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GEBURTSTAGE IM NOVEMBER 2023

09.11.2023 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM NOVEMBER 2023

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

2.11. Dubravka ZUBOVIĆ wird 70

 Sie war an der Musikakademie von Zagreb Schülerin des bekannten Baritons Vladimir Ruzdak. Weitere Studien bei A. Mezetov an der Musikakademie Belgrad und bei der berühmten Sopranistin Gina Cigna in Mailand leiteten über zu einem Engagement an der Belgrader Nationaloper, das die Künstlerin 1975 begann. Seitdem blieb sie an diesem führenden jugoslawischen Opernhaus engagiert. Sie sang hier 1981 in der Uraufführung der Oper »Orpheus des 20. Jahrhunderts« von B. Bialinski die Partie der Eurydike. Eine weitere Glanzrolle der Sängerin, die sich auch als Konzertsolistin auszeichnete, war die Titelheldin in »Carmen« von Bizet. Seit 1991 lebt sie in den USA und unterrichtet Gesang in Kalifornien.

Jugoton-Aufnahmen.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.dubravkazubovicvoicestudio.com/

 

2.11. Faye ROBINSON wird 80

 Sie begann zuerst eine Ausbildung als Organistin und Musiklehrerin, entschloss sich dann aber zum Gesangstudium, welches an der Texas University in Houston bei Ruth Stewart, dann bei A. Lynch in Denton und schließlich bei Ellen Faull in New York erfolgte. Preisträgerin beim Concours der New Yorker Metropolitan Oper 1968; erfolgreich auch bei Gesangwettbewerben in San Francisco (1969) und in München (1970). Nach ersten Erfolgen an der Oper von Jackson (Mississippi) hatte sie 1972 ihr Debüt an der New York City Opera als Micaela in »Carmen«. Die junge, farbige Sängerin hatte ihre ersten großen Erfolge an diesem Opernhaus wie an der Oper von Houston (Texas) und in Washington. Sie sang an der Oper von Washington 1973 die Traviata und die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, an der Oper von Houston/Texas 1975 die Titelrolle in Donizettis »Lucrezia Borgia«. An der City Opera New York sang sie 1972-79 u. a. die Liù in Puccinis »Turandot«, die Traviata und die Königin von Schemacha in »Der goldene Hahn« von Rimski-Korsakow. 1974-75 sang sie in Jackson die Desdemona in Verdis »Otello« und die Adina in »L‘Elisir d’amore«, 1975 bei den Festspielen von Aix-en-Provence in Mozarts »Schauspieldirektor« und in »La serva padrona« von Pergolesi; auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona aufgetreten. 1980 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires in »Hoffmanns Erzählungen«. Dann große Karriere in Westdeutschland, vor allem am Opernhaus von Frankfurt a.M., an der man sie bereits 1976 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« hörte. Hier wirkte sie u.a. auch 1981 bei dem Gala-Konzert zur Einweihung der wieder aufgebauten Alten Oper mit. In der Spielzeit 1978-79 war sie an der Staatsoper von Hamburg engagiert. 1981 sang sie bei den Festspielen von Schwetzingen die Elettra in »Idomeneo« von Mozart und an der Staatsoper von München, 1982 an der Oper von Bordeaux die Luisa Miller von Verdi sowie an der Wiener Staatsoper die Konstanze. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1982 als Juliette und 1983 als Musetta in Puccinis »La Bohème«. Sie wirkte am 5.4.1984 in Boston in der Uraufführung der Oper »The Mask of Time« von M. Tippett mit. Auch dem Opernhaus von Köln verbunden, an dem sie 1988 die Konstanze vortrug. 1991 sang sie in Chicago das Sopransolo in der Uraufführung der Kantate »Byzantium« von Michael Tippett unter Georg Solti (zugleich dessen Abschied als Chefdirigent dieses Orchesters), wobei sie Jessye Norman ersetzte. In Amsterdam gastierte sie 1991 als Elettra in »Idomeneo«. Auf der Bühne sang sie eine Vielzahl von Partien aus dem Koloratur- wie aus dem lyrischen Fach. Nicht weniger bedeutende Konzert- und Oratoriensopranistin.

Schallplatten: CBS (»Sinfonie der Tausend« – 8. Sinfonie – von G. Mahler), Denon, Decca (»Byzantium« von M. Tippett), HMV (»The Mask of Time«), Collins-Trubach (»A Child of our Time« von M. Tippett), Sony (Streichquartett »Verklärte Nacht« von A. Schönberg).

 

2.11. Alfred KUHN wird 85

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger an der Musikhochschule von Frankfurt a.M., wo er vor allem Schüler von Paul Lohmann war. Er begann seine Karriere 1963 am Staatstheater von Darmstadt, wo er als Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky debütierte. Seine Engagements waren: 1963-78 Staatstheater Darmstadt, 1978-88 Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1981-94 Gärtnerplatztheater München, 1983-2012 Staatsoper München. Er gastierte 1982-84 an der Deutschen Oper Berlin, 1985-90 am Opernhaus von Köln. Bereits 1981 gastierte er an der Grand Opéra Paris als Waldner in »Arabella« von R. Strauss. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Wuppertal, an das Staatstheater von Wiesbaden und an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Dort sang er 1986 in der Uraufführung der Oper »Belshazar« von V.D. Kirchner. 1987 war er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in »Lulu« von A. Berg zu hören. An der Mailänder Scala trat er 1988 als Vanuzzi in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss (im Rahmen eines Gastspiels der Bayerischen Staatsoper München) und 1992 als Waldner in »Arabella« von R. Strauss auf. 1990 sang er am Münchner Theater am Gärtnerplatz den Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, 1991 bei den Osterfestspielen und 1991-92 bei den Sommerfestspielen von Salzburg den Antonio in »Le nozze di Figaro«, 1995 in München den Warlaam in »Boris Godunow«. 1998 trat er an der Oper von Santiago de Chile als Frank in der »Fledermaus« und am Opernhaus von Nancy als Kuno auf, 1998-99 und 2003 an der Opéra Bastille Paris als Theaterdirektor wie als Bankier in »Lulu«. 2000 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Baron Mirko Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe«, 2001 an der Münchner Staatsoper den Waldner. Auf der Bühne der Münchner Staatsoper stand er zuletzt am 31.12.2012 als Frank in der »Fledermaus«. Dort hatte er u.a. auch den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Benoit in »La Bohème«, den Micha in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Mesner in »Tosca«, den Pfarrer und den Dachs in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, den Kuno im »Freischütz«, den Einarmigen in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Zeremonienmeister in »Doktor Faust« von Busoni und den Avosmediano in »Palestrina« von H. Pfitzner gesungen. Von den Partien, die er sang, sind noch zu nennen: der Daland in »Der fliegende Holländer«, der Landgraf in »Tannhäuser«, der Rocco in »Fidelio«, der Kezal in »Die verkaufte Braut«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Abul Hassan im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, der König Philipp wie der Großinquisitor in »Don Carlos« von Verdi, der Plumkett in »Martha« von Flotow, der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, der van Bett in »Zar und Zimmermann«, der Dulcamara in »L‘Elisir d’amore« und der Kaspar im »Freischütz«. Auch als Konzertbassist geschätzt. 1991 wurde er zum Bayerischen Kammersänger ernannt.

Schallplatten: Orfeo (»Das Liebesverbot« von R. Wagner), HMV (»Elektra« von R. Strauss), Capriccio (»Der Trompeter von Säckingen« von V. Nessler), Virgin (»Ariadne auf Naxos«, Erstfassung der Oper als Truffaldino), EMI (»Friedenstag« von R. Strauss).

 

3.11. Walter FRACCARO wird 65

 Er gewann bereits im September 1993 einen italienischen Gesangswettbewerb in Vasallo Valesia (wobei Carlo Bergonzi ihm den Preis überreichte), im Oktober des gleichen Jahres in Barcelona den Francesco-Vinas-Wettbewerb, auch den Wettbewerb Plácido Domingo und den Concours Montserrat Caballé. Darauf trat er in einem glanzvollen Konzert im Gran Teatre del Liceu in Barcelona auf, Nachdem er in Oviedo als Konzertsolist gesungen hatte, fand sein Bühnendebüt im Sommer 1994 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in Verdis »Nabucco« statt. Es kam bald zur Ausbildung einer internationalen Karriere. So sang er am Teatro Coliseo Lissabon den Alfredo in »La Traviata« (1994), am Teatro Principal von Valencia, am Teatro San Carlos in Lissabon und in Oviedo den Cavaradossi in »Tosca«, auf Teneriffa, am Opernhaus von Marseille, an der Oper von Santiago de Chile (1996), an der Opernhäusern von Dallas, Sao Paulo und Palma de Mallorca den Gustavo (Riccardo) in Verdis »Un ballo in maschera«, seine Glanzrolle. An der San Francisco Opera trat er als Radames in »Aida« (1997), als Don José in »Carmen« (1998) und als Riccardo auf, an der Staatsoper von Hamburg als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Don José, als Macduff in »Macbeth« von Verdi (1997) und als Cavaradossi (2000), am Teatro San Carlo Neapel als Radames (1998), in Pittsburgh ebenfalls als Radames. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1999-2006 in insgesamt 16 Vorstellungen als Cavaradossi, als Macduff, als Faust in Boitos »Mefistofele« und als Radames. Er erreichte dann auch die Metropolitan Oper New York , an der er als Antrittsrolle den Pinkerton und später u.a. den Calaf in Puccinis »Turandot« sang. 2000 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Gustavo, den er 2001 an der Staatsoper Hamburg wiederholte. 2001 debütierte er als Riccardo an der Mailänder Scala, an der dann auch 2004 den Don José, 2006 den Cavaradossi, 2006 und 2009 den Radames und 2008 den Macduff sang. Er gastierte 2012 am Teatro Regio von Parma als Radames, an der Oper von Nizza als Manrico im »Troubadour«, am Teatro Petruzzelli Bari als Cavaradossi und am Teatro La Fenice Venedig als Otello von Verdi, 2013 an der Oper von Nizza als Pinkerton, an der Oper von San Diego als Radames und am Teatro de la Maestranza Sevilla als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini. 2014 sang er den Calaf am Teatro Regio Turin, in der Arena von Verona und beim Puccini-Festival in Tore del Lago, 2019 am Teatro Comuale Ferrara, am Teatro La Fenice Venedig und an der Opera Australia. 2015 gastierte er an der Opera Australia als Radames und am Teatro Filarmonico Verona als Alvaro in »La forza del destino«, 2016 am Teatro Municipale Giuseppe Verdi in Salerno als Alvaro, in der Arena von Verona als Radames und am Teatro Filarmonico Verona als Calaf, 2017 am Teatro Filamonico Verona als Canio im »Bajazzo«,  am Teatro La Fenice Venedig als Don José, an der Israeli Opera Tel-Aviv als Alvaro, in der Arena von Verona als Radames und als Ismaele in »Nabucco«, 2018 an der Oper von Nizza als Polione in »Norma« und in der Arena von Verona als Radames, 2019 am Teatro Petruzzelli Bari als Pinkerton und als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, 2020 am Teatro Lirico Cagliari als Canio.      

VIS-Video (Radames in »Aidag«, Neapel 1998).

 

3.11. Jan HLADÍK wird 80

 Biographie des tschechischen Bassisten auf Tschechisch: http://cestipevci.wz.cz/pevci/hladik.htm

 

3.11. Ursula REINHARDT-KISS wird 85

 Studium bei Ellen Bosenius in Köln und bei Irma Beilke in Berlin. Ihr Bühnendebüt fand am Landestheater von Saarbrücken 1967 als Marie im »Waffenschmied« von Lortzing statt. Sie blieb bis 1969 in Saarbrücken und gehörte 1969-71 dem Ensemble des Stadttheaters Aachen an. Sie hatte dann eine sehr erfolgreiche Karriere als lyrischer Koloratursopran mit Gastspielverträgen an den Opernhäusern von Lübeck, Köln, Zürich und Antwerpen. Sie sang 1973 im Piccolo Teatro der Mailänder Scala die Königin in »Die Verurteilung des Lucullus« von P. Dessau. Sie erschien auch als Gast an der Staatsoper wie an der Komischen Oper Berlin, an der Staatsoper Dresden und am Opernhaus von Leipzig, an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der Oper von Rom und am Opernhaus von Lüttich (1985 als Salomé in »Hérodiade« von Massenet). An der Staatsoper von Dresden bewunderte man ihre Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, an der Komischen Oper Berlin ihre Susanna in »Die Hochzeit des Figaro« und ihre Titelheldin in »Lulu« von Alban Berg. 1977 wirkte sie am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon« von Rudolf Kelterborn mit. 1983 gastierte sie bei den Festspielen im Schlosstheater von Drottningholm in der Oper »Il fanatico burlato« von Cimarosa. 1985 sang sie bei der Wiedereröffnung des Opernhauses von Graz in der Oper »Angelica Vincitrice di Alcina« von Johann Joseph Fux, am 26.9.1987 am gleichen Haus in der Uraufführung der Oper »Der Rattenfänger« von F. Cerha die Divana. In dieser Oper gastierte sie im Oktober 1987 auch an der Wiener Staatsoper. In dem vielgestaltigen Bühnenrepertoire der Künstlerin standen Partien in Opern von Mozart wie von Richard Strauss mit an erster Stelle, gleichzeitig schätzte man sie als Interpretin moderner Werke. Neben ihrem Wirken auf der Bühne hatte sie eine ebenso erfolgreiche Karriere als Konzert- und namentlich als Oratoriensopranistin.

Schallplatten: Philips (Religiöse Musik von Mozart), Eterna (Oratorium »Lazarus« von Schubert; zeitgenössische Kompositionen von Luigi Nono, u.a. »Epitaph für García Lorca«), Pelca (»Le Roi David« von A. Honegger), Amiga (Operetten-Titel).

