Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

GEBURTSTAGE IM OKTOBER 2016

09.10.2016 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM OKTOBER 2016

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.10. Sandra WALKER wird 70

 

Sie war anfänglich als Musiklehrerin tätig, widmete sich dann jedoch dem Gesangstudium an der University of North Carolina und an der Manhattan School of Music New York, wo sie Schülerin von Oren Brown war. 1972 debütierte sie an der San Francisco Opera als Flosshilde im »Rheingold«. An diesem Haus sang sie dann 1972 auch die Gerhilde in der »Walküre« und die Flosshilde in der »Götterdämmerung«, 1974 die Suzuki in »Madame Butterfly«, 1986 die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« und die Olga in »Eugen Onegin«, 1989 die Bradamante in Vivaldis »Orlando Furioso«, 1990 nochmals die Flosshilde im Ring-Zyklus und 1992 die Hedwige in Rossinis »Guillaume Tell«. Sie kam dann an den Opern von Philadelphia und Chicago (u.a. 1985 in dem szenisch aufgeführten Oratorium »Samson« von Händel und 1990 als Olga), vor allem aber an der City Opera New York, zu einer erfolgreichen Karriere. Später hatte sie die gleichen Erfolge in Westdeutschland, u.a. am Theater im Revier Gelsenkirchen (1985) und am Staatstheater von Wiesbaden (1987). 1986 wirkte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. in der Uraufführung der Oper »Stephen Climax« von Hans Zender mit. 1986 debütierte sie als Micah in dem szenisch aufgeführten Oratorium »Samson« von Händel an der Metropolitan Oper New York. Hier sang sie bis 1998 u.a. die Olga, die Maddalena im »Rigoletto«, die Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B. Britten, die 3. Dame in der »Zauberflöte« und die Schenkenwirtin im »Boris Godunow«. 1993 gastierte sie in Toulouse als Olga. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch Partien wie die Carmen, die Frugola in Puccinis »Il Tabarro«, die Lola in »Cavalleria rusticana«, die Marquise de Berkenfeld in »La Fille du Régiment« von Donizetti und die Sekretärin in »The Consul« von G.C. Menotti hervorzuheben. Von New York aus, wo sie lebte, unternahm sie erfolgreiche Konzertreisen. – Verheiratet mit dem Sänger Melvin Brown.

Schallplatten: Decca (Grimgerde in der »Walküre«).

 

1.10. Sylvano BUSSOTTI wird 85

Er hatte ersten Violinunterricht bei Margherita Castellani und studierte am Conservatorio Luigi CherubiniKontrapunkt bei Roberto Lupi und Klavier bei Luigi Dallapiccola. Infolge des Krieges beendete er das Studium ohne Abschluss. In einem autodidaktischen Studium lernte er 1949-56 Komposition und nahm dann Privatkurse bei Max Deutsch in Paris. Er lernte dort auch Pierre Boulez und Heinz-Klaus Metzger kennen, der ihn bei den Darmstädter Ferienkursen 1958 mit John Cage bekannt machte. 1965 und 1966 hielt er sich auf Einladung der Rockefeller-Stiftung in den USA auf. Er wurde in den 1960er Jahren mehrfach in Italien ausgezeichnet (so beispielsweise 1967 bei der Biennale von Venedig) und lebte 1972 auf Einladung des DAAD ein Jahr in Berlin. 1975-83 war er künstlerischer Leiter des Teatro La Fenice in Venedig. Ende der 1980er Jahren war er Musikdirektor der Biennale von Venedig. Als Komponist ist Bussotti der Avantgarde zuzurechnen. Die Kompositionen, teilweise in grafischer Notation, stellen häufig große Anforderungen an die Interpreten. Seine Werke für die Bühne (bis 1976) wurden als Bussottioperaballetbekannt, er war hier nicht nur Komponist, sondern auch Regisseur und oft auch Bühnen- und Kostümbildner sowie Choreograf. Neben seinem umfangreichen kompositorischen Werk betätigte sich Bussotti auch als Schriftsteller, Maler und Grafiker, Bildhauer, Fotograf und Filmemacher.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.sylvanobussotti.org/

 

2.10. Jonathan SUMMERS wird 70

 

 Seit 1975 Gesangsausbildung in London, zum Teil durch Otakar Kraus, bereits zuvor in Melbourne durch Bettine McCaughan. Er debütierte in England 1973 bei der Kent Opera in Verdis »Rigoletto«. 1976-77 Tournee mit der Glyndebourne Touring Opera durch England als Falstaff von Verdi. 1976-86 sang er an der Covent Garden Oper London, an der er als Kilian in Webers »Freischütz« debütierte. Hier hörte man ihn im Ablauf seiner langen Karriere als Figaro im »Barbier von Sevilla« wie in »Le nozze di Figaro«, als Malatesta im »Don Pasquale«, als Silvio im »Bajazzo«, als Albert wie als Bailli im »Werther« von Massenet, als Falke in der »Fledermaus«, als Heerrufer im »Lohengrin«, als Tierbändiger in »Lulu« von A. Berg, als Paolo in »Simon Boccanegra« von Verdi, als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten, als Faninal im »Rosenkavalier« (1984), als Papageno in der »Zauberflöte« (1986), als Ford in Verdis »Falstaff«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Marcello in »La Bohème«, als Nabucco, als Sebastian in »The Tempest« von T. Adès, als Sonora in Puccinis »La Fanciulla del West« und als Grand-Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns (1991). An der English National Opera trat er seit 1977 u.a. als Rigoletto, als Posa in Verdis »Don Carlos«, ebenfalls als Paolo in »Simon Boccanegra«, als Renato in »Un Ballo in maschera« von Verdi, als Rodrigo in dessen »Otello«, als Eugen Onegin (1989), als Titelheld in Verdis »Macbeth« (1990), als Balstrode (1991, 1999), als Kurwenal in »Tristan und Isolde« (1996), als Figaro in »Le nozze di Figaro« (1997) und als Amfortas im »Parsifal« (1999) auf. An der Scottish Opera gastierte er 1979 als Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride«, 1986 als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1988 in mehreren Partien in B. Brittens »Death in Venice«, 1996 als Germont-père in »La Traviata«, 2005 als Leon Klinghoffer in »The Death of Klinghoffer« von John Adams, 2010 als Gepetto in »Adventures of Pinocchio« von Jonathan Dove und 2014 als Spencer Coyle in B. Brittens »Owen Wingrave«. In der Londoner Queen Elizabeth Hall wirkte er in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Maria de Rohan« mit. Er trat sehr oft an der Australian Opera Sydney auf, wo er 1981 als Antrittsrolle den Germont-père sang. Er gastierte an der Staatsoper von München (1987) und am Opernhaus von Santiago de Chile (1987 als Figaro in »Le nozze di Figaro«) und sang 1987 in London in Glucks »Iphigenie in Aulis«. 1988 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Marcello in »La Bohème« von Puccini. 1990 sang er am Teatro Fenice Venedig den Rodolfo in »La Bohème« von Leoncavallo, beim Glyndebourne Festival den Ford, an der Chicago Opera den Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Weitere Gastspiele an der Mailänder Scala (1988 als Marcello), an der Oper von Frankfurt a.M. (als Rigoletto), an der Grand Opéra Paris (1982 als Heerrufer, 1983 als Falke in der »Fledermaus« und 1986 als Germont-père) und am Grand Théâtre Genf, wo er 1984 als Hercule in »Alceste« von Gluck und als Donner im »Rheingold« auftrat, 1995 in San Diego (als Marcello). 1996 sang er bei der Australian Opera Sydney den Falstaff von Verdi, 1997 bei der Opera North Leeds den Amonasro in »Aida«, 1998 in Kapstadt den Scarpia in »Tosca«, an der Oper von Tel Aviv den Germont-père, bei den Festspielen von Savonlinna den Balstrode. 1999 Gastspiel bei der Welsh Opera Cardiff als Kurwenal und an der Australian Opera Sydney als Wozzeck von A. Berg. 2000 sang er beim Aldeburgh Festival den Balstrode, an der Opera North Leeds den Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, in Sydney die Titelrolle in Verdis »Simon Boccanegra«. 2014 gastierte er nochmals an der Metropolitan Oper New York als Bailli im »Werther«. Hinzu trat eine Karriere als Konzertsänger auf internationalem Niveau.

Schallplatten: Philips (kleinere Partien in »La battaglia di Legnano« und »Un Ballo in maschera« von Verdi, »Samson et Dalila«, »Peter Grimes«), CBS (»Madame Butterfly«), Decca (»La Traviata«, »Gloriana« von B. Britten), HMV (Bariton-Solo in Orffs »Carmina burana«), Nuova Era (»La Bohème« von Leoncavallo), Argo (»The Bohemian Girl« von M. Balfe), Topaz-Video (Graf Luna im »Troubadour« aus der Oper von Sydney), Video-Thorn (»Andrea Chénier« von Giordano).

Weitere Infomationen auf seiner Homepage: http://www.jonathansummers.co.uk/

 

2.10. Lars WAAGE wird 70

 

Er erhielt seine Ausbildung am Jyske Musikkonservatorium in Aarhus. Nach deren Abschluss ging er 1975 an das Stadttheater von Lübeck. Hier sang er bis 1980 mehr als dreißig Partien aus dem Bass-Repertoire, darunter auch bereits seine ersten Wagner-Rollen (König Heinrich im »Lohengrin«, Gurnemanz im »Parsifal«). 1980 wurde er an das Opernhaus (Den Jyske Opera) in Aarhus verpflichtet, zu dessen führenden Kräften er seither gehörte. Zusammen mit diesem Ensemble unternahm er Gastspiele in Dänemark, in Norddeutschland und in weiteren Musikzentren im Ausland. An der Oper von Aarhus wirkte er u.a. in den Jahren seit 1983 in viel bewunderten Aufführungen der Opern des Ring-Zyklus mit, u.a. als Wotan, als Wanderer und als Gunther. Dazu hörte man ihn in einer Vielzahl von Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, von denen nur der Mephisto im Faust von Gounod, der Don Pizarro im »Fidelio«, der Jago in Verdis »Otello«, der Sharpless in »Madame Butterfly« (1986), der Kurwenal in »Tristan und Isolde«, daneben auch Partien in modernen Bühnenwerken, genannt seien. Als Konzert- und Oratoriensolist trat er in den skandinavischen Ländern, in Frankreich, Deutschland undItalien auf.

Schallplatten: Koch (»Das Schloss« von André Laporte).

 

2.10. William JOHNS wird 80

 

Er erhielt seine Ausbildung in New York und debütierte 1967 in Lake George als Rodolfo in »La Bohème«. Im gleichen Jahr ging er an das Stadttheater von Bremen (Debüt wieder als Rodolfo). Während seines Engagements am Stadttheater von Bremen sang er dort 1967-71 u.a. den Herzog im »Rigoletto«, den Prinzen in »Die Liebe zu den drei Orangen« und den Chapelou in »Le Postillon de Lonjumeau« von A. Adam. Bei den Bayreuther Festspielen sang er zunächst 1968 einen der Edlen im »Lohengrin«, 1968-69 den Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 1969 einen der Knappen im »Parsifal«, 1987 schließlich den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Er sang 1971-75 am Nationaltheater Mannheim (wo er auch später noch gastierte) und war 1975-79 Mitglied des Opernhauses von Köln. Bis Mitte der achtziger Jahre bestand eine Gastspielverpflichtung an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Zu Beginn der siebziger Jahre begann er dann eine internationale Karriere, wobei er zuerst vornehmlich in italienischen Opern auftrat. So sang er bei seinem England-Debüt 1970 bei der Welsh Opera Cardiff den Radames in »Aida«, in Vancouver 1975 den Herzog im »Rigoletto« und 1981 den Otello von Verdi. Im Italienischen Rundfunk RAI hörte man ihn in Alfanos »Cyrano de Bergérac« und 1976 in »Genoveva« von R. Schumann, an der Oper von Rom 1976 in der Oper »Il Bravo« von S. Mercadante, 1976-77 am Teatro Verdi Triest und 1977 am Teatro San Carlo Neapel (Giasone in »Medea in Corinto« von Simone Mayr). Dort sang er bei den Bregenzer Festspielen 1976 den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. 1977 den Hüon im »Oberon« von Weber und 1979 den Kalaf in »Turandot«. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1978 als Pinkerton in »Madame Butterfly«. In den USA erschien er 1973 an der Oper von Dallas in der Partie des Astrologen in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«; auch 1979 sang er an diesem Haus und hatte 1976 alsHoffmann an der Chicago Opera große Erfolge, wo er dann bis in die achtziger Jahre immer wieder auftrat, u.a. 1985 als Otello von Verdi, wobei er in dieser Partie Placido Domingo ersetzte. 1978 gastierte er an der Oper von New Orleans und erreichte 1979 die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Don José in »Carmen«). Hier trat er bis 1993 auch als Radames, als Pollione in Bellinis »Norma«, als Tannhäuser und als Siegfried im Nibelungenring auf. Er wirkte an weiteren Opernhäusern in den USA, so in Houston (1980), San Francisco (1981 als Walther von Stolzing, 1983 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Don José, 1985 als Max im »Freischütz«, 1989 als Lohengrin und als Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1990 als Siegfried im Ring-Zyklus und 1991 als Tristan), in Baltimore (1983-84), Seattle (Siegfried im Ring-Zyklus) und Los Angeles (1987 als Tristan); er gastierte in Toronto (1980 und 1987 als Tristan) und Winnipeg (1988), setzte aber auch seine Karriere in Europa fort. 1985-86 sang er bei den Festspielen von Aix-en-Provence den Bacchus, den er auch 1982 am TeatroColón Buenos Aires und 1987 an der Covent Garden Oper London vortrug. Am Teatro San Carlos Lissabon gastierte er 1978 wieder als Walther von Stolzing, 1981 als Siegfried, an der Grand Opéra Paris 1985 als Tristan. 1986 sang er den Walther von Stolzing in Amsterdam und am Teatro Liceu Barcelona den Siegfried in der »Götterdämmerung«, 1988 an der Staatsoper Hamburg und 1990 an der Oper von Sydney den Tristan. 1986 an der Mailänder Scala als Kaiser in der »Frau ohne Schatten« zu Gast, an der Oper von Toulouse als Radames (1981), an der Oper von Marseille als Otello (1988), an der Philadelphia Opera als Florestan im »Fidelio« (1989). Weitere Auftritte am Teatro Comunale Bologna (1980, 1987), am Théâtre Châtelet Paris (1986), in Santiago de Chile (1984) und bei den Festspielen von Orange (1986). Auch als Konzertsolist erfolgreich (Tenor-Solo im Verdi-Requiem).

Schallplatten: RCA (Puccini-Arien, 8. Sinfonie von G. Mahler, Messa da Gloria von Puccini), Cetra (»Il Bravo« von Mercadante) FSM (Requiem von Berlioz), MRF (»Cyrano de Bergérac« von Alfano), Schwann (Messe von Puccini).

 

2.10. Richard NOVÁK wird 85

Er war Absolvent des Konservatoriums von Brno (Brünn) und begann seine Sängerlaufbahn 1954 am Opernhaus von Ostrava (Mährisch Ostrau). 1961 wurde er als erster Bassist an das Opernhaus von Brno verpflichtet, an dem er eine fünfzigjährige (!), erfolgreiche Karriere hatte. 1964 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Mönch in Verdis »Don Carlos« und als Monterone im »Rigoletto«. In der Spielzeit 1970-71 war er am Opernhaus von Graz engagiert. Er gab Gastspiele, u.a. am Nationaltheater Prag (dem er durch einen langjährigen Gastvertrag verbunden war) und am Opernhaus von Bratislava. 1992 gastierte er bei den Salzburger Festspielen als Kleiner Sträfling in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Noch 2000 trat er an der Staatsoper von Prag als Mesner in Puccinis »Tosca« auf. Man schätzte seine voluminöse Bass-Stimme sowohl in tragischen als auch in komischen Charakterfiguren, wobei er sich auch als großer Schauspieler erwies. Er widmete sich im Bereich des Konzertgesangs der Interpretation klassischer wie zeitgenössischer Konzertliteratur im In- und Ausland.

Schallplatten: Auf Supraphon Gesamtaufnahme von Smetanas »Die verkaufte Braut«, Teufel in »Die Teufelskäthe« von Dvorák, Förster in »Das schlaue Füchslein« von Janácek, »Osud« (»Schicksal«) und »Aus einem Totenhaus«, (ebenfalls von Janácek), »Gevatterin Tod« von Rudolf Karel, »Der Sturm« von V. Novák. Sang auch auf Supraphon das Bass-Solo in »Die heilige Ludmila« von Dvorák und in der Glagolitischen Messe von Janácek (auf Ariola-Eurodisc übernommen), auf Eurodisc-Supraphon in »Rusalka« vonDvorák, auf Denon als Solist in Beethovens 9. Sinfonie, auf Decca in einer anderen Aufnahme der Glagolitischen Messe von Janácek; Topaz-Video (Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«).

 

3.10. Ruggero RAIMONDI wird 75

Bildergebnis für ruggero raimondi

Sein Vater war Kleiderfabrikant in Bologna. Er erhielt seine Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom, wo er Schüler von Maria Teresa Pediconi war. 1962-64 studierte er weiter bei den Pädagogen Piervenanzi und Edvige Ghibaudo in Rom sowie bei Ettore Campogalliani. 1964 fand sein Bühnendebüt beim Festival von Spoleto statt, und zwar als Colline in Puccinis »Bohème«. 1964 hatte er große Erfolge als Procida in Verdis »I Vespri Siciliani« an der Oper von Rom, als er den erkrankten Nicola Rossi-Lemeni in dieser Partie ersetzte. 1965-67 sang er am Teatro Fenice in Venedig den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Alfonso in »Lucrezia Borgia« von Donizetti und den Titelhelden in »Le nozze di Figaro«, in Catania den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, in Parma den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. Seit 1968 sehr große Erfolge an der Mailänder Scala, an der er als Timur in Puccinis »Turandot« debütierte. In den folgenden Jahren gehörte er zu den führenden Künstlern im Ensemble der Mailänder Scala. Hier sang er 1970 den Procida, 1972 und 1980 das Bass-Solo im Verdi-Requiem, 1973, 1976 und 1978 den Fiesco in »Simon Boccanegra«, 1976 den Ramfis in »Aida«, 1976, 1984 und 2015 den Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1978-79 den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, 1979 den Warlaam und 1981 den Titelhelden in»Boris Godunow«, 1984 den Escamillo in »Carmen«, 1985 den Don Profondo in Rossinis »Il Viaggio a Reims«, 1995 den Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz und 1997 den Scarpia in »Tosca«. 1985 und 1994 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende. 1976 sang er beim Gastspiel der Mailänder Scala in Washington den Banquo in Verdis »Macbeth«. 1969 gastierte er an der Miami Opera; im gleichen Jahr 1969 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Don Giovanni.Bereits 1969 debütierte er als Fiesco an der Wiener Staatsoper und trat dort seither in insgesamt 147 Vorstellungen als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Pater Guardian in »La forza del destino«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als König Philipp, als Escamillo, als Don Giovanni, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Mustafà in »L’Italiana in Algeri«, als Don Profondo, in der Titelrolle von Verdis »Attila«, als Boris Godunow, in den Rollen der vier Dämonen in »Les contes d’Hoffmann«, als Roger in Verdis »Jérusalem«, als Jago in Verdis »Otello« und als Scarpia auf. 1970 debütierte er an der Metropolitan Oper New York (als Silva in Verdis »Ernani«). Er sang hier bis 2008 in insgesamt 111 Vorstellungen den Oroveso in »Norma«, den Raimondo, den Ramfis, den Don Giovanni, den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Grafen Walter in »Luisa Miller« von Verdi, den Colline, den Sparafucile im »Rigoletto«, den König Philipp, den Banquo, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Procida, den Pater Guardian und den Figaro in »Le nozze di Figaro«. Bei den Festspielen von Salzburg übernahm er 1970 und 1980 das Bass-Solo im Requiem von Verdi, 1978 den König Philipp, 1979 den König und 1980 den Ramfis in »Aida«, 1987 den Figaro in »Le nozze di Figaro« und 2003 die vier dämonischen Partien in »Les contes d’Hoffmann«. 1972, 1980 und 1984 trat er bei den Festspielen von Verona auf. 1972 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper in München, 1976-77 und 1981-82 an der Hamburger Staatsoper. 1972 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London als Fiesco. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1975, 1977 und 1981 als Don Giovanni, 1975-76 und 1979 als Procida, 1979 als Zaccaria in Verdis »Nabucco«, 1979 als Fiesco, 1980 als Escamillo, 1980 als Boris Godunow, 1985 als Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1986 in der Titelpartie von Massenets »Don Quichotte« sowie 2005-06 als Don Alfonson in »Così fan tutte«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1977 als König Philipp, 1980 als Mephisto im »Faust« von Gounod, 1980 als Don Giovanni, 1983 als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Basilio im »Barbier von Sevilla« und 1986 in der Titelpartie von Verdis »Falstaff«; 1983 gab er hier auch einen erfolgreichen Liederabend. Er galt allgemein als führender Bassist für das italienische Repertoire, vor allem als großer Verdi-Interpret. Er sang 1983 an der Oper von Lyon den Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz. 1984 wirkte er als Don Profondo bei derdenkwürdigen Wiederaufführung der Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« in Pesaro und in den späteren Premieren des Werks an der Scala und an der Wiener Staatsoper mit, 1986 sang er beim Rossini Festival in Pesaro den Selim in der Rossini-Oper »Il Turco in Italia«. Er nahm an dem Eröffnungskonzert der neu erbauten Opéra Bastille in Paris teil (13.7.1989). 1990 hörte man ihn am Teatro Comunale Bologna, 1991 an der Deutschen Oper Berlin als Don Giovanni, 1991 in Bologna als Mosè von Rossini, an der Covent Garden Oper 1990 als Attila, 1993 als Mustafà, 1994 als Mosè. 1992 sang er am Teatro Comunale Florenz und an der Oper von Monte Carlo den Don Quichotte in der Oper gleichen Namens von Massenet, 1993 in Florenz auch den Boris Godunow, bei den Festspielen in den Caracalla-Thermen in Rom 1992 den Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1993 am Teatro Fenice Venedig abermals den Mosè, 1995 beim Festival von Macerata den Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1995 sang er am Teatro Regio Turin den Roger, am Opernhaus von Zürich die vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1996 den Jago und 2001 den Falstaff von Verdi. 1996 Gastspiel am Opernhaus von Lyon als Boris Godunow, 1997 am Teatro Regio Turin als Jago (mit José Cura als Otello), an der Oper von Rom als Don Quichotte, am Opernhaus von Zürich als Silva. An der Oper von Monte Carlo gastierte er 1997 als Fiesco (aus Anlass der 700jährigen Herrschaft der Dynastie Grimaldi in Monaco). An der Staatsoper Berlin hörte man ihn 1998 als Falstaff von Verdi, an der Staatsoper von München als Scarpia, am Opernhaus von Zürich als Attila. 1999 trat er am Teatro Carlo Felice Genua und am Theater von Ferrara als Verdis Falstaff auf, am Teatro Comunale Bologna als Scarpia, der er auch 2000 am Opernhaus von Zürich sang. Am Teatro Regio Truin gastierte er 2000 als Thomas Becket in I. Pizzettis »Assassinio nella cattedrale«, an der Oper von Washington als Don Quichotte. 2001 Gastspiel an der Staatsoper Berlin als Falstaff von Verdi und als Don Alfonso in »Così fan tutte«, in Zürich als Don Pasquale. 2001 gastierte er bei den Festspielen von Macerata und an der Chicago Opera als Scarpia. – Er trat auch in Opern-Filmen auf, so als Titelheld in »DonGiovanni« (1978) und als Escamillo in »Carmen« (1984).

Lit: Leone Magiera: Ruggero Raimondi; M.J. Ankenbrand: »Ruggero Raimondi, Mensch und Maske« (München, 1988); S. Segalini: »Ruggero Ramondi« (Paris, 1981); A. Clark: Ruggero Raimondi (in »Opera«, 1994).

Seine kraftvolle, voluminöse, dabei aber warm timbrierte und sehr bewegliche Bass-Stimme, ebenso geeignet für das seriöse wie das Buffo-Repertoire, begegnet uns auf Schallplatten der Marken Philips (Titelpartie in »Attila«, »I Masnadieri« von Verdi, Titelfigur in »Mosè in Egitto«, Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, Graf in »Le nozze di Figaro«), HMV (»La forza del destino«, König Philipp im »Don Carlos«, Verdi-Requiem, »Il barbiere di Siviglia«, »Aida«, »Luisa Miller«, »Il Pirata« von Bellini, »Pelléas et Mélisande«), Decca (Ramfis in »Aida«), RCA (Oroveso in »Norma«, »La Bohème«, »Aida«, »Il Trovatore«, »I Vespori Siciliani«, »Un Ballo in maschera« und »Simon Boccanegra« von Verdi), CBS (Titelheld im »Don Giovanni«), DGG (»Tosca«, »Don Carlos«, »Il Viaggio a Reims« und »L’Italiana in Algeri« von Rossini, Basilio im »Barbier von Sevilla«, »Turandot«), Erato-RCA (»Carmen« italienische Romanzen), Sony (»Il Viaggio a Reims«), Claque Disques (»Medea« von Cherubini), Mondo Musica (Titelrolle in »Don Quichotte« von Massenet, Teatro Fenice Venedig, 1982), Orfeo (Titelrolle in »Mosè in Egitto« von Rossini, München 1988); Dream Lice-Video (Escamillo in »Carmen«, Paris 1988), Arthaus-Video (Verdi-Requiem, London 1982).

