GEBURTSTAGE IM SEPTEMBER 2016
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.9. Rosa María DIEZ wird 60
Biographie der mexikanischen Sopranistin auf Spanisch:
http://www.musicayopera.bellasartes.gob.mx/cantantes/540-solista-sopranos.html
1.9. Reinaldo MACIAS wird 60
Er wuchs in den USA auf und studierte zunächst Ernährungswissenschaft und Management, ließ dann aber seine Stimme ausbilden. Er absolvierte sein Gesangstudium an Universitäten in den USA und gewann 1981 den ersten Preis beim Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York. Im gleichen Jahr debütierte er bei der Riverside Opera in »The Zoo« von A. Sullivan. 1982 nahm er dann nochmals das Studium am Konservatorium von Genf auf, wo er 1988 mit dem Prix de Virtuosité ausgezeichnet wurde. Er trat als Gast an den Theatern von Genf und Lausanne in Erscheinung und kam in Europa zu einer großen Karriere als Konzert- und Oratoriensolist (»Der Messias«, »Die Schöpfung«, »Die Jahreszeiten«, Petite Messe solennelle und Stabat mater von Rossini, Requiem-Messen von Mozart, Dvorák, B. Britten, Frank Martin); 1989 sang er das Tenor-Solo im Verdi-Requiem in der Salle Pleyel in Paris. Seit 1989 hatte er dann auch eine Bühnenkarriere auf internationalem Niveau. Er debütierte am Opernhaus Zürich als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« und sang diese Rolle dann auch 1989 bei der Operngesellschaft Forum Enschede in Holland, 1994 an der Staatsoper Hamburg und 1996 an der Bayerischen Staatsoper München. Auch als Ferrando in »Così fan tutte« (Forum Enschede 1991) und als Don Ottavio im »Don Giovanni« sowie in weiteren Mozart- und Rossini-Partien gastierte er bald an führenden europäischen Opernhäusern, u.a. an der Berliner Staatsoper, in Dresden, Brüssel, Paris, Barcelona, London und München. Er sang in erster Linie Partien aus dem lyrischen Fach: den Italiener in »Angélique« von J. Ibert, den Iopas in »Les Troyens« von Berlioz (1990 Zürich) und den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod (Opéra de Wallonie Lüttich 1993, Opéra du Rhin Straßburg 2000). Am Opernhaus von Zürich, dessen Mitglied er seit der Spielzeit 1991-92 war, hörte man ihn auch als Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Cassio in Verdis »Otello«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Mitridate in der gleichnamigen Oper von Mozart, als Nemorino in »L’Elisir d’amore« (1995), als Ernesto im »Don Pasquale«, als Herzog im »Rigoletto«, als Alfredo in »La Traviata«, als Ismaele im »Nabucco«, als Fenton in Verdis »Falstaff«, als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini (1996), als Carlo in »Linda di Chamounix« von Donizetti, als Nicias in »Thais« von Massenet und als Oswald in Schuberts »Des Teufels Lustschloss« unter Harnoncourt (1996, auch bei einem Gastspiel bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1992-99 in insgesamt 10 Vorstellungen als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« und als Carlo in »Linda di Chamounix«. 1993 sang er beim Buxton Festival den Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti und in Toulon den Ernesto im »Don Pasquale«. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1996 und 2000 als Arturo in »Lucia di Lammermoor«. 1997 sang er den Faust von Gounod in einer Zürcher Neuproduktion und debütierte in dieser Rolle anschließend auch an der Deutschen Oper Berlin. Als Alfredo gastierte er in München, Monte Carlo (1999), Tokio und Tel Aviv. 1997 trat er am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Offenbach-Operette »Orphée aux Enfers« auf. 1999 sang er an der Opéra de Wallonie Lüttich den des Grieux in Massenets »Manon«. In Zürich war er auch als des Grieux in Massenets »Manon« und als Mozarts Lucio Silla (1998) sowie in Neuproduktionen als Lord Percy in Donizettis »Anna Bolena«, als Edoardo di Sanval in Verdis »Un giorno di regno« (1999), als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Don Carlos/Damon in »Les Indes galantes« von Rameau, als Chevalier de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Nadir in »Les pêcheurs des perles« von Bizet, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und zuletzt als Dimitri in »Boris Godunow«, als Loge im »Rheingold«, als Luka Kusmitsch in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und als Albrecht von Brandenburg in »Mathis der Maler« von Hindemith zu hören. 2013 debütierte er als Flavio in Bellinis »Norma« bei den Salzburger Festspielen und wiederholte dort diese Partie auch 2015. Er ist verheiratet mit der dänischen Sopranistin Henriette Bonde-Hansen.
Schallplatten: MGB-Helikon (»Les aventures du Roi Pausole« von A. Honegger), FNA (Verdi-Requiem), Teldec (1.Gefangener im »Fidelio«).
1.9. Júlia VÁRADY wird 75
Ihr Vater war Ungar, ihre Mutter Siebenbürgen-Deutsche. Ausbildung an der Musikhochschule von Cluj (Klausenburg) bei Emilia Popp, dann am Konservatorium von Bukarest bei Arta Florescu. Zunächst glaubte sie, eine Altstimme zu haben, wurde aber noch während des Studiums zum Sopran umgeschult. Debüt 1962 an der Oper von Cluj, wo sie zehn Jahre lang Partien für dramatischen Sopran wie auch Mezzosopran-Rollen sang. Während dieser Zeit Gastspiele an den Nationalopern von Bukarest und Budapest. 1970 kam sie nach Deutschland und sang 1970-72 an der Oper von Frankfurt a.M. Partien wie die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi und die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Sie gastierte an der Oper von Köln als Fiordiligi in »Così fan tutte« und als Traviata und sang 1973 bei den Münchner Festspielen die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. Seit 1973 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. Dort hatte sie 1973 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, 1975 anlässlich der Münchner Opernfestspielen als Elettra in »Idomeneo« von Mozart und 1977 in der Titelrolle der Richard Strauss-Oper »Arabella« große Erfolge. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 1974 als Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck, 1980 als Fiordiligi (bei einem Gastspiel der Kölner Oper) und 1984 als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. An der Pariser Grand Opéra gastierte sie 1975 als Donna Elvira. Sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1987 als Desdemona in Verdis »Otello«, 1992 als Senta in »Der fliegende Holländer«), an der Hamburger Staatsoper und an der Deutschen Oper Berlin, wo sie u.a. 1978 die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, 1982 die Aida, 1991 die Desdemona und 1992 die Elisabeth im »Tannhäuser« sang. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1976 als Elettra im »Idomeneo«, 1977 als Vitellia und in einem Mozart-Konzert, 1982 in einem Konzert mit der Lyrischen Sinfonie von A. Zemlinsky und 1987-88 als Donna Elvira auf. 1978 kam es zu ihrem Debüt an der Metropolitan Oper New York als Donna Elvira, die sie dort in sieben Vorstellungen sang. Am 9.7.1978 wirkte sie an der Bayerischen Staatsoper München in der Uraufführung der Oper »Lear« von Aribert Reimann mit. An der Mailänder Scala 1981 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1984 als Elettra in »Idomeneo« zu Gast; 1987 nahm sie an der Japan-Tournee der Deutschen Oper Berlin teil und sang dabei die Sieglinde in der »Walküre«, 1992 in Tokio dann nochmals die Senta. 1993 hörte man sie an der Münchner Staatsoper als Traviata, 1994 an der Deutschen Oper Berlin als Senta, 1995 an der Opéra Bastille Paris als Abigaille in Verdis »Nabucco«. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1993 als Senta. Bis 1996 sang sie an diesem Haus in insgesamt 20 Vorstellungen außerdem noch die Desdemona, die Leonore in »La forza del destino« als auch im »Troubadour«, die Aida und ein Sopran-Solo in der 8. Sinfonie von G. Mahler. Neben ihrem Mozart-Repertoire als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Butterfly, als Liu in Puccinis »Turandot« und in vielen anderen Partien bewundert. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine große Karriere in einem weit gespannten Repertoire. 1982 kreierte sie das Requiem von A. Reimann. 2000 sang sie in Berlin das Sopran-Solo im Verdi-Requiem. Nach einer Aufführung des Deutschen Requiems von J. Brahms bei den Salzburger Festspielen 2003 beendete sie ihre Karriere. Seit 1977 war sie mit dem berühmten Bariton Dietrich Fischer-Dieskau (1925-2012) verheiratet.
Lit: A. Blyth: Julia Varady (in »Opera«, 1992).
Schallplatten: BASF (vollständige Aufnahme von Mozarts »Lucio Silla«), DGG (»Die Fledermaus«, »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, »Lear« von A. Reimann, »Idomeneo« und »La clemenza di Tito« von Mozart, »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók mit Dietrich Fischer-Dieskau als Partner, Lyrische Sinfonie von Zemlinsky, 14. Sinfonie von Schostakowitsch), Decca (»Cavalleria rusticana«, Missa solemnis von Beethoven), EMI (Verdi-Requiem; Sieglinde im Nibelungenring, München 1989), Orfeo (»Gli amori di Teolinda« von Meyerbeer, »Der Zigeunerbaron« von J. Strauß, »Jessonda« von L. Spohr, »Olympia« von Spontini, Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, Verdi-Arien, Lieder von Tschaikowsky, Szenen aus Opern von Richard Strauss). Philips (Komponist in »Ariadne auf Naxos«, Rachel in »La Juive« von Halévy), RCA (»Le nozze di Figaro«), HMV (»Hoffmanns Erzählungen«, »Arabella« von R. Strauss), Acanta (»Feuersnot« von R. Strauss), Telefunken (»Saul« von Händel), Ariola-Eurodisc (»Don Giovanni«), GIB-Classics (»La Damnation de Faust« von H. Berlioz), Melodram (Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, München 1977); EMI-Video (»Der fliegende Holländer«).
Weitere Informationen auf folgender Web-Seite: http://www.mwolf.de/
2.9. Paul GOODWIN wird 60
Er ist ebenso berühmt für seine historisch informierten musikalischen Interpretationen, wie für sein vielfältiges Repertoire und sein Interesse für zeitgenössische Musik. Mit Begeisterung baut er zeitgenössische Werke in traditionelle Orchesterprogramme ein und schafft damit eigenwillige dynamische Konzerte. Er ist Künstlerischer Direktor und Dirigent des Carmel Bach Festivals in Kalifornien. Er stand bereits am Pult des BBC Philharmonic Orchestra, des Hallé Orchestra, des City of Birmingham Symphony Orchestra, des Royal Scottish National Orchestra und des Scottish Chamber Orchestra. In den USA dirigierte er das Minnesota Orchestra, das National Symphony Orchestra Washington, das Seattle Symphony Orchestra, das Philadelphia Orchestra und das St. Paul Chamber Orchestra. In Europa arbeitete er mit dem Belgischen und Spanischen National Orchester, der Real Filharmonia de Galicia, den Royal Stockholm Philharmonics und den Orchestern des Bayerischen und Hessischen Rundfunks sowie des NDR (Hannover) und MDR (Leipzig). Zu Paul Goodwins jüngsten Erfolgen im Opernbereich gehören Iphigenie en Tauride an der Komischen Oper in Berlin, The Rape of Lucrezia im Teatro Real in Madrid und Orlando an der Opera Scotland, gefolgt von der Oper Australia und Händels Jeptha an der Walsh National Opera. Während der Saison 13/14 setzte er die enge Zusammenarbeit mit dem Basler Kammerorchester mit Aufführungen des Messias fort und bekleidete auch weiterhin die Position des Musikalischen Direktors und Dirigenten des Carmel Bach Festivals. Paul Goodwin wird auch das Münchner Rundfunkorchester bei Aufnahmen mit Charlie Siem (Violine) dirigieren. Weiter arbeitet er mit den folgenden Orchestern: Orquesta Filarmónica de Málaga, Orquesta Sinfonica de Galicia, South Netherlands Symphony Orchestra und Philharmonisches Orchester Graz.
Paul Goodwin war 11 Jahre lang Dirigent an der Academy of Ancient Music, mit der er sowohl Tourneen unternahm als auch Aufnahmen einspielte, z. B. Mozarts Singspiel Zaide oder CDs mit der Musik von John Taverner. Drei seiner Einspielungen wurden für den Grammy (USA) und die Gramophone Awards (UK) nominiert. Zudem war er sechs Jahre erster Gastdirigent des Englischen Kammerorchesters und arbeitete dort mit Künstlern wie zum Beispiel Kiri Te Kanawa, Joshua Bell, Maria João Pires, Mstislav Rostropovich und Magdalena Kozena zusammen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://paulgoodwinconductor.com/
2.9. Alejandro RAMIREZ wird 70
Er studierte zuerst Medizin an der Universität von Bogotà, legte sein Schlussexamen ab und promovierte zum Doktor der Medizin. 1965-72 Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Bogotà. 1973-75 vervollständigte er seine Ausbildung an der Musikhochschule von Freiburg i. Br.; später noch Weiterbildung durch Annelies Kupper in München und durch Günter Reich in Stuttgart. 1975-77 war er als lyrischer Tenor am Stadttheater von Pforzheim engagiert, 1977-80 am Pfalztheater von Kaiserslautern. 1980-82 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, seit 1982 des Opernhauses von Frankfurt a.M. Durch Gastspielverträge mit der Deutschen Oper Berlin, der Hamburger Staatsoper, den Opernhäusern von Köln und Zürich und der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. 1984 großer Erfolg als Nemorino in Donizettis »L’Elisir d’amore« an der Covent Garden Oper London. 1985-94 gastierte er in insgesamt 16 Vorstellungen an der Staatsoper von Wien (als Alfredo in »La Traviata«, als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Ferrando in »Così fan tutte« und als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«). 1985 und 1987 sang er bei den Salzburger Festspielen den Telemaco in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«; 1985-87 ist er dort auch in Kirchenkonzerten aufgetreten (Händels Dettinger Te Deum, Mozarts C-Moll-Messe). 1987 sang er in Rom in einer konzertanten Aufführung von Webers »Euryanthe« die Partie des Adolar, 1988 an der Mailänder Scala bei einem Gastspiel der Bayerischen Staatsoper München den Leukippos in »Daphne« und den Henry in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. In Zürich sang er 1987 den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1990 den Edgardo, 1991 den Lenski im »Eugen Onegin«. In der Spielzeit 1990-91 gastierte er an der Staatsoper von München als Prinz in Prokofieffs »L’Amour des trois oranges«. Er übernahm auch die Partie des Camille in der modernen Oper »Dantons Tod« von G. von Einem. 1998 sang er am Staatstheater Karlsruhe den König Charles in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«, den er bereits 1989 in München gesungen hat. 2000 gastierte er am Staatstheater Karlsruhe als Pollione in Bellinis »Norma«. Seit 1990 Professor an der Musikhochschule Mannheim. Auf der Bühne als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Jacquino im »Fidelio« (1984 Berlin), als Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, als Nureddin im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Ernesto in Donizettis »Don Pasquale«, als Narraboth in »Salome« von R. Strauss, als Flamand in dessen »Capriccio« und in vielen anderen lyrischen Partien bewundert. Dazu bedeutende Karriere im Konzertsaal; hier als Bach- (Evangelist in den Passionen) und Händel-Interpret bekannt geworden, weiter als Solist in Konzertwerken von Beethoven, Bruckner, Dvorák, Schumann, Verdi; nicht zuletzt als Liedersänger hervorgetreten.
Schallplatten: Schwann (»Manfred« von R. Schumann, »Euryanthe« von Weber), HMV (Don Basilio in »Figaros Hochzeit«), Wergo (»Das Nusch-Nuschi« von P. Hindemith), Bellaphon (Johannes-Passion und Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Erato (Religiöse Musik von Charpentier, Schubert und Mendelssohn), Jubilate (»Des Heilands letzte Worte« von L. Spohr), Ariola-Eurodisc, Vox, Carus.
2.9. David BLAKE wird 80
Biographie des englischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Blake_(composer)
3.9. Isaac SALINAS wird 75
Informationen über den kubanischen Tenor auf folgender Web-Seite: http://www.myladino.com/186467/Isaac-Salinas
3.9. Rudolf KELTERBORN wird 85
Er legte 1950 sein Abitur ab. Danach besuchte er Dirigierkurse bei Igor Markevitch in Salzburg. Er studierte Dirigieren bei Alexander Krannhals, Musiktheorie bei Gustav Güldenstein und Walter Müller von Kulm und Komposition bei Walther Geisler an der Musik-Akademie der Stadt Basel sowie Musikwissenschaften bei Jacques Handschin an der Universität Basel. Im Anschluss bildete er sich bei Willy Burkhard (Zürich), Boris Blacher (Salzburg), Günter Bialas und Wolfgang Fortner (Detmold) weiter. In den Jahren 1956 und 1960 besuchte er die Darmstädter Ferienkurse. 1956-60 lehrte er Musiktheorie an der Musik-Akademie der Stadt Basel. 1960-68 unterrichtete er Musiktheorie, Musikanalyse und Komposition an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold. 1963 wurde er zum Professor ernannt. 1968-75 und 1980-83 war er am Konservatorium und der Musikhochschule Zürich tätig. 1980-83 lehrte er dann an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 1983 ging er zurück nach Basel, wo er Direktor der Musikakademie wurde. Als Gastdozent wirkte er in den USA, in England, Litauen (Musik- und Theaterakademie Litauens), Japan (Kunitachi Music College), China (Shanghai Conservatory of Music) und Russland (Sankt Petersburger Konservatorium). Zu seinen Schülern gehören u.a. Hartmut Fladt, Andrea Lorenzo Scartazzini, Alfons Karl Zwicker, Martin Schlumpf, Andreas Pflüger, Martin Jaggi, Martin Christoph Redel und Lukas Langlotz. 1969-74 war er Chefredakteur der Schweizerischen Musikzeitung und 1974-80 leitete er die Hauptabteilung Musik Radio des Schweizer Radio DRS. 1987 gründete er mit Heinz Holliger und Jürg Wyttenbach das Basler Musik Forum. 1992 war er Composer in Residence beim Cheltenham Festival. Kelterborns Werke werden in ganz Europa, in den USA und in Japan aufgeführt. Daneben war er auch bis 1996 als Dirigent tätig. Er schuf Kompositionen aller Gattungen, darunter fünf Opern, Orchesterwerke auch mit Soloinstrumenten, Singstimme, Elektronik, Kammermusik und Vokalwerke. Der Komponist und Dirigent Louis Kelterborn (1891-1933) war sein Großcousin.