 

6.11. Alan CEMORE wird 65

Er studierte an der Indiana University und gewann 1984 einen Preis beim Gesangwettbewerb der ARD in Deutschland. 1985-88 war er am Staatstheater Wiesbaden engagiert, wechselte dann für die Jahre 1988-90 an das Stadttheater von Basel und ging 1990 an das Opernhaus von Graz, wo er bis 1997 u.a. den Heerrufer in »Lohengrin«, den Moralès in »Carmen«, den Don Giovanni, den Germont-père in »La Traviata«, den Biagio in »Don Giovanni« von Gazzaniga, den Dr. Falke in der »Fledermaus«, den Minister in »Fidelio«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Ottokar im »Freischütz«, den Stankar in der Österreichischen Erstaufführung von Verdis »Stiffelio«, den Wolfram in »Tannhäuser«, den Herzog von Parma in »Doktor Faust« von F. Busoni, den Scarpia in »Tosca« und den Grafen Luna im »Troubadour« gesungen hat. Er gastierte 1985 bei der Kentucky Opera und sang im gleichen Jahr beim Festival von Spoleto in Puccinis »La Fanciulla del West«. 1988 hörte man ihn beim Wexford Festival als Biagio in »Don Giovanni« von Gazzaniga. 1986 wirkte er in Frankfurt a.M. in einer Aufführung von H.W.H Henzes Oper »The English Cat« (»Die englische Katze«) in der Rolle des Tom mit und war mit dieser Inszenierung auch in Turin und 1987 beim Festival von Edinburgh zu Gast.

Schallplatten: EMI (»Die großmüthige Tomyris« von R. Keiser).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.cemore.com/

 

6.11. Olivier CUENDET wird 70

Informationen über den Schweizer Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.cuendet.info/  

 

6.11. Daniel SCHWEIZER wird 70

Er gründete nach einem Musikstudium in Violoncello und Dirigieren das Symphonische Orchester Zürich und gab damit 1981 sein Debut als Dirigent. Mit diesem Orchester, das er über 25 Jahre als Chefdirigent führte, realisierte er zahlreiche Konzerte, bei denen musikalische Raritäten und moderne Musik in das klassische symphonische Repertoire integriert werden. Beachtung findet auch seine Arbeit, die er den Uraufführungen sowie der Pflege von Werken zeitgenössischer Komponisten widmet. Im Jahr 2007 verändert er seine Aktivitäten in Zürich und baut ein neues musikalisches Unternehmen auf: www.ods-productions.com Basierend auf einer „Vari-Name-Struktur“ wird im Rahmen von

Orchesterprojekten grundsätzliches Bedürfnis nach dem Gut Symphoniekonzert mit der entsprechenden Umsetzung zusammengebracht. Bei den Veranstaltungen in der Zürcher Tonhalle heißt der Klangkörper in Anlehnung an den bereits erfolgten Eintritt in ein neues Zeitalter und den damit verbundenen Optionen auf neue Strukturen „Orchester des 21. Jahrhunderts“, oder in Kurzform ORCHESTER21. Daniel Schweizers internationale Tätigkeit umfasst Konzerte bei Festivals in Spanien, Portugal, Italien und Singapur sowie Einladungen als Gastdirigent zu Orchestern in Europa, Amerika und Asien. Verschiedenste CD-Produktionen dokumentieren seine vielfältigen Aktivitäten. Annäherung an das Phänomen Musik geschieht bei Daniel Schweizer über eine beschreibende Objektivierung von Klang, womit er sich eine bewusstseinsmäßige Basis für die Praxis verschafft. Damit baut er sich Brücken zu den diversen Stilen der Symphonik. Kernpunkt seiner Kriterien für praktische Umsetzung ist nicht primär geschichtliches Umfeld, sondern musikalische Wesenheit.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ds-m.com/

 

6.11. Nadine DENIZE wird 80

 Ausbildung durch Marie-Louise Christol und Germaine Lubin in Paris. Sie debütierte 1965 an der Grand Opera Paris und sang dort zuerst kleinere Partien (u.a. Flora in »La Traviata«. Siegrune in der »Walküre«, Page der Herodias in »Salome«, Mercedes in »Carmen«). 1967 kam dann der große Durchbruch zustande, als sie dort als Marguerite in »La Damnation de Faust« von Berlioz auftrat. An der Grand Opéra Paris hörte man sie dann u.a. 1974 und 1976 als Kundry in »Parsifal«, 1980 als Küsterin in »Jenufa« von Janácek, 1983 als Federica in Verdis »Luisa Miller«, 1985 als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1986 als Neris in Cherubinis »Medée«, 1986-87 als Eboli in Verdis »Don Carlos«, 1988 als Marina in »Boris Godunow« und 2000 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«. An der Opéra-Comique war sie u.a. 1971 als Charlotte in »Werther«, 1980 als Carmen und 1983 als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc erfolgreich. An der Opéra Bastille Paris trat sie 1990 (in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses) als Anna in »Les Troyens« von Berlioz und als Emilia in Verdis »Otello«, 1992 als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und als Catherine in Honeggers »Jeanne d’Arc au bûcher« sowie 2010 als Larina in »Eugen Onegin« auf. Große Karriere in Marseille, Lyon, Nancy, Nizza, Rouen, Monte Carlo, bei den Festspielen von Aix-en-Provence und beim Festival von Orange. Gastspiele in Amsterdam, Lüttich, Palermo, München (Kundry, Fricka im Nibelungenring, Eboli) und seit 1977 an der Hamburger Staatsoper. Seit 1971 auch Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1974-77 an der Opéra du Rhin Straßburg engagiert, an der sie 1986 mit großem Erfolg die Ortrud in »Lohengrin« sang. 1976-78 gastierte sie in insgesamt 12 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Fricka in der »Walküre«, als Eboli und als Octavian im »Rosenkavalier«. Am Grand Théâtre Genf sang sie 1977 die Fricka und die 2. Norn im Nibelungenring, 1997 die Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 2000 die Genéviève in »Pelléas et Mélisande«, 2003 die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, 2004 die Mutter in »Hänsel und Gretel«, 2006 die Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas und 2008 die Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«; am 29.1.2007 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »J’étais dans ma maison et j’attendais que la pluie vienne« von Jacques Lenot mit. 1977 debütierte sie als Eboli an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 1978-79 die Conception in Ravels »L’Heure Espagnole«, 1980 die Charlotte in »Werther« und die Marie in »L’Enfance du Christ« von Berlioz, 1982 die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz, 1990 in einem Konzert und 2005 die Genéviève in »Pelléas et Mélisande« sang. 1979 debütierte sie als Eboli an der Metropolitan Oper New York, an der sie im Jahr 2000 auch die Geneviève sang. Insgesamt trat sie an der Metropolitan Oper in 15 Vorstellungen auf. 1988 trat sie am Teatro Colón Buenos Aires als Marguerite in »La damnation de Faust« auf, in Florenz als Brangäne. 1991 Gastspiel in Montpellier als Venus in »Tannhäuser« (dort auch 1996 als Brangäne), am Théâtre Châtelet Paris als Amme in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas (dort auch 1994 als Fricka und als Waltraute im Nibelungenring). Sie gastierte 1996 am Opernhaus von Toulouse als Mutter in Charpentiers »Louise«, 1997 in Toronto als Mme. de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc und bei den Salzburger Festspielen als Genéviève in »Pelléas et Mélisande«, 1998 am Opernhaus von Nancy als Maurya in »L’Appel de la Mer« von Henri Rabaud und an der Oper von Lyon als Amme in »Ariane et Barbe-Bleue«. 1999 sang sie an der Opéra du Rhin Straßburg die Mme. de Croissy, am Opernhaus von Toulouse die Fricka in der »Walküre«. 2001 trat sie an der Oper von Bordeaux als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss auf. Ihre groß dimensionierte, dabei sehr bewegliche Stimme bewältigte ein breit gefächertes Repertoire. Bedeutend auch als Konzertaltistin. Als solche trat sie in Paris und Rom, in Amsterdam und Köln, in Kopenhagen und Madrid, beim Maggio Musicale von Florenz und beim Prager Frühling hervor.

Schallplatten: Erato (»La mort de Cleopâtre« von Berlioz), MRF (»Hérodiade« von Massenet), DGG (»Béatrice et Bénédict« von Berlioz), HMV (»Pelléas et Mélisande«, »Guercoeur« von A. Magnard), Rizzoli Records (Kantaten von Maurice Ravel), Denon (»Roméo et Juliette« von Gounod), EMI (»Mors et vita« von Gounod, »Hérodiade« von Massenet, »Moses und Aron« von Schönberg, 8. Sinfonie von Gustav Mahler), Aris (Titelrolle in »Carmen«), Hänssler/Naxos (»Roméo et Juliette« von Berlioz); Arthaus/Naxos-Video (Mme. de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc).

 

7.11. Judith FORST wird 80

 Sie studierte bei French Tickner in Vancouver, bei Hans Heinz und bei Bliss Hebert in New York, auch in der Opernschule der Covent Garden Oper London bei Robert Keyes. 1967 erfolgte ihr Bühnendebüt am Opernhaus von Vancouver als Lola in »Cavalleria rusticana«. 1968 gewann sie den Nationalen Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York und trat in insgesamt 234 Vorstellungen an diesem traditionsreichen Opernhaus auf (Debüt 1968 als Page in »Rigoletto«, dann u.a. als Tebaldo in »Don Carlos«, als Stéphano in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Mercédès in »Carmen«, als Teresa in »La Sonnambula«, als Siebel in »Faust« von Gounod, als Lola, als Bersì in »Andrea Chénier« von Giordano, als Preziosilla in »La forza del destino«, als Hänsel wie als Hexe in »Hänsel und Gretel«, als Flora in »La Traviata«, als Madrigalist in »Manon Lescaut« von Puccini, als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, als Donna Elvira in »Don Giovanni«, als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Adelaide in »Arabella« von R. Strauss und als Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek; am 21.10.2013 wirkte sie hier in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Two Boys« von Nico Muhly als Annes Mutter mit). Sie hatte dort wie auch an den Opern von New Orleans, Miami (1988 Donna Elvira), San Francisco (bereits 1969 als Cherubino in »Le nozze di Figaro« und als Stéphano, dann 1974-2001 als Suzuki in »Madame Butterfly«, als eines der Blumenmädchen in »Parsifal«, als Preziosilla, als Valencienne in »Die lustige Witwe« von Lehár, als Giovanna Seymour in »Anna Bolena« von Donizetti, als Marie in »Wozzeck« von A. Berg, als Dorabella in »Così fan tutte«, als Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas, als Herodias in »Salome« von R. Strauss, als Adelaide in »Arabella« von R. Strauss und als Augusta in »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore; sie wirkte hier am 10.9.1994 in der Uraufführung der Oper »The Dangerous Liaisons« von Conrad Susa in der Partie der Mme. de Volanges und am 19.9.1998 in der Uraufführung der Oper »A Streetcar Named Desire« von André Previn in der Partie der Eunice Hubbell mit), Detroit (1986), an der City Opera New York (1981), in Seattle, in Santa Fé (1974, dann 1986 als Nerone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«) und in ihrer kanadischen Heimat in Toronto (seit 1972, u.a. 1987 als Preziosilla) und Ottawa eine erfolgreiche Bühnenkarriere, betätigte sich dazu auch als Konzertsängerin. 1987 an der Bayerischen Staatsoper München zu Gast. 1989 trat sie bei der Milwaukee Opera als Carmen und als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« auf, 1990 in Vancouver als Charlotte in »Werther« von Massenet, 1991 in San Diego als Dorabella, in Seattle (und 1994 in Washington) als Giovanna Seymour. 1992 wirkte sie in der Londoner Queen Elizabeth Hall in der (konzertanten) englischen Erstaufführung der Rossini-Oper »Ermione« als Andromaca mit. 1994 trat sie bei der English National Opera London als Komponist in »Ariadne auf Naxos« auf, 1993 in Vancouver als Mère Marie, 1995 in Toronto und 1996 bei der Portland Opera wie in Vancouver als Kostelnicka, 1997 in Toronto als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky, an der Oper von Dallas (und 1998 in Cincinnati) als Kabanicha, 1998 in Vancouver wieder als Herodias. An der Canadian Opera Toronto wirkte sie 1999 in der Uraufführung von »The Golden Ass« von Randolph Peters mit (Schallplattenaufnahme auf DGG). 2000 gastierte sie an der Santa Fé Opera als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Von ihren Bühnengestalten sind außerdem noch zu nennen: das Kind in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, die Olga in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Maddalena in »Rigoletto«, die Titelfigur in Rossinis »La Cenerentola«, die Carmen und der Octavian im »Rosenkavalier«. Den Hänsel in »Hänsel und Gretel« sang sie auch bei einer Aufführung der Märchenoper im kanadischen Fernsehen CBC.

Schallplatten: CBC (French and Italian Opera Arias, Lieder), Myto (»Roméo et Juliette« von Gounod, Metropolitan Oper New York, 1973).

