GEBURTSTAGE im November 2016
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.11. Michel HAMEL wird 95
Er arbeitete zunächst als Bankangestellter, ließ dann aber in den Jahren 1942-46 seine Stimme am Conservatoire National in Paris ausbilden. Bereits 1944 konnte er in Radiosendungen auftreten; sein Bühnendebüt fand 1946 am Opernhaus von Nancy statt. Schon im folgenden Jahr 1947 wurde er an die Opéra-Comique Paris berufen, wo er als Jean in »Le Jongleur de Notre-Dame« von Massenet debütierte. Bis in die achtziger Jahre ist der Künstler an diesem Haus immer wieder aufgetreten, wobei er sich zunehmend auf das Charakterfach konzentrierte, unterstützt von einem besonderen darstellerischen Talent. Das Repertoire, einschließlich der mittleren und kleineren Partien, die er im Lauf dieser Jahre gesungen hat, umfasste rund 350 Rollen. Nur einige davon können, stellvertretend für viele andere, genannt werden: der Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Cecco in »Il mondo della luna« von Haydn, der Remendado in »Carmen«, der Fischer in »Le Rossignol« von Strawinsky, der Hirte in »Oedipus Rex« vom gleichen Meister, der Titelheld in »Albert Herring« von B. Britten und der Telegraphist in »Volo di notte« von Dallapiccola, dazu Partien in Operetten, namentlich in Werken von Offenbach. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence war er in den Jahren 1956-72 regelmäßig anzutreffen. Er gastierte am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1964, 1965), an der Oper von Monte Carlo (1964, 1966), an der Pariser Grand Opéra (1979 als Alworthy in »Tom Jones« von Philidor, 1979-80 und 1983 als Madame Poiretapée in »Mesdames de la Halle« und als Balandard in »Monsieur Choufleuri« von Offenbach, 1982 in den vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1983 und 1985 als Achille in Offenbachs »La Belle Hélène«, 1984 als Guillot de Morfontaine in Massenets »Manon«, 1988 als Isacco in Rossinis »La Gazza ladra« und 1989 als Orphée in »Orphée aux Enfers« von Offenbach), an den Operntheatern in der französischen Provinz, in Madrid, Amsterdam und Lüttich, am Teatro San Carlo Neapel und am Teatro Fenice Venedig, am Grand Théâtre in Genf (1953 als Torquemada in »L’Heure espagnole« von Ravel, 1964 als Ascanio in »Benvenuto Cellini« von Berlioz, 1967 als Antonio in der Uraufführung der Neufassung der Oper »Der Sturm« von Frank Martin, 1968 als Duncan im »Macbeth« von E. Bloch, 1981 als Wirt im »Rosenkavalier« und 1986 als Baron de Campo-Tasso in Offenbachs »Les Brigands«) und in Berlin. Er sang 1961 in Aix-en-Provence in der Uraufführung der Oper »Lavinia« von H. Barraud, 1969 an der Oper von Lyon in der von »Les Hussards« von J. Kosma. Seit 1975 war er als Pädagoge am Konservatorium von Caen tätig.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen der verschiedensten Marken: Erato, Vox, RTF, Rodolphe Records (»Francesca da Rimini« von Zandonai), Discoreale, HMV (»Fra Diavolo« von Auber), Decca (»L’Heure espagnole«), Bourg Records (»La Créole« von Offenbach), INA (»Le petit Faust« von Hervé).
2.11. José FARDILHA wird 60
Er gab nach seinem Studium bei Cristina de Castro 1984 sein Bühnendebüt als Masetto in Mozarts »Don Giovanni« am Teatro Nacional de São Carlos seiner Heimatstadt Lissabon. Dort sang er u.a. auch den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Marcello in »La Bohème«, den Taddeo in »L’Italiana in Algeri«, den Germont-père in »La Traviata«, den Alidoro und den Dandini in »La Cenerentola«. Er gastiert seit seinem Sieg beim Internationalen Wettbewerb »Toti dal Monte« regelmäßig bei den bedeutenden Opernhäusern und Musikfestivals weltweit, so etwa der Wiener Staatsoper (1998 als Belcore in »L’Elisir d‘amore«), der Opéra national de Paris (2004 als Marco in »Gianni Schicchi« und 2005 als Schaunard in »La Bohème«), der Bayerischen Staatsoper in München (als Masetto und als Dandini), dem Opernhaus Zürich, dem Teatro La Fenice in Venedig sowie bei den Salzburger Festspielen (1996 als Masetto). 1991 debütierte er unter der Leitung von Riccardo Muti als Don Pietro in Pergolesis »Lo frate ´nnamorato« an der Mailänder Scala, an der er dann auch 1994 den Schaunard, 1995 den Schlemil in »Hoffmanns Erzählungen«, 1997 den Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia« und 2001 den Dandini sang. Daraufhin gastierte er als Leporello in »Don Giovanni« in Treviso, Rovigo, Straßburg und Triest. Weitere Engagements u.a. am Barbican Centre in London, dem Teatro Regio in Turin, dem Teatro dell’Opera di Roma, dem Teatro del Maggio Musicale in Florenz, der Arena Sferisterio in Macerata und der New Israeli Opera in Tel Aviv. Er gastierte am Grand Theâtre Genf (2009 als Leporello und 2015 als Fra Melitone in »La forza del destino«), in Toulouse (in »Tosca« und »La Bohème«), bei der Glydebourne Touring Opera (als Don Pasquale 2015) sowie als Leporello in Stuttgart, Amsterdam (2007), Dresden und New York sowie als Bartolo im »Barbier von Sevilla« an der Londoner Covent Garden Oper (2016), an der Staatsoper Berlin und in Stuttgart. An der Oper Leipzig gastierte er in der Titelpartie in »Don Pasquale«, als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini und als Don Magnifico in »La Cenerentola«. Regelmäßige Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Paolo Carignani, Riccardo Chailly, Zubin Mehta und Riccardo Muti sowie mit Regisseuren wie Gianfranco De Bosio, Emilio Sagi und Giorgio Strehler. Unter Zubin Mehta gastierte er in »Turandot« in der Verbotenen Stadt in Peking. Außerdem gehören zu seinem Repertoire Partien wie Escamillo in »Carmen«, Malatesta in »Don Pasquale« oder Lord Ashton in »Lucia di Lammermoor«. Rege Konzerttätigkeit, die u.a. Rossinis »Petite Messe solenelle« unter der Leitung von Michel Corboz, Beethovens Neunte Sinfonie mit dem Moskauer Sinfonieorchester unter Dimitri Kitaenko, »La damnation de Faust« in der Philharmonie Berlin unter Tugan Sokhiev, Strawinskys »Les Noces«, Puccinis »Messa di Gloria«, Orffs »Carmina Burana« und Händels »Messiah« umfasst.
Auf CD erschienen bisher u. a. Aufnahmen von Rossinis »Il barbiere di Siviglia« bei EMI und Paisiellos »La passione di Gesù Cristo« bei Cpo.
4.11. Joan RODGERS wird 60
Sie studierte zunächst an der Liverpool University Russisch, Deutsch und Italienisch, dann Musik und Gesang am Royal Northern College of Music Manchester und war Schülerin von Joseph Ward und Audrey Langford. 1982 kam es zu ihrem Bühnendebüt bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Pamina in der »Zauberflöte«, sogleich mit großem Erfolg. Sie sang dann beim Mozart Festival in Paris (Zerline im »Don Giovanni«), seit 1983 bei der English National Opera London (Nannetta in Verdis »Falstaff«) und brillierte in Israel in zwei weiteren Mozart-Partien, als Susanna in »Le nozze di Figaro« und als Despina in »Così fan tutte«. Nachdem sie am Teatro Regio Turin die Ilia in »Idomeneo« gesungen hatte, trat sie 1983 erstmals an der Covent Garden Oper London in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel auf. An diesem Haus war sie dann als Xenia im »Boris Godunow«, als Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Zerline im »Don Giovanni« (1988) und als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito« (1989) zu hören. Bereits 1984 hatte sie an der Oper von Lyon die Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und beim Festival von Aix-en-Provence die Serpetta in »La finta giardiniera« von Mozart gesungen, 1987 bei der Neu-Eröffnung des Théâtre des Champs Élysées Paris die Pamina, im gleichen Jahr am Opernhaus von Zürich die Zerline im »Don Giovanni«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1987 als Susanna, 1992 als Cleopatra in Händels »Giulio Cesare«, 1995 als Donna Elvira im »Don Giovanni«, 1999 und 2002 als Marschallin im »Rosenkavalier«. Als Zerline im »Don Giovanni« gastierte sie 1988 auch in Amsterdam. Bei den Festspielen von Glyndebourne erregte sie 1989 als Susanna und 1997 in der Titelpartie von Händels »Theodora« Aufsehen. An der Pariser Bastille Oper gastierte sie 1990 als Susanna, 1996 als Donna Elvira in einer konzertanten Aufführung des »Don Giovanni« unter Georg Solti und 2000 als Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. Die Susanna sang sie dann auch 1991 an der Covent Garden Oper London, 1991-92 beim Maggio Musicale von Florenz und an der Staatsoper von Stuttgart, wo sie auch 1991 als Despina auftrat. In der Saison 1990-91 hörte man sie an der Covent Garden Oper als Pamina, 1992 an der English National Opera als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, in Madrid als Mélisande (in einer konzertanten Aufführung der Oper »Pelléas et Mélisande«). 1992 gastierte sie an der Chicago Opera als Zerline im »Don Giovanni«. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 1992 als Jolanthe in der Oper gleichen Namens von Tschaikowsky, 1994 in der Titelpartie von »Briseis« von Emmanuel Chabrier und 1999 als Merab in Händels »Saul«. 1993 gastierte sie an der Opera North als Aminta in »Il Re pastore« von Mozart, 1995 in Brüssel als Fiordiligi in »Così fan tutte«, an der Opera North als Mélisande und an der Metropolitan Oper New York als Pamina, 1996 an der English National Opera London als Ginevra in »Ariodante« von Händel. 1997 sang sie an der Londoner Covent Garden Oper die Governess in »The Turn of the Screw« von B. Britten, in Amsterdam die Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die sie auch 1999 an der English National Opera London übernahm. 1999 gastierte sie bei der English National Opera London (und 2000 beim Festival von Montreux) in der Titelrolle von Händels Oper »Alcina«, 2000 als Mélisande, die sie 2001 auch an der Opera North Leeds zum Vortrag brachte. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Pamina, als Mélisande und als Ginevra.
Auch im Konzertsaal kam sie zu einer erfolgreichen Karriere; so sang sie 1989 in den Promenade Concerts London das Sopransolo in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler. In besonderer Weise widmete sie sich dem Liedgesang, wobei sie in einem vielsprachigen Repertoire zu hören war; u.a. gab sie 1996 Liederabende in der Londoner Wigmore Hall. Verheiratet mit dem Dirigenten Paul Daniel (* 1958).
Lit: H. Canning: Joan Rodgers (in »Opera«, 1995).
Schallplatten: Telefunken (Krönungsmesse von Mozart), Erato (Despina in »Così fan tutte«, Susanna in »Le nozze di Figaro«), Chandos (»Messiah« von Händel, »Das klagende Lied« von G. Mahler, Xenia im »Boris Godunow«), Philips (»Die Schöpfung« von J. Haydn), Hyperion (Messe C-Moll und Te Deum von Bruckner, Titelrolle in »Briseïs« von E. Chabrier), Chandos/Koch (Lieder von S. Rachmaninoff, Kantaten von Herbert Howells), Farao (»Ariodante« von Händel); Arthaus-Video (Ginevra in »Alcina« von Händel; »Ariodante« von Händel, London 1996).
4.11. Luciana SERRA wird 70
Sie erhielt ihre Ausbildung durch Michele Casato in Genua und debütierte mit einer reisenden, in Genua zusammengestellten Operntruppe 1966 in Budapest in Cimarosas »Convito«. 1968-77 war sie am Kaiserlichen Opernhaus von Teheran engagiert. Seit 1974 gab sie jedoch auch Gastspiele in Italien. Nach den Unruhen im Iran, die schließlich zum Sturz des Schahs führten, kehrte sie 1976 wieder für dauernd in ihre italienische Heimat zurück. Dort musste sie jetzt ihre Karriere neu aufbauen. 1979 hatte sie einen ersten großen Erfolg am Teatro Comunale Bologna als Amina in Bellinis »La Sonnambula«. Es folgte ein Gastspiel als Lucia di Lammermoor in Padua. 1980 erregte sie Aufsehen in den schwierigen Belcatorollen der Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi« bei den Festspielen von Valle d’Itria und der Zenobia in »Aureliano in Palmira« von Rossini in Genua. Seit 1980 kam es zu glanzvollen Auftritten an der Covent Garden Oper London (Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«), in Bologna (Titelfigur in »Lakmé« von Delibes) und am Teatro Regio Turin (Marie in Donizettis »La Fille du Régiment«). 1982 gastierte sie an der Hamburger Staatsoper und wiederum an der Covent Garden Oper London. 1983 brachte ihr erstes Auftreten an der Mailänder Scala als Lucia di Lammermoor. Dort sang sie 1984 nochmals die Lucia, 1985 die Titelrolle in Händels »Alcina« und die Norina im »Don Pasquale«, 1986 die Amina, 1986 und 1991 die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, 1988 die Teti in »Fetonte« von Jommelli und die Berenice in Rossinis »L’Occasione fa il ladro« sowie 1992 die Zerlina in »Fra Diavolo« von Auber; 1994 gab sie dort auch sehr erfolgreich einen Liederabend. 1983 erfolgte ihr USA-Debüt in Charleston; noch im gleichen Jahr sang sie an der Chicago Opera. Als Königin der Nacht erlebte man sie 1986 in Chicago, 1988-90 an der Staatsoper von Wien (in insgesamt 27 Vorstellungen), 1991 an der Covent Garden Oper London. Bei den Rossini-Festspielen von Pesaro hörte man sie 1987 als Berenice in »L’Occasione fa il ladro«, 1988 als Giulia in »La scala di seta«, die sie auch 1988 bei den Festspielen von Schwetzingen vortrug. 1988 gastierte sie am Teatro San Carlo Neapel als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1989 in Florenz als Elvira in »I Puritani« von Bellini, in Bologna wie in Lissabon als Marie in Donizettis »La Fille du Régiment«, 1991 am Teatro Giocoso von Savona als Traviata, 1992 am Teatro Carlo Felice Genua in Rossinis »Le Siège de Corinthe«, 1993 am Teatro Fenice Venedig als Anais in »Mosè« von Rossini und als Marguerite im »Faust« von Gounod, 1994 am Teatro Comunale Bologna als Giselda in »I Lombardi« von Verdi. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1991 die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und 1993 die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, beides unter Georg Solti (die Alice Ford auch bei den Salzburger Osterfestspielen 1993). 1991 debütierte sie als Königin der Nacht an der Metropolitan Oper New York, wo sie bis 1994 in insgesamt 14 Vorstellungen außerdem noch die Elettra in Mozarts »Idomeneo« sang. 1995 übernahm sie am Teatro Filarmonico Verona, 1996 am Teatro Carlo Felice Genua die vier weiblichen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995 bei den Festspielen von Macerata die Traviata, beim Festival in der Arena von Verona die Gilda im »Rigoletto«, 1996 am Teatro Massimo Palermo die Ninetta in Rossinis Oper »La gazza ladra«, in Bologna die Titelrolle in Donizettis »Anna Bolena«. 1996 trat sie am Teatro Filarmonico in Verona als Rosalinde in der »Fledermaus« auf, am Teatro Regio Turin als Corilla in Donizettis »Viva la Mamma« (»Le Convenienze ed inconvenienze teatrali«), beim Festival von Macerata als Marguerite im »Faust« von Gounod. Bei den Festspielen in der Arena von Verona hörte man sie 1997 als Gilda, am Teatro Politeamo Palermo als Marie in »La Fille du Régiment« von Donizetti, dort auch 1998 als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, in Bergamo als Eleonora in Donizettis »Il furioso all’isola di San Domingo«, 1999 am Teatro Carlo Felice Genua als Rosalinde. 2000 gastierte sie am Teatro Municipal Santiago de Chile als Rosina im »Barbier von Sevilla«.
Schallplatten: Fonit-Cetra (Zerline in »Fra Diavolo« von Auber, Aufnahme vom Festival in Valle d’Itria von 1981, »Torquato Tasso« von Donizetti, »Aureliano in Palmira« von Rossini), Bongiovanni (Arien; »L’Ajo nell’imbarazzo« von Donizetti, »Alcide al Bivio« von V. Righini), Philips (Königin der Nacht in der »Zauberflöte«), HMV (Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«), Nuova Era (»Don Pasquale« und »Gianni di Parigi« von Donizetti, »Der Barbier von Sevilla«, »La Fille du Régiment«, »Le Siège de Corinthe« von Rossini), Sony (»Don Giovanni« von Gazzaniga, »Il viaggio a Reims« von Rossini), Fono (»Der Barbier von Sevilla«); DGG-Video (»Die Zauberflöte«), Warner-Video (»La scala di seta«), Hardy-Video (Gilda im »Rigoletto«, Reggio Emilia 1987).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lucianaserra.info/
4.11. Glenys FOWLES wird 75
Nach anfänglicher Arbeit als Sekretärin ließ sie ihre Stimme ausbilden, und zwar durch Margarita Mayer in Sydney, dann durch Kurt Adler in New York und durch Jani Strasser in London. Bühnendebüt 1969 bei der Australian Opera Sydney als Page Oscar im »Maskenball« von Verdi. 1968 gewann sie den Nationalen Concours für Nachwuchssänger der Metropolitan Oper New York. Sie kam dann zu bedeutenden Erfolgen an der New York City Opera, an der sie während einer Reihe von Spielzeiten 1974-81 u.a. als Micaela in »Carmen«, als Mélisande in »Pelléas et Mélisande« (1976, wobei sie kurzfristig eine andere Sängerin ersetzte), als Susanna in »Le nozze di Figaro«, in der Titelrolle von Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Mimì in »La Bohème« und als Liù in »Turandot« von Puccini zu hören war. In England sang sie bei der Scottish Opera Glasgow (1974 die Sophie im »Rosenkavalier«, 1976 die Nannetta im »Falstaff« von Verdi und die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), an der English National Opera London und beim Festival von Glyndebourne, wo sie 1974 als Ilia in Mozarts »Idomeneo« auftrat. Sie sang eine Vielzahl von Partien aus dem Repertoire für Koloratur- wie für lyrischen Sopran: die Zerline im »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, die Norina im »Don Pasquale«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Gilda im »Rigoletto«, die Gretel in Humperdincks »Hänsel und Gretel«, die Anne Trulove in »The Rakes’s Progress« von Strawinsky und die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini. 1991 gastierte sie an der Australian Opera Sydney als Liù, 1992 als Marschallin im »Rosenkavalier«. Auch als Konzertsolistin in einem umfassenden Repertoire aufgetreten.
