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GEBURTSTAGE IM NOVEMBER 2017

02.11.2017 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM NOVEMBER 2017

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste. Walter Nowotny

1.11. Julia FAULKNER wird 60

Julia FAULKNER

 Ihr Vater war Professor an der Universität von St. Louis und veranstaltete in den Sommermonaten Theaterkurse. Ihre Eltern förderten die musikalische Begabung ihrer Tochter und ermöglichten ihr ein Studium, zuerst an der Universität von St. Louis, dann an der Indiana University in Bloomington bei Margaret Harshaw. Sie kam darauf nach Europa, wo sie an der Oper von Lyon als Arminda in »La finta giardiniera« von Mozart debütierte; später sang sie an diesem Haus auch die Alice Ford in Verdis »Falstaff«. 1987 trat sie in das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper München ein. Hier übernahm sie zunächst kleinere Solopartien, kam dann aber, vor allem als Mozart- und Richard Strauss-Interpretin, zu ersten, großen Erfolgen. Seit 1991 trat sie an der Wiener Staatsoper auf; hier debütierte sie als eines der Blumenmädchen im »Parsifal« und hatte dann bis 1996 in insgesamt 103 Vorstellungen als 1. Dame in der »Zauberflöte«, als Marianne Leitmetzerin wie als Marschallin im »Rosenkavalier«, als Arabella in der gleichnamigen Oper von R. Strauss, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Priesterin in »Aida«, als Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, als Ortlinde in der »Walküre«, als Gutrune wie als 3. Norn in der »Götterdämmerung«, als 4. Magd in »Elektra« von R. Strauss, mit dem Sopran-Solo in »Vier letzte Lieder« von R. Strauss, als Rosalinde in der »Fledermaus« und als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss aufsehenerregende Erfolge. Sie gastierte am Staatstheater Karslruhe (1991 als Arabella), bei den Festspielen von Ludwigsburg, in Amsterdam (1991 als Rosalinde), in Miami (1991 als Fiordiligi in »Così fan tutte«), an der Staatsoper von Hamburg, in Genua und Stockholm, wo sie im schwedischen Rundfunk als Fiordiligi zu hören war. An der Münchner Staatsoper gastierte sie 1993 als  Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss und 1995 als Marschallin. 1994 debütierte sie als Arabella an der Metropolitan Oper New York, an der sie dann bis 2002 in insgesamt 19 Vorstellungen auch die Marianne Leitmetzerin und die Stimme des Falken in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss.

Schallplatten: EMI-HMV (»Elektra« von R. Strauss, Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«), Orfeo (Titelrolle in »Genoveva« von R. Schumann), Naxos (Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, 2. Dame in der »Zauberflöte«, Stabat mater von Pergolesi), DGG (Azema in »Semiramide« von Rossini, »Das Paradies und die Peri« von R. Schumann).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://juliafaulkner.net/

 

1.11. Hannes BROCK wird 65

Hannes BROCK

 Er stammte aus einer Schauspielerfamilie und wurde seit 1972 durch Ernö Garay in Berlin zum Sänger ausgebildet, seit 1984 durch Friedel Becker-Brill in Wuppertal betreut. 1975 kam es zu ersten Auftritten in Berlin, 1978-79 erstes Engagement am Berliner Theater des Westens. 1981 trat er in der Berliner Philharmonie als Solist in der Matthäuspassion von J.S. Bach auf. 1981-87 war er am Stadttheater von Hagen (Westfalen), 1987-92 am Opernhaus von Essen, seit 1992 am Opernhaus von Dortmund engagiert. Seit 1995 gleichzeitig dem Theater von St. Gallen verbunden. Bei den Festspielen von Eutin wirkte er 1985-86 als Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut« und als Adam im »Vogelhändler« von C. Zeller mit. Ausgedehnte Gastspieltätigkeit mit Auftritten an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Nationaltheater Mannheim, an den Staatsopern von Dresden und Hamburg, am Landestheater Linz/Donau und am Stadttheater von Bielefeld. 1997 nahm er am Opernhaus von Dortmund an der Uraufführung der Oper »Kniefall in Warschau« von Gerhard Rosenfeld (als Barzel) teil, 1997-98 trat er dort als Hexe in »Hänsel und Gretel« und in der Operette »Der Vetter aus Dingsda« von E. Künneke auf. 1999 wirkte er am Opernhaus von Dortmund in der Uraufführung der Oper »Kantan – Die Seidentrommel« von Alexander Goehr mit, 2001 in der von »Wallenberg« von Erkki-Sven Tüür; 2001 trat er dort als Monostatos in der »Zauberflöte« auf. Als Konzert- und Liedersänger kam er ebenfalls zu einer bedeutenden Karriere und gab u.a. Konzerte zusammen mit Maurizio Kagel in Bochum und Köln. Aus seinem Bühnenrepertiore sind noch der Tamino in der »Zauberflöte«, der Mime im »Rheingold«, der Lucentio in »Der Widerspenstigen Zähmung« von H. Goetz, der Xerxes in der gleichnamigen Händel-Oper, der Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, der Schuiskij im »Boris Godunow«, der Beppe im »Bajazzo«, der Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, der Stewa in Janáceks »Jenufa«, der Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und der König Ludwig XVI. in »Graf Mirabeau« von Siegfried Matthus zu nennen. Hinzu kamen eine Anzahl von Partien aus den Bereichen der Operette und des Musicals. 2012 wurde er am Opernhaus Dortmund zum Kammersänger ernannt.

Schallplatten: Ruhrton (Lieblings-Songs), Arte Nova (»Pariser Leben« von J. Offenbach), Thorofon (»Kniefall in Warschau« von G. Rosenfald).

 

1.11. Tom CAIRNS wird 65

 Er studierte Theater-Design bei Margaret Harris. Seine Karriere begann der Regisseur und Bühnenbildner in England u.a. beim Glyndebourne Festival (La Traviata, The Second Mrs. Kong), an der Covent Garden Oper London (The Tempest von Thomas Adès, Uraufführung 2004), beim  Edinburgh Festival (Die Sache Makropoulos), an der Opera North (Die Sache Makropoulos, King Priam, Werther, Jenufa), der English National Opera (King Priam) und der Scottish Opera (Don Giovanni). Seine Tätigkeit als Opernregisseur führte ihn aber auch nach Stuttgart (La Bohème), an die Bayerische Staatsoper (Un ballo in maschera), die Vlaamse Opera (King Priam) und zu den Salzburger Festspielen (The Exterminating Angel von Thomas Adès, Uraufführung 2016).

 

1.11. Silvia VOINEA wird 75

Silvia_Voinea_als_Königin_der_Nacht

 Sie besuchte das Konservatorium von Bukarest und war Schülerin von Magda Ianculescu und von Viorica Teisanu. 1968 debütierte sie an der Nationaloper von Bukarest als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Sie hatte seither eine sehr erfolgreiche Karriere als Koloratrice an diesem führenden rumänischen Opernhaus. Gastspiele an der Nationaloper von Sofia, an der Berliner Staatsoper und am Opernhaus von Leipzig. 1985 großer Erfolg an der Staatsoper Dresden als Violetta in Verdis »La Traviata«, 1990 an der Staatsoper Berlin als Nedda im »Bajazzo«. Mit Hilfe ihrer souveränen Beherrschung der Technik und ihres bedeutenden darstellerischen Talents meisterte sie eine Vielzahl von Partien aus dem Koloraturfach und aus dem Fach der Koloratursoubrette.

Schallplatten: Electrecord (Titelpartie in »Lucia di Lammermoor«).

 

1.11. Graziano DEL VIVO wird 80

 Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Florenz und zugleich Gesang am dortigen Konservatorium. 1961 debütierte er in Spoleto als Ramfis in Verdis »Aida« und sang anschließend dort den Ferrando im »Troubadour«. 1964 gastierte er am Teatro Regio von Parma als Onofrio in der Oper »I tre amanti ridicoli« von Galuppi und als Achille in »Giulio Cesare« von Händel, 1965 als Sparafucile im »Rigoletto«, am Teatro Comunale Florenz 1965 in »Billy Budd« von Benjamin Britten und in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. An der Mailänder Scala sang er 1974 den Plutone in »La favola di Orfeo« von Alfredo Casella, beim Maggio Musicale Fiorentino 1968 in »Robert le Diable« von Meyerbeer und 1969-70 in »La Vestale« von Spontini. 1969 wirkte er beim Festival von Edinburgh mit (als Betto di Signa in »Gianni Schicchi« und als Filiberto in Rossinis »Il Signor Bruschino« im Rahmen eines Gastspiels des Teatro Comunale Florenz). An der Oper von Rom hörte man ihn in Schostakowitschs Oper »Die Nase«, am Teatro Massimo Palermo in »The Medium« von Menotti (1973), in Neapel und Genua als Solisten im Verdi-Requiem. Er wirkte auch in interessanten Opernsendungen des italienischen Rundfunks RAI mit (»Il buon soldato Sveik« von Guido Turchi, »La forza del destino«, »L’Intrusa« von Guido Pannain). 1973 trat er in Pisa in einem Gala-Konzert zum 100. Geburtstag des berühmten Baritons Titta Ruffo auf.

Schallplatten: Rundfunkaufnahmen von Opernsendungen.

 

2.11. Günter NEUHOLD wird 70

1969 beendete er sein Dirigierstudium am der dortigen Hochschule für Musik. Es folgten zwei Perfektionsjahre bei Franco Ferrara in Rom und bei Prof. Hans Swarowski in Wien. 1972-80 führten ihn Engagements an verschiedene Bühnen der Bundesrepublik Deutschland, zuletzt nach Hannover und Dortmund, wo er als erster Kapellmeister tätig war. Nachdem er aus verschiedenen internationalen Dirigentenwettbewerben als Preisträger hervorging (u. a. Florenz 1. Preis, 1976; San Remo, Marinuzzi, 1. Preis, 1976; Wien, Swarowski, 2. Preis, 1977; Salzburg, Böhm, 1. Preis, 1977; Mailand, Cantelli, 3. Preis, 1977), begann er eine internationale Opern- und Konzertkarriere. In den Jahren 1981-86 war er Musikdirektor am Teatro Regio in Parma (Schwerpunkt Opern von Verdi) und Chefdirigent des Orchestra Sinfonica „Arturo Toscanini“. 1986-90 war er Chefdirigent und Musikdirektor des Koninklijk Filharmonisch Orkest van Vlaanderen in Antwerpen, das unter seiner Leitung zu einem international geschätzten Ensemble wurde und mit dem er zahlreiche Tourneen nach Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien und Frankreich unternahm. Günter Neuhold war 1989-95 GMD am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Dort dirigierte er u.a. einen Richard-Strauss-Zyklus und den Ring des Nibelungen. 1995-2002 war er Generalmusikdirektor und Operndirektor am Theater der Freien Hansestadt Bremen. Neben seinen festen Engagements dirigierte er folgende Orchester: Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker, Staatskapelle Dresden, die Rundfunkorchester WDR Köln, mdr Leipzig, NDR Hamburg und Hannover, SWF Baden Baden, SDR Stuttgart, RSO Berlin, Staatsoper Budapest, ORF, RAI, Orchestra Sinfonica Nazionale Torino, RTVE Madrid, Maggio Musicale Fiorentino, Orchestra Teatro Massimo Palermo, Orchestra Sinfonica Siciliana, Orchestra La Fenice Venezia, BBC-Cardiff, Capitole Toulouse, Orchestre Philharmonique Monte Carlo, Real Orquestra Sinfonica de Sevilla, Orquestra Liceu Barcelona, Orquestra Sinfonica de Madrid, Orquestra Sinfonica San Sebastian, Orquestra Sinfonica Tenerife, Malmö S.O., Tokyo Philharmonic, Orquestra National Buenos Aires, Orquestra Sinfonica de São Paulo, Radio-TV-Moskau, Canadian B.C. Vancouver, ABC Australia. Operndirigate an der Wiener Staatsoper (1980 Carmen, 1986/87 Die Fledermaus), Scala Milano (1979), Opernhaus Zürich, Staatsoper Dresden, Nationaltheater München, Berliner Staatsoper, Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Oper Leipzig, Teatro Real Madrid, Opéra Monte Carlo, Opernhaus Zürich, Grand Théatre de Genéve, Capitole Toulouse, Den Norske Opera Oslo, Göteborgs Operan, Teatro Sao Carlos Lisboa, Teatro Comunale Genova, Teatro Massimo Catania, Philadelphia Opera, Tourneen in USA, Japan und Russland. Festivals: Salzburger Festspiele (1978, 1980, 1983, 1986), Festival de Radio France-Montpellier, Vlaanderen Festival, Biennale Venezia, Musikfestspiele Dresden, Enescu Festival Bukarest 1998, Colorado Music-Festival 1999. Granada Festival 2000. In seiner Diskographie finden sich unter anderem: J.S. Bach (Matthäuspassion), B. Bartók (Herzog Blaubarts Burg, Concerto per orchestra), A. Berg (3 Orchesterstücke op. 6), H. Berlioz (La Damnation de Faust), J. Brahms (Sinfonie 1), A. Bruckner (Sinfonie 4), C. Franck (Sinfonie D-Moll), Z. Kodály (Háry János-Suite, Tänze aus Galanta), F. Liszt-F.Schreker (2. Ungar. Rhapsodie), Liebermann (Concerto for Jazzband), G.Mahler (Sinfonie 1, 2, 3, 5), H. Marschner (Der Vampyr), G. Puccini (Madama Butterfly), W. Rihm (Portraitkonzert), A. Schnittke (Klavierkonzert), F. Schreker (Kammersinfonie), E. Schulhoff (Klavierkonzert), Strauß Dynastie, I. Strawinsky (Le sacre du Printemps), P.I. Tschaikowsky (Sinfonie 5), G. Verdi (Messa da Requiem), R. Wagner (Der Ring des Nibelungen), Wolf-Ferrari (La Vita Nuova).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.dirigent.at/

 

2.11. Ruth FALCON wird 75

ruth-falcon

 Zunächst Studium an der Universität von Tulane (Louisiana), dann mit Hilfe des Rockefeller Fonds for Music am Nationalen Operninstitut in New York. 1973 kam sie zu abschließenden Studien nach Italien, wo sie durch Tito Gobbi in Florenz und durch Luigi Ricci in Rom unterrichtet wurde. 1974 Debüt an der City Opera New York als Micaela in »Carmen«. Es schlossen sich Bühnengastspiele und Konzertauftritte in verschiedenen amerikanischen Großstädten an. 1975 kam ihr europäisches Bühnendebüt am Stadttheater von Bern in »Medea in Corinto« von Simon Mayr zustande. Sie wurde dann für die Jahre 1976-80 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. Dort hörte man sie als Leonore im »Troubadour« wie in »La forza del destino« von Verdi, als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Elettra in »Idomeneo« von Mozart. Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1979 als 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1983 als Leonore im »Troubadour« und 1991 als Donna Anna im »Don Giovanni«), an der Grand Opera Paris (1981 als Donna Anna, 1983 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«), an der Covent Garden Oper London (1983 als Leonore im »Troubadour«, 1987 in der Titelrolle der Oper »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1988 als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss), an der Opéra du Rhin Straßburg (1985 als Ariadne), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1986 als Ariadne), am Opernhaus von Nancy (1986 als Norma), an der Oper von New Orleans (1988). 1989 erfolgte dann auch ihr Debüt an der Metropolitan Oper New York als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, wobei sie für Eva Marton einsprang. An diesem Haus sang sie dann bis 1997 in insgesamt elf Vorstellungen außerdem noch die Chrysothemis, die Titelrolle in Puccinis »Turandot« und die Mutter in »Hänsel und Gretel«. Fortsetzung der Karriere in Europa, in Nord- und Südamerika. Am Teatro Colón Buenos Aires sang sie 1993 die Turandot. 1997 übernahm sie in New Orleans die Leonore im »Troubadour«.

Schallplatten: Eurodisc (Rheintochter im Nibelungenring), Legato (Lola in »Cavalleria rusticana« mit Leonie Rysanek und Placido Domingo), Decca (Helmwige in der »Walküre«).

 

2.11. Thomas SANDERLING wird 75

 Er wuchs in St. Petersburg auf, wo sein Vater Kurt Sanderling Dirigent der St. Petersburger Philharmonie war. Nach Abschluss der Musikschule des Leningrader Konservatoriums studierte er Dirigieren an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin. Im Alter von 24 Jahren wurde er Musikalischer Leiter des Opernhauses Halle. Schon während dieser Zeit war er häufig Gast bei führenden Orchestern und Opernhäusern wie der Dresdner Staatskapelle und dem Leipziger Gewandhaus. Für seine Dirigate an der Komischen Oper Berlin erhielt er den Berliner Kritikerpreis. Nachdem Schostakowitsch Konzerte Thomas Sanderlings mit dem Russischen Staatsorchester gehört hatte, bat ihn der Komponist, die deutschen Erstaufführungen seiner 13. Sinfonie sowie der 14. Sinfonie zu dirigieren, an die sich die Ersteinspielung des letzten Orchesterwerks von Schostakowitsch, die Michelangelo Suite, anschloss. Der Erfolg dieser CD führte dazu, dass Thomas Sanderling Assistent bei Leonard Bernstein und Herbert von Karajan wurde. Thomas Sanderling blickt auf eine umfangreiche internationale Gastspieltätigkeit zurück. So dirigierte er die renommierten Orchester in Stockholm, Helsinki, Oslo, Wien und London (Philharmonia Orchestra, London Philharmonic, Royal Philharmonic Orchestra), das Liverpool Royal Philharmonic Orchestra, die Tschechische Philharmonie, die Moskauer Philharmonie (Gedenkkonzert für David Oistrach), das Tschaikowsky Radio Symphonie Orchester in Moskau und auf Konzertreisen in Deutschland, die Dresdner Philharmonie, die Rundfunk-Sinfonieorchester in Deutschland, England, Italien, den Niederlanden, Russland und Polen sowie die Orchester in Dallas, Baltimore, Pittsburgh, Detroit, Vancouver und Montreal. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der St. Petersburger Philharmonie, mit der er regelmäßig konzertiert. In Japan erhielt Thomas Sanderling zweimal innerhalb von drei Jahren den Grand Prix of the Osaka critics. 1992 wurde er Musikdirektor der Osaka Symphoniker. Dieses Orchester verlieh ihm den Titel Music Director Laureate auf Lebenszeit. Seit 2000 ist Thomas Sanderling Erster Gastdirigent des Novosibirsk Philharmonic Orchestra und seit Januar 2004 hat er diese Position auch beim National Philharmonic Orchestra of Russia inne. Thomas Sanderling ist außerdem ein geschätzter Operndirigent. 1978-83 war er ständiger Gastdirigent an der Deutschen Staatsoper Berlin. Er dirigierte ein umfangreiches Repertoire, so u. a. Opern von Mozart, Beethoven, Weber, Wagner, Verdi, Smetana, Dvorak, Puccini, Tschaikowsky und Strauss. Er dirigierte weiterhin an der Komischen Oper Berlin, der Deutschen Oper Berlin, der Wiener Staatsoper (1979-81 Die Zauberflöte, Le nozze di Figaro und Tannhäuser), der Bayerischen Staatsoper München, der Oper Frankfurt/Main, der Hamburgischen Staatsoper, am Gran Teatro La Fenice die letzte Ponnelle Produktion der Zauberflöte sowie Aufführungen von Don Giovanni an der Königlichen Oper Kopenhagen sowie der Finnischen Nationaloper Helsinki. Jüngst erst leitete er die Wiederaufnahme Lohengrin am Mariinsky Theater in St. Petersburg. Ebenso leitete er die Wiederaufnahmen von Mozarts Die Zauberflöte sowie der Schostakowitsch-Oper Lady Macbeth von Mzensk am Moskauer Bolschoi Theater. Thomas Sanderling hat zahlreiche Werke auf CD aufgenommen und dafür höchste internationale Auszeichnungen erhalten. So hat er mit der St. Petersburger Philharmonie die erste Mahler-Aufnahme des Orchesters (Mahler Nr. 6) aufgenommen, die 1998 mit dem Cannes Classical Award ausgezeichnet wurde, mit dem Philharmonia Orchestra London die Brahms-Sinfonien, die Kritikerpreise internationaler Musikmagazine erhielten. 2004 folgte die Ersteinspielung der Sinfonie Nr. 6 von Karl Weigl, der letzten Sinfonie des Komponisten, mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (BIS Records). Bei Naxos sind sämtliche Orchesterwerke von Tanejew erschienen. Außerdem ist die Ersteinspielung der erst kürzlich entdeckten Schostakowitsch-Oper Orango für dieses Label geplant. Anlässlich des Schostakowitsch-Jubiläums erschienen im Mai 2006 bei der Deutschen Grammophon als Ersteinspielung 2 CDs von Thomas Sanderling mit bisher noch nicht veröffentlichten Werken von Dmitri Schostakowitsch mit dem Russian Philharmonic Orchestra, die bereits unmittelbar nach Erscheinen mit höchstem Lob der Fachpresse, so bei Grammophone UK als Editor’s Choice, bedacht wurden. Thomas Sanderlings CD mit den Schostakowitsch Premieren wurde von Classics Today (New York) als einzige Deutsche Grammophon Aufnahme unter die 20 besten CDs des Jahres 2007 gewählt. Eine weitere CD mit Schostakowitsch Premieren (Liveaufnahme eines Konzerts in München mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) erschien 2010 bei Orfeo. Anlässlich der Schostakowitsch-Ehrungen 2006/07 leitete Thomas Sanderling auf Einladung von Mariss Jansons ein Konzert des Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks München und dirigierte außerdem Konzerte mit dem Philharmonia Orchestra London, dem MDR-Sinfonieorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Nationaltheater-Orchester Mannheim und den Wiener Symphonikern im Rahmen der Bregenzer Festspiele. Auf Einladung von Irina Schostakowitsch leitete er außerdem Konzerte im Rahmen des Schostakowitsch-Festivals in Moskau. 2008 hat Thomas Sanderling u. a. mit dem Regisseur Daniele Abbado am Teatro Massimo dessen Bearbeitung des berühmten Eisenstein-Films Alexander Newski gemeinsam mit der Prokofjew-Kantate Alexander Newski zur Aufführung gebracht. Im November 2009 dirigierte Thomas Sanderling die Weltpremiere von Mieczyslaw Weinbergs Requiem mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, im Januar 2010 folgten Konzerte mit dem Konzerthausorchester Berlin (u. a. mit der Berlin-Premiere von Bartók/Kodaly Fünf Lieder. Des Weiteren standen Konzerte mit den Sankt Petersburger Philharmonikern (Beethoven Missa Solemnis), dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra, dem National Philharmonic Orchestra of Russia in Deutschland sowie Opernaufführungen am Mariinsky und Bolschoi Theater auf dem Plan. Im Februar 2012 dirigierte Thomas Sanderling am Opernhaus Göteborg die Premiere der Schostakowitsch Oper Lady Macbeth von Mtsensk (Regie Graham Vick).

