GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2019
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.9. Anooshah GOLESORKHI wird 65
Sein Vater war ein bekannter Komponist und Chorleiter im Iran, seine Mutter eine Sängerin, mit der er als Kind nach Kalifornien kam. Bereits mit fünf Jahren war er zuvor in Teheran im Fernsehen aufgetreten. Er begann in Los Angeles ein Chemiestudium, das er auch zum Abschluss brachte und arbeitete vorübergehend als Lebensmittelchemiker. Er ließ jedoch gleichzeitig seine Stimme ausbilden und debütierte 1988 bei der Opera Pacific Costa Mesa als Amonasro in »Aida« mit Carol Neblett in der Titelrolle. Es kam bald zur Ausbildung einer internationalen Gastspielkarriere mit Auftritten u.a. am Theater von Bergen in Norwegen als Escamillo in »Carmen« und als Jago im »Otello« von Verdi, bei einem Gastspiel dieses Ensembles in Israel sowie 1993 anlässlich der Unabhängigkeitsfeier von Eritrea in Asmara als Grand-Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. In den USA trat er an der Connecticut Opera in Stamford als Garriso in »La Navarraise« von Massenet (1991), an der Oper von San José als Figaro im »Barbier von Sevilla« und als Marcello in »La Bohème« und auch an der Oper von San Diego auf. Er gastierte in Burgas in Bulgarien, in Skopje in Mazedonien, am Theater von Görlitz (als Rigoletto), am Theater von St. Gallen (1993 als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli) sowie bei einer Neuseeland-Tournee der Canterbury Opera (als Marcello und als Scarpia in »Tosca«). Er gastierte 2001 an der Oper von San Francisco in der Titelrolle der Oper »Arshak II« von Tigran Chukhadjian, 2002 an der Wiener Staatsoper als Alfio in »Cavalleria rusticana«. 2003 debütierte er als Montano in Verdis »Otello« an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2004 in insgesamt 19 Vorstellungen auch den Monterone im »Rigoletto«, den Amonasro und den Alfio sang. 2012 gastierte er an der Isländischen Oper als Graf Luna im »Troubadour«. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg war er u.a. als Fliegender Holländer, als Alfio, als Tonio im »Bajazzo«, als Peter in »Hänsel und Gretel« und als Michele in Puccinis »Il Tabarro« zu erleben. An der Oper Leipzig gastierte er u.a. Germont-père in »La Traviata«, als Agamemnon in Glucks »Iphigenie in Aulis«, als Macbeth und als Nabucco in den gleichnamigen Verdi-Opern, als Tonio und als Scarpia. Weitere Bühnenpartien waren: der Renato in Verdis »Un Ballo in maschera« und der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano.
1.9. Hao Jiang TIAN wird 65
Informationen über den chinesischen Bassisten, der zwischen 1991 und 2010 in insgesamt 340 Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York aufgetreten ist, auf seiner Homepage: https://www.haojiangtian.com/
1.9. Leonard SLATKIN wird 75
Er wurde in eine musikalische Familie hineingeboren – sein Vater Felix Slatkin war Geiger, Dirigent und Gründer des Hollywood String Quartet, und seine Mutter Eleanor Aller war die Cellistin dieses Quartetts. Leonard Slatkin studierte zunächst an der Indiana University und dem Los Angeles City College und begann seine Musikerlaufbahn als Pianist. Später wechselte er an die Juilliard School, wo ihn Jean Paul Morel im Fach Dirigieren unterrichtete. Sein erfolgreiches Debüt als Dirigent hatte er 1966 mit dem Youth Symphony Orchestra of New York. 1968 erhielt er eine Assistentenstelle beim Saint Louis Symphony Orchestra. Dort blieb er bis 1977, als er Dirigent des New Orleans Philharmonic Orchestra wurde. 1979 kehrte er als Chefdirigent nach St. Louis zurück. Diese Position behielt er bis 1996, und übernahm dann die Leitung des National Symphony Orchestra in Washington, D.C. (bis 2008). Im Jahr 2000 wurde er zum Ersten Dirigenten des BBC Symphony Orchestra ernannt. Diese Stellung hatte er bis zum 11. September 2004, der 110. Last Night of the Proms, inne. 2005 wurde er auf die neue Stelle des Ersten Gastdirigenten beim Los Angeles Philharmonic an der Hollywood Bowl berufen, und ist zugleich Erster Gastdirigent des Royal Philharmonic Orchestra. Slatkin war und ist darüber hinaus bei zahlreichen Orchestern weltweit als Gastdirigent tätig. In Deutschland arbeitete er unter anderem mit der Staatskapelle Dresden, den Berliner Philharmonikern, den Münchner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem hr-Sinfonieorchester und regelmäßig mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zusammen. An der Wiener Staatsoper dirigierte er 1985 Turandot und 1988 La fanciulla del West in insgesamt acht Vorstellungen. An der Metropolitan Oper New York debütierte er 1991 mit Puccinis La fanciulla del West und dirigierte dort in insgesamt 22 Vorstellungen 1998 Samson et Dalila und 2010 La Traviata. Im Jahr 1992 wurde Slatkin in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 1986 war Leonard Slatkin mit der Sopranistin Linda Hohenfeld verheiratet, sie haben einen Sohn, Daniel. Seit 2011 ist er mit der Komponistin Cindy McTee verheiratet. Slatkin hat ein umfangreiches Repertoire dirigiert und mit seinen Interpretationen der amerikanischen Musik des 20. Jahrhunderts sowie Werken britischer Komponisten größere Beachtung gefunden. Seine eigenen Kompositionen, darunter The Raven (1971) für Erzähler und Orchester (nach dem Gedicht von Edgar Allan Poe), sind nur wenig bekannt geworden.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.leonardslatkin.com/
1.9. Roger SOYER wird 80
Er studierte am Conservatoire National Paris bei Georges Daum und Georges Jouatte. 1962 gewann er dort den Grand Prix du Conservatoire, 1963 erfolgte sein Debüt an der Pariser Grand Opéra. Bereits 1963 sang er an der Mailänder Scala den Presto in »Les mamelles de Tirésias« von Poulenc; 1973 gastierte er hier als Arkel in »Pelléas et Mélisande« und 1977 als Mephisto im »Faust« von Gounod. Gastspiele ließen den Namen des Künstlers international bekannt werden. Seit 1965 erschien er bei den Festspielen von Aix-en-Provence, 1967 beim Festival von Perugia. 1968 gastierte er in England und in Nordamerika, hier vor allem in Miami (Florida). In Aix-en-Provence sang er u.a. den Pluto in Monteverdis »L’Orfeo«, den Don Giovanni, den Basilio im »Barbier von Sevilla« und den Arkel, 1968 beim Wexford Festival in »La jolie fille de Perth« von Bizet. 1972-76 gastierte er in insgesamt sieben Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Don Giovanni und als Basilio im »Barbier von Sevilla«. Er gestaltete 1973-74 beim Festival von Edinburgh den Don Giovanni, eine seiner bedeutendsten Rollen. 1973-85 an der Pariser Opéra große Erfolge als Titurel im »Parsifal«, als Ferrando im »Troubadour«, als Procida in Verdis »I Vespri Siciliani«, als Colline in »La Bohème«, als Don Giovanni, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Gouverneur in Rossinis »Le Comte Ory«, als Arkel, als Jupiter in Rameaus »Platée«, als Alidoro in »La Cenerentola«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Fauteuil und als Baum in Ravels »L’Enfance et les sortilèges«, als Rangoni in »Boris Godunow«, als Teucer in Rameaus »Dardanus« und als Tschelio in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«. Am Théâtre des Champs-Élysées Paris wirkte er in der Uraufführung von Gilbert Bécauds »L’Opéra d’Aran« mit (25.10.1952), 1972 sang er an der Grand Opéra in der Uraufführung der Oper »Sud« von Stanton Coe. Internationale Gastspieltätigkeit an den Staatsopern von München und Stuttgart, in Köln, Brüssel, Kopenhagen, Monte Carlo, Venedig, am Prager Nationaltheater, an den Opernhäusern von Genf (1964 Brétigny in »Manon« von Massenet, Mephisto im »Faust« von Gounod, 1975 Don Giovanni, 1976 Mephistopheles in »La damnation de Faust« von Berlioz und 1982 Conte Rodolfo in »La Sonnambula«), Lissabon, Chicago, San Antonio und bei den Salzburger Festspielen (1966 Morales in »Carmen«). 1972 wurde er an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo er in seiner Glanzrolle, dem Don Giovanni, in insgesamt drei Vorstellungen auftrat. 1983 gastierte er an der Oper von Dallas als Sulpice in »La Fille du Régiment« von Donizetti. 1995 hörte man ihn in Paris als Nilakantha in »Lakmé« von Delibes. Er spezialisierte sich in besonderer Weise auf das Werk von Hector Berlioz, das er sowohl auf der Bühne wie im Konzertsaal meisterhaft zum Vortrag brachte.
Schallplatten: Philips (»Les Troyens« und »Benvenuto Cellini« von Berlioz, »Les pêcheurs de perles« von Bizet), HMV (»L’Enfance du Christ« von Berlioz, Requiem von Mozart, »Lakmé« von Delibes, »Werther« von Massenet), Decca (»Maria Stuarda« von Donizetti), Ariola-Eurodisc (»Pelléas et Mélisande«), Erato-RCA (»Dardanus« von Rameau, »David et Jonathas« von Marc Antoine Charpentier, Mozart-Requiem), HMV (»L’Opéra d’Aran«), RM (Arkel in »Pelléas et Mélisande« aus der Oper von Lyon), Bella Voce (Mephisto im »Faust« von Gounod, Amsterdam 1972); Arthuas-Video (Arkel in »Pelléas et Mélisande« aus der Oper von Lyon).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.rogersoyer.com.ar/
1.9. Jarmila RUDOLFOVÁ wird 85
Sie wurde bis 1957 am Konservatorium von Prag durch die Pädagogin Vera Lindhartová ausgebildet. 1958 debütierte sie als Operettensängerin am Theater von Olomouc (Olmütz), an dem sie bis 1961 engagiert blieb, wo sie aber auch bereits lyrische Opernpartien übernahm. 1961 wurde sie an das Nationaltheater von Brno (Brünn) berufen, dem sie für viele Jahre verbunden blieb. In den sechziger Jahren wurde sie durch zahlreiche Gastspiele auch außerhalb der CSSR bekannt. So hatte sie 1963-67 einen Gastvertrag mit der Komischen Oper Berlin, an der sie vor allem in der Titelpartie der Richard Strauss-Oper »Salome« erfolgreich war, eine Partie, die sie dann auch an Bühnen in Westdeutschland (Staatstheater Hannover und Karlsruhe) in Österreich (Graz, Linz/Donau) und am Stadttheater von Basel übernahm. 1968 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires die Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Zu ihren weiteren Rollen zählten: die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Jenufa in der Oper gleichen Namens von Janácek, die Titelrolle in dessen »Katja Kabanowa«, die Grushenka in »Die Brüder Karamasow« von O. Jeremiás, die Milada in Smetanas »Dalibor«, die Katrena in »Krútnavá« von E. Suchon, die Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, die Luisa in »Die Verlobung im Kloster« vom gleichen Komponisten, die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss und die Butterfly.
1.9. Orianna SANTUNIONE wird 85
Ausbildung durch die Pädagogen Carmen Melis und Renato Pastorino in Mailand. Ihr Bühnendebüt erfolgte bei der Operngesellschaft ASLICO als Titelheldin in »Fedora« von Giordano. In den folgenden Jahren hatte die Künstlerin bedeutende Erfolge an den großen italienischen Bühnen: an der Mailänder Scala (1963 Morgiana in »Ali Baba« von Cherubini, 1966 Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, 1967 Titelrolle in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, 1972 Agave in »Le Baccanti« von G.F. Ghedini, 1974 Tosca) wie an der Oper von Rom, in Genua, Triest, Bologna, Neapel, Parma, Palermo, Turin, Venedig und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1967, 1972, 1974, 1977). 1975 gewann sie den Giulietta-Preis bei einem Concours in Verona. Im Ausland war sie zu Gast an der Grand Opéra Paris (1973 Leonore im »Troubadour«, 1974 Tosca), in Nizza und Rouen, an den Staatsopern von München und Hamburg, in Amsterdam und Budapest, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in Dallas, Philadelphia und Cincinnati. An der Covent Garden Oper London trat sie 1965 als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« auf. Im italienischen Fernsehen wirkte sie in Aufführungen der Opern »Otello« von Verdi und »Lohengrin« von Wagner mit. Zu den Glanzrollen der Künstlerin gehörten die Medea in Cherubinis Oper gleichen Namens, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Nedda im »Bajazzo«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Butterfly, die Aida, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Leonore in »La forza del destino« von Verdi, die Elisabetta im »Don Carlos«, die Mathilde in »Wilhelm Tell« von Rossini und die Titelheldin in »Francesca da Rimini« von Zandonai.
Schallplatten: MRF (Titelheldin in »Madame Sans-Gêne« von Giordano), MRF-Nuova Era (»Ali Baba« von Cherubini), Melodram (»Pigmalione« von Donizetti), Voce (»Elena da Feltre« von Mercadante).
2.9. Hannes LICHTENBERGER wird 70
Er studierte bei Hilde Zadek Lied- und Oratoriengesang. Sein Diplom erwarb er bei Anton Dermota an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Hannes Lichtenberger ist Mitglied der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor und der Wiener Hofmusikkapelle.
3.9. Yoko KAWAHARA wird 80
Gesangstudium bei Toshiko Toda in Tokio, wo sie 1958 an der Niki-Kai Oper als Fiordiligi in »Così fan tutte« auch debütierte. Sie wurde durch den in Köln wirkenden japanischen Bassisten Kunikazu Ohashi nach Deutschland eingeladen, wo sie an der Kölner Musikhochschule bei Ellen Bosenius weiter studierte. Ihren ersten großen Erfolg hatte sie hier 1969 am Theater von Bonn als Pamina in der »Zauberflöte«, worauf sie für drei Jahre Mitglied dieses Hauses blieb. Seit 1972 wirkte sie mehrmals bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar 1972-73 und 1975-76 als Blumenmädchen im »Parsifal« sowie 1972-76 als Woglinde und als Waldvogel im Nibelungenring. 1972 wurde sie Mitglied der Staatsoper von Hamburg, seit 1975 gleichzeitig als ständiger Gast dem Opernhaus von Köln verbunden. Erfolgreiche Gastspiele führten sie an die Staatsopern von München und Stuttgart, an das Staatstheater Hannover, an das Opernhaus von Frankfurt a.M. und an die Niki-Kai Oper Tokio, wo man sie 1973 als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck hörte. 1982 nahm sie bei den Festspielen von Schwetzingen an der Uraufführung der Oper »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann teil. 1986 großer Erfolg in Hamburg in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1989 trat sie in Hamburg als Liu in Puccinis »Turandot« auf, 1992 als Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, 1997 als Berta im »Barbier von Sevilla«. Zu ihren großen Rollen gehörten die Desdemona in Verdis »Otello«, die Freia im »Rheingold« und die Sophie im »Rosenkavalier«. Sie war gleichzeitig als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie hat auch unter dem Namen Yoko Kawahara-Stobinski gesungen.
Schallplatten: Edition Schwann (Requiem von Max Reger), Aulos (Lieder von Max Reger).
4.9. Neil BUTTERWORTH wird 85
Informationen über den englischen Dirigenten auf Englisch:
http://composers-classical-music.com/b/ButterworthNeil.htm
4.9. Umberto GRILLI wird 85
Er wollte ursprünglich Bildhauer werden, studierte dann aber bei Adelaide Saraceni in Mailand Gesang. Er begann seine Karriere 1957 im Baritonfach am Teatro Politeama von Genua in der Rolle des Silvio im »Bajazzo«. 1959 debütierte er dann als Tenor am Teatro Nuovo Mailand in der Titelpartie von Mascagnis »L’Amico Fritz«. Er kam bald an den führenden italienischen Theatern zu großen Erfolgen. Man hörte ihn an der Mailänder Scala (1974 Fernando in »La Favorita«, 1975 Rodolfo in »La Bohème«) an der Oper von Rom, in Triest, Venedig, Turin, Parma, Palermo, bei den Festspielen von Florenz (Maggio Musicale) und in den Thermen des Caracalla in Rom. Weltweite Gastspiel- und Reisetätigkeit mit Auftritten an den Staatsopern von Wien (1971 Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1973 Herzog in »Rigoletto«) und Hamburg, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und an der Oper von Monte Carlo, am Teatro Colón Buenos Aires, an den Opern von Dallas und Philadelphia, an den Nationalopern von Warschau und Bukarest, in Amsterdam, Lyon, Bordeaux, Nizza und Toulouse. 1985 gastierte er beim Festival von Ravenna als Herzog im »Rigoletto«. Bei den Festspielen von Edinburgh (1965 Burlotti in Joseph Haydns »Le pescatrici«, 1972 Leicester in Rossinis »Elisabetta, Regina d‘Inghilterra« im Rahmen eines Gastspiels des Teatro Massimo Palermo) und Bregenz (1973 Rinaldo in Rossinis »Armida«, 1977 Fernando in »La Favorita«) wie e sich überhaupt bei seinen Auftritten als bedeutender Interpret der schwierigen Belcanto-Partien in den Opern von Rossini, Bellini und Donizetti erwies. 1963 sang er beim Holland Festival, 1964-65 bei den Festspielen von Glyndebourne den Giocondo in Rossinis »La Pietra del Paragone«. Partien aus seinem Repertoire für die Opernbühne: der Percy in »Anna Bolena« von Donizetti, der Roberto in »Maria Stuarda« vom gleichen Meister, der Rodrigo in »La Donna del Lago« von Rossini, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Cavaradossi in »Tosca« und der Gérald in »Lakmé« von Delibes.
