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GEBURTSTAGE IM NOVEMBER 2020

31.10.2020 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM NOVEMBER 2020

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.11. Katerina IKONOMOU wird 65

Sie war die Tochter griechischer Eltern. Sie begann bereits in Taschkent ihr Gesangstudium, das sie nach der Rückkehr ihrer Familie in ihre griechische Heimat dort fortsetzte. Nachdem sie den Maria Callas-Concours gewonnen hatte, konnte sie mit Hilfe eines Stipendiums in Deutschland ihre Ausbildung fortsetzen. Sie war in Köln an der Musikhochschule Schülerin von Josef Metternich. In der Spielzeit 1984-85 debütierte sie mit großem Erfolg am Stadttheater von Würzburg als Salome in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper. Auf Rat der Maria Callas-Stiftung ging sie dann zur weiteren Ausbildung nach Italien und studierte das italienische Fach bei Iris Adami-Corradetti. Sie gewann dort einen weiteren Gesangwettbewerb und gab Konzerte mit Arien und russischen Liedern. 1986 sang sie am Opernhaus von Zürich und an der Grand Opéra Paris wiederum mit großem Erfolg die Salome, die sie 1987 beim Spoleto Festival (USA) wiederholte, 1988 am Teatro Verdi Triest die Lisa in »Pique Dame«, im gleichen Jahr am Théâtre des Champs-Élysées in Paris die Gutrune in der »Götterdämmerung«. Beim Festival von Spoleto gastierte sie 1988 als Jenufa in Janáceks bekannter Oper, 1989 als Salome, 1990 als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, 1993 als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. 1989 debütierte sie als Salome an der Metropolitan Oper New York, an der sie im gleichen Jahr auch die Helmwige in der »Walküre« sang. 1990 sang sie am Teatro Verdi Triest die Leonore im »Fidelio«, beim Maggio Musicale Fiorentino die Fewronija in Rimsky-Korssakows »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch«, 1991 an der Oper von Rom die Titelfigur in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, am Teatro San Carlo Genua die Amelia in Verdis »Un ballo in amschera«, 1992 in Catania die Senta in »Der fliegende Holländer«. 1994 hörte man sie an der Mailänder Scala als Renata in Prokofjews »L’Ange de Feu«, am Teatro Grande Brescia und am Teatro Donizetti Bergamo als Abigaille in Verdis »Nabucco« und am Teatro Carlo Felice Genau als Senta. Sie debütierte in der Spielzeit 1993-94 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« an der Griechischen Nationaloper Athen, an der sie dann auch 1996 die Katerina in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1997 die Abigaille und 2001 die Ariadne sang.

Schallplatten: Fono (Santuzza in »Cavalleria rusticana«); Aufnahmen mit Liedern von Glinka, Dargomyschski und Tschaikowsky.

 

1.11. Drew MINTER wird 65

 Er studierte an der Washington University und war dann in Wien Schüler der großen Koloratursopranistin Rita Streich, von Erik Werba und Marcy Lindheimer. Er trat zunächst in Konzerten mit verschiedenen Vokalgruppen auf, die sich der Interpretation von früher Barockmusik widmeten, vor allem mit dem Waverly Consort New York. 1983 kam es dann zu seinem Bühnendebüt, als er beim St. Paul Baroque Festival die Titelpartie in Händels »Orlando« sang. Er übernahm nun ähnliche Partien in Bühnenwerken aus der Barock-Epoche in Boston, Los Angeles und Brüssel. Bei der Omaha und der Milwaukee Opera sang er 1988 den Arsace in »Partenope« von Händel und den Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, in Santa Fé wirkte er 1989 in der amerikanischen Erstaufführung von »A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir mit und sang dort den Endimione in »La Calisto« von Cavalli. Bei den Händel-Festspielen von Göttingen gastierte er 1992 als Titelheld in dessen Oper »Ottone«, 1995 in »Ariodante«, beim Händel-Festival von Halle/Saale 1994 in »Giustino« von Händel. Im amerikanischen Fernsehen trat er als Tolemeo in »Giulio Cesare« von Händel in einer Inszenierung durch Peter Sellars auf. Dazu setzte er seine Tätigkeit im Konzertsaal weiter fort. Er betätigte sich auch als Opernregisseur, u.a. bei den Händel-Festspielen von Göttingen 1995, wo er die Händel-Oper »Ariodante« inszenierte.

Schallplatten: Harmonia mundi (»Giustino« und Arien von Händel, »Susanna«, »Ottone« und »Theodora« vom gleichen Meister, »Ayres« von Thomas Campion, Niederländische Lieder des 17. Jahrhunderts; »A Candle in the Dark«, Songs and Consort-Musik), Hungaroton (»La Giuditta« von A. Scarlatti, »Floridante« und »Agrippina« von Händel), Newport Classics (»Sosarme« und »Berenice« von Händel), Vox (»Faramondo« von Händel), CPO (Missa Corpus Christi von J.J. Fux).

 

4.11. Brian BANNAYTNE-SCOTT wird 65

Er studierte an der St. Andrews University Französisch und mittelalterliche Geschichte, dann seit 1981 an der Guildhall School of Music London Gesang bei Laura Sarti und war auch Schüler von Peter Pears, Hans Hotter und Norman Bailey. 1981 gewann er den Kathleen Ferrier-Concours. Er debütierte 1981 am Teatro Fenice Venedig, sang 1982 an der Oper von Rom und kam dann zu einer erfolgreichen Karriere an der Scottish Opera Glasgow. Hier trat er 1982-85 als Theseus in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, als Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Sergeant in »Manon Lescaut« von Puccini, als Sprecher wie als 2. Geharnischter und als 2. Priester in der »Zauberflöte«, als Johann im »Werther« von Massenet, als Nachtwächter in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Notte in Cavallis »L’Egisto«, als Minister im »Fidelio«, als Monterone im »Rigoletto«, als Neptun in Cavallis »L’Orione«, als Colline in Puccinis »La Bohème« und als Micha in Smetanas »Die verkaufte Braut« auf. Bei der English National Opera London hörte man ihn seit 1987 als Monterone, als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Commendatore im »Don Giovanni« (1991), bei der Birmingham Touring Opera als Fafner und als Hagen im Nibelungenring. Bei der Chelsea Opera Group sang er in einer konzertanten Aufführung der Oper »Daphne« von R. Strauss und mit diesem Ensemble bei einer Europa-Tournee den Cold und den Genius in »King Arthur« von Purcell. Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 1991 als Polyphem in »Acis und Galatea« von Händel (in der Mozart-Bearbeitung), beim Bermuda Festival als Don Alfonso in »Così fan tutte«. 1998 sang er am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Bartolo in »Le nozze di Figaro«. 2004 debütierte er als Luther in »Hoffmanns Erzählungen« am Royal Opera House Covent Garden London, an dem er dann auch als Poet in »Orphée«, als Simone in »Gianni Schicchi« und als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg« auftrat. Als Konzert- und namentlich als Oratorienbassist sang er zusammen mit den führenden englischen Orchestern und trat in Italien, Deutschland und Japan auf. Er trug die Partie des Christus in der Johannespassion von J.S. Bach und in der zeitgenössischen Johannespassion von Arvo Pärt vor.

Schallplatten: DGG (»King Arthur« und »Dioclesian« von Purcell), Virgin (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Conifer (»The Wreckers« von Ethel Smyth), Philips (»A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.bannatynescott.co.uk/

 

4.11. Anu KAAL wird 80

Sie wuchs in der estnischen Kleinstadt Nômme heran. Sie begann das Gesangstudium bei der Pädagogin Ludmilla Isakowa in Tallinn und sang im Chor des dortigen Opernhauses (Estonia-Theater). 1963-69 studierte sie in Tallinn weiter bei Viktor Josifowitsch Gurjew. 1967 wurde sie Preisträgerin bei einem nationalen Gesangwettbewerb der Estnischen Sowjetrepublik, 1968 gewann sie den All-russischen Concours Michail Glinka in Moskau. Bereits während ihrer Ausbildung debütierte sie 1966 am Estonia-Theater Tallinn als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. Sie wurde an dieses Haus engagiert und blieb dessen Mitglied bis zur Beendigung ihrer Karriere. 1971-72 ergänzte sie ihre Ausbildung in der Opernschule der Mailänder Scala bei Margherita Carosio und E. Ferrari. Am Opernhaus von Tallinn sang sie das klassische Koloraturrepertoire mit Partien wie der Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, der Zerline im »Don Giovanni«, der Adina in »L’Elisir d‘ amore«, der Lucia di Lammermoor, der Marie in »La Fille du Régiment« von Donizetti, der Gilda im »Rigoletto«, der Traviata, der Musetta in »La Bohème«, der Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Manon von Massenet, der Adele in der »Fledermaus« von J. Strauß, der Lucy in »The Telephone« von G.C. Menotti, der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« und der Roxane in »Cyrano de Bergérac« von Eino Tamberg. Sie trat gastweise am Opernhaus von Riga (als Lucia di Lammermoor und als Traviata), am Opernhaus von Vilnius (Wilna, als Lucia di Lammermoor und als Gilda) und am Opernhaus von Kuibyschew (Samara, als Gilda) auf. Auch als Konzertsolistin hatte sie eine erfolgreiche Karriere. 1977 wurde sie zur Volkskünstlerin der Estnischen Sowjetrepublik, 1981 zur Volkskünstlerin der UdSSR ernannt. 1983 brachte das Estnische Fernsehen einen Film-Beitrag über die beliebte Sängerin.

Schallplatten: Melodiya, auch estnische Aufnahmen.

 

4.11. Elgar HOWARTH wird 85

 Er studierte Musik an der Manchester University und dem Royal Manchester College of Music, wo sein Hauptfach Komposition war. Seine Dirigenten-Karriere begann in den frühen 1970er Jahren und seitdem tritt er regelmäßig mit den führenden Orchestern Großbritanniens auf, in Konzertsälen sowie in Aufnahmestudios und an den großen Festivals im Ausland – hauptsächlich in Europa – machte Tourneen in Japan mit der London Sinfonietta, einem Orchester, mit dem er in UK und im Ausland seit seiner Gründung spielt. Seine Opern-Tätigkeit deckt ein breites Repertoire mit u.a. Welturaufführungen und Produktionen in Stockholm, Hamburg, Paris, London und beim Glyndebourne Festival. 1997 gewann er den Olivier Award für “Outstanding Achievement in Opera”. Elgar Howarth komponiert gerne – als ehemaliger Trompeter und Mitglied des Philip Jones Brass Ensembles – speziell für Blechblasinstrumente.

 

5.11. Annika SKOGLUND wird 60

Die schwedische Sängerin studierte an der Königlichen Musikakademie Stockholm bei Birgit Stenberg und bei verschiedenen Pädagogen in London. Im März 1987 debütierte sie in Göteborg als Konzertsängerin mit den »Liedern eines fahrenden Gesellen« von Gustav Mahler. Ihre Karriere nahm eine schnelle Entwicklung. 1987 kam es bei den Festspielen im Barock-Theater von Drottningholm zu ihrem Bühnendebüt in der Partie des Cherubino in »Le nozze di Figaro« später trat sie dort als Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart sehr erfolgreich auf. Sie hatte dann an der Königlichen Oper Stockholm ihre ersten Erfolge als Suzuki in »Madame Butterfly«. Sie gastierte am Teatro Fenice Venedig als Page Isolier in Rossinis »Le Comte Ory« und als Ramiro in »La finta giardiniera« und 1989 an der Oper von Oslo als Cherubino. Es schlossen sich eine Reihe von Konzerten in Schweden wie in Italien an. 1989 debütierte sie in den USA in einem Konzert mit dem Oregon Symphony Orchestra unter James DePreist; im Herbst des gleichen Jahres sang sie unter dem gleichen Dirigenten in der New Yorker Carnegie Hall. 1990 gastierte sie beim Festival Musica Sveciae in Paris wie in Versailles. Beim Wexford Festival des Jahres 1990 trat sie in der Oper »The Rising of the Moon« von N. Maw auf. 1994 sang sie an der Stockholmer Oper in der Uraufführung der Oper »Lolita« von R. Schtschedrin. 1999 sang sie bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm die Tamiri in »Il re pastore« von Mozart.

Schallplatten: Proprius/Audio (Lieder); Philips-Video (»La finta giardiniera« von Mozart).

 