 

6.11. Guillemette LAURENS wird 60

Guillemette Laurens

 Sie absolvierte ihre Studien am Conservatoire von Bordeaux und im Opernstudio der Grand Opéra Paris. Sie debütierte als Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky bei Aufführungen dieser Oper in der Pariser Salle Favart. Sie kam schnell in Europa wie in Nordamerika zu einer bedeutenden Bühnen- und Konzertkarriere. An der Grand Opéra Paris sang sie 1987-89 die Cybèle in »Atys« von Lully (zusammen mit dem Ensemble Les Arts Florissants, mit dem sie seit 1979 zusammen arbeitete), die Enrichetta in Bellinis »I Puritani«, die Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel, das Mezzosopran-Solo in einer szenischen Auführung von J.S. Bachs »Magnificat«. Sie übernahm auf der Bühne Partien in Werken wie »La clemenza di Tito« von Mozart und vor allem in Barock-Opern. 1983 gastierte sie an der Opéra du Rhin Straßburg als Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell. Bei den Salzburger Festspielen hörte man sie 1990 als Proserpina in Monteverdis »L‘Orfeo«. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit stand jedoch der Vortrag italienischer und französischer Barockmusik und deutscher Lieder bis hin zu Schönbergs »Pierrot lunaire«. Mit dem Ensemble Capriccio Stravagante bereiste sie die USA (1989), mit dem Ensemble Sequentia unternahm sie den Versuch, das mittelalterliche liturgische Drama zu rekonstruieren. 1987 wirkte sie beim Festival von Aix-en-Provence in »Iphigénie en Aulide« von Gluck mit; 1989 gab sie in London eine Serie von Bach-Konzerten. 1998 sang sie am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und bei den Wiener Festwochen die Penelope in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«. 1999 sang sie bei den Festspielen der Frühen Musik in Innsbruck die Idonia in »La Catena d‘Adone« von Domenico Mazzocchi, 2000 beim Festival von Beaune die Titelrolle in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«.

Schallplatten: Harmonia mundi (Werke von J.S. Bach, »Atys« von Lully, »Dido and Aeneas« von H. Purcell), DGG, Erato (»Le Malade imaginaire« von M.A. Charpentier, Diane in »Iphigénie en Aulide« von Gluck, »L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Nuova Era (»Il ritorno d’Ulisse in patria«, ebenfalls von Monteverdi), Teldec (Sologesänge von Monteverdi), EMI (Messagiera in »L‘Orfeo« von Monteverdi), Astrée (»Giulio Cesare« von Händel als Cornelia), K 617/Audiophil (Melanto in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi).

 

7.11. Romano EMILI wird 80

Romano EMILI

 Er ergriff ursprünglich einen kaufmännischen Beruf. Erste Studien bei Armando Grandi in Bologna, dann Schüler des Pädagogen Contini am Centro Lirico Florenz. Bühnendebüt beim Maggio Musicale von Florenz 1965 als Giannetto in »La gazza ladra« von Rossini. Im gleichen Jahr gewann er Gesangwettbewerbe in München und an der Accademia Chigiana in Siena. Seine größten Erfolge konnte er in Westdeutschland erzielen, wo er seit 1966 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg war. Er trat auch an den Staatsopern von Stuttgart, Hamburg und München (1974 als Ernesto im »Don Pasquale«) und an den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M., Essen, Dortmund und Mannheim auf. Gastspiele in Kopenhagen, Mexico City, Monte Carlo, bei der Welsh Opera Company und an den Opern von Rom, Turin, Bologna, Triest und Genua. 1987 sang er am Teatro Comunale Florenz in Mussorgskys »Boris Godunow«, 1989 beim Maggio Musicale Fiorentino den Arbace in »Idomeneo« von Mozart, 1993 in Florenz den Incredibile in »Andrea Chénier«. Auf der Bühne in lyrischen Aufgaben, vor allem wegen der Schönheit der Stimme in den hohen Lagen, bewundert, im Konzertsaal nicht weniger erfolgreich. So sang er 1974 in Washington das Tenorsolo im Verdi-Requiem.

Schallplatten: Decca (»Il Prigioniero« von Dallapiccola), Nuova Era (Durand/Gaudenzio in Leoncavallos »La Bohème«).

 

8.11. Tadaaki OTAKA wird 70

Er ist seit 2010 Künstlerischer Leiter des New National Theatre in Tokio sowie Principal Guest Conductor des Melbourne Symphony Orchestra. Der Ehrendirigent des BBC National Orchestra of Wales ist seit 1971 auch dem Tokyo Philharmonic Orchestra eng verbunden. 1995 begründete er die Kioi Sinfonietta, eines der besten japanischen Kammerensembles. Als Chef des Sapporo Symphony Orchestra führte ihn 2010 eine Europatournee nach London, Düsseldorf und München. Zuletzt war er beim London Philharmonic und Bournemouth Symphony Orchestra sowie beim hr-Sinfonieorchester Frankfurt zu Gast. Uraufführungen japanischer Komponisten wie Teizo Matsumura, Toru Takemitsu und Akira Miyoshi sind sein Verdienst. Weltweit laden ihn namhafte Orchester ein, in Großbritannien trat er häufig bei den Proms auf. Für seine Verdienste um die Musik wurde ihm 1997 der Ehrentitel Commander of the Order of the British Empire verliehen.

 

8.11. Astrid SCHIRMER wird 75

Astrid SCHIRMER

 Sie studierte an der Berliner Musikhochschule bei Johanna Rakow und bei der berühmten Sopranistin Elisabeth Grümmer. 1967 debütierte sie am Landestheater von Coburg als Senta in »Der fliegende Holländer«. Später hatte sie eine langjährige, erfolgreiche Karriere am Staatstheater Hannover; dazu gehörte sie als Ensemblemitglied auch dem Opernhaus von Essen und vor allem dem Nationaltheater Mannheim an. Sie trat an der Deutschen Oper Berlin, an der Staatsoper Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opern von Köln, Frankfurt a.M., in Karlsruhe, Nürnberg und Kassel als Gast auf. Gastspiele führten sie auch an das Teatro Liceu Barcelona, an das Opernhaus von Zürich und 1976 an die Wiener Staatsoper (als Sieglinde in der »Walküre«). Bei den Festspielen von Bayreuth hörte man sie 1977 als Ortlinde und 1978 als Sieglinde in der »Walküre«. Sie sang in erster Linie das dramatische Repertoire ihres Fachs: die Leonore im »Fidelio«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Brünnhilde im »Siegfried«, die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser«, die Aida, die Amelia in Verdis »Maskenball«, die Leonore in »La forza del destino«, die Titelrollen in den Richard Strauss-Opern »Ariadne auf Naxos« und »Arabella«, die Bess in »Porgy and Bess« von Gershwin, die Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten, die Tosca und die Turandot in den gleichnamigen Puccini-Opern. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin geschätzt. Verheiratet mit dem Dirigenten Carl Graf von Pfeil.

 

9.11. Yvonne NAEF wird 60

Yvonne NAEF

 Sie studierte Musikwissenschaft und Gesang in Zürich, Basel und Mannheim und trat bereits während ihrer Studienzeit als Solistin in geistlichen Vokalwerken auf. 1987 wurde sie Preisträgerin beim internationalen Concours Maria Callas in Athen und begann dann eine internationale Konzertkarriere, vor allem als Oratorien- und Liedersängerin. Nachdem sie in der Titelpartie von Rossinis »La Cenerentola« debütiert hatte, trat sie dann auch auf der Bühne, und zwar an den Theatern von Basel und Luzern, auf und war dann für einige Jahre bis zum Ende der Spielzeit 1992/93 am Theater von St. Gallen engagiert. Dort sang sie zuerst kleine Partien, dann u.a. die Titelpartien in »Ariodante« von Händel und den Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« und die Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti. Als Konzertsängerin trat sie zur gleichen Zeit in Straßburg (»Lied von der Erde« von G. Mahler), in Zürich (H-Moll-Messe von J.S. Bach, »Elias« von Mendelssohn), in Basel (Verdi-Requiem) und in deutschen Städten auf. Seit 1993 gehörte sie dem Ensemble des Staatstheaters Wiesbaden an, wo sie als Preziosilla in »La foza del destino« von Verdi, als Adalgisa in »Norma«, als Suzuki in »Madame Butterfly«, als Brangäne in »Tristan und Isolde«, als Fricka wie als Waltraute im Nibelungenring (1996) und als Amneris in »Aida« (1996) auftrat. In Frankfurt a.M. und in Wiesbaden sang sie in (konzertanten) Aufführungen der Oper »Der unsterbliche Kaschtschei« von Rimsky-Korssakow. 1994 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo als Giovanna Seymour in »Anna Bolena« von Donizetti (in der gleichen Partie später auch am Théâtre de la Monnaie Brüssel), 1995 an der Mailänder Scala als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, in Amsterdam in Schönbergs »Moses und Aron«, am Theater von St. Gallen 1995 als Amneris, am Teatro Verdi Triest 1996 als Brangäne. Bei den Salzburger Festspielen hörte man sie 1996 als Kranke in Schönbergs »Moses und Aron«, 1998 und 2001 als Eboli in Verdis »Don Carlos«, 2000 als Anna in »Les Troyens« von Berlioz und in der Symphonie dramatique »Roméo et Juliette« des gleiche Komponisten, 2001 und 2013 in Mahlers 8. Sinfonie. 1996 hörte man sie am Grand Théâtre Genf als Maddalena im »Rigoletto«, 1997 am Opernhaus von Gent in Belgien als Venus im »Tannhäuser«, in Wien als Bradamante in »Alcina« von Händel, bei den Festspielen von Wiesbaden als Amneris, in Zürich als Branghien in »Le Vin herbé« von Frank Martin, an der Deutschen Oper Berlin als Amneris. 1998 sang sie in Bern die Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, an der Oper von Toulouse die Wirtin im »Boris Godunow«, am Teatro Verdi Triest die Sieglinde in der »Walküre«, im Wiener Konzerthaus (an einem Abend in einer konzertanten Aufführung) die Giocasta in Leoncavallos »Edipo Re« und die Jokaste in Strawinskys »Oedipus Rex«. 1999 übernahm sie am Opernhaus von Zürich die Rolle des Engels in Rubinsteins Oper »Der Dämon«. 1999 sang sie am Opernhaus von Zürich die Ulrica, am Stadttheater von Luzern die Titelrolle in »Penthesilea« von Othmar Schoeck, 2000 an der Staatsoper Hamburg die Venus im »Tannhäuser«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel wie an der Oper von Antwerpen die Jokaste in »Oedipus Rex« von Strawinsky. An der Staatsoper Wien gastierte sie (in insgesamt sieben Vorstellungen) 2000 als Eboli, 2001 als Venus und 2009 als Brangäne. 2000 sang sie an der Ceovent Garden Oper London die Azucena im »Troubadour«, am Opernhaus von Zürich die Herodias in »Salome« von R. Strauss. 2001 gastierte sie an der Staatsoper Hamburg als Marina im »Boris Godunow«. 2001 sang sie in Tokio mit dem Orchester der Metropolitan Oper unter James Levine die Waldtaube in »Gurrelieder« von A. Schönberg und Konzerte an der Mailänder Scala. An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 2004 als Fricka im »Rheingold« und sang hier bis 2009 in insgesamt 39 Vorstellungen auch die Fricka in der »Walküre«, die Waltraute und die 2. Norn in der »Götterdämmerung« und die Amneris. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 2005 als Brangäne, 2006 als Didon in »Les Troyens« von Berlioz, 2008 als Eboli und 2010 als Fricka in der »Walküre«.

Schallplatten: DGG (»Moses und Aron« von A. Schönberg).

 

9.11. Pierre AUDI wird 60

Er studierte in Paris und Oxford Geschichte. 1979 gründete er in London das Almeida Theatre mit dem Festival zeitgenössischer Musik, das er bis 1989 leitete. Seit 1988 ist er Künstlerischer Direktor der Nederlandse Opera in Amsterdam, seit März 2004 leitet er außerdem das Holland Festival. Er ist als Schauspiel- und Opernregisseur tätig. An der Nederlandse Opera entstanden zahlreiche Inszenierungen, u. a. die komplette Ring–Tetralogie, zeitgenössische Musiktheaterwerke und Uraufführungen von Tan Dun, Jonathan Harvey, Hans Werner Henze, Wolfgang Rihm, Kaija Saariaho und Param Vir. Als Gastregisseur arbeitete er u. a. für die Opernhäuser von Paris (2007 La Juive, 2014 Tosca), München (2008 Tamerlano), Los Angeles, Wien (2014 Rigoletto) und Bonn und für die Salzburger Festspiele (2006 Die Zauberflöte, 2010 Dionysos von W. Rihm). Zuletzt inszenierte er Alberto Ginasteras Oper Bomarzo am Teatro Real in Madrid sowie Tristan und Isolde am Teatro dell’Opera in Rom.

 

10.11. Ingo METZMACHER wird 60

Er studierte Klavier, Musiktheorie und Dirigieren in seiner Heimatstadt Hannover sowie in Salzburg und Köln. Eine erste künstlerische Heimat fand er beim Ensemble Modern sowie an der Oper Frankfurt unter Michael Gielen. Seine internationale Karriere begann 1988 während der Ära von Gerard Mortier am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, als er kurzfristig die Premiere einer Neuproduktion von Franz Schrekers Oper Der ferne Klang übernahm. Metzmacher war 1997-2005 Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper, die er mit umjubelten, international vielbeachteten Aufführungen, darunter viele in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Konwitschny, nachhaltig prägte. Danach war er Chefdirigent an der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam. Zu den Höhepunkten seiner dreijährigen Amtszeit gehören Aufführungen von Henzes Die Bassariden, Korngolds Die Tote Stadt, Schrekers Die Gezeichneten, Messiaens Saint François d’Assise und Mozarts Da-Ponte-Opern. 2007-10 war Metzmacher Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Mit seinen thematischen Konzertzyklen Von deutscher Seele, Aufbruch 1909 und Versuchung sowie von ihm selber moderierten Casual Concerts hat er während dieser Zeit nachhaltige Akzente im Berliner Musikleben gesetzt. Tourneen führten ihn und das Orchester nach Europa und Südostasien. 2016 wurde er zum Intendanten der KunstFestSpiele Herrenhausen in Hannover berufen. In den letzten Jahren stand er im Zentrum international beachteter Aufführungen von Musiktheaterwerken Luigi Nonos (Prometeo, 1993; Al gran sole carico d’amore, 2009), Wolfgang Rihms (Dionysos, Uraufführung 2010; Die Eroberung von Mexico, 2015), Bernd Alois Zimmermanns (Die Soldaten, 2012), Harrison Birtwistles (Gawain, 2013) und Franz Schuberts (Fierrabras, 2014) bei den Salzburger Festspielen. Ein weiterer Schwerpunkt bildete die Neuproduktion des Ring des Nibelungen an der Genfer Oper. Er trat am Royal Opera House Covent Garden, dem Opernhaus Zürich, der Mailänder Scala  (2015 Die Soldaten und Wozzeck, sowie Konzerte 1990, 1990, 2004, 2013, 2015), Teatro Real in Madrid, der Pariser Oper (1996 Katja Kabanowa, 2016 Capriccio) sowie der Berliner Staatsoper auf. An der Wiener Staatsoper debütierte er 2009 mit Lady Macbeth von Mzensk von Schostakowitsch und leitete dort seither auch Aufführungen von Parsifal, Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und Jenufa. Zudem gab er zahlreiche Konzerte mit führenden Orchestern, darunter die Berliner Philharmoniker und die Wiener Philharmoniker, Concertgebouw Orchester, Chicago Symphony Orchestra, die Tschechische Philharmonie, das Russische Nationalorchester, die Sankt Petersburger Philharmoniker, Orchestre de Paris und das BBC Symphony Orchestra. Als Pianist trat er zusammen mit Christine Schäfer, Christian Gerhaher und Matthias Goerne am Aspen Music Festival, in der Wigmore Hall in London, bei der Schubertiade Schwarzenberg sowie bei den Salzburger Festspielen auf. Zu Metzmachers Projekten in der Spielzeit 2017/18 gehören Lulu und Elektra an der Wiener Staatsoper, Das Floss der Medusa an der Niederländischen Nationaloper sowie Herzog Blaubarts Burg und La Voix Humaine an der Pariser Oper. Er leitet Tourneen des Gustav Mahler Jugendorchesters und der Jungen Deutschen Philharmonie, und gastiert bei den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem SWR Symphonieorchester, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Nationaltheater-Orchester Mannheim. Im Mai 2018 finden die KunstFestSpiele Herrenhausen zum dritten Mal unter seiner künstlerischen Leitung statt. Seine umfangreiche Diskographie umfasst unter anderem Veröffentlichungen seiner Hamburger Silvesterkonzerte von 1999 bis 2004 unter dem Titel Who is afraid of 20th Century Music, die Gesamteinspielung der Sinfonien von Karl Amadeus Hartmann mit den Bamberger Symphonikern, die Uraufführung von Hans Werner Henzes Neunte Sinfonie mit den Berliner Philharmonikern, Olivier Messiaens Eclairs sur l’Au-delà… mit den Wiener Philharmonikern, Hans Pfitzners Von deutscher Seele und Engelbert Humperdincks Königskinder mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie Livemitschnitte von Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk aus der Wiener Staatsoper und Luigi Nonos Prometeo bei den Salzburger Festspielen. Er ist Autor der Bücher Keine Angst vor neuen Tönen, einem leidenschaftlichen Plädoyer für wegweisende Komponisten wie Luigi Nono, Charles Ives, Olivier Messiaen, Arnold Schönberg, Edgard Varèse, Karlheinz Stockhausen und John Cage, und Vorhang auf! Oper entdecken und erleben, in dem er Opern aus vier Jahrhunderten vorstellt und Einblick in die Entstehung einer Musiktheaterproduktion gibt.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ingometzmacher.com/de

 

10.11. Michel TABACHNIK wird 75

Er studierte in Genf Klavier, Komposition und Dirigieren und wurde schon früh durch führende Dirigenten gefördert: Herbert von Karajan und Pierre Boulez gehörten zu seinen Lehrmeistern. Mit Boulez arbeitete Tabachnik nicht zuletzt vier Jahre als Assistent mit dem BBC Symphony Orchestra in London. Dort entdeckte Tabachnik seine Liebe zur zeitgenössischen Musik, die seine weitere Laufbahn entscheidend prägen sollte. Er leitete verschiedene Uraufführungen, unter anderem von Werken von Iannis Xenakis, der ihn zeitlebens als seinen Lieblingsinterpreten bezeichnete. Michel Tabachnik war Chefdirigent bei der Gulbenkian Foundation in Lissabon, dem Orchestre Philharmonique de Lorraine und Ensemble InterContemporain in Paris. Zum bemerkenswerten Lebenslauf Michel Tabachniks gehören auch regelmässige Engagements bei den Berliner Philharmonikern, dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, dem Tokyo NHK Symphony Orchestra und dem Orchestre de Paris. 2008-15 war Michel Tabachnik als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter die bestimmende Kraft bei den Brüsseler Philharmonikern. Nun ist er Emeritus-Dirigent und kombiniert in vorbildlicher Weise das große Orchesterrepertoire mit zeitgenössischer Musik. Sein Credo: „Das Brussels Philharmonic ist kein Museum, sondern lebendige Musik“.

