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GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2018

31.08.2018 | Geburtstage

GEBURTSTAGE

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.9. Simina IVAN wird 60

Ihre Ausbildung zur Sängerin erfolgte an der Musikakademie von Bukarest, von der aus sie 1990 sogleich an die Bukarester Nationaloper berufen wurde. Hier trat sie dann bald erfolgreich in großen Rollen auf, u.a. als Gilda im »Rigoletto«, als Lucia di Lammermoor, als Adina in »L‘Elisir d’amore«, als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«. 1994 wurde sie an die Staats- und Volksoper Wien verpflichtet. Im September 1994 debütierte sie an der Volksoper als Lauretta in »Gianni Schicchi«, wo sie auch Rollen wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Ophélie in »Hamlet« von A. Thomas, die Leila in »Die Perlenfischer« von Bizet, die Norina im »Don Pasquale« und die Gretel in »Hänsel und Gretel« sang. An der Wiener Staatsoper debütierte sie im Dezember 1994 als Olga in »Fedora«. Es folgten seitdem Rollen wie der Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Najade in »Ariadne auf Naxos«, die Rosina, die Musetta in »La Bohème«, die Konstanze, die Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, die Adele wie die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Adina, die Eudoxie in Halévys »La Juive«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Despina in »Così fan tutte«, die Pamina und die Lisa in Bellinis »La Sonnambula«.

1.9. Dinah BRYANT wird 65

 

 Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch: https://www.operamusica.com/artist/dinah-bryant/#biography

 1.9. Der amerikanische Dirigent Richard BUCKLEY wird 65

 

1.9. Eduard MELKUS wird 90

Er studierte Violine bei Ernst Moravec und 1951-53 Musikwissenschaft bei Erich Schenk, an der Universität Wien. Weitere Violinstudien folgten in Paris bei Firmin Touche, in Zürich bei Alexander Schaichel und Peter Rybar (1913–2002). Er widmete sich bereits unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg der Erforschung der historischen Aufführungspraxis und gründete 1952 angeregt durch Josef Mertin, mit Gustav Leonhardt und Karl Scheit die „Schola Antiqua Wien“, aus der 1965 die „Capella Academica Wien“, mit der er noch heute auftritt, hervorging. Melkus war Mitglied des 1949 gegründeten Wiener Gamben-Quartetts und gehörte ebenfalls zu dem engeren Kreis von Musikern um Alice und Nikolaus Harnoncourt. Er beschäftigte sich in frühen Jahren mit den Vorläufern und Varianten der Violine, dem Rebec, der Lira da Braccio oder der Viola d´amore. Zahlreiche Konzerte, Schallplatten- und CD-Einspielungen von mehr als 200 Werken des späten 17. bis hin zum ausgehenden 18. Jahrhundert mit seiner „Capella Academica Wien“ oder der französischen Cembalistin Huguette Dreyfus erschlossen ihm ein weltweites Publikum. Eduard Melkus war von 1958 bis zu seiner Emeritierung 1996 Professor für Violine, Barockvioline, Viola und historische Aufführungspraxis an der Wiener Musikhochschule. Zusätzlich übernahm er 1982 die Leitung des Instituts für Wiener Klangstil. 1978 übernahm er die musikalische Leitung einer Opernproduktion bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Ein besonderes Verdienst Melkus‘ ist mit der Erforschung der Entwicklung der freien Auszierung der Musik des frühen 18. Jahrhunderts verbunden. In zahlreichen Schriften und Meisterkursen gab er diese Erkenntnisse weiter. 1962 brachte Melkus das ihm gewidmete Violinkonzert op. 84 von Egon Wellesz zur Uraufführung. Eduard Melkus spielte neben anderen auf einer im Originalzustand belassenen, Nicola Amati zugeschriebenen Violine von 1679. In seinem Wohn- und Heimatort Baden bei Wien, ist Eduard Melkus seit 1980, Initiator und Organisator der „Badener Beethoventage“.

 

2.9. Erika WIEN wird 90

Gesangstudium an der Wiener Musikakademie bei Hans Duhan, Josef Witt und Wolfgang Steinbrück, Einführung in den Liedgesang durch Erik Werba. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1951 an der Wiener Staatsoper (Debüt als Linetta in »Die Liebe zu den drei Orangen« von S. Prokofjew) und setzte sie am Theater von Bremen (1953-59) und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1959-64) fort. Seit 1964 war sie bis 1980 am Opernhaus von Zürich tätig. Gastspiele an der Deutschen Oper wie an der Staatsoper Berlin, an den Staatsopern von Wien (1959 als Octavian im »Rosenkavalier«), München, Hamburg und Stuttgart, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M., Hannover, Köln, Nürnberg, Wiesbaden und Wuppertal. Sie gastierte auch beim Holland Festival, beim Maggio Musicale von Florenz, in Brüssel und Bordeaux, in Lyon und Marseille, am Teatro Colón Buenos Aires, an der Grand Opéra Paris, an den Opernhäusern von San Diego und San Francisco (1964 u.a. als Zita in »Gianni Schicchi«, als Sonjetka in »Katerina Ismailowa«, als Flora in »La Traviata«, als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als eines der Blumenmädchen im »Parsifal« und als Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«), in Nantes, Rouen und Toulouse, in Turin und Genua. 1963 sang sie an der Oper von Nizza in der französischen Erstaufführung der Oper »Katerina Ismailowa« (»Lady Macbeth von Mzensk«). Ihr Rollenrepertoire für die Bühne gipfelte in Partien wie der Carmen, der Maddalena im »Rigoletto«, der Azucena im »Troubadour«, der Amneris in »Aida«, der Eboli in Verdis »Don Carlos«, der Ulrica in »Un Ballo in maschera«, der Mrs. Quickly im »Falstaff«, der Mary in »Der fliegende Holländer«, der Ortrud im »Lohengrin« der Erda und der Fricka im Nibelungenring, der Brangäne in »Tristan und Isolde«, der Venus im »Tannhäuser«, dem Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, der Marina im »Boris Godunow«, der alten Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Milada in »Dalibor« von Smetana, der Hexe in »Rusalka« von Dvorák, der Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss und der Marie im »Wozzeck« von A. Berg. Am Opernhaus von Zürich wirkte sie in den Uraufführungen der Opern »Madame Bovary« von H. Sutermeister (26.5.1967) und »Ein Engel kommt nach Babylon« von Rudolf Kelterborn (5.6.1977) sowie in einer Anzahl von Schweizer Opernerstaufführungen mit: in »Die Liebe zu den drei Orangen« von S. Prokofjew (Spielzeit 1965-66 als Fata Morgana), »Bluthochzeit« von W. Fortner (1966-67 als Frau Leonardos), »Il Re Cervo« von H.W. Henze (1969 als Scolatella IV), »Karl V.« von E. Krenek (Spielzeit 1970-71 als Juana), »Bomarzo« von A. Ginastera (1970-71 als Diana Orsini), »Ein Stern geht auf aus Jakob« von Paul Burkhard (1972-73 als Elisabeth) und »Der Jakobiner« von A. Dvorak (1977-78 als Lotinka). Große Erfolge erzielte sie auch als Konzert- und Oratoriensolistin (in Werken von J.S. Bach, Beethoven und J. Brahms) sowie in ihren Liederabenden. Sie trat als Konzertsängerin in Deutschland und in der Schweiz, in Wien, Madrid, Granada und Paris auf.

Schallplatten: Auf Saga singt sie in Querschnitten durch die Opern »Rigoletto« (als Maddalena) und »Nabucco« (als Fenena) von Verdi; auch auf Amadeo zu hören.

 

4.9. Der Tenor Fermin MONTAGUD wird 60

 

6.9. Cynthia HAYMON wird 60

 Die farbige Sängerin erhielt ihre Ausbildung an der Northwestern University. 1984 fand ihr professionelles Debüt an der Oper von Santa Fé als Diana in der Offenbach-Operette »Orpheus in der Unterwelt« statt. Sie sang dort dann auch 1984 die Xanthe in »Die Liebe der Danaë« von Richard Strauss und in der amerikanischen Erstaufführung von H.W. Henzes »We come to the River«. 1985 wirkte sie an der Virginia Opera Norfolk in der Uraufführung von »Harriet, The Woman called Moses« von Thea Musgrave mit. In den Jahren 1986-87 erregte sie beim Glyndebourne Festival (und 1988 in der Royal Festival Hall London) als Bess in »Porgy and Bess« von Gershwin großes Aufsehen. An der Covent Garden Oper London hörte man sie 1986 als Liu in »Turandot« von Puccini, eine Rolle, die sie auch bei der Fernost-Tournee dieses Hauses 1986-87 wie als Gast an den Staatsopern von Hamburg und München sang. 1988 gastierte sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Amor in Glucks  »Orfeo ed Euridice«, 1989 bei den Festspielen von Glyndebourne als Euridice in der gleichen Oper, 1989 an der Oper von Seattle als Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1992 an der Covent Garden Oper als Bess. Weitere Gastspiele als Liu in Baltimore und Boston, als Micaela in »Carmen« in Cleveland, Toronto (1990) und Seattle sowie zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra in Tel Aviv; als Mimi in Puccinis »La Bohème« hörte man sie in Baltimore und 1993 in Santa Fé, 1990 an der Miami Opera als Liu, 1991 und 1993 an der Opéra Bastille Paris als Pamina in der »Zauberflöte«, 1994 in Amsterdam als Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione die Poppea«, 1994 an der Covent Garden Oper wieder als Liu, dort auch 1995 als Mimi in »La Bohème«, 1996 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Musetta in der gleichen Oper, an der Oper von Seattle als Liu. 1997 wirkte sie bei den Festspielen von Bregenz als Bess mit, 1998 an der Oper von Dallas als Liu, an der Oper von Seattle als Marguerite im »Faust« von Gounod (mit Vinson Cole als Faust). 2000 sang sie am Opernhaus von Leipzig die Euridice in Glucks  »Orfeo ed Euridice« als Partnerin des Countertenors Michael Chance. Aus ihrem Konzertrepertoire sind Solopartien im Stabat mater von Rossini, im Deutschen Requiem von J. Brahms, in der Lulu-Suite von A. Berg und im »Elias« von Mendelssohn (Carnegie Hall New York) hervorzuheben.

Schallplatten: HMV (Bess in »Porgy and Bess«), Philips (5. Magd in »Elektra« von R. Strauss), Decca (»King«, Musical von Blackford), Chandos (Mimi in »La Bohème«, 2. Sinfonie »Lobgesang« von Mendelssohn).

 

6.9. Elisabeth EBERT wird 90

Studium an der Dresdner Musikakademie und bei der Pädagogin Vera Littner. Sie debütierte 1950 beim Sächsischen Landestheater Dresden-Radebeul als Ännchen im »Freischütz« und kam 1952 an das Stadttheater von Plauen, wo sie als Mimi in »La Bohème« ihren ersten großen Erfolg hatte. 1956 sang sie die gleiche Partie als Antrittsrolle an der Staatsoper von Dresden, der sie bis 1961 als Mitglied angehörte. Seit 1959 gastierte sie regelmäßig an der Komischen Oper Berlin, in deren Ensemble sie 1961 eintrat. Zu Gast an den Opern von Leningrad und Brno (Brünn), 1965 an der Königlichen Oper Stockholm als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1972 an der Berliner Staatsoper. Auf der Bühne in Partien aus dem Bereich des lyrischen Koloratur- und des Soubrettenfachs hervorgetreten, u.a. als Pamina in der »Zauberflöte«, als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini wie in der gleichnamigen Oper (»Il Barbiere di Siviglia«) von Paisiello, als Titelfigur in »Deidamia« von Händel, als Jenufa in der bekannten Oper von Janacek und als Titania in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten. Dazu erfolgreiches Wirken als Operettensängerin wie im Konzertsaal.

Schallplatten: Eterna, Amiga.

 

7.9. Elisabeth MEYER-TOPSØE wird 65

 Ihre Tante war die bekannte dänische Altistin Else Brems (1908-95). Sie studierte zuerst Musikwissenschaft an der Universität von Kopenhagen und absolvierte danach ihre Gesangsausbildung in der Opernschule der schwedischen Metropole Stockholm. Sie wurde vor allem durch die große Sopranistin Birgit Nilsson ausgebildet, außerdem durch Professor Vagn Thordal in Kopenhagen. 1989 debütierte sie am Stadttheater von Augsburg als Oxana in »Die Pantöffelchen« (»Tscherewitschki«) von Tschaikowsky und sang dort u.a. die Leonore im »Troubadour« und die Titelrolle in der Richard Strauss-Oper »Arabella«. 1990 wurde sie an das Opernhaus von Nürnberg verpflichtet, wo man sie als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Senta in »Der fliegende Holländer« und als Euryanthe in der gleichnamigen Oper von Carl Maria von Weber hörte. Seit 1992 bestand ein Gastvertrag mit der Königlichen Oper Kopenhagen, an der sie wieder als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« wie als Marschallin im »Rosenkavalier« von R. Strauss und als Desdemona in Verdis »Otello« auftrat. 1993 sang sie beim Festival von Aix-en-Provence die Euryanthe, 1993 am Théâtre Châtelet Paris die Freia im »Rheingold« und die 3. Norn in der »Götterdämmerung«. In der letztgenannten Partie debütierte sie auch 1995 an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2000 in insgesamt fünf Vorstellungen auch die Ariadne und die Senta sang; bei den Festspielen von Savonlinna sang sie 1995-96 die Senta. An der Oper von Rom sang sie 1997 die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, bei den Festspielen von Savonlinna die Elisabeth im »Tannhäuser«, beim Maggio Musicale von Florenz des gleichen Jahres (und 1998 an den Opernhäusern von Toulouse und Lausanne) die Ariadne, am Théâtre des Champs-Élysées Paris die Leonore im »Fidelio«, 1998 am Teatro Colón Buenos Aires die Marschallin, an der Deutschen Oper Berlin die Senta. 1999 gastierte sie am Teatro Verdi Triest als Marschallin, 2000 sang sie an der Jütändischen Oper Aarhus die Frau Ingeborg in »Drot og Marsk« von P. Heise. Geschätzte Konzert- und vor allem Liedersängerin. Als solche erfolgte im Februar 1996 ihr USA-Debüt, als sie in Kalifornien zusammen mit dem Monterey Symphony Orchestra die »Vier letzten Lieder« von Richard Strauss vortrug.
Schallplatten: Kontrapunkt (Wesendonck-Lieder von R. Wagner, »Vier letzte Lieder«), Danacord (Dänische Kirchenlieder).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.elisabethmeyer-topsoe.dk/  

