala-Konzert zum 200. Geburtstag Rossinis mit. Sein Debüt an der Metropolitan Oper New York gab er am 12.10.1992, als er in der Uraufführung der Oper »The Voyage« von Philip Glass die Partie des Earth Twin 2 kreierte. Bis 2008 wirkte er an diesem Haus in insgesamt 15 Vorstellungen auch als einer der Adjutanten in Prokofjews »Krieg und Frieden« mit. In Amsterdam sang er 1995 den Taddeo, in Cincinnati den Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1996 bei der Florentine Opera Milwaukee den Leporello, im gleichen Jahr an der English National Opera London den Vater Wesener in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann. 1997 gastierte er an der Oper von Seattle und an der City Opera New York als Ariodante in »Serse« von Händel, bei den Festspielen von Drottningholm als Pluto in »Orfeo« von Luigi Rossi. Weitere Bühnenpartien des Sängers waren: der Dandini in »La Cenerentola« von Rossini (Miami Opera 1995), der Schaunard in »La Bohème«, der Herr Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Sancho Panza in »Don Quichotte« von Massenet. Neben seinem Wirken auf der Bühne stand eine zweite, ebenso bedeutende Karriere als Konzert- und vor allem als Oratoriensänger (Bach- und Händel-Interpret).
Schallplatten: Nonesuch (Bach-Messe), Oiseau Lyre (Kantaten von J.S. Bach), MMG (»Imeneo« von Händel), Newport Classics (»Berenice« von Händel), Vox (»Imeneo« von Händel).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.janopalach.com/
2.9. Sona GHAZARIAN wird 75
Sie entstammte einer armenischen Familie, die nach Syrien ausgewandert war. Sie studierte am Armenischen College in Beirut zunächst in der Absicht Psychologin zu werden, wandte sich aber schließlich dem Gesangstudium zu, das sie bis 1967 bei Badia Haddad in Beirut, dann an der Accademia Chigiana in Siena bei Giorgio Favaretto und schließlich an der Accademia di Santa Cecilia in Rom absolvierte. Schauspielunterricht erhielt sie bei dem berühmten italienischen Bariton Gino Bechi. Sie gewann die Gesangwettbewerbe von ’s-Hertogenbosch und Toulouse und begann ihre Bühnenlaufbahn 1969 als Elevin an der Wiener Staatsoper. Sie wurde 1972 als Mitglied in das Ensemble dieses Opernhauses aufgenommen (Debüt: Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«). Als erste bedeutende Rolle sang sie den Pagen Oscar in Verdis »Maskenball« und hatte bald einen aufsehenerregenden Erfolg als Traviata. Von den weiteren Rollen, die sie in einer fünfundzwanzigjährigen Karriere an der Wiener Staatsoper übernahm, sind sowohl die Barbarina wie die Susanna als auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Frasquita wie die Micaela in »Carmen«, die Fiakermilli wie die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Musetta wie die Mimì in »La Bohème«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Gilda im »Rigoletto«, die Zerlina wie die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Xenia im »Boris Godunow«, der Ascanius in »Les Troyens« von Berlioz, die Giulietta in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, die Lucia di Lammermoor, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Nannetta wie die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, die Eudoxie in »La Juive« von Halévy, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Marzelline im »Fidelio«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Nedda im »Bajazzo«, die Liu in Puccinis »Turandot« und die Titelrolle in Verdis »Luisa Miller« zu nennen. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie 1973 als Barbarina, 1975 als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, 1980 in einem Mozart-Konzert und 1983 als Marzelline im »Fidelio« mit. Gastspiele an der Hamburger Staatsoper und an der Grand Opéra Paris (1974 als Musetta), an der Deutschen Oper Berlin (1985 als Susanna), an der Staatsoper Stuttgart (1987), am Théatre de la Monnaie Brüssel, am Grand Théâtre von Genf (1972 als Lucia di Lammermoor und 1975 als Nannetta), an der Oper von Oslo (1986 als Musetta), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1988 als Servilia in »La clemenza di Tito« und als Ännchen im »Freischütz«), bei den Festspielen von Verona (1985) und bei den Bregenzer Festspielen (1983 als Ännchen). Sie gastierte auch an der Mailänder Scala (1981 als Susanna) und am Opernhaus von Zürich (als Lucia di Lammermoor und 1996 als Concepcion in Ravels »L’Heure espagnole«, 1998 als Susanna in der Oper »Nina« von Paisiello). An der New Yorker Metropolitan Oper debütierte sie 1987 als Adina und trat dort 1989 nochmals als Musetta auf. 1990 sang sie bei den Salzburger Osterfestspielen das Sopransolo in der Matthäuspassion von J.S. Bach.
Schallplatten: vollständige Aufnahme »Il Re Pastore« von Mozart auf RCA, auf Decca Marzelline in vollständigem »Fidelio«, auf Philips Page Oscar in »Un Ballo in maschera« von Verdi, auf DGG in einer weiteren Aufnahme von »Il Re Pastore« von Mozart, auf HRE in »La Juive« von Halévy. Weitere Aufnahmen auf Polyphon (Opernarien), Koch/Schwann (Solistin in Liedern für Männerchor von R. Schumann), Chandos (Donna Anna im »Don Giovanni«), Amadeo (Recital, 1988; »Frühling in Wien«, auch als Video), Capriccio (Mozart-Arien); Decca-Video (»Arabella«).
2.9. Vladimír VÁLEK wird 85
Biographie des tschechischen Dirigenten auf Tschechisch: https://cs.wikipedia.org/wiki/Vladim%C3%ADr_V%C3%A1lek
2.9. Zdzisław KLIMEK wird 90
Er erhielt seine Ausbildung durch Grzegorz Orlow in Lodz, danach durch die berühmte Sopranistin Margherita Carosio in Venedig. Bühnendebüt 1953 am Theater von Lodz als Germont-père in »La Traviata«. Er wurde Preisträger beim Nationalen polnischen Gesangwettbewerb 1954 und beim Weltjugendfest in Warschau 1955. 1956 wurde er an die Nationaloper Warschau berufen, zu deren Ensemble er über zwanzig Jahre gehörte. Gastspiele am Bolschoi Theater Moskau, an den Opern von Tiflis (Tblissi), Charkow und Leipzig, an den Staatsopern von Berlin und Dresden, an den Nationalopern von Prag, Sofia und Budapest, in Essen, Wiesbaden und an der Deutschen Oper Berlin. Sein Repertoire für die Bühne enthielt die großen Baritonpartien aus dem Bereich der polnischen wie allgemein der slawischen Opernliteratur, dazu Aufgaben in Opern von Mozart, Verdi, Puccini, Richard Strauss, Bizet, Gluck, Dallapiccola, Menotti und Alban Berg.
Schallplatten der Marke Polskie Nagrania (Muza), darunter zeitgenössische Kompositionen von Penderecki und Rudzinski.
3.9. Annelott DAMM wird 75
Sie studierte an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule Dresden bei Frau Elsbeth Plehn. In Dresden debütierte sie am 17.6.1967 in der Uraufführung der Oper »Die weiße Rose« von Udo Zimmermann (durch die Studenten dieser Hochschule) als jüdisches Mädchen. Sie sang noch während ihrer Ausbildung bei den Sächsischen Landesbühnen Dresden-Radebeul den Cherubino in »Figaros Hochzeit« und den Hänsel in »Hänsel und Gretel« und wurde 1970 in dieses Ensemble aufgenommen. Sie zeichnete sich bei Gesangwettbewerben in Gera (»Junge Opernsänger« 1972), in Prag (1973) und Montreal (1977) aus. Sie war seit 1978 während vieler Jahre Ensemblemitglied des Opernhauses von Leipzig. Aus ihrem weitläufigen Repertoire für die Opernbühne seien die Carmen, der Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«, die Dorabella in »Così fan tutte«, der Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Nancy in Flotows »Martha«, die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica in »Un Ballo in maschera« und die Preziosilla in »La forza del destino« von Verdi, die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Czipra im »Zigeunerbaron«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Marina im »Boris Godunow« (Leipzig 1993), der Octavian im »Rosenkavalier« und die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, auch die Hippolyta in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, genannt. 1997 hörte man sie am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung der Oper »Abraum« von Jörg Herchet, als Tisbe in »La Cenerentola« von Rossini und als Matrone in »Die Nase« von Schostakowitsch, 1999 als Maddalena im »Rigoletto«. Sie gastierte in Italien, Spanien, Frankreich, und England, in der Tschechoslowakei und in Bulgarien. Konzert-, Rundfunk und Fernsehauftritte begleiteten die Karriere der Sängerin am Leipziger Opernhaus. Sie sang Soli in der Matthäuspassion wie im Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, im »Messias« wie im »Judas Makkabaeus« von Händel, im Stabat mater von Pergolesi wie von Dvorák, im Verdi-Requiem, im Te Deum von A. Bruckner und wurde als begabte Lied-Interpretin bekannt.
3.9. Irene GRAANER wird 75
Sie absolvierte ihre Ausbildung größtenteils an der Königlichen Opernakademie in Kopenhagen. 1971 kam es zu ihrem Bühnendebüt an der Königlichen Oper Kopenhagen als Desdemona im »Otello« von Verdi. Seitdem hatte sie eine lange, erfolgreiche Karriere an diesem bedeutendsten dänischen Opernhaus, wo sie in zahlreichen großen Sopranpartien auftrat, u.a. als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, als Mimi in »La Bohème«, als Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi, als Elisabeth im »Tannhäuser« und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. Erfolgreiche Auftritte auch in einem umfangreichen Konzertrepertoire.
Schallplatten: Unicorn (Ingeborg in »Drot og Marsk« von Heise)
4.9. Die mexikanische Altistin Ana Caridad ACOSTA wird 60
4.9. Rubén DOMÍNGUEZ wird 85
Seine Ausbildung zum Sänger fand in Mailand, im Wesentlichen durch Alberto Soresina und durch Aroldo Fornasari, statt. Er debütierte 1967 an der Oper von Mexico City als Cavaradossi in »Tosca«. Er hatte an diesem Opernhaus wie an den Opern von Boston, Dallas, Hartford, Miami und New Orleans eine erfolgreiche Karriere, wobei er vor allem Partien aus dem lyrischen Fach sang; dazu trat er immer wieder am Opernhaus von Caracas auf und war in seiner Heimat Venezuela besonders beliebt. Aus seinem Bühnenrepertoire sind als Höhepunkte der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Herzog von Mantua in Verdis »Rigoletto«, der Riccardo in »Un ballo in maschera«, der Alfredo in »La Traviata«, der Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und der Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano hervorzuheben. Im Ablauf seiner Karriere nahm er mehr und mehr heldische Partien aus der italienischen Oper in sein Repertoire auf. 1985 gastierte er in Cincinnati als Radames in »Aida«, 1986 als Manrico im »Troubadour«, 1987 in Montreal als Cavaradossi, 1988 in Milwaukee als Calaf in Puccinis »Turandot«, in San Diego als Manrico, 1988 in Stamford (Colorado) als Canio im »Bajazzo«. 1990 trat er in Cincinnati wieder als Radames, in Montreal als Riccardo auf. In England sang er u.a. 1986 an der Opera North Leeds den Dick Johnson in »La Fanciulla del West« von Puccini; an der Oper von Nancy gastierte er als Pollione in Bellinis »Norma«, am Teatro Colón Buenos Aires 1992 als Cavaradossi. Angesehener Konzertsänger, dazu in Caracas auch auf pädagogischem Gebiet tätig.
4.9. Nándor von TOMORY wird 90
Er absolvierte seine Gesangsausbildung hauptsächlich am Bruckner-Konservatorium in Linz (Donau) und debütierte am dortigen Landestheater 1967 als Kaspar im »Freischütz« von Weber. Er wurde durch ein langjähriges Engagement am Opernhaus von Nürnberg bekannt, gastierte aber auch an der Nationaloper Budapest und an weiteren Bühnen. Von den vielen Partien, die er gesungen hat, sind zu erwähnen: der Plumkett in »Martha« von Flotow, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Stadinger in Lortzings »Waffenschmied«, der Ochs im »Rosenkavalier«, der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Alberich im Ring-Zyklus, der Warlaam im »Boris Godunow« und der St. Just in »Dantons Tod« von Gottfried von Einem. 1983 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Reinmar von Zweter im »Tannhäuser«. Noch 2001 sang er am Opernhaus von Nürnberg zwei kleinere Partien in »Pelléas et Mélisande«. 1976-2010 gastierte er in insgesamt 249 Vorstellungen am Opernhaus Graz.
5.9. Karita MATTILA wird 60
Sie war an der Sibelius-Akademie von Helsinki Schülerin von Liisa Linko-Malmio. Sie absolvierte weiterbildende Gesangkurse bei so bedeutenden Sängern wie Kim Borg, Erik Saedén, bei dem Pianisten Ralf Gothóni und war in London auch Schülerin von Vera Rozsa. 1981 gewann sie den Lappeenranta Gesangconcours, 1983 den Wettbewerb des englischen Rundfunks BBC »Singer of the World Competition« in Cardiff. Bereits während ihres Studiums sang sie bei den Festspielen von Savonlinna 1981 die Donna Anna im »Don Giovanni«, 1982 die Lady Billows in Benjamin Brittens »Albert Herring«. 1983 erfolgte dann ihr offizielles Debüt an der Nationaloper in Helsinki als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, seitdem eine ihrer Glanzrollen, die sie dann auch in Brüssel sang. Bereits 1986 debütierte sie als Fiordiligi in »Così fan tutte« an der Covent Garden Oper London, an der sie seither auch als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Donna Anna, als Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi, als Agathe im »Freischütz«, als Musetta in »La Bohème«, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Elsa im »Lohengrin«, als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, in den Titelpartien der Opern »Jenufa« von Janácek und »Elektra« von R. Strauss, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Leonore im »Fidelio«, als Marie im »Wozzeck« von A. Berg und als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auftrat. Sie wurde schnell auf internationalem Niveau bekannt. Bereits 1985 kam es zu ihrem US-Debüt an der Oper von Washington als Donna Elvira im »Don Giovanni«; in dieser Partie gastierte sie im gleichen Jahr auch an der Scottish Opera Glasgow. Am Grand Théâtre Genf trat sie 1987 und 2017 in Liederabenden sowie 1990 als Amelia in »Simon Boccanegra« auf. Bei den Salzburger Festspielen sang sie erstmals 1987 das Sopran-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, dann 1997 das Sopran-Solo in Bruckners Te Deum, 1999 Orchesterlieder von Richard Strauss und die Donna Anna, 2000 einen Liederabend und die Fiordiligi, 2001 die Jenufa, 2004 einen Liederabend, 2005 Beethovens Konzert-Arie »Ah, perfido!« und das Sopran-Solo in Mahlers 4. Sinfonie und 2010 die Vier letzten Lieder von R. Strauss. In Straßburg und München (1987) war sie als Fiordiligi zu Gast, in Paris sang sie die Pamina in der »Zauberflöte«, 1988 am Opernhaus von Houston/Texas die Fiordiligi; an der Hamburger Staatsoper die Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien sang sie 1988 die Emma in der Oper »Fierrabras« von Schubert und 1990 die Donna Elvira. 1989 debütierte sie als Ilia in »Idomeneo« an der Oper von San Francisco, an der sie dann auch 1993 als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1996 als Elsa, 2002 in der Titelpartie von Janáceks »Katja Kabanowa«, 2006 in der Titelrolle von Puccinis »Manon Lescaut«, 2010 als Emilia Marty in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, 2016 als Küsterin in Janáceks »Jenufa« und 2018 als Sieglinde in der »Walküre« zu sehen war. Sie gastierte an den Opern von Washington und Chicago, in Brüssel (als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«), am Teatro Colón Buenos Aires (1995 als Amelia in »Simon Boccanegra«). 1990 Debüt an der Metropolitan Oper New York als Donna Elvira im »Don Giovanni«. Seither sang sie an diesem Haus in bisher 150 Vorstellungen auch die Eva, die Lisa, die Musetta, die Elsa, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Leonore im »Fidelio«, die Chryothemis, die Titelheldin wie die Küsterin in »Jenufa«, die Salome von R. Strauss, die Katja Kabanowa, die Manon Lescaut von Puccini, die Tatjana, die Tosca, die Emilia Marty und die Madame de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. 1990 debütierte sie als Emma in »Fierrabras« an der Wiener Staatsoper, an der man sie bis 1994 auch als Rosalinde in der »Fledermaus« sowie 2017 in einem Liederabend hören konnte. 1991 gastierte sie an der Chicago Opera als Pamina, in Houston als Donna Anna. 1992 nahm sie an der Japan-Tournee der Covent Garden Oper teil, an der sie 1993 die Donna Anna und die Musetta übernahm. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1993 Drei Hölderlin-Hymnen von R. Strauss, 1995 die Chrysothemis und 2000 die Amelia in »Simon Boccanegra«. 1994 trat sie am Theater von Tampere als Lisa auf. 1995 gastierte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Rezia im »Oberon« von Weber, beim Festival von Aix-en-Provence als Fiordiligi, 1996 am Théâtre Châtelet Paris als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, beim Maggio Musicale von Florenz wieder als Chrysothemis. An der Opéra Bastille bzw. an der Grand Opéra Paris gastierte sie 1996 als Elsa, 1997 als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1999 und 2001 als Lisa, 2003 als Salome von R. Strauss, 2015 als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und 2019 als Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák. Am Opernhaus von Lyon trat sie 1997, beim Edinburgh Festival 1998 (mit dem Ensemble der Covent Garden Oper London) als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi auf. An der Hamburger Staatsoper hörte man sie 1998 als Jenufa. An der Bayerischen Staatsoper München trat sie bis 2010-19 u.a. als Tosca, als Jenufa wie als Küsterin, als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Ortrud im »Lohengrin« auf. Sie gastierte 2014 an der Finnischen Nationaloper Helsinki als Jenufa, 2015 an der Houston Grand Opera als Sieglinde, 2017 am Opernhaus Zürich und 2019 beim Festival von Aix-en-Provence als Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 2019 an der Staatsoper Berlin als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. Am 13.10.2018 wirkte sie an der Oper von Toronto in der Uraufführung der Oper »Hadrian« von Wainwright in der Partie der Plotina mit. In ihrer finnischen Heimat wirkte sie in Radio- und Fernsehsendungen mit und gab hier wie in Schweden, Dänemark, England und Italien, in Kanada und in Russland Konzerte. Zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Helsinki nahm sie an einer großen Tournee durch die USA teil.
Lit: J. Allison: Karita Mattila (in »Opera«, 1996).
Schallplatten: DGG (Messe Es-Dur und »Fierrabras« von Schubert, Vier letzte Lieder und Orchesterlieder von R. Strauss, Mozart-Requiem, 9. Sinfonie von Beethoven), Philips (Recital; Agathe im »Freischütz«, Donna Elvira im »Don Giovanni«, Fiordiligi in »Così fan tutte«, Te Deum von Bruckner), Supraphon-Koch (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Sony (Szenen aus Goethes »Faust« von R. Schumann), EMI (Elisabetta in Verdis »Don Carlos«), Finlandia (Lieder von Hindemith und Merikanto), Ondine (Lieder von J. Sibelius, Finnische Kunst- und Volkslieder; Karita live, Lieder, darunter auch Unterhaltungsmusik), Ondine/Note 1 (Recital), Decca (Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Erato (Szene aus Opern von Tschaikowsky, Wagner und R. Strauss); Bondy-Video (Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, Paris 1996), Arthaus-Video (Mozart-Requiem, Berlin 1999).
5.9. Carsten Harboe STABELL wird 60
Als Landgraf (Tannhäuser) mit Nina Stemme
Gesangsausbildung an der Norwegischen Musikhochschule Oslo bei Thorbjørn Lindhjem und an der Norwegischen Opernschule Oslo bei Frau Marit Isene. Bereits 1984 kam es zu seinem Debüt am Opernhaus von Oslo als König in Verdis »Aida«. 1985 gewann er den internationalen Belvedere-Gesangwettbewerb in Wien und wurde als Anfänger in das Ensemble des Opernhauses von Oslo aufgenommen. 1986 folgte er einem Ruf an die Staatsoper von Stuttgart, an der er zu einer sehr erfolgreichen Karriere kam. Dort sang er 1990 den Sarastro in der »Zauberflöte« und am 27.2.1991 in der Uraufführung der Oper »Perseo e Andromeda« von Salvatore Sciarrone. 1991 gastierte er am Grand Théâtre Genf als Commendatore im »Don Giovanni«, 1991-92 an der Opéra Bastille Paris als Sarastro. An der Opera Scotland Glasgow gastierte er 1994 als Minister im »Fidelio«, 1994 und 1998 als König Marke in »Tristan und Isolde«, 1999-2000 als Banquo in Verdis »Macbeth«, 2000-03 als Fasolt und als Hunding im Nibelungenring. 1994-95 sang er an der Londoner Covent Garden Oper den Fafner im Nibelungenring, 1995 an der Chicago Opera den Commendatore, 1996 in Wiesbaden den Fasolt im »Rheingold«. 1996 an der Oper von Marseille als Fafner im »Rheingold« zu Gast, 1997 in Amsterdam als Gurnemanz im »Parsifal«, am Opernhaus von Gent als Landgraf im »Tannhäuser«. 1997 gastierte er mit dem Ensemble der Oper von Oslo am Theater Royal in Norwich im Nibelungenring (als Fafner, den er auch 1997 in Amsterdam im »Rheingold«, 1998 im »Siegfried« übernahm), im gleichen Jahr 1997 beim Würzburger Mozart-Fest als Commendatore. 1998 Gastspiel an der Philadelphia Opera als Oroveso in »Norma«, an der Opéra de Wallonie Lüttich als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 2000 gastierte er an den Opernhäusern von Gent/Antwerpen als Daland in »Der fliegende Holländer«, an der Oper von Houston/Texas als König Marke, bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien als Banquo. Weitere Operngastspiele und Konzerte, vor allem Aufgaben als Oratoriensolist, brachten ihm in Deutschland wie in anderen europäischen Ländern anhaltende Erfolge ein. Hinzu traten Rundfunk-, Fernseh- und Schallplattenaufnahmen. Von seinen Bühnenpartien verdienen der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Ramfis in »Aida«, der Pietro in Verdis »Simon Boccanegra«, der Angelotti in »Tosca«, der Eremit im »Freischütz«, der Bonze in »Madame Butterfly« und der Rustomji in der zeitgenössischen Oper »Satyagraha« von Philip Glass Erwähnung. In seinem Konzertrepertoire fanden sich Werke wie die Johannes-Passion und das Magnificat von Bach, Händels »Messias«, dessen Oratorien »Judas Makkabaeus« und »Acis and Galatea«, die »Schöpfung« von Haydn, die Requiem-Messen von Mozart und Verdi, das Stabat mater von Rossini und »Christus« von F. Liszt.
Schallplatten: Chandos (8. Sinfonie von Gustav Mahler).