 

8.11. Elizabeth GALE wird 75

 Sie erhielt ihre Ausbildung 1966-69 an der Guildhall School of Music London, wo sie Schülerin von Winifred Radford war. Ihr Bühnendebüt erfolgte 1970 bei der English Opera Group in einer Aufführung der Barock-Oper »King Arthur« von Purcell; anschließend sang sie bei dieser Gruppe in »The Turn of the Screw« von B. Britten. Es kam zu einer schnellen, erfolgreichen Karriere an den führenden englischen Operntheatern: beim Edinburgh Festival (1976 als Barbarina in »Le nozze di Figaro« und 1978 mit dem Ensemble des Opernhauses Zürich als Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«), bei der Scottish Opera Glasgow (1977 und 1979 als Königin von Schemacha in »Der goldene Hahn« von Rimski-Korsakow, 1986 als Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell und 1988 als Despina in »CosÍ fan tutte«), bei der Welsh Opera Cardiff (als Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail«), bei der Glyndebourne Touring Opera (1972 als Blondchen, 1973-74 als Susanna und 1989 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1973 als Ännchen im »Freischütz«, 1976 als Nannetta in »Falstaff« von Verdi, 1989 als Miss Wordsworth in »Albert Herring« von B. Britten, 1995 als Mrs. Julian in »Owen Wingrave« von Britten und 1998 als Despina)  und namentlich bei den Festspielen von Glyndebourne. Hier sang sie 1973 die Papagena in der »Zauberflöte«, 1973-74 die Barbarina, 1974-75 und 1983 die Anna in »Intermezzo« von R. Strauss, 1976-77 die Nannetta, 1977-78 und 1982 die Zerlina in »Don Giovanni«, 1979 und 1981 die Marzelline in »Fidelio«, 1982 den Amor in Glucks »Orpheus und Eurydike«, 1984 und 1986 die Drusilla, 1984 und 1989 die Tytania in Benjamin Brittens »A Midsummer-Night’s Dream«, 1985-86 und 1990 die Miss Wordsworth, 1997 die Mrs. Julian, 2000 die Despina und 2001 eine der Bäuerinnen in »Le nozze di Figaro«. An der Covent Garden Oper London trat sie seit 1974 u.a. als Zerlina in »Don Giovanni« wie als Adele in der »Fledermaus«, an der Opera North Leeds 1979 als Gretel in »Hänsel und Gretel« auf. Regelmäßige Gastspiele am Opernhaus von Zürich u.a. als Susanna, als Ilia in »Idomeneo« von Mozart und als Ismene in dessen »Mitridate«, dazu als Nannetta, als Drusilla und als Marzelline. Bereits 1976 Gastspiel an der Oper von Köln (als Arsena im »Zigeunerbaron«), seit 1980 am Opernhaus von Frankfurt a.M. (in »Castor et Pollux« von Rameau). Seit 1982 ständig an diesem Haus wie in Amsterdam und Köln als Gast erschienen. Sie gastierte am Grand Théâtre Genf (1973 als Flora in »The Turn of the Screw« von Britten und 1975 als Zerlina in »Don Giovanni«) und in Madrid. An der Oper von San Diego hinterließ sie in dem dramatischen Monolog »La Voix humaine« von Poulenc großen Eindruck; weitere Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1986-87 als Marzelline in »Fidelio«) und an italienischen Bühnen. 1987 gastierte sie bei der Opera North Leeds wie in St. Louis als Blondchen, bei der English National Opera 1990 als Despina, beim Hongkong Festival 1991 als Susanna, in Los Angeles 1992 in »Albert Herring« von B. Britten. 1998 sang sie beim Garsington Festival die Alice Ford in Verdis »Falstaff«. Große Karriere auch im Konzertsaal, einerseits als Oratoriensolistin, und hier vor allem als Händel-Interpretin, anderseits als vortreffliche Liedersängerin. Bekannt wurde sie auch durch Rundfunk- und Fernsehsendungen über BBC London. Seit 1993 pädagogische Tätigkeit am Royal North Conservatory Manchester.

Schallplatten: HMV (Barbarina in »Le nozze di Figaro«, 1976; Zerlina in »Don Giovanni«), RCA-Erato (Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, 1982), Argo (»Israel in Egypt« von Händel), Harmonia mundi (»Messias« und »Jephtha« von Händel, H-Moll-Messe von J.S. Bach), Telefunken (»Saul« von Händel), Philips (»Dido and Aeneas« von Purcell), Sony (Operetten von Gilbert & Sullivan), IMP (Ausschnitte aus Operetten von Gilbert & Sullivan); Topaz-Video (Barbarina in »Le nozze di Figaro«, Glyndebourne, 1973), Castle (»Fidelio«, 1980).

 

9.11. Michael BODER wird 65

 Er begann seine Ausbildung an der Hamburger Musikhochschule und setzte sein Studium in Florenz fort. Mit 29 Jahren übernahm er an der Oper Basel die musikalische Leitung als Chefdirigent. Bereits während dieser Zeit gastierte er in Hamburg, Köln, München, Berlin sowie an der Covent Garden Opera in London. 1991 dirigierte er die Premiere von Luca Lombardis Faust, un travestimento in Basel. Inzwischen ist Boder regelmäßiger Gast an den Staatsopern in Berlin, Dresden, Hamburg und Wien. Darüber hinaus dirigierte er an der San Francisco Opera, der Bayerischen Staatsoper München, der Deutschen Oper Berlin und der Oper Zürich. Neben seinem besonderen Engagement für zeitgenössische Musik in der Oper ist Michael Boder auch ein regelmäßiger Gast auf den internationalen Konzertpodien. Außerdem übernahm er Produktionen in Barcelona, Berlin, Brüssel, Dresden, Frankfurt, Kopenhagen und Wien sowie Konzerte u. a. in Japan, Lissabon, dies mit dem Bundesjugendorchester Deutschland und den Berliner Philharmonikern. Boder war 2008-12 Musikdirektor am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 2012-16 wirkte er als Chefdirigent des Königlich Dänischen Theaters und der Königlichen Kapelle Kopenhagen.  Eine Reihe von erfolgreiche Uraufführungen belegen seinen großen Einsatz für die zeitgenössische Musik, unter anderem Cerhas Der Riese vom Steinfeld, Pendereckis Ubu Rex, Trojahns Was Ihr wollt, Aribert Reimanns Das Schloss und Medea sowie Henzes Phädra. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1995 mit Wozzeck und leitete hier weiters Elektra, Die Frau ohne Schatten, Capriccio, Ariadne auf Naxos, Salome, Gianni Schicchi, Die Jakobsleiter, Lulu, Wozzeck, Die Meistersinger von Nürnberg, Oedipe, Cardillac, Dantons Tod, Der Riese vom Steinfeld, Orest und Medea. Mit Le Pavillon d’Armide / Le Sacre dirigierte er 2017 auch erstmals für das Wiener Staatsballett.

 

9.11. Mark DuBOIS wird 70

Er trat bereits als Knabensopran in Solopartien auf und begann dann mit 18 Jahren eine umfassende musikalische Ausbildung, die sowohl das Orgelstudium und die Tätigkeit als Chordirigent wie eine Gesangsausbildung einschloss, wobei er die letztere vor allem bei Irene Jessner in Toronto absolvierte. Sein Operndebüt erfolgte 1976 bei der Canadian Opera in Toronto als Don Curzio in »Le nozze di Figaro«. Er entfaltete rasch eine sehr erfolgreiche Tätigkeit an verschiedenen kanadischen Bühnen, wobei lyrische Partien im Mittelpunkt seines Repertoires standen. Dazu gehörten der Tamino in der »Zauberflöte«, der Ramiro in »La Cenerentola« von Rossini, der Fenton in »Falstaff« von Verdi, der Laërte in »Hamlet« von A. Thomas und der Rossillon in Lehárs »Die lustige Witwe«. Daneben wirkte er sehr häufig als Konzert- und Oratoriensänger und wurde auch als Rundfunksänger bekannt, wobei er auch in Unterhaltungsprogrammen auftrat. Er kam auch im Ausland zu einer erfolgreichen Karriere; 1982 sang er in Mailand in »Mavra« von Strawinsky, 1983 an der Oper von Belfast den Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti und 1986 in einem Konzert in London. Seit 1987 hörte man ihn an der Oper von San Diego u.a. als Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« und als Ernesto in »Don Pasquale« von Donizetti.

Schallplatten: CBC (Arien- und Lied-Aufnahmen, Duette aus Operetten mit Joanne Kolomyjec).

 

9.11. Gennadi BANSCHTSCHIKOW wird 80

 Seine Familie übersiedelte nach dem Zweiten Weltkrieg von Kasan in die Ukraine. 1953 wurde er an der Musikschule des Leningrader Konservatoriums zugelassen und studierte dort zunächst Cello, dann Klarinette, außerdem Klavier, wandte sich dann aber der Komposition zu. 1961-64 studierte er am Moskauer Konservatorium bei Sergei Balassanjan und 1965/66 am Leningrader Konservatorium bei Boris Arapow, bei dem sich bis 1969 ein Postgraduiertenstudium anschloss. 1967 wurde er Mitglied der Sowjetischen Komponisten-Union. Seit 1974 lehrt er selbst am Petersburger Konservatorium, ab 1998 als Professor für Instrumentation und Komposition. Das kompositorische Werk von Gennadi Banschtschikow umfasst bislang vier Sinfonien, Solokonzerte (bislang allein fünf für Violoncello), Opern (darunter die Richard Strauss gewidmete Kammeroper Der Große Krakeel zwischen Iwan Iwanowitsch und Iwan Nikiforowitsch nach der gleichnamigen Erzählung von Gogol) und Kammermusik, darunter mehrere Sonaten für das Bajan.

 

10.11. Jan VRIEND wird 85

Informationen über den holländischen Komponisten auf seiner Homepage: http://www.janvriend.co.uk/

 

11.11. Roberto FRONTALI wird 65

 Zu Beginn seiner Karriere sang er 1986 an der Oper von Rom in der Oper »Agnese di Hohenstaufen« von Spontini, 1987 am Teatro Sperimentale in Spoleto den Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Es kam dann schnell zur Ausbildung einer großen Bühnenkarriere. An der Oper von Rom hörte man ihn 1988 als Valentin in »Faust« von Gounod, 1990 als Albert in Massenets »Werther«. Seit 1988 trat er regelmäßig am Teatro Verdi in Triest auf (u.a. 1990 als Vater Miller in Verdis »Luisa Miller«), seit 1989 auch am Teatro La Fenice Venedig und in Genua (hier u.a. als Figaro im »Barbier von Sevilla«). 1991 gastierte er erstmals beim Rossini Festival von Pesaro und zwar in »La cambiale di matrimonio«, 1992 als Figaro im »Barbier von Sevilla«. 1991 hörte man ihn am Teatro Regio von Parma wie am Teatro Municipale Reggio Emilia als Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, 1991 an der Oper von Philadelphia wieder einmal als Figaro im »Barbier von Sevilla«. 1992 sang er an der Oper von Dallas den Belcore in »L‘Elisir d’amore«, am Teatro Comunale Bologna den Nottingham in Donizettis Oper »Roberto Devereux«, bei den Festspielen von Ravenna den Severo in »Poliuto« von Donizetti. 1992 debütierte er als Figaro im »Barbier von Sevilla« an der Wiener Staatsoper, an der er seither in bisher 55 Vorstellungen auch als Belcore, als Enrico, als Riccardo in »I Puritani« von Bellini, als Germont-père in »La Traviata«, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Nottingham, als Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Rigoletto, als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, als Luna im »Troubadour« und als Scarpia in »Tosca« aufgetreten ist. 1992 debütierte er als Belcore an der Metropolitan Oper New York, an der er seither in bisher insgesamt 88 Vorstellungen auch als Enrico, als Germont-pére, als Marcello in »La Bohème«, als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Luna, als Vater Miller, als Ford in »Falstaff« von Verdi, als Rigoletto, als Michonnet, als Scarpia und als Sharpless in »Madame Butterfly« aufgetreten ist. 1993 debütierte er als Filippo Visconti in Bellinis »Beatrice di Tenda« an der Mailänder Scala, an der er seither auch 1993, 1996-97 und 2001 als Ford, 1994 als Malatesta in »Don Pasquale«, 1996 in einem Weihnachtskonzert, 1997, 2001-02 und 2007 als Germont-père, 1999 als Figaro im »Barbier von Sevilla« und 2006 als Enrico aufgetreten ist.  1993 gastierte er in Bergamo in »Il Campiello« von Donizetti, beim Maggio Musicale von Florenz wieder als Figaro und am Teatro San Carlo Neapel als Riccardo in »I Puritani« von Bellini. In der letztgenannten Partie debütierte er auch 1993 an der Oper von San Francisco, an der er auch 2010 als Jack Rance in »La fanciulla del West« und 2012 als Scarpia gastierte. 1995 Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin als Enrico, in Florenz als Marcello in »La Bohème«. 1996 debütierte er als Enrico an der Opéra Bastille Paris, an der er auch 2000 und 2003-04 als Germont-père gastierte. 1996 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Enrico, am Teatro Regio Turin den Seid in »Il Corsaro« von Verdi, beim Rossini Festival in Pesaro den Aliprando in Rossinis »Matilde di Shabran«. 1997 war er am Teatro Comunale Florenz zu Gast. 1997 debütierte er als Figaro im »Barbier von Sevilla« an der Covent Garden Oper London, an der er seither auch als Ford, als Nottingham, als Stankar in »Stiffelio« von Verdi, als Scarpia sowie als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Tonio im »Bajazzo« aufgetreten ist. Am 6.12.1999 sang er in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Covent Garden Oper London den Ford. Er gastierte beim Rossini Festival in Pesaro und an der Oper von Rom 1997, am Teatro Carlo Felice Genua 1998 als Figaro im »Barbier von Sevilla«, am Teatro Bellini Catania 1997 als Filippo Visconti. 1998 übernahm er an der Oper von Rom den Alfonso in »La Favorita« von Donizetti, 1999 den Figaro im »Barbier von Sevilla«. 1999 gastierte er beim Rossini Festival von Pesaro als Don Alvaro in »Il viaggio a Reims«. 2000 hörte man ihm am Teatro Comunale Florenz als Eugen Onegin von Tschaikowsky, bei den Festspielen von Verona als Germont-père, am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Verdis Falstaff, 2001 am Teatro Bellini Catania als Ernesto in Bellinis »Il Pirata«. Er gastierte 2004 als Luna an der Oper von Los Angeles, 2005 in der Titelpartie von Verdis »Falstaff« an der Bayerischen Staatsoper München. An der Oper von Lausanne gastierte er 2012 als Falstaff von Verdi und 2015 als Germont-père. Am Theater an der Wien sang er 2012 den Michele in Puccinis »Il Tabarro« und die Titelpartie in dessen »Gianni Schicchi«, 2014 den Germont-père und 2016 die Titelpartie in Verdis »Macbeth«. Aus seinem Repertoire sind noch ergänzend zu nennen: der Antonio in »Linda di Chamounix« von Donizetti, der Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Valdeburgo in Bellinis »La Straniera« und der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«.

