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GEBURTSTAGE IM OKTOBER 2018

03.10.2018 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM OKTOBER 2018

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.10. Sonja NERDRUM wird 65

 Biographie der Sopranistin auf Englisch: http://www.rcm.ac.uk/vocal/vocalprofessors/details/?id=01366

 

1.10. Francisco ORTIZ wird 80

 Sein Debüt fand 1968 in Prag in Verdis »Aida« statt. Nachdem er anfänglich in seiner spanischen Heimat in Zarzuelas auftrat, sang er 1972 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Foresto in Verdis Oper »Attila«. In dieser Partie erschien er dann auch bei der konzertanten Aufführung der Oper in London, 1974 in Paris, 1976 am Teatro Real Madrid und am Teatro Fenice Venedig, 1979 an der Oper von Toulouse. Er konnte bald eine große Karriere auf internationalem Niveau zur Entwicklung bringen. 1973 gastierte er an der City Opera New York als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, 1974 an der Oper von Nizza als Radames in »Aida«, 1975 am Grand Théâtre Genf als Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«. Ebenfalls 1975 war er am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1976 bei den Festspielen von Schwetzingen, 1978 in Amsterdam als Pollione in Bellinis »Norma« (eine seiner weiteren Glanzrollen, die er auch in einer konzertanten Aufführung des Werks an der Staatsoper Hamburg sang) anzutreffen. 1979 trat er an der Oper von Santiago de Chile als Titelheld in »Ernani« von Verdi, 1980 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Pollione, 1981 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Cavaradossi in »Tosca«, 1982 an der Oper von Sydney als Manrico im »Troubadour« (ebenfalls eine Glanzrolle), 1983-84 in Toronto als Cavaradossi und als Kalaf in Puccinis »Turandot« auf. Weitere Gastspiele an der Oper von Rio de Janeiro (1987), an der Staatsoper von Wien (1978 als Pollione und als Alvaro in »La forza del destino«) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1987). In seiner spanischen Heimat trat er gern in Zarzuelas auf; auch als Konzertsänger kam er zu einer großen Karriere.

Schallplatten: Alhambra (Ausschnitte aus Zarzuelas).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://franciscoortiztenor.com/  

 

2.10. DILBÈR wird 60

 Sie wurde in der chinesischen Provinz Xinjing im Nordwesten von China (in der die Einwohner, die dem Volk der Uighur angehören, nur einen einzigen Namen, keinen Familiennamen, haben) geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung am Zentralkonservatorium von Peking. Ihr Lehrer dort war der Tenor Shen Xiang, der an Opernbühnen in Peking und Schanghai gesungen hatte und selbst durch italienische, deutsche und russische Lehrer ausgebildet, worden war. Die klein gewachsene, zierliche Künstlerin erregte 1984 beim Mirjam Helin-Concours in Helsinki mit ihrer technisch vollendet durchgebildeten, klangschönen Koloraturstimme sensationelles Aufsehen und gewann den zweiten Preis. Sie kam in den folgenden Jahren in ihrer chinesischen Heimat, in Europa wie in Nordamerika zu einer vielversprechenden Karriere, blieb aber schließlich in Europa, und zwar in Finnland (dessen Staatsangehörigkeit sie erwarb), wo sie 1987 an der Finnischen Nationaloper von Helsinki als Gilda im »Rigoletto« debütierte, und deren Mitglied sie seither war. Große Erfolge erzielte sie im Konzertsaal. Auf der Bühne trat sie nicht weniger erfolgreich in ihren Partien auf, so u.a. 1987 beim Festival von Edinburgh als Gilda (bei einem Gastspiel der Finnischen Nationaloper) und 1989 an der Nationaloper von Helsinki als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«. Sie sang an diesem Haus 1990 die Lucia di Lammermoor (mit anschließendem Gastspiel des Ensembles in Tallinn) und die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, 1991 die Adina in »L‘Elisir d’amore«. 1990 gastierte sie am Opernhaus von Essen (zusammen mit dem Ensemble der Oper von Tallinn) als Lucia di Lammermoor. Weitere Gastspiele an den Opernhäusern von Stockholm und Malmö, in Göteborg, Bremen und am Opernhaus von Bonn (hier als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«), dessen Ensemblemitglied sie 1993 wurde. 1995 sang sie bei den Festspielen von Salzburg in »Lulu« von A. Berg die Fünfzehnjährige. 1999 sang sie am Opernhaus von Helsinki sehr erfolgreich die Angelica in der Oper »Orlando Paladino« von J. Haydn. 2000 gastierte sie an der Staatsoper von München als Page Tebaldo in Verdis »Don Carlos«. In Mailand übernahm sie 1994 das Sopran-Solo in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler.

Schallplatten: Finlandia (Koloratur-Arien; Kunst- und Volkslieder, darunter auch Lieder des Uighur-Volks), Naxos (Lisa in »La Sonnambula« von Bellini, Nannetta im »Falstaff« von Verdi).

 

2.10. Michel PLASSON wird 85

Er studierte am Pariser Konservatorium bei Lazare Lévy, gewann 1962 einen Dirigierwettbewerb in Besancon und zog auf Anraten Charles Münchs einige Jahre in die USA, wo er sich bei Leopold Stokowski, Pierre Monteux und Erich Leinsdorf fortbildete. Im Jahr 1965 wurde er Generalmusikdirektor in Metz und 1968 übernahm er die gleiche Stelle beim Orchestre national de Capitole in Toulouse, aus dem er technisch und musikalisch eine der besten französischen Phalanxen formte. Olivier von Winterstein, seit 1992 Intendant der Dresdner Philharmonie und zuvor Plassons persönlicher Referent, holte ihn 1994 als Chefdirigent nach Dresden, wo er bis 2001 blieb. Bis 2003 dirigierte Plasson das Toulouser Orchestre national du Capitole. Seit 2003 ist Michel Plasson ausschließlich freischaffend tätig. Er ist Gast bei den angesehensten Orchestern und Opernhäusern der Welt. Von Moskau nach Mailand, von Leipzig zu den Vereinigten Staaten, in China und Japan erweckt er seine liebsten Werke unter besten musikalischen Bedingungen zum Leben. Schwerpunkt seines Repertoires ist die französische Musik, deren eloquentester Apostel er war und ist. Er leitete an der Grand Opéra Paris, an der Opéra-Comique Paris und an der Opéra Bastille Paris sehr viele Vorstellungen, u.a. Faust, Le Comte Ory, Platée, Montségur von Marcel Landowski, Werther und Le Cid. 1977 debütierte er an der Metropolitan Opera in New York mit Francis Poulencs Dialogues des Carmélites. An der Wiener Staatsoper dirigierte er 1979-87 insgesamt neun Vorstellungen der Opern Carmen, La Traviata und Werther. Michel Plasson ist auch regelmäßiger Gast bedeutender Symphonieorchester, wie etwa in Frankreich des Orchestre de Paris, Orchestre National de Lyon und des Orchestre de l’Opéra de Nice. Weiters dirigiert er die Orchester von Barcelona, Madrid, Valencia, Sevilla, Las Palmas, das Orchestre Philharmonique de Rotterdam, das Orchestre de la Suisse Romande, das RSO Wien, das China National Symphony Orchestra, sowie Orchester in Deutschland, Italien und Russland. Als Dirigent gilt Michel Plasson als Traditionalist im besten Sinne: Sein Musikverständnis ist vor allen Dingen handwerklich, es liegt ihm nicht daran, verborgene Sinne zu erkunden bzw. zu erfinden; auch ist er kein „Pulttänzer“ (Hans Zender), sondern um den emotional und technisch unverfälschtesten Ausdruck bemüht. Michel Plassons Sohn Emmanuel Plasson wurde ebenfalls Dirigent. Michel Plasson spielte für EMI mit seinem Toulouser Orchester Werke von Maurice Ravel, Albéric Magnard, Henri Dutilleux, Giuseppe Verdi, Ernest Chausson, Charles Gounod, Arthur Honegger, César Franck, Gabriel Fauré, Albert Roussel, Richard Strauss, Richard Wagner und vier Operetten von Jacques Offenbach ein. Als Gipfel seines Schaffens gelten seine bei Berlin Classics erschienenen Aufnahmen der Tondichtungen von Franz Liszt (mit der Dresdner Philharmonie).

 

2.10. Tom SWIFT wird 90

 Er erhielt seine Ausbildung bei John Tobin in Liverpool und London, bei Gustav Sacher in London und im dortigen Opera Center. Bühnendebüt 1958 bei der Sadler’s Wells Opera London als Camille de Rosillon in der Lehár-Operette »Die lustige Witwe«. Er durchlief eine langjährige Karriere bei der English National Opera und hatte daneben große Erfolge an westdeutschen Theatern, u.a. in Wuppertal, Kassel und Dortmund. Sein Repertoire war auf das heldische Stimmfach ausgerichtet und enthielt auch eine Anzahl von Aufgaben in Werken zeitgenössischer Komponisten. Im Einzelnen sind zu nennen: der Florestan im »Fidelio«, der Manrico im »Troubadour«, der Riccardo in Verdis »Maskenball«, der Titelheld in dessen »Don Carlos«, der Lohengrin, der Hermann in Tschaikowskys »Pique Dame«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Canio im »Bajazzo«, der Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, der Bürgermeister im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem und der de Laubardemont in »Die Teufel von Loudon« von Penderecki. Auch im Konzertsaal in einem umfangreichen Repertoire aufgetreten.

 

3.10. Cristina ORTEGA wird 80

 Informationen über die mexikanische Sopranistin auf ihrer Homepage: http://www.cristinaortegasoprano.com/

 

4.10. Christopher BOOTH-JONES wird 75

 Er ergriff zunächst den Beruf eines Lehrers, studierte dann aber 1965-70 an der Royal Academy of Music London bei Joy Mammen. 1971-72 nahm er an einer England-Tournee der Welsh Opera for All teil, bei der er den Titelhelden in »Figaros Hochzeit« und den Marcello in Puccinis »La Bohème« sang. Seit 1982 gehörte er der English National Opera London an. Hier wirkte er in Aufführungen der Opern »Roméo et Juliette« von Gounod, im »Bajazzo« wie in »La Bohème«, in »Serse« von Händel, in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, in »Osud« von Janácek, in der englischen Erstaufführung der Oper »Akhnaten« (»Echnathon«) von Philip Glass (1989), als Claudio in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, in der Uraufführung der Oper »Bakxai« von John Buller (1992), als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Melot in »Tristan und Isolde«, als De Brétigny in »Manon« von Massenet, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Germont sr. in »La Traviata«, als Ford in Verdis »Falstaff« und als Kilian im »Freischütz« mit. Am English Music Theatre London hörte man ihn in »La Cenerentola« von Rossini, in »Tom Jones« von Philidor und in der »Dreigroschenoper«  von Weill/Brecht, an der Opera North Leeds im »Freischütz«, in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und in »Béatrice et Bénédict«, bei der Kent Opera als Monostatos in der »Zauberflöte«. 1991 an der Covent Garden Oper London als Zuniga in »Carmen« zu Gast. 2000 trat er an der Covent Garden Oper London und 2001 an der Opera North Leeds als Melot auf. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.

Schallplatten: HMV-EMI (»Giulio Cesare« von Händel), Chandos (»Tosca«); Arthaus-Video (»Xerxes« von Händel); weitere Video-Aufnahmen: »Carmen« »Billy Budd« von B. Britten und die Gilbert & Sullivan-Operette »The Gondoliers«.

 

4.10. Der italienische Bassist Francesco RUTA wird 85

 

5.10. Theodore CIURDEA wird 65

 Er wurde an der Musikakademie der rumänischen Hauptstadt Bukarest ausgebildet und schloss diese Ausbildung 1983 ab. Bereits während dieser Zeit hatte er seine ersten Bühnenpartien an der Nationaloper von Bukarest übernommen, an der er in den Jahren 1983-87 auftrat. Er zeichnete sich bei Gesangwettbewerben in Genf (1980), Vercelli (1985), Wien (Belvedere-Concours 1986) und Barcelona (1987) aus. Seit 1986 ging er von Wien aus einer internationalen Gastspiel- und Konzerttätigkeit nach und setzte zugleich dort seine Ausbildung bei Irina Gawrilowitsch fort. 1987 gastierte er beim Wexford Festival, 1992 an der Staatsoper Prag als Lothario in »Mignon« von A. Thomas. Im Wiener Konzerthaus wirkte er 1989 in einer konzertanten Aufführung von Pietro Antonio Cestis »Il pomo d‘oro« mit. An der Wiener Staatsoper sang er 1993 in einer Vorstellung den Basilio im »Barbier von Sevilla«, beim Wiener Klangbogenfestival 1991 den Achior in »La Betulia liberata« von Mozart. Er trat als Gast in London und Basel, bei den Festspielen von Gran Canaria und Oviedo auf und gastierte 1993 am Opernhaus von Leipzig als Basilio im »Barbier von Sevilla«. Er beherrschte auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium ein umfangreiches Repertoire; Liederabende trugen ihm in Wien und Linz/Donau, in Basel, Genf und Paris Erfolge ein. Sein Familienname kommt auch in der Schreibweise Ciurdeea vor. Später trat er unter dem Namen Theodore Coresi auf.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.theodorecoresi.com/  

 

6.10. Udo ZIMMERMANN wird 75

Er war 1954-62 Mitglied im Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger, welcher erste Kompositionen betreute und mit dem Chor aufführte. Zu dieser Zeit festigte sich sein ästhetischer „Blick nach innen, auch unabhängig von christlicher Sinnsuche“. Nach dem Abitur studierte er an der Dresdner Musikhochschule bei Johannes Paul Thilman Komposition, außerdem Dirigieren (bei Rudolf Neuhaus) und Gesang. Er wurde 1968 Meisterschüler bei Günter Kochan an der Deutschen Akademie der Künste Berlin und arbeitete zwei Jahre als Assistent des Musiktheaterregisseurs Walter Felsenstein. 1970 wurde er Dramaturg für zeitgenössisches Musiktheater an der Staatsoper Dresden, wo er bis 1985 wirkte. Ab 1976 war er Dozent und ab 1979 Professor für Komposition an der Dresdner Musikhochschule; zu seinen Schülern gehörten Annette Schlünz, Caspar René Hirschfeld und Jan Trieder. 1974 gründete Zimmermann das Dresdner „Studio Neue Musik“, aus dem 1986 in Dresden-Loschwitz das Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik hervorging, das sich als Forschungszentrum und Ausrichter von Konzerten und Festivals (Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik) einen internationalen Ruf in der Szene der Neuen Musik erworben hat. 2004 überführte er es in das Europäische Zentrum der Künste Hellerau, das er bis 2008 als Intendant leitete. 1985-90 leitete Zimmermann die Werkstatt für zeitgenössisches Musiktheater an der Oper Bonn. 1990-2001 war er Intendant der Oper Leipzig; auch hier galt sein Engagement besonders dem Musiktheater des 20. Jahrhunderts, zahlreiche Uraufführungen u. a. von Karlheinz Stockhausen, Dieter Schnebel und Jörg Herchet fanden in dieser Zeit statt, das Opernhaus wurde mehrfach ausgezeichnet. 1997-2011 hatte Zimmermann die Künstlerische Leitung der Reihe musica viva des Bayerischen Rundfunks inne und brachte hier in den 14 Jahren seines Wirkens 175 Werke zur Uraufführung. 2001-03 war er Generalintendant der Deutschen Oper Berlin. 2004-08 entwickelte er als Gründungsintendant des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau u. a. in Zusammenarbeit mit dem Choreografen William Forsythe das historische Festspielhaus Hellerau zu einem wichtigen Standort für die zeitgenössischen Künste. 1993 und 1995 war Zimmermann Composer in Residence bei den Salzburger Festspielen. Als Dirigent gastierte er ab 1979 u. a. bei den Berliner Philharmonikern, Wiener Symphonikern, beim Gewandhausorchester, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, NDR Sinfonieorchester, Tonhalle-Orchester Zürich und bei der Staatskapelle Dresden. Zudem wurde er an den Opernhäusern Wien, Hamburg, München und Bonn tätig. 1983 wurde Zimmermann zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste der DDR berufen. 1985-89 war er Vorstandsmitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Zimmermann ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, deren Sektion Musik er 2003-08 als Direktor vorstand, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, der Freien Akademie der Künste zu Leipzig (Präsident 1992-97), der Sächsischen Akademie der Künste (Präsident 2008-11), der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1996-2001 war er Präsident des Sächsischen Kultursenats. 2008 wurde er zum Officier des Ordre des Arts et des Lettres ernannt. Seit 2009 ist Zimmermann in dritter Ehe verheiratet mit Saskia, geb. Leistner. Seiner ersten Ehe (1967–70) mit Kristina, geb. Mann, entstammt eine Tochter, die Schauspielerin Claudia Michelsen; seiner zweiten Ehe (1970–2007) mit Elzbieta, geb. Holtorp, entstammen die Söhne Robert und Romeo Alexander. Zimmermanns Hauptaugenmerk gilt dem Musiktheater, er schrieb mehrere Opern, von denen die Weiße Rose (1986) über die Geschwister Scholl internationalen Erfolg hatte; mit fast 200 Produktionen seit ihrer Uraufführung ist sie eine der meistgespielten zeitgenössischen Opern. Die Ästhetik der Stille übernimmt hier den Ausdruck des Abstrakten und fordert die Bewusstwerdung und Rückbesinnung des Individuums auf sich selbst, gegen das Verschweigen der NS-Zeit, gegen das DDR-Regime und als Appell für eine weltoffene Gesellschaft der Zukunft. Weitere Werke dieser Gattung sind u. a. Levins Mühle (nach dem Roman von Johannes Bobrowski), Der Schuh und die fliegende Prinzessin (nach einem Märchen von Peter Hacks) und Die wundersame Schustersfrau (nach Federico García Lorca). Zimmermann schreibt außerdem Kammermusik sowie Vokal- und Orchesterwerke. Stilistisch gesehen rechnet man Zimmermann zur Neuen Musik, seine musikalische Ausdrucksbreite ist vielfältig und orientiert sich an einer jeweiligen plastischen Umsetzung der kompositorischen Aufgabe. Nach einer zwölfjährigen Schaffenspause aufgrund seiner umfangreichen Aufgaben als Intendant ist Zimmermann erst seit 2009 wieder kompositorisch aktiv, u. a. mit zwei Solokonzerten für den Cellisten Jan Vogler (2009) und die Geigerin Elena Denisova (2013).