5.9. Ewa IŻYKOWSKA wird 65
Biographie der polnische Sopranistin auf Polnisch: https://pl.wikipedia.org/wiki/Ewa_I%C5%BCykowska
6.9. Detlev GLANERT wird 60
Er studierte u. a. bei Diether de la Motte, Hans Werner Henze sowie Oliver Knussen. Einem breiten Publikum bekannt wurde er durch seine Opern Der Spiegel des großen Kaisers (UA Mannheim 1995), die mit dem Rolf-Liebermann-Opernpreis ausgezeichnet wurde, Joseph Süß (UA Bremen 1999) und Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung (Bayerischer Theaterpreis 2001, Uraufführung in Halle). In Halle wurde auch seine (Kinder-)Oper Die drei Rätsel (2003) uraufgeführt. Drei frühe Kammeropern nach Texten von Thornton Wilder fasste Glanert als Triptychon Drei Wasserspiele zusammen (UA Bremen 1995). 2006 wurde in Frankfurt am Main – in einer Koproduktion mit der Oper Köln – seine Oper Caligula unter der Leitung von Markus Stenz uraufgeführt. Das Libretto stammt von Hans-Ulrich Treichel nach dem gleichnamigen Drama Albert Camus’. 2008 wurde am Theater Aachen die Kammeroper Nijinskys Tagebuch für zwei Sänger, zwei Schauspieler, zwei Tänzer und Instrumente uraufgeführt, das Libretto dazu verfasste Carolyn Sittig. 2010 fand die Uraufführung seiner Oper Das Holzschiff (Libretto von Christoph Klimke) nach dem gleichnamigen Roman von Hans Henny Jahnn im Nürnberger Staatstheater statt. Die Oper Solaris, auf ein Libretto von Reinhard Palm nach Stanislaw Lems in der Zukunft spielendem philosophischen Roman, kam als Auftragswerk der Bregenzer Festspiele 2012 zur Uraufführung. Das aktuellste Bühnenwerk Glanerts ist die Oper Oceane. Hier arbeitete der Komponist erneut mit Hans-Ulrich Treichel zusammen. Die Premiere der zweiaktigen Oper frei nach dem Novellenfragment Oceane von Parceval von Theodor Fontane fand am 28. April 2019 in der Deutschen Oper Berlin statt, Regie führte Robert Carsen, die musikalische Leitung hatte Donald Runnicles. Glanert schrieb bisher drei Sinfonien sowie zahlreiche Kammermusik- und Orchesterwerke. Die Sinfonie Nr. 3 (1996) des Komponisten war ein Auftragswerk für die BBC Proms. Die Uraufführung des Orchesterwerks Fluss ohne Ufer mit dem WDR Sinfonieorchester unter Semyon Bychkov erfolgte 2009 in der Kölner Philharmonie. Weitere orchestrale Werke wie Nocturne (2012) erklangen zum ersten Mal im Großer Saal des Konzerthauses Berlin (Konzerthausorchester Berlin / Iván Fischer) oder wie Frenesia im Concertgebouw, Amsterdam (Royal Concertgebouw Orchestra / Xian Zhang). Das für Solisten, Sprecher, zwei Chöre und großes Orchester mit Orgel vielschichtig angelegte Requiem für Hieronymus Bosch (2015–16) wurde zum Anlass des 500. Todestages des niederländischen Malers am 4. November 2016 in der Sint Janskathedraal, ’s-Hertogenbosch, uraufgeführt. Das Royal Concertgebouw Orchestra sowie das Netherlands Radio Choir wurden dabei von Markus Stenz dirigiert. Mit Andris Nelsons als Dirigenten erfolgte im Jahr 2019 die Uraufführung von Glanerts Konzert für Trompete und Orchester (2018) in Tanglewood durch das Boston Symphony Orchestra; Tom Rolfs übernahm dabei die Solo-Partie. Glanert unterrichtete u. a. in Genua, Aspen, Montepulciano, Melbourne, Jakarta. 2009-11 hatte er für drei Spielzeiten die künstlerische Leitung des Cantiere Internazionale d’Arte in Montepulciano inne, wo er bereits 1989-93 als ständiger Mitarbeiter und Musikschulleiter tätig war. Als Residenz-Komponist wirkte Glanert in Mannheim, Sapporo, beim WDR Sinfonieorchester Köln sowie beim Concertgebouw Orchestra (dort Hauskomponist 2011–17). Detlev Glanert ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
Glanert wird als „selbstbewusster Traditionalist“ bezeichnet. Zu seinen vielfältigen Einflüssen zählen u. a. Komponisten wie Maurice Ravel und Alban Berg, Gustav Mahler und Hans Werner Henze, Richard Strauss und Wolfgang Rihm. Seine Ästhetik gründet dabei auf einer umfassenden musikalischen Geschichtskenntnis. Dementsprechend spielen in Glanerts Kompositionen traditionelle Formen und die motivische Arbeit eine große Rolle. Eine oftmals auf Romantik und Impressionismus Bezug nehmende Tonsprache beinhaltet gleichzeitig eine intensive Auseinandersetzung mit der Moderne sowie zeitgenössische Klangfarben. In vielen seiner Werke setzt sich Glanert mit dem Schaffen der großen Komponisten kreativ auseinander, so im vom Oldenburgischen Staatsorchester in Auftrag gegebenen Orchesterwerk Weites Land – Musik mit Brahms (2013) sowie in Mahler/Skizze op. 20 (1989). Neben eigenen Kompositionen stellte Glanert auch zahlreiche Bearbeitungen her. Dabei kennzeichnend ist die Mischung aus „feinfühlige[r] Orchestration“ und weiterführenden kompositorischen Ergänzungen. Glanert gelingt es, „Tradition und Moderne publikumsfreundlich zu versöhnen“ und so eine eigene, genuine Klangsprache zu etablieren.
6.9. Daniele BARIONI wird 90
Nach einem fünfjährigen Studium bei Attilio Bordonali in Mailand debütierte er am dortigen Teatro Nuovo als Turiddu in »Cavalleria rusticana«. Er sang darauf an italienischen Opernhäusern. Hier hatte er große Erfolge, namentlich in Aufgaben aus dem lyrischen Stimmfach. 1956 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen, wo er als Antrittsrolle den Cavaradossi in »Tosca« sang. Bis 1962 hörte man ihn an diesem Haus in insgesamt 56 Vorstellungen außerdem noch als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Alfredo in »La Traviata« (u.a. zusammen mit Maria Callas), als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Macduff in Verdis »Macbeth«, als Dick Johnson in »La Fanciulla del West«, als Andrea Chénier von Giordano und als Sänger im »Rosenkavalier«. Er setzte dann sein Wirken an Opernhäusern in seiner italienischen Heimat wie an europäischen und südamerikanischen Theatern als Gast fort und hatte hier in den sechziger Jahren erfolgreiche Auftritte. Er hat auch an der Oper von Philadelphia, in Kanada, in Mexiko und in Ägypten gesungen. Er war verheiratet mit der Pianistin Vera Franceschi (1926-66); nach deren frühem Tod zog er sich mehr und mehr aus dem Musikleben zurück.
Schallplatten: Auf Metropolitan Record Opera Club existiert ein Mitschnitt aus der New Yorker Metropolitan Oper von 1956, in dem er den Pinkerton in »Madame Butterfly« als Partner von Dorothy Kirsten singt; auf RCA singt er in Puccinis »La Rondine« den Ruggero zusammen mit Anna Moffo (1966), auf Gioielli della Lirica existiert ein Querschnitt durch Puccinis »La Fanciulla del West«. Auch Aufnahmen auf Jolly und auf RAI (hier Solo-Titel).
7.9. Uwe HEILMANN wird 60
Er lebte acht Jahre bei seiner Großmutter in ärmlichen Verhältnissen und kam nach deren Tod durch Vermittlung seines Elementarschullehrers, der seine schöne Stimme erkannte, in das Internat der Laubacher Knabenkantorei in der Nähe von Gießen. Er schwankte eine Zeitlang, ob er nicht die Karriere eines Profi-Fußballers einschlagen sollte, gab aber schon in Laubach Liederabende und wurde an der Musikhochschule Detmold Schüler von Helmut Kretschmar. Er sang bereits mit 21 Jahren aushilfsweise am Landestheater von Detmold Partien wie den Tamino in der »Zauberflöte«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« und den Simon in Millöckers »Der Bettelstudent«. Der Dirigent Wolfgang Gönnenwein verpflichtete ihn für die Stuttgarter Staatsoper, an der er 1985 als Anfänger debütierte (erster Edler im »Lohengrin«, Rodrigo in Verdis »Otello«). Im November 1985 sprang er dann für Rüdiger Wohlers als Tamino ein und hatte beim Stuttgarter Publikum einen sensationellen Erfolg. Er wurde nun vor allen Dingen als Mozart-Interpret bekannt. In Stuttgart hörte man ihn als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Don Ottavio, als Cassio im »Otello« von Verdi und in der schwereren Rolle des Max im »Freischütz«. In München gastierte er als Don Ottavio, an der Staatsoper Wien als Tamino (1988), an der Deutschen Oper Berlin als Pylades in Glucks »Iphigenie auf Tauris«. Er wirkte bei den Festspielen von Salzburg (1986 in Haydns Nelson-Messe, 1989 in einem Mozartkonzert, 1990 als Orfeo in »L’Anima del filosofo« von J. Haydn) und Ludwigsburg (1988-89 als Max) mit. 1990 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Belmonte, den er dort in zwei Spielzeiten insgesamt in sechs Vorstellungen sang. Im Konzertsaal erwies er sich als hervorragender Liedersänger, vor allem als Interpret der Lieder von Schubert und Hugo Wolf. 1991 sang er in Berlin das Tenor-Solo im Verdi-Requiem. 1992 erregte seine Gestaltung des Zyklus »Die schöne Müllerin« bei der Schubertiade in Hohenems großes Aufsehen. Verheiratet mit der ebenfalls in Stuttgart engagierten japanischen Sopranistin Tomoko Nakamura.
Schallplatten: Decca (Arien-Recital, Tamino in der »Zauberflöte«, Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, Arbace in »Idomeneo«, »La finta giardiniera« und »Der Schauspieldirektor« von Mozart, Great Sacred Arias, »Die schöne Müllerin« von Schubert, Steuermann in »Der fliegende Holländer«, Jaquino im »Fidelio«, Flamand im »Capriccio« von R. Strauss), Decca/Oiseau Lyre (»L’Anima del filosofo« von J. Haydn), L’Oiseau-Lyre (»La clemenza di Tito«), RCA (Mozart-Requiem), DGG (Don Ottavio im »Don Giovanni«), Teldec (Missae breves von Mozart, junger Seemann in »Tristan und Isolde«), Philips (Mozart-Messen).
7.9. Petra-Ines STRATE wird 75
Sie studierte zunächst an der Musikhochschule Magdeburg und ergänzte ihre Studien in Dresden bei den bekannten Pädagogen Klara Elfriede Intrau und Günther Leib. 1971 debütierte sie am Stadttheater von Magdeburg als Pamina in der »Zauberflöte«. Nach Beendigung ihres Magdeburger Engagements ging sie 1973 an das Opernhaus von Halle (Saale), dessen Mitglied sie dann für viele Jahre blieb. Seit 1984 zugleich am Opernhaus von Leipzig verpflichtet. Sie gab erfolgreiche Gastspiele an der Staatsoper Berlin wie an anderen Bühnen in der DDR und war eine hoch geschätzte Konzertsopranistin, namentlich für den Bereich des Oratoriums. Von ihren zahlreichen Bühnenpartien sind hervorzuheben: die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Agathe im »Freischütz« und die Liu in Puccinis »Turandot«. Ihre Teilnahme an den Händel-Festspielen in Halle ließ sie als bedeutende Interpretin dieses Großmeisters der Barockmusik bekannt werden. Am 12.11.1999 nahm sie am Theater von Halle/Saale an der Uraufführung der Oper »Eduard auf dem Seil« von Wilhelm Hiller teil (als Wirtin).
Schallplatten: Eterna, Berlin Classics (»Israel in Ägypten« von G.F. Händel).
7.9. Giuseppe GIACOMINI wird 80
Er war Schüler der Gesanglehrer Elena Fava Ceriati in Padua, Marcello del Monaco in Treviso und Vladimiro Badiali in Mailand. Preisträger bei Gesangwettbewerben in Neapel und Vercelli sowie in einem von der Mailänder Scala veranstalteten Concours. Er debütierte 1967 am Theater von Vercelli als Pinkerton in Puccinis »Madame Butterfly«. 1972 gastierte er in Berlin, 1973 an der Staatsoper München. Er debütierte 1975 als Rodolfo in »La Bohème« an der Mailänder Scala, wo er dann 1978 und 2001 den Alvaro in »La forza del destino« von Verdi, 1984 den Canio im »Bajazzo«, 1988 den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und den Calaf in Puccinis »Turandot«, 1989 den Cavaradossi in »Tosca«, den Rodolfo in Verdis »Luisa Miller« und den Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 1991 den Dick Johnson in »La Fanciulla del West« von Puccini sang sowie 1989 und 1991 in Konzerten auftrat. Es kam zu einer großen Bühnenkarriere an den ersten italienischen Opernhäusern, darunter dem Teatro San Carlo Neapel, dem Teatro Regio Turin, der Oper von Rom und dem Teatro Regio in Parma. Er gastierte am Teatro Colón von Buenos Aires, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, an der Grand Opéra Paris (1988 als Pollione in »Norma«, 1981 als Calaf und 1982 als Cavaradossi), in Köln, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg und Wiesbaden, an der Budapester Nationaloper, in Barcelona, Lissabon, Zürich und Boston. Sein USA-Debüt fand 1975 bei der Connecticut Opera als Dick Johnson statt. 1976 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper als Alvaro. Bis 1988 sang er an diesem Haus in insgesamt 86 Vorstellungen auch den Cavaradossi, den Canio, den Pinkerton, den Manrico im »Troubadour«, den Don Carlos von Verdi, den Macduff in dessen »Macbeth« und den Radames in »Aida«. 1977 debütierte er an der Wiener Staatsoper als Dick Johnson. Bis 2001 trat er hier in insgesamt 76 Vorstellungen außerdem noch als Alvaro, als Pollione, als Cavaradossi, als Rodolfo in »La Bohème«, als Pinkerton, als Manrico, als Canio, als Radames, als Otello von Verdi, als Andres Chénier von Giordano und als Ernani auf. An der Covent Garden Oper London sang er 1980 als Antrittsrolle den Dick Johnson. 1985 hörte man ihn auch bei den Festspielen von Ravenna als Dick Johnson. 1987 gastierte er an der Oper von Houston/Texas als Giasone in »Medea« von Cherubini, im gleichen Jahr in New Orleans als Otello von Verdi, an der Covent Garden Oper London als Pollione. In der Spielzeit 1988-89 trat er an der Oper von Chicago als Radames und als Alvaro auf. 1978, 1980, 1985 und 1996 hörte man ihn bei den Festspielen von Verona vor allem als Radames, den er auch 1987 bei den »Aida«-Aufführungen vor den Tempeln von Luxor und 1989 am Teatro Colón Buenos Aires sang. Man rühmte ihn als Interpreten von Lirico Spinto-Partien in Opern von Bellini, Puccini, Verdi, Donizetti, Giordano und Mascagni, er sang aber auch den Lohengrin in Wagners Oper gleichen Namens und den Nerone in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi. 1986 erfolgreiches Auftreten in San Diego als Otello von Verdi, am Teatro Filarmonico Verona 1989 als Alvaro, 1990 als Cavaradossi. 1991 sang er an der Covent Garden Oper London den Dick Johnson, 1991 in Genua und 1992 am Teatro Massimo Palermo den Andrea Chénier, beim Puccini Festival in Torre del Lago den Luigi in »Il Tabarro«. 1990 wirkte er in Livorno in der Uraufführung der Oper »La Lupa« von Marco Tutino in der Partie des Nanni mit. Den Radames trug er auch 1992 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom vor, 1993 an der Oper von Monte Carlo wieder den Otello von Verdi. 1993 war er bei der Hundertjahrfeier der Uraufführung von Puccinis »Manon Lescaut« am Teatro Regio Turin der Des Grieux. 1996 Gastspiel an der Covent Garden Oper als Calaf. Beim Maggio Musicale Fiorentino trat er 1997 als Calaf auf, an der Münchner Staatsoper als Cavaradossi, 1999 am Teatro Bellini in Catania als Andrea Chénier. 2000 hörte man ihn am Teatro Bellini Catania als Canio, an der Covent Garden Oper London als Cavaradossi.
Schallplatten: Philips (Cavaradossi in »Tosca«, Turiddu in »Cavalleria rusticana«), CBS (Pollione in »Norma« als Partner von Renata Scotto), RCA (Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini), Decca (»Il Tabarro« von Puccini), HRE (Crispo in »Fausta« von Donizetti), Fono (Turiddu in »Cavalleria rusticana«), Phoenix (Religious Arias and Songs), Bongiovanni (Recital), Forlane (Titelrolle in Verdis »Otello«); DGG-Video (Alvaro in »La forza del destino« von Verdi, Metropolitan Oper 1986).
7.9. Jacques LINSOLAS wird 95
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger zum Teil in Paris und war anfänglich Mitglied einer reisenden Operngesellschaft, die der Sänger José Beckmans zusammengestellt hatte, der sich auch um seine weitere Ausbildung bemühte. Seit Anfang der fünfziger Jahre erschien Jacques Linsolas an verschiedenen französischen Provinztheatern. Er trat 1954 beim Festival von Aix-en-Provence in der Uraufführung der Oper »Les Caprices de Marianne« von Henri Sauguet auf und gastierte 1960 an der Grand Opéra Paris als Leporello im »Don Giovanni« und als Schaunard in »La Bohème«. Er wirkte auch oft bei Opernaufführungen im französischen Rundfunk mit und hatte eine erfolgreiche Konzertkarriere.
Schallplatten: Oceanic (»Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow).
8.9. Willy DECKER wird 70
Er studierte nach dem Abitur Musik (Hauptfach Violine) an der Rheinischen Musikschule in Köln, später an der dortigen Universität Theaterwissenschaften, Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Nebenher studierte er Gesang bei Josef Metternich an der Kölner Musikhochschule. 1972 ging er mit 22 Jahren als Regieassistent in sein erstes festes Engagement an die Städtischen Bühnen in Essen, später zur Kölner Oper als Assistent unter anderem von Hans Neugebauer, Harry Kupfer, Jean-Pierre Ponnelle und Michael Hampe. Ab 1986 war er Oberspielleiter der Kölner Oper. Seit Herbst 2005 ist Decker Professor für Musiktheaterregie an der Hanns-Eisler-Hochschule in Berlin. Am 17. Oktober 2007 wurde Decker zum neuen Intendanten der Ruhrtriennale berufen, die er als Nachfolger von Jürgen Flimm 2009-11 leitete. Seitdem führte er an verschiedenen Häusern weltweit Regie, so unter anderem La Traviata (2010/11, Metropolitan Opera, New York), Lulu (2011, Pariser Oper) oder Don Giovanni (2012, Sächsische Staatsoper Dresden). Decker, aufgewachsen im rheinischen Katholizismus, bekennt sich heute zum Zen-Buddhismus.
1978 begann Decker mit eigenen Regiearbeiten und machte schon bald über Köln hinaus als Gastregisseur an anderen Häusern auf sich aufmerksam. Vor allem die Welturaufführung von Hans Werner Henzes Pollicino beim Cantiere Internazionale d‘Arte in Montepulciano und die Weltpremiere von Antonio Bibalos Oper Macbeth machten ihn international bekannt. Durch die Uraufführung von Aribert Reimanns Oper Das Schloss an der Deutschen Oper Berlin 1991 gelang ihm der endgültige Durchbruch. Heute gehört er zu den renommiertesten und erfolgreichsten Opernregisseuren der Welt. Er inszenierte an allen großen deutschen Opernhäusern, an der Pariser Oper, der Wiener Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, an der Semperoper in Dresden, beim Maggio Musicale Fiorentino, am Royal Opera House Covent Garden in London, beim Drottningholm Festival in Stockholm, an der Lyric Opera in Chicago, an den Opernhäusern in Brüssel, Amsterdam, Genf und Madrid sowie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. 1999 erregte Decker Aufsehen, als er eine Einladung, bei den Bayreuther Festspielen Lohengrin zu inszenieren „aus künstlerischen Gründen“ ablehnte und damit der erste Regisseur in der Geschichte Bayreuths war, der eine Einladung auf den Grünen Hügel ausschlug. Bei den Salzburger Festspielen 2004 inszenierte Decker in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Bühnenbildner Wolfgang Gussmann mit großem Erfolg Die tote Stadt von Korngold. In der Festspielsaison 2005 gelang ihm mit der Inszenierung von Verdis La Traviata (mit Anna Netrebko und Rolando Villazón) ein Sensationserfolg, der „Kultstatus“ erlangte. 2011 inszenierte Decker als Eröffnungsveranstaltung der Ruhrtriennale 2011 in der Jahrhunderthalle (Bochum) Tristan und Isolde von Richard Wagner. Decker erhielt für seine Arbeit viele Ehrungen und Auszeichnungen. Unter anderem wurde er 2006 mit dem Verdinestorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. In Frankreich wurde ihm der Titel eines Chevalier des Arts et des Lettres verliehen.
8.9. Die russische Sopranistin Elena KUROVSKAJA wird 75
9.9. Soňa ČERVENÁ wird 95
Zunächst widmete sie sich der Tanz- und Unterhaltungsmusik, dann sang sie an einem Operettentheater in Prag. Schließlich Gesangstudium bei Robert Rozner und Lydia Wegner-Salmowá in Prag. 1954 Operndebüt an der Janácek-Oper in Brno (Brünn), wo sie bis 1957 blieb und ihren ersten großen Erfolg als Octavian im »Rosenkavalier« hatte. 1957 Gastspiel am Nationaltheater von Prag. 1958-66 Mitglied der Staatsoper Berlin; Gastspiele an den Staatsopern von Dresden und Hamburg und an der Städtischen Oper Berlin schlossen sich an. In London sang sie das Alt-Solo in einer Aufführung der Missa solemnis von Beethoven. Bei den Festspielen von Bayreuth wirkte sie 1960 als Floßhilde im Ring-Zyklus, 1962-63 und 1966-67 als Blumenmädchen (1962 auch als einer der Knappen) im »Parsifal« und 1966-67 als Rossweisse in der »Walküre« mit. Am 16.8.1961 sang sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von »Das Bergwerk zu Falun« von Wagner-Régeny. 1961-74 Mitglied der Oper von Frankfurt a.M. Dort nahm sie auch ihren Wohnsitz. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1963-73 als Rossweisse, als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, sowohl als Floßhilde wie als Erda im »Rheingold«, als 2. Magd in der »Elektra« von R. Strauss, als Carmen und als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. 1963-64 gastierte sie bei den Festspielen von Glyndebourne (Clairon im »Capriccio« von R. Strauss). Sehr oft war sie an der San Francisco Opera zu Gast, dort sang sie 1962-80 die Carmen, die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, die Azucena im »Troubadour«, die Gräfin Berkenfeld in Donizettis »La fille du régiment«, die Mother Goose in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, die Clairon, die Rossweisse, die Berta im »Barbier von Sevilla«, die Flora in »La Traviata«, die Gräfin Coigny in »Andrea Chénier«, den Orlofsky in der »Fledermaus«, die Gräfin Geschwitz, die Schenkenwirtin in »Boris Godunow«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Anna in »Les Troyens« von Berlioz, die Marthe im »Faust« von Gounod, die Mutter in »Louise« von Charpentier, die Frau in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Visitation« von Schuller, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die 1. Norn in der »Götterdämmerung«, die alte Buyja in »Jenufa« von Janácek, die Tisbe in »La Cenerentola«, die Fricka im »Rheingold«, die Adelaide in »Arabella« von R. Strauss und die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«. Am 21.6.1981 sang sie am Landestheater von Kiel in der Uraufführung von A. Bibalos »Gespenster«. 1983 Gastspiel an der Oper von Brüssel (Théâtre de la Monnaie) in Janáceks »Katja Kabanowa«. 1987 sang sie in Frankfurt in Janáceks Oper »Jenufa«, 1988 in »Der ferne Klang« von Franz Schreker.