5.11. Branko ROBINŠAK wird 65

Er studierte Musik an der Musikakademie von Ljubljana bei Eva Noušak-Houška. Schon während seiner Studienzeit wurde er an die Oper von Ljubljana verpflichtet, wo er 1983 als Tamino in Mozarts Die Zauberflöte debütierte. Im nächsten Sommer nahm er am Internationalen Sängerwettbewerb „Mario del Monaco“ in Italien teil, wo er mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Nach dem Abschluss seiner Studien an der Musikakademie Ljubljana studierte er an der Sommerakademie des Mozarteums bei Sena Jurinac. Sein erstes internationales Engagement erhielt er 1987 am Salzburger Landestheater, wozu ihm auch der berühmte österreichische Dirigent Hans Graf verhalf. Unter dessen Leitung debütierte Branko Robinšak in demselben Jahr an der Alten Oper Frankfurt in Mozarts Idomeneo. Das Debüt bei den Salzburger Festspielen in drei Konzertproduktionen hat den Sommer dieses Jahres gekennzeichnet. Im Jänner 1988 gestaltete er die Rolle von Ozia in Mozarts Frühoper La Betulia liberata im Rahmen der Mozartwoche; diese Produktion wurde bei den Sommerfestspielen wiederholt. Während seiner Salzburger Zeit sollten noch die Inszenierung von Mozarts Don Giovanni in der Regie von Joachim Herz und einige wichtige Konzertauftritte mit Milan Horvat erwähnt werden (Missa solemnis und Fidelio von Beethoven, Requiem von Mozart). In der Spielzeit 1989/90 wurde er an das Grazer Opernhaus engagiert, wo er als Idamantes (Idomeneo) unter der Leitung von Nikša Bareza, als Tamino und als Benedict (Beatrice und Benedict) unter Jean Perrison auftrat. Seine künstlerische Mitarbeit setzte er mit Nikša Bareza an verschiedenen Festivals (Dubrovnik, Split) fort. 1991 trat er beim Wiener Sommer als Don Ottavio (Don Giovanni) auf, was von der Kritik als „Die Entdeckung“ bezeichnet wurde. In demselben Sommer nahm Branko Robinšak in Wien an einem Seminar teil, das vom berühmten italienischen Tenoristen Franco Corelli und seiner Ehegattin Loretta geleitet wurde. Die Begegnung mit dem italienischen Ehepaar stellte eine Wende in Robinšaks Karriere von technischer Hinsicht wie auch was die Repertoireauswahl angeht dar. Nach einem Jahr anstrengenden Studiums beim Ehepaar Corelli wurde er in Innsbruck für schwierigeres Repertoire engagiert (Alfredo in La Traviata, Oedipus Rex von Strawinsky). Im Jänner 1992 wirkte er in einer konzertanten Aufführung von Bellinis Oper Beatrice di Tenda unter der Leitung von Pinkas Steinberg mit Edita Gruberova in der Titelrolle mit. (Die Schweizer Schallplattenfirma Nightingale Classics AG hat die Aufnahme dieses Konzertes auf einer CD herausgegeben.) Im Mai 1993 debütierte er als Herzog von Mantua in Verdis Rigoletto mit Franco Bordoni in der Titelrolle am Nationaltheater München. Mit dieser Rolle gastierte er in den nächsten Jahren in verschiedenen europäischen Opernhäusern. Erwähnenswert ist das Gastspiel am Schweizer Theatre lyrique de Bienne in der Rolle des Leicester in Donizettis Oper Maria Stuarda. 1995 sind noch die Auftritte in Spanien von Bedeutung (San Sebastian, Bilbao, Madrid) mit Dvořaks Stabat Mater, F. Schmidts Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln unter der Leitung von Theodor Guschlbauer beim Nürnberger Sommerfestival und der Auftritt im Teatro G. Verdi in Triest (auch mit Dvořaks Stabat Mater). In diesem Jahr erschien beim Verlag Mladinska knjiga auch Robinšaks erste Solo-CD mit berühmten Opernarien. In der Saison 1996/97 sang er Donizettis Roberto Devereux und trat mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg in Bruckners Te Deum unter Theodor Guschlbauer auf. Im September 1997 sang er den Rodolfo in Puccinis La Boheme am Theater Biel, im Oktober 1997 trat er als Lazarus in der szenischen Aufführung des Schubert-Oratoriums Lazarus unter Nikša Bareza in Zagreb auf. Beim Sommer Festival Zagreb 1998 wirkte er unter Nikša Bareza in Madernas Oper Satyricon mit. Die Spielzeit 1998/99 ist mit Verdis Attila (Foresto), Bizets Carmen (Don José) und Bellinis Norma (Pollione) in Biel gekennzeichnet, sowie auch mit den Gastspielen am Staatstheater Karlsruhe als Foresto in Verdis Attila unter der Begleitung von Kazushi Ono und mit demselben Dirigenten etwas später als Narraboth in Salome von R. Strauss. Ab der Spielzeit 2000/01 ist er wieder Mitglied der Slowenischen Staatsoper in Ljubljana, wo er die Rollen des Prinzen in Rusalka und Ismaele in Verdis Nabucco übernommen hatte. In der gleichen Spielzeit ist die Titelrolle in Verdis Ernani zu erwähnen, womit er einen großen Erfolg gefeiert hatte. In der Spielzeit 2001/02 ist er mit zwei Produktionen an der Slowenischen Staatsoper verpflichtet und zwar mit Manrico in Verdis Il Trovatore und dem Lensky in Eugen Onegin sowie mit einigen Gastspielen (u.a. in Barcelona und Karlsruhe). In der Spielzeit 2002/03 folgten Rollen wie der Manrico (Il Trovatore) an der Zagreber Staatsoper, Rodolfo (La Boheme), Faust von Gounod in Ljubljana, Idomeneo (Idomeneo) in Zagreb (Dirigent Nikša Bareza, Inszenierung Herbert Kapplmüller). Im September 2003 fing die Spielzeit mit einer konzertanten Aufführung der  Norma (Pollione)  an. Im Oktober fand eine Produktion mit einer wenig bekannten Oper des italienisch-kroatischen Komponisten Antonio Smareglia (Oceana) an der Zagreber Staatsoper statt. In der Spielzeit 2003/04 sind noch folgende Projekte zu erwähnen: im Januar die Premiere von G. Verdis Aida (Radames), im März Il Trovatore (Manrico) in Novara, im Mai die Premiere von Tosca (Cavaradossi) in Ljubljana. Die Spielzeit 2004/05 fing an mit der Eröffnung des Bratislava Festivals mit Beethovens Missa solemnis unter der Leitung von Ralf Weikert. Branko Robinšak sang danach im Teatro Verdi Triest zwei Produktionen: Zandonais I Cavalieri di Ekebu (Gösta Berling) und Faust (Faust) unter der Leitung von Jean-Claude Casadesus. Im Jänner 2005 sang er in der Weltpremiere von J. Offenbachs Oper Die Rheinnixen den Franz. Einen Monat später debütierte er als Rodolfo in Verdis Luisa Miller und kurz danach im April als Andrea Chenier in Giordanos gleichnamiger Oper zu Hause in Ljubljana. Im April 2006 debütierte er als Don Alvaro in der St. Petersburger Fassung von La Forza del Destino in Bern unter Maurizio Barbacini. In derselben Spielzeit fand noch eine Premiere von La Boheme (Rodolfo) in Ljubljana statt. Im Jänner 2008 sang er mit großem Erfolg den Don José in Bizets Carmen in der Inszenierung von Charles Roubaud unter der Leitung von Peter Feranec. Die nächsten Neuproduktionen waren Puccinis Madame Butterfly (Pinkerton) und Manon Lescaut (Des Grieux) im Jahr 2010. Im Januar 2011 sang er den Prinzen in Dvořaks Rusalka in der Koproduktion mit dem Glyndebourne Festival unter der musikalischen Leitung von Tomáš Hanus. Im Februar 2011 wurde der Tenor Branko Robinšak mit dem höchstem Preis für seine Karriereerfolge vom Slowenischen Staat geehrt. Im May 2011 wirkte er bei der Zagreber Biennale und am Opernhaus von Split in der Uraufführung der Oper Maršal, komponiert von Silvio Foretić, mit. Die Saison 2011/12 markierte eine weitere Uraufführung, jene der Oper Ljubezen kapital von Jani Golob, im neu eröffneten und renovierten Opernhaus von Ljubljana, sowie auch eine Wiederaufnahme von Verdis Nabucco, bei der er den Ismaele sang. In derselben Spielzeit wirkte er in der Neuproduktion von Puccinis Manon Lescaut am Opernhaus von Rijeka (Fiume) mit. Im Januar 2013 debütierte er als Erik in Wagner Oper Der Fliegende Holländer. Noch im selben Jahr wiederholte er den Erik beim Sommerfestival Split. Die Eröffnung der Spielzeit 2013/14 erfolgte mit der Neuinszenierung von Verdis Oper Rigoletto als Herzog von Mantua. Kurz danach wirkte er an der Eröffnung des Festivals in Ostrava (Tschechische Republik) als Ernani mit. Im Oktober 2013 sang er im Verdi Requiem unter der Leitung von Nikša Bareza in Rijeka (Fiume). Im Dezember 2013 und im Januar 2014 war er als Radames in Verdis Aida in einer Koproduktion der Staatsoper Zagreb mit der Oper Rijeka (Fiume) engagiert. An seinem Stammhaus sang er in Vorstellungen von Verdi Nabucco den Ismaele. Um die Weihnachtszeit 2013 sang er zu seinem 30-jährigen Sängerjubiläum den Rodolfo in Puccinis La Boheme mit sehr großem Erfolg. Im März 2014 debütierte er als Riccardo in der Verdi-Oper Un Ballo in Maschera mit großem Erfolg. Im April wirkte er als Pollione in Bellinis Norma in Philipp Himmelmanns Produktion an der Staatsoper Zagreb unter der musikalischen Leitung von Antonello Allemandi. Im Januar 2015 debütierte Branko Robinšak als Herodes in der Salome von Richard Strauss. Gleich danach, im März, sang er in der Neuinszenierung der Carmen von Bizet den Don José. Beim Sommerfestival »Thurn und Taxis Schlossfestspiele 2015«, sang er den Rodolfo in Puccinis Oper La Boheme. Die Spielzeit 2015/16 fing mit der Offenbach-Operette Orpheus in der Unterwelt an, in der er die Titelrolle sang. Im Januar 2016 debütierte er in der Titelrolle von Verdis Otello.

 

5.11. João Carlos DITTERT wird 85

 Ausbildung zum Sänger im Centro Lirico do Paraná bei Dulce Odarari, dann an der Escola Nacional de Musica bei Maria Bezerra sowie bei den Pädagogen Fernando Araujo und Stani Zawadska in Rio de Janeiro. Nachdem er bereits erste Erfolge im Konzertgesang erzielt hatte, kam es 1969 zu seinem Bühnendebüt an der Oper von Rio de Janeiro als Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«. Seither hoch geschätzter erster Bassist dieses Hauses. Er gewann in den Jahren 1969/70 mehrere Gesangwettbewerbe in Rio de Janeiro, u.a. den begehrten Concours Nacional. Großer Interpret von Partien für Basso profondo wie dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Raimondo in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, dem Don Antonio in »Il Guarany« von Gomes und dem Goitacaz in »Lo Schiavo« vom gleichen brasilianischen Komponisten. Er sang 1965 in Rio de Janeiro in der Premiere des Werks »Cagançeiro« von Siqueira, 1963 in »Izath« von Villa-Lobos. Als Pädagoge am Institut Villa-Lobos in Rio de Janeiro wirkend.

Schallplatten: Master Class (vollständige Opern »Il Guarany« und »Lo Schiavo« von Carlos Gomes, Teatro Municipal Rio de Janeiro 1970 bzw. 1959).

 

7.11. Giampaolo CORRADI wird 90

 Gesangstudium am Conservatorio A. Boito in Parma und bei Renato Pastorino in Mailand. 1958 Gewinner einer Goldmedaille beim Gesangconcours in Reggio Emilia. Sein Bühnendebüt fand 1960 am Teatro Nuovo Mailand als Fritz Kobus in Mascagnis »L’Amico Fritz« statt. Im Verlauf seiner Karriere sang er an den großen italienischen Operntheatern: an der Oper von Rom, in Florenz, Bologna, Neapel, Palermo, Turin und Venedig. An der Mailänder Scala debütierte er 1964 als Funker in Dallapiccolas »Volo di notte« und sang hier dann den Melot in »Tristan und Isolde« (1964, 1978), den Elisero in Rossinis »Mosè« (1965, 1979), den Oreste in Pizzettis »Clitennestra« (1966), den Tscherewin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« (bei der italienischen Erstaufführung dieser Oper 1966), den Golizin in Mussorgskys »Chowanschtschina« (1967, 1971), den Zofar di Naama in Dallapiccolas »Job«, den 1. Priester in Pizzettis »Assassinio nella cattedrale« (1969), den Danieli in Verdis »I Vespri Siciliani« (1970), den Inventore in Petrassis »Morte dell‘Aria« (1971), den Evandro in Glucks »Alceste« (1972), den Schtschelkalow in »Boris Godunow« (1973), den Spoletta in »Tosca« (1974), den Arminio in Verdis »I Masnadieri« (1978) und den Hervey in Donizettis »Anna Bolena« (1982). Am 26.3.1970 sang er an der Scala in Mailand in der Uraufführung der Oper »Countdown« von Bettinelli den Mann. Er gastierte an der Hamburger Staatsoper, an der Niederländischen Oper Amsterdam und bei den Festspielen von Orange. Bei den Festspielen von Verona, bei denen er in den Jahren 1975-85 fast alljährlich anzutreffen war, wirkte er u.a. 1984 in Verdis »I due Foscari« mit. Von den Partien, die er gestaltete, sind hervorzuheben: der Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, der Foresto in »Attila« und der Ismaele in »Nabucco« von Verdi, der Herzog im »Rigoletto«, der Cinna in Spontinis »La Vestale«, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, dazu zahlreiche Partien in Opern zeitgenössischer Komponisten wie Dallapiccola, Petrassi, Pizzetti, Allegra, Lualdi und Bettinelli.

Schallplatten: Estro armonico (Elisero in »Mosè in Egitto« von Rossini, Rundfunkaufführung der Oper über die RAI von 1968), Eklipse (»Nabucco« von Verdi), Mondo Musica (Malcolm in Verdis »Macbeth«, Teatro Fenice Venedig, 1968).

 

8.11. Judith LANG ZAIMONT wird 75

Sie studierte 1958-64 Klavier an der Juilliard School bei Rosina Lhévinne und bildete schon früh mit ihrer Schwester Doris ein Klavierduo, das 1963 in der Carnegie Hall debütierte. Ab 1961 studierte sie zusätzlich Komposition – am Queens College bei Hugo Weisgall und ab 1965 an der Columbia University bei Otto Luening und Jack Beeson. 1971/72 ergänzte sie ihre Studien bei André Jolivet in Paris. Als Komponistin erhielt sie zahlreiche Preise, u. a. 1983 ein Guggenheim-Stipendium, 2003 den Aaron Copland Award und 2005 den Bush Artist Fellowship Award. Sie unterrichtete am Queens College (1972–77), an der John Hopkins University (1980–87), an der Adelphi University (1988–91) und als Professorin an der University of Minnesota (1991–2005). Ihr kompositorisches Werk umfasst eine Oper, vier Sinfonien, Orchester-, Chor-, Kammer- und Klaviermusik. Ihre 2013 entstandene 4. Sinfonie Pure, Cool (Water) wurde von der Sorel Organization ausgezeichnet. Ihre stilistischen Wurzeln liegen vor allem im französischen Impressionismus und in der frühen US-amerikanischen Moderne.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage. https://www.judithzaimont.com/

 

8.11. Stein WINGE wird 80

Als Opernregisseur ist er weltweit renommiert, gleichwohl setzt er auf Vielfalt und fühlt sich auch im Schauspiel und beim Fernsehen zu Hause. Der Norweger, dessen Karriere schon im Gange war, als er sich seiner professionellen Ausbildung an der Academy of Dramatic Art in Oslo zuwandte, kann inzwischen auf mehr als 150 Inszenierungen im Bereich des Schauspiels zurückblicken, sowohl von klassischen Werken als auch von zahlreichen zeitgenössischen Werken. In den letzten Jahren wandte er sich verstärkt dem Musiktheater zu und etablierte sich schließlich als ein gefragter Opernregisseur. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1993 mit seiner Inszenierung von Mussorgskys  Boris Godunow  in Genf. 1995 debütierte er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel mit Puccinis  Il trittico  und kehrte 1994 mit einer Inszenierung von Mussorgskys  Chowanschtschina  dorthin zurück. Er inszenierte 2000 Verdis  Macbeth  an der Norske Opera und Debussys  Pelléas et Mélisande  in Straßburg. An der Deutschen Oper am Rhein setzte er Boris Godunow, Macbeth (Verdi), Elektra (R. Strauss) und Un ballo in maschera (Verdi) in Szene und schuf mit Katja Kabanowa, Jenufa, Das schlaue Füchslein, Die Sache Makropoulos und Aus einem Totenhaus einen Janáček-Zyklus. Zudem inszenierte er an der Oper Frankfurt Die verkaufte Braut (Smetana) und Die Zarenbraut (Rimski-Korsakow).