 

6.10. Jacqueline van QUAILLE wird 80


Als Hanna Glawari mit Rudolf Schock

 Studium am Königlichen Konservatorium von Gent und bei der berühmten belgischen Sopranistin Vina Bovy, dann bei Ettore Campogalliani in Mantua. Sie gewann einen durch den belgischen König Baudoin gestifteten Gesangconcours und debütierte 1958 an der Oper von Gent als Pamina in der »Zauberflöte«. Sie konnte an diesem Opernhaus wie an der Königlichen Oper Antwerpen und vor allem auch an der Opéra de Wallonie in Lüttich eine bedeutende Karriere entwickeln. 1961-64 war sie am Opernhaus von Wuppertal engagiert, 1964-68 am Opernhaus von Graz. Gastspiele an der Wiener Volksoper, am Theater am Gärtnerplatz München, an den Opernhäusern von Essen und Frankfurt a.M. In Wuppertal sang sie u.a. 1963 in der Oper »Das Perlenhemd« von Kauffmann. 1978 unternahm sie eine Tournee durch Rumänien, bei der sie als Amelia in Verdis »Maskenball« und in den Titelrollen der Puccini-Opern »Manon Lescaut« und »Tosca« erschien. Bis 1988 trat sie an den Opern von Antwerpen und Gent auf und gab danach noch Konzerte. Sie sang auf der Bühne ein sehr reichhaltiges Repertoire, das die großen Partien in Opern von Mozart, Gounod, Massenet, Mascagni, Verdi, Tschaikowsky, Puccini, Berlioz, Dvorak, Richard Strauss und R. Wagner, dazu auch moderne Rollen, umfasste. 1983 sang sie bei der Eröffnung der Oper von Flandern Antwerpen-Gent die Sieglinde in der »Walküre«. 1989 gastierte sie in Amsterdam (Nederlandse Volksopera) als Leonore im »Troubadour« von Verdi. 1997 sang sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Juno in der Offenbach-Operette »Orphée aux Enfers«, 2000 bei den Salzburger Festspielen die Bacchis in der Offenbach-Operette »La belle Hélène«. In einem Fernsehfilm gestaltete sie die Isolde in »Tristan und Isolde«. Auch als Konzertsopranistin bekannt geworden; pädagogisch an der École de Musique de Furnes tätig.

Offizielle Schallplatten der Sängerin sind nicht vorhanden; es dürften jedoch Mitschnitte von Aufführungen existieren.

 

7.10. Michael GLÜCKSMANN wird 70

 Seine Familie war deutscher Herkunft; sein Vater, ein jüdischer Metzger, war nach Australien ausgewandert. Er begann zunächst mit einem Studium im Hotelfach und war dann vier Jahre lang als Kantor an einer Synagoge in Melbourne tätig. Nach einer ersten Ausbildung durch den Pädagogen Hermann Schildberger, dann durch Wjatscheslaw Baranowitsch, Johanna Lynd und Armand McLaine in Melbourne trat er zunächst in Australien, u.a. am National Theatre und an der Victoria State Opera, auf. 1973 ging er nach Israel und war dort an der Isarel National Opera in Tel Aviv engagiert. 1976 wurde er an das Pfalztheater in Kaiserslautern verpflichtet, dem er bis 1980 angehörte. 1980-84 sang er am Staatstheater von Darmstadt, 1984-89 am Opernhaus von Frankfurt a.M. Seit 1989 freischaffender Künstler. Zahlreiche Gastspiele führten ihn an die Staatsoper von Stuttgart, an die Staatstheater von Hannover, Saarbrücken, Schwerin und Wiesbaden, an die Opernhäuser von Köln, Leipzig und Bonn, an die Stadttheater von Magdeburg, Freiburg i.Br. und an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. In der Schweiz gastierte er an den Theatern von Basel und St. Gallen, in Holland bei der Gesellschaft Forum in Enschede, in Österreich regelmäßig an der Wiener Volksoper, auch bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See. Weitere Gastspiele fanden in Valencia, in Genua und am Teatro Fenice Venedig, immer wieder auch an den Opernhäusern von Sydney und Melbourne in Australien, statt. In England sang er bei der Dorset Opera (u.a. 2000 den Masaniello in »Salvator Rosa« von Carlos Gomes, den er mit deren Ensemble dann auch in London vortrug), in Norwegen beim Festival von Bergen. Von seinen Bühnenrollen sind der Scarpia in »Tosca«, der Gianni Schicchi in der Oper gleichen Namens von Puccini, der Tonio im »Bajazzo«, der Escamillo in »Carmen«, der Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Kurwenal in »Tristan und Isolde«, der Amfortas im »Parsifal«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, der Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli (Dorset Opera, 1999) und der Don Pizarro im »Fidelio« (Staatstheater Schwerin, 1999) hervorzuheben. 1999 unternahm er eine Konzert-Tournee durch Australien, bei der er in Melbourne das Bass-Solo in der 9. Sinfonie von Beethoven vortrug.

 

8.10. Robert SAXTON wird 65

Er nahm privaten Kompositionsunterricht bei Elisabeth Lutyens. Mit Robin Holloway setzte er dann seine Studien an der Universität von Cambridge, und als Magisterstudent dann mit Robert Sherlaw Johnson an der Universität von Oxford fort; später erhielt er zusätzlich auch Unterricht von Luciano Berio. Er war Leiter der Kompositionsabteilung an der Guildhall School of Music and Drama und an der Royal Academy of Music. Zurzeit ist er Dozent, Fellow und Tutor für Musik am Worcester College, Oxford. Er ist mit der Sopranistin Teresa Cahill verheiratet.

 

9.10. Sally BURGESS wird 65

 Sie kam im Alter von zwölf Jahren nach England und absolvierte dort ihr Gesangstudium am Royal College of Music London als Schülerin von Harvey Alan und Marion Studholm. 1976 kam es zu ihrem Bühnendebüt bei der English National Opera London als Zerline im »Don Giovanni«. Sie sang hier zunächst Sopranpartien (Pamina in der »Zauberflöte«, Mimi in »La Bohème«, Jenny in »The Mines of Sulphur« von Bennett, Titelrolle in »Julietta« von Martinù), wechselte aber 1981 nach einer Stimmkrise und erneuter Schulung durch Esther Salaman und Josephine Veasey ins Mezzosopran-Fach. An der English National Opera sang sie dann Partien wie den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« und den Octavian im »Rosenkavalier« von R. Strauss, die Charlotte im »Werther« von Massenet, den Sesto in Händels »Giulio Cesare«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Öffentliche Meinung (1985 in der Maske der englischen Premierministerin Mrs. Thatcher) in Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«, die Carmen, die Meg Page in Verdis »Falstaff«, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet und die Azucena im »Troubadour«. 1983 wirkte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Smeraldine in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew mit. 1983 trat sie als Siebel im »Faust« von Gounod an der Londoner Covent Garden Oper auf, an der sie dann später auch als Maddalena im »Rigoletto« zu sehen war. 1985 war sie bei der Opera North Leeds und beim Camden Festival (Titelpartie in »Eritrea« von Cavalli) zu hören. An der Opera North Leeds gastierte sie 1986 und 1997 als Amneris in »Aida«, 1990 als Orpheus von Gluck, 1991 als Carmen, 1998 als Eboli im »Don Carlos«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1991 als Fricka in der »Walküre«, 1992 als Amneris und 2008 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi. 1993 gastierte sie als Carmen an der Portland Opera. 1995 debütierte sie als Carmen an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2003 in insgesamt 9 Vorstellungen auch als Isabella in »The Voyage« von Philip Glass und als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« aufgetreten ist. An der Welsh Opera Cardiff trat sie 1997 als Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1999 als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc auf. 1998 gastierte sie an der Opéra Bastille Paris als Carmen. 1999-2000 gastierte sie an der Staatsoper München als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek und am Grand Théâtre Genf als Fricka im Nibelungenring. 2000 sang sie bei den Festspielen von Edinburgh und an der Opera North Leeds die Margarethe in »Genoveva« von R. Schumann. Sie wirkte in London in mehreren englischen Erstaufführungen zeitgenössischer Opern mit: 1985 als Nefertiti in »Akhnaten« von Philip Glas, 1987 als Laura in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski, 1991 in »Der Spieler« (»The Gambler«) von Prokofjew (nach einer ersten Aufführung in England 1962 durch die Oper von Belgrad beim Edinburgh Festival). Neben der Bühnenkarriere stand eine nicht weniger erfolgreiche Laufbahn als Konzert-, vor allem als Oratorien- und Liedersängerin. 1978 gab sie ihr Konzertdebüt in der Londoner Wigmore Hall. Es schlossen sich Konzertauftritte in den englischen Großstädten, in Belgien, in Stockholm, in Basel und in Italien (Perugia) an; in Amsterdam sang sie in einer konzertanten Aufführung der Oper »Dido and Aeneas« von Purcell die Titelrolle. Oft wirkte die Künstlerin bei Rundfunksendungen in England wie im übrigen Europa mit. Sie nahm auch Jazzmusik in ihr Repertoire auf. Seit 2004 unterrichtet sie Gesang am Royal College of Music. Seit 2009 betätigte sie sich auch als Opernregisseurin. Verheiratet mit dem Jazzmusiker Neal Thornton.

Lit: E. Forbes: Sally Burgess (in »Opera«, 1991).

Schallplatten: HMV (»Armida« von Gluck, »Lobgesang« von Mendelssohn), Philips (Berta in Rossinis »Barbier von Sevilla«, religiöse Musik von Vivaldi), TER (»Orpheus in der Unterwelt« von Offenbach), CALA (Fünf griechische Lieder von M. Ravel), Chandos (Zauberin in »Dido and Aeneas« von H. Purcell), Naxos (C-Moll-Messe von Mozart), Virgin (»The Maid of the Mountain«).

 

9.10. Josef FORSTNER wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung in Linz sowie bei Prof. Gertrud Schulz. Ab 1969 war er am Landestheater Linz engagiert, anschließend trat er in den Chor der Volksoper Wien ein. Nach zehnjähriger Zugehörigkeit wurde er 1985 als Solist an der Volksoper Wien engagiert. Seitdem war der Bariton in zahlreichen Partien des komischen Fachs zu sehen, u. a. als Obereunuch (Land des Lächelns), Kagler & Fiakerkutscher (Wiener Blut), Gouverneur (Der Mann von La Mancha), Zopf (Der fidele Bauer), Wirt (Die lustigen Weiber von Windsor), Notar (Don Pasquale), Joseph (Im weißen Rössl), Weigl (Ein Walzertraum) sowie als Schlucker (Ein Sommernachtstraum), König Bobèche (Blaubart), Baron Weps (Der Vogelhändler), Doolittle (My Fair Lady), Frosch & Frank (Die Fledermaus), 1. Lakai (Der Zarewitsch), Max (Die Csárdásfürstin), Piratenkönig (Die Piraten von Penzance), Penizek & Fürst Populescu (Gräfin Mariza), Njegus (Die lustige Witwe), Giorgio Testaccio (Eine Nacht in Venedig), Scalza (Boccaccio) und Marquis Perolin (Die Herzogin von Chicago). Außerdem stand Josef Forstner als Monostatos (Die Zauberflöte), Benôit (La Bohème), Der Koch (Der König Kandaules), Richter von Richmond (Martha), Kruschina (Die verkaufte Braut), Konsul Kokozov (Der Graf von Luxemburg), Friedrich Aibler (Der Evangelimann), Antonio (Die Hochzeit des Figaro), Kuno (Der Freischütz) und Augustin Moser (Die Meistersinger von Nürnberg) u. a. auf der Bühne. Im Oktober 2002 wurde Josef Forstner der Kammersängertitel verliehen.

10.10. Terje STENSVOLD wird 75

 Er gehörte schon im Kindesalter dem norwegischen Kinderchor Sölvguttene an. Er studierte dann in Oslo bei Lars G. Sunde und ergänzte als Wallenberg-Stipendiat seine Studien in London, Berlin und Budapest. 1972-99 war er Mitglied der Norwegischen Nationaloper Oslo, an der er mehr als 80 Partien zum Vortrag brachte. Dazu gehörten der Papageno in der »Zauberflöte«, der Bartolo im »Barbier von Sevilla«, der Marcello in »La Bohème«, der Klingsor im »Parsifal«, der Scarpia in »Tosca«, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Escamillo in »Carmen«, der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, der Prof. Higgins in dem Musical »My Fair Lady«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, der Jago in Verdis »Otello« (1997 mit besonderem Erfolg), der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, der Gunther in der »Götterdämmerung« und die Titelrollen in den Opern »Eugen Onegin«, »Don Giovanni«, »Gianni Schicchi«, »Der fliegende Holländer« und »Le nozze di Figaro«.  Er gastierte am Stora-Theater Göteborg und an der Königlichen Oper Stockholm (u.a. als Wotan im Nibelungenring) und sang Konzerte in Finnland und Deutschland, in den USA, in Kanada und in England. Bei den Festspielen von Bergen sang er am 26.9.2000 in der Uraufführung der Oper »Olav Trygvason« von Ragnar Soederlind den Hallfred Skald, den er am 25.11.2000 am Opernhaus von Oslo wiederholte. Er trat seit dem Jahr 2000 regelmäßig an der Oper von Frankfurt a.M. als Fliegender Holländer, als Jochanaan, als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten, als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Tonio im »Bajazzo«, als Dr. Schön und als Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg, als Don Pizarro im »Fidelio«, als Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Wotan im Nibelungenring auf. Er gastierte bei den Antikenfestspielen in Trier als Jochanaan, an der Stuttgarter Staatsoper als Scarpia, an der Scottish Opera Glasgow 2000 als Scarpia und 2005 als Don Pizarro, am Staatstheater Wiesbaden und an der Deutschen Oper Berlin als Fliegender Holländer, in Monte Carlo als Don Pizarro, an der Mailänder Scala 2003 als Don Pizarro und 2012-13 als Wanderer im »Siegfried«, an der Covent Garden Opera in London als Sprecher in der »Zauberflöte« und als Don Pizarro. An der Wiener Staatsoper debütierte er 2007 als Wotan in der »Walküre« und sang hier bis 2011 in insgesamt 7 Vorstellungen auch den Fliegenden Holländer und den Jochanaan. Darüber hinaus gastierte er an den Staatsoper von Berlin (als Jochanaan und als Wotan), Hamburg (als Barak), München (als Wanderer) und Dresden, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern in Leipzig und Helsinki, in Barcelona, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel (als Balstrode), im Amsterdam (2008 als Barak), am Opernhaus Zürich (2012 als Fliegender Holländer), an der Australian Opera in Melbourne (als Wotan) und an der Opéra Bastille Paris (2014 als Sprecher in der »Zauberflöte«). 2014 gab er als Barak an der Oper von Frankfurt a.M. seine Abschiedsvorstellung. In seinem Bühnenrepertoire fanden sich als weitere Partien der Graf in »Le nozze di Figaro« und der König Philipp in Verdis »Don Carlos« (Oslo, Toronto). 2008 wurde er vom norwegischen König zum Ritter 1. Klasse des St. Olav Ordens ernannt.