Schallplatten: HMV (Querschnitt »Die lustige Witwe« zusammen mit Beverly Sills).
4.11. Jean–François MONNARD wird 75
Biographie des Schweizer Dirigenten auf Französisch:
https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Fran%C3%A7ois_Monnard
4.11. Rudolf KATZBÖCK wird 80
Er studierte an der Wiener Musikakademie bei Josef Witt und war auch Schüler von Wolfgang Steinbrück und Christl Mardayn in Wien, nachdem er zuvor den Beruf eines Lehrers ausgeübt hatte. Bühnendebüt 1969 am Opernhaus von Dortmund als Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing. Er war bis 1973 am Opernhaus von Dortmund, 1973-97 an der Wiener Volksoper engagiert. An diesem Haus hörte man ihn u.a. als Morales in »Carmen«, als Moruccio in »Tiefland« von E. d’Albert, als Sid in »Albert Herring« von B. Britten, als Pantalon in Prokofieffs »Die Liebe zu den drei Orangen«, als Favart in Kienzls »Der Kuhreigen« (konzertant), als Adolf in Dvoráks »Der Jakobiner« (konzertant), als Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Tony in Menottis »Hilfe, Hilfe, die Golbolinks!«, als Kutscher in Zemlinskys »Kleider machen Leute«, als Polidarte in Händels »Giustino«, als Marco in »Gianni Schicchi« sowie als Hermann und Schlemihl in »Hoffmanns Erzählungen«. Am 14.12.1973 wirkte er an der Wiener Volksoper in der Uraufführung der Oper »Kleider machen Leute« von Marcel Rubin in der Partie des Unbekannten mit. 1987 gastierte er im Wiener Künstlerhaus-Theater (in einer Produktion der Wiener Staatsoper) als Stramm in »Nachtausgabe« von Peter Ronnefeld. 1992 debütierte er als Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg« an der Wiener Staatsoper, an der er dann bis 1999 in insgesamt 63 Vorstellungen in kleineren Partien auftrat (als einer der Nazarener in »Salome« von R. Strauss, als Sciarrone in »Tosca«, als Hermann in »Hoffmanns Erzählungen«, als einer der Priester in der »Zauberflöte« und als Herold in »Jérsualem« von Verdi). Am 20.5.1995 wirkte er im Theater an der Wien (in einer Produktion der Wiener Staatsoper) in der Uraufführung der Oper »Die Wände« von Adriana Hölszky in mehreren Partien mit. 2000 sang er an der Wiener Volksoper den Lambert in »Thomas Chatterton« von Matthias Pintscher. Er war auch am Opernhaus von Graz engagiert. Aus seinem Repertoire verdienen Partien wie der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Malatesta im »Don Pasquale«, der Zar in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Wolfram im »Tannhäuser« und der Titelheld im »Barbier von Sevilla« von Rossini Erwähnung. Bedeutende Konzertkarriere.
5.11. Antti SUHONEN wird 60
Er studierte an der Sibelius-Akademie und im Opernstudio der Nationaloper von Helsinki und nahm an Meisterkursen bei Walter C. Moore, Herbert Brauer, Peter Barne und Charles Farncombe teil. 1986-87 gehörte er dem Studio des Zürcher Opernhauses an, wo er kleinere Solo-Aufgaben übernahm. Seit 1987 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe. Er kam bald zu einer erfolgreichen Karriere mit Gastspielen an der Staatsoper von Dresden, an den Staatstheatern von Wiesbaden und Hannover, am Nationaltheater Mannheim und bei den Festspielen von Savonlinna. Dabei sang er u.a. Partien wie den Leporello und den Masetto im »Don Giovanni«, den Titelhelden in »Le nozze di Figaro«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Sparafucile im »Rigoletto«, den Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«, den Basilio im »Barbier von Sevilla« von Paisiello, den Warlaam im »Boris Godunow«, den Schaunard in Puccinis »La Bohème« und den Collatinus in Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia«. Am 14.7.1989 sang er in Karlsruhe in der Uraufführung der Oper »Graf Mirabeau« von S. Matthus die Partie des Grafen Lafayette (gleichzeitige Uraufführung in Berlin). 1990 hörte man ihn dort als Meraspe in der Händel-Oper »Admeto«. Er blieb bis 1991 in Karlsruhe und sang seitdem an der Finnischen Nationaloper in Helsinki, wo er auch zuvor häufig gastiert hatte. Er wirkte dort am 20.2.1992 in der Uraufführung der Oper »Elina« von Jukka Linkola in der Partie des Klaus mit, 1995 in der szenischen Uraufführung von Erik Bergmans »Der singende Baum« (»Det sjungande trädet«). Bei den Festspielen von Savonlinna sang er 1992 den Minister im »Fidelio«, an der Staatsoper Berlin 1994 den Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1996 den Donner im »Rheingold«, in Helsinki 1994 den Leporello, bei den Festspielen von Savonlinna des gleichen Jahres die Titelrolle in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, 1996 an der Berliner Staatsoper den Donner. 1998 trat er bei den Festspielen von Savonlinna als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«, an der Nationaloper Helsinki als Enrico in Donizettis »Anna Bolena«, 1999 als Don Alfonso auf. 1999 wirkte er an der Berliner Staatsoper in Aufführungen von A. Schönbergs »Moses und Aron« mit. Er sang 1999 an der Nationaloper Helsinki den Gunther in der »Götterdämmerung« und gastierte mit deren Ensemble an der Deutschen Oper Berlin als Kaufmann in »Der singende Baum« von E. Bergman.An diesem Haus hörte man ihn 2000 auch als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Zu seinem Wirken auf der Bühne trat eine nicht weniger bedeutende Karriere als Konzert- und als Oratoriensolist, wobei er sich namentlich als Bach-Interpret auszeichnen konnte.
Schallplatten: Ondine Records (»Thomas« und »Der Mythos des Sampo« von E.J. Rautavaara), Telefunken (»Die Zauberflöte«), Finlandia (»Kung Karl Jakt« von F. Pacius, »Pohjalaisia« von L. Madetoja).
5.11. Richard GREAGER wird 70
Er erhielt seine Sängerausbildung in Australien und in England, war aber in Australien bereits aufgetreten, bevor er nach England kam. 1974 trat er an der Covent Garden Oper London in kleineren Partien auf, wurde 1975 bereits für größere Rollen an die Scottish Opera Glasgow engagiert (bis 1977: Alfred in der »Fledermaus«, Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, Offizier in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Camille de Rosillon in Lehárs »Die lustige Witwe«, Don Ottavio im »Don Giovanni«, Fenton in Verdis »Falstaff«, Tamino in der »Zauberflöte« und Ernesto in »Don Pasquale«) und ging 1977 an das Staatstheater Hannover. Seit 1980 gastierte er regelmäßig bei der Australian Opera Sydney, wo er als Partner der großen Primadonna Joan Sutherland in Erscheinung trat (u.a. als Edgardo). 1985 sang er dort den Ernesto. Er gastierte am Grand Théâtre Genf 1981 als Quint in »The Turn of the Screw« von B. Britten, 1983 als Arturo in »Lucia di Lammermoor«, 1984 als Arbace in Mozarts »Idomeneo« sowie 1985 als Maler und als Neger in A. Bergs »Lulu«. Bis 1983 blieb er in Hannover und sang in der Spielzeit 1983-84 am Opernhaus von Köln. Er gastierte 1985 an der Oper von San Diego als Lenski im »Eugen Onegin«. Weitere Gastspiele führten ihn an das Nationaltheater Mannheim, an das Staatstheater Karlsruhe, an die Theater von Wiesbaden und Bonn, an die Wellington Opera in seiner neuseeländischen Heimat (1988), an die Australian Opera in Sydney (1986 als Peter Grimes von B. Britten), an die Victoria State Opera in Melbourne (1989-90), an die Oper von Oslo (1990 als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«) und zu den Festspielen von Schwetzingen (1990 Quint). 1989-90 gastierte er nochmals an der Scottish Opera Glasgow als Eisenstein in der »Fledermaus« und 1991 als Rodolfo in »La Bohème«. 1990 sang er an der Covent Garden Oper London den Rodolfo in »La Bohème«, 1991 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Gawain« von H. Birtwistle als King Arthur mit. In Wellington sang er 1992 den Herodes in »Salome«, 1995 den Peter Grimes in der neuseeländischen Erstaufführung der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten, 1996 den Tichon in Janáceks »Katja Kabanova«. 1997 trat er in Auckland (Neuseeland) als Pong in Puccinis »Turandot«, 1997 als Torquemada in »L‘ Heure espagnole« von M. Ravel, 1998 als Macduff in Verdis »Macbeth« auf. 1999 übernahm er an der Australian Opera Sydney die Rolle des Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, 2000 am Nationaltheater von Taipeh auf Taiwan den Pang in Puccinis »Turandot«. Zu seinen wichtigsten Rollen für den Bereich der Oper gehörten der Ferrando in »Così fan tutte«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Herzog im »Rigoletto«, der Alfredo in »La Traviata«, der Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, der Cassio in Verdis »Otello«, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, der des Grieux in Massenets »Manon«, der Werther von Massenet und der Don José in »Carmen« (Sydney, 1987).
Schallplatten: Vox (Schubert-Messe Nr. 6), MRF (»Rosmonda d’Inghilterra« von Donizetti, »Maria di Rohan«, ebenfalls von Donizetti, »I Orazi e i Curiazi« von Mercadante), Collins (»Gawain« von H. Birtwistle).
6.11. Andrea MATTHEWS wird 60
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Princeton University. Sie war Preisträgerin bei mehreren Gesangswettbewerben, so 1980 in Providence, 1982 in San Diego, 1983 bei einem Concours der Oratorio Society New York. 1978 debütierte sie bei der Virginia Opera als Susanna in »Le nozze di Figaro«. Sie sang bei dieser Gesellschaft dann auch die Gretel in »Hänsel und Gretel«, bei der Greenboro Opera die Zerline im »Don Giovanni«. Sie setzte ihre Karriere in Deutschland fort, wo sie am Stadttheater von Aachen engagiert war. Dort übernahm sie Partien wie die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Susanna, die Traviata, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Ilia in Mozarts »Idomeneo«. Weitere Partien aus ihrem Repertoire für die Bühne waren die Gilda im »Rigoletto«, die Mimi in »La Bohème«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Marguerite im »Faust« von Gounod und die Lucy in »The Telephone« von G.C. Menotti. Sie trat mit bekannten Orchestern zusammen im Konzertsaal auf: mit den Stuttgarter und den Prager Philharmonikern, dem Philadelphia Orchestra, dem Puerto Rico Symphony Orchestra, dem Raleigh und dem Cincinnati Symphony Orchestra, dem Ensemble Musica Sacra und vielen anderen Klangkörpern. Gastspiele und Konzerte in den Musikzentren in Europa wie in ihrer amerikanischen Heimat kennzeichneten die Karriere der Sängerin.
Schallplattenaufnahmen: Händel-Opern (»Muzio«, »Berenice«, »Tolomeo«, »Siroe«), »Serenade to Music« von Vaughan Williams, Weihnachtslieder.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.andreamatthews.com/
6.11. James BOWMAN wird 75
Er war Chorknabe an der Kathedrale von Ely. Er studierte dann am New College Oxford hauptsächlich Geschichte und arbeitete 1965-67 als Schullehrer. Als Sänger Schüler der Pädagogen F.E. de Rentz und Lucie Manen in London. Er widmete sich der in England beliebten Kunst des Countertenorgesangs, wobei die Tenorstimme in eine Höhe geführt wird, dass Alt-Partien bewältigt werden können. Seit 1969 wirkte er als Lay Vicar an der Londoner Westmister Abbey. Bühnendebüt beim Aldeburgh Festival mit der English Opera Group 1967 als Oberon in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Er trat dann bei der Sadler’s Wells Opera London auf und sang bei den Festspielen von Aldeburgh, Glyndebourne (1970-71 und 1974 den Endimione in »La Calisto« von Cavalli, 1981 und 1984 den Oberon in »A Midsummer Night’s Dream«) und Edinburgh Bühnenpartien. Den Endimione sang er auch 1972 beim Flandern Festival und bei der Glyndebourne Touring Opera. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1972, 1980 und 1982 als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream«, 1982 und 1984 als Lidio in Cavallis »L‘Egisto« und 1985 in der Titelrolle von Händels »Orlando«. Er wirkte am 12.7.1972 an der Covent Garden Oper London in der Uraufführung von »Taverner« von Peter Maxwell Davies (als Priester) und am 7.7.1977 in der von M. Tippetts »The Ice Break« mit. Am 16.6.1973 wirkte er beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung von Brittens »Death in Venice« als Apollo mit (und gastierte damit im gleichen Jahr beim Edinburgh Festival). Mit Benjamin Britten war er bis zu dessen Tod 1976 freundschaftlich verbunden. An der Covent Garden Oper wie bei der English National Opera stellte man ihn in interessanten Aufgaben heraus. 1978 gastierte er in Verona wie beim Festival de France Paris in »Orlando furioso« von Vivaldi. 1979 Gastspiel an der Pariser Opéra-Comique, 1982 am Théâtre Châtelet Paris, 1983 in Genua. Er gastierte bei den Festspielen von Orange und Drottningholm, bei den Händel-Festspielen von Göttingen, an den Opernhäusern von Lissabon, Amsterdam (1971 in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Brüssel, Straßburg, Kopenhagen (1973 als Endimione), San Francisco (1981 als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« und 1982 als Ptolemeo in Händels »Giulio Cesare«), Genf (1983 als Ptolemeo und 1986 als Polinesso in Händels »Ariodante«) und Santa Fé (1987 in »Ariodante« von Händel). An der Mailänder Scala hörte man ihn 1988 als Epafo in der Oper »Fetonte« von Niccolò Jommelli, an der English National Opera London 1989 in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1991-92 beim Festival von Aix-en-Provence als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream«, 1995 am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Titelheld in »Ezio« von Händel. Bei der Handel Society trat er als Otho, als Scipio, als Xerxes, als Justinian und als Polinesso auf, den er auch beim Buxton Festival vortrug, bei der English National Opera London als Ptolemeo, in Reggio Emilia und Paris als Goffredo in »Rinaldo« von Händel, in Wien als Herodes in »La fede sacrilega« von J.J. Fux, beim Camden Festival als Theramene in »Eritrea« von Cavalli. Trotz seiner großen Erfolge auf der Bühne kam er als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger zu einer noch bedeutenderen Karriere, wobei er auch hier als großer Interpret der frühen und der Barock-Musik bekannt wurde. 1983-86 war er als Gesanglehrer an der Guildhall School of Music in London tätig. 1997 wurde er zum Commander of the British Empire ernannt.
