GEBURTSTAGE im November 2019.
Berüclksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.11. Magnus LINDÉN wird 65
Er wurde an der Stockholmer Musikhochschule zum Sänger ausgebildet; zu seinen Lehrern gehörte vor allem Erik Saedén. Er setzte seine Ausbildung in der Stockholmer Opernschule fort und studierte dann noch bei Vera Rozsa in London. Er debütierte 1980 an der Königlichen Oper Stockholm. Dort sang er vor allem Mozart-Partien wie den Guglielmo in »Così fan tutte« und den Papageno in der »Zauberflöte«. 1986-87 hatte er bei den Festspielen von Drottningholm als Don Giovanni große Erfolge; diese Partie sang er auch 1987 beim Buxton Festival. Am Södra Theater trat er 1991 als Jovanni in »Don Juan freestyle« von Hillerud-Wannefors auf. 1991 hörte man ihn beim Festival von Drottningholm, wo er oft zu Gast war, als Egisth in der vergessenen Oper »Electra« des Barock-Komponisten J. Chr. Haeffner. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind der Tolemeo in »Giulio Cesare« von Händel, der Zuniga in »Carmen«, der Hermann wie der Schlemihl in »Hoffmanns Erzählungen« zu nennen. Im Rotunda Theater Stockholm wie im schwedischen Fernsehen sang er in der zeitgenössischen Oper »The Lighthouse« von Peter Maxwell Davies. Am Rotunda Theater wirkte er am 7.4.1994 in der Uraufführung der Oper »Doktor Glas« von Arne Mellnäs mit, am 14.12.1994 an der Stockholmer Oper in der Uraufführung von »Lolita« von R. Schtschedrin. 1999 wirkte er an der Stockholmer Oper in Donizettis Opera buffa »Viva la Mamma« mit. Auch als Konzertsänger hatte er eine erfolgreiche Karriere.
Schallplatten: Virgin (Guglielmo in »Così fan tutte« aus Drottningholm; auch als Video).
1.11. Jutta-Renate IHLOFF wird 75
Schülerin der Musikhochschule von Hamburg, von Marja Stein in Hamburg, schließlich von Giorgio Favaretto in Rom und Siena. Sie debütierte 1973 an der Staatsoper von Hamburg als Zerline im »Don Giovanni«. Sie blieb deren Mitglied bis 1986 und gastierte u.a. an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Staatsoper von München und bei den Salzburger Festspielen, wo sie 1977-78 in dem Barock-Werk »Il Sant‘ Alessio« von Stefano Landi die Partie der Sposa sang. Ihr Repertoire war umfangreich und enthielt als Höhepunkte die Despina in »Così fan tutte«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline in »Fidelio«, die Vespina in »L’Infedeltà delusa« von Haydn, die Titelheldin in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, die Mimi wie die Musetta in »La Bohème«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Zdenka in »Arabella«, die Nannetta in Verdis »Falstaff«, das Ännchen im »Freischütz«, die Adele in der »Fledermaus«, das Gretchen im »Wildschütz« von Lortzing und die Marie in »Zar und Zimmermann«. Mit dem Ensemble der Hamburger Oper trat sie 1975 bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Der gestiefelte Kater« von G. Bialas auf. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine Karriere von Bedeutung. Sie nahm einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Hamburg wahr.
Schallplatten: DGG (Serpetta in »La finta giardiniera« von Mozart), Orfeo (»La finta semplice« von Mozart).
1.11. John OSTENDORF wird 75
Seine Ausbildung fand am Oberlin College Ohio sowie bei den Pädagogen Margaret Harshaw, Julia Drobner und Daniel Ferro in New York statt. Er debütierte 1969 bei der Chautauqua Opera als Commendatore im »Don Giovanni« und trat dann bei einer Reihe von amerikanischen Operngesellschaften auf, u.a. an den Opern von San Francisco (1978 Titelheld in »Giulio Cesare« von Händel), Houston/Texas, Baltimore, Philadelphia (1985 Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss) und im kanadischen Toronto. In Amsterdam gastierte er 1979 in der Uraufführung der Oper »Winter Cruise« von H. Henkeman. Auf der Bühne standen an erster Stelle in seinem Repertoire Partien wie der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Escamillo in »Carmen« und der Ramfis in »Aida«. Eine ebenso erfolgreiche Karriere kam auch auf den Gebieten des Konzert- wie des Oratoriengesangs zustande. Hier erwies er sich vor allem als großer Interpret von Vokalwerken aus der Barock-Epoche (J.S. Bach, Händel).
Schallplatten: Newport Classic (»Siroe« von Händel, Johannes-Passion von J.S. Bach, »Ismaele« von A. Scarlatti), MMG (»Imeneo« von Händel, Kantaten von J.S. Bach).
1.11. Gillian KNIGHT wird 85
Ausbildung an der Royal Academy of Music London durch Mary Blith und Roy Henderson, wo sie mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Bühnendebüt 1959 bei der D’Oyly Carte Company, mit der sie bis 1965 in der Hauptsache Operettenpartien sang. 1967-69 erschien sie bei der Sadler’s Wells Opera in London u.a. als Berta im »Barbier von Sevilla« von Rossini, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Ragonde in »Le Comte Ory« von Rossini und als Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Seit 1970 hatte sie bedeutende Erfolge an der Covent Garden Oper London, hier wirkte sie in Aufführungen des Nibelungenrings mit und sang die Maddalena im »Rigoletto«, die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss, die Emilia in Verdis »Otello«, die Eule in Janáceks »Das schlaue Füchslein« und in der Händel-Oper »Semele«. Weitere große Erfolge hatte sie bei der English National Opera, ebenfalls in London, bei der Welsh Opera Cardiff (1970 als Carmen), bei der Opera North Leeds (1982 in »Fürst Igor« von Borodin) und der Scottish Opera Glasgow (1968 als Herzogin von Plaza-Toro in »The Gondoliers« von Gilbert & Sullivan, 1978 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande« und als Annina im »Rosenkavalier«, 1979 als Maddalena im »Rigoletto« und 1986 als Feenkönigin in »Iolanthe« von Gilbert & Sullivan). Gastspiele an den Opernhäusern von Nizza, Rouen (1968 als Charlotte im »Werther« von Massenet), in Tours (1977 als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet) und vor allem in Kanada an den Opernhäusern von Ottawa, Montreal, Toronto und Vancouver. 1972 sang sie an der Covent Garden Oper in der Uraufführung der Oper »Taverner« von Peter Maxwell Davies. 1972 in der von »We come to the River« von H.W. Henze. Weitere Gastspiele beim Wexford Festival (1975 als Margared in »Le Roi d’Ys« von Lalo, 1990 als Marguerite in »La Dame blanche« von Boieldieu). Sie gastierte 1977 an der Grand Opéra Paris als 3. Dame in der »Zauberflöte«, 1979 erfolgte ihr USA-Debüt in Tanglewood als Olga. Sie nahm an Tourneen mit Gilbert & Sullivan-Operetten in den USA teil, sang 1986-87 an der Oper von Pittsburgh die Königin in »Hamlet« von A. Thomas und gastierte auch an der Oper von Dallas. 1989 erschien sie bei der Welsh Opera Cardiff als Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1990 an der Oper von Frankfurt a.M. als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1992 als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von B. Britten, am Teatro Fenice Venedig 1991 als Larina im »Eugen Onegin«. 1992 wirkte sie an der Opera North in der englischen Erstaufführung der Oper »The Duenna« von Roberto Gerhard in der Titelrolle mit, 1993 gastierte sie mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin in Tokio als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1995 am Teatro Regio Turin als Mrs. Grose. Sie sang in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Festspielhauses von Baden-Baden eine kleine Partie in »Die ägyptische Helena« von R. Strauss (6.6.1998), dann auch die Annina in »La Traviata«, 1999 an der Covent Garden Oper London die Amelfa in »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow und die Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1999 sang sie bei der Opera North Leeds die Kabanicha in Janáceks »Katja Kabanowa«, 2000 die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli, 2001 an der Covent Garden Oper London die Annina in »La Traviata«. Sie übernahm auf der Bühne auch die schwierigen Partien für Koloratur-Alt. Auch als Konzertsolistin wurde sie bekannt.
Schallplatten: Decca (kleine Partie im »Rigoletto«, Operetten von Gilbert & Sullivan), Philips (»Der Messias«, »La damnation de Faust« von Berlioz, Mozart-Messen), CBS (»Moses und Aron« von Schönberg), RCA (»La forza del destino« von Verdi), CBS (»Il Tabarro« und »Madame Butterfly« von Puccini), HMV (eine der Nornen im »Ring des Nibelungen« in englischer Sprache), EMI (»Das schlaue Füchslein« von Janácek), Telarc (»The Pirates of Pensance« von Gilbert & Sullivan); Pioneer-Video (Herodias in »Salome«).
2.11. Marie McLAUGHLIN wird 65
Sie wollte ursprünglich Lehrerin werden, studierte aber dann Gesang bei Joan Alexander in Glasgow und im London Opera Centre. Bereits als Studentin sang sie die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini. Seit 1978 übernahm sie bei der English National Opera Partien in »The Consul« von G.C. Menotti, in »Dido and Aeneas« von Purcell, im »Rigoletto« (Gilda) und in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß. 1980 debütierte sie als Barbarina in »Le nozze di Figaro« an der Covent Garden Oper London. Sie sang an diesem Haus zunächst kleinere Partien wie den Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, hatte dort aber 1987 große Erfolge als Susanna in »Le nozze di Figaro«. An der Covent Garden Oper übernahm sie nun die großen Partien aus dem Fach der Koloratursoubrette: die Zerline im »Don Giovanni«, die Norina im »Don Pasquale«, die Nannetta in Verdis »Falstaff«, die Musetta in »La Bohème«, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss und die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten. Später übernahm sie an diesem Haus auch Rollen wie die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, die Katerina in »The Greek Passion« von B. Martinu, die Meg Page in Verdis »Falstaff«, La Ciesca in »Gianni Schicchi« und die Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sie trat auch bei der English National Opera London, bei der Welsh Opera Cardiff und an der Scottish Opera Glasgow (1979 als Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1980 als 1. Nichte in »Peter Grimes« von B. Britten und als Susanna, 2009 als Despina in »Così fan tutte«, 2015-17 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 2018 als Ältere Frau in »Flight« von Jonathan Dove) auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1985 als Micaela in »Carmen«, 1987 als Violetta in »La Traviata«, 1991 als Donna Elvira im »Don Giovanni«, 2004 als La Ciesca, 2008 als Larina in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1983 als Nadia in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1985 als Fantasia in »Le Voyage dans la lune« von Offenbach, 1985 als Ann Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1989 und 1993 als Susanna, 1992 als Despina und als Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1993 als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc. 1986-91 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Adina in Donizettis »L’Elisir d‘amore«, als Susanna, als Marzelline im »Fidelio«, als Ilia im »Idomeneo« von Mozart, als Zerline im »Don Giovanni« und als Zdenka in insgesamt 48 Vorstellungen. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1987-88 die Susanna, 1990 die Marzelline im »Fidelio« sowie 2006-07, 2009 und 2011 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Als Marzelline im »Fidelio« debütierte sie 1986 an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2007 in insgesamt 57 Vorstellungen auch die Zerline, die Susanna, die Zdenka, die Despina und die Marcellina in »Le nozze di Figaro« übernommen hatte. Sie sang an der Oper von Chicago 1988 die Despina, im gleichen Jahr an der Mailänder Scala die Adina. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1982 als Stephano in »Roméo et Juliette« von Gounod, 1983 als Susanna und 2006 als Despina, an der Opéra Bastille Paris 1992 als Susanna, 1995 und 1997 als Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und 2012 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 1989 hörte man sie in Chicago als Zerline im »Don Giovanni«. 1991 hatte sie in Chicago und an der Deutschen Oper Berlin in ihrer großen Glanzrolle, der Susanna, glänzende Erfolge. Sie sang diese Partie dann auch bei der Japan-Tournee der Londoner Covent Garden Oper. 1992 trat sie an der Staatsoper Hamburg als Micaela auf, 1996 in Lausanne als Donna Elvira und an der Oper von Los Angeles als Dorabella. Bei den Festspielen von Schwetzingen hörte man sie 1997 als Dorabella in »Così fan tutte«, 1998 im Theater an der Wien als Anna Elisa in »Paganini« von Lehár. 1999 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Dorabella. 2001 sang sie am Teatro Carlo Felice Genua die Jenny. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 2002 als Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von Britten. Am 13.10.2013 wirkte sie im Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »A Harlot’s Progress« von Iain Bell in der Partie der Mother Needham mit. Ebenso erfolgreiche Konzertkarriere.
Lit: A. Clark: Marie Mc Laughlin (in »Opera«, 1993).
Schallplatten: RCA (Werke von Händel, C-Moll-Messe von Mozart), Erato (»L’Allegro, il penseroso ed il moderato« von Händel), Philips (Zerline im »Don Giovanni«), DGG (»Così fan tutte«, »Die Zauberflöte«, »Dido and Aeneas« von Purcell), Sony (»Le nozze di Figaro«), Hyperion (Songs of Scotland), Hyperion/ Koch (Lieder von Richard Strauss), Telarc (»The Mikado« von Sullivan), Chandos (Musetta in »La Bohème«), EMI (Köchin in »Le Rossignol« von Strawinsky); SL-Longman-Video (»La Traviata«), Thames-Video (»Rigoletto«), DGG-Video (»On the Town« von L. Bernstein).
3.11. Bengt-Ola MORGNY wird 60
Er absolvierte sein Gesangstudium an der Operahögskolan in Göteborg und konnte seine Ausbildung mit Hilfe eines Stipendiums im Opernstudio der Deutschen Oper Berlin fortsetzen. 1986-95 war er Solist im Ensemble der Deutschen Oper Berlin, wo er u.a. 1992 in der Uraufführung der Oper »Das Schloss« von A. Reimann mitwirkte. Gastspiele führten ihn an viele große Opernhäuser; so hörte man ihn als Gast in Lausanne und Monte Carlo, in Stockholm, Oslo und Kopenhagen, an der Staatsoper von Hamburg, bei den Münchner Opernfestspielen, am Théâtre des Champs-Élysées Paris und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm war er 1989-90 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1993 als Azor in »Zémire et Azor« von Grétry zu Gast. 1993-97 war er am Opernhaus von Köln verpflichtet (Antrittsrolle: Mr Triquet in Tschaikowskys »Eugen Onegin«). Hier sang er aus einem umfangreichen Bühnenrepertoire, das an erster Stelle Partien aus dem Buffo- wie dem Charakterfach enthielt, den Don Basilio wie den Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, den Jaquino im »Fidelio«, die Hexe in »Hänsel und Gretel«, den Adams in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Pong in Puccinis »Turandot«, den Wachtmeister in »Die Nase« von Schostakowitsch, den Tanzmeister, den Brighella wie den Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1994-97 trat er an der Münchner Staatsoper auf. 1998 gastierte er beim Spoleto Festival als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«. 2000 nahm er an der Königlichen Oper Kopenhagen an der Uraufführung der Oper »The Handmaid‘s Tale« von Poul Ruders (als Doktor) teil.
Neben seinem Wirken auf der Bühne kam er auch als Konzert- und Liedersänger zu einer erfolgreichen Karriere.
Schallplatten: Capriccio (»Der Kreidekreis« von Zemlinsky), Virgin (»Soliman II.« von J.M. Kraus), Wergo (»Das Schloss« von A. Reimann), Dacapo (Doktor in »The Handmaid‘s Tale« von Poul Ruders); Virgin-Video (Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« aus Drottningholm).
3.11. Ute TREKEL-BURCKHARDT wird 80
Absolventin der Musikhochschule Berlin, wo sie u.. Schülerin von Rita Meinl-Weise war. Ihr Bühnendebüt fand 1963 an der Komischen Oper Berlin als Page in »Salome« von R. Strauss statt. Im gleichen Jahr wurde sie als Mitglied in das Ensemble dieses Hauses übernommen, an dem sie lange Jahre hindurch wirkte und u.a. 1972 in der Uraufführung von »Noch einen Löffel Gift, Liebling?« von S. Matthus auftrat. Seit 1975 Mitglied der Staatsoper Berlin, auch als ständiger Gast an der Staatsoper Dresden verpflichtet. Sie gestaltete auf der Opernbühne die großen klassischen Partien des Alt- wie des Mezzosopran-Fachs und galt vor allem als große Interpretin der Opernwerke von Verdi und Richard Strauss. Eine ihrer Glanzrollen war der Octavian im »Rosenkavalier«. Gastspiele brachten der Sängerin an den Staatsopern von Wien (1976 als Octavian) und München (als Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart), an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der Oper von Köln, am Theater von Bonn (1984 als Renata in »Der feurige Engel« von Prokofjew), an den Staatstheatern von Karlsruhe (1987 als Kundry im »Parsifal«) und Wiesbaden (1988 als Ortrud im »Lohengrin«) und an anderen großen Theatern bedeutende Erfolge. 1985 gastierte sie an der Oper von Nancy in Schönbergs dramatischem Monolog »Erwartung«. 1985 sang sie in der Münchner Uraufführung der Oper »Le roi Béranger« von H. Sutermeister die Königin Marguerite. 1986 nahm sie am Gastspiel der Berliner Staatsoper beim Festival von Las Palmas teil (als Venus im »Tannhäuser«). Man hörte sie als Gast in Amsterdam (1980) und Bologna (1981), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1981, 1986), am Teatro Colón Buenos Aires (1986), an der Oper von Bordeaux (1986) und am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1980). 1988 sang sie im Wiener Musikverein in einer konzertanten Aufführung der Oper »Pallas Athene weint« von E. Krenek die Titelpartie. 1990 trat sie an der Berliner Staatsoper als Azucena im »Troubadour«, als Amneris in »Aida« und als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auf, 1993 als Küsterin in »Jenufa«, an der Deutschen Oper Berlin 1991 als Ortrud, 1995 am Opernhaus von Graz als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1997 war sie am Stadttheater von Basel als Klytämnestra zu hören, 1999 an der Komischen Oper Berlin als Juno in der Offenbach-Operette »Orpheus in der Unterwelt«. 1999 gastierte sie am Stadttheater von Luzern als Oberpriesterin in »Penthesilea« von Othmar Schoeck. 2001 sang sie an der Komischen Oper Berlin die Klytämnestra, an der Bayerischen Staatsoper München die Kartenaufschlägerin in dessen Oper »Arabella«. Weitere Partien aus ihrem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne: die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Ulrica in dessen »Maskenball«, die Eboli im »Don Carlos« von Verdi, die Amme im »Boris Godunow«, die Rosa in Smetanas »Das Geheimnis«, die Frasquita im »Corregidor« von Hugo Wolf und die Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. Ebenso erfolgreich auch in einem ausgedehnten Konzertrepertoire. – Ihr Ehemann, der Bassist Jürgen Trekel (* 1938 Stettin), erhielt zuerst eine Ausbildung als Cellist am Konservatorium von Schwerin, dann Gesangstudium an der Berliner Musikhochschule. Er debütierte 1963 am Stadttheater von Plauen, dem er bis 1965 angehörte. Es folgten Engagements am Stadttheater von Frankfurt a.d. Oder (1965-70) und am Theater von Halle/Saale (seit 1970). Bekannt wurde er auch durch Gastspiele, namentlich an der Staatsoper Berlin. Der Sohn des Sängerehepaars, Roman Trekel (* 1963), hatte eine erfolgreiche Karriere als Bariton, vor allem an der Staatsoper von Dresden.