 

10.10. Marius van ALTENA wird 80

 Seine Ausbildung erfolgte im Wesentlichen am Konservatorium von Amsterdam. In erster Linie war er als Konzert- und Oratoriensänger tätig, wobei Vokalwerke aus der Barockepoche im Mittelpunkt seines Repertoires standen. Ausgedehnte Konzertreisen führten ihn nach Deutschland, England, Spanien, Italien, in die Schweiz, nach Japan, Australien, Mexiko und in die USA. Er erschien gelegentlich auch in Aufführungen von Barock-Opern, so beim Holland Festival 1974 in »Eumelio« von Agostino Agazzari, 1974 bei den gleichen Festspielen in »Seelewig« von Sigmund Gottlieb Staden und 1980 in Glucks »L’Isle de Merlin«. Zwischen 1980 und 1984 wirkte er in Opernaufführungen der Gruppe »Spectaculum« in Wien mit, bei denen Bühnenwerke von Johann Joseph Fux, Kaiser Leopold I. von Österreich und Francesco Bartolomeo Conti vorgestellt wurden. Zugleich war er als Pädagoge an den Konservatorien im Haag und in Tilburg tätig; seit Mitte der achtziger Jahre trat er auch als Dirigent in Erscheinung.

Schallplatten: EMI/Telefunken (Kantaten von J.S. Bach, »Thamos, König von Ägypten« von Mozart), Christophorus-Verlag (»Il figliuol prodigo« von Kaiser Leopold I.), RCA (Madrigale von Monteverdi), TIS (Vokalwerke von Monteverdi), Accent (Oratorien von Carissimi), Channel Classics (Kantaten von Buxtehude).

 

11.10. Judy KAYE wird 70

 Informationen über die amerikanische Sopranistin auf ihrer Homepage: http://www.judykaye.com/

 

11.10. David RENDALL wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung an der Royal Academy of Music London bei Olive Groos und Alexander Young und am Salzburger Mozarteum. 1973 gewann er einen Gesangwettbewerb und erhielt 1975 ein Gulbenkian-Stipendium. 1974 wirkte er im Chor der Glyndebourne Touring Company mit, 1975 im Chor des Glyndebourne Festivals, wo es zu seinem offiziellen Bühnendebüt kam, als er den Vorsänger in »Eugen Onegin« sang. Im gleichen Jahr sang er bei der Glyndebourne Touring Company den Ferrando in »Così fan tutte«. Er trat in dieser Partie sehr erfolgreich bei den Festspielen von Glyndebourne 1976 auf, wo man ihn auch 1988 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1989 als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1998 als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« sowie 2001 und 2005 als Otello von Verdi hörte. Er trat in England bei der Welsh National Opera Cardiff (1985) und vor allem an der Covent Garden Oper London auf. An letztgenannter Bühne debütierte er 1975 als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss und war dann dort als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, als Herzog im »Rigoletto«, als Matteo in »Arabella« von R. Strauss, als Giacomo in Rossinis »La donna del lago«, als junger Seemann in »Tristan und Isolde« von R. Wagner und als Cavaradossi in »Tosca« zu hören. 1976-99 sang er bei der English National Opera London u.a. den Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti, den Herzog im »Rigoletto«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Cavaradossi, den Gabriele Adorno, den Don José in »Carmen«, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Luigi in Puccinis »Il Tabarro«, den Otello von Verdi und den Faust in »Mefistofele« von A. Boito. Er gastierte an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Wien (1978 als Don Ottavio und 1988 als Matteo in insgesamt fünf Vorstellungen), München und Hamburg, an den Opernhäusern von Köln, Genf (1982 als Alfredo in »La Traviata«), Lyon (1983 als Titelheld in »La damnation de Faust« von Berlioz), am Teatro Colón Buenos Aires (1981), am Opernhaus von Zürich (1985), an der Pariser Grand Opéra (1980 als Ferrando) und an der Opéra Bastille Paris (1991 und 1993 als Tamino in der »Zauberflöte« sowie 1993 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«). In den USA führten Gastspiele ihn seit 1978 an die New York City Opera (Debüt als Rodolfo in »La Bohème«), an die Opern von Ottawa und San Francisco (1978 als Don Ottavio und 1980 als Ernesto in »Don Pasquale«) und schließlich an die Metropolitan Oper New York, an der er 1980 als Antrittsrolle den Ernesto sang. Bis 1988 kam er dort in insgesamt 134 Vorstellungen in Partien wie dem Tamino, dem Alfredo, dem Don Ottavio, dem Ferrando, dem Matteo, dem Belmonte, dem David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, dem Lenski im »Eugen Onegin«, dem Titelhelden in »Idomeneo« von Mozart, dem Alfred in der »Fledermaus« und dem Titelhelden in »La clemenza di Tito« von Mozart zu seinen Erfolgen. 1987 sang er am Théâtre des Champs-Élysées Paris den Tamino, 1989 beim Festival von Aix-en-Provence den Tito, 1992 am Opernhaus von Leipzig den Werther von Massenet. 1992 wirkte er am Teatro Zarzuela Madrid in der Uraufführung der Oper »The Duenna« von Roberto Gerhard in der Partie des Don Antonio mit. 1994 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Pylade in Glucks »Iphigénie en Tauride«, an der Opéra du Rhin Straßburg als Lohengrin, am Teatro Carlo Felice Genua als Hoffmann. 1997 hörte man ihn am Teatro Carlo Felice Genua als Don José in »Carmen«, an der Portland Opera (USA) als Canio im »Bajazzo«. Im gleichen Jahr im englischen Rundfunk BBC als François in der Oper »Die Kathrin« von Korngold. 2000 sang er an der Canadian Opera Toronto den Erik in »Der fliegende Holländer«. Den Otello von Verdi sang er auch 2002 bei seinem Debüt an der Mailänder Scala sowie 2003 beim Japan-Gastspiel der Mailänder Scala. Seien Karriere wurde frühzeitig beendet, als er im April 2005 bei einem Unfall auf der Bühne der Oper von Kopenhagen während einer Vorstellung von Verdis »Aida«, in der er den Radames sang, schwer verletzt wurde. Man schätzte ihn vor allem als großen Mozartinterpreten, aber auch in Partien aus dem italienischen Belcanto-Repertoire. Dazu war er ein international bekannter Konzert- und Oratoriensänger. 1978 sang er im Wiener Musikvereinssaal das Tenor-Solo in Bruckners Te Deum unter der musikalischen Leitung von Herbert von Karajan. Verheiratet mit der bekannten Mezzosopranistin Diana Montague (* 1953). Deren gemeinsamer Sohn Huw Montague Rendall wurde ebenfalls Opernsänger (Bariton).

Lit: M. Davies: David Rendall (in »Opera«, 1998).

Schallplatten: CBS (Ferrando in »Così fan tutte«, »La Rondine« von Puccini), Harmonia mundi (Missa solemnis von Beethoven), HMV (Mozart-Requiem, Leicester in »Maria Stuarda«, »Ariodante« von Händel), Chandos (»The Apostles« von E. Elgar), TER-Fono (»The Student Prince« von Romberg), DGG (Religiöse Musik von A. Bruckner), CPO (»Die Kathrin« von E.W. Korngold); Warner-Video (Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, Glyndebourne 1998).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://davidrendalltenor.wordpress.com/

 

12.10. Doris AMIET wird 95

 Ihr Vater war der in Zürich wirkende Gesangpädagoge Karl Suter-Wehrli, bei dem sie 1943 ihre Ausbildung begann, nachdem sie bereits zuvor am Zürcher Konservatorium Klavierspiel studiert hatte. Sie war dann noch in Zürich Schülerin von Emmy Krüger (seit 1946) und seit 1949 in Wien von Thea Linhard-Böhm. 1950-51 war sie am Theater von Linz/Donau engagiert, 1952-53 am Stadttheater von Hagen in Westfalen. Seit 1949 gastierte sie an mehreren Bühnen, darunter am Städtebundtheater Biel-Solothurn, am Opernhaus von Zürich, an den Theatern von Bremen, Heidelberg und Graz. Man hörte sie als Gast in Florenz und Lissabon sowie am Teatro San Carlo Neapel. Zu ihren Rollen auf der Opernbühne gehörten das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Frasquita in »Carmen«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Freia im »Rheingold«, die Barbara in »Eine Nacht in Venedig« wie die Arsena im »Zigeunerbaron« von J. Strauß und die Marguerite im »Opernball« von Heuberger. Als Konzert- und namentlich als Oratoriensängerin trat sie in den Musikzentren in der Schweiz in einem vielseitigen Repertoire vor ihr Publikum. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1954 ein Solo in der C-Moll-Messe von Mozart. Sie wirkte in Radiosendungen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich mit.

Schallplatten: CT (»Arpiade« von W. Vogel)

 

13.10. Peter COLEMAN-WRIGHT wird 60


Mit Rolando Villazon in La Boheme

 Er war zuerst am Victorian College of Arts in Melbourne, dann in London Schüler von so bedeutenden Sängern und Pädagogen wie Otakar Kraus, Joan Hammond, Paul Hamburger und Geoffrey Parsons. 1983-85 war er Mitglied des Chores des Glyndebourne Festivals, wobei er da bereits 1984-85 in kleinen Solopartien in »Arabella« von R. Strauss mitwirkte. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1984 den Guglielmo in »Così fan tutte«, 1985 den Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und 1986 den Sid in einer weiteren Oper von Benjamin Britten, »Albert Herring«. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er dann 1987 als Morales in »Carmen« und 2006 als Don Pizarro im »Fidelio« auf. Er kam in England zu einer erfolgreichen Karriere, wobei er sich als Interpret von Mozart- und Belcanto-Partien besonders auszeichnete. An der English National Opera London debütierte er als Figaro im »Barbier von Sevilla«; hier hörte man ihn dann u.a. als Niels in »Fennimore and Gerda« von Delius, als Schaunard in »La Bohème«, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von B. Britten (1991), als Don Giovanni (1991 und 1995), als Eugen Onegin (1994), als Prinz von Homburg in der Oper gleichen Namens von H.W. Henze (1996), in der Titelrolle von Dallapiccolas »Il Prigioniero« (2000) und als Michele in Puccinis Oper »Il Tabarro« (2001). An der Australian Opera Sydney trat er in der Partie des Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1994 als Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz und als Eugen Onegin, 1997 als Orest in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, 1998 als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, 1999 als Billy Budd, 2000 als Germont sr. in »La Traviata« und als Gunther in einer konzertanten »Götterdämmerung« auf. An der Victoria State Opera Melbourne trat er u.a. als Wolfram im »Tannhäuser«, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Papageno in der »Zauberflöte« und 1986 als Masetto im »Don Giovanni« auf. An der Covent Garden Oper London debütierte er 1990 als Dandini in »La Cenerentola«, und trat dort danach u.a. als Papageno, als Marcello in »La Bohème«, als Ping in »Turandot« von Puccini, als Billy Budd, als Erzähler in »Paul Bunyan« von Britten, als Donner im »Rheingold«, als Gunther in der »Götterdämmerung«, als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Fléville in »Andrea Chénier« von Giordano und 1992 als Don Alvaro in Rossinis »Il Viaggio a Reims« auf. An der Münchner Staatsoper 1993 als Don Giovanni zu Gast, an der Oper von Bordeaux als Guglielmo und als Masetto. Am Grand Théâtre Genf gastierte er als Ned Keene in »Peter Grimes« und als Marcello. Beim Festival von Aix-en-Provence gastierte er 1991 in der Partie des Theseus in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, ebenfalls 1991 bei der Zweihundertjahrfeier des Teatro Fenice Venedig (und 1993 an der Oper von Bordeaux) als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1992 in Amsterdam als Schaunard. 1996 erfolgte sein Nordamerika-Debüt am Opernhaus von Vancouver als Graf in »Le nozze di Figaro«. 1997 gastierte er an der Opéra Bastille Paris als Sharpless in »Madame Butterfly«. 1999 trat er bei der Garsington Opera als Jupiter in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss auf und wiederholte diese Partie 2000 bei einer konzertanten Aufführung der Oper in der Avery Fisher Hall in New York. 2002 debütierte er als Falke in der »Fledermaus« an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2006 außerdem noch den Fieramosca in »Benvenuto Cellini« von Berlioz, den Belcore in »L´Elisir d´amore« und den Marcello gesungen hat. 2001 debütierte er als Traveller in »Death in Venice« von B. Britten an der Mailänder Scala. Bei den Bregenzer Festspielen gastierte er 2001 als Slim in »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd und 2003 als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Ergänzend seien aus seinem Bühnenrepertoire der Eisenstein und der Falke in der »Fledermaus«, der Figaro im »Barbier von Sevilla« und die Doppelrolle Soldat/Bruder in Busonis »Doktor Faust« genannt. Er wirkte am 25.5.1989 an der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »The Plumber´s Gift« von David Blake als Colin, am 5.6.1993 an der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »Inquest of Love« von Jonathan Harvey als John, im März 2004 an der Houston Grand Opera in der Uraufführung der Oper »The End of the Affair« von Jake Heggie als Henry Miles und am 12.3.2010 an der Australian Opera Sydney in der Uraufführung der Oper »Bliss« von Brett Dean als Harry Joy mit (und wiederholte die letztgenannte Partie 2010 beim Edinburgh Festival bei einem Gastspiel der Australian Opera). Auch als Konzert- und Liedersänger kam er zu einer internationalen Karriere. Er gab Konzerte in London und Paris, bei den Festspielen von Aix-en-Provence und Spoleto, in Holland, Spanien, Österreich (Ein deutsches Requiem von J. Brahms, »Kindertotenlieder« von G. Mahler 1989), in Deutschland und Island und trat im Australischen Rundfunk auf. Verheiratet mit der Sopranistin Cheryl Barker (* 1960).

Schallplatten: EMI (»The Rake’s Progress« von Strawinsky), Chandos/Koch (»Fennimore and Gerda« von Fr. Delius), Chandos (»The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams; Narrator in »Paul Bunyan« von B. Britten; »Paulus« von Mendelssohn), Telarc (Jupiter in »Die Liebe der Danae«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.petercolemanwright.com/

 

13.10. Donna ROBIN wird 70

 Sie hat eine weitgesteckte Karriere an internationalen Opern- und Konzerthäusern. Ihr Repertoire reicht von Barock bis zur Neuen Musik und schließt Liederabende und Oratorien mit ein. Sie studierte Gesang in Los Angeles bei Elizabeth Parham. Der erste Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb der „Loren Zachary Society“ 1975 in Beverly Hills war verbunden mit einem Engagement an der Grazer Oper, wo sie als Zerbinetta in Richard Strauss’ »Ariadne auf Naxos« debütierte. Seither führte sie ihre internationale Karriere an die Opernhäuser von Düsseldorf, Dresden, Hamburg, München, Liège, Barcelona, Los Angeles und New York. An der Wiener Staatsoper trat sie 1982-90 in insgesamt 55 Vorstellungen u.a. als Pousette in »Manon« von Massenet, als Zerbinetta, als Norina im »Don Pasquale«, als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Sophie im »Rosenkavalier« und als Barbarina in »Le nozze di Figaro« auf. Sie konzertierte in Europa und den USA mit Christoph von Dohnányi, Neville Marriner, Heinz Holliger und anderen bedeutenden Dirigenten. Ihr enthusiastisches Engagement für die Musik des 20. Jahrhunderts wird durch zahlreiche Aufführungen von Werken Anton Weberns, Arnold Schönbergs, Igor Strawinskys, Maurice Ravels, Ernst Kreneks und Friedrich Cerhas bei Konzerten und Festivals (u.a. Wiener Festwochen, Festival Internationale di Musica Contemporeana Venedig, Steirischer Herbst etc.) belegt. Zahlreiche Komponisten haben für sie eigens neue Werke geschrieben.