Sehr viele Schallplatten: Decca (»Saul« und »Orlando« von Händel, »La Calisto« von Cavalli, »Billy Budd« von Benjamin Britten, »The Fairy Queen« von Purcell, Stabat mater von Pergolesi), Philips (»Ariodante« von Händel, Johannespassion von J.S. Bach), Argo (»Canticles« von B. Britten), HMV (»Judas Makkabäus« von Händel), RCA (Messiah), DGG (»L’Orfeo« von Monteverdi), Telefunken (Matthäuspassion von J.S. Bach), Virgin Classics (»L’Incoronazione di Poppea«), Virgin/EMI (»A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), Koch Records (Händel-Arien, »Ottone« und »Judas Makkabäus« von Händel, »Odes and Welcome Songs« von H. Purcell), Harmonia mundi (Monteverdi und seine Zeit), Hyperion (Lieder zur Laute, »Joseph and His Brethren« und »Deborah« von Händel, weltliche Lieder und Kirchenmusik von Purcell), Astrée (Titelrolle in »Orfeo ed Euridice« von Gluck), Chandos/Koch (Symphoniae Sacrae von Heinrich Schütz), Chandos (»Dido and Aeneas« von Purcell), Astrée (Titelpartie in »Giulio Cesare« von Händel), ASV/Koch (»Merciless Beauty«, »The Calm«, »A Vision«, Liederzyklen von Geoffrey Burgon), Comm Rec. (Titelrolle in »Silla« von Händel).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.users.globalnet.co.uk/~pattle/bowman/
7.11. Gwyneth JONES wird 80
Als Tosca
Nachdem man ihre Stimme entdeckt hatte, erhielt sie ein Stipendium und studierte vier Jahre lang bei Arnold Smith und Ruth Packer am Royal College of Music in London, wo sie alle Preise gewann, die zur Verteilung kamen. Sie setzte ihre Ausbildung an der Accademia Chigiana in Siena und bei Maria Carpi in Genf fort. In der Saison 1962-63 debütierte sie am Stadttheater von Zürich als Mezzosopran in der Partie der Annina im »Rosenkavalier« und sang dort u.a. die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« und den Orpheus von Gluck, doch wurde bald deutlich, dass sie eine Sopranstimme besaß. Als erste Sopranpartie sang sie in Zürich die Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«. 1963 wirkte sie am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung der Oper »Die Errettung Thebens« von Rudolf Kelterborn als Seherin Manto mit. Ebenfalls 1963 nahm sie an einer Gastspiel-Tournee der Covent Garden Oper London teil, bei der sie die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und den Octavian im »Rosenkavalier« sang. 1964 debütierte sie dann in deren Haus in London als Leonore im »Fidelio«. Von den vielen Rollen, die sie dort im Laufe einer langen Karriere übernahm, sind die Leonore im »Troubadour«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Desdemona im »Otello« von Verdi, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Aida, die Tosca, die Salome von R. Strauss, die Brünnhilde im Nibelungenring, die Turandot von Puccini und die Ortrud im »Lohengrin« zu nennen. 1966 gastierte sie in Rom als Solistin im Verdi-Requiem. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1966 als Desdemona, 1968 als Butterfly, 1969 als Tosca, 1986 und 1990 als Elektra von R. Strauss. Seit 1966 gehörte sie zu den führenden Kräften der Bayreuther Festspiele. Dort sang sie 1966 und 1970-73 die Sieglinde in der »Walküre«, 1968 die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1969-70 die Kundry im »Parsifal«, 1969-71 und 1982 die Senta in »Der fliegende Holländer«, 1972-74 und 1977 die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser« (als Doppelrolle), 1974 die Brünnhilde in der »Götterdämmerung«, 1975-80 die Brünnhilde im gesamten Nibelungenring, die sie auch 1976 in der Jahrhundertfeier der Ring-Aufführungen übernahm. Seit 1966 Mitglied der Wiener Staatsoper (Debüt als Leonore im »Fidelios«), an der sie in insgesamt 432 Vorstellungen die Amelia in Verdis »Maskenball«, die Senta, die Leonore im »Troubadours«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Sieglinde, den Octavian und später die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Aida, die Desdemona, die Butterfly, die Eva, die Tosca, die Kundry, die Titelrolle in der Richard-Strauss-Oper »Die ägyptische Helena«, die Donna Anna, die Titelrolle und später auch die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Brünnhilde im Nibelungenring, die Chrysothemis und später auch die Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss, die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Isolde im »Tristan«, die Turandot von Puccini, die Santuzza und die Ortrud sang. Es folgten glanzvolle Gastspiele an der Staatsoper von München und an der Deutschen Oper Berlin. 1966 fand ihr USA-Debüt statt, als sie an der Oper von Dallas die Lady Macbeth sang. 1967 debütierte sie an der Mailänder Scala in einem Konzert, in dem sie Ausschnitte aus »Aida« sang; sie sang dann an diesem Haus 1967 die Leonore im »Troubadour«, 1974 die Salome und 1989 die Turandot; 1977 gab sie hier auch sehr erfolgreich einen Liederabend. 1967 bereiste sie Nordamerika, wo sie in New York unter L. Bernstein in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler sang und bei der American Opera Society als Titelheldin in »Medea« von Cherubini Aufsehen erregte. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1969 und 1978 als Leonore im »Fidelio«, 1969 als Aida, 1973 als Elisabetta im »Don Carlos«, 1978 und 1982 als Tosca, 1980 die Isolde, 1983 und 1985 als Brünnhilde in der »Walküre«, 1987 als Salome, 1989 als Färberin in »Die Frau ohne Schatten«, 1990 als Brünnhilde im kompletten Ring-Zyklus, 1991 als Elektra und 1994 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. Weitere Gastspiele brachten ihr in Hamburg (seit 1970) und an der Grand Opéra Paris abermalige Erfolge ein. An der Pariser Oper hörte man sie u.a. 1973 als Leonore im »Troubadour«, 1976 als Brünnhilde in der »Walküre«, 1978-79 in der Titelpartie von Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1980 als Färberin, 1982 als Tosca, 1985 als Isolde, 1987 und 1992-93 als Elektra von R. Strauss, 1996 als Ortrud. Seit 1972 war sie Mitglied der Metropolitan Oper New York, an der sie als Sieglinde debütierte. Hier hatte sie bis 1996 in insgesamt 95 Vorstellungen große Erfolge als Leonore im »Fidelio«, als Marschallin, als Isolde, als Salome, als Brünnhilde im Ring-Zyklus, als Turandot, als Elektra und als Kundry. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1979 die Marschallin und das Sopran-Solo in der 9. Symphonie von Beethoven (unter L. Bernstein), 1998 die Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill sowie in einem Konzert Brünnhildes Schlussgesang aus der »Götterdämmerung«. Die Turandot von Puccini sang sie auch 1984 mit dem Ensemble der Covent Garden Oper in Los Angeles. 1984 nahm sie an der Japan-Tournee der Hamburger Staatsoper teil. 1979 gastierte sie am Opernhaus von Köln als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, 1984-85 als Elektra von Richard Strauss. 1985 sang sie am Opernhaus von Zürich in einer Aufführung von »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss in einer Vorstellung beide Hauptpartien (Färberin und Kaiserin!), bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom die Turandot von Puccini. 1987 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neuen Opernhauses von Pittsburgh die Titelrolle in Puccinis »Turandot«. Beim Festival von Orange trat sie 1989, bei den Festspielen von Savonlinna 1992 als Leonore im »Fidelio« auf, in Orange 1989 auch als Elektra. An der Staatsoper Dresden war sie 1996 als Küsterin in Janáceks »Jenufa« zu Gast, in Solothurn in der Schweiz sang sie 1996 erstmals die Norma von Bellini. 1997 trat sie am Théâtre Châtelet Paris als Mutter in »Hänsel und Gretel« auf, 1998 an der Deutschen Oper Berlin als Elektra von R. Strauss. Man bewunderte immer wieder die Klangschönheit ihrer voluminösen Stimme wie die erregende Dramatik ihres Vortrages. 1987 erhielt sie den Shakespeare-Preis der Hansestadt Hamburg, 1989 erfolgte ihre Ernennung zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Sie wurde durch Königin Elisabeth II. zur Dame of the British Empire erhoben.
Lit: K. Loveland: Gwyneth Jones (in »Opera«, 1970); A. Blyth: Gwyneth Jones (in »Gramophone«, 1972-73); J. Rockwell: Gwyneth Jones (in »Opera News«, 1972-73), Cl. Mutafien: »Gwyneth Jones« (Paris, 1980).
Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf Decca (Recital, »Medea« von Cherubini, Woglinde in der »Götterdämmerung«, »Die ägyptische Helena« von R. Strauss), CBS (8. Sinfonie von G. Mahler, »Der Rosenkavalier«), Philips (Brünnhilde in vollständigem Nibelungenring aus Bayreuth, Mutter in »Hänsel und Gretel«), DGG (»Der fliegende Holländer«, »Parsifal«. »Lohengrin«, »Salome« von R. Strauss, »Fidelio«, »Der Rosenkavalier«, 9. Sinfonie von Beethoven), Morgan (»L‘Africaine« von Meyerbeer), HMV (»Otello« von Verdi), Legendary Recordings (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Capriccio (Lieder von Richard Strauss, »Notre Dame« von Fr. Schmidt), MMS (Aufnahmen vom Anfang ihrer Karriere als Mezzosopran), Melodram (Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1968); Philips-Video (»Tannhäuser«), Arthaus-Video (Leocadia Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, Salzburg 1998).
Weitere Informationen auf folgender Homepage: http://www.parterre.com/jonesbio.htm
8.11. Simon STANDAGE wird 75
Seinen ersten Violinunterricht erhielt er mit 7 Jahren, nach seiner Schulzeit studierte er 1963-67 Violine am King’s College der Universität Cambridge und 1967-69 bei Ivan Galamian in New York. Nach verschiedenen Orchesterengagements und Soloauftritten berief ihn Trevor Pinnock 1973 als Konzertmeister in das neu gegründete Barockensemble The English Concert. In dieser Funktion, die er bis Sommer 1991 innehatte, führte er Violinkonzerte von Bach, Vivaldi, Corelli und Händel auf und spielte sie auf Schallplatte ein; seine Aufnahme von Vivaldis Vier Jahreszeiten (1981) erhielt eine Grammy-Nominierung. In dieser Zeit spielte er auch moderne Violine im English Chamber Orchestra 1974-78 und leitete die City of London Sinfonia 1980-89; daneben spielte er Barockvioline unter Christopher Hogwood in der Academy of Ancient Music. 1981 gründete er das Salomon Quartet (mit Micaela Comberti, 2. Violine, Trevor Jones, Viola, und Jennifer Ward Clarke, Cello), das sich auf die Aufführung der klassischen Streichquartett- und -quintettliteratur mit historischen Instrumenten spezialisierte. 1991-95 war er Associate Director der Academy of Ancient Music. In dieser Zeit nahm er als erster Mozarts Violinkonzerte mit authentischen Instrumenten und historischer Aufführungspraxis auf. 1990 gründeten er und Richard Hickox das Collegium Musicum 90, das sich ganz der historischen Aufführungspraxis verschrieben hat. Es wechselt in seiner Besetzung von wenigen Musikern (für Sonaten) bis zur vollen Orchestergröße mit Chor (für Oratorien). Standage arbeitet regelmäßig mit dem Collegium Musicum Telemann in Osaka. Seit 1991 ist er Konzertmeister der Haydn Sinfonietta Wien, mit der er zahlreiche teils hoch prämiierte CDs aufgenommen hat. Mit Susan Alexander-Max (Hammerklavier) und Jennifer Ward Clarke (Cello) spielt er im Kammerensemble The Music Collection. 1983 wurde er Professor für Barockvioline an der Royal Academy of Music in London und 1993 Dozent für Barockvioline und Orchester an der Akademie für Alte Musik Oberlausitz in Görlitz. Seit 2005 konzertiert er als Solist mit dem Ensemble Le Chardon unter der Leitung von Hajo Wienroth. Simon Standage spielt eine Violine von Giovanni Grancino, Mailand 1685. Im Jahr 2010 erhielt Simon Standage den Georg-Philipp-Telemann-Preis für sein umfangreiches Wirken als Interpret und Hochschullehrer für die Verbreitung der Werke Telemanns.
10.11. Ivan KUSNJER wird 65
Er studierte in Prag bei Teodor Srubar und bei Piero Cappuccilli in Siena. Er gewann zweimal den A. Dvorák-Concours in Karlovy Vary (Karlsbad), auch den Robert Schumann-Wettbewerb in Zwickau, 1975 den Gesangwettbewerb von Sofia, 1978 den Internationalen Concours von Genf. Er begann seine Karriere 1975-77 am Theater von Ostrava (Mährisch-Ostrau) und war seit 1977 am Opernhaus von Brno (Brünn) engagiert und wurde schließlich 1982 an das Nationaltheater Prag berufen. Dort kam er zu einer sehr erfolgreichen Karriere und trat auch im Ausland als Gast auf. Er gastierte an der Mailänder Scala (1985 in Dvorák-Konzerten), an der Pariser Oper (1988 als kleiner Gefangener und als Tschekunow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«), an der Wiener Staatsoper (1989 als Germont-père in »La Traviata«), an der Berliner Staatsoper, in Brüssel, Schweden, Dänemark, Polen, Bulgarien und Spanien und sang 1993-94 am Opernhaus von Frankfurt a.M. In Nancy gastierte er in »Aus einem Totenhaus« von Janácek. 1997 trat er am Nationaltheater Prag in »Eight Songs for a Mad King« von Peter Maxwell Davies (als George III.) auf, 1998 als Tausendmark in Smetanas »Die Brandenburger in Böhmen« (»Branibori v Cechach«). 1998 gastierte er beim Edinburgh Festival als Premysl in Smetanas »Libussa«, 1999 am Teatro Fenice Venedig als Förster in Janáceks »Das schlaue Fuchslein«. Zu seinen großen Partien zählten der Jago im »Otello«, der Renato in »Un Ballo in maschera« und der Ford im »Falstaff« von Verdi sowie der Barbier in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den er 1987 in der tschechischen Erstaufführung der Oper in Prag sang. Aus seinem umfangreichen Repertoire für die Bühne sind weiter der Graf in »Le nozze di Figaro«, der Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper, der Rigoletto, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Tomes in »Hubicka« von Smetana, der Bohus im »Jakobiner« von A. Dvorák (Prag 1995) und der Kostandis in »Griechische Passion« von B. Martinù zu nennen. Er kam neben seinem Wirken auf der Bühne auch zu einer erfolgreichen Karriere als Konzert- und Oratoriensolist. Als solcher trat er in Italien, in Berlin wie in den USA in den Carmina Burana von C. Orff, in der Lyrischen Sinfonie von Zemlinsky, in Werken von A. Dvorák und S. Prokofieff auf.
Schallplatten: Supraphon (Arien-Recital; Lieder von Petr Eben; »Dimitrij« von A. Dvorák, »Dalibor« von Smetana, »Marienspiele« und Kantaten von Martinù, »Osud« und Mährische Balladen von L. Janácek, Lyrische Sinfonie von Zemlinsky, »Lieder eines fahrenden Gesellen« von Gustav Mahler, »Abramo ed Isacco« von Myslivecek), Arts (Carmina Burana von C. Orff), Orfeo/Supraphon (»Die Geisterbraut« von Dvorák, »Osud« von Janácek), Orfeo (Lumir/Roderich in »Wanda« von A. Dvorak), Panton (Tschechische Opernszenen), Decca (»Rusalka« von Dvorák), Virgin/EMI (Epilog und Pohádka von Josef Suk).
10.11. Graham CLARK wird 75
Als Mime in Bayreuth
Er wurde zunächst Lehrer, legte sein Examen als Magister of Science ab und war technischer Berater beim englischen Sports Council. Auf Anraten des Dirigenten Richard Bonynge, des Gatten der großen Primadonna Joan Sutherland, ließ er dann seine Stimme bei Bruce Boyce in London, in Bologna und Mantua ausbilden. 1975-78 begann er seine Bühnenlaufbahn bei der Scottish Opera in Glasgow (Debüt als Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), wo er auch als Roderigo in Verdis »Otello«, als Goro in »Madame Butterfly«, als Ernesto in »Don Pasquale«, als Malcolm in Verdis »Macbeth«, als Balthasar Zorn wie als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Jaquino im »Fidelio«, als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« und als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« auftrat. Bereits zuvor hatte er bei der Gemini Opera den Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera« und den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« gesungen. 1978-85 hatte er große Erfolge bei der English National Opera London. Hier hörte man ihn in Partien wie dem David, dem Hermann in »Pique Dame«, dem Mephisto in »Doktor Faust« von Busoni (1986 in der englischen Erstaufführung der Oper) und dem Alexis in »Der Spieler« von Prokofieff. Bei der Welsh Opera Cardiff sang er den Loge im »Rheingold« wie den Skuratow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 1977 Gastspiel in Vancouver als Tonio in Donizettis »La Fille du Régiment«. International bekannt wurde er vor allem durch sein Auftreten bei den Bayreuther Festspielen. Hier sang er 1981-84 und 1986-87 den David, seine große Glanzrolle, 1983 und 1986-87 den jungen Seemann sowie 1983 und 1987 zusätzlich auch den Melot in »Tristan und Isolde«, 1984-85 den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1988-92 und 2001-02 den Loge im »Rheingold«, 1988-92 und 2001-04 den Mime im »Siegfried«, zwei weitere Höhepunkte in seinem Repertoire. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1985 als David sowie 1998 als Loge im »Rheingold« und als Mime im »Siegfried«. Den David sang er auch an der Staatsoper von München und beim Holland Festival. 1985 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Oper New York als Stewa in Janáceks »Jenufa«. Er sang an der Metropolitan Oper bis 2010 als weitere Partien den Mime im Nibelungenring (später auch den Loge), den Herodes in »Salome« von R. Strauss, den Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, den Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten, den Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, den Prinzen, den Kammerdiener und den Marquis in »Lulu« von A. Berg und den Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er wirkte dort am 19.12.1991 in der Uraufführung der Oper »The Ghosts of Versailles« von J. Corigliano als Bégearss mit. 1987 gastierte er nochmals an der Scottish Opera in Glasgow als Skuratow, 1989 als Stewa. 1987 erlitt er während der Generalprobe zu Wagners »Siegfried« am Teatro Regio Turin einen Herzinfarkt, konnte aber nach einigen Monaten wieder seine Karriere fortsetzen. 1988 sang er den Mime in einer Sendung des Nibelungenrings im französischen Rundfunk, in Rom die »Gurrelieder« von A. Schönberg unter Sinopoli. 1988 trat er als Loge und als Mime in Ring-Zyklus in Nizza wie in Paris auf, 1989 hörte man ihn in Toronto, 1992 auch in den konzertanten Ring-Aufführungen in der Salle Pleyel in Paris. 1991 gastierte er in Amsterdam als Mime, den er auch an der Oper von Vancouver und am Teatro Liceu Barcelona übernahm. An der Opéra Bastille Paris sang er 1991 den Regisseur in Berios »Un Re in ascolto«, 2003 den Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« und am 23.2.2004 den Ténor aigu in der Uraufführung der Oper »L’Espace dernier« von Matthias Pintscher. An der Oper von San Francisco gastierte er 1993 als Albert Gregor, 2002 als Hexe in »Hänsel und Gretel« und 2004 als Piet vom Fass in der amerikanischen Erstaufführung von György Ligetis »Le Grand Macabre«. Er gastierte am Théâtre Châtelet Paris als Hauptmann im »Wozzeck« und 1996 als Stewa. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1995 und 1999 den Prinzen, den Kammerdiener und den Marquis in »Lulu« von A. Berg und 1997 den Piet vom Fass in György Ligetis »Le Grand Macabre«. 1995 debütierte er als Mime im »Siegfried« an der Londoner Covent Garden Oper, an der dann auch den Captain Vere, den Bischof von Budoja in Hans Pfitzners »Palestrina«, den Hauptmann im »Wozzeck«, den Andrès in »Hoffmanns Erzählungen«, den Valzacchi im »Rosenkavalier«, den Sellem in »The Rake’s Progress«, den Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss und den Hirten in »Tristan und Isolde« sang. 1996 sang er an der Berliner Staatsoper wie an der Oper von Chicago seinen unübertroffenen Mime im Nibelungenring (in Chicago auch den Loge). 1997 sang er am Théâtre Châtelet Paris die Hexe in »Hänsel und Gretel«. 1998 am Muziektheater Amsterdam einmal mehr als Mime im »Siegfried«, auch als Sellem in »The Rake’s Progress«, zu Gast, 1999 an der Oper von Rom als Loge. 1999 gastierte er an der Staatsoper Berlin, 2000 an der Mailänder Scala als Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, 2000 bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Hauk-Sendorf in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. 2001 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London als Bischof von Budoja in Hans Pfitzners »Palestrina« und an der Berliner Staatsoper als Mime im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Glyndebourne sah man ihn 2010 als Sellem in »The Rake’s Progress« und 2013 als Dr. Cajus in Verdis »Falstaff«. Große Erfolge als Konzertsolist in London, bei den Festivals von Edinburgh, Camden und York, in Stockholm, Paris, Mailand, Tel Aviv, Jerusalem, Kopenhagen und Luzern.