3.9. Elisabeth PARRY wird 95
Biographie der englischen Sopranistin auf Englisch: http://www.elisabethparry.com/
4.9. Delores ZIEGLER wird 65
Sie studierte Musik und Gesang an der University of Tennessee bei Edward Sambara und erwarb den akademischen Grad eines Masters of Arts. In einer Schüler-Aufführung sang sie bereits den Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Zunächst trat sie hauptsächlich als Oratoriensängerin auf, debütierte aber, nachdem sie mehrere Gesangwettbewerbe gewonnen hatte, 1978 bei der Eröffnung eines neuen Operntheaters in Oxfield (Tennessee) als Flora in »La Traviata«. Sie trat 1978-79 im Apprentice Program der Santa Fé Opera auf. Anschließend sang sie 1979 in St. Louis die Maddalena im »Rigoletto«, danach auch an der Washington Opera die Meg Page im »Falstaff« von Verdi. Sie ging dann nach Europa und wurde in München Schülerin von Hans Hotter. 1981 wurde sie an das Stadttheater von Bonn engagiert, wo sie als Emilia in Verdis »Otello« debütierte und dann als Dorabella in »Così fan tutte« und vor allem als Octavian im »Rosenkavalier« von R. Strauss zu aufsehenerregenden Erfolgen kam. Seit 1982 Mitglied des Opernhauses von Köln, doch wurde ihre Karriere zunehmend durch Gastspiele gekennzeichnet. Ihre großen Erfolge hatte sie in Köln als Cherubino (1983), als Prinz Orlofsky in der »Fledermaus« (1985) und als Octavian (1987). Sie wirkte 1984 am Opernhaus von Köln auch in der Uraufführung der Oper »Murieta« von Jens-Peter Ostendorf in der Rolle der Teresa mit. 1983 sang sie an der Grand Opéra Paris den Cherubino. 1983 ersetzte sie an der Mailänder Scala die erkrankte Ann Murray als Dorabella. Sie sang dann an der Mailänder Scala 1984 und 1990 den Idamante in »Idomeneo« von Mozart, 1987-89 den Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, 1989 wieder die Dorabella und 1993 die Meg Page. Sie sang beim Maggio Musicale von Florenz 1989 den Idamante und 1989 ebenfalls in Florenz den Octavian. Gastspiele an der Bayerischen Staatsoper München (seit 1984), bei den Festspielen von Glyndebourne (1984 als Dorabella), an den Opernhäusern von Oslo (1986), San Diego (1986), Toronto (1987) und an der Hamburger Staatsoper (1988). 1984-91 gastierte sie in insgesamt 19 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Octavian, als Idamante und als Dorabella). Bei den Salzburger Festspielen ersetzte sie 1985 die erkrankte Ann Murray als Dorabella und als Minerva in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, danach sang sie hier 1988-89 und 1991 den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1991 in Mozarts C-Moll-Messe und 1998 die Titelpartie in Vivaldis »Juditha triumphans«. 1990 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (nachdem sie bereits 1979 dort in einem Konzert aufgetreten ist) als Siebel im »Faust« von Gounod und trat dort bis 2002 in insgesamt 79 Vorstellungen auch als Octavian, als Dorabella, als Cherubino wie als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Flora in »La Traviata«, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Hanna Glawari in F. Lehárs »Die lustige Witwe« und als Maria Bolkonskaya in »Krieg und Frieden« von Prokofieff auf. 1989 gastierte sie an der Michigan Opera als Charlotte im »Werther« von Massenet, 1990 in Toronto als Octavian, 1991 an der San Francisco Opera als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi«, 1992 am Teatro Comunale Florenz als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet. 1994 sang sie im Wiener Konzerthaus in konzertanten Aufführungen von Donizettis »Anna Bolena« die Giovanna Seymour (neben Edita Gruberova in der Titelrolle). 1995 trat sie bei den Festspielen von Schwetzingen in A. Salieris »Falstaff« auf, 1996 an der Opéra Bastille Paris als Idamante, in Washington als Dorabella. 2001 gastierte sie in St. Louis in »Hippolyte et Aricie« von Rameau. Dazu große Erfolge als Konzertsängerin, vor allem hier auch als Bach-Interpretin. – Verheiratet mit dem Tenor Randall Outland, der seit 1981 am Opernhaus von Köln wirkte.
Schallplatten: Telefunken (H-Moll-Messe von J.S. Bach), HMV (»Così fan tutte«), Telarc (Messe C-Dur von Mozart, 8. Sinfonie von G. Mahler), Decca (2. Dame in der »Zauberflöte«), Teldec (Dorabella in »Così fan tutte«, Annio in »La clemeza di Tito«), EMI (»Oberon«, weitere Aufnahme von »La clemenza di Tito«), DGG (Messen von Mozart und J. Haydn), Erato (»Le Roi d’Ys« von Lalo), Sony (Meg Page im »Falstaff« von Verdi), Nightingale (»Roberto Devereux« und »Anna Bolena« von Donizetti), Arts (»Orfeo« von Ferdinando Bertoni), New World Records (»Evidence of Things not seen« von Ned Rorem); Decca-Video (»Così fan tutte«), Arthaus-Video (Mrs. Slender im »Falstaff« von A. Salieri, Festspiele Schwetzingen 1995).
4.9. Hebe DIJKSTRA wird 75
Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung in ihrer holländischen Heimat (am Konservatorium im Haag und bei Theo Baylé) und hatte dort auch ihre ersten Bühnenauftritte, u.a. 1975 bei der Operngesellschaft Forum in Enschede als Titelheld in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«. Sie ging dann nach Deutschland, gastierte 1976 am Stadttheater von Bonn in »Sadko« von Rimsky-Korssakow und war 1976-79 am Landestheater Detmold, 1979-80 am Landestheater Saarbrücken engagiert. 1981-83 nahm sie ein Gast-Engagement am Stadttheater von Freiburg i. Br. wahr; 1982-85 war sie Mitglied der Vereinigten Theater Mönchengladbach-Krefeld; in Krefeld sang sie auch 1987 die Partie der Majorin in Zandonais Oper »I Cavalieri di Ekebù«. 1987-89 am Opernhaus von Wuppertal, seit 1989 am Theater am Gärtnerplatz München engagiert. 1987 gastierte sie in Amsterdam, 1989 sang sie dort in »Der Kreidekreis« von Zemlinsky. 1988-92 und 1994 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Rossweisse in der »Walküre«, 1991-94 auch als Mary in »Der fliegende Holländer« auf. 1992 Gastspiel an der Oper von Antwerpen als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1995 am Theater von Bern (Schweiz) wieder als Majorin in »I Cavalieri di Ekebù«, 1996 am Muziektheater Amsterdam als Podtochina in »Die Nase« von Schostakowitsch. 1997 sang sie in Amsterdam die Larina im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, 1997 die Schwertleite in der »Walküre«, 1998 die 1.Norn in der »Götterdämmerung«. Am 10.6.1998 wirkte sie beim Holland Festival in der Uraufführung der Oper »Een Ziel van Hout« von Robert Heppener in der Partie der Hexe mit. 2000 sang sie in Berlin wie am Stadttheater von Bern die Hekabe in »Troades« von A. Reimann. Auf der Bühne gehörten die Carmen, die Fricka, die Waltraute, die Flosshilde wie die zweite Norn im Nibelungenring, die Amme in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas, die Wirtin im »Boris Godunow« und die Margret im »Wozzeck« von A. Berg (1994 Amsterdam) zu ihren Glanzrollen. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten. Verheiratet mit dem Bassisten Jan Alofs, der in den achtziger Jahren bei der Operngesellschaft Forum in Enschede tätig war und dort u.a. den Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola« und den Angelotti in »Tosca« sang. Er wirkte am 13.3.1998 in Lyon in der Uraufführung der Oper »Drei Schwestern« von P. Eötvös mit (Aufnahme auf DGG).
Schallplatten: Eterna (Gesamtaufnahme »Heracles« von Händel), Teldec (»Die Walküre«, auch als Video).
4.9. John FIORITO wird 80
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in seiner amerikanischen Heimat am New England Conservatory Boston, wo er Schüler des berühmten George London und von John Miriarty war. 1962 begann er seine Bühnentätigkeit, als er an der City Opera New York in der Uraufführung der Oper »The Golem« von Ellstein auftrat. Er sang in den folgenden Spielzeiten an kleineren Operntheatern in den USA (so u.a. 1963 und 1965 in Central City). Er ging dann aber nach Europa und war den Jahren 1968-70 am Stadttheater von Bielefeld engagiert. Während dieser Zeit gab er Gastspiele an anderen Häusern im deutschen Sprachraum und sang 1970 an der Wiener Staatsoper in der Oper »Der Prozess« von G. von Einem den Advokaten. Er kehrte darauf wieder in die USA zurück und war dort nun bei vielen Operngesellschaften anzutreffen, wobei er sich jetzt hauptsächlich auf das Buffo-Fach spezialisierte. Er trat als Gast bei der Philadelphia Lyric Opera, der Washington Opera (seit 1983 sehr oft, u.a. 1984 bei einem Gastspiel des Ensembles bei den Festspielen von Edinburgh als Mr. Gobineau in Menottis »The Medium«), den Opern von San Diego, Cincinnati (1987 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«), der Chicago Opera (1988), der Michigan Opera Detroit (1988) und der Oper von New Orleans (1989, 1991) auf. 1991 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper (wo er 1963 bereits in einem Konzert aufgetreten ist) als Dulcamara in »L’Elisir d’amore« und sang dort bis 2003 in insgesamt 150 Vorstellungen u.a. den Baron Douphol in »La Traviata«, den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, den Benoit wie den Alcindoro in Puccinis »La Bohème«, den Mesner in »Tosca« und den Marquis de la Force in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc. Aus seinem umfangreichen Repertoire für den Bereich der Oper seien noch genannt: der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, der Dandini wie der Don Magnifico in »La Cenerentola« vom gleichen Meister, der Sulpice in »La Fille du Régiment« von Donizetti, der Monterone im »Rigoletto«, der Falstaff von Verdi, der Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, der Nilakantha in »Lakmé« von Delibes, der Escamillo in »Carmen« und der Faninal im »Rosenkavalier« von R. Strauss.
4.9. Die englische Sopranistin Gita DE LA FUENTE wird 95
5.9. Richard SUART wird 65
Er sang bereits im Chor des St. John’s College in Cambridge und studierte dann 1974-77 Gesang an der Royal Academy of Music London bei Henry Cummings. Er begann seine Bühnenkarriere bei englischen Operngesellschaften. So sang er 1977 beim English Music Theatre in »La Cubana« von H.W. Henze und bei der Opera Factory in »Punch and Judy« wie in »Yan Tan Tethera« von H. Birtwistle (1986, Uraufführung), in »Eight Songs for a Mad King« von Peter Maxwell Davies und in »Hells Angels« von W. Osborne. An der English National Opera London trat er seit 1986 in Monteverdis »L’Orfeo«, in »Krieg und Frieden« von Prokofieff (1991), in Verdis »Don Carlos« und in der Uraufführung der Oper »The Mask of Orpheus« von Birtwistle (1989) auf, bei der D’Oyly Carte Opera Company in Operetten von Gilbert & Sullivan, bei der Opera North Leeds 1986-87 als Schaunard in »La Bohème«. 1988 wirkte er im Rahmen der Münchner Festspiele in der Uraufführung der Oper »Greek« von Mark Anthony Turnage mit, drei Monate später, im August 1988, dann auch bei der englischen Erstaufführung des Werks beim Festival von Edinburgh. Er sang in Aufführungen von »Eight Songs for a Mad King« in Gelsenkirchen, in Mailand, in Helsinki und in Straßburg (1992). Er war zu Gast bei den Festspielen im Almeida Theatre, beim Cheltenham Festival und beim Orkney Festival, und zwar in der Oper »The Fall of the House of Usher« von Philip Glass. Im Sadler’s Wells Theatre (Opera London) hörte man ihn in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, in Vancouver zusammen mit dem Winnipeg Symphony Orchestra, beim Buxton Festival 1992 in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, beim Garsington Festival 1995 als Don Magnifico in »La Cenerentola« vom gleichen Meister, 1996 an der English National Opera London als Ko-Ko in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan. 1997 trat er bei den Salzburger Festspielen als Schwarzer Minister in György Ligetis »Le Grand Macabre« auf. 1999 sang er bei der Grange Park Opera den Lacouf in »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc, beim Garsington Festival in »Le nozze di Figaro« und in »Genoveva« von R. Schumann. Auch als Konzert-, und namentlich als Oratoriensänger, erfolgreich aufgetreten. Verheiratet mit der Pianistin Susan Cook.
Schallplatten: Virgin (»A Midsummer Night’s Dream« von Britten, »At the Boars Head« von G. Holst, »Cataractus« von E. Elgar), Collins (»The Fairy Queen« von Purcell mit dem Ensemble The Sixteen), DGG (»Candide« von L. Bernstein), Telarc (»The Mikado«, »The Yeomen of the Guard« und »The Pirates of Pensance« von Gilbert & Sullivan), TER (Sullivan-Operetten), Decca (»Greek«, auch als Video).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.richardsuart.co.uk/
5.9. Iwa SÖRENSON wird 70
Sie studierte 1966-74 am Konservatorium von Göteborg, 1970-71 an der Musikhochschule Köln, und zwar Gesang, Gesangspädagogik und Orgelspiel; sie studierte auch an der Theaterhochschule Göteborg. 1978 debütierte sie am Stadttheater von Malmö als Norina im »Don Pasquale«. 1978-79 war sie an diesem Haus engagiert und wurde 1979 an die Königliche Oper Stockholm berufen, der sie seitdem angehörte (Antrittsrolle: Norina). Sie sang an der Stockholmer Oper u.a. die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Musetta in »La Bohème«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Aminta in Mozarts »Il Re pastore«, die Traviata, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Sophie im »Rosenkavalier« und die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss. Bei den Festspielen im Barock-Theater auf Schloss Drottningholm trat sie in »Paride ed Elena« von Gluck auf. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich auch Operetten-Rollen wie die Adele in der »Fledermaus«, die Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«, die Fiametta in »Boccaccio« von Fr. von Suppé und die Josephine in »HMS Pinafore« von Gilbert & Sullivan. Im Konzertsaal hörte man sie als Solistin im »Messias« wie im »Judas Makkabaeus« von Händel, in der »Schöpfung« von J. Haydn, in der C-Moll-Messe wie im Requiem von Mozart, im »Elias« von Mendelssohn und in Liederabenden. Sie widmete sich gern der Interpretation zeitgenössischer Musik. Nach ihrer Heirat trat sie auch unter dem Namen Iwa Sörenson-von Gertten auf.
Schallplatten: Musica Sveciae.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.iwa.se/
6.9. Omar EBRAHIM wird 60
Er wurde an der Londoner Guildhall School of Music zum Sänger ausgebildet. Er debütierte 1979 bei der Glyndebourne Touring Opera als Perrucchetto in J. Haydns »La fedeltà premiata«; bei der Glyndebeourne Touring Opera trat er dann auch 1980 als Schaunard in »La Bohème« und 1982 als Fiorello im »Barbier von Sevilla«, am 5.10.1987 in der Uraufführung der Oper »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne, 1990 als Donny in »New Year« von Michael Tippett, am 24.10.1994 als Vermeer in der Uraufführung der Oper »The Second Mrs. Kong« von Harrison Birtwistle und 1995 als Detektiv in »Tangier Tattoo« von John Lunn auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er 1981 als Perückenmacher in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1988 in »The Electrification of the Soviet Union« und 1995 als Vermeer in »The Second Mrs. Kong« auf. Weiters trat er bei der Gesellschaft Opera Factory London u.a. 1982 in »Punch and Judy« von Birtwistle, in »The Beggar’s Opera«, in »The Knot Garden« von M. Tippett und in der Barock-Oper »La Calisto« von Cavalli auf. Bei der Opera Factory London sang er auch 1986 in der Uraufführung von »Yan Tan Tethera« von Birtwistle, ebenso 1986 in der von »Hell’s Angels« von N. Osborne. Bei der Kent Opera gastierte er als Hector in »King Priam« von Tippett. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1986 und 1988 den Strephon in »Iolanthe« von Gilbert & Sullivan, 1986 den Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill, 1987 die Titelpartie in Verdis »Macbeth« und 1988 den Orlofsky in der »Fledermaus«. An der Covent Garden Oper London hörte man ihn 1989 in der englischen Erstaufführung von Berios »Un Re in Ascolto«, mit der Opera Factory 1990 in der Elizabeth Hall London als Don Giovanni. 1990 sang er in München in der Uraufführung der Oper »63 Dream Palace« von Hans-Jürgen von Bose, 1991 an der Covent Garden Oper in der von Birtwistles »Gawain«. 1999 sang er am Stadttheater von Basel den Choregos in »Punch and Judy« von H. Birtwistle.
Neben Rundfunk- und Fernsehauftritten brachte er im Konzertsaal eine erfolgreiche Karriere zur Entwicklung, wobei sein vielseitiges Repertoire auch Aufgaben aus dem Bereich der zeitgenössischen Musik enthielt. Er ist auch als Schauspieler aufgetreten.
Schallplatten: Collins (»Gawain« von H. Birtwistle).