Weitere Informationen auf folgender Web-Seite: http://www.zsu.it/rr/index.html

 

3.10. Steve REICH wird 80

Er wurde als Sohn der Sängerin und Dichterin June Carroll und des Anwalts Leonard J. Reich geboren. Seine Eltern trennten sich bereits 1937, kurz nach seinem ersten Geburtstag. Er blieb beim Vater in New York, seine Mutter zog wenig später nach Los Angeles. Beide Eltern teilten sich das Sorgerecht, weswegen Reich zwischen 1939 und 1942 häufig mit seiner Gouvernante per Eisenbahn zwischen diesen beiden Orten pendelte. Diese Bahnfahrten erhalten später eine besondere Bedeutung dadurch, dass er sich in seinem Stück Different Trains (1988) explizit auf sie beruft. Reich stammte aus einer deutsch-jüdischen Familie, wurde jedoch atheistisch erzogen. Sein Halbbruder Jonathan Carroll ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Steve Reich wuchs in bürgerlich-vorstädtischen Verhältnissen auf und kam nach eigenen Angaben bis zu seinem 14. Lebensjahr nur mit Musik der klassisch-romantischen Periode (1750–1900) in Berührung. Er erhielt auf Betreiben seines Vaterszwischen (circa) 1943 und 1946 Klavierunterricht, dem er jedoch wenig enthusiastisch gegenüberstand und den er mit 10 Jahren aus eigenem Willen abbrach.Um 1950 hörte er erstmals Werke von Johann Sebastian Bach, beispielsweise die Brandeburgischen Konzerte, Neue Musik wie Le sacre du printempsvon Strawinski und Jazz (Charlie Parker, Miles Davis, Kenny Clarke), was ihn nachhaltig beeindruckte und dazu führte, dass er im selben Jahr Schlagzeugunterricht bei Roland Kohloff, dem späteren ersten Paukisten der New Yorker Philharmoniker, erhielt. 1953 beendete er die High School und gründete ein Bebop-Quintett, in dem er Schlagzeug spielte.Im selben Jahr, mit 16 Jahren, schrieb er sich an der Cornell University in Ithaca für ein Bachelorstudium in Philosophie ein. Musik belegte er nur im Nebenfach, wurde jedoch durch den dortigen Professor für Musikgeschichte, William Austin, beeinflusst und bestärkt, Komponist zu werden. 1957 schloss er das Studium der Philosophie mit einer Arbeit über das Spätwerk Ludwig Wittgensteins ab. Ein kurzes Zitat Wittgensteins wurde später das Material für sein Stück Proverb (1995).Eine weitere philosophische Laufbahn schlug er jedoch nicht ein, er sah sich als Komponist. Besonders die Musik John Coltranes mit ihren langen Improvisationen über sehr wenige Akkorde faszinierte ihn. Reich nahm 1957-58 privaten Unterricht bei dem Jazz-Komponisten und Pianisten Hall Overton und wurde mit 21 Jahren an der New Yorker Juilliard School im Fach Komposition angenommen. Dort studierte er bei Vincent Persichetti und William Bergsma. Zu seinen Mitschülern gehörte auch der Komponist Philip Glass. Reich fühlte sich jedoch in dem recht akademischen Umfeld nicht besonders wohl. Zu seinem Unbehagen trug bei, dass sein Instrument, das Schlagzeug, nicht als vollwertiges Instrument anerkannt wurde. Außerdem hatte er ein gespanntes Verhältnis zu seinem Vater, der von den Plänen seines Sohnes nicht begeistert war.1961 heiratete Reich seine erste Frau, Joyce Barkett, und zog mit ihr nach Kalifornien. Er studierte am Mills College in Oakland weiterhin Komposition, unter anderem bei Darius Milhaud und Luciano Berio, und machte dort die Bekanntschaft mit dem Kommilitonen Phil Lesh, den späteren Bassisten der Grateful Dead. 1962 las er das Buch von Arthur Morris Jones über afrikanische Trommelmusik und begann neben dem Studium am San Francisco Tape Music Center zu arbeiten, einer künstlerischen Einrichtung, die sich mit Tonbandmusik beschäftigt. Er bemängelte die Unfreiheit in der Ausbildung, in der im Wesentlichen Aleatorik und Serialismus propagiert wurde, und verbrachte nachts viel Zeit mit Jazz. Im nächsten Jahr wurde sein Sohn Michael geboren, und er trennte sich von Joyce Barkett. Außerdem schloss er sein Studium am Mills College mit dem Master of Arts ab.Wenig später zog er wieder nach New York, wo er 1966 das Ensemble „Steve Reich and Musicians“ gründete sowie in anderen Ensembles für Neue Musik mitspielte und Stücke für diese komponierte. Leben konnte er davon alleine jedoch nicht, 1969-71 arbeitete er an der New School for Social Research in New York, unterbrochen von einem Aufenthalt in Accra, Ghana, wo er 1970 an der Universität von Ghana für fünf Wochen Percussion-Unterricht bei Gideon Alorworye nahm.In Europa waren die Arbeitsbedingungen und vor allem die Verdienstmöglichkeiten besser, weswegen er 1972 zusammen mit der Choreografin Laura Dean eine erste Europatournee unternahm und als Stipensiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes auch Berlin besuchte. In den darauf folgenden zwei Jahren nahm er an Kursen zu balinesischer Gamelanmusik teil. 1976, im Alter von 40 Jahren, heiratete er seine heutige Frau, die Videokünstlerin Beryl Korot, mit der er den Sohn Ezra bekam. Er entdeckte seine jüdische Tradition und besuchte Israel 1977.Seit Mitte der 1970er Jahre ist Steve Reich international einem breiten Publikum bekannt und erfolgreich. Er lebt immer noch in New York City, unternimmt jedoch ausgedehnte Tourneen mit seinem Ensemble.Die Paul-Sacher-Stiftung hat mit Steve Reich am 3. Dezember 2008 eine Vereinbarung zur Übernahme seines Musik-Archivs getroffen. Es steht der Forschung im Archiv der Stiftung in Basel zur Verfügung.Um 1958 begann Reichs aktive Schaffenszeit: Er beschäftigte sich mit elektronischer Musik und experimentierte eigenständig. Im Sommer 1970 studierte er Ewe-Trommelmusik am Institute for African Studies an der Universität von Ghana in Accra.Angeregt durch Trommelstudien – unter anderem in Afrika – begann er, in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre kurze Tonfragmente (heute würde man „Samples“ sagen) aneinanderzureihen und deren Phasen zu verschieben. Reich verwendete dazu mehrere Tonbandmaschinen (Wollensa(c)k tape recorders). Dies ist in seinen Frühwerken, It’s Gonna Rain, Melodica und Come Out zu hören.Diesen Werken folgten Werke für Klavier und elektrische Orgel (Four Organs, Piano Phase).In den Folgejahren wandte er diese Techniken (s. Phasing) auch in Vokal und Orchesterwerken an. Populär wurde Reichs Typing music, ein Stück aus seinem Werk The Cave.2006 wurde er mit dem Praemium Imperiale(„Nobelpreis der Künste“) in der Sparte Musik ausgezeichnet. Am 21. Mai 2007 wurde ihm in Stockholm für „seine einzigartige Fähigkeit, mit Kanon-Techniken und minimalen Veränderungen von Klangmustern ein komplettes Universum von beschwörender Musik zu schaffen“ der Polar-Musikpreis des Jahres 2007 zuerkannt. Im gleichen Jahr wählte man ihn in die American Academy of Arts and Sciences. Mit It’s Gonna Rain wurde er in die legendäre Wireliste The Wire’s „100 Records That Set The World On Fire (While No One Was Listening)“  aufgenommen.Am 23. März 2009 erhielt Reich für sein Werk Double Sextet den Pulitzer-Preis.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.stevereich.com/

 

3.10. Irene SALEMKA wird 85

Sie begann das Gesangstudium bei Ernesto Bardini und Hermann Geiger-Torel in Toronto. 1955 trat sie erstmals auf der Bühne auf, und zwar sang sie an der Oper von Montreal die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod. Weitere Studien bei Hans Löwlein in Frankfurt a.M. Ihre großen Erfolge kamen mit ihrem Auftreten an deutschsprachigen Bühnen zustande. 1956-57 war sie am Stadttheater von Basel verpflichtet, 1957-64 gehörte sie dem Opernhaus von Frankfurt a.M. an und trat als Gast an den Staatsopern von Stuttgart und München, an den Opernhäusern von Köln, Essen, Hannover und Wuppertal auf. Sie gastierte an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Covent Garden Oper London (u.a. 1961 in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), an der Wiener Volksoper, in Washington, New Orleans und beim Edinburgh Festival (1961 als Helena in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten anlässlich eines Gastspiels der Londoner Covent Garden Oper). Im englischen Fernsehen BBC erschien sie als Marguerite in Gounods »Faust«. Sie sang auf der Bühne Partien aus dem lyrischen wie dem Koloraturfach, im Konzertsaal ebenfalls eine Vielfalt von Vokalwerken. Sie trat auch in musikalischen Tonfilmen auf; so sang sie in dem Film »Die lustige Witwe« die Hanna Glawari als Partnerin von Johannes Heesters.

Schallplatten: Donna Elvira in einem »Don Giovanni«-Querschnitt bei DGG.

 

4.10. Linda PLECH wird 65

Bildergebnis für linda plech

Sie wurde zuerst als Mezzosopranistin ausgebildet und trat bereits während ihres Studiums in Wien (u.a. bei Hilde Zadek und Elisabeth Höngen) an der dortigen Volksoper in kleineren Partien auf (u.a. 1973 in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill). Sie setzte ihr Studium am Salzburger Mozarteum fort und war 1976-77 am Theater von Klagenfurt engagiert; 1978 sang sie bei den Operetten-Festspielen in Bad Ischl, nahm dann aber nochmals ihr Gesangstudium auf. 1980-84 war sie, immer noch als Mezzosopran, am Staatstheater von Oldenburg verpflichtet, schulte dann aber auf das Sopranfach um. 1985-86 gehörte sie als Sopranistin dem Pfalztheater Kaiserslautern an, seitdem Mitglied der Staatsoper Hamburg. 1987 war sie in Hamburg als Donna Anna im »Don Giovanni«, 1988 als Elisabetta in Verdis »Don Carlos« besonders erfolgreich. 1988-91 gastierte sie in insgesamt fünf Vorstellungen als Desdemona in Verdis »Otello«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Senta in »Der fliegende Holländer« an der Wiener Staatsoper. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel gastierte sie 1987, am Opernhaus von Köln 1989 als Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek. Bei den Bregenzer Festspielen gastierte sie 1988 als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und 1989-90als Senta. 1988 war sie als Gast am Stadttheater von Basel zu hören, 1989 in Antwerpen als Ariadne auf Naxos von R. Strauss. 1990 sang sie an der Hamburger Staatsoper die Elisabeth im »Tannhäuser«, 1990 am Teatro Liceu Barcelona und 1991 am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Jenufa, 1991 am Grand Théâtre Genf die Senta, 1992 in Hamburg die Freia im »Rheingold« und die Sieglinde in der »Walküre«, in Barcelona die Elisabeth im »Tannhäuser«, am Opernhaus von Leipzig die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. Am Staatstheater Wiesbaden sang sie 1995 die Elektra. Bis 1995 war sie an der Staatsoper Hamburg, in der Spielzeit 1995-96 am Staatstheater Wiesabden engagiert. 1993-95 bestand ein Gastvertrag mit dem Opernhaus Leipzig. Von ihren Bühnenpartien seien noch die die Leonore im »Troubadour« (Deutsche Oper Berlin, 1989) und die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« nachgetragen.

Schallplatten: Capriccio (»Turandot« von Busoni).

4.10. Florian CERNY (Bariton) wird 70

Der am 04. Oktober 1946 in Bayern gebürtige Sänger ist der Sohn des Ornithologie Kommunikationsforschers, Dirigent und Komponisten, Uni.(Prag) Prof. Dr. Waldemar Cerny (desig. General-Musik-Direktor des Landestheaters Linz); seine Mutter, Gabriele-Gisela, Luise Gräfin Szekely, war Sängerin und Konzertpianistin. 1967 folgte er seinen Eltern nach Australien, die dort Theater-verträge hatten, und begann das Studium der Rechtswissenschaften.

1971 entschloss er sich zudem zur Schauspielausbildung. Sehr bald aber fühlte er sich von der Tradition seiner Familie (Juristen, Bühnen Künstler seit 1799) überwältigt, und ließ, nach gewonnen Gesangswettbewerben (noch ohne Gesangsunterricht) 1973-1976 an der University of Sydney State Conservatorium im Rahmen der Opernschule seine Stimme ausbilden (1. Pädagogin war Marjorie Walker; später Uni. Prof. Valerie Collins-Varga). Gleichzeitig nahm er den Unterricht im Klavierspiel wieder auf, und gab Konzert- und Liederdarbietungen landesweit. Auch konnte er bereits früh mit einigen Rollen wzB. u.a.: scenes from Opera als Papageno, oder Partien in ‚l’infant et les sorteleges‘ von Maurice Ravel an der Australian Opera Sydney unter der Leitung von Maestro Georg Tintner auftreten, mit Patronage von Dame Joan Sutherland. Den privaten Schauspielunterricht führte er, gleichwohl zum Kurs der Akademie, fort. Im Jahr 1973 ehelichte er eine Juristin mit Friedensgericht in Sydney. Eine mehrwöchige Cruise in die ‚Südsee‘ brachte ihm unschätzbare Erfahrung völlig anderer Art ein, mit ‚evergreen floor shows‘!, als Beendigung der ersten Phase seiner künstlerischen Ausbildung zum Opernsänger.

1976-1977 vervollständigte Cerny seine Studien in Wien und München resp. bei Kammersängerin Hilde Zadek und Kammersänger Hans Hotter (ihn bewundernd verehrte er schon als Schüler seit den prägenden Erlebnissen in Bayreuth mit Vorstellungen 1956/7/8) und ging dann für eine Spielzeit 1978 an die Israel National Opera Tel Aviv für seinen 1. Solovertrag. Hier übernahm er etliche Rollen, bspw: Germont, Nabucco, Escamillo, Sharpless, Tonio sowie Silvio und Alfio. Eine landesweite Tournee als Solist in ‚De Profundis‘ von M.-R. de LaLande mit dem Jerusalem Symphony Orchestra mit Aufnahmen am Kol Israel-Rundfunk und Volksliedern (in hebräischer Sprache) unter Gary Bertini, rundeten diesen Vertrag im herrlichen Israel ab.
1980 (-1983 ) wurde Cerny von Staatsintendant Horst Fechner an das Schleswig-Holsteinische Staatstheater Kiel als Charakter- und Heldenbariton engagiert. Hier komplettierte er seine Aufbauphase, zB. mit Faninal aus ‚Der Rosenkavalier’‚ Enrico aus ‘Lucia di Lammermoor‘; Titelpartien ‚Fürst Igor‘, ‚Don Giovanni‘, ‚Der Fliegende Holländer‘; Kothner aus ‚Die Meistersinger von Nürnberg‘ mit Karl Ridderbusch; Posa, Renato, Krushina aus ‚Die verkaufte Braut‘, Förster in ‚Das schlaue Füchslein‘, u.A.. Eine rege Gastspieltätigkeit begleitete dieses 2. Solo Engagement in Europa, um nur die Nationale Reis Opera Enschede mit Titelpartie ‚Holländer‘ in Holland zu nennen. Sein konzertanter Nabucco in Hamburg erzeugte grosses Presseecho; oder Kothner, inszeniert bei Staatsintendant Hans-Peter Lehmann von der Staatsoper Hannover, nur kurz genannt.

1984 ereilte ihn ein Ruf an das Sheldonian Theatre at the University of Oxford (ab 1985 enrol. for Phil.) wo er den Stadtkommandanten sang in Richard Strauss‘ ‚Friedenstag‘, in der 1. Wiederaufführung mit BBC Radiobroadcast, nach der einzigen mit Hans Hotter in London. Als Holländer wurde er von Staatsintendant Peter Beilharz an die Hessische Staatsoper Wiesbaden geholt; des Gleichen, generiert durch General-Musik-Direktor Pinchas Steinberg an die Bremische Staatsoper; dort verpflichtete ihn Staatsintendant Tobias Richter für seine ‚Palestrina‘ Inszenierung als Graf Luna, mit europaweiter Würdigung, insb. an der Opera national de Montpellier. Gleichen Jahres sang er die Titelpartie aus ‚Figaro‘ an der English National Opera London und landesweit (in englischer Sprache), dirigiert von David Lloyd Jones neben Diana Montague in der Regie von Steven Pimlott. In Genf sang er die Partie des Biterolf in ‚Tannhäuser‘ mit Rene Kollo, Elisabeth Connell, Wolfgang Schöne mit Leitung des Orchestre Suisse Romande von Horst Stein.

Januar 1985 engagierte ihn Staatsintendant und General-Musik-Direktor Wolfgang Sawallisch an die Bayerische Staatsoper München für zwei Festver-träge bis 1991. Der 2. Vertrag, 1988-1991, wurde auf Cerny‘s Ersuchen in Gastverträge umgewandelt. Hier konnte man ihn erleben, um Weniges und nur Wenige zu erwähnen: als Dapertutto und Dr. Miracle mit Wolfgang Brendel (u.v.A.) in Otto Schenk’s Regie von ‚Hoffmann’s Erzählungen‘, am Pult: Giuseppe Patanee; Prevotee in ‚Cardillac‘ mit Donald McIntyre; Shaunard und Colline aus ‚La Boheme‘ mit Leitung Julius Rudel; im Nikolaus Lehnhoff ‚Ring des Nibelungen‘ als Donner mit James Morris, Robert Hale, Kurt Moll, Hanna Schwarz; Graf Luna aus ‚Il Trovatore‘ neben Mirella Freni mit Regie Götz Friedrich; Paolo in ‚Boccanegra‘ mit Piero Cappuccilli; Kalif in ‚Barbier von Bagdad‘; de Bretigni in ‚Massenet’s ‚Manon‘ mit Editha Gruberova, in der Regie von Jean-Piere Ponnelle; Faninal in ‚Der Rosenkavalier‘ mit Barbara Bonney, Brigitte Fassbänder, Gwenith Jones, Kurt Moll, Leitung hatte Wolfgang Sawallisch; Sprecher in ‚Die Zauberflöte‘ mit Kurt Moll und Lucia Popp; ‚Salome‘ in der Regie von August Everding mit Hildegard Behrens; im Richard Strauss-Zyklus, geleitet von Wolfgang Sawallisch, etliche Partien, vornehmlich Graf Dominique in ‚Arabella‘ von Richard Strauss mit Lucia Popp.


Florian Cerny. Foto: privat

Wärend dieser Zeit, Gastverträge: Auswahlbeispiele:
Faninal, Grand Opera Paris; Staatsoper Hamburg, Donner mit Gerd Albrecht am Pult; als de Bretigny Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, ebenso Aalto Theater Oper Essen; Kothner an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover mit Hermann Prey und Siegfried Jerusalem; den Holländer an der Hessischen Staatsoper Wiesbaden; Faninal Deutsche Staatsoper Berlin, Dirigat: Daniel Baremboim; La Scala di Milano als Prevotee mit Waltraut Meier und Donald McIntyre, Nämliches am Maggio Musicale Firenze; Maestro Riccardo Chailly berief Florian Cerny ans Teatro Communale Bologna als Donner; Stadttheater Oper Bern als Faninal mit Edith Mathis; Stadttheater Oper Basel als König Thoas aus ‚Iphigenie en Tauride‘, musikalische Leitung Michael Boder und Achim Freyer Regie; London als Tonio und Alfio dirigiert von David Lloyd Jones; in ‚Parsifal‘ als Amfortas im Aalto Theater Oper Essen, dirigiert von Stephan Soltesz.
1992 in ‚Elektra‘ als Orest an der Victorian State Opera Melbourne mit Ivonne Minton und Marilyn Zschau, Regie hatte Hugh Beresford, musikalische Leitung Peter Robinson, ebenso The Adelaide Festival; gleichen Jahres sang er an der Oper Leipzig seinen ersten Telramund in ‚Lohengrin‘ mit dem Gewandhaus-Orchester, am Pult Jiri Kout; 1994 an der Philharmonie Braunschweig, Mahler’s ‚8te Symphony‘ mit Dirigat Philippe Augin. 1995 holte ihn, nun in Ihrer Funktion als Staatsintendantin, Ex-Kollegin Brigitte Fassbänder an das Niedersächsische Staatstheater Braunschweig, den Wotan und Jochanaan zu singen. An der Australian Opera Sydney 1996, seinem Ursprungstheater, sang Cerny in ‚Fidelio‘ den Pizarro mit dem: „zweifellos spektakulärsten Applaus in der Geschichte dieses Theaters“!; Rundfunkaufnahmen mit dem Berliner Symphonie-Orchester und Konzert mit Rudi Stephan’s ‚Die ersten Menschen‘ als Kain im Schinkelkonzerthaus am Gendarmenmarkt mit Dirigat von Karl-Anton Rickenbacher, neben Siegmund Nimsgern, der: „die Ursprungsbesetzung Hans Sotin’s weit mehr als nur ausglich“!, hatte sehr grosse Resonance. 1999 kam er einer Einladung nach: an den Richard Strauss-Tagen Garmisch-Partenkirchen unter der Schirmherrschaft von Brigitte Fassbänder, für den Bariton Part in Strauss‘ ‚Bürger als Edelmann‘ teilzunehmen, neben Sir Peter Ustinov als Sprecher, mit nachfolgenden Aufnahmen des Bayerischen Rundfunks, die Leitung hatte: Karl-Anton Rickenbacher. 2000 sang er den Johann in ‚Levin’s Mühle‘ von Generalintendant und Komponist Udo Zimmermann an der Oper Leipzig. Den Ruf durch Staatsintendant Gerd Uecker an die Sächsische Staatsoper Dresden Semperoper folgte er gerne, die Titelpartei im ‚Holländer‘ zu übernehmen, Regie: Wolfgang Wagner. 2001 nahm Florian Cerny die ehrenvolle Einladung an, anlässlich der Feier ‘50 Jahre Bundesverfassungsgericht Karlsruher Republik‘, den Telramund in John Dew’s spektakulärer Inszenierung des ‚Lohengrin‘ an der Badischen Staatsoper Karlsruhe zu singen.
2002 berief ihn Geoffrey Tate an das Teatro San Carlo Napoli für den Dorfältesten in ‚Königskinder‘ von E. Humperdinck mit Olaf Bär und Juliane Banse.

Abspann:
Ein Angebot aus Sardinien, schlussendlich, musste Cerny aus gesundheitlichem Grund ablehnen, und beendete seine Laufbahn als Sänger.

Heute lebt er am Starnberger See bei München, New York, Sydney und widmet sich der Kunstförderung verschiedener Sparten.

Sprachkenntnisse: English, Französisch, Italienisch, u.A..

Sport, Hobbies, Interessen:
zu erwähnen ist, war : Konzentrationsübung Karate (Kuro-Obi ’schw. Gurt‘), Bergsteigen (Grad 1-2) , Körperkultur, Tanzen, Barracudafishing, Autorennfahren. //
ist : Bergwandern, Körperkultur, Lesen, Schreiben (Theaterstücke, wzB Sozialkritik), Natur-/ Tierfilme, Geschichte / Archeologie (insb Museen, hist. sites); Konzert: Kammer-/ Chormusik/ Greg. Choral, Theaterbesuch (insb Taschentheater); Architektur (Ethik), Skulptieren (Holz/Beton), Malen; Quantenphysik (Gottesbeweis!, i.Ü.).

Florian Cerny genoss die grosse Ehre mit namhaftesten Persönlichkeiten gearbeitet haben zu dürfen:
Dirigenten-Regisseure: Auswahl:
Sawallisch, Baremboim, Ponnelle, Gönnenwein, Janovski, Plasson, Cleobury, Lehnhoff, Rudel, Prick, Patanee, Schenk, Friedrich, Everding, Chailly, Janson, Stein, Richter, Wagner, Schenk,Tate, G. Albrecht, M. Albrecht, Kout, Dew, Minkovski, Rickenbacher, D.L. Jones, Bertini, Steinberg, Tintner, Singer, u. s. v.A.

Kollegen: Auswahl:
Bonney, Fassbänder, Freni, Chiaurov, McIntyre, Cappuccilli, Araiza, Gruberova, Popp, Mathis, Moll, Bonney, Varady, Brendel, Prey, Jones, Ridderbusch, Baltsa, Kollo, Weikl, Jerusalem, Behrens, Connell, Nimsgern, Meier, Studer, Shicoff, Aragall, Morris, Hale, u. sehr v.A..

Opernhäuser: Auswahl:
München, Hamburg, Dresden, London, Berlin, Mailand, Florenz, Neapel, Sydney, Melbourne, Tel Aviv, Jerusalem, Stuttgart, Düsseldorf, Hannover, Leipzig, Paris, Prag, Barcelona, Bern, Montpellier, Bologna, u.A..

Theateragenturen: Auswahl:
Dr Raab & Dr Böhm Wien, Jon Holender Wien, Opera Vladarski Wien, Dr Germinal Hilbert München, Balmer & Dixon Zürich, Dietsch Artists Mgt New York, Peformers Mgt Melbourne, Music International Neil Dalrymple London, Agentur Wolfgang Stoll München, Theateragentur Friedrich Paasch Düsseldorf, Austro Concert Wien, Caecilia TheaterAgent Köln, Agentur Dietrich-Eberhard Gross Frankfurt, Kulturmanagement Peter Seifert Hannover, u.A..

Discography: Auswahl:

Richard Strauss: ‘Rosenkavalier‘ : Faninal (Grand Opera de Paris, EMI CD, Vid.)
Richard Strauss: ’Rosenkavalier’: Faninal (Gewandhaus Orch. Oper Leipzig, Vid.)
Richard Strauss: ’Rosenkavalier’:Faninal (Bayer. Staatsoper München, Vid.)
Richard Strauss: ‘Friedenstag‘: Stadtkommandant (Bayer.Staatsop.Mü EMI CD)
Richard Strauss: ‘Bürger als Edelmann‘ (Bayr. Rundfunk, Koch-Schwann CD)
Richard Strauss: ‘Elektra‘ : Orest (Victorian State Opera Melbourne, Vid.)
Richard Wagner: ’Holländer’ : Holländer (Hessi. Staatsoper Wiesbaden, Vid.) Richard Wagner: ‘Holländer‘ : Holländer (Staatsoper Bremen, Vid.)
Richard Wagner : ‘Lohengrin‘ :Telramund (GewandhausOrch.Oper Leipzig, Vid.)
Richard Wagner: ‘Lohengrin‘ : Telramund (Czeski Statni Opera Praha, Vid.) Richard Wagner: ‚Lohengrin‘ : Telramund (Badische Staatsoper Karlsruhe, Vid.)
Richard Wagner: ‘Rheingold‘ : Donner (Bayerische Staatsoper,Mü EMI CD, Vid.)
Jule Massenet : ‘Manon‘ :de Bretigny (Bayerische Staatsoper, Mü EMI CD, Vid.)
Rudi Stephan: ‘Die ersten Menschen‘: Kain (Radio Symph.Orch. RSO Berlin, cpo, CD)
E. Humperdinck: ‘Königskinder‘ : Dorfältester (Teatro San Carlo Napoli, CD, Vid.)
U. Zimmermann: ‘Levin’s Mühle‘: Müller Johann (Gew. Orch. Oper Leipzig, Vid.)