 

9.11. Ludwig BAUMANN wird 70

 Gesangstudium am Richard Strauss-Konservatorium München. Er begann seine Karriere als Bassist und war 1970-72 als solcher Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. Während dieser Zeit wirkte er auch 1972 in der Münchner Uraufführung der Oper »Sim Tjong« des koreanischen Komponisten Isang Yun mit. 1972 kam er an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, wechselte dann aber nach ergänzenden Studien in den USA und Italien ins Baritonfach. So kam es zu einem erneuten Debüt am Landestheater von Coburg; hier sang er eine Vielfalt von Opernpartien und wurde durch den Coburger Kirchenmusikdirektor Martin Rauch in den Oratorien- und Konzertgesang eingeführt. Seit 1979 am Münchner Theater am Gärtnerplatz engagiert, seit 1984 Mitglied des Opernhauses von Köln. Gastspiele trugen dem Künstler an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg und München, am Nationaltheater Mannheim, bei den Festspielen von Wiesbaden und Aix-en-Provence, an der Opéra-Comique Paris (1985 Thésée in »Hippolyte et Aricie« von Rameau), in Lausanne, Marseille (Wolfram im »Tannhäuser«), Nancy (Figaro im »Barbier von Sevilla«), bei den Festspielen von Orange und am italienischen Rundfunk RAI (Stefan in »Regina« von Lortzing) große Erfolge ein, die sich ebenso bei seinen Konzertauftritten (vor allem auch als Liedinterpret) einstellten. Seit 1982 erschien er oft in Sendungen des deutschen Fernsehens, in deutschen und ausländischen Rundfunksendungen. 1986 gastierte er in Lausanne als Valentin im »Faust« von Gounod, 1988 am Théâtre Châtelet Paris als Orest in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, 1990 am Teatro Regio Turin als Titelheld in »Hamlet« von A. Thomas, 1992 am Opernhaus von Marseille als Kurwenal in »Tristan und Isolde«. Neben den bereits erwähnten Bühnenpartien bildeten Rollen wie der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Ottokar im »Freischütz« und der Marcello in »La Bohème« von Puccini Höhepunkte in seinem Repertoire. 1994 stoppte ein tragischer Bühnenunfall diese Karriere: Ludwig Baumann stürzte in den Bühnengraben der Dresdner Semper Oper und leidet seitdem unter chronischen Rückenschmerzen. Nach einem Jahr Rehabilitation zog er sich auf das gerade von ihm gepachtete Gut Immling im Chiemgau zurück. Nebenbei veranstaltete er Workshops und Konzerte in Rosenheim und rief schließlich in der von ihm gerade gebauten Reithalle 1997 das Opernfestival Gut Immling-Chiemgau ins Leben. Dort inszeniert er Opern für Kinder und Erwachsene (z. B. 2001 Smetanas »Die verkaufte Braut«, 2006 Mozarts »Die Zauberflöte«) und singt auch wieder gelegentlich öffentlich, allerdings nur noch selten in Opern. Seine Kinderopern »Die Zauberflöte«, »Hänsel und Gretel« von Humperdinck und »Aschenputtel« von Rossini sind regelmäßig als Gastspiele auch außerhalb von Gut Immling zu sehen, etwa in München im Circus Krone oder im Gasteig.

Schallplatten: CBS (zwei Arienplatten), HMV-Electrola (»Daphne« von R. Strauss, »La Bohème«, »Giuditta« von F. Lehár), Telefunken (Utrechter Te Deum von Händel), RCA (Happy in »La Fanciulla del West«); Videoland Wien (Video »Tannhäuser«, Teatro San Carlo Neapel, 1998).

 

9.11. Nikita STOROJEV wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau. Seit 1978 war er Mitglied des Bolschoi Theaters Moskau. Hier sang er Partien für tiefen, seriösen Bass wie den Pimen im »Boris Godunow«, den Basilio im »Barbier von Sevilla« und den Fafner im Nibelungenring. Seit 1983 begann er eine Gastspielkarriere auf internationaler Ebene, die ihn nach Wien, an die Grand Opéra Paris (1984 Pimen in »Boris Godunow«) und an die Opéra Bastille Paris (2009 Polizeichef in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), nach Rom (1984-85 Zaccaria in Verdis »Nabucco« bei den Festspielen in den Caracalla-Thermen) und Florenz, nach Berlin und London, nach New York, San Francisco (1990-91 Tom in Verdis »Un ballo in maschera« sowie Graf Rostow und General Rejewski in Prokofjews »Krieg und Frieden«) und Toronto führte. An der Komischen Oper Berlin und in Montreal in »Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow (1992) zu Gast, an der Oper von Rom 1993 in »Iwan der Schreckliche« (»Das Mädchen von Pskow«), ebenfalls von Rimsky-Korssakow. Beim Festival von Deauville trug er das Bass-Solo im Requiem von Verdi vor, an der Staatsoper Dresden hörte man ihn in Tschaikowskys »Jolanthe«. 1999 Gastspiel am Opernhaus von Bonn als Warlaam im »Boris Godunow«. 2007 debütierte er als Polizeichef in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Mailänder Scala. Er gastierte 2012 an der Niederlöndischen Oper Amsterdam als Bedjai in Rimski-Korssakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« und 2015 als Polizeichef in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Oper von Monte-Carlo. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Commendatore im »Don Giovanni« (City Opera New York, 1989) der Ramfis in »Aida«, der Boris Godunow und der Iwan Chowanski in Mussorgskys »Chowanschtschina«. Er wurde auch durch seine Auftritte im Konzertsaal allgemein bekannt. Hier trug er sowohl Partien in Oratorien wie Lieder vor, wobei er sich in besonderer Weise mit dem russischen Volks- und Kunstlied befasste.

Schallplatten: Melodiya (»Krieg und Frieden« von Prokofjew, 13. und 14 Sinfonie von Schostakowitsch, »Beatus Vir« von Gorecki, »Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow), Decca (Nettuno in »Idomeneo« von Mozart).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.nikitastorojev.com

 

9.11. Jos VAN IMMERSEEL wird 75

Er studierte am Konservatorium Antwerpen Orgel, Klavier und Cembalo bei Flor Peeters, Eugène Traey und Kenneth Gilbert. Er gründete dort das Collegium Musicum, entwickelte ein großes Engagement für Renaissance- und Barockmusik und erweiterte konsequent sein klassisches und romantisches Repertoire. Von 1972 an unterrichtete er am Konservatorium Antwerpen Generalbass und Cembalo. Seit 1982 leitet er internationale Meisterkurse an der Akademie des dortigen Vleeshuis-Museums, welches eine umfangreiche Sammlung an historischen Tasteninstrumenten besitzt. Auch leitete er Meisterklassen bei vielen internationalen Festivals. Er lehrte am Conservatoire de Paris und auch am Sweelinck Konservatorium Amsterdam, wo er 1981 zum künstlerischen Direktor ernannt wurde.

Der Gewinner vieler internationaler Wettbewerbe und vielfache Preisträger wird besonders für seine improvisatorischen Fähigkeiten gerühmt. Er spielt auch auf den Konzertreisen auf eigenen Instrumenten. 1987 gründete er das auf historischen Instrumenten spielende Ensemble Anima Eterna, welches sich auf Musik des späten 18. und 19. Jahrhunderts spezialisiert hat. Als Dirigent, Mitglied von Kammermusikensembles, wie auch als Solist spielte er viele Aufnahmen ein. Gemeinsam mit seiner derzeitigen Konzertmeisterin Midori Seiler hat er eine Einspielung der Mozart-Sonaten für Violine und Klavier am Fortepiano vorgelegt, die 2003 in Paris mit dem Diapason de l’année ausgezeichnet wurde. 2010 erhielt van Immerseel den Bremer Musikfest-Preis.

Weitere Informationen auf dieser Homepage:

http://animaeterna.be/jos-van-immerseel/?lang=de

 

10.11. David FLOOD wird 65

 Biographie des englischen Organisten und Chordirigenten auf Englisch:

http://www.bach-cantatas.com/Bio/Flood-David.htm

 

10.11. Ralf WEIKERT wird 80

Er erhielt die erste musikalische Ausbildung am Linzer Bruckner-Konservatorium. An der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. Hans Swarowsky beendete er sein Studium. 1965 wurde er mit dem ersten Preis beim „Nicolai-Malko-Wettbewerb“ in Kopenhagen ausgezeichnet. Ein Jahr später verlieh ihm der österreichische Unterrichtsminister den Mozart-Interpretationspreis. Der „Dr. Karl-Böhm-Preis“ wurde ihm 1975 durch den Dirigenten persönlich überreicht. Bis 1977 war Ralf Weikert Chefdirigent und musikalischer Oberleiter am Theater der Stadt Bonn. Als stellvertretender Generalmusikdirektor wirkte er anschließend an der Frankfurter Oper und kam 1981 als Chefdirigent des Mozarteum-Orchesters und Generalmusikdirektor des Landestheaters nach Salzburg. 1974 debütierte Ralf Weikert an der Wiener und 1975 an der Hamburgischen Staatsoper, 1979 an der Deutschen Oper Berlin, 1981 an der Bayerischen Staatsoper München und 1987 an der Metropolitan Opera New York und 1997 an der San Francisco Opera. Seit 1971 war Ralf Weikert ständiger Dirigent der Salzburger Festspiele, der Festspiele in Aix-en-Provence, der Bregenzer Festspiele sowie 1987 auch der Arena von Verona. Zahlreiche Schallplattenaufnahmen des Opern- und Konzertrepertoires sowie Radio- und Fernsehproduktionen in Europa und Amerika standen unter seiner Leitung. Einige seiner CD-Einspielungen wurden mit Schallplattenpreisen ausgezeichnet  (u.a. Echo Classic 2005)

1983-92 war Ralf Weikert Chefdirigent und Musikalischer Oberleiter des Opernhauses Zürich. Seither arbeitet Ralf Weikert als freier Dirigent und war häufiger Gast an der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper München, dem Opernhaus Zürich, der Hamburgischen Staatsoper, der Sächsischen Staatsoper Dresden, der Kgl. Oper Stockholm, der Oper Amsterdam, der Nationaloper Helsinki der New National Opera Tokyo und der Budapester Staatsoper. Außerdem war Ralf Weikert als Dirigent bei zahlreichen Spitzenorchestern in aller Welt zu Gast (u.a. Berliner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, RSO Wien, Nouvel Orchestre Philharmonique Paris, Orchestra Giuseppe Verdi Milano, Orchestra Nazionale della RAI Torino, Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, Orchestre du Capitol de Toulouse, Danmarks Radio-Philharmonie, Tschechische Philharmonie Prag, Zagreber Philharmonie, Slowakische Philharmonie Bratislava, Tokyo Philharmonic,  Oslo Philharmonic Orchestra, NHK-Symphony-Orchestra Tokyo, English Chamber-Orchestra, Scottish Chamber-Orchestra, Academy of St. Martin’s in the Fields, NDR-Rundfunksymphonie-Orchester Hamburg, Dresdner Philharmonie, Tonhalle-Orchester Zürich, Welsh National BBC Orchestra etc.) Die Saison 2014/15 brachte Weikert mit Don Giovanni an die New National Opera Tokyo, an das Wagner-Festival Wels mit Tannhäuser und Tristan und Isolde und an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit Arabella, gefolgt von Konzerten im Teatro di San Carlo Napoli, später im Jahr dirigiert Weikert eine Produktion von Mozarts Le Nozze di Figaro im Teatro San Carlo und Lohengrin am Royal Opera-House Oman, sowie Konzerte in Ljubljana, Bratislava, Tokyo (Der Rosenkavalier) und 2018 ian der Seoul Nationaloper Richard Wagners Ring des Nibelungen. 2017 erschien sein erfolgreiches Buch: BERUF DIRIGENT beim Verlag Boehlau Wien.        

 

14.11. Piet SWERTS wird 60

 Er studierte Klavier, Komposition und Orchesterdirektion am Lemmens Institut in Leuven, Belgien. Dort erhielt er mehrere Auszeichnungen, u.a. den „Lemmens Tinel“ – einen Preis für Klavier und Komposition. Seit 1982 lehrt er am Lemmens Institut Komposition, Analyse und Klavier. Daneben dirigiert er das Ensemble für Neue Musik. Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise, darunter den „Sabam“-Preis für sein Werk „Rotations for Piano and Orchester“, das er für das Finale der „Koningin Elizabeth Concours“ (Wettbewerb Königin Elisabeth) schrieb. Swerts Oeuvre umfasst alle Arten der Musik von Kammermusik bis zu sinfonischen Werken.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.pietswerts.be/

 

14.11. Hans-Jörg WEINSCHENK wird 65

Er arbeitete zunächst als Vermessungstechniker. Seine Stimme erregte in einem Chor Aufsehen. Darauf Gesangstudium bei dem bekannten Tenor Josef Traxel. Er begann seine Karriere mit einem Engagement am Stadttheater von Heidelberg 1974-76. 1976-80 war er am Opernhaus von Wuppertal engagiert, seitdem Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe. Hier sang er u.a. 1993-94 den Loge im »Rheingold« wie den Mime im Ring-Zyklus, 1996 den Schulmeister in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1997 den Hoteldirektor in »Jonny spielt auf« von E. Krenek, 1999 den Hadji in »Lakmé« von Delibes, 1999 den Narren in »Der Schatzgräber« von Fr. Schreker, den Uldino in Verdis »Attila«, 2000 den Victorin in »Die tote Stadt« von Korngold, 2001 den Basilio in »Le nozze di Figaro« und den Finn in »Ruslan und Lumilla« von M. Glinka. Hier wirkte er auch am 9.3.1986 in der Uraufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von R. Kunad und am 27.2.1998 in der Uraufführung der Oper »Farinelli« von Siegfried Matthus mit. 1999-2000 sang er bei den Händel-Festspielen von Karlsruhe den Flaminio in »Der Triumph der Ehre« (»Il trionfo dell’onore «) von A. Scarlatti. Gleichzeitig war er in den Jahren 1981-85 Mitglied des Opernhauses von Zürich. 2007-10 bestand auch ein Engagement am Theater am Gärtnerplatz München. Er gastierte an mehreren großen deutschen Bühnen, u.a. an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Staatsoper Stuttgart, auch 1985 in Lausanne sowie 1986 an der Opéra-Comique Paris (als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss). 1995 hörte man ihn in Straßburg als Monostatos in der »Zauberflöte«. Sein Repertoire für die Bühne enthielt an erster Stelle Partien aus dem Buffo- wie dem Charakterfach, darunter den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, die Hexe in »Hänsel und Gretel«, den Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Podestà in »La finta giardiniera« von Mozart, den Steuermann in »Der fliegende Holländer« und den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, dazu viele Operettenrollen. Neben seinem Wirken auf der Bühne hatte er auch als Konzertsänger eine erfolgreiche Karriere.

Schallplatten: Bella Musica (Loge und Mime im Nibelungenring).