Schallplatten: Supraphon (u.a. vollständige Opern »Der Rosenkavalier« und »Figaros Hochzeit«, Kantate »Der Strauss« von B. Martinù), Eterna (Titelpartie in »Carmen«, »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai), Philips.
10.9. Antoine GARCIN wird 65
Informationen über den französischen Bassisten auf seiner Homepage: http://www.antoinegarcin.fr/
10.9. Michael GEORGE wird 70
Er war zunächst Chorsänger am King’s College in Cambridge und wurde dann am Royal College of Music in London zum Solisten ausgebildet. Er entschloss sich zu einer Konzertkarriere, deren Schwerpunkte in den Bereichen des Oratoriums und der religiösen Musik lagen. Dabei trat er oft zusammen mit Gruppen auf, die sich der Interpretation der frühen und der Barock-Musik widmeten; so sang er mit dem Ensemble »The Sixteen« in London, in Italien, Spanien, Portugal und Frankreich als Solist im »Messias« von Händel, mit dem London Symphony Orchestra im Deutschen Requiem von Johannes Brahms, in Madrid in der »Schöpfung« von J. Haydn, mit der Hanover Band in der Missa solemnis und der 9. Sinfonie von Beethoven. Er trat beim Three Choirs Festival in England auf, sang in Oslo und Brüssel und mit dem Orchestra of St. Johns bei Tourneen in Österreich, Deutschland und Jugoslawien. Bekannt wurde er aber auch als Interpret zeitgenössischer Musik; im englischen Rundfunk BBC sang er in »Threni« von Strawinsky und in der Uraufführung von John Metcalfs »The Boundaries of Time« und übernahm die Christus-Partie in der Johannes-Passion von Arvo Pärt bei einer England-Tournee. Mit dem Bournemouth Orchestra trat er in »A Child of our Time« von M. Tippett auf. 1988 hörte man ihn bei den Londoner Promenade Concerts in Händels »L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato«, 1990 in Bach-Kantaten und in der Glagolitischen Messe von Janácek, 1993 in dem Oratorium »Deborah« von Händel (als Abinoam). 2000 wirkte er an der English National Opera London in einer szenischen Aufführung der Johannespassion von J.S. Bach mit.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen vor allem bei Decca (Monteverdi-Vespern, »At the Boar’s Head« von G. Holst, »Ode for St. Cecilia’s Day« von H. Purcell, Kantaten von J.S. Bach, Barock-Arien, »Die Schöpfung« von Haydn, 9. Sinfonie von Beethoven, Requiem von Biber); auch Aufnahmen bei Nimbus (Missa solemnis), Hyperion (»Deborah« und »Joseph and his Brethren« von Händel, sämtliche Oden und religiöse Vokalwerke von H. Purcell mit dem King’s Consort), Collins (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, »Esther« und »Samson« von Händel), Berlin Classics (»Jephtha« von Händel), EMI (»At the Boar’s Head«), Chandos (»The Crucifixion« von Stainer, »Apollo e Dafne« und »Crudel tiranno Amor« von Händel), Koch/Hyperion (Schubert-Lieder), NMC (»A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir) und bei Koch Records (»Ottone« von Händel, Schubert-Lieder); Vanguard-Video (Matthäuspassion von J.S. Bach).
10.9. Ole HEDEGAARD wird 75
Er erhielt seine Musik- und Gesangsausbildung in Kopenhagen und gehörte in den Jahren 1970-78 dem Chor der Königlichen Oper Kopenhagen an. 1978 wurde er dann als Solist in das Ensemble der Jütländischen Oper Aarhus berufen, wo er nun zu einer erfolgreichen Karriere kam. Er trat hier u.a. als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Alfredo in »La Traviata«, als Don José in »Carmen«, als Pinkerton in »Madame Butterfly« (1986), als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Piquillo in der Offenbach-Operette »La Périchole« (1985), als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und als Froh im »Rheingold« auf. Gastspiele und Konzertauftritte ließen ihn vor allem in seiner dänischen Heimat bekannt werden.
Schallplatten: Chandos (2. Jude in »Salome« von R. Strauss).
11.9. Ramón VARGAS wird 60
Er ergriff zunächst den Beruf eines Elementarschullehrers, wurde dann aber in Mexico City zum Gesangssolisten ausgebildet. Nachdem er dort einen Wettbewerb gewonnen hatte, debütierte er in der mexikanischen Hauptstadt als Fenton in Verdis »Falstaff«. Als weitere Partien sang er in Mexico City den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Nemorino in »L‘Elisir d’amore« und den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini. 1986 gewann er dann den Concours Enrico Caruso in Mailand und wurde im gleichen Jahr in das Opernstudio der Wiener Staatsoper aufgenommen, dem er bis 1988 angehörte. Bereits 1987 sang er in einer Aufführung der Wiener Staatsoper im Künstlerhaus-Theater in Peter Ronnefelds Oper »Nachtausgabe« die Partie des Mario Caraccini. 1988 sang er an der Wiener Staatsoper den Gelsomino in der denkwürdigen Aufführung von Rossinis »Il Viaggio a Reims«, nachdem man dieses in Vergessenheit geratene Werk bei den Rossini-Festspielen in Pesaro neu entdeckt hatte. 1988 gastierte er in Mexico City als Tamino in der »Zauberflöte«. 1988-90 war er am Stadttheater von Luzern engagiert (Antrittsrolle: Nerone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«). 1990 sang er am Opernhaus von Zürich den Lorenzo in »Fra Diavolo« von Auber. 1990 hatte er einen aufsehenerregenden Erfolg, als er bei der Operngesellschaft Forum in Enschede (Holland) den Amenofi in Rossinis »Mosè in Egitto« und den Fenton sang. An der Oper von Marseille trat er als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, am Teatro Bellini Catania als Corasmino in »Zaira« von Bellini auf, 1991 am Teatro Comunale Bologna als Amenofi, am Teatro San Carlo Neapel als Leicester in Rossinis »Elisabetta regina d’Inghilterra«; 1992 an der Oper von Rom als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, in Amsterdam als Rodrigo in »La Donna del Lago« von Rossini aufgetreten. Bei den Festspielen von Martina Franca sang er 1992 den Paolino in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa. Ab 1992 trat er nun wieder an der Wiener Staatsoper auf. Er sang hier bisher in mehr als 180 Vorstellungen u.a. den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti, den italienischen Tenor im »Capriccio« von R. Strauss, den Fenton, den Nemorino, den Edgardo, den Rodolfo in »La Bohème«, den Titelhelden in »Roberto Devereux« von Donizetti (mit Edita Gruberova als Partnerin), den Fernand in »La Favorite« von Donizetti, den Don Carlos von Verdi, den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Des Grieux in »Manon« von Massenet, den Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, den Lenski in »Eugen Onegin«, den Titelhelden im »Werther« von Massenet, den Herzog im »Rigoletto« und den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«. 1992 debütierte er als Edgardo an der Metropolitan Oper New York, an der er dann in bis 2015 in insgesamt 223 Vorstellungen auch als Herzog im »Rigoletto«, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Ramiro in »La Cenerentola«, als Nemorino, als Rodolfo in »La Bohème«, als Alfredo in »La Traviata«, als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, als Roméo, als Faust von Gounod, als Lenski, als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Titelheld in Mozarts »La clemenza di Tito«, als Sänger im »Rosenkavalier«, als Faust in »La damnation de Faust« von Berlioz, als Foresto in Verdis »Attila«, als Gabriele Adorno, als Don Ottavio und als Don Carlos von Verdi aufgetreten ist. Beim Japan-Gastspiel der Metropolitan Oper im Jahr 2001 sang er den Herzog in »Rigoletto«, den Sänger im »Rosenkavalier« und das Tenor-Solo im Verdi-Requiem. 1993 debütierte er als Fenton an der Mailänder Scala, an der er dann auch 1995 und 2007 den Alfredo, 1995 nochmals den Fenton, 2001 das Tenor-Solo im Verdi-Requiem und den Herzog im »Rigoletto«, 2006 den Edgardo, 2012 den Hoffmann, 2014 den Gabriele Adorno und 2015 den Rodolfo in »La Bohème« sang. 1998, 2008 und 2015 gab er an der Scala vielbeachtete Liederabende, 2000 wirkte er dort in einem Verdi-Konzert mit. Bei Gastspielen der Mailänder Scala in Japan sang er 2000 den Herzog im »Rigoletto« und 2009 den Don Carlos von Verdi. Beim Rossini Festival in Pesaro hörte man ihn 1993 als Paolo Erisso in »Maometto II.«, 1994 am Teatro Zarzuela Madrid als Edgardo, in San Diego als Elvino in »La Sonnambula«, am Teatro Carlo Felice Genua als Nemorino, 1995 in San Diego ebenfalls als Edgardo, bei den Festspielen in der Arena von Verona 1995 als Herzog im »Rigoletto«, 1996 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«. 1996 debütierte er als Alfredo an der Covent Garden Oper London, an der dann auch 2000 als Rodolfo in »La Bohème« gastierte. 1996 gastierte er auch am Teatro San Carlo Neapel als Rodolfo in »La Bohème«. 1996 debütierte er als Nemorino an der Oper von Los Angeles, an der er dann 1998 den Werther, 1999 nochmals den Nemorino, 2018 den Don Carlos von Verdi und 2020 den Roberto Devereux von Donizetti sang. An der Opéra Bastille bzw. an der Grand Opéra Paris ist er 1996 als Herzog im »Rigoletto«, 1998 als Alfredo, 2006 als Titelheld in Mozarts »Idomeneo« und als Sänger im »Rosenkavalier«, 2008 als Rodolfo in Verdis »Luisa Miller«, 2009 als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, 2016 als Hoffmann und 2017 als Titelheld in Mozarts »La clemenza di Tito« aufgetreten. 1997 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Herzog im »Rigoletto« mit. 1998 erschien er an der Oper von Houston/Texas als Hoffmann, 1999 am Teatro Real Madrid als Werther von Massenet. 1999 debütierte er als Gustavo an der Oper von San Francisco, an der dann auch im gleichen Jahr als Edgardo, 2008 als Nemorino, 2010 als Werther, 2013 als Faust in »Mefistofele« von Boito und 2014 nochmals als Gustavo zu sehen war. 2000 gastierte er am Opernhaus von Houston/Texas als Nemorino und am Teatro Comuale Florenz als Lenski. 2000 sang er bei seinem Debüt an der Oper von Chicago den Herzog im »Rigoletto« und an der Oper von Washington den Don Carlos von Verdi. 2001 übernahm er beim Festival von Granada das Tenor-Solo im Verdi-Requiem. Er gastierte 2012 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Rodolfo in »La Bohème«, an der Deutschen Oper Berlin als Jacopo Foscari in einer konzertanten Aufführung von Verdis »I due Foscari«, an der Candian Opera Company in Toronto als Manrico im »Troubadour« und am Opernhaus Zürich als Gustavo, 2013 am Teatro Regio Turin als Don Carlos von Verdi und bei den Festspielen in der Arena von Orange als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. An der Bayerischen Staatsoper München sang er bis 2013 u.a. den Gustavo, den Don Carlos von Verdi, den Alfredo, den Sänger im »Rosenkavalier«, den Rodolfo in »Luisa Miller«, den Giasone in »Medea in Corinto« von G.S. Mayr und den Gabriele Adorno. Er gastierte 2014 an der Oper von Monte-Carlo als Titelheld im »Ernani« von Verdi, an der Semperoper Dresden wie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Gabriele Adorno, 2016 am Opernhaus Zürich als Don Carlos von Verdi, 2017 an der Oper von Monte-Carlo als Gabriele Adorno, an der Staatsoper Hamburg als Edgardo und beim Verdi-Festival in Parma als Gaston in »Jérusalem« von Verdi, 2018 an der Oper von Monte-Carlo als Carlo in Verdis »I Masnadieri« und am Grand Théâtre Genf als Don Ottavio, 2019 am Teatro Colón Buenso Aires als Hoffmann.
Schallplatten: Decca (Narciso in »Il Turco in Italia« von Rossini), Nuova Era (»Zaira« von Bellini), Claves (Arien von Rossini und Donizetti, »La scala di seta« von Rossini), Sony (Fenton im »Falstaff«), RCA (Titelrolle in »Werther« von Massenet, Fernand in »La Favorite« von Donizetti, Argirio in »Tancredi« von Rossini; Arien von Donizetti, Verdi und Puccini), RCA/BGM (Tebaldo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini; Szenen aus Verdi-Opern), BMG (»Mexico Lindo«, mexikanische Canzonen), Philips (»Alzira« von Verdi), Ricordi (Paolo Erisso in »Maometto II.« von Rossini); Auvidis Valois (»Goyescas« von Granados).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ramonvargas.com/d/bio_short.html
11.9. Gianluigi GELMETTI wird 75
Er absolvierte seine Studien bei Franco Ferrara, Sergiu Celibidache und Hans Swarowsky. Erstmals dirigierte er als 16-jähriger ein Sinfonieorchester an der Accademia Musicale Chigiana in Siena. Lange Jahre hatte er die Position als Chefdirigent des SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (1989–95) und des Monte-Carlo Philharmonic Orchestra (1990–92) inne. Im Jahre 2001 wurde er zum Chefdirigenten des Teatro dell’Opera in Rom ernannt. Im Jahre 1984 debütierte Gelmetti mit der Siebten Symphonie von Hans Werner Henze bei den Berliner Philharmonikern. Sein erstes Gastdirigat bei dem Sydney Symphony Orchestra hatte Gelmetti im Jahre 1993. 2004 wurde er zum Künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Klangkörpers ernannt. 1997 wurde er als Professor für Dirigieren an die Accademia Musicale Chigiana in Siena berufen; des Weiteren unterrichtete er am Konservatorium von Rom. Zu seinen Kompositionen zählen Algos (für Orchester), Prasanta Atma (in Andenken an Sergiu Celibidache) und In Paradisum Deducant Te Angeli.
11.9. Rita LANTIERI wird 80
Schülerin des Conservatorio Giuseppe Tartini in Triest, dann der Scuola di Canto Treviso, wo Maestro Marcello del Monaco ihr Lehrer war. Nachdem sie erfolgreich an Gesangwettbewerben in Vercelli und Meran teilgenommen hatte, debütierte sie 1970 am Stadttheater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern als Desdemona in Verdis »Otello«. Sie kam zu einer bedeutenden Karriere an den großen italienischen Opernhäusern, u.a. am Teatro Verdi Triest und am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Fenice Venedig und an der Oper von Rom. 1984 sang sie am Opernhaus von Livorno die Maria in Mascganis Oper »Guglielmo Ratcliff«. Gastspiele am Opernhaus von Zürich, an der Kroatischen Nationaloper Zagreb, an den Opernhäusern von Nancy und Nürnberg. Auf der Bühne gestaltete sie vorzugsweise das lyrische Repertoire in Partien wie der Nedda im »Bajazzo«, der Micaela in »Carmen«, der Mimi in Puccinis »La Bohème«, der Butterfly, der Liu in »Turandot« von Puccini, der Leonore im »Troubadour« und der Titelfigur in »Giovanna d’Arco« von Verdi. Auch als Konzertsängerin hatte die Sängerin, die in Rom lebte, eine bedeutende Karriere. Sie wirkte später als Regisseurin bei der Compagnia d’Opera Italiana, mit der sie große Gastspielreisen unternahm.
Schallplatten: Bongiovanni (»La cena delle beffe« von Giordano, Mitschnitt einer Aufführung im Teatro Giordano Foggia von 1988, »Zanetto« von Mascagni, »Falena« von Smareglia), Fono (»I Rantzau« von Mascagni).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.ritalantieri.com/
11.9. Arvo PÄRT wird 85
Im Alter von sieben Jahren begann seine musikalische Erziehung, mit 14 Jahren schrieb er erste eigene Kompositionen. 1954 begann er ein Musikstudium, arbeitete als Tonmeister beim Estnischen Hörfunk und studierte in Tallinn 1958-63 Komposition bei Veljo Tormis und Heino Eller. Sein neoklassisches Frühwerk wurde von der Musik Schostakowitschs, Prokofjews und Bartóks beeinflusst. Anschließend experimentierte Pärt mit Schöbergs Zwölftontechnik und dem musikalischen Serialismus. Seine Musik erregte den Unwillen der sowjetischen Kulturfunktionäre wegen der nicht als systemkonform angesehenen modernen Komponierweise und wegen ihres religiösen Gehalts. Seine Komposition Nekrolog, das erste estnische Werk in Zwölftontechnik, wurde 1960 offiziell missbilligt. Pärt suchte nach einem neuen künstlerischen Ausdrucksweg und fand ihn ab 1962 als Student am Moskauer Konservatorium in der sogenannten Collage-Technik, in der er (wie in seiner Komposition Credo) Klangmaterial aus den Werken anderer Komponisten entlehnt, vor allem von Johann Sebastian Bach. Die Collage-Technik erwies sich jedoch für Pärt als Sackgasse: Er hatte das Gefühl, es mache keinen Sinn mehr, Musik zu schreiben, wenn man fast nur mehr zitiert.
Anfang der 1970er Jahre trat Pärt der russisch-orthodoxen Kirche bei. In einer langen schöpferischen Pause (1968–76), in der die 3. Sinfonie (1971) das einzige autorisierte Werk ist, befasste er sich vor allem mit der Gregorianik (Gregorianischer Gesang), der Schule von Notre Dame und der Musik der Renaissance (klassische Vokalpolyphonie). Als Pärt 1976 das Klavierstück Für Alina präsentierte, hatte er in der langen Abgeschiedenheit seinen persönlichen Stil entwickelt, in dem die persönliche Gefühlswelt zugunsten einer dem Asketischen entsprungenen Balance zurücktritt. Diese neue Sprache, die für sein Lebenswerk von nun an bestimmend ist, nannte er Tintinnabuli-Stil. „Tintinnabulum“ (lat.) bedeutet Glöckchenspiel. Gemeint ist das „Klingeln“ des Dreiklangs, dessen drei Töne das ganze Stück über mittönen. Das Ziel dieses Stils ist eine Reduktion des Klangmaterials auf das absolut Wesentliche. Kompositionstechnisch bestehen Pärts Tintinnabuli-Werke aus zwei Stimmen: Eine Stimme besteht aus einem Dur- oder Moll-Dreiklang, die zweite ist die Melodiestimme, die nicht zwingend in derselben Tonart steht wie die erste. Beide Stimmen sind durch strenge Regeln miteinander verknüpft. Der kleinste musikalische Baustein ist der Zweiklang, weshalb auch die Melodiestimme aus zwei Stimmen besteht. Die daraus entstehenden Gebilde entbehren trotz der Einfachheit des Materials und dem Ziel der Reduktion auf das Wesentliche jedoch nicht der Komplexität. Mit Hilfe alter Techniken wie des Proportionskanons entwickelt er Formen, die durch ihre Regelmäßigkeit große Ruhe ausstrahlen. Die Statik der Dreiklangstöne repräsentiert sozusagen die Ewigkeit, die Dynamik des Melodischen die Vergänglichkeit der Zeit. Im Jahr 1980 emigrierte Arvo Pärt auf Druck der sowjetischen Regierung mit seiner Familie nach Wien, wo er die österreichische Staatsbürgerschaft erhielt. 1981 kam er als Stipendiat des DAAD mit seiner Familie nach Berlin-Lankwitz. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Unabhängigkeit Estlands verbrachte er Teile des Jahres in seinem estnischen Landhaus. 2008 kehrte er nach Estland zurück.
Pärt erfreut sich einer für einen zeitgenössischen Komponisten ungewöhnlich großen Beliebtheit. Auf Einladung von Walter Fink war er 2005 der 15. Komponist im jährlichen Komponistenporträt des Rheingau Musik Festival. Ihm wurde eine Reihe von Auszeichnungen verliehen, darunter 2005 der Preis der Europäischen Kirchenmusik, der Internationale Brückepreis, 2007 die Ehrendoktorwürde der Katholischen Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Mitgliedschaft in der American Academy of Arts and Letters und der Classical Brit Award. Das Festival Torino Settembre Musica ehrte Pärt anlässlich der Olympischen Winterspiele von Turin mit der Auftragskomposition La Sindone (Das Grabtuch), einer Orchesterkomposition auf das Turiner Grabtuch, die am 15. Februar 2006 im Dom zu Turin uraufgeführt wurde. 2008 wurde Pärt mit dem Léonie-Sonning-Musikpreis sowie mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse ausgezeichnet. Die Aufführung seiner Werke in der Konzertsaison 2006/07 widmete Arvo Pärt der am 7. Oktober 2006 ermordeten Journalistin Anna Politkowskaja. 2014 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der International Society for Contemporary Music ISCM (Internationale Gesellschaft für Neue Musik). Am 13. Oktober 2018 wurde das Arvo Pärt Centre in Laulasmaa (Estland) eröffnet.
11.9. Clifford GRANT wird 90
Er begann seine Ausbildung in seiner australischen Heimat bei den Pädagogen Isolde Hill und Annie Portnoj und vollendete sie bei Otakar Kraus in London. Bühnendebüt 1952 bei der New South Wales Opera Company in Sydney als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. Er kam dann nach England, wo er eine bedeutende Karriere bei großen Operngesellschaften hatte. Seit 1966 sang er bei der Sadler’s Wells Opera London (der späteren English National Opera) eine Anzahl von Rollen, darunter den Silva in Verdis »Ernani«, den Pater Guardian in »La forza del destino«, den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, den Commendatore im »Don Giovanni«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Hunding in der »Walküre«, den Hagen in der »Götterdämmerung« und den Raleigh in »Gloriana« von B. Britten. Er sang er bei der Welsh Opera Cardiff (seit 1967), bei den Festspielen von Glyndebourne (1972 den Nettuno in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«) und an der Covent Garden Oper London, wo er 1972 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« auftrat. An der San Francisco Opera debütierte er 1966 als Lord Gualtiero Walton in Bellinis »I Puritani« und sang dort bis 1978 u.a. den Zuniga in »Carmen«, den Monterone wie den Sparafucile im »Rigoletto«, den Matteo in »Fra Diavolo« von Auber, den Raimondo, den König in »Aida«, den Alidoro in Rossinis »La Cenerentola«, den Lodovico in Verdis »Otello«, den Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, den Hunding, den Hagen, den Oroveso in »Norma«, den Landgrafen im »Tannhäuser«, den Phorcas in »Esclarmonde« von Massenet (den er auch 1976 an der Metropolitan Oper New York übernahm) und den Ferrando im »Troubadour«. An der Scottish Opera gastierte er 1974 als Sarastro und 1975 als Raimondo. 1976 sang er an der English National Opera London den Fafner im Nibelungenring. 1976 kehrte er nach Sydney zurück, wo er jetzt an der Australian Opera u.a. den Nilakantha in »Lakmé« von Delibes, den Pimen im »Boris Godunow«, den Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod und den Colonist in »Voss« von Richard Meale vortrug und sich 1990 als Marcel in den »Hugenotten« (in der Abschiedsvorstellung von Joan Sutherland) zunächst einmal aus seiner Karriere verabschiedete. 1993 betrat er jedoch wieder die Bühne, als er bei der Opera North Leeds den Alvise in »La Gioconda« von Meyerbeer sang. Auch als Konzertbassist bekannt geworden.