 

4.10. Robert WILSON wird 75

Er gehört zu den weltweit führenden Theatermachern und Bildenden Künstlern. Seine Arbeiten für die Bühne vereinen auf unkonventionelle Weise eine breite Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen – von Tanz, Bewegung, Licht und Skulptur bis hin zu Musik und Text. Seine Bilder sind von ästhetischer Durchschlagskraft und hoher Emotionalität. Nach Studien an der Universität Texas und am Pratt Institute in Brooklyn gründete Robert Wilson Mitte der 1960er Jahre das Performance-Kollektiv „The Byrd Hoffman School of Byrds“ mit Sitz in New York und entwickelte seine ersten charakteristischen Arbeiten, darunter Deafman Glance (1970) und A Letter for Queen Victoria (1974‐1975). Mit Philip Glass schrieb er die wegweisende Oper Einstein on the Beach (1976).Zu Wilsons künstlerischen Partnern zählen Schriftsteller und Musiker wie Heiner Müller, Tom Waits, Herbert Grönemeyer, Susan Sontag, Laurie Anderson, William Burroughs, Lou Reed und Jessye Norman. Auch klassische Werke wie Becketts Krapp’s Last Tape, Puccinis Madama Butterfly, Debussys Pelléas et Mélisande, Brecht/Weills Dreigroschenoper, Goethes Faust, Jean de la Fontaines Fabeln oder Homers Odyssee brachte er in prägenden Inszenierungen auf die Bühne.Robert Wilsons Zeichnungen, Gemälde  und Skulpturen wurden international in Hunderten von Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Arbeiten finden sich in privaten Sammlungen und Museen weltweit. Er wurde mit zahlreichen Preisen für seine herausragenden Leistungen geehrt, darunter eine Pulitzer-Preis-Nominierung, zwei Premio Ubu Awards, einen Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig und einen Olivier Award. Wilson wurde ebenso in die American Academy of Arts and Letters wie in die Deutsche Akademie der Künste aufgenommen. Frankreich ernannte ihn zum Commandeur de l’Ordre des Arts et Lettres (2003) und Officier de la Légion d’Honneur (2014). Deutschland verlieh ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie die Goethe-Medaille (2014).Robert Wilson ist der Gründer und Künstlerische Leiter des Watermill Centers, einem Laboratorium der Künste in Water Mill, New York.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.robertwilson.com/

 

5.10. Oleg CAETANI wird 60

Der Sohn des Dirigenten Igor Markevitch betrachtet Nadia Boulanger als die treibende Kraft seiner Karriere. Sie entdeckte sein Talent, führte ihn zur Musik und vermittelte ihm eine an die Ideen des französischen Humanisten Michel de Montaigne angelehnte philosophische Haltung zum Leben. Am Konservatorium Santa Cecilia in Rom besuchte Caetani Franco Ferraras Dirigierkurse und studierte Komposition bei Irma Ravinale. Mit 17 gab er sein Theaterdebüt mit einer Produktion von Monteverdis Il combattimento di Tancredi e Clorinda und anderen Madrigalen, die er selbst eingerichtet hatte. Nach dem Studium sämtlicher Schostakowitsch-Sinfonien bei Kirill Kondrashin am Moskauer Konservatorium legte er mit einem Dirigat von Schostakowitschs Fünfter sein Examen bei Ilya Mussin am St. Petersburger Konservatorium mit Bestnote ab. Aus dem RAI Turin Wettbewerb und dem Karajan Wettbewerb in Berlin ging Oleg Caetani als Sieger hervor und begann seine Karriere an der Berliner Staatsoper „Unter den Linden” als Korrepetitor und Assistent von Otmar Suitner. In dieser Zeit an einer großen deutschen Oper, wo er die Werke von Wagner und Strauss intensiv kennen lernte, erhielt er für sein Repertoire entscheidende Anregungen. Die Beschäftigung mit den großen Werken des Musiktheaters von Verdi, Mussorsky und Wagner (inkl. mehrerer Ring-Produktionen) hat auch Oleg Caetanis Herangehensweise an die großen symphonischen Werke des 20. Jahrhunderts (insbesondere Bartók, die 2. Wiener Schule und den Französischen Impressionismus) stark beeinflusst. Die erste Oper, die Caetani 1981 im Alter von 24 Jahren dirigierte, war Tschaikowskys Eugen Onegin nach seinem Examen am Petersburger Konservatorium. Seitdem spielt Tschaikowsky eine wichtige Rolle in Caetanis Repertoire. Er dirigierte Neuinszenierungen von Jeanne d’Arc in Straßburg – 1998 die erste Aufführung dieser Oper in Frankreich überhaupt – Pique Dame in der Inszenierung von Johannes Schaaf in Stuttgart und Der Nussknacker des Schweizer Architekten und Regisseurs Mario Botta in Zürich. 2008 spielte Caetani sämtliche Tschaikowsky-Sinfonien sowie die Manfred-Sinfonie ein. 1983 dirigierte Caetani mit Georges Enescus Oedipe seine erste professionelle Opernaufführung. Seither führt er weltweit in seinen Konzerten die wundervolle Musik des rumänischen Komponisten auf. In Anerkennung seiner Verdienste um die Enescu-Pflege auf der ganzen Welt wurde Caetani nach der Aufführung des Oedipe zur Eröffnung der Enescu-Festspiele 2009 der „Legion of honour” der Rumänischen Republik verliehen. Caetani hat sich außerdem der Aufführung und Aufnahme anderer weniger bekannter Komponisten gewidmet, wie z.B. Mossolov, Pizzetti, Gerhard u.a. Seine Aufnahmen von Alexandre Tansmans Symphonien bei Chandos haben drei „Diapason d’Or” gewonnen.Seit seiner Studienzeit nimmt die Musik Schostakowitschs eine zentrale Rolle in Caetanis Repertoire ein. Er übertrug das Libretto der Oper Die Nase für seine Produktion 1991 in Frankfurt ins Deutsche, dirigierte 2007 die italienische Uraufführung der Operette Moscow Cheriomushki sowie viele Erstaufführungen von Schostakowitsch-Sinfonien auf der ganzen Welt. Außerdem spielte er mit dem Orchestra Sinfonica Giuseppe Verdi Mailand die erste italienische Gesamtaufnahme der Schostakowitsch-Sinfonien ein, die mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde: 10/10 von Classical Today in den USA, ffff Télérama in Frankreich und Record Geijutsu in Japan. Seit 1999 pflegt Caetani eine besonders enge Zusammenarbeit mit dem Verdi Orchester Mailand, mit dem er auch Tourneen durch Südamerika (2003) and Spanien (2009) unternahm. Im April 2008 dirigierte er das Orchester in einem vom italienischen Staatspräsidenten zu Ehren von Papst Benedikt XVI. veranstalteten Konzert im Vatikan, das live von Eurovision TV übertragen wurde. 2001 debütierte Oleg Caetani mit Turandot an der Mailänder Scala und dirigierte dort 2005 Verdis Otello. Mit Don Pasquale eröffnete er die Saison 2001 am Maggio Musicale Florenz. In letzter Zeit dirigierte er u.a. Ralph Vaughan Williams‘ Sir John In Love und Mussorgskys Chowanschtschinaan der English National Opera, Der Fliegende Holländer am Teatro dell’Opera Rom und L’enfant et les sortilèges am Théâtre des Champs-Élysées in Paris usw. Im März 2010 hat er in Köln mit großem Erfolg die NeuinszenierungLa voix humaine /Herzog Blaubarts Burg und im April die Wiederaufnahme von Verdis Don Carlos dirigiert. Er steht regelmäßig am Pult der Staatskapelle Dresden, der Münchner Philharmoniker, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, des Gewandhausorchesters Leipzig, der Wiener Symphoniker (mit denen er Poliuto von Donizetti für EMI-CBS eingespielt hat), des Orchestre National de Radio France, des RAI National Symphonic Orchestra, der l’Accademia di Santa Cecilia, des Yomiuri Orchestra u.a.In Berlin, London (ENO) und Tokyo wird er Madama Butterfly dirigieren sowie zahlreiche Konzerte mit Orchestern wie dem Frankfurter Museumsorchester, dem Giuseppe Verdi Orchester Mailand, dem Sydney Symphony Orchestra, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Tschaikowsky Symphony Orchestra Moskau, dem Metropolitan Orchestra Tokyo und dem spanischen Nationalorchester geben.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.olegcaetani.com/

 

5.10. Penelope CHALMERS wird 70

Penelope CHALMERS

Sie studierte an der Bristol University und kam dann in England zu einer Bühnen- wie zu einer Konzertkarriere von Bedeutung. Sie sang u.a. 1987 in Edinburgh die Rezia im »Oberon« von Weber, 1990 bei der Regency Opera die Titelrolle in Puccinis »Turandot«, 1991 die Leonore im »Troubadour«. 1990 hörte man sie beim Batignano Festival in »King Priam« von M. Tippett, 1991 beim Buxton Festival als Lady Billows in »Albert Herring« von Benjamin Britten. An der University College Opera sang sie die Titelpartie in der englischen Erstaufführung der Oper »Die Loreley« von Max Bruch, bei der Pavilion Opera die Fiordiligi in »Così fan tutte«. In London hörte man sie zuerst in den Promenade Concerts in »Rio Grande« von Lambert. Dort trat sie an der Covent Garden Oper als Helmwige und als Ortlinde in der »Walküre« auf, am Grand Théâtre Genf als Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss (1992), am Stadttheater von Hagen (Westfalen) als Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek. In der Saison 1991-92 gastierte sie bei der Gesellschaft Opera 80 als Donna Anna im »Don Giovanni« und als Lady Billows, an der English National Opera London 1993 als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, an der Scottish Opera Glasgow als Salome von R. Strauss. 1993 wirkte sie im englischen Fernsehen BBC als Primadonna in »Rouge et Noir« von Stendhal mit.

 

5.10. Robert GOODLOE wird 80

Er studierte am Simpson College in Indianapolis (Iowa) und erhielt eine Anstellung für Öffentlichkeitsarbeit an diesem Institut. Er ließ dann jedoch seine Stimme ausbilden und war Schüler der Pädagogen Harvey Brown, Robert Larsen und Armen Boyajian. 1963 kam es zu seinem Bühnendebüt in Des Moines (Iowa) als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«. 1964 gewann er den von der Metropolitan Oper New York ausgeschriebenen Gesangwettbewerb und konnte darauf in der Spielzeit 1964-65 an diesem Haus debütieren (als einer der Philister in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns). Es schlossen sich Verpflichtungen an weiteren Opernhäusern in den USA an, so trat er in Baltimore, Hartford, Philadelphia und San Francisco (1969 als Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod), vor allem aber an der Metropolitan Oper auf, wo er 1964-82, also in 18 Spielzeiten, 49 verschiedene kleinere und mittlere, manchmal aber auch große Partien in insgesamt 984 Vorstellungen zum Vortrag brachte, darunter Baron Douphol in »La Traviata«, Biterolf in »Tannhäuser«, Sharpless in »Madame Butterfly«, Graf Dominik in »Arabella«, Moralès in »Carmen«, Eisenstein in der »Fledermaus«, Enrico in »Lucia di Lammermoor«, Ping in Puccinis »Turandot«, Marcello und Schaunard in »La Bohème«, Paolo in »Simon Boccanegra«, Silvano in Verdis »Un ballo in maschera« und Silvio im »Bajazzo«. Am 16.9.1966 wirkte er hier anlässlich der Eröffnung des neuen Opernhauses in der Uraufführung der Oper »Antony and Cleopatra« von S. Barber in der Rolle des Tidias mit. 1982 gab er als Yamadori in »Madame Butterfly« seine Abschiedsvorstellung. Weitere Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Titelheld in »Gianni Schicchi«, der Scarpia in »Tosca«, der Michele in Puccinis »Il Tabarro« und der Germont sr. in »La Traviata«. Neben seinem Wirken auf der Bühne ist er auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.

Schallplatten: Mitschnitte von Aufführungen aus der Metropolitan Oper New York.

 

6.10. Inge UIBEL wird 75

Sie war an der Musikhochschule Berlin hauptsächlich Schülerin von Altendorf. Bühnendebüt 1970 am Schlosstheater Potsdam in »Pimpinone« von Telemann. 1970-72 wirkte sie in Potsdam und war seither gastierend tätig. Dabei konnte man sie regelmäßig an den Staatsopern von Berlin und Dresden wie auch an der Komischen Oper Berlin hören. Weitere Gastspiele führten die Künstlerin an die Opernhäuser von Leipzig und Halle (Saale), an die Theater von Rostock und Neustrelitz. Sie trat in einem weitläufigen Repertoire auf, das lyrisch-dramatische wie Koloratur-Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur enthielt und besondere Höhepunkte im Mozart-Repertoire aufzuweisen hatte. Dazu war sie eine Konzert- und Oratoriensolistin, die auch auf diesen Gebieten ein weites Betätigungsfeld fand.

 

7.10. István RÓKA wird 75

 Er war zuerst Mitglied des Ungarischen Volkschores, mit dem er große Reisen unternahm und als dessen Tenor-Solist er auftrat. Nach weiteren Studien bei Frau Zsuzsa Szentendrey und bei Frau Maria Ersek in Budapest debütierte er 1971 an der Nationaloper Budapest als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss. Seitdem blieb er für viele Jahre Mitglied dieses Opernhauses, an dem er u.a. Partien wie den Edgardo in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, den Rodolfo in »La Bohème« von Puccini, den Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und den Prinzen in Prokofieffs »Liebe zu den drei Orangen« sang. Auch im Konzertsaal konnte er sich auszeichnen.

Schallplatten: Hungaroton.

 

7.10. Charles DUTOIT wird 80

Er erhielt in den Konservatorien von Lausanne und Genf eine umfassende musikalische Ausbildung in den Fächern Violine, Viola, Klavier, Schlagzeug, Komposition, Instrumentation, Theorie und Dirigieren. Hernach vervollständigte er seine Ausbildung in Siena bei Alceo Galliera und in Tanglewood (Massachusetts) bei Charles Münch. Ab 1953 leitete er verschiedene Chöre und Amateurorchester. Dann lud ihn Herbert von Karajan nach Wien ein, um an der Wiener Staatsoper die Premiere von Manuel de Fallas BallettEl sombrero de tres picos zu dirigieren, was ihn ins internationale Rampenlicht rückte. 1964 wurde er zum Vize- und 1967 zum Chefdirigenten des Berner Symphonie-Orchesters ernannt, das er bis 1973 leitete. 1967-70 war er auch Dirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich (neben Rudolf Kempe). 1973-75 leitete er das Nationalorchester von Mexiko, und 1975-78 jenes von Göteborg. 1977 wurde Dutoit zum Musikdirektor des Symphonieorchesters von Montreal ernannt, eine Position, die er bis 2002 bekleidete. Unter seiner Leitung wurde dieses Orchester nach Meinung der Fachkritik zu einem der weltbesten Ensembles. Mit ihm unternahm Dutoit zahlreiche Auslandtourneen und machte Plattenaufnahmen, von denen viele mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. 1983-86 war Charles Dutoit erster Gastdirigent des Minnesota Orchestra. 1984 gab er sein Debüt an der Covent Garden Opera in London und 1987 an der Metropolitan Opera in New York (mit Les Contes d’Hoffmann; 1990 kehrte er an die MET zurück und leitete Aufführungen von Gounods Faust und von Samson et Dalila von Saint-Saens). 1990 wurde er zum Chefdirigenten des Orchestre de Paris gewählt und 1991-2001 war er auch musikalischer Leiter des Orchestre National de France. 1996 wurde er zum Chefdirigenten und 1998 zum Musikdirektor des Tokio Symphony Orchestra NHK ernannt, mit welchem er Tourneen nach Europa, den Vereinigten Staaten, China und Südostasien unternahm. Daneben dirigierte er insgesamt über 150 Orchester in Amerika und Europa. 2003 hat Dutoit damit begonnen, im Teatro Colon in Buenos Aires einen Zyklus von Wagner-Opern zu dirigieren (Der Fliegende Holländer, Der Ring des Nibelungen). 2005 kehrte er ans Saratoga Performing Arts Center zurück und leitete dort das Philadelphia Orchestra, dem er seit 2008 auch als Chefdirigent vorsteht. Im September 2009 übernahm er in der Nachfolge Daniele Gattis als Principal Conductor und Artistic Director die Leitung des Royal Philharmonic Orchestra in London. Da Charles Dutoit ein besonderes Interesse zeigt für die Zusammenarbeit mit Orchestern von Musikstudenten, hat er häufig mit dem Orchestra of Curtis Institute in Philadelphia, dem Julliard Orchestra in New York, dem Civic Orchestrain Chicago und dem UBS Verbier Festival Orchester in der Schweiz zusammengearbeitet. Während drei Jahren war er der Direktor des Sapporo Pacific Music Festival in Japan. Zurzeit wirkt Dutoit auch als künstlerischer Leiter und Dirigent am Miyazaki International Music Festivalin Japan und an der Canton International Summer Music Academy (CISMA) in China. Außerdem hatte Dutoit für NHK-Television in Japan zehn Dokumentarfilme gemacht für eine Serie mit dem Titel Cities of Music, welche zehn Musikzentren der Welt porträtiert. Dutoit liegen besonders die französische Musik und die Klassiker des 20. Jahrhunderts am Herzen. Er hat immer versucht, eine breite Öffentlichkeit durch veränderte Abonnements und neue Programme in die Konzertsäle zurückzubringen. So ließ er Strawinskis Geschichte vom Soldaten in Parks und auf Plätzen Montreals spielen, gab Beethovens Neunte in einer Hockey-Halle und initiierte in der Notre-Dame-Kirche von Montreal ein Festival, das unter dem Namen Mozart plus zu einem Begriff wurde. 1987 wurde Charles Dutoit in Kanada zum Künstler des Jahres gewählt und mit den Ehrendoktorwürden der Universitäten von Montreal und Laval gewürdigt. Im Ganzen machte Charles Dutoit etwa 85 Platteneinspielungen und wurde mit über 40 internationalen Preisen ausgezeichnet. 1991 wurde er Ehrenbürger von Philadelphia. 1969-73 war er mit der Pianistin Martha Argerich verheiratet.

 

7.10. Marcello ABBADO wird 90

Er wurde in eine musikalische Familie hineingeboren: Er ist der Sohn von Michelangelo, Bruder von Claudio und Vater von Roberto Abbado. 1958-66 lehrte er am staatlichen Konservatorium Giuseppe Nicolini in Piacenza. Danach wechselte er ans staatliche Konservatorium Gioacchino Rossini in Pesaro, wo er 1966-72 tätig war, und schließlich 1972-96 ans Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand.

 

8.10. Niklaus RÜEGG wird 60

Er studierte an der Universität von Basel Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte und brachte dieses Studium mit dem Lizentiat zum Abschluss. Ausbildung der Stimme 1977-85 am Konservatorium von Basel bei Eva Kasznai-Gombos, dann 1985-86 bei Vera Rozsa in London, seit 1986 in Bern bei Dennis Hall. Er wurde durch René Jacobs in die Barock-Musik eingeführt und gehörte 1986-87 dem Opernstudio des Zürcher Opernhauses an. 1984-88 war er am Stadttheater von Basel engagiert. Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Zürich und Lausanne, an die Theater von Biel-Solothurn, Luzern und Darmstadt. Dabei übernahm er gern Partien aus dem Charakter- und dem Buffo-Fach. In erster Linie trat er jedoch als Konzertsänger auf, und zwar als Solist in Oratorien und in Werken aus dem Bereich der geistlichen Vokalmusik. Er gab Konzerte in den Musikzentren in der Schweiz (Zürich, Basel, Bern, Luzern, Solothurn), in Paris und Versailles, in Baden-Baden (Uraufführung des Oratoriums »Erwin von Steinbach« von P. Grund, 1983) und Pforzheim, in Bourges und Riva di Garda. Hinzu kamen Auftritte im Schweizerischen Rundfunk. 1988 nahm er am Stadttheater von Basel an der Uraufführung der Oper »Augustin« von Jost Meier teil (als Ratsherr).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.niklausrueegg.ch/

 

8.10. Sigrid MARTIKKE wird 80

Sigrid Martikke

Sie erhielt Gesangsunterricht in ihrer Heimatstadt Magdeburg, bei Rosenberg-Teubner in Berlin und bei Karg-Bebenburg in Wien, nachdem sie zuvor als Zahnarzthelferin gearbeitet hatte. Erstes Engagement in der Lutherstadt Wittenberg, anschließend als Elevin bei Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin. Es folgen Engagements in Biel-Solothurn und am Opernhaus Graz. In Graz hörte man sie u.a. als Helene in »Ein Walzertraum« von O. Straus, als Kondja in »Die Rose von Stambul« von L. Fall, als Gräfin Almaviva in „Die Hochzeit des Figaro“ und als Hansi Gruber in »Frühjahrsparade« von R. Stolz. 1974 wurde sie Ensemblemitglied der Volksoper Wien, wo sie ein breit gefächertes Opern- und Operettenrepertoire sang, u.a. die Marie wie die Ludmila in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Sylva Varescu wie die Anhilte in der »Csárdasfürstin« von Kálmán, die Gräfin wie die Marcelinna in »Die Hochzeit des Figaro«, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Auguste in der Österreichischen Erstaufführung der Oper »Preußisches Märchen« von B. Blacher, die Clarissa in »Die drei Pintos« von Weber/Mahler, die 1. Dame wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Baronin Gondremarck in »Pariser Leben« von Offenbach, die Nacht in H. Purcells »Die Feenkönigin«, die Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten, die Marguerite wie die Palmyra in »DerOpernball« von Heuberger, die Gertrud in »Hänsel und Gretel«, die Ciesca im »Gianni Schicchi«, die Friederike von Insterburg in »Ein Walzertraum«, die Larina wie die Filipjewna in »Eugen Onegin«.Seit 1990 hat sie das Charakterfach in Oper und Operette übernommen darunter die Adelaide im »Vogelhändler« von Zeller, die Königin Clementine in »Blaubart« von Offenbach, die Ruth in »Die Piratren von Penzance« von Gilbert & Sullivan, die Fürstin Bozena in »Gräfin Mariza«, die Königin Eva in der Zarzuela »Die Generalin« von A. Vives, die Marie Dindon in dem Musical »La Cage aux Folles«, die Golde in »Anatevka«, die Schwester Sophie in »The Sound of Music«, die Mrs. Pearce in »My Fair Lady« und die Peronella in »Boccaccio« von Fr. von Suppé. Am 14.12.1973 sang sie an der Wiener Volksoper in der Uraufführung der Oper „Kleider machen Leute“ von Marcel Rubin die Partie des Nettchen. 1973 sang sie an der Seite von Johannes Hessters bei den Seefestspielen von Mörbisch die Viktoria in »Viktoria und ihr Husar« von P. Abraham. Sie trat als Gast an den Staatsopern von München (als Gräfin Almaviva) und Hamburg (als Musetta in „La Bohème“ mit Luciano Pavaraotti), in Wiesbaden, Zürich, Basel und Monte Carlo, in Tel Aviv, in Spanien und in den USA auf. Weitere Gastspiele und Konzertreisen führten sie in die Niederlande, nach Japan, China, Thailand, Skandinavien, Belgien, England, Frankreich, Island und Argentinien. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Czipra im »Zigeunerbaron«. 1985 Teilnahme an der Japan-Tournee der Wiener Volksoper, wobei sie als Gräfin Zedlau in »Wiener Blut« und als Hanna Glawari in Lehárs „Die lustige Witwe“ erfolgreich war, wie sie denn überhaupt als Operettensängerin brillierte. Geschätzte Konzertsolistin. 1982 wurde sie zur Kammersängerin ernannt, 1997 zum Ehrenmitglied der Volksoper Wien. 1998 gastierte sie als Palmatica in C. Millöckers »Der Bettelstudent«in Baden bei Wien, 2003 als Gastwirtin in Janáceks »Das schlaue Füchslein« bei den Bregenzer Festspielen.Im November 2006 feierte die Künstlerin ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum.

Schallplatten: Denon (»Wiener Blut« von J. Strauß), Alpha-Records (Operetten-Recital).

 

8.10. Gaetano BARDINI wird 90

 Schüler des Tenors Galliano Masini in Pisa. Er gewann 1956 im Concorso Nazionale Italiano den ersten Preis, wobei ihm die Auszeichnung durch Benjamino Gigli überreicht wurde. Nachdem er 1957 am Opernhaus von Livorno als Osaka in »Iris« von Mascagni debütiert hatte, kam es zu einer erfolgreichen Karriere an den italienischen Operntheatern von Rang, u.a. am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Massimo Palermo und am Teatro Bellini Catania. Gastspiele und Konzerte führten den Künstler nach London, in die Schweiz, in die deutschen und französischen Musikzentren. 1966 wurde er an die Metropolitan Oper New York verpflichtet; hier sang er den Dick Johnson in Puccinis »La Fanciulla del West« im neuen Haus am Lincoln Center (als Akustikprobe noch vor der Eröffnung des Hauses) vor amerikanischen Studenten. 1964 am Opernhaus von Mexico City zu Gast; an der Staatsoper Wien (1973 als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und 1974 als Pinkerton in »Madame Butterfly«), an den Nationalopern von Budapest und Warschau (als Radames in »Aida«) erfolgreich aufgetreten. Große Erfolge bei Gastauftritten in der CSSR, hier namentlich an der Nationaloper Prag, auch bei regelmäßigen Konzerten in Holland. 1981 trat er bei der Compagnia d’Opera Italiana, einer reisenden Gesellschaft, als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« auf. Sein Bühnenrepertoire enthielt eine Vielfalt von lyrischen wie auch dramatischen Partien aus dem Bereich der italienischen und der französischen Oper.

Schallplatten: Arienaufnahmen auf Supraphon; auf Philips als Solist in italienischen und neapolitanischen Liedern, zusammen mit dem Volendamer Chor, auf Fratelli Fabbri als Manrico im »Troubadour«.

 

9.10. Kathleen ROBERTS wird 75

Sie absolvierte ein sehr gründliches Musik- und Gesangstudium am Mississippi College und war dort Schülerin von Gerald Claxton. Weitere Ausbildung an der Texas Christian University bei Désiré Ligeti, dann in der Opernschule von Zürich und bei Eva Ambrosius in Darmstadt. Bühnendebüt 1967 am Theater von St. Gallen als Violetta in Verdis »La Traviata«. Sie blieb bis 1968 in St. Gallen. Sie trat als Gast an den Opernhäusern von Zürich und Genf (1968 als Louise in »Der junge Lord« von H.W. Henze), in Köln und Frankfurt a.M. auf und war 1968-77 Mitglied des Staatstheaters von Darmstadt. Aus ihrem Repertoire, das seine Höhepunkte im lyrischen Fachbereich hatte, seien genannt: die Marzelline im »Fidelio«, die Micaela in »Carmen«, das Ännchen im »Freischütz«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, die Titelfigur in Flotows »Martha«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Laetitia in »The Old Maid and the Thief« von Menotti und die Mimi in Puccinis »La Bohème«. Bedeutende Konzertsolistin und Gesangpädagogin. Nach Abschluss ihrer Bühnen- und Konzertkarriere wirkte sie als Pädagogin in Darmstadt.

 

9.10. Terry JENKINS wird 75

 Seine Ausbildung zum Sänger fand 1964-66 an der Guildhall School of Music London, 1967-68 im London Opera Centre statt. Bereits in der Spielzeit 1966-67 debütierte er bei der Opera for All London als Nemorino in »L’Elisir d’amore«. In den Jahren 1967-72war er Mitglied im Chor des Glyndebourne Festival, wo er dann auch kleinere Partien sang: 1968 und 1970 den Vorsänger im »Eugen Onegin«, 1971 den Zeremoniemeister in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1971 den Offizier und 1972 den Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er trat auch bei der Glyndebourne Touring Opera auf, so 1969 als Malcolm in Verdis »Macbeth«, 1969 und 1971 als Mr. Triquet und 1970 als Vorsänger in »Eugen Onegin«, 1970 als Schmidt in Massenets »Werther«, 1971 als Scaramuccio. 1970 sang er bei der Scottish Opera die Titelpartie in Mozarts »La clemenza di Tito«. 1972-74 sang er bei der Sadler’s Wells Opera London, seit 1974 immer wieder bei der English National Opera London. Hier hörte man ihn u.a. als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, als Loge im »Rheingold«, als Goro in »Madame Butterfly«, als Wanja in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Titelhelden in der Offenbach-Operette »Orphée aux Enfers« und als Fenney in »The Mines of Sulphur« von R.R. Bennett. 1984 nahm er an der USA-Tournee der English National Opera teil. 1976-77 und 1981 zu Gast an der Covent Garden Oper London, 1976 und 1979-80 bei der New Opera Company. 1980-81 gastierte er am Opernhaus von Belfast in Gilbert & Sullivan-Operetten, 1975 mit der English National Opera bei den Wiener Festwochen, 1983 beim English Bach Festival, 1983 an der Oper von Seattle als Loge, 1986 in Boston, 1991-92 beim Festival von Aix-en-Provence als Snout in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. 1998 sang er bei der English National Opera den Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen« und beim Garsington Festival den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, 1999 am Teatro Nazionale in Rom den Snout. Während er auf der Bühne hauptsächlich in Charakterpartien erschien, war er im Konzertsaal als Solist in Oratorien geschätzt. Er betätigte sich auch schriftstellerisch.

Schallplatten: HMV (»Sir John in Love« von Vaughan Williams, Borsa in »Rigoletto«), TER (»Street Scene« von K. Weill), Chandos (Borsa im »Rigoletto«, Schmidt im »Werther« von Massenet); mehrere Video-Aufnahmen.