 

7.9. Wolfgang-Andreas SCHULTZ wird 70

Ersten Klavierunterricht erhielt er im Alter von acht Jahren bei seinem Vater, dem Kirchenmusiker Kurt-Otto Schultz. 1960 begann er bei Alfred Günther am Hamburger Konservatorium das Cellospiel zu erlernen. Seine etwa zeitgleich unternommenen ersten Kompositionsversuche wurden von sporadischen Unterweisungen in Musiktheorie bei der Komponistin Felicitas Kukuck begleitet. Ab 1962 nahm er bei Peter Hartmann am Hamburger Konservatorium Theorieunterricht, welcher später durch Kompositionsunterricht bei Walter Steffens und Dieter Gostomsky am selben Institut ergänzt wurde. Nach dem Abitur 1968 begann Schultz an der Universität Hamburg Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik zu studieren. 1970 erhielt er für seine Vier Lieder nach Gedichten von Georg Trakl seinen ersten Kompositionspreis und im Jahr darauf einen Lehrauftrag für Musiktheorie am Hamburger Konservatorium. 1972–75 studierte er Komposition und Musiktheorie bei Ernst Gernot Klussmann an der Musikhochschule Hamburg. Sein Musikwissenschaftsstudium schloss er 1974 mit einer Dissertation über Die freien Formen in der Musik des Expressionismus und Impressionismus ab. 1975 legte er die Diplomprüfung in Musiktheorie und Komposition ab. Das Kompositionsstudium setzte er anschließend bei György Ligeti fort. 1977 wurde er Dozent an der Hamburger Musikhochschule und Assistent Ligetis, wobei er dessen Studenten in den traditionellen Disziplinen Harmonielehre, Kontrapunkt und Instrumentation unterrichtete. 1988 wurde Schultz Professor für Musiktheorie und Komposition. Schultz hat drei Bücher sowie zahlreiche Aufsätze zu Fragen der Musikästhetik und -philosophie veröffentlicht. Für sein kompositorisches Schaffen wurde er mehrfach preisgekrönt; so erhielt er unter anderem das Bach-Preis-Stipendium der Stadt Hamburg (1976), den Stuttgarter Förderpreis (1977), den Walter-Scheel-Preis Solingen (1984) und den Kulturpreis des Kreises Pinneberg (1994). Gastvorträge führten ihn nach Youngstown (Ohio/USA), Zürich, Wien, Prag, Aarhus und in zahlreiche deutsche Städte. Schultz ist als Komponist und Theoretiker einer evolutionären Ästhetik und einem ganzheitlichen Menschenbild verpflichtet. Gestaltungselemente der abendländischen Tradition verwendet und transformiert er in seiner Musik ebenso wie solche der Moderne und außereuropäischer Kulturen. Für die Musikentwicklung im 21. Jahrhundert sieht er noch Chancen eines echten Fortschritts im Streben nach einer integralen Musiksprache, welche die Musikstile verschiedener Zeiten und Kulturen zur Synthese bringt. Marksteine zur Verwirklichung dieses Ideals waren für ihn selbst beispielsweise die Verbindung von Atonalität und Tonalität in seiner Oper Sturmnacht (UA 1987, Nürnberg), die Verarbeitung persischer Kunstmusik in der Kammersymphonie Die Sonne von Tabriz (UA 1998, Halle) oder der interkulturelle Stilpluralismus seiner 1997 in Kassel uraufgeführten Oper Achill unter den Mädchen (jede Person wird darin durch eine andere Musikkultur charaktierisiert). Als Musikphilosoph steht Schultz in Opposition zu jener abstrakten Avantgarde, die den „Materialfortschritt“ (im Sinne Adornos) zum Dogma erhoben hat. Er betrachtet Musik als Sprache, die auch für ein breiteres Publikum verstehbar sein sollte und die emotional berühren darf. Als Brücke zum Hörer dient ihm nicht selten ein außermusikalisches Thema oder Bild. Gleichzeitig ist die Musik des Ligeti-Schülers Schultz durchaus komplex gestaltet und durch die ihr eigene „Spiritualität“ auch geistig anspruchsvoll (Schultz bezeichnet fast alle seine Kompositionen als „spirituelle Musik“). Zu seinen Hauptwerken zählen seine Opern – insbesondere die beiden abendfüllenden Bühnenwerke Sturmnacht und Achill unter den Mädchen – sowie die großorchestralen Symphonien und Konzerte. Seine Musikphilosophie hat er 1997 unter dem Titel Damit die Musik nicht aufhört… in Buchform veröffentlicht; über seine Kompositionstechnik gibt er Auskunft im 2001 erschienenen Buch Das Ineinander der Zeiten. Kompositionstechnische Grundlagen eines evolutionären Musikdenkens.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.wolfgangandreasschultz.de/  

 

7.9. Laura CAROL wird 95

Die Sängerin, deren eigentlicher Name Laura Cagol war, erhielt zunächst seit 1943 eine Ausbildung als Violinistin, ging dann aber zum Gesangstudium über, das in Bozen (Südtirol) stattfand. 1950 debütierte sie in Spoleto als Traviata und trat noch im gleichen Jahr am Teatro Comunale von Bologna als Liu in Puccinis »Turandot« auf. 1951 hörte man sie an der Oper von Rom als Monica in »La Fiamma« von O. Respighi und als Vivetta in »L’Arlesiana« von Cilea, 1954 als Chiarella in »Margherita da Cortona« von Licinio Refice, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom 1952 als Micaela in »Carmen«. 1952 auch am Teatro San Carlo Neapel und am Teatro Comunale Mantua aufgetreten. 1953 gastierte sie am Opernhaus von Kairo, 1955 beim Festival von Beirut. Nachdem sie 1953 den bekannten italienischen Bariton Giangiacomo Guelfi (1924-2012) geheiratet hatte, gab sie ihre vielversprechende Karriere auf. Von ihren Bühnenpartien sind noch die Desdemona in Verdis »Otello«, die Mimi in »La Bohème« und die Lena in »Ave Maria« von S. Allegra zu erwähnen; sie wirkte 1951 an der Oper von Rom in der Uraufführung der Oper »Ecuba« von Rigacci mit.

 

8.9. Manfred EQUILUZ wird 60

 Er studierte Querflöte und Gesang. Opernverträge führten ihn nach Aachen, Rotterdam, Wiesbaden, Liège, Klagenfurt und in Wien an die Kammeroper, die Neue Oper Wien und die Volksoper. An diesen Theater konnte er viele Rollen einstudieren, wie den Frantz in „Hoffmanns Erzählungen“, den Beppo im „Bajazzo“, den Peter Iwanow in „Zar und Zimmermann“, den Victorin in Korngolds „Die tote Stadt“ und den Monostatos in der „Zauberflöte“. In der Volksoper Wien sang er Partien wie den Don Curzio in „Figaros Hochzeit“, den Flaut in Brittens „Sommernachtstraum“ und den Zorn in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Seit 2004 war er für mehrere Jahre als Gast an der Staatsoperette Dresden engagiert. Zu seinem Konzertrepertoire gehören neben den geläufigen Messen und Oratorien auch das „Stabat Mater“ von Antonín Dvorak, die „Missa da Gloria“ von Puccini, das „Lied von der Erde“ von Gustav Mahler, sowie Werke der Moderne. Manfred Equiluz leitet seit 1990 eine Sologesangsklasse am Wiener Konservatorium.

 

8.9. Cleopatra CIURCA wird 65


Als Carmen

 Nach ihrem Gesangstudium und ersten Auftritten in ihrer rumänischen Heimat kam sie seit dem Beginn der achtziger Jahre zu einer großen internationalen Karriere. 1981 gastierte sie in Reggio Emilia in Rossinis »Il Turco in Italia«, in Dublin als Carmen. 1982 trat sie am Theater von Piacenza auf, 1983 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Eboli in Verdis »Don Carlos« und bei den Festspielen von Orange als Laura in »La Gioconda« von Ponchielli. 1984 gastierte sie an den Opernhäusern von Bordeaux und Nancy als Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Adalgisa in »Norma«. Bereits 1984 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, an der sie als Antrittsrolle die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky sang. Bis 1989 sang sie dort in insgesamt 16 Vorstellungen auch die Maddalena im »Rigoletto« und die Marina im »Boris Godunow«. 1985 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Oper »Le Roi d’Ys« von Lalo. An der San Francisco Opera gastierte sie  1985 als Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und 1988 als Laura. 1986 gastierte sie an der Oper von Washington, in Avignon und an der Oper von Monte Carlo (Principessa di Bouillon). 1986 sang sie an der Mailänder Scala die Amneris in Verdis »Aida«. 1987 brachte ihr englisches Debüt in einer konzertanten Aufführung von »Adriana Lecouvreur« in London; sie sang 1987 am Opernhaus von Toulon, 1988 in Toulouse, 1989 in Detroit und dann 1990 bei der Connecticut Opera die Carmen, 1988 an der Grand Opéra Paris die Marina. Auch als Konzert- und Oratoriensolistin kam sie zu einer Karriere auf internationalem Niveau.

Schallplatten: Decca (vollständige Aufnahme »Adriana Lecouvreur«).

 

8.9. Veronika KINCSES wird 70

Sie besuchte die Musikakademie von Budapest und vervollständigte ihre Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom bei Gianna Pederzini. 1971 gewann sie den A. Dvorák-Concours in Prag. Seit 1973 gefeiertes Mitglied der Nationaloper Budapest (Debüt als Zerline im »Don Giovanni«). Hier trat sie in einem sehr umfangreichen Repertoire auf, das neben Koloraturrollen auch Aufgaben aus dem lyrisch-dramatischen Fach aufzuweisen hatte. So sang sie die Norma, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Elvira in »Ernani« und die Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi, die Nedda im »Bajazzo«, die Mimi in Puccinis »La Bohème«, die Adriana Lecouvreur in der gleichnamigen Oper von Cilea, die Micaela in »Carmen«, die Sulamith in der »Königin von Saba« von Goldmark und eine Vielzahl weiterer Partien. Sie gastierte in den Musikzentren in ihrer ungarischen Heimat, aber auch im Ausland, u.a. 1982 an der Wiener Staatsoper als Butterfly, 1984 an der Connecticut Opera in Stamford ebenfalls als Butterfly, 1985 an der Deutschen Oper Berlin, 1986 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Donna Elvira im »Don Giovanni« und in Montreal in Puccinis »Suor Angelica«. 1987 hörte man sie am Teatro Colón Buenos Aires als Silvana in »La Fiamma« von O. Respighi, 1989 in Pittsburgh als Butterfly. Nachdem sie 1986 an der Budapester Oper als erste Wagner-Partie die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« übernommen hatte, wurde sie auch als Wagner-Interpretin bekannt. Am 27.1.1994 wirkte sie in Montpellier in der Uraufführung der Oper »Marie de Montpellier« von René Koering mit. Auch als Konzertsopranistin kam sie zu einer Karriere auf internationaler Ebene. 1980 wurde sie mit dem Kossuth-Preis ausgezeichnet.

Viele Schallplatten der ungarischen Marke Hungaroton: Sulamith in der »Königin von Saba«, »Il ritorno di Tobia«, »La fedeltà premiata« und »Der Apotheker« von J. Haydn, geistliche Musikwerke des gleichen Meisters, Lieder von Bellini, Ungarische Krönungsmesse und Missa solemnis (Graner Messe) von F. Liszt, Oratorium »Christus«, ebenfalls von Liszt, »Medea« von Cherubini, »Il pittore Parigino« von Cimarosa, Titelrolle in »Madame Butterfly«, »Maria Egiziaca« von O. Respighi, Euridice in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, Olga in »Fedora« von Giordano, Te Deum von Charpentier. Auf Supraphon-Opus Mimi in »La Bohème«, weitere Aufnahmen auf Arts.

 

8.9. Peter STRUMMER wird 70

Seine Familie wanderte, als er Kind war, nach Winnipeg (Manitoba, Kanada) aus. Er kam später in die USA, wo er auch seine Ausbildung zum Sänger am Cleveland Institute of Music erhielt. 1972 debütierte er in Atlanta City als Antonio in »Le nozze di Figaro«. Er hatte erste Erfolge in Nordamerika, wo er u.a. bei der Minnesota Opera Company, an den Opern von Santa Fé und San Francisco (1975-77 u.a. als Betto in »Gianni Schicchi«, als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«, als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und als Sciarrone in »Tosca«) auftrat. Er ging dann nach Europa und war in den Jahren 1978-85 an den Theatern von Heidelberg und Linz (Donau) engagiert. Im März 1985 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, dort trat er auch 1989 in der Partie des Dansker in Benjamin Brittens »Billy Budd« auf. In Miami hörte man ihn als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Bartolo in »Le nozze di Figaro« und als Mesner in »Tosca«, an der San Francisco Opera 1996-2006 u.a. als Frank in der »Fledermaus«, als Benoit und als Alcindoro in »La Bohème«, als Bogdanovitch in Lehárs »Die lustige Witwe«, als Mesner, als Antonio in »Le nozze di Figaro« und als Bertrand in Tschaikowsky »Die Jungfrau von Orléans«, in Houston/Texas in »Le Comte Ory« von Rossini, bei der Canadian Opera Company als Leporello im »Don Giovanni«, als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino« und 1989-90 als Bartolo und als Faninal im »Rosenkavalier«, in Santa Fé als Faninal, bei der Baltimore Opera als Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, bei der Portland Opera als Faninal wie als Bartolo (»Le nozze di Figaro«). In der Saison 1989-90 gastierte er an der Oper von Dallas als Baron Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe« mit Joan Sutherland in der Titelrolle, in Philadelphia als Fabrizio in »La gazza ladra« von Rossini, in Milwaukee als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, in San Diego als Don Alfonso, in Montreal als Faninal. 1991 sang er in Cincinnati, 1992-93 in Toronto den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1995 in Milwaukee den Mesner, in Washington den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Auch als Konzertsänger bekannt geworden. Verheiratet mit der bekannten amerikanischen Sopranistin Linda Roark-Strummer.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.peterstrummer.com/

 

8.9. Reinbert de LEEUW wird 80

Er studierte Klavier und Musiktheorie am Amsterdamer Konservatorium und Komposition bei Kees van Baaren am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Er ist fester Dirigent des Schönberg Ensembles sowie des Rotterdams Philharmonisch Orkest und der Orchester des Niederländischen Rundfunks. Darüber hinaus war er an Produktionen der Nederlands Opera in Amsterdam sowie des Ensembles der Nationalen Reisopera in Enschede beteiligt und dirigierte unter anderem Strawinskys »The Rake’s Progress« und Andriessens »Rosa«. De Leuuw war künstlerischer Leiter des Aldeburgh-Festivals (1992) sowie des Tanglewood-Festivals of Contemporary Music (1994-98). Außerdem war er künstlerischer Leiter für Konzertreihen mit moderner und zeitgenössischer Musik am Sydney Symphony Orchestra. Viele Jahre war Reinbert de Leeuw am Koninklijk Conservatorium in den Haag tätig und arbeitet mit der Universität Yale zusammen. Er wurde für seine künstlerischen Tätigkeiten unter anderem zum Ehrendoktor der Universität Utrecht ernannt (1994) sowie mit dem größten niederländischen Musikpreis, dem 3M-Laureat ausgezeichnet.