Lit: E. Forbes: Graham Clark (in »Opera«, 1992).
Schallplatten: Philips (»Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc; Steuermann in »Der fliegende Holländer«, Bayreuth 1985), Decca (»Il Trovatore«), Sony (»Le Grand Macabre«), BJR (Ruiz in »Maria Padilla« von Donizetti), Erato (Don Basilio in »Le nozze di Figaro«), EMI (Valzacchi im »Rosenkavalier«), TIS (»Lucrezia Borgia« von Donizetti, »Esclarmonde« von Massenet), DGG (»The Ghosts of Versailles«), RCA/BMG (»Der Silbersee« von K. Weill), Teldec (»Die Brautwahl« von Busoni, Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, auch als Video); Teldec-Video (»Das Rheingold« und »Siegfried« aus Bayreuth), Philips-Video (»Die Meistersinger von Nürnberg« aus Bayreuth, 1984).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.grahamclark.org/
11.11. Dorothea GALLI wird 65
Sie studierte zuerst Violoncello an der Musikhochschule von Detmold, ließ dann jedoch ihre Stimme durch Elsa Cavelti, Elisabeth Schwarzkopf und am Salzburger Mozarteum ausbilden. 1975-76 war sie im Opernstudio des Opernhauses von Zürich, 1976 Preisträgerin beim Internationalen Gesangwettbewerb von Genf. 1976-78 gehörte sie dem Opernhaus Zürich als Ensemblemitglied an, sang 1978-79 am Pfalztheater Kaiserslautern und 1979-82 am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Die Sängerin, die mit dem Violinisten Rudolf Bamert verheiratet war, lebte später in Zürich und gab Gastspiele. Diese führten sie an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Staatstheater von Karlsruhe und Mannheim, an das Opernhaus von Dortmund, an die Theater von Heidelberg, Gießen und Luzern und an die Niederländische Oper Amsterdam. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind als Höhepunkte die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, der Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart, die Leonore im »Fidelio«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Mimi in »La Bohème«, die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, die Tatjana im »Eugen Onegin«, die Marschallin im »Rosenkavalier«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Arabella wie die Zdenka in dessen »Arabella«, die Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek und die Miss Todd in »The Old Maid and the Thief« von G.C. Menotti hervorzuheben. Auf dem Konzertpodium trat sie sowohl als Oratoriensolistin wie als Interpretin eines umfangreichen Lied-Repertoires in Erscheinung; sie wirkte in Rundfunksendungen in der Schweiz wie in Deutschland mit.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.dorotheagalli.ch/
11.11. Edward CRAFTS wird 70
Seine Ausbildung erfolgte an der Music Academy of the West, am Curtis Institute of Music und an der Indiana University Bloomington. Er war zunächst als Gesangpädagoge und als Regisseur tätig und begann seine Bühnenkarriere erst zu Beginn der achtziger Jahre. Bereits 1982 war er an mehreren amerikanischen Theatern zu Gast, so bei der Delaware Opera, der Oper von Houston/Texas (als Dulcamara in »L’Elisir d’amore« und dann wieder 1986), an der St. Louis Opera, der Fort Worth Opera und an der City Opera New York, an der er den Escamillo in »Carmen« sang. Er entfaltete dann rasch eine umfangreiche Gastspieltätigkeit, die ihn an zahlreiche amerikanische Opernhäuser, aber auch an Bühnen in Europa, führte. 1983 trat er an der Cleveland Opera und an der Chicago Lyric Opera auf; 1984 sang er an der Santa Fé Opera den Simone in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Eine Florentinische Tragödie« von Zemlinsky und gastierte dort auch 1985 und 1987. Weitere Bühnenauftritte an der Oper von Dallas (1985, 1991), an der Long Beach Opera (1986 in den vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«), in Seattle (1987 als Jago in Verdis »Otello«), in Santa Fé (u.a. 1985 als Graf in »Le nozze di Figaro«) und an der Oper von Baltimore (1988). 1986 trat er an der Wiener Staatsoper in Leonard Bernsteins »A quiet Place« (einer Neufassung von »Trouble in Tahiti«) als Young-Sam auf. 1985 gastierte er an der Covent Garden Oper London in Zemlinskys »Eine florentinische Tragödie«, 1987 am Landestheater Innsbruck (als Fliegender Holländer), 1989 bei der kanadischen Pacific Opera. Bereits 1983 hatte er in Waterloo (New Jersey) in der amerikanischen Erstaufführung der frühen Wagner-Oper »Das Liebesverbot« mitgewirkt. 1996 sang er bei den Aufführungen des Nibelungenrings durch die Arizona Opera in Flagstaff (am Grand-Canyon) den Wotan in der »Walküre« und den Wanderer im »Siegfried«. 2000 debütierte er als einer der Priester an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2002 in insgesamt 20 Vorstellungen auch in Prokofjews »Krieg und Frieden« (in mehreren Partien) auftrat. Von seinen Bühnenpartien sind noch der Tobias Mill in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, der Alidoro in dessen Märchenoper »La Cenerentola«, der Falstaff von Verdi, der Scarpia in »Tosca«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Brétigny in Massenets »Manon«, der Vater in »Hänsel und Gretel« und der Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« zu nennen.
Schallplatten: DGG (»A quiet Place« als Young-Sam).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://edwardjcrafts.com/
12.11. Claudia CUMMINGS wird 75
Gesangausbildung an der San Francisco State University bei Rue Knapp. Bühnendebüt 1972 an der Oper von San Francisco als Waldvogel im »Siegfried«. Anschließend hörte man sie bei der Kansas City Lyric Opera als Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini. An der Oper von San Francisco hörte man sie auch 1975 in mehreren Partien in der amerikanischen Erstaufführung von B. Brittens »Death in Venice« und als Adina in »L’Elisir d‘amore«, 1976 als La Charmeuse in »Thais« von Massenet, als eine der Nichten in B. Brittens »Peter Grimes« und in mehreren Partien in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1978 als Hilde Mack in Henzes »Elegy for Young Lovers«, 1979 in der Titelrolle von »Mary, Queen of Scots« von Thea Musgrave und 1989 als Miss Schlesen in »Satyagraha« von Philip Glass; am 27.2.1976 wirkte sie hier in der Uraufführung der Oper »Meeting Mr. Ives« von Charles Ives mit. Sie kam dann an den führenden Opernhäusern wie in den Konzertsälen der USA zu einer erfolgreichen Karriere, wobei sie ein vielseitiges Repertoire zum Vortrag brachte. Von ihren Opernpartien sind zu nennen: die Marie in »La Fille du Régiment« von Donizetti, die Norina im »Don Pasquale«, die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, die Titelheldin in Donizettis »Lucia di Lammermoor« und die Bianca in »The Taming of the Shrew« von Vittorio Giannini. In diesen und anderen Rollen war sie u.a. an den Theatern von Kansas City, Miami, Seattle, San Diego, Houston/Texas und der City Opera New York zu hören. In Europa gastierte sie an der Staatsoper Stuttgart wie in Amsterdam. In Rotterdam wirkte sie 1980 in der Uraufführung der Oper »Satyagraha« von Philip Glass mit. Verheiratet mit dem Schauspieler und Theatermanager Jack Aranson (1924-2008).
Schallplatten: Vollständige Oper »Satyagraha« von Philip Glass.
12.11. Alexandrina MILTSCHEWA wird 80
Als Carmen
Schülerin von G. Tscherkin am Staatskonservatorium von Sofia. Sie debütierte 1961 am Theater von Varna als Dorabella in »Così fan tutte«. 1965 gewann sie den internationalen Gesangwettbewerb von Toulouse. 1968 wurde sie an die Bulgarische Nationaloper in Sofia berufen, wo sie zu den führenden Mitgliedern des Hauses zählte. Nachdem sie bereits 1975 mit dem Ensemble der Nationaloper Sofia an der Wiener Staatsoper gastiert hatte (als Marina im »Boris Godunow«) 1976-85 auch an der Wiener Staatsoper engagiert. Hier sang sie in insgesamt 106 Vorstellungen die Carmen, die Adalgisa in Bellinis »Norma«, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Marina, den Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito«, die Azucena im »Troubadour«, die Meg Page im »Falstaff« von Verdi, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Preziosilla in »La forza del destino« und die Dorabella in »Così fan tutte«. 1979 sang sie hier auch mit dem Ensemble der Nationaloper Sofia die Kontschakowna in Borodins »Fürst Igor«. Gastspiele am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, in Lyon, Rouen, Amsterdam, an der Komischen Oper Berlin, an den Opernhäusern von Genf und Zürich, an der Covent Garden Oper London, an der Münchner Staatsoper (1979, 1984), bei den Festspielen von Verona (1980, 1984) und beim Maggio Musicale von Florenz (u.a. 1983 in Puccinis »Suor Angelica«). Sie erschien weiter als Gast an den Nationalopern von Prag, Budapest, Belgrad, am Bolschoi Theater Moskau, in Lodz, Brno (Brünn), Wiesbaden, Athen und beim Glyndebourne Festival. Sehr erfolgreiche Auftritte an der Oper von Chicago. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1981 als Preziosilla und als Carmen, 1984 als Marina, 1986 als Eboli in Verdis »Don Carlos« sowie an der Opéra Bastille Paris 1994 als Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 1995 als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, 2001 als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky und 2003 als Larina in »Eugen Onegin«. 1981-82 an der Opéra de Wallonie Lüttich zu Gast. Am 9.3.1982 wirkte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »La vera storia« von Luciano Berio in der Partie der Ada mit; an der Mailänder Scala hörte man sie auch 1981 als Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky (mit dem Ensemble der Nationaloper Sofia), 1989 als Federica in Verdis »Luisa Miller« und als Principessa di Bouillon, 2006 als Larina sowie in Liederabenden (1981, 1984) und Konzerten mit Werken von Antonin Dvorák (1982, 1985). Seit 1983 auch mit einem Gastspielvertrag der Staatsoper von Hamburg verbunden. Sie sang 1983 am Teatro Liceu Barcelona die Preziosilla, 1984 in Genf die Adalgisa. 1986 sang sie in Florenz, 1987 in Chicago die Laura in »La Gioconda« von Ponchielli. 1987 debütierte sie als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens an der New Yorker Metropolitan Oper, an der sie bis 1991 in insgesamt 17 Vorstellungen außerdem noch die Cieca in »La Gioconda«, die Marina und die Ulrica sang. Bei den Festspielen von Salzburg übernahm sie 1987 ein Solo im Stabat mater von Dvorák. 1988 Gastspiele am Teatro Comunale Bologna und an der Oper von Kopenhagen. 1992 trat sie an der Oper von Dallas als Principessa in Puccinis »Suor Angelica« auf. Sie beherrschte neben vielen klassischen Partien ihres Stimmfachs auch die schwierigen Rollen für Koloratur-Alt. Große Oratorien- und Liedersängerin.
Schallplatten: Balkanton (u.a. vollständige Opern »Carmen«, »Boris Godunow«, »Chowanschtschina« von Mussorgsky, Suzuki in »Madame Butterfly«, Amneris in »Aida«), Harmonia mundi (Lieder von Mussorgsky, Amneris in »Aida«), Orfeo (»Peer Gynt« von W. Egk, »Le Cinesi« von Gluck, Musetta in »La Bohème« von Leoncavallo; Verdi-Requiem), RCA (»Adriana Lecouvreur« von Cilea), Sony (»Fürst Igor« von Borodin), Balkanton-Fidelio (»Die Bojarin Vera Scheloga« von Rimsky-Korssakow), Capriccio (»Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow als Frühlingsfee).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.alexandrinamilcheva.com/
13.11. Vicki HALL wird 75
Sie studierte Musik und war als Chorleiterin an Höheren Schulen tätig, ließ aber auch ihre Stimme ausbilden. Ihre Lehrer waren Willa Stewart, dann Elda Ercole in New York, später Josef Metternich in Köln. Ihr Bühnendebüt fand 1970 an der New York City Opera New York statt. Sie hatte ihre größten Erfolge in Europa; sie nahm ihren Wohnsitz in München und war am dortigen Gärtnerplatz-Theater engagiert. Bei den Festspielen von Bregenz sang sie 1975 die Rosina in Mozarts »La finta semplice«, 1977 die Vespetta in »Pimpinone« von Telemann, 1980 das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, 1981 die Balkis in »Unverhofftes Begegnen« von J. Haydn und 1982 als Arsena im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1976-82 als Sophie im »Rosenkavalier« und als Susanna in »Figaros Hochzeit«. Erfolgreiche Auftritte dann vor allem an der Wiener Volksoper, an den Opernhäusern von Köln und Wuppertal. Dabei standen im Mittelpunkt ihres ausgedehnten Bühnenrepertoires Partien wie die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, das Ännchen im »Freischütz«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Adele in der »Fledermaus«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Lucy in »The Telephone« von Menotti und die Titelfigur in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Die als vortreffliche Darstellerin bekannte Künstlerin brillierte auch in Operettenrollen; geschätzte Konzertsopranistin.
15.11. Costante MORET wird 85
Seine Familie wanderte nach Brasilien aus. Er war zunächst als Beamter im brasilianischen Staatsministerium für Erziehung und Kultur tätig, entschloss sich dann aber zur Sängerlaufbahn. Seine Ausbildung erfolgte durch Silvio Piergilli und Santiago Guerra in Rio de Janeiro. Bühnendebüt 1957 am Teatro Municipal, der Oper von Rio de Janeiro, als Turiddu in »Cavalleria rusticana« von Mascagni. Seitdem erfolgreiche Karriere an diesem großen brasilianischen Opernhaus. Er gastierte an der Oper von Säo Paulo und an anderen brasilianischen Theatern. Seine besten Leistungen erreichte er im heldischen Repertoire vornehmlich innerhalb der italienischen Opernliteratur; gleichzeitig erfolgreich im Konzertsaal aufgetreten.
Brasilianische Schallplattenaufnahmen, zumeist privater Art, die in Europa kaum bekannt sind.