Seine groß dimensionierte, dunkle Bass-Stimme begegnet uns auf Schallplatten der Marken Decca (Commendatore im »Don Giovanni«, Monterone im »Rigoletto«, »Esclarmonde« von Massenet, »L’Oracolo« von Franco Leoni), HMV (Hunding in der »Walküre« und Fafner im »Rheingold«), Philips (Bartolo in »Le nozze di Figaro«, »Il Corsaro« von Verdi, Ausschnitte aus Puccini-Opern), HRE (»Il Trovatore«) und RCA. Auf Philips sang er den Bonner in einer vollständigen Aufnahme der australischen Oper »Voss« von Richard Meale; auf Castle-Video in »Lakmé« von Delibes.
12.9. John MAUCERI wird 75
Er war zunächst sieben Jahre Musikalischer Leiter der Scottish Opera und anschließend drei Jahre Musikalischer Direktor des Teatro Regio in Turin. Außerdem hatte er die musikalische Leitung der Washington Oper und der Pittsburgh Opera inne. Er war der erste Künstlerische Leiter des American Symphony Orchestra in der Carnegie Hall nach seinem legendären Gründungsdirektor Leopold Stokowski, bei dem er auch studiert hat. 18 Jahre lang arbeitete Mauceri eng mit Leonard Bernstein zusammen und dirigierte auf dessen Wunsch eine Reihe von Bernsteins Uraufführungen als Komponist. Als Gründungsdirektor des Hollywood Bowl Orchestra hält er alle Rekorde in der Hollywood Bowl, hat er dort doch über 300 Konzerte mit insgesamt mehr als vier Millionen Zuhörern dirigiert. Er ist an Opernhäusern wie der New Yorker Metropolitan Opera, am Royal Opera House in London, an der Mailänder Scala, an der Deutschen Oper Berlin aufgetreten und dirigierte Orchester wie das New York Philharmonic, das Chicago Symphony Orchestra, das Boston Symphony Orchestra, alle großen Londoner Orchester wie auch das Orchestre Nationale de France und das Israel Philharmonic. Am Broadway war er Co-Produzent von On Your Toes und war als Musical Supervisor an Hal Prince’s Produktion von Candide und an Andrew Lloyd Webbers Song and Dance beteiligt. Außerdem dirigierte er das Orchester bei der Verfilmung von Evita. Die Bewahrung der beiden ureigenen Kunstformen Amerikas – des Broadway Musicals und der Filmmusik Hollywoods – ist Mauceri ein wichtiges Anliegen, und so hat er eine große Zahl an Rekonstruktionen und Erstaufführungen herausgegeben und auch zur Aufführung gebracht. Darunter die Restaurierung der Originalversion von Rodger’s & Hammerstein’s Oklahoma! von 1943 und Aufführungsausgaben von Gershwin’s Porgy and Bess, Girl Crazy und Strike up the Band, Bernsteins Candide and A Quiet Place und Filmmusiken von Miklos Rozsa, Franz Waxman, Erich Wolfgang Korngold, Max Steiner, Elmer Bernstein, Jerry Goldsmith, Danny Elfman and Howard Shore. Als einer von zwei Dirigenten der preisgekrönten Decca-Serie Entartete Musik hat Mauceri eine Reihe von Werken erstmals eingespielt, die unter der Nazidiktatur verboten waren. Seine Leidenschaft für Musik und ihre Bedeutung vermittelt Mauceri in Zeitungsartikeln, Vorträgen, Radio- und TV-Auftritten etwa an den Universitäten von Harvard oder Yale, am Smithsonian Institut, an der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, beim Gramophone Magazin, bei BBC, PBS, bei der New York und der Los Angeles Times und bei der Huffington Post, wo er einen regelmäßigen Blog hat. John Mauceri ist einer der gefragtesten Künstler für CD-Aufnahmen, bisher hat er über 75 Einspielungen veröffentlicht und dafür zahlreiche Preise erhalten, darunter den Grammy, Tony, Olivier, drei Emmys, zwei Diapason d’Or, den ECHO Klassik, den Billboard Music Award und zwei Deutsche Schallplattenpreise.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.johnmauceri.com/
12.9. Manfred RÖHRL wird 85
Ausbildung am Konservatorium von Augsburg, dann bei Franz Kelch und Margarete von Winterfeld. Er debütierte 1958 am Stadttheater von Augsburg als Masetto im »Don Giovanni« und war dann 1958-60 am Stadttheater von Luzern, 1960-62 am Staatstheater Karlsruhe und seit 1962 an der Deutschen Oper (Städtisches Opernhaus) Berlin engagiert, wo seine Karriere in einem langen Engagement ihren Höhepunkt erreichte. Gastspiele in Brüssel, Nancy und Straßburg, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von Hamburg und München, in Zürich, Belgrad, Zagreb und beim Festival von Edinburgh. Am 7.4.1965 sang er in der Uraufführung von H.W. Henzes »Der junge Lord« am Deutschen Opernhaus Berlin die Partie des Bürgermeisters. 1984 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Leporello im »Don Giovanni«, 1985 in Los Angeles als Mesner in »Tosca« zu Gast. Am 29.5.1994 sang er in der Eröffnungsvorstellung des neuen Festspielhauses in Glyndebourne den Bartolo in »Le nozze di Figaro«. 1995 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Plumkett in Flotows »Martha« und als Schtschelkalow im »Boris Godunow«, 1998 als Fra Melitone in »La forza del destino« von Verdi, 1999 als Benoît in »La Bohème«. 1999-2000 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Dr. Grenvil in »La Traviata«, den Haly in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, den van Bett in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, den Mesner in »Tosca« und den Polizeikommissar im »Rosenkavalier«, 2000 auch den Bartolo in »Le nozze di Figaro«. Sein Bühnenrepertoire enthielt vornehmlich Partien für Bass-Buffo, dazu eine Fülle kleinerer Rollen. Solche Partien sang er mehrfach in Opernaufnahmen auf Ariola-Eurodisc und DGG (u.a. in »Salome« von R. Strauss). Gerne trat er auch als Operettensänger auf.
13.9. Donald GEORGE wird 65
Der Künstler verbrachte seine Jugendzeit in New Orleans und begann die Ausbildung seiner Stimme an der Louisiana State University. Er ging zu weiteren Studien nach Europa und wurde in Berlin Schüler von Margarethe von Winterfeld, in München von Josef Metternich. Er war engagiert am Stadttheater von Hagen/Westfalen (1977-79), am Stadttheater von Pforzheim (1979-80), am Stadttheater von Klagenfurt (1980-81), am Gärtnerplatztheater München (1981-91), auch an der Deutschen Oper Berlin (1988-89); seit 1990 war er Mitglied der Komischen Oper Berlin, 1990-92 auch der Staatsoper Hamburg verbunden. Gastspiele an der Opéra du Rhin Straßburg, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in Wien, Leipzig, Amsterdam und Rom brachten internationale Erfolge. Am 15.12.1986 sang er in Brüssel in der Uraufführung der Oper »Das Schloss« von André Laporte; in Madrid wirkte er in der spanischen Erstaufführung der (ergänzten) Oper »Lulu« von A. Berg mit. Bei einer Bundesländer-Tournee der Wiener Staatsoper sang er 1986 den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, eine Partie, in der er auch beim Mozart-Fest in Würzburg, in Istanbul und bei der Operngesellschaft Forum in Enschede (Holland) gastierte. 1988 sang er als Antrittsrolle an der Deutschen Oper Berlin die Titelpartie in »Candide« von Bernstein (1989 dann auch im Barbican Centre London), am Stadttheater Gießen hörte man ihn als Titus in »La clemenza di Tito« von Mozart (1988). 1990 gastierte er an der Staatsoper Berlin als Alfredo in »La Traviata«, in der Spielzeit 1990-91 an der Oper von Antwerpen als Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«. 1996 sang er bei den Rossini-Festspielen in Wildbad (Schwarzwald) die Titelrolle in Rossinis »Aureliano in Palmira«. 1997 sang er am Opernhaus von Montpellier den Achilles in Glucks Oper »Iphigénie en Aulide«, an der Komischen Oper Berlin 1998 den Prinzen in Prokofjews »Liebe zu den drei Orangen«, 1999 an der Opéra Bastille Paris den Andres im »Wozzeck« von A. Berg. 1999 gastierte er am Teatro San Carlo Neapel als Ferrando in »Così fan tutte«, 2000 an der Mailänder Scala als Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten. Von seinen Bühnenpartien sind noch der Tamino in der »Zauberflöte« (Komische Oper Berlin, 1989), der Faust von Gounod, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« (Deutsche Oper Berlin 1989), der Leopold in »La Juive« von Halévy (Bielefeld, 1989), der Antonio in Prokofjews »Verlobung im Kloster« (Wexford Festival, 1989), der Leukippos in »Daphne« von R. Strauss, der Steuermann in »Der fliegende Holländer« (Festspiele von Bregenz, 1989), der Alfred in der »Fledermaus« (Teatro Regio Turin 1993), aber auch schwerere Partien wie der Jason in »Médée« von Cherubini, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und der Prinz Sou-Chong in der Lehár-Operette »Das Land des Lächelns« zu nennen. Nicht weniger von Bedeutung war seine Karriere als Konzert- und namentlich als Oratoriensänger. Hier reichte sein Repertoire von J.S. Bach und Händel bis zu Carl Orff, Benjamin Britten und Ralph Vaughan-Williams.
Schallplatten: Orfeo (»Alzira« von Verdi), Philips (»Samson et Dalila« von Saint-Saëns), Sony (»Salome« von R. Strauss), Teldec (»Elias« von Mendelssohn), Naxos (Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini), Bongiovanni (»Aureliano in Palmira« von Rossini).
13.9. Rohangiz YACHMI wird 80
Sie kam nach Deutschland, wuchs in Frankfurt a.M. auf und studierte sieben Jahre lang Gesang bei Gertrude Pitzinger und bei Bruno Vondenhoff an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. Abschluss der Ausbildung bei Toffolo in Triest. Das Bühnendebüt der Künstlerin kam 1961 am Opernhaus von Dortmund zustande, und zwar als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. 1963-66 war sie am Staatstheater Wiesbaden engagiert und folgte 1967 einem Ruf an die Staatsoper von Wien (Debüt als Niklausse in »Hoffmanns Erzählungen«). Sie blieb an diesem Haus bis 1993 engagiert und sang hier eine Vielzahl von Partien, darunter die Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano, den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, den Fjodor in »Boris Godunow« von Mussorgsky, die Mercédès in »Carmen«, die Lola in »Cavalleria rusticana«, die Angelina in »La Cenerentola«, den Annio in Mozarts »La clemenza di Tito«, die Olga in »Eugen Onegin«, den Siebel im »Faust« von Gounod, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Federica in Verdis »Luisa Miller«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Cherubino, die Emilia in Verdis »Otello«, den Silla in »Palestrina« von H. Pfitzner, die Polina in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Maddalena im »Rigoletto« und den Octavian im »Rosenkavalier«. Auch der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. 1970 sang sie in Teheran in einem Hofkonzert vor Schah Reza Pahlevi und dem russischen Staatspräsidenten Podgorny. Sie gastierte an den Opernhäusern von Bielefeld, Köln, Essen, Nürnberg, an den Staatsopern von Stuttgart und München und 1986 am Stadttheater von Bern (Schweiz). Auf der Bühne wirkte sie durch ihre gesanglichen Leistungen wie auch durch ihre aparte Erscheinung und durch ihr lebendiges Bühnenspiel. Weitere Gastspiele an der Komischen Oper Berlin, am Bolschoi Theater von Moskau, am Stadttheater von Basel und an der Oper von Genua. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1978 den Pagen in »Salome« und 1979-82 die Dryade (1980 auch den Komponisten) in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1980 wirkte sie hier auch in einer konzertanten Aufführung der Oper »Karl V.« von E. Krenek, 1981 in der C-Moll-Messe von Mozart und 1986 in einem Mozart-Konzert mit. Am 7.8.1984 sang sie bei den Festspielen von Salzburg in der Uraufführung des Bühnenwerks »Un Re in Ascolto« von Luciano Berio. Auch unter dem Namen Rohangiz Yachmi-Caucig aufgetreten.
Schallplatten unter dem Etikett der Firma Concert Hall (darunter vollständige Opern »Le nozze di Figaro«, »Der Rosenkavalier« von R. Strauss und »Il Turco in Italia« von Rossini) und Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio). Auf DGG singt sie eine Soloblume in einer vollständigen »Parsifal«-Aufnahme, auf Naxos die Dorabella in »Così fan tutte« und den Orlofsky in der »Fledermaus«.
14.9. Raúl GIMÉNEZ wird 70
Er absolvierte zunächst ein Ingenieurstudium und arbeitete als technischer Leiter einer Fabrik, 1976 entschloss er sich zur Ausbildung seiner Stimme und trat in die Opernschule des Teatro Colón in Buenos Aires ein. Schon im folgenden Jahr übernahm er dort einige kleinere Partien. 1979 sprang er an diesem Haus für einen erkrankten Sänger als Ernesto im »Don Pasquale« von Donizetti ein und hatte einen sensationellen Erfolg. Nachdem er 1982 in Mexico City gastiert hatte, kam er 1984 nach Europa. Hier stellte er sich beim Wexford Festival in Irland als Filandro in »Le astuzie femminili« von Cimarosa vor. Man erkannte in ihm bald einen Spezialisten für das italienische Belcanto-Repertoire. In Paris wie in Venedig sang er die Titelrolle in »Otello« von Rossini, an der Oper von Rom wie am Théâtre des Champs-Élysées Paris den Elvino in Bellinis »La Sonnambula«. 1985 gastierte er beim Rossini Festival von Pesaro als Florville in »Il Signor Bruschino«, 1987 in »L’Occasione fà il ladro« von Rossini, in Amsterdam als Nemorino in »L’Elisir d’amore«, an der Oper von Rom als Alessandro in »Il Re pastore« von Mozart. Am Grand Théâtre Genf sang er 1985 den Albazar in Rossinis »Il Turco in Italia«, 1986 mehrere Partien in Monteverdis »LOrfeo«, 1990 den Argirio in Rossinis »Tancredi«, 1997 den Ramiro in »La Cenerentola« und 2014 den Mr. Triquet in »Eugen Onegin«. 1988 übernahm er bei den Festspielen von Aix-en-Provence die beiden Partien des Gernando und des Carlo in der Rossini-Oper »Armida«. Am Teatro Regio Turin hatte er als Ernesto, am Opernhaus von Zürich wie in Toronto als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« (1989) wichtige Erfolge. 1989 fand sein USA-Debüt an der Oper von Dallas als Ernesto statt. 1990 sang er am Teatro Colón Buenos Aires wie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Ferrando in »Così fan tutte«, 1990 bei den Festspielen von Ravenna in »Les Danaïdes« von A. Salieri. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1990-2014 als Graf Almaviva, als Lindoro in »L’Italiana in Algeri«, als Nemorino und als Abate in »Adriana Lecouvreur« von Cilea in insgesamt 27 Vorstellungen. An der Covent Garden Oper London hörte man ihn 1990 als Grafen Almaviva, den er auch 1991 in Los Angeles sang. 1991 trat er beim Rossini Festival in Pesaro, 1992 bei den Festspielen von Schwetzingen wieder als Argirio auf. Als großer Rossini-Interpret erwies er sich einmal mehr am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1991 als Graf Almaviva und in »La Donna del lago«), an der Covent Garden Oper London (1991 als Ramiro), am Teatro Fenice Venedig (1992 als Lindoro) und an der Staatsoper von Dresdem. An der Oper von Rom gastierte er 1994 als Ernesto und 1996 als Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1995 hörte man ihn an der Oper von Houston/Texas wieder als Ramiro, in München als Lindoro und in Wien in einer konzertanten Aufführung von »Torvaldo e Dorliska« von Rossini als Torvaldo. Schließlich debütierte er 1996 an der Metropolitan Oper New York (als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«), an der er 2000 auch den Ramiro sang. 1996 sang er bei den Festspielen von Martina Franca den Appio in der ganz vergessenen Oper »L’ultimo giorno de Pompei« von Giovanni Pacini. 1997 sang er am Teatro Colón Buenos Aires (und 1998 am Teatro San Carlo Genua, 1999 an der Oper von Rom) den Grafen Almaviva, 1998 in Düsseldorf den Ernesto, an der Oper von Monte Carlo den Narciso in Rossinis »Il Turco in Italia«, in Lausanne den Elvino. An der Pariser Oper gastierte er 1998 als Tebaldo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1999 als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, 2002 als Graf Almaviva, 2013 als Dr. Cajus in Verdis »Falstaff« und 2015 als Abate in »Adriana Lecouvreur«. 1999 sang er am Opernhaus von La Coruna in Spanien den Ferrando, im folgenden Jahr den Don Ottavio im »Don Giovanni«, 2000 am Teatro Real Madrid wie an der Staatsoper von München den Ramiro. Hervorragende Beherrschung der Gesangtechnik und lyrische Tonschönheit kennzeichneten auch seine Darbietungen im Konzertsaal.
Schallplatten: DGG (Stabat mater von Rossini), Dynamic (Appio in »L‘ ultimo giorno di Pompei« von G. Pacini), Erato (»L‘ Inganno felice« von Rossini), Naxos (»La Sonnambula«), Nimbus (Rossini-Arien, »Soirées musicales« von Rossini, Lieder argentinischer Komponisten), HMV (»Les Danaïdes« von Salieri), Supraphon (»Il Bellerofonte« von Myslivicek), Philips (»Il barbiere di Seviglia« und Messa di Gloria von Rossini, Petite Messe solennelle von Rossini), Sony (»Il Viaggio a Reims« als Belfiore), Opera Rara (Auszüge aus »Medea in Corinto« von S. Mayr), EMI (»L’Atlantida« von M. de Falla, Teatro Real Madrid, 1977), Teldec (Almaviva im »Barbier von Sevilla«, Ramiro in »La Cenerentola«, Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«); BMG-Video (»Tancredi«, Schwetzingen 1992), Decca-Video (»La Cenerentola«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://raulgimeneztenor.com/biografia/
14.9. Toni KRÄMER wird 85
Ausbildung der Stimme an der Musikhochschule Karlsruhe, zuerst zum Bariton, dann zum Tenor. Er debütierte 1965 an der Staatsoper Stuttgart als Nathanael in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Er sang dann in Stuttgart Partien wie den Pinkerton in »Madame Butterfly« und den Alvaro in Verdis »La forza del destino« und wirkte 1976 dort in der Uraufführung von G. Klebes »Das Mädchen aus Domrémy« mit. Seine ersten Wagner-Partien übernahm er bei Gastspielen am Theater von Klagenfurt (Erik in »Der fliegende Holländer«, Parsifal, Lohengrin, dann auch den Florestan im »Fidelio«). Er hatte große Erfolge an der Stuttgarter Oper, deren Mitglied er blieb, in Partien wie dem Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, dem Tannhäuser, dem Siegfried im Ring-Zyklus und dem Max im »Freischütz«, aber auch in Partien aus dem italienischen Fach und in modernen Opern (»König Hirsch« von H.W. Henze). 1986 sang er bei den Festspielen von Wiesbaden den Siegfried im Ring-Zyklus. Er gastierte an der Staatsoper von München (u.a. als Dimitrij im »Boris Godunow«) und an der Deutschen Oper Berlin (1987 als Siegfried und Froh im Ring-Zyklus). Er sang an der Stuttgarter Staatsoper auch 1989 den Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, 1992 bei den (konzertanten) Ring-Aufführungen in der Salle Pleyel Paris den Siegfried. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte er 1979 sowie 1981-82 als einer der Edlen im »Lohengrin«, 1979 sowie 1981-83 als einer der Gralsritter im »Parsifal« mit, 1981-83 auch als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1985-86 als Titelheld im »Siegfried«. An der Metropolitan Oper New York übernahm er 1988-89 den Siegfried im Ring-Zyklus. Er gastierte 1986 am Teatro San Carlos Lissabon als Florestan und 1991-92 an der Staatsoper Wien als Tannhäuser.
Schallplatten: CBS (kleine Partie im »Lohengrin«); Thorn-Video (Max im »Freischütz«).
14.9. Oskar SCHIMONECK wird 100
Er war zuerst als Schullehrer tätig, begann aber daneben bald ein Gesangstudium und debütierte 1950 am Stadttheater von Magdeburg. 1953 wurde er von dort an das Nationaltheater von Weimar engagiert, dem er bis 1955 angehörte. 1955-59 war er Mitglied des Landestheaters Dessau. Von dort ging er nach Westdeutschland und sang 1959-61 am Stadttheater von Bielefeld, wo er 1961 an der Uraufführung der Oper »Die Verlobung in San Domingo« von Winfried Zillig mitwirkte. Er beschloss sein Wirken auf der Bühne mit einem Engagement am Landestheater von Linz/Donau in den Jahren 1961-68. Partien aus seinem Repertoire für die Bühne: der Rienzi, der Lohengrin, der Tannhäuser, der Siegmund in der »Walküre«, der Manrico im »Troubadour«, der Radames in »Aida«, der Don Carlos in der Verdi-Oper gleichen Namens, der Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin und der Barinkay im »Zigeunerbaron«.