Schallplatten: Melodram (»Le Pescatrici« von J. Haydn, »Stiffelio« von Verdi), MRF (»Maria di Rohan« von Donizetti, Mitschnitt einer Aufführung aus Venedig, 1974), BRF (»Elisabetta Regina d’Inghilterra« von Rossini), Italia (»Oberto« von Verdi), Haydn Foundation-Records, Mondo Musica (Enzo in »La Gioconda«, Teatro Fenice Venedig 1971; Riccardo in »Maria di Rohan« von Donizetti, Edgardo in »Lucia di Lammermoor« mit Renata Scotto, Teatro Fenice Venedig, 1973).
8.9. Jason HOWARD wird 60
Er arbeitete 1977-84 als Feuerwehrmann. Dann studierte er 1984-87 am Trinity College of Music und 1987-88 am Royal College of Music in London, wo Norman Bailey zu seinen Lehrern zählte. Bereits während seines Studiums trat er 1988 als Ballad Singer in einer Aufführung der Operette »Paul Bunyan« von Benjamin Britten auf. Er kam bald zu einer bedeutenden Karriere. So sang er bei der Scottish Opera Glasgow 1988-2003 den Guglielmo in »Così fan tutte« (seine eigentliche Debütrolle), den Baron Douphol wie den Germont-père in »La Traviata«, den Don Giovanni, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Grafen Luna im »Troubadour« und den Rigoletto. An der English National Opera London hörte man ihn 1991 als Ned Keene in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, 1993 als Marcello in »La Bohème«, an der Opera North Leeds als Titelheld in »Billy Budd« von B. Britten und als Ezio in Verdis »Attila«, den er auch 1991 in Rotterdam sang. In der Saison 1992-93 gastierte er an der Oper von Seattle als Figaro im »Barbier von Sevilla« wie als Eugen Onegin von Tschaikowsky, 1991 an der Opéra-Comique Paris als Alphonse in »La Favorite« von Donizetti, an der Welsh Opera als Marcello in »La Bohème«, 1994 in Seattle als Zurga in »Les pêcheurs de perles«. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1994 als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1996 als Marcello, 2001 und 2004 als Ned Keene, an der Covent Garden Oper London 1996 als Marcello. 1997 sang er in Cincinnati den Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1998 in Seattle den Belcore in »L‘Elisir d’amore, in London (konzertant) den Roucher in «Andrea Chénier» von Giordano«, an der Chicago Opera den Adam Brant in »Mourning becomes Electra« von David Levy. 1999 trat er am Opernhaus von Seattle als Don Giovanni, in Philadelphia als Figaro im »Barbier von Sevilla« auf. Auch als Konzertsänger konnte er eine erfolgreiche Karriere entwickeln; hier sang er Solopartien in »L’Enfance du Christ« von Berlioz, im »Messias« von Händel, in der Nelson-Messe von J. Haydn, im Requiem von Gabriel Fauré, in »The Kingdom« von E. Elgar, im »Elias« von Mendelssohn, in den »Carmina Burana« von C. Orff und in weiteren Oratorien.
Schallplatten: Decca (»Die Sache Makropoulos« von Janácek), TER (Musical »Student Prince« Lieder), Sain SCD (»S’io t’amo« – Great Italian Songs of Love), Chandos (Malatesta im »Don Pasquale«), Chandos/Koch (Werke von Lili Boulanger).
8.9. Christoph von DOHNÁNYI wird 90
Er ist Sohn des Juristen und späteren Widerstandskämpfers Hans von Dohnanyi und von Christine Bonhoeffer, der Schwester von Dietrich Bonhoeffer. Er besuchte die Thomasschule zu Leipzig, wo er Mitglied des Thomanerchores war, das Benediktinergymnasium Ettal und das Vixtoria-Gymnasium Potsdam. Er studierte zunächst wie sein Bruder Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wechselte dann zu Komposition, Klavier und Dirigieren an die Hochschule für Musik und Theater München, damals in der Villa Stuck untergebracht, wo er sein Studium mit der Auszeichnung des Richard Strauss Preises abschloss. Danach setzte er seine Ausbildung bei seinem Großvater Ernst von Dohnányi, Pianist, Komponist und Dirigent, an der Florida State University fort und nahm an einem Dirigierkurs in Tanglewood, wo er Leonard Bernstein kennenlernte, teil. Er schlug Angebote von Bernstein in New York und Lászlo Halász in Hollywood aus. Stattdessen kehrte er nach Deutschland zurück und wurde 1953 Assistent von Georg Solti an der Oper Frankfurt. Mit 27 Jahren wurde er am Theater Lübeck zum jüngsten Generalmusikdirektor in Deutschland ernannt. 1963-66 war er GMD des Staatstheaters Kassel. 1964-69 leitete er das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester. Seit 1968 war er Generalmusikdirektor und seit 1972 zusätzlich Direktor der Oper Frankfurt und des Frankfurter Opernhaus- und Museumsorchesters. 1977-84 folgte eine Tätigkeit als Intendant und Chefdirigent der Hamburgische Staatsoper und Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. 1982-84 war von Dohnányi Music Director Designate des Cleveland Orchestra und wurde dessen sechster Music Director, eine Position die er 1984-2002 bekleidete. Im September 2002 ernannte ihn das Cleveland Orchestra zu seinem ersten Music Director Laureate. 1997-2008 war er Principal Conductor and Artistic Adviser des Philharmonia Orchestra in London, dessen erster Gastdirigent er seit 1994 war. 2008 wurde er Honorary Conductor for Life des Philharmonia Orchestra. 1998-2000 war er Chefdirigent und künstlerischer Berater des Orchestre de Paris. Von September 2004 bis zum Ende der Spielzeit 2010 war er Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters, jetzt NDR Elbphilharmonie Orchester. Seit 2002 gastiert von Dohnányi regelmäßig bei dem New York Philharmonic Orchestra, Boston Symphony Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic, Kansas City Smphony, National Symphony Orchestra in Washington D.C. Regelmäßig ist er in Tanglewood, dem Sommerfestival des Boston Symphony Orchestra zu Gast, wo er auch mit dem Tanglewood Music Center Orchestra, dem Orchester der Studenten, arbeitet. Zudem dirigierte er die Orchester der Julliard School in New York, New England Conservatory in Boston, Curtis Institute in Philadelphia, Cleveland Institute of Music und Civic Orchestra of Chicago. Dohnányi, der in Frankfurt mit Gerard Mortier, Peter Mario Katona und Klaus Schultz künstlerische Mitstreiter für seine Idee, die Oper und das Musiktheater zu entstauben, fand, liegt auch die Neue Musik am Herzen, so brachte er neben zahlreichen Orchesterwerken u. a. von György Ligeti, Harrison Birtwistle oder John Adams auch Hans Werner Henzes Der junge Lord (1965) und Die Bassariden (1966) sowie Friedrich Cerhas Baal (1981) zur Uraufführung. Auch als Mentor hat sich von Dohnányi hervorgetan. Alan Gilbert, später Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker, war 1995-97 Dohnányis Assistent beim Cleveland Orchestra. Jens Georg Bachmann, später Chefdirigent und Künstlerischer Direktor des Cyprus Symphony Orchestra, war 2007-09 in gleicher Position beim NDR Sinfonieorchester. Christoph von Dohnányi war mit der Schauspielerin Renate Zillessen und dann mit der Sängerin Anja Silja verheiratet und ist in dritter Ehe mit Barbara Koller verheiratet. Er hat fünf Kinder. Sein Sohn aus erster Ehe Justus von Dohnßanyi (* 1960) ist Schauspieler. Sein Bruder ist der Politiker Klaus von Dohnanyi. Christoph von Dohnányi ist Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres, Träger des Bartók-Preises (Ungarn), der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main, des Hamburger Kunst- und Wissenschaftspreises und des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1992). Außerdem hält er Ehrendoktorwürden der Kent State University, der Case Western Reserve University, Oberlin College, der Wastman School of Music und des Cleveland Institute of Music. 2013 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Royal Academy of Music der London University ausgezeichnet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://christophvondohnanyi.com/en/
9.9. Ádám FISCHER wird 70
Seine Großeltern wurden Opfer des Holocaust. Er studierte Komposition und Dirigieren zunächst in Budapest, anschließend in Wien bei Hans Swarowsky. 1973 gewann er den Ersten Preis des Cantelli-Wettbewerbs in Mailand und bekam daraufhin seine erste Stelle als Korrepetitor an der Grazer Oper. Im Anschluss wurde er Erster Kapellmeister an der Finnischen Nationaloper in Helsinki, am Staatstheater Karlsruhe und an der Bayerischen Staatsoper München. 1981-83 war er Generalmusikdirektor am Theater Freiburg in Freiburg im Breisgau, 1987-92 am Staatstheater Kassel und 2000-05 am Nationaltheater Mannheim. 2001 übernahm er kurzfristig bei den Bayreuther Festspielen die Leitung von Richard Wagners Ring des Nibelungen, wofür er von der Zeitschrift Opernwelt zum Dirigenten des Jahres 2002 gewählt wurde. Bis 2010 war er Generalmusikdirektor der Ungarischen Staatsoper, die Stelle verließ er wegen politischer Querelen. Mit Beginn der Spielzeit 2015/16 fungiert er als Erster Konzertdirigent der Düsseldorfer Symphoniker. Seine internationale Karriere begann bereits sehr früh. Der Beginn seiner Zusammenarbeit mit der Wiener Staatsoper geht ins Jahr 1973 zurück. 1984 debütierte er an der Pariser Oper mit Der Rosenkavalier, 1986 an der Mailänder Scala mit Die Zauberflöte. Sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden in London erfolgte 1989 mit Die Fledermaus, das an der Metropolitan Opera in New York 1994 mit Verdis Otello. Im September 2016 dirigierte er Die Zauberflöte an der Mailänder Scala. Seinen Einstand bei den Berliner Philharmonikern gab er am 8. Februar 2018 unter anderem mit der 9. Sinfonie von Antonin Dvorák und wurde vom Publikum gefeiert. Neben seinen Opernverpflichtungen dirigiert er häufig als Gastdirigent bedeutende Symphonieorchester weltweit. Im Jahre 1987 war er Mitinitiator der Haydnfestspiele im burgenländischen Eisenstadt, für die er die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie gründete. Neben Konzerten und Opernaufführungen im Schloss Esterházy spielte er mit diesem Orchester zwischen 1987 und 2001 sämtliche Sinfonien von Joseph Haydn im vom Komponisten mitgestalteten Haydnsaal des Schlosses ein. Seit 1998 ist er auch Chefdirigent des Danish National Chamber Orchestra (früher: Dänische Radio-Sinfonietta) in Kopenhagen, mit der er bis 2006 alle Opere serie von Wolfgang Amadeus Mozart aufnahm. Derzeit spielt Fischer mit diesem Orchester sämtliche Sinfonien Mozarts auf CD ein. Fischers Gesamtaufnahme der Orchesterwerke Béla Bartóks, die er 1989–92 einspielte, wurde von Kritikern als Referenzaufnahme gewürdigt. Ádám Fischers Bruder Iván Fischer ist ebenfalls ein international erfolgreicher Dirigent.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.adamfischer.at/
9.9. Der Dirigent Christopher KENDALL wird 70
Biographie des amerikanischen Dirigenten auf Englisch: https://smtd.umich.edu/about/faculty-profiles/christopher-kendall/
9.9. Der Tenor Maurice BESANCON wird 85
10.9. Cyndia SIEDEN wird 65
Sie hieß eigentlich Cyndia Siedentop und begann unter diesem Namen auch ihre Karriere. Sie studierte in Washington und u.a. bei Elisabeth Schwarzkopf. 1984 sang sie in St. Louis den Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und gastierte im gleichen Jahr in Washington. Sie wurde bekannt, als sie 1984 an die Bayerische Staatsoper München verpflichtet wurde, deren Mitglied sie bis 1989 blieb. Hier hatte sie einen ihrer größten Erfolge, als sie am 6.6.1986 in der Uraufführung der Oper »Troades« von Aribert Reimann die schwierige Koloraturpartie der Helena sang. In München hörte man sie 1988 als Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss. Es kam bald zur Ausbildung einer bedeutenden internationalen Karriere. 1990 gastierte sie beim Wexford Festival und in London als Sifare in »Mitridate«, 1988 am Teatro Massimo Palermo in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, 1990 am Opernhaus von Bonn als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« vom gleichen Komponisten, 1990 in Seattle als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, 1991 dann auch dort als Zerbinetta. Als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« trat sie 1991 in Lissabon, in der Royal Festival Hall London und beim Holland Festival, in der Saison 1990-91 am Théâtre Châtelet Paris, in Amsterdam, London und Stuttgart auf, bereits 1990 hatte sie in der Londoner Albert Hall den Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck gesungen. 1992 debütierte sie an der English National Opera London als Zerbinetta. 1993 und 1995 war sie an der Wiener Staatsoper als Zerbinetta zu Gast, 1992-93 an der Opéra Bastille Paris, 1993 an den Opern von Santa Fé und Dallas als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, bei der English National Opera London 1994 als Zerbinetta, bei den Ludwigsburger Festspielen 1995 ebenfalls als Königin der Nacht. 1996 gastierte sie bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale als Rodelinda in der gleichnamigen Händel-Oper. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie 1990 in einer konzertanten Aufführung von Glucks »Orfeo ed Euridice« als Amor, 1994 in dem Pasticcio »Ombra felice« (mit Musik von Mozart), 1997 als Aspasia in Mozarts »Mitridate«, 1998 in einem Mozart-Konzert und 2011 in Luigi Nonos »Prometeo« mit. 1998 gastierte sie an der Oper von Flandern (Antwerpen/Gent) als Gilda im »Rigoletto«, 1999 am Teatro Victoria Barcelona und an der Oper von Seattle als Königin der Nacht, an der Niederländischen Oper Amsterdam als Sophie im »Werther« von Massenet. 2000 hörte man sie an der English National Opera London gleichfalls als Königin der Nacht, in der Spielzeit 2000-2001 an der Vlaamse Opera Antwerpen/Gent als Gilda. 2001 debütierte sie in der Titelrolle von A. Bergs »Lulu« an der Metropolitan Oper New York, an der sie 2008 auch als Königin der Nacht zu sehen war. Am 10.2.2004 wirkte sie am Royal Opera House Covent Garden in London in der Uraufführung der Oper »The Tempest« von Thomas Adès in der Partie des Ariel mit. 2010 sang sie am Grand Théâtre Genf die Cheshire Cat in der Oper »Alice in Wonderland« von Unsuk Chin. Auf der Bühne wurde ihr darstellerisches Talent ebenso bewundert wie ihre charmante Persönlichkeit. Zu ihren großen Bühnenrollen gehörten auch der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Lisa in »La Sonnambula« von Bellini und die Sophie im »Rosenkavalier«. Auch im Konzertsaal als Oratorien- wie als Liedersängerin aufgetreten.