6.9. Elmar OTTENTHAL wird 65
Nach seiner Matura am Akademischen Gymnasium Innsbruck durchlief er zunächst eine Ausbildung zum Fotografen. Anschließend studierte er Musikwissenschaften und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Nach einer ersten Anstellung 1974-77 als Regieassistent und Hausspielleiter am Theater Lübeck wechselte er zur Staatsoper Hamburg, wo er als Abendspielleiter und Assistent von Götz Friedrich tätig war. Im Jahr 1982 übernahm Ottenthal die Position des stellvertretenden Oberspielleiters unter Lorin Maazel an der Staatsoper Wien bevor er 1986-89 als selbstständiger Regisseur auf verschiedenen Bühnen Europas tätig war. Weiterhin zog es Ottenthal wieder nach Wien, wo er an den Vereinigten Bühnen Wien als stellvertretender künstlerischer Leiter unter Peter Weck übernommen wurde. Schließlich übernahm Ottenthal im Jahr 1992 als Nachfolger von Klaus Schultz die Stelle des Generalintendanten am Theater Aachen. Zugleich übertrug man ihm die Leitung der Opernklasse an der Aachener Abteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln und ernannte ihn zum Professor. Nach einer anschließenden Tätigkeit 1999-2001 als Intendant und Geschäftsführer am Theater des Westens in Berlin, ist Ottenthal nunmehr wieder als selbstständiger Regisseur und Produzent tätig. Darüber hinaus war und ist er immer wieder gefragt Fernseh- oder Videoregie für einzelne ausgesuchte Werke zu übernehmen. Seit 2005 wurde China zu seinem Arbeitsmittelpunkt, wo er in Peking die Umsetzung eines Theater Joint Ventures in Angriff nahm, einen Lehrauftrag erhielt sowie als Regisseur bei Produktionen von TV-Serien und TV-Filmen mitwirkte. Hier wurde er auch in den Beirat der Vereinigung der Nord-Asiatischen Theater gewählt. Schon früh beschritt Ottenthal neue Wege, um die klassische und noch mehrheitlich konservativ geprägte Theaterszene zu modernisieren und sie einem neuen Publikum zu öffnen. So übernahm er anfangs neben seinem Wirken an der Wiener Staatsoper die Regieleitung für mehrere Uraufführungen von speziell für Kinder und Jugendliche umgeschriebenen Opern- und Schauspielstücken am Hamburg-Altonaer „Theater für Kinder“. Dieser Modernisierungsweg zur modernen Form des musikalischen Theaters fand in seiner Zeit in Aachen eine Fortsetzung, wo er neben dem saisonalen Standardrepertoire mehrere moderne Musicals inszenierte. Dabei kam es allein in Aachen zu vier Uraufführungen, von denen das Musical Gaudi von Eric Woolfson eines der erfolgreichsten wurde. Außerhalb Aachens wurde es in Alsdorf und Köln – ebenfalls unter seiner Regieleitung – über viele Jahre hin kommerziell verwertet und fand Aufnahme im Programm des ZDF. Der Kölner Musical Dome wurde eigens für dieses Musical errichtet.
Auch im Berliner Theater des Westens setzte Ottenthal seinen Modernisierungsstil fort und brachte erneut zwei Musicals zur Uraufführung, von denen Falco meets Amadeus, trotz mancher Kritik, ebenfalls ein Kassenschlager wurde und anschließend europaweit zur Aufführung kam sowie auf Video eingespielt wurde. Er war einige Jahre mit der Sopranistin Gertrud Ottenthal verheiratet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage. http://elmar-ottenthal.com/
6.9. Elena ZILIO wird 75
Sie erhielt ihre Ausbildung am Conservatorio Monteverdi in Bozen durch Frau Marcucci, studierte dann an der Accademia di Santa Cecilia und bei Giorgio Favaretto in Rom. Debüt beim Spoleto Festival von 1963 als Sofia in Rossinis »Il Signor Bruschino«. In der Folgezeit trat sie an den großen italienischen Opernhäusern auf, an der Oper von Rom, in Genua, Neapel, Triest und Venedig, bei den Festspielen in der Arena von Verona (1970, 1973, 1976) und in den Thermen des Caracalla in Rom. An der Mailänder Scala debütierte sie 1972 als Pierotto in »Linda di Chamounix« von Donizetti; hier sang sie in einer langjährigen Karriere 1972 die Minerva in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1973 den Fjodor im »Boris Godunow«, 1974 den Pagen in »Salome« von R. Strauss, 1974-75 die Dorina in »Il marito disperato« von Cimarosa, 1976 die Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1977 den Siebel im »Faust« von Gounod, 1981 den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, 1982 den Smeton in »Anna Bolena« von Donizetti und den Ascanio in »Les Troyens« von Berlioz, 1983 die Dardané in Glucks »Die Pilger von Mekka« und L‘Amour in »Anacréon« von Cherubini, 1984 in »Les Noces« von Strawinsky, 1985 den Aristeo in »Orfeo« von Luigi Rossi, 1986 die Olga in »Eugen Onegin«, 2011 und 2014 die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana« und 2014 die Hecube in »Les Troyens« von Berlioz. Weiter zu Gast am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Pariser Grand Opéra (2004 als Zita in »Gianni Schicchi«), am Opernhaus von Köln (u.a. 1984 als Pippo in »La gazza ladra« von Rossini), in Boston, Chicago, San Antonio, Montreal, an der Oper von Genf (1964 als Mercedes in »Carmen« und 1982 als Lisa in Bellinis »La Sonnambula«), bei den Festspielen von Bregenz (1974 in einem Konzert und 1986 als Smeton) und Dubrovnik. 1985 sang sie bei den Festspielen von Wiesbaden in »Il Flaminio« von Pergolesi, 1987 beim Maggio Musicale von Florenz in »Benvenuto Cellini« von Berlioz. Bekannt wurde sie in erster Linie durch ihren Vortrag der schwierigen Partien für Koloratur-Alt in italienischen Belcanto-Opern von Rossini, Bellini, Donizetti, Paisiello und Piccinni, doch sang sie auf der Bühne wie im Konzertsaal ein umfangreiches Repertoire. 1988 brillierte sie am Teatro Comunale Bologna in der Titelrolle der Offenbach-Operette »La Grande-Duchesse von Gerolstein«, 1991 sang sie an der Connecticut Opera in »Djamileh« von Bizet und in »La Navarraise« von Massenet, 1992 in Palermo den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, 1996 dort auch die Lucia in Rossinis Oper »La gazza ladra«. 1998 sang sie am Teatro Argentina in Rom die Marquise in »La Fille du Régiment« von Donizetti, bei den Festspielen von Macerata die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«. 1999 gastierte sie an der Oper von Lyon als Mrs. Quickly, 2000 am Teatro Filarmonico Verona als Frugola in »Il Tabarro« und als Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini, auch am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Mrs. Quickly. 2007 debütierte sie als Zita an der Covent Garden Oper London, an der sie dann auch die Äbtissin in »Suor Angelica«, die Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano und die Mamma Lucia sang. An der Bayerischen Staatsoper München sang sie in der Spielzeit 2014/15 die Filipjewna in »Eugen Onegin«.
Ihren Wohnsitz hatte die Künstlerin, die mit dem Sänger Attilio Burchiellaro verheiratet war, in Velletri bei Rom.
Schallplatten: EMI (Frugola in »Il Tabarro«, Suora Zelatrice in »Suor Angelica« und La Ciesca in »Gianni Schicchi« von Puccini), Mondo Musica (Armando in »Maria di Rohan« von Donizetti, Teatro Fenice Venedig), Fonit-Cetra (vollständige Oper »La buona figliuola« von Piccini), MRF (»La Straniera« von Bellini, Mitschnitt einer Aufführung in Palermo, 1968), HRE (»Un giorno di regno« von Verdi), Nuova Era (»Gianni di Parigi« von Donizetti, »Don Chisciotte« von Paisiello), Eremitage (»Una lettera d’amore di Lord Byron« von Raffaello de Banfield); Castle-Video (Pippo in »La gazza ladra« von Rossini).
7.9. Robert BORK wird 60
Er studierte zuerst in seiner amerikanischen Heimat am Wheaton College in Illinois und an der Indiana University, dann an der Musikhochschule von Köln. 1985 wurde er in das Opernstudio der Kölner Oper aufgenommen, 1987-93 deren reguläres Mitglied. Hier sang er Partien wie den Papageno in der »Zauberflöte«, den Masetto im »Don Giovanni«, den Belcore in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti, den Zaren in »Zar und Zimmermann« und den Escamillo in »Carmen«. Er wirkte in Köln in Aufführungen der zeitgenössischen Oper »Gespenstersonate« von Aribert Reimann (als Hummel) mit, ebenso bei einer Wiederholung dieser Oper 1988 beim Spoleto Festival. 1988 hörte man ihn in Köln als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von B. Britten. Er war seit 1989 auch der Hamburger Staatsoper verbunden und gastierte dort u.a. 1989 als Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, später in »Carmen« und in »La Damnation de Faust« von Berlioz. In der Spielzeit 1991-92 hörte man ihn am Opernhaus der Stadt Bonn als Schaunard in Puccinis »La Bohème«, 1992 in Köln als Dörfling in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze. An der Mailänder Scala trat er 1989 als Scherasmin im »Oberon« von Weber auf. 1997 gastierte er am Opernhaus von Toulouse als Dörfling, 1998 dort wie am Opernhaus von Lausanne als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«, 1997 am Stadttheater Heidelberg als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, 1998 am Theater von Luzern als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten. 2001 trat er am Opernhaus von Toulouse als Donner im »Rheingold« auf, an der Wiener Staatsoper als Mr. Redburn in »Billy Budd« von B. Britten, den er zuvor an der Oper von Antwerpen gesungen hatte. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich Partien wie der Valentin im »Faust« von Gounod, der Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini und der Vater in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Im Konzertsaal reichte sein Repertoire von der Matthäuspassion und der H-Moll-Messe von J.S. Bach über Beethovens 9. Sinfonie, das Deutsche Requiem von J. Brahms und die 8. Sinfonie von G. Mahler bis zum »Floß der Medusa« von Hans Werner Henze.
7.9. Tomas MÖWES wird 65
Er erhielt seine Ausbildung 1971-77 an der Hochschule für Musik in Weimar durch H. Kremers und Helga Forner. 1977 begann er seine Bühnenkarriere als Bass-Bariton am Stadttheater von Magdeburg, ging aber 1988 an das Stadttheater von Halle/Saale und trat seither im Baritonfach auf. Er wurde dann 1990 als Bariton an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet und sang auch regelmäßig an der Staatsoper von Dresden. An diesem Haus hatte er 1990 einen besonderen Erfolg als Titelheld in Busonis »Doktor Faust«. 1991 sang er am Opernhaus von Leipzig, dessen Mitglied er seit 1990 war, den Nekrotzar in »Le Grand Macabre« von Ligeti, 1992 den Orest in »Elektra« von R. Strauss, 1994 den Don Giovanni, 1995 den Eugen Onegin. 1992 übernahm er in Basel den Posa in Verdis »Don Carlos«, in Bad Kissingen sang er in »Theodora« von Händel, ebenfalls 1992 an der Oper von Frankfurt a.M. den Faninal im »Rosenkavalier«. Am Opernhaus von Leipzig hörte man ihn 1993 als Thésée in »Hippolyte et Aricie« von Rameau. 1995 wirkte er am Théâtre Carré in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Esmée« von Theo Loevendie mit; 1996 sang er in Leipzig in der zeitgenössischen Oper »Greek« des englischen Komponisten Marc-Anthony Turnage die Partie des Dad. 1996 Gastspiel am Teatro Carlo Felice Genua als Faninal, 1997 am Stadttheater Basel als Graf in »Figaros Hochzeit«, als Orest in »Elektra« von Richard Strauss und als Vater in »Hänsel und Gretel«. Am Opernhaus von Leipzig trat er 1997 als Kowaljow in »Die Nase« von Schostakowitsch auf, 1998 als Faninal, 1997 am Opernhaus von Essen als Scarpia in »Tosca«, in Montpellier in einer konzertanten Aufführung von O. Schoecks »Penthesilea« als Achilles, am Stadttheater von Basel in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann, dort auch 1999 als Faninal. Bei der Nederlandse Reisopera (vordem Forum Enschede) sang er 1999 den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, am Opernhaus von Frankfurt a.M. 2000 den Faninal, 2001 am Opernhaus (Aalto-Theater) von Essen die Titelpartie in der Oper »Lear« von A. Reimann. Er blieb den Staatsopern von Dresden und Berlin durch Gastverträge verbunden. Weitere Höhepunkte in seinem Repertoire für die Opernbühne waren der Polyphem in »Acis and Galatea« von Händel, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Ottokar im »Freischütz«, der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing, der Titelheld in Verdis »Nabucco«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Rigoletto, der Wolfram im »Tannhäuser« (Leipzig 1995-96), der Fliegende Holländer (Halle/Saale 1993), der Ford in Verdis »Falstaff«, der Escamillo in »Carmen« und der Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Auch als Konzertsänger hatte er eine erfolgreiche Karriere.
Schallplatten: Ars Vivendi (»Deutsche Sinfonie« von Hanns Eisler).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.tomas-moewes.de/
7.9. Romualds KALSONS wird 80
Biographie des lettischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Romualds_Kalsons
7.9. Herbert DOUSSANT wird 85
Er war ursprünglich Versicherungsagent, dann Studium bei Douglas Stanley und Paul Weiner in New York. Er kam nach Europa und debütierte 1958 am Stadttheater von Mainz als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Er blieb bis 1960 an diesem Haus und sang dann 1960-63 am Stadttheater von Kiel, 1966-69 am Stadttheater von Krefeld. Er gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Staatsoper von München, in Köln, Nürnberg, Essen, Frankfurt a.M., Hannover, Mannheim und Wiesbaden. 1961 wirkte er am Stadttheater von Kiel in der Uraufführung der Oper »Faust III« von Bentzon mit. Er trat auch in Lüttich, Athen, Bologna und Turin, an der Komischen Oper Berlin, in Barcelona, Philadelphia, Honolulu und San Antonio (Texas) auf. 1964 gastierte er in Mexico City als Herodes in »Salome« von R. Straus, 1976 und 1979 an der Oper von Houston/Texas als Otello von Verdi. In seinem Repertoire für die Bühne standen an erster Stelle Partien des heldischen Tenorfachs, darunter auch Wagner-Heroen.
Schallplatten: Westminster.
8.9. Richard MUNDT wird 80
Nach ersten Beschäftigungen im kaufmännischen wie im Hotelfach studierte er Gesang bei Alfredo Gandolfi in New York und kam dann nach Europa, wo er an der Wiener Musikakademie Schüler von Hitz war. (Erste Studien hatte er bei seiner Mutter, der Sängerin Agnate Mundt in Woodstock, New York, absolviert). 1962 debütierte er am Landestheater von Saarbrücken als Commendatore im »Don Giovanni«. Er war 1962-64 am Landestheater Saarbrücken, 1964-65 am Stadttheater Kiel, 1965-66 am Stadttheater Lübeck, 1966-67 am Staatstheater Darmstadt, 1968-69 am Opernhaus von Graz, 1969-71 bei der Deutschen Gastspieloper engagiert. Er gastierte 1968 und 1971 an der Oper von San Francisco (als Sparafucile im »Rigoletto«, als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Ferrando im »Troubadour«, als Theaterdirektor in »Lulu« von A. Berg, als Onkel Bonze in »Madame Butterfly« und als Sam in Verdis »Un ballo in maschera«) und 1970 an der Oper von Montreal (als Rocco im »Fidelio«). In Europa sang er sehr erfolgreich am Theater von Dortmund, an der Opéra de Wallonie Lüttich und beim Festival von Spoleto. In seiner amerikanischen Heimat, wo er seinen Wohnsitz in New York nahm, kam er an der City Opera New York, an den Opernhäusern von Chicago, Cincinnati und Portland zu einer erfolgreichen Karriere. Abgesehen von einem reichhaltigen Konzertrepertoire hatte er auf der Bühne in Partien wie dem Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, dem Don Giovanni, dem Figaro in »Figaros Hochzeit«, dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, dem Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, dem Arkel in Debussys »Pelléas et Mélisande«, dem Ramfis in Verdis »Aida«, dem König Philipp im »Don Carlos«, dem Pater Guardian in »La forza del destino«, namentlich aber im Wagner-Repertoire (Daland in »Der fliegende Holländer«, König Heinrich im »Lohengrin«, Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Hunding in der »Walküre«, Landgraf im »Tannhäuser«, König Marke in »Tristan und Isolde«, Fasolt im »Rheingold«) seine Erfolge.
9.9. Anthony MEE wird 65
Er arbeitete zunächst als Kraftfahrzeugmechaniker und bildete sich 1968-72 zum Kraftfahrzeug-Ingenieur weiter. Nachdem man seine Stimme entdeckt hatte, ließ er diese 1980-84 am Royal Northern College of Music Manchester ausbilden, vor allem durch Patrick McGuigan. 1984 kam er zu seinem Bühnendebüt, als er bei der Welsh Opera Cardiff den Titelhelden in Verdis »Ernani« sang. 1985 trat er bei der Opera North Leeds als Arturo in »I Puritani« von Bellini auf. 1986 sang er bei der English National Opera London als erste Partie den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« und kam seitdem an diesem Haus zu einer großen Karriere. Man hörte ihn hier als Cavaradossi in »Tosca«, als Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Malcolm in Verdis »Macbeth«, als Alfred in der »Fledermaus«, als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Beppe im »Bajazzo« und in kleineren Rollen. 1990 nahm er an der Russland-Tournee des Ensembles der English National Opera (mit Auftritten am Bolschoi Theater Moskau und am Opernhaus von Kiew) teil. An der Welsh Opera Cardiff sang er in »Die griechische Passion« von B. Martinù, bei der Chelsea Opera Group den des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini. 2001 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München und bei den Salzburger Festspielen (zuvor schon bei den dortigen Osterfestspielen) als Bardolfo im »Falstaff« von Verdi. Auch als Konzertsänger kam er zu einer bedeutenden Karriere. Verheiratet mit der Sopranistin Heather Anthony.