 

13.10. Die mexikanische Mezzosopranistin Cristina QUEZADA wird 75

 

14.10. Silvana ZANOLLI wird 90

 Ausbildung in der Opernschule der Mailänder Scala und durch die Pädagogen Luciano Tomerilli und Tomaso Japelli in Mailand. Ihr Debüt fand 1947 an der Mailänder Scala als Nicoletta in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew statt. Sie sang an der Scala regelmäßig bis 1978, zumeist mittlere und kleinere Partien, u.a. in der Oper »La buona figliuola« von Piccinni (die Paoluccia) sowie am 4.5.1950 in der Uraufführung von Gian Francesco Malipieros »L’Allegra briata« (die Panfilia). Sie trat als Gast an den führenden italienischen Opernhäusern auf, u.a. in Rom, Palermo, Bologna, Parma, Turin, Neapel und Venedig, beim Maggio Musicale von Florenz und bei weiteren Festspielen. 1968 gastierte sie am Teatro Colón Buenos Aires. Sie war auch an den Staatsopern von Wien (1957-60 als Flora Bervoix in »La Traviata« und als Musetta in »La Bohème«), München und Stuttgart, an den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M., Brüssel, Genf (1964 als Musetta), Barcelona, Lissabon und Rio de Janeiro zu hören. Sie sang an der Covent Garden Oper London und beim Edinburgh Festival, 1957-58 in der Arena von Verona und 1959-60 bei den Festspielen von Glyndebourne (Clorinda in Rossinis »La Cenerentola«). In ihr lyrisches Repertoire fügte sie auch Partien aus der Barock- und der Rokoko-Epoche ein. – Verheiratet mit dem bekannten Bariton Otello Borgonovo (* 1928).

Schallplattenaufnahmen auf Columbia (kleine Partie in »Amelia al ballo« von Menotti), auf Philips (»Il Matrimonio segreto« von Cimarosa), Vox (»La Traviata«) und MRF (»Il Campiello« von Wolf-Ferrari).

 

15.10. Peter PHILLIPS wird 65

 Biographie des britischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Phillips_(conductor)   

 

16.10. Michael COLLINS wird 70

 Informationen über den australischen Klarinettisten und Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.michael-collins.co.uk/  

 

17.10. Susan DAVENNY-WYNER wird 75

 Sie studierte bis 1965 an der Cornell University und betrieb 1969-75 das Gesangstudium bei Herta Glaz. 1972 debütierte sie mit einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall, dem 1973 ein Konzertauftritt in der Alice Tully Hall in New York folgte. 1974 sang sie zusammen mit dem Boston Symphony Orchestra und trat dann als Solistin mit den führenden Orchestern in den USA, in England, Kanada und Israel auf. Dabei trug sie einerseits Barockmusik, andererseits zeitgenössische Vokalwerke vor. 1977 erfolgte ihr Bühnendebüt an der City Opera New York als Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. 1981 debütierte sie als Woglinde im »Rheingold« an der New Yorker Metropolitan Oper. Sie kreierte im Konzertsaal 1975 »Adventures Underground« von Del Tredici, 1976 »A Mirror on Which to Dwell« von Carter. Sie ist verheiratet mit dem kanadischen Komponisten, Dirigenten und Pianisten Yehudi Wyner (* 1.6.1929), dessen »Memorial Music« (1973) und »Fragments of Antiquity« (1981) sie zur Uraufführung brachte. Weitere moderne Werke, in denen sie auftrat, waren das Quartett Nr. 2 von George Rochberg und »Inane« von A. Reimann. Nachdem sie nach einem Verkehrsunfall 1981 ihre Gesangskarriere aufgeben musste, konzentrierte sie sich ganz auf die Dirigententätigkeit. Sie dirigierte u.a. das Los Angeles Philharmonic Orchestra und das Orchester der Boston Lyric Opera. Seit 2007 ist sie musikalische Direktorin und Dirigentin der Boston Midsummer Opera.

 

17.10. John PRINGLE wird 80


Als Leporello

Nach anfänglicher Betätigung als Pharmazeut wandte er sich dem Gesangstudium zu, das er bei Anni Portnoj in Melbourne und bei Luigi Ricci in Rom absolvierte. 1967 debütierte er an der Australian Opera Sydney als Frank in der »Fledermaus« von J. Strauß und blieb für viele Jahre als erster Bariton diesem größten Opernhaus des australischen Kontinents verbunden. Hier hörte man ihn in einem umfangreichen Bühnenrepertoire: als Don Giovanni, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Marcello in Puccinis »La Bohème«, als Renato in Verdis »Maskenball«, als Posa in dessen »Don Carlos«, als Don Carlos in »La forza del destino«, als Ford im »Falstaff«, als Eugen Onegin von Tschaikowsky (1986), als Andrej Bolkonsky in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten. Dazu erwies er sich als begabter Konzert- und Oratoriensolist. Auch in England kam er zu Erfolgen; so sang er 1980 bei der Glyndebourne Touring Opera den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und beim Glyndebourne Festival 1982-83 den Leandro in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew

und 1983 den Robert Storch in der Richard Strauss-Oper »Intermezzo«. Bei der australischen Zweihundertjahrfeier 1988 wirkte er in Sydney in einer Gala-Vorstellung von »Die Meistersinger von Nürnberg« als Beckmesser mit. 1991 sang er in Adelaide den Sharpless in »Madame Butterfly«, 1992 in San Diego den Figaro in »Le nozze di Figaro«, in Los Angeles den Prus in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, den er auch 1996 an der Australian Opera Sydney sang. In den Jahren 1980-85 gab er sehr erfolgreiche Gastspiele in Brüssel, Paris und Köln. 1996 und 2001 hörte man ihn an der Australian Opera Sydney als Don Alfonso in »Così fan tutte«, 1998 als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1999 als Sharpless. 2007 sang er an der Oper von Melbourne den Leporello im »Don Giovanni«. 2008 nahm er als Jaroslav Prus an der Oper von Sydney Abschied von der Bühne.

Schallplatten: Philips (»Voss« von Richard Meale); Castle-Video (»Lakmé«).

 

17.10. Françoise GARNER wird 85

 Zunächst widmete sie sich dem Studium der Musikwissenschaft und war am Conservatoire National Paris u.a. Schülerin von Marcel Samuel-Rousseau. Ihre Begabung für das Gesangsfach wurde erst bei einem Italien-Aufenthalt entdeckt. Sie studierte sechs Jahre lang an der Accademia di Santa Cecilia in Rom und abschließend in Wien. Ihr Bühnendebüt fand 1963 an der Opéra-Comique Paris in der Uraufführung der Oper »Le dernier Sauvage« von Menotti statt. Bis 1980 sang sie an diesem Haus Partien aus dem Koloraturfach, u.a. die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Titelheldin in »Lakmé« von Delibes, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Adèle in Rossinis »Le Comte Ory« und die Marcelina in Cherubinis »Les deux journées«. An der Grand Opéra Paris wurde sie bis 1980 u.a. als Gilda im »Rigoletto«, als Lucia di Lammermoor, als Nachtigall und als Feuer in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«  herausgestellt. 1971 sang sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. 1977 an der Mailänder Scala als Marguerite im »Faust« von Gounod zu Gast, bei den Festspielen in der Arena von Verona 1977-79 als Butterfly und als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod. Weitere Gastspiele am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1982 als Anna Bolena von Donizetti), am Grand Théâtre Genf (1980 als Adèle in Rossinis »Le Comte Ory«) und in Genua (1983). An der New Yorker Metropolitan Oper debütierte sie 1984 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, wo man sie 1986 auch als Elvira in »I Puritani« von Bellini hörte; in Antwerpen war sie 1988 zu Gast, an der Opéra de Wallonie Lüttich 1994 als Norma, bei den Festspielen von Orange 1987 als Salomé in »Hérodiade« von Massenet. An den großen Operntheatern in der französischen Provinz (Bordeaux, Marseille, Rouen, Toulouse, Avignon, Toulon, Nizza) trat sie immer wieder auf, auch in Partien wie der Leonore im »Troubadour«, der Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, der Suor Angelica und der Liu in »Turandot« von Puccini.

Schallplatten: Privatmitschnitte von Opernaufführungen (u.a. »Le dernier Sauvage«).

 

18.10. Dimitri KHARITONOV wird 60

 Er studierte am Rimski-Korssakow Konservatorium in Leningrad und an der Staatlichen Akademie in Odessa. Er gewann den Grand Prix beim internationalen Opernwettbewerb in Verviers, Belgien (1987), die Gold- und Silbermedaille beim internationalen Bastianini-Wettbewerb (1988) sowie den Wettbewerb Voci Verdiane (1988). Vier Jahre lang war er Solist am Moskauer Bolschoi-Theater, wo er viele Male die Titelrolle in Eugen Onegin sang. Außerdem sang er an diesem Theater unter anderem die Hauptrollen in Pique Dame, Iolanta (Tschaikowsky), Pagliacci (Leoncavallo), Il barbiere di Siviglia (Rossini) u.a. Er ist an der Mailänder Scala (1996 Mr. Astley in Prokofjews Der Spieler und in Strawinskys Les Noces, 1998 in Mussorgskys Chowanschtschina), Royal Opera House Covent Garden London, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, San Francisco Opera (1991 Prinz Andrej in Prokofjews Krieg und Frieden und Escamillo in Carmen), Los Angeles Opera, bei den Festivals in Glyndebourne (1992 und 1995 Jeletzky in Pique Dame) und Edinburgh sowie beim Maggio Musicale Fiorentino aufgetreten. Er gastierte in Iolanta (Tschaikowsky) am Theatre des Champs-Élysées in Paris und im Kulturpalast der Dresdener Philharmonie unter Yuri Temirkanov. Weitere Gastspiele an der Opera Bastille Paris (1999 Jeletzky) und an den Opernhäusern der Städte Dublin, Chicago, Buenos Aires (Teatro Colon), Dresden (Semperoper) und Oslo. In jüngerer Zeit ist er unter anderem in Nabucco in Brno und in Rigoletto in Düsseldorf aufgetreten. Bei den Opernfestspielen von St. Margareten sang er den Escamillo. Sein Opernrepertoire umfasst außerdem den Enrico (Lucia di Lammermoor). Auch das deutsche Heldenfach machte er sich zu eigen – so sang er bereits mehrere Male die Titelrolle in Wagners Der fliegende Holländer und in London (English National Opera) und beim Edinburgh Festival den Jochanaan in Richard Strauss‘ Salome. Sein Konzertrepertoire enthält u.a. Schostakowitschs 11 Sonnet von Michelangelo, Orffs Carmina Burana, sowie zahlreiche russische Kunstlieder. Bei Emi-Classics gab er zusammen mit dem weltberühmten Pianisten Leif Ove Andsnes eine vielbeachtete CD mit Rachmaninow-Liedern heraus. In München sang er im Herkulessaal und im Prinzregententheater die Carmina Burana und gab anlässlich der Richard-Strauss-Tage im Gasteig einen Liederabend. Zusammen mit dem London Royal Philharmonic Orchester trat er in Gala-Konzerten in den Städten München (Olympiahalle) Zürich (Hallenstadion), Hamburg (Colorline Arena), Köln (Kölnarena), Leipzig (Arena), Nürnberg (Arena), Stuttgart (Hans Martin Schleyerhalle, Liederhalle), Paris (Arena), Genf (Victoria Hall) und Lausanne (Theatro de Bollie) auf. Dimitri Kharitonov machte sich auch als Gesangspädagoge und erfolgreicher Vocalcoach einen Namen. Als Professor war er im Konservatorium Odessa tätig und an der Hochschule für Musik in Weimar als Dozent für Gesang begleitete er viele Studenten/innen zum Examen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://dimitrikharitonov.de/home/

 

18.10. Gudrun FISCHER wird 80

 Sie war an der Musikhochschule von Weimar Schülerin von E. Kern. Bühnendebüt 1963 am Stadttheater von Erfurt als Gretel in »Hänsel und Gretel«. Bis 1965 blieb sie Mitglied dieses Theaters und wechselte dann an das Nationaltheater von Weimar. Seit 1968 als ständiger Gast der Staatsoper Berlin verbunden. Sie gestaltete auf der Bühne in der Hauptsache Partien aus dem Fachbereich der Soubrette: das Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Despina in »Così fan tutte«, das Ännchen in Webers »Freischütz«, die Marzelline im »Fidelio«, die Nannetta in Verdis »Falstaff« und die Königin von Schemacha in »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow. Gastspiele führten sie namentlich an Bühnen in der CSSR und in Bulgarien und natürlich in Ostdeutschland zu wichtigen Erfolgen, die die Künstlerin auch als Konzertsopranistin hatte. 1974 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Weimar.

Schallplatten: Eterna, Rundfunkaufnahmen.

 

18.10. Alfredo GIACOMOTTI wird 85

 Schüler des Mailänder Konservatoriums, wo Cesare Chiesa und Carmen Melis seine Lehrer waren. Er debütierte 1954 bei einer kleinen italienischen Operntruppe als Colline in Puccinis »Bohème«. Im Lauf seiner Karriere sang er an vielen führenden italienischen Opernbühnen, darunter seit 1957 an der Mailänder Scala (Debüt in einer kleinen Partie in der Uraufführung der Oper  »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc; bis 1993 hier in unzähligen Rollen aufgetreten), am Teatro Fenice von Venedig, am Teatro Massimo von Palermo, an den Opernhäusern von Genua und Bologna, bei den Festspielen in der Arena von Verona (1965 und 1985) und beim Maggio Musicale Fiorentino. Er trat an den Staatsopern von Wien (1980 als Lorenzo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), München und Stuttgart, am Moskauer Bolschoi Theater, in Köln und Basel erfolgreich auf und wirkte bei den Bregenzer Festspielen mit (1968 als Pistola in Verdis »Falstaff«, 1971 als Korporal in Donizettis »La fille du régiment«, 1972 als Alessio in Bellinis »La Sonnambula« und 1976 als Prospero Salsapariglia in »Viva la Mamma« von Donizetti). 1975 wirkte er am Teatro Comunale Bologna in der Uraufführung der Oper »Massimiliano Robespierre« von Giacomo Manzoni mit. Er sang noch 1995 am Teatro Carlo Felice Genua den Pistola. Neben dem Standardrepertoire der italienischen Oper war er auch als Interpret moderner Werke (Strawinsky, Benjamin Britten, Bennett, Alban Berg, Prokofjew) erfolgreich; geschätzter Konzertbassist.

Schallplatten: Vox (»La fida Ninfa« von Vivaldi), DGG (Querschnitt »La Traviata«, komplette Opern »Rigoletto« und »Macbeth« von Verdi), HMV (»Ernani« und »Otello« von Verdi), CBS (Verdi-Arien), MRF (»Cyrano de Bergerac« von Alfano), RCA (»Don Pasquale«).

 

19.10. Eduardo VILLA wird 65

 Seine Ausbildung erfolgte an der University of Southern California und bei den Pädagogen Martial Singher, Horst Günter und Margaret Harshaw. 1982 war er der Gewinner des alljährlichen Gesangwettbewerbs der New Yorker Metropolitan Oper. In den achtziger Jahren entwickelte sich seine Karriere an den großen amerikanischen Opernhäusern, bald aber auch an europäischen Bühnen, wo er zunächst 1983-87 am Theater von Basel engagiert war. Während dieser Zeit gastierte er bereits an der Wiener Volksoper, in Zürich, Mannheim, am Grand Théâtre Genf (1984 in der Titelpartie von Offenbachs »Barbe-Bleue«), in Rom und an der Grand Opéra Paris (1986 als Don Carlos in der Verdi-Oper gleichen Namens). 1987-91 war er an der Staatsoper München engagiert und wirkte bei den Sommerfestspielen in der bayerischen Metropole mit. Hier trat er als Fenton in Verdis »Falstaff«, als Des Grieux in Massenets »Manon«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, als Herzog im »Rigoletto«,  als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Elisero in Rossinis »Mosè«, als italienischen Sänger im »Capriccio« wie im »Rosenkavalier«, als Amintore La Rocca in Henzes »Der junge Lord«, als Macduff in Verdis »Macbeth«, als Alfred in der »Fledermaus«, als Radames in »Aida« und als Don José in »Carmen« auf. An der Deutschen Oper Berlin sang er den Pinkerton, am Opernhaus von Köln den Macduff, an der Connecticut Opera den Cavaradossi in »Tosca«, in Amsterdam den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, an der Oper von Houston/Texas 1988 und an der Opera Pacific Costa Mesa 1995 den Don José. 1997 trat er an der Oper von New Orleans als Manrico im »Troubadour« auf, 1998 bei den Festspielen von Heidenheim als Verdis Otello, 1999 in New Orleans als Radames. 1999 sang er an der Miami Opera den Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, 2000 bei den Festspielen von Heidenheim den Radames, 2001 an der Opéra Bastille Paris den Alfred in der »Fledermaus«. 2002 debütierte er als Don Carlos von Verdi an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2008 in insgesamt 24 Vorstellungen auch den Radames, den Kalaf in Puccinis »Turandot«, den Pinkerton, den Don José, den Turiddu, den Rodolfo in Verdis »Luisa Miller«, den Cavaradossi, den Enzo und den Titelhelden in Verdis »Ernani« sang. Er gastierte außerdem an Opernbühnen in Kanada. Sein Repertoire enthielt u.a. den Corrado in Verdis »Il Corsaro«, den Jacopo in dessen »I due Foscari«, den Ruggero in »La Rondine« von Puccini, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und den Albert Herring in der gleichnamigen Oper von B. Britten.