Schallplatten: EMI-HMV (»Troades«, Hüter der Schwelle in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss), DGG (Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Königin der Nacht in der »Zauberflöte«), Wergo (»Cardillac« von P. Hindemith), Philips (»Orfeo ed Euridice« von Gluck), Koch Records (Lieder), Glosse/Note 1 (Arien von Mozart für Aloysia Weber).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.cyndiasieden.com/
10.9. Tomáš JINDRA wird 65
Biographie des tschechischen Bassisten auf Tschechisch: https://www.operamusica.com/artist/tomas-jindra/#biography
10.9. Françoise POLLET wird 70
Sie strebte den Beruf einer Musiklehrerin an und studierte Violine und Gesang am Konservatorium von Versailles. Als sie bei internationalen Gesangwettbewerben in Versailles, Wien und Genf erste Preise gewonnen hatte, ging sie zum weiteren Studium nach München und war dort vier Jahre hindurch im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper Schülerin von Ernst Haefliger. Um ihre Ausbildung finanzieren zu können, sang sie gleichzeitig im Chor des Bayerischen Rundfunks München. 1983 wurde sie an das Theater von Lübeck verpflichtet, an dem sie als Marschallin im »Rosenkavalier« debütierte. Bis 1986 sang sie an diesem Haus 15 große Partien, darunter die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Amelia in Verdis »Maskenball«, die Alice Ford in dessen »Falstaff«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« (die sie nochmals 1988 als Gast in Lübeck vortrug) und die Titelheldin in »Arabella« von R. Strauss, nicht zuletzt die Frau in »La Voix humaine« von F. Poulenc. 1986 debütierte sie in ihrer französischen Heimat in Montpellier, wo sie das nachgelassene Richard Strauss-Lied »Malven« für Frankreich kreierte. An der Pariser Opéra-Comique gastierte sie 1987 als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. In Montpellier hörte man sie dann auch 1989 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Henry VIII.« von Saint-Saëns als Cathérine d’Aragon, 1990 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Bérénice« von A. Magnard, 1991 als Elisabeth im »Tannhäuser«, auch als Rezia im »Oberon« von Weber. Im Wiener Konzerthaus wirkte sie 1990 in einer konzertanten Aufführung von F. Martins »Le mystère de la Nativité« und 1996 ebenfalls in einer konzertanten Aufführung der Oper »Ariane et Barbe-Bleue« von P. Dukas (in der Titelrolle) mit. 1990 gastierte sie in Toulouse als Leonore im »Troubadour«. 1990 sang sie als Antrittsrolle an der Covent Garden Oper London die Elettra in »Idomeneo« von Mozart. 1991 hörte man sie am Théâtre Châtelet Paris als Ariane in »Ariane et Barbe-Bleue« und an der Opéra Bastille Paris als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. An der Oper von Marseille gastierte sie als Agathe im »Freischütz«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz (1992). 1992 wirkte sie in konzertanten Aufführungen des Nibelungenrings in der Pariser Salle Pleyel als Sieglinde, als Gutrune und als 3. Norn mit. In der Saison 1993-94 sang sie an der Metropolitan Oper New York die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz; am Teatro Colón Buenos Aires 1993 als Donna Anna zu Gast. 1994 gastierte sie an der Opéra Bastille Paris in der Titelrolle von Glucks »Alceste«. In Montpellier trat sie 1994 als Wirtin in der vergessenen Oper »L’Armida imagginaria« von Cimarosa auf, 1995 an der Oper von Marseille als Brunehild in »Sigurd« von Reyer. Am 4.3.1993 wirkte sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Uraufführung der Oper »Reigen« von Philippe Boesmans mit, am 24.9.1995 an der Hamburger Staatsoper in »Freispruch für Medea« von Rolf Liebermann (als Medea). 1996 Gastspiel am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Marschallin. 1996 sang sie am Teatro Carlo Felice in Genua die Marschallin, 1997 in Montpellier in der Operette »Die lustigen Nibelungen« von Oscar Straus, 1998 am Teatro Regio Turin die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, an der Oper von Lyon die Titelrolle in »Ariane et Barbe-Bleue«. 1999 gastierte sie in Venedig als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 2000 beim Edinburgh Festival als Geneviève in »Le Roi Arthus« von Ernest Chausson (in konzertanter Aufführung). Dazu entfaltete sie eine bedeutende, internationale Konzertkarriere, vor allem auf dem Gebiet des Liedgesangs. 1989 sang sie bei einem Liederabend in Vichy den »Liederkreis« von R. Schumann und »Les Nuits d’été« von Berlioz.
Schallplatten: HMV-France (Sopransolo in der 4. Sinfonie von Guy Ropartz; Arienplatte), Erato (Arien; Valentine in Meyerbeers »Die Hugenotten«), ADDA (Requiem und Psalm von Saint-Saëns), DGG (»Jeanne d’Arc au bûcher« von A. Honegger), Decca (»La Damnation de Faust« von Berlioz), Musikszene Schweiz (»Freispruch für Medea« von R. Liebermann), K 617 (Titelrolle in »Electre« von Théodore Gouvy), Accord (Recital; Petite Messe Solennelle von Rossini, Vier letzte Lieder von R. Strauss, Wesendonck-Lieder von R. Wagner, Sieben frühe Lieder von A. Berg, Lieder von Duparc), Cascavelle (Arien von Verdi und Puccini), RCA/BMG (Requiem von A. Bruneau; Requiem von C. Saint-Saëns, Vokalwerke von Saint-Saëns).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://francoisepollet.com/
10.9. Thomas ALLEN wird 75
1964 begann er seine Ausbildung am Royal College of Music in London. Dort studierte er bei Hervay Alan Gesang, dazu Orgelspiel. 1969 sang er im Chor der Glyndebourner Festspiele. Noch im selben Jahr debütierte er bei der Welsh Opera Cardiff als Marquis d’Obigny in »La Traviata« und sang dort in den folgenden Jahren den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Falke in der »Fledermaus«, den Billy Budd von B. Britten, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Eugen Onegin und den Germont-père in »La Traviata«. Nachdem er dort auch als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra« erfolgreich aufgetreten war, kam er 1972 an die Londoner Covent Garden Oper. Hier erregte er als Melot in »Tristan und Isolde« und als Silvio im »Bajazzo« Aufsehen. An der Londoner Covent Garden Oper hörte man ihn als Belcore in »L’Elisir d’amore«, als Paolo, als Patroclus in »King Priam« von M. Tippett, als Pelléas in »Pelléas et Mélisande«, als Marcello in »La Bohème«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Ford im »Falstaff« von Verdi, als Wolfram im »Tannhäuser« (1984), als Förster in »Das schlaue Füchslein« von Janácek (1990), als Grafen im »Capriccio« von R. Strauss, als Don Giovanni, 1997 als Morone in »Palestrina« von H. Pfitzner und 2000 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1973 war er zu Gast am Opernhaus von Zürich. Sehr oft trat er bei den Festspielen von Glyndebourne in Erscheinung: 1973 als Papageno, 1974 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1975 als Guglielmo, 1977 als Förster in »Das schlaue Füchslein«, 1977 und 1982 als Don Giovanni, 1979 als Perrucchetto in J. Haydns »La fedeltà premiata«, 2003 und 2006 als Eisenstein in der »Fledermaus« sowie 2013 und 2017 als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1974 sang er beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung der Oper »The Voice of Ariadne« von Thea Musgrave. An der Mailänder Scala trat er 1976 erstmals auf (als Ned Keene in »Peter Grimes« von B. Britten anlässlich eines Gastspiels der Covent Garden Oper); an der Mailänder Scala sang er dann 1987 und 1993 den Don Giovanni, 1992 den Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride« und 1996 in einem Konzert Mahlers »Lieder eines fahrenden Gesellen«; 1988 und 1994 gab er an der Scala Liederabende. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1977 den Don Giovanni. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1981 als Sharpless und 1993 als Miller in Verdis »Luisa Miller«. 1981 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper als Papageno und sang dann dort bis 2018 auch den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Eisenstein, den Billy Budd, den Sharpless, mehrere Rollen in »Death in Venice« von B. Britten, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Beckmesser, den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Faninal im »Rosenkavalier« und den Baron Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1983 debütierte er als Marcello an der Wiener Staatsoper und sang an diesem Opernhaus bis 1989 in insgesamt 30 Vorstellungen außerdem noch den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Germont-père, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut« und den Don Giovanni. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1985 und 1987 die Titelrolle in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi in einer Neu-Bearbeitung durch Hans Werner Henze, 1991-92 den Grafen in »Le nozze di Figaro« sowie 2004-06 den Don Alfonso und gab dort 1987 einen Liederabend mit Werken von Schubert, Brahms und B. Britten. 1986 übernahm er an der English National Opera London die Titelrolle in der englischen Erstaufführung von Busonis »Doktor Faust«. An der Oper von San Francisco sang er 1986 den Eugen Onegin, 1992 den Posa, 2001 den Beckmesser und 2004 den Förster in »Das schlaue Füchslein«. An der Chicago Opera war seine erste Partie 1990 der Figaro im »Barbier von Sevilla«; an der Oper von Houston/Texas sang er 1991 den Grafen in »Le nozze di Figaro« und den Don Giovanni, den er auch 1991 an der Oper von Köln und 1992 bei der Japan-Tournee der Londoner Covent Garden Oper vortrug. In Los Angeles hörte man ihn als Sharpless. In Los Angeles gastierte er 1996 als Dulcamara in »L’Elisir d’amore« und 1997 in der Titelrolle in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«. Am Londoner Shaftesbury Theatre hatte er (mit dem Ensemble der Covent Garden Oper) 1997 einen besonderen Erfolg als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« mit Felicity Lott als Partnerin, an der Staatsoper München als Eisenstein. 1998 gastierte er in der Megaron Mousikis Halle in Athen als Pelléas zusammen mit Jeannette Pilou. 1999 Gastspiel an der Los Angeles Opera als Dulcamara. An der Oper von Chicago trat er 2000 als Eisenstein auf, an der English National Opera als Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«. 2000 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Förster in der südamerikanischen Erstaufführung von Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Im gleichen Jahr wurde er Präsident der British Youth Opera. Seine kraftvolle Baritonstimme wurde durch ein feines musikalisches Stilgefühl gekennzeichnet und auf der Bühne durch ein besonderes schauspielerisches Talent ergänzt. Neben seinem Wirken im Bereich der Oper galt er als einer der bedeutendsten englischen Oratorien- und Liedersänger innerhalb seiner Generation. Er veröffentlichte seine Erinnerungen unter dem Titel »Foreign Parts. A Singer’s Journal« (1993).
Lit: M. Loppert: Thomas Allen (in »Opera«, 1978).
Schallplatten: HMV (»Mefistofele« von Boito, »Macbeth« von Verdi, Titelheld in »Don Giovanni« und in »Le nozze di Figaro«, Mozart-Arien, »Carmina Burana« von C. Orff), Decca (Graf in »Le nozze di Figaro«), Orfeo (»Ein Deutsches Requiem« von J. Brahms; Titelrolle in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, Salzburg 1985), Philips (»Dido and Aeneas« von Purcell, »Iphigénie en Tauride« von Gluck, Figaro in »Le nozze di Figaro«, »L’Enfance du Christ« von Berlioz, »Elias« von Mendelssohn, Requiem von Gabriel Fauré), Novello (Englische Kunstlieder), Virgin Records (Lieder von J. Brahms und von R. Schumann), Unicorn (»Songs of Sunset« von Delius), DGG (Titelrolle in »Eugen Onegin«, »Das klagende Lied« und 8.Sinfonie von G. Mahler), Telarc (Papageno in der »Zauberflöte«), EMI (»Das schlaue Füchslein« von Janácek, Alfonso in »Così fan tutte«), RCA (»Don Pasquale«), Collins (»The Folk Songs« von B. Britten), Philips (»Curlew River« von B. Britten), Forlane/Note 1 (Graf im »Capriccio« von R. Strauss mit Felicity Lott als Gräfin); Rainbow-Video (Guglielmo in »Così fan tutte«), Arthaus-Video (»Don Giovanni«, Köln 1991)..
10.9. Hans SOTIN wird 80
Als Gurnemanz
Er wollte ursprünglich Chemiker werden, ließ jedoch seine Stimme zuerst bei Friedrich Wilhelm Hetzel, dann an der Musikhochschule Dortmund bei Dietger Jacob ausbilden. 1962 fand er sein erstes Engagement in Essen und debütierte dort als Polizeikommissar im »Rosenkavalier« von R. Strauss. 1964 wurde er als erster Bassist an die Hamburger Staatsoper verpflichtet und hatte bald eine weltweite Karriere. Er gastierte mit dem Ensemble der Hamburger Oper in Montreal, New York, Stockholm und bei den Festspielen von Edinburgh (dort 1968 als Fliegender Holländer, als Perückenmacher in »Ariadne auf Naxos« und als Orest in »Elektra« von R. Strauss). An der Hamburger Oper wirkte er in Uraufführungen und Premieren zeitgenössischer Opern von Boris Blacher, G. von Einem, G. Klebe, A. Goehr, M. Kelemen, K. Penderecki und Steffen mit, u.a. in den Uraufführungen von »Zwischenfälle bei einer Notlandung« von Boris Blacher (4.2.1966), »Arden muss sterben« von A. Goehr (5.3.1967), »Die Teufel von Loudun« von K. Penderecki (20.6.1961), »Der Belagerungszustand« von Milko Kelemen (13.1.1970), »Jakobowsky und der Oberst« von Giselher Klebe (2.11.1965), »Resan« (»Die Reise«) von Lars Johan Werle (1969) und »Ein Stern geht auf aus Jakob« von Paul Burkhard (6.12.1970). 1970 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Sarastro in der »Zauberflöte«, eine seiner Glanzrollen. 1971 trat er erstmals an der Oper von Chicago auf. Als großen Wagner-Interpreten lernte die Musikwelt ihn seit 1972 bei den Festspielen von Bayreuth kennen; hier sang er den Landgrafen im »Tannhäuser« (1972-74, 1977-78, 1985-87, 1989, 1993, 1995), den Titurel (1972-73) und den Gurnemanz im »Parsifal« (1975-85, 1987-95, 1997-99), den Fafner im »Rheingold« (1972-74), den Pogner (1973-76) und den Hans Sachs (1984) in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Wotan (1976) und den Wanderer (1976, 1978) im Ring-Zyklus, den König Heinrich im »Lohengrin« (1979-81, 1993), den Daland in »Der fliegende Holländer« (1990-94, 1998-99) und den Hunding in der »Walküre« (1994-95, 1997-98). 1972 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, wo er ein sehr erfolgreiches Debüt als Sarastro hatte. Er sang dort in den folgenden Spielzeiten bis 1998 in insgesamt 73 Vorstellungen auch den Fafner im »Siegfried«, den Hunding, den Wotan im Nibelungenring, den Gurnemanz, den Lodovico im »Otello« von Verdi, den Gremin im »Eugen Onegin«, den Rocco im »Fidelio« und den Pogner. Den Gurnemanz und den Hunding sang er auch 1974 als Gast an der Covent Garden Oper London. Neben seinem Hamburger Engagement schloss er einen Gastspielvertrag mit der Wiener Staatsoper ab. Nach seinem Debüt 1973 als König Heinrich sang er hier bis 1989 außerdem noch neben seinen Wagner-Partien (Fafner in »Siegfried«, Hunding, Wotan, König Marke in »Tristan und Isolde«, Pogner, Landgraf, Gurnemanz, Daland) den Ochs im »Rosenkavalier« von R. Strauss, den Eremiten im »Freischütz«, den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Sarastro, den Colline in »La Bohème«, sowohl den Don Pizarro als auch den Rocco im »Fidelio«, den Orest in »Elektra« und den 1. Nazarener in »Salome« von R. Strauss. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1974-75 als Gurnemanz, 1975-76 und 1992 als Orest in »Elektra«, 1976-77 als Ochs, 1977 als Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre« sowie 1991 als Sarstro. An der Oper von San Francisco gastierte er 1976 als Wotan in der »Walküre«, an der Mailänder Scala 1976 als Ochs und 1983 als König Heinrich. Am Grand Theater Genf gastierte er 1977 als Wotan im Ring-Zyklus, 1978 als König Marke, 1979 als Sarastro und als Landgraf. An der Covent Garden Oper London gastierte er 1986 als Ochs, als König Heinrich 1997 in Tokio, 1998 am Teatro Bellini Catania als Rocco, 1999 am Teatro Regio Turin als Daland. 2000 kam es bei den Bayreuther Festspielen zu einem Skandal, als er kurz vor der ersten Aufführung des »Parsifal« wegen Unstimmigkeiten mit dem Dirigenten Christoph Eschenbach die Partie des Gurnemanz zurückgab. Im gleichen Jahr gastierte er an der Niederländischen Oper Amsterdam als La Roche im »Capriccio« von R. Strauss. Er gastierte weiter mit großen Erfolgen an der Grand Opéra Paris, am Teatro Colón von Buenos Aires und an den großen deutschen Opernhäusern. Viele Jahre lang war er den Wagner Festspielen Wels verbunden, wo er auch am 1.6.2012 im Rahmen eines Gala-Abends seinen Abschied von der Bühne nahm. Zugleich war er ein hervorragender Konzert-Bassist und zeichnete sich vor allem in der Interpretation der Werke von J.S. Bach aus. 1982 sang er beim Edinburgh Festival das Bass-Solo in Beethovens Missa solemnis.
Seine kraftvolle Bass-Stimme mit ihrer überströmenden Tonfülle erscheint auf Schallplatten der Marken Decca (»Die Zauberflöte«, »Tannhäuser«, »Aida«, »Fidelio«, »Lohengrin«, 9. Sinfonie von Beethoven), DGG (Daland in »Der fliegende Holländer«, »Salome« von R. Strauss, »Doktor Faust« von Busoni, Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, 8. Sinfonie von G. Mahler), HMV-Electrola (»Così fan tutte«, »Die Walküre«, Matthäuspassion und zahlreiche Kantaten von Bach, »Christus am Ölberge« von Beethoven), RCA (»Aida«), Sony (»Oedipus Rex« von Strawinsky) und Philips (»Die Teufel von Loudun« von Penderecki, 8. Sinfonie von G. Mahler, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Tristan und Isolde«); Philips-Video (»Tannhäuser«).