 

9.10. Wicus SLABBERT wird 75

Wicus SLABBERT

Zunächst Studium der Kunstgeschichte und der Malerei an der Universität von Pretoria. 1967 kam er nach Westdeutschland und wurde Schüler des berühmten Baritons Josef Metternich. Seit 1968 weitere Ausbildung im Gesangstudio der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Er wurde bald als lyrischer Bariton in das Ensemble des Hauses aufgenommen, wechselte dort aber 1973 in das italienische Fach. 1974 wurde er an das Opernhaus von Essen verpflichtet, wo er bis 1979 blieb und Partien wie den Germont-père in »La Traviata«, den Don Carlo in »La forza del destino« von Verdi, den Rigoletto, den Don Giovanni, den Figaro in »Figaros Hochzeit«, den Scarpia in »Tosca«, den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und den Mandryka in »Arabella« übernahm. 1979 wurde er Mitglied des Staatstheaters von Kassel; hier fügte er als weitere Partien den Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper, den Jago in dessen »Otello«, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen« und den Dr. Schön in »Lulu« von A. Berg in sein Repertoire ein. Seit 1988 Mitglied der Volksoper Wien (zuvor dort bereits seit 1982 Gastspiele als Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert, als König in »Die Kluge« von C. Orff und in der Titelpartie in J. Weinbergers »Schwanda der Dudelsackpfeifer«), an der er u.a. den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Simone in »Eine florentinische Tragödie« und den Haushofmeister im »Geburtstag der Infantin« von Zemlinsky, den Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, die Titelpartien in »Nabucco« und »Falstaff« von Verdi, den Michele in »Il Tabarro« und die Titelpartie in »Gianni Schicchi« von Puccini, den Ruprecht in Prokofieffs »Der feurige Engel«, den Francesco in »Mona Lisa« von M. von Schillings, den Baron Prus in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, den Prometheus in W. Braunfels Oper »Die Vögel«, die Titelrolle in »Boris Godunow« von Mussorgsky, den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, den Frank in der »Fledermaus«, den Vizekönig in der Offenbach-Operette »La Périchole«, den Piratenkönig in »Die Piraten von Penzance« von Gilbert & Sullivan, den Scalza in »Boccaccio« von Fr. von Suppé und den Tevje in dem Musical »Anatevka« sang. 1997 sang er an der Volksoper in der österreichischen Erstaufführung von Zemlinskys nachgelassener Oper »Der König Kandaules« die Rolle des Gyges, 1998 in der Festvorstellung zum hundertjährigen Bestehen des Hauses den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 2005 trat er hier in der Österreichischen Erstaufführung der Oper »Sophie’s Choice« von Nicholas Maw als Zbigniew Bieganski auf (nachdem er diese Partie zuvor schon an der Deutsche Oper Berlin gesungen hatte). 1991-99 war er zugleich auch Mitglied der Wiener Staatsoper, wo er in insgesamt 82 Vorstellungen den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Jochanaan, den Scarpia, den Fliegenden Holländer, den Alberich im Nibelungen-Ring, den Amonasro in »Aida«, den Telramund im »Lohengrin«, den Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen« und den Biterolf im »Tannhäuser« sang. Ständiger Gast an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Erfolgreiche Gastspiele an der Staatsoper Stuttgart (vier Dämonen), am Opernhaus von Nürnberg, am Theater am Gärtnerplatz München, bei den Festspielen von Bregenz (1988 vier Dämonen, 1989 Fliegender Holländer), in Pretoria (als Kurwenal in »Tristan und Isolde«, als Jago und als Scarpia), in Bogotá (Don Pizarro im »Fidelio«), bei den Festspielen von Edinburgh (1972 als Captain Mary in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten« anlässlich eines Gastspiels der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg) und Florenz, in Stockholm und Warschau. 1992 trat er am Teatro Colón Buenos Aires als Fliegender Holländer, an der Komischen Oper Berlin 1992 als Gianni Schicchi und als Michele in »Il Tabarro«, in Helsinki 1995 als Scarpia auf. An der Oper von Bonn gastierte er 1998 als Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« und als Alberich im »Rheingold«. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg trat er 2000 als Fliegenden Holländer auf. Im Dezember 2005 gab er als Peter in »Hänsel und Gretel« seine Abschiedsvorstellung an der Wiener Volksoper, die ihn zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Neben der Ausdruckskraft seiner Stimme auf der Bühne wie im Konzertsaal wurde in seinen Bühnenpartien seine eminente Darstellungskunst bewundert.

Schallplatten: Koch Records (»Kleider machen Leute« von Zemlinsky).

 

10.10. Sylvie VALAYRE wird 60

Bildergebnis für sylvie valayre

 Nach ihrer Ausbildung begann sie ihre Bühnenlaufbahn in ihrer französischen Heimat. Hier sang sie u.a. 1987 am Theater von Rennes die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Sie weitete ihre Karriere jedoch bald auf ein internationales Niveau aus. 1987 sang sie an der Oper von Rom die Marfa in »Die Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, 1988 an der Oper von Northern Ireland die Mimì in »La Bohème«, 1991 dort die Fiordiligi in »Così fan tutte«.  Ebenfalls 1991 hörte man sie am Theater von Tours als Magda in Puccinis »La Rondine«, am Theater von Lugo als Arianna in der zeitgenössischen Oper »Lord Byron‘s Love Letter« (»Una letter d’amore di Lord Byron«) von Raffaello de Banfield. Am 27.10.1993 wirkte sie beim Festival von Montpellier in der szenischen Uraufführung der Oper »Le Château des Carpathes« von Philippe Hersant mit (auch zuvor 1992 in deren konzertanter Uraufführung, gleichfalls in Montpellier). Sie sang 1993 am Teatro Verdi Triest die Infantin in Zemlinskys »Der Geburtstag der Infantin«, 1994 am gleichen Haus die Titelrolle in »Il segreto di Susanna« von E. Wolf-Ferrari und die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel. 1995 trat sie an der Opéra-Comique Paris in der Oper »Les Adieux« von Marcel Landowski auf, 1996 an der Covent Garden Oper London als Abigaille im »Nabucco« und als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, 1997 an der Welsh Opera Cardiff als Mercedes in »Carmen«, am Teatro Municipale Piacenza als Norma. 1997 debütierte sie in der Titelpartie von Ponchiellis »La Gioconda« an der Mailänder Scala, an der sie dann 2002 auch die Salome von R. Strauss sang. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1997 und 1999 als Butterfly. 1998 sang sie bei den Festspielen in der Arena von Verona die Aida und die Abigaille; die letztgenannte Partie übernahm sie auch 1998 am Opernhaus von Zürich. 1998 erlebte man sie an der Opera Pacific Costa Mese und an der Canadian Opera Toronto als Tosca, am Teatro Carlo Felice Genua als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, 1999 auch am Teatro Municipale Cagliari. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1999 als Lady Macbeth, 2000, 2002 und 2007 als Tosca sowie 2010 als Giorgetta in Puccinis »Il tabarro«. An der Deutschen Oper Berlin gastierte sie 2000 als Tosca, im gleichen Jahr an der Berliner Staatsoper als Lady Macbeth. 2000 hörte man sie bei den Festspielen in der Arena von Verona als Abigaille und als Aida, bei den Festspielen von Macerata ebenfalls als Aida. 2000 debütierte sie als Butterfly an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2005 in insgesamt 22 Vorstellungen auch die Tosca und die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano sang. 2001 gastierte sie an der Chicago Opera als Tosca. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Aida und 2003 als Butterfly. 2003 debütierte sie als Tosca an der Wiener Staatsoper, an der sie dann bis 2006 in insgesamt 16 Vorstellungen auch die Salome, die Abigaille, die Titelrolle in »Fedora« von Giordano und die Aida sang.

Schallplatten: Adès (»Le Château des Carpathes« von Philippe Hersant).

Weitere Informationen auf ihrer Hompage: http://www.sylvievalayre.com/en/index.php

 

10.10. Joanna BOROWSKA wird 65

Joanna BOROWSKA

 Sie sang bereits frühzeitig in Chören in der polnischen Metropole, begann dann aber eine kaufmännische Lehre. Daneben nahm sie privat Gesang- und Klavierunterricht. Schließlich entschloss sie sich zu einem professionellen Gesangstudium an der Musikhochschule Warschau und gewann dort einen Gesangwettbewerb. 1980-82 setzte sie ihre weitere Ausbildung im Opernstudio der Wiener Staatsoper fort, nachdem sie noch zuvor in Warschau als Romilda in »Serse« von Händel und als Micaela in »Carmen« debütiert hatte. Seit 1982 gehörte sie bis 1993 als Mitglied dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, wo sie zunächst kleinere Partien (Gräfin Ceprano im »Rigoletto«, eine der Mägde in »Elektra«, eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, 1. Dame in der »Zauberflöte«, eine der Almosensucherinnen in »Suor Angelica«, Gerhilde in der »Walküre«, Inès im »Troubadour«, Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«) übernahm. 1984 hatte sie dort sensationelle Erfolge als Micaela und als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Seitdem war sie in Wien in großen Rollen erfolgreich, darunter als Marguerite im »Faust« von Gounod, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Marzelline im »Fidelio«, als Susanna in »Le nozze di Figaro« (die sie auch bei der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper sang), als Echo in »Ariadne auf Naxos«, als Iphigenie in Glucks »Iphigenie in Aulis« (1987), als Mimi in »La Bohème«, als Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, als Liù in Puccinis »Turandot«, als Nedda im »Bajazzo«, als Xenia im »Boris Godunow«, als Ilia in »Idomeneo«, als Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier« und als Sophie in Friedrich Cerhas »Baal«. Sie ist in insgesamt 297 Opernaufführungen der Wiener Staatsoper aufgetreten. 1982-83 gastierte sie am Theater von Klagenfurt als Fiordiligi in »Così fan tutte« und als Gräfin in »Figaros Hochzeit«, 1984 bei den Festspielen von Bregenz als Kurfürstin im »Vogelhändler« von Zeller. 1983 war sie als Gast am Stadttheater von Bern (Schweiz), 1986 am Teatro Liceu Barcelona erfolgreich. 1986 nahm sie an den Japan-Tourneen der Wiener Staatsoper wie der Covent Garden Oper London teil. An der Oper von Bonn sang sie 1991 die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, an der Covent Garden Oper London bereits 1986 die Micaela, an der Oper von Frankfurt a.M. 1996 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Weitere Gastspiele in St. Gallen, Zürich, Berlin, Mexico City, an der Staatsoper Hamburg (Liù, Mimi) und am Nationaltheater Mannheim. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1985 in einem Mozart-Konzert, 1987 eine Solopartie im »Buch mit sieben Siegeln« von F. Schmidt, 1989 die 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss und 1990 das Sopran-Solo im Stabat mater von Dvorák. Als Konzert- und Oratoriensängerin allgemein bekannt geworden. Seit 2001 hat sie eine Professur an der Musikuniversität Graz inne.

Schallplatten: Preiser (Messen von J. Haydn), Naxos (»Così fan tutte«), DGG (Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky), Nightingale/Koch (»Vier letzte Lieder« von R. Strauss), Orfeo (Titelrolle in »Armida« von Dvorák); Virgin-Video (»Elektra« von R. Strauss), Pioneer-Video (»Chowanschtschina«).

 

10.10. Adria FIRESTONE wird 65

 Informationen über die amerikanische Mezzosopranistin auf ihre Web-Seite: http://adriafirestone.com/

 

10.10. Sir Willard WHITE wird 70

Willard WHITE

 Nach ersten Studien bei Marian Nowakowski auf Jamaika setzte er seine Ausbildung an der Juilliard School of Music in New York fort. Er war dort Schüler von Beverley Johnson, Giorgio Tozzi und Erik Thorendahl. Der junge, farbige Sänger debütierte 1973 an der Washington Opera als Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und sang dann 1974 an der New York City Opera den Colline in »La Bohème«. Er hatte an diesem Haus seine ersten Erfolge als Créon in »Médée« von Cherubini und als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«. Er gastierte in den USA an den Opernhäusern von San Francisco (1975 als Osmin, 1980 als Sprecher in der »Zauberflöte« und als Altgesell in »Jenufa« von Janácek, 1995 als Wotan in der »Walküre«, 1997 als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, 2002 in der Titelpartie von »Saint Francois d‘Assise« von O. Messiaen bei der amerikanischen Erstaufführung dieser Oper und 2004 als Nekrotzar in »Le Grand Macabre« von G. Ligéti, ebenfalls bei der amerikanischen Erstaufführung dieser Oper), Washington, Houston/Texas und beim Tanglewood Festival. Den Osmin sang er auch 1976 bei seinem Europa-Debüt an der Welsh Opera Cardiff. 1976 hörte man ihn bei der English National Opera London als Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. An der Niederländischen Oper Amsterdam sang er bei häufigen Gastspielen u.a. den Pimen im »Boris Godunow«, den Gremin im »Eugen Onegin«, den Mustafà in Rossinis »Il Turco in Italia« und den Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. 1978 hörte man ihn dort als Oroveso in »Norma« mit Joan Sutherland in der Titelrolle dieser Oper. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1978 als Osmin, 1979 (anlässlich eines Gastspiels der Welsh National Opera) als Orest in »Elektra« von R. Strauss, 1979 und 1985 als Leporello im »Don Giovanni«, 1984 als Vulcano in Cavallis »L‘Orione«, 1984 und 2014 als Timur in Puccinis »Turandot«, 1989 als Wotan im »Rheingold«, 1991 als Wotan in der »Walküre« und 2016 als Wassermann in Dvoráks »Rusalka«. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er 1978 als Colline auf,  1978 und 1980 als Sprecher in der »Zauberflöte«, 1980, 1983 und 1988 als Osmin, 1981 als Truffaldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1982-83 als König in »L’Amour des trois oranges« von Prokofieff, 1985 als Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini und 1986-87 als Porgy in »Porgy and Bess« von Gershwin, eine seiner größten Kreationen. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1978 den Sarastro in der »Zauberflöte«. 1980 erfolgte sein Debüt an der Covent Garden Oper London als Don Diego in Meyerbeers »Afrikanerin«. 1988 gastierte er dort als Klingsor im »Parsifal«. 1983 sang er bei der English National Opera den Hunding in der »Walküre«. Dort trat er auch als Achillas in »Giulio Cesare« von Händel und als Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch auf. 1989 übernahm er (als Schauspieler) bei der Royal Shakespeare Company die Titelrolle im »Othello« von Shakespeare. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn 1990 als Plutone in Monteverdis »L’Orfeo«, 1997 als Nekrotzar und 1999 als Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz. Er gastierte an der Covent Garden Oper 1990 als Fafner im »Siegfried« und 1992 als Porgy. 1990 Gastspiel an der English National Opera London, 1992 am Teatro Zarzuela Madrid in Rossinis »Il Turco in Italia«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1991 als Leporello, 1994 als John Claggart in »Billy Budd« von B. Britten, 2008 als Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz und 2016 (konzertant) in Henry Purcells »The Indian Queen«. Beim Edinburgh Festival gastierte er 1992 als Moses in »Moses und Aron« von Schönberg und 2010 in »El Niño« von John Adams, beim Holland Festival 1993 als Golaud. Am Teatro Colón Buenos Aires war er 1993 als Leporello zu Gast.

An der Pariser Oper gastierte er 1994 und 1996 als Mephisto im »Faust« von Gounod, 1999 und 2003 als Klingsor, 2001 als Sparafucile im »Rigoletto«, 2005 als König Marke in »Tristan und Isolde«, 2007 als Blaubart sowohl in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók als auch in »Ariane et Barbe-Bleue« von P. Dukas. 1995 hörte man ihn bei der Welsh Opera Cardiff als Zaccaria in Verdis »Nabucco« und in Los Angeles als Golaud, 1996 in Brüssel als Iwan Chowanski in Mussorgskys »Chowanschtschina«, beim Festival von Aix-en-Provence als Somnus in »Semele« von Händel, am Théâtre Châtelet Paris als Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1997 sang er an der English National Opera London den Mephisto in »La Damnation de Faust« und den Fliegenden Holländer. 1998 gastierte er an der Welsh Opera Cardiff als Boris Godunow, in Amsterdam als Nick Shadow. 1999 übernahm er in Amsterdam den Hercule in »Alceste« von Gluck. 2000 debütierte er an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Golaud), an der er seither außerdem noch als Ferrando im »Troubadour«, als Wassermann in Dvoráks »Rusalka«, als Gorjantschikow in der dortigen Premiere von Janáceks »Aus einem Totenhaus« und als Arkel in »Pelléas et Mélisande« aufgetreten ist. 2000 trat er bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Baron Prus in »Die Sache Makropoulos« von Janácek auf. Am 15.12.2000 wirkte er am Théâtre du Châtelet Paris in der Uraufführung des Opern-Oratoriums »El Niño« von John Adams mit. 2001 gastierte er an der Londoner Covent Garden Oper als Timur. Bei den Salzburger Osterfestspielen der Jahre 2007-09 gestaltete er den Wotan im Ring-Zyklus. An der Mailänder Scala, an der er bereits 1980 in einem Konzert aufgetreten war, sang er 2010 den Gorjantschikow. Im Konzertsaal ist er in einem umfassenden Repertoire, darunter auch in zeitgenössischen Werken von Stockhausen und von anderen modernen Komponisten, in erster Linie aber als großer Oratoriensolist, aufgetreten. Seine machtvolle, in ihrer Ausdruckskraft fast suggestiv wirkende Stimme wurde in einem sehr umfangreichen Repertoire durch eine ungewähnliche Präsenz auf der Bühne ergänzt. 2004 wurde er von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.

Lit: M. Loppert: Willard White (in »Opera«, 1989).

Schallplatten: Decca (»L’Orfeo« von Monteverdi, Porgy in »Porgy and Bess«, Altair in »Die Ägyptische Helena« von R. Strauss), Philips (Porgy in einer weiteren Gesamtaufnahme von »Porgy and Bess«, Bass-Solo im Mozart-Requiem), DGG (»Acis and Galatea« von Händel), Chandos (»A Child of our Time« von M. Tippett), Erato/East West Records (Sprecher in der »Zauberflöte«), Sony (»Le Grand Macabre« von G. Ligeti), Naxos (Mephisto in »La damnation de Faust« von H. Berlioz, auch auf Arthaus/Naxos-Video, Salzburg 1999); SL-Longman-Video (Osmin in der »Entführung aus dem Serail«).

 

10.10. Elise KAHN wird 85

Nach ihrem Gesangstudium am Conservatoire National de Paris debütierte sie 1956 an der Pariser Grand Opéra als Grimgerde in der »Walküre«. Sie blieb bis 1965 an diesem Opernhaus im Engagement und sang in dieser Zeit auch an der Opéra-Comique Paris. Nachdem sie anfänglich in kleineren Partien aufgetreten war, übertrug man ihr seit 1959 die großen Rollen ihres Stimmfachs wie die Maddalena im »Rigoletto«, die Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Carmen, die Anna in »Les Troyens« von Berlioz, die Amme im »Boris Godunow« und die Suzuki in »Madame Butterfly«. 1965 musste die Künstlerin, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angekommen, diese aus Krankheitsgründen aufgeben.

Schallplatten: Vogue (Querschnitt »Madame Butterfly«), Philips (Ausschnitte aus »Carmen«, »Rigoletto«, »Un Ballo in maschera«, »Il Trovatore«), Period-Nixa (»Un Ballo in maschera« von Verdi).

 

12.10. Penelope WALKER wird 60

Penelope Walker

 Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin 1974-78 an der Guildhall School of Music und 1979-80 im National Opera Studio London. Bereits 1976 trat sie in einem Konzert in der Londoner Albert Hall auf. 1983 kam es zu ihrem Bühnendebüt beim Camden Festival in der vergessenen Oper »Maria Tudor« von Giovanni Pacini. Bei der English National Opera London war sie als Siegrune in der »Walküre«, als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly« und als Madame Sosostris in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett zu hören. Die letztgenannte Partie sang sie dann auch 1985 an der Opera North Leeds und 1988 bei der Scottish Opera Glasgow (hier auch 1989 die Erda im »Rheingold«). Sie gastierte bei der Welsh Opera Cardiff als Fricka im Nibelungenring und als Anna in »Les Troyens« von Berlioz. Am Sadler’s Wells Theatre wirkte sie in Aufführungen von Händel-Opern mit, die aus Anlaß des Händel-Jubiläums 1985 veranstaltet wurden. Sie erschien an der Covent Garden Oper London und bei den Festspielen im Theater des Herodes Atticus in Athen. 1991 sang sie an der Welsh Opera Cardiff die Geneviève in »Pelléas et Méliaande«, an den Opernhäusern von Monte Carlo und Zürich (mit dem sie einen Dreijahresvertrag abschloss) die Edvige in Rossinis »Wilhelm Tell«, 1994 an der Mailänder Scala die Grimgerde in der »Walküre«. 1995 hörte man sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Andromaca in Rossinis Oper »Ermione«, 1996 bei den Händel-Festspielen von Göttingen in der Titelrolle der Händel-Oper »Riccardo I.«. 1997 trat sie bei der Glyndebourne Touring Opera als Ragonde in »Le Comte Ory« von Rossini auf. Auch als Konzertsängerin kam sie, namentlich für das Gebiet des Oratoriengesangs, zu internationalen Erfolgen. 1981 sang sie, zusammen mit den Berliner Philharmonikern, in Berlin das Alt-Solo im »Messias« von Händel; sie wirkte bei den Festspielen von Edinburgh, beim English Bach Festival, beim Camdem Festival und beim Three Choirs Festival mit. Beim Maggio Musicale von Florenz trug sie die Wesendonck-Lieder von R. Wagner vor; 1990 gab sie Konzerte in Wien und im italienischen Rundfunk (RAI) in Mailand. Verheiratet mit dem Baß-Bariton Phillip Joll (* 1954).

Schallplatten: Decca (Schwertleite in der »Walküre«), Opera Rara (Arien aus italienischen Opern, »Maria Tudor« von Pacini), Virgin-EMI (»A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten); DGG-Video (Geneviève in »Pelléas et Mélisande«).

 

12.10. Jozef KUNDLÁK wird 60

Jozef Kundlak

 Er erhielt seine Gesangsausbildung in seiner Heimatstadt Bratislava, er ergänzte sie durch Studien im European Opera Center in Belgien. 1983 wurde er an die Slowakische Nationaloper Bratislava verpflichtet, an der er schon während seines Studiums aufgetreten war. Hier sang er neben dem Standardrepertoire für lyrischen Tenor namentlich Partien in Opern von Smetana und Janácek. Er wurde Preisträger beim Concours Luciano Pavarotti in Philadelphia. 1986 debütierte er als Elvina in Bellinis »La Sonnambula« an der Mailänder Scala, an der dann auch 1989 den Ferrando in »Così fan tutte«, 1990 den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1993 die Titelrolle in »Oberon« von C.M. von Weber und in einem Konzert Janáceks »Tagebuch eines Verschollenen« sowie 1984 in einem Konzert in Strawinskys »Les Noces«gesungen hat. 1986 gastierte er am Teatro San Carlo Neapel als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1987 am Teatro Comunale in Bologna als Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, 1987 an der Oper von Philadelphia als Don Ottavio im »Don Giovanni«, am Teatro Fenice Venedig als Tamino in der »Zauberflöte«. 1987 trat er an der Oper von Frankfurt a.M. als Graf Almaviva, 1988 in Bologna als Florville in Rossinis »Il Signor Bruschino« auf. Beim Donizetti Festival in Bergamo hörte man ihn 1989 in der Oper »Elisabetta al Castello di Kenilworth« von Donizetti. Es schlossen sich Gastspiele an der Staatsoper von München und am Teatro San Carlo Neapel an. An der Deutschen Oper Berlin kam er 1991 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail« zu einem besonderen Erfolg. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1991 als Ferrando und 1993 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini. 1992 sang er auch in Genua den Grafen Almaviva, 1994 am Teatro Fenice Venedig den Schuiskij im »Boris Godunow«, am Teatro Verdi Triest den Elvino, 1996 an der Oper von Rom den Jaquino im »Fidelio«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger entfaltete er eine Karriere auf internationalem Niveau.

Schallplatten: Supraphon (»Der listige Bauer« von Dvorák, »Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Opus (Requiem von Dvorák, Elvino in »La Sonnambula« von Bellini), Supraphon/Koch (Kudrjasch in Janáceks »Katja Kabanowa«).

 

12.10. Bruce BREWER wird 75

 Studium an der Texas University in Austin bei Josephine Lucchese, dann bei dem Dirigenten Richard Bonynge, dem Gatten der berühmten Sopranistin Joan Sutherland, in New York und London. Das französische Lied erarbeitete er zusammen mit der bekannten Komponistin Nadja Boulanger, die Bach-Interpretation mit Rosalyn Tureck in New York. Er begann seine Karriere als Konzerttenor; Preisträger beim internationalen Gesangwettbewerb von Montreal 1967. 1970 erfolgte sein Bühnendebüt als Don Ottavio im »Don Giovanni« an der San Antonio Opera. Er hatte dann wichtige Erfolge an den Opernhäusern von Boston, San Francisco (1971 in »Carmina burana« von Carl Orff) und Houston. In Westdeutschland wirkte er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Deutschen Oper Berlin, in Frankreich an der Oper von Toulouse; weiter beim Camden Festival (1974 als Roberto in Donizettis »Torquato Tasso«), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1975 als Orpheus in »Le carnaval de Venise« von André Campra) und Spoleto (1988 in »Platée« von Rameau) in Erscheinung getreten. 1977 Debüt an der Covent Garden Oper London in »La Princesse de Navarre« von Rameau; er sang 1980 an der Mailänder Scala in dem Oratorium »L’Enfance du Christ« von Berlioz. An der Pariser Oper (im Haus der Opera-Comique) sang er 1984 den Lord Puff in H.W. Henzes »Die englische Katze«, 1986 den Prolog in B. Brittens »The Turn of the Screw«, am 15.3.1986 Le Sénéchal in der Uraufführung der Oper »L’Ecume des jours« von Edison Denisov und am 13.6.1988 den Tristan in der Uraufführung der Oper »La Célestine« von Maurice Ohana. 1990 beim Maggio Musicale von Florenz in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill zu Gast. In Lyon gastierte er in »Die Abenteuer des Herrn Broucek« von Janácèk. 1991 gastierte er an der Mailänder Scala in der Titelpartie von Rossinis »Le Comte Ory«. In Paris wirkte er auch in der Uraufführung der Oper »Dracula« von Ballif (1984) mit. Auf der Bühne sang er die großen Partien des lyrischen Stimmfachs und galt als hervorragender Mozart-Interpret. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch der Rodrigo in Rossinis »Otello«, der Giannetto in »La gazza ladra« vom gleichen Meister, der Elvino in »La Sonnamula« und der Arturo in »I Puritani« von Bellini hervorzuheben. Im Konzertsaal in Werken aus der Barock-Epoche, zumal in denen von J.S. Bach, gerühmt. Zeitweilig verheiratet mit der Mezzosopranistin Joyce Castle (* 1944), die in Nordamerika eine bedeutende Bühnenkarriere hatte.

Schallplatten: CBS (»Les Indes galantes« von Rameau), RCA, Vox, Turnabout (»Zoroastre« von Rameau), MRF (Mitschnitt einer Aufführung von Donizettis »Torquato Tasso« vom Camden Festival 1974), Harmonia mundi (Werke von Berlioz), Cascavelle (»Boulevard Solitude« von H.W. Henze), Vox-Fono (»Zoroastre« von Rameau), KRO (»St. François d’Assise« von O. Messiaen), PV-Records (»Les Paladins« von Rameau), Thesis (»Les nuits d’été« von Berlioz).