Schallplatten von Ute Trekel-Burckhardt: Ars Vivendi/Berlin Classics (Deutsche Sinfonie von Hanns Eisler), Eterna, Arte Nova (»Guntram« von R. Strauss), Mondo Musica (Octavian im »Rosenkavalier«, Teatro Fenice Venedig, 1982), Pan (Oberpriesterin in »Penthesilea« von Othmar Schoeck).
4.11. Carlo BOSI wird 60
Er begann das Gesangstudium am Conservatorio Luigi Cherubini in Florenz und setzte es in Rom bei der Pädagogin Jolanda Magnoni während drei Jahren fort. 1978 begann er seine Opernkarriere, wobei er zuerst kleinere Partien in Opern von Verdi, Puccini und Zandonai (»Francesca da Rimini«) übernahm. In den Jahren 1982-86 hatte er erste Erfolge an den größeren italienischen Opernhäusern. 1983 hörte man ihn beim Maggio Musicale Fiorentino in Puccinis »Il Tabarro«, 1985 bei den gleichen Festspielen in Verdis »Rigoletto«. Es folgten Gastspiele beim Festival dei due Mondi in Spoleto, am Teatro Verdi Triest und am Teatro Bellini Catania. 1991 trat er am Teatro Comunale Florenz und bei den Puccini-Festspielen in Torre del Lago auf. 1992 sang er am Theater seiner Heimatstadt Livorno den Lebel in »I Rantzau« von Mascagni, 1994 in »Lodoletta« vom gleichen Komponisten. 1993 übernahm er beim Rossini Festival in Pesaro die Partie des Eustazio in »Armida« von Rossini, am Teatro Regio Turin den Prus in »Die Sache Makropoulos« von Janácek und an der Oper von Rom den Ajax in der Offenbach-Operette »La belle Hélène«. 1995 debütierte er als 2. Jude in »Salome« von R. Strauss an der Mailänder Scala, an der er in einer langjährigen Karriere seither auch den krankhaften Spieler in Prokofjews »Der Spieler« (1996), den Liverotto in »Lucrezia Borgia« (1998, 2002), den Borsa in »Rigoletto« (2002), den Pong in Puccinis »Turandot« (2004, 2011), den Normanno in »Lucia di Lammermoor« (2006), den Tinca in »Il Tabarro« und den Gherardo in »Gianni Schicchi« von Puccini (2008), den Gastone in »La Traviata« (2008), den königlichen Herold in Verdis »Don Carlos« (2008, 2013), den Hohepriester in Mozarts »Idomeneo« (2009), die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen« (2012), den Don Basilio in »Le nozze di Figaro« (2012), den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi (2013, 2015, 2017), den Altoum in Puccinis »Turandot« (2015), den Nick in »La fanciulla del West« (2016), den Goro in »Madame Butterfly« (2016) und den Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano (2017) übernommen hat. 1995 gastierte er am Teatro Pergolesi in Iesi als Evandro in der vergessenen Oper »Teseo riconosciuto« von Spontini, 1996 beim Rossini Festival in Pesaro in der Rossini-Oper »Mathilde di Shabran«, 1997 hörte man ihn am Teatro Comunale Bologna als Rodrigo in Verdis »Otello«, 1998 an der Oper von Rom an Don Gaspar in »La Favorita« von Donizetti. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2009 als Incredibile, 2011 und 2014 als Goro, 2012 als Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, 2015 als Poisson in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 2014 und 2016 als Spoletta in »Tosca«. 2012 debütierte er als Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi am Royal Opera House Covent Garden in London, an dem er seither auch als Incredibile, als Goro, als Tinca und als Gherardo sowie als Mastro Trabuco in »La forza del destino« aufgetreten ist. 2013 debütierte er als Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi auch an der Metropolitan Oper New York, an der er seither auch als Nick in »La fanciulla del West«, als Abbé in »Adriana Lecouvreur«, als Guillot in »Manon« von Massenet und als Altoum aufgetreten ist. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 2015 als Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi und 2017 als Goro.
Schallplatten: Sony Records (Eustazio in »Armida« von Rossini).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.carlobosi.it/
6.11. François HARISMENDY wird 60
Er erhielt seine Ausbildung am Conservatoire National in Paris und erregte am Theater von Tourcoing erstes Aufsehen, wohin er durch den Dirigenten Claude Malgoire engagiert worden war. Er sang an diesem Haus Partien wie den Borée in »Céphale e Procris«, einer Oper der französischen Barock-Komponistin Elisabeth Jacquet de la Guerre, den Zabi in »Paul et Virginie« von Rodolphe Kreutzer (1990) und den Araspe in »Didon« von Piccini. Bei den Festspielen Alter Musik in Innsbruck gastierte er 1991 als Cassandro in »La finta semplice« von Mozart, den er dann auch am Théâtre Gabriel in Versailles sang. 1991 sang er am Grand Théâtre Genf den Masetto im »Don Giovanni«, den er auch 1992-93 bei den Festspielen von Aix-en-Provence übernahm. 1993 wirkte er am Opernhaus von Rouen in der Uraufführung der Oper »Jocaste« von Charles Chaynes als Creon mit, 1994 in Paris (Opéra-Théâtre im Vorort Massy) in der französischen Erstaufführung von M. Tippets »The Knot Garden« als Faber. 1995 sang er an der Opéra Bastille Paris den Brander in »La damnation de Faust« von H. Berlioz. Am Opernhaus von Nancy hörte man ihn als Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, in Avignon als Schaunard in Puccinis »La Bohème«, 1998 an der Opéra-Comique Paris als Inspektor in der zeitgenössischen Oper »Clara« von Hans Gefors, 1999 als Leporello im »Don Giovanni«.
Schallplatten: EMI (kleine Partie in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.francoisharismendy.com/
6.11. Young-Mi KIM wird 65
Sie begann 1973 ihr Studium an der Kunstakademie von Seoul und kam 1979 zur weiteren Ausbildung nach Italien. Dort erwarb sie 1980 an der Accademia di Santa Cecilia in Rom ihr Diplom als Sängerin und Gesanglehrerin. Noch im gleichen Jahr 1980 debütierte sie in einem Konzert in der Alice Tully Hall im New Yorker Lincoln Center. Bereits zuvor hatte sie sich bei einem Gesangwettbewerb in Verona (1977) und beim internationalen Concours Maria Callas (1980) ausgezeichnet, 1981 dann auch beim Pavarotti-Wettbewerb in Philadelphia. Sie konnte bald auch als Opernsängerin eine Karriere von Bedeutung entfalten; so sang sie an der City Opera New York, an den Opernhäusern von Philadelphia und Houston/Texas und an der Hawaii Opera Honolulu (1985 die Butterfly). 1998 sang sie in Rom in einer halbszenischen Aufführung des »Freischütz« das Ännchen. Ihre weiteren großen Bühnenrollen waren die Liu in Puccinis »Turandot« und die Adina in »L‘Elisir d’amore«. Im Konzertsaal trat sie in den USA wie auch in Europa, namentlich in Frankreich, mit führenden Orchestern und Dirigenten auf.
Schallplatten der koreanischen Marke Sung-Eum Gramophone.
6.11. Cheryl PARRISH wird 65
Sie studierte an der Baylor University und erwarb dort 1977 den akademischen Grad eines Bachelor of Music. 1978-79 ergänzte sie ihre Ausbildung durch weitere Studien an der Wiener Musikhochschule. 1982 erregte sie Aufsehen beim alljährlichen Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York. 1983 debütierte sie als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss an der Oper von San Francisco. Dort sang sie bis 1993 sehr erfolgreich auch die Iza in »La Grande Duchesse de Gerolstein« von Offenbach, den Waldvogel im »Siegfried«, die Sophie im »Rosenkavalier« wie auch im »Werther« von Massenet, die Papagena in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Servilia in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1987 gastierte sie an der Miami Opera als Ophélie in »Hamlet« von Ambroise Thomas, ebenfalls 1987 bei der Canadian Opera Toronto als Adele in der »Fledermaus«. Die Sophie im »Rosenkavalier« übernahm sie auch in den Jahren 1988-92 bei Gastspielen an der Oper von Zürich, in Florenz und Toronto, am Opernhaus von Köln und an der Oper von Santa Fé. Weitere Gastspiele bei der Miami Opera (1991 als Despina in »Così fan tutte«), in San Diego (als Susanna), an der Oper von Philadelphia (1995 als Adele). 1997 hörte man sie in St. Louis als Despina. Auf der Bühne trat sie in einer Anzahl von Partien aus dem Koloraturfach, im Konzertsaal in einem umfangreichen Repertoire auf.
6.11. Eberhard BÜCHNER wird 80
Zunächst Studium als Organist, 1955-59 Mitglied einer Dresdner Kantorei, anschließend 1959-64 Ausbildung zum Gesangssolisten an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule Dresden, wo er Schüler von Harry Schwickardi war. Debüt 1965 am Staatstheater Schwerin als Tamino in der »Zauberflöte«. 1966 wurde er an die Staatsoper von Dresden berufen; nach mehrfachen Gastspielen an diesem Haus seit 1968 auch Mitglied der Staatsoper Berlin, an der er 1969 in der Uraufführung von Paul Dessaus Oper »Lanzelot« mitwirkte. 1968 mit dem Bachpreis in Leipzig ausgezeichnet. Auf der Bühne im lyrischen Fachbereich, insbesondere als Mozartsänger, erfolgreich. Dazu internationale Karriere als Oratorien- und Liedersänger. 1972 brachte er in Wien Schuberts Zyklus »Die schöne Müllerin« zum Vortrag, 1973 Solist in einem Konzert im Vatikan unter Leonard Bernstein. Gastspiele in der UdSSR, in Italien und in Bulgarien. Bei den Salzburger Festspielen trat er 1975 und 1979 in Mozart-Konzerten auf, 1979 auch als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos«, 1985-87 und 1990 als Flamand im »Capriccio« von Richard Strauss. 1986 gab er dort sehr erfolgreich einen Liederabend. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1977 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1978 als Don Ottavio im »Don Giovanni« und 1982 als Tamino. Der Staatsoper von Hamburg und der Oper von Köln als Gast verbunden. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1982 als Ferrando in »Così fan tutte« und 1993 als Flamand. 1983 Debüt an der Covent Garden Oper London als Don Ottavio, später sang er hier auch den Lohengrin. Er gestaltete in Hamburg 1983 die Titelrolle in der Barock-Oper »Amadis« von J. Chr. Bach. 1983 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Flamand, 1984 in Amsterdam als Don Ottavio. Bei den Salzburger Osterfestspielen Salzburg sang er 1984 das Tenor-Solo in Beethovens 9. Sinfonie und den Lohengrin. 1986 übernahm er in der Eröffnungsvorstellung der renovierten Berliner Staatsoper die Rolle des Adolar in »Euryanthe« von Weber und in Kopenhagen den Lohengrin, 1988 an der Mailänder Scala den Erik in »Der fliegende Holländer« und in Dresden den Parsifal. 1995 Gastspiel in Amsterdam in der »Zauberflöte«. 1995 wirkte er an der Staatsoper Hamburg in der Uraufführung von Alfred Schnittkes »Historia von Dr. Johann Fausten« mit (als der Alte). Bis 1996 war er Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, danach lebte er als Gastsänger in der Nähe von Berlin. Er wirkte seit 1991 als Pädagoge in einem eigenen Gesangstudio »Fermate« in Neuenhagen. Er übernahm vor allem Partien aus dem lyrischen Repertoire wie den Sesto in Händels »Giulio Cesare«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Oberon in der Oper gleichen Namens von Weber, den Faust von Gounod, den Henry in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den Fra Diavolo von Auber und den Achilles in »Iphigenie in Aulis« von Gluck, später dann auch schwerere Partien wie den Admet in »Alceste« von Gluck (1982 Brüssel) und Wagner-Rollen.
Schallplatten: Eterna (Recital; auch Operettenpartien und Unterhaltungsmusik) Berlin Classics (»Leonce und Lena« von P. Dessau, »Salomo« von Händel und Ode for St. Cecilia’s Day von Händel), CPO (Ktesiphar in »Die toten Augen« von E. d’Albert); auf HMV-Electrola als Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss; auf Eurodisc Froh im »Rheingold« und Soli in der H-Moll-Messe von J.S. Bach und in »Das Paradies und die Peri« von R. Schumann. Auf DGG wirkte er in einer Aufnahme der weltlichen Kantaten von J.S. Bach und als junger Seemann in »Tristan und Isolde« mit, auf Philips in religiöser Vokalmusik von Mozart, auf Capriccio in »Die Wahl des Herakles« von Händel, in Beethovens 9. Sinfonie und in »Der Kuhhandel« von K. Weill, auf Ars Vivendi in »Lazarus« von Schubert, auf Wergo in »Simplicius Simplicissimus« von K.A. Hartmann, auf Calig in »Das Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt, auf RCA/BGM in der oben erwähnten »Historia von Dr. Johann Fausten« von A. Schnittke, auf Koch Records in »Des Esels Schatten« von R. Strauss.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.fermatestudio.de/Fermate_Studio/Start.html
7.11. Richard BARRETT wird 60
Er begann erst ernsthaft Musik zu studieren, nachdem er 1980 am University College London einen Abschluss in Genetik und Mikrobiologie erworben hatte (Warnaby 2001). Von Iannis Xenakis, Helmut Lachenmann und Hans-Joachim Hespos beeinflusst (Anderson 1997, 55; Freeman 1994, 42–43) wird er den britischen Komponisten der sogenannten Neuen Komplexität zugerechnet. Barretts Kompositionen sind vielfach zu Werkreihen gruppiert und beziehen sich auf außermusikalische Einflüsse, namentlich die Schriftsteller Samuel Beckett und Paul Celan oder den chilenischen Maler Roberto Matta. Barretts Kompositionstechnik benutzt häufig höhere Mathematik, weshalb er beim Komponieren oft auf die Hilfe eines Computers zurückgreift (Warnaby 2001). 1989–92 unterrichtete er Komposition an der Middlesex University. 1996 wurde er zum Professor für Elektronische Komposition am Sonologieinstitut des Königlichen Konservatoriums Den Haag berufen, wo er sechs Jahre lang unterrichtete. 2002–06 lebte er in Berlin, und hat seit 2005 eine Professur an der Musikfakultät der Brunel University in London inne. Barrett ist Träger des Kranichsteiner Musikpreises 1986 der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt und erhielt 1989 den Kompositionspreis der Stiftung Gaudeamus.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://richardbarrettmusic.com/
7.11. Keith LOCKHART wird 60
In den letzten 20 Jahren präsentierte Keith Lockhart mit den Boston Pops, das liebevoll »America’s Orchestra« genannt wird, über 1.600 Konzerte, nahm elf Plattenalben auf, leitete 37 Tourneen und trat in 76 TV-Shows auf, darunter auch das jährliche »July Fourth Spectacular«, das seit vielen Jahren in der ganzen USA ausgestrahlt wird. Weiters dirigierte Lockhart die Boston Pops auf vier Auslandstourneen in Japan und Korea, im Rahmen von mehreren Konzerten in der Carnegie Hall sowie der Radio City Music Hall und auch bei zahlreichen Sport Events, wie der Live-Übertragung des »Season Kickoff Special« der National Football League mit Sir Elton John (2004) oder der Pre-Game-Show des 36. Super Bowl im Louisiana Superdome in New Orleans. Auch zahlreiche Prominente traten mit Keith Lockhart und den Boston Pops auf. Dazu zählen Schauspieler wie Robert de Niro, Morgan Freeman, James Belushi, Steve Martin, Sarah Jessica Parker und Alec Baldwin, Musiker wie Itzhak Perlman, Yo-Yo Ma und Joshua Bell sowie Pop-Sänger wie Sir Elton John, Lionel Richie, Josh Groban, Mariah Carey und Natalie Cole. Weiters ist Keith Lockhart Chefdirigent des BBC Concert Orchestra. Zu den Höhepunkten seiner Zusammenarbeit mit dem Orchester zählen die jährlichen Konzerte im Rahmen der BBC Proms in der Royal Albert Hall und gefeierte Nordamerika Tourneen (2010-11 und 2012-13). 2012 dirigierte Keith Lockhart das Orchester bei Königin Elizabeths Konzert-Gala »Diamond Jubilee Concert«, welche weltweit im TV ausgestrahlt wurde. Im Jahr 2009 beendete Keith Lockhart nach elf Saisonen seine Funktion als Musikdirektor des Utah Symphony Orchestra. Hier war er maßgeblich daran beteiligt, dass es zu einer Fusion der Utah Oper und Utah Symphony in künstlerisch-administrativen Belangen kam. Seither sehen Kunstinstitutionen im In- und Ausland Maestro Lockhart als einen Vertreter der innovativen Denker im Kultursektor. Lockhart dirigierte das Utah Symphony Orchestra u.a. auch im Rahmen der Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele 2002 und gestaltete zwei Programme für das Olympic Arts Festival 2002. Keith Lockhart dirigierte auch beinahe jedes weitere große Orchester in Nordamerika, europäische Orchester wie das Royal Philharmonic Orchestra, das Royal Concertgebouw Orchestra und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin sowie das NHK Symphony Orchestra in Tokyo und das Melbourne Symphony Orchestra. Im Opernbereich leitete Maestro Lockhart Produktionen der Atlanta Opera, Washington Opera, Boston Lyric Opera und der Utah Opera. Weiters präsentiert Lockhart mit den Boston Pops regelmäßig Filmmusik-Konzerte. Vor kurzem dirigierte er mit dem BBC Concert Orchestra und dem San Diego Symphony Orchestra Konzerte mit Musik von John Williams und leitete die Live to Film Konzerte »The Wizard of Oz«, »Fantasia« und »Home Alone«. Er begann seine musikalische Ausbildung im Alter von 7 Jahren am Klavier. Er graduierte an der Carnegie Mellon University und Furman University und erhielt vom Boston Conservatory, der Boston University und der Northeastern University jeweils ein Ehrendoktorat. Im Jahr 2006 wurde ihm von der Congressional Medal of Honor Society der Bob Hope Patriot Award verliehen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://keithlockhart.com/
7.11. Merete HJORTSØ wird 75
Sie studierte Gesang in Kopenhagen und in Wien und begann ihre Bühnenkarriere 1971 an der Königlichen Oper Kopenhagen, wo sie in M. Kagels »Halleluja« debütierte. Nachdem sie während einiger Jahre dort wie bei der Jütländischen Oper Aarhus gesungen hatte, kam sie an die Opéra du Rhin in Straßburg und hatte an diesem Haus wie am Théâtre de la Monnaie Brüssel bedeutende Erfolge. 1983 nahm sie ihre Karriere in Dänemark wieder auf, wo sie jetzt in erster Linie an der Jütländischen Oper wirkte. Ihr Repertoire für die Opernbühne war reichhaltig und enthielt Partien wie die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Susanna und den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Titelrolle in »Thaïs« von Massenet, die Leonora in »Maskarade« von C. Nielsen, die Micaela in »Carmen«, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss und die Frau in »La Voix humaine« von F. Poulenc. 1983 wirkte sie an der Jütländischen Oper in der Uraufführung von »Det guddommelige Tivoli« von Per Nørgaard mit. Auch als Konzertsopranistin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.