10.9. Vassil KAZANDJIEV wird 85
Biographie des bulgarischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Vassil_Kazandjiev
10.9. Larry SITSKY wird 85
Biographie des australischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Larry_Sitsky
10.9. Busk Margit JONSSON wird 90
Sie besuchte 1946-53 die Musikhochschule Stockholm und war Schülerin von Joseph Hislop, Arne Sunnegaard, Dagmar Gustafson, Käthe Sundström und Hjördis Schymberg. Debüt auf der Bühne 1954 an der Königlichen Oper Stockholm als Bertha in »La poupée de Nuremberg« von A. Adam. Abschließende Studien in der Opernklasse der Musikakademie Wien. Seit 1956 Mitglied der Stockholmer Oper, an der sie in einer Vielzahl von Partien aus dem lyrischen wie dem Soubrettenfach ihre Erfolge hatte. Man schätzte vor allem ihre Kunst des Mozartgesanges wie ihre Darstellung von Pagen- und Hosenrollen; auch als Adele in der »Fledermaus« bekannt geworden. Sie sang an der Stockholmer Oper u.a. 1958 in der schwedischen Erstaufführung von »Les Troyens« von Berlioz den Ascanius, die Clarina in Rossinis »La cambiale di matrimonio« und die Kathryn in »The good soldier Schweik« von R. Kurka; 1973 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »Tintomara« von Lars Johan Werle mit. Bei den Festspielen im Barock-Theater von Drottningholm trat sie 1972 als Polonius in »Scipio Africanus« von F. Cavalli auf. Sie gastierte an der Hamburger Staatsoper, an der Oper von Seattle und bei den Festspielen von Edinburgh (1974 als Françoise in »Drömmen am Thérèse« von Lars Johan Werle bei einem Gastspiel der Stockholmer Oper). Zu ihren Bühnenrollen gehörten auch die Polly in »The Beggar’s Opera«, die Anna in »Värmlänningasrna« von Andreas Randel (die sie auch 1957 in einem schwedischen Film darstellte) und die Daisy Doody in »Aniara« von Birger Blomdahl. Sie unternahm große Konzerttourneen, bei denen sie das schwedische wie das skandinavische Volks- und Kunstlied zum Vortrag brachte sowie als Solistin in Oratorien und Kirchenkonzerten auftrat.
Aufnahmen auf schwedischer HMV, Swedish Society und Telefunken.
11.9. Alexander FEDIN wird 65
Der Künstler studierte in seiner Heimatstadt Moskau und begann dort seine Bühnen- und Konzertkarriere. Er wurde als Mitglied des Bolschoi Theaters Moskau schnell bekannt. Er gewann Gesangwettbewerbe in Toulouse, Genf und Barcelona und sang am Bolschoi Theater eine Anzahl von Partien aus dem lyrischen Fach, darunter 1986 den Titelhelden in »Werther« von Massenet zusammen mit der großen Altistin Elena Obraztsova (die gleichzeitig in der Aufführung Regie führte), 1987 den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« und den Gottesnarren im »Boris Godunow«. Er dehnte seine Tätigkeit durch Gastspiele auf internationaler Ebene aus. Mit dem Ensemble des Moskauer Bolschoi Theaters gastierte er 1989 an der Mailänder Scala als Gottesnarr im »Boris Godunow«, als Moor in Strawinskys »Mlada« und als Antonio in Prokofjews »Die Verlobung im Kloster«, 1990 beim Edinburgh Festival als König Charles VII. in Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans«,
als Moor in Strawinskys »Mlada« und als Antonio in Prokofjews »Die Verlobung im Kloster«; er nahm an weiteren Gastspielen des Bolschoi-Ensembles teil. 1989 wirkte er in Rom in einer konzertanten Aufführung der Oper »Aleko« von Rachmaninoff mit. 1991 war er an der Berliner Staatsoper als Herzog in Verdis »Rigoletto« zu Gast, 1991 an der Staatsoper von Wien als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, am Opernhaus von Dortmund und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«. 1993 übernahm er in Florenz die Partie des Gottesnarren im »Boris Godunow«, an der Komischen Oper Berlin den Alfredo in »La Traviata«. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1994 und 1998 des Gottesnarren im »Boris Godunow«, den er auch 1994 und 1997 bei den dortigen Sommerfestspielen wiederholte; dort sang er 1997 zusätzlich noch den Andres in A. Bergs »Wozzeck«. An der Covent Garden Oper London gastierte er als Rodolfo in »La Bohème«, am Opernhaus von Köln in der Spielzeit 1995-96 als Tamino in der »Zauberflöte«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer« und als Cassio im »Otello« von Verdi. 1996 sang er an der Stuttgarter Staatsoper den Alfredo, am Opernhaus von Köln den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte er 1998 als König Charles VII., am Opernhaus von Köln als Macduff in Verdis »Macbeth« und als Hoffegut in »Die Vögel« von W. Braunfels; die letztgenannte Partie sang er auch an der Wiener Volksoper. 1999 trat er am Opernhaus von Köln in »Der König Kandaules« von Zemlinsky (als Syphax/Simeas) auf, am Opernhaus (Aalto-Theater) von Essen als Rodolfo, 2000 dort als Titelheld im »Faust« von Gounod, 2001 am Stadttheater von Freiburg i.Br. als Erik in »Der fliegende Holländer«, in Köln als Prinz in Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen«.
Schallplatten: Melodiya (»Aleko«), Video-Aufnahme der staatlichen Produktion (Gostelradio) »Boris Godunow«; Sony (»Boris Godunow«), BMG (Arien und Duette aus Opern von Tschaikowsky), Audiophil (Lenski im »Eugen Onegin«).
11.9. Joan WALL wird 85
Informationen über die amerikanische Mezzosopranistin, die 1959-62 in insgesamt 132 Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York aufgetreten ist, auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Joan_Wall
11.9. Margaret TYNES wird 100
Die farbige Sängerin absolvierte ein sehr gründliches Musik- und Gesangstudium und war Schülerin von Emil Cooper in New York, von Tullio Serafin und Giuseppe Pais in Italien und von Lola Hayes in New York, dazu besuchte sie die Columbia University New York. Ihr Bühnendebüt fand 1952 an der City Opera New York als Fata Morgana in Prokofjews »L’Amour des trois oranges« statt. An diesem Haus trat sie im Ablauf ihrer Karriere in zahlreichen Partien auf. 1959 gastierte sie in Montreal als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. In der Saison 1959-60 trat sie am Opernhaus von Zürich gastweise als Carmen auf. Sie konnte eine große internationale Karriere entwickeln, in der sie an der Wiener Staatsoper (1962-63 als Aida und als Salome von R. Strauss), an den Nationalopern von Prag und Budapest, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Oper von Lyon zu Gast war. In Italien, wo sie in Mailand ihren Wohnsitz nahm, sang sie an der Mailänder Scala (1963 und 1971 Liederabende), in Palermo, Parma, Turin, Neapel, Bologna und beim Festival von Spoleto. In Nordamerika trat sie an den Opernhäusern von Toronto und Montreal, an der Oper von Baltimore, an der New York City Opera und schließlich auch an der New Yorker Metropolitan Oper auf. Dort sang sie als einzige Rolle 1974 in drei Vorstellungen die Titelpartie in Janáceks »Jenufa«. Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Titelheldin in »Norma« von Bellini, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Tosca, die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell und die Marie in »Wozzeck« von A. Berg. Große Karriere auch als Oratorien- und Konzertsängerin. Verheiratet mit dem österreichischen Insdustriedesigner Habs von Klier (1934-2000).
Schallplatten: Hungaroton (Recital).
12.9. Wladimir SPIWAKOW wird 75
Das ehemalige Wunderkind studierte am Moskauer Konservatorium. Als Violinist ist er sowohl Solist als auch Kammermusiker, wobei er Duos (Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms) bevorzugt. Er gründete 1979 das Moskauer Virtuosi Kammerorchester, ein Ensemble, mit dem er vom barocken (Johann Sebastian Bach) bis zum modernen (Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke) Repertoire beinahe alles spielt. Spiwakow und das Virtuosi Kammerorchester verlegten ihren Standort in den Jahren 1999 und 2002 nach Spanien. Er unterstützt und fördert junge russische Nachwuchskünstler. Die Laureaten des Internationalen Rotary Musikwettbewerbs in Moskau – Anna Denisowa, Anna Sawkina und Narek Arutjunjan – sind mit seinem Orchester Moskauer Virtuosi aufgetreten. Seit 1989 ist Spiwakow als Nachfolger von Karl Münchinger künstlerischer Leiter des Internationalen Musikfestspiel in Colmar (Elsass). 1999-2003 leitete er das Russische Nationalorchester als Chefdirigent. Seit 2003 ist er Generalmusikdirektor der Russischen Nationalphilharmonie. Stammsitz des Orchesters ist das 2003 eröffnete Internationale Haus der Musik in Moskau. Spiwakow erhielt eine Reihe von nationalen Auszeichnungen der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) und der Sowjetunion als auch den armenische Orden des Heiligen Mesrop Maschtoz und den Verdienstorden der Ukraine 2. Klasse. 1994 wurde der Asteroid (5410) Spivakov nach ihm benannt. Er wurde mit dem französischen Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet und im Jahre 2000 zum Chevalier der Ehrenlegion und später zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Im März 2014 unterzeichnete Spiwakow den offenen Brief von russischen Kulturschaffenden, in dem die Position des Präsidenten W. Putin über seine Politik bezüglich der Ukraine unterstützt wird. Am 11. Mai 2014 kam nach dem Konzert der Moskauer Virtuosen unter der Leitung von Spiwakow in Cambridge (USA) Dr. Roman Torgovitskiy, ein Absolvent der Harvard-Universität, auf die Bühne und dankte Spiwakow dafür, dass er den Brief unterzeichnet hat. Am 18. Mai 2014 demonstrierten etwa hundert Personen vor dem Lincoln Center in New York, wo ein Konzert der Moskauer Virtuosi stattfinden sollte, und forderten von ihm seine Unterschrift zurückzunehmen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.vladimirspivakov.com/
13.9. Ute MAI wird 80
Sie absolvierte ihr Gesangstudium zuerst am Konservatorium von Halle/Saale bei H. Bollmann, dann an der Musikhochschule von Leipzig, wo sie Schülerin von P. Ruß war. Debüt 1964 bei den Sächsischen Landesbühnen Dresden-Radebeul als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Bis 1966 gehörte sie diesem Ensemble an und war darauf 1966-71 Mitglied des Opernhauses von Leipzig, 1971-73 der Staatsoper von Dresden. Seit 1971 war sie durch Gastspielverträge dem Opernhaus von Leipzig und der Berliner Staatsoper verbunden. Sie war auf der Bühne wie im Konzertsaal in einem umfangreichen Repertoire zu hören, wobei sie in erster Linie Aufgaben aus dem Bereich des Koloraturfachs übernahm. Gastspiele und Konzertreisen führten die Künstlerin in die Sowjetunion, in die CSSR, nach Jugoslawien, Polen und Indien.
Eterna-Schallplatten.
13.9. Tamara MILASCHKINA wird 85
Sie ergriff zunächst den Beruf einer Bibliothekarin. Ihre Stimme wurde durch Elena Katulskaya entdeckt und am Konservatorium von Moskau ausgebildet. 1956 erhielt sie die Goldmedaille für Gesang bei den Jugendweltfestspielen. 1957 wurde sie noch während ihres Studiums an das Bolschoi Theater von Moskau verpflichtet, ohne zuvor an kleineren Bühnen gesungen zu haben. Ihre Debütrolle war dort die Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. 1961-62 ergänzte sie ihre Ausbildung in der Opernschule der Mailänder Scala. An der Scala debütierte sie 1962 als Lida in Verdis »La battaglia di Legnano« und sang dort in weiterer Folge bei Gastspielen des Bolschoi-Theaters 1964 die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky und die Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew sowie 1973 die Tatjana und die Jaroslawna in »Fürst Igor« von Borodin. Sie wurde bald eine der prominentesten Sängerinnen des Bolschoi Theaters. Neben den Partien des russischen Repertoires (Tatjana, Lisa, Zarina im »Märchen vom Zaren Saltan« von Rimsky-Korssakow, Jaroslawna) bewunderte man ihre Interpretation von Partien aus dem Bereich der italienischen Oper; dazu galt sie als hervorragende Darstellerin. Sie gastierte an den großen Theatern in Russland, in Polen, in der CSSR und trat auch in Westeuropa mit großen Erfolgen auf. So sang sie sehr erfolgreich an der Wiener Staatsoper (1966-78 die Aida, die Tosca, die Leonore im »Troubadour« und die Elisabetta in Verdis »Don Carlos« sowie 1971 bei einem Gastspiel des Bolschoi-Theaters die Lisa). 1974 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Tosca. Sie trat als Gast 1969 an der Grand Opéra Paris (als Tosca), auch an der Oper von Oslo und 1974 an der Nationaloper Budapest auf. Sie gastierte in Helsinki und Wuppertal. Auch in Nordamerika ist die Künstlerin aufgetreten, wo sie 1975 bei einem Gastspiel des Bolschoi Theaters im New Yorker Haus der Metropolitan Oper sang. Zu ihren Bühnenpartien gehörten auch die Fewronia in Rimsky-Korssakows »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« und die Ljubka in »Semjon Kotko« von Prokofjew. Als Konzert- und Liedersängerin gehörte sie zu den bedeutendsten Vertreterinnen ihrer Generation in Russland. Weitere Gastspiele und Konzerte führten sie nach Ungarn, Jugoslawien, Belgien, Norwegen, Dänemark, Österreich und in die Schweiz. 1966 wirkte sie in dem Film »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« (nach Rimsky-Korssakows Oper) mit. Volkskünstlerin der UdSSR. Verheiratet mit dem bekannten Tenor Wladimir Atlantow (* 1939).
Lit: G. Baranowa: Tamara Milaschkina (Moskau, 1966).
Zahlreiche Schallplattenaufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Produktion, darunter auch vollständige Opern (u.a. Maria in »Mazeppa« und Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, Titelheldin in »Tosca« und Lisa in »Pique Dame« (eine Aufnahme von 1966, eine von 1974)); einiges davon auf Eurodisc übernommen (Sopransolo in der 14. Sinfonie von Schostakowitsch). Auf Ultraphon wurde eine Aufnahme der Oper »Der steinerne Gast« von Dargomyschski übernommen.
14.9. Martyn HILL wird 75
Er besuchte zunächst das King’s College in Cambridge und ließ seine Stimme dann am Royal College of Music in London ausbilden. Seine Lehrer waren Audrey Langford, Marlen Maric und J.B. de Maerschalck. Der Künstler begann dann anschließend eine glänzende internationale Karriere als Konzert- und Oratoriensänger, zunächst in seiner englischen Heimat, dann in den Musikzentren in Europa und in Nordamerika. In besonderer Weise widmete er sich der Interpretation von barocker Musik; dazu galt er als hervorragender Liedersänger, vor allem der Lieder von Schubert. Dagegen beschränkte sich seine Gestaltung von Opernpartien zunächst auf die Mitwirkung in konzertanten Aufführungen von barocken Opernwerken, insbesondere der Opern von G.F. Händel. Er betrat dann aber doch die Bühne und sang am Opernhaus von Zürich unter N. Harnoncourt den Titelhelden in Mozarts »Idomeneo«, den er 1985 bei den Festspielen von Glyndebourne wiederholte. Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1986 als Peter Quint in Benjamin Brittens »The Turn of the Screw«. Sein USA-Bühnendebüt fand bei der New Hampshire Opera als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky statt. Am Theater von Metz sang er den Flamand im »Capriccio« von R. Strauss und den Ferrando in »Così fan tutte«, bei der Glyndebourne Touring Opera 1988 den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, in der Londoner Festival Hall den Mozart in »Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow und den Edrisi in »König Roger« von Szymanowski. Er gastierte in Amsterdam in »Sâvitri« von Holst, in Montpellier 1992 in Glucks klassischer Oper »Alceste«. In den neunziger Jahren trat er oftmals gastweise in Köln auf. 1999 sang er in einer (halb-szenischen) Aufführung in der Barbican Hall in London den Mozart in »Mozart und Salieri«. 1999 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Eumete in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi. Er setzte seine Konzertkarriere weiter fort und trat u.a. in Hannover als Solist im War Requiem von B. Britten, in Los Angeles in der Spring Symphony vom gleichen Komponisten, in Washington im »Messias«, in London in einem Schubert-Konzert und 1989 im Magnificat von J.S. Bach auf. An der Covent Garden Oper London debütierte er 1996 in C. Orffs »Carmina burana«, später sang er dort u.a. den Pong in Puccinis »Turandot«, den Augustin Moser wie den Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Dom Luis in »Dom Sébastien, roi de Portugal«, den 2. Juden in »Salome« von R. Strauss, den Richter in Verdis »Un ballo in maschera« und den Spoletta in »Tosca«. 2009 sang er an der Scottish Opera Glasgow den Cardinal in einer konzertanten Aufführung der Oper »Taverner« von P.M. Davies.