Schallplkatten: Sony (Ford in »Falstaff« von Verdi), Berlin Classics (Ernesto in »Il Pirata« von Bellini), Fonit Cetra (»La Straniera«), Naxos (Belcore in »L‘Elisir d’amore«), Foné (Edgardo in »Lucia di Lammermoor«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.robertofrontali.it/

 

11.11. Manuel von SENDEN wird 70

Er wurde als Sohn einer Sängerin und eines Opernregisseurs geboren. Nach dem Musikstudium in Leipzig war er zwölf Jahre lang Frontman der Dresdner Gruppe Electra und schrieb Texte und Songs, von denen viele Hits wurden. Er gab sieben LPs heraus und war auf Tourneen durch zahlreiche Länder zu hören. Seine hohe und schöne Stimme eignete sich besonders für Rockballaden. Als er nur zum Spaß in Gunther Emmerlichs populärer Fernsehshow Showkolade eine Opernarie aus Verdis Il Trovatore sang, kamen sofort Anfragen von der Staatsoper Berlin, der Semperoper Dresden und dem Metropoltheater. Er ließ sich daraufhin in Dresden bei Johannes Kemter ausbilden, dem er bis heute verbunden geblieben ist, und gab bald darauf sein Bühnendebüt als Tony (West Side Story) am Metropoltheater Berlin. Die Dresdner Semperoper nahm ihn nach erfolgreichem Vorsingen ins Opernstudio auf. Kurz darauf sang er in Dresden bereits wichtige Partien wie u.a. Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), David (Die Meistersinger von Nürnberg), Jaquino (Fidelio), Wenzel (Die verkaufte Braut) und den Tanzmeister (Ariadne auf Naxos). Seit 1994 ist er Ensemblemitglied der Oper Graz und sang dort u.a. Hauptmann (Wozzeck), Melot (Tristan und Isolde), Mime (Das Rheingold und Siegfried), Steuermann (Der fliegende Holländer), 1. Jude und Herodes (Salome), Ägisth (Elektra), Broucek (Die Ausflüge des Herrn Broucek), Valzacchi (Der Rosenkavalier), Triquet (Eugen Onegin), Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Beppe (I Pagliacci), Spoletta (Tosca), Pedrillo, Basilio (Le nozze di Figaro), Monostatos (Die Zauberflöte), Jaquino, Tanzmeister, die Titelpartie in Orpheus in der Unterwelt, Dr. Cajus (Falstaff), Gastone (La Traviata), Jack O’Brien und Toby Higgins (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Edrisi (Krol Roger)  sowie in der Uraufführung von Mayaka Kubos Operndebüt Rashomon, die vom ORF Steiermark und der edition ARIADNE als CD produziert wurde, und in Gerd Kührs Tod und Teufel nach einem Libretto von Peter Turrini. Manuel von Senden arbeitete u.a. mit Dirigenten wie Ulf Schirmer, Semyon Bychkov, Stefan Lano, Daniel Harding und Regisseuren wie u.a. Peter Konwitschny, Philipp Himmelmann und Luc Bondy zusammen. Gastengagements führten ihn u.a. wiederholt an das Teatro alla Scala (1. Jude in Salome, 2002 und 2007), das Teatro Regio Turin (Mime in Das Rheingold und Siegfried, 2001), an die Komische Oper Berlin (Hauptmann, 2004), zum Mozart Festival in Schönbrunn nach Wien (Monostatos) sowie als Goro (Madame Butterfly) nach Bombay und Mexiko. 2015-16 sang er bei den Bregenzer Festspielen den Altoum (Turandot).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.manuelvonsenden.at/  

 

11.11. Britt-Marie ARUHN wird 80

 Sie studierte 1963-66 an der Königlichen Musikakademie Stockholm bei Ingesund Sologesang und Musikpädagogik bei B. Stenberg, 1970-73 an der Musikdramatiska Skola in Stockholm und legte ihr Examen als Gesangspädagogin ab. Sie gewann sowohl den Jenny Lind- als auch den Kristina Nilsson-Preis und debütierte 1973 als Konzertsängerin in Vadstena. 1973 wurde sie an die Königliche Oper Stockholm verpflichtet, wo sie als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach debütierte. Sie hatte seither an diesem Opernhaus wie auch bei den Festspielen von Drottningholm große Erfolge als Koloratrice. Sie gastierte 1976 an der Staatsoper Dresden (als Gilda in »Rigoletto« und als Sophie im »Rosenkavalier«), 1977 an der Münchner Staatsoper, 1978-81 an der Staatsoper von Wien (als Gilda und als Sophie in insgesamt fünf Vorstellungen), 1978 an der Covent Garden Oper London (als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), 1979 an der Oper von Bordeaux, 1981 an der Grand Opéra Paris (als Chef der Geheimpolizei in »Le Grand Macabre« von Ligeti und als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss), 1983-84 in Hamburg. Seit 1983 sang sie oft als Gast am Théâtre de la Monnaie Brüssel, u. a. die Adele in der »Fledermaus« (1986), die Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart (1987), die Susanna in »Le nozze di Figaro«, den Cinna in »Lucio Silla« von Mozart, die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, die Musetta in »La Bohème« und die Fee in Massenets »Cendrillon«. Bei den Festspielen von Drottningholm hörte man sie 1987 als Elena in »Paride ed Elena« von Gluck sowie 1997 in der Barock-Oper »Orfeo« von Luigi Rossi. Am 12.4.1978 wirkte sie an der Oper von Stockholm in der Uraufführung der Oper »Le Grand Macabre« von Ligeti (als Chef der Geheimpolizei) mit. Weitere Höhepunkte ihres Bühnenrepertoires waren Partien wie die Norina in »Don Pasquale« und die Adina in »L‘Elisir d’amore«. Sie sang in der berühmten Verfilmung der »Zauberflöte« durch Ingmar Bergman die Partie der ersten Dame (als Schallplatte auf HMV). Sie nahm auch Partien in zeitgenössischen Opern in ihr Repertoire auf und sang u.a. in »Aniara« von Karl-Birger Blomdahl. Große Karriere auch als Konzertsängerin. 1988 wurde sie vom schwedischen König zur Hofsängerin ernannt.

Schallplatten: HMV, TRM (»Lucio Silla« von Mozart, im Anschluss an eine Aufführung in Brüssel 1984 aufgenommen), Sonab, RCA-Erato (Ein deutsches Requiem von J. Brahms, kleine Partie im »Parsifal«), Proprius (Oratorio de Noel von Saint-Saens); Philips-Video (»La finta giardiniera«).

 

13.11. Izabela KŁOSIŃSKA wird 65

Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Sängerin an der Chopin-Musikakademie in Warschau und trat bereits während ihres Studiums an der Warschauer Großen Oper auf. Nach Abschluss ihrer Studien wurde sie als Ensemblemitglied an dieses Haus engagiert und blieb dessen Mitglied. Sie trat dort u.a. als Roxana in »König Roger« von Szymanowski, als Micaela in »Carmen«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Nedda im »Bajazzo«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Traviata und als Mimi in »La Bohème« sowie in Opern von Moniuszko auf. 1989 gastierte sie mit dem Warschauer Ensemble an der Wiener Staatsoper im »Gespensterschloss« (»Straszny dwór«) von Moniuszko, in Amsterdam sang sie die Cassandra in einer konzertanten Aufführung von »Les Troyens« von Berlioz. 1993 sang sie auch in Cincinnati die Roxana in »König Roger«. 1994 nahm sie an einem Mozart-Galakonzert in Wien teil und gastierte an der Oper von Buffalo als Roxana. Darauf gab sie 1995 in der New Yorker Carnegie Hall ein Konzert mit Werken von A. Dvorák. 1995 erschien sie in einem Konzert in Köln. 1996 trat sie an der Oper von Warschau als Aldona in »I Lituani« von Ponchielli auf und sang beim Szczecin (Stettin)-Festival das Sopransolo im Polnischen Requiem von Penderecki unter der Leitung des Komponisten. Sie war überhaupt eine angesehene Konzert-, Oratorien- und vor allem Liedersängerin, wobei sie sich vor allem dem polnischen Kunstlied widmete.

Schallplattenaufnahmen bei Polskie Nagrania, darunter Lieder von Szymanowski; Arthaus-Naxos-Video (Sinfonie Nr. 7 »Seven Gates of Jerusalem« von Kr. Penderecki).

 

14.11. Per-Arne WAHLGREN wird 70

Nachdem er seine Ausbildung in der Opernschule der Königlichen Oper Stockholm beendet hatte, debütierte er 1978 bei der Norrlandsoperan Umeå als Titelheld in »Don Giovanni« und hatte sogleich einen bedeutenden Erfolg. Er wurde dann 1979 an das Stora Theater Göteborg verpflichtet, an dem er als Germont-père in »La Traviata«, als Belcore in »L‘Elisir d’amore« und in weiteren Partien Aufsehen erregte. Am 18.9.1980 gastierte er am Theater an der Wien in der österreichischen Hauptstadt in der Uraufführung der Oper »Jesu Hochzeit« von G. von Einem. 1981 wurde er als erster Bariton in das Ensemble der Königlichen Oper Stockholm berufen. Hier hörte man ihn als Grafen in »Le nozze di Figaro«, als Don Giovanni, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Marcello in Puccinis »La Bohème«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Valentin in »Faust« von Gounod, als Wolfram in »Tannhäuser« und in weiteren Partien seines Stimmfachs. An der Oper von Nizza gastierte er als Wolfram und in Tschaikowskys »Pique Dame«, in Lausanne als Partner von Teresa Berganza in »Dido and Aeneas« von Purcell, in Madrid sang er das Bass-Solo in dem Oratorium »Elias« von Mendelssohn. Er gastierte in Wiesbaden und in weiteren Zentren des internationalen Musiklebens. Am 18.10.1986 wirkte er an der Stockholmer Oper in der Uraufführung der Oper »Christina« von Hans Gefors mit, am 20.2.1993 in der von »Amorina« von Lars Runsten (im Rotunda Teater), am 14.12.1994 in der von Rodion Schtschedrins »Lolita«. 1991 sang er bei den Festspielen von Drottningholm den Orest in der schwedischen Barock-Oper »Electra« von J. Chr. F. Haeffner, 1991 an der Stockholmer Oper in der schwedischen Erstaufführung der Oper »The Aspern Papers« von D. Argento, 1996 dort als Frank/Pierrot in Korngolds »Die tote Stadt«. Im Konzertsaal erwies er sich als Oratorien- und Liedinterpret von hohem Rang. Er sang Soli in der Matthäus- wie in der Johannespassion von J.S. Bach, in dessen Weihnachtsoratorium und in vielen seiner Kantaten, in »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms, im »Messias«, dem Utrechter und dem Dettinger Te Deum von Händel, den Carmina Burana von Carl Orff, den »Liedern eines fahrenden Gesellen« von Gustav Mahler und dem Requiem von Gabriel Fauré.

Schallplatten: Erato (»Dido and Aeneas« von Purcell), Musica Sveciae (Lieder von Erik Gustaf Geijer und Emil Sjögren), Capriccio (»Singoalla« von de Frumeries, »Es war einmal« von Zemlinsky), Phono Suecia (Szenen aus »Christina« von H. Gefors), Naxos (»Die tote Stadt« von Korngold); Philips-Video (»Le nozze di Figaro«, Drottningholm 1981).

 

15.11. Rosemary MUSOLENO wird 70

 Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin in einem vierjährigen Studium an der Juilliard Music School New York; später war sie Schülerin der berühmten Primadonna Renata Scotto und des Pädagogen David Leigh. Sie begann ihre Bühnenkarriere an der Oper von Lyon, an der sie als Drusilla in Moteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« debütierte und dann vor allem Mozart-Partien wie die Susanna und den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Servilia in »La clemenza di Tito« und die Zerlina in »Don Giovanni« übernahm. 1991 sang sie am Theater von St. Étienne die Traviata, dann beim Spoleto Festival in den USA 1991 die Poppea in »L’Incoronazione di Poppea«, am Theater von Tours den Cherubino. 1993 gewann sie den Gesangwettbewerb der Pope-Foundation und ging darauf für einige Monate zum Weiterstudium nach Italien. 1994 hörte man sie bei der Colorado Opera als Liu in Puccinis »Turandot«, die sie dann auch in Los Angeles sang; bei der Long Beach Opera trat sie als Alice Ford in »Falstaff« von Verdi auf. Auch als Konzert- und Oratoriensolistin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.

Schallplatten: Opus (»Applausus« von J. Haydn).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.georgemartynuk.com/rosemary/

 

16.11. Victor TORRES wird 65

 Er erhielt in seiner Vaterstadt Buenos Aires eine umfassende musikalische Ausbildung, sowohl für die Bereiche Klavierspiel und Komposition wie auch im Gesangsfach. Hier war er Schüler von Ida Terkiel, Catalina Hadis und Horacio Soutrio. Nach Abschluss dieser Ausbildung 1989 mit einem Diplom belegte er in Europa noch Meisterkurse bei Ernst Haefliger und bei Gérard Souzay. 1990 gewann er den ersten Preis beim Wettbewerb von Bilbao und debütierte dort 1991 am Teatro Arriaga als Germont sr. in »La Traviata«. Er sang anschließend in Südafrika den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Grafen Luna im »Troubadour« und den Marcello in »La Bohème« und trat 1993 am Teatro Colón Buenos Aires als Masetto in »Don Giovanni«, später auch als Paolo Orsini in »Rienzi« von R. Wagner, auf. 1993 machte er sein Debüt in Frankreich, als er am Théâtre Châtelet in Paris den Germont sr. sang, den er auch 1994 an der Oper von Lyon vortrug. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opéra du Rhin Straßburg und an die Grand Opéra Paris (1995 als Enrico in »Lucia di Lammermoor«). Dabei trat er auch als Aeneas in »Dido and Aeneas« von Purcell, als Vater in »Hänsel und Gretel«, als Sharpless in »Madame Butterfly« und als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók auf. 1999 Gastspiel beim Maggio Musicale Fiorentino als Jeletzky in »Pique Dame«. Neben seiner Tätigkeit auf der Bühne stand ein umfangreiches Wirken als Oratorien-, Konzert- und Liedersänger, wobei sein Repertoire vom Barockwerken (Johannes-Passion von J.S. Bach, »Messias« von Händel) über Kompositionen von J. Haydn (»Die Schöpfung«) und Robert Schumann (»Szenen aus Goethes Faust«) bis hin zu zeitgenössischer Vokalmusik reichte.