Diesem Anspruch gerecht zu werden, gelingt Tabachnik glänzend: Die Pariser Cité de la Musique hat nach seinem bahnbrechenden Wagnerabend im September 2010 die Residenz des Orchesters auf fünf Jahre ausgedehnt, und nach einem spektakulären Auftaktwochenende am Strassburger Festival MUSICA mit zwei haarsträubend aufregenden Xenakis Programmen, ist Michel Tabachnik mit seinem Orchester dort ebenfalls bis 2015 permanenter Gast. Le Soir lobt: „Durch seine ungewöhnlichen Programme haben Michel Tabachnik und sein Orchester einen festen Platz in der Cité de la Musique und im Herzen des Pariser Publikums“. Als Gastdirigent kehrte Michel Tabachnik zurück zu den großen Deutschen Orchestern sowie als permanenter Gast ans Teatro La Fenice in Venedig, wo er neben Sinfoniekonzerten mit Musik Bruckner auch Debussys Pelléas et Mélisande dirigiert hat.

Regelmäßige Gastspiele im Concertgebouw Amsterdam, im Großen Festspielhaus Salzburg und im Musikverein Wien sind ehrgeizige Projekte, mit denen Tabachnik sein Orchester zurück auf die internationalen Bühnen brachte. Daneben hat Michel Tabachnik sich auch der Förderung des musikalischen Nachwuchses verschrieben und sich durch Professuren an der Universität Toronto und der Musikakademie Kopenhagen sowie durch Meisterkurse an den Akademien von Lissabon, Paris & Stockholm einen Namen als geschätzter Pädagoge gemacht. Er hat auch verschiedene Jugendorchester geleitet, und das 1984 von ihm gegründete Orchestre des Jeunes de la Méditerranée ist bis heute gern gesehener Gast bei zahlreichen französischen Festivals. Zahlreiche Konzertaufnahmen (Erato, Lyrinx, Brussels Philharmonic Recordings) demonstrieren einmal mehr die Spannweite seines Repertoires: von Beethoven über Wagner bis Honegger und Xenakis. Seine Aufnahme des Klavierkonzerts von Schumann (mit Pianistin Catherine Collard) wurde von der internationalen Jury der Radio Suisse Romande zur besten Aufnahme dieses Werkes gekürt. Die Aufnahmen mit dem Brussels Philharmonic werden von der internationalen Musikpresse sehr gelobt. Strawinksys Le Sacre du Printemps erhielt den Gramophone Award 2013, und seine Interpretation von Debussys La Mer wurde vom Magazin Classica zur Nummer Eins des gesamten Katalogs gewählt. International als Komponist anerkannt, wurden in den vergangenen Spielzeiten beispielsweise Lumières Fossiles in den Niederlanden uraufgeführt – anlässlich der der 100-Jahrfeier des Sacre du Printemps –. Prélude à la Légende eröffnete ein Tabachnik Weekend am Festival International de Besançon und sein Violinkonzert wurde in Brüssel uraufgeführt. Sein bisher letztes Auftragswerk schrieb Michel Tabachnik für die Pariser Cité de la Musique: Das Buch Hiob ist dort im Herbst 2014 erstmals gegeben. Für die Opéra de Lyon hat er Die letzte Nacht Walter Benjamin komponiert, deren erfolgreiche Uraufführung in Lyon im März 2016 stattgefunden hat. Neben seinen Verpflichtungen mit dem Brussels Philharmonic dirigierte Michel Tabachnik das Sinfonieorchester des SWR Stuttgart, das Residentie Orkest Den Haag, das Orchestra della Fenice in Venedig, das Philharmonische Orchester von Sankt-Petersburg, das Konzerhausorchester Berlin oder das Sinfonieorchester des NDR Hamburg.

Er wurde zweimal in die erste Saison der neuen Pariser Philharmonie eingeladen.

Weitere Informationen auf seiner Web-Seite: http://www.tabachnik.org/index.php/fr/

 

11.11. Madeleine BAER wird 95

 Sie begann ihre Ausbildung 1946-48 am Konservatorium von Zürich, war 1952-53 Schülerin von Fernando Carpi am Konservatorium von Genf, 1953-55 der Wiener Musikakademie, wo Paula Henke-Müller und Tino Pattiera ihre Lehrer waren. 1956-57 sang sie als Choristin am Stadttheater von Basel. 1954 gewann sie den Wettbewerb der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1957 den Concours von Verviers. Seit 1945 trat sie sehr erfolgreich als Konzertsolistin auf. Sie trug Partien in Oratorien und anderen Vokalwerken vor, wobei ihr Repertoire von J.S. Bach und Händel bis hin zu modernen Meistern reichte; dazu war sie eine geschätzte Lied-Interpretin. Als Konzertsängerin hörte man sie in den Musikzentren ihrer Schweizer Heimat, in Berlin und Wien, in Stuttgart und Straßburg, in London, Frankfurt a.M., Bordeaux und Göttingen. Auch auf der Opernbühne ist sie in Erscheinung getreten; 1961-69 war sie am Opernhaus von Zürich engagiert. Gastweise trat sie am Stadttheater von Bern, am Grand Théâtre Genf (1966 als Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, 1970 als Lucia in B. Brittens »The Rape of Lucretia«), am Stadttheater von Basel, an der Hamburger Staatsoper, an der Kammeroper Wien und bei den Festwochen von Interlaken auf. Dabei sang sie Bühnenpartien wie die Micaela in »Carmen«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Madeleine in »Le Postillon de Lonjumeau« von Adam, die Sandrina in »L’Infedeltà delusa« von Haydn, die Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell, die Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, die Jungfer Anna in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und die Arsena im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. In Zürich wirkte sie 1967 in der Uraufführung der Oper »Madame Bovary« von H. Sutermeister mit. Sie trat in Zürich auch in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Le Rossingol« von I. Strawinsky (Spielzeit 1961-62 als Cuisinière) und »Bluthochzeit« von W. Fortner (1966-67 als Magd) auf.

 

11.11. Julien-François ZBINDEN wird 100

 Er studierte in Lausanne und Genf Klavier. Komposition erlernte er überwiegend autodidaktisch, nahm aber auch Unterricht bei René Gerber. 1938 wurde er Pianist einer Jazzband. Ab 1947 arbeitete er bei Radio Suisse Romande in Lausanne, zunächst als Aufnahmeleiter, ab 1956 als Leiter der Musikabteilung. 1973-79 sowie 1987-91 war Zbinden Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für die Rechte der Urheber musikalischer Werke (SUISA). Zbindens Werkkatalog umfasst mehr als 100 Kompositionen, darunter Bühnenwerke, 5 Sinfonien (die Nr. 5, sein op. 100, wurde 2007 uraufgeführt), konzertante Werke, Kammer- und Vokalmusik unterschiedlicher Besetzung. In seiner insgesamt tonalen Tonsprache lassen sich Einflüsse des Jazz und Neoklassizismus und Arthur Honeggers ausmachen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.jfzbinden.ch/

 

12.11. Sheri GREENAWALD wird 70

Sheri GREENAWALD

 Sie studierte an der University of Northern Iowa Musik und Gesang und erwarb 1968 den Grad eines Bachelor of Music. Sie war in den USA Schülerin von Charles Matthesen, Maria De Varady, Hans Heinz und Daniel Ferro und vervollständigte ihre Ausbildung bei Audrey Langford in London. 1974 debütierte sie im New Yorker Manhattan Theatre Club in einer Aufführung von Poulencs »Les Mamelles de Tirésias«. Sie sang in ihrer amerikanischen Heimat an den Opernhäusern von San Francisco (1978 Marzelline im »Fidelio«, 1979 Lauretta in »Gianni Schicchi«, 1980 Pamina in der »Zauberflöte«, 1982 Titelrolle in »Cendrillon« von Massenet, 1983 Bella in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Midsummer Marriage« von M. Tippett, 1985 Cordelia in »Lear« von A. Reimann und 1986 Titelrolle in »Manon« von Massenet), Santa Fé (1976-77 Susanna in »Le nozze di Figaro«), Washington (1981 Mimi in »La Bohème«), Houston/Texas (1976-77, 1981; 1985 Musetta in »La Bohème«), Fort Worth (1978) und St. Louis und wirkte in einigen Uraufführungen von Opern mit, so in »Bilby’s Doll« von Floyd (Houston/Texas 1976), in »Washington Square« von Pasatieri (Detroit 1976) und in »A Quiet Place« von L. Bernstein (Houston, 1983). 1980 kam es zu ihrem Europa-Debüt an der Niederländischen Oper Amsterdam als Susanna in »Le nozze di Figaro«. Seitdem hatte sie auch in Europa eine sehr erfolgreiche Karriere. In Amsterdam gastierte sie 1983 als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, 1985 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1987 sang sie bei den Festspielen von Vaison-La-Romaine die Titelrolle in der Oper »L’Aiglon« von Honegger/Ibert, 1991 in der Eröffnungsvorstellung der Opera Zuid im holländischen Kerkrade die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Diese Partie sang sie auch 1989 und 1991 in Seattle, wo man sie weiterhin als Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, als Fiordiligi in »Così fan tutte« (1992), als Mélisande in »Pelléas et Mélisande«  (1993) und als Donna Anna im »Don Giovanni« (1991) hörte. 1990 trat sie in Toronto als Magda in der Puccini-Oper »La Rondine« auf. Ihre große Partie war die Violetta in »La Traviata«, die sie u.a. 1989 in Santa Fé vortrug. Als erste Partie sang sie an der Chicago Opera 1991 die Pauline in »Der Spieler« von Prokofjew, 1992 die Donna Anna, die sie auch 1994 an der Münchner Staatsoper übernahm. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte sie 1992 als Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, 1993-94 in Santa Fé ebenfalls als Gräfin sowie als Christine im »Intermezzo« von R. Strauss. Darüber hinaus waren die Donna Elvira (1993 Teatro Carlo Felice Genua) wie die Zerline im »Don Giovanni«, die Despina in »Così fan tutte«, die Norina im »Don Pasquale« von Donizetti, die Sophie in »Werther« von Massenet, die Adele in der »Fledermaus«, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und die Ellen Orford in Benjamin Brittens »Peter Grimes« Höhepunkte in ihrem Repertoire für die Bühne. 1994 gastierte sie bei der Welsh Opera Cardiff als Carmen. 1995 sang sie an der Metropolitan Oper New York in einer einzigen Vorstellung die Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1995 wirkte sie in St. Louis in der Uraufführung der Oper »The Woman at Otowi« von Stephen Paulus mit, 1996 an der Oper von Houston in der Uraufführung von »Florencia en el Amazonas« von Daniel Catán. Auch als Konzertsopranistin erfolgreich. 1997 sang sie in St. Louis die Anne Sexton in der zeitgenössischen Oper »Transformation« von Conrad Susa, in Amsterdam die Mme. Lidoine in Fr. Poulencs »Dialogues des Carmélites«, 1999 an der Oper von Seattle die Titelpartie in »Vanessa« von S. Barber.

Schallplatten: Telefunken (Matthäuspassion von J.S. Bach), Decca (»Regina« von Blitzstein), Sunny Moon (Requiem von Théodore Gouvy).

 

12.11. David HOLLOWAY wird 75

David HOLLOWAY

 Gesangstudium an der Kansas University bei Robert Baustian und im Opernstudio der Santa Fé Opera. Bühnendebüt 1968 bei der Kansas City Lyric Opera als Belcore in »L‘Elisir d’amore«. Nachdem er einen Gesangwettbewerb in San Francisco gewonnen hatte, kam er zur weiteren Ausbildung nach Europa und wurde in Rom Schüler von Luigi Ricci. Er debütierte 1970 an der Oper von Chicago als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten, 1972 an der City Opera New York als Guglielmo in »Così fan tutte«. Er gastierte an der Oper von Dallas und an weiteren Bühnen in den USA, u.a. in Baltimore, Boston, Cincinnati (1985 als Enrico in »Lucia di Lammermoor«), New Orleans, San Diego und Santa Fé. 1973 erreichte er die Metropolitan Oper New York, an der er als Antrittsrolle den Yamadori in »Madame Butterfly« sang. Bis 1987 trat er hier in insgesamt 121 Vorstellungen u.a. auch als Schaunard in »La Bohème«, als Ehemann in »Les Mamelles de Tirésias« von F. Poulenc, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Lescaut sowohl in Puccinis »Manon Lescaut« als auch in Massenets »Manon« sowie besonders erfolgreich als Guglielmo auf. Seit 1981 für lange Jahre Mitglied der Deutschen Oper an Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1985 und 1987 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Escamillo in »Carmen«, 1991 in Düsseldorf den Pentheus in »Die Bassariden« von H.W. Henze, 1993 an der San Francisco Opera den Faninal im »Rosenkavalier«. Seine weiteren großen Rollen waren der Malatesta in Donizettis »Don Pasquale«, der Graf Almaviva in »Figaros Hochzeit«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Nardo in Mozarts »La finta giardiniera«, der Titelheld in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, der Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, der John Sorel in Menottis »The Consul« und der George Milton in »Of Mice and Men« von Floyd. Er trat auch als Konzertsänger und als Interpret zeitgenössischer Werke auf.

Schallplatten: Composers Rec. (»The Face on the Barroom Floor« von H. Mollicone), Mitschnitte von Rundfunkaufführungen auf amerikanischen Privatmarken.

 

13.11. Lisa GASTEEN wird 60

Lisa Gasteen

 Sie studierte Gesang am Queensland Conservatory, dann bei Margaret Nickson in San Francisco und im London Opera Studio. 1985 kam es zu ihrem Bühnendebüt bei der Queensland Opera in Australien als Priesterin in »Aida« und als Diana in der Offenbach- Operette »Orphée aux enfers«. Sie trat dann an der Australian Opera Sydney u.a. als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw«, als Frasquita in »Carmen«, als Mme. Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Leonore in Verdis »La forza del destino« wie in Beethovens »Fidelio« auf. Bei der Victoria State Opera in Australien war sie als Elisabeth im »Tannhäuser« und als Desdemona im »Otello« von Verdi zu hören. Nachdem sie 1991 den Concours »Singers of the World« in Cardiff gewonnen hatte, kam sie zuerst in England, dann auf internationaler Ebene, zu großen Erfolgen. Bei der Scottish Opera Glasgow sang sie 1992 die Leonore im »Troubadour« und 1995 die Leonore in »La forza del destino«, bei der Welsh Opera Cardiff und 1994 an der Washington Opera die Amelia in »Un Ballo in maschera«, ebenfalls von Verdi. Bei der Wiedereröffnung des Stände-Theaters (Tyl-Theater, wo 1787 die Uraufführung von Mozarts »Don Giovanni« stattgefunden hatte) in Prag sang sie am 3.12.1991 die Donna Anna im »Don Giovanni«. Es schlossen sich Gastspiele an der Staatsoper von Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin (1994-95 als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano), in Melbourne (1993 als Desdemona) und in Sydney (1994-95 als Aida) an. 1996 gastierte sie an der Oper von Dallas als Leonore im »Troubadour«, im australischen Brisbane als Desdemona, in Sydney als Leonore im »Troubadour«. 1997 trat sie an der Berliner Staatsoper als Aida auf. 1997 debütierte sie als Aida an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2008 in insgesamt zehn Vorstellungen auch die Sieglinde wie die Brünnhilde in der »Walküre« sang.

1999 übernahm  sie an der Staatsoper von Stuttgart die Partie der Brünnhilde im »Siegfried«, an der Australien Opera Sydney die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 2000 an diesem Haus die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. 2001 hörte man sie am Theater von Meiningen (Thüringen) in den Aufführungen des Ring-Zyklus als Brünnhilde in der »Götterdämmerung«. 2005 gastierte sie an der Pariser Opéra Bastille als Isolde in »Tristan und Isolde«. Neben ihrem Wirken auf der Opernbühne stand eine zweite, nicht weniger erfolgreiche Karriere im Konzertsaal. In Australien trat sie mit dem Philharmonischen Orchester Sydney im Stabat mater von Rossini und im »Elias« von Mendelssohn auf, in Sydney und in anderen australischen Städten auch in Beethovens 9. Sinfonie. 1993 sang sie im Ungarischen Rundfunk Budapest das Sopransolo im Verdi-Requiem.