16.9. Rachel JOSELSON wird 65
Sie absolvierte das Musik- und Gesangstudium an der Florida State University und an der Indiana University in den Jahren 1973-77 und 1977-80 und schloss es mit dem akademischen Grad eines Master of Music ab. 1980-82 studierte sie weiter in Treviso bei dem berühmten italienischen Tenor Mario del Monaco. Sie begann ihre Bühnenkarriere als Mezzosopranistin 1982 am Staatstheater von Darmstadt, dessen Mitglied sie bis 1984 blieb. 1984 folgte sie einem Ruf an die Staatsoper von Hamburg. Hatte sie ursprünglich Partien wie die Nancy in Flotows »Martha«, den Idamante in Mozarts »Idomeneo«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Dorabella in »Così fan tutte«, den Orfeo in Glucks »Orfeo ed Euridice«, den Hänsel in »Hänsel und Gretel« und den Siebel im »Faust« von Gounod gesungen, so wechselte sie in Hamburg ins Sopranfach. Jetzt hörte man sie u.a. als Mimi in »La Bohème« von Puccini, als Micaela in »Carmen«, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky und als Mireille in der gleichnamigen Oper von Gounod. 1989 ging sie an das Opernhaus von Essen, wo sie bereits zuvor gastiert hatte. 1990 hatte sie dort als Mélisande von Debussy einen besonderen Erfolg. Weitere Gastspiele der Künstlerin fanden am Theater im Revier Gelsenkirchen, an der Deutschen Oper Berlin, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Theatern von Bonn und St. Gallen, in Pesaro und Bilbao sowie in Atlanta City statt. Auch als Konzertsolistin war sie in Werken von Händel, Mozart, Rossini, Gustav Mahler, Mendelssohn J. Brahms, Gabriel Fauré und Francis Poulenc erfolgreich.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.racheljoselson.com/
16.9. Nicholas CLAPTON wird 65
Er absolvierte seine Ausbildung am Magdalen College in Oxford und wurde durch den Pädagogen David Mason zum Countertenor ausgebildet. Sein Debüt fand 1984 mit einem Konzert in der Londoner Wigmore Hall statt. Hier sang er in Monteverdis »Combattimento di Tancredi e Clorinda«, seither ein besonderer Höhepunkt in seinem Repertoire. 1985 wirkte er beim Aldeburgh Festival in Aufführungen der Händel-Oper »Rodelinda« mit, 1986 gab er ein Konzert in den Londoner Purcell Rooms, 1987 sang er in London das Altsolo im »Messias« unter Trevor Pinnock. 1988 hatte er große Erfolge bei Konzerten in Frankreich, Deutschland und Spanien, in Oxford, beim Flandern- und beim Brighton Festival. 1989 wirkte er bei Cambridge University Opera in Aufführungen der Oper »Floridante« von Händel mit. Er gab eine Serie von Bach-Konzerten in London, gastierte in Bologna und war 1991 beim Almeida Festival in London an der Uraufführung der Oper »The Intelligence Park« von Gerald A. Barry beteiligt. In seinen Konzerten trug er gerne Musik der Renaissance und des Barock, aber auch Lieder aus der Epoche der Romantik, vor.
Schallplatten: Unicorn (Ode for St. Cecilia’s Day von H. Purcell), CRD (Requiem von Duruflé).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.nicholasclapton.com/
17.9. Theo LOEVENDIE wird 90
Er studierte Komposition und Klarinette am Konservatorium von Amsterdam. Er hat sich bis in die 1960er Jahre ausschließlich als Jazzmusiker betätigt. Er spielte in der Bay Edgar Bigband und hat sein eigenes Quartett bzw. Quintett geleitet. Loevendie trat auf relevanten europäischen Festivals wie in Antibes/Juan les Pins dem Montreux Jazz Festival, in Molde und auf dem Jazz Jamboree Warschau auf. Auch in seinem Consort spielte er mit Jazzmusikern wie Willem van Manen, Hans Dulfer, Harry Sparnaay, Leo Cuypers, Arjen Gorter, Ernst Reijseger und Martin van Duynhoven. Anschließend war er ab 1970 als Professor für Tonsatz an verschiedenen Konservatorien tätig, bis 1988 in Rotterdam, bis 1997 in Den Haag und zuletzt in Amsterdam. Seit 1968 schreibt Loevendie klassische Musik. Neben Orchesterkompositionen hat er auch das Musikmärchen Des Kaisers Nachtigall (nach Hans Christian Andersen) und vier Opern verfasst, die z. T. auch in den USA und in Deutschland aufgeführt wurden. Loevendie tritt regelmäßig mit seinem Ensemble Ziggurat auf.
18.9. Michael MYERS wird 70
Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte in seiner amerikanischen Heimat am Curtis Institute Philadelphia; Bühnendebüt bei der City Opera New York 1977 in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Er sang dann in den USA an den Opern von Minnesota, Tulsa, Cleveland, San Francisco (1980 den Prinzen in »Transformations« von C. Susa, 1989 den Maler und den Neger in »Lulu« von A. Berg und 1990 den Andrej Chowanski in »Chowanschtschina«), Los Angeles und Des Moines. In der Saison 1981-82 kam er im kanadischen Ottawa als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail« zu großen Erfolgen. Bei der Charlotte Opera sang er den Alfred in der »Fledermaus«, bei der Providence und der Virginia Opera den Faust von Gounod, bei der Kentucky und der Augusta Opera den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. In der Saison 1982-83 hörte man ihn an der City Opera New York als Rodolfo in »La Bohème«, an der Santa Fé Opera als Quint in B. Brittens »The Turn of the Screw«, an der Canadian Opera Toronto als Nerone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, an der Hawaii Opera als Herzog im »Rigoletto«. 1982 wirkte er in der Uraufführung von »The Postman always Rings Twice« von Stephen Paulus in St. Louis als Nick mit und wiederholte diese Rolle 1983 beim Edinburgh Festival. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1983 den Idomeneo von Mozart, 1984 den Herzog im »Rigoletto« und die Titelpartie in Cavallis »Orione«. 1984-85 trat er bei der Canadian Opera Toronto als Percy in Donizettis »Anna Bolena« mit Joan Sutherland in der Titelpartie auf und sang bei der Santa Fé Opera in der amerikanischen Erstaufführung von H.W. Henzes »The English Cat« die Partie des Lord Puff. 1985-86 gastierte er an der Oper von Seattle (als Des Grieux in Massenets »Manon«), in Toulouse (als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod), in Montpellier (als Mozart in »Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow), an der Oper von St. Louis (als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«) und an der Long Beach Opera (als Belmonte). 1986-87 trat er an der Oper von Philadelphia als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, in Pittsburgh als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und in Toronto als Dimitrij im »Boris Godunow« auf. An der Chicago Opera sang er den Maler in »Lulu« von A. Berg, an der Oper von Lyon den Faust in »La Damnation de Faust« von Berlioz, beim Festival von Glyndebourne 1990 den Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, in Philadelphia und New York den Ismaele in Verdis »Nabucco«. Er gastierte 1989 in Rio de Janeiro, 1990 in Santiago de Chile, an der Mailänder Scala (1993 als Hüon im »Oberon«) und am Staatstheater Wiesbaden (1993 als Hoffmann). Seit 1989 bestand ein Gastspielvertrag mit dem Opernhaus von Köln, an dem er u.a. als Podestà in Mozarts »La finta giardiniera« und in »Die Nase« von Schostakowitsch auftrat. Am Théâtre de la Monnie Brüssel hörte man ihn 1992 als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1995 an der Opéra du Rhin Straßburg als Soliman in »Zaïde« von Mozart, 1996 am Teatro Arriaga in Bilbao wieder als Tom Rakewell, in Kopenhagen als Maler und als Neger in »Lulu« von A. Berg. 1996 sang er an der Oper von Washington den Anchise in »La finta giardiniera« von Mozart. 1999 sang er an der Oper von Tel Aviv den Edgardo. 1994 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Cassio in Verdis »Otello«. Bis 2013 sang er an diesem Opernhaus in insgesamt 60 Aufführungen auch den 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«, den Normanno in »Lucia di Lammermoor«, den Boten in »Aida« sowie mehrere kleine Partien in Schostakowitschs Oper »Die Nase«. Als Konzertsänger trat er u.a. im Stabat mater von Rossini in Cincinnati und im französischen Rundfunk Radio France als Hüon im »Oberon« von Weber hervor.
Schallplatten: Chandos (zwei Partien in »Lulu« von A. Berg), K 617 (Oreste in »Electre« von Théodore Gouvy).
18.9. Werner GRÖSCHEL wird 80
Er spielte zuerst Cello, Bassrhythmus, Tuba und Posaune in einem Tanzorchester, ließ dann aber seine Stimme am Richard Strauss-Konservatorium in München, bei Marcel Cordes und bei Josef Metternich ausbilden. Er debütierte 1967 am Stadttheater von Flensburg, an dem er 1967-70, dann 1970-72 am Stadttheater Würzburg und seit 1972 am Opernhaus von Zürich engagiert war. Dort sang er 1975 in der Uraufführung von »Ein wahrer Held« von G. Klebe, 1977 in der Uraufführung von R. Kelterborns »Ein Engel kommt nach Babylon«. 1979 hatte er in Zürich, wo er länger als 25 Jahre wirkte, einen besonderen Erfolg als Fliegender Holländer, den er dann auch an anderen Bühnen als Gast sang. Er gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von München und Stuttgart, am Staatstheater Wiesbaden, in Basel, Lausanne, St. Gallen und Bremen. Mit dem Zürcher Ensemble war er beim Festival von Athen, bei den Festspielen von Berlin und Edinburgh, bei den Wiener Festwochen, an der Mailänder Scala und in Helsinki zu hören. Gastspiele führten ihn auch an die Staatsoper von München, an das Staatstheater Wiesbaden und 1989 an das Theater von Klagenfurt, wo er den Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« sang. Aus seinem reichhaltigen Repertoire für die Bühne seien genannt: der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Don Giovanni, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Rocco im »Fidelio«, der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der König Philipp wie der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Zaccaria in »Nabucco«, ebenfalls von Verdi, der Silva in dessen »Ernani«, der Daland in »Der fliegende Holländer«, der König Heinrich im »Lohengrin«, der Landgraf im »Tannhäuser«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Don Inigo in Ravels »L’Heure espagnole« (Zürich 1996) und der Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1998 sang er am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung von Heinz Holligers Oper »Schneewittchen« die Partie des Königs, 1999 den Schmidt in »Andrea Chénier« von U. Giordano, 2000 den Theaterdirektor in »Lulu« von A. Berg. Bekannt wurde er auch als Konzert- und Oratoriensänger, wobei er sich vor allem der Interpretation der Werke von Monteverdi und J.S. Bach sowie der Barockepoche widmete.
Schallplatten: Telefunken (Plutone in »L’Orfeo«,»L’Incoronazione di Poppea« und »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), EJM (König in »Schneewittchen« von Heinz Holliger).
18.9. Ruth ROHNER wird 85
Sie studierte am Konservatorium von Winterthur Gesang, Klavier- und Orgelspiel und war dann in der Opernschule Amsterdam. 1960-61 war sie Mitglied des Städtebundtheaters Biel-Solothurn, 1960-62 auch der Wiener Kammeroper. Seit 1962 gehörte sie für mehr als 25 Jahre zum Ensemble des Opernhauses von Zürich. Gastspiele an den Theatern von Bern und Basel, an den Staatsopern von Hamburg und München, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Opernhaus von Köln und an der Opéra du Rhin Straßburg. Mit dem Zürcher Ensemble war sie als Gast an der Staatsoper Dresden, an der Nationaloper Helsinki, bei den Festspielen von Lausanne, Wiesbaden und Athen anzutreffen. 1999 trat sie am Stadttheater von Basel als Marianne Leitmetzerin auf. Ihr Repertoire setzte sich aus vielen Partien für Koloratur- wie lyrischen Sopran und aus entsprechenden Aufgaben aus dem Bereich der Operette zusammen, Werke aus allen Epochen der Musikgeschichte. Sie wirkte am Zürcher Opernhaus in mehreren Opern-Uraufführungen mit, so in »Madame Bovary« von H. Sutermeister (26.5.1967), in Giselher Klebes Oper »Ein wahrere Held« (15.1.1975 als Sara Tansey) und in R. Kelterborns »Ein Engel kommt nach Babylon« (5.6.1977), dazu in zahlreichen Premieren und Erstaufführungen, u.a. in »Ein Stern geht auf aus Jakob« von Paul Burkhard. Sie sang am Opernhaus von Zürich auch in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Agrippina« von Händel (Spielzeit 1970-71 die Poppea), »La fedeltà premiata« von J. Haydn (1974-75 die Diana), »Figaro lässt sich schieden« von G. Klebe (1971 die Susanna), »Karl V.« von E. Krenek (1970 die Isabella) und »L’Amour des trois oranges« von S. Prokofjew (1965-66 die Smeraldine). Im Konzertsaal hörte man sie in Oratorienpartien und als Liedsängerin. Pädagogische Arbeit am Konservatorium und an der Musikhochschule Zürich.
Schallplatten: Pick-Records (»Engelbergische Hochzeit« von Meyer von Schauensee), Koch Records (»Kleider machen Leute« von Zemlinsky).
18.9. Peter GOTTLIEB wird 90
Er kam sehr jung nach Rio de Janeiro und wurde am dortigen Konservatorium ausgebildet. Bereits 1948 trat er in Rio de Janeiro in Puccinis »La Bohème« auf. Bis 1951 sang er in Brasilien, zumeist kleiner Partien, dann auch größere Rollen. Ergänzende Studien folgten bei Raoul Frazzi in Florenz. Er sang darauf in Belgien (Europa-Debüt 1951 in Verviers in »Lucia di Lammermoor« mit Mado Robin), Italien und in Nordamerika, bevor er sich in Paris niederließ, wo er seit 1963 an der Opéra-Comique, seit 1964 auch an der Grand Opéra auftrat.
Hier sang er u.a. 1980 die Titelpartie in »Le Devin du village« von Jean-Jacques Rousseau und den Vicomte de Valmont in »Les Liaisons dangereuses« von Claude Prey, 1981 den Nekrotzar in »Le Grand Macabre« von Ligeti, 1982 die Titelpartie in A. Reimanns »Lear« und 1985 die Titelpartie in »Wozzeck« von Alban Berg. 1962 kreierte er am Théâtre des Champs-Élysées Paris die »L‘Opéra d’Aran« von Gilbert Bécaud. Er wurde namentlich als Mozart- und Puccini-Interpret geschätzt, wobei er Partien wie den Don Giovanni, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Scarpia in »Tosca«, den Titelhelden in »Gianni Schicchi« und den Sharpless in »Madame Butterfly« gestaltete. An der Oper von Genf übernahm er 1964 den Lescaut in Massenets »Manon« und 1971 den Eugen Onegin in Tschaikowskys Oper gleichen Namens, bei den Festspielen von Glyndebourne war er oft zu hören: 1966 und 1969 als Albert im »Werther« von Massenet, 1970 und 1971 als Mercurio in »La Calisto« von Cavalli und als Max Von Zastrow in der Uraufführung der Oper »The Rising of the Moon« von Nicholas Maw (19.7.1970), 1977 und 1979 als Barbier in der Richard Strauss-Oper »Die schweigsame Frau«. Weitere Höhepunkte in seinem sehr umfassenden Bühnenrepertoire waren der Orest in »Elektra« von R. Strauss, der Graf in dessen »Capriccio«, der Jago in Verdis »Otello« und der Don Carlos in »La forza del destino«. Er gastierte an den großen französischen Provinztheatern, in Deutschland, Spanien und Portugal. Große Verdienste erwarb er sich durch seinen Einsatz für das zeitgenössische Musikschaffen auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium. So kreierte er 1960 »Egmont« von Meulemans, 1965 »Sud« von Kenton Coe, 1966 »Ondine« von Sancan, 1968 »La Symphonie pastorale« von Landré, 1970 »Madame de…« von Dammase, 1974 »Les Liaisons dangereuses« von Prey. 1983 sang er am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Uraufführung der Oper »La Passion de Gilles« von Philippe Boesmans, 1984 an der Opéra du Rhin Straßburg in der von »H.H. Ulysse« von Jean Prodromidès, deren Hauptpartie für ihn komponiert worden war. Er wirkte in den französischen Erstaufführungen der Opern »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze, »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und »Das Lächeln am Fuß der Leiter« von A. Bibalo mit. Bedeutende Karriere auch als Liedersänger. 1982 wurde er als Professor an das Conservatoire National de Paris berufen.
Schallplatten: HMV (»L’Opéra d’Aran« von Gilbert Bécaud), Decca (»La Calisto« von Cavalli), France-Records (»H.H. Ulysse« von Prodromidès), Sofea (»La Traviata«).
19.9. Mark HOLLAND wird 60
Ausbildung 1979-83 am Royal Northern College of Music Manchester bei John Cameron, 1984-85 in Italien bei Roberto Benaglio. Er debütierte 1984 bei der Welsh Opera Cardiff als Baron Douphol in »La Traviata«. In den folgenden sechs Jahren sang er bei dieser Gesellschaft u.a. den Don Carlo in Verdis »Ernani«, den Schaunard in »La Bohème«, den Mesner in »Tosca«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Leporello im »Don Giovanni«, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Eugen Onegin von Tschaikowsky und den Figaro im »Barbier von Sevilla«. Bei der Birmingham Touring Opera trat er als Marcello in »La Bohème«, in Belfast als Falke in der »Fledermaus«, beim Buxton Festival 1984-85 als Mengotto in »La buona figliuola« von Piccini auf. 1991-93 war er am Stadttheater von Basel engagiert; 1991 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Die Menschen« von Detlev Müller-Siemens (als Alexander) mit. 1995 sang er bei den Festspielen von Bregenz den Minister im »Fidelio«. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1997 als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut« und 2001 als Don Pizarro im »Fidelio«; die letztgenannte Partie sang er 2001 auch bei der Glyndebourne Touring Opera. Er sang 1997 bei der Birmingham Touring Opera und 1998 am Opernhaus von Auckland (Neuseeland) die Titelpartie in Verdis »Macbeth«, 1998 bei der Reisopera Nederland (vormals Forum Enschede) den Amonasro in »Aida«. An der Scottish Opera Glasgow hörte man ihn 1998 als Macbeth von Verdi und 2001 in »Carmina burana« von Carl Orff. 1999 trat er bei der English National Opera London als Rigoletto auf, bei der Nationale Reisoper (zuvor Forum Enschede) in Holland und 2000 an der Staatsoper Hamburg als Andrej in »Drei Schwestern« von Peter Eötvös. 2013 sang er bei der Chelsea Opera in einer konzertanten Aufführung von Verdis »Alzira« den Gusmano. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu einer bedeutenden Karriere.
Schallplatten: EMI (»Osud« von Janácek), Wergo (»Die Menschen« von D. Müller-Siemens), Collins (»Baa-Baa Black Sheep« von M. Berkeley).
19.9. Frances GINZER wird 65
Sie sang bereits als Kind von sieben Jahren im kanadischen Fernsehen. Sie studierte an der Universität von Calgary, wo sie den akademischen Grad eines Bachelor of Music erwarb, dann an der University of Texas (Master of Music 1979) und an der Universität von Toronto; auch durch Evelyn Dalberg in Düsseldorf pädagogisch betreut. 1981 Bühnendebüt bei der Canadian Opera Company Toronto als Clotilde in »Norma« (mit Joan Sutherland in der Titelrolle); sie trat dort auch als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« auf. In den Jahren 1981-83 war sie hauptsächlich in Kanada als Konzert- und Oratoriensängerin zu hören. 1983 kam es zu ihrem europäischen Debüt am Staatstheater von Karlsruhe, wieder als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, dessen Mitglied sie bis 1987 blieb. Seit 1987 hatte sie eine sehr erfolgreiche Karriere an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, wo sie 1993 einen Wechsel vom Koloratur- ins dramatische Fach vollzog und als erste Partie dieser Art die Titelrolle in Puccinis »Turandot« sang. Sie hatte eine ausgedehnte Gastspielkarriere mit Auftritten an den Staatsopern von München, Stuttgart und Hamburg, den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M. und Zürich, der English National Opera London (1985 in der Titelrolle von Massenets »Manon«), der Welsh Opera Cardiff (1991 als Traviata), den Opernhäusern von Vancouver, Winnipeg, Edmonton und Calgary und der Staatsoper Warschau (1991 als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel). 1994 kam es zu ihrem US- Debüt an der Oper von Dallas, 1995 gastierte sie an der Washington Opera als Senta in »Der fliegende Holländer«. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1994-98 die Helmwige und die 3. Norn im Nibelungenring. 1997 sang sie in Düsseldorf die Leonore im »Fidelio«. 1997 sang sie an der New Yorker Metropolitan Oper in insgesamt elf Vorstellungen die Helmwige, die 3. Norn und die fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1997 als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss und 1999 als Brünnhilde im Nibelungenring. 1997 Gastspiel in Tokio als Elsa im »Lohengrin«, 1998 an der Oper von Dallas in der Titelrolle in Puccinis »Turandot«, am Teatro Verdi Triest als Brünnhilde in der »Walküre«. 2000 sang sie an der Canadian Opera Toronto die Senta, in der Spielzeit 2000-01 an der Oper von Dallas die Brünnhilde im »Siegfried« (die sie bereits 1996 in Düsseldorf sang). Auf der Bühne trat sie in einem sehr umfangreichen Repertoire auf, aus dem im ersten Abschnitt ihrer Karriere die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Lucia di Lammermoor, die Mimi in »La Bohème«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Lakmé von Delibes, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und die Sulamith in der »Königin von Saba« von Goldmark genannt seien. Nach 1993 hörte man sie dann als Tosca, als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli und in Wagner-Partien.
Schallplatten: EMI (»Rodrigo« von Händel), Decca (»Adriana Lecouvreur« von Cilea); VAI-Video (Clotilde in »Norma« mit Joan Sutherland in der Titelrolle).
19.9. Steven RICKARDS wird 65
Ausbildung in der amerikanischen Heimat des Sängers an der Indiana University Bloomington, durch den bekannten Countertenor Russell Oberlin, dann an der Guildhall School of Music London durch Peter Pears und Robert Spencer. Er trat zusammen mit dem Waverley Consort New York auf, wobei die Beschäftigung mit früher und barocker Musik bestimmend war, dann mit weiteren Ensembles ähnlicher Richtung (Chicago’s Music of the Baroque, Consert Royal, Ars Musica, Chanticleer). In England sang er zusammen mit den Bach-Chören von Ipswich und East Cornwall und trat in Tourneen mit der Lauten-Virtuosin Dorothy Linell auf. 1981-82 nahm er an einer Tournee mit Händels »Messias« in Frankreich und in den USA teil. 1987 gastierte er bei einem Konzert in der Carnegie Hall New York zusammen mit der Oratorio Society of New York. Beim Boston Festival of Early Music wirkte er in »Teseo« von Händel mit, 1985 an der Santa Fé Opera als Ariel in der Uraufführung der Oper »The Tempest« von John Eaton, an der Oper von Philadelphia als Apollo in Benjamin Brittens »Death in Venice«.