Schallplatten: HMF (Marienvespern von Monteverdi), K 617/Audiophil (»L‘Orfeo« von Monteverdi).

 

17.11. Álvaro CASSUTO wird 85

Er entstammt uralter jüdisch-sephardischer Aristokratie, die einst in der Renaissance aus Portugal floh und sich in Hamburg niederließ. Von dort musste sein Vater Alfonso Cassuto wiederum in den 1930er Jahren vor den Nazis in seine Stammheimat Portugal fliehen, so dass Álvaro im Gegensatz zu seinem Vater kein Deutscher, sondern Portugiese ist. Schon als Jugendlicher und junger Erwachsener war er zunächst dem Komponieren zugeneigt und zusammen mit Emmanuel Nunes einer der bedeutendsten Vertreter der Zwölftonmusik in Portugal, der aber auf diesem Gebiet nicht an die Bedeutung und die Bekanntheit von Nunes heranreichte. Er studierte Orchesterleitung bei Pedro de Freitas Branco in Lissabon, dem Bruder von Luis de Freitas Branco, in Hilversum sowie bei Herbert von Karajan in Berlin. Er erlangte ein „Kapellmeister-Diplom“ in Wien und machte auch sein juristisches Staatsexamen. Auch war er ein Schüler unter der Ägide von Professor Fernando Lopes Graca, einem bedeutenden portugiesischen Komponisten. Danach folgte eine für einen Portugiesen beispiellose Karriere als Dirigent und Orchesterleiter rund um die Welt. Alleine 20 Jahre war er als Dirigent und Orchesterleiter in den USA tätig, einen seinen bekanntesten, von der New York Times groß unterstützten Auftritte als Dirigent hatte er in der legendären Carnegie Hall. Er war als Dirigent und Orchesterleiter u.a. in Philadelphia, Oklahoma City, San Antonio, Boston, Baltimore, Los Angeles und San Francisco tätig. Gut 50 Tonträger hat er als Dirigent eingespielt, auch bei der bekannten Musikfirma Naxos war er unter Vertrag. Zu den von ihm eingespielten bekanntesten portugiesischen Komponisten gehörten Joao Domingos Bontempo, Joly Braga Santos, Luís de Freitas-Branco, Fernando Lopes Graça, Marcos Portugal. Zu den nichtportugiesischen Komponisten gehörten vor allem Mozart, Beethoven, Alberto Ginastera, Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy. Das moderne Orchesterwesen in Portugal wurde von ihm begründet. So hatte er die Nova Symphonia Portuguesa, das Orquestra do Algarve in Porto oder die Portuguese Symphonic Orchestra begründet und damit entscheidende Spuren zur Vertiefung der Klassischen Musik in Portugal hinterlassen. Auch war er 1980-81 künstlerischer Leiter der berühmten Oper Sao Carlos in Lissabon, eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt. Als Gastdirigent leitete er auch weltberühmte Orchester, so das London Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra in London oder das BBC Symphony Orchestra. Orchester, die er über viele Jahre dauerhaft leitete, waren 1974-79 das Orchester der University of California, 1979-85 das Rhode Island Philharmonic Orchestra, 1981-86 das National Orchestra of New York City, 1988-93 das Nova Filarmónica Portuguesa, 1993-99 das Portuguese Symphonic Orchestra sowie 2002-05 das Orquestra do Algarve. In Deutschland wurde er durch seine Verbindungen zu den Hamburger Sepharden bekannt sowie als Leiter der Radio-Orchester von Berlin und Leipzig. Auch war in Jerusalem, Brüssel, Mailand, St. Petersburg und Moskau als Dirigent tätig.

 

18.11. Sandra NEL wird 65

 Informationen über die südafrikanische Sopranistin auf ihrer Homepage: http://www.sandranel.com/www.sandranel.com/Home.html

 

18.11. Moffat OXENBOULD wird 80

 Biographie des australischen Opernregisseurs auf Englisch: https://opera.org.au/artists/moffatt-oxenbould  

 

20.11. Misha DIDYK wird 60

 Er studierte Gesang an der Staatlichen Musikhochschule in Kiew. Er begann seine Karriere als Solist an der Ukrainischen Nationaloper in Kiew. Kurz darauf folgten Engagements am Bolschoi Theater in Moskau, dem Mariinski-Theater in Sankt Petersburg und der Finnischen Nationaloper in Helsinki. Weitere Engagements führten ihn u. a. nach Chicago, Philadelphia, Lyon, Berlin, Madrid, San Francisco, Zürich, Turin und Amsterdam. 2005 debütierte er als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky an der Mailänder Scala, an der er 2008 auch als Alexej in »Der Spieler« von Prokofjew aufgetreten ist. 2007 gastierte er als Cavaradossi in »Tosca« an der Griechischen Nationaloper Athen. 2009 debütierte er als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2017 in insgesamt 27 Vorstellungen auch den Luka Kusmitsch in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, den Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek und den Alexej in »Der Spieler« von Prokofjew gesungen hat. 2012 debütierte er als Andrej Chowanski in »Chowanschtschina« an der Metropolitan Oper New York. Er gastierte 2012 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Manrico im »Troubadour«, 2013 an der Vlaamse Opera als Cavaradossi, 2015 an der Oper von Monte Carlo als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« und an der Opéra du Rhin Straßburg als Hermann in »Pique Dame«, 2016 an der Oper von Monte Carlo als Alexej in »Der Spieler« von Prokofjew und an der Niederländischen Oper Amsterdam als Hermann in »Pique Dame«, 2016-17 an der Bayerischen Staatsoper München als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk«, 2017 am Opernhaus von Zürich als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« und am Teatro Regio Turin als Boris in »Katja Kabanowa«, 2018 beim Savonlinna Festival als Hermann in »Pique Dame« und am Teatro San Carlo Neapel als Boris in »Katja Kabanowa«, 2019 am Teatro San Carlo und 2020 an der Oper von Marseille als Hermann in »Pique Dame«, 2021 am Teatro Sao Carlos Lissabon den Vaudemont in einer konzertanten Aufführung von Tschaikowskys »Jolanthe«, 2023 in Avignon den Prinzen in »Rusalka« von A. Dvorák. Sein Repertoire umfasste u.a. auch den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, 

den Ruggero in Puccinis »La Rondine«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«.

 

20.11. Alberto MASTROMARINO wird 60

Seine Ausbildung zum Sänger erhielt er vor allem durch den bekannten Bariton Paolo Silveri. In den Jahren 1987-88 gewann er mehrere Gesangwettbewerbe. 1988 kam es zu seinem Bühnendebüt in der Partie des Germont-père in »La Traviata«. Gastauftritte führten ihn an Opernhäuser in Italien (Oper von Rom, Theater von Pisa und von Lucca) und Frankreich. Er gab Gastspiele in Kairo und Buenos Aires. 1994 sang er in Livorno die Titelrolle in Verdis »Macbeth«, in Savona den Rigoletto, 1995 am Theater von Cagliari den Alfio in »Cavalleria rusticana«. 1995 debütierte er als Alfio an der Staatsoper von Wien, an der er bis 2010 in insgesamt 44 Vorstellungen auch den Scarpia in »Tosca«, den Tonio im »Bajazzo« und den Guglielmo Wulf in »Le Villi« von Puccini gesungen hat. 2000 sang er am Teatro Comunale Bologna den Tonio, am Teatro Filarmonico Verona den Alfio, am Teatro Verdi Triest den Nicola in »Nozze Istriane« von A. Smareglia. 2001 hörte man ihn am Teatro Filarmonico Verona als Rabbi David in Mascagnis »L’Amico Fritz« (zusammen mit Cecilia Gasdia als Suzel und dem blinden Tenor Andrea Bocelli in der Titelrolle). 2009 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Tonio im »Bajazzo« an einem Abend. Bis 2012 sang er hier in insgesamt 12 Vorstellungen auch den Amonasro in »Aida«. Als Tonio hörte man ihn auch 2012 am Teatro Filarmonico Verona und am Teatro Comunale Bologna sowie 2014 am Teatro San Carlo Neapel, als Scarpia 2012 in Florenz, beim Puccini-Festival in Torre del Lago und in der Arena von Verona, 2014 am Teatro Massimo Palermo, 2015 wieder beim Puccini Festival in Torre del Lago und 2022 am Teatro Bellini Catania, als Jago in Verdis »Otello« 2012 in Toulon und 2013 am Teatro Comunale Modena, als Alfio 2012 am Teatro Carlo Felice Genua und am Teatro Comunale Bologna, 2014 in Florenz und 2015 am Teatro Massimo Palermo, als Sharpless in »Madame Butterfly« 2012 am Teatro Massimo Palermo, 2014 am Teatro Regio Turin, 2015 und 2017 beim Puccini Festival in Torre del Lago sowie 2022 am Teatro La Fenice Venedig, als Carlo Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano 2013 am Teatro Regio Turin, als Amonasro 2013 am Teatro Massimo Palermo, in der Arena von Verona und an der Mailänder Scala, 2015 und 2016 wieder in der Arena von Verona, als Nabucco von Verdi 2013 beim Opernfestival von Macerata, sowohl als Paolo Albiani als auch in der Titelrolle der Verdi-Oper »Simon Boccanegra« 2013 am Teatro Regio Turin, als Gianni Schicchi 2014 beim Puccini Festival in Torre del Lago, als Falstaff von Verdi 2015 am Teatro Verdi Triest, als Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea 2016 am Teatro San Carlo Neapel, 2017 an der Oper von Monte Carlo, 2019 am Teatro Filarmonico Verona und 2020 am Teatro Carlo Felice Genua, als Jack Rance in »La Fanciulla del West« 2019 beim Puccini Festival in Torre del Lago, als Geronte in Puccinis »Manon Lescaut« 2023 am Teatro Comunale Ferrara. Auf der Bühne sang er in erster Linie Baritonpartien aus dem Bereich der italienischen Oper: den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Grafen Luna im »Troubadour« und den Renato in Verdis »Un ballo in maschera« und den Marcello in Puccinis »La Bohème«.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.albertomastromarino.com/biografia.html

 

20.11. Barbara HENDRICKS wird 75

 Sie war die Tochter eines farbigen Methodisten-Pfarrers. Sie studierte an der Universität von Nebraska anfänglich Chemie und Mathematik, dann Gesang. Sie absolvierte die Juilliard School of Music in New York und war Schülerin von Jenny Tourel. Nachdem die junge Sängerin beim internationalen Concours von Genf einen Preis erhalten hatte, sang sie im American Opera Centre u.a. in der Oper »Lord Byron« von Virgil Thomson. 1973 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als St. Settlement in »Four Saints in Three Acts« von Virgil Thomson und sang hier in der Spielzeit 1986-87 die Sophie im »Rosenkavalier« sowie 1989 die Susanna in »Le nozze di Figaro«. Im Sommer 1973 Tournee mit dem Berliner Konzertchor. 1974 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Titelrolle in »La Calisto« von Cavalli und beim St. Paul Summer Festival die Jeanne in »Die Verlobung in San Domingo« von Werner Egk. 1974-75 gastierte sie an der Oper von San Francisco (als Erisbe in »L‘Ormindo« von Cavalli sowie als Damigella und Amor in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi) und gab Konzerte mit dem Chicago Symphony Orchestra unter G. Solti. Erfolgreiches Auftreten an den Opernhäusern von Boston und Santa Fé (Titelrolle in »Das schlaue Füchslein« von Janácek) wie beim Holland Festival 1975-76 (hier als Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck). 1975 erregte sie bei einem Konzert in der Salle Gaveau in Paris großes Aufsehen, Bei den Festspielen von Orange sang sie die Gilda in »Rigoletto« und 1984 sowie nochmals 1992 die Micaela in »Carmen«. 1978 debütierte sie an der Deutschen Oper Berlin als Susanna in »Le nozze di Figaro«, an der sie auch als Gilda gefeiert wurde. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1977 das Sopran-Solo in der Auferstehungssinfonie von Gustav Mahler, 1981 in einem Mozart-Konzert, 1983 in »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms, 1991 im Gloria von Fr. Poulenc und das Sopran-Solo in einer Ballett-Version des Mozart-Requiems, 1992 in der 4. Sinfonie von G. Mahler und gab dort 1993 und 1996 sehr erfolgreiche Liederabende. 1982 Debüt an der Grand Opéra Paris als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod; dort übernahm sie 1982 auch die Nannetta in Verdis »Falstaff« und 1985 die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. Sie sang 1982 beim Maggio Musicale von Florenz die Nannetta. 1986-90 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Susanna und als Gilda und nahm 1986 an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil (als Sophie und als Susanna). An der Mailänder Scala hörte man sie 1987 als Susanna sowie 1982-99 in vielen Liederabenden und Konzerten. 1991 gastierte sie am Teatro Regio Parma als Manon in der gleichnamigen Oper von Massenet, 1992 in Lyon als Adina in »L‘Elisir d‘ amore«. 1998 übernahm sie bei den Aufführungen von Puccinis »Turandot« in der Verbotenen Stadt in Peking die Partie der Liu. 2000 sang sie bei den Festspielen von Ludwigsburg als Solistin in der 4. Sinfonie von G. Mahler. Sie trat auch in musikalischen Filmen auf (»La Bohème«, 1987). Nicht weniger bedeutend als Liedersängerin. Sie ging von ihrem Wohnort Paris, später von der Schweiz aus einer weltweiten Gastspiel- und Konzerttätigkeit nach. Sie betätigte sich auch auf politisch-sozialem Gebiet; 1987 wurde sie von den Vereinten Nationen als Flüchtlingskommissar eingesetzt.