Schallplatten: Decca (»Street Scene« von K. Weill).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.anthonymee.com/
9.9. Ute VINZING wird 80
Sie war Schülerin von E. Boeker in Lüdenscheid, von Carrino in Düsseldorf und nicht zuletzt von der großen Sängerin Martha Mödl. 1966 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Berlin und begann ihre Karriere 1967 am Stadttheater von Lübeck, dem sie bis 1970 angehörte. Dort hatte sie nach ihrem Debüt als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« ihren ersten großen Erfolg als Senta in »Der fliegende Holländer«. 1971-76 war sie am Opernhaus von Wuppertal engagiert. Man lernte ihre große Begabung für den Wagnergesang kennen, als sie die Brünnhilde in der »Walküre« übernahm. Sie gastierte während dieser Zeit mehrfach an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1976-91 gastierte sie in insgesamt 34 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Senta, als Brünnhilde in der »Walküre« und in der »Götterdämmerung«, als Elektra von R. Strauss, als Isolde in »Tristan und Isolde«, als Leonore im »Fidelio«, als Ortrud im »Lohengrin«, als Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Kundry im »Parsifal«). Weitere Gastspiele führten sie regelmäßig seit 1972 an die Staatsoper von Hamburg, dann an die Staatsoper von München, an das Teatro Colón Buenos Aires (1987 als Elektra von R. Strauss), an das Grand Théâtre Genf (1976 als Brünnhilde in der »Walküre« und 1980 als Ortrud) und an das Opernhaus von Seattle, an dem sie die Brünnhilde in Aufführungen des Nibelungenrings sang. An der Grand Opéra Paris erschien sie 1977 als Brünnhilde in der »Walküre« und 1985 als Isolde. Diese Partie hatte sie bereits sehr erfolgreich 1983 am Teatro Liceu Barcelona gestaltet. 1984 folgte sie einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, wo sie die Titelfigur in »Elektra« von Richard Strauss in fünf Vorstellungen sang (nachdem sie zuvor schon die Brünnhilde in der »Walküre« in zwei Vorstellungen der Metropolitan Opera bei einem Gastspiel in Washington gesungen hatte). Sie sang die Partie der Brünnhilde in den Jahren 1975-84 in vollständigen Aufführungen des Nibelungenrings in Düsseldorf, Hamburg, München, Berlin, Barcelona, Buenos Aires und Seattle, wobei sie sich als große Darstellerin erwies. Weitere Gastspiele am Staatstheater von Kassel, an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der Staatsoper Dresden und an der Deutschen Oper Berlin. 1988 hörte man sie in Florenz als Isolde, 1989 an der Oper von Marseille als Elektra, 1991 am Opernhaus von Bonn als Färberin, am Teatro Colón als Ortrud. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer internationalen Karriere. 1993 beendete sie ihre Bühnenlaufbahn und gab in Lübeck ein Abschiedskonzert.
Schallplatten: Harmonia mundi-Helikon (Titelheldin in vollständiger Aufnahme der Oper »Elektra«), HMV (Färberin in der »Frau ohne Schatten«).
10.9. Hyacinth NICHOLLS wird 60
Die farbige Sängerin erhielt ihre Ausbildung an der Guildhall School of Music London und im National Opera Studio in der englischen Hauptstadt. Bereits während dieses Studiums trat sie in Bühnenpartien wie dem Cherubino in »Le nozze di Figaro«, dem Octavian im »Rosenkavalier«, der Dorabella in »Così fan tutte« und der Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns auf. Ihr professionelles Debüt fand 1985 in einem Konzert in der Londoner Wigmore Hall statt. 1986-88 gehörte sie dem Chor der Festspiele von Glyndebourne an und wurde dort auch in Solopartien eingesetzt (1987-88 in Ravels »L’Enfant et les sortilèges« und 1988 als Natasha in »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne). Sie sang auch bei der Glyndebourne Touring Opera (1987 in »L’Enfant et les sortilèges«, 1988 als Flora in »La Traviata«, 1990 als Regan in »La Traviata« von Michael Tippett). 1989 nahm sie an einer Italien-Tournee teil, bei der die B. Britten-Oper »Albert Herring« zur Aufführung kam. An der English National Opera London trat sie als Carmen, als Fenena in Verdis »Nabucco« und in »Hänsel und Gretel« auf; sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1989) und bei weiteren englischen Operngesellschaften. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu Erfolgen, so in der C-Dur-Messe von Beethoven, in der Hohen Messe und der Matthäuspassion von J.S. Bach und nicht zuletzt als Liedersängerin (Schumann-Liederabend in London).
11.9. Arturo BARRERA wird 60
Biographie des mexikanischen Baritons auf Spanisch: http://www.musicayopera.bellasartes.gob.mx/cantantes/544-solistas-baritonos-.html
11.9. Yvonne PERRIN wird 75
Ausbildung am Konservatorium von Lausanne durch R. Girard (1958-65), am Konservatorium von Fribourg durch Juliette Bise (1966-68), in Frankfurt a.M. und an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg. 1963 begann sie ihre Konzertkarriere; 1963-71 war sie Solistin des Ensemble Vocal de Lausanne unter Michel Corboz. Sie unternahm ausgedehnte Konzertreisen, sang in den Mittelpunkten des Schweizer wie des französischen Musiklebens, in Rom, Bologna, Pavia, Rimini und Lissabon und absolvierte eine Südafrika-Tournee. Sie galt als große Bach-Interpretin, doch enthielt ihr Konzertrepertoire eine Vielzahl von Aufgaben aus den Bereichen des Oratorien- wie des Liedgesangs.
Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf den Marken Erato (Hohe Messe und Magnificat von J.S. Bach, Sacrae Symphoniae von G. Gabrieli, »De Profundis« von de Lalande, »L’Orfeo« und Madrigale von Monteverdi), VDE-Gallo (Vokalwerke von J. Binet, G. Doret, Ch. Faller, B. Reichel), Mondiodisc (9. Sinfonie von Beethoven), Mixtur (»Notenbüchlein für A.M. Bach«), Famos Records (Motetten von D. Granato).
12.9. Jeffrey KAHANE wird 60
Biographie des amerikanischen Pianisten und Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Jeffrey_Kahane
12.9. Joan PATENAUDE wird 75
Ausbildung durch Bernard Diamant in Montreal, an der Kathryn Turney Long School in Toronto und in der Schule der Metropolitan Oper New York. 1966-68 trat sie bei City Opera New York mehrfach als Micaela in »Carmen« auf, 1974 dann auch als Traviata. Die Micaela sang sie auch 1969 an der Oper von Pittsburgh. Sie hatte eine erfolgreiche Karriere an führenden nordamerikanischen Bühnen; neben der City Opera war sie an den Opern von Toronto, Kansas City und San Francisco (1969 als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, 1973 als Traviata und 1981 als Electra in »The Cry of Clytaemnestra« von John Eaton) zu hören. Dabei umfasste ihr Repertoire eine Vielzahl von Aufgaben aus dem dramatischen wie dem lyrischen Fach; gerne sang sie auch Partien in modernen Werken, vor allem in Opern von Gian Carlo Menotti. Sie war verheiratet mit dem bei einem Flugzeugunglück verstorbenen Bariton Bruce Yarnell (1935-73).
Schallplatten: Vanguard (»Medea in Corinto« von Simone Mayr).
14.9. Ludmila SCHEMTSCHUK wird 70
Sie wuchs in einem musikalischen Elternhaus in Dokutschajewsk (Ukraine) auf, wohin ihre Familie verzog, ihr Vater wie ihre Mutter waren Sänger. Sie studierte zuerst an der Musikschule von Donezk, dann 1968-73 am Konservatorium von Odessa bei Olga Blagovidowa, bei Bela Rudenko, Nikolai Orgenitsch und Alexander Woroschilow. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1970 am Opernhaus von Minsk. Sie war in der Saison 1973-74 dem Opernhaus von Kiew verbunden, ging aber für die Jahre 1974-77 an das Weißrussische Nationaltheater in Minsk. 1975 war sie Preisträgerin beim Concours Michail Glinka. 1976 folgte sie einem Ruf an das Bolschoi Theater Moskau, wo sie als Pauline in Tschaikowskys »Pique Dame« debütierte. 1977 Preisträgerin beim Concours Villa Lobos in Rio de Janeiro 1978 gewann sie beim Tschaikowsky-Gesangwettbewerb in Moskau eine Goldmedaille. Sie trat am Bolschoi Theater und bei Gastspielen an weiteren russischen Theatern in Partien wie der Azucena im »Troubadour«, der Amneris in »Aida«, der Prinzessin Eboli im »Don Carlos« von Verdi, der Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, der Dorabella in »Così fan tutte«, der Olga im »Eugen Onegin«, der Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der Marina im »Boris Godunow«, der Laura in »La Gioconda« von Ponchielli, der Carmen, der Charlotte in Massenets »Werther«, der Ortrud im »Lohengrin« und der Fricka im Nibelungenring auf. Bereits 1980 sang sie im italienischen Rundfunk RAI in der Uraufführung der (von Zoltán Peskó ergänzten) Oper »Salammbô« von M. Mussorgsky die Titelrolle. 1981 debütierte sie als Marfa an der Mailänder Scala, an der sie auch 1985 als Amneris, 1994 und 1999 als Äbtissin und die Wahrsagerin in »L’Ange de feu« von Prokofjew und 1998 nochmals als Marfa zu sehen war. 1983 erregte sie auf internationaler Ebene bei Konzerten in Wien Aufsehen. 1985-91 war sie als ständiger Gast an der Wiener Staatsoper zu hören. Dort sang sie in insgesamt 69 Vorstellungen die Amneris, die Laura, die Ulrica, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Azucena, die Marina und mit besonderem Erfolg die Marfa (unter Claudio Abbado). Seit 1985 Gastspiele an den Staatsopern von München und Hamburg. Sie gastierte bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, an der Staatsoper von Stuttgart (1987 als Santuzza) und bei den Festspielen in der Arena von Verona, wo sie 1985 die Azucena zum Vortrag brachte. Sie trat bis 1989 am Bolschoi Theater Moskau auf und wandte sich darauf einer ganz internationalen Karriere zu. Weitere Gastspiele und Konzerte am Teatro San Carlos Lissabon (1989 als Amneris), am Opernhaus von Zürich (1990 als Dido in »Les Troyens« von Berlioz) und am Opernhaus von Bonn (1991 als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«). 1990 sang sie als Antrittsrolle an der New Yorker Metropolitan Oper die Azucena; hier sang sie bis 1993 in insgesamt neun Vorstellungen auch die Ulrica. In Cincinnati gastierte sie 1992 als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, an der Oper von Houston/Texas als Amneris. Auch Gastauftritte in Finnland, Bulgarien und Ungarn. 1993 übernahm sie bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea die Rolle der Amneris. 1995 gastierte sie an der Oper von Rom als Amelfa in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«. 1995 gastierte sie dann auch wieder am Bolschoi Theater als Azucena. 1997 sang sie am Teatro Filarmonico Verona die Amneris, 1998 am Opernhaus (Mariinski Theater) St. Petersburg die Ljubow in Tschaikowskys Oper »Mazeppa«. 2000 sang sie am Theater von Cagliari in der italienischen Erstaufführung der Tschaikowsky-Oper »Tscherewitschki« (»Die Pantöffelchen«) die Solokha, am Teatro Liceu Barcelona die Ulrica. Seit 1984 führte sie den Titel einer Verdienten Künstlerin der UdSSR. Der Name der Künstlerin kommt auch in der Schreibweise Ludmilla Semtschuk vor.
Schallplattenaufnahmen der staatlichen russischen Produktion (Melodiya); sie sang auf CBS in einer vollständigen Aufnahme von Mussorgskys »Salammbô«; auf Dynamic erschien ein Mitschnitt von Tschaikowskys »Tscherewitschki« (Cagliari 2000); auf Pioneer-Video in »La Gioconda«.
14.9. Kate HURNEY wird 75
Sie absolvierte ihre Musik- und Gesangstudium an der Tufts University, an der Columbia University, am New England Conservatory, an der Juilliard und der Manhattan School of Music, in Europa an der Accademia Chigiana in Siena und im Internationalen Opernstudio in Zürich. Sie debütierte bei der American Opera in der Carnegie Hall in New York und trat dann in Konzerten mit den Sinfonieorchestern von Houston/Texas, Miami und Buffalo, mit dem National Orchestra Santo Domingo und in Deutschland mit dem Orchester des Südwest-Funks auf. Mit der American Opera Society trug sie amerikanische Salonmusik des 19. Jahrhunderts vor. Sie gastierte aber auch an zahlreichen Opernhäusern in den USA wie in Europa in Partien für lyrischen Koloratursopran, so an den Opern von Houston, Boston, Chicago und Dallas, bei der Opera Rara in London, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Opernhaus von Zürich, am Stadttheater von Freiburg i. Br. und bei der Wolf Trap Opera, am Opernhaus von Nizza und am Théâtre des Champs-Élysées Paris, in Belfast und beim Wexford Festival. Sie setzte ihre Konzertkarriere weiter fort und sang u.a. 1986 und 1987 in der St. Patricks Kathedrale in New York irische religiöse Vokalmusik.
Schallplatten: Rubini Society (»Poseideon and Ardee«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://katehurney.com/
16.9. Mario PERUSSO wird 80
Biographie des argentinischen Dirigenten auf Spanisch:
http://www.teatrocolon.org.ar/es/content/mario-perusso
17.9. Antonio BEVACQUA wird 75
Er übte zuerst den Beruf eines Wirtschaftsberaters aus und ließ erst spät seine Stimme durch den Pädagogen Raffaele Tenaglia in Mailand ausbilden. 1970 war er Gewinner des Gesangwettbewerbs von Spoleto; 1971 erfolgte sein Bühnendebüt am Teatro Regio von Parma als Tamino in der »Zauberflöte«. Es kam zur Entwicklung einer bedeutenden Karriere in Italien; so sang er an der Oper von Rom, am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Massimo Palermo, an den Opernhäusern von Triest und Parma. Im italienischen Fernsehen wirkte er in einer Aufführung von Carl Orffs »Trionfo di Afrodite« mit. Zu Gast u.a. auch an der Oper von Marseille. Von seinen Rollen sind hervorzuheben: der Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Dorvil in »La scala di seta«, gleichfalls von Rossini, der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Herzog in Verdis »Rigoletto«, der Fenton in dessen »Falstaff«. Den Cassio in Verdis »Otello« sang er beim Maggio Musicale von Florenz zusammen mit Wladimir Atlantow und Kiri Te Kanawa; davon ist eine Video-Aufnahme unter dem Etikett VHS-Beta vorhanden.
17.9. Roland HERMANN wird 80
Er studierte Pädagogik, Anglistik und Musik an den Universitäten von Freiburg i. Br., Mainz, Frankfurt a.M. und in den USA. Ausbildung der Stimme durch Margarete von Winterfeldt, Paul Lohmann und Flaminio Contini. 1961 erster Preis beim Wettbewerb der deutschen Rundfunkanstalten. Er debütierte 1967 am Stadttheater von Trier als Graf in »Figaros Hochzeit«. Seit 1968 Mitglied des Opernhauses Zürich, dazu durch Gastspiele den Opernhäusern von München und Köln verbunden. 1974 trat er am Teatro Colón von Buenos Aires als Jochanaan in »Salome«, als Wolfram im »Tannhäuser« und in anderen Rollen auf. 1980 sang er am Opernhaus von Frankfurt a.M. den Pollux in »Castor und Pollux« von Rameau. An der Hamburger Staatsoper sang er 1983 in der deutschen Erstaufführung von A. Schönbergs »Die Jakobsleiter« den Gabriel, 1986 an der Mailänder Scala den Golaud in »Pelléas et Mélisande«, 1987 am Opernhaus von Köln den Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1989 in Zürich den Gunther in der »Götterdämmerung«. In Zürich, wo er ständig auftrat, hatte er bereits 1977 in der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon«, 1984 in der von »Der Kirschgarten«, beides Opern von Rudolf Kelterborn, mitgewirkt. Er trat am Opernhaus von Zürich auch in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Dantons Tod« von G. von Einem (1970 als Herrmann), »Ein Stern geht auf aus Jakob« (Spielzeit 1972-73 als Joseph), »Der Jakobiner« von A. Dvorák (1977-78 als Bohus), »Elisabeth Tudor« von Wolfgang Fortner (1972-73 als Herzog von Norfolk), »Bomarzo« von A. Ginastera (1970-71 als Silvio de Narni), »Karl V.« von E. Krenek (1969-70 in der Titelrolle) und »Melusine« von A. Reimann (1973-74 als Lusignan) auf. Er gastierte 1978 mit dem Ensemble des Zürcher Opernhauses als Apollo in Monteverdis »L‘Orfeo« bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien, beim Edinburgh Festival und an der Mailänder Scala. Er gastierte auch an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg, Stuttgart und Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Helsinki, bei den Festspielen von Wiesbaden, an der Grand Opéra Paris (1976 als Faninal im »Rosenkavalier«) und mit dem Zürcher Ensemble bei den Berliner Festwochen. 1983 fand sein USA-Debüt zusammen mit den New Yorker Philharmonikern statt. Er sang am Rundfunk u.a. in Aufnahmen der Opern »Hans Heiling« von Marschner und »Genoveva« von Robert Schumann und 1989 über BBC London in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«. 1991 hörte man ihn am Opernhaus von Leipzig in der Titelrolle der Oper »Doktor Faust« von Busoni. Bei den Salzburger Festspielen trat er in Konzerten auf, die zum Teil zeitgenössischen Komponisten gewidmet waren (1976 im War Requiem von B. Britten, 1988 und 1990 in Kirchenkonzerten, 1989 in konzertanten Aufführungen der Oper »Antigonae« von C. Orff als Kreon und des Oratoriums »Die Jakobsleiter« von A. Schönberg als Gabriel und 1992). Am 20.5.1989 wirkte er an der Grand Opéra Paris in der Uraufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller in der Rolle des Meisters mit. 1997 trat er am Opernhaus von Zürich als Fouché in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, 1998 an der Stuttgarter Staatsoper als Müller in »Der Corregidor« von Hugo Wolf auf. 1998 sang er beim Maggio Musicale von Florenz in einer konzertanten Aufführung der Oper »Wozzeck« von Manfred Gurlitt die Titelrolle. Weitere Höhepunkte in seinem Repertoire für die Bühne waren der Don Giovanni, der Amfortas im »Parsifal« und der Germont sr. in »La Traviata«. Neben seinem Wirken auf der Bühne wurde er durch sein Auftreten im Konzertsaal und namentlich durch seine Liederabende bekannt. Als Konzertsänger trat er in den europäischen Musikzentren, in Nord- und Südamerika, in Ostasien und in Australien in Erscheinung.