 

14.11. Julien ROBBINS wird 70

 Er besuchte die Academy of Vocal Arts in Philadelphia, wo er Schüler des bekannten Bassisten Nicola Moscona war. 1976-77 trat er in der Opera School der Oper von Chicago bereits in kleinen Partien auf. 1976 debütierte er an der Oper von Philadelphia als Sam in Verdis »Un ballo in maschera«. Drei Jahre später, im Oktober 1979, begann er seine Tätigkeit an der Metropolitan Oper New York in der Partie des Königs in »Aida«. Er sang an der Metropolitan Oper bis 2013 in insgesamt 660 Vorstellungen Partien wie den Ramfis in »Aida«, den Gremin im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Monterone im »Rigoletto«, den Minister in Beethovens »Fidelio«, den Tom in Verdis »Un ballo in maschera«, den Mönch in Verdis »Don Carlos«, den Mr. Ratcliffe in B. Brittens »Billy Budd«, den Zuniga in »Carmen«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Colline in »La Bohème« von Puccini, den Marchese di Calatrava in »La forza del destino«, den Masetto im »Don Giovanni«, den Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Titurel im »Parsifal«, den Comte Des Grieux in »Manon« von Massenet, den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Alidoro in »La Cenerentola«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Goffredo in »Il Pirata« von Bellini und den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. 1988 sang er hier in der MET-Premiere von Händels »Giulio Cesare« die Partie des Achilla. Am 12.10.1992 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »The Voyage« von Philip Glass mit. Gastspiele an den führenden nordamerikanischen Operntheatern, u.a. in Chicago, Miami, Santa Fé und Washington (seit 1979) und Konzertauftritte führten zu weiteren Erfolgen. Seit Mitte der achtziger Jahre gastierte er in Europa (u.a. 1987 an der Oper von Nizza) und war seit 1987 durch einen Gastvertrag der Deutschen Oper Berlin verbunden. Hier hörte man ihn 1990 als Basilio im »Barbier von Sevilla« und als Colline, 1991 als Ramfis, 1993 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Don Giovanni, als Raimondo und als Escamillo in »Carmen«. 1994 Gastspiel in San Diego als Conte Rodolfo in »La Sonnambula«. 1997-98 trat er beim Glyndebourne Festival als Gouverneur in »Le Comte Ory« von Rossini auf.

Schallplatten: DGG (Gralsritter im »Parsifal«).

 

14.11. Lucrèce MISTRAL wird 100

 Sie erhielt ihre Ausbildung in Nizza und in Paris. Die Sängerin, deren eigentlicher Name Lucrèce Dejean war, debütierte 1941 an der Opéra-Comique Paris als Carmen. 1942 sang sie als Antrittsrolle an der Pariser Grand Opéra die Amneris in »Aida«. Sie wirkte bis 1947 an den beiden großen Opernhäusern der französischen Metropole und trat dann vor allem gastierend an den führenden Opernhäusern in der französischen Provinz auf. Auch im Ausland kam es zu Gastauftritten der Sängerin, so 1948 und 1949 am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Aus ihrem Repertoire sind hervorzuheben: die Margared in »Le Roi d’Ys« von Lalo, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Mutter in »Louise« von Charpentier, die Titelpartie in Massenets »Hérodiade«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Marthe im »Faust« von Gounod und die Amme im »Boris Godunow«.

 

15.11. Clive BAYLEY wird 60

 Er absolvierte seine Ausbildung zum Sänger am Royal Northern College of Music in Manchester und im National Opera Studio London. Er wirkte bereits während seines Studiums in Studentenaufführungen mit. Sein offizielles Debüt fand an der Opera North Leeds als Hans Schwarz in »Die Meistersinger von Nürnberg« statt; es schlossen sich dort Auftritte als Colline in »La Bohème«, als König in »Aida«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, in der englischen Premiere von Verdis »Jerusalem« (1990), als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Biterolf im »Tannhäuser«, als Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, als Ibn-Hakia in »Jolanthe« von Tschaikowsky, als Siroco in »L‘Étoile« von Chabrier und als Drago in »Genoveva« von R. Schumann an. In der Spielzeit 1986/87 debütierte er als 2. Gefangener im »Fidelio« an der Covent Garden Oper London, an der er seither auch in Prokofjews »Der feurige Engel«, als Colline, als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als José Castro in »La fanciulla del West«, als Carbon in »Cyrano de Bergerac« von F. Alfano, als Thoas in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, als Hunding in der »Walküre«, als Silvano in Cavallis »La Calisto«, als Biterolf, als Sir Walter Raleigh in »Gloriana« von B. Britten, als Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek und als Dansker in »Billy Budd« von Britten auftrat. 1991 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Gawain« von H. Birtwistle als Agravain mit. 1987 debütierte er an der English National Opera London als Pietro in »Simon Boccanegra« von Verdi und sang in den folgenden Jahren bei dieser Gesellschaft u.a. in »Billy Budd« von B. Britten, »Un Ballo in maschera« von Verdi, »Doktor Faust« von Busoni und »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi. Weiters trat er hier u.a. als Aye in »Akhnaten« von P. Glass, als Leporello im »Don Giovanni«, als Parsi Rustomji in »Satyagraha« von Glass, als Astradamors in »Le Grand Macabre« von G. Ligeti, als Daland in »Der fliegende Holländer«, in den vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, als Dikoj, als Cadmus in »Semele« von Händel und als Arkel auf. 1989 gastierte er in Amsterdam als Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und sang in einer konzertanten Aufführung von Leonard Bernsteins »Candide« unter der Leitung des Komponisten. 2000 sang er am Opernhaus von Lausanne den Collatinus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 2001 als Rocco im »Fidelio« und 2015 als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« auf, beim Glyndebourne Festival 2002 als Calchas in »Iphigénie en Aulide« von Gluck und als König Ludwig in »Euryanthe« von C.M. von Weber, 2010 als Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und 2017 als Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 2002-20 als Tempo und als Antinoo in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, als Achilla in Händels »Giulio Cesare«, als Arkel, als Titurel im »Parsifal«, als Silvano in »La Calisto«, als Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini und als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg. 2004 gastierte er als Astradamors in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Le Grand Macabre« von G. Ligeti am Opernhaus von San Francisco. 2005-06 gastierte er als Ferrando im »Troubadour« bei den Bregenzer Festspielen. Bei der Grange Park Opera gastierte er seit 2008 als Wassermann in »Rusalka« von Dvorák, als König Marke in »Tristan und Isolde«, als König in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«, als König Philipp in Verdis »Don Carlos«, als Gremin in »Eugen Onegin«, als Titelheld in Massenets »Don Quichotte« und als Swallow in »Peter Grimes« von B. Britten. An der Oper von Göteborg gastierte er als Claggart in »Billy Budd« von B. Britten und als Titelheld in »Boris Godunow«. 2014 debütierte er als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg an der Metropolitan Oper New York. 2018 sang er beim Edinburgh Festival den Fafner im »Siegfried«. Auch als Konzert- und Oratoriensolist bekannt geworden; er sang Soli in der Matthäuspassion von J.S. Bach, im »Messias« und in »Israel in Egypt« von Händel, in »The Dream of Gerontius« und »The Apostles« von E. Elgar, im Deutschen Requiem von J. Brahms und in der Petite Messe solennelle von Rossini.

Schallplatten: Collins (»Baa-Baa Black Sheep« von Michael Berkeley), Chandos (Warlaam im »Boris Godunow«; Ferrando im »Troubadour« in englischer Sprache), Opera Rara (Giappone in »La romanzesca e l’uomo nero« von Donizetti).

 

15.11. Luca LOMBARDO wird 60

Er studierte zuerst Rechtswissenschaften und schloss diese Ausbildung 1983 in Aix-en-Provence mit dem Diplôme de Droit ab. Er begann jedoch sein Gesangstudium, zuerst in seiner Heimatstadt Marseille, dann bei Claudio Thiolas in Treviso. Er gewann mehrere internationale Gesangwettbewerbe, darunter den Concours Francisco Viñas in Barcelona. Nach Auftritten an französischen Opernhäusern (Avignon, Rennes, Dijon, Toulouse, Arena von Nìmes) sang er 1987 an der Opéra-Comique Paris den Bruno in »I Puritani« von Bellini und unternahm 1988-89 eine Australien-Tournee, bei der er in Melbourne und Sydney als Turiddu in »Cavalleria rusticana« auftrat. 1988 gastierte er am Theater von St. Gallen als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« (später auch als Jacopo in Verdis »I due Foscari«) und übernahm diese Partie in den folgenden Jahren auch am Opernhaus von Zürich. Dort war er in der Saison 1990-91 auch als Tybalt in »Roméo et Juliette« von Gounod zu hören. 1990 war er am Opernhaus von Rouen, 1991 in Lüttich als Ismaele in Verdis »Nabucco« zu Gast, 1990 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und 1991 am Grand Théâtre Genf als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«. 1990 gab er einen Liederabend in Brüssel und sang in Montpellier in einer konzertanten Aufführung der Oper »Bérénice« von A. Magnard. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1990 als Gabriele Adorno und 1992 als Francesco in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz. 1990 debütierte er an der Opéra Bastille Paris als Cassio in Verdis »Otello«, während Placido Domingo die Titelpartie sang. Hier sang er dann 1992 nochmals den Cassio, 1993 den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1998 und 2002 den Don José in »Carmen«, 1998 den Des Grieux in »Manon« von Massenet, 2002 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, 2003 den Danieli wie den Henri in »Les Vêpres siciliennes« von Verdi, 2007-08 mehrere kleine Partien (und einmal den Julien) in »Louise« von Charpentier, 2010 den Lehrer in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 2012 den Guillot de Morfontaine in »Manon« von Massenet, 2013 den Bruno in »I Puritani« von Bellini, 2014 den Schmidt (und einmal den Titelhelden) in »Werther« von Massenet und 2015 den Don Arias in »Le Cid« von Massenet. 1991 debütierte er als Cassio an der Wiener Staatsoper und als Floreski in Cherubinis »Lodoïska« an der Mailänder Scala. 1992 gastierte er am Pfalztheater Kaiserslautern als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, in St. Étienne als Chevalier Roland in »Esclarmonde« von Massenet. 1993 sang er beim Festival von Orange den Cassio, 1994 in Marseille den Mylio in »Le Roi d’Ys« von Lalo, in Montpellier den Titelhelden in »Sigurd« von Reyer, in Nantes den Faust von Gounod, am Teatro San Carlo Neapel den Ceccho in »Il mondo della luna« von J. Haydn, 1995 in Nancy und in Metz den Roméo in »Roméo et Juliette«, bei den Festspielen von Martina Franca den Jason in Cherubinis »Medea«, 1996 am Opernhaus von Frankfurt a.M. den Rodolfo in »Luisa Miller« von Verdi, in St. Étienne den Nicias in »Thaïs« von Massenet. 1999 gastierte er am Opernhaus von Dortmund als Don José, am Theater von St. Étienne als Alim in »Le Roi de Lahore« von Massenet. Am letztgenannten Haus trat er 2001 als Jean in »Hérodiade« von Massenet auf. An der Oper von Tel Aviv gastierte er 2001 als Alfredo in »La Traviata«, 2014 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« und 2015 als Prunier in »La Rondine« von Puccini. Er trat bis 1993 unter dem Namen Bernard Lombardo auf.

Schallplatten: Sony (»Lodöiska« von Cherubini in der Rolle des Floreski), Teldec (Arturo in »Lucia di Lammermoor«), Nuova Era (Jason in »Médée« von Cherubini).

 

15.11. Klara KADINSKAYA wird 90

Ihre Familie war musikliebend. Sie begann zunächst eine Ausbildung in der Schule der russischen Luftfahrtgesellschaft Aeroflot in Moskau, trat aber 1951 in die Musikschule des Konservatoriums von Moskau ein und schloss an diesem Konservatorium als Schülerin von Frau Maria Moïsejewna Mirzojewa 1961 ihre Ausbildung zur Sängerin ab. 1960-61 sang sie in Schüleraufführungen des Moskauer Konservatoriums die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Mimi in »La Bohème«, die Titelrolle in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow und die Clara in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew. 1962-64 gehörte sie dem Vokal-Ensemble des Rundfunks und des Fernsehens der UdSSR an, wo sie in Sendungen der Opern »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow (als Königin von Schemacha), »Die Kluge« von Carl Orff (Titelrolle) und »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel (als Kind) mitwirkte. 1964 folgte sie einem Ruf an das Bolschoi Theater Moskau und debütierte dort als Marfa in Rimsky-Korssakows »Die Zarenbraut«. Bis zur Aufgabe ihrer Karriere 1986 sang sie am Bolschoi Theater zunächst kleine Rollen wie die Barbarina in »Le nozze di Figaro«, die Gräfin Ceprano im »Rigoletto«, die Annina in »La Traviata« und die Olga in »Rusalka« von Dargomyschsky, bald aber große Partien wie die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata, den Pagen Oscar im »Maskenball« von Verdi, die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, die Antonida in »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«) und die Ludmilla in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, den Sirin in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow, die Sonja Gawitsch in der Oper »Im Morgengrauen ist noch alles still« von Moltschanow, die Gerda in »Die Schneekönigin« von Rauchverger, den Tebaldo in Verdis »Don Carlos«, die Woglinde im »Rheingold«, die Primadonna in »Semjon Kotko« von Prokofjew, die Lizanka Manilowa und die Anna Grigorjewna in »Tote Seelen« von Schtschedrin. 1974 wurde ihr der Titel »Verdiente Künstlerin der UdSSR« verliehen.

Schallplatten: Melodiya.

 

16.11. David WILSON-JOHNSON wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung am St. Catharine’s College in Cambridge und an der Royal Academy of Music London. Seit 1976 kam er an der Londoner Covent Garden Oper zu einer erfolgreichen Bühnenkarriere. Er sang dort in »Le Rossignol« von Strawinsky, in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«, im »Boris Godunow«, in der »Zauberflöte« und 1995 in der Oper »Arianna« von Monteverdi/Goehr. An der Welsh Opera Cardiff wie an der Opera North Leeds trat er in Opern von Mozart, Rossini und F. Delius (»A Village Romeo and Juliet«) auf. 1980 sang er beim Glyndebourne Festival den Polizeikommissär im »Rosenkavalier«. Am 2.9.1980 wirkte er beim Edinburgh Festival in der Uraufführung der Oper »The Lighthouse« von P.M. Davies in mehreren Partien mit. Beim Edinburgh Festival wirkte er auch 1982 in Mussorgskys Oper »Die Heirat« sowie in mehreren konzertanten Aufführungen mit: 1987 als Méphistophèles in »La damnation de Faust« von H. Berlioz, 1996 als Minister im »Fidelio« und 2001 in der Titelrolle in  »Saint François d’Assise« von O. Messiaen. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1981 als Mr. Gedge in »Albert Herring«, 1991 als Swallow in »Peter Grimes«, 1994 als Mr. Redburn in »Billy Budd« von B. Britten und 2007 als Isacio in einer konzertanten Aufführung der Oper »Riccardo Primo, Re d‘Inghilterra« von G.F. Haendel. 1988 sang er in der Royal Festival Hall London die Titelpartie in der englischen (konzertanten) Erstaufführung der Oper »Saint François d’Assise« von O. Messiaen. 1989 wirkte er in einer Aufführung von M. Tippetts »The Midsummer Marriage« im englischen Fernsehen BBC mit. An der Grand Opéra Paris gastierte er als Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 2003 als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1992 gastierte er am Teatro Regio Turin als Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz, in Den Haag in »Punch and Judy« von H. Birtwistle. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1995 und 2002 als Sprecher in der »Zauberflöte«, 1996 und 2001 als Mr. Redburn. 1996 gastierte er in Amsterdam als Kowaljow in »Die Nase« von Schostakowitsch, 1997 in der Londoner Albert Hall in einer konzertanten Aufführung von Schuberts »Die Verschworenen«, 1998 an der Oper von Monte Carlo als Kurwenal in »Tristan und Isolde«, 1999 sowohl bei den Salzburger Pfingstfestspielen als auch bei den Sommerfestspielen als Borilée in »Les Boréades« von Rameau. 2000 sang er (konzertant) in London den Brander in »La damnation de Faust« von H. Berlioz, am Muziektheater Amsterdam den Swallow in Benjamin Brittens »Peter Grimes«.  Im Konzertsaal sang er zusammen mit dem Ensemble Intercontemporain unter Pierre Boulez; er gastierte als Konzertsänger in Wien unter Nikolaus Harnoncourt. 1988 hörte man ihn bei den Londoner Promenade Concerts als Solisten in der Lyrischen Sinfonie von A. Zemlinsky. 1989 sang er bei den Salzburger Festspielen den Jesus in der Johannes-Passion von J.S. Bach. Bekannt wurde er auch durch seine Liederabende; so unternahm er eine Tournee durch die englischen Großstädte, bei der er Schuberts »Winterreise« zum Vortrag brachte.