Schallplatten: Decca (Clara in vollständiger Aufnahme von »Porgy and Bess«, »Die ägyptische Helena« von R. Strauss, 4. Sinfonie von G. Mahler), CBS (»Xerxes« von Händel), DGG (»Parsifal« als Blumenmädchen, vollständige Oper »Falstaff« von Verdi, Liu in »Turandot« von Puccini, Amina in »La Sonnambula« von Bellini, Mozart-Messen, 2. Sinfonie von G. Mahler, Seena in »A White House Cantata« von L. Bernstein), HMV (Messe solennelle von Gounod, Mozart-Arien, Requiem von Gabriel Fauré, Nelson-Messe von J. Haydn, Negro Spirituals, Bach-Kantaten, Sandmännchen in »Hänsel und Gretel«, Carmina Burana von C. Orff, »Oedipe« von Enescu, Stabat mater von Poulenc), RCA (»Carmina Burana«), Philips (»L’Infedeltà delusa« von Haydn, Susanna in »Le nozze di Figaro«, »Salomon« von Händel, Ilia in Mozarts »Idomeneo«, Arien aus französischen Opern), BJR (»La Favorita« von Donizetti), Erato (»Le Roi malgré lui« von E. Chabrier, Mimi in »La Bohème«, Norina in »Don Pasquale«, C-Moll-Messe von Mozart), EMI (»Der Rosenkavalier«, Mozartlieder und -arien, »Moses und Aron« von Schönberg, Lieder von Richard Strauss und Hugo Wolf, Mélodies françaises; »Give me Jesus«, Spirituals), Telarc (»Die Zauberflöte«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.barbarahendricks.com/

 

20.11. Martti WALLÉN wird 75

 Er erhielt seine Ausbildung an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Er debütierte an der Nationaloper von Helsinki, deren Mitglied er in den Jahren 1973-75 war. 1975 wurde er als erster Bassist an die Königliche Oper Stockholm berufen, an der er länger als 15 Jahre blieb. Hier wie bei Gastspielen sang er eine Vielzahl von Partien aus dem Bass-Fach, von denen der Colline in Puccinis »La Bohème«, der Ferrando im »Troubadour«, der König Philipp in »Don Carlos« von Verdi, der Sparafucile in »Rigoletto«, der Geisterbote in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss, der Ochs in dessen »Rosenkavalier«, der Daland in »Der fliegende Holländer«, der Landgraf in »Tannhäuser«, der König Marke in »Tristan und Isolde«, der Fasolt im »Rheingold« (Helsinki 1996), der Pimen in »Boris Godunow«, der Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek und der Titelheld in »Falstaff« von Verdi genannt seien. Er übernahm auch gerne Partien in zeitgenössischen Opernwerken, so den Arthur in »The Lighthouse« von Peter Maxwell Davies (Stockholm 1984), den Paavo in »Die letzten Versuchungen« von Joonas Kokkonen (u.a. 1995 Nationaloper Helsinki) und in »Der Reitersmann« von Aulis Sallinen (1975 Festspiele Savonlinna). In der Eröffnungsvorstellung de neuen Opernhauses von Helsinki sang er 1992 in der Oper »Kullervo«, ebenfalls einem Werk von A. Sallinen, die Partie des Vaters. 1997 übernahm er an der Königlichen Oper Stockholm den Fasolt. Auch als Konzertsänger kam er in einem umfangreichen Repertoire zu einer großen Karriere.

Schallplatten: Finlandia (vollständige Oper »Der Reitersmann« von Aulis Sallinen).

 

20.11. Nada SEVŠEK wird 85

 Sie studierte an der Musikakademie von Ljubljana (Laibach) bei A. Darian; Vervollständigung der Ausbildung bei der berühmten Sopranistin Gina Cigna. 1960 debütierte sie am Opernhaus von Dubrovnik in der Koloraturrolle der Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. Bis 1966 blieb sie an diesem Theater und folgte dann einem Ruf an die Kroatische Nationaloper in Zagreb. Sie sang ein vielgestaltiges Bühnenrepertoire mit Partien wie der Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Laura in »La Gioconda« von Ponchielli, der Eboli in Verdis »Don Carlos«, der Amneris in »Aida«, dem Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und der Carmen. Auch als Konzertsängerin wurde sie in Jugoslawien wie im Ausland bekannt.

 

20.11. Stan UNRUH wird 85

 Er studierte zuerst an der Juilliard School of Music New York Klavierspiel, ließ dann jedoch seine Stimme durch Giorgia Tumiati ausbilden. Nach ersten Auftritten in den USA kam er nach Europa und sang hier 1969-73 am Grand Théâtre Genf (Debüt: Apollo in »Orpheus in der Unterwelt« von Offenbach). Er sang hier auch den 1. Gralsritter in »Parsifal«, den Dimitri in »Boris Godunow«, den Mr. Upfold in B. Brittens »Albert Herring«, den 1. Gefangenen in »Fidelio«, den 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«, den Diener in »Lulu« von A. Berg, den Melot in »Tristan und Isolde« und den Heinrich in »Tannhäuser«. Er trat, zunächst von seinem Wohnsitz Paris aus, gastierend an französischen Opernbühnen, und zwar vor allem im heldischen Fach, auf, sang u.a. 1973 bei den Festspielen von Orange, in Rouen (1975), Bordeaux (1979 den Lohengrin) und Toulouse und mehrfach am Théâtre de la Monnaie Brüssel. 1977 wurde er Mitglied des Stadttheaters von Krefeld, zu dessen Ensemble er bis 1985 gehörte, und von wo aus er (nachdem er in einer sehr erfolgreichen Inszenierung des Nibelungenrings an diesem Haus Aufsehen erregt hatte) internationale Gastspiele unternahm. Dabei wurde er in erster Linie als Wagner-Interpret bekannt. 1976 sang er an der City Opera New York den Erik in »Der fliegende Holländer«, 1977 an der Opéra du Rhin Straßburg den Parsifal; weitere Gastspiele am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1978), am Staatstheater Braunschweig (1983), am Landestheater Innsbruck (1983), am Teatro Colón Buenos Aires (1985 Siegfried in »Götterdämmerung«), am Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Kassel (1989-90) und beim Berlioz Festival in Bordeaux (1980 Énée in »Les Troyens«). 1986 sang er am Stadttheater von Freiburg i. Br. in der Uraufführung der Oper »Hunger und Durst« von V. Dinescu. Er hatte während dieser Zeit seinen Wohnsitz in Düsseldorf. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind neben seinen Wagner-Heroen (Siegmund, Siegfried, Walther von Stolzing, Loge, Tristan, Parsifal, Lohengrin, Erik) der Florestan in »Fidelio«, der Skuratow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, der Max im »Freischütz«, der Don José in »Carmen«, der Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, der Titelheld in »Oedipus Rex« von Strawinsky, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und der italienische Sänger im »Rosenkavalier« zu nennen.

Schallplatten: Concert Hall (Titelheld in Querschnitt durch Verdis »Otello«).

 

21.11. Anne-Marie RODDE wird 80

Sie hatte schon als Kind die Absicht Sängerin zu werden und begann mit 15 Jahren ihre Ausbildung am Konservatorium von Clermont-Ferrand bei Mme. Passani. Dann ging sie an das Conservatoire National Paris und wurde Schülerin von Irène Joachim und von Louis Nougéra. Da sie von zierlicher, fast kindlicher Gestalt war, begann sie ihre Karriere auf der Bühne mit Travestie-Rollen: 1971 sang sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence den Amor in Glucks »Orpheus und Eurydike«, den Knaben Yniold in »Pelléas et Mélisande« und den ersten Knaben in der »Zauberflöte«. 1972 sang sie in Grenoble, in Angers und wiederum beim Festival von Aix-en-Provence die Barbarina in »Le nozze di Figaro«. 1972 hatte sie in Paris einen viel beachteten Erfolg in »Cantate nuptiale« von Darius Milhaud. Nachdem sie 1973 in Paris die Titelrolle in »Le Rossignol« von Strawinsky gesungen hatte, übernahm sie diese Rolle auch an der Sadler’s Wells Oper London. Seit 1982 war sie Mitglied der Opéra-Comique (Debüt als Frasquita in »Carmen«) wie der Grand Opéra Paris (Debüt als Nannetta in »Falstaff« von Verdi). An der Opéra-Comique trat sie auch als Constance in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc (1983), an der Grand Opéra als Sophie im »Rosenkavalier« (1984) und als Dircé in Cherubinis »Medée« (1986) auf. 1984 fand ihr Nordamerika-Debüt statt, als sie am Opernhaus von Montreal die Susanna in »Le nozze di Figaro« sang. 1993 übernahm sie bei Maggio Musicale von Florenz die Frasquita. 1986 trug sie am Opernhaus von Marseille das Ännchen im »Freischütz« vor. Sie trat in der Folgezeit an den großen Opernhäusern in der französischen Provinz auf, hatte aber ihre größten Erfolge in England. So sang sie in London in der Oper »Les Boréades« von Rameau. 1989 gastierte sie in Montpellier in einer konzertanten Aufführung von Cherubinis »Lodoïska«, 1991-95 an der Opéra Bastille Paris als 1. Dame in der »Zauberflöte«. An der Covent Garden Oper hörte man sie in Verdis »Falstaff«, im »Rosenkavalier« und in »Medea« von Cherubini. Sie gastierte auch an der Oper von Rom, an der Königlichen Oper Stockholm (»Les pêcheurs de perles«), in Bonn, Amsterdam, Zürich und Barcelona. Höhepunkte in ihrem Repertoire waren auf der Bühne die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Page Oscar in Verdis »Maskenball«, die Hauptrolle in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, auf dem Konzertpodium das Sopransolo im »Messias« von Händel.

Schallplatten: CBS (»Les Indes galantes« von Rameau, »Xerxes« von Händel, »Le triomphe d’Alcide« von Lully), RCA-Erato (»Les Boréades« von Rameau), Ariola-Eurodisc (»Jeanne d’Arc au bucher« von Honegger), Edition Schwann (Lieder von Debussy), Etcetera (Lieder von Widor), Virgin (»Turandot« von Busoni), MRF (»Le Cheval de Bronce« von Auber).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://rodde.am.free.fr/

 

22.11. Irmgard BOAS wird 95

 Sie war zunächst Schülerin von E. Sadowska in Halle (Saale), dann von Elisabeth Reichelt in Dresden. 1956 debütierte sie am Theater von Köthen als Tosca in der gleichnamigen Puccini- Oper. Sie blieb an diesem Haus bis 1959 und sang danach 1959-61 am Staatstheater von Schwerin, 1965-74 am Theater von Erfurt und seit 1974 am Theater von Halle (Saale). Durch einen Gastspielvertrag war sie mit dem Opernhaus von Leipzig verbunden. Hier wie bei weiteren Gastspielen zeichnete sie sich als dramatische Sopranistin, vor allem in Opern von Verdi und R. Wagner, aus. Auch als Konzertsängerin wurde sie bekannt. Später war sie im pädagogischen Bereich tätig und lehrte als Professorin an der Hanns Eisler-Musikhochschule Berlin. Zu ihren Schülern gehörte dort auch ihre Tochter, die Koloratursopranistin Christiane Hossfeld (* 1961).

 

23.11. Die slowakische Sopranistin Anna CZAKOVÁ wird 80

 

24.11. Tod MACHOVER wird 70

Er ist ein Pionier in Sachen Komposition, dessen Werke oft neue, im Entstehen begriffene Musiktechnologien einbeziehen. Er arbeitet regelmäßig im Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an der Entwicklung interaktiver Musik-Tools mit, darunter die sogenannten Hyperinstruments, die künstliche Intelligenz für die Steigerung musikalischer Kreativität und Ausdrucksmöglichkeiten nutzbar machen. Seine ebenfalls gemeinsam mit dem MIT entwickelte Programmschiene Opera for the Future versucht, das Verständnis von Musiktheater durch Innovationen und Partizipation zu erweitern. Seine Musiksprache verbindet vorwärtstreibende Rhythmen mit einem eingängigen Lyrismus und weitgespannten Melodielinien. Sein breitgefächertes Schaffen umfasst Orchester-, Gesangs-, Kammermusik- und Solostücke sowie fünf Opern, darunter die im Herbst 2018 von der Boston Lyric Opera uraufgeführte Oper Schoenberg in Hollywood. Kompositionsaufträge und Aufführungen durch das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das San Francisco Symphony Orchestra, das Centre Pompidou, die London Sinfonietta, die Houston Grand Opera, das Lincoln Center for the Perfoming Arts, das Ensemble InterContemporain, das Ensemble Modern und das Tokyo String Quartet sind Meilensteine seiner künstlerischen Laufbahn. In Österreich war Tod Machover bisher mit dem interaktiven Projekt Brain Opera (1996) und seinen Hyperinstruments beim Ars Electronica Festival in Linz und als ausstellender Künstler im Haus der Musik in Wien vertreten.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://web.media.mit.edu/~tod/ 

 

24.11. Elizabeth RITCHIE wird 75

Biographie der englischen Sopranistin auf Englisch:

https://www.rncm.ac.uk/people/elizabeth-ritche/

 

26.11. Annemarie SAND wird 65

 Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Sängerin an der Königlichen Musikakademie und im Opernstudio in Kopenhagen. Nachdem sie zuerst in ihrer dänischen Heimat aufgetreten war, kam sie seit 1987 in England zu einer Karriere von Bedeutung. Zuerst sang sie dort seit 1987 bei der English National Opera London Partien wie den Pagen in »Salome« von R. Strauss, die Linetta in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew und die Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. An der Welsh Opera Cardiff als Komponist in der gleichen Oper zu Gast. 1992 sang sie am Almeida Theatre London in der zeitgenössischen Oper »Mario and the Magician« von Stephen Oliver, wie sie sich überhaupt gern mit der modernen Oper befasste und u.a. in der Uraufführung der Oper »Craig’s Progress« von Martin Butler 1994 durch die Mecklenburgh Opera mitwirkte. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind noch der Octavian im »Rosenkavalier«, der Hänsel in »Hänsel und Gretel«, die Charlotte in »Werther« von Massenet, die Mother Goose in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und die Mutter in »Amahl and the Night Visitors« von Menotti zu nennen. Gleichzeitige Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin; sie sang 1991 das Alt-Solo im Mozart-Requiem am Teatro San Carlo Neapel und gab allein 1989 in Dänemark eine Serie von zwölf Konzerten.