Schallplatten: Chandos (»Saul og David« von Nielsen).
7.11. Martin SCHOMBERG wird 75
Er erhielt seine Ausbildung an der Musikhochschule Hamburg als Schüler von Frau Maya Stein und von Jakob Stämpfli. 1972 debütierte er am Stadttheater von Mainz als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Er kam zu einer erfolgreichen Karriere an den Opernhäusern von Köln und Basel, an der Staatsoper von Hamburg, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg; er war Mitglied des Opernhauses von Zürich. Hier wirkte er 1975 in der Uraufführung der Oper »Ein wahrer Held« von G. Klebe in der Partie des Shawn Keogh mit. Auch bei den Festspielen von Salzburg aufgetreten (1974 als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«, 1974-75 als Jüngling in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss); nicht zuletzt als Konzertsolist bekannt geworden. Sein Bühnenrepertoire enthielt hauptsächlich lyrische Partien wie den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Nencio in Haydns »L’Infeldeltà delusa«, den Florindo in »Le donne curiose« von Wolf-Ferrari, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss und den Alfred in der Operette »Die Fledermaus« von J. Strauß.
7.11. Christiane STUTZMANN wird 80
Sie studierte zunächst Klavier- und Orgelspiel am Konservatorium von Nancy, dann Ausbildung der Stimme am Conservatoire National in Paris bei Jean Giraudeau. Sie gewann mehrere Preise am Pariser Konservatorium, debütierte aber erst 1969 an der Grand Opéra Paris als Tosca. Hier wie an der Pariser Opéra Comique durchlief sie dann eine sehr erfolgreiche Karriere. Am 30.10.1970 sang sie an der Opéra-Comique in der Uraufführung der Oper »L’Annonce faite à Marie« von Renzo Rossellini die Partie der Mara. Sie beherrschte zahlreiche Partien aus dem Bereich des Soprano Lyrico-Spinto wie aus dem dramatischen Fach und galt als große Darstellerin. Gastspiele am Théâtre de la Monnaie von Brüssel, an den Opern von Bordeaux, Lyon, Marseille, Nancy, Nantes, Rouen, Straßburg und Toulouse. Sie erschien auch an den Opernhäusern von Rio de Janeiro, Monte Carlo, Neapel, Turin und Venedig. Auch im Konzertsaal kam sie in einem umfangreichen Repertoire zu einer großen Karriere, vor allem als Liedersängerin. Sie war dazu als Pädagogin tätig und unterrichtete u.a. ihre Tochter Nathalie Stutzmann (* 1965), die eine sehr erfolgreiche Karriere als Altistin hatte. Christiane Stutzmann wurde 1974 vom französischen Kultusministerium zum Chevalier des Arts et des Lettres ernannt.
Aufnahmen auf Pathé-Marconi (»Évocations« von A. Roussel), Véga, Sonopresse.
7.11. Daan MANNEKE wird 80
Er studierte Komposition bei Jan van Dijk und Orgel bei Huub Houet und Louis Toebosch am Brabant Konservatorium in Tilburg. Danach vervollständigte er seine Orgelstudien bei dem belgischen Organisten Kamiel d’Hooghe in Brüssel. Nach Abschluss dieses Studiums nahm er weiterführenden Kompositionsunterricht bei Ton de Leeuw in Amsterdam. Mit Ton de Leeuw verbindet Manneke bis heute eine enge Freundschaft. Sein ehemaliger Lehrer vermittelte ihm auch den Kontakt zu Olivier Messiaen, bei dem er noch einige private Kompositionsstunden nahm. 1976 bekam Daan Manneke den Kompositionspreis des Sweelinck-Konservatoriums in Amsterdam. 1958-69 war Manneke Organist an der St. Gertrudiskerk in Bergen op Zoom, Niederlande. Als Orgelvirtuose gab er viele Konzerte und Recitals in den Benelux-Staaten, Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Seit 1971 ist er Dozent für Improvisation und Analyse der Musik des 20. Jahrhunderts am Sweelick Konservatorium in Amsterdam, wo er seit 1986 auch Komposition lehrt. Mannekes mit zahlreichen Preisen ausgezeichnetes Werk umfasst vor allem geistliche Musik und Kammermusik. Er ist zudem Gründer und Dirigent des Kammerchors Cappella Breda, mit dem er bereits zahlreiche CDs einspielte.
8.11. Stefano RANZANI wird 60
Er schloss in seiner Heimatstadt Mailand zunächst ein Violinstudium ab und wurde anschließend im dortigen Orchester als Erster Geiger engagiert. Später studierte er Klavier, Komposition und Dirigieren u.a. bei Leonard Bernstein. 1983 wurde er Assistent bei Gianandrea Gavazzeni. Als einer der prominentesten Dirigenten seiner Generation gastiert Stefano Ranzani regelmäßig an den wichtigsten internationalen Opern- und Konzerthäusern, darunter das Teatro alla Scala di Milano, die Metropolitan Opera New York, die Wiener Staatsoper, die Washington National Opera, das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, das Teatro Real Madrid, das Teatro Comunale di Firenze, das Teatro Colón in Buenos Aires, die Opéra Comique in Paris, die Deutsche Oper Berlin, die Berliner Staatsoper Unter den Linden, das Opernhaus Zürich, die Bayerische Staatsoper München, das Teatro Municipal in Santiago de Chile, die Hamburgische Staatsoper und das Glyndebourne Festival. 2007-08 war er Musikdirektor am Teatro Massimo Bellini in Catania. Des Weiteren widmet er sich dem symphonischen Repertoire und feierte 1987 sein erfolgreiches Debüt mit dem Orchester des Teatro alla Scala di Milano, woraufhin er regelmäßig nach Mailand eingeladen wird. Als Gastdirigent leitete er die renommiertesten Orchester weltweit. Zu den aktuellsten Engagements gehören u.a. »Macbeth« in Buenos Aires, »La Bohème« in München, »La Traviata« in Seattle und Rom, »Madame Butterfly« in Berlin und »Lucia di Lammermoor« und »Simon Boccanegra« in Neapel. Mit der musikalischen Leitung des Operndoppelabends »Cavalleria rusticana/Pagliacci« – eine Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg – stellte sich Stefano Ranzani in der Saison 2015/16 an der Semperoper Dresden vor. Auch 2016/17 zeichnete er für den Operndoppelabend in Dresden verantwortlich und stand 2017/18 für »Otello« am Pult der Sächsischen Staatskapelle. In der Spielzeit 2019/20 kehrt er für »Rigoletto«, »Lucia di Lammermoor«, »La Traviata« und »Tosca« nach Dresden zurück. In der Spielzeit 2019/20 übernimmt er weiterhin die musikalische Leitung für »La Traviata« und »Lucia di Lammermoor«.
8.11. Marc ANDREAE wird 80
Er ist der Sohn des Pianisten Hans Andreae und der Pianistin Lis Andreae geborene Keller und ein Enkel des Dirigenten Volkmar Andreae. Er studierte bis 1962 am Zürcher Konservatorium Klavier, Querflöte, Dirigieren und Musikwissenschaft, 1962/63 Komposition bei Nadia Boulanger in Paris und 1964-68 Dirigieren bei Franco Ferrara an der Accademia di Santa Cecilia in Rom und der Accademia Musicale Chigiana in Siena. Er assistierte seinem Großvater bei Proben und Konzerten des Tonhalle-Orchesters Zürich. Noch während des Studiums gründete er 1960 das «Orchester Pro Arte», ein Orchester von Musikstudenten in Zürich, und leitete dieses bis 1962. Er ist Gründungsmitglied und war 1986-92 erster Präsident der Schweizerischen Musikedition (SME), einer Stiftung zur Förderung der neuen Schweizer Musik. Er ist Präsident der «Stiftung Hermann Hesse Montagnola». Hesse war ein Freund von Andreaes Großvater. 1967/68 war er Assistent von Peter Maag, 1969-91 Chefdirigent des Orchestra della Radio-Televisione della Svizzera italiana (heute Orchestra della Svizzera Italiana) und 1990-93 Chefdirigent und künstlerischer Direktor des Orchestra Angelicum di Milano. Von 1989 bis Ende 2017 war er ständiger Dirigent der Konzertserie Sinfonia des Sinfonieorchesters Engadin. 1999/2000 war er Conductor in residence beim Göttinger Symphonie Orchester. 2001 gründete er das Giovane orchestra sinfonica dell’Insubria. Als Gast dirigierte er in den meisten west- und osteuropäischen Ländern, in Japan und den USA, u. a. die Münchner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, die Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, hr Frankfurt, NDR Hamburg, WDR Köln, MDR Leipzig, ORF Wien, die Bamberger, Prager und Wiener Symphoniker, das Orchestre National de France, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Orchestre National de Belgique, das NHK- und das Yomiuri-Nippon-Sinfonieorchester, die Sankt Petersburger Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Sinfonieorchester Basel und das Orchestre de la Suisse Romande in Genf. 1996 leitete er eine Italien-Tournee mit den Berliner Symphonikern und 1998 mit dem Philharmonischen Staatsorchester Halle. Im Opernfach ist er spezialisiert auf die deutsche Klassik und Romantik, aber auch auf den Belcanto von Gioachino Rossini und Gaetano Donizetti. Marc Andreae ist an den Festspielen von Salzburg, Wien, Berlin, Paris, Flandern, Mailand, Florenz, Luzern, Zürich, St. Petersburg und weiteren aufgetreten. Er leitete viele Konzerte und Opern, die von Fernsehanstalten übertragen wurden, und hat über 50 DVDs, CDs und LPs aufgenommen. Über 100 Werke von Komponisten wie Wilfried Maria Danner, Rudolf Eisenmann, Gunther Erdmann, Sylvano Bussotti, Luca Lombardi, Salvatore Sciarrino, Vinko Globokar, Erich Urbanner, Gerhard Wimberger, Conrad Beck, Daniel Glaus, Peter Hoch, Heinz Holliger, Rudolf Kelterborn, Oscar Moret, Jacques Wildberger und weitere wurden für ihn geschrieben und ihm zur Uraufführung anvertraut. Er veranlasste Ersteditionen (meist der Edition Peters) und leitete Erstaufführungen von unbekannten Orchesterwerken und Opern, etwa von Robert Schumann, Franz Schubert, Carl Maria von Weber, Franz Liszt, Peter I. Tschaikowsky, Gaetano Donizetti und Gioachino Rossini. So dirigierte er 1977 in Paris Schuberts Die Verschworenen, 1979 in Paris beziehungsweise 1986 in Lugano die französische und die konzertante Schweizer Erstaufführung von dessen Alfonso und Estrella, ebenfalls in Lugano 1981 die europäische Erstaufführung von George Gershwins Blue Monday (CD-Aufzeichnung) und Leonard Bernsteins Trouble in Tahiti, 1983 in Lugano Rossinis La scala di seta, 1984 in der Tonhalle Zürich Zoltán Kodálys Háry János und 1988 Edvard Griegs Peer Gynt, 1989 in Lugano Donizettis Imelda de Lambertazzi (CD-Aufzeichnung) und am Belcanto-Opera-Festival Rossini in Wildbad in Bad Wildbad die Rossini-Oper Sigismondo (1995) und die szenische Kantate Le nozze di Teti, e di Peleo (1996). Andreae komponierte Klavier-, Kammermusik-, Orchester- und Vokalwerke. Er ist mit der Geigerin Maria Cristina Andreae verheiratet und hat mit ihr eine Tochter (* 1995) und einen Sohn (* 1993). Er lebt mit seiner Familie bei Lugano.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.marcandreae.ch/
9.11. Thomas QUASTHOFF wird 60
Er gehörte zu den unglücklichen Opfern des als Beruhigungsmittel eingenommenen Präparates Contergan, das das Erbgut des Kindes vor seiner Geburt schädigte. So wurde er mit verkümmerten Armen geboren, erwies sich aber als hoch begabter Schüler. Er studierte einige Semester Jura, wurde dann Sparkassenangestellter und arbeitete schließlich als Hörfunksprecher beim Norddeutschen Rundfunk. Man wurde auf seine stimmliche Begabung aufmerksam, doch lehnte die Musikhochschule Hannover seine Aufnahme ab, da er wegen seiner Behinderung nicht Klavier spielen könne. Darauf erfolgte eine private Ausbildung durch die Pädagogin Charlotte Lehmann (seit 1976); auch Schüler von Ernst Hubert Contwig. Als er 1988 am Gesangwettbewerb der Deutschen Rundfunkanstalten ARD teilnahm, wurde er mit sensationellem Erfolg Gewinner dieser Veranstaltung. Damit leitete er seine Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger ein, die bei dem Grad seiner körperlichen Behinderung nicht genug bewundert werden kann. 1989 sang er beim Gustav Mahler-Fest in Kassel dessen »Lieder eines fahrenden Gesellen«. Ebenfalls 1989 gab er ein Konzert vor dem deutschen Bundespräsidenten von Weizsäcker in dessen Berliner Amtssitz. 1991 sang er in einem festlichen Konzert in Marburg Mozart-Arien. Aufsehen erregte er auch durch den Vortrag des Liederzyklus »Winterreise« von Schubert in verschiedenen deutschen Großstädten. Mit der Philharmonia Hungarica unternahm er eine Tournee mit den »Kindertotenliedern« von Gustav Mahler, mit dem Tölzer Sängerknaben eine Italien-Reise. Er sang in ergreifender Weise die Partie des Christus in der Matthäuspassion von J.S. Bach (u.a. 1989 in München) und das Bass-Solo im Weihnachtsoratorium vom gleichen Meister. Beim Rheinischen Musikfest 1991 in Köln wie auch 1993 in Leipzig sang er als Solist im Mozart-Requiem; 1994 gab er einen Liederabend an der Opéra du Rhin Straßburg. 1995 erfolgte sein Nordamerika-Debüt beim Oregon-Bach-Festival in Eugene. Am 31.1.1997, dem 200. Geburtstag von Franz Schubert, sang er in einem Schubert-Konzert in der Londoner Wigmore Hall. In den USA hörte man ihn in Portland und in Minneapolis, im November 1998 in der New Yorker Carnegie Hall in Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn« von G. Mahler. 1999 sang er in einer konzertanten Aufführung von »La damnation de Faust« von Berlioz in Amsterdam den Mephisto. 2001 gab er in Pittsburgh Mozart-Konzerte. Er brachte in seinen Konzerten auch Opernarien zum Vortrag. Auf der Opernbühne erschien er nur in Ausnahmefällen wie 2003 bei den Salzburger Osterfestspielen als Minister im »Fidelio« und 2004-05 an der Wiener Staatsoper als Amfortas im »Parsifal«. Auf pädagogischem Gebiet gab er Meisterkurse für Liedgesang.
Schallplatten: HMV-Electrola (Balladen von C. Loewe), Bayer Records (Bach-Kantaten), RCA-BGM (Recital, Johannespassion von J.S. Bach, Lieder von R. Schumann, Schubert-Lieder nach Texten von Goethe, Minister im »Fidelio«, Mozart-Arien, »Winterreise« von Schubert), Orfeo (»Orfeo ed Euridice« von J. Haydn, Lieder von A. Reimann), Teldec/East West Records (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), Hänssler (»Der Messias«), Hänssler-Verlag (Matthäuspassion, Magnificat und H-Moll-Messe von J.S. Bach, Stabat mater von A. Dvorák), Hänssler/Naxos (H-Moll-Messe und Weltliche Kantaten, u.a. Kaffee-Kantate, von J.S. Bach), Teldec (Drago in »Genoveva« von R. Schumann), DGG (»Der Messias«, Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn« von Gustav Mahler, Lieder und Gesänge von J. Brahms, Lieder von F. Liszt; 9. Sinfonie von Beethoven), Philips (Christus in der Matthäuspassion von J.S. Bach).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.thomas-quasthoff.com/
9.11. Mette EJSING wird 65
Sie studierte an der Fünen-Musikakademie und war zunächst während mehrerer Jahre als Musikpädagogin tätig, entschloss sich dann aber zur Ausbildung ihrer Stimme. Sie wurde an der Königlichen Musikakademie von Kopenhagen Schülerin u.a. von Ulrik Cold und von Ingrid Bjoner. 1991 debütierte sie als Liedersängerin und wurde noch im gleichen Jahr an die Staatsoper von Stuttgart verpflichtet, der sie bis 1995 angehörte. Hier wie bei Gastspielen kam sie zu einer bedeutenden Bühnenkarriere. 1992 gastierte sie am Theater von St. Gallen als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1993 am Staatstheater Karlsruhe als Erda im »Rheingold«; an der Jütländischen Oper Aarhus wirkte sie in den Aufführungen des Nibelungenrings als Schwertleite in der »Walküre« und 1994 als Erda im »Siegfried« mit. Seit 1995 Mitglied der Staatsoper Berlin, an der sie zuvor gastiert hatte und als erste Partien dann die Annina im »Rosenkavalier« und die 3. Dame in der »Zauberflöte«, 1996 die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Erda im Ring-Zyklus (die als ihre besondere Glanzrolle galt) und 1997 die Isaura in »Tancredi« von Rossini sang. An der Oper von Rom sang sie 1997 die Mary sowie 1999-2000 die Erda, in Kopenhagen 1997 die Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, an der Jütländischen Oper Aarhus 1998 die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1998 gastierte sie an der Münchner Staatsoper als 1. Norn in der »Götterdämmerung«, an der Nationaloper Helsinki als Erda im »Siegfried«, die sie auch 1999 in Sydney (konzertant) sowie 2000 bei Aufführungen am Teatro Verdi Triest vortrug. Die Erda im Nibelungenring sang sie auch 1995-2003 mehrfach an der Wiener Staatsoper. An der Mailänder Scala gastierte sie 1996-98 als Erda und als 1. Norn im Nibelungenring, 2004 als Mary, 2005 als Klytämnestra und 2007 als alte Buryja in »Jenufa« von Janácek. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1994-95 die Schwertleite in der »Walküre« und das Alt-Solo im »Parsifal«, 2000-01 die Erda und die 1. Norn im Nibelungenring. Erfolgreiche Karriere auch als Konzert- wie als Liedersängerin; 1993 gab sie mehrere Konzerte in den USA zusammen mit dem San Francisco Symphony Orchestra, 1995 einen großen Liederabend in Berlin. Sie wirkte in zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen mit.
Schallplatten: Bella Musica (Erda im »Rheingold«), Teldec (1. Magd in »Elektra«), Koch Records (»Des Esels Schatten« von Richard Strauss).
10.11. Michael HELIOTIS wird 90
Ausbildung zum Sänger durch Marika Kalfopoulos in Athen, durch Fritz Lunzer in Zagreb und Elisabeth Rado in Wien. Debüt 1957 an der Nationaloper von Athen als Alfredo in Verdis »La Traviata«. Er gehörte dann für zwanzig Jahre zu den beliebtesten Künstlern der griechischen Metropole. Er trat als Gast bei den Opernfestspielen von Athen (hier u.a. 1961 in der Uraufführung der Oper »Nausicaa« von Glanville-Hicks), bei den Festspielen von Dubrovnik, an der Nationaloper von Zagreb und an deutschen Bühnen auf. 1961-62 war er am Theater von Saarbrücken engagiert. Sein Repertoire enthielt in erster Linie Aufgaben aus dem lyrischen Fachbereich in Opern von Mozart, Rossini, Puccini, Verdi, Tschaikowsky, Cimarosa und Offenbach; angesehener Konzert- und Liedersänger.