Schallplatten: Decca (»La Traviata«, Mozart-Messen), Chandos (»The Kingdom« von E. Elgar, Ein deutsches Requiem von Brahms, »Cataractus« von E. Elgar), EMI (»The Fairy Queen« von H. Purcell, »The Boar’s Head« von Holst), RCA (Krönungsmesse von Mozart), DGG (Geistliche Musik von J. Haydn, »L’Enfant et les sortilèges« und »L’Heure espagnole« von M. Ravel, »Where the Wild Things are« und »Higglety, pigglety pop« von O. Knussen), Philips (Osteroratorium und Kantaten von J.S. Bach), Conifer (»The Wreckers« von Ethel Smyth), Virgin (»The Ice Break« von M. Tippett), RCA-Ariola (8. Sinfonie von G. Mahler), Telarc (Minister im »Fidelio«), Black Box/Note 1 (»Requiem nach J.S. Bach« von Joseph James), LSO (Somarone in »Béatrice et Bénédict« von H. Berlioz); weitere Aufnahmen auf Erato, Hyperion und CBS, darunter Schuberts »Winterreise«, »King Priam« von M. Tippett, »Punch and Judy« von Birtwistle, »Dewi Sant« von A. Hughes und »Belshazzar’s Feast« von W. Walton.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.davidwilsonjohnson.com/

 

16.11. Wolfgang PROBST wird 75

 Er wurde als jüngstes von sieben Kindern einer alteingesessenen bayerischen Bauernfamilie geboren und arbeitete neben seinem Studium bis zu seinem ersten Engagement an der Stuttgarter Staatsoper 1971 auf dem elterlichen Hof zusammen mit seinen Geschwistern, nachdem er schon im Alter von einem halben Jahr seine Mutter verloren hatte. Seine Stimme wurde an der Musikhochschule München durch die bekannte Sopranistin Marianne Schech ausgebildet. 1970 gewann er bei einem Gesangwettbewerb in Berlin Preise für das Konzert- wie das Opernfach und erregte die Aufmerksamkeit des damaligen Stuttgarter Operndirektors Wolfgang Windgassen. Dieser vermittelte ihm 1971 sein erstes Bühnenengagement an der Staatsoper Stuttgart, deren Mitglied er seitdem geblieben ist. Hier sang er in den ersten Jahren seines Wirkens Partien für Bass wie den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, wechselte aber seit 1977 allmählich ins Heldenbariton-Fach. 1978-79 sang er den Wotan in den Opern des Ring-Zyklus in Stuttgart, wobei er großes Aufsehen erregte. Gastspiele auf internationalem Niveau ließen seinen Namen in aller Welt bekannt werden. An der Staatsoper München gastierte er als Wotan im »Rheingold«, als Colline in »La Bohème« und als Jochanaan in »Salome«, an der Opéra du Rhin Straßburg als Wanderer im »Siegfried« wie als Titelheld in »Der fliegende Holländer«. An der Königlichen Oper Stockholm hörte man ihn als Raimondo in »Lucia di Lammermoor« mit der großen Primadonna Joan Sutherland in der Titelpartie, bei den Festspielen von Orange 1979 als Klingsor in »Parsifal« zusammen mit Leonie Rysanek, René Kollo und Martti Talvela. 1980 kam es zu seinem USA-Debüt an der Oper von Dallas als Wotan in der »Walküre«, ein Jahr später sang er dort den Wotan im »Rheingold«. 1983 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Wanderer und als Jochanaan, 1987 als Orest in der Richard Strauss-Oper »Elektra«. 1986-87 stand er im Mittelpunkt von Aufführungen des Nibelungenrings am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1988 sang er am Teatro San Carlo Neapel den Klingsor. In Stuttgart wirkte er in der Uraufführung der Oper »Echnathon« von Philip Glass mit (24.3.1984). 1990 gastierte er am Teatro Fenice Venedig als König Heinrich im »Lohengrin«, am Stadttheater von Basel als Boris Godunow, 1992 am Teatro Verdi Triest als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1994 am gleichen Haus als Kaspar im »Freischütz«, 1993 am Teatro San Carlos Lissabon als Biterolf im »Tannhäuser«. In Stuttgart hörte man ihn 1995 in der Partie des Leander in Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen«, 1996 in der Titelrolle der Oper »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. 1998 sang er an der Staatsoper Stuttgart den Don Pizarro im »Fidelio«, 1999 den Wotan im »Rheingold«. Am 17.11.2000 wirkte er an der Staatsoper Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Giuseppe e Sylvia« von Adriana Hölszky als Filmregisseur mit. 2001 sang er dort den Bühnendirektor in »Le convenienze ed inconvenienze teatrali« und den Frank in »I Pazzi per progetto« in diesen beiden Opern von Donizetti. 2010 verabschiedete sich der zum Kammersänger ernannte Künstler an der Staatsoper Stuttgart als Wurm in Verdis »Luisa Miller« von seinem Publikum. Auch als Konzert- und Oratoriensolist entwickelte er eine erfolgreiche Karriere.

Schallplatten: Orfeo (»Kleider machen Leute« von J. Suder), Teldec (»Intolleranza 1960« von Luigi Nono), SWF (Petite Messe solennelle von Rossini, Aufnahme aus Urach von 1977); Thom-Video (»Der Freischütz«), Arthaus-Video (»Satyagraha« von Philip Glass, Stuttgart 1981).

 

16.11. Anastasia DIMITROWA wird 80

 Sie war am Staatskonservatorium Sofia zunächst Schülerin von Frau Swetana Diakowitsch, dann in Zagreb von Miroslav Fritz Lunzer. 1965 debütierte sie am Opernhaus von Skopje in Verdis »Nabucco«. 1969 war sie Preisträgerin beim Gesangwettbewerb Francisco Viñas in Barcelona, auch beim Verdi-Concours in Busseto war sie erfolgreich. Sie hatte während ihrer Karriere ihre größten Erfolge an der Nationaloper von Sofia, vor allem aber an den Opern von Belgrad und Zagreb. Sie war reguläres Mitglied der Opernhäuser von Zagreb und Skopje, wo die Künstlerin ihren Wohnsitz nahm und sich pädagogisch betätigte. Sie sang auf der Bühne mit Vorliebe Partien aus dem italienischen wie dem slawischen Lirico spinto-Fach: die Aida, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Leonore im »Troubadour«, die Mimi in Puccinis »La Bohème«, die Butterfly, die Euridice in Glucks »Orfeo ed Euridice«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Jaroslawna im »Fürst Igor« von Borodin, die Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák und die Micaela in »Carmen«. Die Sängerin, die mit dem Musikologen Branislaw Pop-Gligorow verheiratet war, ist auch als Konzertsopranistin aufgetreten. Sie darf keinesfalls mit der bulgarischen Sopranistin Ghena Dimitrowa verwechselt werden, die der gleichen Sängergeneration angehörte.

Schallplatten: Balkanton, Jugoton.

 

17.11. John DOBSON wird 90

 Sein Gesangstudium fand an der Guildhall School of Music London bei Norman Walker, dann in Italien bei Giovanni Inghilleri statt. Er debütierte als Bariton, wurde dann aber Tenor, wobei er sich zuerst im lyrischen, später mehr im Charakter- und Buffo-Fach betätigte. Als Tenor debütierte er 1957 in Italien, und zwar in Bergamo als Pinkerton in »Madame Butterfly« von Puccini (unter dem Namen Giovanni Dobson). Er wirkte dann seit 1958 im Ensemble der New Opera Company London, gastierte bei den Festspielen von Glyndebourne (1959 als Haushofmeister bei Faninal im »Rosenkavalier«) und wurde 1959 an die Londoner Covent Garden Oper verpflichtet. Hier sang er 1961 unter Georg Solti den Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und unter Otto Klemperer den Jaquino in Beethovens »Fidelio«. Seine weiteren Partien waren der Andres im »Wozzeck« von Alban Berg, der Paris in »King Priam« von Michael Tippett (den er auch bei der Uraufführung der Oper am 29.5.1962 in Coventry kreierte), der Andrei Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, vor allem aber der Loge und der Mime im »Rheingold« von R. Wagner. Er sang an der Covent Garden Oper auch in der Uraufführung von M. Tippetts »The Ice Break« (7.7.1977). Er hatte eine sehr lange Bühnen- wie Konzertkarriere. An der Covent Garden Oper sang er 70 Partien in rund 2000 Vorstellungen, vor allem Buffo-Partien, später auch kleinere und mittlere Rollen, u.a. 1996 den Delil in Verdis »Giovanna d’Arco«. Er nahm mit deren Ensemble an einem Gastspiel an der Mailänder Scala (1976 als Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten und als Francesco in »Benvenuto Cellini« von Berlioz) und an einer Fernost-Tournee (1979) teil. Er gastierte an der Scottish Opera Glasgow (1971 als Mime im »Rheingold«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, bei den Festspielen von Orange und beim Maggio Musicale von Florenz. Er wirkte 1989 an der Covent Garden Oper London in der englischen Premiere der Oper »Un Re in ascolto« von L. Berio mit und sang an diesem Haus sehr erfolgreich 1991 den Mime im »Rheingold« wie den Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss. An der Covent Garden Oper, an der er auch als Gesanglehrer fungierte, sang er weiters den Wirt in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, den Borsa im »Rigoletto«, den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, den Spoletta in »Tosca«, den Altoum in »Turandot« von Puccini und 1992 den Jakob Glock in »The Fiery Angel« von Prokofjew. 1995 verabschiedete er sich an diesem Haus von seinem Publikum, das ihm sehr zugetan war.

Schallplatten: Decca (Rodrigo in Verdis »Otello«), Philips (Bob Boles in »Peter Grimes«, 1978), TER (»Amahl and the Night Visitors« von Menotti), DGG (»La Fanciulla del West« von Puccini), EMI (»Das schlaue Füchslein«); Castle-Video (»Andrea Chénier« von Giordano).

 

17.11. David AMRAM wird 90

Amram, der ein Cousin von Otto Klemperer ist, spielte zunächst Klavier und Trompete, wechselte aber bereits als Teenager, als die Familie nach Washington, D.C. übersiedelte, auf das Waldhorn. Bis 1948 besuchte er das Oberlin College Conservatory, um anschließend auf der George Washington University zu studieren. Während der Studienzeit spielte er als Hornist im National Symphony Orchestra. Ab 1953 war er mit der 7 US Army Symphony in Europa, wo er nach seinem Wehrdienst noch blieb, um in Frankfurt mit Attila Zoller, Jutta Hipp und Albert Mangelsdorff zu spielen und in Paris mit Bobby Jaspar, Henri Renaud und Lionel Hampton aufzunehmen. Zurück in den USA trat er mit Charles Mingus, Oscar Pettiford, Sonny Rollins und Theloinous Monk auf. 1956-60 leitete er eine eigene Jazz-Combo, die 1957 mit dem Beat-Poeten Jack Kerouac auftrat. 1977 gehörte er zu den Jazzmusikern, die wie Dizzy Gillespie, Earl Hines und Stan Getz trotz Intervention des US-Außenministeriums in Havanna auftraten. Alben wie Havanna / New York (1977) oder Latin Jazz Celebration (1983) zeigen sein Interesse an der Begegnung amerikanischer und kubanischer Musiker wie Paquito D‘Rivera. Seit 1960 konzentrierte er sich auf die Tätigkeit als Komponist. Für das Theater am Lincoln Center schrieb er Mitte der 1960er Jahre Bühnenmusiken; 1967 war er Assistent von Leonard Bernstein. In seinen Kompositionen verwendet er Jazzmaterial in symphonischen Werken, bereichert aber auch Jazzkompositionen um Elemente anderer Musikkulturen. Er schrieb Filmmusiken, aber auch ein Flötenkonzert für James Galway. Seine Oper The Final Ingredient wurde 1965 in einer Fernsehaufführung gesendet und 1996 auf CD veröffentlicht. Auf dem Parteitag der Demokraten 2008 fungierte er als Composer in Residence. Weiterhin spielt Amram mit seinem Jazzquartett, in dem auch sein Sohn Adam aktiv ist. 2017 legte er mit Eric Mingus das Album Langston Hughes: The Dream Keeper vor. 2017 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt.

 

18.11. André MONTAL wird 80

 Er absolvierte sehr gründliche Studien an der University of Rochester, an der Eastman School of Music in New York, an der Music Academy of the West in Santa Barbara (Kalifornien) und am Curtis Institute Philadelphia; zu seinen Lehrern gehörten u.a. Martial Singher, Herbert Graf, Luigi Ricci und Otto Guth. Nachdem er bei mehreren Gesangwettbewerben Erfolge erzielt hatte, debütierte er 1964 bei der American Opera Society New York als Tebaldo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini. 1964-65 sang er an der Oper von San Francisco u.a. den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Jüngling in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Cassio in Verdis »Otello«, den Beppe im »Bajazzo«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Pong in Puccinis »Turandot«, den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Lindoro in »L’Italiana in Algeri«, den Ferrando in »Così fan tutte« und den Gonzalve in »L’Heure Espagnole« von Ravel. Seine Karriere spielte sich an den führenden Opernhäusern in Nordamerika ab: er sang an den Opern von Boston, Chicago und Philadelphia, bei der Kentucky Opera und an der Oper von Vancouver und sang 1966 in einer Vorstellung der Metropolitan Oper New York im Levisohn Stadion Manhattan den Don Ottavio im »Don Giovanni«. Auch an der Australian Opera Sydney als Gast aufgetreten. Dazu Tätigkeit als Konzertsolist wie als Gesangpädagoge in Washington. Aus einem Bühnenrepertoire, das vor allem lyrische Partien enthielt, seien genannt: der Ernesto in Donizettis »Don Pasquale«, der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Oronte in »Alcina« von Händel, der Titelheld in Gounods »Roméo et Juliette«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Idreno in Rossinis »Semiramide«, der Mephistopheles in »L’Ange de Feu« von Prokofjew, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Herzog im »Rigoletto« und der Alfredo in »La Traviata« von Verdi.