 

8.9. Fabio GIONGO wird 90

Er studierte zunächst Tierheilkunde an der Universität von Genua. Nachdem man seine schöne Stimme entdeckt hatte, ließ er diese bei Magenta in Genua ausbilden und setzte seine Studien bei Cascioli in Rom und bei Mavietta in Mailand fort. Er debütierte 1948 in Genua als Colline in »La Bohème«, den er auch u.a. 1952 an der Oper von Monte Carlo übernahm. 1953-57 war er Mitglied der Königlichen Oper von Gent in Belgien, 1957-60 wirkte er sehr erfolgreich am Hessischen Landestheater in Wiesbaden. 1960 wurde er an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet, der er bis 1968 angehörte. Seit 1968 für mehr als 25 Jahre Mitglied des Opernhauses von Nürnberg, wo er sehr beliebt war. Man schätzte ihn hier in den großen heldischen Partien der italienischen Opernliteratur, vor allem als Verdi-Interpreten. Seine besondere Glanzrolle war der Titelheld in Mozarts »Don Giovanni« dazu sang er aber auch Wagner-Heroen wie den Fliegenden Holländer. Er war bis 1994 am Opernhaus von Nürnberg engagiert. Seit 1970 trat er wieder an italienischen Bühnen auf; so war er in der Saison 1973-74 in Florenz sehr erfolgreich. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Wien (1966 als Morone in »Palestrina« von H. Pfitzner), Berlin (1960), Hamburg und München, am Opernhaus von Köln, am Stadttheater von Basel, am Teatro Colón Buenos Aires (1967), an den Opern von Antwerpen und Kairo und an französischen Theatern. 1960 sang er am Opernhaus von Zürich die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. Aus seinem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, der Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, der Alfonso in Donizettis »Lucrezia Borgia«, der Macbeth von Verdi, der Jago im »Otello«, der Amonasro in »Aida«, der Scarpia in »Tosca«, der Titelheld in Verdis »Simon Boccanegra«, der Golaud in »Pelléas et Mélisande«, der Don Pizarro im »Fidelio«, der Telramund im »Lohengrin«, der Gunther in der »Götterdämmerung«, der Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert, die Titelrollen in »Cardillac« von Hindemith und »Lear« von Aribert Reimann.

Schallplatten: Eurodisc (Querschnitt durch »Don Giovanni« in deutscher Sprache).

 

9.9. István BERCZELLY wird 80

Er erhielt seine Ausbildung durch Laszló Jambor und Rezsö Feleki in Budapest und debütierte 1967 am Opernhaus von Debrecen als Titelheld im »Don Giovanni« von Mozart. Bis 1970 wirkte er an diesem Theater. Dann wurde er an die Nationaloper Budapest berufen, zu deren Ensemble er mehr als zwanzig Jahre gehörte. Er gestaltete dort Partien aus den unterschiedlichsten Bereichen, darunter den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, den Basilio in »La Fiamma« von Resphighi, den Valentin im »Faust« von Gounod, den Capulet in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, den Schaklowity in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Wotan im »Rheingold«, den Gunther in der »Götterdämmerung«, den Jago in Verdis »Otello«, den Scarpia in »Tosca« und den Titelhelden in der Oper »Samson« von Sandór Szokolay. 1987 wirkte er an der Budapester Oper in der Uraufführung einer weiteren Oper des ungarischen Komponisten S. Szokolay »Ecce Homo« mit, 1991 in der von Ferenc Farkas’»Egy úr Velencéböl« (»Ein Herr aus Venedig«). 1998 sang er an der Budapester Oper den Hagen in der »Götterdämmerung«.

Wahrscheinlich sind Aufnahmen seiner Stimme auf Qualiton-Hungaroton vorhanden.

 

10.9. Michael SCHØNWANDT wird 65

Bildergebnis für michael schönwandt
In der Wiener Staatsoper. Foto: Barbara Zeininger

Er war von 2000-2011 Musikdirektor der Königlichen Kapelle und der Königlich Dänischen Oper in Kopenhagen, mit der er schon seit 1979 eng verbunden ist. Mit Beginn der Saison 2010/11 übernahm er die Leitung der Niederländischen Radio-Kammerphilharmonie. Er war Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters (1992-98) und Erster Gastdirigent des Théâtre de la Monnaie in Brüssel (1984-87), des Dänischen Nationalen Radio-Symphonieorchesters (1987-2000) sowie des Königlich Philharmonischen Orchesters Flandern und ist derzeit Erster Gastdirigent an der Staatsoper Stuttgart. Seit 2015 ist er Chefdirigent des Opéra Orchestre de Montpellier mit laufendem Vertrag bis 2021.
Zusätzlich zu seiner engen Verbindung zur Kopenhagener Oper dirigierte Michael Schønwandt weltweit an führenden Opernhäusern: Royal Opera House Covent Garden in London, Théâtre de la Monnaie in Brüssel, Wiener Staatsoper (1990-2015 insgesamt 42 Vorstellungen der Opern Otello, Elektra, Tosca, La Bohème, Don Giovanni, Salome, Der fliegende Holländer, Fidelio, Die Zauberflöte und La Traviata), Opéra National de Paris (1985-2017 Alceste, Macbeth, Salome, Elektra, Das schlaue Füchslein, Lulu, Così fan tutte, Ariadne auf Naxos, Wozzeck), Opéra de Nice, Staatsoper Stuttgart, Deutsche Oper Berlin, Kölner Oper sowie in Bayreuth (Die Meistersinger von Nürnberg). Sein Repertoire umfasst unter anderem Werke wie Le nozze di Figaro, Die Entführung aus dem Serail, Idomeneo, Parsifal, Tannhäuser, Der Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde, Lohengrin, Simon Boccanegra, Falstaff, Eugen Onegin, Pique Dame, Turandot, Les Troyens, Der Rosenkavalier, Die Frau ohne Schatten, Jenufa, Le Grand Macabre sowie Maskarade von Carl Nielsen. Als international gefragter Konzertdirigent leitete er u.a. die Berliner und die Wiener Philharmoniker, die Wiener Symphoniker und das RSO Wien, Royal Concertgebouw Orchestra, das Philharmonia Orchestra London, das London Philharmonic Orchestra, das London Symphony Orchestra (unter anderem mit allen Klavierkonzerten von Beethoven mit Alfred Brendel als Solisten), das Orchestra of the Age of Enlightenment, das BBC Symphony Orchestra, das Hallé Orchestra, das Israel Philharmonic Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das SWR Sinfonieorchester Freiburg-Baden Baden, die Düsseldorfer Symphoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, die Dresdner Philharmoniker, das Staatsorchester Stuttgart, die Essener Philharmoniker, das Budapest Festival Orchestra, das Orchestre de la Suisse Romande in Genf, das Orchestre National de Lyon, das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, Rotterdam Philharmonic, das Nederlands Philharmonisch Orkest sowie weitere Orchester in Bonn, Zürich, Stockholm, Oslo, Graz und Rom. Sein besonderes Interesse für dänische Musik spiegelt sich in Gesamtaufnahmen der Symphonien von Carl Nielsen, Niels Gade and Christopher Weyse wider. Erstaufführungen dänischer Komponisten beinhalten die Oper The Handmaid’s Tale von Poul Ruders, die mittlerweile auch in einer preisgekrönten CD-Einspielung unter seiner Leitung vorliegt. Uraufführungen von Werken nicht-dänischer Komponisten inkludieren u.a. das dritte Violinkonzert von Hans Werner Henze (mit dem Berliner Sinfonie-Orchester) oder ‚…concertante…‘ von György Kurtág, welches 2003 in Kopenhagen mit dem Dänischen Nationalorchester uraufgeführt wurde. Mit dem Dänischen Nationalen Radio-Symphonieorchester hat Schønwandt zahlreiche Werke eingespielt, darunter eine international vielbeachtete Einspielung von Strauss’ Salome (erschienen 1999). Diese Aufnahme wurde vom Gramophone Magazine als die beste je existierende Einspielung von Salome bezeichnet. 2008 erschienen DVDs mit Der Ring des Nibelungen sowie Maskarade aufgenommen an der Königlichen Oper Kopenhagen.

10.9. Die ungarische Sopranistin Mária TAKÁCS wird 70

 

10.9. Peter OLESCH wird 80

 Er studierte zunächst an der Volkshochschule in Freital (Sachsen), dann war er an der Musikhochschule von Dresden Schüler des bekannten Wagnersängers Rudolf Bockelmann; dazu auch Ausbildung durch die Pädagogin Elsbeth Plehn. Er debütierte 1963 an der Staatsoper Berlin als flandrischer Deputierter in Verdis »Don Carlos«. Darauf kam es zu einer über 20-jährigen Tätigkeit an diesem Institut. Er sang hier wie auch bei Gastspielen, die er größtenteils innerhalb des Ensembles der Berliner Staatsoper absolvierte, vor allem Partien aus dem Spiel- und Charakterfach, wobei er ein breit angelegtes Repertoire beherrschte. 1982 hörte man ihn an der Staatsoper Berlin, 1989 am Opernhaus von Leipzig als Titelhelden im »Don Pasquale«. 1977 wirkte er an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »R. Hot« von Friedrich Goldmann mit. Weitere Bühnenpartien: Masetto im »Don Giovanni«, Bartolo im »Barbier von Sevilla«, Monterone im »Rigoletto«, König in »Aida«, Pistol im »Falstaff«, van Bett in »Zar und Zimmermann«, Alberich im Nibelungenring, Alfio in »Cavalleria rusticana«, Mesner in »Tosca«, Waarlaam im »Boris Godunow«, Rangier in »Die Teufel von R. Loudun« von Penderecki. Angesehener Konzertsänger.

Schallplatten: Eterna (»Herr Puntila« und »Einstein« von P. Dessau, Querschnitt »Esther« von Robert Hanell), RCA (»Rigoletto«).

10.9. Der italienische Bariton Ledo FRESCHI wird 90

11.9. Slobodan STANKOVIĆ wird 70

Er studierte in Belgrad Gesang und debütierte dort 1973. Er wurde dann an die Nationaloper Belgrad berufen, an der er zu einer erfolgreichen Karriere kam. 1981 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Orpheus im 20. Jahrhundert« von B. Bialinski in der Titelrolle mit. Zu seinen Glanzrollen gehörten der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Silvio im »Bajazzo« und der Marcello in Puccinis »La Bohème«. Weitere Erfolge kamen durch Gastspiel- und Konzertauftritte zustande.

Schallplatten: Jugoton.

 

11.9. Andrée FRANCOIS wird 80

Zuerst am Konservatorium von Nancy Schülerin von Mme. Mairot-Jacquot, dann von Jean Giraudeau in Paris und von Ettore Campogalliani in Mailand. Nachdem sie bereits 1965 in Lüttich einen Belcanto-Gesangwettbewerb gewonnen hatte, debütierte sie 1967 an der Opéra de Wallonie von Lüttich als Musetta in Puccinis »La Bohème«. Sie blieb Mitglied dieses Hauses und gastierte von Lüttich aus an den Opern von Brüssel, Bordeaux, Marseille, Rouen, Nizza und Toulouse, an den Nationalopern von Athen (1974/75 als Mimi in »La Bohème«) und Bukarest. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1980-82 in insgesamt 6 Vorstellungen als Micaela in »Carmen«, als Nedda im »Bajazzo«, als Mimi und als Donna Elvira im »Don Giovanni«, im Palais des Sports Paris 1981 und an der Staatsoper München 1984 als Micaela. Im gleichen Jahr in Lüttich als Manon von Massenet und im Wiener Konzerthaus mit dem Sopran-Solo im Requiem von Gabriel Fauré sehr erfolgreich. An der Hamburger Staatsoper gastierte sie als Donna Elvira und als Marguerite im »Faust« von Gounod. Auch an der Berliner Staatsoper, in Montreal, Vancouver und Lausanne als Gast aufgetreten. 1988 großer Erfolg im Palais des Sports in Lüttich als Liu in Puccinis »Turandot«, 1989 an der dortigen Opéra de Wallonie als Nedda, 1991 als Louise in der Oper gleichen Namens von Charpentier. Eine der bedeutendsten lyrischen Sopranistinnen des französischen Sprachraumes ihrer Generation, deren Repertoire eine Fülle von Aufgaben aus der gesamten Opernliteratur enthielt. Sie wirkte auch in Opernaufnahmen des belgischen Fernsehens mit.

Schallplatten der belgischen Marke Alpha, darunter die vollständige Oper »Lucille« von Grétry; auf Perron eine Arien-Platte.

 

11.9. Michael LI-PAZ wird 80

Er studierte im Opernstudio von Haifa bei den Pädagogen Metzger und Theo Bloch und debütierte 1970 in Israel als Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«. Mit Hilfe von Stipendien konnte er seine weitere Ausbildung in den USA vornehmen, wo er an der Juilliard School New York durch die berühmten Bassisten Alexander Kipnis und Giorgio Tozzi unterrichtet wurde. Am Curtis Institute of Music Philadelphia war er Schüler von Max Rudolf. In Nordamerika kam er dann zu einer erfolgreichen Bühnenkarriere an der Oper von Philadelphia, an der City Opera New York und an anderen Opernhäusern; dazu unternahm er von seinem Wohnsitz Philadelphia aus Konzertreisen. Aus seinem Rollenrepertoire für die Opernbühne verdienen Partien wie der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Bartolo wie der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Titelheld in Donizettis »Don Pasquale«, der Ochs im »Rosenkavalier« von R. Strauss und der Ramfis in Verdis »Aida« Erwähnung. 1985 sang er in Ontario (California) den Kardinal in Aufführungen von Halévys »La Juive«. Neben seinem gesanglichen Können bewunderte man sein gewandtes Bühnenspiel, namentlich in Aufgaben für Bass-Buffo.