 

12.10. Marcela MACHOTKOVÁ wird 85

 Sie war am Konservatorium von Prag Schülerin von A. Penicková, Olga Borová-Valousková und Zdenek Otava. Bühnendebüt 1960 am Theater von Liberec (Reichenberg in Böhmen) als Pamina in der »Zauberflöte«. Sie blieb bis 1964 dort engagiert, sang 1964-65 am Opernhaus von Plzen (Pilsen) und war seitdem am Nationaltheater Prag tätig. Sie gab erfolgreiche Gastspiele am Opernhaus von Brno (Brünn), an der Nationaloper Warschau, in Amsterdam, am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Liceu Barcelona, in Dublin und Athen sowie beim Edinburgh Festival (1970 Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« sowie den Hahn und den Eichelhäher in Janáceks »Das schlaue Füchslein« ankässlich eines Gastspiels des Prager Nationaltheaters). Auf der Bühne wurde sie vor allem als Interpretin lyrischer Sopranpartien, im Konzertsaal als Oratorien- und Liedersängerin bekannt. 1975 wurde sie zur verdienten Künstlerin der CSSR ernannt. Verheiratet mit dem Chirurgen Dr. Zdenek Machotka.

Schallplatten: Supraphon (vollständige Opern »Der Jakobiner« von Dvorák, »Zwei Witwen« von Smetana, »Gilgamesch« von B. Martinù, Messe in D-Dur und weitere religiöse Werke von A. Dvorák, einiges davon auf Ariola-Eurodisc übernommen), Supraphon/Koch (Lieder und Balladen von Janácek).

 

13.10. Gregory YURISICH wird 65

Gregory Yurisich

 Er studierte am Konservatorium von Perth Klavierspiel und Gesang und begann seine Karriere in seiner australischen Heimat. Er debütierte 1976 an der Australian Opera Sydney als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra« und war dort bis 1987 engagiert. Er sang in Sydney den Marcello wie den Schaunard in »La Bohème«, den Germont-père in »La Traviata«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Escamillo in »Carmen«, den Leporello im »Don Giovanni«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, den Warlaam im »Boris Godunow«, den Titelhelden wie den Malatesta im »Don Pasquale«. Er trat als Gast an weiteren Operntheatern in Australien auf. So gastierte er 1987 in Melbourne als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1988 an der Oper von Sydney als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino« und übernahm bei einer Aufführung von Prokofieffs »L’Ange de Feu« (»The Fiery Angel«) beim Adelaide Festival 1988 die beiden Partien des Faust und des Inquisitors. Bereits 1986 hatte er in Sydney den Sulpice in »La Fille du Régiment« gesungen mit Joan Sutherland in der Titelrolle. 1989-91 war er an der Oper von Frankfurt a.M. engagiert, wo er u.a. den Bottom in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten sang. 1990 debütierte er für England, als er an der English National Opera London den Figaro in »Le nozze di Figaro« übernahm. Im gleichen Jahr war er an der Covent Garden Oper London in der Titelrolle von Rossinis »Wilhelm Tell« sehr erfolgreich; an diesem Haus sang er dann 1991 auch den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1992 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. Beim Hongkong Festival von 1991 wirkte er als Figaro in »Le nozze di Figaro« mit, bei den Festspielen von Glyndebourne des gleichen Jahres als Leporello. Am 17.5.1991 wirkte er bei der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »Timon of Athens« von Stephen Oliver in der Partie des Alcibiades mit, am 5.5.1992 am gleichen Theater als Cadmus in der der Oper »Bakxai« von John Buller; 1993 sang er dort den Simon Boccanegra von Verdi. An der Covent Garden Oper wirkte er 1992 in der Premiere von Rossinis »Il viaggio a Reims« als Don Profondo mit, 1993 sang er dort den Stankar in Verdis »Stiffelio«, 1992 in Melbourne den Telramund im »Lohengrin«, 1983 an der Grand Opéra Paris die vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, 1993 bei den Festspielen von Bregenz und 1996 an der Covent Garden Oper den Nabucco von Verdi. 1994 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten zu Gast, 1995 an der San Francisco Opera als Germont-père, 1996 an der Wiener Staatsoper als Balstrode. 1997 gastierte er an der Oper von Tel Aviv als Rigoletto, an der Staatsoper Berlin als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Tonio im »Bajazzo«, 1998 an der Covent Garden Oper London als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, an der Staatsoper Hamburg als Balstrode, in Los Angeles als Falstaff von Verdi, 1999 an der Washington Opera als Westmoreland in »Sly« von E. Wolf-Ferrari (als Partner von José Carreras). An der English National Opera sang er auch den Escamillo; an der Los Angeles Opera trat er 1999 als Grand Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saens auf. Weitere Partien aus seinem Bühnenrepertoire waren der Macbeth in »Macbeth« und der Jago im »Otello« von Verdi sowie der Titelheld in »Henri VIII.« von Saint-Saens. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu einer Karriere von internationaler Bedeutung.

Schallplatten: EMI (Leporello im »Don Giovanni«), Chandos (»The Bear« von W. Walton), Decca (Falke in der »Fledermaus« mit Joan Sutherland), Chandos (Scarpia in »Tosca«); Video-Aufnahme von »La Fille du Régiment« (Mitschnitt der oben erwähnten Aufführung in Sydney von 1986), auf Pickwick-Video in »Stiffelio« von Verdi.

 

14.10. Die mexikanische Sopranistin Marta SALDAÑA wird 70

 

14.10. Cesare CURZI wird 90
Cesare-Curzi

 Sein Vater Francesco Curzi war ein italienischer Tenor, der nach Nordamerika eingewandert war. Er wurde durch diesen auf die Sängerkarriere vorbereitet und sang bereits mit 15 Jahren in einem Operettentheater in San Francisco. Nachdem er seinen Militärdienst abgeleistet hatte, debütierte er 1953 an der Oper von San Francisco. Während sechs Spielzeiten blieb er Mitglied dieses Hauses und trat dort bis 1959 in kleinen und mittleren, gelegentlich auch in größeren Rollen auf, u.a.als Missail in »Boris Godunow«, als junger Diener in »Elektra« von R. Strauss, als Parpignol in »La Bohème«, als Nereo in »Mefistofele« von Boito, als junger Seemann in »Tristan und Isolde«, als Pong in »Turandot«, als Schmidt im »Werther« von Massenet, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als Jaquino in »Fidelio«, als Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro«, als Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, als Don Carlos in der amerikanischen Erstaufführung von Cherubinis »L’Hôtellerie portugaise«, als Arturo in »Lucia di Lammermoor«, als 1.Jude in »Salome« von R. Strauss, als Schuiskij in »Boris Godunow«, als Malatestino in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini, als Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Wirt im »Rosenkavalier«, als Beichtvater in der amerikanischen Erstaufführung von F. Poulencs »Dialogues des Carmélites«, als Alfredo in »La Traviata«, als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Cassio im »Bajazzo« und als Beppe im »Bajazzo«. 1955 ging er nach Europa. In Deutschland sang er zunächst 1955-56 am Stadttheater von Kiel, seit 1956 mehr als 35 Jahre lang am Opernhaus von Nürnberg. Dort wirkte er u.a. am 23.2.1969 in der Uraufführung der Oper »Träume« von Isang Yun mit. 1957 hatte er an der Oper von Frankfurt a.M. einen besonderen Erfolg als Alfredo in »La Traviata« 1960-71 war er diesem Opernhaus als ständiger Gast verbunden. Er gastierte an der Staatsoper von Wien 1964 als David, eine seiner Hauptrollen, an der Städtischen Oper Berlin, an den Staatsopern von München, Stuttgart und Hamburg und am Opernhaus von Köln. Bei den Salzburger Festspielen trat er 1959 als Ecclitio in »Il mondo della luna« von Haydn und 1965-66 als Don Anchise in Mozarts »La finta giardiniera« auf. 1959 sang er erstmals beim Maggio Musicale von Florenz (den Don Ottavio im »Don Giovanni«), wo er 1973-74 wiederum erfolgreich auftrat. Er wirkte auch in Aufführungen von Opern und Operetten im deutschen Fernsehen mit. Seit 1965 war er auch der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. Zu seinen großen Partien gehörten noch der Rodolfo in »La Bohème«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Ernesto im »Don Pasquale« von Donizetti, der Lyonel in Flotows »Martha«, der Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Herzog im »Rigoletto« und der Kent in der zeitgenössischen Oper »Lear«; auch als Operettentenor (Alfred in der »Fledermaus«, Barinkay im »Zigeunerbaron«, Herzog in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, Titelheld in Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«) hatte er eine erfolgreiche Karriere. Er war bis 1993 Mitglied des Opernhauses von Nürnberg und wurde zu dessen Ehrenmitglied ernannt.

Schallplatten: Telefunken (Solo-Recital), Electrola (»Rigoletto«, »Eine Nacht in Venedig«), Eurodisc (Querschnitte »Eine Nacht in Venedig«, »Die Fledermaus«, »Der Rosenkavalier«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.curzi.de/

 

15.10. Suzanne MURPHY wird 65

 Sie begann 1973 ihr Gesangstudium am College of Music in Dublin bei Veronica Dunne. Sie debütierte 1974 an der Irish National Opera Dublin in Rossinis »La Cenerentola«. 1976 wurde sie an die Welsh Opera Cardiff engagiert, an der sie als Antrittspartie die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« sang. In einer über 15jährigen Karriere hat sie bei dieser Operngesellschaft Partien wie die Amalia in »I Masnadieri« von Verdi, die Leonore im »Troubadour«, die Elisabetta im »Don Carlos«, die Elvira in »Ernani« wie in Bellinis »I Puritani«, die Traviata, die Amelia in »Un Ballo in maschera«, die Musetta in »La Bohème« von Puccini, die Hanna Glawari in F. Lehárs »Die lustige Witwe«, die Titelfiguren in »Norma« und »Lucia di Lammermoor« und die Rosalinde in der »Fledermaus« gesungen. In England trat sie auch bei der English National Opera London (Konstanze, Donna Anna im »Don Giovanni«), bei der Opera North Leeds (Donna Anna, vier Sopranpartien in »Hoffmanns Erzählungen«) und bei der Scottish Opera Glasgow (1979 Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und 1989 Hanna Glawari) auf. 1987 debütierte sie mit großem Erfolg an der Wiener Staatsoper als Elettra in »Idomeneo« von Mozart und sang dort bis 1991 in insgesamt 16 Vorstellungen außerdem noch die Klytämnestra in Glucks »Iphigénie en Aulide«. An der Staatsoper von München wirkte sie 1985 in einer konzertanten Aufführung von Bellinis »Norma« in der Titelrolle mit und sang dort 1988 die Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«. Weitere Gastspiele führten sie an die Oper von Lyon (Rezia im »Oberon« von Weber), an die New York City Opera (1985 als Norma), an die Opernhäuser von Vancouver (Amelia in »Un Ballo in maschera«, Elvira in »I Puritani«, Lucia di Lammermoor) und Pittsburgh (Fiordiligi in »Così fan tutte«, Ophélie in »Hamlet« von A. Thomas, Hanna Glawari); bei den Festspielen von Aix-en-Provence trat sie als Donna Anna auf. In der Saison 1988-89 sang sie an der Welsh Opera die Alice Ford in Verdis »Falstaff« und gastierte mit dieser Inszenierung 1989 in New York und an der Mailänder Scala. Am Opernhaus von Köln war sie 1989 als Elettra zu Gast, am Opernhaus von Dublin 1989 als Norma. 1991 sang sie an der Welsh Opera die Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West« und die Elettra in »Idomeneo«. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 1993 (mit dem Ensemble der Welsh Opera) als Alice Ford und 1994 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 1997 hörte man sie bei der Welsh Opera Cardiff als Leonore im »Fidelio«, 1998 als Tosca und als Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek, in der letztgenannten Partie auch 1998 an der Staatsoper Berlin. 1999 sang sie an der Welsh Opera Cardiff die Mme. Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, 2001 am Grand Théâtre Genf  die Kostelnicka. Im Januar 1989 nahm sie an der Wiener Staatsoper an einem Wohltätigkeitskonzert für die Erdbeben-Opfer in Armenien teil, wie sie denn überhaupt in England wie auf internationaler Ebene als Konzertsolistin zu einer bedeutenden Karriere kam.

Lit: R. Milnes: Suzanne Murphy (in »Opera«, 1999).

Schallplatten: CBS (9. Sinfonie von Beethoven), Chandos (Werke von Tschaikowsky und Rachmaninoff), Telarc (»Nozze di Figaro«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://suzannemurphylimerick.blogspot.com/

 

15.10. Heinz BLANKENBURG wird 85

 Er studierte an der Universität von Kalifornien in Los Angeles und trat 1955-57 an der Oper von San Francisco u.a. als Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano, als Moralès in »Carmen«, als Afron in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«, als Silvio im »Bajazzo«, als Horaste in der amerikanischen Erstaufführung von W. Waltons »Troilus and Cressida«, als Schaunard in »La Bohème«, als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, als Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Yamadori in »Madame Butterfly«, als Ping in »Turandot« von Puccini, als Silvano in Verdis »Un ballo in maschera«, als Leporello im »Don Giovanni«, als Figaro im »Barbier von Sevilla« und als Fra Melitone in »La forza del destino« von Verdi auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte er sehr oft:1957-58 und 1962 als Harlekin in »Ariadne auf Naxos«, 1957, 1963-64,1966 und 1970 als Papageno in der »Zauberflöte«, 1957-58 als Raimbaud in Rossinis »Le Comte Ory«, 1958 als Apollo in Glucks »Alceste« und als Sante in Wolf-Ferraris »Il segreto di Susanna«, 1962-63 als Figaro in »Le nozze di Figaro« und 1964-65 als Pacuvio in Rossinis »La pietra del paragone«. Er gastierte mit dem Ensemble des Glyndebourne Festival 1958  als Raimbaud im Sarah Bernard Théâtre Paris, 1960 beim Edinburgh Festival in der Titelrolle von Busonis »Arlecchino« und als Sante in »Il segreto di Susanna«. Seit 1958 war er an deutschen Theatern engagiert. 1958-60 war er Mitglied des Theaters am Gärtnerplatz in München, dann für lange Jahre 1959-73 der Staatsoper von Hamburg, wo er 1965 in der Uraufführung von A. Bibalos »Das Lächeln am Fuße der Leiter«, 1966 in der der Oper »Die Heimsuchung« (»The Visitation«) von Gunther Schuller, 1969 in der von »Die Reise« von Lars Johan Werle, ebenfalls 1969 in der Uraufführung von K. Pendereckis »Die Teufel von Loudun« mitwirkte. Er gastierte 1966 mit dem Ensemble der Hamburg Staatsoper an der Sadler’s Wells Opera London in der englischen Erstaufführung der Richard-Strauss-Oper »Die Frau ohne Schatten«. 1959 und 1967 gastierte er beim Festival von Aix-en-Provence, 1966-67 am Théâtre de la Monnaie Brüssel; 1967 Gastspiel an der Staatsoper von Wien als Figaro im »Barbier von Sevilla«. Er gastierte auch an den Staatsopern von München und Stuttgart, an der Oper von Frankfurt a.M., am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1966 und 1967) und in Amsterdam, an der Oper von Rom und am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Fenice Venedig und am Stadttheater von Basel, an den Opern von Los Angeles und Seattle. Seit 1973 lebte er wieder in Kalifornien, wo er sich auf pädagogischem Gebiet betätigte, aber auch noch auf der Bühne auftrat, so u.a. 1978 am Opernhaus von Vancouver. Als Pädagoge wirkte er an der University of California Los Angeles und an der California State University. 1977 wurde er zum Ehrendoktor ernannt. Er galt als hervorragender Darsteller, vor allem in komischen Rollen. Neben seinem Wirken auf der Bühne auch als Konzert- und Oratoriensänger geschätzt.

Schallplatten: Decca (Masetto im »Don Giovanni«, Matthäuspassion), Philips (»Die Teufel von Loudun«), MGM.

 

16.10. Marin ALSOP wird 60

Sie studierte an der Yale University und erlangte ihren Magister-Titel an der Juilliard School. 1989 begann ihre Karriere als Dirigentin, als sie Preisträgerin beim New Yorker Leopold Stokowski-Wettbewerb wurde, bei ihrem Mentor Leonard Bernstein sowie bei Seiji Ozawa und Gustav Meier studierte und im selben Jahr in Tanglewood den Koussevitzky-Dirigentenpreis erhielt. Gemeinsam mit der Hornistin Kristin Jurkscheit hat sie einen Sohn.

2002-08 war sie Dirigentin des Bournemouth Symphony Orchestra.Marin Alsop ist regelmäßig zu Gast beim New York Philharmonic, Philadelphia Orchestra, Chicago Symphony und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra. Zudem ist sie eine der wenigen Gastdirigenten, die in jeder Saison sowohl vom London Symphony Orchestra als auch vom London Philharmonic Orchestra eingeladen wird. Sie trat weltweit mit vielen wichtigen Orchestern auf, darunter das Concertgebouw-Orchester in Amsterdam, das Tonhalle Orchester Zürich, das Orchestre de Paris, das Symphoinieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Boston und das Pittsburgh Symphony Orchestra sowie das Tokyo Philharmonic Orchestra. In den vergangenen Spielzeiten dirigierte sie neben dem London Philharmonic, dem Chicago und dem Boston Symphony Orchestra, in Deutschland u. a. die Münchner Philharmoniker, das NDR Sinfonieorchester, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und das Gürzenich-Orchester Köln.Im September 2006 dirigiert sie die Uraufführung von Nicolas Maws Oper Sophie’s Choice an der Oper Washington. Ihr Debüt an der Oper St. Louis gab sie 2004 mit John Adams‘ Nixon in China und dirigierte die Produktion von Bernsteins Candide mit dem New York Philharmonic im selben Jahr, welche 2005 für den Emmy nominiert wurde. Seit 2012 dirigiert sie auch das Sao Paulo Symphony Orchestra.In Zusammenarbeit mit dem Label Naxos sind Aufnahmen von Johannes Brahms’ Sinfonien mit dem London Philharmonic sowie eine fortlaufende Serie von Aufnahmen mit dem Bournemouth Symphony Orchestra, unter denen sich zum Beispiel Béla Bartóks Der wunderbare Mandarin, Bernsteins Chichester Psalms oder auch die Sinfonien von Kurt Weill befinden, entstanden.Am 7. September 2013 war Alsop die erste Dirigentin, die die Londoner Last Night of the Proms leitete. Am 12. September 2015 dirigierte sie erneut die Last Night of the Proms in der Royal Albert Hall.2002 erhielt sie den Royal Philharmonic Society Music Award für Dirigenten („Conductor-Award“), 2003 war sie Preisträgerin des „Artist of the Year“-Award der Zeitschrift The Gramophone, 2005 wurde sie mit dem „Classical Brit Award for Best Female Artist“ ausgezeichnet. 2006 erhielt sie den „BBC Radio 3 Listeners Award“ der Royal Philharmonic Society.Seit 2005 ist Alsop Stipendiatin der MacArthur-Stiftung, damit erhielt erstmals ein Dirigent diesen vor allem in den USA angesehenen Preis. Zudem wurde sie 2008 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

 

16.10. Eva-Maria BUNDSCHUH wird 75

Eva-Maria BUNDSCHUH als Gutrune in Bayreuth
Als Gutrune in Bayreuth

 Sie erlernte zuerst den Beruf einer Textilmeisterin, studierte dann Gesang in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) bei Emmy Senff-Thieß, darauf in Leipzig bei Helga Forner. 1967 debütierte sie am Carl Maria von Weber-Theater in Bernburg (Bezirk Anhalt) als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Nachdem sie zwei Jahre lang an dieser Bühne aufgetreten war, wurde sie 1969 an das Theater von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) verpflichtet, dem sie bis 1974 angehörte. 1974-77 war sie Mitglied des Musiktheaters von Potsdam. Seit 1976 war sie auch Mitglied der Staatsoper Berlin, später durch einen Gastspielvertrag diesem Haus verbunden. Mit ihrer Berufung an die Komische Oper Berlin begann 1981 für die Künstlerin eine große, internationale Karriere. Hatte sie ursprünglich Partien aus dem Mezzosopran-Fach wie die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte« oder die Prinzessin Eboli im »Don Carlos« von Verdi gesungen, so wandte sie sich seit etwa 1978 mehr dem Sopran-Repertoire zu und hatte jetzt in Aufgaben wie der Leonore in Verdis Oper »La forza del destino«, den Sopranpartien in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, der Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Freia im »Rheingold«, der Violetta in »La Traviata«, der Musetta in Puccinis »La Bohème«, der Rosalinde in der »Fledermaus« und der Donna Anna im »Don Giovanni« ihre Erfolge. In der letztgenannten Partie gastierte sie 1983 am Opernhaus von Leipzig, 1986 gestaltete sie an der Staatsoper Berlin die Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek, am 28.9.1985 die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Judith« von S. Matthus, 1988 die Isolde in »Tristan und Isolde«. 1987-88 hörte man sie an der Komischen Oper Berlin als Donna Anna und als Salome von R. Strauss, 1988-92 bei den Festspielen von Bayreuth als Helmwige und als Gutrune im Nibelungenring. Die Salome sang sie auch bei Gastspielen 1988 in Amsterdam und 1989 an der Wiener Staatsoper. Sie gastierte weiter bei den Festspielen von Wiesbaden, an der Nationaloper von Bukarest, am Bolschoi Theater Moskau, in Kiew und Tartu (Dorpat) und in Japan, 1992 an der Welsh Opera Cardiff als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, 1993 an der Berliner Staatsoper, 1996 in Toronto als Senta in »Der fliegende Holländer«, 1994 am Muziektheater Amsterdam in der Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1996 am Teatro Colón Buenos Aires als Freia im »Rheingold«, am Teatro Municipal Rio de Janeiro als Chrysothemis, in Amsterdam als Titelheldin in »Elektra«. 1997 gastierte sie am Staatstheater von Oldenburg als Elektra in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss, am Opernhaus von Sevilla als Venus im »Tannhäuser«, 1998 am Muziektheater Amsterdam als Gutrune. 1999 sang sie an der Dresdner Staatsoper die Goneril in A. Reimanns »Lear«. Auch als Konzertsängerin hervorgetreten.

Schallplatten: Ariola-Eurodisc (Gerlinde in der »Walküre«), Philips (Szenen aus Wagner-Opern), Eterna (»Salomo« von Händel, Szenen aus »Judith« von S. Matthus, »Gurrelieder« von A. Schoenberg), EMI (»Götterdämmerung«), Berlin Classics (»Salomo« von Händel, Titelrolle in vollständiger Aufnahme »Judith« von S. Matthus), Mondo Musica (Leonore im »Fidelio«), Teldec (»Die Walküre« und »Götterdämmerung« aus Bayreuth, auch als Video).

 

17.10. Christoph MARTHALER wird 65

Er studierte zunächst Musik in Zürich (Blockflöte und Obow). Ende der 1960er Jahre besuchte er die Theaterschule von Jacques Lecocq in Paris. In die Schweiz zurückgekehrt, arbeitete er als Theatermusiker und Komponist am Zürcher Theater am Neumarkt. Es folgten Kompositionen für zahlreiche Inszenierungen an deutschsprachigen Bühnen. Mit Dodo Hug und Pepe Solbach gründete er die experimentelle Theatergruppe „Tarot“. Mit verschiedenen Projekten etablierte sich Marthaler in der Off-Theater-Szene. 1988-93 arbeitete er kontinuierlich am Theater Basel, wo er mehrere szenische Liederabende entwickelte. Seit seiner Basler Zeit gehören die Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock und die Dramaturgin Stefanie Carp zu Marthalers festem Team. Ab 1990 komponierte Marthaler Filmmusik für Der Tod zu Basel (Regie Urs Odermatt) und für Hinterland – Eine Vater-Sohn-Geschichte von Dieter Gränicher. 1991 inszenierte er sein erstes Theaterstück. 1993 wechselte er mit dem Theaterdirektor Frank Baumbauer an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Die Produktion mit dem Titel Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab! (1993) machte ihn einem breiten Publikum bekannt. Murx stand bis zum Jahr 2007 auf dem Spielplan der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Viele seiner Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Mit dem musikalischen Leiter Sylvain Cambreling inszenierte er bereits 1994 seine erste Oper. Im Jahr 2000 übernahm Marthaler als künstlerischer Direktor die Leitung des Zürcher Schauspielhauses. Zu seinem Leitungsteam gehörten Stefanie Carp und Anna Viebrock. 2000 und 2001 wählte Theater heute das Zürcher Schauspielhaus zum Theater des Jahres. 2004 verließen Marthaler und sein Team das Zürcher Schauspielhaus. Seither arbeitet Marthaler in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien und der Schweiz wieder als freier Regisseur. Stark geprägt durch die Ästhetik der Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock bewegen sich seine Inszenierungen zwischen musikalischen, collagenartigen Abenden und eigenwilligen Klassiker-Interpretationen. Seine Figuren auf der Bühne – oft in altmodischen, eigenwilligen Kostümen – bleiben meist vereinzelt, warten, starren vor sich hin und schließen sich manchmal mit anderen zu einer kleinen Gruppe zusammen. Ihnen ist eine eigentümliche Komik inne, die sich darin äussert, dass sie wie aus der Zeit gefallen scheinen. Die Schauspieler, mit denen er oft zusammen arbeitet, werden als „Marthaler Familie“ bezeichnet. Dazu gehören unter anderem Graham F. Valentine, den er schon als Studenten in Zürich kennenlernte, Ueli Jäggi, Jürg Kienberger, Olivia Grigolli, Josef Ostendorf, Robert Hunger-Bühler, Bettina Stucky, Katja Kolm, Matthias Matschke und Clemens Sienknecht. Christoph Marthaler lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin Sasha Rau, in Paris. 2008 bekam das Paar Zwillinge.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://christophmarthaler.ch/

 

17.10. Viktor TRETJAKOV wird 70

Er wurde als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Mit jungen Jahren entdeckte er sein Talent und die Liebe zu seiner Violine. Ab 1965 studierte er am Moskauer Musikkonservatorium, in der Klasse von Prof. Jurij Jankelewitsch, der sein Talent herausragend förderte, denn schon im selben Jahr wurde Tretjakov Sieger des Unionswettbewerbes für Violine und erhielt somit ein Diplom ersten Grades. Ein Jahr später gewann der Geiger den ersten Preis und die damit verbundene Goldmedaille im internationalen Tschaikowski-Wettbewerb, was seinen Ruhm beflügelte. 1968 trat Tretjakov erstmals mit der Berliner Philharmonie auf. Es folgten Konzerte im Rahmen der Berliner und Wiener Festwochen, 1976 als Solist bei den Salzburger Festspielen, sowie zahlreiche Konzertreisen in die USA und Kanada, unter anderem gemeinsam mit dem New York Philharmonic, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Atlanta Symphony Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem San Francisco Symphony Orchestra, dem Dallas Symphony Orchestra, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Toronto Symphony Orchestra und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra. Außerdem ist er gemeinsam mit weiteren weltbekannten Orchestern aufgetreten, wie den Berliner, Wiener und Münchner Philharmonikern, dem Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks, Orchestre de Paris, NHK Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic Ortchestra und dem Philharmonia Orchestra. Er arbeitete und arbeitet zusammen mit Dirigenten wie Rostropovich, Ormandy, Temirkanov, Jochum, Krips, Gergiev, Fedoseyev, Maazel, Kempe, Jansons, Järvi, Levine, Mehta, Penderecki, Previn, Kondrashin und Pletnev. 1983 wurde er zum Chefdirigenten des Moskauer Kammerorchesters berufen, mit dem er über eine Dekade lang zusammenarbeitete. 1986-94 hatte er den Juroren-Vorsitz im internationalen Tschaikowski-Wettbewerb inne. Auch als Kammermusikpartner von Svyatoslav Richter, Rostropovich, Oleg Kagan und dem Borodin Quartett hat er sich einen Namen gemacht. Außerdem ist er ein Juror bei zahlreichen Wettbewerben in Brüssel, Hannover, Sendai, Moskau, Helsinki und vielen anderen klassischen Musikwettbewerben. Zu seinen Schülern gehören Ilya Kaler, Sergei Stadler, Evgeny Bushkov, Natalia Likhopoi (Glazunov Quartet), Dmitri Berlinsky, Abel Tomas Realp (Cuarteto Casals) und Roberto Cani (New Hollywood String Quartet). Zusammen mit Yuri Bashmet, Vassily Lobanov, und Natalia Gutman gründete er ein Klavierquartett, das regelmäßig in ganz Europa auftritt. 1996 wurde Viktor Tretjakov eine Professur an der Musikhochschule Köln angeboten, die er daraufhin annahm und wo er heute pädagogisch tätig ist. Seine zahlreichen Aufnahmen sind erschienen bei Melodiya, Sony/BMG, Brillant Classics, Live Classics, Yedang Classics, Relief, Olympia, Russian Revelation, Weitblick Records und DVDs bei TDK und Poloarts.