 

13.11. Joseph GARCIA wird 60

Er entdeckte seine Fähigkeit zu Singen während seiner Arbeit als Konzert-Tänzer mit der Alvin Ailey Tanzcompany. Er entschied sich an der Houston Grand Opera Produktion Showboat vorzusingen und bekam seinen ersten Vertrag am Broadway. Danach wurde er Ronald Hedlund (Professor an der Universität Illinois) vorgestellt. Prof. Hedlund arrangierte für Joseph Garcia, nachdem er den Wettbewerb gewonnen hatte, ein Stipendium an der Universität Illinos. Zwei Jahre später wurde er für das San Francisco Merola Programm ausgewählt. Vier Monate später bekam er die Rolle des Komtur in der SFO Touring Produktion von Don Giovanni.  Danach kehrte er nach New York zurück und erhielt ein weiteres Stipendium für das American Opera Center im Juilliard Conservatory. Während seines Aufenthaltes begann er mit Peter Sellars an einer neuen Produktion von Don Giovani als Komtur zu arbeiten. Diese Produktion war sehr erfolgreich. Darauf sang er für die Metropolitan Opera Competition vor und erhielt den Preis als New York Regional Finalist. Kurze Zeit später sang er diverse Rollen wie Sarastro (Die Zauberflöte), Sparafucile (Rigoletto), Ferrando (Il Trovatore), Ramfis (Aida) etc. in Canada und den USA. Drei Jahre später bekam er einen Festvertrag an die Frankfurter Oper für ein Jahr. Während eines Aufenthaltes in Frankfurt sang er unter anderem Masetto (Don Giovanni). Zu dieser Zeit wurde er vom Theatro Communale di Bologna eingeladen für die Rolle des Großinquisitor (Don Carlos) in der ersten Saison mit Ruggiero Raimondi und Renato Bruson (zweite Saison mit Dimitri Kavrakos und dritte Saison mit Nicolai Ghiaurov). Gleich danach lud man ihn ein den Tom in der Oper Un ballo in maschera mit Luciano Pavarotti zu singen. Joseph Garcia arbeitete als Konzertsänger in der Carnegie Hall und als Bass-Solist im Verdi Requiem. In Paris trat er als Bass-Solist in Rossini Stabat Mater auf. Er sang auch den Gurnemanz und den Klingsor in Schlingensiefs Mea Culpa am Wiener Burgtheater, der Staatsoper München und der Staatsoper Hamburg.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.josephgarcia.info/

 

13.11. Anthony PLOG wird 70

Er begann seine musikalische Karriere als Trompeter in verschiedenen US-amerikanischen Orchestern. Danach entschied er sich für eine Solistenkarriere und tourte über alle Kontinente. 1990 ging er nach Europa, 1993-2013 unterrichtete er an der Musikhochschule in Freiburg im Breisgau. 2001 beendete Plog seine Karriere als Solist und widmet sich seitdem vornehmlich dem Komponieren.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://anthonyplog.com/

 

13.11. Lothar ZAGROSEK wird 75

Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er als Mitglied der Regensburger Domspatzen. Er studierte Dirigieren bei Hans Swarowsky, Istvàn Kertész, Bruno Maderna und Herbert von Karajan. Nach Stationen als Generalmusikdirektor in Solingen und in Krefeld-Mönchengladbach wurde Zagrosek Chefdirigent des Österreichischen Radiosinfonieorchesters in Wien. Diesem Engagement folgten drei Jahre als Directeur musicale der Grand Operá de Paris (wo er 1986-89 u.a. Ariadne auf Naxos, Wozzeck, Don Carlos, Don Giovanni, Orphée aux enfers, Boris Godunow, Die Meistersinger von Nürnberg und die Uraufführung der Oper Der Meister und Margarita von York Höller dirigiert hat)  sowie als Chief Guest Conductor des BBC Symphony Orchestra in London. 1990-92 wirkte er als Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. 1995-2014 war er als Erster Gastdirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie verbunden. 1997-2006 wirkte er als Generalmusikdirektor der Württembergischen Staatsoper Stuttgart. Seine Arbeit an diesem Haus wurde in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zweimal mit der Auszeichnung „Dirigent des Jahres“ gewürdigt; die Staatsoper Stuttgart wurde während seiner Amtszeit fünfmal zum Opernhaus des Jahres gewählt. 2006-11 war er Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin. Als gefragter Operndirigent mit großer Erfahrung gastierte er an zahlreichen führenden Häusern, darunter die Staatsopern Wien (1985-87 Le nozze di Figaro sowie Daphnis und Chloe / Der Feuervogel, 1990 Die Zauberflöte und Die Entführung aus dem Serail, 2010 Moses und Aron) und Hamburg, die Bayerische Staatsoper München, die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, das Théâtre de la Monnaie Brüssel, der Grand Opéra Paris (2001 Das Mädchen mit den Schwefelhölzern und 2008 Il Prigioniero), das Royal Opera House Covent Garden in London, der Glyndebourne Touring Oper (1984 Le nozze di Figaro) und beim Glyndebourne Festival (1987 Così fan tutte, 1988 Die Entführung aus dem Serail, 1990 Die Zauberflöte). Gastdirigate in den letzten Jahren führten ihn ans Teatro La Fenice in Venedig, an die Deutsche Oper Berlin für eine Neuinszenierung von Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, für die er in der Folge zum dritten Mal als „Dirigent des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sowie an die Koreanische Nationaloper (Parsifal) und die Staatsoper Hamburg (Katja Kabanowa). Große Erfolge konnte er in Neuproduktionen von Bergs Lulu an der niederländischen Nationaloper in Amsterdam am Pult des Royal Concertgebouw Orchestra, mit Strauss‘ Elektra am Teatro Comunale di Bologna und Braunfels‘ Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna an der Oper Köln verzeichnen. In der letzten Saison kehrte er für die Neuproduktion der Trilogie Der Diktator / Das geheime Königreich / Schwergewicht oder die Ehre der Nation von Ernst Krenek an die Oper Frankfurt zurück. Als Gastdirigent stand Lothar Zagrosek am Pult vieler bedeutender Orchester des In- und Auslandes, darunter die Berliner und Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, die Bamberger Symphoniker, alle großen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchester, das Royal Concertgebouw Orchestra, die Wiener Symphoniker, Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia, Orchestre National de France, London Philharmonic Orchestra, Orchestre Symphonique de Montreal, Atlanta Symphony Orchestra und NHK Symphony Orchestra Tokyo. Er war Gast bei den Wiener und Berliner Festwochen, den London Proms, den Münchner Opernfestspielen und den Salzburger Festspielen (1983 Dantons Tod in einer konzertanten Aufführung, 1985 Saint François d’Assise in einer konzertanten Aufführung, 2000-01 Così fan tutte sowie viele Konzerte in den Jahren 1973-2005). Lothar Zagroseks besonderes Engagement gilt der zeitgenössischen Musik. Seine Aufführungen von Luigi Nonos Al gran sole carico d’amore oder Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern in Stuttgart, die auch auf CD veröffentlicht wurden, sorgten international für Furore. Regelmäßig ist er bei der Münchner „musica viva“ und auf den Festivals für zeitgenössische Musik in Donaueschingen, Berlin, Brüssel und Paris vertreten. Seine Aufnahmen im Rahmen der Decca-Edition „Entartete Musik“, darunter Werke von Ernst Krenek, Viktor Ullmann, Hanns Eisler (alle mit dem Gewandhausorchester Leipzig), Berthold Goldschmidt, Walter Braunfels und Hans Krasa besitzen Referenzcharakter. Aus seiner umfangreichen Diskographie sind außerdem Dantons Tod von Gottfried von Einem, Olivier Messiaens Saint François d’Assise (mit Dietrich Fischer-Dieskau) und Werke von Paul Hindemith für Chor und Orchester hervorzuheben. Der legendäre Stuttgarter Ring wurde bei EuroArts auf DVD und bei Naxos auf CD veröffentlicht. Beim Label Altus erschienen gemeinsam mit dem Konzerthausorchester CDs mit Werken von Beethoven, Schubert, Bruckner und Webern. Mehrere seiner Einspielungen haben bedeutende Preise wie den Grand Prix du Disque, Cannes Classical Award und den Deutschen Schallplattenpreis gewonnen oder wurden für den Grammy nominiert. Lothar Zagrosek, dem Nachwuchsförderung und kulturelle Bildung sehr am Herzen liegen, ist Schirmherr der Offensive Kulturelle Bildung in Berlin und Vorsitzender des künstlerischen Beirats des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats. Er ist darüber hinaus Vorsitzender der Jury des Deutschen Dirigentenpreises, ein internationaler Wettbewerb für junge Dirigenten, der im September 2017 seine Premiere feiert. Lothar Zagrosek ist Träger des Hessischen Kulturpreises und wurde für seine herausragenden musikalischen Leistungen vom Verband der deutschen Kritiker e. V. mit dem Kritikerpreis 2009 im Bereich Musik ausgezeichnet. Im Juni 2017 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 

13.11. Jitka KOVAŘÍKOVÁ-RICHTER wird 80

 Sie war in Prag Schülerin der Pädagogin M. Budíková und debütierte 1961 am Theater von Liberec (Reichenberg in Böhmen) als Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew. Sie blieb bis 1963 Mitglied dieses Hauses und war dann in den Jahren 1963-72 am Opernhaus von Ostrava (Mährisch Ostrau) im Engagement. Während dieser Zeit trat sie als Gast am Nationaltheater von Prag auf. 1972 folgte sie einem Ruf an das Opernhaus von Leipzig. Sie nahm in ihr Repertoire für die Bühne eine Vielzahl von Rollen aus dem lyrisch-dramatischen Fach auf, darunter Partien aus der italienischen wie der tschechisch-slawischen Opernliteratur, aber auch Wagner-Partien wie die Elisabeth im »Tannhäuser« und die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Sie gab Gastspiele am der Deutschen Oper Berlin, an Bühnen in ihrer tschechischen Heimat, in Italien, in Österreich, in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien und in Ostdeutschland. Auch als Konzertsopranistin trat sie in einem vielseitigen Repertoire auf.

Schallplatten: Supraphon.

 

13.11. Lukretia WEST wird 95

Lucretia WEST

 Sie erhielt ihre Ausbildung in Washington und New York; Abschluss ihrer Studien in Paris und Wien. Als Opernsängerin hatte sie ihre größten Erfolge an der New York City Opera, dazu gab sie Gastspiele an führenden Opernhäusern in Nordamerika. International bekannt wurde sie jedoch durch ihr Wirken im Konzertsaal. Ihre dunkel timbrierte, ausdrucksvolle Altstimme wurde sowohl in oratorischen Werken wie auch im Liedvortrag geschätzt. Ihr Konzertrepertoire umfasste Kompositionen von der Barockepoche bis in die Gegenwart. Konzertreisen führten sie in die Musikmetropolen der Alten wie der Neuen Welt. Bei den Salzburger Festspielen des Jahres 1960 sang sie ein Solo in der 8. Sinfonie (»Sinfonie der Tausend«) von Gustav Mahler, 1965 ein Solo in der Auferstehungssinfonie vom gleichen Meister. Später wirkte sie als Professorin an der Musikhochschule von Karlsruhe.

Schallplatten: RCA (u.a. Solo in der 3. Sinfonie von Gustav Mahler). Auf Melodram als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« zu hören, auf Westminster Alt-Solo im Mozart-Requiem, auf TIS-Hunt Solistin in der 8. Sinfonie von G. Mahler.

 

14.11. Jake GARDNER wird 70

Jake Gardner

 Der amerikanische Sänger erschien zuerst seit Anfang der siebziger Jahre an Bühnen in den USA, darunter an der Norfolk Opera (Virginia, 1975-78) und an der Oper von Houston/Texas (1975 als Valentin im »Faust« von Gounod); 1976 wirkte er in der Carnegie Hall New York in einer konzertanten Aufführung der Oper »Le Cid« von Massenet mit. Am 6.9.1977 sang er beim Festival von Edinburgh in der Uraufführung der Oper »Mary, Queen of Scots« von Thea Musgrave die Partie des James Stewart. Eine Tournee mit dieser Produktion führte 1978 zu einem Gastspiel in Stuttgart. Er sang diese Rolle auch in der amerikanischen Erstaufführung des Werks in Norfolk (Virginia, 1978). 1979 hörte man ihn an der Oper von Boston in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Ice Break« von M. Tippett. Es schlossen sich Gastspiele an den führenden Opernhäusern in den USA an, in Washington und Detroit, in San Diego und San Francisco (1979 als James Stewart in »Mary, Queen of Scots« und als Guglielmo in »Così fan tutte«, 1981 De Brétigny in »Manon« von Massenet, Dancaire in »Carmen« und Enrico in »Lucia di Lammermoor«, 2009 Betto in »Gianni Schicchi« und Hortensio in »La Fille du Régiment«), in New Orleans und St. Louis. Daneben erschien er auch auf europäischen Bühnen, u.a. bei der Niederländischen Oper Amsterdam wie beim Holland Festival (1984, 1985) und beim Festival von Wexford (1987). Am 14.9.1988 wirkte er im englischen Rundfunk BBC in der (Radio-) Uraufführung der Oper »An Occurence at Owl Creek Bridge« von Thea Musgrave mit. Seit 1989 war er Mitglied des Opernhauses von Köln, wo er u.a. den Nardo in »La finta giardiniera« von Mozart, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Marcello in »La Bohème« und den Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini sang. 1990 sang er an der Miami Opera den Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1991 bei den Festspielen von Glyndebourne den Guglielmo in »Così fan tutte« (1996 dort den Don Alfonso in der gleichen Oper), 1992 in Santa Fé in »The Beggar’s Opera«. 1993 Gastspiel an der Dresdner Staatsoper als Don Giovanni, 1995 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Oper »Falstaff« von A. Salieri mit. Er blieb bis 1995 Mitglied des Ensembles des Kölner Opernhauses; seitdem bestand ein Gastvertrag mit der Staatsoper Dresden. 1996-97 trat er an der Berliner Staatsoper und an der Wiener Volksoper auf, an der er 1997 den Dandini in »La Cenerentola« von Rossini sang. 1999 trat er in Cleveland als Slim in »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd auf, 2000 bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Kolenaty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek. Zu seinen Rollen gehörten der Titelheld in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, der Figaro in »Le nozze di Figaro«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Belcore in »L‘Elisir d’amore«, der Germont-père in »La Traviata«, der Don Carlos in »La forza del destino«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Escamillo in »Carmen«, der Donner im »Rheingold« und der Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.

Schallplatten: CBS (»Le Cid« von Massenet), EMC-Novello (»Mary, Queen of Scots« von Thea Musgrave), Decca (Afrika-Songs von Wilhelm Grosz), Arthaus-Video (Slender im »Falstaff« von A. Salieri, Festspiele Schwetzingen 1995).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://bassbaritonejakegardner.com/

 

15.11. Daniel BARENBOIM wird 75

Im Alter von fünf Jahren bekam er seinen ersten Klavierunterricht, zunächst von seiner Mutter. Später studierte er bei seinem Vater, der sein einziger Klavierlehrer blieb. Sein erstes öffentliches Konzert gab er mit sieben Jahren in Buenos Aires. 1952 zog er mit seinen Eltern nach Israel. Mit elf Jahren nahm Daniel Barenboim in Salzburg an Dirigierklassen von Igor Markevich teil. Im Sommer 1954 lernte er Wilhelm Furtwängler kennen und spielte ihm vor. Furtwängler schrieb daraufhin: »Der elfjährige Daniel Barenboim ist ein Phänomen.« In den beiden folgenden Jahren studierte Daniel Barenboim Harmonielehre und Komposition bei Nadia Boulanger in Paris. Im Alter von zehn Jahren gab Daniel Barenboim sein internationales Solistendebüt als Pianist in Wien und Rom, anschließend in Paris (1955), in London (1956) und in New York (1957), wo er mit Leopold Stokowski spielte. Seitdem unternahm er regelmäßig Tourneen in Europa und den USA sowie in Südamerika, Australien und Fernost. 1954 begann Daniel Barenboim, Schallplattenaufnahmen als Pianist zu machen. In den 1960er Jahren spielte er mit Otto Klemperer die Klavierkonzerte von Beethoven ein, mit Sir John Barbirolli die Klavierkonzerte von Brahms sowie alle Klavierkonzerte von Mozart mit dem English Chamber Orchestra in der Doppelfunktion als Pianist und Dirigent.
Seit seinem Dirigierdebüt 1967 in London mit dem Philharmonia Orchestra ist Daniel Barenboim bei allen führenden Orchestern der Welt gefragt, in Europa gleichermaßen wie in den USA. 1975-89 war er Chefdirigent des Orchestre de Paris. Häufig brachte er zeitgenössische Werke zur Aufführung, darunter Kompositionen von Lutosławski, Berio, Boulez, Henze, Dutilleux und Takemitsu. Sein Debüt als Operndirigent gab Daniel Barenboim beim Edinburgh Festival 1973, wo er Mozarts »Don Giovanni« leitete. 1981 dirigierte er zum ersten Mal in Bayreuth, bis 1999 war er dort jeden Sommer tätig. Während dieser 18 Jahre dirigierte er »Tristan und Isolde«, den »Ring des Nibelungen«, »Parsifal« und »Die Meistersinger von Nürnberg«. Von 1991 bis Juni 2006 wirkte Daniel Barenboim als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra. 2006 wählten ihn die Musiker des Orchesters zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit. Seit 1992 ist Daniel Barenboim Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, von 1992 bis August 2002 war er außerdem deren Künstlerischer Leiter. Im Herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. Sowohl im Opern- wie auch im Konzertrepertoire haben Daniel Barenboim und die Staatskapelle große Zyklen gemeinsam erarbeitet. Weltweite Beachtung fand die zyklische Aufführung aller Opern Richard Wagners an der Staatsoper sowie die Darbietung aller Sinfonien Ludwig van Beethovens und Robert Schumanns, die auch auf CD vorliegen. Anlässlich der FESTTAGE der Staatsoper Unter den Linden 2007 wurde unter der Leitung von Daniel Barenboim und Pierre Boulez in der Berliner Philharmonie ein zehnteiliger Mahler-Zyklus präsentiert. 2012 folgte ein neunteiliger Bruckner-Zyklus im Wiener Musikverein, der mit großem Erfolg im Februar 2016 in der Suntory Hall Tokio, im Januar 2017 in der New Yorker Carnegie Hall sowie zwischen Herbst 2016 und Herbst 2017 in der Pariser Philharmonie erneut zur Aufführung gelangte. Im Juli 2013 präsentierten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin eine konzertante Darbietung von Wagners »Ring des Nibelungen« anlässlich der »Proms« in der Londoner Royal Albert Hall. Neben dem großen klassisch-romantischen Repertoire widmen sich Daniel Barenboim und das Orchester verstärkt der zeitgenössischen Musik. So fand die Uraufführung von Elliott Carters einziger Oper »What next?« an der Staatsoper Unter den Linden statt. In den Sinfoniekonzerten erklingen regelmäßig Kompositionen von Boulez, Rihm, Mundry, Carter, Höller und Widmann. Musiker der Staatskapelle sind aktive Partner in der Arbeit des Musikkindergartens, den Daniel Barenboim im September 2005 in Berlin gegründet hat.
Gemeinsam mit der Staatskapelle und dem Staatsopernchor wurde Daniel Barenboim 2003 für die Einspielung von Wagners »Tannhäuser« ein Grammy verliehen. Im selben Jahr wurden er und die Staatskapelle mit dem Wilhelm-Furtwängler-Preis ausgezeichnet. 1999 rief Daniel Barenboim gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra ins Leben, das junge Musiker aus Israel, Palästina und den arabischen Ländern jeden Sommer zusammenführt. Das Orchester möchte den Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen des Nahen Ostens durch die Erfahrungen gemeinsamen Musizierens ermöglichen. Musiker der Staatskapelle Berlin wirken seit seiner Gründung als Lehrer an diesem Projekt mit. Im Sommer 2005 gab das West-Eastern Divan Orchestra in der palästinensischen Stadt Ramallah ein Konzert von historischer Bedeutung, das vom Fernsehen übertragen und auf DVD aufgenommen wurde. Darüber hinaus initiierte Daniel Barenboim ein Projekt für Musikerziehung in den palästinensischen Gebieten, welches die Gründung eines Musikkindergartens sowie den Aufbau eines palästinensischen Jugendorchesters umfasst. 2002 wurden Daniel Barenboim und Edward Said im spanischen Oviedo für ihre Friedensbemühungen im Nahen Osten mit dem Preis »Príncipe de Asturias« in der Sparte Völkerverständigung geehrt. Daniel Barenboim ist Träger zahlreicher hoher Preise und Auszeichnungen: So erhielt er u. a. den »Toleranzpreis« der Evangelischen Akademie Tutzing sowie das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland, die Buber-Rosenzweig-Medaille, den Preis der Wolf Foundation für die Künste in der Knesset in Jerusalem, den Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt und den Hessischen Friedenspreis. Darüber hinaus wurde Daniel Barenboim mit dem »Kulturgroschen«, der höchsten Auszeichnung des Deutschen Kulturrats, mit dem Internationalen Ernst von Siemens Musikpreis sowie mit der Goethe-Medaille geehrt. Im Frühjahr 2006 hielt Daniel Barenboim die renommierte Vorlesungsreihe der BBC, die Reith Lectures; im Herbst desselben Jahres gab er als Charles Eliot Norton Professor Vorlesungen an der Harvard University. 2007 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford sowie die Insignien eines Kommandeurs der französischen Ehrenlegion. Im Oktober desselben Jahres ehrte ihn das japanische Kaiserhaus mit dem Kunst- und Kulturpreis »Praemium Imperiale«. Darüber hinaus wurde er von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ernannt. 2008 erhielt er in Buenos Aires die Auszeichnung »Ciudadano Ilustre«, 2009 wurde er für seinen Einsatz für Völkerverständigung mit der Moses Mendelssohn Medaille ausgezeichnet. 2010 erhielt Daniel Barenboim einen »Honorary Degree in Music« von der Royal Academy of Music London, zudem wurde ihm der Deutsche Kulturpreis für sein musikalisches Lebenswerk verliehen. Weitere Auszeichnungen umfassen den Westfälischen Friedenspreis, der Herbert-von-Karajan-Musikpreis und die Otto-Hahn-Friedensmedaille. 2011 wurde er vom französischen Staatspräsidenten mit dem Titel eines »Grand officier dans l’ordre national de la Légion d’honneur« geehrt, zudem erhielt er in der Londoner Wigmore Hall die Auszeichnung »Outstanding Musician Award of the Critics’ Circle«. Im selben Jahr wurde er von Queen Elizabeth II. zum »Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire« (KBE) ernannt und erhielt den Willy-Brandt-Preis. 2012 wurde Daniel Barenboim mit einem »Echo Klassik« für sein Lebenswerk geehrt. Das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband (Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland) wurde ihm 2013 verliehen. Zu seinen jüngsten Auszeichnungen zählen die Ernst-Reuter-Plakette des Berliner Senats, der Freiheitspreis der Freien Universität Berlin, der Marion Dönhoff Preis sowie die Urania-Medaille. Zudem wurde Daniel Barenboim in den Orden »Pour le mérite« aufgenommen und erhielt vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger die Auszeichnung »Goldene Victoria«. Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 ging Daniel Barenboim als »Maestro Scaligero« eine enge Zusammenarbeit mit dem Teatro alla Scala in Mailand ein. Er dirigierte dort regelmäßig Opern und Konzerte und wirkte in Kammerkonzerten mit. Von Herbst 2011 bis Ende 2014 war er Musikdirektor dieses renommierten Hauses. Seit 2015 studieren talentierte junge Musiker aus dem Nahen Osten an der Barenboim-Said Akademie in Berlin, einer weiteren Initiative Daniel Barenboims. Im Herbst 2016 begann an dieser Hochschule für Musik und Geisteswissenschaften ein vierjähriger Bachelor-Studiengang für bis zu 90 Studierende im renovierten und umgebauten ehemaligen Magazingebäude der Staatsoper. Im selben Gebäude wie die Barenboim-Said Akademie ist auch der von Frank Gehry entworfene Pierre Boulez Saal beheimatet, der ab März 2017 das musikalische Leben Berlins bereichert.
2016 gründete Daniel Barenboim gemeinsam mit dem Geiger Michael Barenboim und dem Cellisten Kian Soltani ein Trio, das erstmals im Sommer 2016 Konzerte im Teatro Colón in Buenos Aires gab. In der Spielzeit 2017/18 wird das Trio sämtliche Klaviertrios von Beethoven im Pierre Boulez Saal zur Aufführung bringen, gepaart mit zeitgenössischen Kompositionen. Daniel Barenboim hat mehrere Bücher veröffentlicht: die Autobiographie »Die Musik – Mein Leben und Parallelen und Paradoxien«, das er gemeinsam mit Edward Said verfasste. Im Herbst 2007 kam sein Buch »La musica sveglia il tempo« in Italien heraus, das seit Mitte August 2008 auch auf Deutsch unter dem Titel »Klang ist Leben – Die Macht der Musik« erhältlich ist. Zusammen mit Patrice Chéreau publizierte er im Dezember 2008 »Dialoghi su musica e teatro. Tristano e Isotta«. 2012 erschien in Italien sein Buch »La musica è un tutto: Etica ed estetica«, das im Februar 2014 in deutscher Übersetzung als »Musik ist alles und alles ist Musik. Erinnerungen und Einsichten« veröffentlicht wurde.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://danielbarenboim.com/