 

12.9. Luis LIMA wird 70

LUIS LIMA zum 70er (von Bernd Schmickl

 Er wurde am 12.9.1948 in Cordoba/ Argentinien als Sohn einer gehobenen Mittelstandsfamilie geboren. Früh zog es ihn zum Theater, zunächst aber nicht vordringlich zur Oper. Seine Leidenschaft dafür weckten auch seine gr. Lehrer Carlos Guichandut, Gina Cigna und auch Gino Bechi, der eine ganze Generation hervorragender Interpreten zu formen wusste.

 1973 schließlich gab Luis Lima gegen den Willen seiner Lehrerin Gina Cigna sein Operndebüt am Teatro San Carlos in Lissabon als Turiddu in „Cavalleria rusticana“. Diese Rolle sollte ihn eine Karriere lang und besonders in Wien begleiten.

Mit dieser Rolle, dem Josè in Carmen und dem Don Carlo werden ihn in Wien und andernorts noch Generationen von Opernfreunden im Gedächtnis behalten.

 Recht klein gewachsen machte er seine Erscheinung allerdings mit blendendem Aussehen, einer grandiosen Stimme und bis dahin kaum gesehenem natürlichem Schauspiel wett. In Frankfurt schrieb ein Kritiker nach einem „Maskenball“ einmal: „Der Junge bewegt sich auf der Bühne, dass John Travolta blass werden würde vor Neid“.

Opernfreunde der jüngeren Vergangenheit werden sich an seine Bewegungskunst, seinen Einsatz (selbst mit Gips am Unterarm bei der „Cavalleria“-Premiere“) und 100%ige Hingabe an jedem einzelnen der über 160 Abende, die er an der Staatsoper gesungen hat, erinnern.

Doch auch seine stimmliche Beherrschung ist einer Huldigung wert. Lima war einer jener Tenöre, der von Natur aus eine freie blendende Höhe und immense Stimmschönheit sein Eigen nennen durfte (er war neben Pavarotti, Dvorsky, Aragall und ein paar wenigen anderen ein Rodolfo, der das C in der Arie tatsächlich sang, ohne auf die alternative Transposition zurückgreifen zu müssen), darüber hinaus beherrschte er ein exzellentes Legato, konnte elegant phrasieren und hatte Substanz in allen Registern- ein echter lyrico spinto der alten Schule.

Was ihm leider Zeit seines aktiven Sängerlebens plagte, war ein starkes Bronchialasthma, was ihn öfters zu Absagen bewegte. Ältere Besucher werden sich daran erinnern, dass er vor allem in Wien 3x während einer Vorstellung abbrechen musste.

Mit diesem Manko zu leben, war für einen allerersten Tenor seiner Generation eine wahre Bürde.

Oft hört man auf Aufnahmen die dadurch gutural gefärbte, oft auch belegte Stimme.

Aber seine hervorragende Atemtechnik und Disziplin ließen ihn oft dieses Manko vergessen.

Tiefe Atemstütze und ein nahezu unendlich langer Atem singen Zeugen seiner Kunst. Phrasen, für die andere Kollegen 2-3x atmen mussten, sang er mühelos auf einem Atem. Besonders bei „Recondita armonia“, aber auch in etlichen Donizetti-Opern fiel mir das immer auf.

Und er war für viele derjenige unter den großen Tenören seiner Zeit, der wie kein anderer Gefühl durch seine Stimme ausdrücken konnte. Das war auch sein großes Anliegen, denn er wollte die dargestellten Charaktere so wahrhaftig wie möglich seinem Publikum vermitteln. In seinen Bann schlug er auch viele Kolleginnen, die sehr gern oder am liebsten mit ihm als Partner auf der Bühne standen, so z.B. Mara Zampieri, Ileana Cotrubas oder Agnes Baltsa.

Sein ganz großer Mentor jedoch wurde Jean Pierre-Ponnelle, dessen Lieblingstenor Luis Lima zeitlebens war. Er protegierte den jungen Sänger ab Mitte der 70er Jahre, nahm ihn zu Neuproduktionen nach Strasbourg und Köln als Bedingung mit.

Die Saison 77/78 brachte dann Luis Limas ganz großen Durchbruch mit den Debüts an der Scala, der Met, München, am Liceo etc.

Relativ spät debütierte er dann 1981 erst an der Wiener Staatsoper (als Edgardo neben der Gruberova als Lucia), aber daraus sollte eine ganz große Liebe zwischen ihm und dem Publikum für mehr als 2 Jahrzehnte entstehen.

In Wien ist Luis Lima letztmals 2011 als Sou Chong im „Land des Lächelns“ an der Wiener Volksoper aufgetreten.

Ich denke oft mit Wehmut an ihn und viele seiner Kollegen wie Aragall, Dvorsky, Giacomini und andere zurück, von deren Kunst man in der heutigen Opernwelt nur mehr träumen kann.

Danke an Luis Lima, der stets ein persönlich völlig uneitler und bescheidener Mensch gewesen ist, dass er die Oper für mehrere Generationen reicher und wahrhaftiger gestaltet hat!

 Übrigens, die Rolle, die in Luis Limas Karriere die Schicksalsrolle schlechthin spielte, war der Riccardo im „Maskenball“. Hier vier unterschiedliche Aufnahmen, durchaus auch in sehr unterschiedlicher -dem Asthma geschuldeter- Abendverfassung, die sich in einem Zeitrahmen von 30 Jahren erstreckten:

https://www.youtube.com/watch?v=nx5-8juT7_c

Weiteres Biographisches zu Luis Lima:

Er erhielt seine Ausbildung in der Opernschule des Teatro Colón Buenos Aires und konnte sie mit Hilfe eines Stipendiums seit 1970 in Madrid fortsetzen. Zu seinen Lehrern gehörte in Buenos Aires Carlos Guichandut, später in Mailand noch Gina Cigna. 1972 Preisträger beim internationalen Gesangwettbewerb von Toulouse, 1973 beim Concours Francisco Viñas. Er debütierte 1974 am Teatro San Carlos Lissabon als Turiddu in »Cavalleria rusticana«. Er nahm dann ein Engagement am Stadttheater von Mainz an und hatte bei Gastspielen an den Staatsopern von Stuttgart und Hamburg wie auch an der Deutschen Oper Berlin große Erfolge. 1975 sang er seine besondere Glanzrolle, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, am Théâtre d’Avignon. Als Faust von Gounod debütierte er 1977 sowohl an der Mailänder Scala als auch an der Bayerischen Staatsoper München. An der Opéra du Rhin Straßburg hörte man ihn als Rodolfo in »La Bohème« und als Cavaradossi in »Tosca«, den er auch an der Deutschen Oper Berlin sang. Auch an Theatern in Spanien kam er zu großen Erfolgen, u.a. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Faust in »Mefistofele« von Boito. Zusammen mit der großen Primadonna Montserrat Caballé sang er in der New Yorker Carnegie Hall in »Gemma di Vergy« von Donizetti; dort wirkte er auch in konzertanten Aufführungen von Donizettis »Maria di Rohan« mit. Gastspiele in Paris, Genf (1981 als Vincent in »Mireille« von Gounod), Tokio (Verdi-Requiem unter H. von Karajan) und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1978 und 1985, u.a. als Pinkerton in »Madame Butterfly«). Seit 1981 (Debüt als Edgardo mit Edita Gruberova als Lucia) trat er regelmäßig als Gast an der Wiener Staatsoper auf, an der er bis 2003 in insgesamt 161 Vorstellungen 17 Partien vortrug, und zwar den Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, den Don Carlos von Verdi, den Rodolfo in »La Bohème«, den Pinkerton, den Turiddu, den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, den Don José in »Carmen«, den Macduff in Verdis »Macbeth«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss, den Alfredo in »La Traviata«, den Gustavo (Riccardo) in Verdis »Un ballo in maschera«, den Werther von Massenet, den Cavaradossi, den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, den Loris in »Fedora« von Giordano und den Stiffelio in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1978 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, an der er als Alfredo debütierte und bis 2001 in insgesamt 79 Vorstellungen auch als Herzog in »Rigoletto«, als Pinkerton, als Rodolfo in »La Bohème«, als Don José in einer Neuinszenierung von »Carmen« (als Partner von Maria Ewing), als Hoffmann, als Luigi in Puccinis »Il tabarro« und als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea (als Partner von Mirella Freni) erfolgreich auftrat. Bei den Salzburger Festspielen wirkte er 1984 als Macduff mit. Beim Maggio Musicale von Florenz gastierte er 1985 als Don Carlos von Verdi, 1986 als Riccardo in »Un Ballo in maschera«, 1993 als Don José. 1984 gastierte er am Opernhaus von Köln und 1986 am Teatro San Carlo Neapel als Don José. An der Covent Garden Oper London war er 1985 und 1991 (als Don José) zu Gast, bei den Salzburger Osterfestspielen 1988 als Cavaradossi, in San Diego 1985 als Hoffmann. 1986 gastierte er bei den Festspielen im finnischen Savonlinna als Don Carlos von Verdi. Er sang 1990 an der Staatsoper Hamburg und im gleichen Jahr in Buenos Aires den Titelhelden im »Faust« von Gounod. An der Oper von San Francisco gastiert er 1980-2000 als Pinkerton, als Rodolfo in »La Bohème«, als Don José, als Nemorino und als Faust von Gounod. Am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er 1996 als Don Carlos von Verdi, in Los Angeles als Pinkerton. 1998 hörte man ihn am Teatro Colón Buenos Aires als Cavaradossi, 1999 am Opernhaus von Zürich als Rodolfo in Verdis »Luisa Miller«. 1999 sang er am Teatro Colón Buenos Aires den Rodolfo in »La Bohème«, 2000 am Opernhaus von Zürich den Don José, 2001 sang er in Madrid nochmals den Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper. 2011 gab er an der Wiener Volksoper seine Abschiedsvorstellung als Sou Chong in der Lehár-Operette »Das Land des Lächelns«. – Er brillierte in erster Linie im italienischen Repertoire, namentlich in den Opern von Verdi und Puccini; auch erfolgreicher Konzertsänger. Zugleich begabter Maler und Schriftsteller (Verfasser von lyrischen Gedichten).

Schallplatten: CBS (»Gemma di Vergy« von Donizetti), Decca (»Le Roi de Lahore« von Massenet), Audios Valois (»Bohemios« von Amadeo Vives); Virgin-Video (»Carmen«), Thorn-Video (»Don Carlos« von Verdi), Decca-Video (»Così fan tutte«), Arthaus-Video (Don José in »Carmen«, Covent Garden Oper London).

 

13.9. Ruben BROITMAN wird 65

 Nach anfänglichen Studien in seiner Geburtsstadt Mexico City studierte er weiter an der Juilliard School of Music in New York. Bereits während dieser Zeit gastierte er im American Opera Center in verschiedenen Partien, u.a. als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Ferrando in »Così fan tutte«, als Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«, als Vincent in »Mireille« von Gounod, in »I quattro rusteghi« von E. Wolf-Ferrari, in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und in der Offenbach-Operette »La Vie Parisienne«. Gegen Ende seiner Studienzeit nahm er an einer Tournee mit der Peter Brook-Inszenierung von »La Tragédie de Carmen« teil, die durch Deutschland, Italien und Japan führte. 1987 erfolgte dann sein offizielles Debüt beim Festival von Aix-en-Provence als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, eine Partie, die er dort 1990 wiederholte. Den Pedrillo sang er dann auch an den Opernhäusern von Lyon und Toulouse. Er gastierte in Montevideo und Nancy, auf Puerto Rico und bei der Sarasota Opera, am Opernhaus von Frankfurt a.M. und am Stadttheater von Freiburg i. Br. In der Spielzeit 1992-93 trat er am Opernhaus von Graz u.a. als Alfredo in »La Traviata« auf, 1993 in Freiburg als Percy in Donizettis »Anna Bolena« und als Don José in »Carmen«, 1993 bei den Festspielen von Bregenz als Ismaele wie als Abdallo in Verdis »Nabucco«. 1993 wurde er an die Wiener Staatsoper verpflichtet (Debüt als Bote in »Aida«). Hier blieb er bis 1997 im Engagement und sang in insgesamt 163 Vorstellungen u.a. den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Edmondo in Puccinis »Manon Lescaut«, den Raffaele in Verdis »Stiffelio«, den Oberpriester in Mozarts »Idomeneo« und die Doppelrolle Wagner/Nereo in »Mefistofele« von A. Boito. An der Wiener Volksoper sang er 1995 den Laërtes in »Hamlet« von A. Thomas. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, deren Mitglied er seit der Spielzeit 1997-98 war, hörte man ihn u.a. 1997 als Bajazet in »Tamerlano« von Händel und 1998 als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Er gastierte 1997 am Opernhaus der Stadt Bonn als Idomeneo von Mozart, 2001 am Nationaltheater Mannheim in der Titelrolle im »Werther« von Massenet,

2002 am Pfalztheater Kaiserlautern als Don Carlos von Verdi und am Theater Dortmund als Werther. In der Spielzeit 2005-06 sang er in Kaiserlautern den Cavaradossi in »Tosca«

Auch im Konzertsaal setzte er seine erfolgreiche Karriere in einem umfangreichen Repertoire fort.