Seine Stimme ist auf sehr vielen Schallplattenaufnahmen zu finden, darunter Schubert-Lieder, religiöse und weltliche Vokalwerke von Monteverdi, Barock- und Renaissance-Musik, aber auch Opern und moderne Kompositionen. Seine Aufnahmen erschienen bei HMV (»Partenope« von Händel), DGG (»The Fairy Queen« von Purcell, »Acis and Galatea« von Händel, Requiem von Gilles), Meridian (Französische Lieder), Virgin/Ariola (»Les Illuminations« und »Serenade and Nocturne« von B. Britten), CBS (Mozart-Requiem), Koch Records (»Dewi Sant« von Arwel Hughes), Hyperion (Lieder von Reynaldo Hahn), Harmonia mundi (»Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), Collins (»Resurrection« von P. Maxwell Davies), Amati (»Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow), Erato (Red Whiskers in »Billy Budd« von B. Britten), Erato-RCA (»The Indian Queen« von Purcell, Stabat mater von Haydn, Mozart-Requiem, »Israel in Egypt«), Decca/Oiseau Lyre (Messen von J. Haydn, »L’Allegro, il Penseroso ed il moderato« von Händel), Koch Records (Lieder von Purcell und M. Tippett), Chandos (»Fall and Resurrection« von Taverner; »The Crucifixion« von Stainer, Lieder von Percy Grainger); Vanguard-Video (Matthäuspassion von J.S. Bach).
14.9. Milan TURKOVIC wird 80
Er ist freischaffender Fagott-Solist und Dirigent und wuchs in Wien auf. Sein Studium absolvierte er in Wien und Detmold. Während des Fagottstudiums wurde er gleichzeitig von Fritz Zaun im Fach Dirigieren unterwiesen. Er spielte in der Philharmonia Hungarica und 1962-67 bei den Bamberger Symphonikern. 1967 wurde er Solofagottist der Wiener Symphoniker, welchen er bis 1984 angehörte. Außerdem spielt er unter Nikolaus Harnoncourt im Concentus Musicus Wien, wo er zunächst als zweiter Fagottist neben Otto Fleischmann auftrat, dessen Stelle er aber Anfang der 1970er Jahre übernahm. Turković war Gründer des Ensemble Wien-Berlin, dem er bis 2009 angehörte und war 1992-2012 Mitglied der Chamber Music Society of Lincoln Center in New York. Seit den Achtzigerjahren ist er als Dirigent tätig und tritt in dieser Funktion in den bedeutenden Musikzentren wie etwa Wien, Prag, Krakau, New York, São Paulo, Buenos Aires und Tokio auf. Überdies ist er als Pädagoge und Schriftsteller tätig. Eines seiner vier Bücher erschien auch in japanischer Übersetzung. Er ist mit der ehemaligen Eiskunstläuferin und Fernsehmoderatorin Ingrid Wendl verheiratet. Lange Zeit lehrte er am Salzburger Mozarteum. 1992-2003 unterrichtete er als Professor an der Universität für Musik in Wien.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.milanturkovic.com/
15.9. Hanna LISOWSKA wird 80
Sie besuchte die Musikhochschule von Warschau und war u.a. Schülerin von Victor Brégy und Zofia Fedczykowska. 1962 debütierte sie an der Nationaloper Warschau in ihrer großen Glanzrolle, der Halka in der gleichnamigen Oper von Moniuszko. Sie gehörte bald zu den prominentesten Sängerinnen dieses Hauses. Sie trat als Gast an den Opernhäusern von Lodz und Krakau, in Mexico City (als Halka) und bei den Festspielen von Wiesbaden auf. 1979 Gastspiel an der Wiener Staatsoper als Tosca. Sie wurde Mitglied des Opernhauses von Leipzig und gastierte mit dem Ensemble dieses Theaters 1983 beim Festival von Lausanne als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1986 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der renovierten Berliner Staatsoper die Eglantine in »Euryanthe« von Weber. Sie sang 1990 an der Metropolitan Oper New York die Gutrune in der »Götterdämmerung« und die Sieglinde in der »Walküre«. An der Berliner Staatsoper, deren Mitglied sie seit 1986 war, sang sie 1990 die Senta in »Der fliegende Holländer«, in Lodz 1992 die Neala in »Paria« von Moniuszko, 1994 auch dort die Senta. Sie gastierte 1987 an der Staatsoper München. 1999 trat sie an der Nationaloper Warschau als Brünnhilde in der »Walküre« auf. Zu ihren Bühnenpartien zählten die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Leonore im »Fidelio«, die Aida, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Isolde in »Tristan und Isolde«, die Kundry im »Parsifal« (Warschau 1993), die Marta in »Tiefland« von d’Albert und die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. Geschätzte Konzert- und Oratoriensängerin.
Schallplatten: Muza, Eterna, Polskie Nagrania (vollständige Oper »Eros und Psyche« von Rozycki).
16.9. Christopher ALDEN wird 70
Bereits seit drei Jahrzehnten bereichert Christopher Alden – nicht zu verwechseln mit seinem Zwillingsbruder David Alden, der ebenfalls weltweit inszeniert – die Opernwelt in Europa, aber auch in Kanada und den USA. Er arbeitete beispielsweise an den Opernhäusern in New York, Sydney, Toronto, Melbourne und inszenierte mit Gustavo Dudamel als Musikalischem Leiter einen Zyklus mit Mozarts Da Ponte-Opern in Los Angeles. Seit seinem Europa-Debüt 1980 in Basel mit Mozarts Don Giovanni waren seine fantasievollen Inszenierungen auch an der Opéra Comique in Paris, an der English National Opera London und an der Deutschen Oper Berlin zu sehen. Seine Inszenierung von Händels Partenope an der English National Opera wurde mit dem renommierten Olivier Award als die beste britische Operninszenierung der Saison 2008/09 ausgezeichnet. Höhepunkte der letzten Jahre waren seine vielbesprochene Inszenierung von Bernsteins A Quiet Place für die New York City Opera und A Midsummer Night’s Dream für die English National Opera, die auch am Stanislawski-Theater in Moskau gezeigt wurde. In der Spielzeit 2015/16 inszenierte er u. a. Il turco in Italia in Dijon, Norma in London und Der fliegende Holländer in Seattle. Am Staatstheater Karlsruhe inszenierte er in der Spielzeit 2012/13 mit großem Erfolg Peter Grimes von Benjamin Britten. Für die Neuproduktion von Wagners Tristan und Isolde kehrt er in der Saison 2015/16 nach Karlsruhe zurück.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.christopheralden.net/
16.9. David ALDEN wird 70
David Alden und sein eineiiger Zwillingsbruder Christopher wurden in einer eng mit dem Broadway verbundenen Show-Business-Familie geboren. Ihr Vater war der Bühnenautor Jerome Alden, ihre Mutter die Tänzerin Barbara Gaye, die in den ersten Produktionen von On the Town und Annie Get Your Gun mit Ethel Merman tanzte. Mit acht Jahren hörten sie zu Hause Schallplatten mit Operetten von Gilbert & Sullivan, und als Teenager kauften sie häufig Stehplatzkarten in der Metropolitan Opera. Im Alter von dreizehn Jahren hatten sich beide entschieden, Opernregisseur zu werden. David studierte an der University of Pennsylvania und begann seinen Weg als Regisseur (wie sein Bruder) an der Opera Omaha. 1976 reiste er nach Europa, wo er die Opernregie im Stil von Giorgio Strehler, Harry Kupfer, Hans Neuenfels und Ruth Berghaus kennenlernte. Diese Generation von Regisseuren setzten die Tradition des Expressionismus und insbesondere Bertolt Brechts fort. Für David Alden enthüllte diese Begegnung intensive Leidenschaften, die er schon lange im Musiktheater umsetzen wollte. Seine erste europäische Produktion war Rigoletto an der Scottish Opera in den späten Siebzigerjahren, die von der Kritik angegriffen wurde . Im Jahre 1980 engagierte die Metropolitan Opera Alden als Ersatz für den verstorbenen Herbert Graf für die Neuproduktion von Wozzeck sowie für die Wiederaufnahmen 1985 und 1988. 1984 wurde der frühere künstlerische Leiter des Chicago Symphony Orchestra Peter Jonas zum Intendanten der English National Opera berufen. Gemeinsam mit dem Chefdirigenten Mark Elder und dem Chefregisseur David Pountney begann Jonas die sogenannte „Kraftwerk-Ära“ („powerhouse years“) an der English National Opera mit modernen Inszenierungen klassischer Stücke und Produktionen von Auftragswerken. Eine kontrovers diskutierte David-Alden-Inszenierung von Tschaikowskys Mazeppa wurde gleich im ersten Jahr der Jonas-Intendanz zum Aushängeschild der neuen Spielplanpolitik. Am Ende des zweiten Aktes, wenn der Held Kotschubej und sein Freund Iskra zur Hinrichtung geführt werden, schockierte Alden das Publikum mit einem grausigen Kettensägen-Massaker, so dass sich die gesamte Produktion im Bewusstsein des Londoner Opernpublikums als „Kettensägen-Mazeppa“ einprägte. Im Laufe der folgenden Jahre spielte Alden weiterhin die Rolle des Provokateurs mit vielen Produktionen an der English National Opera wie u. a. Simon Boccanegra, Un ballo in maschera, Ariodante (Händel), La damnation de Faust (Berlioz) und Tristan und Isolde. Seine Jenufa-Inszenierung von 2006 gewann einen Laurence Olivier Award als beste neue Opernproduktion. Während der Intendanz Peter Jonas‘ an der Bayerischen Staatsoper 1993–2006 war David Alden ständiger Gast in München. Zu seinen dortigen zahlreichen Produktionen zählt eine Reihe von Händel-Opern (Ariodante, Orlando, Rinaldo und Rodelinda), ferner L’Incoronazione di Poppea und Il ritorno d’Ulisse in patria von Claudio Monteverdi, von Richard Wagner der Tannhäuser und Der Ring des Nibelungen; La Calisto von Francesco Cavalli, Giuseppe Verdis La forza del destino, Pique Dame von Peter I. Tschaikowsky sowie Lulu von Alban Berg. Zu den Münchner Opernfestspielen 2006 nahm die Staatsoper acht dieser Produktionen wieder ins Programm. Außerdem wurde David Alden ein spezieller Bayerischer Theaterpreis für die Gesamtheit seiner Münchner Produktionen verliehen.
16.9. Krisztina LAKI wird 75
Sie begann schon während ihrer Gymnasialzeit das Gesangstudium am Konservatorium von Budapest. Sie debütierte bereits 1971 am Stadttheater von Bern (Schweiz), an dem sie bis 1974 blieb, in der Partie der Gilda im »Rigoletto«; sie war dann 1974-79 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, zugleich 1972-79 dem Theater am Gärtnerplatz in München verbunden. 1979-86 gehörte sie dem Opernhaus von Köln, 1985-91 der Staatsoper Stuttgart und 1991-92 dem Nationaltheater Mannheim an. Sie erregte Aufsehen durch die ungewöhnliche Tonhöhe ihrer Stimme wie durch ihren nuancenreichen Vortrag. Sie trat bei den Festspielen von Bregenz 1972 als 1. Elfe in »Die Feenkönigin« (»The Fairy Queen«) von H. Purcell, 1973 als Lesbina in »Die Fischerinnen« (»I Pescatrici«) von J. Haydn und 1974 als Flaminia in »Die Welt auf dem Monde« (»Il mondo della luna«) ebenfalls von Haydn sowie bei den Festspielen von Edinburgh 1980 als Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto« (anlässlich eines Gastspiels der Kölner Oper) auf; beim Glyndebourne Festival sang sie 1979 die Aminta in »Die schweigsame Frau«, 1980 die Sophie im »Rosenkavalier« von R. Strauss. Die letztgenannte Partie übernahm sie auch 1984 an der Grand Opéra Paris. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie 1983 in einer konzertanten Aufführung von »Dantons Tod« von G. von Einem als Lucile sowie 1975-76 und 1983 in Mozart-Konzerten mit. 1989 Gastspiel an der Staatsoper Hamburg als Marzelline im »Fidelio«, die sie auch 1989 mit dem Ensemble der Kölner Oper bei deren Gastspiel in Hongkong sang. 1982 trat sie in Köln, 1989 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss auf. Sie gastierte als Sophie 1983-85 an der Staatsoper von Wien, wo sie 1989 nochmals die Marzelline im »Fidelio« sang. Weitere Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni« und die Nannetta im »Falstaff« von Verdi. Hinzu kam eine große Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin, wobei auch hier ihr stilsicherer Vortrag gerühmt wurde. 1984 unternahm sie eine Konzerttournee durch Ostdeutschland, bei der sie hauptsächlich Bach-Kantaten zum Vortrag brachte.
Schallplatten: HMV (Matthäuspassion von J.S. Bach, »Partenope« von Händel), HMV-Electrola (»Die beiden Pädagogen« von Mendelssohn, Bach-Kantaten, Messen von Carl Maria von Weber), HMV-Harmonia mundi (Dettinger Te Deum von Händel, »Davidde penitente« von Mozart), FSM-Vox (Messen von J. Haydn), Orfeo (»Dantons Tod« als Lucile, »Die Feen« von Richard Wagner, »Paride ed Elena« von Gluck), CBS (Markus-Passion von Ph. E. Bach), Decca (Konzert-Arien von Mozart), Laudate (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Telefunken (C-Moll-Messe und »Der Schauspieldirektor« von Mozart), Hungaroton (»Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello, Bach-Kantaten), Koch Records (Titelrolle in »Undine« von E.T.A. Hoffmann).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.krisztinalaki.com/
17.9. Andreas FÖRSTER wird 70
Er wuchs in Berlin heran, besuchte dort Schulen, absolvierte eine Banklehre und schloss an der Berliner Universität das Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem Examen als Diplom-Kaufmann ab. Bereits während dieser Zeit sang er (als Tenor) im Berliner Konzert-Chor. Nachdem er in Berlin bei der Pädagogin Dagmar von zur Mühlen seine Ausbildung zum Sänger (jetzt als Bariton) begonnen hatte, war er 1973-74 an der Folkwang-Musikhochschule Essen Schüler der bekannten Sopranistin Gladys Kuchta. 1974 gewann er den Bundesgesangwettbewerb in Berlin und begann im gleichen Jahr 1974 seine Bühnenkarriere am Landestheater Detmold als lyrischer Bariton (Antrittspartie: Schaunard in »La Bohème«). 1975-76 war er am Pfalztheater Kaiserslautern, 1976-78 am Staatstheater Saarbrücken, 1978-88 am Opernhaus von Nürnberg engagiert. Hier nahm er 1988 an der Uraufführung der nachgelassenen Oper »Der Traumgörge« von A. Zemlinsky teil. 1988 wurde er als erster Bariton, hauptsächlich für das italienische Stimmfach, an das Staatstheater Hannover berufen. Hier sang er 1989 in Aufführungen der Barock-Oper »Enrico Leone« von Agostino Steffani, die dreihundert Jahre zuvor dort als erste Oper aufgeführt worden war. 1995 hörte man ihn in Hannover als Scarpia in »Tosca«, 1996 als Titelhelden in Verdis »Macbeth«, 1997 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1998 als Simon Boccanegra von Verdi, 2000 als Grigoris in »Griechische Passion« von B. Martinu und als Telramund im »Lohengrin«. Durch Gastspiele an der Staatsoper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Köln und Dortmund, an der Stuttgarter Staatsoper, am Theater am Gärtnerplatz München, an den Staatstheatern von Wiesbaden und Karlsruhe wie bei den Festspielen von Skopje wurde er bekannt. Hinzu trat eine ausgedehnte Konzerttätigkeit mit Schwerpunkten im Bereich des Oratoriums (J.S. Bach, Händel, Beethoven, Brahms, G. Mahler, B. Britten, Penderecki) und des Liedgesangs. Dabei trat er in Konzertsälen wie in Rundfunksendungen in Deutschland und in Italien auf. Aus seinem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: die Titelfiguren in den Verdi-Opern »Nabucco« und »Rigoletto«, der Graf Luna im »Troubadour« (Hannover 1991), der Germont-père in »La Traviata«, der Renato in »Un ballo in maschera«, der Amonasro in »Aida«, der Jago im »Otello«, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Malatesta im »Don Pasquale«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, der Tonio im »Bajazzo«, der Eugen Onegin in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky, der Escamillo in »Carmen«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Wolfram im »Tannhäuser«, der Amfortas im »Parsifal«, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Jack Rance in »La Fanciulla del West« von Puccini, der Belcore in »L’Elisir d’amore« (Hannover 1993), der Don Giovanni, der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Ramiro in »L’Heure espagnole« von Ravel, der Faninal im »Rosenkavalier«, der Olivier im »Capriccio« von R. Strauss, dazu auch Partien in zeitgenössischen Opern.