 

18.11. Kazimierz KORD wird 90

 Er studierte zunächst am Leningrader Konservatorium, danach Dirigieren und Komposition an der Krakauer Musikakademie. 1960-62 dirigierte er an der Warschauer Oper und wurde 1962 zum Künstlerischen Direktor der Krakauer Oper berufen. 1968-73 war er als Chefdirigent und Künstlerischer Direktor beim Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks und Fernsehens in Kattowitz beschäftigt. An der Metropolitan Opera debütierte er 1972 mit Tschaikowskys »Pique Dame« und leitete hier bis 1988 insgesamt 64 Vorstellungen der Opern »Boris Godunow«, »Così fan tutte«, »Aida«  und »Macbeth«. An der Oper von San Francisco dirigierte er 1972-89 Aufführungen der Opern »Boris Godunow«, »Rigoletto«, »Macbeth«, »La Gioconda«, »Falstaff« und »Macbeth«. Er hatte zahlreiche Gastaufträge an den Opern in Kopenhagen, Amsterdam und London zu erfüllen, dirigierte auch Konzerte in Moskau, Leningrad, New York, Cleveland, Chicago und London. 1977 wurde er zum Chefdirigenten und Künstlerischen Direktor des Staatlichen Philharmonieorchesters in Warschau berufen. 1980 ernannte ihn das Symphonieorchester des Südwestfunks in Baden-Baden zum Chefdirigenten. Daneben wirkte er 1980-82 als 1. Gastdirigent des Cincinnati Symphony Orchestra.

 

19.11. Phillip PICKETT wird 70

Er ist musikalischer Leiter und Gründer des New London Consort und der Musicians of the Globe. Er gilt als einer der hervorragendsten Vertreter der Interpretation auf alten Instrumenten. Nach seinen Anfängen als Trompeter wurde er einer der wichtigsten Blockflötenspieler Großbritanniens und trat insbesondere als Solist mit der Academy of St Martin-in-the-Fields oder auch dem English Chamber Orchestra auf. Als erstrangiger Chef ist er regelmäßig zu Gast beim Orchestre National des Pays de la Loire und den Sinfonieorchestern von Aarhus und Aalborg. 1996-2003 war Philip Pickett künstlerischer Leiter des Festivals für Alte Musik im South Bank Centre und 1995 wurde er zum Dirigenten für Alte Musik des Shakespeare’s Globe Theatre von London ernannt. 2015 wurde er zu 11 Jahren Haft verurteilt wegen Vergewaltigung von zwei Schülerinnen an der Guildhall School of Music, an der er unterrichtet hatte.

 

19.11. Bożena BETLEY wird 80

 Sie studierte an der Warschauer Musikhochschule Flötenspiel und Gesang und war anfänglich als Flötistin in einem Operettenorchester in Warschau beschäftigt. Nach weiterer Ausbildung der Stimme durch Maria Boyar-Przemieniecka in Warschau kam es 1970 zu ihrem Debüt am Theater von Bydgoszcz (Bromberg) als Titelheldin in Verdis »Aida«, 1973 wurde sie an die Nationaloper in Warschau berufen, wo sie in Rollen wie der Nedda im »Bajazzo«, der Donna Anna im »Don Giovanni«, der Fiordiligi in »Così fan tutte«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, der Violetta in »La Traviata« und der Elisabeth im »Tannhäuser« ihre Erfolge hatte. Sie gastierte in Palermo und bei den Festspielen von Glyndebourne (Ilia in »Idomeneo« von Mozart 1974, eine Partie, die sie dann auch im englischen Fernsehen BBC gestaltete); 1975-79 sang sie in Glyndebourne die Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1976 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Erfolgreich auch als Konzertsopranistin. Sie ist auch unter dem Namen Bożena Betley-Sieradzka aufgetreten.

Schallplatten: Muza, Polskie Nagrania (»Das Gespensterschloss« von Moniuszko).

 

19.11. Simon MASTERSON-SMITH wird 75

Biographie des englischen Bass-Baritons auf Englisch: https://www.trinitylaban.ac.uk/study/teaching-staff/simon-masterton-smith/

 

21.11. Vinson COLE wird 70

 Der farbige Künstler erhielt seine Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia, wo er bereits 1975 in einer Schüleraufführung von Massenets »Werther« in der Titelpartie erstes Aufsehen erregte. 1975 gastierte er beim Santa Fé Opera Festival in einer kleinen Rolle in »La vida breve« von Manuel de Falla. Er wirkte 1976 an der All Black-Opera in Jackson (Mississippi) in der Uraufführung der Oper »Jubilee« von Ulysses Kay in der Rolle des Innis Brown mit. Seit 1976 war er häufig an der Oper von St. Louis zu hören. Er kam nach Europa und hatte dort 1976 einen ersten großen Erfolg beim Festival von Angers in »Acis and Galatea« von Händel; an der Welsh Opera Cadiff gastierte er als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. 1977 hörte man ihn in Vancouver, 1978 in Lyon, 1980 in Boston und 1981 in Santa Fé, 1984 an der Long Beach Opera als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Seit 1980 war er Mitglied der New York City Opera. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man ihn 1983-84 als italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, 1985 und 1987 als Eurimaco in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« sowie oft in Konzerten (1984 in Mozarts C-Moll-Messe und in Haydns Paukenmesse, 1984,1987 und 1990 in Mozart-Konzerten, 1986 in Beethovens Missa solemnis, 1989 im Verdi-Requiem, 1990 in Beethovens 9. Sinfonie und in B. Brittens Serenade für Tenor, Horn und Orchester, 1991 in einer Ballett-Version des Mozart-Requiems und mit einem Liederabend). Eine internationale Gastspieltätigkeit kennzeichnete die weitere Karriere des hoch begabten lyrischen Tenors; er sang in Detroit (1983) und Toronto (1983), in Paris an der Opéra-Comique (1984 den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und den Des Grieux in Massenets »Manon«, 1986 den Tamino in der »Zauberflöte«,) wie an der Grand Opéra (1984 den Belmonte) und an der Opéra Bastille (1993 den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« und 1994 den Don José in »Carmen«), an den Opernhäusern von Nancy (1984) und Nizza (1985) sowie 1986 an der Staatsoper von Wien (Alfredo in »La Traviata«). In der Saison 1987-88 begeisterte er das Publikum der Oper von Seattle als Orpheus in der Oper gleichen Namens von Gluck, 1988 gastierte er in Los Angeles als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod. An der New Yorker Metropolitan Oper debütierte er 1987 als Alfred in der »Fledermaus« und trat hier bis 2001 in insgesamt 47 Vorstellungen außerdem noch als Rodolfo in »La Bohème« von Puccini, als Des Grieux in Massenets »Manon«, als Nemorino in »L’Elisir d‘ amore«, als Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«, als Don José und als Alfredo auf. Bei einem Gastspiel der Metropolitan Oper in Tokio sang er 1997 die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung von »La damnation de Faust« von Berlioz. Er gastierte an der Oper vom Frankfurt a.M. 1990 als Macduff in Verdis »Macbeth«, in Toronto als Ruggiero in »La Rondine« von Puccini, in Philadelphia als Lurcanio in »Ariodante« von Händel. In Seattle gastierte er 1991 als Rodolfo in »La Bohème«, 1992 als Ferrando in »Così fan tutte«, 1994 als Nadir in »Les pêcheurs de perles«, bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien 1993 als Admète in »Alceste« von Gluck. An der Mailänder Scala debütierte er 1992 als Pylade in Glucks »Iphigénie en Tauride«; hier sang er dann auch 1993 den Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1995 den Faust in »La damnation de Faust«, 1995 den Hoffmann und 1996 Renaud in »Armide« von Gluck. Er sang in der Megaron Mousikis Halle Athen 1995 den Jason in »Medea« von Cherubini (als Partner von Grace Bumbry). 1995 hörte man ihn an der Australian Opera Sydney als Don José, an der Staatsoper von München als Faust in »La damnation de Faust«, 1996 an der Miami Opera als Riccardo in »Un ballo in maschera« von Verdi. 1993 sang er an der Oper von Philadelphia den Don José mit Denyce Graves als Carmen. 1997 gastierte er in Seattle und an der Australian Opera Sydney als Werther, 1998 in Seattle als Nemorino und als Faust von Gounod, an der Chicago Opera als Mozarts Idomeneo, an der Australian Opera als Faust, 1999 in Montreal als Don José. 1999 sang er in Amsterdam den Faust in »La damnation de Faust«, an der Australian Opera Sydney die Titelrolle in Verdis »Don Carlos«, 2000 an der Covent Garden Oper London den Titelhelden in Mozarts »La clemenza di Tito«. 2000 war er an der Oper von Seattle als Gérald in »Lakmé« von Delibes, an der Oper von Sydney als Cavaradossi in »Tosca« zu hören. Von seinen vielen Bühnenpartien seien noch genannt: der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Titelheld in »Le Comte Ory« von Rossini, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Lord Percy in »Anna Bolena« von Donizetti (Stuttgart 1987) und der Narraboth in »Salome« von R. Strauss. Dazu erwies er sich als hervorragender Konzert- und Oratoriensolist. So sang er bei den Salzburger Osterfestspielen 1989 im Verdi-Requiem und 1994 in Beethovens Missa solemnis. Am 5.12.1991 übernahm er das Tenorsolo im Mozart-Requiem bei einer Aufführung im Wiener Stephansdom anlässlich des 200. Todestages des großen Meisters.

Schallplatten: DGG (italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, Soli im Mozart- wie im Verdi-Requiem und in der Missa solemnis von Beethoven), Orfeo (»Die Schöpfung« von Haydn), Decca (Missa solemnis von Beethoven), Sony (»Bastien und Bastienne« von Mozart, »Oedipus Rex« von Strawinsky, Verdi-Requiem), RCA/BMG (Requiem von Berlioz), Denon (»Roméo et Juliette« von Berlioz), Philips (Te Deum von Bruckner), Obligat (Verdi-Requiem), RCA-Ariola (8. Sinfonie von G. Mahler), Delos (Sinfonie Nr. 2 »Lobgesang« von Mendelssohn), Teldec (Maler Lehsen in »Die Brautwahl« von F. Busoni), GIB-Classics (»La damnation de Faust« von Berlioz), Telarc (Pylade in »Iphigénie en Tauride« von Gluck); Sony-Video (9. Sinfonie von Beethoven, Berlin 1983).

 

22.11. Wolfgang GRATSCHMAIER wird 60

 Der gebürtige Steirer studierte Gesang an der Musikuniversität Wien bei Prof. Gerhard Kahry und im Rahmen der Sommerakademie der Salzburger Festspiele bei KS Elisabeth Schwarzkopf. Sein Weg führte den Tenor vom Stadttheater St. Pölten über das Grazer Opernhaus und die Prager Staatsoper 1994 ins Ensemble des Theaters St. Gallen. Im Jahr 2001 sprang Wolfgang Gratschmaier an der Volksoper Wien als Josef in Wiener Blut, ein Jahr später als Pedrillo in Die Entführung aus dem Serail ein und ist seit der Saison 2003/04 fixes Ensemblemitglied des Hauses. Gastspiele und Arbeiten in München, Berlin, Nürnberg, Tokyo und Gstaad, Film- und Plattenproduktionen sowie eine rege Konzerttätigkeit runden sein vielseitiges Schaffen ab. Seit einigen Jahren ist er auch sehr erfolgreich als Regisseur im Bereich Oper und Operette tätig. Das Volksopernpublikum kennt Wolfgang Gratschmaier u. a. als Pappacoda (Eine Nacht in Venedig), Bondy (Die Herzogin von Chicago), Monostatos (Die Zauberflöte), Boni, Leopold Maria und Feri Bacsi (Die Csárdásfürstin), Xaver Zitterbart (Der Evangelimann), Basilio (Die Hochzeit des Figaro), Flute (Ein Sommernachtstraum), Ximenez (Der Kuhhandel), Pietro (Boccaccio), Spalanzani / Nathanael (Hoffmanns Erzählungen), Basilio und Don Curzio (Die Hochzeit des Figaro), Altoum (Turandot), Remendado (Carmen), Merkur (Orpheus in der Unterwelt), Goro (Madama Butterfly), Konsul Basilowitsch (Der Graf von Luxemburg), John Buffy (Die Blume von Hawaii), Emmerich von Kereszthely (Kehraus um St. Stephan), Stress (Antonia und der Reißteufel), Poulard (Madame Pompadour), Büttel Bamford (Sweeney Todd), Max Dettweiler (The Sound of Music), als Cecil McScott (Axel an der Himmelstür), Lycus in (Die spinnen, die Römer!) sowie als Massaccio in Gasparone. In dieser Saison ist der Tenor als Harry Trevor / Baptista in der Wiederaufnahme von Kiss me, Kate zu erleben. In den Vorstellungen von Das Dschungelbuch, die im Rahmen der neugeschaffenen Reihe der Familienmatineen stattfinden, spielt er u. a. die Rolle des General Hahti. Darüber hinaus steht er wieder als Fürst Leopold Maria (Die Csárdásfürstin), als Vater/Ottoboni (Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit) und als Haushälterin auf der Bühne der Volksoper.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.gratschmaier.com/

 

23.11. Harolyn BLACKWELL wird 65

 Gesang- und Musikstudium an der Catholic University of America in Washington; ergänzende Ausbildung u.a. durch Carlo Bergonzi und durch Renata Tebaldi in Italien. 1983 erregte sie Aufsehen beim Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper. Sie kam in den folgenden Jahren schnell zu einer internationalen Karriere. An der Oper von Chicago sang die junge farbige Sängerin 1986 den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« zusammen mit Luciano Pavarotti als Riccardo. Man hörte sie an der Oper von Miami als Gilda im »Rigoletto«, in San Antonio als Jemmy in Rossinis »Wilhelm Tell«, in Cleveland als Papagena in der »Zauberflöte«. Beim Glyndebourne Festival sang sie 1986 die Clara in »Porgy and Bess« von Gershwin, 1987-88 die Prinzessin in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel und 1989 die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss. An der Oper von Philadelphia gastierte sie als Sophie in Massenets »Werther« (wieder mit Luciano Pavarotti zusammen), an der Oper von Toronto als Soeur Constance in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc und als Page Oscar (1989), an der Oper von Nizza als Nannetta in Verdis »Falstaff«, an der Oper von Frankfurt a.M. in der Uraufführung der Oper »Europera« von John Cage (1986). An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 1987 als Poussette in »Manon« von Massenet und sang dort bis 2006 in insgesamt 73 Vorstellungen auch die Xenia im »Boris Godunow«,  die Barbarina in »Le nozze di Figaro«, die Sophie im »Werther«, die Adele in der »Fledermaus«, den Pagen Oscar und die Marie in Donizettis »La fille du régiment«. In der letztgenannten Partie hörte man sie 1990 auch in Seattle, bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, 1991 in San Francisco als Zerline im »Don Giovanni«, in Toronto als Susanna in »Le nozze di Figaro«. 1996 gastierte sie in Amsterdam als Gilda. 2000 gastierte sie in an der Oper von Seattle als Lakmé in der gleichnamigen Oper von Délibes, dort hörte man sie auch als Lucia di Lammermoor. Als Konzertsängerin trat sie in den amerikanischen Musikzentren in Erscheinung; so sang sie in New York in Werken von J.S. Bach und Händel, in Miami und Charleston als Solistin in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler.