Schallplatten: Decca (Bach-Kantaten), Harmonia mundi (Matthäuspassion von J.S. Bach, Gradualia von Byrd).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.stevenrickards.com/
19.9. Bonaventura BOTTONE wird 70
Er studierte an der Royal Academy of Music in London bei Bruce Boyce. Er debütierte 1973 an der Welsh Opera Cardiff als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«. Er sang in den folgenden Jahren u.a. bei der Opera Rara, der Opera of North Ireland Belfast und beim Wexford Festival. 1975-76 war er Mitglied im Chor des Glyndebourne Festivals, wobei er 1976 bereits einen der Diener im »Capriccio« sang; hier sang er auch 1990 und 1998 den italienischen Sänger in derselben Oper von R. Strauss sowie 2006 den Alfred in der »Fledermaus«. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 1976 als Bardolfo im »Falstaff« von Verdi und als italienischer Sänger im »Capriccio«, 1991 als Rodolfo in »La Bohème« und 2006 als Alfred in der »Fledermaus« auf. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1979-80 den Tonik in Smetanas »Zwei Witwen«, 1981 den Lionel in Flotows »Martha«, 1988 mehrere Partien in Bernsteins »Candide« und den Jack in »A Midsummer Marriage« von M. Tippett, 1989 den Loge im »Rheingold« sowie 1990 den Narraboth in »Salome« von R. Strauss und den Verteidiger in »Trial By Jury« von Gilbert & Sullivan. Er kam seit 1982 zu einer erfolgreichen Karriere durch Auftritte bei der English National Opera London. Hier sang er Partien aus dem lyrischen wie aus dem Charakterfach, darunter den Cassio in Verdis »Otello«, den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Janek wie den Gregor in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, den Herzog im »Rigoletto« (noch 1999), den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Beppe im »Bajazzo«, den Nanki-Poo in der Inszenierung der Sullivan-Operette »The Mikado« durch Jonathan Miller und den Truffaldino in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«. 1983 debütierte er an der Covent Garden Oper London als italienischer Sänger im »Capriccio« von R. Strauss und leitete damit eine lange, erfolgreiche Karriere an diesem Haus ein. An der Opera North Leeds gastierte er 1983 in Janáceks »Katja Kabanowa«, 1985 als David, 1987 sehr erfolgreich als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, ein Erfolg, der sich dann an der Oper von Houston/Texas in dieser Partie wiederholte (1987) und noch 2017 als Zar Barendej in »Schneeflöckchen« von Rimski-Korsakow. 1991 sang er beim Edinburgh Festival das Tenor-Solo im Verdi-Requiem. An der Welsh Opera Cardiff sang er 1991 den Titelhelden in »Le Comte Ory« von Rossini, 1993 den Fernando in Donizettis »La Favorita«, an der Covent Garden Oper 1990 den Alfredo in »La Traviata«, 1992 den Fenton in Verdis »Falstaff« und in der Premiere von Rossinis »Il Viaggio a Reims«. 1990 trat er in Houston im »Capriccio« von R. Strauss auf, 1995 an der Oper von Tel Aviv als Ernesto im »Don Pasquale«. An der English National Opera trat er 1996-97 als Nanki-Poo und 1997 auch in der Titelrolle von »La Damnation de Faust« von Berlioz auf. 1998 gastierte an der Oper von Santiago de Chile als Alfred in der »Fledermaus«. Am 15.6.1998 sang er an der English National Opera London die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Doctor Ox’s Experiment« von Gavin Bryar. 1998 debütierte er an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: italienischen Sänger im »Capriccio« von R. Strauss). 2002 gastierte er an diesem Haus nochmals als Incredibile im »Andrea Chénier« von Giodano. Er erwies sich immer wieder als hervorragender Darsteller. Er wirkte in zahlreichen Radiosendungen, namentlich der Gesellschaft BBC London, mit.
Schallplatten: Chandos/Koch (Werke von Lili Boulanger), TER (»The Mikado«, »Candide«, »Orphée aux enfers« von Offenbach), EMI (»Lucia di Lammermoor«, »Otello« von Verdi); auf Virgin-Video als Alfred in der »Fledermaus« und in »The Ice Break« von M. Tippett.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.bonaventurabottone.com/
19.9. Jeffrey GALL wird 70
Als Tolomeo an der Met
Er studierte 1968-72 an der Universität von Princeton, erwarb dort den akademischen Grad eines Bachelor of Arts, dann an der Yale University (1972-75), wo er sein Studium mit dem Grad eines Master of Philosophy abschloss. Er ließ gleichzeitig seine Stimme durch den Pädagogen Blake Stern (Yale School of Music 1972-75), dann durch Arthur Burrows (1976-80) ausbilden. 1974-78 trat er in dem Vokal-Ensemble Waverley Consort auf. 1980 erfolgte sein Debüt als Countertenor-Solist beim Festival von Spoleto. 1979 kam es zu seinem Operndebüt an der Academy of Music Brooklyn in der Barock-Oper »Erismena« von Cavalli. Bei der San Francisco Opera hörte man ihn 1979 als Apollo in »Death in Venice« von B. Britten, 1982 als Nirenus in Händels »Giulio Cesare«, 1985 als Medoro in Händel »Orlando« und 1989 als Ruggiero in Vivaldis »Orlando Furioso«. Bereits 1981 hörte man ihn an der Mailänder Scala (als Polinesso in Händels »Ariodante«), 1982 beim Festival von Edinburgh (ebenfalls als Polinesso bei einem Gastspiel der Mailänder Scala), 1984 am Teatro Fenice Venedig und am Teatro San Carlo Neapel. Gleichfalls 1984 trat er an der Canadian Opera Toronto und bei glanzvollen Konzerten in der New Yorker Carnegie Hall hervor. 1986 gastierte er in Chicago und Santa Fé (hier als Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«). 1988 betrat er als erster Vertreter des Countertenor-Stimmfachs die Bühne der Metropolitan Oper New York, wo er in der Rolle des Tolomeo in »Giulio Cesare« von Händel mit großem Erfolg debütierte und 1994 nochmals als Apollo in B. Brittens »Death in Venice« gastierte. Diese Partie sang er dann auch am Théâtre de la Monnaie Brüssel. 1990 sang er an der Oper von Monte Carlo in der Händel-Oper »Flavio«, am Théâtre des Champs-Élysées Paris den Titelhelden in »Giasone« von Cavalli, 1992 beim Festival Alter Musik in Innsbruck in der Oper »Don Chisciotte in Sierra Madre« von Francesco Conti. 1994 trat er an der Oper von Tel Aviv als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten auf, 1995 in Innsbruck und 1996 bei den Festspielen von Schwetzingen als Pelopida in A. Scarlattis »Mitridate Eopatore«. Am Opernhaus von Lausanne trat er 1997 als Lucimoro in »Rinaldo« von Händel auf. Sein Repertoire für die Bühne wie den Konzertsaal umfasste an erster Stelle Aufgaben aus dem Bereich der Barock-Musik, wurde aber durch eine besondere Vielseitigkeit gekennzeichnet.
Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf verschiedenen Marken, u.a. auf Columbia, Nonesuch, Harmonia mundi (Arsamenes in »Serse« von Cavalli; »Flavio« von Händel), Erato (»Teseo« von Händel), Mondo Musica (Medoro in »Orlando« von Händel), Titanic, HEK (»Serse« von Cavalli, Cäcilienode von Purcell), Arts (»Le Tre Ore di Agonia di N.S. Gesù Cristo« und weitere Werke von G. Giordani); Decca-Video (»Giulio Cesare« von Händel).
19.9. Brigitte EISENFELD wird 75
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Musikhochschule Berlin, wo sie Schülerin der Pädagogen H. Räker und L. Taubenreuther war. 1970 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Opernhaus von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) in der Rolle der Papagena in der »Zauberflöte«. Nach vierjährigem Wirken an diesem Haus wurde sie 1974 an die Berliner Staatsoper verpflichtet. Hier trat sie in einer Vielfalt von Partien aus dem lyrischen wie dem Koloratur-Repertoire auf: als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Zerline im »Don Giovanni«, als Ännchen im »Freischütz«, als Norina im »Don Pasquale« von Donizetti, als Traviata und als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1991 hörte man sie dort als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« und als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die sie dann auch am Staatstheater von Karlsruhe und 1992 als Gast an der Wiener Staatsoper sang. An der Berliner Staatsoper übernahm sie 1997-98 die Partien der Nedda im »Bajazzo«, der Karolka in Janáceks »Jenufa« und der 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1999 die Trigesta in der Barock-Oper »Croesus« von Reinhard Keiser und die italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss, 2000 wieder die Karolka. Gastspiele in den Zentren des deutschen Musiklebens und Konzertauftritte runden die Karriere der Künstlerin ab. Sie gastierte mit dem Ensemble der Staatsoper Berlin in Tokio, Moskau, Bologna und Luzern. 1989 sang sie bei den Festspielen von Schwetzingen die Zerbinetta, an der Berliner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Graf Mirabeau« von S. Matthus (14.7.1989), bereits 1977 in der von »R. Hot« von Fr. Goldmann. Dort hatte sie auch 1989 großen Erfolg als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«.
Schallplatten: Eterna (»Die listige Magd« von J.A. Hasse), BGM-Ariola (»Palestrina« von H. Pfitzner), Harmonia mundi (Trigesta in »Croesus« von Reinhard Keiser).
20.9. Heikki KEINONEN wird 75
Der finnische Sänger studierte in Helsinki, wo er 1976 in einem Konzert erstmals auftrat. In den folgenden Jahren erwarb er sich als Konzertsolist einen beachtlichen Ruf, sang mit verschiedenen Orchestern in Finnland zusammen und gab erste Gastspielauftritte an Theatern in seiner Heimat. Dort wirkte er auch bei den Festspielen von Savonlinna mit. 1981 wurde er Mitglied der Finnischen Nationaloper Helsinki, an der er eine Vielzahl von Baritonpartien vortrug, u.a. 1993 den Germont-père in »La Traviata«, 1995 den Pontto in dem dramatischen Monolog »Avain« (»Der Schlüssel«) von Kalevi Aho. 1984 sang er an diesem Haus in der Uraufführung der Oper »The Damasc Drum« (»Silkisumpu«) von Paavo Heinninen die Partie des Gärtners. 1994 wirkte er am Opernhaus von Vasa in der Uraufführung der Oper »Neiti Julie« (»Fräulein Julie«) von Illka Kuusista mit, 1996 an der Nationaloper Helsinki in der Uraufführung von »Insect Life« (»Hyönteiselämää« als Landstreicher) von Kalevi Aho.
Schallplatten: Finlandia (»Kung Karls Jakt« von F. Pacius, »The Damasc Drum« von Heinninen).
21.9. Ulrike STEINSKY wird 60
Sie begann im Alter von 16 Jahren das Gesangstudium bei Margaret Zimmermann und bei Hilde Zadek in Wien und war am Konservatorium der Stadt Wien Schülerin von Waldemar Kmentt. Hier sang sie bereits bei Schüleraufführungen in 22 Vorstellungen die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«. 1982 wurde sie in das Opernstudio der Wiener Staatsoper aufgenommen und sehr bald schon in das Ensemble dieses traditionsreichen Opernhauses übernommen, dessen Mitglied sie bis 1986 blieb. Als erste Partie übernahm sie dort die Papagena in der »Zauberflöte« und sprang im folgenden Jahr 1983 kurzfristig und sehr erfolgreich als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« ein. Hier sang sie u.a. den Jano in »Jenufa« von Janácek, die Isotta in »Die schweigsame Frau« und die italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss, die Fiakermilli in dessen »Arabella«, die Fünfzehnjährige in »Lulu« von A. Berg, die Adele in der »Fledermaus«, die Esmerlada in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Frasquita in »Carmen«, die Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Musetta in »La Bohème«, die Konstanze und die Juliette in Korngolds »Die tote Stadt«. Seit 1987 gehört sie dem Ensemble der Wiener Volksoper an. Hier sang sie bisher u. a. die Titelrolle in »Gräfin Mariza«, die Königin der Nacht wie die Pamina wie die Papagena wie die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Konstanze, die Despina in »Così fan tutte«, die Zerlina im »Don Giovanni«, die Musetta, das Ännchen im »Freischütz«, die Infantin in Zemlinskys »Der Geburtstag der Infantin«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Fedora in Kálmáns »Die Zirkusprinzessin«, die Annina in »Eine Nacht in Venedig«, die Lisa in Lehárs »Das Land des Lächelns«, die Wirtin in Benatzkys »Im Weißen Rößl«, die Franzi in »Ein Walzertraum« von Oscar Straus, die Boulotte in Offenbachs »Blaubart«, die Gräfin in »Wiener Blut«, die Sylva Varescu in Kálmáns »Die Csárdásfürstin«, die Mutter Oberin in dem Musical »The Sound of Music«, die Marguérite in Heubergers »Der Opernball«, die Hanna Glawari in Lehárs »Die lsutige Witwe«, die Gertrud wie die Knusperhexe in »Hänsel und Gretel«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Pepa in »Tiefland« von E. d’Albert, die Urstrumpftante in der Kinderoper »Antonia und der Reißteufel« und die Nella in »Gianni Schicchi«. Daneben gastierte sie bis 2007 auch immer wieder an der Wiener Staatsoper, u.a. als Berta im »Barbier von Sevilla«. Am 20.5.1995 wirkte sie am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Die Wände« von A. Hölszky in der Partie der Leila mit. 1999 sang sie im Wiener Jugendstiltheater in der zeitgenössischen Oper »Der Zerrissene« von G. von Einem. Gastverträge bestanden mit den Staatsopern von Hamburg und München (1984-86) sowie mit den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Zürich (seit 1985). Die Königin der Nacht sang sie auch mit dem Ensemble des Kölner Opernhauses an der Oper von Tel Aviv (1984), bei einem Gastspiel der Covent Garden Oper London mit deren Ensemble in Los Angeles (1984) und bei den Festspielen von Bregenz (1985). In Zürich hörte man sie als Adele und in der Saison 1989-90 als Zerline in »Fra Diavolo« von Auber. Weitere Gastspiele an der Oper von Köln (1984), am Opernhaus Dortmund (1989), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1989 als Fiakermilli), am Grand Théâtre Genf (1991 als Anna im »Intermezzo« von Richard Strauss), an der Mailänder Scala (1992 als Fiakermilli). 2000 trat sie bei den Loreley-Festspielen in St. Goarshausen als Pamina auf. Von den vielen Partien aus dem Fach der Koloratursoubrette, die sie gesungen hat, sind noch zu nennen: die Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe« und die Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«. Sie durchlief neben ihrer Bühnenkarriere eine nicht weniger erfolgreiche Karriere als Konzertsolistin und wirkte in Radio- und Fernsehsendungen von Opern mit (»Così fan tutte«, »Don Giovanni« »La finta giardiniera« von Mozart, »Eine Nacht in Venedig«). 1995 wurde sie zur Kammersängerin und 2015 zum Ehrenmitglied der Wiener Volksoper ernannt. – Auch ihre Schwester Eva Steinsky war eine bekannte Sopranistin.
Schallplatten: HMV (»Fledermaus«), Telarc (Papagena in der »Zauberflöte«), EMI/Capriccio (Polly in der »Dreigroschenoper« von K. Weill).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.ulrikesteinsky.com/
21.9. Gail GILMORE wird 70
Sie absolvierte ein sehr gründliches Musik- und Gesangstudium, erwarb an der Xavier University New Orleans 1972 den Grad eines Bachelor of Music, an der Indiana University in Bloomington 1974 den eines Master of Music. Sie debütierte 1974 am Stadttheater von Gießen als Prinzessin Eboli in Verdis »Don Carlos«. Die junge farbige Sängerin erhielt dann 1975 ein Engagement am Stadttheater von Krefeld, dem sie bis 1979 angehörte. Dort übernahm sie vor allem Travestierollen wie den Hänsel in »Hänsel und Gretel«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, den Octavian im »Rosenkavalier«, aber auch die Brangäne in »Tristan und Isolde«. Während dieser Jahre sang sie als ständiger Gast am Stadttheater Gießen und trat bei der Operngesellschaft Forum in Enschede (1977-79) in Holland und bereits 1978 als Gast an der Wiener Staatsoper (als Begonia in Henzes »Der junge Lord«) auf. 1979-82 war sie Mitglied des Staatstheaters von Wiesbaden und folgte dann 1982 einem Ruf an das Opernhaus von Frankfurt a.M., zu dessen ersten Kräften sie zählte. Hier sang sie eine Vielzahl von Partien, darunter die Cassandre in »Les Troyens« von H. Berlioz, die Kundry im »Parsifal«, die Fricka im Nibelungenring, den Octavian und die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Gastspielverpflichtungen an führenden Bühnen in aller Welt kennzeichneten die weitere Karriere der Sängerin, die durch die Kraft und die Tonfülle ihrer Stimme wie durch ein großes darstellerisches Talent allgemeines Aufsehen erregte. So gastierte sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldof-Duisburg (1981-82, 1986, u.a. in der Titelrolle der Oper »Penthesilea« von O. Schoeck), an den Opernhäusern von Köln (1982) und Nürnberg (1983) an der New York City Opera (1981-82), am Teatro Fenice Venedig (1983-84 u.a. als Kundry, 1987 als Ortrud im »Lohengrin«), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Oper von Nizza und am Staatstheater Hannover (1983-84). Große Erfolge bei den Festspielen in der Arena von Verona, bei denen sie 1983 die Amneris, 1984 die Carmen, 1986 die Ulrica im »Maskenball« von Verdi sang. 1986 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Kundry und sang dort dann bis 1988 auch die Venus im »Tannhäuser«, den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« sowie die Fricka im Ring-Zyklus. An der Mailänder Scala hörte man sie als Venus (1984), in Moskau als Ortrud, in Rotterdam und Kapstadt als Abigaille in Verdis »Nabucco«. 1987 Gastspiel an der Oper von Santiago de Chile als Ortrud, 1990 am Opernhaus von Zürich als Azucena im »Troubadour«, am Teatro Verdi Triest als Abigaille, 1991 in Montpellier als Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom 1992 als Amneris, an der Staatsoper (Smetana-Theater) Prag 1992 als Salome von R. Strauss, 1993 am Teatro San Carlos Lissabon als Venus, 1994 in Caracas als Ortrud. 1997 trat sie am Staatstheater von Schwerin als Elektra von Richard Strauss auf, 1998 am Nationaltheater Mannheim als Ortrud, 1999 am Staatstheater Schwerin als Leonore im »Fidelio«. Als weitere Höhepunkte ihres Bühnenrepertoires sind noch hervorzuheben der Orfeo in Glucks »Orfeo ed Euridice« (Wiesbadener Festspiele, 1986), aber auch eine Koloraturpartie wie die Titelfigur in Rossinis »La Cenerentola«. Große Konzerterfolge in Werken von J.S. Bach (Passionen), Rossini, Brahms (Alt-Rhapsodie), Verdi, Mendelssohn und Schönberg (»Gurrelieder«). In ihrem Konzertrepertoire fanden sich Lieder von Berlioz, Brahms, R. Strauss, G. Mahler, M. de Falla und Negro Spirituals.
Schallplatten: Verdi Records (Arien-Recital), CBS.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.gailgilmore.com/deutsch/
21.9. Gabor ÖTVÖS wird 85
Er erhielt seine musikalische Ausbildung an der Franz Liszt-Akademie in Budapest. Nach dem gescheiterten Aufstand verließ er 1956 Ungarn und ließ sich in Italien nieder. Er dirigierte in Venedig und Triest, ging dann nach Westdeutschland und wurde 1967 Erster Dirigent an der Frankfurter Oper. Sein Debüt in Amerika gab er 1971 an der Metropolitan Opera (»Carmen«). Bis 1974 dirigierte er hier außerdem noch Rossinis »L’Italiana in Algeri« und Puccinis »Turandot« in insgesamt 30 Vorstellungen. Daneben dirigierte er auch andere Orchester in den USA. 1972 wurde er GMD in Augsburg, bis er 1981 zum Chefdirigenten an der Königlich Dänischen Oper in Kopenhagen ernannt wurde.
22.9. Luca CANONICI wird 60
Er wurde u.a. durch den großen Bariton Tito Gobbi in Rom ausgebildet. Auch Schüler von Rodolfo Celletti und Ettore Campogalliani. 1985 gewann er einen internationalen Gesangwettbewerb in Parma. Darauf kam es 1986 zu seinem Bühnendebüt am Teatro Sociale von Mantua in der Partie des Herzogs im »Rigoletto«. Die gleiche Partie sang er 1986 auch an der Oper von Rom. Er trat dann an verschiedenen italienischen Opernhäusern auf, darunter am Teatro Comunale Bologna und in Florenz, wo er in der italienischen Erstaufführung von Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria« in einer Neu-Bearbeitung von Hans-Werner Henze mitwirkte. 1986 sang er in Deutschland in einem Konzert des Bayerischen Rundfunks München zusammen mit der Sopranistin Barbara Hendricks. Er war dann auch 1987 ihr Partner als Rodolfo in der Verfilmung der Puccini-Oper »La Bohème« durch Luigi Comencini, wobei er den zuerst für diese Rolle vorgesehenen, dann aber schwer erkrankten José Carreras als Darsteller ersetzte (die Gesangsnummern waren bereits zuvor mit Carreras aufgenommen worden). 1987 gastierte er bei den Festspielen von Martina Franca, 1988 am Teatro San Carlo Neapel, 1989 beim Rossini Festival in Pesaro. 1989 gastierte er mit dem Ensemble der Mailänder Scala an der Covent Garden Oper London als Tebaldo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«. 1990-91 zu Gast am Theater von Bonn; 1990 sang er an der Oper von Rom den Rossillon in Lehárs »Die lustige Witwe«, an der Oper von Lyon wie beim Festival von Aix-en-Provence den Ernesto im »Don Pasquale«. 1990 hörte man ihn am Teatro Donizetti Bergamo als Vanoldo in der Oper »La Rosa bianca e la Rosa rossa« von Simone Mayr, 1991 als Fernando in »La Favorita«. An der Oper von Rom übernahm er 1991 die Rolle des Pilade in »Ermione« von Rossini. 1992 debütierte er in der Titelpartie in »Fra Diavolo« von Auber an der Mailänder Scala, an der er dann auch 1996 den Rinuccio in Puccinis Oper »Gianni Schicchi« gesungen hat. Am 5.10.1996 wirkte er hier in der Uraufführung von Luciano Berios »Outis« in der Partie des Steve mit. 1992 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Idreno in Rossinis »Semiramide«, in Palermo in der Operette »La Reginella delle Rose« von Leoncavallo. 1992-2000 trat er an der Wiener Staatsoper in insgesamt 8 Vorstellungen als Nemorino in »L‘Elisir d’amore« auf. 1993 trat er sowohl bei den Salzburger Festspielen als auch zuvor schon bei den dortigen Osterfestspielen als Fenton im »Falstaff« von Verdi auf. Am Teatro Carlo Felice Genua gastierte er 1994 als Nemorino und 1996 als Tebaldo. 1997 trat er am Teatro Regio in Parma als Federico in »L‘ Arlesiana« von Cilea auf, an der Londoner Covent Garden Oper (im Shaftesbury Theatre) als Camille de Rosillon in Lehárs »Die lustige Witwe«. Am Teatro Comunale Bologna sang er 1997 den Carlo in Donizettis »Linda di Chamounix«, 1998 den Zoreto in »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari. Am Teatro San Carlo Neapel hörte man ihn 1998 als Flaubert in der Lehár-Operette »Eva« und in der Titelpartie von Mascagnis »L‘Amico Fritz«, bei der Japan-Tournee des Teatro Comunale Bologna als Rinuccio, am Teatro Massimo Palermo 1999 als Andres im »Wozzeck« von A. Berg. 1999 sang er am Opoernhaus von Köln den Rinuccio, beim Festival von Montpellier den Conte Potioski in »Gli Esiliati si Siberia« von Donizetti. 2000 trat er am Teatro Comunale Bologna als Er in »La notte di un nevrastenico« von Nino Rota auf. Von seinen weiteren Partien aus dem lyrischen Fach sind der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Ferrando in Donizettis »Il Furioso all’isola di San Domingo», der Filipeto in Wolf-Ferraris »I quattro rusteghi« (Teatro Regio Parma 1996) und der Titelheld im »Werther« von Massenet hervorzuheben. Neben einer großen Bühnenkarriere zeichnete sich eine zweite nicht weniger bedeutende Konzertlaufbahn ab.