Aufnahmen auf HMV.
11.11. Audrey MICHAEL wird 70
Sie war die Tochter des Dirigenten Jean-Marie Auberson und die Schwester des Chansonniers Pascal Auberson. Sie studierte in Mailand bei Arturo Merlini und bei Giorgina del Vigo. Dann war sie an der Musikhochschule Hamburg Schülerin von Judith Beckmann und Laurent Anders. 1976-81 war sie Mitglied der Staatsoper von Hamburg, 1981-86 der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Sie ging dann von ihrem Wohnsitz Genf aus einer ausgedehnten Gastspiel- und Konzerttätigkeit nach. Sie trat als Gast beim Festival von Aix-en-Provence (u.a. 1985 als Euridice in Montverdis »L’Orfeo«), bei den Osterfestspielen von Salzburg (1980-81 Blumenmädchen im »Parsifal« unter Karajan), am Grand Théâtre Genf (1981 als Clorinda in »La Cenerentola«, 1984 als Elvira in »L’Italiana in Algeri«, 1984 als Anna I in K. Weills »Die 7 Todsünden« und 1986 als Euridice/Speranza in Montverdis »L’Orfeo«), in Essen, Mannheim, Bordeaux, Lausanne und Monte Carlo auf. In der Spielzeit 1988-89 sang sie an der Oper von Frankfurt a.M. und bei deren Gastspiel 1991 in Tel Aviv die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, 1992 in Frankfurt die Micaela in »Carmen«, 1994 in Lausanne die Titelfigur in Glucks »Iphigénie en Tauride«. 1996 trat sie am Théâtre des Champs-Élysées in Paris als Sesto in »La clemenza di Tito« auf. Zu ihren Bühnenpartien gehörten der Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Ilia in »Idomeneo« von Mozart, die Susanna wie die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Pamina wie die Papagena in der »Zauberflöte«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Elisabeth Zimmer in H.W. Henzes »Elegie für junge Liebende« und die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. An der Hamburger Staatsoper wirkte sie in den Uraufführungen der Opern »Kommen und Gehen« von H. Holliger (1978), »William Ratcliff« von J.-P. Ostendorf (1982) und »Jakob Lenz« von Wolfgang Rihm (1979) mit. Fast noch bedeutender war ihr Wirken im Konzertsaal. Sie gab Konzerte in Genf, Lausanne, Basel, Zürich, Luzern und im Rahmen des Septembre Musical Montreux, in Berlin, Hamburg, Bremen, Köln und Stuttgart, in Paris, Straßburg, Rouen und Toulouse, in Lissabon und Buenos Aires. Dabei erwies sie sich als vortreffliche Solistin in Oratorien und geistlichen Vokalwerken von J.S. Bach und Händel bis zu Frank Martin und W. Burkhard und als nicht weniger begabte Liedersängerin. In einem Film »Orfeo« nach der gleichnamigen Oper von Monteverdi, den ihr Gatte, der Filmregisseur Claude Goretta, drehte, übernahm sie die Rolle der Euridice.
Schallplatten: Erato (»L’Orfeo« von Monteverdi, »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, Messen von Beethoven und Schubert), DGG (»Rigoletto«, »Luisa Miller« von Verdi, Blumenmädchen im »Parsifal«), CBS (»Il Ballo delle Ingrate« und Marienvesper von Monteverdi), FSM (Magnificat von W. Burkhard), Calig-Verlag (Requiem von R. Schumann), Erato-Ariola (Religiöse Musik von Mendelssohn).
12.11. Bruce BORROUGHS wird 75
Informationen über den amerikanischen Bariton auf seiner Homepage: http://www.bruceburroughs.com/index.html
15.11. Helene SCHNEIDERMAN wird 65
Sie studierte am Westminster Choir College in Princeton und an der Cincinnati University und war u.a. Schülerin von Lucie Evans, Anna Reynolds und Italo Tajo. Sie begann ihre Bühnenkarriere am Stadttheater von Heidelberg. Sie debütierte hier als Zaide in Rossinis »Il Turco in Italia« und trat als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Clairon in »Capriccio« von R. Strauss und in den Opern »Calisto« von Cavalli und »Platée« von Rameau auf. 1984 wurde sie an die Staatsoper von Stuttgart berufen. Sie erwies sich hier als große Interpretin der schwierigen Partien für Koloraturalt in den Opern von Rossini (»La Cenerentola«, Rosina im »Barbier von Sevilla«, vor allem 1996 als Isabella in »L’Italiana in Algeri«). Gleichzeitig sang sie ein breites Repertoire, das u.a. die Dorabella in »Così fan tutte«, die Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, die Carmen und die Libia in der vergessenen Oper »Fetonte« von N. Jommelli enthielt. 1993 wirkte sie in Stuttgart in einer konzertanten Aufführung einer weiteren Oper von Jommelli, »Il Vologeso«, mit, 1996 sang sie dort die Meg Page im »Falstaff« von Verdi. Bei den Heidelberger Schlossfestspielen sang sie die Angelina in »La Cenerentola« und die Kordula in Lortzings »Hans Sachs«. Gastspiele führten die Künstlerin an die City Opera New York, an die Orlando Opera in Florida und an führende deutsche Opernhäuser. 1989 gastierte sie in Amsterdam als Smeton in »Anna Bolena« von Donizetti, beim Festival von Pesaro 1991 in Mozarts Jugendwerk »Die Schuldigkeit des ersten Gebots«. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1993 als 2. Dame in der »Zauberflöte«, 2001 als Marcellina in »Le nozze di Figaro« und 2005 als Flora in »La Traviata«. 1995 wirkte sie bei den Schwetzinger Festspielen als Creusa in Niccolò Jommellis »Demofoonte« mit. 1995 debütierte sie als Cherubino an der Covent Garden Oper London, an der sie seither auch als Despina in »Così fan tutte«, als Suzuki in »Madame Butterfly«, als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Podtotschina in Schostakowitschs »Die Nase« und als Annina im »Rosenkavalier« zu sehen war. 1997 sang sie an der Londoner Covent Garden Oper die Dorabella, 1998 an der Stuttgarter Staatsoper die Bradamante in »Alcina« von Händel, 1999 die Floßhilde im »Rheingold«. 2000 trat sie an der Stuttgarter Staatsoper als Orlofsky in der »Fledermaus« auf, bei den Festspielen von Edinburgh als Bradamante (anlässlich eines Gastspiels der Stuttgarter Staatsoper), bei den Festspielen von Ludwigsburg als Fenena in Verdis »Nabucco«. An der Grand Opéra Paris bzw. an der Opéra Bastille Paris gastierte sie 2001-02 als 2. Dame in der »Zauberflöte«, 2006 und 2008 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 2006 als Annina im »Rosenkavalier«, 2007 als Flora in »La Traviata«, 2008 als Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut« und 2009 als Suzuki. An der Oper von San Francisco gastierte sie 2002 als Bradamante und 2003 als Rosina. 2009 gastierte sie als Marcellina in »Le nozze di Figaro« an der Bayerischen Staatsoper München. Als Annina im »Rosenkavalier« debütierte sie 2011 an der Mailänder Scala und 2017 an der Metropolitan Oper New York. An der Staatsoper Stuttgart war sie auch als Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Teresa in Bellinis »La Sonnambula« und als Neris in »Medée« von Cherubini zu sehen. In der Spielzeit 2019/20 wird sie an der Staatsoper Stuttgart als Lucia in »Cavalleria rusticana«, als Marcellina in »Le nozze di Figaro« und als Kurfürstin in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg« zu sehen sein. Hinzu trat eine nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertsaal. Sie gastierte als Konzertsängerin in den Musikzentren in Italien, in der Schweiz, in Deutschland und in Holland. Beim Beethoven-Fest in Bonn gab sie 1989 einen Liederabend mit Liedkompositionen von Leonard Bernstein.
Schallplatten: Music-Masters (Orchester-Lieder von Aaron Copland), Eigenart Records (Lieder von Clara Schumann, Stephen Heller, Theodor Kirchner, F. Mendelssohn und Johannes Brahms), Nightingale (Smeton in »Anna Bolena« von Donizetti), Carus-Verlag (Oratorium auf Worte aus der Bibel von Fanny Mendelssohn, Psalmen von L. Boulanger), Orfeo (»Il Vologeso« von N. Jommelli).
15.11. Jarmila KRÁTKÁ wird 85
Informationen über die tschechische Sopranistin auf Tschechisch:
https://operaplus.cz/k-jubileu-jarmily-kratke/
15.11. Peter DICKINSON wird 85
Er besuchte die Leys School in Cambridge, war danach Assistenzorganist am Queen’s College in Cambridge und ging für drei Jahre nach New York City. Dort studierte er Komposition bei Bernard Wagenaar an der Juilliard School, an der auch seine ersten Kompositionen aufgeführt wurden. Er arbeitete freiberuflich als Musikkritiker, als Pianist am New York City Ballet (unter anderem für Georges Balanchine) und lehrte ein Jahr an der Fairleigh Dickinson University in New Jersey. Nach seiner Rückkehr nach Großbritannien unterrichtete er an einem College in Chelsea und lehrte an der University of Birmingham. 1974 ging er an die Keele University, wo er ein Zentrum für Amerikanische Musik aufbaute. Zu diesem Thema führte er Lesungen durch, veröffentlichte Artikel und Rezensionen und schrieb Features für BBC Radio 3. 1988 zeigte die „South Bank Show“ von Melvyn Bragg eine einstündige Dokumentation über ihn, in dem auch die erste Fernsehveröffentlichung der Komposition London Rags mit Mitgliedern des zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelösten Philip Jones Brass Ensembles und des Ensembles London Brass zu hören war. 1991-97 hatte Peter Dickinson einen Lehrstuhl am Goldsmiths College der Universität London, danach war er bis 2004 Leiter des Musikdepartments am Institut für Amerikanische Studien der Universität London. 1996 gründete er mit Bernarr Rainbow den „Bernarr Rainbow Trust“ zur Unterstützung der Ausbildung in der Musik, der einen jährlichen Preis für Musiklehrer vergibt. 1999 wurde er von der Keele University mit der Ehrendoktorwürde für Musik geehrt. Peter Dickinson trat etwa dreißig Jahre mit seiner Schwester, der Mezzosopranistin Meriel Dickinson (* 1940) auf und spielte mit ihr Aufnahmen ein. Er lebt in Suffolk.
Peter Dickinson schuf einige Auftragskompositionen, so ein Orgelkonzert für Simon Preston (1971), ein Klavierkonzert für Howard Shelley (1984), ein Violinkonzert für Ernst Kovacic (1986), Orgelvariationen für Jennifer Bate und Stücke für David Munrow. Auf dem 2005 veröffentlichten Album Peter Dickinson: Piano Voices and Brass sind Werke aus den Jahren 1974 bis 2004 zu hören, die von Peter Dickinson, Elisabeth Söderström, The King’s Singers, dem schwedischen Ensemble „Solna Brass“ und dem Pianisten Eric Parkin interpretiert werden.
16.11. Donald RUNNICLES wird 65
Der aus Schottland stammende Dirigent ist seit 2009 Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin. Seit 2006 leitet er außerdem das Grand Teton Music Festival und ist Principal Guest Conductor des Atlanta Symphony Orchestras. 2009-16 war er zudem Chefdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestras, seitdem ist er dessen „Conductor Emeritus“. Sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin gab er 1989 mit Verdis Troubadour. 2007 machte er mit dem fulminanten Dirigat zweier Zyklen des Ring des Nibelungen von sich reden. Seit seinem Amtsantritt leitete er die Premieren von Die Trpjaner, Tristan und Isolde, Don Carlo, Jenufa, Lohengrin, Parsifal, Peter Grimes, Falstaff, Billy Budd, Fausts Verdammnis, Lady Macbeth von Mzensk, Roméo et Juliette, Die Sache Makrokoulos, Die Entführung aus dem Serail, Così fan tutte, Tod in Venedig, Der fliegende Holländer sowie die Uraufführung von L‘Invisible. Weiter dirigierte er u. a. Aufführungen von Hänsel und Gretel, Manon Lescaut, Der Rosenkavalier, Otello, Tannhäuser, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Tosca, Die Meistersinger von Nürnberg und Der Ring des Nibelungen. Runnicles, der in Edinburgh und Cambridge studierte, begann seine Karriere in Deutschland und war u. a. Generalmusikdirektor in Freiburg. Sein USA-Debüt geriet zur Sensation, als er 1988 kurzfristig eine Lulu-Produktion an der MET in New York übernahm. Zwei Jahre später leitete er den Ring des Nibelungen an der San Francisco Opera, was zu seiner Berufung zum dortigen Music Director führte. Diese Position bekleidete er 1992-2009. Während seiner Amtszeit dirigierte er dort mehr als 60 Produktionen, so auch die Uraufführungen von Adams‘ Doctor Atomic, Susas The Dangerous Liaisons oder Wallaces Harvey Milk. Er ist regelmäßiger Gast an international führenden Opernhäusern und gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten sowohl des symphonischen als auch des Opernrepertoires. Dirigate führten ihn zu den Festspielen von Bayreuth, Glyndebourne und Salzburg, an die Metropolitan Opera New York, die Opéra National de Paris, die Mailänder Scala, die Staatsoper Unter den Linden, die Kölner Oper, die Bayerische Staatsoper München, die Hamburgische Staatsoper, die Königliche Oper Kopenhagen, die Oper Zürich und die Netherlands Opera. Eine besondere Beziehung verbindet ihn mit der Wiener Staatsoper, wo er regelmäßig den Ring des Nibelungen dirigierte. Weitere Wiener Premieren waren Lady Macbeth von Mzensk und Der Feurige Engel an der Volksoper, Tod in Venedig im Theater an der Wien sowie Parsifal, Billy Budd und Die tote Stadt an der Staatsoper. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig u. a. mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra und sowohl den Berliner als auch den Wiener Philharmonikern. Zahlreiche Einspielungen dokumentieren sein Schaffen, darunter Gesamtaufnahmen von Hänsel und Gretel, Orphée et Eurydice, Billy Budd und Tristan und Isolde. Seine CD mit Wagner-Arien mit Jonas Kaufmann und dem Orchester der Deutschen Oper Berlin wurde 2013 von Gramophone Magazine als beste Vokal-Einspielung des Jahres ausgezeichnet. Die DVD-Aufzeichnung von Jenufa mit dem Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin erhielt 2015 eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Best Opera Recording“. Im Mai 2018 brachte Oehms Classics eine Aufnahme der Uraufführung von Aribert Reimanns L‘Invisible mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin unter Leitung von Donald Runnicles heraus. Neben seinen Aufgaben als Dirigent ist Donald Runnicles auch ein gefragter Pianist und tritt bei Kammerkonzerten und als Liedbegleiter auf. Für seine Verdienste um die Musik wurde Donald Runnicles mit Ehrendoktoraten für Musik der Universität Edinburgh, des San Francisco Conservatory of Music und der Royal Scottish Academy of Music and Drama sowie der Royal Medal der Royal Society of Edinburgh ausgezeichnet. 2004 ernannte ihn Königin Elizabeth II. zum Offizier des „Order of the British Empire“ (OBE).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.donaldrunnicles.org/
16.11. Lily SAUTER wird 85
Ausbildung in Zürich sowie in Mailand bei Rosina Sasso-Francesconi. Sie begann ihre Karriere 1961 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, deren Mitglied sie bis 1964 blieb. Seit 1964 war sie an der Staatsoper von Stuttgart engagiert; dieses Engagement dauerte mit einer Unterbrechung in der Spielzeit 1965-66, als sie am Opernhaus von Zürich sang, bis zum Ende der Spielzeit 1982-83. Seitdem lebte die Künstlerin in Köngen bei Stuttgart. Sie trat als Gast bei den Festspielen von Schwetzingen in Erscheinung und sang in den Jahren 1966-67 bei den Bayreuther Festspielen den Hirtenknaben im »Tannhäuser«, 1966-68 ein Blumenmädchen im »Parsifal«. Sie gastierte auch an den Staatsopern von München und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, am Opernhaus von Frankfurt a.M., am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Teatro Fenice Venedig, am Teatro Nuovo Mailand, in Genua und Treviso und beim Festival von Edinburgh (1966 als Papagena in der »Zauberflöte« im Rahmen eines Gastspiels der Stuttgarter Staatsoper). Ihr Bühnenrepertoire enthielt vor allem Partien aus dem Koloratur- und dem Soubretten-Fach, darunter das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Despina in »Così fan tutte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Titelheldin in Flotows »Martha«, die Norina im »Don Pasquale«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Marzelline im »Fidelio«, das Gretchen im »Wildschütz« von Lortzing, die Marie in dessen »Zar und Zimmermann«, die Musetta in »La Bohème«, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Sophie im »Rosenkavalier«, das Ännchen im »Freischütz«, die Adele in der »Fledermaus« und die Regina in »Mathis der Maler« von P. Hindemith. Sie wirkte am Opernhaus von Zürich in der Saison 1965-66 in der Schweizer Erstaufführung von Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen« als Ninetta mit. Zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte in Westdeutschland wie in der Schweiz.
17.11. Menai DAVIES wird 80
Sie wurde Lehrerin und arbeitete 1973-75 in diesem Beruf. Nachdem man ihre schöne Stimme entdeckt hatte, wurde diese am Normal College Bangor und am University College Cardiff ausgebildet, hauptsächlich durch Valletta Jacopi. 1974 kam sie als Choristin an die Welsh Opera Cardiff, wurde aber 1975 als Solistin in das Ensemble des Hauses übernommen. Bis 1986 hörte man sie an der Welsh Opera in einer Vielzahl von Partien, u.a. als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Filipjewna im »Eugen Onegin«, als Mrs. Herring in Benjamin Brittens »Albert Herring«, als Auntie in »Peter Grimes«, als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw«, als Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und als Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1981 wirkte sie an der Welsh Opera in der Uraufführung der Oper »The Journey« von John Metcalf mit, 1992 am Théâtre Châtelet Paris in der von »Le Chevalier imaginaire« von Philippe Fénelon. Bei der Opera Scotland Glasgow gastierte sie 1986 als alte Buryja in »Jenufa« von Janácek, 1988 als Filipjewna und 1994 als Mrs. Grose. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1987 in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, 1989 die Mrs. Herring und 1991 die alte Buryja. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1989 und 1992 die alte Buryja, 1992 und 1994 die Auntie, 1995, 1997 und 2001 die Putzfrau in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. 1990 nahm sie an der Russland-Tournee der English National Opera London (an der sie seit 1987 auftrat) teil, u.a. mit Auftritten in Moskau, St. Petersburg und Kiew. Weitere Gastspiele am Teatro Olimpico Rom und am Teatro Valli von Reggio Emilia (als Filipjewna), am Opernhaus von Köln (1990 und 1994 als Mrs. Grose), bei den Festspielen von Schwetzingen (1990) und Montpellier (1991).
Video-Aufnahme der Oper »Jenufa« aus Glyndebourne.