 

18.10. Horia ANDREESCU wird 70

Er ist Hauptdirigent der „George Enescu“ Philharmonie in Bukarest. Zuvor war er Chefdirigent des Nationalen Rumänischen Radio-Symfonieorchesters und des Radio-Kammerorchesters sowie Gründer und Leiter des Kammerorchesters „Die Bukarester Virtuosen“. 1965-74 studierte er an der Bukarester Musikakademie Komposition, Dirigieren und Pädagogik. 1974-75 absolvierte er Meisterkurse an der Wiener Musikhochschule bei Hans Swarowsky und Karl Österreicher. Daran schlossen sich weitere Meisterkurse bei Sergiu Celibidache an. Bei drei deutschen Orchestern wirkte er für die Dauer von 8 bzw. 12 Jahren als ständiger Gastdirigent: beim Rundfunksinfonieorchester Berlin, bei der Dresdner Philharmonie und bei der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin. Darüber hinaus hat Horia Andreescu mit Orchestern wie Staatskapelle Berlin, Berliner Sinfonieorchester, Bochumer Symphoniker, WDR Sinfonieorchester Köln, Gewandhausorchester Leipzig, Stuttgarter Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Dänisches Nationales Radio-Sinfonieorchester, Budapester Philharmonie, London Symphony, Royal Philharmonic, BBC Scottish Symphony, Radio-Symphonieorchester Wien, Filarmonica di Torino, Radio Filharmonisch Orkest Hilversum, Radio Symfonie Orkest Hilversum, Jerusalem Symphony, Radio Kamerorkest Hilversum, RTVE-Orchester Madrid, Orquesta Nacional de Catalunya und Radio-Sinfonieorchester Lissabon zusammengearbeitet. Horia Andreescu war u.a. Gast bei folgenden internationalen Festivals: „George Enescu“ in Bukarest, Wiener Festwochen, Dresdner Musikfestspiele, Biennale der zeitgenössischen Musik Berlin, Europa Musicale München, Kopenhagener Musikfestival, Festspiele Zagreb, Festival Santander und Istanbul Festival. Bei führenden europäischen Rundfunkanstalten hat Horia Andreescu über 900 Einspielungen durchgeführt. Hinzu kommen rund 60 LPs und CDs für Attaca (Holland), MarcoPolo/Naxos, Electrecord und Artexim (Bukarest). Für Olympia (London) spielt Horia Andreescu als Weltpremiere das gesamte symphonische Werk von George Enescu auf 8 CDs ein. Operndirigate führten Horia Andreescu nach Deutschland, Griechenland, Italien und Rumänien. Darüber hinaus hat Horia Andreescu Tourneen in folgenden Ländern dirigiert: Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Israel, Island, Italien, Japan, Jugoslawien, Niederlande, Österreich, Rußland, Schweiz, Spanien, Tschechien und Ungarn.

 

18.10. Renzo CASELLATO wird 80

Renzo Casellato
In L’Elisir D’Amore

 Gesangstudium am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig und bei Maria Carbone. Nach anfänglicher Betätigung im Buffo- und Comprimario-Fach debütierte er 1963 als lyrischer Tenor am Teatro Regio von Parma als Nemorino in »L’Elisir d’amore« von Donizetti. Es schloss sich eine bedeutende Karriere an den großen italienischen Bühnen an. Er debütierte bereits 1963 als Fenton im »Falstaff« von Verdi an der Mailänder Scala, an der er dann 1964-65 und 1976 den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1964 den Don Ramino in Rossinis »La Cenerentola«, 1965 und 1973 den Ernesto in »Don Pasquale«, 1966 den Titelhelden in Mozarts »La clemenza di Tito«, 1968 das Tenor-Solo in Rossinis Petite Messe Solenne, 1968 in einem weiteren Rossini-Konzert, 1971 den Nemorino, 1994 den Prunier in Puccinis »La Rondine« und 1995 die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen« sang. Er sang an den Opern von Rom, Turin, Venedig, Neapel und beim Maggio Musicale Fiorentino. Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires, an der Wiener Staatsoper (1966-83 in insgesamt 11 Vorstellungen als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Fenton, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« und als Nemorino), in Rio de Janeiro, in Paris, Nizza, Marseille, Toulouse und Monte Carlo, am Bolschoi Theater Moskau, in Kopenhagen, Chicago, Dallas und Belgrad. 1979 an der Oper von Gent als Nemorino zu Gast, 1986 am Teatro Colón Buenos Aires als Orombello in »Beatrice di Tenda« von Bellini. 1992 sang er am Teatro Massimo Palermo den Edrisi in »König Roger« von Szymanowski, 1994 am Teatro Comunale Bologna in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, 1995 in Bergamo den Strozzi in Donizettis »Caterina Cornaro«. Er wirkte 1993 am Teatro Politeama Garibaldi Palermo in der Uraufführung der Oper »Alice« von Giampolo Testoni mit. Höhepunkte in seinem lyrischen Repertoire waren weiter der Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Paolino in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Alfredo in Verdis »La Traviata« und der Titelheld im »Werther« von Massenet. Er trat auch im Konzertsaal in Erscheinung.

Schallplatten: Bereits 1959 sang er den Normanno in einer Aufnahme von »Lucia di Lammermoor« auf Columbia, bei der Maria Callas die Titelpartie gestaltete. Auf MRF erschien eine Aufnahme der Donizetti-Oper »Pia de Tolomei«, auf ANNA-Records in »Tancredi« von Rossini zusammen mit Marylin Horne, auf Fonit-Cetra eine Aufnahme der Oper »Angélique« von Jacques Ibert.

 

18.10. Gregor SCHILDKNECHT wird 80

Gesangstudium bei Friedrich Nidetzky in Biel, dann bei Jakob Keller in Bern, an der Wiener Musikakademie bei Adolf Vogel (1962-66), bei Willy Domgraf-Fassbaender in Nürnberg (1970-75), bei Paul Lohmann in Wiesbaden und bei F. Carino in Düsseldorf. Er begann seine Bühnenlaufbahn mit einem Engagement am Staatstheater von Oldenburg (1965-67), sang dann am Landestheater Coburg (1968-73), am Landestheater Detmold (1973-74), an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach (1974-77) und am Stadttheater von Bielefeld (1977-80). Seit 1980 gab er Gastspiele an mehreren großen Theatern. Im Lauf seiner Karriere war er an den Staatsopern von Berlin, Stuttgart und Hamburg, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatstheatern von Hannover, Braunschweig und Karlsruhe, an den Stadttheatern von Heidelberg, Mainz und Lübeck, von Bern und St. Gallen, am Grand Théâtre Genf (1986 als Reinmar von Zweter in »Tannhäuser«, 1988 als einer der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos«, 1989 als einer der Diener im »Capriccio« von R. Strauss, 1991 in K. Weills »Die sieben Todsünden«), an der Niederländischen Oper Amsterdam, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, am Nationaltheater Prag, in Rotterdam, Antwerpen, Straßburg und Nancy zu Gast. Er sang ein vielseitiges Bühnenrepertoire mit Partien aus Opern von Mozart, Rossini, Donizetti, Verdi (Rigoletto, Graf Luna im »Troubadour«, Macbeth, Germont-père in »La Traviata«, Amonasro in »Aida«, Posa im »Don Carlos«, Carlo in »La forza del destino«), Puccini (Scarpia in »Tosca«, Sharpless in »Madame Butterfly«), R. Wagner (Wolfram im »Tannhäuser«), Offenbach (vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«), Lortzing, R. Strauss (Mandryka in »Arabella«) bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Er wirkte am Landestheater von Coburg in der Spielzeit 1969-70 in der Uraufführung der Operette »Die Komödianten« von Hans Chemin-Petit mit. Im Konzertsaal kam er als Solist in Oratorien wie auch als Lieder- und Balladensänger zu einer erfolgreichen Karriere in Deutschland, Holland und in seiner Schweizer Heimat, wo er in Nidau im Kanton Bern seinen Wohnsitz hatte.

 

19.10. Ernesto PALACIO wird 70

Ernesto Palacio

 Er wollte ursprünglich Theologie studieren, trat dann aber in den diplomatischen Dienst ein und wurde peruanischer Vizekonsul in Mailand. Er begann sein Gesangstudium bei Frau Rosa Mercedes Ayarza de Morales und bei dem berühmten peruanischen Tenor Alessandro Granda in Lima und setzte es seit 1968 bei den Pädagogen Badiali und Pastorino in Italien fort. 1971 gewann er einen Gesangwettbewerb in Reggio Emilia. 1972 wurde er erster Preisträger beim Wettbewerb des italienischen Rundfunks RAI Voci Nuove Rossiniane und debütierte anschließend in einer Radiosendung der RAI von Rossinis »L’Italiana in Algeri« in der Partie des Lindoro. Es kam zur Ausbildung einer bedeutenden Karriere an den führenden italienischen Operntheatern, darunter der Mailänder Scala (1976 und 1978-79 Gonzalve in Ravels »L’Heure Espagnole«, 1980 Alessandro in Mozarts »Il Re pastore«, 1981-82 in Strawinskys »Les Noces«, 1982 Lurcanio in Händels »Ariodante« sowie in Konzerten), der Oper von Rom, den Opernhäusern von Palermo, Neapel, Turin, Genua und Triest. Gastspiele an der Covent Garden Oper London, an der Oper von Marseille, bei den Festspielen von Aix-en-Provence und Spoleto. In der Spielzeit 1985-86  trat er an der Metropolitan Oper New York in fünf Vorstellungen als Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri« als Partner von Marilyn Horne auf. Er gastierte in Nordamerika an den Opern von Houston/Texas, Dallas und in Südamerika am Teatro Colón Buenos Aires und in Caracas. 1988 sang er in Savona in einer Wiederaufführung von Rossinis »Ciro in Babilonia«, 1989 in Barcelona und 1991 in Bilbao in »Tancredi« vom gleichen Komponisten (den Argirio), 1991 in Barcelona in »Una cosa rara« von Martín y Soler. 1990 trat er am Theater von Bonn als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« auf. 1997 sang er im Wiener Konzerthaus den Giovanni in einer konzertanten Aufführung der Oper »Una cosa rara« von Martín y Soler. 1998 verabschiedete er sich in Verona in der Uraufführung der Kantate »Pugacev« von Marco Tutino aus seiner Karriere. Er sang auf der Bühne das leichte lyrische Fach und war vor allem auf das italienische Belcanto-Repertoire spezialisiert (Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, Nemorino in »L’Elisir d’amore«, Ernesto im »Don Pasquale«, Ramiro in »La Cenerentola«, Giannetto in »La gazza ladra« von Rossini, Dorvil in »La scala di seta«, Edward Milford in »Il cambiale di matrimonio«, ebenfalls von Rossini, Filandro in »Le astuzie femminili« von Cimarosa); er beherrschte allein 18 Tenorpartien in Rossini-Opern. Weitere Höhepunkte in seinem Repertoire waren der Fenton in Verdis »Falstaff« und der Ferrando in »Così fan tutte«. Er trat auch als Konzertsänger hervor. Später gründete er eine Opernagentur und war u.a. der Entdecker und Manager von Juan Diego Flórez.

Schallplatten: Philips (»Mosè in Egitto« und »Maometto II.« von Rossini, Mozart-Messen), CBS (»Tancredi« und »Il Turco in Italia« von Rossini), Joker (Lieder von Donizetti), Voce (Miserere von Donizetti), ANNA Records (»Adelaide di Borgogna« von Rossini), RCA-Erato, Arkadia (Romanzen von Paolo Tosti), Bongiovanni (»L‘ Inganno felice« und Stabat mater von Boccherini, »Le cantatrici villane« von V. Fioravanti, »La Contadina in Corte« von Antonio Sacchini, »L’Esule di Roma« von Donizetti, »L’Inganno felice« und »Il Signor Bruschino« von Rossini), Dynamic (»Li Puntigli delle donne« von Spontini), Opus (Arie inedite von Rossini).

 

19.10. Ernst-Dieter SUTTHEIMER wird 75

Ernst-Dieter Suttheimer

 Erster Gesangsunterricht mit 16 Jahren; Studium an der Hochschule für Musik in Darmstadt. Nach dem Studienabschluss 1963 folgte ein sofortiges Engagement als jüngster Tenor in Deutschland an das Staatstheater Oldenburg, dem er bis 1977 angehörte. 1977-90 Ensemblemitglied des Opernhauses von Graz, wo er sehr beliebt war und u.a. den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Mumin in der deutschsprachigen Erstaufführung der Oper »Die Muminoper« von Ilkka Kussisto, den Mr. Triquet in »Eugen Onegin«, die Knusperhexe in »Hänsel und Gretel«, den Gastone in »La Traviata«, den Brother Timothy in der deutschsprachigen Erstaufführung der Oper »Der Mond geht auf über Irland« von Nicholas Maw, den Gonzalvo in Ravels »Die spanische Stunde«, den Kolander in der Uraufführung der Oper »Orpheus es machina« von Ivan Eröd (14.10.1978), den Pong in Puccinis »Turandot«, den Grashüpfer in der deutschsprachigen Erstaufführung der Kinderoper »Die Biene Maja« von B. Bjelinski, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Benda in A. Dvoráks »Der Jakobiner«, den Kaufmann in der Österreichischen Erstaufführung der Oper »Jakob Lenz« von W. Rihm,  den 1. Juden in »Salome« von R. Strauss, den 1. Strolch in C. Orffs »Die Kluge«, mehrere Rollen (Prinz/Kammerdiener/Marquis) in der Österreichischen Erstaufführung der dreiaktigen Fassung der »Lulu« von A. Berg/F. Cerha, den Ballettmeister in Puccinis »Manon Lescaut«, den Czeskalinsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Amtsdiener in der Uraufführung der Oper »Die Propheten« von Michael Rot (14.11.1982), den Pontio Pilato in der Österreichischen Erstaufführung von R. Wagners »Das Liebesverbot«, den Fatty in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Clem in »Wir machen eine Oper« und den Alfred in »Der kleine Schornsteinfeger« von B. Britten, den Giraffier in Offenbachs »Die beiden Blinden«, den Beppe im »Bajazzo«, den Zappoli in der deutschsprachigen Erstaufführung der Johann Strauß-Operette »Die Zigeunerin«, den Basilio in »Figaros Hochzeit«, den Flaut in Brittens »Ein Sommernachtstraum«, den Blödsinnigen in »Boris Godunow«, den Räsonierer 2 in der Uraufführung der Oper »Der Zurückgebliebenen Auszählreim« von Otto M. Zykan (12.10.1986), den Hostienbäcker in der Uraufführung der Oper »Der Rattenfänger« von F. Cerha (26.9.1987), den Mime im Nibelungenring und den König Bobèche in »Ritter Blaubart« von Offenbach sang; dort wirkte er auch seit 1984 als Professor an der Musikuniversität. Er gastierte u.a. in Salzburg, Klagenfurt, Mailand, Barcelona, Frankfurt, Düsseldorf, Wuppertal, Palermo, am Grand Théâtre Genf (1980 Steuermann in »Der fliegende Holländer« und Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), in Bern, Basel, Rom, Wiesbaden, München, bei den Seefestspielen von Bregenz (1987-88 Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«, 2005 Leonard in »Maskerade« von C. Nielsen) und Mörbisch (u.a. 2015 als Testaccio in »Eine Nacht in Venedig«), bei den Wiener Festwochen, bei den Festwochen der Alten Musik Innsbruck und beim Carinthischen Sommer in Ossiach. 1990-2007 war er Ensemblemitglied der Wiener Volksoper, an der er u.a. als Robespierre in »Dantons Tod« von G. von Einem, als Zauberer in »Der Konsul« von G.C. Menotti, als Schäbiger in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, als Miguel de Panatellas in »La Périchole« von Offenbach, als Barbier in dem Musical »Der Mann von La Mancha«, als Sebas in »Der König Kandaules« von Zemlinsky, als Junker Spärlich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Conte Carnero im »Zigeunerbaron«, als Gottesnarr im »Boris Godunow«, als Knusperhexe, als Dr. Blind in der »Fledermaus«, als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, als Enterich in Millöckers »Der Bettelstudent«, als König Cirillo II. in der Zarzuela »Die Generalin«, als Fürst Ypsheim in »Wiener Blut« und als Lambertuccio in »Boccaccio« zu sehen war. 2003 feierte er an der Volksoper sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. 1991-2002 war er auch Mitglied der Wiener Staatsoper, an der er bereits 1971 als Josef K. in »Der Prozess« von G. von Einem, 1979 als italienischer Tenor im »Capriccio« von R. Strauss und 1987 als Hostienbäcker in Cerhas »Der Rattenfänger« gastiert hatte. Hier sang er in insgesamt 66 Vorstellungen weiters den 1. Juden in »Salome«, den Spoletta in »Tosca«, den Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, den Monostatos, den Hirten in »Tristan und Isolde«, den Mime im »Rheingold«, den Brighella in »Ariadne auf Naxos«, den Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten und die Titelrolle in Hillers »Das Traumfresserchen«. Er trat in zahlreichen Partien aus dem Buffo- und Charakterfach auf und wurde als Darsteller besonder geschätzt; sein Repertoire umfasste etwa 130 verschiedene Bühnenrollen. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen (u.a. Mime in Aufzeichnung des Nibelungenrings aus der Grazer Oper).

 

20.10. John ELWES wird 70

 Seit seinem 14. Lebensjahr lebte er in der Familie von Nachkommen des berühmten englischen Tenors Gervase Elwes (1866-1921) und nahm auch dessen Familiennamen an. Er wurde zuerst im Chor der Westminster-Kathedrale durch George Malcolm ausgebildet und studierte dann am Royal College of Music London. Er wurde Chorist im Chor der Westminster-Kathedrale und entfaltete bald eine intensive Tätigkeit als Konzert-, später auch (in geeigneten Partien) als Opernsänger. Er trat 1968 bei den Londoner Promenade Concerts erstmals in »Serenade to Music« von Vaugham Williams im Konzertsaal auf. Sein Konzertrepertoire enthielt einerseits Vokalwerke aus der Barock-Epoche, auf der anderen Seite zeitgenössische Werke wie die Soli in Benjamin Brittens Missa brevis und »Abraham and Isaac«. Auf der Bühne erschien er in Opern von Händel, Gluck, Mozart und Monteverdi, vor allem aber in Werken französischer Meister wie Rameau und Lully. So sang er am Theater von Montpellier in Monteverdis »L‘Orfeo« unter Leitung von Philippe Herreweghe. Beim Händel-Festival sang er 1988 den Acis in »Acis and Galatea«, beim Festival von Tourcoing die Titelpartie in »La clemenza di Tito« von Mozart (1988). 1990 trat er an der Oper von Antwerpen in Monteverdis »L’Orfeo« auf. Bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale sang er 1997 die Partie des Jonathans in dem Händel-Oratorium »Saul«. In besonderer Weise wurde er durch seine Rundfunksendungen bei der englischen Gesellschaft BBC bekannt. Seit Ende der siebziger Jahre lebte er in Frankreich und kam dort wie in weiteren europäischen Ländern zu einer großen Karriere. Seine Stimme erwies sich für die Interpretation der französischen Barock-Oper als besonders geeignet, vor allem durch die Klarheit der Intonation und durch ihre besondere Ausbildung in den hohen und höchsten Lagen. Zahlreiche Schallplattenaufnahmen haben seine Interpretationen festgehalten; so sang er auf den Marken HMV (Titelpartie in »Pygmalion« von Rameau, Matthäuspassion von J.S. Bach und Bach-Kantaten), Harmonia mundi (Hohe Messe von J.S. Bach, Titelrolle in »Zoroastre« von Rameau; »L’Incoronazione di Dario« von Vivaldi, »Xerxe« von Cavalli), DGG (Italienische Kantaten von Händel), Erato (»Les Indes galantes« von Rameau), CBS (»Alceste ou le Triomphe d’Alcide« von Lully, »Le Temple de la Gloire« von Rameau), Telefunken (Bach-Kantaten), Accent (»La morte d’Orfeo« von Landi), Ricercar (»Le Jugement de Midas« von Grétry), Philips (Weltliche Kantaten von J.S. Bach), Sony (»Tamerlano« von Händel), BIS (»Messiah«), MDG/Naxos (»Susanna« von Händel), Arabesque/Musikwelt (»Messiah«), Lydia (»La Silvia« von A. Vivaldi).

 

20.10. Walter ZEH wird 75

Er studierte am Konservatorium und an der Hochschule für Musik Wien. 1970 wurde er an die Wiener Staatsoper engagiert, dessen Chor er 32 Jahre lang angehörte. Daneben gastierte er als Solist an zahlreichen großen Opernhäusern, darunter die Bayerische Staatsoper in München, die Deutsche Oper Berlin, die Mailänder Scala (2001 Soldat in »Jérusalem« von Verdi anlässlich eines Gastspiels der Wiener Staatsoper), das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die Opéra Bastille (1994 Cappadocier in »Salome« von R. Strauss, 2004 Perückenmacher in »Ariadne auf Naxos«), bei den Salzburger Festspielen (u.a. 1985-87 als einer der Diener im »Capriccio« von R. Strauss, 1989 als Schließer in »Tosca«, 1992 als Koch in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1992-93 als Cappadocier, 1997 als Schobiack in »Le Grand Macabre« von Ligeti, 1999 als Guy Renard in »Doktor Faust« von Busoni, 2000 als Tempeldiener in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, 2005 als Diener in Schrekers »Die Gezeichneten«) und den Osterfestspielen Salzburg (1988-89 Schließer in »Tosca«) sowie in Japan. Auch als Lied- und Konzertsänger ging er einer regen Tätigkeit im In- und Ausland nach. Im Rahmen von CD-Aufnahmen arbeitete er mit den bedeutendsten Dirigenten zusammen. Seit Jahren ist Walter Zeh als Gesangspädagoge und Sprachcoach bei Opernproduktionen tätig, u.a. an der Opéra Bastille sowie bei den Salzburger Festspielen und den Osterfestspielen. Als freiberuflicher Chorleiter wirkt er seit 2002 an Produktionen u.a. für das Festspielhaus Baden-Baden, das Pariser Théâtre des Champs-Élysées, die RuhrTriennale, das Musikfest Bremen, das Konzerthaus Dortmund und das Lucerne Festival mit. Im Jahr 2006 gründete Walter Zeh den Philharmonia Chor Wien.

 

20.10. Lauris ELMS wird 85

Sie studierte Kunstgeschichte und Pädagogik, ließ dann jedoch ihre Stimme ausbilden. Ihr Gesangstudium fand bei Katherine Wielaert in Melbourne und bei Dominique Modesti in Paris statt. Ihre größten Erfolge hatte sie als Konzert- und Oratorienaltistin. Bereits 1953 sang sie in einem Radiokonzert der Royal Philharmonic Society im australischen Rundfunk (ABC) unter Walter Süsskind. 1956 Preisträgerin beim Internationalen Gesangwettbewerb in Genf. 1958 gastierte sie in Israel als Solistin in der 9. Sinfonie von Beethoven. 1957 betrat sie erstmals die Bühne, und zwar sang sie an der Londoner Covent Garden Oper die Ulrica im »Maskenball« von Verdi. 1958 wirkte sie an der Covent Garden Oper in der englischen Erstaufführung der Oper »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc mit. An diesem Opernhaus wie auch an der Oper von Sydney war sie in Partien wie der Lucretia in Brittens »The Rape of Lucretia«, der Amneris in »Aida«, der Azucena im »Troubadour«, der Olga in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und der Principessa in Puccinis »Suor Angelica« erfolgreich. Sie wirkte im englischen Fernsehen in Opernaufführungen mit. Seit 1959 trat sie wieder in Australien auf, wo sie an Gastspieltourneen verschiedener Gesellschaften teilnahm; so reiste sie 1965 mit der Sutherland-Williamson Company (hier u.a. als Partnerin der großen Primadonna Joan Sutherland in Rossinis »Semiramide«). Daneben ging sie einer ausgedehnten Konzerttätigkeit nach, in einem späteren Abschnitt ihrer Karriere vor allem in Australien und Neuseeland. Königin Elizabeth II. ernannte sie zum Officer of the British Empire.

Ihre dunkel getönte, üppige Stimme ist auf Decca- Schallplatten zu hören (»Peter Grimes« von B. Britten, Ausschnitte aus »Griselda« von Bononcini und aus »Montezuma« von Graun); auf Topaz-Video als Azucena im »Troubadour« aus der Oper von Sydney.

 

21.10. Maria Angela BOCCA wird 85

 Ausbildung am Konservatorium von Parma, durch Ettore Campogalliani und durch Ferrari Siliotti. Sie gewann Gesangwettbewerbe in Bologna, Mantua und Parma und debütierte 1966 am Teatro Comunale von Treviso als Maddalena im »Rigoletto«. Ihre Karriere führte sie an die großen Opernhäuser in Italien, u.a. an das Teatro San Carlo Neapel, an das Teatro Regio Parma, an die Opernhäuser von Bologna, Turin, Triest und Genua. Gastspiele am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Köln und Frankfurt a.M. Dabei sang sie Partien wie die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Principessa in Puccinis »Suor Angelica«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Federica in Verdis »Luisa Miller«, die Circe in »Ulisse« von Dallapiccola und die Titelfigur in Mascagnis »Zanetto«. Noch 1974 übernahm sie am Teatro Regio von Parma die Maddalena im »Rigoletto«.

 

21.10. Gérard CHAPUIS wird 85

 Er erhielt seine Ausbildung als Sänger am Konservatorium von Lyon und debütierte am dortigen Opernhaus 1954. Er blieb bis 1956 an diesem Haus tätig und war dann in den Jahren 1956-73 Mitglied der Grand Opéra Paris, zugleich auch an der Pariser Opéra-Comique engagiert. Daneben und danach kam es zu zahlreichen Auftritten des Künstlers an den großen französischen Provinztheatern. An der Grand Opéra hörte man ihn in Partien wie dem Minister im »Fidelio«, dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Sparafucile im »Rigoletto«, dem Ramfis in »Aida«, dem Pistola in Verdis »Falstaff«, dem Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, dem Hector in »Les Troyens« von Berlioz; ergänzend sind aus seinem reichhaltigen Repertoire für die Bühne noch der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Simone in Puccinis »Gianni Schicchi«, der Goliath in »Le Roi David« von A. Honegger und der Bovès in »Bolivar« von D. Milhaud aufzuführen.

Schallplatten: Véga (»Tosca«).