 

15.11. Gabriele FERRO wird 80

Er diplomierte sich in Rom in den Fächern Klavier und Komposition und gewann 1970 den Dirigentenwettbewerb der RAI. Er dirigierte das Orchestre National de France, die Bamberger und die Wiener Symphoniker, das Bayerische Staatsorchester und das Gewandhausorchester, die Rundfunkorchester von WDR, BBC, Radio France und Chicago. 1987-91 war er Chefdirigent des Orchestra della RAI di Roma. Ab 1978 gastierte Ferro als Operndirigent u.a. am Royal Opera House Covent Garden London, an den Opernhäusern von Chicago, San Francisco (1991 Attila), Los Angeles, Tel Aviv, an der Deutschen Oper Berlin und an der Mailänder Scala (1994 Maometto II). Er wirkte bei den Wiener Festwochen, beim Maggio Musicale Florenz, den Schwetzinger Festspielen sowie der Biennale in Venedig mit, wo er 1996 für ein Konzert mit dem Staatsorchester Stuttgart mit dem Leone d’Oro ausgezeichnet wurde. 1979-97 war er Chef des Orchestra Sinfonica Siciliana und 1991-97 Generalmusikdirektor in Stuttgart. 1999-2004 war Ferro in gleicher Position am Teatro di San Carlo Neapel tätig, wo er u.a. Neuproduktionen von Elektra und von Semiramide leitete. 2001-06 Erster Gastdirigent, seit 2014 Generalmusikdirektor am Teatro Massimo in Palermo. Sein Repertoire reicht von der Barockoper bis zu zahlreichen Uraufführungen der zeitgenössischen Musik. Aufnahmen mit ihm sind bei den Labels Deutsche Grammophon, Erato, Sony und EMI erschienen. Gabriele Ferro ist Mitglied der Accademia Nazionale di Santa Cecilia und lehrt Dirigieren an der Scuola di Musica di Fiesole. 2015/16 dirigiert er u.a. Guillaume Tell an der Hamburgischen Staatsoper. Die von ihm an der Oper Stuttgart dirigierte Neuinszenierung von Die Nachtwandlerin wurde 2012 als „Aufführung des Jahres“ ausgezeichnet. Hier übernahm er auch 2015/16 die musikalische Leitung von Niccolò Jomellis Berenike, Königin von Armenien.

 

15.11. Dorit HANAK wird 85

Dorit Hanak

 Sie war Schülerin von Elisabeth Rado an der Wiener Musikakademie. Beim Concours International de Chant in Belgien wurde sie erste Preisträgerin. Sie debütierte 1958 am Opernhaus von Graz als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und blieb für mehr als 25 Jahre Mitglied dieses Theaters. Sie sang dort u.a. die Susanna in »Figaros Hochzeit«, den Waldvogel im »Siegfried«, die Eve in der österreichischen Erstaufführung der Oper »Der zerbrochene Krug« von Fritz Geissler, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Schopfhenne in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, die Despina in »Così fan tutte«, die Rose in »Lakmé« von Delibes, die Irma in »Louise« von Charpentier, die Grille in der deutschsprachigen Erstaufführung der Oper »Die Biene Maja« von Bruno Bjelinski, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Ninfa in Monteverdis »L‘Orfeo«, die Kämmerin in »Die Zigeunerin« von J. Strauß und die Isabella in »Boccaccio« von Franz von Suppé. 1964-73 war sie auch oft an der Wiener Volksoper zu hören (u.a. als Gretl in Werner Egks »Die Zaubergeige«, als Jungfer Anna in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Marie Luise in »Hary Janos« von Kodaly und als Kathi in Gottfried von Einems »Der Zerrissene«). Sie gastierte auch an der Wiener Staatsoper (1958-64 in insgesamt sechs Vorstellungen als Blondchen und als Sophie im »Rosenkavalier«), am Staatstheater Wiesbaden, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Oper von Tel Aviv, am Teatro Liceu Barcelona, in Milwaukee, bei den Festspielen von Aix-en-Provence und Glyndebourne (1961 als Blondchen). Im österreichischen Fernsehen trat sie als Blondchen, als Laetitia in »The Old Maid and the Thief« von Menotti, als Gretel in »Hänsel und Gretel«, als Lucieta in »Die vier Grobiane« von Wolf- Ferrari und als Salome Pockerl in »Titus Feuerfuchs« von Heinrich Sutermeister auf. Weitere Höhepunkte im Repertoire der lyrischen Koloratursopranistin waren: die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Musetta in »La Bohème«, die Vespina in »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn, die Gilda im »Rigoletto« und das Ännchen im »Freischütz«. Angesehene Konzertsopranistin.

Schallplatten: Telefunken (Querschnitt »Der Zarewitsch« von F. Lehár mit Giuseppe di Stefano als Partner).

 

17.11. Colin MORRIS wird 65

Colin MORRIS

 Er studierte zunächst Geographie an der Exeter University und schloss dieses Studium 1978 mit dem Doktorat ab. Seine Stimme wurde durch Derek Hammond-Stroud ausgebildet. Er trat als Konzertsänger in seiner englischen Heimat wie in Holland auf und brachte in seinen Liederabenden über 300 Lieder zum Vortrag. Nicht zuletzt wurde er durch Sendungen im englischen Rundfunk (und auch hier namentlich als Liedersänger) bekannt. Er trat bei verschiedenen Operngesellschaften in England auf, so bei der Pavilion Opera (mit der er Tourneen in England wie in den USA unternahm), bei den London Opera Players, bei der Regency Opera und bei der D’Oily Carte Opera. 1992 gastierte er in Singapur. Seine wichtigsten Bühnenpartien waren der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Don Pasquale, der Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«, der Rigoletto wie der Falstaff von Verdi, der Sharpless in »Madame Butterfly« und der Scarpia in »Tosca«.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.buffobaritone.com/index.php

 

20.11. Meredith MONK wird 75

Sie entstammt in vierter Generation einer jüdischen Musikerfamilie mit russisch-polnischen Wurzeln. Die Großmutter mütterlicherseits war eine Konzertpianistin, die in Harlem ein Konservatorium leitete, der Großvater ein Bariton. Ihre Mutter, Audrey Lois Monk (geborene Zellman), trat als Popsängerin auf, ihr Vater, Theodore Glenn Monk, arbeitete als Geschäftsmann. Sie hat eine Schwester. Schon früh lernte sie Klavier und die elektronische Orgel zu spielen. In ihrer Kindheit litt Meredith Monk an einem Augenfehler, der Bewegungsstörungen zur Folge hatte. Ihre Mutter schickte sie darum in einen rhythmisch-musikalischen Unterricht nach Émile Jaques-Dalcroze, durch den sie räumliches Orientierungsvermögen, Körperbewusstsein und ein sicheres rhythmisches Gespür entwickelte. Sie studierte klassische Musik, Theater und Modern Dance am Sarah Lawrence College. Ihre einflussreichste Lehrerin war die deutsch-amerikanische Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Bessie Schönberg. Nebenher sang sie in Rock-´n-Roll-Bands und verdiente sich Geld mit Folksongs, die sie auf der Gitarre begleitete. Nach Abschluss des Studiums 1964 ging sie nach Downtown New York, wo die ersten, für ihre Entwicklung wichtigen Kontakte Künstlerinnen der Fluxus-Bewegung wie Alison Knowles und Charlotte Moorman waren. Bedeutsam für das Aufbrechen von Konventionen in der Musik waren in dieser Zeit auch die Ideen und Ansätze, die John Cage in den späten 1930er Jahren entwickelt hatte. Eine weitere Inspiration ging von der feministischen Performancekunst aus, deren Zentrum Downtown New York war, wo viele Galerien und Spielstätten für genreübergreifende Kunstformen entstanden. Monk trat zunächst als Tänzerin und Sängerin anderer Gruppen, dann zunehmend mit eigenen Choreografien und als Sängerin eigener Kompositionen in Off-Off-Theatern und Kirchen auf. Seit Mitte der 1960er Jahre ist Musik Monks zentrale künstlerische Ausdrucksform und ihre Stimme ihr virtuoses Instrument, mit der sie anfing beim Klavierspiel wie in Trance zu experimentieren. Sie entdeckte, dass „innerhalb der Stimme grenzenlose Möglichkeiten von Timbre, Textur, Landschaft, Charakter, Geschlecht, Wege der Klangproduktion lagen“, sagte sie in einem Gespräch mit Deboraj Jowitt. „Ich begann, meinen Stimmumfang zu erweitern und experimentierte mit meinem Atem, meinem Zwerchfell, vokalen Gesten wie Schluchzern, Flüstern, Lachen und verschiedenen Kopf- und Körperresonanzen“. Die meisten ihrer Arbeiten gehen von der Stimme aus. Von Anfang an suchte Monk nach einer emotionalen Klangsprache. Sie ist der Meinung, „dass nonverbale Musik die Menschen tief in ihrem inneren Kern berühren würde und dass dabei Emotionen freigesetzt würden, für die wir keine Worte haben“. Dietmar Dath schrieb über ihre Vokalkunst: „Wie Hegels ganze Philosophie darin besteht, den Gedanken dabei zu begleiten, wie er sich denkt, ist Monks ganzer Gesang so etwas wie das Ausstellen einer Stimme, die sich selbst beim Singen staunend zu hören vermag.“ Ab Mitte der 1970er setzte sie sich international durch. In Deutschland wurde sie bekannt, als sie 1980 ihre epische Oper Vessel über das Leben Jeanne d‘Arcs mit circa 120 Mitwirkenden vor der Ruine des Anhalter Bahnhofs in West-Berlin aufführte. Anlässlich ihres 40. Bühnenjubiläums fand im November 2004 in New York ein vierstündiger Musikmarathon statt.

Meredith Monk hat seit Beginn ihrer Karriere immer wieder Solostücke aufgeführt. Den frühen Arbeiten, bei denen sie sich mit dem Keyboard begleitete, merke man „einen starken Leidensdruck und das existentielle Gefühl der Einzelkämpferin“ an. Mit ihrer Performance Our Lady of Late aus dem Jahre 1974 entwickelte sie das für sie typische minimalistische Formkonzept, das sich 1997 in dem Solostück Volcano-Songs, inspiriert von der Kunst des Zen und der japanischen Gedichtform Haiku, in „seiner vollen Reife“ zeigte. Gleichzeitig begann sie die vokalen Möglichkeiten von Chorformationen zu erforschen. Ihr Loft in New York, in dem sie wohnte und arbeitete, Workshops und Aufführungen gab, hieß The House. Unter diesem Namen gründete sie 1968 ein Ensemble, mit dem sie erstmals interdisziplinäre Performances erarbeitete. Mit diesem Projekt übte Monk erheblichen Einfluss auf viele andere Künstler aus. So nannte zum Beispiel Bruce Nauman Meredith Monk als eine Künstlerin, die mit den stärksten Einfluss auf seine künstlerische Arbeit hatte. Die erste Arbeit mit einer großen Formation ist die Theaterkantate Juice, die sie 1969 auf der spiralförmigen Rampe des Guggenheim Museums mit 85 Künstlern realisierte. In den 1970er und 80er Jahren entwickelte Monk die charakteristischen Formen ihres Multimedialtheaters, in dem sie Stimmen, Musik, Theater, Licht, Film, Tanz, Ritual sowie mythische Elemente mit Avantgardekunst verband. Sie folgte damit ihrer Vision einer ursprünglichen Einheit der Künste. Protagonisten sind meist Frauen, die auf einer Reise durch Zeit und Welten einen Prozess der Transformation erleben. Eine Figur der Selbstinszenierung ist oft ein Mädchen. So auch in ihrem bedeutenden zweiteiligen Stück Education of the Girlchild: an opera, an dem sie 1972 mit ihrem Ensemble The House in ihrem Loft zu arbeiten begann und für das sie 1975 auf der Biennale di Venezia auszeichnet wurde. Die eingeschworene Gemeinschaft von fünf Frauen im ersten Teil beschrieb Monk „als weibliche Version der Ritter der Tafelrunde“. Das Solo des zweiten Teils, in dem sich die Figur von einer alten Frau zurück in ein Mädchen verwandelt, führte sie selbst wieder 2008 und 2010 unter dem Titel Education of the Girlchild Revisited auf. In Quarry (1976), eine Oper für 40 Performer über den Zweiten Weltkrieg, spielte Monk „ein krankes Kind, das unter fieberhaften Halluzinationen leidet und in einer traumartigen Vision den Holocaust erlebt“. 1978 stellte sie unter dem Namen Meredith Monk and Vocal Ensemble eine neue Gruppe zusammen, zu der auch der Perkussionist Collin Walcott gehörte, und die sich der Erforschung neuer und in ihrem Spektrum erweiterten Klängen („extended vocal techniques“) widmete, häufig deutlich kontrastierend zu minimalistischen Instrumentalklängen. Eines der herausragenden Werke ist die Dolmen Music für drei Frauen- und drei Männerstimmen, Violoncello und Percussion, erschienen 1981 bei Manfred Eichers Label ECM Records. Der Titel des archaisch anmutenden Stücks bezieht sich auf die Megalith-Anlage La Roche-aux-Fées in der Bretagne, die Monk mit ihrem Ensemble 1977 besucht hatte. In der konzertanten Aufführung sitzen sich die Sängerinnen und Sänger in einem Steinkreis gegenüber. Wie fast alle ihre Kompositionen entstand die Musik nicht auf dem Papier oder am Klavier, sondern als aktive Tätigkeit während der Proben. Lediglich für Ensembles, in denen sie nicht selbst musiziert, fertigt sie im Vorhinein Partituren an. In den 1980er Jahren drehte sie zwei Filme, Ellis Island (1981) und Book of Days (1989). Ellis Island war ursprünglich ein Teil der Musiktheater-Performance Recent Ruins. Die Künstler stellen nach historischen Fotos die verschiedenen Einwanderungsgruppen dar, die in Ellis Island ankommen, um in die USA aufgenommen zu werden, begleitet von Monks klangpoetischem Gesang und minimalistischer Musik. Über Book of the Days schrieb die amerikanische Kulturhistorikerin Selma Jeanne Cohen: „Szenen aus der mittelalterlichen Welt in Schwarz und Weiß werden mit Szenen der modernen Welt in Farbe gemischt. In einem mittelalterlichen Ghetto sieht ein jüdisches Mädchen eine Zukunft mit Flugzeugen und Fernsehen; für ihren Großvater sind das Visionen von der Arche Noah. Die alte Weisheit des jüdischen Erbes wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die Pest in der mittelalterlichen Welt wie AIDS in der modernen werden beide als drohende Zerstörung gezeigt.“ Von Alexandra David-Néels Reise-Erzählungen angeregt, schrieb Monk 1991 mit Atlas erstmals eine traditionelle Form der Oper mit konventionellen Partituren. Die mit ihrem Vokalensemble entwickelten Techniken versuchte sie dabei auf das begleitende Orchester unter Leitung von Wayne Hankin zu übertragen. Atlas gilt als Wendepunkt in Monks Schaffen. Seit 1991 komponierte sie auch Instrumentalstücke, meist für Klavier. Ihr erstes symphonisches Werk für Chor und Orchester ist Possible Sky von 2003 nach einem Auftrag von Michael Tilson Thomas für das von ihm gegründete New World Symphony Orchester. Ein weiteres Orchesterwerk ist Stringsongs von 2004 für das Kronos Quartet. Ihre Musik wurde verschiedentlich in Filmen verwandt, wie z. B. in The Big Lebowski der Brüder Ethan und Joel Coen (1998) sowie in Jean-Luc Godards Nouvelle Vague (1990). Mit ihrer Arbeit inspirierte sie so unterschiedliche Künstler wie Merce Cunningham und Björk.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.meredithmonk.org/

 

20.11. René KOLLO wird 80

René Kollo als Hermann in Pique Dame an der Wiener Staatsoper
Als Herrmann (Pique Dame) in Wien.