17.9. Miguel Ángel GÓMEZ MARTÍNEZ wird 70
Bereits im Alter von sieben Jahren stand er zum ersten Mal am Dirigentenpult. An den Konservatorien seiner Heimatstadt Granada und in Madrid absolvierte er dann seine musikalische Ausbildung, die er durch Meisterkurse in den USA und das Studium bei Hans Swarowsky in Wien vervollständigte. Eine internationale Karriere führte den Dirigenten inzwischen an alle großen Opernhäuser der Welt. Er dirigierte an der Wiener Staatsoper (1976-2009 mehr als 160 Vorstellungen), der Deutschen Oper Berlin, in Paris, am Covent Garden London, in Mailand, an der Lyric Opera Chicago und in Buenos Aires. Als Gastdirigent leitete er u.a. das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Dresden, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Wiener Philharmoniker und das Tokyo Philharmonic Orchestra. Er war Chefdirigent des Symphonieorchesters des spanischen Rundfunks in Madrid (1984–87), der Madrider Oper (1985–91) und des Baskischen Nationalorchesters San Sebastian (1989–93), GMD am Mannheimer Nationaltheater (1990–93), an der Neuen Finnischen Oper in Helsinki (1993-16) und bei den Hamburger Symphonikern (1992–2000). Danach war er an der Oper Bern und Dirigent des Orchesters von Valencia. In der Spielzeit 2004/05 übernahm er wieder Dirigate im Nationaltheater Mannheim. Seit 2004 steht er außerdem alljährlich an Ostern am Pult der Internationalen Jungen Orchesterakademie (IJOA). Mit dem internationalen Auswahlorchester hat er 2004 Gustav Mahlers 2. Sinfonie („Auferstehungssinfonie“), 2005 die 4. und 2006 die 7. Sinfonie von Anton Bruckner und 2007 Tschaikowskis 5. Sinfonie einstudiert. 2008 brachte er die 2. Sinfonie von Johannes Brahms mit der IJOA im Rahmen des Bayreuther Osterfestivals und des Osterfestivals Nördliche Oberpfalz zur Aufführung. Der Erlös der Benefizkonzerte ging zu Gunsten krebskranker Kinder. Für sein künstlerisches Engagement wurde er 1995 durch den spanischen König Juan Carlos mit dem Komtur-Orden ausgezeichnet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://miguelgomezmartinez.net/de/
17.9. David GRIFFITH wird 80
Schüler von Todd Duncan und Herta Sperber in New York. Sein Debüt auf der Bühne fand 1970 an der Oper von Dallas als Camille in Lehárs »Die lustige Witwe« statt. Er wirkte erfolgreich an der Oper von Philadelphia und namentlich an der New York City Opera. Hier trat er 1977-78 in Rollen wie dem Steuermann in »Der fliegende Holländer«, dem Don Ottavio im »Don Giovanni«, dem Ferrando in »Così fan tutte« und dem David in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Im amerikanischen Fernsehen trat er in einer viel beachteten Aufnahme von Puccinis »Tosca« als Cavaradossi auf. Seit 1981 war er als ständiger Gast an der Oper von Frankfurt a.M. verpflichtet, seit 1986 gehörte er dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin an. Dort sang er u.a. den Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini, den Elemer in »Arabella«, den Cassio in Verdis »Otello«, den Eisenstein in der »Fledermaus«, den Missail im »Boris Godunow« (1995) und den Froh im »Rheingold«. Am Opernhaus von Köln gastierte er als Podestà in Mozarts »La finta giardiniera«, 1990 bei den Festspielen von Schwetzingen in Rossinis »La scala di seta«. An der Deutschen Oper Berlin hörte man ihn 1999 als Tobby Higgins in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 2000 als Sänger in »La Gioconda« von Ponchielli und als Gastwirt in »Das schlaue Füchslein« von L. Janácek. Auf der Bühne trat er hauptsächlich in lyrischen Tenorpartien auf, hinzu kam eine bedeutende Karriere als Operetten- und Konzertsänger. Verheiratet mit der Sopranistin Elizabeth Lamkin.
Schallplatten: Decca (Ausschnitte aus »Carmen« mit Marilyn Horne in der Titelrolle), Sony (»Beatrice Cenci« von B. Goldschmidt); Warner-Video (»La scala di seta« von Rossini).
17.9. Gerhard TRACK wird 85
Er wurde als Sohn des einst bekannten Conferenciers, Komponisten und Sängers Ernst Track in Wien geboren. 1942-48 war er Mitglied der Wiener Sängerknaben. Er studierte an der Wiener Bundeslehrerbildungsanstalt und an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst Wien Komposition und Dirigieren. 1953-58 war er der jüngste Chorleiter eines Konzertchors der Wiener Sängerknaben und gründete den Chorus Viennensis. Konzertreisen leitete er in den USA, Kanada, Japan und in europäischen Ländern. 1958 nahm er eine Professur an der St. John’s University in Collegeville, Minnesota, USA an. Er leitete das St. John’s Symphonie-Orchester und den St. John’s University Men’s Chorus. Mit diesem Chor gewann er 1962 und 1965 erste Preise beim 16. und 19. International Eisteddfod in Llangollen, Wales und unternahm Konzertreisen nach Europa, den Bahamas und den Vereinigten Staaten. 1969 wurde er Music Director des Pueblo Symphonie-Orchesters in Pueblo, Colorado, USA. Er gründete den Pueblo Symphonie-Chor und ein Jugendorchester-Programm sowie ein Mozart-Festival, das alljährlich im Jänner stattfand. An der University of Southern Colorado hatte er einen Lehrstuhl, der von der lokalen Thatcher-Stiftung für ihn gegründet wurde. Mit seinen Ensembles in Pueblo unternahm er Konzertreisen in den USA und in Europa. 1986 kehrte er nach Wien zurück. Er übernahm bis 1997 die Leitung der Chorvereinigung „Jung-Wien“, leitete 1990-2003 den „Wiener Männergesang-Verein“, gründete zwei Orchester, das „Orchester Pro Musica International“ und das „Wiener Serenaden-Orchester“. Nach zweijähriger Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und darstellenden Kunst und am Konservatorium der Stadt Wien wurde er 1989 zum Direktor der „Musiklehranstalten der Stadt Wien“ (Konservatorium, 17 Musikschulen und ein Kindersingschulprogramm) bestellt. 1999 wurde er pensioniert, wirkt aber weiter international als Gastdirigent verschiedener Orchester in Europa, USA, Kanada, Japan, Australien, Hong-Kong, Taiwan, China und Griechenland. Er leitet Chor- und Orchester Workshops in aller Welt. Als Komponist hat er über 650 Kompositionen und Bearbeitungen geschrieben, so eine Oper, eine Kinderoper, elf Messen, Chor-Orchesterwerke, drei Musicals, Chöre, Orchesterstücke, Kammermusikwerke und Lieder. Verheiratet ist er seit 1958 mit der Konzertpianistin Micaela Maihart, das Paar hat zwei Söhne.
18.9. Siv WENNBERG wird 75
Schülerin von Greta Erikson, Hans Leygraf und Arne Sunnegaard an der Stockholmer Musikakademie, wo sie Gesang, Piano- und Orgelspiel studierte. Debüt 1971 an der Stockholmer Oper als Marcellina in »Figaros Hochzeit«. Hatte sie ursprünglich im Mezzosopran-Fach gesungen, so wandte sie sich bald Sopranpartien zu und hatte 1972 an der Stockholmer Hofoper ein neues Debüt als Sieglinde in der »Walküre«. Mit dem Dirigenten Silvio Varviso wechselte sie 1973 von Stockholm an die Staatsoper von Stuttgart, deren Mitglied sie bis 1976 blieb. Seit 1976 am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert. 1972-76 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Senta in »Der fliegende Holländer« und als Sieglinde in insgesamt elf Vorstellungen. 1973 gastierte sie am Grand Théâtre Genf als Elisabeth im »Tannhäuser«, 1975 an der Covent Garden Oper London als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Zu Gast an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, in Nizza, Rouen, Barcelona, an der Oper von Kopenhagen (1977), am Bolschoi Theater Moskau, an der Grand Opéra Paris, am Teatro Fenice Venedig und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1986 sang sie an der Königlichen Oper Stockholm die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1994 wurde sie zur schwedischen Hofsängerin ernannt. Die große dramatische Stimme der Künstlerin erreichte bedeutende Leistungen im Wagner-Fach, dazu als Aida, als Leonore im »Fidelio« und in Richard Strauss-Opern bewundert. Am 18.10.1986 sang sie an der Stockholmer Oper in der Uraufführung von »Christina«, einem Werk von Hans Gefors. Hervorragende Konzert- und Liedersängerin, die auch im Konzertsaal ein umfassendes Repertoire zum Vortrag brachte.
Schallplatten: HMV (Irene in Wagners »Rienzi«, skandinavische Lieder), Mondo Musica (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.sivwennberg.com/
18.9. Gunther EMMERLICH wird 75
Er war an der Musikhochschule von Weimar Schüler von H. Kremers und studierte weiter bei Eleonore Elstermann, bei Johannes Kemter in Dresden und bei Pavel Lisitzian (im Rahmen von Kursen des berühmten russischen Sängers und Pädagogen in der DDR). 1978 fand sein Debüt an der Staatsoper von Dresden in der Rolle des Bauern in »Die Kluge« von Carl Orff statt, nachdem er bereits zuvor im Studio der Dresdner Staatsoper tätig gewesen war. Seitdem Mitglied dieses traditionsreichen Opernhauses. Bei der Eröffnung der wieder aufgebauten Dresdner Semper-Oper mit einer Gala-Vorstellung des »Freischütz« sang er am 13.2.1985 die Partie des Kuno. Gastspiele, zum großen Teil mit dem Dresdner Ensemble, u.a. an der Wiener Volksoper und 1988 in Amsterdam als Don Alfonso in »Così fan tutte«. Als weitere Höhepunkte aus seinem weit gespannten Bühnenrepertoire sind zu nennen: der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Geronimo in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, der Eremit im »Freischütz«, der Rocco in »Fidelio«, der Dulcamara in Donizettis »L’Elisir d’amore«, wobei er sich in diesen Aufgaben jedes Mal auch als Darsteller von hohem Rang erwies. Der sehr vielseitige Künstler trat im Konzertsaal in einem umfangreichen Repertoire in Erscheinung, das auch Lieder, darunter auch das gehobene Unterhaltungslied und Chansons, enthielt. Bekannt wurde er in den achtziger und in den neunziger Jahren weiten Kreisen durch von ihm veranstaltete und moderierte Fernsehsendungen.
Schallplatten: Denon (»Der Freischütz«, Mitschnitt der Dresdner Festaufführung von 1985), DGG (Kleine Partie in »Eugen Onegin«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.emmerlich.de/
18.9. Helmut NODARI wird 100
Der Künstler, dessen eigentlicher Name Helmut Novacek war, wurde zunächst Textilkaufmann. Er ließ seine Stimme durch Fritz Lüttgens in Wien ausbilden, doch wurde der Beginn seiner Karriere durch seinen Einsatz als Soldat im Zweiten Weltkrieg und durch die anschließende Kriegsgefangenschaft verhindert. 1946 debütierte er dann am Theater von St. Pölten als Barinkay im »Zigeunerbaron«. 1947-48 sang er am Titania-Theater in Wien, 1948-49 am Theater von Steyr, 1949-50 am Stadttheater und am Bürgertheater in Wien, 1950-54 am Landestheater Salzburg. Seit 1955 bestand ein Engagement am Städtebundtheater von Biel-Solothurn (Schweiz), das bis 1961 dauerte. Als Gast trat er u.a. am Wiener Raimund-Theater und am Opernhaus von Graz auf. In erster Linie war er Operettensänger, doch enthielt sein Bühnenrepertoire auch eine Anzahl von Partien aus dem Bereich der Oper. Er wurde nicht zuletzt durch Konzertauftritte und durch Rundfunksendungen bekannt.
Schallplatten der Marke Mastertone.
19.9. Oliver NJEGO wird 60
Biographie des serbischen Baritons auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Oliver_Njego
19.9. Marta BANFALVI wird 75
Geboren in Ungarn, maturierte sie an der Handelsakademie und studierte an der Universität für Musik in Budapest, sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Gesang, klassische Operette und Oper. Sie schloss das Studium mit Auszeichnung ab. Sie war Mitglied der Wiener Staatsoper und des Opernstudios der Wiener Staatsoper bei Professor H. Swarovsky. Teilnahme an Meisterkursen bei Mario del Monaco 1982 und bei Kammersängerin Birgit Nilsson 1987. Sie arbeitet mit vielen weltbekannten Dirigenten wie Herbert von Karajan, Heinrich Hollreiser, Horst Stein, Hans Wallat, Leonard Bernstein u.a. zusammen. An der Wiener Staatsoper sang sie u.a. die Helmwige in der Walküre, die 3. Norn in der Götterdämmerung, die Marianne Leitmetzerin im Rosenkavalier, die Aufseherin in Elektra von R. Strauss, die Berta im Barbier von Sevilla und die Praskowia in Lehárs Die lustige Witwe. Am 26.5.1995 wirkte sie an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper Gesualdo von Alfred Schnittke als Marchesa von Vico mit. Seit 1981 sang sie auch an der Wiener Volksoper. Sie feierte ihr Debüt als Marta in Eugen d’Alberts Tiefland mit sehr großem Erfolg. Es folgten zahlreiche Gastspiele und Konzerte, darunter auch viele Wohltätigkeitskonzerte in Deutschland, Holland, der Schweiz und den USA. Sie ist Jurymitglied in internationalen Gesangswettbewerben.
20.9. Lothar ANDERS wird 100
Eigentlicher Name Lothar Niedergesäß. Er studierte bei E. Schützendorf und bei D. Meiling-König und gab sein Debüt 1950 in Köthen (Sachsen) als Lyonel in Flotows »Martha«. Er blieb bis 1953 an dieser Bühne und war dann 1953-56 am Stadttheater von Magdeburg engagiert. 1956 folgte er einem Ruf an das Opernhaus von Leipzig, wo er sich in einer langen Karriere große Beliebtheit erwarb. Er sang in Leipzig vor allem das Mozart- und das Verdi-Repertoire seines Stimmfachs, dazu eine Anzahl von Rollen aus dem italienischen Fach, aber auch den David wie den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Erik in »Der fliegende Holländer« und den Elemer in »Arabella« von R. Strauss. Er gastierte zusammen mit dem Ensemble der Leipziger Oper; weitere Gastspiele an Bühnen in Westdeutschland und in Jugoslawien. Nicht zuletzt war er auch als Konzertsänger erfolgreich tätig.
Schallplatten: Telefunken (»Die Verurteilung des Lukullus« von Paul Dessau), Eterna..
22.9. Elzbieta ARDAM wird 60
Sie hieß eigentlich Elzbieta Madra und war eine Schwester der bekannten Sopranistin Barbara Madra (* 1958); ihren Künstlernamen bildete sie durch die Umkehr des Familiennamens. Sie begann ihr Gesangstudium an der Musikakademie von Poznan, wo sie Schülerin von Antonia Kawecka war. Zunächst wurde sie als Sopran ausgebildet, wechselte dann aber ins Mezzosopranfach und trat bereits während ihres Studiums 1983 am Opernhaus von Poznan als Santuzza in »Cavalleria rusticana« auf. Sie wurde darauf sogleich an dieses Haus engagiert und sang dort in den folgenden drei Spielzeiten bis 1986 u.a. den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, in Moniuszkos »Gespensterschloss« und in einer szenischen Aufführung des Verdi-Requiems. Am Opernhaus von Lodz gastierte sie als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. 1987 wurde sie an das Théâtre de la Monnaie Brüssel berufen, an dem sie in den folgenden Jahren große Erfolge hatte. Sie sang dort 1988 als Antrittspartie den Orpheus von Gluck, später den Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, die Anna in »Les Troyens« von Berlioz, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, wirkte 1993 in der dortigen Uraufführung der Oper »Reigen« von Philippe Boesmans mit und gastierte 1990 in Dresden als Solistin im Requiem von Verdi. 1991 erfolgte ihr Nordamerika-Debüt in Chicago als Emilia in Verdis »Otello« (zusammen mit Luciano Pavarotti und Kiri Te Kanawa in einer konzertanten Aufführung der Oper). 1995 wirkte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. in Aufführungen des Nibelungenrings als Waltraute und als 3. Norn mit, 1996 und 2001 als Federica in Verdis »Luisa Miller«, 1996 gastierte sie in Amsterdam als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«. 1999 trat sie am Landestheater Salzburg als Gaea in »Daphne« von R. Strauss auf. 2000 sang sie am Staatstheater Karlsruhe die Gaea, am Opernhaus von Frankfurt a.M. den Ottone.