 

22.10. Diana EUSTRATI wird 100

Diana EUSTRATI

 Ihr Gesangstudium erfolgte an der Königlichen Musikhochschule Athen. 1940 debütierte sie an der Königlichen Oper Athen und blieb deren Mitglied bis 1948. Dann kam sie an die Komische Oper Berlin, wo sie in einer Vielfalt von Partien aus dem Mezzosopran- und Altrepertoire auftrat, und deren Mitglied sie für mehr als zwanzig Jahre blieb. Zugleich war sie in den Jahren 1950-59 an der Berliner Staatsoper engagiert. Sie unternahm erfolgreiche Gastspiele in ganz Europa, u.a. in Köln, Frankfurt a.M. und London, und hatte nicht zuletzt einen großen Ruf als Konzert- und Liedersängerin. Bei den Göttinger Händel-Festspielen sang sie in »Rodelinda« von Händel. Weitere Partien aus ihrem Repertoire waren die Carmen, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Leonora in Donizettis »La Favorita«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Azucena im »Troubadour«, die Meg Page im »Falstaff«, die Fricka im Nibelungenring und der Octavian im »Rosenkavalier«. An der Berliner Staatsoper wirkte sie am 17.3.1951 in der Uraufführung der Oper »Die Verurteilung des Lukullus« von Paul Dessau mit.

Schallplattenaufnahmen auf Ariola, auf Eterna (Lieder), Royale (zahlreiche Opernarien), Supraphon (9. Sinfonie von Beethoven), HMV, Discophile Français (Matthäuspassion von J.S. Bach).

 

23.10. Mari Anne HÄGGANDER wird 65

Mari Anne Häggander als Eva in Bayreuth
Als Eva in „Die Meistersinger von Nürnberg“ in Bayreuth

 Schülerin von Ingalill Linden in Göteborg. Sogleich nach dem Abschluss ihrer Ausbildung erfolgte 1977 ihr Debüt an der Königlichen Oper Stockholm als Micaela in »Carmen« und als Cherubino in »Le nozze di Figro«. 1979 trat sie bei den Festspielen von Savonlinna als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi auf, 1980 beim Buxton Festival als Héro in »Béatrice et Bénédict« von H. Berlioz. Nach einem Gastspiel am Theater von Bonn (1981) wurde sie für die Bayreuther Festspiele des gleichen Jahres verpflichtet, wo sie einen sensationellen Erfolg als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« hatte. Sie sang diese Rolle auch in den Festspielsommern der folgenden Jahre (1981-84 und 1986, dazu 1981 ein Blumenmädchen im »Parsifal«). Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg (seit 1982) und München (1983), auch in Mannheim, in Paris und in London. Dazu trat sie sehr erfolgreich an der Stockholmer Oper auf, an der man sie zuerst als Cherubino, dann als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Mimi in »La Bohème« und 1988 als Marschallin im »Roseankavalier« hörte. An der Metropolitan Oper New York sang sie als Antrittsrolle 1985 die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 1987-90 die Freia im »Rheingold«, insgesamt in 18 Vorstellungen. 1986 nahm sie am Théâtre de la Monnaie in Brüssel an der Uraufführung der Oper »Das Schloss« von André Laporte teil. 1988 gastierte sie am Teatro Margherita von Genua als Sieglinde in der »Walküre«, in Wiesbaden als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1989 in San Francisco als Elsa im »Lohengrin«. In Seattle war sie 1990 in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc anzutreffen, 1991 als Donna Elvira im »Don Giovanni«, 1993 als Elisabetta im »Don Carlos«. Sie gastierte 1990 in Toronto als Lisa in »Pique Dame«, 1992 an der Oper von Antwerpen als Marschallin, an der Staatsoper München als Natalie in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze, 1993 und 1996 an der Wiener Staatsoper als Elsa, 1994 an der Oper von Oslo als Sieglinde, 1995 an der Oper von Frankfurt a.M. als Janáceks Jenufa, 1996 an der Oper von Santiago de Chile als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, 1997 am Opernhaus von Toulouse als Natalie, 1997 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Jenufa. 1999 sang sie an der Königlichen Oper Stockholm in der schwedischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Capriccio« die Partie der Gräfin. Weitere Glanzrollen der Künstlerin waren die Pamina in der »Zauberflöte«, die Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und die Desdemona im »Otello« von Verdi. Neben ihrem Wirken auf der Bühne wurde sie als Oratorien- und Liedersängerin, namentlich als Bach-Interpretin, bekannt.

Schallplatten: Conifer (Lieder), Capriccio (Ein deutsches Requiem von J. Brahms), BIS (Orchesterlieder von Sibelius), Musica Sveciae (Lieder von Emil Sjögren), BIS (»Jungfruburen« von Sibelius), Caprice (Requiem von Olsson). Philips-Video (»Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1984).

 

23.10. Christof PRICK wird 70

Sein Vater war der Konzertmeister der Hamburger Philharmoniker. Er studierte an der Musikhochschule seiner Heimatstadt bei Professor Wilhelm Brückner-Rüggeberg. Christof Pricks Werdegang als Dirigent umfasst folgende Stationen: 1974-77 war er Operndirektor und Generalmusikdirektor (GMD) am Staatstheater Saarbrücken, 1977-86 war er Operndirektor und GMD am Staatstheater Karlsruhe mit der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. 1992-95 leitete er das Los Angeles Chamber Orchestra, 1993-96 war er Operndirektor und GMD an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover. 1989-95 leitete er zudem das Deutsche Bundesjugendorchester als dessen erster ständiger Dirigent bei Arbeitsphasen, Tourneen und Schallplatteneinspielungen. 2001-10 war Christof Prick Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Charlotte Symphony Orchestra in der Hauptstadt des nordamerikanischen Staates North Carolina. Im Jahr 2004 wurde Christof Prick als Nachfolger von Philippe Auguin am Staatstheater Nürnberg angekündigt. Anders als sein Vorgänger sieht er sich jedoch nicht in der Position des Generalmusikdirektors, sondern führt den Titel „Chefdirigent“. Diesen Posten sollte er zum Beginn der Spielzeit 2005/2006 antreten, wegen Querelen um das von Philippe Auguin geleitete Gastspiel des Staatstheaters Nürnberg mit Richard Wagners Ring des Nibelungen in Peking weigerte er sich jedoch, in jener Spielzeit schon die Verantwortung des Chefdirigenten zu übernehmen. Erst seit der Spielzeit 2006/07 füllte Prick in Nürnberg die Funktion des Chefdirigenten aus (bis 2011). Als häufiger und regelmäßiger Gastdirigent tritt Christof Prick etwa an der Wiener Staatsoper (1978-90 insgesamt 96 Vorstellungen), der Wiener Volksoper, der Deutschen Oper Berlin, dem Grand Théâtre Genf (1977 Così fan tutte), der Grand Opéra Paris (1987 Der fliegende Holländer) und der Metropolitan Opera in New York (Debüt 1985 mit Die Meistersinger von Nürnberg, bis 1992 insgesamt 46 Vorstellungen der Opern Fidelio, Hänsel und Gretel, Die Frau ohne Schatten und Tannhäuser) auf. Seit 1992 hat er als Gastdirigent eine besonders enge Bindung an die Dresdner Semperoper, wo er u. a. die Opern Il trittico, Die schweigsame Frau, Salome, Capriccio, Parsifal, Tristan und Isolde sowie Fidelio dirigierte. Als Konzertdirigent ist Christof Prick vor allem mit nordamerikanischen Orchestern aktiv, so den New York Philharmonic und den Los Angeles Philharmonic oder den Sinfonieorchestern von Boston, Dallas, Houston, St. Louis, mit Indianapolis und Cincinnati, Seattle, Milwaukee und San Diego. Auftritte hatte Christof Prick auch bei den Festivals von Tanglewood, dem „Mostly-Mozart“-Festival in New York und dem Grant Park Music Festival in Chicago. In der Saison 2016/17 übernimmt Christof Prick als Chefdirigent die künstlerische Leitung des Beethoven Orcehsters Bonn. Neben seinen Dirigaten nahm er 1999-2013 eine Professur für Dirigieren an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg wahr. Zu seinen Einspielungen zählt etwa 1988 die Aufnahme von Franz Schmidts selten gespielter Oper Notre Dame. Christof Prick und seine Frau Ulrike, eine Schauspielerin, leben in Deutschland. Im amerikanisch-englischen Sprachraum tritt er unter dem Namen Christof Perick auf.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.christof-prick.de/

 

23.10. Lawrence FOSTER wird 75

Der Sohn rumänischer Einwanderer studierte bei Fritz Zweig und Joanna Graudan und debütierte 1960 mit dem neu gegründeten Young Musicians’ Foundation Début Orchestra, das er bis 1964 leitete. Daneben wirkte er 1962-65 als Dirigent das San Francisco Ballett. 1965-68 war er Assistent von Zubin Mehta beim Los Angeles Philharmonic Orchestra. 1966 gewann er in Tanglewood den Koussevitzky Memorial conductors prize. Seit 1971 war er musikalischer Direktor bzw. Chefdirigent des Houston Symphony Orchestra (1971-79), des Monte-Carlo Philharmonic Orchestra (1980–90), des Orchestre de Chambre de Lausanne (1985–90), des Orquestra Simfonica de Barcelona I Nacional de Catalunya (1994–2002) und des Gulbenkian Orchestra (seit 2002). Daneben arbeitete er häufig mit dem Australian Youth Orchestra und anderen Jugendorchestern. 1998-2001 war er künstlerischer Leiter des International Festival and Competition George Enescu, wo er vor allem Werke rumänischer Komponisten aufführte. Zum 50. Todestag von George Enescu nahm er eine Box mit dessen Werken für das Label EMI auf. Als Operndirigent trat Forster an den weltweit bedeutendsten Opernhäusern auf. 2006 führte er bei den Bregenzer Festspielen eine durch Robert Orledge vervollständigte Fassung von Claude Debussys unvollendeter Oper La chûte de la maison Usher (nach Edgar Allan Poe) auf. 2008 dirigierte er Albert Roussels Oper Padmâvatî im Pariser Théâtre du Châtelet und Ernest Reyers Salammbô an der Opéra de Marseille. Seit der Saison 2009–2010 ist er musikalischer Direktor der Opéra National de Montpellier.

 

23.10. Richard BLETSCHACHER wird 80

Er studierte Rechtswissenschaften, Philosophie, Theater- und Musikwissenschaft an den Universitäten von München, Heidelberg, Paris und Wien. Nach seiner Promotion mit einer Dissertation über das Theater des Existenzialismus erhielt er sein erstes Engagement am Theater in der Josefstadt. Im Herbst 1959 wurde er Mitglied der Wiener Staatsoper, der er siebenunddreißig Jahre als Regisseur und 1982-96 als Chefdramaturg verbunden blieb. Daneben inszenierte er vor allem Opern auf vier Kontinenten. Er unterrichtete an der Opernklasse der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wienund am Reinhardtseminar in Wien und gestaltete und moderierte zahlreiche Sendungen des Österreichischen Rundfunks. Seit November 1996 in Pension, lebt er in Wien und Drosdorf/Thaya..

Richard Bletschacher hat die Texte zu einer großen Zahl von Werken des Musiktheaters verfasst; Opern mit Musik u.a. von Peter Ronnefeld, Iván Erdöd, Kurt Schwertsik, Heinz Karl Gruber, Francis Burt und Alfred Schnittke wurden an den renommierten Häusern Deutschlands und Österreichs uraufgeführt. Von den Werken des klassischen Repertoires übersetzte er Monteverdi, Cavalli, Conti, Gazzaniga, Mozart, Rossini und Puccini.Zu den umfangreichsten und in Fachkreisen anerkannten Arbeiten zählen eine Geschichte der Oper („Apollons Vermächtnis“) und die Darstellung des Lauten- und Geigenbaus in seiner süddeutschen Heimat. Unter seinen literarischen Werken sind Romane, Gedichte und Erzählungen zu finden, weiters übersetzte er u.a. Sonette von Shakespeare.

 

23.10. Jerry J. JENNINGS wird 80

 Er begann seine Ausbildung in seiner amerikanischen Heimat bei Todd Duncan in Washington und bei Louis Nicholas in Nashville (Tennessee). Weitere Studien in Italien und Deutschland u.a. bei den Pädagogen Sergei Radamski und William Reimer. Debüt am Stadttheater von Bielefeld 1964 als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Bedeutende Karriere an westdeutschen Bühnen: er war 1964-68 Mitglied des Stadttheaters von Bielefeld, 1968-70 durch ein Gastengagement dem Nationaltheater Mannheim verbunden und trat 1968-70 an der Hamburger Staatsoper auf. Er sang an der Staatsoper von Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Hannover, Mannheim und Wuppertal. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1971 als Ferrando in »Così fan tutte« (eine seiner Hauptrollen), am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1967 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, an der City Opera New York 1970-71 als Ramiro in »La Cenerentola« von Rossini, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Belmonte und als Ferrando. Auch am Teatro Liceu Barcelona aufgetreten. Im westdeutschen Fernsehen sang er in einer Aufnahme von »Madame Butterfly« den Pinkerton als Partner von Anneliese Rothenberger. Im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires standen die lyrischen Aufgaben seines Stimmfachs, wobei man die Schönheit seines Tenors in den hohen Lagen besonders hervorhob. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich weiter der Ernesto im »Don Pasquale«, der Nemorino in »L’Elisir d‘ amore«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Belfiore in »La finta giardiniera« von Mozart, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Lyonel in »Martha« von Flotow, die Titelpartie in »Der junge Lord« von H.W. Henze, der Alfredo in »La Traviata«, der Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«, der Lenski im »Eugen Onegin« und der Faust von Gounod. Auch als Konzert- und vor allem als Oratoriensängertart trat er in einem umfangreichen, vielseitigen Repertoire auf.

Schallplatten: Ariola-Eurodisc (Rosillon in Lehárs »Die lustige Witwe«), DGG (»Samson« und Brockes-Passion von Händel).

 

24.10. Josef KÖSTLINGER wird 70

Josef KÖSTLINGER als Tamino
Als Tamino

Zunächst hatte er die Absicht, Elementarschullehrer zu werden und besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Salzburg. 1968 kam er nach Schweden und nahm dort das Gesangstudium an der Musikdramatischen Schule in Stockholm auf. Er wurde für den Kammerchor des Schwedischen Rundfunks Stockholm verpflichtet, der unter Eric Ericson bedeutende Leistungen erbrachte. Am 18.1.1973 wirkte er an der Oper von Stockholm in der Uraufführung der Oper »Tintomara« von Lars Johan Werle mit. Er wurde von Ingmar Bergman für dessen berühmte Verfilmung der »Zauberflöte« für die Partie des Tamino ausgewählt, die er vom gesanglichen Standpunkt wie auch von seinem Erscheinungsbild her hervorragend gestaltete. 1974 folgte er einem Ruf an das Landestheater von Salzburg, wo er zwanzig Jahre hindurch auftrat und zuerst lyrische, dann auch Buffo- und Charakterrollen übernahm. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1978-79 den Haushofmeister bei Faninal im »Rosenkavalier«, 1987 den Bänkelsänger in »Fürst von Salzburg Wolf Dietrich« von Gerhard Wimberger und 1991 den Direktor eines Irrenhauses in der Uraufführung der Oper »Mozart in New York« von Helmut Eder. Von seinen Bühnenpartien seien der Ferrando in »Così fan tutte«, der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Ernesto in »Don Paquale«, der Titelheld in »Xerxes« von Händel, der Orlofsky in der »Fledermaus«, der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« und die Knusperhexe in »Hänsel und Gretel« genannt. 1984 wirkte er am Salzburger Landestheater in der Uraufführung der Oper »König Ubu« von F. Hummel mit, 1994 am gleichen Haus in der Uraufführung der Oper »Glaube, Liebe, Hoffnung« von Gerhard Schedl. Auch als Konzertsolist wie bei Bühnengastspielen erfolgreich.

Schallplatten: Tamino in dem erwähnten Bergman-Film, Sountrack auf HMV-BBC herausgegeben; auf Telefunken in »Dido and Aeneas« von Purcell, auf BM »König Ubu«.

 

24.10. Sofia GUBAIDULINA wird 85

Sie ist in der Stadt Tschistopol der Tatarischen autonomen Republik in einer tatarisch-russischen Familie geboren worden. Ihr Vater war Ingenieur-Geodät, die Mutter war Lehrerin, der Großvater war Mullah. Gubajdulina selbst bekennt sich zum Russisch-Orthodoxen Glauben. Im Jahre 1932 übersiedelte die Familie nach Kasan. Gubaidulina studierte Komposition und Klavier am Konservatorium von Kasan und führte nach dem Abschluss 1954 ihre Studien in Moskau bis 1963 fort. Als Studentin wurde sie mit einem Stalin-Stipendium ausgezeichnet. Während dieser Studien wurde ihre Musik als „pflichtvergessen“ bezeichnet, aber Dmitri Schostakowitsch ermutigte sie, ihren „Irrweg“ fortzusetzen. In der Mitte der 1970er Jahre gründete Gubaidulina gemeinsam mit den Komponisten Viktor Suslin und Wjatscheslaw Artjomow das Ensemble Astreja, das auf Instrumenten der russischen Volksmusik improvisierte. Ihr Erfolg im Westen wurde vor allem von Gidon Kremer unterstützt, der ihr Violinkonzert Offertorium 1981 uraufführte. Seit zwei Jahrzehnten gehört Sofia Gubaidulina, zusammen mit Alfred Schnittke und Edisson Denissow, zu den führenden, weltweit anerkannten Komponisten Russlands der Ära nach Schostakowitsch. Im Jahr 2000 erhielt Gubaidulina, gemeinsam mit Tan Dun, Osvaldo Golijov und Wolfgang Rihm von der Internationalen Bachakademie Stuttgart einen Kompositionsauftrag zum Projekt Passion 2000 (im Gedächtnis von J.S. Bach). Ihr Beitrag war eine Johannes-Passion. 2002 folgte die Komposition Johannes-Ostern. Beide Werke bilden ein Diptychon über Tod und Auferstehung Christi; das umfangreichste Werk Gubaidulinas bisher. Das 2. Violinkonzert „in tempus praesens“ ist Anne-Sophie Mutter gewidmet. 2003 war sie auf Einladung von Walter Fink die erste Frau, die beim jährlichen Komponistenportät des Rheingau-Musik Festivals 2003 auftrat. Sofia Gubaidulina lebt seit 1992 in Deutschland und wohnt in Appen (Kreis Pinneberg). Sie ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg sowie der Königlich Schwedischen Musikakademie Stockholm sowie Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. Im Jahre 1990 wurde sie zum Mitglied des Komitees für Verleihung der Lenin-Preise ernannt. Im Jahre 1999 wurde sie in den Orden „Pour le mérite“ aufgenommen. Seit dem Jahre 2001 ist sie Ehrenprofessorin des Konservatoriums von Kasan, seit 2005 auch an den Konservatorien von Beijing und Tianjin.

 

24.10. Branka STILINOVIĆ wird 90

Branka_Stilinovic

 Sie war anfänglich als Sprecherin und Sängerin an der Radiostation von Zagreb tätig, begann jedoch 1957 ihre Karriere als dramatische Sopranistin am Theater von Rijeka. Als Debütrolle sang sie doort die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Sie wurde dann Mitglied der Kroatischen Nationaloper Zagreb und gastierte regelmäßig an der Nationaloper von Belgrad. Internationale Sängerkarriere mit Gastspielen an der Oper von Köln, an der Staatsoper wie an der Komischen Oper Berlin, am Stadttheater von Basel, an den Opern von Bologna, Neapel und an der Budapester Nationaloper. Sie wirkte auch bei den Festspielen von Athen mit. Auf der Bühne im dramatischen Repertoire aufgetreten (Donna Anna im »Don Giovanni«, Aida, Amelia in Verdis »Maskenball«, Tosca, Leonore im »Fidelio«, Gioconda, Senta in »Der fliegende Holländer«, Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, Abigaille in Verdis »Nabucco«). Sie sang 1964 an der Oper von Zagreb in der Uraufführung der Oper »Dalmaro« von Gotovac. Sie blieb bis 1979 in Zagreb im Engagement. Später Professorin am Konservatorium von Zagreb. Sie ist auch unter dem Namen Branka Oblak-Stilinovic aufgetreten.

Schallplatten der jugoslawischen Marke Jugoton, darunter auch vollständige Opern (»Ero der Schelm« von Gotovac, »Nicola Subic Zrinjski« von Zajc).

 

25.10. Ransom WILSON wird 65

Er besuchte ab dem 14. Lebensjahr die North Carolina’s School of the Arts und dann die Juilliard School of Music. Er studierte Flöte bei Alain Marion, Sandra Taylor, Lawrence Morgan, Philip Dunigan, Severino Gazzelloni, Julius Baker, Christian Lardé und Arthur Lora. Ein Stipendium der Fondation Atlantique ermöglichte ihm einen einjährigen Studienaufenthalt in Paris, wo er privaten Unterricht bei Jean-Pierre Rampal nahm. Ein Album mit Duetten für Flöte, das er 1974 mit seinem Lehrer Rampal aufnahm, begründete seine internationale Karriere als Soloflötist. Er arbeitete dann mit Orchestern wie dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem San Francisco Symphony Orchestra und dem London Symphony Orchestra und Musikern wie Frederica von Stade, Jessye Norman, Thomas Hampson, Susan Graham, Dolora Zajick, Nadja Salerno-Sonnenberg, Hilary Hahn, James Galway, Barry Douglas, Peter Frankl und Robin Sutherland zusammen. Anfang der 1980er Jahre erwachte sein Interesse am Dirigieren, und er nahm Unterricht bei Roger Neirenberg, James Dixon und Otto Werner Mueller. Mit dreißig Musikern gründete er die Solisti New York, mit denen er offiziell 1983 im Lincoln Center debütierte. Neben Standardwerken für Kammerorchester von Bach, Händel, Mozart und Vivaldi gehörten zum Repertoire des Ensembles auch Werke von Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Samuel Barber, Aaron Copland, Ralph Vaughan Williams, Francis Poulenc und Zoltán Kodály. Zudem vergab Wilson auch Kompositionsaufträge an zeitgenössische Komponisten wie Steve Reich, John Harbison, George Tsontakis, Jean Francaix, Carlos Surinach, Martin Bresnick, Richard Danielpour, Aaron Jay Kernis, Peter Schickele, Joseph Schwanter, Jean-Michel Damase und Deborah Drattell. Er leitete Sinfonieorchester wie das Houston Symphony Orchestra, das Denver Symphony Orchestra, das San Francisco Chamber Symphony Orchestraund die Budapest Strings, mit denen er international renommierte Musiker wie Itzhak Perlman, André Watts, Frederica von Stade, Nadja Salerno-Sonnenberg, Joshua Bell, Garrick Ohlsson, Jeffrey Kahane und Hilary Hahn begleitete. Seit 1978 hat er einen Exklusivvertrag mit EMI/Angel. Dort veröffentlichte er mehr als dreißig Alben als Flötist bzw. Dirigent, von denen drei für einen Grammy nominiert wurden. Seit 1991 ist Wilson Mitglied der The Chamber Music Society of Lincoln Center. Er war weiterhin musikalischer Leiter des Idyllwild Arts Academy Orchestra und künstlerischer Leiter des OK MOZART International Festival in Oklahoma und ist künstlerischer Leiter des New Yorker Ensembles LE TRAIN BLEU. Wilson ist Professor für Flöte an der Yale University und gibt Meisterklassen und Sommerkurse u.a. in Nizza und an der Juilliard School.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ransomwilson.com/

 

25.10. Takao OKAMURA wird 85

 Er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Rom bei Maria Teresa Pediconi und Giorgio Favaretto, dann an der Wiener Musikakademie bei Erik Werba. Nachdem er bereits als Konzertsänger aufgetreten war, erfolgte 1959 sein Bühnendebüt bei einer italienischen Operntruppe in Tokio als Montano in Verdis »Otello«. Er wurde Preisträger beim Gesangwettbewerb von Toulouse und hatte die größten Erfolge seiner Künstlerlaufbahn in Europa. Hier war er 1966-69 am Landestheater Linz/Donau, 1969-71 am Stadttheater Kiel und seit 1971 lange Jahre am Opernhaus Köln engagiert. Er gastierte an der Deutschen Oper Berlin, an der Staatsoper von München, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Teatro Liceu von Barcelona, an den Opern von Straßburg, Basel und Zürich. 1969 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Sein machtvoller, dunkel timbrierter Bass meisterte eine Fülle von Aufgaben in Opern von Wagner, Verdi, Mussorgsky, Mozart wie auch in zeitgenössischen Werken. So wirkte er 1971 am Landestheater von Kiel in der Uraufführung der Oper »Geisterliebe« von Isang Yun mit.

Schallplatten: Westminster (Fafner in vollständigem Ring-Zyklus).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.takao-okamura.com/index1.htm

 

26.10. Margherita GUGLIELMI wird 80

Margherita GUGLIELMI

 Sie war Schülerin der Pädagogen Corbellini und Gavarini in La Spezia, dann von Pastorino in Mailand. Bühnendebüt 1954 am Teatro Malibran von Venedig als Gilda im »Rigoletto«. Nachdem sie 1955 einen Gesangwettbewerb in Chiavari gewonnen hatte, kam es zu einer schnellen Karriere der jungen Künstlerin. In Italien sang sie an den Opernhäusern von Florenz, Genua, Neapel, Palermo, Rom und Triest, beim Maggio Musicale Fiorentino und gab erfolgreich Konzerte. An der Mailänder Scala hatte sie eine eine erfolgreiche Karriere; sie debütierte hier 1966 als Jemmy in Rossinis »Guillaume Tell« und sang in der Folge u.a. 1966 und 1970 die Gilda, 1968 und 1970 die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, 1969-70 die Lucia di Lammermoor, 1970 die Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss, 1972 die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1972 und 1975 den Pagen Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1973 die Norina im »Don Pasquale«, 1973-75 und 1982 die Clorinda in Rossinis »La Cenerentola«, 1973, 1975 und 1983 die Elvira in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1975-77, 1979 und 1981 die Musetta in »La Bohème«, 1979-80 die Elisetta in »Il matrimonio segreto«, 1979 die Asteria in »Il gran Tamerlano« von Myslivecek, 1980 die Elisa in Mozarts »Il re pastore« und 1983 die Fulvia in Rossinis »La pietra del paragone«. Sie sang am Teatro Comunale Bologna 1962 und 1967 die Gilda, 1981 die Norina, 1983 die Musetta und 1986 die Fulvia, am Teatro Municipale Piacenza 1971 die Philine in »Mignon« von A. Thomas. 1975 sang sie am Teatro Regio Turin in der italienischen Erstaufführung von »Die drei Pintos« von Weber/G. Mahler. Gastspiele führten sie an das Théâtre de la Monnaie Brüssel (1961, 1969, 1971-72), an die Staatsoper Wien (1965 Page Oscar, 1985 Musetta), an die Königliche Oper Kopenhagen (1967 Gilda) und an die Oper von Monte Carlo (1981 Musetta). Es traten weitere Gastspiele in Barcelona und Lissabon, in Bordeaux, Nizza, Toulouse und an den Nationalopern von Belgrad, Zagreb und Sofia hinzu. In Russland trat sie am Bolschoi Theater Moskau wie an den Opern von Leningrad, Tiflis (Tblissi) und Kiew, in Nordamerika in Boston, Dallas, Philadelphia, Pittsburgh und Washington auf. Mittelpunkt ihres Repertoires bildeten die klassischen Koloraturpartien der italienischen Opernliteratur, namentlich die Werke der Belcantisten.

Schallplatten: DGG (»La Cenerentola« von Rossini), Supraphon (»Il barbiere di Siviglia«, »Lucia di Lammermoor«), BJR (»Elisabetta Regina d’Inghilterra« von Rossini).