- 11. Stefan STEFANOFF wird 95
Zur Musik kam der in Varna Geborene nach Kriegsende eher per Zufall. Ein Freund überredete ihn, an der Musikschule seiner Heimatstadt das Kontrabassspiel zu erlernen. Der Kontrabass wartet noch heute auf Stefanoff, dafür wurde die dortige Gesangslehrerin auf das stimmliche Potential des jungen Mannes aufmerksam, für den zum damaligen Zeitpunkt Notenkenntnisse und die Welt der Oper böhmische Dörfer bedeuteten. Nun hatte er zwar Blut geleckt, begab sich aber dennoch erst einmal nach Sofia, um ein später mit dem Diplom abgeschlossenes Sportstudium aufzunehmen. Parallel dazu erteilte ihm Prof. Christo Waltschanoff Gesangsunterricht. 1957 erfolgt das Debüt am Sofioter Stefan-Makedonski-Operettentheater mit dem Offenbachschen Orpheus. Als ihn einige Zeit darauf Ude Nissen, langjähriger musikalischer Chef des Erfurter Opernhauses, hört, verpflichtet er den damals kein Wort Deutsch Sprechenden als jugendlichen Heldentenor an die Thüringer Bühne; dort lauern auf den Neuling in Sachen Oper neben Partien des italienischen Faches solche Brocken wie der Lohengrin oder der Walther von Stolzing. Mit letztgenannter Partie gastiert er später auch an der Zagreber Nationaloper in einer von Otmar Suitner einstudierten Meistersinger-Aufführung (den Sachs sang Tomislav Neralic, langjähriger Bassbariton der Berliner Deutschen Oper) und an der Dresdner Staatsoper mit Theo Adam und Peter Schreier als Partnern. Wer den Zagreber Mitschnitt des Preisliedes hört, kann nur darüber staunen, mit welch verblüffender Leichtigkeit Stefanoff seinem fränkischen Ritter auf Kroatisch zum verdienten Sieg verhilft. 1964 folgen eine Verpflichtung nach Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) und die intensive Zusammenarbeit mit Carl Riha und Harry Kupfer. Hier gibt der Sänger seinen ersten Florestan, eine Partie, mit der er in seiner weiteren Laufbahn auch zu den Dubrovniker Festspielen an der Seite von Sena Jurinac unter der Leitung von Lovro von Matacic zu erleben sein wird. In Auszügen aus dieser Inszenierung ist Stefan Stefanoff auf einer der unvergesslichen bosnischen Sopranistin gewidmeten Doppel-CD zu hören. 1967 geht der Bulgare nach Bonn, erweitert sein Wagner-Repertoire um den Tannhäuser, begeistert an der Sofioter Nationaloper z. B. als Lohengrin, Troubadour und Radames (seine Lieblingsrolle) oder in Kiew als Edgardo in der Lucia im Verein mit Jewgenia Miroschnitschenko und Juri Guljajew. Selbst ins ferne kirgisische Bischkek (damals Frunse) führt ihn (u. a. als Otello) der Weg.
Um seiner seit 1964 in Chemnitz ansässigen Familie („Die endlosen Autofahrten forderten mich mitunter mehr als meine Auftritte.“) wieder näher zu sein, kehrt der Künstler in die DDR zurück, wo ihn Anfang der achtziger Jahre eine heimtückische Krankheit zur Aufgabe des Berufes zwingt. Obwohl menschlich und künstlerisch schwer getroffen, lässt er sich nicht in die Knie zwingen, stellt sich einer neuen Herausforderung, dem Tennis, mit dem er noch in den Altersklassen 85+ bei internationalen Turnieren zahlreiche Medaillen erringt. Für über 90-jährige besteht diese Möglichkeit nicht mehr, trotzdem ist der über eine Trainerlizenz Verfügende nach wie vor im Chemnitzer Sportforum aktiv. Und ebenso aktiv begleitete er von Anbeginn die sängerische Entwicklung seiner Tochter Nadja, deren umjubelte Auftritte wohl eines seiner schönsten Geburtstagsgeschenke sein dürften. Joachim Weise
18.11. Tom JOHNSON wird 80
Er studierte am Yale College in New Haven (Connecticut) u. a. bei Elliott Carter (Abschlüsse 1961 und 1967) und privat bei Morton Feldman (1965/66). Bekannt wurde er als Komponist von Werken mit extrem reduziertem Tonvorrat oder musikalischem Material, z. B. der etwa einstündigen Four note opera (1972), die nicht mehr als vier Tonhöhen in allen möglichen Abfolgen benutzt und durchspielt. Dabei werden diese mit Hilfe mathematischer Prozesse und Modelle konstruiert, was zum kompositorischen Hauptprinzip von Johnsons musikalischer Arbeit wurde. Zwischen 1972 und 1982 schrieb Johnson wöchentlich Musikkritiken für das New Yorker Magazin Village Voice, vor allem über Aufführungen der damals aufkommenden Minimal Music und wurde so zu einem authentischen Hauptzeugen der Entstehung dieses musikalischen Stils. Diese Kritiken wurden später auch als Buch veröffentlicht. Weitere Bücher folgten. Stilistisch ist Tom Johnson zwar der Minimal Music zuzurechnen, doch seine individuelle Ausprägung dieser Richtung macht seine Musik in diesem Kontext kaum vergleichbar. Dabei benutzt Johnson gern mathematische Formeln, Theoreme, Zahlenpyramiden oder Zahlenspiele, die er melodisch oder rhythmisch konsequent auf die Musik – vor allem auf das Klavier – überträgt. Aber auch sein einziges Streichquartett Formula besteht aus acht Sätzen, denen jeweils eine mathematische Formel zugrunde liegt. Diesen logisch-rationalen Kompositionsprinzipien stehen seit den 80er Jahren grafische Partituren in Form von Zeichnungen gegenüber (Symmetries für Klavier zu vier Händen), die relativ frei zu interpretieren sind. Eine der ersten Kompositionen, mit der Johnson diesen Weg konsequent beschreitet, ist die Arbeit Nine Bells (1979). Sein kommerziell erfolgreichstes Werk dürfte die Riemann-Oper (1988) sein, in der diverse Artikel aus Hugo Riemanns Musiklexikon vertont wurden. So gibt es ein Rezitativ zum Lexikontext Rezitativ und eine Arie zum Lexikontext Arie usw.; das Werk erfuhr zahlreiche Produktionen vor allem auch an europäischen Theatern. Als eines seiner Hauptwerke gilt das abendfüllende Bonhoeffer-Oratorium (1988–92).
19.11. Agnes BALTSA wird 75
Ausbildung zuerst in Athen bei Nunuka Fraga-Spiliopoulos, dann mit Hilfe eines Maria Callas-Stipendiums bei Schöner in München und bei Herbert Champain in Frankfurt a.M. Sie debütierte 1968 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Cherubino in »Le nozze di Figaro« und blieb bis 1972 an diesem Haus engagiert. Seit 1969 trat sie an der Deutschen Oper Berlin auf. Die Künstlerin, die in der Schweiz ihren Wohnsitz nahm, wirkte bei den Salzburger Festspielen mit: 1970 als Bastien in »Bastien und Bastienne« von Mozart, 1977-78 als Herodias in »Salome« von R. Strauss, 1982 als Dorabella in »Così fan tutte«, 1983-84 als Octavian im »Rosenkavalier«, 1985 als Carmen. Sie trat in Salzburg auch als große Konzertsängerin in Erscheinung: 1975 in der 8. Sinfonie von G. Mahler, 1976 in der 9. Sinfonie von Beethoven, 1978, 1980, 1984 und 1989 im Verdi-Requiem, 1981 in »Les Nuits d’été« von H. Berlioz, 1983 im Stabat mater von Rossini, 1985 in der H-Moll-Messe von J.S. Bach, 1989 im Mozart-Requiem (zum Gedächtnis für H. von Karajan) und 1993 als Judith in einer konzertanten Aufführung von Béla Bartóks Oper »Herzog Blaubarts Burg«. 1970 glanzvolles Gastspiel an der Staatsoper Wien als Octavian. Seither sang sie hier in ca. 450 Vorstellungen: den Komponisten in »Ariadne auf Naxos«, den Cherubino, die Maddalena in »Rigoletto«, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, den Niklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, die Carmen, die Didon in »Les Troyens« von H. Berlioz, die Dorabella, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, den Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Bianca in »Il Giuramento« von Mercadante (konzertant), die Angelina in Rossinis »La Cenerentola«, die Elisabetta in Donizettis »Maria Stuarda«, die Charlotte in »Werther« von Massenet, die Isabella in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, die Azucena im »Troubadour«, die Fedora in der gleichnamigen Oper von Giordano, die Hérodiade in der gleichnamigen Oper von Massenet, die Fidès in »Le Prophète« von Meyerbeer, die Küsterin in Janáceks »Jenufa« und die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1971 Gastspiel an der Oper von Houston (Texas) als Carmen. Seit 1972 ständiger Gast an der Staatsoper von Hamburg und an der Oper von Athen. Große Erfolge als Gast auch in München (u.a. als Angelina, Isabella, Charlotte, Santuzza und Klytamnestra), Amsterdam, Barcelona, Belgrad und Zagreb. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1975 das Alt-Solo in Beethovens Missa solemnis, 1979 und 1986 die Eboli, 1980 das Alt-Solo im Mozart-Requiem, 1985 die Carmen und 1989 das Alt-Solo im Verdi-Requiem. Seit 1976 hatte sie große Erfolge an der Mailänder Scala (Debüt als Dorabella), wo man sie 1979 und 1988 im Verdi-Requiem, 1985 als Carmen sowie 1987-88 als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« feierte. 1976 Konzert-Tournee durch die USA unter Herbert von Karajan. Seit der Saison 1976-77 an der Covent Garden Oper London zu Gast (Antrittsrolle: Cherubino). 1984 sang sie dort den Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, weiter die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, dann die Isabella (1987), die Eboli (1989), die Angelina, die Rosina und die Dalila (1991; diese Partie hatte sie bereits in der Saison 1989-90 an der Chicago Opera gesungen). 1979 an der Grand Opéra Paris als Cherubino zu Gast. 1979 debütierte sie an der New Yorker Metropolitan Oper als Octavian; 1987 bewunderte man dort ihre Carmen, 1988 trat sie dort in einem Galakonzert zum letzten Mal an der Metropolitan Oper auf. Sie sang an der Metropolitan Oper in insgesamt 18 Vorstellungen. 1992 sang sie am Opernhaus von Zürich die Fedora. Bei der Eröffnung der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona sang sie die von Mikis Theodorakis komponierte olympische Hymne »Hellenismus« zum Einmarsch der olympischen Fahne. In der Spielzeit 1992-93 gastierte sie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Elisabetta in »Maria Stuarda« von Donizetti, 1995-96 am Opernhaus von Zürich als Carmen und als Dalila, 1998 und 2000 abermals als Carmen. 1998 sang sie bei der Japan-Tournee des Teatro Comunale Bologna die Santuzza als Partnerin von José Cura, 1999 am Teatro Real Madrid die Carmen, am Theater an der Wien den Orlofsky in der »Fledermaus«. 1999 gastierte sie bei den Festspielen von Wiesbaden wie am Teatro Real Madrid als Carmen. Bei der Eröffnung der Griechischen Nationaloper im neuen Stavros Niarchos Foundation Kulturzentrum am 15. Oktober 2017 triumphierte sie als Klytmänestra. 1980 wurde sie Kammersängerin an der Wiener Staatsoper, 1988 wurde sie zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Seit 1974 verheiratet mit dem Bass-Bariton Günter Missenhardt (* 1938). Neben Mozart- und Rossini-Partien, von denen sie vor allem die schwierigen Koloraturrollen sang, gehörten zu ihren weiteren Glanzrollen der Orpheus von Gluck, die Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin« und die Kontschakowna in »Fürst Igor« von Borodin. Große Konzertsängerin, sowohl für den Bereich des Oratoriums wie für den des Liedvortrags, wobei sie auch im Konzertsaal ein sehr umfassendes Repertoire beherrschte.
Lit.: N. Goodwin: Agnes Baltsa (in »Opera«, 1985), Ch. Baumann: Agnes Baltsa. Eine Bildmonographie (Salzburg, 1986).
Schallplatten: Electrola (Herodias in vollständiger »Salome«, Eboli im »Don Carlos«, Amneris in »Aida«, Arienplatte), HMV (»Orpheus und Eurydike«, »Così fan tutte«, »Hoffmanns Erzählungen«, »La Favorita«, »Die Fledermaus«, Stabat mater von Rossini, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, Arien-Platte), DGG (»Mitridate, Re di Ponto« und »Die Zauberflöte« von Mozart, Octavian im »Rosenkavalier«, Donna Elvira im »Don Giovanni«, »La Cenerentola«, »L’Italiana in Algeri«, Venus im »Tannhäuser«, »Samson et Dalila«, »Cavalleria rusticana«, Lieder griechischer Komponisten wie Theodorakis, Hadjidakis, Xarhakos mit Bouzouki-Begleitung), Philips (»Ascanio in Alba« und »Mitridate, Re di Ponto« von Mozart, Cherubino in »Le nozze di Figaro«, »Ariadne auf Naxos«, »La forza del destino«, »Maria Stuarda«), Schwann-Verlag (»Thérèse« von Massenet), CBS (8. Sinfonie von G. Mahler, »Il Campanello« von Donizetti), Decca (»Idomeneo«), EMI (»Das Lied von der Erde« von G. Mahler), Sony (Rossini-Arien, Duette mit José Carreras), Orfeo (Arien-Recital); Castle-Video (Eboli im »Don Carlos«), Sony-Video (»Don Carlos«, Salzburg 1986), Arthaus-Video (Despina in »Così fan tutte«, Zürich 2000).
19.11. David LLOYD-JONES wird 85
Er wurde in London geboren und vor dem Zweiten Weltkrieg mit seiner Familie nach West-Wales evakuiert, wo er während seiner Kindheit auf einer Farm lebte. Den ersten Kontakt zur klassischen Musik bekam er zuerst, als er im Schulunterricht von Mozart gehört hatte. Im Alter von 10 Jahren nahm ihn sein Vater zu einem Konzert des London Philharmonic Orchestra in die Royal Albert Hall mit, das den Anstoß für sein Interesse an britischer Musik, insbesondere der Werke Ralph Vaughan Williams und russischer Komponisten erweckt hatte. Sein weiterer Weg führte ihn an das Magdalen College in Oxford, wo er den Studiengang der Musikwissenschaft belegte. Lloyd-Jones begann seine Karriere 1959 als Korrepetitor am Royal Opera House, Covent Garden. Sein Debüt als professioneller Dirigent führte ihn an das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, wo er dem neu gegründeten Opern Orchester in Liverpool 1961-64 vorstand. Danach baute er seinen Ruf als kompetenten Orchesterführer als freiberuflicher Dirigent bei verschiedenen Orchestern und Chören weiter aus. So dirigierte er für die British Broadcasting Corporation und Oper-Aufführungen, die von Fernsehstudios produziert wurden. 1972 wurde er als Assistent des Musikdirektors an die Sadlers Wells Opera, der 1974 umbenannten English National Opera berufen, wo er für ein großes Repertoiresystem verantwortlich zeichnete. zu dem unter anderem auch Sergei Prokofjews Krieg und Frieden gehörte. An der als Tochterunternehmen der English National Opera 1977 neu gegründeten Opera North in Leeds übernahm Lloyd-Jones die Stelle des Musikdirektors, wo er in den zwölf Jahren seines Wirkens mehr als fünfzig Opern und Konzerte dirigierte. Highlights aus dieser Zeit war die erste Aufführung von Ernst Kreneks Johnny spielt auf und die erste britische Bühnenpremiere von Richard Strauss‘ Daphne. Weitere erwähnenswerte Produktionen unter seinem Taktstock waren Delius‘ A Village Romeo and Juliet, die Vertonung von Gottfried Kellers Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe, Borodins Fürst Igor, Wagners Die Meistersinger von Nürnberg, Berliozs Les Troyens, Richard Jones‘ Inszenierung von Die Liebe zu den drei Orangen von Prokofjew, ein Doppel Arrangement als erste Aufführung von Tschaikowskys Jolanthe und Nussknacker, eine Choreographie von Matthew Bournes mit der zeitgenössischen Ballettkompanie New Adventures und die Weltpremiere von Wilfred Josephs‘ Rebecca. Zudem gastierte Lloyd-Jones mit seinem Orchester auf Festivals in Frankreich und Deutschland. 1990 nahm er seinen Abschied als Musikdirektor in Leeds. Lloyd-Jones verlegte seinen Wirkungsbereich danach als Gastdirigent bei verschiedenen Orchestern, wie zum Beispiel dem Royal Opera House, der Welsh National Opera, Scottish Opera und auf den Wexford, Cheltenham, Edinburgh und Leeds Festivals tätig zu werden. Des Weiteren war er Musikdirektor der Bradford Festival Choral Society. aber auch in Städten in Europa, Russland, Israel, Australien und Nordamerika gab er seine Visitenkarte als Dirigent ab. In den Aufnahmestudios spezialisierte er sich auf die britische und russische Musik, meist für die Plattenlabels Hyperion Records und Naxos. Die ersten kommerziellen Tonaufnahmen von Constant Lamberts Summer’s Last Will and Testament (1992) und Tiresias (1999) gehen auf das Konto Lloyd-Jones. In seiner Eigenschaft als Herausgeber verlegte er unter anderem Gilbert & Sullivans The Gondoliers. Eine von ihm im Juni 2009 dirigierte Tonaufnahme von Arthur Sullivans Oper Ivanhoe für Chandos wurde 2010 für einen Grammy nominiert. 1986 wurde Lloyd-Jones die Ehrendoktorwürde in Musik der University of Leeds verliehen und 2007 wurde er Ehrenmitglied der Royal Philhamonic Society.
19.11. Leonarda DAINE wird 95
Sie absolvierte ihr Gesangstudium 1946-50 an der J. Medins-Musikschule in Riga. Ihre Ausbildung wurde 1950-55 am Konservatorium von Riga bei der Pädagogin Anna Ludina zum Abschluss gebracht. Sie hatte dann eine große Karriere als Konzertsängerin in ihrer lettischen Heimat und wurde Solistin der Staatlichen Philharmonie in Riga. In ihren Konzerten trat sie als Interpretin von Liedern und Opernarien hervor, gestaltete aber auch hervorragend die großen Soloaufgaben in Werken wie der 9. Sinfonie von Beethoven, der Matthäuspassion von J.S. Bach und im »Messias« von Händel wie in vielen anderen oratorischen Werken. Zahlreiche Konzertreisen in die Sowjetunion und 1960 nach Finnland.
Schallplatten der Firma Latvian Music in Schweden mit lettischen Liedern von Jánis Medins, Jekabs Medins und Alfreds Kalnins.