Schallplatten: BASF (Achilles in »Penthesilea« von O. Schoeck, Titelrolle in »Prometheus« von C. Orff, »Trionfi« von Orff, Magnificat von Ph. E. Bach), Electrola (Lieder von G. Mahler, »Der Evangelimann« von Kienzl, H-Moll-Messe von J.S. Bach, Schubert-Lieder), CBS (»Moses und Aron« von A. Schönberg), Claves (Loewe-Balladen, Lieder von Chopin), Orfeo (»Peer Gynt« von W. Egk, Dorfrichter Adam in V. Ullmanns »Der zerbrochene Krug«), Voce (»Der Vampyr« von H. Marschner), Orfeo (»Die Feen« von R. Wagner), Capriccio (»Der ferne Klang« von Fr. Schreker, »Der Kreidekreis« von Zemlinsky, Titelrolle in »Wozzeck« von M. Gurlitt, Sinfonie D-Moll von A. Zemlinsky), Koch Records (»Undine« von E.T.A. Hoffmann), Wergo (Requiem für einen jungen Dichter von B.A. Zimmermann, »Mathis der Maler« von Hindemith), Edition Schwann (»Massimilla Doni« von Othmar Schoeck), Harmonia mundi (9. Sinfonie von Beethoven). Sang auf DGG den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, auf RCA die Titelpartie in »Prometheus« von C. Orff und ein Solo in dessen Carmina Burana; auch auf EJS und auf UORC anzutreffen.
18.9. Jolanta RADEK wird 60
Tochter der polnischen Mezzosopranistin Krystyna Szostek-Radkowa. Erste Auftritte als Kind an der Warschauer Nationaloper in Boris Godunow und Tosca. Diplome an der Musikakademie in Warschau (1980 Flöte, 1982 Gesang). 1982/83 an der Warschauer Kammeroper. 1983–92 Solistin der Wiener Volksoper (u. a. Pamina in Die Zauberflöte, Fiordiligi in Così fan tutte, Donna Anna in Don Giovanni, Gräfin in Die Hochzeit des Figaro, Mimi in La Bohème, Terinka in Der Jakobiner, Marie in Die verkaufte Braut, Friederike in Der Musikant, Gretel in Hänsel und Gretel, Dorotka in Schwanda der Dudelsackpfeifer, Lauretta in Gianni Schicchi, Antonia in Hoffmanns Erzählungen). Seit 1983 zahlreiche Gastspiele an internationalen Opernhäusern in Europa und den USA. Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten und Regisseuren wie N. Harnoncourt und H. Kupfer. Am 15.8.1986 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper Die schwarze Maske von Krzystof Penderecki in der Partie der Daga mit (und sang diese Partie anschließend auch an der Wiener Staatsoper) und sang im gleichen Jahr in Salzburg auch in einem Kirchenkonzert. Sie wirkte auch bei den Seefestspielen Mörbisch und den Innsbrucker Festwochen mit.
18.9. Ruth HESSE wird 80
Als Venus / Tannhäuser
Sie erhielt ihre Ausbildung zuerst bei Peter Offermanns in Wuppertal, dann bei Hildegard Scharf in Hamburg, schließlich studierte sie in Mailand. Sie debütierte 1958 am Stadttheater von Lübeck als Orpheus von Gluck und blieb an diesem Haus bis 1960. 1960-62 war sie am Staatstheater Hannover engagiert. Seit 1960 gab sie regelmäßig Gastspiele an der Hamburger Staatsoper. 1962 wurde sie an die Deutsche Oper Berlin berufen, an der sie bis 1995 eine große Karriere hatte, die sich bei vielen Gastspielen im In- und Ausland auch dort als erfolgreich erwies. Als hervorragende Wagner-Altistin sang sie viele Jahre hindurch bei den Bayreuther Festspielen, und zwar 1960-61 eines der Blumenmädchen, 1960-61 und 1963-66 einen der Knappen sowie 1960 und 1963-64 das Altsolo im »Parsifal«, 1961 die Rossweisse sowie 1963 und 1966 die Schwertleite in der »Walküre«, 1963-64 die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1965 die Mary in »Der fliegende Holländer«, 1966 die Floßhilde im Nibelungenring, schließlich 1979 die Ortrud im »Lohengrin«. Bei den Salzburger Festspielen hatte sie 1974-75 große Erfolge als Amme in der »Frau ohne Schatten«. 1965-88 trat sie regelmäßig an der Wiener Staatsoper (seit 1982 österreichische Kammersängerin) auf, wo sie 19 Rollen in 203 Vorstellungen zum Vortrag brachte: die Ortrud, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Mary, die Magdalene, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Azucena im »Troubadour«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Fricka im Ring-Zyklus, die Waltraute in der »Götterdämmerung«, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Kundry im »Parsifal«, die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Amme in der »Frau ohne Schatten« und die Küsterin in »Jenufa« von Janácek. Sie gastierte an der Covent Garden Oper London (1969 als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 1971 als Fricka, 1975-76 wieder als Amme), an der Oper von Lyon (1966 als Brangäne, 1967 als Ortrud und als Fricka), beim Holland Festival (1968 als Herodias, 1972 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi), am Teatro Colón Buenos Aires (1979 als Amme in der »Frau ohne Schatten«) und sang die Herodias 1975 in einer konzertanten »Salome«-Aufführung in der New Yorker Carnegie Hall. 1966 hörte man sie in Paris als Carmen, 1967 an der Oper von Bordeaux, 1972 sang sie an der Pariser Grand Opéra in »Figaros Hochzeit« und in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, jedes Mal mit großem Erfolg. Weitere Gastspiele an der Königlichen Oper Stockholm, an den Opernhäusern von Marseille, Toulouse und Rio de Janeiro, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in Amsterdam, an der Oper von Rom (1971 als Fricka), in Turin, am Teatro Fenice Venedig (1971 als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky), in Mexico City (1970 als Fricka), Barcelona (1977 als Herodias), am Grand Théâtre Genf (1978 als Amme in der »Frau ohne Schatten«) und an der Chicago Opera. Beim Festival von Orange hörte man sie 1973 als Brangäne, 1974 als Herodias. Auch als Interpretin zeitgenössischer Musik wurde sie bekannt; so sang sie am 7.4.1965 in der Uraufführung der Oper »Der junge Lord« von Henze an der Deutschen Oper Berlin. Dort hatte sie 1988 einen besonderen Erfolg als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Nicht zuletzt war sie eine der bedeutendsten Konzert- und Oratorienaltistinnen innerhalb ihrer Generation in Deutschland. Sie lebte nach Beendigung ihrer Karriere in Hallstatt (Österreich), war aber auch im pädagogischen Bereich tätig.
Die dunkel timbrierte, groß dimensionierte, zu intensiver Dramatik des Ausdrucks befähigte Stimme der Sängerin erscheint auf den Marken Electrola (»Die Meistersinger von Nürnberg«, Querschnitt »Die verkaufte Braut«), DGG (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, »Der junge Lord« von Henze), Concert Hall (Mozart-Requiem), Westminster (Fricka und Waltraute in vollständigem »Ring des Nibelungen«, Ortrud im »Lohengrin«), CBS (»Violanta« von Korngold), HRE (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Eurodisc, Philips (Floßhilde im »Rheingold«), Rodolphe Records (Mitschnitt »Tristan und Isolde«), Melodram (Herodias in »Salome«, Festspiele von Orange 1974); Dream Live Video (Brangäne in »Tristan und Isolde«, Orange Festival 1973).
19.9. Arthur WILLS wird 90
Biographie des englischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Arthur_Wills_(musician)
21.9. John DEL CARLO wird 65
Nach Abschluss seiner Ausbildung erfolgten seine ersten Auftritte in seiner amerikanischen Heimat an den Opernhäusern von San Francisco (bereits 1973-80 in vielen kleineren Partien, darunter am 6.11.1976 in der Uraufführung der Oper »Angle of Repose« von Andrew Imbrie, dann bis 2015 u.a. den Achillas in Händels »Giulio Cesare«, den Don Pedro in »La Périchole« von Offenbach, den Einäugigen in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Richter in Janácceks »Jenufa«, den Onkel Bonze in »Madam Butterfly«, den General Boom in »La Grande Duchesse de Gerolstein« von Offenbach, den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Alidoro in »La Cenerentola«, 1983 den Rangoni in »Boris Godunow«, den Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Donner im »Rheingold«, den Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«, den Bartolo sowohl im »Barbier von Sevilla« als auch in »Le nozze di Figaro« und den Falstaff von Verdi) und San Diego (1978 in Prokofieffs »L’Amour des trois oranges«) und 1980-81 bei der Western Spring Opera. 1980 sang er in Italien beim Braga Festival in der vergessenen Oper »Olivo e Pasquale« von Donizetti. 1981 war er der Gewinner des Pavarotti-Gesangwettbewerbs in Philadelphia. 1982 und 1984 sang er bei der Philadelphia Opera, 1984 sowie 1986-87 und 1991-92 bei den aufsehenerregenden Aufführungen des Ring-Zyklus in Seattle den Donner wie den Gunther. 1985 war er an der Miami Opera, 1987 an der Oper von Los Angeles und an der Canadian Opera Company, 1991 in Dublin, 1989 bei den Festspielen von Schwetzingen in Rossinis »Il Cambiale di matrimonio«, 1992 in Seattle als Bartolo im »Barbier von Sevilla« anzutreffen. Seit 1987 Mitglied des Opernhauses von Köln. Hier sang er seine, auch darstellerisch sehr amüsant präsentierten Buffo-Partien wie auch seine Wagner-Gestalten. 1993 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Kothner; bis 2011 sang er an diesem Haus auch den Swallow in B. Brittens »Peter Grimes«, den Frank in der »Fledermaus«, den Bartolo sowohl im »Barbier von Sevilla« als auch in »Le nozze di Figaro«, den Mathieu in »Andrea Chénier«, den Quince in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, den Brétigny in »Manon« von Massenet, den Marquis D’Obigny in »La Traviata«, den Baron Mirko Zeta in der Haus-Premiere der Lehár-Operette »Die lustige Witwe«, den Alfieri in W. Bolcolms »A View from the Bridge«, den Truffaldin in »Ariadne auf Naxos«, den Giacomo Balducci in der Haus-Premiere von »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz, den Don Pasquale, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von F. Cilea, den Mesner in »Tosca« und den Gonzalo in »The Tempest« von T. Adès sowie den Benoit und den Alcindoro in »La Bohème«. Bei den Festspielen von Schwetzingen sang er 1995 die Titelrolle in »Falstaff« von A. Salieri, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg 1995 den Falstaff von Verdi, 1996 in Santiago de Chile den Dulcamara. 1997 trat er an der Oper von San Diego als Mustafà in »L‘ Italiana in Algeri« von Rossini auf, in Los Angeles als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1999 gastierte er an der Canadian Opera Toronto als Dulcamara, 2000 an der Oper von Chicago als Frank in der »Fledermaus«, 2000 an der Oper von Seattle, 2001 an der Oper von Chicago als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Aus seinem Bühnenrepertoire seien der Sir Tobias Mill in »La Cambiale di matrimonio«, der Gaudenzio in Rossinis »Il Signor Bruschino«, der Don Alfonso in »Cosi fan tutte«, der Wotan und der Wanderer (Köln, 1990), der Donner und der Gunther im Nibelungenring, der Heerrufer im »Lohengrin« sowie der Titelheld in Verdis »Simon Boccanegra« (1991) genannt.
Schallplatten: Decca (»La Gioconda« von Ponchielli, »The Bohemian Girl« von Balfe), Philips (Alidoro in »La Cenerentola«), TIS (»Olivo e Pasquale«), Teldec (Mustafà in »L’Italiana in Algeri«), Bongiovanni (»Olivo e Pasquale« von Donizetti); Warner-Video (»La Cambiale di matrimonio«), Arthaus-Video (Titelrolle im »Falstaff« von A. Salieri, Festspiele Schwetzingen 1995).
21.9. Hedda HEUSSER wird 95
Sie war am Konservatorium von Zürich Schülerin von Ria Ginster, von Sylvia Gähwiller und Alice Frey-Knecht, von Giannina Arangi-Lombardi in Mailand, von Maria Ivogün in München und von Thea Linhard-Böhm in Wien. Sie begann ihre Karriere 1941 am Stadttheater von Luzern, dem sie bis 1943 als Mitglied angehörte. In den Jahren 1943-47 sang sie am Theater von St. Gallen, 1947-50 am Theater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern und war dann in der Spielzeit 1950-51 an der Wiener Staatsoper verpflichtet (an der sie als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« debütierte und als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Papagena in der »Zauberflöte«, als Gilda im »Rigoletto« und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« in insgesamt 29 Vorstellungen aufgetreten ist). 1952-53 gehörte sie zum Ensemble des Opernhauses von Frankfurt a.M. Danach nahm sie kein festes Engagement mehr an, gastierte vielmehr und trat oft im Rundfunk auf. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1950 die Papagena, 1953 war sie in Amsterdam als Gilda zu Gast. In den Jahren 1953-58 war sie in einer Anzahl von Operettensendungen des Westdeutschen Rundfunks Köln zu hören. In der Spielzeit 1946-47 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Adele in der »Fledermaus«, 1949-50 als Königin der Nacht, 1950-51 als Olympia und als Arsena im »Zigeunerbaron«, 1961-62 als Rosina. Auch Gastspiele am Opernhaus von Genf (1950 als Blondchen und als Barbarina in »Le nozze di Figaro« sowie 1953 als Susanna in der gleichen Oper), in Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Sie sang auf der Bühne eine Vielfalt von Rollen aus dem lyrischen wie aus dem Koloratur-Repertoire: die Nedda im »Bajazzo« und die Musetta in »La Bohème«, dazu zahlreiche Operetten-Partien. Am Theater von St. Gallen sang sie 1945 in der Schweizer Premiere der Operette »Die ungarische Hochzeit« von Nico Dostal die Rolle der Etelka. Auch als Konzertsolistin ist sie bekannt geworden. Ihre Tochter, Barbara Fuchs, wurde wie ihre Mutter eine erfolgreiche Sopranistin.
Schallplatten: MMS (vollständige Operette »Die Fledermaus«, dazu einige Opern-Querschnitte), Nixa (Zerline in kompletter »Don Giovanni«-Aufnahme), RCA (Operetten-Querschnitte aus Sendungen des WDR Köln), Vox (»Orfeo ed Euridice« von J. Haydn).
22.9. John TOMLINSON wird 70
Als Moses
Er wuchs in der Stadt Lancaster auf und studierte zunächst an der Universität Manchester Architektur und Brückenbau. Er erwarb dort den Grad eines Bachelor of Science. Dann ließ er seine Stimme am Royal College of Music in Manchester, vor allem durch Patrick McGuigan, ausbilden. Weitere Studien bei Otakar Kraus und bei Rupert Bruce-Lockhart in London, auch bei der Gesanglehrerin Moya Joel, die er 1969 heiratete. Seit 1968 war er Chorist bei der Scottish Opera Glasgow. 1970-73 war er Chorist bei den Festspielen von Glyndebourne und 1971-72 auch der Glyndebourne Touring Opera Company. Er übernahm dann auch Solopartien, zunächst bei der Glyndebourne Touring Opera Company (1971 einen der Priester und den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte«, 1972 kleinere Partien in Verdis »Macbeth«, 1972-73 den Colline in »La Bohème«, 1973 den Banquo in Verdis »Macbeth«), dann auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1973 einen der Diener im »Capriccio« von R. Strauss, einen Priester und den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte« sowie den Kameramann in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1974 den Silvano in Cavallis »La Calisto«; die letztgenannte Partie sang er bereits ein Jahr zuvor beim Gastspiel des Glyndebourne Festival in Kopenhagen; nach langer Pause gastierte er 1999 und 2004 wieder hier und zwar den Golaud in »Pelléas et Mélisande«). 1972 sang er bei der Kent Opera den Leporello im »Don Giovanni« und den Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Seit 1974 hatte er bei der English National Opera London eine bedeutende Karriere (Debüt als Mönch im »Don Carlos« von Verdi); hier hörte man ihn als Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti, als Masetto im »Don Giovanni«, als König Marke in »Tristan und Isolde«, als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Fasolt im »Rheingold«, als Herzog Blaubart von B. Bartók, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Sparafucile im »Rigoletto«, als Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra«, als Pater Guardian in »La forza del destino«, als Mosè von Rossini und als Ochs im »Rosenkavalier«. Er wirkte dort u.a. 1977 in der Uraufführung der Oper »The Royal Hunt of the Sun« von Iain Hamilton mit. Seit 1977 auch an der Covent Garden Opera London aufgetreten (Debüt: einer der Juden in »Salome« von R. Strauss), u.a. als Colline, als Leporello wie als Commendatore im »Don Giovanni«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Timur in Puccinis »Turandot« und 1984 in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini. Er sang auch bei der New Opera Company London. Bereits 1974 gestaltete er in einer Opernsendung der BBC London den Banquo in der Urfassung von Verdis »Macbeth«, am Grand Théâtre Genf 1980 den Masetto und 1993 den Pimen im »Boris Godunow«. In Paris gastierte er 1984 als Banquo und 1988 als Pimen, an der Oper von San Francisco 1983 als Pimen, 1984 als Ramfis in »Aida«, 1985 als Hunding in der »Walküre« und als Hagen in der »Götterdämmerung« sowie 1986 als Banquo. 1983 trat er an der Oper von San Diego als König Heinrich im »Lohengrin« auf, in Vancouver als Zaccaria in Verdis »Nabucco«. 1987 Gastspiel in Amsterdam als Ochs. 1988-92 und 1994-98 sang er sehr erfolgreich bei den Festspielen von Bayreuth den Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«, 1989-92 und 1994-98 dazu auch den Wanderer im »Siegfried«, 1993 den König Marke sowie den Titurel im »Parsifal«, 1996 den Gurnemanz im »Parsifal«. 1999 den König Heinrich, 2000-02 den Hagen und 2003-04 und 2006 den Fliegenden Holländer. 1988 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Hagen. Bei den Festspielen von Salzburg trug er 1988 das Bass-Solo im »Messias« sowie 2009 den Rocco in konzertanten Aufführungen von Beethovens »Fidelio« und 2013 den grünen Ritter in »Gawain« von H. Birtwistle vor. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1990 den Rocco und das Bass-Solo in der Matthäuspassion von J.S. Bach, 1991 den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 2005 den Balstrode in »Peter Grimes« von B. Brittten. An der English National Opera London hörte man ihn 1990-91 als Mephisto im »Faust« von Gounod, an der Opera North Leeds als Boris Godunow. 1989 sang er an der Covent Garden Oper den Hunding in der »Walküre«, 1991 den Hagen, 1991 bei einem Gastspiel der Opera North in Rotterdam die Titelpartie in »Attila« von Verdi, 1992 an der Berliner Staatsoper den Gurnemanz, 1995 wieder an der Berliner Staatsoper den Hagen, 1996 am gleichen Haus den Wotan im Nibelungenring. 1997 trat er an der Staatsoper Berlin als Sarastro in der »Zauberflöte«, an der Covent Garden Oper London als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. 1997 sang er bei der English National Opera London den Ochs, 1998 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, ebenfalls 1998 (konzertant) in der Royal Festival Hall in London den Gurnemanz. 1998 trat er bei der English National Opera London als Boris Godunow auf. 1999 debütierte er an der Metropolitan Oper New York in der Partie des Moses in »Moses und Aron« von Schönberg, hier sang er auch 2001 den Gurnemanz, 2003 neuerlich den Moses und 2009 den Wotan, den Wanderer und den Hagen im Nibelungenring. An der Staatsoper Berlin sang er 1999 den Hans Sachs. 2000 sang er an der Londoner Covent Garden Oper den grünen Ritter in »Gawain« und den Hans Sachs, 2001 den Kardinal Borromeo in »Palestrina« von H. Pfitzner, 2000 an der Staatsoper von Dresden den Ochs. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1992-2013 in bisher 17 Vorstellungen als Landgraf im »Tannhäuser«, als Gurnemanz sowie als Wotan, als Wanderer und als Hagen. Er galt als einer der großen Darsteller unter den Sängern seiner Generation. Neben seinem Wirken auf der Bühne stand eine gleichwertige Konzertkarriere. Dabei war das Repertoire des Sängers sehr umfangreich und reichte von Werken der Barockzeit bis zu zeitgenössischen Kompositionen.