Schallplatten: Erato (»Le Roi d’Ys« von E. Lalo), EMI (»Friedenstag« von R. Strauss).

 

19.10. Robin HOLLOWAY wird 75

 1952-57 war er Chorknabe der St Paul’s Kathedrale in London. Er immatrikulierte sich am Kings’s College (Cambridge) und studierte Komposition bei Alexander Goehr. Im Jahre 1974 wurde Holloway Assistant Lecturer in Music an der University of Cambridge und von 1980 an war er dann Dozent. 1999 wurde er mit dem akademischen Grad Reader in Komposition ausgezeichnet und seit 2001 ist er Professor für Komposition. Er ist auch ein „Fellow“ des Gonville and Caius College, Cambridge. Holloway wurde als „neo-romantischer“ Komponist bezeichnet; dies spiegelt sich auch in seiner Affinität zur Musik um die Jahrhundertwende (1900) wider.

 

19.10. Aleksandar ĐOKIĆ wird 85

 Gesangstudium an der Musikakademie von Belgrad und am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig. 1959 wurde er an die Belgrader Nationaloper berufen und ist deren Mitglied in einer jahrzehntelangen Karriere geblieben. Er sang hier die großen klassischen Bass-Partien wie den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, den Zaccaria im »Nabucco«, den Bartolo wie den Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, den Dulcamara in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, den Sarastro in der »Zauberflöte« und den Sancho Panza in »Don Quichotte« von Massenet. Mit dem Ensemble der Belgrader Nationaloper gastierte er 1964 auch an der Wiener Staatsoper (als Strelitze in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und als dicker Engländer in Prokofjews »Der Spieler«). Der auch als Konzertsolist bekannte Künstler war mit der Sopranistin Olga Đokić (* 22.1.1936 Nis) verheiratet, die seit 1966 ebenfalls an der Nationaloper von Belgrad wirkte und dort u.a. als Gilda im »Rigoletto«, als Violetta in »La Traviata« und als Nedda im »Bajazzo« auftrat.

Von beiden Sängern sind Schallplattenaufnahmen auf der jugoslawischen Marke Jugoton vorhanden.

 

20.10. Dunja VEJZOVIĆ wird 75

 Sie begann zunächst eine Ausbildung an der Kunstakademie von Zagreb und erwarb ihr Diplom als Druck-Graphikerin. Dann wandte sie sich jedoch dem Gesangstudium zu und ließ ihre Stimme an der Musikakademie von Zagreb ausbilden. Weitere Studien an der Hochschule für Musik in Stuttgart, in Weimar und in den Sommerkursen der Salzburger Akademie. Ihr erstes Engagement fand die Künstlerin an der Kroatischen Nationaloper von Zagreb. Über das Opernhaus von Nürnberg kam sie 1978 an das Opernhaus von Frankfurt a.M. Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg sowie an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart ließen in ihr eine große dramatische, und namentlich eine begabte Wagner-Sopranistin erkennen. 1978-80 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Kundry im »Parsifal«. Die gleiche Partie sang sie dann auch 1979 bei ihrem Debüt an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1992 in insgesamt 56 Vorstellungen außerdem noch die Didon in »Les Troyens« von H. Berlioz, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg, die Venus im »Tannhäuser«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Ortrud im »Lohengrin« und die Florinda in »Fierrabras« von Franz Schubert sang. 1978 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Venus im »Tannhäuser«. Bei den Salzburger Osterfestspielen trat sie 1980-81 als Kundry und 1984 als Ortrud auf. Weitere Erfolge bei Gastspielen in Zagreb und beim Maggio Musicale von Florenz. An der Mailänder Scala gastierte sie 1982 als Didon, 1983 als Principessa in »Suor Angelica« von Puccini, 1984 als Venus, 1985 als Judith in einer konzertanten Aufführung von Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg«, 1988 als Senta und 1991 als Kundry. 1983 zu Gast am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Hérodiade in der gleichnamigen Oper von Massenet. 1984 gastierte sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Teatro Regio Turin in Verdis »I due Foscari«, 1984-85 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom als Abigaille in »Nabucco« von Verdi, 1986 in Lüttich als Chimène in »Le Cid« von Massenet, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Ortrud, an der Stuttgarter Staatsoper, immer noch 1986, als Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1986 in den Titelpartien von Cherubinis »Medée« und von Mussorgskys »Salammbô«. 1990 sang sie bei den Festspielen von Salzburg in einer konzertanten Aufführung der Oper »Orpheus und Eurydike« von E. Krenek (zum 90. Geburtstag des Komponisten) die Eurydike. 1991 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Ortrud, 1991 an der Staatsoper Hamburg als Adriano in »Rienzi«, 1992 in Houston/Texas als Kundry, 1993 am Opernhaus von Nancy als Sapho in der gleichnamigen Oper von Gounod. Zu ihren Bühnenpartien gehörte auch die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky. 2014 trat sie noch einmal am Opernhaus von Graz als alte Buryja in »Jenufa« von Janácek auf.

Schallplatten: DGG (Kundry in vollständigem »Parsifal« unter von Karajan), Metronom (Oratorium »Christus« von F. Liszt), HMV (Ortrud in »Lohengrin«, Senta in »Der fliegende Holländer«), Bongiovanni (»La Vestale« von Mercadante); Castle-Video (»Lohengrin«, 1982).

 

20.10. Carol WYATT wird 75

 Sie begann das Gesangstudium an der Baylor University in Waco (Texas) bei Tina Piazza, nachdem sie zuvor als Lehrerin an einer Elementarschule tätig gewesen war. Sie schloss ihre Ausbildung bei T. Jappelli in Mailand ab und debütierte 1969 am Teatro Massimo von Palermo als Amneris in »Aida«. Ihre Karriere spielte sich in der Hauptsache in Deutschland ab, wo sie zuerst Mitglied der Staatsoper von Hamburg, dann der Deutschen Oper Berlin war. 1978 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Eboli in Verdis »Don Carlos«. Weitere Gastspiele führten die Künstlerin an die Opernhäuser von Frankfurt a.M., Köln (1982-83 als Maddalena in »Andrea Chénier«, als Azucena im »Troubadour« und als Eboli), Karlsruhe und Dortmund, an die Stuttgarter Staatsoper (1983 als Santuzza in »Cavalleria rusticana«), an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an das Opernhaus von Zürich. 1990 hörte man sie an der Staatsoper von Hamburg als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sie trat auch beim Spoleto Festival, am Grand Théâtre Genf (1977 als Marcellina), am Opernhaus von Graz und an der Oper von Cincinnati auf. Bei der Opera North Leeds sang sie u.a. 1982 die Charlotte im »Werther« von Massenet. Ihr Stimmumfang erlaubte ihr neben der Gestaltung des Mezzosopran-Repertoires auch das Singen mehrerer dramatischer Sopranpartien. So zählten zu ihren Glanzrollen die Dorabella in »Così fan tutte«, der Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Marina im »Boris Godunow«, die Eglantine in »Euryanthe« von Weber und die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.

Schallplatten: DGG (»Die Freunde von Salamanka« von Schubert), Telefunken (Bach-Kantaten).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.songofjoyministries.com/

 

21.10. Timothy ROBINSON wird 60

 Der Tenor war Choral Scholar am New College in Oxford und studierte Musik an der Guildhall School of Music and Drama. Engagements führten ihn bisher an alle wichtigen englischen Opernhäuser wie die English National Opera (u.a. Captain Vere in Brittens Billy Budd, Peter Quint in Brittens The Turn of the Screw, Male Chorus in Brittens The Rape of Lucretia, Snout in Brittens A Midsummer Night’s Dream sowie 2017 Camillo in der Uraufführung der Oper The Winter’s Tale von Ryan Wigglesworth), die Welsh National Opera (u.a. Titelrolle in Mozarts La Clemenza di Tito, Don Ottavio in Don Giovanni, Don Basilio in Le nozze di Figaro), die Glyndebourne Touring Opera (1992 Kudrjasch in Janáceks Katja Kabanowa, 2014 Don Anchise in Mozarts La finta giardiniera) und das Royal Opera House, Covent Garden in London (Debüt 1995 als Federico in Verdis Stiffelio; seither u.a. auch Walther von der Vogelweide in Tannhäuser, Yannakos in Martinus The Greek Passion, Wenzel in Smetanas Die verkaufte Braut, Pong in Puccinis Turandot, Kudrjasch, Don Curzio in Le nozze di Figaro und Remendado in Carmen). Weitere Auftritte hatte er u.a. bei den Festivals von Glyndebourne (1992 Gondoliere in Death in Venice, 1998 und 2002 Kudrjasch, 2001 Jaquino im Fidelio,  2001 Janek in Janáceks Die Sache Makropoulos, 2003 und 2007 Junger Seemann in Tristan und Isolde, 2004 Grimoaldo in Händels Rodelinda, 2006 Lysander in Brittens A Midsummer Night’s Dream, 2013 Don Basilio in Le nozze di Figaro, 2015 Felice in Donizettis Poliuto), Edinburgh (1998 Lerma in Verdis Don Carlos und Arminio in Verdis I Masnadieri anlässlich eines Gastspiels der Londoner Covent Garden Opera) und Aix-en-Provence. Zu seinen Partien zählen auch Froh (Das Rheingold) sowie die Britten-Partien Aschenbach (Death in Venice) und Peter Quint (The Turn of the Screw). An der Bayerischen Staatsoper München sang er die Titelpartie in Mozarts La clemenza di Tito. Darüber hinaus trat er in zahlreichen Konzerten auf, u.a. mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Concertgebouworkest in Amsterdam sowie mit den Berliner und Wiener Philharmonikern.

 

21.10. Robert MEYER wird 65

Nach dem Abschluss seiner Lehre als Baustoffkaufmann studierte er ab 1971 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg. 1974 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab, war bereits seit 1973 Gast am Landestheater Salzburg. 1974-2007 war Robert Meyer Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo er über 90 Rollen spielte und auch Ensemblesprecher war. Sein Burgtheaterdebüt gab Robert Meyer als Schweizerkas in Bertold Brechts Mutter Courage. Große Erfolge feierte er auch im Musiktheater u. a. an der Volksoper Wien als Sigismund Sülzheimer in Im weißen Rössl (1993), als Sancho Pansa in Der Mann von La Mancha (1996) und als Alfred P. Doolittle in My Fair Lady (2003) sowie an der Wiener Staatsoper als Gefängniswärter Frosch in Johann Strauß‘  Die Fledermaus. Seit 1993 führt Robert Meyer Regie u. a. beim Sommertheater Reichenau, im Schauspielhaus Graz, bei den Operettenfestspielen Bad Ischl, im Akademietheater Wien sowie im Burgtheater Wien (Zettelträger Papp oder Meine Frau hat eine Grille, Tannhäuser in 80 Minuten). Im September 2007 übernahm Burgschauspieler Robert Meyer die Direktion der Volksoper. In den ersten Jahren seiner Direktionszeit gelang es mit einem vielfältigen Programm Publikumsschichten zurückzugewinnen, die Auslastung zu erhöhen, die Einnahmen zu steigern und neue Abonnenten zu gewinnen. Charakteristisch für Meyers Direktion ist, das Ensemble des Hauses zu stärken und Regisseure zu engagieren, die er als „erstklassige Handwerker“ schätzt. Ein besonderes Augenmerk legt Meyer zudem auf die Programmierung von klassischen Musicals, dem jede Saison wenigstens eine Premiere gewidmet wird. In zahlreichen Vorstellungen stand Publikumsliebling Robert Meyer selbst auf der Bühne der Volksoper, u. a. als Hans Styx in Orpheus in der Unterwelt, als Njegus in Die lustige Witwe, als Gefängniswärter Frosch in Die Fledermaus, in Tannhäuser in 80 Minuten, als Doolittle in My Fair Lady, als Schikaneder/Cilly Weber in Die Weberischen, als Nathan in Guys and Dolls, als Horace Vandergelder in Hello, Dolly!, als Njegus in der Neuproduktion von Die lustige Witwe (Regie: M. A. Marelli), als Erzähler in den konzertanten Aufführungen von Candide und Wagners RING an einem Abend (Textfassung: Loriot), als Pseudolus in Die spinnen, die Römer!, als Metternich in Der Kongress tanzt und in der Titelrolle des Mann von La Mancha. In der aktuellen Saison wirkt er wieder als Frosch in Die Fledermaus und Njegus in Die lustige Witwe mit und verkörpert die Titelrolle in Der Zauberer von Oz sowie Richter Turpin in Sweeney Todd. In Die Zirkusprinzessin übernimmt er seit letzter Spielzeit die Rolle des Pelikan, in Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen den J.B. Biggley. In der Neuproduktion Carousel wird er als Sternwart/Dr. Seldon zu erleben sein. In der Spielzeit 08/09 führte Robert Meyer erstmals an der Volksoper Regie (Oscar Straus’ Die lustigen Nibelungen). In der Saison 09/10 inszenierte er die Uraufführung der Pop-Oper Antonia und der Reißteufel von Christian Kolonovits sowie Johann Nestroys/Jacques Offenbachs satirische Operette Häuptling Abendwind. In der Spielzeit 2010/11 debütierte er als Opernregisseur mit Giacomo Puccinis Der Mantel/Gianni Schicchi. Danach inszenierte er die musikalische Komödie Der Kongress tanzt. 2017 folgte die Uraufführung der BaRock-Oper Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit von Christian Kolonovits in seiner Regie. Robert Meyer ist Träger des Nestroy-Rings (1993) und der Kainz-Medaille (1999). 1997 wurde er zum Kammerschauspieler ernannt.

 

21.10. Hugh WOLFF wird 65

Er studierte bei George Crumb (Komposition) und Leon Fleisher (Klavier) und in Harvard, unter Leon Kirchner im Hauptfach Komposition und im Nebenfach Klavier bei Leonard Shure bis zur Graduierung. Anschließend erhielt er ein Jahr „fellowship“ in Paris. Dort studierte er Dirigieren bei Charles Bruck und Komposition bei Olivier Messiaen. Seine Laufbahn als Dirigent startete er 1979. Er konnte durch das Exxon-Förderungsprogramm eine Assistentenstelle unter Mstislaw Rostropowitsch beim National Symphonieorchester in Washington antreten. Im selben Jahr konnte er durch eine erfolgreiche Vertretung des erkrankten Antal Dorati eine Tournee, unter großer öffentlicher Anerkennung, beenden.

