GEBURTSTAGE IM MAI 2020
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
3.5. Péter FRIED wird 60
Biographie des ungarischen Bassisten auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Fried_P%C3%A9ter
3.5. Stefan DAHLBERG wird 65
Er absolvierte sein Gesangstudium an der Königlichen Musikakademie Stockholm bei Hans Wihlborg und war auch Schüler des berühmten Tenors Nicolai Gedda. Er debütierte 1982 bei den Festspielen von Drottningholm als Tamino in der »Zauberflöte«. Er wurde 1982 an die Königliche Oper Stockholm verpflichtet, an der er als lyrischer Tenor und namentlich als Mozart-Sänger bald Aufsehen erregte. Er trat an diesem Opernhaus u.a. als Ferrando in »Così fan tutte«, als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Tamino und als Titelheld in »La clemenza di Tito« auf. Bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm wirkte er während mehrerer Jahre mit (1985-86 Don Ottavio, 1987-88 Titelrolle in »La clemenza di Tito«, 1989 Tamino, 1993-94 Prinz in »Una cosa rara« von Martín y Soler, 1994 auch Orlando in »Orlando paladino« von J. Haydn). An der Stockholmer Oper hörte man ihn weiter als Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, als König Charles VII. in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«, als Sesto in »Giulio Cesare« von Händel, als Titelhelden im »Faust« von Gounod (1989-90), als Pelléas (1993) und als Beppe im »Bajazzo«. Den Don Ottavio sang er auch 1987 beim Brighton Festival. Bereits 1981 trat er im schwedischen Fernsehen in Offenbach-Operetten auf, im schwedischen Rundfunk sang er in einem Konzert zusammen mit der großen Primadonna Joan Sutherland; er nahm als Solist an Konzert-Tourneen des Männerchors OD unter Eric Ericson teil. 1988 wirkte er in Konzerten beim Festival von Helsinki (»Die Schöpfung« von Haydn), in Stockholm, Göteborg und Basel mit. In der Saison 1988-89 sang er in Amsterdam in einer konzertanten Aufführung der Oper »Armida« von J. Haydn, 1989 am Grand Théâtre Genf den Jaquino im »Fidelio«, in Lyon in »Turandot« von Busoni. Er wirkte in Aufführungen von Opern des schwedischen Komponisten Björn Hallman durch die Kristina Nilssonsällskapet mit. Im Konzertsaal kreierte er Kompositionen der zeitgenössischen schwedischen Komponisten Thomas Jennefelt und Sven-David Sandström.
Schallplatten: Electrola (»Die großmütige Tomyris« von R. Keiser), Musica Sveciae (Lieder von Emil Sjögren, Gustavian Opera), Caprice, Virgin (»Arlecchino« von F. Busoni), Philips (»Die Zauberflöte«, auch als Video).
4.5. Charles ROE wird 80
Er wurde zunächst Musiklehrer an einem College, ließ dann aber seine Stimme ausbilden. Dies geschah am Baldwin Wallace College und bei dem Pädagogen Burton Garlinghouse in Berea (Ohio), dann an der Illinois University in Urbana bei Bruce Foote, schließlich an der Michigan University Ann Arbor bei John McCollum. Sein Bühnendebüt erfolgte 1971 in Detroit als Rambaldo in Puccinis »La Rondine«. Er hatte seitdem eine erfolgreiche Bühnenkarriere an den verschiedenen Opernhäusern in Nordamerika, vor allem trat er jedoch an der City Opera New York auf. Von seinen Bühnenpartien sind der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Ford in Verdis »Falstaff«, der Nero in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und der John Sorel in »The Consul« von Menotti zu nennen. Gleichzeitige Tätigkeit als Konzertsolist und als Gesanglehrer.