Lit: M. Finch: John Tomlinson (in »Opera«, 1990); F. Maddocks: A Wagnerian on the Crossroads (in »Opera«, 1998).
Seine Stimme ist auf sehr vielen Schallplattenaufnahmen zu hören; er sang auf den Marken HMV (Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti, »Giulio Cesare« von Händel), DGG (»Der Messias«, »Eracle«, »Acis and Galatea« und »Alcina« von Händel, »La forza del destino« von Verdi, »Manon Lescaut« von Puccini), RCA (»Naïs« von Rameau, »Tosca«), Decca (Melchthal in Rossinis »Wilhelm Tell«, Geist in »Hamlet« von A. Thomas), GGR (»Guntram« von Richard Strauss), Erato (Don Alfonso in »Così fan tutte«, Figaro in »Le nozze di Figaro«), EMI (Hagen in der »Götterdämmerung«, Falstaff in »At the Boar’s Head« von G. Holst, Titelrolle in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók), Teldec (Wotan im »Rheingold«, Sechs Orchesterlieder von A. Schönberg), Supraphon (»Griechische Passion« von Bohuslaw Martinù), Opera Rara (»Gabriella di Vergy« von Donizetti), Etcetera (»Punch and Judy« von Birtwistle), Collins (»Gawain« von H. Birtwistle), Calig-Verlag (»Der Waffenschmied« von Lortzing), Voce (Urfassung von Verdis »Macbeth«), Chandos (Recital, Titelrolle im »Boris Godunow«, Querschnitt »Der Rosenkavalier« in englischer Sprache als Ochs, Sparafucile im »Rigoletto«, Claggart in »Billy Budd« von B. Britten, Johann im »Werther« von Massenet von 1977), Teldec/East West Records (Hunding im 1. Akt der »Walküre«); Teldec-Video (»Das Rheingold«, »Die Walküre«, »Siegfried«, »Götterdämmerung« und »Parsifal«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.johntomlinson.org/
22.9. Anna TOMOWA-SINTOW wird 75
Ihre Mutter sang im Opernchor in Stara Zagora; sie stand dort bereits als Kind der Butterfly auf der Bühne. Ausbildung am Konservatorium von Sofia bei Zlatew-Tscherkin; auch Schülerin von Katja Spiridonova in Sofia. Debüt am Theater von Stara Zagora als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Beginn der internationalen Laufbahn 1969 am Opernhaus von Leipzig, wo sie als Abigaille in Verdis »Nabucco« debütierte und bis 1972 wirkte. Hier erregte sie in Partien wie der Butterfly, der Traviata, der Leonore im »Troubadour«, der Desdemona in Verdis »Otello«, der Manon Lescaut in der gleichnamigen Puccini-Oper, der Donna Anna im »Don Giovanni«, der Ninabella in Werner Egks »Die Zaubergeige« und der Arabella von Richard Strauss Aufsehen. 1969 erstes Gastspiel an der Staatsoper Berlin als Butterfly. 1970 Preisträgerin beim Gesangwettbewerb von Sofia, 1971 erster Preis beim Concours von Rio de Janeiro. Sie wurde dann 1972 Mitglied des Ensembles der Berliner Staatsoper, wo sie bereits während ihres ersten Jahres zur Kammersängerin ernannt wurde. Hier vergrößerte sie ihr Repertoire um die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Aida, die Tosca, die Elisabeth im »Tannhäuser« und die Elsa im »Lohengrin«. Der erste internationale Durchbruch gelang 1973 mit dem Verdi-Requiem im Invaliden-Dom in Paris und ein paar Monate später mit der Desdemona in Genf, wo sie 1983 auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro« sang. Noch im selben Jahr eröffnete sie die NHK Hall in Tokyo mit Beethovens 9. Sinfonie unter Wolfgang Sawallisch. 1973 wurde sie von Herbert von Karajan entdeckt und für die Uraufführung von Carl Orffs »De temporum fine comoedia« (20.8.1973) bei den Salzburger Festspielen verpflichtet. Seither war sie ständiger Gast bei den Salzburger Festspielen. Sie sang hier 1975-78 die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlo«, 1976 und 1980 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1977-78 und 1987-88 die Donna Anna, 1982 die Ariadne, 1983-84 die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1985-86 und 1990 die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss und 1989 die Tosca. Sie wirkte dort auch in Konzerten mit: 1976 in Beethovens 9. Sinfonie und den Vier letzten Lieder von R. Strauss, 1984 im Verdi-Requiem und 1989 im Mozart-Requiem (im Salzburger Dom zum Gedächtnis für Herbert von Karajan); 1991 gab sie bei den Salzburger Festspielen sehr erfolgreich einen Liederabend. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1976 und 1984 die Elsa im »Lohengrin«, 1977 in der Matthäuspassion von J.S. Bach, 1979 in Beethovens Missa solemnis, 1980 im Mozart-Requiem, 1982 die Vier letzten Lieder von R. Strauss, 1983 das Sopran-Solo im Deutschen Requiem von Brahms, 1987 die Donna Anna, 1989 im Verdi-Requiem. Nach ihrem Debüt als Fiordiligi an der Covent Garden Opera London (1975) kehrte sie regelmäßig dorthin zurück, als Elsa, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Ariadne, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Maddalena in »Andrea Chénier«, als Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor«, als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Tosca und als Marschallin. Ihr Debüt an der Mailänder Scala gab sie 1975 mit den Vier letzten Liedern von R. Strauss unter Wolfgang Sawallisch; sie sang hier 1981 die Elsa im »Lohengrin« unter Claudio Abbado in einer Inszenierung von Giorgio Strehler und 1982 die Maddalena in »Andrea Chénier«; 1992 gab sie hier sehr erfolgreich einen Liederabend. Mit dem Ensemble der Scala gastierte sie 1981 als Desdemona in Japan (mit Plácido Domingo als Otello unter der musikalischen Leitung von Carlos Kleiber). Beim Maggio Musicale Fiorentino gastierte sie 1989 als Marschallin. 1977 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Gräfin in »Le nozze di Figaro« unter Herbert von Karajan und leitete damit eine lange Gastspielkarriere an diesem Haus ein. Hier sang sie bis 1996 in insgesamt 89 Vorstellungen die Tosca, die Donna Anna, die Ariadne, die Leonore in »La forza del destino«, die Marschallin, die Arabella, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Desdemona, die Titelrolle in Puccinis »Manon Lescaut«, die Aida, die Tatjana, die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss sowie die Vier letzten Lieder von R. Strauss. 1987 wurde sie zur Wiener Kammersängerin ernannt. Regelmäßige Gastspiele an der Bayerischen Staatsoper München als Aida (unter Riccardo Muti), als Manon Lescaut von Puccini (unter Riccardo Chailly), als Marschallin, als Arabella, als Ariadne, als Donna Anna, als Amelia in Verdis »Un ballo in amschera«, als Butterfly und als Tosca. Bei der Japan-Tournee der Bayerischen Staatsoper 1988 sang sie die Arabella in der japanischen Erstaufführung der gleichnamigen Richard-Strauss-Oper. Die Arabella hat immer eine sehr wichtige Rolle in ihrer Karriere gespielt. Sie sang diese Partie jeweils bei Neuproduktionen in Köln, Hamburg (Regie: Otto Schenk) und Zürich. In Zürich folgten auch erfolgreiche Neuinszenierungen von »Ariadne auf Naxos« und von »Tosca« (Regie: Tito Gobbi). An der Grand Opéra Paris wurde sie gefeiert 1981 als Donna Anna und als Leonora in »La forza del destino«, 1982 als Elsa und 1984 als Elisabeth im »Tannhäuser«. 1984 sang sie am Grand Théâtre Genf neben Luciano Pavarotti und Piero Cappuccilli unter der musikalischen Leitung von Riccardo Chailly in einer vom Fernsehen übertragenen Aufführung von Verdis »Un ballo in maschera«. Ihr USA-Debüt gab sie 1974 in San Francisco als Donna Anna, hierher kehrte sie 1976 als Leonora in »La forza del destino« und 1979 als Elisabetta in Verdis »Don Carlo« zurück. Auch an der New Yorker Metropolitan Oper hatte sie ihre Erfolge, wo sie 1978 als Antrittsrolle die Donna Anna sang. Hier hörte man sie bis 1993 in insgesamt 62 Vorstellungen als Marschallin, als Elsa, als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, als Aida, als Traviata und als Tosca sowie in der Gala anlässlich des 100jährigen Bestehens der MET, wo sie das Publikum mit einer sensationellen Darbietung der Arie der Elvira aus Verdis »Ernani« begeisterte. Sie wurde ein besonderer Liebling des Publikums in Chicago. Nach ihrem Debüt als Donna Anna im Jahr 1980 sang sie dort auch die Aida, die Butterfly, die Leonora im »Troubadour«, die Traviata, die Marschallin und die Tatjana. 1990 sang sie am Opernhaus von Bonn ihre erste Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1991 in Barcelona die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, in Madrid die Ariadne. 1992 gastierte sie in Leipzig als Tosca, an der Deutschen Oper Berlin als Leonore im »Troubadour«. 1993 sang sie zunächst konzertant in Paris und dann szenisch in der Megaron-Halle in Athen die Titelrolle in der R. Strauss-Oper »Die ägyptische Helena«, 1995 am Opernhaus von Zürich die Norma. 1998 sang sie an der Berliner Staatsoper die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und im Palau de la Musica Barcelona (konzertant) die Titelrolle in »Salome« von R. Strauss. 1999 hörte man sie am wieder aufgebauten Teatro Liceu Barcelona als Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper. 2000 sang sie an der an der Deutschen Oper Berlin die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« unter Christian Thielemann sowie in Oviedo die Maddalena in »Andrea Chénier«. 2001 feierte sie in Sofia mit einer konzertanten Aufführung der »Aida« ihr 35jähriges Bühnenjubiläum. 2002 gastierte sie mit dem Ensemble des Opernhauses Sofia mit Verdis »Un ballo in maschera« und »Don Carlo« in Japan. 2004 sang sie an der Oper von Tel Aviv die Fremde Fürstin in »Rusalka« von A. Dvorák. 2013 kehrte sie sehr erfolgreich an die Berliner Staatsoper zurück als Saburova in Rimsky-Korssakows Oper »Die Zarenbraut« und gab 2014 in der gleichen Partie ein erfolgreiches Comeback an der Mailänder Scala. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin hatte sie eine große Karriere auf internationaler Ebene. Dabei sang sie Beethovens 9. Sinfonie und Missa solemnis, das Deutsche Requiem von Brahms, Bruckners Te Deum, die Krönungsmesse und das Requiem von Mozart, Bachs Magnificat, H-Moll-Messe und Matthäus-Passion, das Verdi-Requiem und die Vier letzten Lieder von Richard Strauss. Sie hat außerdem zahlreiche Liederabende in Paris, London, an der Mailänder Scala, im Wiener Musikvereinssaal, in Berlin, Hamburg, München, Barcelona, Madrid, Athen, beim Schleswig-Holstein Festival und in Tokyo gegeben.
Lit. H.P. Müller: »Anna Tomowa-Sintow« (Leipzig, 1980), Anna Tomowa-Sintow (in »Opera«, 1987).
Schallplatten: Eterna (9. Sinfonie und Missa solemnis von Beethoven, Ein deutsches Requiem von Brahms), DGG (»De temporum fine comoedia«, Donna Anna in »Don Giovanni«, Marschallin im »Rosenkavalier«, Titelrolle in »Ariadne auf Naxos«, »Die Zauberflöte«, Mozart-Requiem), HMV-Electrola (Mozart-Requiem, Krönungsmesse von Mozart, Te Deum von Bruckner, Ein deutsches Requiem, »Lohengrin«, alles unter H. von Karajan), Orfeo (»Aida«, »Capriccio«), Capriccio (Verdi-Arien, »Madame Butterfly«), Decca (Gräfin in »Le nozze di Figaro«, »Das Wunder der Heliane« von Korngold), Voce (»Der Vampyr« von Marschner), Sony (»Eugen Onegin«); Topaz-Video (»Andrea Chénier« von Giordano), Decca-Video (»Fürst Igor«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.tomowa-sintow.com/
22.9. William POWERS wird 75
Er war anfänglich in kaufmännischen Berufen tätig, u.a. als Repräsentant einer pharmazeutischen Firma und wurde dann Soldat. Endlich entschloss er sich zum Gesangstudium, das an der Illinois Wesleyan University, bei Lewis Whikehart in Bloomington und bei Frederick Wilkerson in New York absolviert wurde. Bühnendebüt 1964 an der Oper von Chicago als Mönch in Verdis »Don Carlos«. Er trat darauf an den großen Opernbühnen in den USA erfolgreich auf: in Baltimore und Cincinnati, in Kansas City und Memphis, in Philadelphia und Pittsburgh, in San Diego, San Antonio und San Francisco (1972 als Caronte in Monteverdis »L‘Orfeo« und 1978 als Dr. Reischmann in »Elegy for Young Lovers« von H.W. Henze). 1972 sang er an der City Opera New York den Leporello im »Don Giovanni« und den Monterone im »Rigoletto«. 1996 trat er in Cleveland als Mephisto im »Faust« von Gounod auf. 2000 gastierte er am Theater an der Wien in Wien als Bailli im »Werther« von Massenet. Bedeutende Karriere auch im Konzertsaal. Zeiweilig verheiratet mit der Mezzosopranistin Jennifer Larmore.
Schallplatten: CRI.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.wpbaritone.com/WilliamPowers/Welcome.html
22.9. Nello SANTI wird 85
Er debütierte 1951 mit «Rigoletto» am Teatro Verdi, Padua, und legte damit den Grundstein für seine außerordentlich erfolgreiche Karriere. 2001 feierte er sein 50-jähriges Dirigierjubiläum, das auch mit einer Festschrift gewürdigt wurde. Seit seinem ersten Dirigat 1958 am Zürcher Opernhaus ist er diesem Haus verbunden geblieben. Für seine Verdienste wurde er mit der Hans Georg Nägeli-Medaille, dem STAB-Preis 2001 und vom italienischen Staat mit dem Titel «Cavaliere» geehrt. Schon früh führte ihn seine Karriere an die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden, die Pariser Opéra, das Teatro Colón Buenos Aires, nach San Francisco, an die Staatsopern von Wien (79 Vorstellungen zwischen 1960 und 1982), Hamburg und München, das Teatro La Fenice in Venedig und in die Arena di Verona, wo er 1995 sein 25-jähriges Jubiläum feierte. 1962 gab er sein Debüt an der Metropolitan Opera New York und wurde dort für mehr als 30 Jahre zu einer der prägenden Dirigentenpersönlichkeiten. Zahlreiche Opernmitschnitte sind auf DVD erschienen («I due Foscari» aus Neapel und «Andrea Chénier» aus der Wiener Staatsoper). Zehn Jahre lang war er Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Basel. Der Maestro konzertiert regelmäßig mit dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem NHK Sinfonieorchester Tokio, dem London Philharmonic Orchestra und dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo. 2005 war Nello Santi Principal Conductor des bedeutenden Pacific Music Festival von Sapporo. Weitere Verpflichtungen führten ihn in jüngerer Zeit nach Palermo, Tokio und Barcelona. Sein traditionsbewusstes Dirigieren in der Nachfolge Toscaninis, de Sabatas oder Furtwänglers macht Nello Santi zu einem der weltweit gefragtesten Konzert- und Operndirigenten.