 Er hieß eigentlich René Kollodzieyski und war ein Enkel des Operettenkomponisten Walter Kollo (1883-1940). Sein Vater, Willi Kollo (1904-88) schrieb ebenfalls Operetten- und Unterhaltungsmusik. Auch René Kollo betätigte sich zunächst als Unterhaltungs- und Schlagersänger, entschloss sich dann aber zu einem gründlichen Gesangstudium. Nachdem er einige Jahre in Berlin, vor allem bei Elsa Varena, studiert hatte, debütierte er 1965 als Anfänger am Staatstheater von Braunschweig. 1967 kam er an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, wo er sich zum lyrischen, schließlich zum Helden- und Wagner-Tenor, entwickelte. 1969 trat er erstmalig bei den Bayreuther Festspielen in Erscheinung, als er dort den Steuermann in »Der fliegende Holländer« und den Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg« sang. Er stand für viele Jahre nun im Mittelpunkt dieser Wagner-Festspiele; er sang in Bayreuth 1970 den Froh im »Rheingold« und den Erik in »Der fliegende Holländer«, 1971-72 den Lohengrin, 1973-74 und 1976 den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1975-77 den Parsifal, 1976-78 den Titelhelden im »Siegfried« und  1981-82 den Tristan. 1970 war er am Teatro Fenice Venedig als Parsifal zu Gast. An der Mailänder Scala gastierte er 1970 als Matteo in »Arabella« von R. Strauss, 1973 als Loge im »Rheingold«, 1978 als Florestan im »Fidelio« (anlässlich eines Gastspiels der Wiener Staatsoper) und 1981 als Lohengrin. Am Teatro Comunale Bologna trat er 1971 als Herodes in »Salome« von R. Strauss auf. An der Staatsoper von München, an der er oft gastierte, hörte man ihn u.a. 1971 in der »Fledermaus«. In den Jahren 1971-91 war er in insgesamt 43 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper zu Gast (u.a. als Parsifal, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Florestan, als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Tristan, als Laça in »Jenufa« von Janácek, als Tannhäuser, als Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Stolzing). 1972 sang er beim Edinburgh Festival das Tenorsolo im »Lied von der Erde« von G. Mahler. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1972 das Tenorsolo im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler, 1974 den Tamino in der »Zauberflöte« und 1979 das Tenorsolo in Beethovens 9. Sinfonie. M Grand Théâtre Genf gastierte er 1973 als Erik, 1979 als Stolzing und 1986 als Tannhäuser. Bei den Salzburger Osterfestspielen sah man ihn 1974-75 als Stolzing und 1976 als Lohengrin unter H. von Karajan. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1974 als Parsifal, 1980 als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« und 1985 als Tristan. 1976 wurde er an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, an der er als Antrittsrolle den Lohengrin sang; Bis 1979 hörte man ihn dort in insgesamt 17 Vorstellungen auch als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1976 trat er an der Covent Garden Oper London als Siegmund in der »Walküre«, 1977 als Lohengrin und als Max im »Freischütz« auf. 1984 sang er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Opernhauses von Zürich den Stolzing. 1984-90 gastierte er an der Oper von San Francisco als Siegfried im Nibelungenring und als Parsifal. 1988 sang er an der Oper von Frankfurt a.M. den Otello von Verdi. 1989 sang er den Siegfried auch bei Aufführungen des Nibelungenrings mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin in Washington. Den Siegfried sang er auch 1990-91 in Aufführungen des Ring-Zyklus an der Covent Garden Oper London. 1991 hörte man ihn in München in der Titelrolle von Benjamin Brittens »Peter Grimes«, 1992 in Barcelona als Tannhäuser. 1995 übernahm er an der Deutschen Oper Berlin die Partie des Schuiskij im »Boris Godunow«, 1996 die Titelpartie in »Palestrina« von Hans Pfitzner, 1996 gastierte er am Staatstheater von Braunschweig als Parsifal. Am Berliner Metropol-Theater, dessen Intendant er 1996 wurde, trat er als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« auf. Er trat 1997 an der Hamburger Staatsoper als Canio im »Bajazzo« auf, 1997-98 an der Deutschen Oper Berlin als Siegfried im Nibelungenring und als Kurfürst in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze. 1997 beendete er wieder seine Tätigkeit als Leiter des Berliner Metropol-Theaters. 1999 sang er bei den Antiken-Festspielen in Trier die Titelpartie in »Oedipus Rex« von Strawinsky. Im Januar 2000 begann er in der St. Lambertikirche in Oldenburg eine große Deutschland-Tournee, bei der er 50 Wohltätigkeitskonzerte für ein Kinderkrankenhaus gab. Im Juni 2000 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin nochmals als Tristan, 2001 bei den Antiken-Festspielen in Trier als Jupiter in der Offenbach-Operette »Orpheus in der Unterwelt«. Im Konzertbereich zeichnete er sich als Solist in Oratorien wie als Lied-Interpret aus. Er hatte auch eine sehr erfolgreiche Karriere als Operetten- wie als Konzertsänger und trat im deutschen Fernsehen, zum Teil in eigens für ihn ins Programm genommenen Serien, auf. 1986 inszenierte er am Staatstheater von Darmstadt Wagners »Parsifal«. In erster Ehe war er mit der dänischen Schlagersängerin Dorthe Larsen verheiratet, von der er sich 1976 jedoch trennte und 1982  in zweiter Ehe die Ballettänzerin Béatrice Bouquet heiratete.

Lit: I. Fabián: »René Kollo« (Zürich, 1982), B. Kayser: René Kollo (in »Opera«, 1989); Jasmin Kassai & J. Hase: »René Kollo« (Berlin, 1997).

Seine strahlende, in ihren Ausdrucksmöglichkeiten (im lyrischen wie im heldischen Repertoire) vielseitige Tenorstimme ist auf zahlreichen Schallplatten zu hören. Er sang auf HMV-Electrola (»Die Meistersinger von Nürnberg«, »Lohengrin«. »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), DGG (»Die lustige Witwe«, »Fidelio«, »Tristan und Isolde«), Eurodisc (»Die verkaufte Braut«, Siegfried im Ring-Zyklus, »Der Zarewitsch«, Operette »Drei alte Schachteln« von Walter Kollo), CBS (Recital, 1969; Operetten-Aufnahmen, »Oedipus Rex« von Strawinsky) und Decca (kleine Partie in der »Zauberflöte«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Tannhäuser«, »Der fliegende Holländer«, »Parsifal«, »Ariadne auf Naxos«, Max im »Freischütz«, Macheath in der »Dreigroschenoper« von K. Weill), auf RCA (»Die tote Stadt« von Korngold), EMI (Siegfried in vollständigem Nibelungenring, München 1989; Lieder von R. Schumann, R. Strauss, Wesendonck-Lieder von R. Wagner), Koch Records (Titelheld im »Parsifal«), Mondo Musica (Titelpartie im »Parsifal«, Teatro Fenice Venedig 1978) und auf Acanta (Arien); Decca-Video (Matteo in »Arabella«), DGG-Video (»Ariadne aus Naxos«), Castle-Video (»Tannhäuser«), Arthaus/Naxos-Video (Titelrolle in (»Tannhäuser«, München 1994)

 

20.11. Else DEHLI wird 85

 Sie war anfänglich als Sekretärin beschäftigt. Nachdem man ihre schöne Stimme entdeckt hatte, wurde diese durch ihren späteren Ehemann, den Sänger und Pädagogen Thomas MacBone, sowie durch E. Thiessen am Salzburger Mozarteum und an der Wiener Musikakademie ausgebildet. Bühnendebüt 1961 am Landestheater von Detmold als Agathe im »Freischütz«. Sie war dann für viele Jahre die führende lyrisch-dramatische Sopranistin der Nationaloper von Oslo. Hier sang sie Partien wie die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg, die Antonia und die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Leonora in den Verdi- Opern »La forza del destino« und »Il Trovatore«, die Titelfigur in »Arabella« von R. Strauss und große Teile des Wagner-Repertoires (Elisabeth, Eva, Senta, Sieglinde). 1973 wirkte sie in Oslo in der Uraufführung der Oper »Legende von Svein und Maria« von Johnsen mit. Neben ihrem Wirken im Konzertfach nahm sie auch einen Lehrauftrag an der Universität von Oslo wahr.

Norwegische Privataufnahmen, zum Teil Mitschnitte von Radiosendungen.

 

21.11. Júlia HAMARI wird 75

Julia Hamari

 Als Kind studierte sie Klavierspiel, ließ dann aber ihre Stimme durch die türkische Gesangpädagogin Fatime Martin ausbilden. Sie schloss diese Ausbildung an der Musikakademie von Budapest als Schülerin von Oszkár Maleczky, dann auch von Jenö Sipos, mit ihrem Diplom als Sängerin und Gesanglehrerin ab. 1964 gewann sie in Budapest den Internationalen Ferenc Erkel-Gesangwettbewerb. Sie setzte ihre Studien 1966-67 in Stuttgart fort. 1966 debütierte sie in Wien in der Matthäuspassion von J.S. Bach unter Karl Richter; im gleichen Jahr sang sie in Rom die Alt-Rhapsodie von Johannes Brahms unter Vittorio Gui. Damit eröffnete sich für die junge Künstlerin eine glänzende Karriere im Konzertsaal. Als Oratorien- und Liedersängerin trat sie in aller Welt mit großen Erfolgen auf; sie sang unter so bedeutenden Dirigenten wie Herbert von Karajan, Sergiu Celibidache, Rafael Kubelik, Georg Solti, Karl Böhm und Pierre Boulez. 1972 gab sie ihr USA-Debüt in einem Konzert in Chicago zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra. Ihre souveräne Beherrschung der Gesangtechnik ließ sie in den klassischen Arien für Koloratur-Alt mit besonderem Erfolg auftreten. Auf dem Konzertpodium trug sie Werke von J.S. Bach, Beethoven, Gustav Mahler, Monteverdi, Händel, Mozart, Rossini und Verdi vor. Dazu beherrschte sie ein umfangreiches Opern-Repertoire, aus dem zahlreiche Partien auf Schallplatten aufgenommen wurden. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1967 die Mercedes in »Carmen«, 1980 in »Roméo et Juliette« von H. Berlioz. Sie gastierte 1968 in Stuttgart als Carmen. In der Spielzeit 1973-74 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert. An der Mailänder Scala, an der sie 1969-71 und 1976 in Konzerten auftrat, sang sie 1976 und 1982 die Angelina in »La Cenerentola«, 1979 die Sinaide in Rossinis »Mosè in Egitto« und 1982 die Clarice in Rossinis »La Pietra del Paragone«; 1979 gab sie dort auch sehr erfolgreich einen Liederabend. 1979 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Celia in »La fedeltà premiata« von J. Haydn. 1980 hörte man sie beim Maggio Musicale Florenz als Orpheus von Gluck und 1984 an der Oper von Dallas als Dorabella in »Così fan tutte«. Sie wurde dann für die Spielzeit 1984-85 an die Metropolitan Oper New York berufen, in deren Haus sie 1984 als Rosina im »Barbier von Sevilla« debütierte (nachdem sie bereits 1982 in mehreren Städten der USA bei einer Gastspieltournee der Metropolitan Oper die gleiche Rolle gesungen hat). Dort sang sie dann in insgesamt 17 Vorstellungen auch die Despina in »Così fan tutte«. 1989-91 trat sie in insgesamt 15 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Despina auf. Am Opernhaus von Köln trat sie als Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, an der Covent Garden Oper London als Cherubino in »Le nozze di Figaro«, an der Staatsoper Stuttgart als Sinaide in Rossinis »Mosè in Egitto« auf. Anlässlich ihres 50. Geburtstages sang sie 1992 in Budapest in einer konzertanten Aufführung von Bellinis Oper »I Capuleti e i Montecchi« die Partie des Romeo. Zu ihren Opernpartien gehörten weiterhin die Fatime im »Oberon« von Weber und die Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel. Seit 1993 wirkte sie als Professorin an der Musikhochschule Stuttgart.

Schallplatten: Zahlreiche Aufnahmen auf Electrola (Matthäuspassion von J.S. Bach), DGG (Fatime im »Oberon« von Weber, »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, »Giulio Cesare« von Händel, »Roméo et Juliette« von Berlioz, Mozart-Requiem, Messe C-Dur von Beethoven), RCA (»Ernani« von Verdi), Philips (»Tito Manlio« von Vivaldi, Kantaten von Bach), HMV (»Cavalleria rusticana«, »I Puritani« von Bellini, 9. Sinfonie von Beethoven), CBS (H-Moll Messe und Matthäuspassion von Bach), Hungaroton (Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, Stabat mater von Pergolesi, »Don Sanche« von F. Liszt, »Mosè in Egitto« von Rossini), Telefunken (»Prima la musica« von A. Salieri), RCA (9. Sinfonie von Beethoven), Decca (»Hänsel und Gretel«, »Eugen Onegin«, »Die Meistersinger von Nürnberg«), Teldec (Czipra im »Zigeunerbaron«); Topaz-Video (»Eugen Onegin«, 1972).

 

23.11. Christiane ZINKLER wird 70

 Eigentlicher Name Christiane Möckl. Sie war Schülerin von Willy Domgraf-Fassbaender in Nürnberg und von Clemens Kaiser-Breme in Essen. Zu ihrem Bühnendebüt kam es 1968 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg in der Partie des Secondo Messagero in der Oper »Job« von Dallapiccola. Für lange Jahre war sie Mitglied des Opernhauses von Dortmund. Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg, am Opernhaus von Essen, an der Königlichen Oper Kopenhagen sowie bei den Opernfestspielen von Wiesbaden und Florenz. Ihr Repertoire enthielt Partien wie die Dorabella in »Così fan tutte«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, den Orpheus in Glucks »Orpheus und Euyrdike«, die Erda und die Fricka im Nibelungenring, die Ulrica in Verdis »Maskenball«, den Hänsel in »Hänsel und Gretel«, die Titelfigur in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und die Annina im »Rosenkavalier« von R. Strauss. (Diese letztere Partie singt sie auf einer Gedenkplatte der Oper von Dortmund in Ausschnitten aus dem »Rosenkavalier«). Auch als Konzertsängerin hervorgetreten.

Schallplatten: Preiser (Annina im 2. Akt des »Rosenkavaliers« mit Georg Schnapka).

 

24.11. Hartmut HÖLL wird 65

Seit 1973 gibt er Liederabende mit Mitsuko Shirai in aller Welt. Im Liedduo haben beide Maßstäbe der Liedinterpretation gesetzt. 1982-92 war er Partner von Dietrich Fischer-Dieskau. Liederabende bei den Salzburger Festspielen, den Festivals von Edinburgh, Florenz, München und Berlin, in der New Yorker Carnegie Hall begründeten die Zusammenarbeit. In der Kammermusik ist Hartmut Höll der Bratschistin Tabea Zimmermann seit 1985 eng verbunden. Konzerte führten die beiden Künstler durch ganz Europa, nach Israel, in die USA und Kanada. Gemeinsam nahmen sie CDs mit Werken von Schumann, Brahms, Schostakowitsch und Britten für Capriccio auf. Seit 2001 begleitet Hartmut Höll Renée Fleming bei Konzerten in Europa, Australien, Asien und den USA. Weitere Sängerpartner waren und sind u.a. Urszula Kryger, Yvonne Naef, Jochen Kowalski, René Pape, Christoph Prégardien, Hermann Prey, Jadwiga Rappé, Peter Schreier, Roman Trekel. Rund sechzig CD-Produktionen liegen vor, viele davon wurden international ausgezeichnet. Als Professor an der Hochschule für Musik Karlsruhe ist Hartmut Höll nach früheren Professuren in Frankfurt und Köln der jungen Künstlergeneration eng verbunden. Meisterklassen für Lied gab er in Finnland, beim Internationalen Musikseminar Weimar, beim Schleswig-Holstein Musikfestival, am Mozarteum Salzburg, in Jerusalem und in den USA. 1998/99 war Hartmut Höll Gastprofessor in Helsinki, 1994-2003 Gastprofessor an der Mozarteum in Salzburg. Seit Oktober 2004 hat er auch eine Gastprofessur für Liedgestaltung an der Zürcher Hochschule der Künste inne. Seit Oktober 2007 ist er als Rektor für die Hochschule für Musik Karlsruhe verantwortlich. 1990 erhielt Hartmut Höll den Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau. Er ist Ehrenmitglied der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau und der Philharmonischen Gesellschaft St. Petersburg. 1997 erhielt er gemeinsam mit Mitsuko Shirai den ABC International Music Award. Als Juror bzw. Juryvorsitzender wurde er zum Robert-Schumann-Wettbewerb Zwickau, zum Naumburg Competition New York und zum Internationalen ARD-Musikwettbewerb München eingeladen. Hartmut Höll war 1985-2007 künstlerischer Leiter der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie für Gesang – Dichtung – Liedkunst e.V. Stuttgart.

 

24.11. Bernard MURACCIOLE wird 80

Biographie des französischen Baritons auf Französisch: https://fr.wikipedia.org/wiki/Bernard_Muracciole

 

26.11. Vivian TIERNEY wird 60

Vivian TIERNEY

 Sie lebte in Manchester und begann, ohne eine eigentliche Ausbildung gehabt zu haben, 1975 ihre Karriere als Operettensängerin bei der D’Oyly Carte Opera Company, mit der sie große Tourneen unternahm. Seit 1978 war sie dort als erste Sopranistin beschäftigt. Diese Tätigkeit setzte sie auch nach ihren Erfolgen auf der Opernbühne fort; so sang sie bei dieser Gesellschaft 1987 in »Jolanthe« und 1989 die Yum-Yum in »The Mikado« von Gilbert & Sullivan. Sie bildete sich jedoch zur Opernsängerin weiter, wobei sie u.a. Schülerin von Josephine Veasey und Edoardo Asquez war. Sie trat dann vor allem bei der English National Opera London auf; dort sang sie 1986 die Frasquita in »Carmen«, wirkte in der englischen Erstaufführung von Aribert Reimanns »Lear« (1989 als Regan) und in der Uraufführung der Oper »Clarissa« von Robin Holloway (18.5.1990 in der Titelrolle) mit und übernahm Rollen wie die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Butterfly, die Mimi in »La Bohème« (1991) und die Fiordiligi in »Così fan tutte« (1994). Seit 1989 war sie dem Theater von Freiburg i.Br. verbunden, an dem sie in der Titelpartie von Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«, als Marschallin im »Rosenkavalier« und als Renata in Prokofjews »Der feurige Engel« ihre Erfolge hatte. Sie gastierte in Montpellier (1984 als Mimi in »La Bohème«), an der Oper von Antwerpen (1987 als Donna Anna im »Don Giovanni«) und bei der Opera Pacific in Kalifornien (1992 in der »Csárdásfürstin« von E. Kálmán). Beim Almeida Festival in London und 1993 bei der Opera North Leeds trat sie als Marie im »Wozzeck« auf, beim Glyndebourne Festival 1992, 1994 und 2000 als Ellen Orford in »Peter Grimes« und 1997 als Mrs. Coyle in »Owen Wingrave« von Benjamin Britten. 1995 hörte man sie an der Staatsoper von München in »Die Ausflüge des Herrn Broucek« von Janácek, am Stadttheater von Basel als Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Sie debütierte 1995 an der Covent Garden Oper London als Gutrune in der »Götterdämmerung«. Sie trat 1997 an der Londoner Covent Garden Oper als Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten auf, bei der English National Opera London 1997 als Tatjana im »Eugen Onegin« und 1999 als Salome von Richard Strauss. 1998 sang sie bei den Festspielen von Edinburgh die Jítka in Smetanas »Dalibor«. An der Opera North Leeds hörte man sie 1999 in der Titelrolle der Oper »Katja Kabanowa« von Janácek, an der English National Opera London als Ellen Orford. 2000 Gastspiel an der Oper von Köln als Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«. Am 16.2.2000 sang sie an der English National Opera in der Uraufführung der Oper »the Silver Tassie« von Mark Anthony Turnage die Partie der Mrs. Foran. Sie war zeitweilig verheiratet mit einem weitere Mitglied der D’Oyly Carte Opera Company, dem Bariton Gareth Jones (1948-2010). Später heiratete sie den kanadischen Tenor Alan Woodrow.

Lit: A. Clark: Vivian Tierney (in »Opera«, 1998).