Schallplatten: Decca (Emilia in Verdis »Otello« in der oben erwähnten Besetzung, Stimme von oben in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Ricercar (»Reigen« von Boesmans).
22.9. Gilbert DEFLO wird 75
Der flämische Regisseur studierte am Institut National Supérieur des Arts et du Spectacle in Brüssel und ging anschließend nach Mailand. Bei Giorgio Strehler am Piccolo Teatro di Milano fand er eine künstlerische Heimat, die ihn bis heute geprägt hat. Seine erste wichtige Regie war Die Liebe zu den drei Orangen in Frankfurt, es folgten Werke wie Boris Godunow, Der Barbier von Sevilla, die deutsche Erstaufführung von Le Grand Macabre in Hamburg oder Die Frau ohne Schatten an der Welsh National Opera. Gilbert Deflo hat bis heute über 150 Opern inszeniert, sein Repertoire reicht durch die ganze Operngeschichte: Angefangen bei Monteverdi und Lully bis hin zu Uraufführungen von Werken wie Zemlinskys Traumgörge oder Liebermanns La Foret hat er, zusammen mit namhaften Dirigenten und Bühnenbildnern, darunter besonders mit William Orlandi, in der ganzen Welt inszeniert. Zur Routine ist ihm seine Arbeit dennoch nie geworden. Bei aller Professionalität lässt sich Gilbert Deflo jedes Mal wieder aufs Neue von einem Opernwerk begeistern und faszinieren, und das ist, neben Talent, genauer Werkkenntnis und Fantasie, vielleicht das größte Geheimnis seines Erfolges.
23.9. Die italienische Sopranistin Maria Grazia POLCARO wird 60
23.9. Eberhard Francesco LORENZ wird 60
Er studierte zunächst an der Musikhochschule von Freiburg i.Br. Schulmusik mit dem Hauptfach Trompete, dann 1984-89 an der Musikhochschule von Karlsruhe Gesang bei Aldo Baldin und in der dortigen Opernschule. Er wurde durch das Land Baden-Württemberg mit einem Stipendium gefördert; 1988 gewann er den Gesangwettbewerb des Freundeskreises der Musikhochschule Karlsruhe, 1989 einen internationalen Concours in Genf. 1984 nahm er in Venedig an der Uraufführung von Luigi Nonos »Prometeo« teil und sang im gleichen Werk 1985 an der Mailänder Scala. 1985 und 1986 wirkte er bei den Heidelberger Schlossfestspielen mit, 1986 sang er in Baden-Baden die Titelrolle in »Abu Hassan« von Weber, 1987 bei einer Brasilien-Tournee in »Gianni Schicchi« von Puccini und in »L’Heure espagnole« von Ravel den Gonzalve). 1987-89 war er (unter dem Namen Eberhard Lorenz) am Staatstheater von Karlsruhe als Spieltenor engagiert, 1989-91 als Gast am Theater Basel (u.a. als Andres im »Wozzeck« von A. Berg, als Gottesnarr im »Boris Godunow« und als junger Seemann in »Tristan und Isolde«) dann in den Jahren 1990-96 am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. 1997-2000 gehörte er dem Ensemble des Opernhauses der Stadt Bonn an. Hier vertrat er das Buffo- und Charakterfach mit Partien wie dem Mime im Nibelungenring, den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi und dem Goro in »Madame Butterfly«, wobei er sich als hervorragender Darsteller erwies. Er hatte auch eine erfolgreiche Karriere bei seinen Gastspiel- und Konzertauftritten. So gastierte er seit 1990 ständig am Opernhaus von Frankfurt a.M., (u.a. in »Ariadne auf Naxos« und im »Rosenkavalier« von R. Strauss, im »Boris Godunow« und in Lehárs »Die lustige Witwe«). 1991 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Enrico« von M. Trojahn als Landolfo mit. 1992 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel in »Salome« von R. Strauss. 1995 wirkte er an der Staatsoper von Hamburg in der Uraufführung der Oper »Historia von Dr. Johann Fausten« von Alfred Schnittke als Erzähler mit, 1997 in »Ariadne auf Naxos«, 1998 an der Staatsoper von München in der Uraufführung von M. Trojahns »Was ihr wollt« als Sir Andrew Aguecheek. 1999 hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart als Mime im »Rheingold«, am Opernhaus von Bonn als Mime im »Siegfried«. 1999 sang er am Opernhaus von Bonn den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut« und den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«; 2000 nahm er in Brüssel an der Uraufführung der Oper »Triumph of Spirit over Matter« von Wim Henderickx (als Dreck) teil. Bei den Festspielen von Bregenz sang er 2000 den Astrologen in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn« und 2002 mehrere Partien in »Juliette« von B. Martinu. 2001 gastierte er am Muziektheater Amsterdam als Hirte in »Tristan und Isolde«. Weitere Gastspiele an der Oper von Lyon, an der Semperoper in Dresden, an den Opernhäusern von Antwerpen und Nürnberg, beim Edinburgh Festival (2006 als betrunkener Kosake in »Mazeppa« von Tschaikowsky im Rahmen eines Gastspiel der Oper von Lyon), an der Scottish Opera Glasgow (2007 als Pedrillo), in London, Lissabon, Berlin, Barcelona, Tel Aviv, beim Lucerne Festival und in Rom. 2006 gastierte er an der Grand Opéra Paris als Don Curzio in »Le nozze di Figaro«. 2010-11 war er Ensemblemitglied am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.
Auch im Konzertbereich kam er zu einer bedeutenden Karriere. Er trat als Konzertsolist in Genf (1989) und Basel, in Breslau und bei den Ludwigsburger Festspielen (1992 »Gurrelieder« von A. Schönberg als Klaus Narr), im In- und Ausland in Oratorien und Liederabenden auf. Dabei reichte sein Repertoire von Barockwerken bis zu zeitgenössischer Musik.
Schallplatten: RCA/BGM (»Historia von Dr. Johann Fausten« von A. Schnittke); auch vollständige Aufnahme der Oper »Enrico« von M. Trojan.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.eberhard-francesco-lorenz.de/eberhard-francesco-lorenz.de/Home.html
25.9. Der italienische Bassist Antonio MAMELI wird 60
25.9. Wendy EATHORNE wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung 1959-65 an der Royal Academy of Music London und begann dann eine intensive Karriere im Konzertsaal in ihrer englischen Heimat. Sie sang mit führenden englischen Orchestern und unter den ersten Dirigenten in Oratorien von Händel (»Susanna«, »Belshazzar«) und J. Haydn (»Die Schöpfung«), in Werken von J.S. Bach, Mozart und F. Liszt. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1968 den 1. Knaben in der »Zauberflöte« und 1970 die Sophie im »Werther« von Massenet. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1969 ebenfalls als Sophie im »Werther« und 1970 als 1. Knabe in der »Zauberflöte« sowie 1971 als Atalanta Lillywhite in »The Rising of the Moon« von N. Maw auf. In ihrem Repertoire für die Bühne standen auch Partien wie die Giulia in Spontinis »La Vestale« und die Marguerite im »Faust« von Gounod. In Italien gastierte sie in Aufführungen der Richard Strauss-Oper »Ariadne auf Naxos«. Sie gab auch Liederabende und wirkte als Professorin am Trinity College London.
Schallplatten: Argo (Messen von J.S. Bach, »Clori e Zeffiro« und Cäcilien-Messe von A. Scarlatti, A-Moll-Messe von Schubert), EMI (»A Village Romeo and Juliet« von Delius, 1973; »The Pilgrims Progress« und »Sir John in Love« von Vaughan Williams), Philips (Madrigale von Monteverdi), Pavillon (»The Christmas Rose« von Bridge).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.wendyeathorne.com/
26.9. Anita SOLDH wird 70
Sie studierte an der Universität von Stockholm Mathematik und Musikologie und ließ ihre Stimme dort bei A. Collett und seit 1969 bei Erik Saedén ausbilden. 1971-72 ergänzte sie ihre Studien an der Musikakademie Stockholm, 1972-75 absolvierte sie die Opern- und Liedklasse der Wiener Musikakademie, schließlich noch Schülerin von Luigi Ricci in Rom. 1975 begann sie ihre Bühnenlaufbahn bei der Norrlands Opera, an der sie bis 1977 wirkte und u.a. die Lucretia in »The Rape of Lucretia« von B. Britten und die Gräfin in »Figaros Hochzeit« sang. 1973-76 wirkte sie bei den Festspielen von Vadstena mit; hier trat sie u.a. in der Aufführung der Oper »Salome« von Alessandro Stradella (in der Titelrolle) auf, die auch vom schwedischen Fernsehen aufgenommen wurde. 1977 folgte die Künstlerin einem Ruf an die Königliche Oper Stockholm, wo sie als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« ihr Debüt hatte. Seitdem Mitglied dieses Hauses, an dem sie vor allem in lyrischen Partien hervortrat, u.a. als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Octavian im »Rosenkavalier«, als Desdemona in Verdis »Otello«, als Donna Elvira im »Don Giovanni« und als Tatjana im »Eugen Onegin«. Konzertreisen führten sie durch die USA, nach Österreich und in die skandinavischen Hauptstädte. 1984 Gastspiel an der Oper von Brüssel als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. Auch als Oratoriensopranistin und als Solistin in Kirchenkonzerten wurde sie bekannt. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1982-83 ein Blumenmädchen im »Parsifal« und 1983-84 die Freia im »Rheingold« und die Gerhilde in der »Walküre«. Große Erfolge hatte sie bei den Festspielen im Barocktheater in Drottningholm; hier sang sie 1986-88 die Elettra in »Idomeneo« von Mozart und die Vitellia in »La clemenza di Tito«, 1990 die Königinmutter in »Gustaf Adolf och Ebba Brahe« von G.M. Vogler, 1991 die Titelrolle in der Oper »Electra« von J.Chr. Haeffner und trug damit zur Neu-Entdeckung dieser schwedischen Barock-Opern bei. 1992 trug sie in Drottningholm die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck vor. 1988 hörte man sie an der Stockholmer Oper als Senta in »Der fliegende Holländer«, 1979 in der Uraufführung der Oper »Josef« von Björn Wilho Hallberg (als Maria), 1991 in der Uraufführung der Oper »Backenterna« von Daniel Björtz. In Montreal gastierte sie 1988 als Donna Elvira. 1997 trat sie bei den Festspielen von Drottningholm in der Oper »Orfeo« von Luigi Rossi auf. 1992 wurde sie zur schwedischen Hofsängerin ernannt.
Schallplatten: HMV-Electrola (»Die Walküre«), Virgin (»Don Giovanni«, Elettra in »Idomeneo«), Caprice (Szenen aus modernen schwedischen Opern); Philips-Video (»Die Zauberflöte«, »Idomeneo«, beide aus Drottningholm).
26.9. Ionas STATIUNAS wird 100
Er wurde am Konservatorium von Kaunas (Litauen) durch P. Oleka zum Sänger ausgebildet. 1941 begann er seine Karriere als Solist der Litauischen Oper in Kaunas. Er hatte an der Oper von Vilnius (Wilna) wie auch seit 1959 wieder am Theater von Kaunas große Erfolge und galt als einer der bedeutendsten litauischen Sänger seiner Generation. Seine großen Rollen waren der Titelheld in Rubinsteins »Dämon« wie im »Boris Godunow« von Mussorgsky, der Porgy in »Porgy and Bess« von Gershwin, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Jago in Verdis »Otello«, der Rigoletto, der Sebastiano in »Tiefland« von E. d’Albert, der Escamillo in »Carmen«, der Valentin im »Faust« von Gounod und der Tonio im »Bajazzo«. Er trat auch in Opernwerken zeitgenössischer litauischer Komponisten wie Vitolis Baumilas, Balis Dvarionas, Julius Juzeliunas und Abel Klenickis auf und war ein geschätzter Konzertsänger. Im Konzertsaal trug er gerne das litauische Volkslied vor. 1962 wurde er als Pädagoge an das Konservatorium von Vilnius (Wilna) berufen, seit 1974 wirkte er dort als Professor; 1964 erfolgte seine Ernennung zum Volkskünstler der Litauischen Volksrepublik.
Schallplatten auf Melodiya.
27.9. Bernadette MANCA DI NISSA wird 65
Sie studierte zunächst privat in ihrer Heimat, dann am Mozarteum in Salzburg. Sie gewann 1981 den ersten Preis im Rossini-Stimmen-Wettbewerb und hatte 1982 in Pesaro als Isaura in »Tancredi« von Rossini einen ersten Erfolg. Es kam nun zur schnellen Entwicklung ihrer Karriere in Italien. 1983 sang sie am Teatro Fenice Venedig ebenfalls die Isaura, 1985 hörte man sie am Teatro Regio Turin und an der Oper von Rom. 1985 sang sie als Antrittsrolle an der Mailänder Scala die Bradamante in »Alcina« von Händel; dort sang sie auch 1988 die Libia in der vergessenen Oper »Fetonte« von Niccolò Jommelli, 1989 den Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1989 und 1991 die Nina in » Lo Frate ’nnamorato « von Pergolesi, 1993, 1995, 1997, 2001 und 2004 die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 1994 den Holofernes in »Juditha triumphans« von Vivaldi (konzertant), 1994 den Ottone in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi sowie in mehreren Konzerten. Seit 1987 hatte sie große Erfolge bei Gastspielen an französischen Bühnen. So sang sie 1987 an der Oper von Lyon und an der Opéra-Comique Paris (Principessa in »Suor Angelica« von Puccini). Beim Rossini-Festival in Pesaro trat sie 1989 als Pippo in »La gazza ladra« auf. Am Teatro Fenice Venedig hörte man sie 1991 als Farnace in »Mitridate« von Mozart, 1992 als Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, 1992 am Teatro Comunale Bologna und bei den Festspielen von Schwetzingen als Tancredi in der gleichnamigen Rossini-Oper. 1993 trat sie am Teatro Comunale Bologna als Ottone in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, 1994 als Isabella sowie als Amastre in »Serse« von Händel, 1995 am Teatro Fenice Venedig, ebenfalls 1995 am Teatro Regio Turin als Farnace in »Mitridate« von Mozart, 1996 am Teatro Massimo Palermo als Orpheus von Gluck auf. 1996 war sie an der Chicago Opera als Principessa in »Suor Angelica« zu hören. 1997 übernahm sie in Palermo den Ottone in »Agrippina« von Händel und die Mrs. Quickly, 1998 am Teatro San Carlo Neapel den Orpheus von Gluck. 1998 sang sie im Wiener Konzerthaus konzertant den Arsace in Rossinis »Semiramide«. Am 6.12.1999 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Covent Garden Oper London (und zuvor an der Chicago Opera) die Mrs. Quickly, die sie dann auch 1999 an der Opéra Bastille Paris und 2001 nochmals an der Covent Garden Oper wiederholte. Aus dem Repertoire der vor allem in den Partien für Koloratur-Contralto bewunderten Sängerin sind der Otho in »Agrippina« und der Tolomeo in »Giulio Cesare« von Händel, die Giovanna in »Anna Bolena« von Donizetti und die Meg Page in Verdis »Falstaff« zu nennen. Sie trat auch als Konzert-, und vor allem als Oratoriensängerin, in einem umfangreichen Repertoire vor ihr Publikum. 2007 beendetet sie ihre Karriere. Seither unterrichtet sie Gesang am Konservatorium von Cagliari.
Schallplatten: CBS (»Tancredi«), Decca (»Anna Bolena«), Sony (»La gazza ladra« von Rossini, Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi), Ricordi (»Lo Frate ’nnamorato« von Pergolesi), EMI (»Suor Angelica« von Puccini); BMG-Video (»Tancredi«, Schwetzingen 1993), Videoland Wien (Titelrolle in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, Teatro San Carlo Neapel, 1998).
27.9. Dmitry SITKOVETSKY wird 65
Er ist der Sohn der Pianistin Bella Davidovich und des Violinisten Julian Sitkovetsky (1925–58). Er studierte am Moskauer Konservatorium, ab 1977 an der New Yorker Juilliard School.
1979 gewann er den Fritz-Kreisler-Wettbewerb, spielte als Geiger mit vielen bekannten Orchestern zusammen. Bekannt ist seine Transkription von Bachs Goldberg-Variationen für Streichtrio. Seit 1990 ist er auch als Dirigent tätig. Er war Chefdirigent des Ulster Orchestra Belfast, ist Erster Gastdirigent beim Russischen Staatssinfonieorchester in Moskau, und seit 2003 Generalmusikdirektor des Greensboro Symphony Orchestra. Er ist der Onkel des Geigers Alexander Sitkovetsky.