 

13.9. František BALÚN wird 70

 Biographie des slowakischen Baritons auf Englisch:

https://hc.sk/en/hudba/osobnost-detail/2000-frantisek-balun

 

14.9. Wassilio JANULAKO wird 85

Der Künstler, dessen eigentlicher Name Wassilios Giannoulakos lautete, studierte am Nationalkonservatorium Athen und debütierte 1959 bei den Festspielen von Athen als Hohepriester in »Alceste« von Gluck. 1961 gewann er einen internationalen Gesangwettbewerb in Wien. Er wurde durch eine langjährige Karriere am Opernhaus von Köln bekannt, war aber auch der Staatsoper Stuttgart verbunden. Weiter sang er an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von Hamburg und München, an den Opernhäusern von Essen, Frankfurt a.M., Dortmund, Hannover, Karlsruhe, Nürnberg und Wuppertal. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1971-80 in insgesamt 16 Vorstellungen als Amonasro in »Aida«, als Don Giovanni, als Rigoletto, als Scarpia in »Tosca«, als Graf Luna im »Troubadour« und als Tonio im »Bajazzo«. Internationale Gastspiele in der Schweiz (Zürich, Basel, Bern), Frankreich (Toulouse), in den USA (1974 als Jago in Verdis »Otello« und 1976 als Alfio in »Cavalleria rusticana« an der San Francisco Opera) und Kanada. 1988 gastierte er beim Festival von Spoleto in »Jenufa« von Janácek, an der Oper von Philadelphia als Wassermann in »Rusalka« von Dvorák. 1990 sang er in Köln, 1992 am Teatro Bellini Catania den Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«. Er beherrschte ein weitläufiges Repertoire, das im Bereich der Oper vor allem dramatische Partien aufzuweisen hatte: den Don Pizarro im »Fidelio«, den Fliegenden Holländer, den Telramund im »Lohengrin«, den Amfortas im »Parsifal«, fast alle entsprechenden Partien in Verdi-Opern, den Grafen in »Figaros Hochzeit«, den Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Titelhelden in »Christophe Colomb« von Darius Milhaud, den Jochanaan in »Salome«, den Mandryka in »Arabella«, den Pandolfe in »Cendrillon« von Massenet (Köln, 1986) und den Escamillo in »Carmen«. Auch Betätigung als Konzertsänger wie als Pädagoge.

Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen (»Andrea Chénier«, »Otello« von Verdi).

 

16.9. Taru VALJAKKA wird 80

Sie arbeitete zunächst als Musiklehrerin und Chorleiterin in Helsinki, ließ dann aber ihre Stimme ausbilden. Gesangstudium bei Antti Koskinen in Helsinki, bei Gerald Moore in Stockholm und London, bei Erik Werba in Wien und bei Conchita Badia in Santiago de Compostela. Sie debütierte 1964 an der Oper von Helsinki als Donna Anna im »Don Giovanni«. Seitdem blieb sie Mitglied dieses Opernhauses. Sie gastierte an den Nationalopern von Budapest und Prag, an der Oper von Oslo und an der Komischen Oper Berlin. 1980 übernahm sie als Gast am Landestheater Kiel in der deutschen Premiere der finnischen Oper »Der Reitersmann« von Sallinen die Hauptrolle. Die gleiche Partie hatte sie 1975 bei der Uraufführung der Oper bei den Festspielen von Savonlinna, bei denen sie oft auftrat, gesungen. 1983 gestaltete sie diese Partie dann auch bei dem Gastspiel der Nationaloper Helsinki an der Metropolitan Oper New York. Bei den Festspielen von Savonlinna von 1983 sang sie die Senta in »Der fliegende Holländer«. Am 30.11.1978 wirkte sie an der Oper von Helsinki in der Uraufführung einer weiteren Oper von A. Sallinen, »Der rote Strich« (»Punainen viiva«), in der Partie der Riika mit, am 5.4.1984 am gleichen Haus in der von »The Damasc Drum« (»Silkkirumpu«) von Paavo Heininen (als Prinzessin). 1987 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Senta. Zu ihren Glanzrollen gehörten die Aida, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Mélisande, die Leonore im »Troubadour«, die Desdemona in Verdis »Otello« und die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die sie 1986 in Helsinki vortrug. 1996 übernahm sie bei den Festspielen von Savonlinna die Mezzosopranpartie der Mary in »Der fliegende Holländer«. 1999 sang sie bei den Festspielen von Savonlinna die Marthe im »Faust« von Gounod. Sie nahm am 6.11.1999 an der konzertanten Uraufführung der Oper »Mütter und Töchter« von Tapio Tuomela in der Almi Hall in Helsinki teil. Hervorragende Konzert- und Liedersängerin (Lieder von Sibelius).

Schallplatten: Finnlevy (Micaela in vollständiger »Carmen«), HMV (»Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), BIS (Lieder), Finlandia (integrale Opern »Juha« von Merikanto, »Silkkirumpni« von P. Heininen, »Der Reitersmann« und »Der rote Strich« von Sallinen).

 

16.9. Der japanische Dirigent Yoshinori KIKUCHI wird 80

 

16.9. Helena BADER wird 100

Sie erhielt ihre Ausbildung durch Emmy Feuge-Gleiss und durch E. Wack in München. An der Münchner Akademie der Tonkunst war sie Schülerin der großen Sopranistinnen Anna Bahr-Mildenburg und Emmy Krüger. 1940 fand sie ihr erstes Engagement am Stadttheater von Salzburg und blieb dort bis 1942. 1942-44 sang sie am Opernhaus von Brünn (Brno); nach dem Zweiten Weltkrieg war sie 1947-48 am Stadttheater von Mönchengladbach, 1947-48 am Staatstheater von Karlsruhe und 1950-52 am Staatstheater Hannover engagiert. Sie unternahm dann von ihrem Wohnsitz Hannover aus Gastspiele und Konzertauftritte, die ihr in der Schweiz, in Italien, Frankreich und Portugal Erfolge brachten. Bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 1957 gastierte sie als Siegrune in der »Walküre«. In ihrem Bühnenrepertoire fanden sich an erster Stelle dramatische und Wagner-Rollen.

Schallplatten: Period, MMS (Rezia im »Oberon« von Weber).

 

17.9. Manfred HONECK wird 60

 Er absolvierte seine musikalische Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seine Dirigentenlaufbahn begann er als Assistent von Claudio Abbado sowie als Leiter des Wiener Jeunesse Orchesters. Anschließend wurde er als erster Kapellmeister an das Opernhaus Zürich verpflichtet und erhielt dort 1993 den Europäischen Dirigentenpreis. Zu weiteren Stationen seiner Karriere zählen Leipzig und Oslo, wo er mit dem MDR Sinfonieorchester und dem Oslo Philharmonic zusammenarbeitete. 2000-06 war er Chefdirigent des Schwedischen Radio-Symphonieorchesters, 2008-11 sowie erneut 2013-16 erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie. Als Gastdirigent stand Manfred Honeck am Pult der führenden internationalen Klangkörper, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, das London Symphony Orchestra, das Orchestre de Paris, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, die Wiener Philharmoniker sowie alle großen Orchester der USA.

In der Saison 2017/18 dirigierte er das Neujahrskonzert des Shanghai Symphony Orchestra, kehrte zum Orchestre de Paris, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Danish National Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra und den Wiener Symphonikern zurück und setzte seine Zusammenarbeit mit dem New York Philharmonic, den Bamberger Symphonikern und dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia fort. Er ist seit der Saison 2008/09 Musikdirektor beim Pittsburgh Symphony Orchestra. Zur Würdigung seiner zehnjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit mit diesem Orchester gelangten im Laufe der Saison 2017/18 in drei seiner Pittsburgher Programme speziell für dieses Jubiläum komponierte Auftragswerke zur Aufführung. Das Orchester und sein Musikalischer Direktor erfahren auch international große Anerkennung. Gastspiele führen sie regelmäßig in die Musikmetropolen sowie zu den großen Festivals, darunter die BBC Proms, das Musikfest Berlin, das Lucerne Festival, das Rheingau Musik Festival, das Beethovenfest Bonn, das Grafenegg Festival, die Carnegie Hall und das Lincoln Center in New York. Eine enge Beziehung pflegen sie außerdem zum Wiener Musikverein. Manfred Honecks erfolgreiche Tätigkeit in Pittsburgh wird durch zahlreiche Einspielungen dokumentiert. Sämtliche Aufnahmen von Werken Beethovens, Mahlers, Schostakowitschs, Strauss’ und Tschaikowskis erhielten hervorragende Rezensionen und Auszeichnungen; die Einspielungen von Dvořáks 8. Symphonie, der von Manfred Honeck selbst konzipierten Symphonischen Suite aus Janáčeks Jenůfa sowie Bruckners 4. Symphonie wurden für den Grammy nominiert.

2007-11 wirkte Manfred Honeck als Generalmusikdirektor der Oper Stuttgart. Gastspiele führten ihn an die Semperoper Dresden, an die Komische Oper Berlin, an die Königliche Oper in Kopenhagen, zum White Nights Festival nach St. Petersburg und zu den Salzburger Festspielen. Er ist darüber hinaus seit über 20 Jahren künstlerischer Leiter der Internationalen Wolfegger Konzerte. Manfred Honeck wurde von mehreren US-amerikanischen Universitäten zum Ehrendoktor ernannt. Im Auftrag des österreichischen Bundespräsidenten wurde er 2016 mit dem Berufstitel Professor ausgezeichnet.

 

17.9. Barbara GUBISCH wird 80

Sie erlernte den Beruf einer Hebamme. Nachdem man auf ihre schöne Stimme aufmerksam geworden war, erfolgte deren Ausbildung durch J. Stieber in Weimar und durch Johannes Kemter in Dresden. Bühnendebüt 1969 am Stadttheater von Cottbus als Prinzessin Eboli im »Don Carlos« von Verdi. 1970 gewann sie einen nationalen Gesangwettbewerb für junge Opernsänger der DDR, dann den Enescu-Concours in Bukarest. Seit 1971 angesehenes Mitglied der Staatsoper von Dresden. Erfolgreiche Gastspiele an der Staatsoper Berlin, an den Opernhäusern von Leningrad und Bukarest, in Wiesbaden, Gelsenkirchen und an Theatern in Ostdeutschland. Sie sang auf der Opernbühne große Teile des Alt- und Mezzosopran-Repertoires in Opern von Verdi, R. Wagner, Tschaikowsky, Mussorgsky, Janácek und Wolf-Ferrrari bis hin zu modernen Meistern. Nicht weniger erfolgreiche Tätigkeit im Konzertfach.

Schallplatten: Eterna.

 

17.9. Renato FRANCESCONI wird 80

Er war zuerst als Innenarchitekt tätig, ließ dann aber seine Stimme durch Armando Piervenanzi in Rom ausbilden. Sein Debüt fand 1968 am Theater von Faenza als Manrico im »Troubadour« von Verdi statt. Es kam zu einer großen Karriere an den Bühnen von Triest, Rom, Palermo, auch bei den Festspielen in der Arena von Verona (1977 und 1982) und in den Thermen des Caracalla in Rom. 1978 Gastspiel an der Staatsoper Wien als Pollione in Bellinis »Norma«, 1979 an der Oper von Oslo als Otello, 1977 an der Oper von New Orleans als Ernani in der gleichnamigen Verdi-Oper, 1979 in Valencia und 1982 am Teatro San Carlos Lissabon. An der Griechischen Nationaloper Athen gastierte er in der Spielzeit 1980/81 als Manrico. Weitere Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires, an den Opern von Brüssel und Lüttich. In Frankreich war er in Lyon, Nizza, Straßburg, Toulouse und beim Festival von Orange zu Gast; auch in Basel und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg sowie in den USA in Hartford (Connecticut) erfolgreich aufgetreten. Sein Bühnenrepertoire umfasste eine Vielfalt von Partien aus dem italienischen Fach und reichte von lyrischen Aufgaben wie dem Herzog im »Rigoletto« oder dem Edgardo in »Lucia di Lammermoor« bis zu heroischen Partien wie dem Radames in »Aida«. Er hatte zugleich eine erfolgreiche Konzertkarriere.

Schallplatten: Bongiovanni (Mitschnitt einer Konzertveranstaltung).

 

18.9. Brian SCHEXNAYDER wird 65

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger hauptsächlich an der Juilliard Music School New York. Während seines Studiums sang er dort bereits Partien wie den Germont-père in Verdis »La Traviata«, den Renato in »Un ballo in maschera« und den Sharpless in »Madame Butterfly«. Er begann seine Karriere in erster Linie als Konzertsänger und gastierte nur gelegentlich bei Operngesellschaften in Nord- und Südamerika. Im Dezember 1980 debütierte er dann an der Metropolitan Oper New York als Silvio im »Bajazzo«. Bis 1991 hörte man ihn dort in insgesamt 207 Vorstellungen als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Theatermanager in »Les Mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc, als Marcello in Puccinis »La Bohème«, als Simonetto in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Mercutio in »Romeo et Juliette« von Gounod, als Ping in Puccinis »Turandot«, als Belcore in »L’Elisid d‘amore«, als Germont-père, als Sharpless, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Valentin im »Faust« von Gounod und als Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano. Nachdem er in seiner amerikanischen Heimat durch Gastspiele (New Orleans, 1979, 1993 als Ford in Verdis »Falstaff«; Cincinnati, 1985, 1987) und Konzerte bekannt geworden war, gastierte er  an der Grand Opéra Paris 1983 als Marcello und als Ford, 1988 als Valentin. 1982 war er bei den Festspielen von Spoleto, 1987 an der Oper von Nizza zu Gast, an der er 1990 als Renato auftrat, 1994 an der Oper von Cincinnati als Graf Luna im »Troubadour«, 1995 in Los Angeles als Sharpless.

 

19.9. Zygmunt KRAUZE wird 80

Er studierte Klavier bei Maria Wilkomirska und Komposition bei Kazimierz Sikorski an der Fryderyk Chopin Universität für Musik in Warschau. 1966-67 dank dem Stipendium der französischen Regierung studierte er in Paris bei Nadia Boulanger. Krauze debütierte als Solist 1963. 1967 gründete er „Warsztat Muzyczny“ (Musikalische Werkstatt), und trat mit der Gruppe 20 Jahre lang auf. Krauze trat auch als Solist mit vielen Orchestern und Dirigenten auf, wie Gary Bertini, Jan Krenz, Leif Segerstam, Kazimierz Kord, Kazuyoshi Akiyama, Bodan Wodiczko, Paul Zukofsky, Ernest Bour, Hans Zender, Jerzy Maksymiuk und Luca Pfaff. 1974-75 wohnte er in Berlin als Stipendiat von DAAD. 1982 auf Einladung von Pierre Boulez arbeitete er bei IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique – Forschungsinstitut für Akustik/Musik) in Paris. Er hielt Vorträge in vielen Städten Europas (Darmstadt, Basel, Stockholm), in den USA bei Indiana University in Bloomington, Yale University in New Heaven, Cornell University in Ithaca, University of Southern California in Santa Barbara, sowie in Japan (Tokyo, Osaka, Kone), Israel und Hongkong. 1996 wurde er zum Eminent Corresponding Professor an der Keimiung University (Taegu, Südkorea) berufen. 2002 wurde er Professor für Komposition an der Musikakademie in Lódz, 2006 an der Fryderyk-Chopin-Musikakademie in Warschau. Auf dem Kongress der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (ISCM) in Frankfurt 1977 wurde er zum Präsidenten gewählt, 1999 deren Ehrenmitglied. 2007 wurde er Offizier der französischen Ehrenlegion.