20.11. Alan HELD wird 60
Er begann seine Bühnenkarriere 1986 an der Central City Opera, wo er als Colline in Puccinis »La Bohème« debütierte. 1988 trat er in Washington in Menottis »The Consul« auf, 1989 an der New Jersey Opera in Newark als Antonio in »Lodoletta« von Mascagni, in Seattle als Nachtwächter in »Die Meistersinger von Nürnberg« und beim Spoleto Festival in den vier dämonischen Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«, die er dann auch 1991 beim gleichen Festival in Charleston sang. 1989 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen, an der er als Mr. Redburn in »Billy Budd« von Benjamin Britten debütierte und bis 2011 in insgesamt 191 Vorstellungen in vielen Partien zu hören war: als Monterone im »Rigoletto«, als Donner im »Rheingold«, als Schtschelkalow im »Boris Godunow«, als Minister wie als Don Pizarro im »Fidelio«, als Biterolf im »Tannhäuser«, als Angelotti in »Tosca«, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, in den vier dämonischen Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«, als Gunther in der »Götterdämmerung«, als Captain Balstrode in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, als Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, als Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, als Capulet in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Orest in »Elektra« von R. Strauss, als Titelheld im »Wozzeck« von A. Berg und als Vater in »Hänsel und Gretel«. In Cincinnati gastierte er 1990 als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, an der Chicago Opera als Monterone, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1991 als Donner, an der Oper von Santiago de Chile 1993 als Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky. An der Oper von San Francisco gastierte er 1992 als Angelotti, als Rangoni im »Boris Godunow« und als Minister im »Fidelio«, 1997 als Orest, 1998 als Captain Balstrode, 1999 als Wotan in der »Walküre«, als Wanderer im »Siegfried«, als Gunther in der »Götterdämmerung« und als Wozzeck von A. Berg. Beim Spoleto Festival 1993 erlebte man ihn in der Titelrolle von Puccinis »Gianni Schicchi«, 1994 gastierte er am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Schischkow in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und als Leporello im »Don Giovanni«, 1995 als Wotan im Nibelungenring, 1995 in Vancouver als Captain Balstrode. An der Covent Garden Oper London 1995, an der Chicago Opera 1996 als Gunther zu hören, in Rio de Janeiro 1996 als Don Pizarro in konzertanten »Fidelio«-Aufführungen, an der Covent Garden Oper als Colline. Er gastierte 1997 an der Londoner Covent Garden Oper (dann auch in New York) als Borromeo in »Palestrina« von H. Pfitzner, an der Münchner Staatsoper als Gunther. 1999 sang er an der Oper von Washington den Rangoni, an der Münchner Staatsoper den Donner wie den Gunther im Ring-Zyklus. 2000 debütierte er als Captain Balstrode an der Mailänder Scala: 2000 übernahm er an der Chicago Opera (und 2001 am Muziektheater Amsterdam) den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, am Opernhaus von Washington den Amfortas im »Parsifal«. An der Opéra Bastille Paris sang er 2001 die vier dämonischen Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 2003 den Leporello, 2005 den Titelhelden in »Cardillac« von P. Hindemith und 2008 den Don Pizarro. An der Bayerischen Staatsoper München trat er bis 2015 auch als Amfortas, als Orest, als Collatinus in »The Rape of Lucretia« von B. Britten, als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, als Wassermann in »Rusalka« von Dvorák, als Kurwenal, als Fliegender Holländer und als Wanderer auf. 2001 debütierte er als Wotan im »Rheingold« an der Wiener Staatsoper, an der er seither auch den Jochanaan, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Orest und den Kaspar im »Freischütz« sang. Bei den Salzburger Festspielen sang er 2008 den Wassermann.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.alanheld.com/
20.11. Ryszard MINKIEWICZ wird 60
Biographie des polnischen Tenors auf Polnisch: https://pl.wikipedia.org/wiki/Ryszard_Minkiewicz
20.11. Gerlinde LORENZ wird 80
Sie wurde in Bochum erzogen und absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium an der Wiener Musikakademie. Sie sang bereits sehr früh im Bayreuther Festspielchor (wo sie u.a. 1965 einen der Edelknaben im »Tannhäuser« sang). 1966 fand sie ihr erstes Engagement am Stadttheater von Regensburg. 1967 kam sie an die Wiener Volksoper, wo sie u.a. die Lauretta in »Gianni Schicchi«, die Martha im »Evangelimann« von W. Kienzl, die Baronin Freimann im »Wildschütz« von Lortzing, die Eurydike in Glucks »Orpheus und Eurydike« und die Charlotte im »Werther« von Massenet sang. Von Wien aus unternahm sie Gastspiele an den Opernhäusern von Graz, Zürich, Frankfurt a.M. und Köln. 1971 wurde sie Mitglied des Kölner Opernhauses (Debüt als Mimi in »La Bohème«), dem sie bis 1986 als Ensemblemitglied (danach als Gast) angehörte. Seitdem gab sie nur noch Gastspiele (u.a. 1989 in Mannheim und München) und trat im Konzertsaal auf. 1972-78 gastierte sie in insgesamt 10 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Agathe im »Freischütz«, als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Tatjana im »Eugen Onegin«, als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Saffi im »Zigeunerbaron« und als Elsa im »Lohengrin«. Am 25.11.1989 wirkte sie bei der Uraufführung der Oper »Die Blinden« von Beat Furrer mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper im Wiener Theater Odeon als die älteste Blinde mit. Auch an der Deutschen Oper Berlin, an der Münchner Staatsoper und an holländischen Theatern als Gast aufgetreten. 1975 wirkte sie am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung der Oper »Ein wahrer Held« von Giselher Klebe mit. 1985 sang sie am Stadttheater von Bielefeld die Lola in »Irrelohe« von F. Schreker, 1990 am Theater im Revier Gelsenkirchen die Ortrud im »Lohengrin«, die sie auch 1992 am Landestheater Oldenburg vortrug. Am Stadttheater von Bern übernahm sie in der Uraufführung der Oper »Die Richterin« von François Pantillon die Rolle der Stemma (12.5.1991). 1996 wirkte sie als Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss bei den Salzburger Festspielen mit. 1998 sang sie am Stadttheater von Basel die Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek, 1999 am Staatstheater Hannover die Oberpriesterin in »Penthesilea« von O. Schoeck. 1999 trat sie am Staatstheater von Dessau als Kostelnicka auf. Weitere Bühnenpartien: Donna Anna im »Don Giovanni«, Pamina in der »Zauberflöte«, Leonore im »Fidelio«, Senta in »Der fliegende Holländer«, Sieglinde und Brünnhilde im Ring-Zyklus, Kundry im »Parsifal«, Elektra von R. Strauss, Tochter in »Cardillac« von Hindemith, Marie im »Wozzeck« von A. Berg, Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, Jeanne in »Die Teufel von Loudun« von Penderecki. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine international geschätzte Konzertsopranistin. So gab sie Konzerte in Wien und Salzburg, in Barcelona und Paris, beim Festival Messidor in Toulouse und beim Bruckner-Fest in Linz/Donau. Sie trat in Liederabenden u.a. in London und Paris auf und wurde als Lied-Interpretin wie auch durch ihren Vortrag moderner Musik bekannt.
Schallplatten: FSM (Phèdre in vollständiger Aufnahme der Oper »Socrate« von Eric Satie), Supraphon (4. Sinfonie von G. Mahler).
20.11. Der mexikanische Bariton Manuel LAISEQUILLA wird 85
21.11. Paolo GAVANELLI wird 60
Nachdem er zuerst ein wissenschaftliches und Jurastudium betrieben hatte, wandte er sich der Ausbildung seiner Stimme zu, die durch den Pädagogen Danilo Cestari stattfand. Er debütierte 1984 beim Festival von Spoleto und sang im gleichen Jahr am Opernhaus von Padua. 1985 gewann er den Concours Aslico in Mailand und den Concours Giuseppe Borgatti und wurde Preisträger bei einem Gesangwettbewerb in Verona. 1985 hatte er aufsehenerregende Erfolge als Titelheld im »Don Giovanni« am Teatro Donizetti Bergamo wie am Teatro Grande Brescia. Am Teatro de la Zarzuela Madrid sang er den Marcello in Puccinis »La Bohème« zusammen mit Ilona Tokody und Francisco Araiza. In der Spielzeit 1987-88 sang er an der Opéra de Wallonie Lüttich den Figaro im »Barbier von Sevilla«. 1989 hörte man ihn am Teatro San Carlos Lissabon als Renato in Verdis »Un ballo in maschera« und mit großem Erfolg an der Staatsoper von Stuttgart als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano. An der Bayerischen Staatsoper München trat er 1989-2010 als Marcello, als Titelheld in »Simon Boccanegra« von Verdi, als Scarpia in »Tosca«, als Riccardo in Bellinis »I Puritani«, als Germont-père in »La Traviata«, als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Renato, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Herzog von Nottingham in »Roberto Devereux« von Donizetti, als Graf Luna im »Troubadour«, als Titelheld im »Falstaff« von Verdi, als Rigoletto, als Miller in »Luisa Miller« von Verdi und als Titelheld im »Nabucco« auf. 2005 wurde er zum Bayerischen Kammersänger ernannt. 1990 hörte man ihn am Landestheater Salzburg als Jago im »Otello« von Verdi. 1990 debütierte er als Germont-père an der Mailänder Scala, an der er im gleichen Jahr auch als Sharpless und 1991 als Ezio im »Attila« von Verdi auftrat. 1990 debütierte er als Graf Luna im »Troubadour« an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2008 in insgesamt 46 Vorstellungen auch als Riccardo in »I Puritani«, als Germont-père, als Rigoletto, als Renato, als Tonio im »Bajazzo«, als Amonasro in »Aida« und als Alfio in »Cavalleria rusticana« aufgetreten ist. Am Teatro Carlo Felice Genua gastierte er 1991 als Renato und 1993 als Rigoletto. 1991 debütierte er als Figaro im »Barbier von Sevilla« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2006 in insgesamt 37 Vorstellungen auch den Marcello, den Renato, den Enrico, den Germont-père, den Grafen Luna, den Amonasro, den Gérard, den Posa, den Alfio und den Rigoletto sang. An der Oper von San Francisco trat er 1992 als Gérard, 1994 als Graf Luna, 1997 als Rigoletto, 1999 als Nabucco, 2001 als Simon Boccaengra, 2009 als Michele in »Il Tabarro« und als Titelheld in »Gianni Schicchi« von Puccini auf. Bei den Festspielen von Verona gastierte er 1993 als Alfio, 1995 und 2006 als Rigoletto und als Amonasro, an der Oper von Chicago 1994 als Graf Luna, am Teatro Comunale Bologna 1995 als Titelheld in Verdis »Macbeth«. 1996 trat er in der Berliner Deutschlandhalle als Nabucco auf, bei den Festspielen von Ravenna als Alfio, bei den Aufführungen von Giordanos »Andrea Chénier« auf der Piazza di Siena in Rom als Gérard, am Staatstheater Wiesbaden als Scarpia. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1996 und 2006 als Rigoletto, 1997 als Nabucco, 1999 als Enrico, 2008 als Miller und 2009 als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«. 1997 gastierte er bei den Festspielen von Verona als Verdis Macbeth, an der Berliner Staatsoper und bei den Festspielen von Wiesbaden als Amonasro, an der Covent Garden Oper London als Jago, 1998 an der Berliner Staatsoper als Tonio und als Alfio, bei den Festspielen von Verona als Renato. 2000 trat er bei den Festspielen in der Arena von Verona wie in St. Margarethen als Nabucco auf, 2001 an der Covent Garden Oper London als Falstaff von Verdi, am Opernhaus von Frankfurt wieder als Nabucco. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 2011 als Alfio und als Tonio. Von seinen Bühnenpartien sind noch der Gaudenzio in Rossinis »Il Signor Bruschino« und der Don Carlo in Verdis »Ernani« zu nennen. Hinzu trat eine Karriere als Konzertsänger, die ihm u.a. bei Auftritten in Mailand, Parma und Padua Erfolge eintrug.
Schallplatten: CBS (»Poliuto« von Donizetti), HMV (Marcello in »La Bohème«), Berlin-Classics (Filippo in »Beatrice di Tenda« von Bellini), Koch/Schwann (Titelrolle in »Nabucco«), Philips (»Alzira« von Verdi; Marcello in »La Bohème« mit Andrea Bocelli und Barbara Frittoli).
21.11. Judith SHATIN wird 70
Sie studierte am Douglass College, der Juilliard School of Music und der Princeton University. Sie ist Professorin an der University of Virginia und Direktorin des von ihr 1987 gegründeten Virginia Center for Computer Music. Sie war Vorstandsmitglied der International Alliance for Women in Music, der League of Composers/ISCM und der American Composers Alliance und 1989-93 Präsidentin der American Women Composers, Inc. Als Fellow der Rockefeller-Stiftung hatte sie Studienaufenthalte in Deutschland, Frankreich und Israel. Sie erhielt vier Kompositionsstipendien des National Endowment for the Arts. Sie erhielt Auszeichnungen des American Music Center, Meet the Composer, den Met-Life Creative Connections, des New Jersey State Arts Council und der Virginia Commission for the Arts und erhielt Kompositionsaufträge des Barcelona New Music Ensemble, des Dutch Hexagon Ensemble, des Kronos Quartet, der Library of Congress und der National Symphony Orchestra’s Hechinger Commission. Shatin komponierte Kammermusik, Chorwerke, Ballett- und elektroakustische Musik, schuf Musikinstallationen, multimediale und Orchesterwerke. Ihre Werke wurden bei Festivals wie dem Aspen Music Festival, dem BAM Next Wave, dem Grand Teton Festival dem Moskauer Herbst aufgeführt. 2008 komponierte sie im Auftrag der Kongressbibliothek Tower of the Eight Winds für Violine und Klavier. Im Auftrag des Charlottesville and University Symphony Orchestra des Illinois Symphony Orchestra, des Richmond Symphony Orchestra und des Virginia Symphony Orchestra entstand Jefferson, In His Own Words für Sprecher und Orchester, das 2010 uraufgeführt wurde.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://judithshatin.com/
22.11. Louis OTEY wird 65
Er begann seine Bühnenkarriere mit Auftritten an Opernhäusern in den USA. Dort hörte man ihn 1985 an der Oper von Dallas als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten und als Schaunard in Puccinis »La Bohème«, bei der Connecticut Opera als Mr. Gobineau in »The Medium« von G.C. Menotti. Bereits 1985 gastierte er an der Victoria State Opera als Don Giovanni. 1987 trat er in Washington als Zapater in der zeitgenössischen Oper »Goya« von Gian Carlo Menotti auf, im gleichen Jahr an der Connecticut Opera in Stamford als Malatesta im »Don Pasquale«. 1988 war er Preisträger beim Butterfly-Concours in Torre del Lago; 1989 kam er zu aufsehenerregenden Erfolgen an der Hawaii Opera in Honolulu und an der Connecticut Opera als Don Giovanni. 1989 gastierte er in Rio de Janeiro als Grand Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1990 an der Miami Opera als Sharpless in »Madame Butterfly«, ebenfalls 1990 zuerst in Chicago, dann auch an der Covent Garden Oper London (und 1991 in Milwaukee) als Eisenstein in der »Fledermaus«. Beim Spoleto Festival trat er 1991 in Charleston als Donato in »Maria Golovin« von G.C. Menotti auf, 1992 an der Oper von Miami als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und als Tarquinius, in Miami auch 1994 in den vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«. An der Opera Pacific in Costa Mesa war er 1994 als Graf in »Le nozze di Figaro«, in Dallas 1994 in »La Bohème«, an der City Opera New York 1994 als Germont sr. in »La Traviata« zu Gast, an der Oper von Monte Carlo 1996 als Philosoph in »Chérubin« von Massenet, in Cincinnati als Jago im »Otello« von Verdi. 1996 sang er an der Opera Pacific Costa Mesa den Eisenstein, 1997 in Detroit den Grafen in »Le nozze di Figaro«, auch 1997 an der Oper von San Diego in der Uraufführung der Oper »The Conquistador« von Myron Fink, 1998 beim Spoleto Festival den John Sorel in »The Consul« von Menotti. 1999 sang er bei der Canadian Opera Toronto den Belcore in »L’Elisir d‘amore«, an der Opera Pacific Costa Mesa den Germont sr. 2000 übernahm er am Grand Théâtre Genf in der europäischen Erstaufführung von Alberto Ginasteras Oper »Beatrix Cenci« die Partie des Francesco Cenci, an der Oper von Dallas den Sharpless. Am 10.2.2001 wirkte er am Teatro Real Madrid in der Uraufführung der Oper »La senorite Cristina« von Luis de Pablo mit. 2001 debütierte er an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Mr. Astley in »Der Spieler« von Prokofjew). Bis 2010 sang er hier in insgesamt 77 Vorstellungen auch den Silvano in Verdis »Un ballo in maschera«, den Eisenstein, den Fieramosca in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz, den Sharpless, den Escamillo in »Carmen«, den Carbon in »Cyrano de Bergerac« von F. Alfano, den Titelhelden in Verdis »Falstaff«, den Capulet in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Baron Douphol wie den Marquis d’Obigny in »La Traviata«, den Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano und den General Yermolov in »Krieg und Frieden« von Prokofjew.
Schallplatten: PS (»Three Sisters« von Pasatiero als Vershinin), Virgin (Eisenstein in der »Fledermaus«), Chandos/Koch (»The Consul« von Menotti).
22.11. Elizabeth LAURENCE wird 70
Sie studierte Klarinette, Piano und Gesang am Trinity College of Music London. Seit 1980 widmete sie sich ausschließlich dem Gesang und war bis 1982 Mitglied des Ensembles »Groupe Vocal de France«. 1983 sang sie beim Webern Festival in Wien in »Le Marteau sans Maître« von Pierre Boulez unter Leitung des Komponisten, 1987 in London die Partie der Waldtaube in den »Gurreliedern« von A. Schönberg und in »Pierrot lunaire« vom gleichen Meister bei einer Tournee mit dem Ensemble Inter-Contemporain durch Deutschland und Italien. Nachdem sie in einer Fernsehsendung von Ravels »L’Heure espagnole« in der Partie der Concepcion Aufsehen erregt hatte, begann sie eine erfolgreiche Bühnenkarriere. Sie debütierte 1986 an der Oper von Monte Carlo als Mallika in »Lakmé« von Delibes. 1986 sang sie in Madrid die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky, in Paris die Erda im »Siegfried« und den Cherubino in »Le nozze di Figaro« sowie bei der Glyndebourne Touring Opera die Nancy in »Albert Herring« von B. Britten. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1988 als Anna Arild in der Oper »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne, eine Partie, die sie auch in der Uraufführung durch die Glyndebourne Touring Opera gesungen hatte (5.10.1987). Sie gastierte in dieser Rolle 1988 auch im Berliner Hebbel-Theater anlässlich der Berliner Festwochen, in Paris in konzertanten Aufführungen von Wagners »Das Rheingold« (als Fricka), in Turin in der 3. Sinfonie von G. Mahler. Am 20.5.1989 gastierte sie an der Grand Opéra Paris in der Uraufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller. 1989 sang sie an der Covent Garden Oper London, 1991 an der Opéra Bastille Paris in der englischen bzw. der französischen Erstaufführung von L. Berios »Un Re in ascolta«, 1991 an der Covent Garden Oper in der Uraufführung der Oper »Gawain« von H. Birtwistle (die Lady de Hautdesert). 1997 hörte man sie am Opernhaus von Rouen als Margret im »Wozzeck« von Manfred Gurlitt. 2001 gastierte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. in der zeitgenössischen Oper »Die Eroberung von Mexico« von W. Rihm. In ihrem Bühnenrepertoire fanden sich als weitere Partien die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók (Graz 2001) und die Erda im Nibelungenring. Auch als Konzertsängerin setzte sie ihre erfolgreiche Laufbahn fort, wobei sie sowohl Solopartien in Werken des 19. Jahrhunderts wie in modernen Kompositionen übernahm.