Sein Debüt in der Carnegie Hall, mit Rostropowitsch als Cello-Solist und dem Orchester, gab er 1980. Ab 1982 war er „Associate Conductor“, bis er 1985 die Leitung des New Jersey Symphonieorchesters übernahm. 1992-2000 war er Musikdirektor des Saint Paul Chamber Orchester und 1997-2006 Leiter des hr-Sinfonieorchesters (vormals Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt). Heute hat er regelmäßige Engagements bei den großen US-amerikanischen, deutschen und internationalen Orchestern. Seit Herbst 2008 hat Wolff die Stelle als „Stanford and Norma Jean Calderwood Director of Orchestras“ am renommierten New England Conservatory in Boston inne. Hugh Wolff hat ein sehr weitgespanntes Repertoire, das von Frühbarock bis in die Avantgarde reicht. Er gilt als Spezialist für amerikanische Musik (z.B. George Antheil, Aaron Jay Kernis) und hat mit seinen historisch informierten Beethoven- und Haydn-Interpretationen zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester Maßstäbe gesetzt. Er ist verheiratet mit Judith Kogan.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.hughwolff.com/  

 

22.10. Peter BRONDER wird 65

 Er hat an der Royal Academy of Music und am National Opera Studio studiert, bevor er seine ersten Engagements bei der Glyndebourne Touring Opera (1985 als Remendado in »Carmen«, 2003 in der Titelpartie von Mozarts »Idomeneo«), bei der Welsh National Opera (1986-90 u.a. Rodolfo in »La Bohème«, Alfredo in »La Traviata«, Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, Tamino in der »Zauberflöte« und Lenski in »Eugen Onegin«) und beim Glyndebourne Festival  (1990 als Mr. Upfold in B. Brittens »Albert Herring« und als Dr. Cajus in Verdis »Falstaff«, 1999 in der Titelpartie von Mozarts »La clemenza di Tito« und 2005 als einer der Priester und als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«) bekommen hat. Am Royal Opera House Covent Garden debütierte er bereits 1986 als Arturo in »Lucia di Lammermoor« und sang seither an diesem Haus auch den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den Cassio in Verdis »Otello«, den Balakin in Tschaikowskys »Die Zauberin«, den Schäbigen in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Trabuco in »La forza del destino«, den Andres im »Wozzeck« von A. Berg, den Sellem in Strawinskys »The Rake’s Progress«, den Iaryzkhin in Schostakowitschs »Die Nase« und den Monostatos in der »Zauberflöte«. Der Tenor sang in Großbritannien an der English National Opera, der Opera North, der Scottish Opera (1993 Rodolfo in »La Bohème«, 1994 Leicester in Donizettis »Maria Stuarda«, 1998 Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 2000 und 2003 Loge im »Rheingold«, 2002 italienischer Sänger im »Rosenkavalier« und 2004 Hüon in »Oberon« von Weber) und beim Edinburgh Festival (1993 Dr. Cajus in Verdis »Falstaff« im Rahmen eines Gastspiels der Welsh National Opera, 1996 Pylades in Glucks »Iphigenie en Tauride«). An der Mailänder Scala gastierte er 1989 als Dr. Cajus in Verdis »Falstaff«, 2007 als Herodes in »Salome« von R. Strauss, 2009 als Hauk-Sendorf in Janáceks »Die Sache Makropulos«, 2011 als Monostatos und als Valzacchi im »Rosenkavalier« sowie 2012 als Mime im »Siegfried«. Beachtenswerte Engagements waren Herodes in »Salome« (Teatro Real Madrid, Teatro Regio Torino), die Titelrollen in Zemlinskys »Der Zwerg« und Pfitzners »Palestrina« in Frankfurt und der Oper Zürich, Loge (Stuttgart), Dr. Cajus in Verdis »Falstaff« an der Metropolitan Opera New York (2005), Pedrillo an der San Francisco Opera (2002); weitere Engagements am Théâtre de la Monnaie Brüssel, der Nederlandse Opera Amsterdam, der Komischen Oper Berlin, dem Teatro de la Maestranza in Sevilla und der Vlaamse Opera, sowie konzertante Aufführungen von R. Wagners »Das Liebesverbot« in Frankfurt. Als Konzertsolist arbeitete er bereits mit den führenden Orchestern in London, Cleveland, Boston und Pittsburgh, sowie mit bedeutenden Dirigenten wie Christoph von Dohnanyi, Sir John Eliot Gardiner, Sir Charles Mackerras und Rafael Frühbeck de Burgos zusammen. Er hat bereits an zahlreichen Radioübertragungen teilgenommen und für Decca, Deutsche Grammophon, EMI, Philips, Teldec und Chandos CDs eingespielt. Erst vor Kurzem sang er den Mime in »Der Ring des Nibelungen« unter der Leitung von Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.peterbronder.com/   

 

22.10. Bo HOLTEN wird 70

Er war Chefdirigent der Vokalensembles Ars Nova (Kopenhagen) und Musica Ficta (Dänemark), sowie Gast-Dirigent für den BBC Singers. Derzeit ist er Chefdirigent des Flemish Radio Choir (Vlaams Radio Koor) in Brüssel. Als Komponist hat er vier Opern, zwei Sinfonien und 4 Solokonzerte geschrieben. Er hat Filmmusik für Billie Augusts Zappa und Tro, håb og kærlighed und Lars von Triers Element of Crime geschrieben.

 

23.10. Bruno POLA wird 75

 Er spielte mehrere Instrumente und sang in einer Taverne am Gardasee in der folkloristischen Kapelle seines Vaters Kanzonen. Er wurde dabei durch eine aus Berlin stammende Touristin entdeckt, die er später heiratete. Gesangstudium bei Walter Hauck in Berlin, 1965-67 bei Kovotszy, ebenfalls in Berlin. Noch vor Abschluss seiner Ausbildung sprang er an der Königlichen Oper Kopenhagen für einen erkrankten Sänger als Germont-père in »La Traviata« ein. 1967 erfolgte sein offizielles Debüt als Escamillo am Pfalztheater von Kaiserslautern, wo 1969 sein Rigoletto großes Aufsehen hervorrief. Es folgten Gastspiele an den Opernhäusern von Stuttgart und Nürnberg wie an der Staatsoper München. 1972 gastierte er in Amsterdam als Rigoletto. 1972-73 sang er am Stadttheater von Kiel. 1973-79 war er Mitglied des Opernhauses von Köln. Durch Gastspielverträge mit den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Stuttgart verbunden. 1974-2000 gastierte er an der Wiener Staatsoper in insgesamt 48 Vorstellungen als Rigoletto, als Ezio in Verdis »Attila«, als Amonasro in »Aida«, als Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, als Belcore wie als Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«, als Fra Melitone in »La forza del destino«, als Tonio im »Bajazzo« und als Alfio in »Cavalleria rusticana«. Seit 1976 Mitglied des Opernhauses von Zürich (seit 1987 ständiger Gast des Hauses). Er gastierte an der Nationaloper von Bratislava (Preßburg), in Brescia und Luxemburg. 1984 hörte man ihn an der Oper von Rom als Leporello im »Don Giovanni«; 1985 debütierte er an der Mailänder Scala in seiner großen Glanzrolle, dem Figaro im »Barbier von Sevilla«, den er auch 1987 am Teatro Regio Turin zum Vortrag brachte, auch am Opernhaus von Zürich und 1992 an der Deutschen Oper Berlin. 1986 hörte man ihn am Teatro Regio Turin, 1988 am Opernhaus von Santiago de Chile, 1989 an der Oper von Rom als Ford in Verdis »Falstaff«. Bei den Festspielen von Verona sang er den Ezio, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Amonasro (1989) und den Leporello, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom den Alfio (1990), beim Maggio Musicale Fiorentino den Fra Melitone (1992). 1988 debütierte er als Alfio an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2002 in insgesamt 94 Vorstellungen auch den Figaro im »Barbier von Sevilla«, die Titelrolle in Puccinis »Gianni Schicchi«, den Rigoletto, den Sonora in »La Fanciulla del West«, den Leporello, den Ford wie auch die Titelpartie in Verdis »Falstaff«, den Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, den Belcore, den Fra Melitone, den Tonio und den Mesner in »Tosca« gesungen hat. 1993 gastierte er in Montreal als Germont-père, 1995 bei den Festspielen von Verona. 1996 an der Staatsoper Berlin und am Grand Théâtre Genf als Alfio und als Tonio, im gleichen Jahr am Teatro Bellini Catania als Falstaff von Verdi. 1997 gastierte er an der Londoner Covent Garden Oper als Dulcamara, am Teatro Municipal Santiago de Chile als Amonasro, am Teatro Comunale Bologna (und 1998 in Washington) als Paolo, 1998 bei den Festspielen von Savonlinna als Alfio und als Fra Melitone. 1999 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Kelbar in Verdis Oper »Oberto« und an der Münchner Staatsoper als Fra Melitone. In der Spielzeit 2000-2001 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Falstaff von Verdi. Auf der Bühne war er als begabter Darsteller, im Konzertsaal als Interpret eines umfangreichen Repertoires bekannt. Verheiratet mit der kolumbianischen Sopranistin Zorayda Salazar.

Schallplatten: HMV-Electrola (»Boccaccio«, »Der Rose Pilgerfahrt« von Schumann), Polarmonia Parma (»Canzoni che vanno diritte al cuore«, zusammen mit Zorayda Salazar). Auf Nuova Era wie auf Fono als Figaro im »Barbier von Sevilla« zu hören; DGG-Video (Ford im »Falstaff« von Verdi).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.brunopola.com/   

 

23.10. Isabelle ABOULKER wird 80

 Informationen über die französische Komponistin auf ihrer Homepage:

http://www.isabelle-aboulker.com/   

 

23.10. Ned ROREM wird 95

Worte und Musik bilden für Ned Rorem ein untrennbares Ganzes. Das Time-Magazin nannte ihn den „weltbesten Kunstliedkomponisten“, doch gehen seine musikalischen und literarischen Unternehmungen weit über diesen speziellen Bereich hinaus. Aus Rorems Feder stammen drei Symphonien, vier Klavierkonzerte und eine Reihe anderer Orchesterwerke, Musik für zahlreiche unterschiedliche Kammermusikbesetzungen, neun Opern, Chorwerke aller Spielarten, Ballette und andere Bühnenmusik und buchstäblich Hunderte Lieder und Liederzyklen. Er ist Autor von sechzehn Büchern, darunter fünf Bänden Tagebücher und Sammlungen von Vorlesungen und Kritiken.
Als Kind zog er mit seiner Familie nach Chicago; im Alter von zehn Jahren hatte ihn sein Klavierlehrer mit Debussy und Ravel bekannt gemacht – eine Erfahrung, wie Rorem später berichtete, „die mein Leben für immer veränderte“. Mit siebzehn trat er in die Music School an der Northwestern University ein; zwei Jahre darauf erhielt er ein Stipendium vom Curtis Institute in Philadelphia. An der Juillard School studierte er Komposition bei Bernard Wagenaar, wo er 1946 den B.A. und 1948 den M.A. ablegte (gleichzeitig erhielt er den mit 1000 Dollar dotierten George Gershwin Gedenkpreis für Komposition). In New York half er Virgil Thomson beim Abschreiben seiner Werke; dafür erhielt er 20 Dollar pro Woche sowie Unterricht in Instrumentation. Im Rahmen eines Stipendiums studierte er 1946 und 1947, jeweils im Sommer, am Berkshire Music Center in Tanglewood; im Jahr 1948 wählte die Music Library Association sein Lied The Lordly Hudson zum besten veröffentlichten Lied.
1949 siedelte Rorem nach Frankreich über, wo er bis 1958 lebte. Die Jahre als junger Komponist unter den führenden Gestalten des künstlerischen und gesellschaftlichen Milieus im Europa der Nachkriegszeit beschreibt er auf fesselnde Weise in The Paris Diary und The New York Diary, 1951-61 (1998 neu von Da Capo herausgegeben). Gegenwärtig lebt Rorem in New York City und Nantucket. Ned Rorem gehört zu den meistgeehrten amerikanischen Komponisten. Außer dem Pulitzerpreis, mit dem er 1976 für seine Suite Air Music ausgezeichnet wurde, erhielt Rorem ein Fulbright-Stipendium (1951), ein Guggenheim-Stipendium (1957) und eine Auszeichnung des National Institute of Arts and Letters (1968). Der ASCAP-Deems Taylor Award wurde ihm gleich dreimal verliehen; 1998 wurde er von Musical America zum Komponisten des Jahres gewählt. Die Einspielung der Streichersymphonie, von Sunday Morning und Eagles vom Atlanta Symphony Orchestra wurde 1989 mit einem Grammy für herausragende Orchestereinspielungen bedacht. 2000-03 hatte Rorem die Präsidentschaft der American Academy of Arts and Letters inne. 2003 erhielt er die ASCAP-Auszeichnung für sein Lebenswerk, und im Januar 2004 ernannte ihn die französische Regierung zum Chevalier de l’ordre des Arts et des Lettres. Zu Rorems vielen Auftraggebern für neue Kompositionen zählen die Ford Foundation (für Poems of Love and the Rain, 1962), die Lincoln Center Foundation (für Sun, 1965), die Koussevitzky Foundation (für Letters from Paris, 1966), die Symphonieorchester von Atlanta (Streichersymphonie, 1985) und Chicago (Goodbye My Fancy, 1990), die Carnegie Hall (Spring Music, 1991) und die New Yorker Philharmoniker (Konzert für Englischhorn und Orchester, 1993). Herausragende Dirigenten haben seine Werke zur Aufführung gebracht, etwa Bernstein, Masur, Mehta, Mitropoulos, Ormandy, Previn, Reiner, Slatkin, Steinberg und Stokowski. Zu Recht errang Rorem einen Ruf für seine Lieder; sein Werkverzeichnis umfasst über 500 Werke dieser Gattung. Sein Opus magnum in diesem Genre ist Evidence of Things Not Seen, ein abendfüllender Liederzyklus für vier Stimmen und Klavier. Die Uraufführung des Zyklus’ erklang im Januar 1998 im Rahmen des New Yorker Liederfestivals in der Weill Recital Hall der Carnegie Hall. Das Magazin New York nannte Evidence of Things Not Seen „eine der musikalisch reichsten, gestalterisch herausragendsten, stimmfreundlichsten Liedersammlungen, die ich jemals von einem amerikanischen Komponisten gehört habe“; das Magazin Chamber Music erklärte den Zyklus zum „Meisterwerk“. Am 23. Oktober 2003 feierte der Komponist seinen 80. Geburtstag; eine Reihe internationaler Festivals gedachten des Ereignisses. Höhepunkt war die „Roremania“ des Curtis Institute of Music, eine zwei Wochen andauernde Feierlichkeit, während der Werke aller Gattungen erklangen. In der Jubiläumssaison komponierte Rorem ein Trio neuer Konzerte: das Cellokonzert, ein gemeinsames Auftragswerk des Residentie Orchestra und des Kansas City Orchestra für David Geringas, das Flötenkonzert, das vom Philadelphia Orchestra für seinen Hauptflötisten Jeffrey Khaner in Auftrag gegeben wurde, und schließlich das Konzert für melodische Schlaginstrumente, ein Auftragswerk vom Madison Symphony Orchestra und dem Eos Orchestra für Evelyn Glennie. Rorems neuestes Buch, A Ned Rorem Reader, ist eine Anthologie seiner Essays und kurzer Erinnerungen und erschien 2001 bei Yale University Press. Sein neuestes Tagebuch, Lies, kam im Jahr 2000 bei Counterpoint Press heraus. Rorem selber sagt: „Meine Musik ist ein Tagebuch, das mich kaum weniger bloßstellt als meine Texte. Ein Tagebuch unterscheidet sich jedoch dadurch von einer musikalischen Komposition, dass es den Moment, die augenblickliche Stimmung des Verfassers wiedergibt; eine Stunde später könnte es schon ganz anders aussehen. Komponisten geben, glaube ich, in ihren Werken nicht ihre Stimmungen wieder, sie sagen der Musik nicht, wohin sie gehen soll – sie lassen sich von ihr leiten… Warum schreibe ich Musik? Weil ich sie hören will – so einfach ist das. Bei anderen ist es mehr das Talent, oder ein Pflichtgefühl. Ich komponiere nur aus Notwendigkeit, und das, was ich brauche, macht niemand anders.“ Die Werke von Ned Rorem erscheinen bei Boosey & Hakwes.