 

27.10. Karl SOLLAK wird 60

In Wien geboren und aufgewachsen, begann seine musikalische Laufbahn an der Staatsoper, wo er als Solokorrepetitor arbeitete sowie Dirigenten wie Claudio Abbado, Lorin Maazel, Michel Plasson, Leonard Slatkin, Riccardi Muti (und bei Schallplattenaufnahmen) James Levine assistierte.Als Dirigent der Staatsoper leitete er u. a. die Österreichische Erstaufführung von Udo Zimmermanns Oper Die weiße Rose. Sein USA-Debüt gab Sollak mit dem Minnesota Orchestra und war Chefdirigent des Puerto Rico Symphony Orchesters.Konzerte mit Instrumentalisten wie Misha Dichter, Nelson Freire, Ofra Harnoy, Elmar Oliviera, Itzhak Perlman und Dmitry Sitkovetsky sowie mit Sängern wie Mirella Freni, Renata Scotto, Jerry Hadley, José Carreras und Plácido Domingo führten ihn rund um die Welt.Verpflichtungen für Symphonie-Konzerte, u. a. mit dem Ofnuam-Orchester in Mexiko City, dem Orchestre Capitole du Toulouse, der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Orquestra Sinfonica Brasiliera, dem Niederösterreichischen Tonkünstler-Orchester, dem ORF-Orchester, dem Wiener Kammerorchester, dem San José Symphony Orchestra, dem St. Petersburg Symphony Orchestra und dem Tschechischen Staatsorchester, ergänzen seine musikalische Laufbahn. Karl Sollak dirigierte eine Tosca-Produktion an der Finnischen Oper in Helsinki, La Traviata an der Oper Krakau und an der Washington Opera, Konzerte in Wien, Krakau und St. Petersburg. Mit dem Münchner Rundfunkorchester spielte er Werke von Elgar, Strawinsky und Sibelius ein und dirigierte Konzerte mit Ferruccio Furlanetto sowie Cheryl Studer und Franco Bonisolli (Wiener Konzerthaus), es folgten Auftritte in Graz, Poznan und Wien (Musikverein).2000 debütierte Karl Sollak in Japan – er dirigierte das Galakonzert von Plácido Domingo in Tokyo. Diesem Konzert folgten Auftritte beider Künstler in München, Halle und Benidorm (Spanien) sowie Konzerte in Taipeh und Shanghai. Bei einer Tournee durch die USA dirigierte Sollak Konzerte in Chicago, Milwaukee, Hartford, Cleveland und Pittsburgh sowie in Toronto.Opernproduktionen der letzten Zeit beinhalten Carmen, Aida, Hoffmanns Erzählungen, I Capuleti e i Montecchi, Parsifal, Don Giovanni (Prag) und Un ballo in maschera (Riga).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.sollak.name/

27.10. Charles BRETT wird 75

 Er war Choral Scholar am King’s College in Cambridge, wo er auch seine musikalische Ausbildung erhielt. Er wurde bald als Solist in verschiedenen Vokal- und Instrumental-Ensembles bekannt, die sich im Wesentlichen der Interpretation von Barockmusik widmeten. Zuerst kam er in England, dann bei Gastauftritten in aller Welt zu großen Erfolgen. So bereiste er die USA, Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Spanien und Norwegen. Er sang Händels »Theodora« in Oslo, »Israel in Egypt« in Genf, das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach in Versailles, die Johannespassion vom gleichen Meister in Cambridge und London, die Hohe Messe H-Moll von Bach in Lourdes, Paris und Lyon zusammen mit dem Collegium Vocale Gent. Zahlreiche Konzerte zusammen mit der Grande Écurie du Roy unter Jean-Claude Malgoire. 1984 erfolgte dann auch sein Debüt auf der Opernbühne; er sang am Opernhaus von Graz (zu dessen Eröffnung nach einer Renovierung) in der Barock-Oper »Angelica vincitrice di Alcina« von Johann Joseph Fux den Medoro. Bei den Festspielen von Ludwigsburg trat er in der Händel-Oper »Semele« auf; er unternahm eine Tournee durch Frankreich mit Aufführungen von Glucks »La clemenza di Tito«. Am Stadttheater von Aachen hörte man ihn 1987 als Oberon in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Er war der Gründer und Leiter des Amaryllis Consort, einer Vokalgruppe, die sich auf die Musik der Renaissance spezialisierte.

Zahlreiche interessante Schallplattenaufnahmen, u.a. auf Erato (Magnificat und Kantaten von J.S. Bach, »Israel in Egypt« von Händel), Hyperion (»The Triumph of Time and Truth« von Händel), Philips (»Der Messias« von Händel), HMV (Werke von Purcell), Decca, Virgin Classics (Hohe Messe und Kantaten von J.S. Bach), CBS (Eustazio in »Rinaldo« von Händel), Chandos (Psalmen von Händel), Sony (»Rinaldo« von Händel).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.charlesbrett.com/

 

27.10. Hartmut WELKER wird 75

Hartmut Welker als Kurwenal in Bayreuth
Als Kurwenal in Bayreuth

 Er arbeitete zuerst als Werkzeugmacher. Nachdem man seine Stimme entdeckt hatte, begann er mit 28 Jahren das Gesangstudium. Er war an der Musikhochschule von Aachen Schüler von Frau Else Bischof. Er debütierte 1974 am Stadttheater von Aachen, als er für einen erkrankten Sänger in der Partie des Monterone im »Rigoletto« einsprang. An diesem Haus war er 1975-77 als Chorist mit gleichzeitiger Übernahme kleiner Solopartien verpflichtet. Sein offizielles Debüt fand 1977 am Stadttheater Aachen als Renato in Verdis »Maskenball« statt. Er wirkte bis 1980 am Aachener Theater und war dann 1979-84 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, dem er später noch als ständiger Gast angehörte. Seit 1982 auch Mitglied der Staatsoper von Hamburg und seit 1987 der Deutschen Oper Berlin. Es entwickelte sich eine ausgedehnte internationale Gastspieltätigkeit. 1985-91 gastierte er in insgesamt 28 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Fliegender Holländer, als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, als Don Pizarro im »Fidelio«, als Heerrufer wie als Telramund im »Lohengrin«, als Kurwenal in »Tristan und Isolde« und als Schtschelkalow in »Boris Godunow«. Er gastierte mehrfach an der Mailänder Scala (1981 als Heerrufer und 1983 als Telramund im »Lohengrin«, 1986 als Geisterbote wie als Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1991 als Klingsor im »Parsifal«, 1997 als Alberich im »Siegfried«, 1998 als Kaspar im »Freischütz«). An der Pariser Opera gastierte er 1983 als Donner im »Rheingold«, 1985 als Kurwenal, 1993 und 2000 als Fliegender Holländer, 1996 als Telramund und 1998 als Kurwenal. 1984 hörte man ihn bei Scottish Opera Glasgow als Don Pizarro, am Teatro Comunale Florenz, am Théâtre Châtelet Paris und in Madrid, 1983-84 auch beim Maggio Musicale von Florenz (als Michele in Puccinis »Il Tabarro«). 1986-87 und 1989 war er an der Covent Garden Oper London (u.a. als Don Pizarro und als Kaspar im »Freischütz«) anzutreffen,1986 am Opernhaus von Philadelphia (als Fliegender Holländer) und am Teatro Regio Turin (als Alberich im Nibelungenring), ebenfalls 1986 am Opernhaus von Santiago de Chile. Das Jahr 1987 brachte Gastspielverpflichtungen am Teatro Comunale Bologna, am Teatro San Carlo Neapel und an den Opernhäusern von Chicago und San Francisco (1991 als Kurwenal); 1988 zu Gast in Tokio und bei den Festspielen von Savonlinna, 1989 am Theater an der Wien in »Fierrabras« von Schubert, am Teatro Regio Turin als Wozzeck. 1990 trat er am Staatstheater Karlsruhe als Telramund auf. In der Spielzeit 1990-91 hörte man ihn am Opernhaus von Köln als Alberich im Nibelungenring und als Don Pizarro. 1992 an der Deutschen Oper Berlin als Telramund zu Gast. 1991 sang er an der Metropolitan Oper New York in insgesamt sechs Vorstellungen den Don Pizarro. 1992 trat er an der Staatsoper Hamburg als Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre« auf, 1992-93 in Bologna als Alberich in der »Götterdämmerung«, an der Oper von Santiago de Chile als Fliegender Holländer, 1996 am Teatro Bellini Catania als Wozzeck und in Montpellier als Kurwenal. 1996 sang er an der Oper von Marseille den Alberich. Diese Partie trug er auch 1997 beim Gastspiel der Oper von Oslo am Theater Royal in Norwich vor. An der Oper von Lausanne und am Théâtre des Champs-Élysées Paris hörte man ihn 1997 als Don Pizarro in »Leonore« (Urfassung von Beethovens »Fidelio«). 1998 trat er an der Berliner Staatsoper als Kurwenal und als Wotan im Ring-Zyklus auf, am Staatstheater Karlsruhe als Fliegender Holländer, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Telramund. 1999 sang er in Tokio in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Die schweigsame Frau« den Morosus, an der Münchner Staatsoper den Wanderer im »Siegfried«, am Teatro Comunale Florenz den Telramund. 2000 gastierte er am Opernhaus von Köln als Alberich in der »Götterdämmerung«, am Opernhaus von Essen als Scarpia in »Tosca«, am Staatstheater Karlsruhe als Kurwenal, als Amonasro in »Aida« und als Wotan in der »Walküre«. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 2000-01 den Klingsor, 2001 den Wotan in der »Walküre«, 2002-04 den Alberich im Ring-Zyklus, 2005 den Telramund und 2005-06 den Kurwenal.

Hatte er zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich Partien aus dem italienischen Fach übernommen, so wandte er sich später vorzugsweise dem deutschen und dem Wagner-Repertoire zu. Von seinen Rollen sind hier noch der Plumkett in Flotows »Martha«, der Titelheld in Verdis »Macbeth« der Carlos in »La forza del destino« und der Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli zu erwähnen. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.

Schallplatten: Capriccio (»Der Traumgörge« von Zemlinsky, Archidiaconus in »Notre Dame« von F. Schmidt), DGG (»Lohengrin«, »Fierrabras« von Schubert, »Gurrelieder« von A. Schönberg), Decca (»Das Wunder der Heliane« von Korngold, »Fidelio«), CPO (Arcesius in »Die toten Augen« von E. d’Albert); Arthaus-Video (St. Bris in den »Hugenotten« von Meyerbeer, Deutsche Oper Berlin 1991).

 

27.10. Robert WHITE wird 80

 Biographie des amerikanischen Tenors auf Englisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_White_(tenor)

 

27.10. Bruni FALCON wird 95

Bruni FALCON

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Universität von Boston sowie am National-Konservatorium von Mexico-City. Sie debütierte an der Oper von Mexico-City 1945 und blieb bis 1948 dort. Dann kehrte sie in die USA zurück und erschien hier bei verschiedenen Operngesellschaften, u.a. 1950 bei der New York City Centre Opera. Sie ging darauf nach Europa und war in den Jahren 1951-52 Mitglied der Staatsoper München, 1952-53 des Opernhauses von Frankfurt a.M. Sie nahm danach ihre Gastiertätigkeit wieder auf, die sie u.a. an die Mailänder Scala führte, wo sie 1954 den Cherubino in »Le nozze di Figaro« sang. 1953 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Freia im »Rheingold« und als Ortlinde in der »Walküre« auf. Offensichtlich beendete sie früh, bereits gegen Ende der fünfziger Jahre, ihre Bühnentätigkeit. Eine weiterePartien, die sie vortrug, war die Nedda im »Bajazzo«.

Schallplatten: Foyer (Freia im »Rheingold«, Mitschnitt aus Bayreuth von 1953).

 

28.10. Carl DAVIS wird 80

Er schrieb die Musik zu über 100 Fernsehserien und ist bekannt für seine Nachvertonung von Stummfilmen. So konnte er 1979 einen großen Erfolg mit der Nachvertonung von Napoléon von Abel Gance feiern. Für seine Filmmusik zu Die Geliebte des französischen Leutnants wurde er 1981 mit einem British Academy Film Award und einer Grammy-Nominierung ausgezeichnet. 1993 wurde er zum künstlerischen Direktor und Dirigenten des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra ernannt. Anlässlich des 150. Jahrestages der Gründung des Orchesters schrieb er zusammen mit Paul McCartney das Liverpool Oratorio zu Ehren von Liverpool. Neben seiner Arbeit als Komponist für Film und Fernsehen, z.B. in Das Buch Eva – Ticket ins Paradies (2002), komponiert Davis auch für Ballett- und Hörspiele. 2003 erhielt er den British Academy Film Award für sein Lebenswerk und im Juli 2005 wurde er von der britischen Königin Elizabeth II. zum Commander of the British Empire ehrenhalber ernannt. Obwohl er seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft behalten hat, lebt er seit über 20 Jahren in London und ist mit der britischen Schauspielerin Jean Boht verheiratet, mit der er zwei Töchter hat.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.carldaviscollection.com/

 

28.10. János CSÁNYI wird 85

 Er erhielt seine Ausbildung an der Ferenc Erkel-Musikakademie in Budapest durch die Pädagogen Emilia Possert und Kálmán Hetényi. Er begann seine Bühnentätigkeit 1960 als Operettensänger. 1962 nahm er ein Engagement als Opernsänger am Theater von Pecz (Fünfkirchen) an. 1964 kam es zu seinem Debüt an der Budapester Nationaloper in der Rolle des Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Seitdem große Karriere an der Budapester Oper. Gewinner von Gesangwettbewerben in der ungarischen Metropole 1969, 1971 und 1972. Er sang 1972 an der Oper von Budapest den Jefte in der Uraufführung der Oper »Sámson« von Sándor Szokolay. Im Vordergrund seines Repertoires für Heldentenor standen Partien wie der Florestan im »Fidelio«, der Laça in »Jenufa« von Janácek, der Siegmund wie der Siegfried im Ring-Zyklus, der Max im »Freischütz« und der Titelheld in Verdis »Otello«. Er wirkte in Opernsendungen des ungarischen Fernsehens mit.

Schallplatten: Hungaroton.

 

29.10. Ulrich RESS wird 60

Ulrich Ress als David in Bayreuth
Als David in Bayreuth

 Er studierte 1975-78 am Konservatorium von Augsburg bei Franz Kelch, dann seit 1979 bei Leonore Kirschstein. Bereits 1976 war er Preisträger bei Gesangwettbewerben in Bayreuth und Berlin, 1982 in Augsburg und beim Bundesgesangwettbewerb in Berlin. 1979 begann er seine Bühnenkarriere als Spieltenor am Stadttheater von Augsburg, dessen Mitglied er bis 1984 blieb. Neben Partien aus dem Buffo- und Charakterfach hörte man ihn hier auch als Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« und als Idamante in »Idomeneo« von Mozart. Seit 1984 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. Hier, wie bei Gastspielen, wurde er als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, als Monostatos in der »Zauberflöte«, als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als Bardolfo in Verdis »Falstaff«, als Malcolm in dessen »Macbeth«, als Beppe im »Bajazzo«, als Brighella in »Ariadne auf Naxos« und als Valzacchi im »Rosenkavalier« von Richard Strauss, als Junker Spärlich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Truffaldino in Prokofieffs »Die Liebe zu den drei Orangen« und als Pong in Puccinis »Turandot« bekannt. Er gastierte an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim, am Teatro Liceu Barcelona (1989 alsDavid), an der Opéra du Rhin Straßburg, an der Oper von Nizza (1989 als Jaquino im »Fidelio«), und im Rahmen einer Japan-Tournee; hinzu trat eine umfangreiche Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1988 sehr erfolgreich den David.1997 sang er an der Bayerischen Staatsoper München den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1998 den David, 1999 den Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek. 2000 sang er an der Staatsoper München den Remendado in »Carmen«, den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser« und in »Katja Kabanowa« von Janácek, 2001 den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi und den Elemer in »Arabella« von R. Strauss. Seit 1994 ist er Bayerischer Kammersänger.

Schallplatten: Schwann (»Massimilla Doni« von Othmar Schoeck), Koch Records (»Undine« von E.T.A. Hoffmann), HMV (»Elektra« von R. Strauss), RCA (Bardolfo im »Falstaff« von Verdi, »Turandot« von Puccini), Wergo (»Mathis der Maler« von Hindemith, Carmina Burana und Trionfo di Afrodite von C. Orff), EMI (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Calig-Verlag (Carmina Burana von C. Orff); EMI-Video (»Der fliegende Holländer«).

 

29.10. Roland PIDOUX wird 70

 Biographie des französischen Cellisten und Dirigenten auf Französisch: https://fr.wikipedia.org/wiki/Roland_Pidoux

 

29.10. Gerd FELDHOFF wird 85
Gerd FELDHOFF

 Sein Gesangstudium erfolgte an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold. Debüt 1959 am Opernhaus von Essen als Titelheld in »Figaros Hochzeit« von Mozart. Er blieb bis 1962 in Essen tätig. 1960 wurde er an die Städtische Oper (später Deutsche Oper) Berlin verpflichtet, zugleich war er vertraglich mit der Hamburger Staatsoper verbunden. Seit 1961 gehörte er dazu dem Ensemble der Oper von Frankfurt a.M. an. In Berlin kam er 1962 zu großen Erfolgen als Figaro in »Figaros Hochzeit«, 1964 als Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1969 in der Uraufführung der Oper »200 000 Taler« von Boris Blacher (Deutsche Oper 25.9.1969). In den Jahren 1966-82 hörte man ihn an der Wiener Staatsoper in insgesamt 27 Vorstellungen als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, als Don Pizarro im »Fidelio«, als Danton in »Dantons Tod« von G. von Einem, als Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Barak, als Borromeo in »Palestrina« von Hans Pfitzner, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Orest in »Elektra« von R. Strauss. Gastspiel- und Konzertreisen führten ihn nach Nordamerika, sogar nach Japan und Korea. Bereits 1960 gab er ein längeres Gastspiel am Teatro Colón von Buenos Aires. In der Spielzeit 1971-72 sang er an der Metropolitan Oper New York den Kaspar im »Freischütz« in neun Vorstellungen. Weitere Gastspiele in Kopenhagen, Helsinki, Amsterdam, Montreal, Mexico City und an den führenden Opernhäusern im deutschen Sprachraum. Er sang bei den Salzburger Festspielen 1964-65 den Harlekin in »Ariadne auf Naxos«, bei den Festspielen von Bayreuth 1968-69 den Amfortas im »Parsifal« und den Kurwenal in »Tristan und Isolde«. Mit der Deutschen Oper Berlin und der Wiener Staatsoper nahm er an deren Japan-Tourneen teil. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: der Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Falstaff in der bekannten Verdi-Oper und der Titelheld in »Mathis der Maler« von Hindemith, den er u.a. 1985 am Opernhaus von Zürich sang. 1992 trat er am Staatstheater Karlsruhe als Barak auf, 1996 an der Deutschen Oper Berlin als Kurwenal. 1998 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Orest und den Donner im »Rheingold«. 1999 nahm er an der Deutschen Oper Berlin, an der er während 34 Jahren aufgetreten war, von der Bühne Abschied. Auch sein jüngerer Bruder Heinz Feldhoff wurde als Sänger bekannt.

Sein sonorer, von kraftvoller Dramatik geprägter Bariton ist auf den Marken Eurodisc (Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert, Querschnitt »Der Evangelimann«), DGG (»Lulu« von Alban Berg, Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Philips (9. Sinfonie von Beethoven), Amadeo (»Jonny spielt auf« von Krenek) und HMV-Electrola (»Mathis der Maler« von Hindemith) zu hören.

 

30.10. René JACOBS wird 70

René JACOBS

 Er sang bereits im Alter von neun Jahren im Chor der Kathedrale von Gent. Zunächst Studium der Philologie an der Universität von Gent, dann Ausbildung der Stimme durch Louis Devos in Brüssel und durch Lucie Frateur im Haag. Er war zuerst als Tenor in dem Vokalensemble Musica Polyphonica seines Lehrers Louis Devos tätig und lehrte zugleich 1969-71 Latein und Griechisch. Dann trat er dem Alarius-Ensemble der Brüder Wieland und Sigiswald Kuijken bei, und zwar jetzt als Countertenor. Seine große Karriere begann mit seinem Wirken im Ensemble »La petite Bande« unter Sigiswald Kuijken und dem Dirigenten Gustav Leonhardt. Als erste Schallplattenaufnahme dieser Zusammenarbeit kam 1972 »Le Bourgeois gentilhomme« von Molière/Lully heraus, der seitdem bis 1989 eine Vielzahl weiterer folgten. Er spezialisierte sich ganz auf den Vortrag der Musikwerke der Barockepoche und wählte für sich darin die Stimmlage des Countertenors (»Haut-contre«) aus. Diese Kunst des Singens war in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem von England aus, und namentlich durch Alfred Deller, neu belebt worden. Er debütierte als Countertenor auf der Bühne 1974 in Amsterdam (mit dem Ensemble von Alan Curtis) als Clerio in »Erismena« von Cavalli. René Jacobs trat zumeist im Rahmen von Ensembles auf, die unter Dirigenten wie Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt oder Alan Curtis sich mit der Interpretation und stilreinen Gestaltung dieser in Vergessenheit geratenen Werke befassten, wurde aber bald selbst einer der führenden Dirigenten und Produzenten dieser Kompositionen. 1977 gründete René Jacobs ein eigenes Vokal-Ensemble unter dem Namen »Concerto Vocale«; seit 1983 dirigierte er selbst, setzte aber seine Sängerkarriere auf der Bühne wie vor allem im Konzertsaal und im Schallplattenstudio ständig weiter fort. Dabei war er ein hervorragender Sänger der Partien in den Opern von Händel, aber auch in Bühnen- und Konzertwerken von Monteverdi, Cesti (1982 »L’Orontea« beim Holland Festival), Charpentier, Couperin, Cavalli und Gluck. Auf der Bühne war er vor allem bei den großen internationalen Festspielen (Holland Festival) anzutreffen. 1991 sang er an der Oper von Antwerpen in der Oper »Alcina« von Händel. 1989 brachte er mit dem Ensemble »I Febi Armonici« am Opernhaus von Montpellier, dann auch bei den Festspielen von Innsbruck Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« in einer eigenen Neu-Bearbeirung heraus  Bei den Festspielen Alter Musik in Innsbruck inszenierte und dirigierte er 1989 Cavallis »Giasone«, 1990 »Flavio« von Händel, 1992 »Don Chisciotte« von Conti. 1992 brachte er beim Baroque Festival in Versailles die Oper »Cleopatra e Cesare« von Graun heraus, 1993 bei den Festspielen von Salzburg Monteverdis »L’Orfeo«. Bei den Salzburger Pfingstfestspielen dirigierte er 1998 Francesco Cavallis »La Calisto«, 2006 Händels Alexander-Fest und 2011 Händels »Aci, Galatea e Polifemo«. Auch als Dirigent mehrerer Vokal-Ensembles trat er hervor; in besonderer Weise ist seiner musikologischen Forschungsarbeit und seiner pädagogischen Tätigkeit in der Schola Cantorum Basiliensis, in Innsbruck und in den USA zu gedenken. Er lebte in Marais bei Paris und war auch als Pädagoge hoch angesehen; zu seinen Schülern gehörten Maria Cristina Kiehr und Bernard Fink sowie der Countertenor Andreas Scholl.

Lit: N. Andersom: René Jacobs (in »Opera«, 2000).

Schallplatten: Sony (»Tamerlano« von Händel), Harmonia mundi (Titelrolle in »Xerxe« von Cavalli; Voce di Deo in »Il primo Omicidio« von A. Scarlatti; »L’Orontea« von Pietro-Antonio Cesti, Aufnahme vom Holland Festival 1982, Arien und Szenen aus Werken von Monteverdi und Benedetto Ferrari, Motetten von M.A. Charpentier, Alt-Solo in der Matthäuspassion, in der Johannespassion und in der H-Moll Messe von J.S. Bach, »Flavio« und »Alessandro« von Händel, »Giasone« von Cavalli), HMV (»Admeto Re di Tessaglia« und »Partenope« von Händel, »Le Bourgeois gentilhomme« von Lully), Accent (»Orfeo ed Euridice« von Gluck), CBS (»Tamerlano« von Händel), Erato (»David et Jonathas« von M.A. Charpentier), Virgin (Magnificat von J.S. Bach), Capriccio (Kantaten von Telemann), Accord (»La Passione di Gesù« von N. Jommelli), Thorofon (»Israel in Egypt« von Händel), auch Arien- und Liedplatten.

 

30.10. Friedemann LAYER wird 75

Er studierte in Wien und wurde nach Engagements in Ulm, Salzburg und Düsseldorf Generalmusikdirektor und Operndirektor am Nationaltheater Mannheim.In dieser Zeit begann auch seine jahrzehntelange Tätigkeit als Gastdirigent für Konzerte und Opern. Einigen Orchestern und Opernhäusern war er über viele Jahre eng verbunden: In Frankreich der Opéra National de Paris (1982 »Lear« von Aribert Reimann, 1992-93 und 1999 »Die Zauberflöte«, 2000 »Katja Kabanowa« und »Don Giovanni«) und anderen Pariser Orchestern, in Bordeaux, Toulouse, dem Grand Théâtre de Genève (1988 »Elektra«, 1992 »Così fan tutte«, 1994 »Fidelio«) und dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Théâtre Royal de la Monnaie, dem Residentie Orkest Den Haag, den Opernhäusern in Basel, Antwerpen und San Francisco (1985 »Lear«, 1987 »Die Zauberflöte«, 1990 »Wozzeck«). Achzehn Jahre lang dirigierte er an der Semperoper Dresden eine Reihe von Premieren, u. a. »Don Giovanni«, »Così fan tutte«, »Lulu« und »Die Soldaten« (Bernd Alois Zimmermann) sowie im Repertoire vor allem Opern von Richard Wagner, Richard Strauss u. a. Nach seiner Tätigkeit als Operndirektor in Mannheim übernahm er als musikalischer Leiter das Orchestre und die Opéra National de Montpellier, wo er dreizehn Jahre blieb und Ehrendirigent ist.Während dieser Jahre entstanden auch im Rahmen des renommierten Festival de Radio France et Montpellier eine Reihe zum Teil preisgekrönter CDs, Konzerte, Sinfonien und zahlreiche Operngesamtaufnahmen, darunter zum Beispiel »Elektra«, »La finta giardiniera« und »Die Rheinnixen« (Jacques Offenbach).Nach seinem Engagement in Montpellier ging er ein zweites Mal als Generalmusikdirektor nach Mannheim. Danach nahm er keine weitere Chefposition mehr an und ist nur noch als Gastdirigent tätig. Einigen Opernhäusern war er neben seiner Konzerttätigkeit auch dann weiterhin enger verbunden. In Straßburg übernahm er einen Janáček-Zyklus, an der Frankfurter Oper dirigierte er mehrere Wiederaufnahmen und Premieren unter anderem »La Damnation de Faust«, »Lear«, »Die Sache Makropoulos«, »Pelléas et Mélisande« sowie »Lohengrin«, »Tannhäuser« und »Ariadne auf Naxos« in Kopenhagen.In Berlin dirigierte er an allen drei Opernhäusern, bei den Berliner Festspielen und einige Jahre regelmäßig Konzerte im Schauspielhaus mit dem damaligen Berliner Sinfonieorchester.

 

31.10. Gyula VERESS wird 90

 Seine Ausbildung erfolgte in Budapest, wo er auch 1958 an der Nationaloper debütierte, und deren Mitglied er seither für viele Jahre bis 1978 blieb. Sein Bühnenrepertoire umfasste deutsche, italienische und slawische Partien, von denen mit dem Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, dem Daland in »Der fliegende Holländer«, dem Hunding in der »Walküre«, dem Sparafucile im »Rigoletto«, dem Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi, dem Warlaam im »Boris Godunow« und dem Hohenpriester in der »Königin von Saba« von Goldmark einige genannt seien. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu bedeutenden Erfolgen.

Schallplatten: Qualiton.

 

 

Diese Seite drucken