27.9. Martin CHAMBERS wird 75
Er studierte an der University of British Columbia, wo er 1966 den akademischen Grad eines Bachelor of Music, 1969 den eines Master of Music erwarb. 1964 debütierte er als Konzertsänger zusammen mit dem Vancouver Symphony Orchestra. Er kam dann zu einer internationalen Karriere als Bühnen- wie als Konzertsolist. Er gastierte in lyrischen wie in Charakter-Partien an der Oper von Vancouver, an der Wiener Kammeroper (1972-73 u.a. in »Una cosa rara« von Martín y Soler), am Staatstheater von Kassel, an den Theatern von Lübeck (1973-75), Dortmund und Essen und an der Oper von San Diego. In seiner kanadischen Heimat gastierte er beim Festival von Ottawa und an der Canadian Opera Toronto, wo er 1987 in »Adriana Lecouvreur« von Cilea auftrat. Gleichzeitig setzte er seine Tätigkeit im Konzertsaal in einem umfassenden Repertoire fort. Er wirkte auf pädagogischem Gebiet als Professor an der University of Western Ontario wie an der Universität von San Diego.
Schallplatten: Mehrere vollständige Opernaufnahmen auf Decca und weiteren Marken (»Lucia di Lammermoor«, »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, »Hamlet« von A. Thomas, »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.martinjchambers.com/
27.9. Gino SIRRERA wird 80
Er absolvierte sein Studium in Marseille, wo er vor allem durch Pierre Mercadel unterrichtet wurde. Er debütierte 1967 an der Oper von Nizza als Alfredo in Verdis »La Traviata«. Große Karriere, vor allem an den beiden Pariser Opernhäusern, der Grand Opéra wie der Opéra-Comique. Gastspiele an den weiteren französischen Operntheatern von Rang, in Spanien und an der Oper von Lüttich. Dabei spezialisierte er sich auf das lyrische Fach innerhalb der französischen und italienischen Opernliteratur (Faust von Gounod, Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, Herzog im »Rigoletto«, des Grieux in »Manon« von Massenet). Angesehener Konzertsänger.
Schallplatten: HMV (Jean in »Sapho« von Massenet).
28.9. Die italienische Sopranistin Marta TADDEI wird 65
28.9. Hans Peter BLOCHWITZ wird 70
Er studierte an der Technischen Hochschule Darmstadt Datenverarbeitung und Informatikwissenschaft und übte acht Jahre hindurch den Beruf eines Informatikingenieurs aus. Er trat gelegentlich als Solist bei Konzertveranstaltungen auf und ließ seit 1975 seine Stimme u.a. bei Elisabeth Fellner Köberle in Mainz ausbilden. Spätere Studien bei Erna Westenberger und bei Karlheinz Jarius in Frankfurt a.M. Erstes Aufsehen erregte er bereits 1978 in Frankfurt bei einer Aufführung der H-Moll-Messe von J.S. Bach. Erst 1984 entschloss er sich zur hauptberuflichen Sängerkarriere, die sich im Konzertsaal wie auf der Bühne sehr schnell zu internationalem Niveau entwickelte. 1984 sang er erstmals im Altenberger Dom die Partie des Evangelisten in der Matthäuspassion von J.S. Bach. Nachdem er als Liedersänger mit dem Schubert-Zyklus »Die schöne Müllerin« debütiert hatte, betrat er im September 1984 an der Oper von Frankfurt a.M. erstmals die Bühne, und zwar als Lenski in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. 1985 sang er den Evangelisten in der Matthäuspassion bei einer szenischen Aufführung des Werks in der Mailänder Kirche San Marco. Erfolgreiche Bühnenauftritte u.a. als Don Ottavio im »Don Giovanni« und 1986 als Ferrando in »Così fan tutte« am Théâtre de la Monnaie in Brüssel. 1986 Gastspiel in Genf als Lenski, an der Hamburger Staatsoper als Don Ottavio. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence gastierte er 1987 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1988-89 als Ferrando, 1994-95 als Tamino in der »Zauberflöte«. In den Jahren 1987-93 an der Wiener Staatsoper als Don Ottavio und als Tamino zu Gast. 1989 gastierte er an der Oper von San Francisco als Idamante in Mozarts »Idomeneo« (zugleich sein US-Debüt). 1989 sang er an der Covent Garden Oper London den Ferrando, 1992-93 seinen Don Ottavio, den er dann 1992 in Amsterdam, 1993 in San Diego zum Vortrag brachte. 1990 hörte man ihn an der Mailänder Scala in einem Konzert in der 2. Sinfonie (Lobgesang) von Mendelssohn-Bartholdy. In der Saison 1990-91 sang er an der Metropolitan Oper New York den Don Ottavio. 1991 hörte man ihn bei den Festspielen von Schwetzingen und Salzburg als Belmonte. 1992 hörte man ihn bei den Salzburger Osterfestspielen in Mendelssohn-Bartholdys 2. Sinfonie. 1994 gastierte er an der Oper von San Diego als Lenski. Bei den Salzburger Festspielen sang er auch 1997 und 1998 in Konzerten (im War Requiem von B. Britten bzw. in »Il martirio di San Lorenzo« von F.B. Conti). 1998 sang er an der Staatsoper München den Wilhelm in »Der junge Lord« von H.W. Henze, 1999 bei den Festspielen von Glyndebourne die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart. Seit dem Wintersemester 2000/01 unterrichtet er an der Hochschule der Künste Bern.
Schallplatten: Christophorus-Verlag (»Le Roi David« von A. Honegger, religiöse Vokalmusik von Bruckner), Dariphon (Matthäus-Passion von Telemann), Sonocord (Matthäus-Passion von H. Schütz), HMV-Harmonia mundi (Lieder von R. Schumann, »Davide penitente« von Mozart), HMV (9. Sinfonie von Beethoven), Capriccio (Jaquino im »Fidelio«), Bayer Records (Bach-Kantaten), Teldec (»Theodora« von Händel), Telefunken (Don Ottavio im »Don Giovanni«), Philips (»La finta semplice« von Mozart, C-Moll-Messe von Mozart, Mozart-Requiem, »Paulus« von Mendelssohn, Schubert-Lieder), DGG (Messen von Mozart und J. Haydn, Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, Sinfonie Nr. 2 Lobgesang von Mendelssohn, Ferrando in »Così fan tutte«), Decca (Matthäus-Passion von J.S. Bach, Tamino in der »Zauberflöte«), Chandos (»Das klagende Lied« von G. Mahler), Berlin Classics (»Die schöne Magelone« von J. Brahms, Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Sony (Lieder von Zemlinsky, Szenen aus Goethes »Faust« von R. Schumann), Harmonia mundi (»Zaïde« von Mozart, Szenen aus Goethes »Faust« von R. Schumann), Erato (»Das klagende Lied« von G. Mahler), Arte nuova/BMG (»Paulus« von Mendelssohn).
28.9. Harry THEYARD wird 90
Gesangstudium bei Armen Boyajian in New York. Sein Bühnendebüt erfolgte 1965 an der City Opera New York als Michele in »The Saint of Bleeker Street« von Gian Carlo Menotti. Es schloss sich eine erfolgreiche Opernkarriere an den großen nordamerikanischen Operntheatern an. Er sang in Boston, Chicago, Cincinnati, Miami, New Orleans, Philadelphia, San Francisco (1968 den Don José in »Carmen« und den Herzog im »Rigoletto«) und Seattle. Er trat als Gast an der Oper von Mexico City, in Vancouver und beim Spoleto Festival auf. Am 11.10.1962 wirkte er an der New York City Opera in der Uraufführung der Oper »The Passion of Jonathan Wade« mit, am 7.3.1971 am gleichen Haus in der Uraufführung von Menottis »The Most Important Man«. In den Spielzeiten 1974-77 und nochmals 1980-81 war er Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper (Debüt als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«). Hier sang er in insgesamt 69 Vorstellungen außerdem noch den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Dimitri im »Boris Godunow«, den Alvaro in »La Forza del Destino«, den Cleomene in der amerikanischen Erstaufführung von Rossinis »L’Assedio di Corinto« und den Luigi in Puccinis »Il Tabarro«. Erfolgreiches Wirken als Konzertsänger. Auf der Bühne widmete er sich in erster Linie der Interpretation von Partien aus dem Lirico Spinto-Fachgebiet.
Schallplatten: Angel (»L’Assedio di Corinto« von Rossini), VAIA (Valerio in »Cecilia« von Refice mit Renata Scotto als Partnerin).
29.9. Tuula NIEMINEN wird 70
Sie absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium am Musik-College von Kuopio und war dann an der Wiener Musikakademie Schülerin von Anton Dermota. Sie begann ihre Bühnenkarriere bei der Finnischen Nationaloper in Helsinki und war darauf in den Jahren 1972-78 am Nationaltheater Mannheim engagiert. Hier sang sie kleinere wie größere Partien ihres Stimmfachs, wie es der Spielplan erforderte, darunter die 2. Dame in der »Zauberflöte« und die Inez im »Troubadour«. Bei den Festspielen von Bregenz gastierte sie 1972 in »The Fairy Queen« von Purcell. 1975 und nochmals 1978-79 wirkte sie bei den Festspielen von Savonlinna mit; 1975 sang sie dort in der Uraufführung der Oper »Ratsumies« (»Der Reitermann«) von Aulis Sallinen die Rolle der Frau (von dieser Aufführung wurde ein Mitschnitt auf Finlandia-Schallplatten publiziert). Sie gab Konzerte und trat in Rundfunksendungen in verschiedenen europäischen Ländern auf.
29.9. Anatolij BABYKIN wird 75
Er studierte zuerst an der Musikschule von Tscheljabinsk, dann am Konservatorium von Swerdlowsk, schließlich am Konservatorium von Astrachan, wo er seine Ausbildung 1976 abschloss; seine hauptsächliche Lehrerin war Milada Jareschko. 1976 folgte er einem Ruf an das Bolschoi Theater Moskau, dessen Mitglied er seitdem für viele Jahre blieb. Er sang am Moskauer Bolschoi Theater zunächst Comprimario-Rollen (flandrischer Deputierter in Verdis »Don Carlos«, Onkel Bonze in »Madame Butterfly«, Bertran in »Jolanthe« von Tschaikowsky, Bandurista in »Semjon Kotko« von Prokofjew), dann aber übertrug man ihm große Partien, als erste den Basilio im »Barbier von Sevilla«. Er gastierte, größtenteils zusammen mit dem Bolschoi-Ensemble, in den russischen Musikzentren wie im Ausland. Mit dem Bolschoi Theater trat er beim Festival von Edinburgh auf (1990 in Rimsky-Korssakows »Mlada« und als Soldat in Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans«, 1991 als Zaretsky in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und als Patsiuk in »Die Weihnachtsnacht« von Rimsky-Korssakow). Sein Bühnenrepertoire war umfangreich und enthielt mehr als vierzig große Rollen, darunter den Iwan Susanin in Glinkas »Leben für den Zaren«, den Gremin im »Eugen Onegin«, den König René in »Jolanthe« von Tschaikowsky, den Leporello in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski, den Don Alfonso in »Così fan tutte« und den Inigo in »L’Heure espagnole« von Ravel. Als Konzertsänger hörte man ihn vor allem in Programmen mit Liedern und volkstümlichen russischen Romanzen. 1991 erhielt er den Titel »Verdienter Künstler der Russischen Föderation«.
Schallplatten: Melodiya (»Judith« von A. Serow; Lieder von Dargomyschski), Ariola-Eurodisc (»Boris Godunow«), Capriccio (»Die Spieler« von Schostakowitsch; Lieder von Schostakowitsch).
30.9. Patricia HAY wird 75
Sie absolvierte ihr Studium an der Royal Scottish Academy of Music in Glasgow (wo sie bereits 1966 als Gräfin in der Oper »A dinner engagement« von Lennox Berkeley auftrat) und debütierte 1968 bei der Scottish Opera in Glasgow als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Sie hatte bei dieser Operngesellschaft wie bei den Festspielen von Edinburgh ihre wichtigsten Erfolge (u.a. als Woglinde im Nibelungenring, als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Morgana in Händels »Alcina«, als Ascanius in »Les Troyens« von Berlioz, als 1. Dame wie als Pamina in der »Zauberflöte«, als Zerlina wie als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Flora Bervoix in »La Traviata«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Helmwige in der »Walküre«, als Despina in »Così fan tutte«, als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe«, als Norina im »Don Pasquale«, als Musetta in »La Bohème«, als Marzelline im »Fidelio«, in der Titelrolle von Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«, als Adele in der »Fledermaus«, als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, als Nannetta im »Falstaff« von Verdi, als Karolina Zaleská in Smetanas »Zwei Witwen«, als Helena in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream« und als Lucy in »The Beggar’s Opera«. Am 1.9.1969 wirkte sie hier in der Uraufführung der Oper »The Undertaker« von John Purser in der Partie der Marie und am 5.6.1985 in jener der Oper »Hedda Gabler« von Edward Harper in der Partie der Mademoiselle Danielle mit. Hinzu traten Gastspiele in London und Amsterdam. Ihr Repertoire enthielt vor allem die klassischen Partien für Koloratursoubrette. Ähnliche Erfolge hatte sie auch bei ihren Auftritten im Konzertsaal.
Schallplatten: HMV (Querschnitt durch Verdis »Un ballo in maschera« als Page Oscar).
30.9. John DUYKERS wird 75
Er begann seine Karriere als Bariton und sang 1964 beim British Columbia Opera Ensemble den Bob in »The Old Maid and the Thief« von Gian Carlo Menotti. 1966 debütierte er an der Oper von Seattle, wo er 1968 den Masetto im »Don Giovanni« übernahm. 1968 trat er an der Vancouver Opera als Angelotti in »Tosca« auf, 1969 an der Edmonton Opera (Kanada) als John Sorel in »The Consul« von Menotti. Er war in der Spielzeit 1969-70 am Grand Théâtre Genf engagiert, wo er als Angelotti, als einer der Gralsritter im »Parsifal«, als Offizier in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, als Schtschelkalow in »Boris Godunow« und als Sid in »Albert Herring« von B. Britten auftrat. In der Folgezeit wechselte er ins Tenorfach und gastierte viel an der Oper von San Francisco (1972-2004 u.a. als Normanno in »Lucia di Lammermoor«, als Ills Sohn in der amerikanischen Erstaufführung von G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, als Gherardo in »Gianni Schicchi«, als Lucano in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Tschaplitzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Buckliger in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Herzog von Cornwall in der amerikanischen Erstaufführung von A. Reimanns »Lear«, als Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Wirt in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, als Red Whiskers in »Billy Budd« von B. Britten, als Mr. Triquet in »Eugen Onegin« und als Weißer Polizist in der amerikanischen Erstaufführung von G. Ligetis »Le Grand Macabre«). Er spezialisierte sich weitgehend auf das zeitgenössische Opernrepertoire und wirkte in Uraufführungen und Premieren der entsprechenden Bühnenwerke mit. So sang er am 3.11.1987 in der Uraufführung der Oper »Nixon in China« von John Adams an der Oper von Houston/Texas die Partie des Mao Tse-tung. Er wiederholte diese Partie bei den Festspielen von Edinburgh (1988 anlässlich eines Gastspiels der Houston Grand Opera), beim Holland Festival (1988) und an der Oper von Frankfurt a.M. (1992). 1989 wirkte er in St. Louis in der Uraufführung der Oper »Under the Double Moon« von Anthonay Davis mit, ebenfalls 1989 in Philadelphia in der Uraufführung von »Power Failure« von Paul Dresher. Beim Santa Fé Festival von 1989 trat er in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Judith« von S. Matthus als Herold des Nebukadnezar auf; 1991 nahm er in Houston/Texas an der Erstaufführung einer Neu-Bearbeitung der Oper »The Passion of Jonathan Wade« von Carlisle Floyd (als Enoch Pratt) teil. 1992 sang er in Philadelphia in der Uraufführung einer weiteren Oper von Anthony Davis »Tania«. Der Komponist George Coates komponierte sogar eine Oper »Duykers the First«, in der er als er selbst (Duykers) auf der Bühne erschien. Er trat als Gast am Stadttheater von Freiburg i, Br., in Amsterdam und Brüssel, in Bordeaux und Lille auf. 1996 gastierte er am Théâtre Châtelet Paris als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1996 an der Oper von Santiago de Chile als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss zu Gast, 1998 an der Chicago Opera als Fatty in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1999 trat er an der Oper von Marseille als Mime im »Siegfried« auf, 2000 am Opernhaus von Philadelphia als Herodes in »Salome« von Richard Strauss, 2001 am Teatro Carlo Felice Genua als Fatty. Am 28.9.2000 nahm er an der Oper von Seattle an der Uraufführung der Oper »In the Penal Colony« von Philip Glass teil (als Visitor). In seinem Bühnenrepertoire fanden sich vor allem Aufgaben aus dem Charakterfach; er übernahm Partien wie den Schuiskij im »Boris Godunow« (Philadelphia 1987, Long Beach Opera 1994), den Marquis in »Der Spieler« von Prokofjew (Chicago Opera 1992), den Vitek in »Die Sache Makropoulos« von Janácek (Los Angeles 1992), den Ägisth in »Elektra« (Houston 1993) und den Herodes in »Salome« von Richard Strauss (New Orleans 1994).
Schallplatten: Nonesuch (»Nixon in China«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.johnduykers.com/