 

24.10. Anne GJEVANG wird 70


Als Erda in Bayreuth

 Sie begann ihr Gesangstudium in Oslo und war zuerst als Elevin im Chor der Osloer Oper beschäftigt. Sie erhielt ein staatliches Stipendium für eine fünfjährige Auslandsausbildung und verbrachte davon drei Jahre an der Accademia di Santa Cecilia Rom, zwei Jahre in Wien, wo sie u.a. Schülerin von Erik Werba im Fachbereich des Liedgesangs war. Nach ihrem Konzertdebüt in Wien, bei dem sie für die verhinderte Cathy Berberian einsprang, kam es 1972 zu ihrem Operndebüt am Theater von Klagenfurt in der Partie der Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress«. 1973 wurde sie an das Stadttheater von Ulm verpflichtet, studierte aber während dieser Zeit noch weiter bei Gottfried Hornik in Wien. 1977-79 war sie am Stadttheater von Bremerhaven engagiert, 1979-80 am Staatstheater von Karlsruhe. Ihre ersten großen Erfolge hatte sie als Carmen, als Ulrica im »Maskenball« von Verdi und als Orpheus in der bekannten Oper von Gluck. Sie gehörte 1984-88 dem Ensemble des Opernhauses von Zürich an, wo sie 1985 in der Eröffnungsvorstellung des Hauses nach dessen Umbau die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« und, ebenfalls 1985, die Maddalena im »Rigoletto« sang. Sie gab Gastspiele am Landestheater Innsbruck, an der Oper von Oslo (u.a. als Carmen) und an anderen deutschen (Oper von Frankfurt a.M., Staatsoper Dresden) und europäischen Bühnen. Ihre größten Erfolge erzielte sie bei den Festspielen von Bayreuth, wo sie 1983-86 und 1989-90 die Erda und die 1. Norn im Nibelungenring gestaltete (dazu 1983-84 auch die Rossweisse); 1984-85 sang sie dort auch das Altsolo im »Parsifal«. Sie sang die Partie der Erda, die ihre eigentliche Glanzrolle war, 1987 an der Staatsoper München und debütierte darin im gleichen Jahr an der Metropolitan Oper New York (sie sang hier bis 1993 in insgesamt 18 Vorstellungen auch die Erda im »Siegfried«); 1990 hörte man sie als Erda in Köln, 1992 an der Covent Garden Oper London. 1980 wirkte sie am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Jesu Hochzeit« von G. von Einem mit. An der Oper von Oslo gastierte sie 1990, in Wiesbaden 1992 als Lady Macbeth in »Macbeth« von Antonio Bibalo, in Oslo auch als Ulrica und als Fricka in der »Walküre« (1994), 1993 in der Megaron-Halle in Athen (szenisch) und in Paris (konzertant) als allwissende Muschel in »Die ägyptische Helena« von R. Strauss, 1995 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Kölner Opernhaus als Principessa in »Suor Angelica« von Puccini. Am Opernhaus von Dortmund, an der Staatsoper von Dresden und in Amsterdam 1995-96 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss zu Gast, am Teatro Colón Buenos Aires 1995 als Fricka im »Rheingold«, am Teatro Comunale Bologna 1996 als Brangäne in »Tristan und Isolde«. Sie gastierte 1997 an der Oper von Rom als Klytämnestra, in Amsterdam als Erda im »Rheingold«, 1998 auch im »Siegfried«, 1998 an der Oper von Helsinki als Fricka in der »Walküre«, am Teatro Real Madrid wieder als Klytämnestra. 1999 sang sie im Festspielhaus von Baden-Baden die Klytämnestra, die sie auch 2000 an der Niederländischen Oper Amsterdam vortrug. 2004 gastierte sie an der Wiener Volksoper als alte Lola in »Irrelohe« von Fr. Schreker. Als große Konzertaltistin erwies sie sich bei zahlreichen Konzertveranstaltungen; so sang sie 1984 das Altsolo im »Messias« von Händel in Chicago und in der Missa solemnis von Beethoven in Berlin. Im Konzertsaal wurde sie als Gustav Mahler-Interpretin bekannt (»Das Lied von der Erde« 1989 in Prag, 8. Sinfonie 1995 in Köln); 1992 sang sie in London in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saul og David« von C. Nielsen die Partie der Hexe von Ensor. Angesehene Lied-Interpretin.

Schallplatten: RCA (»Tiefland«, Werke von J.S. Bach, 8. Sinfonie von G. Mahler), Ariola-Eurodisc (Norn und Schwertleite im Nibelungenring), Decca (Altsolo im »Messias«), CBS-Hungaroton (Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli), Erato (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Victoria (Lieder von Grieg, Sibelius, Liszt, de Falla und Hugo Wolf, Lieder von Gustav und Alma Mahler, von H. Pfitzner und A. Zemlinsky), Chandos (»Saul og David« von C. Nielsen, 3. und 8.Sinfonie von G. Mahler, »Elverskud« von N.W. Gade), Supraphon/Koch (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann, 9. Sinfonie von Beethoven), CPO (Maria von Magdala in »Die toten Augen« von E. d’Albert).

 

24.10. Gerti ZEUMER wird 80

 Gesangstudium an der Musikhochschule Hannover bei W. Dürr und bei Henny Wolff in Hamburg. Sie begann ihre Karriere 1959 am Staatstheater von Braunschweig; durch Gastspielverträge war sie den Opernhäusern von Hannover und Köln verbunden. Erfolgreiche Gastspiele in Düsseldorf, Frankfurt a.M. und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona schlossen sich an. 1970 wurde sie Mitglied der Deutschen Oper Berlin, sie gastierte dazu regelmäßig an der Hamburger Staatsoper. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1973-79 als Pamina in der »Zauberflöte« und als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss in insgesamt vier Vorstellungen. Daneben hatte sie eine erfolgreiche Karriere als Konzert- und Rundfunksängerin. 1971 sang sie in Berlin das Solo in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler, 1972 im Rahmen der Berliner Festwochen in Mendelssohns »Paulus« unter Lorin Maazel, 1972 in Paris im Mozart-Requiem unter Karl Richter. 1973 gastierte sie mit der Deutschen Oper Berlin in Brüssel, im gleichen Jahr gab sie Konzerte in Madrid und beim Holland Festival. 1975 sang sie bei den Festspielen von Salzburg ein Solo in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler. Seit 1974 übernahm sie auch Partien für dramatischen Mezzosopran. Sie blieb bis 1983 Mitglied der Deutschen Oper Berlin.

Schallplatten: Eurodisc (Querschnitt »Der Evangelimann« von W. Kienzl), AMS (Stabat mater von Schubert), DGG (8. Sinfonie von G. Mahler).

 

24.10. Hans KRAEMMER wird 85

 Gesangstudium an der Wiener Musikakademie bei Josef Witt. Er debütierte 1962 am Landestheater Saarbrücken als Leporello im »Don Giovanni«. 1964-69 war er am Stadttheater von Freiburg i. Br., 1969-72 am Theater am Gärtnerplatz in München engagiert. Seit 1972 war er Mitglied der Wiener Volksoper. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1968-69 eine kleine Partie im »Barbier von Sevilla«, 1971-72 den Doktor im »Wozzeck«, 1976 den Antonio in »Le nozze di Figaro« und wirkte dort am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von F. Cerha in mehreren Rollen mit. 1972-95 trat er auch an der Wiener Staatsoper auf (u.a. als Betto in Puccinis »Gianni Schicchi«, als Frosch wie als Frank in der »Fledermaus« sowie als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss). Von seinen weiteren Partien aus dem Opern- wie dem Operettenrepertoire sind zu nennen: der Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«, der Titelheld im »Don Pasquale«, der Plumkett in Flotows »Martha«, der Agamemnon in »Die schöne Helena« von Offenbach, der Zsupan im »Zigeunerbaron« von J. Strauß und der Baron Weps im »Vogelhändler« von C. Zeller, den er u.a. 1984 bei den Festspielen von Bregenz sang, wo er bereits 1978 als Ormuz in der Johann-Strauß-Operette »Tausendundeine Nacht« auftrat. Neben seiner Laufbahn als Opernsänger war er auch als Schausspieler tätig.

Schallplatten: Decca-Video (»Arabella«).

 

24.10. Irma KELLER wird 95

 Nach ihrer Ausbildung, die in Zürich stattfand, begann sie ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Theater von St. Gallen (1948-49) und war dann 1955-57 am Opernhaus von Zürich tätig. 1957-59 gehörte sie dem Opernhaus von Frankfurt a.M., 1959-61 dem Opernhaus von Köln an. Sie trat in ihrer Schweizer Heimat als Gast auf der Bühne wie im Konzertsaal hervor. Bühnenpartien der Sängerin waren dabei u.a. der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Titelrolle im »Oberon« von Weber, der Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«, der Hänsel in »Hänsel und Gretel«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Fenena in Verdis »Nabucco«, die Amneris in »Aida«, der Octavian im »Rosenkavalier« und die Christine in »Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister, die sie u.a. in einer Opernsendung über Radio Zürich sang. Am 6.6.1957 wirkte sie am Opernhaus von Zürich in der szenischen Uraufführung von »Moses und Aron« von Schönberg mit. 1957 gastierte sie am Teatro San Carlos Lissabon.

 

25.10. John WEST wird 80

 Ausgebildet am Curtis Institute in Philadelphia durch Martial Singher und bei Beverley Johnson in New York. Er debütierte 1963 an der Oper von San Francisco als Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«. Er sang an diesem Haus bis 1965 u.a. auch den Sarastro in der »Zauberflöte«, den König in »Aida«, den Zuniga in »Carmen«, den Dr. Grenvil in »La Traviata«, den Titurel im »Parsifal«, den Micha in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Eremiten im »Freischütz«, den Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Masetto im »Don Giovanni«, den Jake Wallace in »La Fanciulla del West« und den Tom in Verdis »Un ballo in maschera«. In den USA hatte er eine lange, erfolgreiche Karriere an den Opernhäusern von Houston/Texas und Philadelphia, in Santa Fé und Seattle, in Portland, Washington und Fort Worth. Nicht weniger erfolgreich verliefen seine Gast-Auftritte an den Opern von Vancouver und Mexico City, am Staatstheater von Hannover und beim Festival von Spoleto. Er beherrschte ein umfangreiches Bühnenrepertoire; darin fanden sich Partien wie der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Oroveso in Bellinis »Norma«, der Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Mephisto im »Faust« von Gounod wie in »La damnation de Faust« von Berlioz, der Boris Godunow in Mussorgskys bekannter Oper, der Ramfis in »Aida«, der Arkel in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, der Don Quixote in »Il retablo de Maese Pedro« von de Falla, der Ochs im »Rosenkavalier« von R. Strauss, der La Roche in dessen »Capriccio«, der Hunding in der »Walküre« und der Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky. Von seinem Wohnsitz New York aus ging er gleichzeitig einer intensiven Konzertkarriere nach.

 

27.10. Mark DELAVAN wird 60

 Er erhielt seinen Bachelor in Musik an der Oral Roberts University. Anschließend war er Finalist bei den Metropolitan Opera Auditions und wurde Adler Fellow der San Francisco Opera. Seither gastierte er an allen großen Opernhäusern Nordamerikas (u.a. in Chicago und Philadelphia) und Kanadas (Montreal). An der San Francisco Opera trat er seit 1986 sehr oft auf, u.a. als Schaunard (La Bohème), als Scarpia (Tosca) und  als Wotan/Wanderer (Der Ring des Nibelungen). Am 13.6.2015 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper Two Women von Marco Tutino in der Partie des Giovanni mit. 2001 debütierte er als Amonasro (Aida) an der Metropolitan Opera New York. An diesem Haus sang er seither auch den Geisterboten (Die Frau ohne Schatten), den Nabucco, den Scarpia, den Carlo (La forza del destino), den Rigoletto, den Alfio (Cavalleria rusticana), den Simon Boccanegra, den Gérard (Andrea Chenier), den Tomsky (Pique Dame), den Giovanni (Francesca da Rimini), den Wotan und den Wanderer. Beim Edinburgh Festival gastierte er 2003 als Macbeth von Verdi. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 2005-07 als Rigoletto, als Carlo (La forza del destino) und als Scarpia. Sein umfangreiches Repertoire umfasst komische Partien wie den Belcore (L’Elisir d’amore) und den Falstaff, vor allem aber italienische, englische und französische Baritonpartien wie Jago (Otello), Escamillo (Carmen), und Sweeney Todd bis hin zu Jupiter in Strauss’ Die Liebe der Danae und die Titelpartie in Wagners Der fliegende Holländer.

 

27.10. Susan QUITTMEYER wird 65

 Sie begann ihre Ausbildung an der Wesley University (Illinois) und setzte sie an der Manhattan School of Music in New York weiter fort. Sie trat zu Beginn ihrer Karriere mit der Gesellschaft American Opera Project auf, wo sie in den Uraufführungen der Opern »A Winter’s Tale« von J. Harbison (1979 als Hermione) und »Tartuffe« von K. Mechen (1980 als Elmire) mitwirkte, die beide in San Francisco stattfanden. Bereits 1978 hatte sie in St. Louis in der vergessenen Oper »L’Arbore di Diana« von Vicente Martín y Soler gastiert. Seit 1979 sang sie regelmäßig an der Oper von San Francisco, an der sie bis 1995 u.a. die Dorabella in »Così fan tutte«, die Ciesca in »Gianni Schicchi«, die Annina in »La Traviata«, die Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«,  die Priesterin in »Aida«, die Mercedes in »Carmen«, die Waltraute in der »Walküre«, die Rosette in »Manon« von Massenet, die Fenena im »Nabucco«, den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Pagen in »Salome« und den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Meg Page im »Falstaff« von Verdi, den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, die Marina im »Boris Godunow« und den Siebel im »Faust« von Gounod sang. 1983 hörte man sie am Opernhaus von Montreal, 1984 in Los Angeles (als Octavian im »Rosenkavalier«), 1984-1985 und 1988 an der Oper von Santa Fé. In Santa Fé sang sie in der amerikanischen Erstaufführung von H.W. Henzes »We Come to the River« die Partie des Kaisers, 1985 in der Uraufführung der Oper »The Tempest« von John Eaton den Ariel, auch den Cherubino. Nachdem sie in den USA auch an den Opern von Philadelphia (1985 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), Cincinnati (1986) und San Diego aufgetreten war, kam sie nach Europa, wo sie ihre große Karriere fortsetzte. Sie gastierte am Grand Théâtre Genf (1986 Messagero in »L’Orfeo« von Monteverdi, 1987 Sesto in »La Clemenza di Tito« von Mozart), in Amsterdam (1987), an der Grand Opéra Paris (1987-88 Sesto in »Giulio Cesare« von G.F. Händel) und an der Opéra du Rhin Straßburg. 1987 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Nicklausse und kam dort bis 1994 zu großen Erfolgen als Dorabella, als Idamante in Mozarts »Idomeneo«, als Siebel, als Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek und als Cherubino. 1988 gastierte sie als Zerlina im »Don Giovanni« in Miami. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1989-94 in insgesamt 9 Vorstellungen als Cherubino, als Zerlina im »Don Giovanni« und als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. In Cincinnati gastierte sie 1990 als Siebel, 1992 als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«. In Los Angeles wie bei den Salzburger Festspielen trat sie 1991 als Idamante in Mozarts »Idomeneo« auf. 1999 sang sie an der Oper von Miami den Nicklausse. Ein weiterer Höhepunkte in ihrem umfassenden Bühnenrepertoire war die Carmen. Auch als Konzertsängerin war sie erfolgreich tätig. Verheiratet mit dem bekannten amerikanischen Bass-Bariton James Morris (* 1947).

Schallplatten: RCA (Meg Page im »Falstaff« von Verdi).

 

27.10. Antonio ORDÓÑEZ wird 70

 Er war in Madrid Schüler des Pädagogen Miguel García Barrosa. Nachdem er 1980 seine Ausbildung abgeschlossen hatte, trat er in Spanien wie in Amerika als Konzertsänger auf. 1982 debütierte er am Teatro Zarzuela in Madrid. Dort hatte er seinen ersten großen Erfolg als Pinkerton in »Madame Butterfly« zusammen mit der japanischen Sopranistin Yoko Watanabe in der Titelrolle. Die gleiche Partie sang er dann am Gran Teatre del Liceu in Barcelona zusammen mit Ilona Tokody. 1984 gastierte er beim Festival von Santander. Er weitete sein Rollenrepertoire, namentlich im italienischen Fach, aus und kam in Partien wie dem Alfredo in »La Traviata«, dem Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, dem Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« und dem Titelhelden im »Don Carlos« zu internationalen Erfolgen. Die letztgenannte Rolle sang er 1985-86 an der Opéra de Wallonie Lüttich, 1988 an der Deutschen Oper Berlin und am Teatro Comunale Bologna. 1986 wirkte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in den aufsehenerregenden Aufführungen der Oper »Saffo« von Giovanni Pacini als Partner der berühmten Primadonna Montserrat Caballé mit. Weitere Gastspiele an der Oper von Dallas (1987 Cavaradossi in »Tosca«), bei den Festspielen von Ravenna (1988 Kalaf in Puccinis »Turandot«), an der Deutschen Oper Berlin (1989 Rodolfo in »La Bohème«), in Washington (1989 Alvaro in Verdis »La forza del destino«) und Lüttich (1986-87 Edgardo in »Lucia di Lammermoor«) und bei den Puccini-Festspielen in Torre del Lago (1989 Kalaf). 1990 sang er in Barcelona (wieder mit Montserrat Caballé) in der Oper »La Fiamma« von O. Respighi, in Antwerpen den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, 1991 im Earl’s Court in London den Cavaradossi, in San Francisco den Foresto in Verdis »Attila« und den Don José in »Carmen«. 1998 sang er bei den »Aida«-Aufführungen im Londoner Earl’s Court den Radames in »Aida«.