16.11. Peter WEBER wird 70
Zunächst Maschinenbau-Studium an der Technischen Universität Wien, das mit dem Examen als Diplomingenieur abgeschlossen wurde. Gleichzeitig Ausbildung der Stimme durch private Studien wie an der Musikhochschule Wien. Preisträger bei mehreren Gesangwettbewerben, so 1976 beim Hugo Wolf-Wettbewerb in Salzburg, 1978 beim Schubert-Wolf-Wettbewerb in Wien und 1976 beim Mozart-Interpretations-Concours in Wien. 1976 wurde er in das Opernstudio der Wiener Staatsoper aufgenommen, deren Mitglied er in den Jahren 1978-80 war (Debüt: Schlemihl in »Hoffmanns Erzählungen«). Dort sang er u.a. den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Sekretär in »Der junge Lord« von H.W. Henze, den Grafen in »Figaros Hochzeit«, den Silvio im »Bajazzo« und den Dr. Falke in der »Fledermaus«. 1980-82 war er am Opernhaus von Nürnberg und seit 1982 am Staatstheater von Hannover tätig. In Nürnberg wirkte er 1988 in der Uraufführung von A. Zemlinskys nachgelassener Oper »Der Traumgörge« mit. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1977-78 (und 1979 auch bei den dortigen Osterfestspielen) einen der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos«, 1978 Il Papa in Stefano Landis »Il Sant’ Alessio«, 1978-86 einen der Priester in der »Zauberflöte«, 1979-82 den Offizier in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1980-81 den Hermann und den Schlemihl in »Hoffmanns Erzählungen«, 1982 den Herold in einer konzertanten Aufführung der Oper »Penthesilea« von O. Schoeck, 1985 in einem Kirchenkonzert und 2001 in der 8. Symphonie von Gustav Mahler. Er trat beim Festival von Glyndebourne (1985 und 1989 als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss, 1987 als Olivier im »Capriccio« von R. Strauss), beim Carinthischen Sommer in Ossiach und beim Festival von La Chaise Dieu auf. 1990 sang er als Antrittsrolle an der Covent Garden Oper London den Mandryka; 1991 USA-Debüt an der Oper von Dallas als Amonasro in »Aida«, wo er auch als Gunther in der »Götterdämmerung« gastierte. 1992 Gastspiel an der Wiener Volksoper als Danton in »Dantons Tod« von G. von Einem. 1992 wurde er wieder an die Wiener Staatsoper verpflichtet. Hier sang er nun in einer Vielzahl von Aufführungen bis 2007 u.a. den Eisenstein in der »Fledermaus«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Minister wie den Don Pizarro im »Fidelio«, den Musiklehrer wie den Harlekin in »Ariadne auf Naxos«, den Olivier wie den Grafen im »Capriccio« von R. Strauss, den Donner und den Gunther im Nibelungenring, den Ottokar im »Freischütz«, den Morbio in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den Telramund wie den Heerrufer im »Lohengrin«, den Orsini in Wagners »Rienzi«, den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, den Luna wie den Borromeo im »Palestrina« von H. Pfitzner, den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Auserwählten wie den Gabriel in der »Jakobsleiter« von A. Schönberg, den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Mr. Redburn in »Billy Budd« von B. Britten, den Daniello in »Jonny spielt auf« von E. Krenek, den Créon in »Oedipe« von Enescu, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten und den Mandryka. Am 26.5.1995 wirkte er an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Gesualdo« von Alfred Schnittke in der Titelrolle mit. In der Wiener Volksoper sang er parallel dazu den Escamillo in »Carmen«, die Titelpartie in »Hamlet« von A. Thomas und den Herrn Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Am Staatstheater Hannover sang er 1992 den Eugen Onegin, 1995 den Jochanaan, 1996 den Amfortas im »Parsifal« und den Kreon in »Antigonae« von Carl Orff, 1998 den Faninal, den La Roche im »Capriccio« von R. Strauss und den Sebastiano in »Tiefland« von E. d’Albert, 1999 den Gunther, 2000 den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«, 2001 die Titelrolle in »Mathis der Maler« von P. Hindemith. 1999 gastierte er am Opernhaus von Köln als Ratefreund in der Oper »Die Vögel« von W. Braunfels und am Wiener Jugendstiltheater als Lips in der zeitgenössischen Oper »Der Zerrissene« von G. von Einem. An der Mailänder Scala sang er 2000 die Titelpartie in A. Bergs »Wozzeck« (nachdem er dort schon 1978 als Offizier in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss bei einem Gastspiel der Bayerischen Staatsoper München aufgetreten ist). An der Deutschen Oper Berlin debütierte er 2004 als Amfortas. 2005 gab er sein erfolgreiches Rollendebüt als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« in Tokio. Weitere Gastspiele auf internationalem Niveau führten ihn an die Staatsopern von Hamburg und München (als Mandryka und als Don Alfonso), an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Oper von Frankfurt a.M., an das Opernhaus Zürich (als Einsiedler in »Simplicius« von J. Strauß, als Mandryka und als Danilo), an das Grand Théâtre Genf (1979 als Graf Dominik in »Arabella« von R. Strauss), an das Teatro Liceu Barcelona, an das Teatro Colón Buenos Aires (in »Le nozze di Figaro«), nach Santiago de Chile (als Peter in »Hänsel und Gretel«), Rom (als Jochanaan), Venedig (als Kurwenal und als La Roche), Genua (in Henzes »Venus und Adonis« und als Jochanaan), Catania, an das Théâtre des Champs-Élysées in Paris und nach Tokio (in »Ariadne auf Naxos«). Konzerte und Liederabende in Europa wie in den USA begleiteten den Ablauf seiner Bühnenkarriere. Aus seinem Bühnenrepertoire sind noch der Scarpia in »Tosca«, der Zar in Lortzings »Zar und Zimmermann« und der Achilles in »Penthesilea« von O. Schoeck nachzutragen. Verheiratet mit der Sopranistin Gabriele Fontana.
Schallplatten: Edition Schwann (»Penthesilea« von O. Schoeck).
16.11. Edward HIGGINBOTTOM wird 70
Biographie des englischen Dirigenten auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Edward_Higginbottom
16.11. Marta SERRANO wird 80
Studium am Instituto Superior del Teatro Colón Buenos Aires als Schülerin der berühmten Sopranistin Hina Spani; weitere Studien bei Alfred Hollander in Caracas (Venezuela), bei Elan Hirn und Primavera Sivieri in Buenos Aires. Sie debütierte 1961 am Teatro Colón von Buenos Aires als Gräfin in »Figaros Hochzeit« von Mozart. Sie wurde in einer langen Karriere eine der gefeierten Primadonnen dieses bedeutendsten Opernhauses Südamerikas. Sie sang hier die großen Partien für lyrischen Sopran, meisterte jedoch mit Hilfe ihrer perfekten Gesangstechnik auch eine Vielzahl von Koloraturrollen. Gastspiele und Konzerte in den Metropolen des argentinischen Musiklebens ließen sie zu hohem Ansehen kommen.
Schallplatten argentinischer Herkunft, größtenteils Mitschnitte von Radiosendungen.
16.11. Lars BILLENGREN wird 85
Er absolvierte seine Ausbildung zum Sänger an der Königlichen Musikakademie in Stockholm, wo er Schüler von Ragnar Hultén war. 1957 debütierte er an der Jütländischen Oper Aarhus als Don José in »Carmen«. 1958 gastierte er an der Königlichen Oper Stockholm als Julien in »Drömmen om Thérèse« von Werle und war 1958-60 dort im Engagement. 1960-65 gehörte er als erster Tenor dem Stora Theater Göteborg an. Seitdem unternahm er zahlreiche Gastspiele und trat in Tourneen als Operettensänger auf. Er wirkte häufig in Operettenaufführungen am Stockholmer Riksteater mit. Seine Erfolge im Bereich der Oper hatte er als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Ferrando in »Così fan tutte«, als Andrea Chénier in der Oper gleichen Namnes von Giordano und als Alfredo in »La Traviata«.
Schallplatten: Sterling (Tuve in »Den Bergtagna« von I. Hallström).
17.11. Lorenzo FERRERO wird 65
Er studierte in Turin 1969-73 am Musikkonservatorium Komposition bei Massimo Bruni und Enore Zaffiri. An der Turiner Universität studierte er Philosophie bei Gianni Vattimo und Massimo Mila und erhielt seinen akademischen Grad im Fach Ästhetik mit einer Arbeit über John Cage im Jahr 1974. Sein frühes Interesse an der Psychologie der Wahrnehmung und Psychoakustik führte ihn zu IMEB, dem Internationalen Institut für Elektroakustische Musik in Bourges, wo er 1972-73 Forschungen über elektronische Musik betrieb, zu IRCAM in Paris, und 1974 zur Musik/Dia/Licht/Film-Galerie in München. Lorenzo Ferrero hat Aufträge von zahlreichen Festivals und Institutionen erhalten. Seine Werke werden in ganz Europa und Nordamerika aufgeführt. Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören die Opern Marilyn, La figlia del mago, Salvatore Giuliano, Charlotte Corday, La Conquista und Risorgimento!, das erste Klavierkonzert, das Tripelkonzert für Violine, Violoncello und Klavier, die Suite von sechs sinfonischen Dichtungen La nueva España, der Liederzyklus Canzoni d’amore, Parodia, Ostinato, Glamorama Spies, Capriccio für Klavier und Streichorchester, Tempi di quartetto für Streichquartett, und das Ballett Franca Florio, regina di Palermo. Im Jahr 1986 nahm er am Prix Italia mit seinem Werk La fuga di Foscolo teil. Seine Musik wird von Casa Ricordi Milan veröffentlicht. Als künstlerischer Leiter managte er in Italien das Festival Puccini in Torre del Lago (1980–84), das Unione musicale in Turin (1983–87), Arena von Verona (1991–94) und das Musica 2000 in Turin. Im Jahr 1999 war er Mitbegründer und Koordinator der Festa della Musica, ein Schaufenster von Klassik, Jazz und Weltmusik in Mailand, und vier Jahre später hat er das Ravello Festival geleitet. Im Jahr 2007 wurde Lorenzo Ferrero in den Vorstand berufen und zum Vizepräsidenten der SIAE gewählt, dem italienischen Autoren- und Verlegerverband. Im selben Jahr veröffentlichte er Manuale di scrittura musicale, ein Handbuch, das die Grundregeln des korrekten und eleganten Musikschreibens sowohl aus orthographischer als auch grafischer Sicht beschreibt. Das Handbuch richtet sich mit praktischen Hinweisen an alle Komponisten, Musikwissenschaftler, Lehrer, Studenten und Manuskriptbearbeiter. Im Jahr 2008 übersetzte, bearbeitete und veröffentlichte er Lo Studio dell’orchestrazione, die italienische Ausgabe von Samuel Adler The Study of Orchestration, ein wegweisendes Handbuch. Lorenzo Ferrero ist seit 1980 Professor für Komposition am Mailänder Konservatorium. Er hat Lehraufträge beim St. Mary College of Maryland und bei der LUISS Business School, einer Abteilung der Libera Università Internazionale degli Studi Sociali in Rom. Darüber hinaus, als Mitglied der italienischen Nationalen Union der Komponisten, Librettisten und Autoren, war er Mitbegründer der ECSA, der Europäischen Komponisten- und Liedschreibervereinigung. Seit 2011 ist er Vorsitzender des CIAM, dem Internationalen Rat der Musikautoren, der ein Ausschuss des Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs (CISAC) ist, dem Internationalen Bund der Autoren- und Komponistenvereinigungen. Er wurde in The New Grove Dictionary of Opera vorgestellt, als „erfolgreichster Opernkomponist seiner Generation in Italien“ und im The New Penguin Opera Guide als „ein Hauptexponent der neotonalen Tendenzen, die eine Reihe italienischer Komponisten seiner Generation gemeinsam verfolgen, und der ein erfolgreiches Zeichen für das erzählende Musiktheater setzte, mit dem ein breiteres Publikum erreicht werden soll als von den Erben der modernistischen Tradition.“ Zusätzlich zu den unten aufgeführten Originalwerken, vollendete Lorenzo Ferrero die Orchestrierung der dritten Fassung der Oper La rondine von Giacomo Puccini, die im Teatro Regio di Torino am 22. März 1994 uraufgeführt wurde. Mit einer Gruppe von sechs anderen italienischen Komponisten schrieb er das Requiem per le vittime della mafia, eine Komposition für Solisten, Chor und Orchester nach einem italienischen Text von Vincenzo Consolo. Das Requiem wurde in der Kathedrale von Palermo am 27. März 1993 uraufgeführt. Außerdem schrieb er die Musik für die Eröffnungsfeier der Alpinen Skiweltmeisterschaft 1997, einschließlich der offiziellen Hymne, Begleitmusik für Bühnenproduktionen und eine Filmmusik. Mehrere Videos seiner Werke können auf YouTube angehört werden. Der britische Musikwissenschaftler David Osmond-Smith beschrieb seinen Stil als „eine unverfrorene Synthese klassischer Traditionen und Pop […] die nie ihre Vorläufer aus dem 19. Jahrhundert vergisst.“
17.11. Yolande SUDAN wird 80
Sie war eine Nichte des Chordirigenten und Komponisten Abbé Rovet. Sie studierte an der Musikhochschule Zürich sowie 1959-64 bei Margherita Perras in Zürich. In der Spielzeit 1963-64 gehörte sie dem Opernstudio Zürich an. 1965-67 war sie am Stadttheater von Pforzheim, 1967-69 am Stadttheater von Bern, 1973-79 am Staatstheater Karlsruhe engagiert. Sie ging dazu einer umfangreichen Gastspieltätigkeit nach mit Auftritten am Opernhaus von Zürich, am Stadttheater von Basel, an der Wiener Volksoper, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Staatsoper Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Hannover, in Dortmund und in Freiburg i. Br., am Grand Théâtre Genf und an den Opernhäusern von Lausanne und Monte Carlo, am Teatro San Carlos Lissabon, an den Theatern von Trier und Klagenfurt. Sie hatte dabei als Opern- wie als Operettensängerin ihre Erfolge. Partien aus ihrem Bühnenrepertoire: die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Agathe im »Freischütz«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Wellgunde im Nibelungenring, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Kurfürstin im »Vogelhändler« von Zeller, die Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«, die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, die Sonja im »Zarewitsch«, die Anna Elisa in »Paganini« von F. Lehár, die Gräfin Mariza und die Sylvia Varescu in der »Csárdásfürstin« von E. Kálmán. In der Spielzeit 1964-65 sang sie in Zürich in der Uraufführung der Operette »Die Schneekönigin« von P. Burkhard.
18.11. Linda WATSON wird 60
Sie wurde durch ihre Mutter, die in San Francisco einen Kirchenchor dirigierte, in das Gesangsfach eingeführt. Sie begann ihre Ausbildung mit 15 Jahren in Kalifornien, studierte dann am New England Conservatory in Boston neben Gesang auch Klavierspiel und Dirigieren. Trotz dieser Ausbildung arbeitete sie zunächst in ihrer amerikanischen Heimat fünf Jahre als Börsenmaklerin. Dann entschloss sie sich zu einer weiterführenden Ausbildung in Wien (u.a. bei Erik Werba und bei Waldemar Kmentt) und in Berlin bei Hanne-Lore Kuhse. 1986 sang sie im Chor bei einer Aufführung von L. Bernsteins »A quiet Place« unter der Leitung des Komponisten an der Staatsoper Wien; 1986 fand ihr Operndebüt im Wiener Vocal Ensemble statt. Am 25.11.1989 wirkte sie mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper im Theater Odeon Wien in der Uraufführung der Oper »Die Blinden« von Beat Furrer mit (davon existiert eine Schallplattenaufnahme auf Marco Polo). 1992-95 war sie am Stadttheater von Aachen engagiert, wo sie als Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák debütierte, aber auch bereits in dramatischen Sopranpartien wie der Santuzza in »Cavalleria rusticana« und der Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« auftrat. 1995-97 gehörte sie dem Ensemble des Opernhauses von Essen an, gleichzeitig war sie seit 1995 durch einen Gastvertrag dem Opernhaus von Leipzig verbunden; jetzt hörte man sie als Venus im »Tannhäuser«, als Brangäne in »Tristan und Isolde«, als Azucena im »Troubadour« und als Marina im »Boris Godunow«. 1994 sang sie am Théâtre Châtelet Paris die Siegrune in der »Walküre« und die 2. Norn im Nibelungenring, 1995 am Opernhaus von Essen ihre erste Sieglinde in der »Walküre«, 1996 in Prag ihre erste Marschallin im »Rosenkavalier«. 1995 gastierte sie an der Staatsoper von Hamburg. Ab 1997 hörte man sie an der Wiener Staatsoper auch in ihren großen Partien: als Venus im »Tannhäuser«, als Brünnhilde im Ring-Zyklus, als Elektra von R. Strauss und als Isolde in »Tristan und Isolde«. 1997 folgte sie einem Ruf an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der sie als Sieglinde, als Isolde und als Kundry im »Parsifal« aufsehenerregende Erfolge hatte. Am Opernhaus von Bonn trat sie 1998 als Sieglinde auf. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1998 die Kundry, 2000-02 und 2005 die Ortrud im »Lohengrin«, 2006-10 die Brünnhilde im Nibelungenring. Gastspiele und Konzertreisen führten sie nach London, Tokio, Moskau, Boston, Amsterdam (1998 als Venus) und Taiwan; sie trat bei den Festspielen von Salzburg (1991 in mehreren Partien in einer konzertanten Aufführung von Bohuslav Martinus Oper »Julietta« sowie 1993 in Konzerten mit Werken von Luigi Nono und Edgar Varèse), den Wiener Festwochen und beim Schleswig-Holstein Festival auf. 1998 sang sie am holländischen Radiosender VARA die Marschallin, dann auch am Opernhaus von Leipzig. 1999 übernahm sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Partie der Leonore im »Fidelio«, am Opernhaus von Bonn die Brünnhilde im »Siegfried«, bei Maggio Musicale von Florenz die Isolde, die sie 2000 am Stadttheater von Bern (Schweiz) und am Nationaltheater Prag wiederholte. Am Opernhaus von Toulouse hörte man sie 2000 als Elisabeth im »Tannhäuser«. 2003 debütierte sie als Kundry an der Metropolitan Oper New York, an der sie auch 2008 die Isolde und 2009 die Brünnhilde im Ringzyklus sang. An der Mailänder Scala debütierte sie 2007 als Ortrud. An der Opéra Bastille Paris übernahm sie 2013 die Brünnhilde im Nibelungenring. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg sang sie auch u.a. die Marschallin sowie die Titelrollen in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und »Turandot« von Puccini. Sie übernahm auch Aufgaben in zeitgenössischen Werken.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.protalent.de/sample2/index.php?lang=de
18.11. Slawa ULANOWSKI wird 65