23.9. Rebecca LITTIG wird 65
Sie studierte zuerst an der Maryland University in den USA, ließ dann aber ihre Stimme durch Luigi Ricci in Rom ausbilden. 1984 begann sie ihre Karriere mit einem ersten Engagement an der Staatsoper von Stuttgart. Sie trat dann als Gast an den großen Bühnen in Deutschland, u.a. an den Staatsoper von Hamburg und München, in Berlin und Karlsruhe, auf. 1986 gastierte sie als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« an der Wiener Staatsoper. An der Mailänder Scala debütierte sie 1985 in der Oper »Atem« von Franco Donatoni und sang 1986 in der italienischen Erstaufführung von Luciano Berios »Un Re in ascolto« (als Sopran II) und wiederholte diesen Auftritt 1989 bei der Erstaufführung der gleichen Oper an der Covent Garden Oper London. 1988 hörte man sie am Muziektheater in Amsterdam als Blondchen, 1988 am Landestheater von Innsbruck als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1990 an der Komischen Oper Berlin als Elettra in Mozarts »Idomeneo«. 1989-94 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Blumenmädchen im »Parsifal« auf. 1997 sang sie am Staatstheater Darmstadt die Hilda Mack in »Elegie für junge Liebende« von H.W. Henze. Am Staatstheater von Karlsruhe nahm sie an der Uraufführung der Oper »Farinelli« von Siegfried Matthus teil (27.2.1998). Sie gastierte auch am Grand Théâtre Genf (1981 als Blondchen) und am Opernhaus (Aalto-Theater) von Essen (1999). 2000 trat sie am Staatstheater von Kiel als Woglinde in der »Götterdämmerung« auf. Aus ihrem umfassenden Repertoire für die Bühne sind noch die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Norina im »Don Pasquale« und die Gilda im »Rigoletto« zu nennen. Sie übernahm auf der Bühne wie im Konzertsaal gerne Aufgaben in zeitgenössischen Werken.
23.9. Björn ASKER wird 75
Er war der Sohn des bekannten Organisten und Chordirektors Hilding Asker (1910-83), der in Stockholm wirkte. Er war 1966-69 an der Königlichen Musikhochschule Schüler von Dagmar Gustafson und Hugo Hasslo, in Deutschland von Clemens Kaiser-Breme. Vervollständigung der Ausbildung durch weitere Studien bei dem berühmten Bariton Tito Gobbi in Rom. Er debütierte 1970 an der Königlichen Oper Stockholm als Peter in »Resan« von Lars Johan Werle. Seither Mitglied dieses Opernhauses. Hier wirkte er u.a. am 18.1.1973 in der Uraufführung der Oper »Tintomara« von Lars Johan Werle mit. Große Erfolge bei den Opernfestspielen im Drottningholmer Schlosstheater; Gastspiele an den Opernhäusern von Helsinki und Tel Aviv. Vor allem als Interpret heldischer Baritonpartien geschätzt. Rollen wie der Don Giovanni, der Telramund im »Lohengrin«, der Wotan und der Alberich in den Opern des Nibelungenrings, der Kurwenal in »Tristan und Isolde«, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, die Titelhelden in »Macbeth« und »Simon Boccanegra« von Verdi und der Ford in Verdis »Falstaff« gehörten zu seinen besten Leistungen. 1986 großer Erfolg an der Stockholmer Oper in Verdis »Un ballo in maschera« und als Lionel in Tschaikowskys »Jungfrau von Orleans«, 1988 als Rigoletto und als Fliegender Holländer, 1995 als Amfortas im »Parsifal«. Er trat als Gast in den europäischen Ländern, in Israel, in den USA und in Mexiko auf. Bedeutende Karriere auch als Konzert- und Oratoriensänger. 1990 wurde er zum schwedischen Hofsänger ernannt. Seit 1983 mit der dänischen Sopranistin Lone Koppel (* 1938) verheiratet.
Schallplatten: HMV, Conifer, schwedische Privataufnahmen.
23.9. Valorie GOODALL wird 80
Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch:
http://prabook.com/web/person-view.html?profileId=631723
24.9. Marc NEIKRUG wird 70
Der Sohn des Cellisten und Musikpädagogen George Neikrug studierte in Los Angeles Klavier und Musiktheorie und 1964-68 an der Musikakademie Detmold Komposition bei Giselher Klebe. In Tanglewood nahm er Kurse bei Gunther Schuller und 1972 war er Composer in Residence beim Marlboro Festival unter Leitung von Rudolf Serkin. Daneben war er auch Klavierschüler von Stefan Askenase. Ab Mitte der 1970er Jahre trat Neikrug als Duopartner von Pinchas Zukerman auf. Seit 1998 ist er künstlerischer Leiter des Santa Fe Chamber Music Festival. Seine Laufbahn als Komponist begann 1966 mit einem Klavierkonzert. Bekannt wurde er durch sein Musiktheaterstück Through Roses (1980). Das Auftragswerk der New Yorker Young Women’s Young Men’s Hebrew Association erzählt die Geschichte eines Geigers, der Auschwitz überlebte. Es wurde in elf Sprachen übersetzt und erlebte über 500 Aufführungen in fünfzehn Ländern. Es war Gegenstand eines Dokumentarfilms von Christopher Nupen und wurde 1997 von Jürgen Flimm mit Maximilian Schell als Sprecher verfilmt. 1988 wurde beim Berlin Festival die Oper Los Alamos uraufgeführt, ein Auftragswerk der Deutschen Oper Berlin. Die amerikanische Uraufführung fand beim Aspen Music Festival statt.
24.9. Anneliese FACKLER wird 85
Sie war am Konservatorium von Augsburg Schülerin von Albert Mayer, an der Musikhochschule München von Hedwig Fichtmüller. Sie eröffnete ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Stadttheater von Münster (Westfalen) in den Jahren 1955-57, sang 1959-61 am Stadttheater von Aachen und war seit 1961 für 15 Jahre Mitglied des Opernhauses Zürich. Hatte sie zuerst Sopranpartien gesungen, so wechselte sie nach erneutem Studium bei Clemens Glettenberg ins Alt-Fach. Sie unternahm zahlreiche Gastspiele auf internationalem Niveau; so sang sie an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, an der Oper von Rom, am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio Parma, an der Deutschen Oper Berlin, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Opernhaus von Köln, am Staatstheater Wiesbaden, am Stadttheater von Bern, in Paris und Marseille, in Turin, Venedig und Kairo. Hinzu trat eine ähnlich umfangreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin. Durch den Wechsel des Stimmfachs besaß ihr Bühnenrepertoire einen besonders großen Umfang, wobei sie auch Partien aus dem Bereich der Operette übernahm. Am Opernhaus von Zürich wirkte sie 1975 in der Uraufführung von G. Klebes »Ein wahrer Held« in der Rolle der Nelly mit. Sie betätigte sich später in Zürich als Pädagogin.
25.9. Peter DVORSKÝ wird 65
Er wurde durch die Pädagogin Frau Cernecká in Bratislava ausgebildet. Bühnendebüt 1972 an der Slowakischen Nationaloper Bratislava (Preßburg) als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. 1974 Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau, 1975 des Internationalen Wettbewerbs in Genf. 1975-76 Weiterbildung im Opernstudio der Mailänder Scala. Es kam nun zu einer schnellen Entwicklung einer großen internationalen Karriere. 1976 gastierte er (mit dem Ensemble des Opernhauses von Bratislava) als Faust von Gounod an der Wiener Volksoper. 1977 erschien er erstmalig an der Staatsoper von Wien als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss; seitdem hatte er dort immer wieder bedeutende Erfolge zu verzeichnen. Er sang hier bis 2000 in insgesamt 234 Vorstellungen den Herzog im »Rigoletto«, den Alfredo in »La Traviata«, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Viscardo in konzertanten Aufführungen der Oper »Il Giuramento« von S. Mercadante, den Nemorino in »L’Elisir d’amore«, den Macduff in Verdis »Macbeth«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, den Prinzen in Dvoráks »Rusalka«, den Cavardossi in »Tosca«, den Lenski, den Gustavo (Riccardo) in Verdis »Un ballo in maschera« und den Alvaro in »La forza del destino«. 1977 gastierte er an der Staatsoper von München als Herzog im »Rigoletto«, in Köln als Alfredo. Im gleichen Jahr 1977 glanzvolles Debüt an der Metropolitan Oper New York, ebenfalls als Alfredo in »La Traviata«. Bis 1991 sang er an diesem Haus in insgesamt 21 Vorstellungen auch noch den Rodolfo in »La Bohème«, den Pinkerton, des Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« und den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. 1979 debütierte er an der Mailänder Scala als Rodolfo in »La Bohème«, später trat er dort 1981 und 1988 nochmals als Rodolfo, 1983-84 als Edgardo, 1985 als Macduff und als Pinkerton, 1986 als Lenski, 1989 und 1991 als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und 1992 als des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« sowie in Konzerten (1984 Liederabend, 1985 Verdi-Requiem) auf. 1981 unternahm er zusammen mit dem Ensemble der Mailänder Scala eine Tournee durch Japan, wobei er als Rodolfo in »La Bohème« brillierte. Seit 1979 große Erfolge an der Covent Garden Oper London, u.a. 1987 als Alfredo, 1988 als Lenski und als Riccardo. Am Bolschoi Theater Moskau stellte er sich 1978 als Herzog im »Rigoletto« vor, 1979 am Opernhaus von Zürich als Werther von Massenet. 1981-82 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona, 1984 großer Erfolg in Florenz als Alfredo. 1986 Teilnahme an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1989 den Cavaradossi, den er dann auch 1991 beim Maggio Musicale von Florenz vortrug. 1990 gastierte er am Teatro Liceu Barcelona wie in Modena als des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, 1992 beim Maggio Musicale von Florenz als Alvaro. 1985 war er am Bolschoi Theater als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« zu Gast. In seiner Heimat setzte er seine Tätigkeit am Nationaltheater von Prag und am Opernhaus von Bratislava fort. 1994 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Riccardo. 1997 sang er am Teatro Bellini Catania den Lefebvre in Giordanos Oper »Madame Sans-Gêne«. Er war Nationalkünstler und Staatspreisträger der CSSR. Sein Bruder Miroslav Dvorsky (* 1960) war als Tenor am Opernhaus von Bratislava tätig, ein dritter Bruder, Pavel Dvorsky (* 1954), war als Chorist am Nationaltheater von Bratislava beschäftigt. – Der lyrische Tenor von Peter Dvorsky verband in sich eine besondere Klangschönheit mit einer fein nuancierten Ausdruckskunst und erreichte seine besten Leistungen auf der Bühne in Partien aus dem italienischen und slawischen Repertoire, später fügte er auch dramatische Partien, namentlich aus der italienischen Opernliteratur, in sein Repertoire ein.
Schallplatten: Supraphon/Koch (»Werther« von Massenet), Decca (vollständige Opern »Jenufa« und »Katja Kabanowa« von Janácek, Cassio in Verdis »Otello«), Opus (»La Bohème«, Slowakische Volkslieder), Eurodisc (integrale Aufnahmen »L’Elisir d’amore« und »Die verkaufte Braut«), Hungaroton (»Madame Butterfly«), Acanta (Arien), Sony (»Manon Lescaut« von Puccini), Capriccio (»La Traviata«), HRE (»Lucia di Lammermoor« mit Edita Gruberová); Topaz-Video (»Die verkaufte Braut«), Virgin-Video (»Madame Butterfly«), Castle-Video (»Madame Butterfly«). Opus (Recital; Orchesterlieder und »Svätopluk« von E. Suchon).
25.9. Arvydas MARKAUSKAS wird 65
Er war am Konservatorium der litauischen Hauptstadt Vilnius (Wilna) bis 1980 Schüler der Pädagogen Vaclovas Daunoras und Virgilijus Norejka. 1979 begann er seine Tätigkeit am Opernhaus von Vilnius. 1980 war er Preisträger beim Glinka-Concours in Moskau. Er trat als Gast in Russland am Bolschoi Theater Moskau, an den Opernhäusern von St. Petersburg, Minsk und Kasan auf; darüber hinaus Gastspiele in Polen, in Deutschland, in der Tschechoslowakei, in Jugoslawien und mit besonderem Erfolg in den USA. Hier sang er u.a. 1990 bei der Lithuanian Opera in Chicago den Belcore in »L’Elisir d’amore«, 1991 in Cicero im Staat Illinois (dem Mittelpunkt einer großen litauischen Kolonie) den Erdwilis in »I Lituani« von Ponchielli. Seine weiteren Bühnenpartien waren der Graf im »Wildschütz« von Lortzing (mit dem er 1979 seine Karriere in Vilnius begann), der Marcello in »La Bohème«, der Titelheld im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Amonasro in »Aida«, der Rigoletto, der Jago im »Otello«, der Titelheld in Verdis »Nabucco« und der Frank in der »Fledermaus« von J. Strauß. Im Konzertsaal erschien er als Solist in »Samson« von Händel, im »War Requiem« von Benjamin Britten, in den Carmina Burana von Carl Orff, in »Der Frühling« von S. Rachmaninoff, im Requiem von D. Kabalewski und in weiteren oratorischen Werken.
Schallplatten: Masetto in vollständigem »Don Giovanni« (russisch-litauische Plattenproduktion).
Weitere Informationen auf seiner Homepage:
http://www.musicperformers.lt/Arvydas-Markauskas?lang=1
25.9. Emily RAWLINS wird 70
Sie studierte an der Indiana University, am Curtis Institute of Music und an der Musikhochschule Wien. 1973 kam es zu ihrem Debüt am Stadttheater von Basel, dessen Mitglied sie bis 1977 blieb. 1977-82 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert und entfaltete seitdem eine Gastspieltätigkeit auf internationaler Ebene. So gastierte sie 1976 am Nationaltheater Mannheim, 1977 am Opernhaus von Köln. 1979 gab sie ihr US-Debüt an der Oper von San Francisco als Traviata; hier sang sie auch 1980 die Nedda im »Bajazzo« und 1981 die Cordelia in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Lear« von A. Reimann. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von Fr. Cerha als Sophie mit und wiederholte anschließend diese Rolle an der Wiener Staatsoper. Sie sang bei den Salzburger Festspielen auch 1991 drei Bruchstücke aus der Oper »Wozzeck« von A. Berg unter Claudio Abbado. Weitere Gastspiele am Teatro San Carlos Lissabon (1982), am Grand Théâtre Genf (1982 als Iseut in Frank Martins »Le Vin Herbé«), an den Opern von Houston/Texas (1982) und Los Angeles (1982), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1986 in der Uraufführung von »Das Schloss« von Laporte) und 1988 an der Oper von Boston in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Die toten Seelen« von R. Schtschedrin. 1990 Gastspiel am Stadttheater von Basel als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, 1993 am Opernhaus der Stadt Bonn als Salome, 1994 am Teatro Bellini Catania als Venus im »Tannhäuser«; in Wiesbaden wirkte sie am 25.4.1992 in der Uraufführung der Oper »Der Park« von Hans Gefors als Titania mit. 2000 trat sie am Opernhaus von Köln als 3. Norn in der »Götterdämmerung« auf. Aus ihrem Repertoire sind als Hauptrollen noch der Komponist in »Ariadne auf Naxos«, die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel, die Manon in »Boulevard Solitude« von H.W. Henze und der Female Chorus in B. Brittens »The Rape of Lucretia« hervorzuheben. Die Künstlerin setzte sich auf der Bühne wie im Konzertsaal in besonderer Weise für das zeitgenössische Musikschaffen ein. Sie ist auch unter dem Namen Emily Rawlins-Ivy aufgetreten. Sie ist verheiratet mit dem deutschen Bariton Falk Struckmann.
Schallplatten: Philips (»Elektra« von R. Strauss), Amadeo (»Baal« von F. Cerha).
25.9. Mario RINAUDO wird 80
Er war ein Schüler des großen Bassisten Nazzareno de Angelis. Sein Bühnendebüt kam 1959 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom in der Partie des Angelotti in »Tosca« zustande. 1960 sang er an der Oper von Rom den Marchese di Calatrava in Verdis »La forza del destino«, 1963 am Teatro Spirimentale von Spoleto den Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi. In den folgenden Jahren wirkte er bei Opernaufführungen an den führenden Bühnen Italiens mit; so sang er an den Opernhäusern von Genua, Venedig, Triest, Turin und Neapel Er sang am Teatro Massimo Palermo 1964 den Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini, beim Maggio Musicale Fiorentino 1968 den Nino in Rossinis Oper »Semiramide«, 1969 den König in »Aida«, 1971 den Oberpriester in Meyerbeers »Afrikanerin«, 1972 dem Melchthal in »Wilhelm Tell« und 1973 den Osiride in »Mosè in Egitto« von Rossini. Am Teatro Comunale Bologna hörte man ihn 1973 als Baldassare in »La Favorita« von Donizetti, 1977 als Creon in »Medea« von Cherubini, am Teatro Comunale Florenz 1970 als Bote in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 1972-73 als Papst Leo in Verdis »Attila«, 1974 als Pater Guardian in »La forza del destino« und als Colline in »La Bohème«, 1976 als Melchthal. 1976 trat er bei den Festspielen in der Arena von Verona auf. An der Mailänder Scala debütierte er 1974 als Baldassare und sang hier auch 1975 und 1977 den Colline sowie 1987 den Capellio in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini. Auslandsgastspiele am Teatro Liceu Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, an den Opern von Bordeaux, Nancy und Rio de Janeiro. Er gastierte 1968 am Opernhaus von Lausanne als Ferrando im »Troubadour«, 1977 an der Nationaloper von Budapest. 1988 sang er am Theater von Bonn den Oroe in »Semiramide« von Rossini. Sein umfangreiches Bühnenrepertoire enthielt die großen Partien der italienischen und französischen Opernliteratur, daneben auch zahlreiche kleinere Rollen.