Schallplatten: TER (»Der Graf von Luxemburg« von F. Lehár), Novello (»Hester Suite« von James).

 

26.11. Hildegard HILLEBRECHT wird 90

Hildegard HILLEBRECHT

 Sie studierte zuerst Medizin, dann wechselte sie zur Gesangausbildung. Sie war hier Schülerin von Margarethe von Winterfeldt, von Franziska Martienssen-Lohmann und von Paul Lohmann. Debüt 1951 in Freiburg i. Br. als Leonore im »Troubadour«. Sie war dann 1951-54 am Opernhaus von Zürich engagiert; hier sang sie am 20.6.1952 in der Uraufführung der Neufassung von Hindemiths »Cardillac«. Dann war sie 1954-62 an der Deutschen Oper am Rhein, 1959-63 am Opernhaus von Köln engagiert. Sie blieb seit 1961 ein gefeiertes Mitglied der Münchner Staatsoper. Durch Gastverträge war sie lange Jahre hindurch mit der Staatsoper Stuttgart, seit 1972 auch mit dem Opernhaus von Zürich verbunden. 1959-61 und 1965-76 war sie dazu an der Städtischen Oper Berlin (seit 1961 Deutsche Oper Berlin) verpflichtet, deren Ehrenmitglied sie wurde. Hier sang sie u.a. am 29.9.1968 in der Uraufführung der Oper »Ulisse« von Luigi Dallapiccola. Aus der Vielzahl ihrer Gastspiele sind zu nennen: Metropolitan Oper New York (1968 Debüt als Sieglinde in der »Walküre«, 1971 Leonore im »Fidelio« und Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, insgesamt jedoch nur vier Vorstellungen), Covent Garden Oper London (1967 und 1969 Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, eine ihrer großen Partien), Teatro Colón Buenos Aires (1964  Ariadne auf Naxos von R. Strauss, 1966 Fidelio und Chrysothemis), San Francisco Opera (1965 Elsa in »Lohengrin« und Ariadne), Staatsoper Wien (1960-65 Chrysothemis, Donna Elvira im »Don Giovanni«, Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, Ariadne und Elsa in insgesamt zehn Vorstellungen), Staatsoper Hamburg, Oper von Rio de Janeiro (1954 Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Osterfestspiele Salzburg (1967 Sieglinde), Staatsoper Dresden (1967), Holland Festival (1958), Teatro Liceu Barcelona (1962), Königliche Oper Kopenhagen, Nationaltheater Prag, Teatro Fenice Venedig (1969 Chrysothemis), Oper von Rom (1968), Oper von Bordeaux, Nizza, Paris, Tunis, Amsterdam, Staatsoper Berlin, Théâtre de la Monnaie Brüssel, Festspiele Edinburgh (1966 Elsa im Rahmen eines Gastspiels der Stuttgarter Staatsoper), Opernhäuser von Straßburg (1962 Sieglinde), Los Angeles (1964 Marschallin im »Rosenkavalier«, 1965 Elsa und Ariadne), Helsinki und Genf (1957 Elisabeth im »Tannhäuser« und 1958 Elsa). 1962 übernahm sie bei den Festspielen von Bayreuth die Elsa. Man hörte sie bei den Festspielen von Salzburg (1956 Ilia in »Idomeneo« von Mozart, 1964-65 Chrysothemis und Ariadne). 1977 verabschiedete sie sich in München als 2. Norn in der »Götterdämmerung« von der Bühne. Auf der Bühne trug sie ein sehr umfangreiches Repertoire vor. Daraus seien ergänzend genannt: die Abigaille in Verdis »Nabuccco«, die Elena in Verdis »Die sizilianische Vesper«, die Amelia im »Maskenball«, die Leonore in der »Macht des Schicksals«, die Aida, die Desdemona im »Otello« und die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Agathe im »Freischütz«, die Isolde in »Tristan und Isolde«, die Gutrune in der »Götterdämmerung«, die Kundry im »Parsifal«, die Arabella in der Oper gleichen Namens von R. Strauss, die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, die Jenufa (eine ihrer erfolgreichsten Kreationen), die Katja Kabanowa und die Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Ursula in »Mathis der Maler« von Hindemith, die Maria in »Der Friedenstag« von R. Strauss, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Ninabella in »Die Zaubergeige« von W. Egk und die Elisabeth in »Elisabeth Tudor« von W. Fortner. Auch als Konzertsolistin hatte sie eine internationale Karriere. – Schön gebildete, ausdrucksvolle Stimme von ungewöhnlicher Tonfülle, vor allem in Opern von Verdi, Puccini (»Tosca«), Mozart, Wagner und Richard Strauss bewundert.

Schallplatten der Sängerin bei Electrola (Querschnitt »Don Giovanni«), Eurodisc (Santuzza in vollständiger »Cavalleria rusticana«, Querschnitte »Don Carlos«, »Ein Maskenball« und »La forza del destino« von Verdi, komplette Aufnahme »Der Rosenkavalier« von R. Strauss), DGG (»Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, »Don Giovanni«, »Doktor Faust« von Busoni, »Die Zauberflöte«), Myto (Konstanze in »Der Wasserträger« von Cherubini, Radio Stuttgart 1962) sowie ein »Tannhäuser«-Querschnitt auf Opera.

 

27.11. Neil ROSENSHEIN wird 70

Neil ROSENSHEIN

 Er erhielt seine Ausbildung in New York und debütierte 1972 an der Florida Opera als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«. Er erregte erstes Aufsehen, als er 1975 beim Caramoor Festival die Titelpartie in »L’Ormindo« von Cavalli sang. 1977 wirkte er in Los Angeles in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Der Kaiser von Atlantis« von V. Ullmann mit, 1979 in St. Louis in der amerikanischen Erstaufführung von »Die drei Pintos« von Weber/Mahler. 1979 hörte man ihn bei Gastspielauftritten in Washington, 1979 und 1980 in St. Louis. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1981 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1982 als Piquillo in Offenbachs Operette »La Périchole« und 1985 als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1982 wirkte er beim Holland Festival mit, sang noch im gleichen Jahr an der Scottish Opera Glasgow (die Titelrolle in Cavallis »L‘Egisto«), am Teatro Fenice Venedig und bei den Festspielen von Schwetzingen. Das Jahr 1983 brachte Auftritte an den Opern von Chicago und Dallas. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1983 als Alfred in der »Fledermaus«, 1983 und 1986 als Alfredo in »La Traviata« und 1994 als Cavaradossi in »Tosca«. 1984 schlossen sich Gastspiele am Opernhaus von Lyon und in Cincinnati an, 1983 und 1987 an der Oper von Santa Fé. 1986 sang er als Antrittsrolle an der Covent Garden Oper London den Lenski im »Eugen Onegin«, am gleichen Haus wie auch in Stuttgart den Stewa in »Jenufa« von Janácek. 1985 gastierte er in Amsterdam als Tom Rakewell, 1987 als Titelheld im »Don Carlos« von Verdi, ebenfalls 1987 an der Oper von Nizza als Des Grieux in »Manon« von Massenet. 1988 am Teatro Margherita von Genua und an der Oper von Sydney zu Gast. An der Metropolitan Oper New York debütierte er 1987 als Alfredo in »La Traviata« und sang dort bis 1999 in insgesamt 61 Vorstellungen auch den Alfred wie den Eisenstein in der »Fledermaus«, den  Narraboth in »Salome« von R. Strauss, die Titelhelden in den Opern »Werther« von Massenet und »Faust« von Gounod, den Prinzen in »Rusalka« von Dvorák, den Peter Grimes in der gleichnamigen Oper von B. Britten und den Don José in »Carmen«. Am 19.12. 1991 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »The Ghosts of Versailles« von John Corigliano in der Partie des Léon mit. Er wirkte auch in den Uraufführungen der Opern »The Duchess of Malfi« von Burton (1978 in Vienna im amerikanischen Staat Virginia), »The Confidence Man« von G. Rochberg (Santa Fé, 1982) und »The Aspern Papers« von Dominick Argento (Dallas, 19.1.1988) mit. 1989 hörte man ihn beim Berlioz Festival in Lyon als Titelhelden in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, in der Spielzeit 1989-90 an der Oper von Chicago als Don Carlos von Verdi, 1991 am Teatro Regio Parma als Des Grieux in Massenets »Manon«, in Houston/Texas als Prinz in »Rusalka«. 1992 trat er in Toulouse als Alfredo, am Teatro Regio Turin als Faust in »La damnation de Faust« von Berlioz, in Sydney als Peter Grimes, in Chicago als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« auf, 1994 am Opernhaus von Lausanne und in Santa Fé als Cavaradossi. 1997 gastierte er an der Oper von Houston/Texas als Herodes in »Salome« von R. Strauss;  Aus seinem vielgestaltigen Bühnenrepertoire sind noch zu nennen: der Lucanio in »Ariodante« von Händel, der Fenton in Verdis »Falstaff«, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Quint in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten, der Titelheld in »Oedipus Rex« von Strawinsky und der Orpheus in Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er in einem umfangreichen Repertoire zu bedeutenden internationalen Erfolgen.

Schallplatten: Telefunken (Matthäuspassion von J.S. Bach), DGG (»Songfest« von Bernstein), EMI (Lenski im »Eugen Onegin«); DGG-Video (»The Ghosts of Versailles«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.neilrosenshein.com/

 

27.11. Michael DEVLIN wird 75

Michael Devlin als Amonasro

Als „Amonasro“

 Ausbildung an der Louisiana State University in Baton Rouge, dann bei den Pädagogen Norman Treigle und Daniel Ferro in New York. Er debütierte 1963 an der New Orleans Opera als Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Seine Karriere spielte sich einmal in Nordamerika, zum anderen in England ab. Seit 1966 trat er an der New York City Opera auf, an der er auch 1972 in der amerikanischen Erstaufführung der Donizetti-Oper »Maria Stuarda« mitwirkte. Am 19.5.1967 wirkte er in Washington in der Uraufführung von Alberto Ginasteras Oper »Bomarzo« mit. 1972 wirkte er an der Santa Fé Opera in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Melusine« von A. Reimann mit; er sang dort auch den Don Giovanni und den Eugen Onegin von Tschaikowsky. Er war in den USA an den Opern von Cincinnati, Houston/Texas, New Orleans, San Antonio und San Diego zu hören. In England sang er seit 1975 an der Covent Garden Oper London sowie bei den Festspielen von Glyndebourne. Hier übernahm er 1974 und 1976 den Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1975 den Don Alfonso in »Così fan tutte«, 1976 den Golaud in »Pelleas et Mélisande«. Es kam bald zu einer Gastspieltätigkeit auf internationalem Niveau. 1977 trat er an den Staatsopern von Hamburg und München auf, 1980 wieder in Hamburg. 1978 wurde er an die New Yorker Metropolitan Oper verpflichtet, wo er als Escamillo in »Carmen« debütierte. Bis 2011 sang er dort in insgesamt 229 Vorstellungen auch den Eugen Onegin, den Vater in »Hänsel und Gretel«, die vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, den Sprecher wie den 2. Geharnischten und einen der Priester in der »Zauberflöte«, den Dr. Falke in der »Fledermaus«, den Mönch in Verdis »Don Carlos«, die Titelrolle in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, den Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek, den Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, den Baron Douphol in »La Traviata«, den Bonze in »Madame Butterfly«, den Starveling in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, den Alfieri in »A View from the Bridge« von William Bolcom, den Bonze in »Le Rossignol« von Strawinsky, den Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«, einen der Offiziere in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, den großen Engländer in »Der Spieler« von Prokofjew, den Haushofmeister sowohl in »Ariadne auf Naxos« als auch in »Capriccio« von R. Strauss. An der Oper von San Francisco sang er 1979 den Golaud und den Titelhelden in Dallapiccolas »Il Prigioniero«,  1982 und 1987 den Jochanaan, 1983 den Wotan im »Rheingold«, den Escamillo und den Dikoj, 1984 den Dr. Falke, 1985 den Kaspar im »Freischütz«, 1985 und 1990 den Gunther in der »Götterdämmerung«, 1986 den Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1988 den Don Pedro in Meyerbeers »Afrikanerin« und den Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1981 Gastspiel an der Grand Opéra Paris als Escamillo und als Anténor in »Dardanus« von Rameau. 1981 war er an den Opernhäusern von Miami und Monte Carlo anzutreffen, 1983 an der Oper von Dallas, 1984 an der Chicago Opera, 1985 in San Diego (als Eugen Onegin). 1986 gastierte er sehr erfolgreich in Los Angeles als Jochanaan (mit Maria Ewing als Salome), 1986 in Santa Fé als Altair in »Die ägyptische Helena«, 1988 als Kommandant in »Der Friedenstag« von Richard Strauss, 1990 an der Covent Garden Oper gleichfalls als Jochanaan, 1991 in Amsterdam als Wurm in Verdis »Luisa Miller«, an der Oper von Santa Fé als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1993 an der Oper von Seattle als Golaud. 1995 trat er in Amsterdam und 1996 bei den Salzburger Festspielen als Ephraimit in »Moses und Aron« von Schönberg auf. 1998 sang er in St. Louis den Dikoj, an der Chicago Opera den Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1999 sang er an der Oper von New Orleans zwei Partien in der Oper »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore. 2001 gastierte er in St. Louis in »Miss Havisham´s Fire« von Dominick Argento. Seine dunkel getönte, kraftvoll geführte Stimme meisterte ein weitreichendes Rollenrepertoire; zugleich große Erfolge im Konzertsaal.

Schallplatten: Decca (»Giulio Cesare« von Händel), Erato-RCA (»Dardanus« von Rameau), MRF (Alfonso d’Este in »Lucrezia Borgia« von Donizetti), Melodram (»Bomarzo« von Ginastera), DGG (»Moses und Aron« von A. Schönberg); Pioneer-Video (Jochanaan in »Salome« mit Maria Ewing in der Titelrolle).

 

28.11. Franziska HIRZEL wird 65

 Ihre Ausbildung erfolgte 1972-75 an der Musikakademie von Basel bei Jörg Brena, bei Tiny Westendorp in Fribourg, bei Erna Westenberger in Frankfurt a.M. und im Opernstudio des Opernhauses Zürich (1979-80), außerdem in Meisterkursen bei Paul Lohmann. 1980 begann sie ihre Bühnenlaufbahn am Staatstheater von Darmstadt, dessen Mitglied sie blieb. Sie sang 1981 hier in der deutschen Erstaufführung der Oper »Baal« von Fr. Cerha (die junge Dame und die jüngere Schwester). Hier sang sie auch 1983 in der Uraufführung der Oper »Die Fastnachtsbeichte« von G. Klebe die Partie der Bettine Panezza. Sie trat als Gast an der Staatsoper Hamburg, an den Opernhäusern von Leipzig und Dortmund, am Staatstheater Hannover, am Nationaltheater Mannheim und am Theater von St. Gallen auf. 1997 trat sie am Opernhaus von Rouen als Marie im »Wozzeck« von Manfred Gurlitt auf; in dieser Partie gastierte sie auch 2000 am Teatro Regio Turin. Ihr Repertoire für die Bühne enthielt eine Vielfalt von Rollen, darunter das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Agathe im »Freischütz«, die Micaela in »Carmen«, die Titelfigur in Flotows »Martha«, die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Gilda im »Rigoletto«, die Musetta in »La Bohème«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Titelrolle in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, Partien in Operetten und in zeitgenössischen Opern. Hinzu kam eine bedeutende Konzertkarriere, einerseits als Solistin in Oratorien und geistlichen Vokalwerken von J.S. Bach, Beethoven, Händel, Mozart, Haydn, Rossini, Mendelssohn und A. Schönberg, anderseits als begabte Lied-Interpretin. Ihre Konzertauftritte fanden in den deutschen Musikzentren, in der Schweiz und in Spanien statt. Auch in Rundfunksendungen hervorgetreten.

Schallplatten: Jubilate (Lieder von R. Gund).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.franziska-hirzel.de/

 

28.11. Nicole LORANGE wird 75

Nicole Lorange

 Sie erhielt zuerst privaten Gesangunterricht bei Roger Filiatrault, danach war sie an der École Vincent d’Indy u.a. Schülerin von Pierrette Alarie und von B. Diamont; weitere Ausbildung an der Wiener Musikakademie durch Erik Werba und Alexander Kohlau. Seit 1963 trat sie als Konzertsängerin auf, betrieb aber gleichzeitig ihre weitere Ausbildung zur Opernsängerin. Nach Beendigung ihrer Studien in Wien wurde sie für die Saison 1969-70 an das Landestheater von Linz/Donau verpflichtet, wo sie als Desdemona im »Otello« von Verdi debütierte. Sie kehrte darauf in ihre kanadische Heimat zurück und trat hier bei der Canadian Opera Company Toronto (u.a. als Musetta in »La Bohème« 1972) auf, gastierte aber auch bei anderen kanadischen Operngesellschaften. So sang sie 1980 an der Oper von Montreal die Tosca. Sie war aber auch an europäischen Bühnen zu finden; sie gastierte 1975 am Opernhaus von Dublin wie am Teatro Liceu von Barcelona als Nedda im »Bajazzo«. 1982 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen. Sie debütierte hier als Butterfly und trat bis 1986 in insgesamt 37 Vorstellungen auch als Adriana Lecouvreur von Cilea, als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Samaritana wie auch später in der Titelrolle in »Francesca da Rimini« von Zandonai und als Santuzza in »Cavalleria rusticana« auf. Zu ihren Glanzrollen zählte noch die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«. Erfolgreiche Karriere auch im Konzertsaal.

Schallplattenaufnahmen bei Columbia.

 

28.11. Sieglinde KAHMANN wird 80

Sieglinde KAHMANN

 Gesangstudium an der Musikhochschule von Stuttgart; sie debütierte an der dortigen Staatsoper 1957 als Jungfer Anna in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und sang auch 1957 in der dortigen Uraufführung von Carl Orffs »Comoedia de Christi Resurrectione«. Sie kam zu einer erfolgreichen Karriere und war 1957-69 als Mitglied, 1969-71 als Gast an der Staatsoper Stuttgart tätig; Gastverträge verbanden sie 1969-71 mit dem Staatstheater Kassel, 1973-75 mit dem Opernhaus von Graz (wo sie u.a. die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi« sang), 1975-77 mit dem Gärtnerplatztheater in München. Weitere Auftritte an der Wiener Volksoper, an den Staatsopern von München und Hamburg, am Staatstheater von Karlsruhe, an den Opernhäusern von Essen, Leipzig und Zürich. Auf internationaler Ebene trugen Gastspiele am Teatro San Carlos Lissabon, an der Opéra du Rhin Straßburg, an der Nationaloper Bukarest, bei den Festspielen von Salzburg (16.8.1961 in der Uraufführung der Oper »Das Bergwerk zu Falun« von R. Wagner-Regény als Ilsebill) der Sängerin bedeutende Erfolge ein. Sie sang ein weitläufiges Bühnenrepertoire, das seine Höhepunkte im Koloratur- wie im lyrischen Fach hatte. Von ihren Partien sind zu nennen: die Gräfin wie den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, das Ännchen im »Freischütz«, das Gretchen wie die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Marie in »Zar und Zimmermann« wie im »Waffenschmied« vom gleichen Komponisten, die Titelheldin in Flotows »Martha«, die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Micaela in »Carmen«, die Lisa in Tschaikowsky »Pique Dame«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Rosalinde wie die Adele in der »Fledermaus« von J. Strauß. Von München aus, wo sie wohnte, ging sie einer Konzerttätigkeit nach, die ihr auch auf diesem Gebiet bedeutende Erfolge brachte. Verheiratet mit dem Tenor Sigurdur Björnsson (* 1932). Später lebte sie mit ihrem Ehemann in Island.

Mit Sicherheit existieren Mitschnitte von Rundfunksendungen.