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.zygmuntkrauze.com/en/

 

20.9. Jörg HERCHET wird 75

Er wuchs als Sohn eines Kraftfahrers und einer Arbeiterin in bescheidenen Verhältnissen auf. Als Schüler erhielt er zunächst Blockflöten- und Violoncello-Unterricht, später Klavier- und Gesangsunterricht. Bereits damals verfasste er erste kleinere Kompositionen. 1962-65 studierte er an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden Komposition bei Johannes Paul Thilman und Manfred Weiss, Violoncello bei Clemens Dillner und Klavier bei Ilse Brähmer. Die Verwendung eines Franz Kafka-Textes in seiner Komposition interfragmentarium zum werke von franz k. für klavier und alt führte zu Verwerfungen mit der Hochschule, worauf Jörg Herchet 1967-69 sein Kompositionsstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Ost-Berlin bei Rudolf Wagner-Régeny fortsetzte. Seine Diplomarbeit zum Thema Die Bedeutung der musiktheoretischen Schriften Schönbergs und Hindemiths für den Aufbau einer Kompositionslehre wurde mit der Begründung abgelehnt, dass eine Kompositionslehre „zu Hanns Eisler und nicht zu Pierre Boulez führen“ müsse. Außerdem studierte er Musikwissenschaft (u.a. bei Georg Knepler) an der Humbolst-Universität zu Berlin. Nachdem Jörg Herchet zunächst als Hilfskraft im Buchhandel gearbeitet hatte und 1969-70 Orgelunterricht bei Gerald Stier und Herbert Collum erhielt, wurde er 1970-74 Meisterschüler von Paul Dessau. 1974 zog Herchet wieder nach Dresden und lebte dort als freischaffender Komponist. Mit Werken, deren Besetzung Jörg Herchet nach und nach vergrößerte, wurde er allmählich bekannt. Ein erster großer Erfolg wurde die Orchesterkomposition komposition für flöte und orchester von 1976. Während der Donaueschinger Musiktage 1980 wurde seine komposition für posaune, bariton und orchester uraufgeführt. Ab 1981 erhielt er Lehraufträge für Tonsatz und Komposition an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“. Dort erfolgte 1992 die Berufung zum Professor für Komposition und Analyse. Zu seinen Schülern gehören Michael Flade, Lydia Weißgerber, Thuon Burtevitz, Reiko Füting, Sergej Newski, Theodor Schubach; Johannes Korndörfer und Karoline Schulz. Jörg Herchet emeritierte 2009 und lebt heute in Weinböhla. (Quelle: Wikipedia)

 

20.9. Jane MANNING wird 80

Sie studierte an der Royal Academy of Music London und in der Scuola di Canto in Cureglia in der Schweiz. Sie begann dann eine Konzertkarriere, in deren Mittelpunkt die Interpretation zeitgenössischer Musik stand, und in deren Verlauf sie über 250 moderne Werke kreierte. Sie trat als Konzertsolistin in Edinburgh und Bath, in Adelaide und Helsinki, in Wien und Berlin, in Amsterdam und Brüssel und natürlich in London auf. Seit 1956 war sie regelmäßig im englischen Rundfunk (BBC London) zu hören. 1981 unternahm sie eine große Konzerttournee durch die USA; 1978, 1980, 1982, 1983, 1984 und 1986 bereiste sie Australien. Gelegentlich trat sie auch in Opernaufführungen in Erscheinung, so 1976 beim Wexford Festival in Irland in »The Turn of the Screw« von B. Britten, ebenso 1976 bei der New Opera Company, bei der Scottish Opera Glasgow (1978 in der Titelrolle der Oper »Fanny Robin« von Edward Harper und 1990 in A. Schönbergs Monodrama »Erwartung«)  und 1980 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, wo sie die Hauptrolle in der Uraufführung der Oper »Where the Wild Things are« von Oliver Knussen sang. 1988 gründete sie ein eigenes Ensemble »Jane’s Minstrels«, mit dem sie ausgedehnte Konzertreisen unternahm. Seit 1981 trat sie damit ständig in London auf (u.a. 1990 Uraufführung von »Europeras«, Teil 3 und 4 von John Cage im Almeida Theatre). Sie gab mit diesem Ensemble Gastspiele beim Festival von Aldeburgh, in Spanien und in Italien und sang mit ihm 1990-91 in Oslo, Brüssel, Barcelona, London, Moskau und in den Musikzentren in Nordamerika. Bekannt wurde sie auch durch ihre Interpretation von Schönbergs »Pierrot lunaire«. Nicht zuletzt ging sie einer intensiven pädagogischen Tätigkeit nach. Sie lehrte an der Universität von York (die sie 1988 zum Ehrendoktor ernannte), am Mills College in Kalifornien (1981-83, 1986) und gab Seminare an der Hale wie der Harvard Universität in den USA und an den Universitäten von Oxford und Cambridge in England.

Schallplatten auf CBS und auf anderen Marken, darunter Mother Goose in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, Werke von Ligeti (auf DGG) und Schönberg, Liedzyklus von O. Messiaen »Harawi« (auf Unicorn), »Pierrot lunaire«.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.classical-artists.com/janemanning/

 

20.9. John ROBERTSON wird 80

Er erhielt seine Ausbildung an den Universitäten von Sedbergh und Edinburgh. Seine Bühnenkarriere spielte sich weitgehend an der Scottish Opera Glasgow ab; hier sang er 1962-2006 50 verschiedene Partien in mehr als 850 Vorstellungen. Davon seien als Höhepunkte aus seinem Repertoire genannt: der Nadir in »Les pêcheurs de perles«, der Ernani in der gleichnamigen Verdi-Oper, der Arnold in Rossinis »Wilhelm Tell«, der Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Mr. Upfold wie auch die Titelpartie in B. Brittens »Albert Herring«, der Hylas wie der Iopas in »Les Troyens« von Berlioz, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Prolog wie der Peter Quint in »The Turn of the Screw« von Britten, der Monostatos wie der Tamino in der »Zauberflöte«, der Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Ernesto in »Don Pasquale«, der Gottesnarr im »Boris Godunow«, der Toni Reischmann in »Elegy for Young Lovers« von Henze, der Male Chorus in »The Rape of Lucretia« von Britten, die Hexe in »Hänsel und Gretel«, der Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek, der Prinz Guidon in »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow, der Mr. Triquet in »Eugen Onegin«, der Vitek in »Die Sache Makropulos« von Janácek, der Altoum in Puccinis »Turandot« und der Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss. Er nahm an Tourneen der Scottish Opera in Österreich und Westdeutschland, in der Schweiz, in Polen, Jugoslawien, Portugal und Island teil, bei denen die Britten-Opern »A Midsummer Night’s Dream«, »The Rape of Lucretia« und »The Turn of the Screw« zur Aufführung gebracht wurden. Beim Edinburgh Festival trat er in Rollen im »Tannhäuser« wie in »Le nozze di Figaro« in Erscheinung. Er inszenierte in Edinburgh Aufführungen von Verdis »La Traviata«, von »L‘Elisir d’amore« von Donizetti und von Bellinis »La Sonnambula«. In Schottland wie in England hörte man ihn im Konzertsaal, und hier vor allem als Solisten in Oratorien und religiösen Vokalwerken; er sang am Rundfunk und trat im englischen Fernsehen BBC auf. Er war gleichzeitig ein hoch angesehener Pädagoge und arbeitete auf diesem Gebiet in Glasgow und Edinburgh sowie als Dozent an der School of Vocal Studies am Northern College of Music Manchester.

Schallplatten: HMV (»Le nozze di Figaro«).

 

21.9. Die Sopranistin Anna ZOROBERTO wird 60

 

21.9. Miguel CORTEZ wird 75

 Der aus Mexiko stammende Sänger wurde zunächst Architekt, bevor er sich definitiv für die Sängerlaufbahn entschied, wobei der große Tenor Placido Domingo ihn zu diesem Schritt ermutigte. Er begann sein Gesangstudium an der Musikakademie von Monterrey im nördlichen Mexiko und brachte es in New York zum Abschluss. 1981 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Alfredo in »La Traviata«. In den folgenden Jahren trat er vor allem bei der Kentucky Opera auf. Hier sang er Partien wie den Herzog in Verdis »Rigoletto«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Jaquino im »Fidelio«, den Camille de Rosillon in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Fenton in Verdis »Falstaff« (1988) und den Alfredo (1989). In Pittsburgh hörte man ihn als Cassio in Verdis »Otello«, beim Lake George Festival als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini. In Seattle sang er das Tenorsolo im Verdi-Requiem, an der San Francisco Opera 1984 den Pinkerton. 1983 trat er erstmals in Europa auf, als er in Salzburg den Alfredo sang; in der Spielzeit 1984-85 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Herzog im »Rigoletto«. Als Alfredo trat er auch 1985 am Teatro Verdi in Triest und 1986 am Theater von Pretoria in Südafrika auf. Erfolgreiche Bühnen- und Konzertauftritte in seiner mexikanischen Heimat, so 1985 in Mexiko City, wo er den Titelhelden in Massenets »Werther« sang.

 

21.9. Werner KRENN wird 75

 Er gehörte als Kind dem Chor der Wiener Sängerknaben an, mit dem er mehrere Tourneen in Europa und in Nordamerika machte. Er studierte dann Fagottspiel und war drei Jahre lang als erster Fagottist bei den Wiener Symphonikern tätig. Während dieser Zeit ließ er seine Stimme durch Elisabeth Rado in Wien ausbilden. 1964 und 1966 gewann er Gesangwettbewerbe in Wien. 1966 kam es zu seinem eigentlichen Debüt als Opernsänger an der Deutschen Oper Berlin in »The Fairy Queen« von H. Purcell. 1967 wirkte er in einer Aufführung der Krönungsmesse von Mozart im Vatikan in Rom in Anwesenheit von Papst Paul VI. mit. Bei den Osterfestspielen von Salzburg trat er oft unter Herbert von Karajan auf, so 1967 in der Missa solemnis von Beethoven, 1969 in Haydns »Die Schöpfung«, 1970 im Mozart-Requiem und im Te Deum von Bruckner, 1971 als 1. Gefangener im »Fidelio«, 1972 und 1977 in der Matthäus-Passion von Bach. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1967 den Aceste in »Ascanio in Alba« von Mozart und 1972 in einem Konzert in der Kantate »Novae de infinito laudes« von H.W. Henze. 1969 sang er bei den Festspielen von Aix-en-Provence den Don Ottavio im »Don Giovanni«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1970 als Don Ottavio, 1970 und 1974 als Jaquino im »Fidelio«. Er gastierte 1971-72 an der Wiener Staatsoper in insgesamt elf Vorstellungen als Idamante in Mozarts »Idomeneo« und als Jaquino, 1973 an der Niederländischen Oper Amsterdam und in Scheveningen als Idamante. Darüber hinaus gehörte er zu den führenden Konzert- und Oratoriensolisten innerhalb seiner Generation. Später spielte er wieder Fagott im ORF-Symphonieorchester. –  Zeitweilig war er verheiratet mit der bekannten dramatischen Sopranistin Helga Dernesch (* 1939).

Schallplatten: Decca (Don Ottavio im »Don Giovanni«, Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart, »Die Schöpfung« von J. Haydn, »Der fliegende Holländer«, »Lulu« von A. Berg, Mozart-Arien), DGG (»Il Re pastore« und »Lucio Silla« von Mozart), Acanta (»Zar und Zimmermann« von Lortzing), HMV (»Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), Italia (»Il Prigioniero« von Dallapiccola), Sastruphon (»Die schöne Müllerin« von Schubert). – Als Sängerknabe sang er ein Solo in Mozart-Requiem auf Philips.

 

22.9. Andrea BOCELLI wird 60

 Er wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern heran und zeigte bereits frühzeitig eine ausgesprochene musikalische Begabung. Er erblindete zunehmend nach einem schweren Reitunfall, wandte sich jedoch dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Pisa zu, promovierte und war ein Jahr lang als Strafverteidiger tätig. Dann entschloss er sich trotz seiner Erblindung zur Sängerlaufbahn und wurde Schüler des berühmten Tenors Franco Corelli. Um diese Ausbildung bezahlen zu können, trat er abends in Clubs und als Barpianist auf. 1992 lud der italienische Rocksänger Zucchero ihn zum Vorsingen des Duetts »Miserere« ein; dabei erregte sein Vortrag das Aufsehen des großen Tenors Luciano Pavarotti. Andrea Bocelli sang dann dieses Duett zusammen mit Zucchero bei einer Europa-Tournee. Als »blinder Tenor« kam er zuerst auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik zu enormen Erfolgen. Bei mehreren Europa-Tourneen sang er (u.a. mit Stars wie Bryan Adams, Bryan Ferry und Al Jarreau) insgesamt vor 500 000 Zuhörern. 1993 gewann er den Wettbewerb von San Remo; vor allem seine Schallplatten machten ihn in aller Welt bekannt. Er nahm dann auch Opernarien in sein Konzert- und Schallplattenrepertoire auf und hatte auch darin aufsehenerregende Erfolge. 1999 sang er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Einlage drei Arien aus Opern im 2. Akt von Lehárs »Die lustige Witwe«. 1999 betrat er dann auch als Darsteller die Bühne, als er am 29.10. an der Oper von Detroit den Werther von Massenet sang (die Gage in Höhe von 20.000 Dollar stellte er einem Kinderhilfswerk zur Verfügung). 2000 sang er bei den Festspielen von Verona, 2001 in München das Tenor-Solo im Verdi-Requiem. 2001 gastierte er am Teatro Filarmonico Verona in der Titelrolle von Mascagnis »L’Amico Fritz« (mit Cecilia Gasdia als Suzel). 2007 gab er ein Konzert in der Wiener Staatsoper. Man schätzte die Wärme wie die lyrische Ausdrucksfähigkeit seiner Stimme sowohl auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik wie auf dem der seriösen Musik. Er lebte mit seiner Familie in einem Landhaus in der Nähe seines Geburtsortes in der Toskana.