Schallplatten: Sang auf RCA in mehreren Opern kleinere Bass-Partien (»Madame Butterfly«, »La forza del destino« von Verdi, »Rigoletto«), auf Master Class in der vollständigen Oper »Fosca« von Carlos Gomes (Sao Paulo 1973).
26.9. Salvatore ACCARDO wird 75
Er studierte in den 1950er Jahren zunächst bei Luigi d’Ambrosio am Konservatorium von Neapel, wo er einen 1. Preis gewann. Anschließend bildete er sich bei Yvonne Astruc an der Accademia Musicale Chigiana in Siena weiter. Im Alter von 13 Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt mit Paganinis Capricci. 1955 gewann er den Internationalen Wettbewerb von Vercelli, 1956 den Internationalen Wettbewerb von Genf, 1957 den der Accademia Chigiana in Siena und 1958 den ersten Preis des Paganini-Wettbewerbs in Genua. Dann begann er seine Solistenkarriere mit ausgedehnten Tourneen durch Europa, Nord- und Südamerika. 1968 gründete er in Turin das Orchestra da Camera Italiana; 1972-77 war er Konzertmeister des Kammerorchesters I Musici, 1973-80 unterrichtete er der Accademia Musicale Chigiana . Er rief die Settimane Musicali Internazionali in Neapel sowie das Cremona String Festival ins Leben und war 1986 einer der Errichter der Walter Stauffer Academy. 1987 arbeitete er erstmals als Dirigent. 1992 gründete er das Accardo Quartet, 1996 kam es zu einer Neugründung des Orchestra da Camera Italiana, das sich nunmehr aus den besten Absolventen der Walter Stauffer Academy zusammensetzt. Accardos Repertoire reicht vom Barock bis zur Gegenwart. Hohes Ansehen genießt er besonders für seine Interpretationen der Werke Paganinis und Bachs sowie zeitgenössischer Komponisten. Salvatore Sciarrino, Walter Piston, Franco Donatoni, Astor Piazzolla und Iannis Xenaxis widmeten ihm Werke. Accardo besitzt zwei Stradivari-Violinen, die Hart ex Francescatti (1727) und die Feuervogel ex Saint-Exupéry (1718). Accardos Diskografie umfasst rund 50 Aufnahmen bei Philips, DG, EMI, Sony Classical, Foné, Dynamic und Warner-Fonit. Er nahm Paganinis 24 Capricci für Solovioline auf (Neuaufnahme 1999) und war der Erste, der alle sechs Violinkonzerte Paganinis einspielte. Die Violinensoli im Film Kinski Paganini sind von Accardo gespielt.
27.9. Jürgen KURTH wird 65
Er studierte an der Musikhochschule von Leipzig bei den Pädagogen Rudolf Riemer und Hanne-Lore Kuhse. Er war u.a. Preisträger bei den Gesangwettbewerben von Vercelli und Barcelona, beim Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau (1981) und beim Concours Maria Callas in Athen (1983). In der Spielzeit 1977-78 debütierte er am Thüringischen Landestheater von Gera als Dr. Cajus in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1980 ging er von Gera an das Opernhaus von Leipzig. Hier kam er in einem umfangreichen Repertoire zu bedeutenden Erfolgen; von den Partien, die er sang, seien der Wolfram im »Tannhäuser«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Herr Fluth im »Falstaff« von Verdi, der Zar in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Enrico in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, der Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Kuligin in »Katja Kabanowa« von Janácek, der Fürst Myschkin in »Der Idiot« von Treibmann und die Titelrolle in »Jakob Lenz« von W. Rihm genannt. Gastspiele trugen dem Künstler an Opernhäusern in Spanien (Oviedo) und Italien (Florenz, Festival von Aquila, Ancona, Messina) wie auch in Japan Erfolge ein. Beim Israel Festival trat er als Graf in »Figaros Hochzeit« auf, in Zürich in »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann (1986). 1997 trat er am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung der Oper »Abraum« von Jörg Herchet und als Alidoro in Rossinis »La Cenerentola« auf. Nicht zuletzt konnte er im Konzertsaal als Oratorien- wie als Liedersänger eine Karriere auf internationalem Niveau entwickeln, wobei er ein sehr umfangreiches Repertoire meisterte. Er trat oft als Solist zusammen mit dem Leipziger Gewandhausorchester auf. 1982 sang er in Tokio im Deutschen Requiem von J. Brahms. Er wurde 1988 mit dem Kunstpreis der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Seit 1988 Lehrtätigkeit an der Felix Mendelssohn-Bartholdy-Musikhochschule Leipzig.
Schallplatten: Eterna (»Pax questuosa« von U. Zimmermann), Privataufnahme »Carmina Burana« von C. Orff.
27.9. Anthony LACIURA wird 65
Er debütierte Anfang der siebziger Jahre in seiner Heimatstadt New Orleans, wo er u.a. 1974 den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss sang und bis etwa 1979 regelmäßig auftrat. Dabei übernahm er hauptsächlich Partien aus dem Charakterfach wie den Beppe im »Bajazzo«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Valzacchi im »Rosenkavalier« und den Guillot de Morfontaine in »Manon« von Massenet. 1982 gastierte er an der Washington Opera und wurde im gleichen Jahr an die Metropolitan Oper New York verpflichtet (Debüt als Haushofmeister bei Faninal im »Rosenkavalier«), an der er bis 2008 in einer Fülle von Buffo-, Charakter- und Comprimario-Partien in insgesamt 875 Aufführungen sehr erfolgreich auftrat. Er sang an der Metropolitan Oper u.a. den Abbé in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, den Trabuco in »La forza del destino«, den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den Spoletta in »Tosca«, den Mr. Triquet im »Eugen Onegin«, den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, den Don Curzio wie den Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, den Beppe im »Bajazzo«, den Remendado in »Carmen«, den Dr. Blind in der »Fledermaus«, den Valzacchi im »Rosenkavalier«, den Pong in »Turandot« von Puccini, den Gottesnarren im »Boris Godunow«, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Gastone in »La Traviata«, den Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Kudrjasch in Janáceks »Katja Kabanowa«, den Nick in »La Fanciulla del West«, den Hauk-Sendorf in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, den Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und den Njegus in der Haus-Premiere der Lehár-Operette »Die lustige Witwe«. Zwischen 1986 und 1994 erschien er auch häufig beim Santa Fé Festival, u.a. als Storch im »Intermezzo« von Richard Strauss, als Monostatos (1986), als Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« (ebenfalls 1986), als Goro (1987), als Don Basilio (1989), als Alcindoro in »La Bohème« (1990) und 1989 in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir. Beim Spoleto Festival USA (Charleston) trat er 1987 in der Titelpartie der Oper »Platée« von Rameau, 1999 in Montreal als Guillot in »Manon« von Massenet auf. Zu seinen weiteren Rollen zählten der Normanno in »Lucia di Lammermoor«, die Hexe in »Hänsel und Gretel« und der Ivan in »Die Nase« von Schostakowitsch.
Schallplatten: DGG (Goro in »Madame Butterfly«, Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, »Lucia di Lammermoor«, »La Traviata«, »Parsifal«), Denon (»Manon Lescaut« von Puccini).
29.9. Helen GASZTOWT-ADAMS wird 60
Sie entstammte einer polnisch-schottischen Familie. Sie begann schon früh mit dem Studium des Klavierspiels und wurde am Victorian College of the Arts in Melbourne im Gesangsfach Schülerin von Joan Hammond und Antonio Moretti-Pananti. 1982 erwarb sie in Melbourne ihr Diplom und debütierte für den Bereich der Opernbühne 1983 bei der State Opera of South Australia, nachdem sie bereits zuvor im Konzertsaal aufgetreten war. Ihre Debütrolle war die Pamina in der »Zauberflöte«. 1985-86 sang sie bei der gleichen Operngesellschaft die Zerline im »Don Giovanni«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Manon von Massenet und in der Operette »Gräfin Mariza« von Kálmán. 1986 trat sie an der Australian Opera Sydney als Nannetta in Verdis »Falstaff« auf und übernahm dort in den folgenden Jahren eine Anzahl weiterer Partien, darunter die Titelrolle in Puccinis »Suor Angelica«, Partien in »Il Tabarro« vom gleichen Komponisten, in »Medea« von Cherubini, in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und in »Carmen«. 1989 trat sie in das National Opera Studio London ein und studierte in London nochmals bei Audrey Langford und bei Janice Chapman. 1989 erregte sie beim Concours »Singers of the World« in Cardiff Aufsehen und sang in der Londoner Queen Elizabeth Hall in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Anna Bolena« (gleichzeitig ihr englisches Operndebüt). 1989 trat sie in Wien in einem Robert Stolz-Konzert auf und 1990 am belgischen Rundfunk BRT. An der Australian Opera in Sydney sang sie 1990 die Gilda im »Rigoletto«, an der English National Opera London 1991 die Donna Elvira im »Don Giovanni«. An der Victoria State Opera Melbourne gastierte sie als Pamina. 1991 gab sie mehrere Konzerte in Holland und Belgien (Mozart- Requiem, Petite Messe solennelle von Rossini) und beim Mozart Festival in Bath (zusammen mit dem English String Orchestra) im Mozart-Requiem. Sie war oft beim Australischen Rundfunk ABC zu Gast; hier trat sie u.a. im »Messias« von Händel, in Mendelssohns »Elias«, in den Carmina Burana von C. Orff, in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten und in den »Vier letzten Liedern« von Richard Strauss auf. Weitere Konzert- und Bühnenauftritte in England und Australien, auf Barbados, in Frankreich und Spanien.
Zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte.
29.9. Francesca GARBI wird 60
Sie studierte am Konservatorium von Parma und trat dann in die Opernschule der Mailänder Scala ein. 1981 debütierte sie am Teatro del Casino von San Remo in Verdis »La Battaglia di Legnano« und setzte dann ihre Karriere an den Opernhäusern von Mantua und Como sowie am Teatro Eliseo in Rom fort. Es folgten Auftritte am Teatro Sperimentale in Alessandria und am Teatro Ponchielli in Cremona, wo sie als Aldonna in »I Lituani« von Ponchielli Aufsehen erregte. Sie sang bei den Verdi-Feiern in dessen Geburtsort Busseto die Giselda in »I Lombardi« und in Savona das Sopransolo im Verdi-Requiem. An der Mailänder Scala debütierte sie 1985 in Monteverdis »L‘Orfeo« und sang hier 1985 die Priesterin in »Aida«, 1986 die Viclinda in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, 1986 und 1988 die Anna in Verdis »Nabucco«, 1991 die Lysanka in Cherubinis »Lodoiska«, 2002, 2004 und 2007 Butterflys Mutter in »Madame Butterfly«, 2007 die Tante in Janáceks »Jenufa« und 2008 die Schwester Osmina in »Suor Angelica«. 1986 hörte man sie am Teatro Verdi Triest in der Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Es schlossen sich Gastspiele am Teatro Petruzzelli in Bari, am Teatro Sociale Mantua (Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«), am Teatro del Giglio in Lucca (1993 als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«), am Theater von Fidenza (Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«) und im spanischen La Coruña an. 1995 sang sie in Köln die Elena in einer konzertanten Aufführung von Boitos »Mefistofele«.
29.9. Glenys LINOS wird 75
Als Carmen
Sie war die Tochter eines Engländers und einer Griechin. Sie erhielt ihre Schulbildung in England und studierte am Konservatorium von Athen Hornspiel, dann Gesang. Sie wurde u.a. durch Dennis Hall in Bern und durch Elvira de Hidalgo in Mailand zur Sängerin ausgebildet. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1968 am Stadttheater von Mainz, wo sie bis 1969 blieb, sang dann 1969-73 am Stadttheater von Ulm und war 1973-77 am Staatstheater von Wiesbaden engagiert, seit 1977 am Opernhaus von Zürich (bis 1982 als Mitglied, seit 1984 als ständiger Gast), wo sie auch ihren Wohnsitz nahm. Hier wirkte sie in der Spielzeit 1979-80 in der Schweizer Erstaufführung der von Fr. Cerha ergänzten Oper »Lulu« von A. Berg als Gräfin Geschwitz mit. Mit dem Ensemble des Zürcher Opernhauses gastierte sie 1978 als Messagera und Proserpina in Monteverdis »L‘Orfeo« bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien, beim Edinburgh Festival und an der Mailänder Scala. Große Erfolge bei Gastauftritten am Opernhaus von Frankfurt a.M., am Staatstheater Karlsruhe und an der Bayerischen Staatsoper München. 1982-83 gastierte sie an der Opéra de Wallonie in Lüttich. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie am 20.8.1973 in der Uraufführung der Oper »De temporem fine comoedia« von Carl Orff mit und sang 1984-86 die Partie der Storge in szenischen Aufführungen des Händel-Oratoriums »Jephtha«. Sie trat als Gast an der Staatsoper von Stuttgart und am Staatstheater von Hannover auf; 1983 sang sie in Toulouse die Carmen und in der Royal Festival Hall in London das Alt-Solo im Verdi-Requiem. Weitere Gastspiele an den Opern von Antwerpen und Gent (1984 als Santuzza in »Cavalleria rusticana«), in Lausanne (1986 Zauberin in »Dido and Aeneas« von Purcell), an den Opern von Monte Carlo (1971 Annina im »Rosenkavalier« und 1984 Charlotte im »Werther« von Massenet) und Nizza (Preziosilla in »La forza del destino«, 1984). Am Opernhaus von Zürich hörte man sie u.a. 1984-85 in der Titelfigur der Oper »Penthesilea« von Othmar Schoeck. 1984 trat sie erstmals an der Grand Opéra Paris, 1985 an der Pariser Opéra-Comique (als Laura in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski) auf. 1986 großer Erfolg an der Mailänder Scala als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1987 in Bologna als Clairon im »Capriccio« von R. Strauss, 1986 in Rom als Ermengarda in »Agnese di Hohenstaufen« von Spontini. Sie gastierte beim Festival von Spoleto 1990 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1992 verabschiedete sie sich am Opernhaus von Frankfurt a.M. (wo sie einen ihrer größten Erfolge als Dido in »Dido and Aeneas« von H. Purcell gehabt hatte) als Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill von der Bühne. Bedeutende Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin. Bis 1974 trat sie unter dem Namen Glenys Loulis auf.
Schallplatten: Capriccio (Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano), Telefunken (»Jephtha« von Händel, »L’Orfeo« von Monteverdi), Edition Schwann (Lieder von Alexander Zemlinsky).
29.9. Urs MARKUS wird 75
Er wurde am Konservatorium von Zürich wie im Opernstudio des Zürcher Opernhauses zunächst zum Bassisten ausgebildet und wirkte als solcher 1969-70 am Städtebundtheater Biel-Solothurn. Noch nochmaligen Studien bei Wladimiro Badiali und bei Angelo Lo Forese in Mailand (1978-81) sowie bei Tiny Westendorp in Fribourg wechselte er ins Baritonfach und war dann 1983-86 am Stadttheater von Trier, 1986-88 am Staatstheater Braunschweig und 1988-89 am Nationaltheater Mannheim engagiert. Er gastierte am Grand Théâtre Genf, an den Theatern von Nancy und Metz und kam zu einer internationalen Konzertkarriere mit Auftritten in Berlin, Basel, Bern, Zürich, Lausanne, Genf, in Venedig und Kopenhagen. 1996 sang er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Stadttheaters von Lübeck den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, am Teatro Verdi in Triest den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, am Staatstheater Hannover den Statthalter in »König Hirsch« von H.W. Henze. 1997 trat er am Stadttheater von Magdeburg (bei dessen Wiedereröffnung) als Hans Sachs auf, den er im gleichen Jahr auch an der Oper von Rom sang; am Stadttheater von Bremerhaven hörte man ihn als Falstaff von Verdi. Aus seinem Bühnenrepertoire sind der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Don Pizarro im »Fidelio«, der Agamemnon in Glucks »Iphigénie en Aulide«, der Amonasro in »Aida«, der Jago in Verdis »Otello«, der Fliegende Holländer, der Telramund im »Lohengrin«, der Escamillo in »Carmen«, der Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert und der Titelheld in »Enoch Arden« von O. Gerster zu nennen. Als Konzertsänger übernahm er Solopartien in Werken von J.S. Bach (Passionen, Kantaten), J. Haydn (»Die Schöpfung«, Messen), Mozart (Requiem, Messen), Beethoven (9. Sinfonie, Missa solemnis), Mendelssohn (»Paulus«), Rossini (Petite Messe solennelle), in denen er in den Musikzentren in der Schweiz, in Berlin, Kopenhagen und Venedig auftrat. Erfolgreich auch bei seinen Auftritten im Rundfunk (Berlin, Lugano).
Schallplatten: A. Lanz-Verlag (Messe C-Dur von Beethoven).
30.9. Heinz SEIFERT wird 95
Er absolvierte zunächst ein wissenschaftliches Studium, das er mit dem Doktorat abschloss. Er wandte sich dann aber dem Musik- und Gesangstudium zu, das an der Wiener Musikakademie stattfand. 1952 begann er seine Bühnenlaufbahn am Theater von Luzern, wo er als Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra« debütierte. Er blieb dort bis 1954 engagiert und gehörte darauf 1954-57 dem Landestheater Darmstadt, dann 1957-59 dem Opernhaus von Köln und 1959-60 dem Theater von Bonn an. 1960-62 war er am Opernhaus von Essen tätig und wirkte dann 1962-64 am Stadttheater von Basel. Gastspiele an den führenden Opernhäusern in der Schweiz wie in Deutschland ließen ihn bekannt werden. 1955 gastierte er an der Oper von Rom als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Er sang auf der Bühne ein umfangreiches Repertoire; seine große darstellerische Begabung wurde vor allem in Partien für Spiel-Bass und in Buffo-Rollen deutlich. Davon seien der Eremit im »Freischütz«, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Daland in »Der fliegende Holländer« genannt. Im Konzertsaal erwies er sich als begabter Oratorien- und Liedersänger; er trat in Sendungen des österreichischen wie des Schweizer Rundfunks auf.