Er erhielt zunächst eine Ausbildung in den Fächern Komposition und Klarinette. Ab 1973 war er als Instrumentalmusiker (Saxophon, Klarinette, Flöte) in Philharmonischen Orchestern und Ensembles in Moskau und anderen Städten sowie als Arrangeur für Sinfonie- und Blasorchester, Big Bands und Ensembles verschiedener Stilrichtungen tätig. 1978-83 studierte er Komposition am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium bei Prof. T. Chrennikov. Seit 1985 ist er Mitglied des russischen Komponistenverbandes. 1993 siedelte er nach Deutschland über. Seit 1996 ist er Musiklehrer an der Folkwang Musikschule der Stadt Essen und Mitglied des Deutschen Komponistenverbandes. Sein kompositorisches Schaffen umfasst sinfonische Werke, Kammer- und Chormusik, Lieder, sowie Musik für Theater und Film. Die besondere Vorliebe des Komponisten gilt dem Musiktheater. Sein Musical Das goldene Küken wurde in Russland in mehr als 40 Musiktheatern, darunter auch im Moskauer Operettentheater, sowie in Polen, aufgeführt. Nach Angaben der Gesellschaft für Urheberrechte der Russischen Föderation belegte das Stück in Bezug auf die Zuschauerzahlen 1992/93 den dritten Platz. Slawa Ulanowski ist nicht nur Komponist und Arrangeur. Er hat auch weitreichende Erfahrung im Tonstudiobereich, wo er seit langem mit verschiedenen Musikprogrammen am Computer arbeitet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.slawa-ulanowski.de/index.php/de/
18.11. Heinrich SCHIFF wird 65
Der Dirigent und Cellist kann auf eine nunmehr jahrzehntelange Karriere zurückblicken. Nach seinem Cellostudium bei Tobias Kühne und André Navarra debütierte er 1971 in Wien und London und ist seither regelmäßig bei allen bedeutenden Orchestern, in den großen Musikzentren und bei den wichtigen Festivals in Europa, den USA und Japan zu Gast. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Abbado, Celibidache, Chailly, Dohnányi, Eschenbach, Gielen, Haitink, Harnoncourt, Jansons, Masur, Rattle, Salonen, Sawallisch, Sinopoli, Tennstedt und Welser-Möst. Er hat das wesentliche Cello-Repertoire von Vivaldi und Haydn bis Lutoslawski und B. A. Zimmermann auf Schallplatte eingespielt. Neben seinen mehrfach ausgezeichneten Einspielungen von Bachs Solosuiten und Schostakowitschs Cellokonzerten (für letztere erhielt er den «Grand Prix du Disque») hat Heinrich Schiff u. a. die Cellokonzerte von Dvorák (mit den Wiener Philharmonikern unter André Previn) und Schumann (mit den Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink) aufgenommen. Begeistertes Echo fand auch die im Jahr 2000 veröffentlichte Gesamteinspielung von Beethovens Werken für Cello und Klavier mit Till Fellner. Zu seinen neuesten Veröffentlichungen zählt eine Aufnahme mit Frank Peter Zimmermann (Duos von Bach bis Ravel). Die Beschäftigung mit Musik unserer Zeit nimmt einen wichtigen Platz in Heinrich Schiffs künstlerischer Tätigkeit ein dabei ist etwa seine häufige Zusammenarbeit mit Komponisten wie Luciano Berio, John Casken, Friedrich Cerha, Michael Gielen, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Witold Lutoslawski, Krzysztof Penderecki, Matthias Pintscher, Wolfgang Rihm und Hans Zender hervorzuheben. Bei den Salzburger Festspielen 2006 spielte er Johannes Maria Stauds neues Werk (Segue) mit den Wiener Philharmoniker unter Daniel Barenboim; ebenfalls mit den Wiener Philharmonikern brachte er 2005 Otto M. Zykans Cellokonzert Beethovens Cello zur Uraufführung (Dirigent: Zubin Mehta). Nach einer hochgelobten Europa-Tournee mit dem Pianisten Till Fellner ist er in der Saison 2008/09 in Sonatenabenden mit Leif Ove Andsnes zu hören. Ebenso verbindet ihn mit den Pianisten Martin Helmchen und Polina Leschenko eine regelmäßige Duotätigkeit. Immer wieder widmet Heinrich Schiff auch Abende Bachs Solosuiten. Bei den Salzburger Osterfestspielen 2008 spielte er als Solist der Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle Dvoráks Cellokonzert. Im Juni 2008 war Heinrich Schiff mit dem Alban Berg Quartett auf deren Abschiedstournee in Schuberts Streichquintett C-Dur zu hören, im Juli 2008 mit dem New York Philharmonic und Alan Gilbert in Schostakowitschs 1. Violoncellokonzert. Im August 2008 gastierte er mit Frank Peter Zimmermann und Christian Zacharias bei den wichtigsten europäischen Sommerfestivals. Heinrich Schiff verfolgte schon während des Studiums umfassendere musikalische Interessen, so hospitierte er u. a. in der Dirigentenklasse Hans Swarovskys. Zu Beginn seiner Karriere stand das Cello fast ausschließlich im Mittelpunkt, doch gewann das Dirigieren ab 1985 in seinen Aktivitäten zunehmend an Bedeutung. Dabei standen ihm befreundete Dirigenten immer wieder beratend zu Seite. Seit mehr als 20 Jahren nehmen nun Cellospielen und Dirigieren einen gleichberechtigten Raum innerhalb seiner Konzerttätigkeit ein. Seit 1990 hatte Heinrich Schiff verschiedene Positionen als Chef- bzw. Erster Gastdirigent bei folgenden Orchestern inne: Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Northern Sinfonia, Copenhagen Philharmonic, Musikkollegium Winterthur, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Bruckner Orchester Linz und Wiener Kammerorchester mit letzterem ist nach einem überaus erfolgreichen Beethoven-Zyklus in der Saison 2008/09 wieder ein Zyklus mit Schuberts Symphonien im Wiener Konzerthaus geplant. Als Operndirigent leitete er u. a. Produktionen am Theater La Monnaie in Brüssel (Die Zauberflöte, Fidelio). Zudem dirigiert Heinrich Schiff immer wieder zahlreiche internationale Orchester wie Los Angeles Philharmonic, Philharmonia Orchestra, Orchestra of the Age of Enlightenment, Oslo Philharmonic, Rotterdam Philharmonic, Sächsische Staatskapelle Dresden, Münchner Philharmoniker, Mahler Chamber Orchestra, Camerata Salzburg und Wiener Symphoniker. Im Dezember 2007 absolvierte Heinrich Schiff als Dirigent mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und Gidon Kremer als Solisten eine sehr erfolgreiche Tournee, und im Februar 2008 war er mit einem Beethoven-Lutoslawski-Mahler-Programm beim NDR Sinfonieorchester Hamburg zu Gast. In der kommenden Saison ist er erneut beim City of Birmingham Symphony Orchestra als Dirigent und Solist zu hören, ebenso beim Hallé Orchestra Manchester. In Frankreich setzt er seine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Orchestre National de Lyon fort, ebenso wie im Jänner 2009 mit dem Orchestre de Paris im Salle Pleyel. Neben seiner umfangreichen Diskographie als Cellist dokumentieren CD-Veröffentlichungen mit Orchestern wie der Northern Sinfonia, dem Philharmonia Orchestra und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen seine Arbeit als Dirigent. Das Repertoire dieser Einspielungen reicht von Haydn und Beethoven bis zu Schreker, Krenek und Lutoslawski.
Heinrich Schiff spielt die bekannten Celli «La Mara» (Stradivarius 1711) und «The Sleeping Beauty» (Montagnana 1739).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.heinrichschiff.com/
19.11. Der tschechische Tenor Zdeněk ŠMUKAŘ wird 65
20.11. Maurizio BARBACINI wird 70
Er studierte an den Konservatorien von Verona, Mailand und Siena. An der Wiener Staatsoper dirigierte er 1995-2004 insgesamt vier Vorstellungen von »Tosca« und »Il Barbiere di Siviglia«. An der Bayerischen Staatsoper München debütierte er ebenfalls 1995 und leitete hier Vorstellungen von »Madame Butterfly«, »Don Pasquale« und »Un ballo in maschera«. 1996 debütierte er mit Verdis »La Traviata« an der New Yorker Metropolitan Opera, an der er bis 2006 in insgesamt 18 Vorstellungen auch Donizettis »L’Elisir d‘amore« dirigierte. Seither gastierte der Dirigent vor allem mit seinem italienischen Repertoire an bedeutenden internationalen Opernhäusern, etwa in Catania, Turin, Frankfurt, Paris (1991 »Manon Lescaut«, 2005 »La Bohème«), Brüssel, Hamburg, San Francisco (1998 »Tosca«, 2001 »L’Elisir d‘amore«, 2006 »Il Barbiere di Siviglia«), Stockholm und Kopenhagen sowie in der Arena di Verona und beim Rossini Festival in Pesaro. Maurizio Barbacini hat an zahlreichen CD-Einspielungen mitgewirkt, u. a. bei »La Gazzetta« (Rossini) sowie CDs mit Opernarien mit Cristina Gallardo-Domas, Denyce Graves und dem Münchener Rundfunkorchester. Maurizio Barbacini dirigierte 2008 »The Rape of Lucretia« an der Frankfurter Oper und »La Bohème« am New National Theatre in Tokio. In der Saison 2008/09 führten ihn Engagements u. a. mit »La Bohème« nach Basel, mit »The Turn of the Screw« und mit »Werther« nach Frankfurt, mit Puccinis »Turandot« nach Philadelphia und mit »Tosca« nach Gent und Antwerpen. 2009/10 dirigiert er die Neuproduktion »Don Pasquale« an der Komischen Oper Berlin. An der Stuttgarter Staatsoper leitete er Rossinis »Il Barbiere di Siviglia«. Sein Zwillingsbruder Paolo hatte eine große Karriere als Tenor.
20.11. Paolo BARBACINI wird 70
Er studierte in seiner Geburtsstadt Reggio Emilia Gesang und Violinspiel und erwarb in beiden Disziplinen das Abschlussdiplom. 1973 kam es zu seinem Bühnendebüt am Teatro Nuovo Mailand in der Titelrolle in Massenets »Werther«. Er spezialisierte sich in den folgenden Jahren auf das lyrische Stimmfach, vor allem auf Partien in Opern von Mozart und Rossini. 1979 debütierte er in der Titelrolle von »Il gran Tamerlano« von Myslivecek an der Mailänder Scala, an der dann oft auftrat: 1980 als Agenore in Mozarts »Il re pastore« und als Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1981 als Fenton in Verdis »Falstaff« und als Basilio in »Le nozze di Figaro« sowie mit dem Tenorsolo in Rossinis Petite Messe Solennelle, 1982 als Ramiro in »La Cenerentola«, 1983 als Cavaliere Giocondo in Rossinis »La pietra del paragone«, 1983-84 als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, 1989 als Tebaldo in Verdis »I Vespri Siciliani«, 1991 als Noburo in Henzes »Das verratene Meer« sowie mit dem Tenorsolo in Strawinskys »Les Noces« und in »Catulli Carmina« von C. Orff, 1992 als Sinowij in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1993, 1995, 1997 und 2001 als Bardolfo in Verdis »Falstaff«, 1994 als Prunier in Puccinis »La Rondine« und 1995 in den vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«; am 13.5.1989 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Doktor Faustus« von Giacomo Manzoni in der Partie des Saul Fitelberg mit. Er kam an den italienischen Operntheatern wie auch bei Auslandsgastspielen zu einer erfolgreichen Karriere und sang u.a. bei den Festspielen von Aix-en-Provence, Edinburgh (1982 den Cavaliere Giocondo bei einem Gastspiel der Mailänder Scala) und Martina Franca. In Rom und Turin erregte sein Alfredo in »La Traviata« Aufsehen, in Verona sein Edoardo in »Un giorno di regno« von Verdi. An der Grand Opéra Paris sang er 1982 den Fenton in Verdis »Falstaff«, an der Opéra de Wallonie Lüttich 1983 den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, an der Pariser Opéra Bastille den Sinowij in »Lady Macbeth von Mzensk«. Seit den achtziger Jahren konzentrierte er sich zunehmend auf Charakterpartien. 1993-94 gastierte er an der Staatsoper von Wien (an der er bereits 1989 als Leicester in Donizettis »Maria Stuarda« debütierte) als Basilio in »Le nozze di Figaro«, bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla bereits 1985-86 als Pong in Puccinis »Turandot«, eine Partie, die er auch 1996 an der Oper von Rom und bei den Festspielen von Macerata übernahm. 1996 hörte man ihn am Teatro Carlo Felice Genua in den vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1997 trat er an der Oper von Rom als Thibault in Verdis »Les Vêpres Siciliennes« auf, am Teatro Comunale Bologna als Pong. 2000 sang er am Teatro Regio Turin den Apotheker in »Die Teufel von Loudon« von Penderecki. Sein Zwillingsbruder Maurizio war ein erfolgreicher Dirigent.
Schallplatten: Nuova Era (»Le Serve Rivali« von T. Traetta, »Don Chisciotte« von Paisiello, »La pietra del paragone« von Rossini), Bongiovanni (»Le Serve Rivali« von T. Traetta, »La Gazzetta« von Rossini), CBS (Werke von Rossini und Cherubini), Fonit Cetra (»Il Turco in Italia«, »Der Barbier von Sevilla«), Capriccio (Trauerkantate auf den Tod J. Haydns von Cherubini), Sony (Bardolfo im »Falstaff« von Verdi), EMI (Gherardo in »Gianni Schicchi« von Puccini).
22.11. Kent NAGANO wird 65
Er gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Orchesterrepertoire. Seit September 2006 ist er Music Director des Orchestre symphonique de Montréal, sein Vertrag wurde kürzlich bis 2020 verlängert. Im Herbst 2013 wurde er zum Artistic Advisor und Principal Guest Conductor der Göteborger Symphoniker ernannt. Mit der Spielzeit 2015/16 begann Kent Nagano seine Amtszeit als Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburger Staatsoper. Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal war die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Zusammen mit dem Orchester hat Kent Nagano die kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, konzertante Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honegger’s Jeanne d’Arc au Bûcher sowie Messiaens Saint François d’Assise aufgeführt. Außerdem standen Konzertreihen mit Werken von Dutilleux (2010/11) und Boulez (2011/12) auf dem Programm. Tourneen führten Nagano und das Orchester durch Kanada, nach Japan, Südkorea, Europa und Südamerika. Im Oktober 2014 traten sie ihre zweite Japan-Tournee an. Zu ihren Einspielungen bei Sony Classical/Analekta gehören Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher (2013), Beethovens Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (2010) sowie eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. Die Aufnahme mit Beethovens Symphonie Nr. 5 unter dem Titel Ideals of the French Revolution wurde mit dem Juno Award ausgezeichnet. Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München 2006-13 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin erfolgreich uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen von Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Mozarts Idomeneo, Tschaikowskis Eugen Onegin, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca. Anlässlich der Wiederaufnahme von Widmanns Oper Babylon kehrte Kent Nagano im Januar 2014 an die Bayerische Staatsoper zurück. Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano weltweit mit den führenden internationalen Orchestern. Mit Sony Classical verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch bei Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi hat er CDs eingespielt. Für seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurde er mit Grammys ausgezeichnet. Eine wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin 2000-06. Sie führten u.a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierten bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie beim Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal (2004) und Lohengrin (2006), inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners 3. und 6. Symphonie, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers 8. Symphonie, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. 2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war. Zu Produktionen an anderen Opernhäusern gehörten u.a. Schostakowitschs Die Nase an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Rimsky-Korsakoffs Der Goldene Hahn im Châtelet in Paris, Hindemiths Cardillac an der Opéra National de Paris, Poulencs Dialogues des Carmélites an der Opéra National de Paris sowie bei den Salzburger Festspielen Hoffmanns Erzählungen, Zemlinskys Der König Kandaules, Schrekers Die Gezeichneten und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams. Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. 1978-2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawas ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: 1988-98 war er Music Director der Opéra National de Lyon und 1991-2000 Music Director des Hallé Orchestra. Seine Uraufführung von Kaija Saariahos Oper L’amour de Loin bei den Salzburger Festspielen 2000 war ein weiterer großer Erfolg.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.kentnagano.com/
22.11. Jérôme PRUETT wird 75
Er studierte Gesang und Musikwissenschaft bei Thorwald Olsen in St. Louis, an der Colorado University bei Berton Coffin und am Oglebay Institute of West-Virginia bei Boris Goldovsky. Er nahm dann eine Professur für Gesangwissenschaft an der Iowa State University an, entschloss sich jedoch zur Sängerkarriere. 1974 debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Parisina d’Este« als Ugo. (Von dieser Aufführung wurde ein Mitschnitt auf der Plattenmarke MRF publiziert), wobei die große Primadonna Montserrat Caballé seine Partnerin war. Seither hatte er seine Erfolge an den führenden nordamerikanischen Opernhäusern, namentlich an der City Opera New York. In Europa sang er oft an der Wiener Volksoper (u.a. den Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Fracasso in Mozarts »Das schlaue Mädchen« und den Wilhelm Meister in »Mignon« von A. Thomas). Er wirkte hier auch am 26.4.1975 in der Uraufführung der Oper »Der eingebildete Kranke« von Franz Alfons Wolpert (als Cleantes) mit. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1977 und 1979 den Henry Morosus in der Richard-Strauss-Oper »Die schweigsame Frau« und 1985 den Matteo in »Arabella« von R. Strauss. 1982 hörte man ihn am Stadttheater von Bern in der Titelrolle der Oper »Orfeo ed Euridice« von J. Haydn. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1982 als Tristan in Fr. Martins »Le Vin herbé« und 1983 als Pelléas in »Pelléas et Mélisande«. 1983 großer Erfolg am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Julien in »Louise« von Charpentier und als Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1984 sang er am Opernhaus von Nancy in »Boulevard Solitude« von H.W. Henze, 1985 an der Opéra-Comique Paris des Paris in Offenbachs »La Belle Hélène«, 1987 an der Opera North Leeds den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1988 in Amsterdam den Boris in »Katja Kabanowa« und an der Grand Opéra Paris den Faust von Gounod, 1989 in Lausanne in »La finta giardiniera« von Mozart, 1990 am Teatro Liceu Barcelona den Ferrando in »Così fan tutte«, 1994 an der Oper von Frankfurt a.M. den Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1996 an der Opera North Leeds den Faust von Gounod und den Alfredo in »La Traviata«. Weitere Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren: der Tamino in der »Zauberflöte«, der Fenton in Verdis »Falstaff« und der Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti. Bedeutende Karriere auch auf den Gebieten des Konzert- und Oratoriengesanges.
Weitere Schallplatten: Erato-RCA (vollständige Aufnahme »Louise« von Charpentier), Cascavelle (»Boulevard Solitude« von H.W. Henze), BJR (»Parisina d’Este« von Donizetti).