Schallplatten: Telarc (Paco in »La vida breve« von de Falla).

 

27.10. Edda MOSER wird 80

 Tochter des Musikwissenschaftlers Hans Joachim Moser (1889-1967). Gesangstudium bei Hermann Weißenborn und bei Gerty König in Berlin. 1962 debütierte sie als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly« am Deutschen Opernhaus Berlin. Sie sang ein Jahr lang als Choristin am Stadttheater von Würzburg und war seit 1964 nacheinander an den Stadttheatern von Hagen (Westfalen) und Bielefeld sowie am Theater des Westens in Berlin tätig. 1967 begegnete sie bei einem Gastspiel am Staatstheater von Braunschweig dem Komponisten Hans Werner Henze, der sie veranlasste, bei einem Konzert in London die Soli in zwei seiner Kantaten zu singen. Durch Herbert von Karajan wurde sie für die Salzburger Osterfestspiele verpflichtet (1968-69 und 1973 als Wellgunde im »Rheingold«, 1970 als Wellgunde in der »Götterdämmerung«). An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 1968 ebenfalls als Wellgunde im »Rheingold« und sang dort bis 1984 acht Rollen in insgesamt 110 Vorstellungen acht Rollen: die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Nedda im »Bajazzo«, die Donna Anna im »Don Giovanni« (48mal), die Musetta in »La Bohème«, die Liù in Puccinis »Turandot«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und die Armida in »Rinaldo« von Händel. 1968-71 war sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert. 1971 feierte man sie an der Wiener Staatsoper bei ihrem Debüt als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«; sie blieb dann Mitglied dieses Opernhauses und sang hier bis 1994 in insgesamt 94 Vorstellungen auch noch die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Königin der Nacht, die Donna Anna, die Gilda im »Rigoletto«, die Liù, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Violetta in »La Traviata«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Musetta und die Salome von R. Strauss. 1971 wirkte sie in Wien in der Uraufführung des Oratoriums »Das Floß der Medusa« von H.W. Henze mit. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1971 die Aspasia in Mozarts »Mitridate Re di Ponto«, 1978 die Donna Anna, 1980-82 die vier Frauenrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1981-84 die 1. Dame in der »Zauberflöte« und 1989 die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung der Oper »Antigonae« von Carlo Orff; sie trat dort auch immer wieder in Konzertveranstaltungen auf (so 1970 in einem Kirchenkonzert, 1971-72 und 1980 in Mozart-Konzerten, 1972 in H.W. Henzes Kantate »Novae de infinito laudes« und 1989 in Frank Martins Oratorium »Golgotha«). 1972 sang sie in London in einer konzertanten Aufführung von »Le Rossignol« von Strawinsky. Bereits 1973 unternahm sie eine sehr erfolgreiche Russland-Tournee mit Auftritten in Moskau, Leningrad und Riga. Durch Gastspielverträge war sie den Staatsopern von München und Hamburg verbunden. In Hamburg hatte sie 1974 spektakuläre Erfolge als Lucia di Lammermoor. 1974 gab sie Konzerte in der New Yorker Carnegie Hall. Es folgten Gastspiele an den Opernhäusern von Frankfurt a.M., Hamburg, Paris (1975 als Donna Anna, 1977 als Königin der Nacht und 1986 als Salome an der Grand Opéra; 1991 als Protagonista in Luciano Berios »Un Re in ascolto«) und am Grand Théâtre in Genf (1972 als Donna Anna und 1974 als Konstanze). 1978 gastierte sie in Moskau, Kiew, Odessa und Tallinn (Reval). Beim Festival von Aix-en-Provence hörte man sie als Donna Anna. An der Oper von Marseille gastierte sie 1981 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Sie wechselte dann vom lyrischen und vom Koloraturfach in den Bereich des dramatischen Soprans und sang an der Deutschen Oper Berlin und an weiteren Bühnen (u.a. in Bonn und Leipzig) Rollen wie die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Leonore im »Fidelio«, die Titelpartie in »Salome« und die Marschallin im »Rosenkavalier« von Richard Strauss. 1988 Gastspiel in Rio de Janeiro als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1989 am Teatro Valli in Reggio Emilia als Marie im »Wozzeck« von A. Berg. Im Konzertsaal schätzte man sie vor allem als Bach-Sängerin und als Interpretin zeitgenössischer Meister. Tourneen, bei denen sie sich auch als große Liedersängerin präsentierte, führten sie nach Südamerika, Italien, Frankreich, Belgien und Dänemark. Sie war dazu pädagogisch tätig und bildete u.a. die Sopranistin Ruth Gross-Floeren aus. Verheiratet mit dem Musikologen Peter Csobadi, Direktor der Musikabteilung des Radiosenders Deutsche Welle Köln. Ihr Vater Hans Joachim Moser (1889-1967) war auch als Konzertsänger tätig und nahm auf der Marke Parlophon-Schallplatten mit Musik des Mittelalters auf. Ihr Halbbruder Wolf-Hildebrand Moser (* 1943 Berlin) wurde ebenfalls als Sänger bekannt. Edda Moser veröffentlichte ihre Autobiographie unter dem Titel »Ersungenes Glück«.

Zahlreiche Schallplatten der Marken DGG (Ring-Zyklus aus Salzburg, »Orpheus und Eurydike« von Gluck, »Rappresentatione di Anima e di Corpo« von Cavalieri, »Das Floß der Medusa« von Henze), CBS (»Don Giovanni«), Calig-Verlag (1. Akt »Walküre«, Aufnahme einer konzertanten Aufführung vom Juni 1994 in Schwerin), Eterna und HMV-Electrola (»Idomeneo« von Mozart, »Die Zauberflöte«, »Das Paradies und die Peri« von Schumann, Leonore in der Ur-Fassung von Beethovens »Fidelio«, »Abu Hassan« von Weber, »Der häusliche Krieg« von Schubert, »Genoveva« von Schumann, »Die Abreise« von d’Albert, Mozart-Arien; Operetten- und vortreffliche Lied-Aufnahmen).

 

28.10. Kenneth MONTGOMERY wird 75

Er begann seine berufliche Laufbahn an der Glyndebourne Festival Opera und der Englischen Nationaloper (damals noch unter dem Namen Sadler’s Wells Opera bekannt). 1973 wurde er Musikdirektor der Bournemouther Sinfonietta und zwei Jahre später Musikdirektor der Glyndebourne Touring Opera. Nach seinem Erstauftritt 1970 bei der Nederlandse Opera machte er sich schnell in den Niederlanden einen Namen und wurde 1975 zunächst Hauptdirigent des Sinfonieorchesters des niederländischen Rundfunks und anschließend Leiter des niederländischen Rundfunkchors. Er trat regelmäßig als Dirigent bei der Nederlandse Opera sowie bei der niederländischen Nationale Reisopera auf. Mitte der 1970er Jahre nahm er seine langjährige Tätigkeit als Gastdirigent der Samstagnachmittag-Konzerte bei der niederländischen Rundfunkanstalt VARA auf. Kenneth Montgomery ist auch auf der internationalen Bühne keine unbekannte Persönlichkeit. Er trat als Gastdirigent in Frankreich, Belgien, Italien, den USA, in Kanada und Australien auf. Zudem hat er verschiedene Posten an einigen anderen Opernhäusern bekleidet. Er wurde künstlerischer und musikalischer Direktor der nordirischen Oper und Rektor für Opernstudien am Königlichen Konservatorium in Den Haag, wo ein nach ihm benannter Lehrstuhl eingerichtet wurde. Kenneth Montgomery tritt auch regelmäßig als Gastdirigent mit Orchestern in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den USA und Kanada auf. Viele seiner Aufzeichnungen sind auf LP und CD verfügbar.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.kennethmontgomery.net/  

 

28.10. Eduard WOLLITZ wird 90

 Bereits mit neun Jahren erhielt er Geigen- und Klavierunterricht, dann Chorknabe an St. Michaelis in Hamburg. Seit 1946 Kapellmeisterstudium an der Hamburger Musikhochschule, seit 1948 Gesangsausbildung durch Frau Bertha Dammann in Hamburg. Er trat gelegentlich in Konzertveranstaltungen auf, betätigte sich aber zunächst als Chorleiter, Liedbegleiter und Repetitor. 1952 begann er seine Bühnenlaufbahn am Landestheater von Darmstadt. Über das Stadttheater von Heidelberg kam er an das Opernhaus von Wuppertal und wirkte dann 1963-65 am Opernhaus Zürich. Seit 1966 erster seriöser Bass am Staatstheater von Wiesbaden. Hier wie bei seinen zahlreichen Gastspielen sang er als Hauptpartien den Gurnemanz im »Parsifal«, den König Marke in »Tristan und Isolde«, den Daland in »Der fliegende Holländer«, den Landgrafen im »Tannhäuser«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Ochs im »Rosenkavalier«, den La Roche im »Capriccio« von R. Strauss und den Rocco im »Fidelio«. Neben seinem Wirken auf der Bühne stand eine zweite ebenso bedeutende Karriere als Konzert- und namentlich als Oratoriensänger. Gastspiele und Konzerte in den deutschen Großstädten, in Amsterdam, Paris, Bordeaux, Lyon, Straßburg, Genf, Wien, Warschau, Rom, Venedig, Neapel, Turin, Barcelona, Kopenhagen, Stockholm, Teheran, Portland (USA) und Los Angeles. Er wirkte bei den Festspielen von Wiesbaden, bei den Händel-Festspielen Göttingen, beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festwochen von Zürich und den Bach-Festwochen von Ansbach mit. Rundfunksendungen über viele deutsche und westeuropäische Sender, Auftritte im deutschen, französischen, Schweizer und dänischen Fernsehen. Seit 1974 neben seinem Engagement in Wiesbaden Professor für Gesang im Fachbereich Musikerziehung an der Universität Mainz. Er gab seine Autobiographie unter dem Titel »Heiteres und Bedenkliches: Erinnerungen aus einem langen Sängerleben« heraus.

Schallplatten: Vox (»L’Incoronazione di Poppea« und »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, »Elias« von Mendelssohn, Requiemmessen von Verdi und Mozart), Cantate (Bach-Kantaten), Opus (Cäcilienmesse von Cherubini).

 

30.10. Kurt SCHREIBMAYER wird 65

Er studierte seit 1975 an der Musikhochschule Graz Gesang bei Gottfried Hornik und debütierte 1975 in Graz. Er begann seine Bühnenkarriere mit einem Gastengagement am Opernhaus von Graz, wo er u. a. als Narr in der „Wozzeck“-Inszenierung von Harry Kupfer, als Kunz Vogelgesang in „Die Meistersinger von Nürnberg“, als Hadji in „Lakmé“ von Leo Délibes und als Willoughby in der Österreichischen Erstaufführung der Oper „Der Mond geht auf über Irland“ von Nicholas Maw zu sehen war. Mit Harry Kupfer arbeitete er später noch mehrmals zusammen, etwa bei den Bayreuther Festspielen als Froh in „Das Rheingold“ und an der Volksoper als Schuiskij in „Boris Godunow“. Seit 1978 ist Kurt Schreibmayer Mitglied der Volksoper (Debüt als Don Gomez in der Oper „Die drei Pintos“ von Weber/G. Mahler), seit 1992 außerdem Mitglied der Wiener Staatsoper (an der er bereits 1988 als 1. Geharnischter in „Die Zauberflöte“ debütierte). Im Haus am Ring war er bis 2004 in insgesamt 69 Vorstellungen als Froh, als Offizier („Cardillac“),  in der Titelrolle von „Peter Grimes“, als Ägisth („Elektra“) und als Kapitän Vere („Billy Budd“) zu erleben. Dazu bestanden Gastverträge mit dem Theater am Gärtnerplatz in München (1987-88), der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (seit 1987), der Staatsoper Hamburg (seit 1987) und dem Opernhaus von Zürich (seit 1988 u.a. als Hans in „Die verkaufte Braut“). Weitere Gastengagements führten ihn u.a. nach Essen, außerdem an die Bayerische Staatsoper München als Sergei („Lady Macbeth von Mzensk“), nach Brüssel als Stewa („Jenufa“), als Luka („Aus einem Totenhaus“), als Narraboth („Salome“) und als Danilo („Die lustige Witwe“), nach Lüttich als Lohengrin und als Max („Der Freischütz“), nach Antwerpen als Morosow („Aus einem Totenhaus“) und 1995 an das Teatro Politeama Palermo in der Titelrolle in Zemlinskys »Der Traumgörge«. Kurt Schreibmayer war bei zahlreichen renommierten Festivals zu Gast. Sieben Jahre lang wirkte er bei den Bayreuther Festspielen (1986 als Heinrich der Schreiber und 1987 als Walther von der Vogelweide im „Tannhäuser“, 1986-88 als Kunz Vogelgesang, 1986 und 1988-1992 als Froh, 1987-88 als 1. Gralsritter im „Parsifal“) mit und wurde zudem zu den Festspielen in Glyndebourne (1992 als Stewa), Mörbisch (als Danilo) und Bregenz (1981 als Tony in „West Side Story“ und 1984 als Adam in „Der Vogelhändler“) eingeladen. Im Sommer 1999 debütierte er bei den Salzburger Festspielen als Herzog von Parma in Busonis „Doktor Faust“. Der vielseitige Sänger arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie Horst Stein, Peter Schneider, Giuseppe Sinopoli, Christoph von Dohnányi, James Levine, Kent Nagano, Donald Runnicles und wirkte in Inszenierungen von Götz Friedrich, Hans Neuenfels, Christine Mielitz, Adolf Dresen und Adolf Rott mit. An der Volksoper Wien war Schreibmayer in unterschiedlichsten Rollen zu sehen, u. a. in den Titelrollen von „Der Zwerg“ und „König Kandaules“ und stand als Rudolph Frank Höss in der Österreichischen Erstaufführung von „Sophie’s Choice“, als Christobald  in „Irrelohe“ von Franz Schreker, als Max in „Der Freischütz“, als Pedro in „Tiefland“ von d’Albert, als Mephisto in „Der feurige Engel“ von Prokofjew, als Giovanni in „Mona Lisa“ von Max von Schillings, als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, als Titelheld in „Fra Diavolo“ von Auber, als Babinsky in „Schwanda der Dudelsackpfeifer“ von Weinberger, als Wenzel in „Kleider machen Leute“ von Zemlinsky und als Knusperhexe in „Hänsel und Gretel“ auf der Bühne. Ebenso wirkte er an diesem Haus in zahlreichen Musicals und Operetten mit, u. a. als Danilo und Baron Mirko Zeta („Die lustige Witwe), Barinkay („Der Zigeunerbaron“), Jan und Symon („Der Bettelstudent“), Boleslaw („Polenblut“ von Nedbal), Stefan („Die ungarische Hochzeit“ von Nico Dostal), Feri Bacsi („Die Csárdásfürstin“), Eisenstein und Frank („Die Fledermaus“), Jupiter („Orpheus in der Unterwelt“), Dankwart („Die lustigen Nibelungen“), Lotteringhi („Boccaccio“), Paul Aubier („Der Opernball“), Fred Graham und Harrison Howell („Kiss me, Kate“), Kapitän Georg von Trapp („The Sound of Music“), Henry Higgins („My Fair Lady“), Baron von Gondermark („Pariser Leben“), Büttel Bamford und Richter Turpin („Sweeney Todd“ von Stephen Sondheim), Fürst Populescu („Gräfin Mariza“), Cecil McScott („Axel an der Himmelstür“), Prinz („Die Zirkusprinzessin“)  und George („La Cage aux Folles“). Auch als Konzertsänger erfolgreich aufgetreten. Er ist verheiratet mit Helga Papouschek, die ebenfalls Mitglied der Wiener Volksoper ist.

 

31.10. Harald JOACHIM wird 95

 Er studierte Gesang bei Brockhaus in Weimar, Regie bei E. Fischer in Berlin. 1955 debütierte er an der Staatsoper von Dresden als Missail im »Boris Godunow«. Er blieb bis 1962 Mitglied dieses Hauses und ging dann an das Theater von Eisenach (Thüringen). Hier setzte er seine Karriere als Sänger fort, verlegte sich aber mehr und mehr auf die Regie. 1962-66 wirkte er als Regisseur am Theater von Eisenach, seit 1974 war er dort als Intendant, seit 1979 als Operndirektor tätig. Auch als Konzertsänger in Erscheinung getreten.

 

 

 

 

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