Seine ersten Schallplattenaufnahmen (mit Unterhaltungsliedern) erschienen auf der italienischen Marke Insieme/Sugar; später kamen bei Philips/Sugar dann auch seine Alben mit Opernarien heraus. Einige seiner Schallplatten erreichten Verkaufsrekorde von bis zu drei Millionen. Weitere Schallplatten: Philips (Tenor-Solo im Verdi-Requiem; Rodolfo in »La Bohème«; Verdi-Arien); Philips-Video (Sacred Songs).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.andreabocelli.com/

 

22.9. Vladimir CHERNOV wird 65

 Er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Moskau durch Hugo Titz und wurde im Opernstudio der Mailänder Scala durch die berühmte Mezzosopranistin Giulietta Simionato weiter unterrichtet. Während seines Aufenthalts in Italien trat er bereits in Konzerten in Mailand und in anderen norditalienischen Städten in Erscheinung. 1983 wurde er an das Opernhaus (Kirow-Oper) von Leningrad verpflichtet, wo er bald zu großen Erfolgen kam. 1981 gewann er den Glinka-Wettbewerb, 1982 und 1983 Preisträger beim Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb und beim Concours Voci Verdiane in Busseto, 1984 Sieger beim Mirjam Helin-Wettbewerb in Helsinki. Am Opernhaus von Leningrad trug er Partien wie den Germont-père in »La Traviata«, den Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, den Malatesta im »Don Pasquale«, den Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Schtschelkalow in Mussorgskis »Boris Godunow« und den Don Ferdinand in Prokofjews »Verlobung im Kloster« vor und sang am 1.11.1984 in der Gala-Vorstellung zur Hundertjahrfeier der Petersburger Erstaufführung von Tschaikowskys »Eugen Onegin« die Titelpartie. Gastspiele und Liederabende (»Dichterliebe« von R. Schumann) in den Zentren des russischen Musiklebens kennzeichneten die weitere Karriere des Sängers. 1987 nahm er an einer England-Tournee der Leningrader Oper teil, bei der er wiederum den Eugen Onegin sang. 1990 gastierte er an der Oper von Rom als Vater Miller in Verdis »Luisa Miller«, in Seattle als Andrej in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, in Los Angeles (und 1996 an der Chicago Opera) als Posa im »Don Carlos« von Verdi, an der Scottish Opera Glasgow als Carlos in »La forza del destino«. 1990 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London als Figaro im »Barbier von Sevilla« und als Ezio in »Attila« von Verdi. An der Oper von San Francisco hörte man ihn 1991-99 als Ezio, als Carlos in »La forza del destino«, als Graf Luna im »Troubadour« und als Alfonso in Donizettis »La Favorita«. An der Metropolitan Opera debütierte er 1991 in einem Galakonzert und sang hier bis 2005 in insgesamt 100 Vorstellungen auch den Vater Miller, den Germont-père, den Posa, den Grafen Luna, den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, den Stankar in Verdis »Stiffelio«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, die Titelrolle in Verdis »Simon Boccanegra«, den Carlos in »La forza del destino«, den Eugen Onegin, den Jeletzky und den Marcello in »La Bohème«. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1991 als Figaro im »Barbier von Sevilla« und sang hier bis 1999 in insgesamt 38 Vorstellungen auch den Jeletzky, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Grafen Luna, den Posa, den Renato, den Stankar und den Marcello. 1992 Gastspiele am Théâtre de la Monnaie Brüssel und in Seattle als Figaro im »Barbier von Sevilla« und bei den Festspielen von Verona als Posa. Bei den Salzburger Festspielen wirkte er 1993 als Ford in Verdis »Falstaff« mit. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1994 als Simon Boccanegra, 1998 als Posa und 2003 als Eugen Onegin. 1995 Gastspiel an der Mailänder Scala und in Los Angeles als Stankar, 1996 an der Covent Garden Oper als Vater Miller. 1996 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Filippo in »Beatrice di Tenda« von Bellini, 1997 am Teatro Colón Buenos Aires als Figaro im »Barbier von Sevilla«, den er auch 1998 an der Londoner Covent Garden Oper sang. 1999 sang er in der Royal Festival Hall in London den Belfiore in Verdis »Un giorno di regno«, am Opernhaus von Marseille (konzertant) wie in Amsterdam (szenisch) den Don Carlo in »Ernani«, 2000 an der Oper von Miami den Eugen  Onegin, 2001 an der Deutschen Oper Berlin den Vater Miller. Im gleichen Jahr sang er (konzertant) in Hamburg den Notttingham in »Roberto Devereux« von Donizetti, in München in einer halbszenischen Aufführung von Verdis »Un ballo in maschera« den Anckarström (Renato). 2010 sang er an der Oper von Los Angeles in der Uraufführung der Oper »Il Postino« von Daniel Catan den Giorgio. Seit 2006 unterrichtet er an der UCLA Herb Alpert Music School of Music in Los Angeles Gesang.

Schallplatten: Melodiya, Sony (»Luisa Miller«, auch als Video, »Don Carlos« von Verdi als Posa), Philips (»Eugen Onegin«), Teldec/East West Records (Renato in Verdis »Un ballo in maschera«), DGG (»Der geizige Ritter« von Rachmaninoff, Titelrolle in Verdis »Rigoletto«); DGG-Video (»Stiffelio« von Verdi; Titelrolle in Verdis »Simon Boccanegra«, Metropolitan Oper 1993).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.vchernov.com/

 

22.9. Leonardo BALADA wird 85

Er studierte am Conservatorio des Liceu in Barcelona und setzte nach seiner Auswanderung 1956 in die USA seine Ausbildung an der Juilliard School in New York fort. Er studierte Komposition bei Vincent Persichetti, Aaron Copland und Igor Markevitch. Seit 1970 lehrt er an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania. 1981 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. In seiner Musik verarbeitete er nordamerikanische und spanische Volksweisen, wie in seinen Opern Zapata! und Cristobál Colón (Christopher Columbus) zu hören ist. Die meisten seiner Werke, auch die für reine Instrumentalbesetzung, basieren auf menschlicher Sprache oder Gesang. Kurz nach Aufnahme in die Carnegie Mellon University war Balada fasziniert von einer anderen Art von Musik, nämlich dem Klang der amerikanischen Industriekultur. Obwohl seine Steel Symphony keinen programmatischen Charakter hat, entstammen die Ideen Besuchen in den Stahlfabriken von Pittsburgh. Hier hat er Material gesammelt, welches er später in orchestraler Fassung zu seiner Symphonie umarbeitete. Das Stück hat keinen klaren Anfang und kein wirkliches Ende, es beginnt und endet mit dem Unisono A des üblichen Warmspielens eines Orchesters und kann – obwohl es nie bisher so aufgeführt wurde – endlos gespielt oder direkt ohne Pause vor ein anderes Stück gesetzt werden. Es steht den Musikern des Orchesters bzw. dem Dirigenten frei, die polyrhythmischen Figuren in einem Ostinato zu wiederholen. Die Uraufführung fand am 12. Januar 1973 mit dem Pittsburgher Symphonieorchester unter der Leitung von Donald Johanos statt.

 

23.9. Monica TAGLIASACCHI wird 60

 Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Sängerin in Venedig und gewann den Pavarotti-Concours in Philadelphia. Sie begann ihre Bühnenkarriere in Turin in Rossinis Oper »Tancredi« und kam sehr bald an die Mailänder Scala. Hier debütierte sie 1985 als Gelosia in »L‘Orfeo« von Luigi Rossi und sang dort im gleichen Jahr die Modestina in den denkwürdigen Aufführungen der wieder entdeckten Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims«. An der Mailänder Scala trat sie dann oft auf, so 1986 als Sofia in Verdis »I Lombardi alla prima crociata« und als Stimme von oben in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1988 als Pisana in Verdis »I due Foscari« und als Mary in »Der fliegende Holländer«,  1991 als Ragonde in Rossinis »Le Comte Ory«, 1996 in Prokofjews »Der Spieler«, 1997 als Marthe im »Faust« von Gounod, 1998 als Maddalena in Donizettis »Linda di Chamounix«, 1999 als Curra in »La forza del destino«, 2001 als Teresa in Bellinis »La Sonnambula«, 2002 als Amme im »Boris Godunow« und 2008 als Schwester Marta in »Cyrano de Bergerac« von Alfano. In Verdis »I Lombardi alla prima crociata« gastierte sie dann auch in Vancouver. In Ravenna hörte man sie als Suzuki in Puccinis »Madame Butterfly«, eine Partie, die sie dann auch bei den Festspielen in der Arena von Verona und in der Spielzeit 1988-89 am Opernhaus von Zürich vortrug. Es folgten Gastspiele in Genua (Flora in »La Traviata«), an der Wiener Staatsoper (1987 Isabella in »L’Italiana in Algeri« von Rossini), am Grand Théâtre Genf (1988 Martha/Pantalis in Boitos »Mefistofele«), an der Oper von Philadelphia (Dorabella in »Così fan tutte«) und 1989 am Teatro Comunale Bologna, wo sie die Marquise in »La Fille du Régiment« von Donizetti sang. Im gleichen Jahr gastierte sie in Florenz als Pantalis in Boitos »Mefistofele«, in der Saison 1991-92 war sie an der Staatsoper von München zu hören.

Schallplatten: Nuova Era (Marquise in »La Fille du Régiment«, Mitschnitt einer Aufführung in Bologna).

 

23.9. Peter SIDHOM wird 70

 Sein Vater war Ägypter, seine Mutter stammte aus Malta; er betrieb 1967-71 an der University of London ein Sprachenstudium und war 1971-85 beim englischen Rundfunk BBC als Manager in der Musikabteilung beschäftigt. 1972-77 ließ er seine Stimme durch Hervey Alan und durch Josephine Veasey in London ausbilden. 1985 begann er seine Bühnenkarriere, als er beim Wexford Festival in der Händel-Oper »Ariodante« auftrat. 1986 gastierte er am Opernhaus auf Malta als Germont sr. in »La Traviata«. Seit 1987 hörte man ihn bei der Birmingham Touring Opera u.a. in deren Aufführungen des Nibelungenrings als Donner und als Gunther. Seit 1987 übernahm er bei der English National Opera London Partien wie den Jupiter in der Offenbach-Operette »Orpheus in der Unterwelt«, den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper und 1996 den Don Pizarro im »Fidelio«. Bei der Opera Factory London wirkte er 1989 in der englischen Erstaufführung von A. Reimanns »Gespenstersonate« mit, an der Opera North Leeds 1992 in der von Fr. Schrekers »Der ferne Klang« (als Dr. Vigelius). Beim Batignano Festival sang er 1990 die Titelrolle in »King Priam« von M. Tippett, an der Welsh Opera Cardiff 1991 den Rigoletto, an der Covent Garden Oper London 1993 als Antrittsrolle den Schaunard in »La Bohème«, 1996 den Donner im »Rheingold«. Beim Edinburgh Festival trat er 1993 in Schuberts »Die Freunde von Salamanka«, 1995 als Bohus in Dvoraks »Der Jakobiner« und 2000-03 als Alberich im Nibelungenring auf. An der Welsh Opera trat er auch als Thoas in Glucks »Iphigénie en Tauride«, als Scarpia in »Tosca« und als Onkel Bonze in »Madame Butterfly« auf, bei der English National Opera London 1996 als Don Pizarro. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1997 als Heerrufer im »Lohengrin«, 1997-98, 2002 und 2006 als Faninal im »Rosenkavalier«, 2004 als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten, 2010-11 und 2013 als Alberich im Nibelungenring und 2015 als Merlin in »Le Roi Arthus« von Chausson. An der Covent Garden Oper London trat er 1997 (und 1998 beim Glyndebourne Festival) als Paolo Albani in Verdis »Simon Boccanegra« auf, bei der English National Opera London und 1998 bei der Welsh Opera Cardiff als Scarpia, am Teatro Comunale Florenz als Don Esteban in »Der Zwerg« von Zemlinsky, bei der English National Opera 1999 als Klingsor im »Parsifal«. An der Oper von San Francisco sang er 1999 (bei seinem US-Debüt) den Alberich im Nibelungenring und 2000 den Faninal. 2000 sang er am Teatro Fenice Venedig den Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten, an der English National Opera den Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, 2001 am Opernhaus von Toulouse wieder den Alberich im »Rheingold«. 2001 Gastspiel an der Oper von Monte Carlo in »The Bear« von William Walton. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 2003 als Alberich in der »Götterdämmerung«, 2005 als Don Pizarro im »Fidelio«, 2006 als Faninal und 2008 als Falstaff in der gleichnamigen Oper von Verdi. In der Spielzeit 2006/07 gastierte er an der Griechischen Nationaloper Athen als Commendatore im »Don Giovanni« und als Scarpia. Bei den Festspielen von Bregenz gastierte er 2007 als Traveller in »Death in Venice« von B. Britten und 2007-08 als Scarpia. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 2009 als Balstrode. An der Oper Leipzig gastierte er in der Saison 2017/18 als Alberich in der »Götterdämmerung«.

Schallplatten: Conifer (»The Wreckers« von Ethel Smyth); Warner-Video (Paolo in »Simon Boccanegra«, Glyndebourne 1998).

 

24.9. Lucia BECAR wird 80

Die Künstlerin, die mit ihrem eigentlichen Namen Lucia Tudose hieß, studierte am Konservatorium von Bukarest bei Ana Talmaceanu, bei Petre Stefanescu-Goanga und bei Viorel Ban. 1968 debütierte sie an der Nationaloper Bukarest als Leonore im »Troubadour« von Verdi. Seitdem wirkte sie als angesehenes Mitglied dieses Opernhauses, wo sie vor allem im dramatischen Repertoire in Erscheinung trat. Sie sang Partien wie die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Nedda im »Bajazzo«, die Tosca, die Mimi wie die Musetta in »La Bohème« von Puccini, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Venus im »Tannhäuser«, die Elsa wie die Ortrud im »Lohengrin«. Erfolge hatte sie auch bei Gastspielen und im Konzertsaal.

Schallplatten: Electrecord.