 

28.11. Kurt HORRES wird 85

Er studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Köln. Anschließend besuchte er das Schumann-Konservatorium in Düsseldorf. Seine künstlerische Arbeit begann als Regieassistent an der Komischen Oper Berlin. Weitere Regietätigkeiten führten ihn an die Opern in Wuppertal, Köln und Bonn. Bis 1964 hielt er die Oberspielleitung der Lübecker Bühnen inne, anschließend wechselte er als Operndirektor an die Wuppertaler Bühnen, wo er elf Jahre wirkte. 1976 wurde es als Intendant des Staatstheaters Darmstadt berufen und wechselte von dort zur Hamburgischen Staatsoper. 1986-96 war er Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein. Seit der Spielzeit 1996/97 arbeitet Kurt Horres als freischaffender Regisseur und lehrt er an der Folkwang Hochschule das Fach Regie. Er inszenierte teilweise als Ur- und Erstaufführung Opern von Boris Blacher, Luigi Dallapiccola, Paul Dessau, Werner Egk, Gottfried von Einem, Wolfgang Fortner, Hans Werner Henze, Paul Hindemith, Giselher Klebe, Darius Milhaud, Krzysztof Penderecki, Aribert Reimann und Udo Zimmermann. Aber auch Wagners Der Ring des Nibelungen gehörte zu den vielbeachteten Aufführungen. An der Wiener Staatsoper inszenierte er 1982 Tschaikowskys Pique Dame. Sein Sohn (Gregor Horres) und eine seiner Töchter (Bernarda Horres) sind gleichfalls Theaterregisseure.

 

29.11. Linda McLEOD wird 65

 Sie studierte 1970-74 an der Western Washington University Französisch und Musik. Dann besuchte sie in England 1977-78 die Guildhall School of Music in London und war dort Schülerin von Mary Markower und von Rudoilf Piernay. Sie debütierte 1978 bei der Opera for All London als Flora in »La Traviata« und sang dann bei dieser Gesellschaft auch die Rosina im »Barbier von Sevilla« und die Lady Pamela in »Fra Diavolo« von Auber, an der English National Opera London die Sonja in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, die Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Ninetta in Verdis »I Vespri Siciliani« und die Javotte in »Manon« von Massenet. 1979-83 sang sie im Chor des Glyndebourne Festival. Bei der Opera North Leeds trat sie als Mercedes in »Carmen« auf, 1983 bei der Glyndebourne Touring Opera als Clarissa in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Bei der Scottish Opera Glasgow trat sie 1986 als Küsterin in »Jenufa« von Janácek, 1991 als Ortlinde in der »Walküre« und 1992 als Donna Anna im »Don Giovanni« auf. 1988 wechselte sie vom Mezzosopran- ins Sopranfach. Jetzt sang sie bei der Birmingham Touring Opera die Brünnhilde wie die Wellgunde im Nibelungenring, an der English National Opera die Donna Elvira im »Don Giovanni« und die Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák, bei der New Sussex Opera die Elisabeth im »Tannhäuser«, bei der Opera North die Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und die Andromache in »King Priam« von M. Tippett. Sie wirkte in den Uraufführungen der Opern »La Bella e la Bestia« von Stephen Oliver (Batignano Festival 1988) und »Inquest of Love« von Jonathan Harvey (English National Opera 1993) mit. 1992 gastierte sie an der Oper von Antwerpen als Andromache in »King Priam«, an der Washington Opera als Senta in »Der fliegende Holländer«.

Schallplatten: Decca (»Ernani« von Verdi), EMI (»Rigoletto«), Chandos (Gräfin Ceprano im (»Rigoletto«); Videoaufnahme »Rusalka« (aus der ENO London).

 

29.11. Philippe HUTTENLOCHER wird 75

Philippe Huttenlocher

 Er studierte zunächst Violinspiel und erwarb darin 1963 sein Diplom am Konservatorium von Neuchâtel. Dann Ausbildung der Stimme durch Juliette Bise in Fribourg. 1972 gewann er einen internationalen Gesangwettbewerb in Bratislava. Er wurde zunächst als Solist des Ensemble Vocal de Lausanne bekannt, dann auch durch seine künstlerische Zusammenarbeit mit den Choeurs de la Fondation Gulbenkian in Lissabon. Mit diesen beiden Vokalensembles zusammen erfolgten erste Schallplattenaufnahmen, wobei er sich vor allem als Bach-Interpret auszeichnete. Große internationale Erfolge bei den Festivals von Montreux, Lausanne und Straßburg, bei den Ansbacher Bach-Wochen (1975, 1977), bei den Festwochen von Flandern und beim Festival de la Wallonie. 1974 unternahm er eine Japan-Tournee, 1978 stand er im Mittelpunkt des Londoner Bach-Festes. Schließlich wandte er sich auch dem Operngesang zu und hatte seinen ersten großen Erfolg auf diesem Gebiet am Opernhaus von Zürich als Titelheld in Monteverdis »L‘Orfeo« (1975) als Lucano in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« (1977) und als Eumete in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« (1977). Es kam mit diesen Produktionen zu sehr erfolgreichen Gastspielen am Theater an der Wien, an den Staatsopern von Berlin und Hamburg, an der Mailänder Scala (1978) und bei den Edinburgher Festspielen (1978). 1987 gastierte er in Genua in »Dido and Aeneas« von Purcell und in »Les malheurs d’Orphée« von Darius Milhaud. Gleichzeitig Fortsetzung seiner Karriere als einer der bedeutendsten Konzert- und vor allem Oratoriensänger seiner Generation. Verheiratet mit der Sopranistin Danielle Borst (* 1946).

Sehr viele Schallplattenaufnahmen, namentlich aus dem Bereich der geistlichen Musik, u a. auf Telefunken (Bach-Kantaten, »L‘Orfeo«, »L’Incoronazione di Poppea« und »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), CBS (Matthäus-Passion, »Le Devin du Village« von J.J. Rousseau), RCA (»Die Jahreszeiten« von Haydn, Matthäuspassion und H-Moll Messe von J.S. Bach), CBS (Johannespassion und Magnificat von J.S. Bach), HMV (»L’Enfant et les sortilèges« von Ravel), vor allem aber auf Erato (»Les Indes Galantes« von Rameau, »Faust« von Gounod, »Così fan tutte«, »Die Zauberflöte«, »Il Maestro di Capella« von Cimarosa, »Alcyone« von Marin Marais, »Pénélope« von Gabriel Fauré, Johannes-Passion und H-Moll-Messe von Bach, Dettinger Te Deum von Händel, Stabat mater von Haydn, Werke von Monteverdi, Carissimi, Charpentier, Gabrielli und Maurice Ravel), Claves (Lieder von Purcell), Cascavelle (»In terra pax« von Frank Martin), Accent (Barocke Vokalmusik), Virgin (»Arlecchino« von Busoni), Ricercar (»Andromède« von Lekeu).

 

30.11. Semyon BYCHKOV wird 65

Nachdem er Mitte der 1970er Jahre Leningrad, das heutige St. Petersburg verlassen hatte, begann für ihn eine Laufbahn, die ihn auf die Podien der weltbesten Orchester führte. Mit seinem sorgfältig zwischen Oper und Sinfonik ausbalancierten Wirken erfreut er sich einer langjährigen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Orchestern und großen Opernhäusern in London, Paris, Wien, Mailand, Berlin, Chicago und New York. Semyon Bychkov, Schüler des legendären Pädagogen Ilya Musin, erregte erstmals internationale Aufmerksamkeit als Music Director des Grand Rapids Symphony Orchestra in Michigan und des Buffalo Philharmonic Orchestra in den Vereinigten Staaten. Mehrere hochprominente und Aufsehen erregende Einspringen führten zu Einladungen beim Concertgebouw Orchester Amsterdam, den New Yorker und den Berliner Philharmonikern und hatten einen Exklusivvertrag mit Philips Classics zur Folge. Seitdem war Semyon Bychkov als Chefdirigent des Orchestre de Paris (1989-98), als Erster Gastdirigent des Philharmonischen Orchesters St. Petersburg (1990-94) und des Maggio Musicale Florenz (1992-98) sowie als Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln (1997-2010) und der Sächsischen Staatsoper Dresden (1998-2003) tätig. An der Royal Academy of Music London hat er den Otto Klemperer Lehrstuhl für Dirigieren inne. Seit Ende seiner dreizehnjährigen Tätigkeit beim WDR Sinfonieorchester Köln, konzentriert Semyon Bychkov sich darauf, die enge und fruchtbare Gastbeziehung, die er zu vielen der weltweit prestigeträchtigsten Orchester genießt, zu vertiefen. In den vergangenen Spielzeiten gastierte er in Europa beim Concertgebouw Orchester, beim Gewandhausorchester Leipzig, dem Chamber Orchestra of Europe, den Wiener, Berliner und Münchner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra und dem BBC Symphony Orchestra, mit dem er jedes Jahr bei den BBC Proms auftritt. In den Vereinigten Staaten steht Semyon Bychkov regelmäßig am Pult der Orchester in Cleveland und Philadelphia, beim Chicago und San Francisco Symphony Orchestra, sowie dem Los Angeles und New York Philharmonic Orchestra. In den kommenden Saisonen stehen Wiedereinladungen bei allen diesen Orchestern an, außerdem Engagements beim NDR Sinfonieorchester Hamburg, Orchestre National de France, Israel Philharmonic, Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI Turin, Accademia Nazionale di Santa Cecilia Rom, Orchestre de la Suisse Romande und NHK Symphony Orchestra Tokio. Sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden in London hatte Semyon Bychkov 2003 mit einer Neuproduktion von »Elektra«, wohin er noch im gleichen Jahr für »Boris Godunow« zurückkehrte. Seitdem hat er dort »Pique Dame« (2006), »Lohengrin« (2009), »Don Carlos« (2009), »Tannhäuser« (2010), »La Bohème« (2012), »Die Frau ohne Schatten« (2014), »Eugen Onegin« (2015) und »Così fan tutte« (2016) dirigiert. An der Metropolitan Opera New York leitete er »Boris Godunow« (2004) und »Otello« (2008). 2012 kehrte er für »Otello« nach New York zurück, die Aufführungen wurden live und in HD in 54 Länder übertragen. An der Wiener Staatsoper hat er »Elektra« (2000), »Tristan und Isolde« (2001), »Daphne« (2003), »Lohengrin« (2005), »Chowanschtschina« (2014) und »Parsifal« (2017) dirigiert, bei den Salzburger Festspielen war er mit »Der Rosenkavalier« (2004) zu Gast. Sein Debüt an der der Pariser Oper gab er mit »Un Ballo in Maschera« (2007), gefolgt von »Tristan und Isolde« (2008). Am Teatro Real Madrid eröffnete Semyon Bychkov die Saison 2011/12 mit einer vielbeachteten »Elektra«. An der Mailänder Scala dirigierte er »Tosca« (1996) und »Elektra« (2005) an der Mailänder Scala. Auch beim Maggio Musicale in Florenz war er viele Male zu Gast, wo er u.a. preisgekrönte Aufführungen von »Jenufa« (1993), Schuberts »Fierrabras« (1995) und »Lady Macbeth von Mzensk« (1997) leitete. Als Markenzeichen von Semyon Bychkov gelten Weite der Vision, Klarheit der Interpretation und reiche Schönheit des Klanges – Vorzüge, von denen auch eine Reihe von preisgekrönten CDs und DVDs aus seiner Zeit als Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln Zeugnis ablegt. Nachdem seine Einspielung von Richard Wagners »Lohengrin« vom BBC Music Magazine zur Aufnahme des Jahres 2010 gekürt worden war, entstanden unter seiner Leitung Aufnahmen von Bühnenwerken an der Wiener Staatsoper und von Konzerten in Köln. Seiner jüngsten Einspielung mit Richard Strauss‘ »Alpensinfonie« und »Till Eulenspiegel« (Profil) gingen weitere Strauss-Werke voran, darunter »Ein Heldenleben« und »Metamorphosen« (Avie), »Daphne« mit Renée Fleming (Decca) und »Elektra« mit Deborah Polaski (Profil). Mit dem WDR Sinfonieorchester Köln spielte er Werke von Mahler, Schostakowitsch und Rachmaninov, alle Sinfonien von Brahms und Verdis Requiem ein. Die Brahms-Sinfonien sowie die Zweite Sinfonie, die Sinfonischen Tänze und »Die Glocken« von Rachmaninov sind auch als DVD erhältlich (Arthaus).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.semyonbychkov.com/

 

30.11. Luana DeVOL wird 75

Luana DeVOL

 Ihre Großtante Eva De Vol war in den zwanziger Jahren als Opernsängerin (u.a. in San Francisco) tätig; bereits mit fünf Jahren begann sie mit dem Violinspiel und sang später in Kirchen- und College-Chören. Sie arbeitete zwischenzeitlich als Verwaltungsdirektorin in dem 3000 Plätze umfassenden Paramount Theatre in Oakland (Kalifornien). Nach einer ersten Ausbildung ihrer Stimme trat sie dem Chor der San Francisco Opera bei (und sang dabei 1973-76 schon kleinere Solopartien wie die Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss). Ihre Ausbildung zur Solistin fand an der United States University in San Diego (im Opera Workshop unter Jan Popper) statt, wo sie bereits in einer Schüleraufführung die Gräfin in »Le nozze di Figaro« sang. Nachdem sie einen lokalen Wettbewerb der Metropolitan Oper New York gewonnen hatte, setzte sie ihre Ausbildung bei Vera Rozsa in London, bei Janet Parlova in San Francisco und seit 1981 bei dem großen Tenor Jess Thomas fort. Während dieser Zeit trat sie bereits als Konzertsängerin hervor. Sie sang dann an der Oper von San Francisco 1982 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1983 die Gerhilde in der »Walküre« und die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und 1984 an der Oper von Seattle die Leonore in Verdis »La forza del destino«. Ihr europäisches Debüt fand 1983 an der Staatsoper Stuttgart als Leonore im »Fidelio« statt. 1983-87 war sie am Stadttheater von Aachen engagiert. Hier zeichnete sie sich in einer Vielzahl von Partien aus und wurde durch Gastspiele bald allgemein bekannt. Nach einem ersten Gastspiel am Stadttheater von Bremerhaven als Tosca sang sie 1985 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Senta in »Der fliegende Holländer«, 1986 in Amsterdam die Leonore im »Fidelio«. In Seattle wirkte sie 1985 in der Uraufführung von Ahrolds »The Garden of Salomon« mit, einem Werk, das für sie komponiert worden war. 1986-90 war sie am Nationaltheaters Mannheim engagiert, seitdem arbeitete sie als freischaffende Künstlerin. Es kam jetzt zu einer umfangreichen Gastspieltätigkeit u.a. an der Staatsoper Berlin (1986-87 Titelfigur in »Euryanthe« von Weber und Agathe im »Freischütz«), an der Deutschen Oper Berlin (1987 Rezia im »Oberon« von Weber, 1988 Fidelio, 1989 Senta), an der Oper von Frankfurt a.M. (1988 Senta und Fidelio), an der Staatsoper Hamburg (1989 Senta und Irene in Wagners »Rienzi«), am Teatro Comunale Bologna (1987 Fidelio), am Opernhaus von Zürich (1989 Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten), im Großen Wiener Musikvereinssaal (1989 Eva in »Irrelohe« von Franz Schreker) und bei den Festspielen von Bregenz (1989-90 Senta). 1988 hörte man sie in Mannheim als Aida, bei den Festspielen von Orange des gleichen Jahres in mehreren Partien im Nibelungenring, weitere Gastspiele in Dortmund und Gelsenkirchen. 1990 sang sie an der Staatsoper von Hamburg die Chrysothemis in »Elektra«. An der Mailänder Scala gastierte sie 1990 als Leonore im »Fidelio«, 1998 als Brünnhilde in der »Götterdämmerung« und 1999 als Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1990 die Brünnhilde im »Siegfried« und 2001 die Brünnhilde in Gesamtaufführungen des Ring-Zyklus. 1991 gastierte sie beim Taormina Festival als Elsa im »Lohengrin«, an der Oper von Antwerpen als Senta, an der Staatsoper Berlin als Aida, 1992 am Opernhaus von Zürich wieder als Fidelio. 1992 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses von Nagoya (Japan) die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, die sie auch 1994 am Théâtre Châtelet Paris vortrug. 1992 debütierte sie als Elisabeth im »Tannhäuser« an der Wiener Staatsoper, an der sie dann bis 2004 in insgesamt 34 Vorstellungen auch die Senta, die Leonore im »Fidelio«, die Elsa, die Ariadne, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Färberin, die Brünnhilde im Ring-Zyklus und die Isolde in »Tristan und Isolde« gesungen hat. 1994 Gastspiel an der Staatsoper Berlin als Martha in »Tiefland« von E. d’Albert, 1995 an der Staatsoper Dresden als Maria im »Friedenstag« von R. Strauss und als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1996 als Elsa und als Isolde, 1999 nochmals im »Friedenstag«. Am Staatstheater Braunschweig hörte man sie 1996 als Isolde. 1997 gastierte sie am Stadttheater von Basel als Elektra von R. Strauss, am Opernhaus von Leipzig als Isolde, die sie auch 1998 an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent sang. 1998 hörte man sie am Opernhaus von Essen wie an der Münchner Staatsoper als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten«. 1999 trat sie am Stadttheater Basel wie am Teatro Comunale Florenz als Ortrud im »Lohengrin« auf, 2000 am Opernhaus von Essen als Elektra von R. Strauss, an der Stuttgarter Staatsoper als Brünnhilde in der »Götterdämmerung«, in Basel als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, bei den Salzburger Festspielen als Isolde, 2001 an der Staatsoper Dresden als Färberin und am Opernhaus von Antwerpen als Isolde. 2003 sang sie an der Oper von San Francisco die Susan B. Anthony in »The Mother of Us All« von Virgil Thomson und an der Opéra Bastille Paris die Färberin. 2006 debütierte sie als Ortrud an der Metropolitan Oper New York.

Nicht weniger große Erfolge als Konzertsolistin (War Requiem von B. Britten, Sinfonie Nr.14 von Schostakowitsch).

Schallplatten: Canterino (Romantische Arien), Sony (Eva in »Irrelohe« von Franz Schreker).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.luanadevol.com/

 

30.11. Hasso ESCHERT wird 100

Hasso Eschert

 Ausbildung durch Ivo Götte und an der Musikhochschule Berlin (1946-47). 1947-50 war er als Eleve im Studio der Staatsoper Berlin engagiert, deren Ensemble er 1950-52 als jugendlicher Heldentenor angehörte. 1952-53 war er am Stadttheater von Hagen (Westfalen), 1953-56 am Opernhaus von Köln, 1956-59 am Nationaltheater Mannheim, 1959-60 am Stadttheater von Augsburg engagiert. 1963-66 gehörte er als ständiger Gast wieder dem Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters an. Durch eine Anzahl internationaler Gastspiele wurde er bekannt; so sang er bei den Bayreuther Festspielen von 1953 den Melot in »Tristan und Isolde« und gastierte im gleichen Jahr an der Oper von Lyon. 1952 wirkte er bei den Händel-Festspielen in Halle/Saale mit, 1953 zu Gast an der Oper von Monte Carlo, 1954 an der Oper von Straßburg, 1956 am Teatro Fenice Venedig (als Siegmund in der »Walküre«), 1959 am Teatro San Carlos Lissabon. Ebenfalls 1959 erschien er gastweise an der Covent Garden Oper London als Herodes in »Salome« von Richard Strauss. Er trat an der Wiener Staatsoper (1957 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« und 1959 als Tannhäuser) und in Paris mit großem Erfolg auf. Von den Partien, die Bestandteil seines Bühnenrepertoires waren, sind noch zu nennen: der Ruggiero in »Alcina« von G.F. Händel, der Florestan im »Fidelio«, der Max im »Freischütz«, der Froh wie der Loge im »Rheingold«, der Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, der Schuiskij im »Boris Godunow«, der Paris in Offenbachs »Die schöne Helena«, der Barinkay im »Zigeunerbaron« von Johann Strauß; hinzu traten Aufgaben aus dem Bereich des Konzert- und Oratoriengesangs.

Schallplatten: Melodram (»Tristan und Isolde«, Mitschnitt aus Bayreuth von 1953).

 

 

 

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