22.11. Hans ZENDER wird 80
Er begann sein Musikstudium 1956 zunächst an der Frankfurter Musikhochschule bei August Leopolder (Klavier) und bei Kurt Hessenberg (Komposition). 1957 wechselte er an die Musikhochschule in Freiburg und studierte dort bei Edith Picht-Axenfeld (Klavier), Carl Ueter (Dirigieren) und Wolfgang Fortner (Komposition). 1959-63 wirkte er als Kapellmeister an den Städtischen Bühnen in Freiburg im Breisgau, danach als Chefdirigent der Oper der Stadt Bonn. 1969 wurde er nach Kiel berufen, wo er bis 1972 als Generalmusikdirektor tätig war. Bereits 1971 begann er seine Tätigkeit als Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken, das er, so eine Kritik, zu einem „Präzisionsinstrument der modernen Musik“ formte. 1984 wurde er GMD der Hamburgischen Staatsoper und des dortigen Staatsorchesters. 1987 wechselte er in die Position des Chefdirigenten des Kammerorchesters von Radio Hilversum sowie des Principal Guest Conductor der Opéra Nationale in Brüssel, Aufgaben, die er bis 1990 erfüllte. Seit 1985 ist Hans Zender Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg. 1988-2000 lehrte Zender als Professor Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er ist Mitglied der Akademien der Künste in Hamburg (1985) und Berlin (1989) sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1995). Im Jahre 1964 erhielt er ein Stipendium der Villa Massimo Rom und 1967 wurde er mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Musik ausgezeichnet. Seit 1999 ist er ständiger Gastdirigent des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. 2011 war Zender auf Einladung von Walter Fink der 21. Komponist, der im jährlichen Komponistenportrait des Rheingau Musik Festival vorgestellt wurde.
22.11. Ilse WALLENSTEIN wird 95
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin durch Claire Autenrieth, an der Opernschule der Staatsoper Hamburg und durch die Pädagoginnen Elsa Jacqué und Irene de Noiret in Hamburg. Sie debütierte 1946 am Hamburger Volkstheater als Lisa in der Lehár-Operette »Das Land des Lächelns« und war dann in der Spielzeit 1947-48 am Flora-Theater Hamburg als Operettensängerin engagiert. 1948-49 trat sie am Stadttheater von Bremerhaven, 1951-53 an der Staatsoper Hamburg und 1953-57 am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich auf. In der Spielzeit 1958-59 war sie Mitglied des Stadttheaters von Lübeck; 1958-61 lebte sie in München und gab noch Gastspiele und Konzerte. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind Partien wie die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata, die Sophie im »Rosenkavalier« und die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Titelrolle in »Lulu« von A. Berg, die Nedda im »Bajazzo« und die Titelrolle in Janáceks »Das schlaue Füchslein« zu nenne, hinzu kamen mehrere Operetten-Partien.
Schallplatten: Cetra Opera Live (Servilia in vollständiger Aufnahme »La clemenza di Tito« von Mozart, Westdeutscher Rundfunk Köln 1955).
23.11. Roswitha TREXLER wird 80
Die Sängerin ist vor allem als Interpretin moderner, zeitgenössischer und avantgardistischer Vokalmusik international bekannt geworden ist. Im Film Turlis Abenteuer sang sie einen Titel und synchronisierte die Prinzessin. 1975 erhielt sie den Kunstpreis der DDR und 1984 den Orden Stern der Völkerfreundschaft in Silber.
23.11. William LEWIS wird 85
Er war zuerst als Sportler und als Schriftsteller tätig. Er ließ dann jedoch seine Stimme durch Karl Kritz und durch Arthur Faguy-Coté in Fort Worth, anschließend durch Max Klein, Susan Seton, Hulda und Luigi Rossini in New York ausbilden. 1953 debütierte er an der Oper von Fort Worth als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini. 1955 gewann er den Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York. Damit leitete er eine große Kariere an den führenden Operntheatern in den USA ein; er sang in Cincinnati, Dallas, Santa Fé, Pittsburgh, San Antonio, Tulsa, an der Hawaii Opera und seit 1957 an der City Opera New York, an der er als erste Partie den Alfred in der »Fledermaus« vortrug. Seit 1958 Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: Narraboth in »Salome« von R. Strauss), an der er bis 1992 in insgesamt 234 Vorstellungen außerdem noch als Rodolfo in »La Bohème« von Puccini, als Andres und später als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, als Aegisth in »Elektra« von R. Strauss, als Cassio im »Otello« von Verdi, als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Macduff in Verdis »Macbeth«, als Don José in »Carmen«, als Pinkerton in »Madama Butterfly«, als Helenus und später als Énée in »Les Troyens« von H. Berlioz, als Melot in »Tristan und Isolde«, als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, als Arrigo in Verdis »I Vespri Sciciliani«, als Stewa in Janáceks »Jenufa«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Dimitrij im »Boris Godunow«, als Cavaradossi in »Tosca«, als Alfredo in »La Traviata«, als Alwa in A. Bergs »Lulu«, als Erik und als Steuermann (an einem Abend) in »Der fliegende Holländer«, in den Titelrollen von Strawinskys »Oedipus Rex« und Mozarts »Idomeneo«, als Chevalier de la Force in »Dialogues de Carmélites« von F. Poulenc, als Jimmy Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, als Malatestino in Zandonais »Francesca da Rimini«, in der Titelrolle von »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, als Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgski, als Arbace in Mozarts »Idomeneo«, als Red Whiskers in B. Brittens »Billy Budd« und als Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser« zu sehen war. Beim Spoleto Festival 1959 wirkte er in der Uraufführung der Oper »Hand of Bridge« von Samuel Barber mit. An der Oper von San Francisco debütierte er 1975 als Steuermann und als Erik (an einem Abend) in »Der fliegende Holländer« und sang bis 1990 auch den Albert Gregor in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, den Boris in »Katja Kabanowa«, den Matteo in »Arabella« von R. Strauss, den Stewa, den Sergej wie auch den Sinowij in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Rodrigue in Massenets »Le Cid«, den Grafen von Kent in der amerikanischen Erstaufführung von A. Reimanns »Lear«, den Loge im »Rheingold«, den Golizyn, den des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, den Arbace und den Eumete in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in Patria«. Am 6.11.1976 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Angle of Repose« von Andrew Imbrie in der Partie des Frank Sargent mit. An der Mailänder Scala debütierte er 1977 als Aron in Schönbergs »Moses und Aron« und sang hier auch 1980 (konzertant) die Titelpartie in Strawinskys »Oedipus Rex«. An der Mailänder Scala sang er auch am 27.1.1987 in der Uraufführung der Oper »Riccardo III« von Flavio Testi den Gloucester und am 20.5.1990 in der Uraufführung der Oper »Blimunda« von Azio Corghi den Baltasar Mateus. 1978 gastierte er an der Staatsoper von Wien als Don José. Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 1981 als Hoffmann, 1981-84 als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«, 1983-84 als Arbace. 1989 sang er beim Spoleto Festival den Herodes in »Salome« von R. Strauss. 1997 gastierte er am Opernhaus von Toulouse als Kurfürst im »Prinzen von Homburg« von H.W. Henze. 2000 trat er in der Avery Fisher Hall New York in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Die Liebe der Danae« als Pollux auf. Sein Repertoire für die Bühne war sehr umfangreich und enthielt sowohl Partien aus dem lyrischen wie dem heldischen Stimmfach, von denen noch der Pollione in »Norma«, der Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, der Radames in »Aida«, der Manrico im »Troubadour«, der Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« und der Canio im »Bajazzo« genannt seien. Er widmete sich auch Werken der zeitgenössischen Vokalmusik und war ein angesehener Konzert- und Oratoriensolist, wirkte als Opernregisseur, Pädagoge und komponierte selbst.
Schallplatten: RCA, Vanguard, BJR-Records (Adolar in vollständiger Oper »Euryanthe« von Weber), GGR (»Guntram« von R. Strauss), New World Records (»Mother of us All« von V. Thomson), Bella Voce (Don José in »Carmen« mit Régine Crespin, Metropolitan Oper New York, 1978).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.williamlewistenor.com/
23.11. Lotte SCHÄDLE wird 90
Ihre Stimme wurde bei mehreren Gesangwettbewerben entdeckt, worauf sie an der Münchner Musikhochschule bei Maria Pringsheim studierte. 1955 debütierte sie als Elevin an der Staatsoper von München. 1957 wurde sie an das Opernhaus von Nürnberg verpflichtet, dem sie bis 1962 angehörte, und wo sie 1962 an der Uraufführung der Oper »Der Glücksfischer« von Mark Lothar teilnahm. 1962 wurde sie erneut Mitglied der Staatsoper München, an der sie jetzt bis 1980 eine bedeutende Karriere hatte. Sie hatte ihre Erfolge vor allen Dingen in Partien aus dem Fachgebiet der Soubrette. Als ihre Glanzrolle galt allgemein das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«. 1958 und 1967 sang sie bei den Bayreuther Festspielen eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, 1965 bei den Salzburger Festspielen die Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Bei den Edinburgher Festspielen von 1958 war es wieder die Partie des Blondchens, in der sie bewundert wurde (bei einem Gastspiel der Stuttgarter Staatsoper). Sie gastierte an der Wiener Staatsoper (1969 als Susanna in »Le nozze di Figaro«) und an großen Bühnen des deutschen Sprachraums. Beliebte Operettensängerin. Im Konzertsaal hatte sie namentlich als Bach-Interpretin ihre Erfolge.
Schallplatten: DGG (Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Bach-Kantaten), Electrola (»Der Waffenschmied« von Lortzing), Eurodisc (»Der Zigeunerbaron«, Querschnitt »Der Freischütz«), Ariola (Querschnitt »Schwarzwaldmädel« von L. Jessel), Calig-Verlag (»Die Abreise« von E. d‘ Albert). Spätere Liedaufnahmen bei Intercord.
23.11. Simeon TZAR wird 95
Er war Schüler des Konservatoriums von Sarajewo. 1942 wurde er an das Slowenische Nationaltheater von Ljubljana (Laibach) engagiert, an dem er eine lange, erfolgreiche Karriere hatte. Er gastierte mit dem Ensemble dieses Hauses 1956 beim Holland Festival wie an der Grand Opéra Paris mit »L’Amour des trois Oranges« von Prokofieff. Philips nahm diese Oper anschließend in der gleichen Besetzung auf Schallplatten auf. Auch an den Opernhäusern von Sarajewo und Zagreb aufgetreten, dazu erfolgreicher Konzertsänger.
24.11. Wolfgang MÜLLER-LORENZ wird 70
Zuerst studierte er Maschinenbau, dann Gesang und Darstellung in seiner Heimatstadt Köln und begann seine Karriere als lyrischer Bariton 1972 am Stadttheater von Mainz. In den folgenden acht Jahren sang er Baritonrollen wie den Papageno in der »Zauberflöte«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Figaro im »Barbier von Sevilla« und den Titelhelden in »Der Jakobiner« von Dvorák nacheinander am Theater am Gärtnerplatz München, an den Opernhäusern von Nürnberg, Karlsruhe, Frankfurt a.M. und Mannheim. 1980 ging er an das Opernhaus von Graz und vollzog auf Anraten des berühmten Tenors Hans Hopf den Übergang ins Stimmfach des Heldentenors. In Graz hörte man ihn dann u.a. 1980 als Bohus in der Österreichischen Erstaufführung von Dvoráks »Der Jakobiner« und in der Titelrolle in der Österreichischen Erstaufführung von Wolfgang Rihms »Jakob Lenz«, 1981 als Melot in »Tristan und Isolde« und als Tierbändiger in der Österreichischen Erstaufführung der von Friedrich Cerha vervollständigten dreiaktigen Version von A. Bergs »Lulu« sowie am 1.11.1981 als jungen Wölfli in der Uraufführung der Oper »Wölfli-Szenen« von Gösta Neuwirth/Wolfgang Rihm/Georg Haas/Anton Prestele, am 14.11.1982 als Regenten in der Uraufführung der Oper »Die Propheten« von Michael Rot, 1983 als Jimmy in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, als Assad in Goldmarks »Die Königin von Saba«, als Dimitrij in »Boris Godunow«, als Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß, 1987-89 als Loge, Siegmund und Siegfried im Ring-Zyklus, eine Leistung die allgemeine Beachtung fand, als Lohengrin, als Cavaradossi in »Tosca«, als Kalaf in Puccinis »Turandot« und als Titelhelden in Verdis »Otello«. Bereits zuvor hatte er in Marseille mit dem Parsifal, in Wiesbaden mit dem Siegmund seine ersten großen Wagnerpartien gesungen. An der Wiener Staatsoper war er 1983-85 als Marquis in »Lulu« von A. Berg, als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky und als Erik in »Der fliegende Holländer« zu Gast. 1989 nahm er an einem Gastspiel der Deutschen Oper Berlin in Washington teil. Ebenfalls 1989 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Fra Diavolo in der gleichnamigen Oper von Auber. Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1989 in einer konzertanten Aufführung von A. Schönbergs »Die Jakobsleiter« auf; 1991 sang er am Landestheater Salzburg den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1994 gastierte er an der Pariser Bastille Oper als Desportes in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«. 1995 hörte man ihn in Graz als Tannhäuser und als Radames in »Aida«, an der Oper von Nantes als Siegfried in der »Götterdämmerung«, 1996 an der Königlichen Oper Stockholm als Parsifal, in Graz als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg. 1997 trat er am Opernhaus von Graz als Tristan auf und beendete damit seine Tätigkeit an diesem Haus. Er gastierte seitdem, u.a. 1998 an der Münchner Staatsoper als Siegfried in der »Götterdämmerung«. 2000 sprang er an der Münchner Staatsoper als Tannhäuser ein. Am Tiroler Landestheater war er in der Spielzeit 2012/13 als Staller in Gerd Kührs Oper »Stallerhof« zu erleben. Auch auf dem Gebiet der Operette kam er zu einer erfolgreichen Karriere. Nicht zu vergessen sind seine Konzertauftritte, bei denen er auch gern Werke zeitgenössischer Komponisten zum Vortrag brachte.
25.11. Gilles CACHEMAILLE wird 65
Er wurde zunächst Volksschullehrer, wandte sich dann dem Gesangstudium zu; er war am Konservatorium von Lausanne Schüler von Juliette Bise. 1982 gewann er mehrere Gesangwettbewerbe in Paris, darunter den Prix Mozart, 1985 einen weiteren Concours in Monte Carlo. Bereits 1978 begann er seine Tätigkeit im Konzertsaal, jedoch erst 1982 eine eigentliche Sängerkarriere, die ihm in den Musikzentren in der Schweiz, bald aber auch auf internationaler Ebene, große Erfolge eintrug. Dabei sang er im Konzertsaal ein umfassendes Repertoire, das Solo-Aufgaben in den Passionswerken von J.S. Bach, in Beethovens 9. Sinfonie, in »Les Béatitudes« von César Franck, in »L’Enfance du Christ« von Berlioz, in der »Schöpfung« und den »Jahreszeiten« von Haydn und in Werken von Monteverdi und Frank Martin enthielt. Dazu zeichnete er sich als hoch begabter Liedersänger aus (Lieder von Duparc, Poulenc, Ravel, Schubert und Richard Strauss). Fast noch bedeutender wurde seine Tätigkeit als Opernsänger. Am Grand Théâtre Genf debütierte er bereits 1980 als einer der brabantischen Edlen im »Lohengrin«; hier gastierte er auch 1981 als Svegliato wie als Notar im »Barbier von Sevilla« von Paisiello, 1983 als D’Estillac in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1984 als Apollon in Glucks »Alceste«, 1998 als Sulpice in Donizettis »La fille du régiment«, 1999 als Leporello im »Don Giovanni« und als Albert im »Werther« von Massenet, 2006 als Don Alfonso in »Così fan tutte« und 2008 als Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«; am 8.4.1987 wirkte er hier auch in der Uraufführung der Oper »La Forêt« von Rolf Liebermann in der Partie des Thomas mit. Zwei Jahre lang war er an der Oper von Lyon engagiert (1982-84). Von seinem Wohnsitz Lausanne aus entfaltete er nach einem ersten Erfolg bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1982 in »Les Boréades« von Rameau eine Gastspielkarriere auf internationaler Ebene. In Lausanne hörte man ihn als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Simone in »La finta semplice« von Mozart, als Titelheld in »Le nozze di Figaro«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Belcore in Donizettis »L’Elisir d’amore« (1988). Bei den Salzburger Festspielen sang er 1985-86 den Moralès in »Carmen« sowie 1985 den Frère Léon in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saint Francois d’Assise« von O. Messiaen mit; Er sang 1985 auch bei den Osterfestspielen von Salzburg den Moralès. Bei den Festspielen in der Grange de Mézières hinterließ er 1988 einen nachhaltigen Eindruck als Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck. Er gastierte an der Hamburger Staatsoper (1987 als Leporello) und am Opernhaus von Frankfurt a.M., in Lyon, Nancy, Montpellier und Rennes, bei den Festspielen von Aix-en-Provence (Titelheld in »Le nozze di Figaro«, eine seiner Glanzrollen), an der Wiener Volksoper wie auch an der Wiener Staatsoper (1991-92 als Leporello und als Figaro in »Le nozze di Figaro«) und am Theater von Bern. 1991 Gastspiel am Opernhaus von Houston/Texas als Leporello, 1992 in Amsterdam als Don Alfonso, 1993 an der Oper von Bordeaux als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Beim Glyndebourne Festival trat er 1994-95 in »Don Giovanni«, jetzt aber in der Titelrolle, auf. Bei den Festspielen von Bregenz wirkte er 1996 als Merlin in »Le Roi Arthus« von E. Chausson mit. 1998 sang er beim Festival von Aix-en-Provence den Leporello. 1999 gastierte er an der Niederländischen Oper Amsterdam als Albert im »Werther«, am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Ottokar im »Freischütz«, 2000 an der Canadian Opera Toronto als Leporello, am Teatro Liceu Barcelona als Figaro in »Le nozze di Figaro«. 2001 sang er an der Oper von Lyon den Don Alfonso. Von seinen weiteren Bühnenpartien sind zu nennen: der Oreste in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, der Lescaut in »Manon« von Massenet, der Titelheld in »L’Orfeo« von Monteverdi und der Ottone in dessen »L’Incoronazione di Poppea«, der Gouverneur in »Le Comte Ory« von Rossini und der Eugen Onegin in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky.