Schallplatten: RCA-Erato (Ernesto im »Don Pasquale«, Arien-Platte), Bongiovanni (»Il Furioso all‘ Isola di San Domingo«), Claves (»Il Signor Bruschino« von Rossini), Philips (Requiem von Verdi), Fonit Cetra (»La Favorita« von Donizetti, »I Capuleti ed I Montecchi« von Bellini, »La rosa bianca e la rosa rossa« von Simone Mayr), Arts (»Linda di Chamounix« von Donizetti).
22.9. Nikki Li HARTLIEP wird 65
Sie studierte in den USA, und zwar 1972-75 an der Alaska University, 1975-77 am American Conservatory of Music, dann bis 1981 am San Francisco Conservatory of Music. Sie debütierte 1982 bei der San Francisco Opera als Anna in »Nabucco«. 1984 sang sie in dort die Titelrolle in Puccinis »Madame Butterfly«, seither ihre besondere Glanzrolle, die sie 1989 in San Francisco wiederholte. Dort hörte man sie auch u.a. als Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, als Alice Ford in Verdis »Falstaff« und als Mimì in »La Bohème«. 1987 gewann sie den Nationalen Concours der New Yorker Metropolitan Oper. In der Saison 1987-88 gastierte sie an der Oper von Chicago und an der Oper von Philadelphia als Ellen Orford in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, 1990 in Chicago als Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky (wobei sie Anna Tomowa-Sintow ersetzte). 1990 war sie an der Oper von Dublin als Butterfly zu Gast. Sie sang in den USA an den Opern von Shreveport, Madison (Wisconsin), Louisiana und an der Long Beach Opera (1994 die Alice Ford), vor allem die Butterfly (auch 1993 in Milwaukee), und kam auch als Konzertsopranistin zu einer Karriere von Bedeutung. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind die Micaela in »Carmen«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Gräfin in »Le nozze di Figaro« hervorzuheben.
Schallplatten: BIS (Frau des Dorfrichters in »Jenufa« von Janácek).
22.9. Linda HEALY-STECK wird 70
Die amerikanische Opernsängerin studierte an der University of Indiana. Ihre Sängerkarriere begann sie in Aachen (Deutschland) mit der Antrittsrolle der Zerbinetta in Ariadne auf Naxos von R. Strauss, dann folgte ein festes Engagement in Regensburg. Sie sang die großen Partien wie die Titelpartie in Lucia di Lammermoor, die Gilda in Rigoletto, die Sophie im Rosenkavalier, die Königin der Nacht in der Zauberflöte, die Susanna in Le nozze di Figaro. Linda Healy-Steck gastierte in Würzburg, Wiesbaden und am Stadttheater Freiburg. Seit 1990 wohnt sie in Wien, und war bei den Vereinigten Bühnen Wien in Das Phantom der Oper engagiert.
22.9. Matthias KUNTZSCH wird 85
Er besuchte die Schule in Braunschweig, wo seine Großmutter, Martha Fuchs, Oberbürgermeisterin war. An der Akademie für Musik und Theater in Hannover studierte er Klavier bei dem berühmten Pianisten Karl Engel. Er setzte sein Studium fort am Mozarteum in Salzburg und in der Schweiz und besuchte Meisterkurse bei Lovro von Matacic, Herbert von Karajan und Pablo Casals. Zu Beginn seiner Karriere in Deutschland war er Chefdirigent des Bonner Theaters, dirigierte am Nationaltheater Mannheim, an der Staatsoper Hamburg und am Münchener Nationaltheater und war Musikdirektor der Oper und Symphonie von Lübeck und dem Staatstheater und Orchester des Sarlandes in Saarbrücken. Er und seine Familie zogen 1989 in die USA. Derzeit ist er Musikdirektor des Bay Area Sommer Oper Theater Institute (BASOTI). 1993 dirigierte er die Utah Symphony und Mozarts Zauberflöte an der Utah Opera. Er heiratete die amerikanische Sopranistin Sylvia Anderson und hat zwei Kinder. Er hat auch drei Enkelkinder.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.matthiaskuntzsch.com/
22.9. Charles O’NEILL wird 90
Er war Schüler von Sidney Dietsch in New York und debütierte 1958 bei der Fort Worth Opera als Radames in »Aida«, nachdem er bereits 1957 den Wettbewerb der Metropolitan Oper New York Auditions of the Air gewonnen hatte. Seine Karriere spielte sich vornehmlich in den USA und in Westdeutschland wie der Schweiz ab. So sang er an den Opernhäusern von Baltimore, Fort Worth, Cincinnati, Santa Fé und San Antonio wie an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, in Essen, Köln, Darmstadt, Kassel, Hannover, Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Basel und Zürich. Er war 1962-69 am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert und ging von dort aus bis 1978 seiner Gastspieltätigkeit nach. 1970-73 bestand ein Engagement am Theater am Gärtnerplatz in München. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Toronto und Vancouver und an die Nationaloper Belgrad. In seinem weit gespannten Repertoire für die Bühne standen die heldischen Partien an erster Stelle: der Florestan im »Fidelio«, der Don José in »Carmen«, der Titelheld in Verdis »Don Carlos«, der Alvaro in der »Macht des Schicksals«, der Manrico im »Troubadour«, der Otello, der Turiddu in »Cavalleria rusticana« der Canio im »Bajazzo«, der Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Cavaradossi in »Tosca«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Calaf in »Turandot« von Puccini, die Titelhelden in »Andrea Chénier« von Giordano wie in »Oedipus Rex« von Strawinsky, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und der Siegmund in der »Walküre«.
23.9. Franz-Josef KAPELLMANN wird 75
Er war Mitglied in mehreren großen Chören in seiner Heimat, ließ dann jedoch seine Stimme bei Dietger Jacob in Köln ausbilden. Sein erstes Bühnenengagement fand er in den Jahren 1973-75 an der Deutschen Oper Berlin. 1975 wechselte er an das Opernhaus von Dortmund, zu dessen Ensemble er bis 1985 gehörte, und an dem er auch weiterhin als ständiger Gast auftrat. Zahlreiche Gastspiele an deutschen wie an ausländischen Bühnen bestätigten seinen Ruf als großer Interpret des italienischen wie auch des deutschen, namentlich des Wagner-Fachs. Sein Bühnenrepertoire umfasste mehr als 50 Partien, darunter den Renato in Verdis »Maskenball« (Dortmund, 1989-90), den Grafen Luna im »Troubadour«, den Posa in Verdis »Don Carlos« (Karlsruhe, Dortmund), den Germont-père in »La Traviata« (Operngesellschaft Forum Enschede in Holland), den Jago im »Otello« (Klagenfurt, Wiesbaden), den Amonasro in »Aida«, den Titelhelden im »Rigoletto« (seine besondere Glanzrolle, die er in Wiesbaden, Dortmund, Hagen/Westfalen, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und in Enschede sang), den Marcello in Puccinis »La Bohème« (Wiesbaden, Dortmund), den Scarpia in »Tosca«, den Titelhelden in »Gianni Schicchi« von Puccini (Dortmund, Karlsruhe), den Wolfram im »Tannhäuser«, den Heerrufer im »Lohengrin« (Gran Teatre del Liceu in Barcelona), den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg« (Teatro Verdi Triest 1992), den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, den Alberich im »Rheingold« (Dortmund 1990, Mailänder Scala 1996, Bonn 1997, Genf 1999), im »Siegfried« (Bonn 1999-2000, Genf 2001) und in der »Götterdämmerung« (Paris, Augsburg, Lübeck, Brüssel, Deutsche Oper Berlin 1993, Mailänder Scala 1998, Bonn 1999-2000, Genf 2002), den Faninal im »Rosenkavalier« (Genf 1998), den Vater in »Hänsel und Gretel« (Théâtre Châtelet Paris 1997, Genf 2004), den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Riccardo in Bellinis »I Puritani«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Homonay im »Zigeunerbaron« und den Toby in »Der rote Strich« von Aulis Sallinen. Weitere Gastspiele führten ihn an das Opernhaus von Essen, an die Staatstheater von Hannover und Kassel, an das Mannheimer Nationaltheater und zu den Festspielen von Eutin, nach Paris, Hamburg, an das Teatro Comunale Bologna, die Theater von Augsburg und Lübeck. Bei den Festspielen von Granada hörte man ihn als Minister im »Fidelio«, in Essen, Regensburg und Krefeld als Escamillo in »Carmen«, in Saarbrücken als Figaro in »Figaros Hochzeit«, in Gelsenkirchen als Kühleborn in Lortzings »Undine«. 1991 gastierte er am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1993 am Staatstheater Wiesbaden als Alberich (eine seiner großen Kreationen), 1992 bei den Festspielen in Koblenz-Ehrenbreitstein als Don Pizarro im »Fidelio«, den er dann auch 1995 in der Megaron Halle in Athen, 1996 bei konzertanten Aufführungen im Rahmen der Festspiele von Edinburgh, 1998 am Teatro Bellini Catania, 1999 an der Mailänder Scala und 2000 an der Oper von Rom sang. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1992 in K. Weills »Die sieben Todsünden« und 1993 in konzertanten Aufführungen von Luigi Dallapiccolas Oper »Ulisse« (den Antinoos). Er gastierte 1994 bei den Salzburger Festspielen und 1996 am Théâtre Châtelet Paris als Creon in »Oedipus Rex« von Strawinsky. 1995-96 sang er an den Theatern von Salzburg und Graz den Fliegenden Holländer. 1997 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Klingsor im »Parsifal«, 1998 in Bonn den Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1998 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires. Als Kaspar im »Freischütz« gastierte er 1998 an der Mailänder Scala, 2000 an der Staatsoper Berlin und 2001 am Opernhaus von Bonn. In den Jahren 1992-2000 gastierte er mehrfach an der Staatsoper Wien (als Alberich im Ring-Zyklus und als Don Pizarro). Nicht weniger große Erfolge hatte der Künstler im Konzertsaal, so 1989 in einem Gala-Konzert in der Alten Oper in Frankfurt a.M. zusammen mit dem berühmten Tenor José Carreras. Er wirkte in Rundfunksendungen in Deutschland wie in Frankreich (»Götterdämmerung« über Radio France) mit.
Schallplatten: Berlin Classics (»L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« von Händel), Decca (»Der gewaltige Hahnrei« von Berthold Goldschmidt, Alberich im »Rheingold«), Telarc (Don Pizarro im »Fidelio«).
24.9. Stefano CONSOLINI wird 60
Biographie des italienischen Tenors auf Englisch:
http://teatruaurora.com/events/upcoming-events/falstaff2013/stefano-consolini-bardolfo/
24.9. John RUTTER wird 75
Er studierte am Clare College in Cambridge Musik und war 1975-79 dessen Musikdirektor. 1981 gründete er die Cambridge Singers, die er seither leitet, einen professionellen Kammerchor, der sich hauptsächlich auf Plattenaufnahmen konzentriert. Rutter gilt gegenwärtig als einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Musikalisch kann er der Postmoderne zugeordnet werden. Seine Werke sind in der europäischen Kadenzharmonik verankert, behandeln diesen Bezugsrahmen aber souverän und originell. Eine vielschichtige Harmonik und Rhythmik, die auch Jazz-Elemente aufnimmt, und ein melodischer Erfindungsreichtum geben Rutters Musik suggestive Kraft. Dabei werden auch textliche und melodische Zitate aus weit zurückliegenden Epochen eingearbeitet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://johnrutter.com/
26.9. Gary LAKES wird 70
Er begann seine Ausbildung an der Methodist University bei Thomas Hayward und war darauf im Opernstudio der Seattle Opera Schüler von William Eddy. Sein eigentliches Debüt erfolgte 1981 an der Oper von Seattle als Froh im »Rheingold« von R. Wagner. 1983 hatte er in Mexico City großen Erfolg, als er am dortigen Opernhaus den Florestan im »Fidelio« vortrug, 1984 gastierte er bei der Charlotte Opera als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. 1985 sang er in Paris den Siegmund in einer konzertanten Aufführung des 1. Aktes der »Walküre« mit Jessye Norman in der Partie der Sieglinde. 1987 gastierte er an der Oper von Lyon als Énée in »Les Troyens« von Hector Berlioz. 1986 wurde er an die Metropolitan Oper New York engagiert. Hier sang er als Antrittsrolle den Gran Sacerdote in »Idomeneo« von Mozart und in den folgenden Spielzeiten bis 1997 in insgesamt 106 Vorstellungen außerdem noch den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, den Don José in »Carmen«, den Samson, den Siegmund, den Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Dimitrij im »Boris Godunow«, den Florestan, den Parsifal, den Laca in Janáceks »Jenufa«, den Énée und den Jimmy Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1988 großer Erfolg an der Oper von New Orleans als Samson, 1989 beim Festival von Orange als Florestan, ebenfalls 1989 in New Orleans als Radames in »Aida«. An der Oper von San Francisco, an der er bereits 1981 als Ruiz im »Troubadour« debütiert hatte, gastierte er 1990 als Siegmund und 1992 als Florestan. 1991 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Lohengrin (dort 1993 auch als Samson), in Los Angeles als Énée, an der Mailänder Scala 1991 als Parsifal und 1994 als Siegmund, an der Staatsoper Wien 1992 und in Turin 1996 als Kaiser in der »Frau ohne Schatten«, 1993 am Opernhaus von Köln als Lohengrin, 1996 beim Lincoln Center Festival in New York als Florestan. 1997 sang er am Opernhaus von Gent den Tannhäuser, in Montpellier die Titelrolle in »Guntram« von R. Strauss. 1999 sang er in Los Angeles den Samson, an der Oper von Seattle den Max im »Freischütz«.
Schallplatten: DGG (Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Siegmund in »Die Walküre«), HMV (»Guercoeur« von Albéric Magnard mit Hildegard Behrens als Partnerin), Sony (Glagolitische Messe von Janácek, »Gurrelieder« von A. Schönberg), Decca (Énée in »Les Troyens«), EMI (Hüon im »Oberon« von Weber).
26.9. Dale DUESING wird 75
Er studierte Musik, Klavierspiel und Gesang an der Lawrence University (Wisconsin). Er begann seine Karriere 1968-70 am Stadttheater von Münster (Westfalen) und war dann 1970-73 am Stadttheater von Bremen, 1973-79 an der Deutschen Oper am Rhein engagiert; an der er u.a. den Dandini in Rossinis »La Cenerentola« und den König in »Die Kluge« von Carl Orff sang. 1975-79 bestand dazu ein Gastspielvertrag mit der Hamburger Staatsoper. Bei den Festspielen von Glyndebourne hörte man ihn 1976 und 1990 als Olivier im »Capriccio« von Richard Strauss, 1981, 1984 und 1989 als Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, 1981 als Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1984 und 1986 als Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1987 als Guglielmo in »Così fan tutte« und 1989 als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Am 6.11.1976 wirkte er an der San Francisco Opera in der Uraufführung der Oper »Angle of Repose« von Andrew Imbrie als Oliver Ward mit (zugleich sein US-Debüt). In San Francisco hörte man ihn dann bis 1986 auch als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Harlekin in »Ariadne auf Naxos«, als Ping in Puccinis »Turandot«, als Titelhelden in »Billy Budd« von Benjamin Britten, als Schaunard in »La Bohème«, als Guglielmo, als Pelléas in »Pelléas et Mélisande«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Lescaut in Massenets »Manon« und als Belcore in Donizettis »L‘Elisir d’amore«. An der Oper in Seattle gastierte er dann als Wolfram im »Tannhäuser«, als Marcello in »La Bohème« von Puccini, als Eugen Onegin in der gleichnamigen Tschaikowsky-Oper und 1985 dann auch hier als Guglielmo. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1977-78 den Masetto im »Don Giovanni«, 1979-80 und 1982 den Harlekin in »Ariadne auf Naxos«, 1992 den Nardo in »La finta giardiniera« von Mozart, 1998 den Sparbüchsenbill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Kurt Weill, 2000 den Ménélas in »La belle Hélène« von Offenbach und 2001 den Frank in der »Fledermaus«. 1979 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittspartie: Harlekin in »Ariadne auf Naxos«). Hier trat er bis 1989 in insgesamt 60 Vorstellungen auch als Papageno, als Silvio im »Bajazzo«, als Malatesta im »Don Pasquale«, als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Pelléas, als Ned Keene in »Peter Grimes« und als Titelheld in »Billy Budd« von B. Britten sowie als Dr. Falke in der »Fledermaus« in Erscheinung. 1983 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel in »Le Comte Ory« von Rossini, 1985 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1990 als Guglielmo, 1991 als Graf in »Le nozze di Figaro« und in der modernen Oper »Stephen Climax« von Hans Zender. Auch an der Opéra-Comique Paris (1982 als Guglielmo), an der Mailänder Scala (1984 als Harlekin in »Ariadne auf Naxos«), am Opernhaus von Köln (u.a. als Figaro), an der Oper von Santa Fé (1988 als Guglielmo, 1994 als Storch im »Intermezzo« von R. Strauss), an der Oper von Seattle (1989 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1991 als Don Giovanni und als Marcello in »La Bohème«), an der Oper von Houston/Texas (1991 in »The Passion of Jonathan Wade« von C. Floyd), am Opernhaus von Antwerpen (1990-91 in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und als Melisso in »Alcina« von Händel) wie an vielen weiteren großen Bühnen in aller Welt und in zahlreichen Konzertveranstaltungen aufgetreten. 1993 sang er am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Uraufführung der Oper »Reigen« von Philippe Boesmans, 1995 den Don Alfonso in »Così fan tutte«. Am Muziektheater Amsterdam wirkte er am 13.4.1992 in der Uraufführung der Oper »Life with an Idiot« von Alfred Schnittke, am 29.4.1994, ebenfalls in Amsterdam, in der Uraufführung von Peter Schats Oper »Symposion« (in der Partie des Tschaikowsky) mit; 1995 gastierte er dort als Beckmesser, am Théâtre des Champs-Élysées Paris 1996 als Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1995 als Wozzeck von A. Berg und 2003 als Poet in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1997 hörte man ihn am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Jupiter in »Orphée aux Enfers« von Offenbach, an der Londoner Covent Garden Oper (im Shaftesbury Theatre) als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1998 sang er an der Staatsoper von München (an der er auch den Don Alfonso sang) in der Uraufführung der Oper »Was ihr wollt« von Manfred Trojahn den Toby. An der Oper von Washington hörte man ihn als Vicomte de Valmont in »Liaisons dangereuses« von Conrad Susa. 1999 sang er beim Festival von Aix-en-Provence den Menelas in der Offenbach-Operette »La belle Hélène«, am 10.12.1999 am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Uraufführung von Philipp Boesmans »Wintermärchen« den Leontes. 2001 sang er an der Pariser Opéra Bastille den Don Esteban in A. von Zemlinskys Oper »Der Zwerg«.
Schallplatten: DGG (Masetto im »Don Giovanni«, Leontes im »Wintermärchen« von Boesmans), Schwann (»Der Kalif von Bagdad« von P. Cornelius, »Lyrische Sinfonie« von Zemlinsky), HMV (Schlemihl in »Hoffmanns Erzählungen«), Koch Records (Kantaten und »The Lovers« von Samuel Barber), Academy (»Stephen Climax« von Hans Zender), Sony (»Life with an Idiot«); Castle-Video (»L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi).
26.9. Morris MORGAN wird 80
Ausbildung zum Sänger 1955-61 in Düsseldorf durch Franziska Martienssen-Lohmann und Francesco Carrino, dann bei Clemens Glettenberg in Köln und 1969-71 nochmals bei Rudolf Scharf in Wiesbaden. 1964-65 war er im Opernstudio des Opernhauses von Köln tätig und nahm an diesem Haus an der Uraufführung der Oper »Die Soldaten« von Bernd Alois Zimmermann teil (15.2.1965). 1965-68 wirkte er am Theater von Kiel und sang hier in der Uraufführung von Aribert Reimanns »Traumspiel« (20.6.1965). 1968-71 gehörte er dem Staatstheater Wiesbaden, 1971-79 dem Stadttheater von Bern (Schweiz) an. 1979-81 war er am Stadttheater von Freiburg i. Br. engagiert und seit 1981 durch Gastverträge den Theatern von Bern und St. Gallen verbunden. Während seines Wirkens am Stadttheater von Bern trat er in mehreren Schweizer Opern-Erstaufführungen auf, u.a. in »Death in Venice« von B. Britten (Spielzeit 1974-75 in sieben Partien), »Auferstehung« von J. Cikker (1978-79 als Fürst Nechljudow), »L’Ajo nell‘imbarazzo« von Donizetti (1978-79 als Don Giulio), »I Pescatrici« von J. Haydn (1971-72 als Lindoro), »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi (1975-76, Titelrolle), »Lucio Silla« von Mozart (1972-73, Titelrolle), »King Arthur« von H. Purcell (1976-77, Titelrolle), »L’Equivoco stravagante« von Rossini (1972-73 als Gamberotto), am Stadttheater von St. Gallen in der von »The Lighthouse« von Peter Maxwell Davies. Er gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Nationaltheater Mannheim, an der Staatsoper Stuttgart, an den Opernhäusern von Hannover, Bremen, Saarbrücken, Lübeck und Klagenfurt und trat mit dem Ensemble des Berner Hauses bei den Festwochen von Interlaken auf. Sein Bühnenrepertoire setzte sich aus einer Vielfalt von Partien aus dem lyrischen wie dem Charakter-Fach zusammen, außerdem trat er gern in Operettenpartien auf. Im Konzertsaal hatte er als Solist in Oratorien (Bach-Werke) wie auch als Liedersänger seine Erfolge.
Schallplatten: Wergo (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann), Orfeo (»Kleider machen Leute« von J. Suder), VDE-Gallo (»Israel in Egypt« von Händel, »Carmina Burana« von C. Orff).