Schallplatten: Erato (Concepcion in »L’Heure espagnole«), CBS (Werke von Boulez), Virgin-EMI (»Susannah« von C. Floyd).
23.11. Martin HASELBÖCK wird 65
Aus einer Musikerfamilie stammend legte er seine Matura mit Auszeichnung am Akademischen Gymnasium in Wien ab. Schon als Gymnasiast studierte er an der Wiener Musikhochschule Kirchenmusik, Orgel, Blockflöte-Konzertfach und Komposition. Seine Lehrer waren Michael Radulescu (Orgel), sein Vater Hans Haselböck (Orgelimprovisation), Hans Gillesberger (Chorleitung), Anton Heiller (Kirchliche Komposition) und Friedrich Cerha (Komposition). 1974 und 1976 legte er die Diplomprüfungen für Kirchenmusik und Orgel-Konzertfach mit einstimmiger Auszeichnung und den Förderungspreisen des Unterrichtsministeriums ab. 1975/76 schloss sich ein Studienjahr bei Jean Langlais und Daniel Roth in Paris an. Neben dem Musikstudium studierte er an der Wiener Universität Philosophie und Kunstgeschichte. 1977 war Martin Haselböck Professor für Orgel am Luther College, Iowa, USA. Von dieser für die amerikanische Kirchenmusikausbildung wichtigen Schule wurde er 2003 mit einem Ehrendoktorat ausgezeichnet. 1978-86 unterrichtete er als Lehrbeauftragter für Generalbasspraktikum und Orgel an der Wiener Musikhochschule. 1986 wurde Martin Haselböck auf eine Professur (C4) an die Musikhochschule Lübeck berufen, mehrere Jahre leitete er das dortige Institut für Kirchenmusik, unter seinen Schülern sind zahlreiche Preisträger großer internationaler Wettbewerbe, Organisten bedeutender Kathedralen und Kirchen, sowie selbst Lehrende an wichtigen Institutionen in Europa und Übersee. Für zahlreiche Projekte, so den Buxtehude-Kongress 1987, das Krenek-Festival 1989, das Distler-Festival 1998 und das Schnitger-Festival 2001 zeichnete er als Organisator mitverantwortlich. 2003 wurde Martin Haselböck als Professor für Orgel an die Musikuniversität Wien berufen. An zahlreichen anderen Hochschulen wirkte Haselböck als Gastprofessor, so an der Sibelius Akademie Helsinki, der Yale University, dem Konservatorium Amsterdam, dem Tschaikowsky Konservatorium Moskau und der University of Southern California, Los Angeles. Er war Juror der großen Orgelwettbewerbe von Haarlem, Chartres, Dallas, Calgary, Pretoria, Lahti, Paris, Odense, Nürnberg, St. Albans, u. a., als Herausgeber edierte er mehr als siebzig Bände von Orgelmusik, so das gesamte Orgelwerk von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Liszt. Martin Haselböcks intensive Beschäftigung mit dem Repertoire der klassischen Kirchenmusik im Rahmen seiner Tätigkeit als Hoforganist veranlasste ihn 1985 zur Gründung des Orchesters Wiener Akademie. Neben einem jährlichen Konzertzyklus in Wiener Musikverein sind er und sein Originalklangorchester regelmäßig Gast und „artists in residence“ in Konzertsälen und Opernproduktionen auf der ganzen Welt. Über 60 Aufnahmen mit Musik von Bach bis hin zu Kompositionen des beginnenden 20. Jahrhunderts wurden vom Orchester Wiener Akademie unter seiner Leitung veröffentlicht. Zu den Preisen die das Orchester für seine Aufnahmen erhielt zählen der Deutsche Schallplattenpreis und der Diapason d’Or.
2010 feierte das Orchester Wiener Akademie mit der Aufführung von Beethovens 9. Symphonie im Wiener Musikverein sein 25jähriges Gründungsjubiläum. Als „Conductor in Residence“ des Lisztfestivals Raiding hat Martin Haselböck mit dem Orchester Wiener Akademie das gesamte Orchesterwerk von Franz Liszt aufgeführt und auf CD eingespielt. Die erste CD dieser „The Sound of Weimar“ genannten Serie – Anfang März 2011 veröffentlicht und von der internationalen Fachpresse hochgelobt – wurde mit dem Franz Liszt
International Grand Prix du Disque ausgezeichnet. Ebenfalls 2011 erschienen ist Haselböcks Aufnahme seines – in Zusammenarbeit mit Friederike Mayröcker und Ernst Jandl entstandenen – „Jandl-Requiems“. Drüber hinaus ist Martin Haselböck gefragter Gastdirigent weltweit führender Orchester und leitete in dieser Funktion bisher die Wiener Symphoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Dresdner Philharmonie, das Orchestra Guiseppe Verdi Milano, die Nationalphilharmonien Spaniens, Ungarns, Tschechiens, Estlands, der Slowakei und Sloweniens, das Orchestre National de Lyon, das Royal Philharmonic Orchestra Flandern und viele andere. Mit den Hamburger Symphonikern gestaltet er einen jährlichen Zyklus mit Werken der Wiener Klassik. Weiter Engagements führten Martin Haselböck nach Nordamerika wo er u.a. das Los Angeles Philharmonic, das Philadelphia Orchestra, die Symphonieorchester von Pittsburgh, Washington, San Francisco, Detroit und Toronto sowie das Saint Paul Chamber Orchestra dirigierte. Zahlreiche Gastdirigate führten Martin Haselböck 2010 nach Europa, Nordamerika, Asien und Australien, wo er u.a. sein Debut mit der Sydney und der Vancouver Symphony sowie dem Malaysian Philharmonic Orchestra feierte. 2004 wurde Martin Haselböck zum Chefdirigenten von Musica Angelica in Los Angeles ernannt. Mit diesem Ensemble tritt er regelmäßig in Kalifornien und im Ausland auf. 2007 unternahm er gemeinsam mit dem Orchester Wiener Akademie und Musica Angelica eine ausgedehnte Tournee mit 13 Aufführungen von Bachs Matthäuspassion in Mexiko, den USA, Spanien, Italien, Ungarn, Deutschland und Österreich. 2011 stand eine Tournee mit der Sopranistin Jennfer Larmore auf dem Programm. Auch als Operndirigent blickt Martin Haselböck seit seinem Debut bei den Händel-Festspielen Göttingen auf eine angesehene Karriere zurück. Als erster Dirigent erarbeitete er deutschsprachige Neuproduktionen von Mozart-Opern auf Originalinstrumentarium und erhielt 1991 für seine Produktion des Don Giovanni den Mozart-Preis der Stadt Prag. Seit 2000 hat er 14 Neuproduktionen bei den Festivals in Salzburg, Schwetzingen oder Wien geleitet und an den Opernhäusern von Hamburg, Hannover, Köln und Halle als Dirigent gastiert. 2007-10 war Martin Haselböck künstlerischer Leiter des Festivals Reinsberg in Niederösterreich, wo er gefeierte Produktion von Der Freischütz, Fidelio, Hänsel und Gretel sowie Acis und Galatea leitete.
Weitere Informationen auf seiner Homepage:
http://www.haselboeck.org/jart/prj3/wak/haselboeck.jart?content-id=1275039074491&rel=de
23.11. Christine MIELITZ wird 70
Die gebürtige Chemnitzerin studierte 1968-72 das Fach Opernregie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. 1973-85 war sie an der Staatsoper Dresden tätig, zunächst als Assistentin und Chefassistentin, seit 1980 als Regisseurin und seit 1982 als Oberspielleiterin. Hier inszenierte sie unter anderem die Uraufführung Abu Said von E. Eyser (1980), Lohengrin von R. Wagner (1981), Rusalka von A. Dvorák (1982) und La Bohème von G. Puccini (1983). 1985 wurde sie Oberspielleiterin der Semperoper Dresden, wo sie unter anderem Don Giovanni von W.A. Mozart (1987), Orpheus und Eurydike von Ch. W. Gluck (1988) und Fidelio von L. v. Beethoven (1989) zur Aufführung brachte. 1989 wurde sie als Regisseurin an der Komischen Oper Berlin engagiert, wo sie ab 1992 die Funktion der Oberspielleiterin innehatte. In diese Zeit fielen unter anderem die Inszenierungen Die schweigsame Frau von R. Strauss (1990), Werther von J. Massenet (1995), Macbeth von G. Verdi (1997) und Turandot von G. Puccini (1998). 1998-2002 war Christine Mielitz Intendantin des Südthüringischen Staatstheaters Meiningen. Unter ihrer Leitung kamen hier Lady Macbeth von Mzensk von D. Schostakowitsch (1999) und Die verkaufte Braut von B. Smetana (2000) zur Aufführung, im Jahr 2001 ihre vielbeachtete Inszenierung von Wagners Der Ring des Nibelungen. Gastspiele führten sie mit Lohengrin nach Athen (1988) und Madrid (1993), mit Die schweigsame Frau zu den Maifestspielen Wiesbaden (1992) und mit Cavalleria Rusticana / Der Bajazzo nach Tokio und Nagoya (1994). Des Weiteren inszenierte sie als Gast an zahlreichen nationalen und internationalen Opernhäusern, unter anderem in Zürich (Die verkaufte Braut, B. Smetana, 1988), Basel (Rigoletto, G. Verdi, 1996), Toronto (Die verkaufte Braut, B. Smetana, 1993), Edinburgher Festspiele (Der Jakobiner, A. Dvorák, 1995), Essen (Tosca, G. Puccini, 1997), Wien (Peter Grimes, B. Britten, 1996) sowie Salzburg und Karlsruhe (Daphne, R. Strauss, 1999). Für die Salzburger Festspiele 2002 inszenierte sie Zemlinskys Der König Kandaules, im gleichen Jahr Webers Freischütz an der Australian Opera in Sydney, und Cosí fan tutte von W.A. Mozart für die Mozartwoche der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg. In der Spielzeit 2003/04 inszenierte Christine Mielitz an der Staatsoper Wien Richard Wagners Der Fliegende Holländer sowie Parsifal, in der Saison 2005/06 Verdis Otello als Koproduktion in Tokio und Wien. An der Hamburgischen Staatsoper inszenierte sie zur Spielzeiteröffnung 2007/08 Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach. 2002-07 war Frau Mielitz Operndirektorin und von 2007/08 bis Ende 2010 Intendantin der Oper des Theaters Dortmund. In Dortmund führte Christine Mielitz Regie bei Wagners Die Meistersinger von Nürnberg, Jenufa von Leoš Janácek, Tschaikowskys Eugen Onegin, Bergs Wozzeck, Puccinis Madama Butterfly, Meyers Das Treffen in Telgte sowie Wagners Das Rheingold. In den Spielzeiten 2005/06 und 2006/07 widmete sie sich der Fertigstellung des Ring des Nibelungen sowie den Neuinszenierung von Mozarts Singspiel Die Entführung aus dem Serail sowie Giuseppe Verdis Rigoletto. In der Saison 2007/08 führte sie bei den Dortmunder Produktionen Die verkaufte Braut und dem Doppelabend Cavalleria Rusticana/I Pagliacci, sowie bei Fidelio am Meininger Theater Regie. In der Saison 2008/09 kamen Inszenierungen von Tosca, Der junge Lord und Oedipus Rex und 2009/10 Lohengrin und Orpheus und Eurydike am Theater Dortmund dazu. Zusätzlich eröffnete Frau Mielitz 2008 die erste eigenständige Kinderoper Deutschlands und ist Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Bank Stiftung „Akademie Musiktheater heute“. In den vergangenen Saisonen inszenierte Christine Mielitz Tristan und Isolde in Dortmund, Gogol von Lera Auerbach am Theater an der Wien, Moskau von Schostakowitsch in Dresden und die Uraufführung der Oper Wüstung von Samy Moussa in Regensburg.
23.11. Sigrid KEHL wird 90
Sie studierte am Thüringischen Landeskonservatorium in Erfurt, dann an der Berliner Musikhochschule Klavierspiel und Gesang; schließlich Ausbildung ihrer Stimme durch Dagmar Freiwald-Lange in Berlin. 1956 Debüt als Mitglied des Nachwuchs-Ensembles der Berliner Staatsoper als eins der Polowetzer Mädchen in Borodins »Fürst Igor«. 1956 Preisträgerin beim Robert Schumann-Wettbewerb in Zwickau. Seit 1957 Mitglied des Opernhauses von Leipzig; seit 1971 gleichzeitig als ständiger Gast der Berliner Staatsoper verbunden. Internationale Erfolge bei Gastspielen an der Wiener Staatsoper (1975-79 als Ortrud im »Lohengrin« und als Venus im »Tannhäuser« in insgesamt 8 Vorstellungen), an der Komischen Oper Berlin, an den Nationalopern von Prag, Bukarest und Warschau, in Rom, Graz, Bern, Basel und Genf (1970 in der Titelrolle von Carl Orffs »Antigonae«, 1972 als Küsterin in Janáceks »Jenufa«). Am Bolschoi Theater Moskau sang sie die Fricka im »Rheingold«, in Venedig die Venus und die Brangäne in »Tristan und Isolde«. Eine weitere Glanzrolle der Künstlerin war die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die sie u.a. 1964 in Leipzig, und 1971 an der Berliner Staatsoper vortrug. 1966 gastierte sie in Neapel als Brünnhilde im »Siegfried«, in Bologna als Sieglinde in der »Walküre«. Seit 1974 sang sie die Brünnhilde in den aufsehenerregenden Aufführungen des Ring-Zyklus in Leipzig, 1983 in Lausanne die Isolde in »Tristan und Isolde«. Auch im Konzertsaal hatte sie eine sehr erfolgreiche Karriere. 1989 verabschiedete sie sich in Leipzig als Küsterin von der Bühne; sie wurde zum Ehrenmitglied des Leipziger Opernhauses ernannt. Seit 1979 ging sie einer pädagogischen Tätigkeit an der Musikhochschule von Leipzig nach.
Schallplatten: Eterna (Zenobia in »Radamisto« von Händel, Querschnitt »Don Carlos« von Verdi, Arien-Platte, weitere Opern-Querschnitte), Mondo Musica (Herodias in »Salome« von R. Strauss).
24.11. Damon EVANS wird 70
Er studierte an der Interlochen Arts Academy und begann dann eine Karriere als Schauspieler beim amerikanischen Fernsehen und beim Theater. Am New Yorker Broadway kam er zu bedeutenden Erfolgen in Musicals, darunter in Kurt Weills »Lost in the Stars«. Er entschloss sich dann jedoch zur Karriere eines Opernsängers und absolvierte ein gründliches Gesangstudium am Mannes College of Music; er nahm an Übungsprogrammen der Cincinnati Opera und des American Opera Centre der Juilliard School teil, studierte bei Carlo Bergonzi in Busseto und wurde Preisträger beim Giuseppe di Stefano-Wettbewerb für Tenöre (1985) wie beim Concours »Singer of the World« in Cardiff. 1985 kam es zum Bühnendebüt des farbigen Sängers an der City Opera New York in der Oper »Akhnaten« von Philip Glass; im gleichen Jahr wirkte er bei der Virginia Opera in der Uraufführung der Oper »Harriet, The Woman called Moses« von Thea Musgrave mit. Bekannt wurde er, als er bei den Festspielen von Glyndebourne 1986-87 den Sportin‘ Life in »Porgy and Bess« von Gershwin sang; in dieser Partie trat er auch in Charleston, Boston und Tulsa, in konzertanten Aufführungen in London und 1988 während einer Russland-Tournee, an der Oper von Helsinki und 1992 beim Festival von Savonlinna, 1992 auch an der Covent Garden Oper London auf. In Boston hörte man ihn als Prinzen in »Rusalka« von Dvorák und als Ismaele in Verdis »Nabucco«, in der Saison 1988-89 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Im Konzertsaal trat er u.a. als Solist in der 9. Sinfonie von Beethoven, in Strawinskys »Pulcinella«, in »Airborne Symphony« von Marc Blitzstein und 1987 in der Alice Tully Hall beim Bernstein Festival in Vokalwerken dieses Komponisten hervor. 1989 sang er in der New Yorker Carnegie Hall in einer Suite »Lost in the Stars« von K. Weill, in der Queen Elizabeth Hall London »Tagebuch eines Verschollenen« von Janácek, 1993 in London in einem Konzert mit Werken von Weill und Grosz.
Schallplatten: HMV (»Porgy and Bess« als Sportin‘ Life), Chandos (»A Child of our Time« von M. Tippett).
24.11. Bruno WEIL wird 70
Er hat sich sowohl als Gastdirigent bedeutender internationaler Orchester als auch in zahlreichen CD–Aufnahmen den Ruf als einer der weltweit führenden Dirigenten auf dem Gebiet der Wiener Klassik erworben. Er dirigierte u. a. die Berliner und Wiener Philharmoniker, die Dresdner Staatskapelle, die Bamberger Symphoniker, die Wiener Symphoniker, das Boston Symphony Orchestra, das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das Orchestre Symphonique de Montréal, das Orchestre National de France, das NHK Orchestra Tokyo, das Sydney Symphony Orchestra sowie das St. Paul Chamber Orchestra. Als einer der letzten Meisterschüler von Hans Swarowsky kam Bruno Weil über Kapellmeisterposten an den Staatstheatern in Wiesbaden und Braunschweig als damals jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands nach Augsburg. Bis Ende des Jahres 2001 war er Generalmusikdirektor der Stadt Duisburg. Bruno Weil ist künstlerischer Leiter der Cappella Coloniensis, sowie Principal Guest Conductor des Tafelmusik Baroque Orchestra, Toronto. Er dirigierte Opernproduktionen u. a. an der Wiener Staatsoper (1985: Aida; 1991-93: Le nozze di Figaro, Fidelio, Così fan tutte, Die Zauberflöte, Die Entführung aus dem Serail, Don Giovanni), an der Deutschen Oper Berlin, an der Dresdner Semper-Oper, an der Kölner Oper, am Teatro Comunale di Bologna und an der Hamburgischen Staatsoper. 1992 gab er mit Così fan tutte sein Debüt beim Glyndebourne Festival. Bei den Salzburger Festspielen dirigierte er 1987 und 1989 Mozart-Konzerte und übernahm 1988 für den erkrankten Herbert von Karajan drei Vorstellungen von Mozarts Don Giovanni. Mit dem kanadischen Tafelmusik Orchestra und dem Orchestra of the Age of Enlightenment entstand für Sony Classical eine große Anzahl von CDs, die von der Kritik begeistert aufgenommen wurden. Die Einspielung der Symphonien Haydns, der späten Messen Haydns, von Haydns Schöpfung und der Klavierkonzerte Beethovens haben Maßstäbe gesetzt. Aber auch als Schubert-Interpret von Rang hat sich Bruno Weil einen Namen gemacht. Neben der Einspielung der Symphonien („Stern des Monats“, Fono Forum) ist vor allem auch die Edition sämtlicher Messen Schuberts auf große Resonanz gestoßen. Bruno Weil erhielt inzwischen fünf „Echo“-Preise, so u.a. für seine Einspielungen der Oper Endimione von J.Chr. Bach (Deutsche Harmonia Mundi, BMG) und 2010 für seine Einspielung von Haydns Sinfonien. Als Gründer und Künstlerischer Leiter des Musikfestivals KLANG & RAUM im Kloster Irsee/Allgäu hat Bruno Weil im Jahre 1993 ein internationales Forum für Konzerte auf Originalinstrumenten geschaffen, das alljährlich die Stars der Alten-Musik-Szene in von Publikum und Kritik enthusiastisch gefeierten Konzerten präsentiert. In Kalifornien leitete er bis 2010 eines der ältesten Musikfestivals der USA, das Carmel Bach Festival. Seit Oktober 2001 unterrichtet Bruno Weil als Professor für Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in München. Er ist seit 2003 künstlerischer Leiter der Cappella Coloniensis. Außerdem ist er seit 2013 Ehrenpräsident des Leopold-Mozart-Violinwettbewerbs, in der Nachfolge von Gidon Kremer. 2013 erhielt Bruno Weil den Würth Preis der Jeunesses Musicales Deutschland. Seit einiger Zeit arbeitet Bruno Weil an einer Stilkunde des 18. Jahrhunderts; er möchte mit dem Werk diese komplizierten Dinge auf einen verständlichen Nenner für den historisch interessierten Musiker bringen. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Bruno Weil erster Gastdirigent des Bruckner Orchester Linz, mit dem er auch bei den Oberösterreichischen Stiftkonzerten und am Musiktheater Linz präsent ist.