Schallplatten: Conifer (»The Wreckers« von Ethel Smyth).

 

27.11. Quentin HAYES wird 65

 Er absolvierte sein Gesangstudium in den Jahren 1979-84 an der Guildhall School of Music London, wo er Schüler von Arthur Reckless und Rudolf Piernay war. 1987-88 gehörte er dem National Opera Studio London an. 1985 sang er als erste Partie bei der Welsh Opera Cardiff den Morales in »Carmen«. In den folgenden beiden Spielzeiten hörte man ihn bei dieser Gesellschaft als Yamadori in »Madame Butterfly«, als Fiorello im »Barbier von Sevilla« und in den Opern »Wozzeck« von A. Berg und »Otello« von Verdi. 1987 sang er bei der Birmingham Touring Opera den Ford in Verdis »Falstaff«, den er dann auch 1989 bei der English National Opera in London übernahm. Hier trat er auch als Kuligin in »Katja Kabanowa« von Janácek auf. 1989 gastierte er bei der Glyndebourne Touring Opera als Figaro im »Barbier von Sevilla«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1992 als Donald in »Billy Budd« von Benjamin Britten, 1993 und 1999 als Kuligin, 1993 und 2004 als Angelotti in »Tosca« sowie 1995 als Marcel Proust in »Life with an Idiot« von A. Schnittke.

1999 debütierte er an der Covent Garden Oper London, an der er bis 2008 u.a. als Agravain in »Gawain« von H. Birtwistle, als Schaunard in »La Bohème«, als Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Freund des Novizen in »Billy Budd«, als Hermann in »Hoffmanns Erzählungen«, als Angelotti, als Kuligin, als Ping in Puccinis »Turandot«, als Francis in »Boulevard Solitude« von Hans Werner Henze, als Marullo in »Rigoletto«, als Melot in »Tristan und Isolde«,  als 2. Handwerksbursch in »Wozzeck« von A. Berg, als Yamadori, als Heerrufer in »Lohengrin«, als Dominik in »Arabella« von R. Strauss, als Ned Keene in »Peter Grimes« von Britten und als Happy in Puccinis »La fanciulla del West« auftrat. Am 7.12.2002 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Sophie’s Choice« von Nicholas Maw in der Partie des Larry Landau mit. 2002 sang er beim Glyndourne Festival den Dancaire in »Carmen«. Er nahm an mehreren Uraufführungen zeitgenössischer Opern teil: 1988 sang er in München den Eddy in »Greek« von Marc-Anthony Turnage (den er dann auch bei der englischen Erstaufführung beim Edinburgh Festival 1988 vortrug), 1991 an der Welsh Opera mehrere kleine Partien in »Tornrak« von John Metcalf, 1991 bei der English National Opera den Flaminius in »Timon of Athens« von Stephen Oliver, 1992 in London in »Blood Wedding« von Nicola Le Fanu. Als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger trat er u.a. beim Almeida Festival hervor; er wurde durch Radio- und Fernsehsendungen bekannt.

Schallplatten: Hyperion (»Rejoice in the Lamb« von B. Britten), Argo (»Greek« von Turnage), Chandos (Donald in »Billy Budd« von B. Britten).

 

28.11. Julia JUON wird 80

 Sie war die Tochter des Dirigenten und Organisten Andreas Juon (1918-2014). Sie studierte am Konservatorium von Zürich Klavierspiel bei Hans Andreae, dann Ausbildung der Stimme durch Leni Haefely in Zürich. 1975 begann sie ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Theater von St. Gallen. Sie sang während ihres Engagements am Theater von St. Gallen, das bis 1980 dauerte, in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »The Old Maid and the Thief« von G.C. Menotti (1975-76 die Miss Todd), »Le Convenienze e le inconvenienze teatrali« (»Viva la Mamma!«) von Donizetti (Spielzeit 1976-77 die Dorota Caccini) und »Zanetto« von Mascagni (1977-78 die Titelrolle). 1980-83 war sie am Staatstheater von Karlsruhe verpflichtet, 1983-92 Mitglied des Staatstheaters von Kassel, seit 1988 bestand ein langjähriger Gastvertrag mit der Staatsoper Hamburg (u.a. 1989 Amme in »Die Frau ohne Schatten«). Sie gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Wiener Staatsoper (1991 als altes Weib in »Der ferne Klang« von Fr. Schreker), am Opernhaus von Zürich, an der Oper von Frankfurt a.M. und am Staatstheater von Wiesbaden, in Gelsenkirchen, Graz und Mainz. Mit dem Ensemble von Karlsruhe war sie in Heidelberg und Stuttgart zu Gast. Mit dem Staatstheater Kassel gastierte sie 1988 bei der Eröffnung des wieder erbauten Theaters von Rotterdam in einer Aufführung des Nibelungenrings, wobei sie die Partien der Fricka und der Waltraute übernahm. 1990 wirkte sie in der deutschen Erstaufführung der Oper »The Aspern Papers« von D. Argento am Staatstheater von Kassel in der Partie der Tina mit. Seit 1991 dem Opernhaus von Essen verbunden, wo sie 1992-93 die Kundry in »Parsifal« sang. 1995 sang sie am Opernhaus von Leipzig die Kabanicha in Janácèks Oper »Katja Kabanowa«, 1995 wieder in Essen die Fricka in der »Walküre«, 1996 in Kopenhagen die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. 1997 trat sie an der Hamburger Staatsoper als Waltraute in »Götterdämmerung«, am Opernhaus von Bonn als Fricka im Nibelungenring sowie als Azucena im »Troubadour« auf; am Teatro Colón Buenos Aires sang sie 1997 die Sopranpartie der Brünnhilde in der »Walküre«. 1998 wirkte sie am Theater von St. Gallen in der Uraufführung der Oper »Stichtag« von Daniel Fueter mit. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1998-99 als Gräfin Geschwitz, 2000 als Kabanicha, 2001 als Kundry, 2003 und 2009 als Herodias in »Salome« von R. Strauss sowie 2007 als Amme in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas. 1999 sang sie am Teatro Verdi Triest die Herodias, bei den Antiken-Festspielen in Trier die Titelrolle in »Antigone« von A. Honegger, am Opernhaus von Bonn die Fricka in der »Walküre«, 2000 die Waltraute in »Götterdämmerung« und die Azucena. An der Hamburger Staatsoper trat sie 2000 als Brangäne in »Tristan und Isolde« auf, am Teatro Comunale Bologna als Herodias, 2001 an der Oper von Antwerpen wiederum als Brangäne. 2003 debütierte sie als Amme in »Die Frau ohne Schatten« an der Metropolitan Oper New York. In der Spielzeit 2004-05 sang sie an der Komischen Oper Berlin die Küsterin in »Jenufa« von Janácek. 2005 sang sie bei den Bregenzer Festspielen die Magdelone in »Maskerade« von C. Nielsen. 2010 gastierte sie am Grand Théâtre Genf als Gräfin Geschwitz. Ihr Bühnenrepertoire, das einen sehr großen Umfang hatte, enthielt Rollen wie die Carmen, die Geneviève in Debussys »Pelléas et Mélisande«, die Titelheldin in »Agrippina« von Händel, die Leonora in »La Favorita« von Donizetti, die Ulrica in Verdis »Maskenball«, die Eboli in »Don Carlos«, die Maddalena in »Rigoletto«, die Amneris in »Aida«, die Venus in »Tannhäuser«, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Oberpriesterin in »Penthesilea« von Othmar Schoeck und die Sainte Cathérine in »Jeanne d’Arc au bûcher« von A. Honegger. Sie kam gleichzeitig zu einer großen Karriere im Konzertsaal; auch hier erwies sie sich als vielseitige Oratorien- und Lied-Interpretin und gab Konzerte in den Musikzentren in Deutschland wie in der Schweiz, bei den Bregenzer Festspielen (1980 Pauken-Messe von J. Haydn) und in Wien.

Schallplatten: Capriccio (»Der ferne Klang« von F. Schreker), Jecklin-Disco (»L’Orfeo« von Fernando Gasparo Bertoni), Chandos (Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg).

 

28.11. Alexander KNAIFEL wird 80

Er war ursprünglich Cellist, musste aber aufgrund einer Nervenentzündung das Instrumentalspiel aufgeben. So kam er zum Komponieren. Sein Lehrer war Boris Arapow, bei dem er 1964-67 in Leningrad studierte. Seitdem lebt Knaifel in St Petersburg als freischaffender Komponist und Musikredakteur. Schon in seinen ersten Werken weicht er den geltenden Regeln und der offiziellen Musikästhetik aus. Er wird Mitglied der avantgardistischen Komponistengruppe, die am Anfang der 60er Jahre in Moskau (u.a. Denissow, Gubaidulina, Schnittke), Kiew (u.a. Silwestrow) und Tallin (u.a. Pärt) entsteht. Dennoch lehnt er die Tradition nicht ab und lässt sich von der Zweiten Wiener Schule und von Schostakowitschs Werk beeinflussen. Zunächst zeichnen sich seine Kompositionen durch hohe Intensität und einen expressiven Stil aus, kompositorische Techniken und sonore Möglichkeiten werden erforscht. In den 70er Jahren ändert sich jedoch Knaifels Stil. Sein Schaffen verlangsamt sich zu Gunsten größerer und strukturierterer Werke, Theatralisches verliert sich oder wird sublimiert. Sparsamkeit des materiellen Aufwands und Konzentration auf den Klang als entscheidendes Ereignis stehen jetzt im Vordergrund: „Die Klänge sind für mich Zeichen von der Existenz der Schönheit. Schönheit ist für mich das Wichtigste – sie ist Energie, sie ist unwiederholbar“, so Knaifel. Im Grenzbereich von Philosophie, Psychologie und Esoterik angesiedelt sind die Werke der 90er Jahre stark von einer religiösen Thematik geprägt. Knaifel hat bis heute ein umfangreiches Schaffen aus Musiktheaterstücken, sinfonischen Kompositionen, Filmmusiken, Kammer- und Vokalmusik vorgelegt. Bedeu-tende Interpreten wie Mstislaw Rostropowitsch, Gennadi Roschdestwenski oder Alexej Ljubimov haben seine Werke interpretiert. Große Erfolge feierte er unter anderem in Amsterdam bei der Uraufführung seiner Oper Alice in Wonderland im Jahr 2001 und beim Eclat Festival 2005 in Stuttgart.

 

29.11. Mariette KEMMER wird 70

Sie studierte am Konservatorium von Luxemburg Violoncello und Gesang und ergänzte ihre Ausbildung durch weitere Studien an der Musikhochschule Düsseldorf. 1971 debütierte sie am Theater von Luxemburg als Lucy in »The Telephone« von Gian Carlo Menotti. 1974 wurde sie an das Théâtre de la Monnaie Brüssel verpflichtet und hatte seitdem in der belgischen Metropole eine große Karriere. Hier sang sie viele Rollen, darunter die Pamina in der »Zauberflöte«, die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Micaela in »Carmen« und die Sophie im »Rosenkavalier«. Gastspiele ließen ihren Namen international bekannt werden; sie gastierte an der Opéra de Wallonie Lüttich (1983-84 Mimi in »La Bohème«, 1985-86 Micaela, 1988 Pamina), an den Theatern von Gent und Antwerpen, in Montpellier und Nancy (Donna Elvira in »Don Giovanni«), in Tours und Rennes, an den Staatsopern von Wien (1987 Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1989 Donna Elvira) und München (1988 Gräfin in »Le nozze di Figaro«), an der Opéra du Rhin Straßburg, an den Theatern von Basel (1987 drei Sopranpartien in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach), Bern und Genf (1982 in F. Martins »Le Vin Herbé«, 1986 Fiorella in Offenbachs »Les Brigands«) und bei den Festspielen von Aix-en-Provence (Ilia in »Idomeneo« von Mozart) und Bregenz (1988 Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995-96 Marzelline in »Fidelio«). 1989 sang sie an der Oper von Nancy die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1988 gastierte sie am Stadttheater von Basel als Ilia, 1990 beim Wexford Festival als Anna in »La Dame blanche« von Boieldieu, 1991 am Stadttheater von Bern (Schweiz) als Tatjana in »Eugen Onegin«, in Avignon als Pamina und bei den Festspielen im Park von Schönbrunn in Wien als Donna Elvira. 1993 sang sie am Staatstheater Karlsruhe die Fiordiligi in »Così fan tutte«. 1997 sang sie am Opernhaus von Dublin die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1998 an der Opéra de Wallonie Lüttich die Lucile in »Dantons Tod« von G. von Einem. Zu nicht weniger großen Erfolgen kam sie im Konzertsaal, und hier vor allem als Oratoriensolistin. So trat sie in Konzerten in Paris wie in Lüttich, in Brüssel wie in Antwerpen und in Nürnberg hervor. Im Wiener Konzerthaus sang sie 1987-88 das Sopran-Solo in Beethovens 9. Symphonie.

Schallplatten: Colosseum (Sopransolo im Requiem von Mozart).