27.9. Die Mezzosopranistin Luisa GALLMETZER wird 75
27.9. Josephine BARSTOW wird 80
Sie wurde zunächst Englischlehrerin, ließ dann aber ihre Stimme in London u.a. durch Eva Turner und Andrew Field ausbilden. Debüt 1964 bei der Londoner Opera for All als Mimi in Puccinis »La Bohème«. Sie kam bald in England zu großen Erfolgen, zuerst seit 1967 bei der Sadler’s Wells Opera (an der sie die 2. Dame in der »Zauberflöte«, die Eurydice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, den Cherubino in »Le nozze di Figaro« und die Traviata sang), dann bei deren Nachfolgerin, der English National Opera (an der sie die Salome, die Arabella, den Octavian und die Marschallin im »Rosenkavalier« von R. Strauss, die Leonore im »Fidelio« wie in Verdis »La forza del destino«, die Aida, die Sieglinde in der »Walküre«, die Emily Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, die Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten, die Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und 1999 die Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc sang), dann bei der Welsh Opera Company in Cardiff (an der sie zuerst die Traviata sang, dann die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Mimì, die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, die Elisabetta im »Don Carlos«, die Ellen Orford, die Tatjana im »Eugen Onegin« und 1995 die Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek), vor allem an der Londoner Covent Garten Oper, der sie seit 1969 angehörte. Hier sang sie u.a. die Salome von R. Strauss (1976), die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, die Lady Macbeth in dessen »Macbeth«, die Odabella in dessen »Attila« (1990) und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Sie sang bei den Festspielen von Glyndebourne (1972 die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, 1974 die Elettra in Mozarts »Idomeneo« und 1981 die Leonore im »Fidelio«) und Aldeburgh, dann auch bei den Festspielen von Aix-en-Provence und auf dem europäischen Kontinent. Große Erfolge an der Deutschen Oper Berlin und am Grand Théâtre Genf (1972 als Nitocris in Händels »Belshazzar«). Am 2.12.1970 wirkte sie an der Covent Garden Oper in der Uraufführung der Oper »The Knot Garden« von Michael Tippett als Denisa mit, 1977 in »The Ice Break« vom gleichen Komponisten als Gayle, bereits 1976 in der Uraufführung von »We come to the River« von H.W. Henze. An der Sadler’s Wells Oper London u.a. 1974 in der Uraufführung der Oper »Story of Vasco« von Crosse und in den englischen Premieren der modernen Opernwerke »Die Teufel von Loudun« von Penderecki (1973), »Krieg und Frieden« von Prokofjew (1972) und »Die Bassariden« von H.W. Henze (1974) zu hören. 1977 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Musetta in »La Bohème«. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1982 als Salome von R. Strauss, 1984 als Rosalinde in der »Fledermaus« und 1988 in der Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1983 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth als Gutrune in der »Götterdämmerung« mit. Am 15.8.1986 sang sie bei den Festspielen von Salzburg in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki die Partie der Benigna. In dieser Rolle gastierte sie im gleichen Jahr auch an der Wiener Staatsoper, an der sie bereits 1982 als Leonore im »Fidelio« debütierte. 1989 gastierte sie bei den Salzburger Osterfestspielen als Tosca (zusammen mit Luciano Pavarotti) und 1989-90 bei den Salzburger Festspielen als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« (zusammen mit Placido Domingo). 1985 gastierte sie am Opernhaus von San Diego als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1986 am Moskauer Bolschoi Theater, an den Opernhäusern von Riga und Tblissi (Tiflis). 1987 großer Erfolg bei der Opera North Leeds als Lady Macbeth, 1990 in Antwerpen in der gleichen Rolle; 1988 zu Gast an der Oper von Boston als Medea in der gleichnamigen klassischen Oper von Cherubini. 1979 hörte man sie an der Staatsoper Berlin, 1987 in Houston/Texas als Salome von R. Strauss, 1990 in Toronto als Marschallin, 1991 in Toulouse als Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«. 1991 sang sie im Earl’s Court London die Tosca, in Amsterdam die Fidelio-Leonore, 1993 an der Oper von Chicago die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, 1995 in Palermo die Ellen Orford, 1996 an der Opera North die Titelrolle in »Medea« von Cherubini und die Marie im »Wozzeck«. 1993 und 1996 sang sie bei der Opera North Leeds (auch bei deren Gastspiel an der Covent Garden Oper London) die Queen Elizabeth in »Gloriana« von Benjamin Britten, 1997 die Aida. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie bis 2005 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, als Salome und als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Neben ihrer großen Bühnenkarriere, bei der man auch immer wieder ihre darstellerische Begabung bewunderte, stand eine zweite, ebenso erfolgreiche Tätigkeit als Konzertsolistin, auch hier in einem sehr umfangreichen Repertoire. In erster Ehe 1964-67 mit dem Theaterdirektor Terry Hands, in zweiter seit 1968 (bis zu seinem Tod 1996) mit dem Generalmanager der Covent Garden Oper Ande Anderson verheiratet. 1995 von Königin Elisabeth zur Dame of the British Empire erhoben, 1999 zum Ehrendoktor der Kingston University ernannt.
Lit: E. Forbes: Josephine Barstow (in »Opera«, 1974).
Schallplatten: Philips (»The Knot Garden« von M. Tippett, »Un Ballo in maschera« unter H. von Karajan, auch als Video), Decca (»Gloriana« von B. Britten), Collins (»Albert Herring« von B. Britten).
27.9. Eugenia GOROCHOWSKAJA wird 80
Sie studierte bis 1969 am Konservatorium von Leningrad, wo sie in erster Linie Schülerin von Tatjana Lawrowa war. 1969 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Maly-Theater, dem kleinen Opernhaus von Leningrad, in der Partie des Lehl in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow. Sie wurde Preisträgerin beim Gesamtsowjetrussischen Gesangwettbewerb (1971) und beim internationalen Concours von Barcelona (1972). 1976 wurde sie Mitglied des Opernhauses (Kirow-Theater) von Leningrad und kam nun zu einer bedeutenden Opern- wie Konzertkarriere in der Sowjetunion wie im Ausland. Ihre Glanzrollen waren die Ljubascha in der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, die Prinzessin Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Marina im »Boris Godunow«, die Marfa in »Chowanschtschina«, die Pauline wie die alte Gräfin in »Pique Dame«, die Larina im »Eugen Onegin«, die Helena wie die Prinzessin Maria in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Emilia in Verdis »Otello« und die Azucena im »Troubadour«. Bekannt wurde sie auch als Interpretin von Mezzosopran-Partien in zeitgenössischen russischen Opernwerken. Nicht weniger großes Ansehen erlangte sie als Konzert- und namentlich als Oratoriensängerin in einem weitläufigen Repertoire. Im Ausland ist sie in der DDR, in Rumänien, Spanien und Frankreich, in der CSSR, in Griechenland, in der Schweiz und in den USA zu hören gewesen. 1990 debütierte sie als Azucena an der Wiener Staatsoper. 1991 sang sie bei einer Gastspieltournee mit der Birmingham Touring Opera in England die Larina, beim Festival von Edinburgh (mit dem Ensemble des Kirow Theaters) die Marfa. Als Amme im »Boris Godunow« gastierte sie 1994 und 1998 bei den Salzburger Osterfestspielen sowie 1994 und 1997 bei den dortigen Sommerfestspielen.
Schallplatten: Melodiya; auf Sony sang sie die Amme in einer vollständigen Aufnahme des »Boris Godunow« (1994); weitere Aufnahmen bei Philips.
27.9. Heidy ZUMBRUNNEN wird 100
Sie wurde 1937-40 durch Melitta Hirzel in Zürich ausgebildet. 1941 begann sie ihre Bühnenkarriere am Stadttheater von Basel, dessen Mitglied sie bis 1955 blieb. 1941 wurde sie Preisträgerin beim Internationalen Gesangwettbewerb von Genf. Sie wirkte in Basel in den deutschen Erstaufführungen der Opern »Peter Grimes« und »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten (1946 bzw. 1947) und »The Consul« von Gian Carlo Menotti (1950) mit, ebenso in der Uraufführung der Oper »Barbara« von Hans Haug. Sie sang am Stadttheater von Basel auch in der Spielzeit 1948-49 die Marionette in der Schweizer Erstaufführung der Oper »La vedova scaltra« von E. Wolf-Ferrari. Sie gastierte an den Theatern von Zürich, St. Gallen und Bern und sang dabei Partien wie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Serpetta in »La finta giardiniera« von Mozart, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, das Ännchen im »Freischütz«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Norina im »Don Pasquale«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Gilda im »Rigoletto«, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, das Gretchen im »Wildschütz« von Lortzing, die Marie in »Zar und Zimmermann«, die Adele in der »Fledermaus«, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«, die Titelrolle in »Angélique« von Ibert und die Concepcion in Ravels »L’Heure espagnole«. Die Künstlerin lebte nach Abschluss ihrer Karriere in Basel.
28.9. Catherine ROBBIN wird 70
Nach ihrer Ausbildung gewann sie mehrere Gesangwettbewerbe in Genf, Paris und Aldeburgh. Sie kam seit den achtziger Jahren in erster Linie zu einer großen Konzertkarriere in Kanada, in den USA wie in Europa, wobei sie sich in besonderer Weise der Vokalmusik des Barockzeitalters widmete. So sang sie Soli in der Matthäuspassion und in der H-Moll- Messe (Salisbury Festival) von J.S. Bach, im »Messias« von Händel, in der Alt-Rhapsodie von J. Brahms, in »Sea Pictures« von E. Elgar, in den Sinfonien und Liederzyklen von Gustav Mahler; in Deutschland wie in England hörte man sie in der Messe C-Dur und in der Missa solemnis von Beethoven; in der Londoner Wigmore Hall trat sie zusammen mit dem englischen Vokalensemble Songmakers‘ Almanac auf. Sie wirkte in konzertanten Aufführungen von Opern mit und übernahm Partien wie den Medoro in »Orlando« von Händel, den Titelhelden in »Giulio Cesare« und »Alessandro« (Kennedy Centre Washington, Carnegie Hall New York), beide vom gleichen Komponisten, auch die Titelrolle in »Dido and Aeneas« von Purcell. Sie betrat dann aber auch die Bühne; so sang sie 1990 in Göttingen den Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, im gleichen Jahr in Vancouver die Bradamante in »Alcina« von Händel und wirkte in Toronto in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Floridante« vom gleichen Meister mit. An der Oper von Lyon gastierte sie als Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Im Kennedy Music Centre Washington hörte man sie in »Alessandro« von Händel, an der Academy of Ancient Music in »Dido and Aeneas« von Purcell.
Besonders bekannt wurde sie durch ihre vielen Schallplattenaufnahmen; auf Philips sang sie das Alt-Solo im »Messias«, in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz und in »Mélodies« vom gleichen Komponisten, auf Erato in »Les Nuits d’Eté« von Berlioz, auf DGG in »La clemenza di Tito«, im Stabat mater von J. Haydn, in der Missa solemnis und in der C-Dur-Messe von Beethoven, auf CBC in Liedern von G. Mahler, auf Decca in »Orlando« von Händel, auf Virgin in »Rodelinda« von Händel, auf EMI im Mozart-Requiem; auf Marquis Records erschien eine Arienplatte.
28.9. Věnceslava HRUBÁ-FREIBERGER wird 75
Sie war in Prag Schülerin der Gesanglehrerinnen V. Passerová und L. Michelová. 1968-70 war sie als Choristin am Nationaltheater von Prag tätig, übernahm dort aber bereits 1969 eine Solo-Partie in »Oberon« von Wranitzky. 1970 wurde sie als Solistin in das Ensemble der Oper von Plzen (Pilsen) berufen und hatte dort bis 1972 beachtliche Erfolge im Koloraturfach. 1972 wurde sie Mitglied des Opernhauses von Leipzig, an dem sie bis 1988 zu einer langjährigen Karriere kam und in Partien wie der Gilda im »Rigoletto«, der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, der Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, der Titelfigur in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, der Traviata, der Romilda in »Xerxes« von Händel, der Sophie im »Rosenkavalier«, der Titelrolle in »Das schlaue Füchslein« von Janácek und der Ludmilla in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka ihre größten Erfolge hatte. Zu Gast an den Opern von Nizza (1984), Genf (1981 als Konstanze und 1982 als Blumenmädchen im »Parsifal«) und Prag (1989 als Lucia di Lammermoor). Seit 1987 durch einen Gastspielvertrag der Staatsoper Berlin verbunden. Mit dem Ensemble der Leipziger Oper gastierte sie an den Opernhäusern von Genf und Lyon und bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1982 als Königin der Nacht). Gastspiele und Konzerte führten die Sängerin nach Österreich, Spanien, England, Jugoslawien, Bulgarien, Polen, Japan und in die Schweiz.
Schallplatten: Eterna (Bach-Kantaten, Arienplatte), Berlin Classics (Magnificat von C. Ph. E. Bach, »L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« von Händel, »Apollo et Hyacinthus« von Mozart, Kantaten von J.S. Bach), Arts/Pilz (Carmina Burana von C. Orff), Capriccio/EMI (»Die Wahl de Herakles« von Händel), Supraphon.
28.9. Dorothy BUCHANAN wird 75
Biographie der neuseeländischen Komponistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Dorothy_Buchanan_(composer)
28.9. Inka POLIC wird 95
Sie war in Belgrad Schülerin von zwei bekannten jugoslawischen Sängern, des Bassisten Nikola Cvejic und des Tenors Josip Riavez. Außerdem studierte sie noch in Zagreb und in Wien. 1952 debütierte sie am Theater von Novi Sad (Neusatz, Wojwodina) als Marguerite im »Faust« von Gounod. Nachdem sie erkannte, dass sie eigentlich keine Sopranstimme hatte, wurde sie durch die Pädagogin M. Hittorf zur Mezzosopranistin umgeschult und wirkte als solche bis 1961 in Novi Sad. 1961 wurde sie an das Opernhaus von Düsseldorf berufen. Hier sang sie bis 1963 unter dem Namen Inca Segall. Dann war sie 1963-66 am Staatstheater von Braunschweig und 1966-70 am Staatstheater von Wiesbaden engagiert. Sie gastierte als Bühnen- wie als Konzertsängerin in Deutschland, Österreich und Italien. Dabei sang sie auf der Bühne Partien wie die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica im »Maskenball« von Verdi, die Eboli in dessen »Don Carlos«, die Carmen, den Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Brangäne in »Tristan und Isolde« und die Fricka im Nibelungenring. Seit 1970 war sie als Professorin am Konservatorium von Pretoria (Südafrika) tätig.
29.9. Andrew DALTON wird 70
Er wurde in Brisbane zum Sänger ausgebildet, kam dann nach Europa und trat erstmals bei den Festspielen von Vadstena (Schweden) in dem Barockwerk »Stellidaura vendicata« von Provenzale auf. Er sang in ähnlichen Vokalwerken der Barock-Epoche in Innsbruck, München, Bern und Amsterdam und an der Scottish Opera Glasgow den Lidio in Cavallis »Egisto« (1982 und 1984). Beim Festival von Buxton übernahm er 1987 die Rolle des Fernando in »Don Chisciotte in Sierra Morena« von Conti. 1988 wirkte er an der Mailänder Scala in Aufführungen der vergessenen Oper »Fetonte« von Jommelli (als Epafo) mit. Im gleichen Jahr sang er in Lausanne wie bei den Festspielen in der Grange de Mézières in Monteverdis »II ritorno d’Ulisse in patria«, an der Australian Opera Sydney, an der er oft zu hören war, den Apollo in Benjamin Brittens »Death in Venice« (die letztgenannte Partie sang er 1983 auch an der Scottish Opera Glasgow). In Deutschland und in der Schweiz gastierte er als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von Britten; aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch Countertenor-Partien in Opern von Monteverdi (»L’Orfeo«), Händel (»Agrippina«, »Ariodante«) und Jommelli (»La Schiava liberata«) zu nennen. Neben seinem Wirken auf der Bühne setzte er seine künstlerische Tätigkeit im Konzertsaal weiter fort.
29.9. Lella CUBERLI wird 75
Sie entstammte einer italo-amerikanischen Familie; ihr eigentlicher Name war Lella Terrell (verheiratet mit dem Italiener Francesco Cuberli). Sie studierte Musik und Gesang an der Universität von Dallas und kam dann nach Italien, wo sie Preisträgerin beim Verdi-Concours in Busseto wurde. Sie gab 1975 ein erstes Konzert beim Festival von Perugia, wo sie eine Solopartie in »La Betulia liberata« von Mozart sang. 1975 kam es dann auch zu ihrem Bühnendebüt in Europa, als sie an der Nationaloper von Budapest die Violetta in »La Traviata« sang. 1977 debütierte sie an der Mailänder Scala als Iseut in »Le vin herbé« von Fr. Martin; danach trat sie dort ebenfalls 1977 in einem Konzert mit Musik von Debussy, 1978 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, 1981 als Ginevra in Händels »Ariodante«,
1984 als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart, 1985 als Contessa di Folleville in Rossinis »Il Viaggio a Reims«, 1987 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1988 in einem Recital, 1988-89 als Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi« und 1989 als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck auf. 1984 wirkte sie beim Rossini Festival in Pesaro in der Premiere der lange vergessenen Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« als Contessa di Folleville mit. Als Contessa di Folleville debütierte sie 1988 auch an der Wiener Staatsoper, an der sie 1991 außerdem als Gräfin in »Le nozze di Figaro« gastierte. Sie absolvierte glänzende Gastspiele an den großen italienischen Theatern, in Barcelona, Brüssel und Lüttich und sang Opernpartien in Sendungen des italienischen Rundfunks. 1985 gastierte sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1986-88 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1994-96 als Donna Anna im »Don Giovanni«. 1985-86 bewunderte man sie in Paris in Opern von Rossini, 1987 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Traviata. 1990 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Mathilde in »Wilhelm Tell« von Rossini. 1989 kam es zum USA-Debüt der Sängerin an der Oper von Chicago als Amenaide in »Tancredi« von Rossini. In Paris sang sie 1990 die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung von Rossinis »Semiramide«, die sie dann auch 1990-93 in szenischen Aufführungen an der Metropolitan Oper New York und 1993 an der Oper von Dallas wiederholte. 1991 hörte man sie beim Maggio Musicale von Florenz als Fiordiligi in »Così fan tutte«, dort 1992 wie bereits zuvor 1991 bei der Zweihundertjahrfeier des Teatro Fenice Venedig als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, dann auch als Sifare in »Mitridate« von Mozart. An der Opéra Bastille Paris sang sie 1992-93 die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und 1994 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Bei der Japan-Tournee der Covent Garden Oper sang sie 1992 wieder die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1993 an der Berliner Staatsoper die Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1994 in Brüssel die Desdemona in Rossinis »Otello«. Sie zeichnete sich vor allem als Interpretin der schwierigen Belcanto-Partien in Opern von Rossini, Bellini und Donizetti aus, war aber auch in einem weitläufigen sonstigen Repertoire sehr erfolgreich. In ihrem sehr umfassenden Bühnenrepertoire fanden sich Partien wie die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Rosina in »Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello und die Nina in der gleichnamigen Oper dieses Komponisten, die Lucia di Lammermoor und die Mélisande, dazu die technisch anspruchsvollen Koloraturrollen in den Opern von Rossini: die Fiorilla in »Il Turco in Italia«, die Elena in »La Donna del Lago« und die Elisabetta in »Elisabetta regina d’Inghilterra«. Hinzu trat eine große Karriere als Konzertsängerin. So gastierte sie 1986 bei den Festspielen von Salzburg als Solistin in Beethovens Missa solemnis, 1988 im Deutschen Requiem von J. Brahms.
Schallplatten: Erato (»Così fan tutte« als Fiordiligi, »Le nozze di Figaro« als Gräfin), CBS (»Tancredi« von Rossini), Frequenz (»Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello), Fonit-Cetra (Belcanto-Arien), Italia (Amenaide in »Tancredi«), MRF (»Pia de Tolomei« von Donizetti), TRM (»Lucio Silla« von Mozart), DGG (»Il Viaggio a Reims«, Missa solemnis und 9. Sinfonie von Beethoven); TRT-Video (Titelrolle in Rossinis »Elisabetta, regina d’Inghilterra«, Turin 1985).
29.9. Richard BONYNGE wird 90
Er begann schon im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und studierte zunächst Klavier am Conservatorium of Music bei Lindley Evans, einem ehemaligen Klavierbegleiter der legendären Nellie Melba. Als Korrepetitor an der Opernklasse des Institutes lernte er dort seine spätere Ehefrau Joan Sutherland kennen. Gemeinsam gingen die beiden nach London, wo er am Royal College of Music seine Studien fortsetzte. 1954 heirateten sie. 1956 wurde ihr Sohn geboren. Nachdem die Gesangs-Karriere von Joan Sutherland im Jahre 1959 begonnen hatte, entschlossen sich beide, ab Mitte der 1960er – zuerst bei Konzerten, später bei Opernaufführungen und Schallplattenaufnahmen – exklusiv als Sängerin und Dirigent zusammenzuarbeiten. Sein Debüt als Dirigent erfolgte im Jahr 1962, als er bei einem Konzert seiner Gattin den plötzlich erkrankten Dirigenten ersetzen musste. Da Joan Sutherland zu dieser Zeit bereits ein Star und Bonynge ein in der Musikszene noch unbekannter und wenig erfahrener Dirigent war, musste er anfangs viel Häme und Kritik über sich ergehen lassen. Durch seine Leistungen überzeugte er aber in den folgenden Jahren sowohl das Publikum als auch die Fachwelt von seinen Fähigkeiten. Erste große gemeinsame Erfolge brachte im Jahr 1965 eine Australientournee, für die auf Empfehlung Bonynges der damals noch weitgehend unbekannte Luciano Pavarotti als Tenor-Partner von Joan Sutherland engagiert wurde.
Bonynge wurde künstlerischer Leiter der Oper in Vancouver (1974–78) und leitete 1976-86 die Australian Opera in Sydney als Musikdirektor. Gastspiele, zuerst mit seiner Ehefrau, nach deren Bühnenabschied allein, führten Bonynge in alle musikalischen Zentren der Welt.
In den Jahren ab 1960 bis heute entwickelte sich Richard Bonynge zu einem der angesehensten und bedeutendsten Dirigenten und Experten auf dem Gebiet der Belcanto-Oper und des französischen Repertoires weltweit. Er war ein Wegbereiter der Wiederentdeckung vergessener Werke Rossinis, Bellinis, Donizettis, Massenets und anderer für das Repertoire. Zusammen vor allem mit seiner Frau spielte er so seltene Werke wie „Esclarmonde“ (Massenet), „Le Roi de Lahore“ (Massenet), „Semiramide“ (Rossini) und viele andere. Seine Diskographie ist dementsprechend sehr umfangreich. Sie umfasst über 50 Operngesamtaufnahmen, zahlreiche Ballettmusiken und eine große Anzahl von Recitalaufnahmen mit diversen Sängern.
30.9. Jesper BRUN-JENSEN wird 65
Nachdem er seine Ausbildung in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen erhalten hatte, kam er zu einer langjährigen Karriere an der Jütländischen Oper Aarhus. Hier übernahm er eine Vielzahl von Basspartien und wirkte namentlich in den Aufführungen des Nibelungenrings seit 1987 als Fafner mit (u.a. 1987 und 1994-96). 1995 hörte man ihn an der Jütländischen Oper als Colline in »La Bohème«. 1998 trat er an der Jütländischen Oper Aarhus als Sarastro in der »Zauberflöte« auf. In der Spielzeit 1999-2000 sang er an der Jütländischen Oper Aarhus den Commendatore und den Masetto (in einer Doppelrolle) im »Don Giovanni«. Er gastierte an der Königlichen Oper in Kopenhagen und trat als Konzertsänger in einem umfangreichen Repertoire auf.
Weitere Informationen auf seiner Hompage: http://www.jydebassen.dk/side.asp?Id=25883
30.9. Irma BOZZI-LUCCA wird 100
Sie begann zuerst ein Violinstudium, wandte sich dann jedoch der Ausbildung ihrer Stimme zu. Sie war Schülerin von Cottini, später von Giannina Arangi-Lombardi und von Broccardi in Italien. In erster Linie war sie als Konzertsängerin tätig, wobei sie von Italien aus Tourneen durch viele europäische Staaten unternahm. In deren Mittelpunkt standen einerseits Werke aus der Barockzeit, anderseits Kompositionen italienischer Komponisten des 20. Jahrhunderts. Gelegentlich ist sie auch auf der Bühne aufgetreten, so 1961 am Teatro Olimpico Vicenza in Barockopern.
Auf ihren Schallplatten singt sie, vor allem unter dem Etikett von Angelicum, Barockmusik; weitere Aufnahmen auf Colosseum, Harmonia mundi und Ducretet-Thomson mit ähnlichen Werken.