24.11. Anne-Marie BLANZAT wird 75
Als Melisande
Sie erhielt ihre Ausbildung durch Jacques Plas in Paris und in der Meisterklasse von Radio-France. Bühnendebüt 1964 am Theater von Mulhouse (Elsass) als Micaela in »Carmen«. Sie hatte dann Erfolge an den führenden französischen Bühnen: an den Opernhäusern von Lyon, Bordeaux, Marseille, Rouen, Nancy, vor allem aber an der Opéra du Rhin in Straßburg. An diesem Opernhaus sang sie auch 1974 in der Uraufführung von »Les liaisons dangereuses« von Prey, 1969 in Lyon in der von »Les Hussards« von Kosma. 1966 und 1968 hörte man sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Knabe Yniold in »Pelléas et Mélisande«, 1980 in »Les liaisons dangereuses« von Prey. Beim Glyndebourne Festival sang sie 1969 den Yniold und 1976 die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, am Teatro San Carlo Neapel 1968 die Micaela, 1969 den Yniold, am Teatro San Carlos Lissabon, 1970 die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, 1971 die Micaela und 1972 die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, die sie auch 1977 an der Opéra-Comique Paris vortrug. Beim Wexford Festival trat sie 1971 als Lisette in Puccinis »La Rondine« auf, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1973 als Mélisande, beim Spoleto Festival 1975 als Laurette in »Le Docteur miracle« von Bizet, in Turin 1979 und am Teatro Verdi Triest 1985 wieder als Mélisande. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1969 als Yniold sowie als Thalie in »Platée« von Rameu, 1972 als Magnolia in »Showboat« von J. Kern, 1974 als Ascagne in »Les Troyens« von Berlioz und 1976 als Wanda in »Le Grand Duchesse de Gerolstein« von Offenbach. An der Oper von Monte Carlo hörte man sie 1980 als Prinzessin in »Marouf« von H. Rabaud, 1983 an der Opéra de Wallonie Lüttich als Juliette in Gounods »Roméo et Juliette«, 1988 in Straßburg als Magda Sorel in Menottis »The Consul«, 1991 in Straßburg in »La Voix humaine« von Fr. Poulenc. Die auch als Konzertsängerin von hohem Rang bekannte Künstlerin, die in Paris wohnte, sang auf der Bühne vor allem lyrische und Koloratur-Partien: die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Iseut in »Le Vin herbé« von Frank Martin, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Héro in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, die Susanna in »Figaros Hochzeit« und die Manon von Massenet.
Schallplatten: Die Prinzessin in der Oper »Marouf« von H. Rabaud singt sie auf einer integralen Aufnahme auf IPG, auf Erato in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas.
24.11. Maria CHIARA wird 80
Musikstudium 1960-65 an der Accademia Benedetto Marcello in Venedig. Sie war Schülerin des Bassisten und Pädagogen Antonio Cassinelli (1912-93), den sie später heiratete. Weitere Studien bei Maria Carbone in Turin. 1965 erfolgte ihr Bühnendebüt als Desdemona in Verdis »Otello« bei einer Festaufführung im Dogen-Palast in Venedig. Die junge Künstlerin gastierte dann in Amsterdam, Brüssel, Paris und am Teatro San Carlo von Neapel. 1967-88 glanzvolle Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Violetta in »La Traviata«, als Madame Butterfly, als Odabella in Verdis »Attila«, als Aida, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« und als Desdemona in insgesamt 29 Vorstellungen). Bei den Festspielen in der Arena von Verona sang sie 1969 die Liu in Puccinis »Turandot« (als Partnerin von Placido Domingo), 1970 die Micaela in »Carmen«. 1980-86 bewunderte man dort ihre Aida, 1985 ihre Odabella, 1986 ihre Amelia in »Un ballo in maschera«, 1989 ihre Leonore in »La forza del destino«. 1970 hörte man sie an der Staatsoper von München wieder als Partnerin des großen Tenors Placido Domingo. 1971 wirkte sie beim Maggio Musicale von Florenz mit und war an der Deutschen Oper Berlin zu Gast. Weitere Gastspiele an der Staatsoper Hamburg (1971), an der Covent Garden Oper London (1973 als Liu, 1978 als Desdemona) und am Opernhaus von Köln (1984 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«). An der Mailänder Scala gastierte sie 1972 als Micaela und 1985 als Aida. 1974 gastierte sie am Teatro San Carlos von Neapel als Tosca. Weitere Gastspiele an der Oper von Rom, in Nizza, Athen und Amsterdam, bei den Wiesbadener Festspielen, in Genf (1975 als Alice Ford in Verdis »Falstaff« und 1977 als Mimì in »La Bohème«), Zürich und Budapest. 1977 sang sie an der New Yorker Metropolitan Oper in vier Vorstellungen die Violetta in »La Traviata«. 1986 gastierte sie in Melbourne wieder als Amelia in »Un ballo in maschera«, an der Oper von Chicago als Manon Lescaut von Puccini, am Teatro Colón Buenos Aires als Amelia und als Suor Angelica von Puccini. 1987 sang sie die Aida in den Aufführungen dieser Verdi-Oper vor den Tempeln im ägyptischen Luxor. Diese Partie galt als eine ihrer Glanzrollen, ebenso die Titelrollen in den Donizetti-Opern »Maria Stuarda« und »Anna Bolena« und die Elisabetta im »Don Carlos«. 1989 hörte man sie bei den Festspielen von Verona und von Spoleto als Leonore im »Troubadour«, am Teatro Regio Turin und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla 1990 als Aida, in der Arena von Verona 1995 als Liu.
Schallplatten: Eurodisc (»Madame Butterfly«), Decca (Arienplatte und »Susannens Geheimnis« von Wolf- Ferrari; Titelrolle in »Aida«), Bongiovanni (»Nozze Istriane« von Smareglia), Mondo Musica (Titelrollen »Suor Angelica« und »Madame Butterfly«, Micaela in »Carmen«, Mitschnitte aus dem Teatro Fenice Venedig 1969, 1976 bzw. 1977), Bella Voce (Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, Teatro Fenice Venedig 1970; Titelrolle in »La Traviata«, Teatro Fenice 1975); Warner-Video (»Aida«, Verona 1984), auf Pioneer-Video als Aida zusammen mit Luciano Pavarotti.
25.11. Jennifer LANE wird 65
Sie erhielt ihre Ausbildung am Chicago Musical College, an der Roosevelt University und erwarb 1980 den akademischen Grad eines Master of Arts an der City University New York. Nachdem sie bereits als Konzertsängerin aufgetreten war, debütierte sie für den Bereich der Oper 1988 an der Santa Fé Opera als Elsbeth in »Feuersnot« von Richard Strauss. Sie trat an diesem Opernhaus, an der City Opera New York, an der Opera Omaha und an weiteren Opernbühnen in ihrer amerikanischen Heimat auf und wirkte in Milwaukee in der US-Premiere der Händel-Oper »Partenope« mit. 1993 trat sie beim Festival von Aix-en-Provence als Medoro in »Orlando« von Händel auf. 1997 trat sie an der City Opera New York in der Händel-Oper »Serse« auf. Noch bevor sie die Bühne betrat unternahm sie ausgedehnte Konzertreisen durch Nord- und Südamerika mit dem Waverley Consort; den Fernen Osten bereiste sie mit den Gregg Smith Singers. Sie gab Konzerte zusammen mit führenden amerikanischen Orchestern, sang das Altsolo in der 3. Sinfonie von Gustav Mahler im amerikanischen Rundfunk und trat auch in Kanada in Radiosendungen auf.
Zahlreiche Schallplatten auf Smithsonian Collection (Johannespassion von J.S. Bach), Harmonia mundi (Polinessa in »Ariodante« von Händel, »Theodora« und »Giustino« von Händel), Nonesuch (Kantate 169 von J.S. Bach), Newport Classics (»Berenice« von Händel), Koch (Werke von Giovanni Legrenzi), Arabesque/Musikwelt (»Messiah«).
27.11. Valery LEBED wird 70
Seine große Karriere begann 1979 mit seiner Verpflichtung an die Kirow-Oper von Leningrad (später Mariinsky-Theater St. Petersburg). Von den Bühnenpartien, die er an diesem Haus sang, sind an erster Stelle der Titelheld im »Eugen Onegin«, der Robert in »Jolanthe« von Tschaikowsky, der Jeletzky in »Pique Dame« vom gleichen Komponisten, der Andrej Bolkonski in »Krieg und Frieden« und der Ruprecht in »L‘Ange de feu« von Prokofjew, weiter der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Germont sr. in »La Traviata« und der Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini zu nennen. Der Künstler nahm an den Gastspieltourneen des St. Petersburger Ensembles in den neunziger Jahren in Europa wie in den USA teil; 1992 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London in »Krieg und Frieden«. Hinzu trat eine bedeutende Konzertkarriere.
Schallplattenaufnahmen bei Philips (Gesamtaufnahme »L’Ange de feu« von S. Prokofjew).
27.11. Angelo MORI wird 85
Er erhielt seine Ausbildung an der Scuola di Teatro La Fenice in Venedig, insbesondere bei Marcello Del Monaco. Debüt 1962 am Teatro Fenice Venedig als Herzog in Verdis »Rigoletto«. Er sang dann sehr erfolgreich an den ersten italienischen Bühnen, u.a. an der Mailänder Scala (1968-69 Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, 1969 Rodolfo in »La Bohème«), in Neapel, Palermo, Rom, Turin, Genua und Triest. Auslandsgastspiele am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Staatsopern von Zagreb und Belgrad, in Helsinki, Amsterdam und Budapest, an der Deutschen Oper Berlin, in Stuttgart, Karlsruhe, Wiesbaden, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und bei den Festspielen von Orange. 1965 an der Staatsoper Wien als Herzog im »Rigoletto« zu Gast. Höhepunkte in seinem umfassenden Repertoire waren die heldischen Partien aus dem Bereich der italienischen und französischen Oper: der Don José in »Carmen«, der Alvaro in »La forza del destino«, der Radames in »Aida«, der Riccardo im »Maskenball«, der Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi, der Pollione in Bellinis »Norma«, der Licinio in Spontinis »Vestalin«, der Cavaradossi in »Tosca« und der Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano um nur einige zu nennen.
Schallplatten: Fratelli Fabbri (Alvaro in vollständiger Aufnahme »La Forza del destino«), OPR (»Marino Falieri« von Donizetti).
29.11. Louise WINTER wird 60
Sie studierte an der Cheltham School of Music und war dann am Royal College of Music London Schülerin von Frederick Cox. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1983 die Tisbe in Rossinis »La Cenerentola«, 1984 die Dorabella in »Così fan tutte«, 1985 die Mercedes in »Carmen«, 1986 die Zerlina im »Don Giovanni« und 1989 die Rosina im »Barbier von Sevilla«. Am 11.6.2017 sang sie hier die Gertrude in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von Brett Dean. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1985 und 1987 als Mercedes, 1986 als Nancy in Benjamin Brittens »Albert Herring«, 1987-88 als Chinesische Tasse und als Libelle in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«, 1988 und 1990 als Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1992 und 1995 als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1994 als Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, 1995 als Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito« und 1998 als Eduige in »Rodelinda« von Händel auf. Beim Gastspiel des Glyndebourne-Ensembles 1989 in Hongkong war sie die Zerlina im »Don Giovanni« und beim Gastspiel 1989 in Italien die Nancy. 1988 debütierte sie als Blumenmädchen im »Parsifal« an der Covent Garden Oper London, an der sie später auch die Olga, die Frau in »Greek« von Mark-Anthony Turnage, die Marcellina in »Le nozze di Figaro« und die Gouvernante in »Pique Dame« sang. Am 25.2.2015 sang sie hier in der Uraufführung der Oper »Out of the Ruins« von Charlotte Bray die Partie der alten Frau. An der Opera North Leeds gastierte sie als Concepcion in Ravels »L’Heure espagnole« und als Varvara, an der Niederländischen Oper Amsterdam als Rosina (1991) und als 2. Dame in der »Zauberflöte«. 1991 war sie an der Canadian Opera Toronto als Dorabella und als Olga im »Eugen Onegin« zu Gast, an der English National Opera London 1991 als Suzuki in »Madame Butterfly«, 1995 als Carmen, an der Staatsoper Berlin 1996 als Destino und als Diana in »La Calisto« von Cavalli. 1997 übernahm sie bei der English National Opera London die Partie der Marguerite in »La damnation de Faust« von H. Berlioz und sang dort auch die Carmen. 1997 sang sie beim Edinburgh Festival die Alisa in »Lucia di Lammermoor«. 2001 trat sie an der English National Opera wieder als Carmen auf. Am 30.8.2012 sang sie beim Edinburgh Festival in der Uraufführung der Oper »In the Locked Room« von Huw Watkins die Partie der Susan Wheeler. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin hatte sie eine bedeutende Karriere; sie sang u.a. in London das Alt-Solo in Beethovens 9. Sinfonie unter der Leitung von Simon Rattle. Sie war zeitweilig mit dem kanadischen Bariton Gerald Finley verheiratet.
Schallplatten: Collins, Hyperion/Koch (Lieder von Bridge), RCA (Alisa in »Lucia di Lammermoor«); Virgin-Video (»Katja Kabanowa« aus Glyndebourne), Warner Video (»Rodelinda« von Händel, Glyndebourne 1998).
29.11. Arild HELLELAND wird 70
Als Tamino
Er erhielt seine Ausbildung am College of Operatic Art in Oslo und an der Musikdramatischen Schule in Göteborg. An der Universität von Bergen erwarb er einen akademischen Grad in Theater- und Kunstgeschichte. Nach Bühnen- und Konzertauftritten in seiner Heimat war er seit 1989 reguläres Mitglied des Opernhauses von Oslo. Hier hatte er als Graf Hauk in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, als Eisenstein in der »Fledermaus« und namentlich als Mime im »Rheingold« (den er auch 1996 in Helsinki sang) und im »Siegfried« seine Erfolge. Seit der Spielzeit 1994-95 gehörte er dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin an, wo er als Schuiskij im »Boris Godunow«, als Monostatos in der »Zauberflöte« und als Hexe in »Hänsel und Gretel« Aufsehen erregte. 1997 nahm er an dem Gastspiel der Oper von Oslo am Theater Royal in Norwich als Mime im Nibelungenring teil, 1998 sang er den Mime im »Siegfried« an der Oper von Helsinki. Bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm sang er 1999 den Agenore in »Il re pastore« von Mozart. An der Königlichen Oper Stockholm war er gastweise in den vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen« und in der zeitgenössischen Oper »Ett Drömspel« von Ingvar Lidholm zu hören. Im schwedischen Fernsehen trat er als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky auf. Er gastierte bei Festspielveranstaltungen in den skandinavischen Ländern, beim Edinburgh Festival und am Staatstheater von Kiel. Als Konzertsänger trat er mit den führenden norwegischen Orchestern zusammen auf.
29.11. Günter WEWEL wird 85
Gesangstudium am Konservatorium von Dortmund, nachdem er zunächst den Beruf eines Beamten bei der Deutschen Bundesbahn ergriffen hatte. Zu seinen Lehrern gehörten auch Johannes Kobeck in Wien, Rudolf Watzke in Dortmund und Emmi Müller in Krefeld. Er wurde durch den Dirigenten Wilhelm Schüchter 1963 an das Opernhaus von Dortmund verpflichtet, dessen Mitglied er seither geblieben ist. Seit 1965 erfolgreiche Gastspiele an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Köln, Hannover, Karlsruhe und Nürnberg. Auch zu Gast an der Budapester Nationaloper, in Paris, Straßburg, Bordeaux, Rouen, an der Oper von Zürich und in Salzburg. Sehr bekannt wurde der vielseitige Künstler durch Rundfunk- und Fernsehsendungen in Deutschland (Fernsehserie »Kein schöner Land« mit Musik aus den einzelnen deutschen Landschaften) und Frankreich. Auf der Bühne beherrschte er ein umfangreiches Repertoire, das sowohl seriöse als auch Buffo-Partien umfasste; daneben bedeutender Konzertsänger. Aus seinem rund 80 Rollen umfassenden Bühnenrepertoire sind zu nennen: der Rocco im »Fidelio«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Komtur im »Don Giovanni«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Gremin im »Eugen Onegin«, dazu Wagner-Partien (Daland, Titurel, König Marke, Landgraf, König Heinrich) und Aufgaben aus dem Bereich der Operette.
Schallplatten: HMV-Electrola (»Boccaccio«, »Das Paradies und die Peri« von Schumann, »Die Zauberflöte«, »Die beiden Pädagogen« von Mendelssohn, »Königskinder« von Humperdinck, »Gasparone«, »Pariser Leben« von Offenbach, »Giuditta« von F. Lehár, Liedaufnahmen), Telefunken, Moro (Landgraf im »Tannhäuser«), Sony (»Das kalte Herz« von N. Schultze), Polyphonia (Arienplatte)
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.guenter-wewel.de/
30.11. Abram MORALES wird 80
Er studierte an der Southern Methodist University und an der North Texas State University; er erwarb die akademischen Grade eines Bachelor of Music und eines Master of Music. 1976 debütierte er an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro«). In insgesamt 17 Vorstellungen hörte man ihn dort auch als Giuseppe in »La Traviata«. Er begann dann eine erfolgreiche Karriere als lyrischer Tenor an den Opernhäusern von Dallas, Seattle (1983 Elvino in »La Sonnambula«, 1986 Ernesto in »Don Pasqulae«) und San Francisco (1981 Edgardo in »Lucia di Lammermoor«), an der Minneapolis Opera und an der Oper von Dallas. Er trat als Konzertsolist in der Town Hall wie in der Alice Tully Hall in New York auf und nahm 1986 an einer US-Tournee mit der Metropolitan Opera Company, einer reisenden Operngesellschaft, teil, bei der er den Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri« vortrug. Beim Buxton Festival sang er 1987 den Conte Alberto in »L’Occasione fa il ladro« von Rossini. 1987 sang er auch in einer konzertanten Aufführung der wieder entdeckten Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« in der Town Hall in New York den Belfiore.