Schallplatten: HMV (Clara in »Porgy and Bess«), DGG (»Un Ballo in maschera«, auch als Video).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.harolynblackwell.com/

 

24.11. Mirjana ĐORĐEVIĆ wird 90

 Ausgebildet durch Anita Mezetova in Belgrad und durch Zlatko Sir in Zagreb. Erstes Auftreten auf der Bühne 1966 an der Nationaloper von Belgrad als Maddalena im »Rigoletto«. Langjähriges Mitglied der Kroatischen Nationaloper in Zagreb, durch oftmalige Gastspiele der Belgrader Oper verbunden. Weitere Gastspiele an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Stuttgart, an der Nationaloper von Warschau, am Grand Théâtre Genf (1974 als Clarissa in der »Liebe zu den drei Orangen« von Prokofjew), bei den Edinburgher Festspielen und am Opernhaus von Triest. Glanzrollen der Künstlerin waren die Carmen, die Ulrica in Verdis »Maskenball«, die Azucena im »Troubadour«, die Sekretärin in Menottis »Konsul« und die Dona in »Ero der Schelm« von Gotovac. Die auch als Konzertsängerin viel beschäftigte Mezzosopranistin wirkte später als Pädagogin am Konservatorium von Belgrad.

Aufnahmen bei Jugoton.

 

25.11. Yvonne KENNY wird 70

 Sie studierte zunächst Chemie an der Universität von Sydney und schloss dieses Studium mit einem akademischen Grad ab. Sie studierte dann Gesang am Sydney Conservatory of Music und setzte diese Ausbildung 1973-74 in der Opernschule der Mailänder Scala und seit 1974 in London fort. Sie debütierte 1975 in der Londoner Queen Elizabeth Hall in einer konzertanten Aufführung der Oper »Rosmonda d’Inghilterra« von Donizetti. Noch im gleichen Jahr wurde sie an die Covent Garden Oper London verpflichtet. Sie begann ihre Karriere an der Covent Garden Oper mit ihrem Auftritt in der Uraufführung von H.W. Henzes »We come to the River« (1976); sie sang dort Partien wie die Ilia in »Idomeneo« von Mozart, die Pamina in der »Zauberflöte«, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, das Ännchen im »Freischütz«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Titelrolle in »Semele« von Händel, die Micaela in »Carmen«, die Marzelline im »Fidelio« (1987), die Adina in »L’Elisir d’amore« und 1996 die Donna Anna im »Don Giovanni«. Seit 1977 trat sie auch an der English National Opera London, seit 1978 in Melbourne auf. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1980 die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1983 und 1985 als Ilia, 1988 und 1990 als Alice Ford in Verdis »Falstaff«, 1991 als Donna Anna. Sie sang 1984 bei den Festspielen von Salzburg ebenfalls die Ilia. An der Australian Opera Sydney war sie u.a. 1986 als Gilda im »Rigoletto«, 1990 als Fiordiligi zu Gast. Erfolgreiche Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg, an der Grand Opéra Paris (1981 als Page Oscar), an der Opéra-Comique Paris (1983 als Micaela), am Opernhaus von Zürich, an den Staatsopern von Wien (1982-2004 als Page Oscar, als Susanna, als Cinna in »Lucio Silla« von Mozart, als Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss und als Marschallin im »Rosenkavalier«) und München (1996 als Romilda in der Händel-Oper »Serse«), an der Opéra du Rhin Straßburg und bei den Festspielen von Schwetzingen, wo sie die Aspasia in »Mitridate« von Mozart sang. Diese Partie trug sie auch bei den Festspielen von Aix-en-Provence (wo sie bereits 1983 als Micaela aufgetreten war), in Zürich und Vicenza sowie 1991 am Teatro Fenice Venedig und an der Covent Garden Oper London vor. 1984 trat sie am Opernhaus von Lyon (und anschließend auch am Théâtre des Champs-Élysees Paris) in der Uraufführung der Oper »Medea« von Gavin Bryars in der Titelrolle auf. 1990 übernahm sie bei der Russland-Tournee der English National Opera die Romilda. An der Berliner Staatsoper war sie 1993 als Gräfin im »Capriccio« zu Gast. 1995 sang sie bei der ENO London die Titania in »The Fairy Queen« von Purcell. 1997 hörte man sie bei der English National Opera London als Marschallin, bei den Festspielen von Schwetzingen (und später in Berlin) in der Barock-Oper »Didone« von Cavalli, an der Australian Opera Sydney als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel. Dort sang sie 1998 die Fiordiligi, 1999 die Alice Ford, 1998 am Opernhaus von Nancy die Titelpartie in »Alcina« von Händel. 1999 trat sie bei der English National Opera London als Marschallin auf, 2000 an der Australian Opera Sydney als Gräfin im »Capriccio«, 2001 in der Titelrolle der Operette »Die Csárdásfürstin« von E. Kálmán. Während ihrer ganzen Karriere hatte sie große Erfolge auf dem Konzertpodium, u.a. 1979-80 in Aix-en-Provence, dann in Lausanne und Genf, in den englischen wie den deutschen Musikzentren und in Australien, auch bei Radio- und Fernsehauftritten.

Schallplatten: Decca (Barbarina in »Le nozze di Figaro«, Operette »Robinson Crusoe« von Offenbach, »Gloriana« von B. Britten), Opera Rara (»Emilia di Liverpool« und »Ugo Conte di Parigi« von Donizetti, »Medea in Corinto« von Simone Mayr, »Les Soirées Italiennes« von S. Mercadante, Arien aus italienischen Opern), Opera Rara/Note 1 (»Les Soirées Italiennes« von S. Mercadante), MRF (»Raimonda d’Inghilterra« und »Il Castello di Kennilworth« von Donizetti), Telefunken (Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, »Der zufriedengestellte Aeolus« von J.S. Bach), Philips (1. Dame in der »Zauberflöte«, »Elias« von Mendelssohn), Koch Records (»Dewi Sant« von Arwel Hughes), RCA (Krönungsmesse von Mozart), Telefunken (»Lucio Silla« von Mozart), Hyperion (»Deborah« und »Joseph an His Brethren« von Händel), Harmonia mundi (»La Didone« von Cavalli), Farao Classics (Romilda in »Serse« von Händel), Chandos (Marschallin in Querschnitt »Rosenkavalier« in englischer Sprache; Arien-Recital, ebenfalls in englischer Sprache).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.yvonnekenny.com/

 

25.11. Håkan HAGEGÅRD wird 75

 Die Ausbildung seiner Stimme erfolgte an der Königlichen Musikakademie Stockholm durch Helga Görlin. Ergänzende Studien bei dem berühmten Bariton Tito Gobbi in Rom, bei Erik Werba in Wien und bei Gerald Moore in London. Debüt 1968 an der Königlichen Oper Stockholm als Papageno in der »Zauberflöte«, eine seiner Glanzrollen. Seit 1970 war er Mitglied dieses Opernhauses; seit 1970 sang er fast alljährlich bei den Festspielen von Drottningholm, seit 1973 kam er auch zu großen Erfolgen beim Festival von Glyndebourne. Hier sang er 1973 und 1976 den Grafen im »Capriccio« von Richard Strauss, 1974 den Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1978 den Guglielmo in »Così fan tutte«, 2003 den Dr. Falke in der »Fledermaus«. Weithin bekannt wurde er, als er in der bekannten Verfilmung der »Zauberflöte« durch den schwedischen Regisseur Ingmar Bergman die Rolle des Papageno übernahm. Es kam zu erfolgreichen Gastspielen an den Opern von Kopenhagen, Warschau und Hamburg. 1975 und 1977 unternahm er Konzerttourneen durch die USA; in London sang er in einer konzertanten Aufführung der Oper »Dido and Aeneas« von Purcell als Partner von Janet Baker. Im Dezember 1978 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper als Malatesta in Donizettis »Don Pasquale« und sang in der Folgezeit dort bis 2005 in insgesamt 88 Vorstellungen außerdem noch den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Wolfram im »Tannhäuser«, den Eisenstein in der »Fledermaus«, den Guglielmo, den Papageno, den Don Giovanni, den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« und den Faninal im »Rosenkavalier«. Er wirkte hier am 19.12.1991 in der Uraufführung der Oper »The Ghosts of Versailles« von John Corigliano in der Partie des Beaumarchais sowie 1996 in der MET-Premiere von Janáceks »Die Sache Makropoulos« als Jaroslav Prus mit. An der San Francisco Opera gastierte er 1981 als Danilo, 1990 und 1993 als Graf im »Capriccio« und 1990 als Eisenstein. An der Mailänder Scala gastierte er 1985 als Papageno, 1986 in der gleichen Partie an der Opéra-Comique Paris. 1987 gastierte er an der Covent Garden Oper London als Wolfram, 1989 an der Oper von Chicago, 1991 an der Oper von San Diego als Guglielmo. 1991 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Guglielmo. Am 12.9.1992 wirkte er an der Stockholmer Oper in der Uraufführung von »Ett drömspel« von Ingvar Lidholm mit. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1993-94 als Graf in »Le nozze di Figaro« und 1998 als Danilo. 1995 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Faninal. 1997 gastierte er in Madrid als Don Giovanni; ebenfalls 1997 unternahm er eine viermonatige Welt-Tournee, die ihn durch 15 Länder führte, wobei er hauptsächlich als Liedersänger auftrat. 1998 gastierte er beim Santa Fé Festival als Offizier in »Ein Traumspiel« von Ingvar Lidholm. 1999 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Guglielmo, 2000 an der Australian Opera Sydney als Scarpia in »Tosca«. Für seinen schön gebildeten lyrischen Bariton lagen die Höhepunkte des Repertoires in Partien von Mozart, Donizetti, Rossini, Verdi und Debussy. Zu seinen Bühnenrollen zählten weiter der Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, der Massinissa in »Scipio Africanus« von Cavalli, der Pascuvio in »La pietra del Paragone« von Rossini, der Rigoletto, der Renato in Verdis »Maskenball« der Pelléas in »Pelléas et Mélisande« (Königliche Oper Stockholm 1971) und der Erik in »Värmlänningarna« von Andreas Randel. Auch als Konzertsänger mit anhaltendem Erfolg tätig, vornehmlich auf dem Gebiet des Liedgesangs. So trat er u.a. 1985 und 1987 an der Mailänder Scala als Liedersänger auf. Im Schwedischen Fernsehen trat er in einer eigenen Sendereihe auf. 1985 wurde er zum Schwedischen Hofsänger ernannt, 1989 zum Mitglied der Stockholmer Musikakademie. 1992 gründete er das Hagegården Music Center (West-Schweden) zur Weiterbildung junger Sänger. – Er war zeitweilig verheiratet mit der bekannten aus Kanada stammenden Sopranistin Barbara Bonney (* 1956). Sein Vetter Erland Hagegård (* 1944) wirkte als Bariton u.a. an der Hamburger Staatsoper.

Schallplatten: HMV (Papageno in der »Zauberflöte«), DC (Lieder-Platte), RCA (»Carmina Burana« von C. Orff, »Schwanengesang« von Schubert, Lieder von Schumann und Brahms), Decca (Graf in »Le nozze di Figaro« und im »Capriccio« von R. Strauss, »Die Zauberflöte«), Erato (Papageno in der »Zauberflöte«, »Das klagende Lied« von G. Mahler), Oiseau-Lyre (Titelheld im »Don Giovanni«), Telefunken (C-Moll-Messe von Mozart), Teldec (»Der Barbier von Sevilla«, Ein deutsches Requiem von J. Brahms), Philips (Schaunard in »La Bohème«, Figaro im »Barbier von Sevilla«); Arienplatte auf der schwedischen Marke Caprice, auf Sony Opernduette mit Gösta Winbergh; Virgin Video (Titelrolle im »Don Giovanni«); DGG-Video (»The Ghosts of Versailles«).

 

26.11. Marcos FINK wird 70

Er wurde in Buenos Aires als Sohn slowenischer Eltern geboren. Er erhielt seine Gesangsausbildung bei Ivan Ivanov und Victor Srugo und besuchte Meisterkurse bei Philippe Huttenlocker, Wolfgang Schöne, Erik Werba und Aldo Baldin. 1988 erhielt er ein Stipendium, um seine Ausbildung bei Heather Harper und Robert Sutherland in London fortzusetzen. Sein Operndebüt gab Marcos Fink 1990 im Großen Festspielhaus in Salzburg. Engagements führten ihn an renommierte Opern- und Konzerthäuser auf der ganzen Welt, u. a. nach Paris, Bordeaux, Basel, Berlin, Frankfurt, Wien, Madrid, Barcelona, Genf, Rom, Mailand, Lissabon, Ljubljana, Tokio, Osaka, Buenos Aires, Sao Paolo, Calgary und Houston. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Michel Corboz, Hans Graf, Leopold Hager, Alain Lombard, Semyon Bychkow, Uwe Mund, Milan Horvat, Pinchas Steinberg, Anton Nanut, Lior Shambadal und René Jacobs zusammen. In jüngerer Zeit stand Marcos Fink als Sarastro in der Zauberflöte in Aix-en-Provence, als Vizekönig in Offenbachs La Périchole in Bordeaux, als Sokrates in Telemanns Der geduldige Sokrates, als Claudio in Händels Agrippina, als Mondo in Cavalieris Rappresentazione d’anima e di corpo sowie als Polifemo in Aci, Galatea e Polifemo an der Berliner Staatsoper und als Sancio Pansa in Francesco Contis Don Chisciotte in Sierra Morena und als Jupiter in Rameaus Platée an der Nederlandse Opera in Amsterdam auf der Bühne. Neben geistlichen Werken von Bach, Händel, Mozart, Haydn, Rossini, Fauré und Puccini sowie Kaiser Leopold I. beinhaltet Marcos Finks Diskografie die Partie des Jesus in Frank Martins Oratorium Golgotha, Leporello, Don Alfonso und – unter Leitung von René Jacobs – Sarastro und Claudio. Für CD-Produktionen von Radio Slovenia spielte er drei Liedzyklen ein, die ihm 1998 den »Orphée d’Or« der Academie du Disque Lyrique als bester Interpret (für Winterreise) und 1999 den slowenischen Kulturpreis »Prešernov sklad« einbrachten; des Weiteren nahm er Schumanns Dichterliebe und Liederkreis op. 39, ein Doppel-Album mit slowenischen Liedern, die Weihnachtsmysterien von Stanko Premrl (alle begleitet von Nataša Valant) und Lieder von Carlos Guastavino und Eduard Marxsen auf. Die CD »Canciones Argentinas« (2006) mit seiner Schwester, der Mezzosopranistin Bernarda Fink, und der Pianistin Carmen Piazzini wurde für den Grammy Award und den BBC Music Award nominiert. Für ihr gemeinsames Album »Slovenija!« und die damit verbundenen Konzerte erhielten er und seine Schwester Bernarda Fink im Februar 2013 den Preis der Prešeren-Stiftung, die höchste kulturelle Auszeichnung, die Slowenien zu vergeben hat.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://marcosfink.si/de/

 