 

24.9. Joy McINTYRE wird 80


Als Ortrud

Sie erhielt ihre Ausbildung am New England Conservatory Boston bei Gladys Miller und bei Boris Goldovsky, die sie dann am Salzburger Mozarteum und bei Edith Baroscheck in Düsseldorf weiterführte. Ihre Karriere spielte sich in erster Linie in Europa ab. 1964-66 war sie Mitglied des Staatstheaters Saarbrücken, dann 1966-74 des Opernhauses Dortmund, schließlich 1976-81 der Staatsoper München. Daneben hatte sie Gastverträge mit den Staatstheatern von Kassel und Hannover und dem Opernhaus Nürnberg. In Dortmund sang sie 1967 in der Uraufführung der Oper »Eli« von W. Steffens und 1969 in der deutschen Erstaufführung der Oper »Mourning Becomes Electra« von M.D. Levy (die Christine). Sie hatte zu Beginn ihrer Karriere Partien wie die Suzuki in »Madame Butterfly« und die Brangäne in »Tristan und Isolde« gesungen, übernahm dann aber bald Rollen, die in den Sopranbereich tendierten, schließlich Partien für hochdramatischen Sopran, wobei die Brünnhilde im Nibelungenring als ihre Glanzrolle galt. Zu ihren weiteren Partien für die Bühne zählten die Leonore im »Fidelio«, die Venus im »Tannhäuser«, die Ortrud im »Lohengrin« (Barcelona 1993), die Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Claire Zachanassian in »Der Besuch der alten Dame« von G. von Einem, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg, die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, die Abigaille in »Nabucco«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Turandot von Puccini, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Kostelnicka in Janaceks »Jenufa«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und die Frau Proctor in »The Crucible« von R. Ward. Sie gastierte, vor allem in ihren Wagner-Partien, an zahlreichen führenden europäischen Bühnen, so 1972-76 in insgesamt 7 Vorstellungen als Venus an der Staatsoper Wien, 1972 an der Oper von Lyon, 1974 an der Opéra du Rhin Straßburg, 1979 und 1980 am Stadttheater Basel, weiter am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Scottish Opera Glasgow (1972 als Brünnhilde in der »Walküre«), an den Staatsopern von Stuttgart und Hamburg, am Stadttheater von Bremen, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Graz und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg.

 

27.9. Mark DELLER wird 80

Sohn des berühmten englischen Countertenors Alfred Deller (1912-79), der diese Kunst des Singens in England wie in der ganzen Welt bekannt gemacht und neu belebt hatte. Mark Deller sang zuerst im Chor der Kathedrale von Canterbury, dann war er Chorist am Saint John’s College in Cambridge. Sein Vater wies ihn in die Kunst des Countertenor-Singens ein, und seit 1962 gehörte er dem bekannten Vokalensemble des Deller Consort an. Seit 1962 entstanden zahlreiche Schallplattenaufnahmen mit dem Deller Consort und zusammen mit seinem Vater im Duett. 1969-73 war er der Dirigent des Chores der St. Pauls-Kathedrale in London; seit 1970 leitete er als Direktor das Petersfield Musical Festival, auch Leiter des von seinem Vater begründeten Festival International de Stour Music. Er dirigierte Jahr für Jahr bei den Veranstaltungen der Académie Deller in Lacoste in der französischen Provence. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1979 die Leitung des berühmten Deller Consort.

Schallplatten: Aufnahmen aus seinem Repertoire, das ganz dem seines Vaters glich, erschienen hauptsächlich auf Decca und HMV; auf Harmonia mundi wirkte er u.a. in drei vollständigen Opern von Purcell mit, »The Fairy Queen«, »King Arthur« und »The Indian Queen«. Weitere Aufnahmen auf Helikon (»Acis and Galatea« von Händel, Cäcilienode von Purcell), auf Nonsuch, Vanguard (»Alexander’s Feast« von Händel) und auf Argo.

 

28.9. Janice HALL wird 65

 Sie wuchs in Denver (Colorado) heran und absolvierte ihr Gesangstudium am Konservatorium von Boston bei Grace Hunter. Noch während ihres Studiums sang sie 1976 an der St. Louis Opera in Menottis »The Medium«. Sie gewann Preise bei Gesangwettbewerben in New York und San Francisco. 1977 begann sie ihre eigentliche Karriere in den USA, wo sie vor allem 1979-81 an der City Opera New York, aber auch an anderen Opernbühnen, zu ersten Erfolgen kam. 1982 fand ihr Europa-Debüt statt, als sie an der Staatsoper von Hamburg die Rosina im »Barbier von Sevilla« sang. 1982 wurde sie an das Opernhaus von Köln verpflichtet, an dem sie bis 1987 als Mitglied, später als Gast, zu einer großen Karriere kam. Sie gastierte zuerst 1982 an der Oper von Santa Fé, dann 1984 an der Staatsoper von Wien in der Partie der Rosina, 1988 am Opernhaus von Zürich als Micaela in »Carmen«. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1985 in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« sowie in einem Konzert mit sakraler Musik, 1986 in einem Mozart-Konzert. 1987 hörte man sie in Santa Fé als Dalinda in der Händel-Oper »Ariodante«. An der Staatsoper von München trat sie 1988 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« auf, weitere Gastspiele an den Opern von Washington (Amina in »La Sonnambula«, Giulietta in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), San Diego (Zerline im »Don Giovanni«, Gilda im »Rigoletto«, Micaela, Page Oscar in Verdis »Maskenball«) und Houston/Texas (»La Périchole« von Offenbach) und seit 1986 bei den Festspielen von Schwetzingen (u.a. 1989 als Fanny in Rossinis »Il Cambiale di matrimonio«). 1991 sang sie beim Festival von Costa Mesa die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, 1991 an der Chicago Opera die Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1991-92 in Santa Fé die Tosca, die Traviata und in »The Beggar’s Opera«, 1992 in Washington die Poppea in »Agrippina« von Händel, 1995 bei den Festspielen von Eutin die Micaela. Aus ihrem weit gespannten Bühnenrepertoire sind außerdem zu nennen: die Pamina in der »Zauberflöte«, die Titelfigur in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, die Norina in dessen »Don Pasquale« wie die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Mimi wie die Musetta in »La Bohème« von Puccini, die Lauretta in »Gianni Schicchi«, die Sofia in Rossinis »Il Signor Bruschino«, die Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und die Titelpartie in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, in der sie 1987 in Köln besonders erfolgreich war. Zu den Bühnenauftritten gesellte sich bei der Künstlerin eine ebenso erfolgreiche Konzertkarriere.

Warber-Video (»Il Cambiale di matrimonio« und »Il Signor Bruschino« von Rossini).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.janicehallsinger.com/

 

29.9. Adelina SCARABELLI wird 65

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Brescia. 1980 debütierte sie als Serpina in Pergolesis »La serva padrona« an der Piccolo Scala in Mailand, an der sie dann im gleichen Jahr auch als Floresca in der Oper »La Testa di Bronzo« von Soliva auftrat. 1981-82 erschien sie dann auf der Hauptbühne der Scala als Barbarina in »Le nozze di Figaro«. Sie hatte seither an der Scala eine erfolgreiche Karriere und trat 1982 und 1989 als Despina in »Così fan tutte«, 1986 als Papagena in der »Zauberflöte«, 1993 und 1996 als Olga in »Fedora« von Giordano, 1994 als Lisette in Puccinis »La Rondine«, 1998 als Anaide in »Il capello di paglia di Firenze« von Nino Rota, 1999 in einer kleinen Rolle in Prokofjews  »L’Ange de feu«, 2000 als Jouvenot in »Adriana Lecouvreur«, 2002, 2004 und 2007 als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, 2003 als Modistin im »Rosenkavalier« und als Eule in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 2005 als Mascha in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 2006 als Fekluscha in »Katja Kabanowa« von Janácek und 2008 in einer kleinen Partie in »Suor Angelica« von Puccini auf. Sie wurde durch ihre Auftritte an den führenden italienischen Operntheatern bekannt und sang 1980 am Teatro Massimo Palermo, 1981 am Teatro Verdi Triest, seit 1982 am Teatro Comunale Bologna, 1982 am Teatro San Carlo Neapel, 1984 an der Oper von Rom (Zerline im »Don Giovanni«). Sie kam aber auch bald außerhalb Italiens zu einer großen Karriere. 1984 war sie als Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto« an der Opéra-Comique Paris zu Gast und 1992 als Susanna in »Le nozze di Figaro« an der Opéra Bastille Paris, 1982 am Theater von Bonn, 1986 am Opernhaus von Köln. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1983-84 und 1990-91 als Despina sowie 1985 als italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss. 1988-89 gastierte sie am Teatro Regio Parma, 1988 sang sie beim Maggio Musicale Fiorentino die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, 1990 die Zerline im »Don Giovanni«, die sie auch am Teatro Comunale Bologna übernahm. In den Jahren 1988 und 1989 hatte sie an der Oper von Rom große Erfolge als Aminta in »Il Re pastore« von Mozart, als Susanna, als Zerline, als Nannetta in Verdis »Falstaff« und 1992 als Musetta in »La Bohème«. An der Oper von Monte Carlo hörte man sie 1990 als Elvira in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, 1991 am Teatro Mercadante Neapel als Ergilla in »L’Idolo cinese« von Paisiello, ebenfalls 1991 in Bologna als Sophie im »Werther« von Massenet.

Aus ihrem Bühnenrepertoire sind ergänzend noch die Marzelline im »Fidelio«, die Servilia in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Gilda im »Rigoletto«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Micaela in »Carmen« und die Liu in Puccinis »Turandot« zu nennen. Auch als Konzertsolistin bekannt geworden.

Schallplatten: Nuova Era (Adina in »L‘Elisir d’amore«, Stabat mater von Boccherini, »Rita« von Donizetti, »L’Ape musicale«), Decca (»Così fan tutte«), Teldec (»La Cenerentola«), Fonit-Cetra (»La Rondine« von Puccini), Ricordi/BGM (Rachelina in »La Molinara« von G. Paisiello), Mondo Musica (Dorinda in »Orlando« von Händel), Koch/Schwann (»Arie accademiche« von Luigi Boccherini).

 

29.9. Johann REINPRECHT wird 70

Er absolvierte in Wien sein Gesangstudium und wurde 1975 Mitglied des Chores der Wiener Staatsoper. Sein breit gefächertes Repertoire erstreckt sich über die Tenorliteratur der Oper, der Operette, des Oratoriums, des Liedes und der Kirchenmusik. Er sang unter allen großen Dirigenten seiner Zeit, wie z.B.: Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Nikolaus Harnoncourt, Heinrich Holreiser, Lorin Maazel, Riccardo Muti, Stefano Ranzani, Mstislaw Rostropowitsch, Peter Schneider, Sir Georg Solti, Horst Stein, Rudolf Bibl. Seit 1981 wirkte er regelmäßig bei den Salzburger Festspielen mit und zahlreiche Tourneen führten ihn an zahlreiche renommierte Opernhäuser und Konzertsäle in Amerika, Afrika, Japan, Philippinen, Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Belgien und Rumänien. Er war auch in vielen Rundfunk- und Fernsehstationen zu Gast und ist auch auf Schallplatten und CDs zu hören.

Schon seit dem Anfang seiner Karriere machte er sich auch als Interpret des guten alten Wienerliedes einen besonderen Namen, denn sein Publikum bescheinigt ihm, auf diesem einzigartigen Genre ein „ganz besonders goldenes“ Wienerherz, das er auch mit seiner Stimme stets im urtypischen Originalton kultiviert. Seine Tochter Alexandra Reinprecht machte ebenfalls Karriere als Opernsängerin.

 

29.9. Alun FRANCIS wird 75

Seine Karriere begann 1966, als er Chefdirigent des Ulster Orchesters wurde und diese Position für zehn Jahre bekleidete. 1978 leitete er in der Queen Elisabeth Hall in London die Uraufführung der Oper Gabriella di Vergy von Gaetano Donizetti. 1979-85 war Generalmusikdirektor des Northwest Chamber Orchestra in Seattle, bevor er für zwei Jahre (bis 1987) als künstlerischer Berater des Ensembles Opera Forum in Enschede wurde. 1987-90 wirkte er in Herford als Chefdirigent und Generalmusikdirektor bei der Nordwestdeutschen Philharmonie. Chefdirigate beim Haydn-Orchester (Bozen), den Berliner Symphonikern und dem Orchestra Sinfonica di Milano „Giuseppe Verdi“ in Mailand folgten, bevor er 2003 Chefdirigent der Thüringen Philharmonie Gotha wurde. Dort schied er im April 2008, acht Monate vor Auslaufen seines Vertrages, aus. Zugleich ist er ständiger Gastdirigent der Zagreb Philharmonie. In seiner 40-jährigen Karriere hat Alun Francis am Pult von rund 200 Orchestern gestanden und zahlreiche Platten- bzw. CD-Produktionen vorgelegt, u. a. mit Werken von Francis Poulenc und, gespielt von der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, von Otto Klemperer (Symphonien Nr. 1 und 2 sowie 4 symphonische Werke). Alun Francis ist Preisträger (2000) des ersten Preises des Cannes Classical Award in der Kategorie CD-Premiere für seine Aufnahmen sämtlicher Sinfonien von Darius Milhaud mit dem Radio Sinfonie Orchester Basel.

Weitere Informationen auf seiner Homepage:  http://www.alunfrancis.com/

 

29.9. Martin TURNOVSKÝ wird 90

Er studierte in seiner Geburtsstadt Prag an der Akademie der Musischen Künste bei Karel Ancerl, dem ehemaligen Leiter der Tschechischen Philharmonie und später bei George Szell. Nachdem er den 1. Preis des Internationalen Dirigentenwettbewerbs von Besançon, Frankreich, zugesprochen erhielt, wurde Martin Turnovský ständiger Dirigent der Brünner Philharmoniker. In den folgenden Jahren leitete er als Chefdirigent das Radio-Sinfonieorchester Pilsen (1963-66), die Sächsische Staatskapelle Dresden und die Semperoper Dresden (1966-68), die Norwegische Staatsoper Oslo (1975-80), die Oper in Bonn (1979-83) und die Prager Symphoniker (1992-96). 1960-68 war Martin Turnovský auch „Ständiger Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie“ und wirkte regelmäßig beim Internationalen Musikfest „Prager Frühling“ mit. Nach dem Einmarsch der Warschauer Paktstaaten in seine Heimat legte er seine Chefposition in Dresden nieder und emigrierte nach Österreich. Ab 1989 wurde Martin Turnovský wieder zu führenden Orchestern im In- und Ausland sowie bedeutenden Festivals eingeladen. So dirigierte er u. a. die Bamberger Symphoniker, das New York Philharmonic, London Symphony Orchestra, die Wiener Symphoniker und feierte in den Jahren 2000/01 bei den Meraner Festwochen und dem Carinthischen Sommer große Erfolge.

 

 

 

 

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