 

29.11. Marilyn SCHMIEGE wird 75

Sie studierte neben Gesang Orgelspiel und Kirchenmusik an der Valparaiso University und an der Boston University in ihrer amerikanischen Heimat und erwarb den akademischen Grad eines Masters of Music. Weitere Ausbildung im Opernstudio von Zürich. 1978 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Opernhaus von Wuppertal als Dorabella in »Così fan tutte«. Große Erfolge am Theater am Gärtnerplatz München als Cherubino in »Le nozze di Figaro«, als Page Isolier in »Le Comte Ory« von Rossini, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Dorabella, als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Hänsel in »Hänsel und Gretel«. Die Karriere der Künstlerin nahm schnell internationales Format an mit Gastspielen an der Wiener Staatsoper (1985 als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1990 als Octavian im »Rosenkavalier«, 1992 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), am Teatro La Fenice Venedig (1981), an der Oper von Rom, an den Staatsopern von Hamburg (1986 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« und als Rosina) und Stuttgart (1985-86 als Charlotte in »Werther« von Massenet), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1983 als Cherubino), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1982 als Zaida in »Il Turco in Italia« von Rossini), an den Staatstheatern von Kassel und Oldenburg. 1983 Gastspiel an der Mailänder Scala in dem Ballett mit Gesang »Orfeo« (Musik von Giancarlo Chiaramello, wobei die Künstlerin auch als Tänzerin auftrat), 1986 an der Staatsoper von Dresden als Komponist in »Ariadne auf Naxos« und als Octavian zu Gast. 1987 gastierte sie in Catania als Fatime in »Oberon« von Weber, 1988 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1989 in Köln, 1991 in Stuttgart als Titelheldin in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, in München als Octavian. 1991 sang sie im Straßburger Kongresspalast die Kundry in »Parsifal«, an der Komischen Oper Berlin (und 1993 an der dortigen Staatsoper) die Carmen. Sie wirkte 1991 in Köln in der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller mit. In Stuttgart hörte man sie 1993 als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz, in Dortmund als Dorabella, in Amsterdam 1994 als Marie in »Wozzeck«, an der Oper von Santiago de Chile 1995 als Sieglinde in der »Walküre«. In der Spielzeit 1995-96 trat sie an den Staatsopern von Dresden (als Kundry) und München (Venus in »Tannhäuser«) und an der Komischen Oper Berlin (als Carmen) auf, 1996 am Teatro Bellini Catania als Marie in »Wozzeck«. Sie sang am 8.1.1997 an der Oper von Antwerpen in der Uraufführung der Oper »Les Liaisons dangereuses« von Piet Swerts die Partie der Marquise de Merteuil, an der Komischen Oper Berlin die Leonore in »Fidelio«, 1998 in Utrecht und 1999 in Antwerpen die Kundry. Im Herbst 1997 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Venus in »Tannhäuser«. 1999 gastierte sie an der Opéra de Wallonie Lüttich als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. Neben der Bühnenkarriere brachte die Künstlerin eine gleichwertige Konzertlaufbahn zur Entwicklung. 1982 sang sie in einer Rundfunksendung des Münchner Senders in »Dido« von Jan Novák unter Rafael Kubelik, 1985 das Alt-Solo im »Lied von der Erde« von G. Mahler beim Aldeburgh Festival. Konzerte und Liederabende in Deutschland, in Italien, in der Schweiz und in Nordamerika (1986 »Dido« von Novák, New York) schlossen sich an. 1986 großer Erfolg mit einem Wagner-Liszt-Liederabend beim Festival von Pesaro.

Schallplatten: CBS (Tisbe in »La Cenerentola« von Rossini), RCA-Erato (»Catone in Utica« von Vivaldi, »La Caduta d’Adamo« von Galuppi, »Le nozze di Figaro«), Audite/Naxos (»Dido« von Jan Novák), TIS (Messe D-Dur von Dvorák), Marco Polo-Fono (»Der Schatzgräber« von Fr. Schreker), Eurodisc (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Obligat (Verdi-Requiem), Wergo (»Mathis der Maler« von Hindemith), Orfeo (Duette von J. Brahms mit Julie Kaufmann; Lieder von Fr. Liszt; Lieder von Gabriel Fauré), Calig-Verlag (»Königskinder« von Humperdinck), Col Legno (Margarita in »Der Meister und Margarita« von York Höller).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.gesang-muenchen.de/

 

29.11. István GÁTI wird 75

 Er wurde an der Franz Liszt-Akademie in Budapest ausgebildet. Er war Preisträger bei Gesangwettbewerben in Wien, Treviso, Moskau, Rio de Janeiro und gewann den Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Debüt 1971 in Budapest als Zuniga in »Carmen«, seit 1972 Mitglied der dortigen Nationaloper. Es kam dann zu internationalen Gastspielauftritten in Italien, Frankreich, Polen, Spanien und Holland. Nachdem er an der Wiener Staatsoper 1986 als Figaro in »Le nozze di Figaro« debütiert hatte, wurde er bis 2002 Ensemblemitglied dieses traditionsreichen Hauses. Er trat dort in rund 600 Vorstellungen in 47 verschiedenen Partien auf, zumeist in Charakterrollen (Antonio in »Le nozze di Figaro«, Baron Douphol in »La Traviata«, Angelotti in »Tosca«, Schlemil in »Hoffmanns Erzählungen«, Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, Biterolf in »Tannhäuser«, Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, Graf Oberthal in Meyerbeers »Le Prophète«, Ruggiero in Halévys »La Juive«, Avosmediano in H. Pfitzners »Palestrina«, Marco in Puccinis »Gianni Schicchi«), aber auch in tragenden Rollen (Schaunard in »La Bohème«, Masetto in »Don Giovanni«, Guglielmo in »Così fan tutte«, Titelheld in Mozarts »Don Giovanni«, Fra Melitone in »La forza del destino«, Minister in »Fidelio«, Sprecher in der »Zauberflöte«, Melot in »Tristan und Isolde«). Im Rahmen der Salzburger Festspiele wirkte er 1975-78 als einer der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlo« und 1994 als Mitjucha und Lowitzki in »Boris Godunow« sowie 1975-76 in Mozart-Konzerten und 1993 in Béla Bartóks Cantata profana »Die Zauberhirsche« mit. Den Mitjucha und den Lowitzki sang er auch bei den Salzburger Osterfestspielen 1994 und 1998; 1996 sang er dort den Herold in Verdis »Otello«. Sein Bühnenrepertoire war umfangreich und hatte seine Höhepunkte in Partien wie dem Leporello (1988 Opéra de Wallonie Lüttich) in »Don Giovanni«, dem Grafen in »Le nozze di Figaro«, dem Papageno in der »Zauberflöte«, dem Scarpia in »Tosca«, dem Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini und dem Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. An der Budapester Oper sang er in den Uraufführungen der Opern »Csongor und Tünde« von Attila Bozay (25.1.1985) und »Ecce homo« von Sándor Szokolay (29.1.1987). 1990 trat er bei den Händel-Festspielen von Göttingen in der Händel-Oper »Floridante« auf, 1991 an der Deutschen Oper Berlin als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Im Konzertsaal wurde er namentlich als Solist in Oratorien und religiösen Vokalwerken von J.S. Bach, Händel, Mozart, Beethoven, J. Brahms, F. Liszt und in Werken aus der Barockzeit bekannt.

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf Hungaroton vorhanden, darunter Kantaten von J.S. Bach, »Don Sanche« und »Legende von der hl. Elisabeth« von F. Liszt, »Falstaff« von A. Salieri, »Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello, »Don Pasquale« von Donizetti, »Simon Boccanegra« von Verdi, »Hunyadi László« von F. Erkel, »Der geduldige Sokrates« von Telemann, »Balthasar« und »Jonas« von Carissimi, »Floridante« von Händel, Brockes-Passion von Telemann, »Ein deutsches Requiem« von Brahms, »Lieder aus des Knaben Wunderhorn« von G. Mahler. Auch Aufnahmen auf der Marke Naxos und auf DGG (Antonio in »Le nozze di Figaro«).

 

29.11. Peter BAILLIE wird 90

 Er kam früh nach Neuseeland. Dort und in Australien erhielt er seine Gesangsausbildung und trat seit etwa 1963 bei der New Zealand Opera sowie bei der Elizabethan Trust Opera in Sydney auf. Dort übernahm er bis 1966 vor allem lyrische Partien wie den Tamino in der »Zauberflöte«, den Ferrando in »Così fan tutte«, den Jaquino in »Fidelio« und den Faust von Gounod. Er kam darauf nach Europa und war 1967-88 Mitglied der Wiener Volksoper. Hier trat er zu Beginn seines Engagements ebenfalls im lyrischen Repertoire auf, wandte sich dann aber sehr erfolgreich Buffo- und Charakterpartien zu. So sang er an der Wiener Volksoper den Basilio in »Die Hochzeit des Figaro«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Junker Spärlich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Nando in »Tiefland« von d’Albert, den Titelhelden in »Albert Herring« von Benjamin Britten, den Conte Riccardo in »Die vier Grobiane« von Wolf-Ferrari, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Federspiel in »Kleider machen Leute« von Zemlinsky und den Tscherewin in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. In den Jahren 1988-90 gab er Gastspiele an verschiedenen Bühnen in Österreich und kehrte dann wieder in seine neuseeländische Heimat zurück, wo er aber noch weiter als Sänger tätig blieb und 1990 in der dortigen Erstaufführung der »Meistersinger von Nürnberg« mitwirkte; 1995 sang er in Wellington den Basilio in »Le nozze di Figaro«. Gastspiele führten den Künstler auch zu den Festspielen von Glyndebourne (1968 als Hervey in »Anna Bolena« von Donizetti), Wexford (1968 Titelpartie in »La clemenza di Tito« von Mozart) und Salzburg (1971 Marzio in »Mitridate, Re di Ponto« von Mozart sowie 1973 in einem Konzert mit dem Tenor-Solo in Strawinskys »Canticun sacrum ad honorem Sancti Marci nominis«). Weitere Gastspiele fanden an der Wiener Staatsoper (1970 als Malcolm in Verdis »Macbeth« und 1977 als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«) und am Opernhaus von Toulon statt. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch der Ernesto in »Don Pasquale«, der Lorenzo in »Fra Diavolo« von Auber, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und der Svatopluk Cech in »Die Ausflüge des Herrn Broucek« von L. Janácek nachzutragen. Er hatte auch als Konzert- und Oratoriensänger eine erfolgreiche Karriere.

Schallplatten: Telefunken/Schwann (Religiöse Vokalmusik von Mozart).

 

30.11. Steven COLE wird 75

 Nach ersten Auftritten des jungen farbigen Sängers bei kleineren amerikanischen Operngesellschaften (San Francisco Western Spring Opera, Virginia Opera) gegen Ende der siebziger Jahre hatte er 1981 großen Erfolg, als er an der Washington Opera sang. 1982 gastierte er beim Festival von Aix-en-Provence als Monostatos in der »Zauberflöte«, eine Partie, die er seither an vielen Bühnen zum Vortrag brachte (Oper von Lyon 1983, Oper von Monte Carlo 1984 und 1991, Oper von Houston/Texas 1985, Lyric Opera Chicago 1991). Bei den Festspielen von Aix-en-Provence trat er in den folgenden Jahren 1985-89 regelmäßig auf und sang dort neben seinem Monostatos u.a. auch den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. Den Brighella übernahm er auch 1985 an der Oper von Philadelphia. Er kam schnell zu einer bedeutenden Karriere an den führenden Theatern in Europa und in Nordamerika, wobei er vor allem in Buffo- und Charakterrollen brillierte. Seit 1982 trat er ständig an der Oper von Philadelphia auf; 1983 sang er beim Festival von Spoleto den Goro in »Madame Butterfly«. 1984 zu Gast am Théâtre des Champs-Élysées Paris, 1985 am Theater von Avignon, wo er an einer erfolgreichen Aufführung von H.W. Henzes »Boulevard Solitude« teilnahm. 1986 kam er an die Oper von Nizza und blieb dieser seitdem verbunden. Er gastierte 1987 und 1989 in Lausanne, 1987 an der Oper von Cincinnati und 1989 an den Opernhäusern von Nantes (in »Lulu« von A. Berg) und Nancy. 1987 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Brighella. 1989 und 1990 sang er an der Oper von Seattle u.a. die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1990 und 1991 trat er an der San Francisco Opera auf. An der Oper von Lyon sang er 1984 in der Uraufführung der Oper »Medea« von G. Bryars den Kreon, 1989 an der Oper von Nancy in der Uraufführung von »La Noche triste« von Jean Prodromidès. 1997 trat er an der Opéra-Comique Paris als Dickson in »La Dame blanche« von Boieldieu auf, in Genua als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky (den er bereits 1992 beim Festival von Aix-en-Provence sang), am Opernhaus von Lausanne als Alceo in »Rinaldo« von Händel, am Grand Théâtre Genf als John Styx in der Offenbach- Operette »Orphée aux Enfers«. Bei den Salzburger Festspielen wirkte er 1997 in der Oper »Le grand Macabre« von György Ligeti mit; 1998 gastierte er an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent als Oberon in der gleichnamigen Oper von Weber, 1999 an der Oper von Monte Carlo als Remendado in »Carmen«. 1999 gastierte er am Teatro Victoria in Barcelona als Monostatos, 2000 bei den Haydn-Festspielen in Eisenstadt als Osmin in »L’Incontro improvviso« von J. Haydn. Weitere Bühnenpartien des Künstlers waren der Bardolfo in Verdis »Falstaff«, der Pong in »Turandot« von Puccini, der Hirte in »Oedipus Rex« von Strawinsky, der Schreiber in »Chowanschtschina« von Mussorgsky (San Francisco 1990) und der Chaplain in Poulencs »Dialogues des Carmélites«. Er trat auch in Operetten von J. Strauß und F. Lehár auf.

Schallplatten: New World Records (»Antony und Cleopatra« von S. Barber, Spoleto 1983), Virgin (»Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Erstfassung, als Scaramuccio), Virgin- EMI (»Susannah« von C. Floyd), Erato/East West Records (Monostatos in der »Zauberflöte«), EMI (John Styx in »Orphée aux Enfers« von Offenbach), Sony (»Le Grand Macabre« von G. Ligeti).

 

 

 

 

 

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