26.11. William HARNESS wird 80

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in San Francisco und setzte sie bei Maria Curtis Verna, Otto Guth und Luigi Ricci fort. Anfang der siebziger Jahre debütierte er in San Francisco als Konzertsänger und begann dann auch eine Opernkarriere, die ihn bald an die größeren amerikanischen Theater führte. So erschien er 1974 in Seattle, 1976 in Hartford, im gleichen Jahr in Milwaukee und dann auch an der City Opera New York. 1977 sang er am Opernhaus von San Antonio und machte im gleichen Jahr sein Debüt an der Metropolitan Oper New York, an der jedoch nur in einer einzigen Vorstellung den Tamino in der »Zauberflöte« sang. 1978 hörte man ihn am Opernhaus von Miami, 1979 an der Oper von New Orleans, in Houston/Texas, Fort Worth und bei der Boston Opera. Daneben trat er auch an kanadischen Bühnen in Erscheinung, so 1976-77 in Edmonton und in Toronto. 1978 gastierte er an der Staatsoper von Hamburg. In den achtziger Jahren verlegte er sich dann wieder mehr auf eine Tätigkeit als Konzert- und Oratoriensolist. Das Schwergewicht seines Bühnenrepertoires lag im lyrischen Fach mit Partien wie dem Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, dem Elvino in »La Sonnambula« von Bellini, dem Tonio in Donizettis »La Fille du régiment« (eine seiner größten Kreationen), dem Herzog im »Rigoletto«, dem Rodolfo in »La Bohème«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Rinuccio im »Gianni Schicchi« von Puccini und dem Titelhelden im »Faust« von Gounod.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.williamharness.com/

 

27.11. Klemens SLOWIOCZEK wird 75

 Er begann sein Gesangstudium am Konservatorium von Ostrava (Mährisch-Ostrau) und brachte es an der Musikakademie von Brno (Brünn) zum Abschluss. 1969 erfolgte sein Bühnendebüt am Opernhaus von Ostrava als Figaro in »Figaros Hochzeit«. Bis 1974 blieb er Mitglied dieses Theaters und gastierte während dieser Zeit auch an anderen Opernbühnen in der CSSR. 1974 wurde er an die Komische Oper Berlin verpflichtet, an der er eine lange, erfolgreiche Karriere hatte. Erfolgreich verliefen auch Gastspielauftritte an Bühnen in Italien, in der Sowjetunion und in Polen; dabei standen Partien wie der Leporello im »Don Giovanni«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«  (Komische Oper Berlin 1991) und der Wassermann in »Rusalka« von Dvorák im Vordergrund seines umfassenden Repertoires für den Bereich der Oper. Dazu auch als Konzertsänger aufgetreten.

 

27.11. Martin KATZ wird 75

 Biographie des amerikanischen Pianisten und Liedbegleiters auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Katz

 

27.11. Helmut LACHENMANN wird 85

Er entstammt einer musikliebenden Pfarrersfamilie. Er studierte 1955-58 an der Musikhochschule Stuttgart Kompositionslehre, Musiktheorie und Kontrapunkt bei Johann Nepomuk David und Klavier bei Jürgen Uhde. Nach Abschluss seiner Kompositionsstudien lernte er während der Darmstädter Ferienkurse 1957 den italienischen Komponisten Luigi Nono kennen und wurde 1958-60 dessen einziger Schüler; er siedelte deshalb nach Venedig über. 1960 kehrte Lachenmann nach Deutschland zurück, um in München zunächst als freischaffender Komponist und Pianist zu wirken. 1966-76 unterrichtete er an der Musikhochschule in Stuttgart Musiktheorie; den Lehrauftrag unterbrach Lachenmann für einen Ruf 1972/73 als Leiter eines Kompositionskurses an die Musik-Akademie der Stadt Basel. 1976-81 übernahm er eine Kompositionsklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater Hamburg, bevor er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 die gleiche Aufgabe an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart wahrnahm. Wesentliche Anregungen für seine serielle Kompositionsmethode empfing Lachenmann von Karlheinz Stockhausen während der sogenannten „Kölner Kurse“ und von Luigi Nono, der ihn auf die Probleme der gesellschaftlichen Funktion von Musik aufmerksam machte. Lachenmanns Werk ist einerseits die Auseinandersetzung mit seriellen Techniken und Zufallsmanipulationen, andererseits ein Reflektieren des Selbstverständnisses als freischaffender Komponist. Dies zeigt der Umgang mit Geräuschen als integralem Teil des Klangs, wenn Lachenmann in Guero (1970) das Klavier als Schlag- und Zupfinstrument „zweckentfremdet“. Er will den „hörigen“ Hörer von seinen Hörgewohnheiten befreien und ein neues Kompositions- und Hörverständnis entwickeln. Das geschieht bei Lachenmann in der Art von John Cage und der französischen Musique concrète der frühen 1950er Jahre. Es geht Lachenmann um die Erweiterung des Musikbegriffs, um dessen Loslösung von einer an Tonalität und Tonhöhen fixierten musikalischen Auffassung, wobei jedes akustische Ereignis zu Musik geformt werden kann. Lachenmann entwickelte konsequent eine Musique concrète instrumentale, die mittels neuer Spieltechniken für die traditionellen Orchesterinstrumente eine Klanglichkeit erzeugt, die dem Geräusch oft näher steht als der sinfonischen Tradition. In der Konfrontation des „philharmonischen Apparates“ mit Klängen, die ihre akustischen Vorgänge offenlegen, soll die Wahrnehmung von Spielern und Hörern auf die Struktur der konkreten Klänge gelenkt werden. Nicht das Erlebnis von Schönklang ist das Ziel seines Komponierens, sondern die Erfahrung von Anordnung und Verwandlung ungewohnter, da ungewöhnlicher Klangereignisse. Der bisher größte Erfolg Lachenmanns bestand in der Uraufführung des Bühnenwerks Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (1997) an der Hamburgischen Staatsoper, die auch in Paris, Stuttgart und Tokio (Neufassung 2003) nachgespielt wurde. Im Zuge seines 70. Geburtstages fanden auf der ganzen Welt Konzerte mit seiner Musik statt. Lachenmann hat eine ganze Generation von Komponisten mit seiner Ästhetik (Schönheits- und Wahrheitsbegriff/Materialstand) beeinflusst. Seine klanglichen Verfremdungen und neuen Spieltechniken bezeichnet er darum heute gern als „bereits touristisch erschlossen“. In neueren Werken etwa seit Allegro sostenuto (1986–88) bezieht Lachenmann wieder in verstärktem Maße traditionelle Tonhöhenkonstellationen ein, auf die nun die zuvor in der Musique concrète instrumentale gemachten Erfahrungen angewandt werden (von ihm selbst als „Gang in die Höhle des Löwen“ etikettiert). Dies führte zu der unvermeidlichen Kontroverse, ob Lachenmann seine frühere avantgardistische Position nun aufgegeben habe. Lachenmann ist mit der Pianistin Yukiko Sugawara verheiratet und lebt in Leonberg-Höfingen.

 

28.11. Cornelia WOSNITZA wird 60

 Sie sang bereits mit acht Jahren im Kinderchor der Staatsoper Dresden. Sie erhielt mit 15 Jahren Gesang-, Geigen- und Klavierunterricht und studierte dann an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule Dresden. Bereits während ihres Studiums wurde sie durch den bekannten Regisseur Harry Kupfer als Knabe Yniold in »Pelléas et Mélisande« (1979) und als Hirtenknabe im »Tannhäuser« an der Staatsoper Dresden eingesetzt. Nach Abschluss ihres Studiums wurde sie 1983 sogleich an die Dresdner Staatsoper engagiert. 1981 gewann sie den Robert Schumann-Gesangwettbewerb in Zwickau, 1985 den Mozart-Wettbewerb in Salzburg und, ebenfalls 1985, den Concours International von Toulouse. 1987 gastierte sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Despina in »Così fan tutte«. Ein Festengagement an dieses Haus wurde seitens der Regierung der DDR untersagt, so dass sie nur als ständiger Gast dort auftreten konnte, u.a. als Ännchen im »Freischütz«, als Gretel in »Hänsel und Gretel«, als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und als Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. 1989 wurde sie an das Staatstheater Hannover berufen, blieb aber an der Staatsoper Dresden weiter als ständiger Gast tätig. Gastspiele brachten der Künstlerin am Bolschoi Theater Moskau, am Opernhaus von Leningrad, an der Staatsoper Hamburg, am Opernhaus von Leipzig und in Amsterdam bedeutende Erfolge. In Amsterdam erregte sie 1989 als Blondchen Aufsehen. Von den vielen Partien aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch die Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Norina im »Don Pasquale«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Pamina wie die Papagena in der »Zauberflöte«, die Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Musetta in »La Bohème«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Adele in der »Fledermaus«, die Woglinde im Nibelungenring und die Christel im »Vogelhändler« von C. Zeller zu nennen. Auch als Konzertsängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere in Werken von Bach, Händel, Mozart, R. Schumann, Hugo Wolf und Richard Strauss, auch in modernen Kompositionen (»Carmina Burana« von C. Orff). Im Lauf ihrer Karriere trat sie in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen auf.

Schallplatten: CPO (junger Schäfer und Rebecca in »Die toten Augen« von E. d‘Albert), Privataufnahme Kulturamt der Stadt Urach (»Die Regenbrüder« von Ignaz Lachner, Festspiele Urach 1990).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://corneliawosnitza.de/start

 

29.11. Julia CONWELL wird 70

 

Sie verbrachte ihre Kindheit in Houston (Texas), dann verzogen ihre Eltern nach St. Louis. Hier sang sie in Chören, erhielt ersten Gesangunterricht und wirkte bereits im Chor der St. Louis Municipal Opera mit. Ihre eigentliche Ausbildung zur Sängerin erfolgte am Curtis Music Institute, an den Universitäten von Philadelphia und Indiana und bei der bekannten Pädagogin Margaret Harshaw. Nach semiprofessionellen Auftritten in Schüleraufführungen in ihrer amerikanischen Heimat und einer »Bohème«-Aufführung bei der Michigan Opera, in der sie die Musetta sang, kam sie nach Europa und wurde 1978 an die Münchner Staatsoper verpflichtet, an der sie, ebenfalls als Musetta, ein erfolgreiches Debüt hatte. Einen besonderen Erfolg hatte sie in München anschließend in der Rolle der Nedda im »Bajazzo«, 1993 als Agnes Sorel in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. Es kam bald zu einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit der Künstlerin; sie trat in Bremen und Karlsruhe, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1982 als Liu in Puccinis »Turandot«), an der Wiener Staatsoper (1980-82 als Nedda), in Amsterdam, in Fernsehaufführungen von Opern in Italien, Deutschland und in den USA hervor. 1984 gastierte sie an der Oper von Frankfurt a.M. als Page Oscar im »Maskenball« von Verdi, an der Oper von Nizza in der Titelpartie der Oper »Louise« von Charpentier und sang über Radio France die Marzelline im »Fidelio«. Im gleichen Jahr hörte man sie an der Oper von Rom als Zerline im »Don Giovanni«, 1988 als Paolina in »Poliuto« von Donizetti, 1986 am Opernhaus von Essen als Gilda im »Rigoletto«. Seit 1985 auch Mitglied der Staatsoper von Stuttgart. 1988 Gastspiel in Augsburg als Salome von R. Strauss, mit dem Stuttgarter Ensemble an der Deutschen Oper Berlin als Diana in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck. Hinzu trat eine gleichbedeutende Karriere als Konzertsopranistin; u.a. nahm sie an einem großen Konzert in der Basilika San Marco in Venedig teil. Seit 2000 unterrichtet sie am Wiener Konservatorium. – Zeitweilig verheiratet mit dem Opernregisseur und Intendanten Giancarlo del Monaco (* 1945), einem Sohn des berühmten Tenors Mario del Monaco (1915-82).

Schallplatten: DGG (Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart), CBS (Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck), Metronom (»Orfeo ed Euridice« von Gluck, Mitschnitt einer Kölner Aufführung von 1982), Ariola-Eurodisc (Werke von H.W. Henze).

 

29.11. Marga SCHIML wird 75

Studium bei Hanno Blaschke in München und bei Frau Hartmann-Dressler in Berlin. Beginn der Bühnenkarriere 1967 am Stadttheater von Basel als Policare in »Tigrane« von Händel. Die Künstlerin hatte große Erfolge bei Auftritten an den Staatsopern von Wien (1972-73 als Cherubino in »Le nozze di Figaro«, als Erda im Ring-Zyklus, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Maddalena im »Rigoletto« und 1984 als Fricka in der »Walküre«) und München, an den Opernhäusern von Graz, Basel und Zürich. Sie wirkte bei den Festspielen von Orange mit. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1978-80 die Floßhilde und die Siegrune im Nibelungenring, 1979-81 eines der Blumenmädchen im »Parsifal« (1981 zusätzlich auch einen der Knappen), 1981-84 und 1986-88 die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1998-99 die Mary in »Der fliegende Holländer«. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man sie 1970 als 3. Dame in der »Zauberflöte« und 1972 als Cherubino. 1986 gastierte sie am Teatro Regio Turin als Fricka im »Rheingold«, 1989 beim Maggio Musicale von Florenz als Annina im »Rosenkavalier«. Im Konzertsaal hatte sie, namentlich in Oratorien und in religiösen Vokalwerken, eine nicht weniger erfolgreiche Karriere als auf der Bühne. Sie war zeitweilig verheiratet mit dem Tenor Horst Laubenthal (* 1938). Neben dem klassischen Bühnen- und Konzertrepertoire sang sie gerne Partien in Barockwerken; sie galt als große Bach-Interpretin.

Schallplatten: DGG (Puck im »Oberon« von Weber, »La clemenza di Tito« von Mozart), Philips (Mozart-Messen, Rheintochter und eine der Walküren in vollständigem Ring-Zyklus), RCA (9. Sinfonie von Beethoven), Verlag Schwann, HMV-Electrola (Messen von C.M. von Weber), Orfeo (»Faust« von L. Spohr, »Le Cinesi« von Gluck), Ariola-Eurodisc (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann, »Suor Angelica« von Puccini), Chandos (Stabat mater von Dvorák), Acanta (Ursula in »Feuersnot« von R. Strauss), Naxos (Mary in »Der fliegende Holländer«), Berlin Classics (»Salomo« von Händel); Philips-Video (»Die Meistersinger von Nürnberg«, 1984 Bayreuth).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.margaschiml.de/

 

30.11. Michael OBST wird 65

 

Er studierte 1973-78 zunächst Schulmusik in Mainz und 1977-82 Klavier bei Alfons Kontarsky und Aloys Kontarsky in Köln. Hier legte er 1982 sein Konzertexamen als Pianist ab. 1981-86 war er Pianist des Ensemble Modern, 1986-89 arbeitete er als Interpret mit Karlheinz Stockhausen. Zeitgleich studierte er 1979-86 Komposition bei Hans Ulrich Humpert im Studio für elektronische Musik der Hochschule für Musik Köln. Es folgten Einladungen in die Studios von Gent (IPEM), Stockholm (EMS), Bourges (GmeB), Paris (IRCAM), Freiburg (SWF-Strobelstiftung) sowie in das Studio für elektronische Musik des WDR in Köln. Seit 1997 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar, 2010-13 außerdem an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

 

 

 

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