Von der Stimme des Künstlers sind zahlreiche Schallplattenaufnahmen vorhanden: auf Erato (»L’Enfance du Christ« von Berlioz, »Le Roi Arthus« von Chausson, »Iphigénie en Aulide« von Gluck, Clavaroche in »Fortunio« von Messager, »Les Boréades« von Rameau, »Béatrice et Bénédict« und »Mélodies« von Berlioz, »La Rencontre imprévue« von Gluck, Nevers in Meyerbeers »Hugenotten«, kleine Partie im »Parsifal«; Arienplatte), auf Decca (Dominik in »Arabella« von R. Strauss, Golaud in »Pelléas et Mélisande«, Guglielmo in »Così fan tutte«, »Le Domino noir« von Auber, Mephisto in »La Damnation de Faust« von Berlioz), Oiseau-Lyre (Leporello im »Don Giovanni«, »La clemenza di Tito«), Hänssler-Verlag (»Les Béatitudes« von C. Franck, Ein deutsches Requiem von J. Brahms), Christophorus-Verlag (»Abraham« von Carl Amand Mangold), Cascavelle (»Die erste Walpurgisnacht« von Mendelssohn), Philips (Wagner im »Faust« von Gounod, »Le Comte Ory« von Rossini, »Roméo et Juliette« von Berlioz), Orfeo (Szenen aus »Saint François d’Assise« von O. Messiaen), Virgin (Leporello im »Don Giovanni«); Warner-Video (Titelheld im »Don Giovanni«, Glyndebourne 1995).
25.11. Heinz Maria LINS wird 100
Er wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Schon sehr früh erhielt er Klavier-, Geigen- und Klarinettenunterricht. Bereits im Alter von vier Jahren stand er erstmals auf eine Laienbühne. Nach dem Abitur studierte er Medizin. Sein Studium musste er wegen des Kriegsausbruchs abbrechen und wurde für den Sanitätsdienst abkommandiert. Nach 1945 ließ er seine Stimme ausbilden. Um sein Gesangsstudium finanzieren zu können, sang Lins in amerikanischen Nachtclubs. Der Künstler strebte im Bereich der klassischen Musik eine Karriere an. Doch seine Freunde, der Schlager- und Filmkomponist Werner Bochmann und der Schauspieler Heinz Rühmann, überredeten ihn für die „leichte Musik“. Folgend sang Lins Schlager und Volkslieder genauso wie Opernarien oder Schubertlieder. Immer mehr arbeitete er für den Rundfunk und hatte darum nur noch selten Auftritte auf deutschen Musikbühnen. Ab Ende der 1960er Jahre wurde es um den Künstler still. Der Sänger war in vielen Fernseh- und Spielfilmen zu hören, jedoch nicht zu sehen. Er lieh beispielsweise Dieter Borsche in den Film Fanfaren der Liebe, Gerhard Riedmann in Der Bettelstudent sowie Hans Clarin in dem am 29. Dezember 1959 in der ARD ausgestrahlten Fernsehfilm Don Giovanni seine Gesangsstimme. Zahlreiche Schallplattenaufnahmen u.a. bei Decca, Ariola und Telefunken zeugen von seiner musikalischen Vielfältigkeit. Er sang an der Seite von Sari Barabas, Erika Köth, Herta Talmar, Renate Holm, Marianne Schech, Josef Traxel, Walter Berry, Ferry Gruber etc. Besonderen Erfolg hatte er seinerzeit mit den typischen 1950er Schlagern „In einer kleinen Konditorei“ und „Ich hab‘ mein Herz in Heidelberg verloren“, welche er jedoch in der für die 1950er Jahre typischen Manier vortrug.
26.11. Susanne MARSEE wird 75
Sie wurde Volksschullehrerin, doch fiel ihre schöne Stimme auf und wurde durch Nadine Conner in Los Angeles und durch Richard Fredericks in New York ausgebildet. 1970 fand ihr Bühnendebüt an der City Centre Opera New York in der Partie der Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti statt. Seither Mitglied dieses Opernhauses, wo sie auch 1979 in der Uraufführung der Oper »Miss Havisham’s Fire«, 1985 in der der Oper »Casanova’s Homecoming«, beide von Dominick Argento, auftrat. Sie gab Gastspiele an den Opern von Cincinnati, Houston/Texas, Philadelphia, San Diego und an der Oper von Mexico City. Sie beherrschte mit Bravour die technisch schwierigen Koloraturpartien für Mezzosopran in den Belcanto-Opern von Rossini, Bellini und Donizetti, daneben jedoch ein umfangreiches Rollenrepertoire aus allen Bereichen der Opernliteratur. Auch als Konzertsängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere. Verheiratet mit dem Sänger Brett Hamilton.
Schallplatten: HMV (Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach), ABC-Dunhill, Robin Hood Records (»Rigoletto«, New York, 1973), Gala (Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti), OPR (Requiem für Bellini von Donizetti); VAI-Video (»Roberto Devereux« von Donizetti).
26.11. Eduardo CITTANTI wird 90
Er erhielt seine Ausbildung in Argentinien durch die Pädagogen Isabel Marengo, O. Albanese und Raggi Valentini, schließlich bei dem berühmten Mariano Stabile. 1949 bekam er ein Stipendium der Comision Nacional de Cultura Argentina und debütierte 1950 am Teatro Marconi Buenos Aires als Amonasro in »Aida«. Die Karriere des Künstlers nahm eine schnelle Entfaltung. Für viele Jahre war er einer der großen Stars des Teatro Colón Buenos Aires. Eine ausgedehnte Gastspieltätigkeit führte ihn an die großen Operntheater in Europa wie in Südamerika. So gastierte er in Deutschland an den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M., München, Stuttgart, Nürnberg, Leipzig und an der Deutschen Oper Berlin, in Frankreich in Paris, Toulouse, Nizza, Bordeaux und Marseille, in Italien an der Mailänder Scala, in Rom, Venedig, Turin, Genua, Neapel, Palermo und beim Maggio Musicale von Florenz. Weiteres Auftreten bei der Niederländischen Oper Amsterdam, in Lissabon, Barcelona, Rio de Janeiro, Tel Aviv und am Smetana Theater Prag. Schwerpunkte bildeten in seinem weitläufigen Repertoire die Basspartien der klassischen italienischen Oper (Verdi, Rossini, Donizetti, Bellini, Puccini), dazu Aufgaben in Opern von Wagner, Bizet, Flotow und in Werken argentinischer Komponisten (»El Matrero« von Boero). Angesehener Konzertsänger; später Lehrtätigkeit am Liceo Rossini in Pesaro (Italien).
Argentinische Aufnahmen, private Mitschnitte von Opernaufführungen.
27.11. Michèle COMMAND wird 70
Die Künstlerin erhielt ihre Ausbildung zuerst am Konservatorium von Grenoble, dann am Conservatoire National de Paris. Beim Verlassen des Conservatoire wurde ihr einstimmig der erste Preis im Operngesang zuerkannt. Sie debütierte 1967 an der Oper von Lyon als Musetta in »La Bohème« 1968 trat sie am Opernhaus von Toulouse als Fiordiligi in »Così fan tutte« auf, doch entwickelte sich ihre Karriere relativ langsam. Sie kam dann seit 1979 an den beiden großen Pariser Opernhäusern, der Grand Opéra und der Opéra-Comique, zu bedeutenden Erfolgen (1979 als Portia in »Le Marchand de Venise« von Reynaldo Hahn, 1981 als Micaela in »Carmen« und 1984 in der Titelrolle von Debussys »La Damoiselle élue«), die sich bei Gastspielen in der französischen Provinz wie in den europäischen Musikzentren wiederholten. Zu ihren Lieblingspartien gehörten die Musetta (später auch die Mimi) in Puccinis »La Bohème«, die Barbarina in »Le nozze di Figaro« von Mozart, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Titelfigur in Gounods »Mireille« und die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. 1981 große Erfolge als Mireille an den Opernhäusern von Gent und Lüttich, 1983 an der Oper von Monte Carlo. 1990 hörte man sie beim Massenet Festival in St. Étienne in der Titelpartie von Massenets »La Vierge«, 1990 sang sie am Théâtre Impérial in Compiegne die Cathérine d’Aragon in »Henri VIII.« von Saint-Saëns, 1992 am gleichen Theater die Titelgestalt in »Sapho« von Gounod, 1996 die Titelrolle in »Médée« von Cherubini. Am Opernhaus von Nantes hörte man sie 1992 als Giulia in »La Vestale« von Spontini. 1993-94 trat sie in St. Étienne als Adriana Lecouvreur von Cilea und als Chimène in »Le Cid« von Massenet auf. Auch im Konzertsaal kam sie in einem vielseitigen Repertoire zu einer sehr erfolgreichen Karriere.
Die schöne Stimme der Sängerin ist in mehreren integralen Opernaufnahmen auf der Schallplatte zu hören: auf Erato-Eurodisc in »Pelléas et Mélisande«, in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas sowie in »Pénélope« von Gabriel Fauré, auf Decca in »Don Quichotte« von Massenet, auf HMV als Vénus in »Orphée aux enfers« von Offenbach, als Siebel in »Faust« von Gounod und als Clémence in der Oper »Mireille« von Gounod. Auf HMV erschienen interessante Aufnahmen der »Imaginées« von Georges Auric und der »Chants d’amour et de mort« von Messiaen. Weitere Aufnahmen auf DGG (»Jeanne d’Arc au bûcher« von A. Honegger), Koch Records (»La Vierge« von Massenet, Titelrolle in »Sapho« von Gounod), Erol (»Marie Magdeleine« und »Eve« von Massenet) und Chant du monde (»Henri VIII.«); Titelrolle in »Médée« von Cherubini (Video-Aufnahme aus dem Théâtre Impérial Compiègne 1996).
28.11. Jennie VEENINGA wird 80
Als Forza-Leonore
Nachdem sie als Kostümberaterin für Theateraufführungen tätig gewesen war, ließ sie ihre Stimme am Konservatorium von Amsterdam durch Coby Riemersma ausbilden. Sie trat zunächst im Konzertsaal auf und hatte dann ihr Bühnendebüt 1963 an der Königlichen Oper von Antwerpen als Desdemona im »Otello« von Verdi. Später war sie vertraglich der Niederländischen Oper Amsterdam und der Operngesellschaft Forum in Enschede verbunden. Gastspiele führten sie an die Opernhäuser von Paris und Brüssel, an die Staatsoper von Dresden, an das Staatstheater von Kassel und an die Kroatische Nationaloper in Zagreb. Sie war auch den Festspielen von Dubrovnik zu Gast. 1972 sang sie in einer konzertanten Aufführung von Mascagnis »Iris« zusammen mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam die kleine Rolle der Geisha; (ein Mitschnitt dieser Aufführung wurde auf einer Privatmarke veröffentlicht). Ihr Bühnenrepertoire umfasste in erster Linie dramatische Partien in Opern von Verdi, Puccini, Mozart, Mascagni, Gounod, Gershwin und eine Vielzahl weiterer Aufgaben für die Bühne wie das Konzertpodium.
29.11. Carole FARLEY wird 70
Sie begann ihre Gesangsausbildung bei Dorothy Barnes in Moscow (Iowa, USA), studierte weiter bei William Shriner an der Indiana University in Bloomington, bei Cornelius Reid in New York und 1968-69 an der Musikhochschule München bei Marianne Schech. 1969 Konzertdebüt in der New Yorker Town Hall. Zu ihrem Bühnendebüt kam es 1969 am Landestheater von Linz a.d Donau in der Rolle der Formica in der zeitgenössischen Oper »Die Ameise« von P. Ronnefeld. Sie hatte seitdem eine erfolgreiche Karriere im lyrisch-dramatischen Fach und sang 1971-72 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und an der Welsh Opera Cardiff, 1972-75 an der Oper von Köln. 1975 debütierte sie als Mimì in »La Bohème« an der Metropolitan Oper New York, an der sie 1977 auch die Lulu in der gleichnamigen Oper von A. Berg sang. 1994 sang sie noch einmal an diesem Haus die Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Sie gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1980-81), an der Opéra du Rhin Straßburg, an der Oper von Rom, am Teatro Regio Turin und an anderen italienischen Bühnen; in ihrer amerikanischen Heimat trat sie 1981 an der Oper von Chicago, an der Oper von Philadelphia, bereits seit 1976 an der City Opera New York (Debüt als Belle Hélène in der gleichnamigen Offenbach-Operette) und 1980 im kanadischen Toronto auf. 1979 Gastspiel am Opernhaus von Zürich, 1983 in Brüssel, 1984-85 wieder in Köln, jetzt als Salome von Richard Strauss, und 1985 beim Maggio Musicale von Florenz als Lulu. 1987 sang sie im englischen Rundfunk BBC London die Divara in der englischen Erstaufführung der Oper »Behold the Sun« von Alexander Goehr. Die Lulu sang sie auch in Zürich, in Köln und bei der Welsh Opera in Cardiff. 1989 gastierte sie am Teatro Colón Buenos Aires, 1990 an der Oper von Nizza als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, 1993 in Marseille als Jordana in »Montségur« von Landowski. Als weitere Partien sang sie die Nedda im »Bajazzo«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Traviata, die Musetta in »La Bohème«, die Titelfigur in »Manon« von Massenet, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Frau in »La Voix humaine« von Poulenc (u.a. im australischen Fernsehen) und die Rosalinde in der »Fledermaus«. Am 18.10.1983 wirkte sie in Brüssel in der Uraufführung der Oper »La Passion de Gilles« von Philippe Boesmans mit, am 27.1.1994 in Montpellier in der der Oper »Marie de Montpellier« von René Koering. Auch als Konzertsopranistin und als Liedersängerin geschätzt, hier wie auf der Bühne auch als Interpretin zeitgenössischer Musik bekannt geworden. Verheiratet mit dem Dirigenten José Serebrier (* 3.12.1938).
Schallplatten: Fonit-Cetra (vollständige Aufnahme von »Der Vampyr« von H. Marschner, Mitschnitt einer Aufführung in Rom, 1980), CBS (Melodien von Lehár, J. Strauß, Kálmán, Sieczynski), RCA (»La voix humaine« von Poulenc), Hungaroton, Chandos (Lieder von Fr. Poulenc), ASV (Französische Lieder, Lieder von Prokofieff, Lieder von D. Milhaud), CGR (»Guntram« von Richard Strauss), ASDV/Koch (Songs von K. Weill), Dinemec/ISA (Lieder von F. Delius).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.carolefarley.com/
30.11. Luděk VELE wird 65
Er war sieben Jahre hindurch 1977-83 am Theater von Liberec (Reichenberg in Böhmen) engagiert, wo er bereits Partien wie den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut« und den Mephisto im »Faust« von Gounod sang. 1983 wurde er an das Nationaltheater Prag berufen. Hier hatte er eine sehr erfolgreiche Karriere und sang u.a. den Chrudos in »Libussa« von Smetana, den Peter in »Armida« und den Burggrafen im »Jakobiner« von Dvorák, den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Teiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky und den Leporello im »Don Giovanni«, letzterer seine besondere Glanzrolle, den er auch 1987 bei der 200-Jahrfeier der Uraufführung dieser Oper am Nationaltheater und am 3.12.1988 bei der Wiedereröffnung des Ständetheaters (an dem die Uraufführung stattgefunden hatte) in Prag sang. Zahlreiche Gastspiele in seiner tschechischen Heimat wie im Ausland. Auch als Konzertsänger kam er zu einer Karriere auf internationalem Niveau. Er sang das Bass-Solo in der Glagolitischen Messe von Janácek in mehreren Städten in der Schweiz (u.a. in einem Konzert für die UNO in Genf), in Italien in der C-Moll-Messe von Mozart wie im Requiem von Jan Dismas Zelenka. Er trat oft als Solist zusammen mit der Tschechischen Philharmonie und dem Philharmonischen Chor Prag auf.
Schallplatten: Supraphon (vollständige Opern »Dimitrij« von A. Dvorák, »Ariane« von B. Martinù, »Libussa« von Smetana als Chrudos), Chandos (Stabat mater von Dvorák), Supraphon/Koch (»Katja Kabanowa« von Janácek), Orfeo (»Die heilige Ludmila« von A. Dvorák).
30.11. Günther HERBIG wird 85
Er begann seine Ausbildung 1951 an der Franz-Liszt-Hochschule in Weimar bei Hermann Abendroth. Seine weitere Ausbildung bekam er von Hermann Scherchen und Arvid Jansons. Zudem war Herbig einer der wenigen Studenten Herbert von Karajans. Nach Abschluss seiner Studien wurde Günther Herbig 1956 Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater in Weimar. 1966-72 war Herbig Dirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters, dessen Chefdirigent er 1977 wurde. 1972-77 war er Generalmusikdirektor der Dresdner Philharmonie. Infolge der politischen Situation in der DDR debütierte Günther Herbig erst sehr spät im Westen. 1979 verlieh ihm das Dallas Symphony Orchestra den Status des Ersten Gastdirigenten. Im selben Jahr wurde Herbig auch Erster Gastdirigent des BBC Philharmonic Orchestra. Aufgrund eines Streites mit dem SED-Politbüro verließ Günther Herbig 1984 die DDR und siedelt über in die USA. Dort übernahm er beim Detroit Symphony Orchestra die Position des Chefdirigenten. Seit dieser Zeit hat Günther Herbig mit den meisten großen europäischen und amerikanischen Orchestern zusammengearbeitet und auch mehrfach Tourneen nach Japan, Südamerika und Australien unternommen. 1989-94 war Herbig Chefdirigent beim Toronto Symphony Orchestra. 1990-97 unterrichtet er Dirigieren an der renommierten Yale University. Seit 2000 war Günther Herbig Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken. Diese Position hat er nach der Spielzeit 2005/06 an seinen Nachfolger Christoph Poppen abgeben. In seiner Laufbahn hat Günther Herbig mehr als 100 Werke aufgenommen.