4.5. Paul KUENTZ wird 90
Biografie des französischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_Kuentz
5.5. Christopher VENTRIS wird 60
Als Siegmund. Foto: Bill Cooper
Er absolvierte sein Gesangstudium 1982-88 an der Royal Academy of Music London bei Joy Mammen. Er gewann den John Christie Award in Glyndebourne und sang 1987-89 im Chor des Glyndebourne Festivals, wobei er bereits kleinere Soloaufgaben übernahm (1987 und 1990 einen der Diener im »Capriccio« von R. Strauss, 1988 eine kleine Rolle in »Katja Kabanowa« von Janácek). Beim Glyndebourne Festival sang er dann auch 1989 den Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1992 den Hotelportier in Brittens »Death in Venice«, 1995 und 1997 den Janek in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, 1997 auch den Lechmere in »Owen Wingrave« von Britten. 1988 erfolgte sein Debüt als Solist bei der Glyndebourne Touring Opera (als Vanja in »Katja Kabanowa« von Janácek); er trat bei dieser Gesellschaft 1989 als Hotelportier in Brittens »Death in Venice«, 1990 als Jaquino im »Fidelio« und 1991 als Stewa in »Jenufa« von Janácek auf. 1989 debütierte er im »Rosenkavalier« an der Covent Garden Oper London, an der er auch 1995 in Aufführungen der Oper »Arianna« von Monteverdi/Goehr, 1996 als Jack in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett mitwirkte. Seit 1990 sang er bei der Opera North Leeds in Verdis »Jerusalem« (»I Lombardi alla prima crociata«), in »Attila« vom gleichen Komponisten und in »King Priam« von Tippett, 1991 in der Uraufführung der Oper »Caritas« von Robert Saxton. 1992 schlossen sich Gastspiele bei der English National Opera London, an den Opernhäusern von Antwerpen (Paris in »King Priam«) und Leipzig (Steuermann in »Der fliegende Holländer«) an. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1993 als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«, 2001 als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und 2008 als Lohengrin. An den Opernhäusern von Antwerpen und Gent sang er 1996 die Titelpartie im »Parsifal«, an der English National Opera London 1996 den Hohenzollern in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze. 1996 übernahm er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Partie des Kudrjasch in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1997 sang er am Opernhaus von Bonn den Parsifal; an der Oper von Lausanne und am Théâtre des Champs-Élysées Paris wirkte er in Beethovens »Leonore« (Erstfassung des »Fidelio«) als Florestan mit, an der Münchner Staatsoper 1998 als Jack in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett. 1998 gastierte er an der Mailänder Scala als Max im »Freischütz«, 1999 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk«, an der Covent Garden Oper London als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, an der Oper von Antwerpen als Parsifal. 1999 sang er bei den Festspielen von Bregenz den Manolios in »Griechische Passion« von B. Martinu.an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent den Stewa, dort auch 2000 den Erik in »Der fliegende Holländer«. An der Oper von San Francisco debütierte er 2000 als Parsifal (zugleich sein US-Debüt); dort trat er dann auch 2003 als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk«, 2004 als Erik und 2010 als Siegmund in der »Walküre« auf. 2000 trat er auch an der Oper von Santa Fé als Clemente in »Venus und Adonis« von H.W. Henze auf. 2003 debütierte er als Stewa an der Metropolitan Oper New York, an der er seither auch als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg auftrat. 2003 debütierte er als Parsifal an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2019 in insgesamt 54 Vorstellungen auch als Siegmund, als Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, als Andrei in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und als Max im »Freischütz« auftrat. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2005 und 2008 als Offizier in »Cardillac« von P. Hindemith, 2008 als Parsifal und 2011 als Tannhäuser. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er bis 2015 u.a. als Parsifal, als Siegmund und als Titelheld in »Palestrina« von H. Pfitzner. Bei den Festspielen von Bayreuth wirkte er 2008-10 als Parsifal und 2016-17 als Siegmund mit. Im Konzertsaal kam er zu bedeutenden Erfolgen, u.a. als Solist im »Messias« von Händel, im Mozart-Requiem (Madrid), in der Messe C-Dur von Beethoven, in Mendelssohns »Lobgesang« (2. Sinfonie) und in dessen »Elias«, in »A Child of Our Time« von M. Tippett (Belfast). In der Londoner Festival Hall sang er in einem der letzten Konzerte, das der große Dirigent Antal Dorati dirigierte, als Solist in den »Liebesliederwalzern« von Johannes Brahms.
Schallplatten: Collins (»Caritas« von R. Saxton, »Blond Egbert« von Judith Weir), Koch Records (Manolios in »Griechische Passion« von B. Martinu); Arthaus-Video (»Death in Venice« von B. Britten).
6.5. Katia TCHEMBERDJI wird 60
Mit sieben Jahren wurde sie in die Zentrale Schule für Musik für hochbegabte Kinder des Moskauer Konservatoriums aufgenommen, an welchem sie 1978 ihre Studien in den Fächern Komposition, Musiktheorie und Klavier fortführte. Ihre wichtigsten Lehrer waren Samwel Alumjan, Nikolai Korndorf, Yuri Kholopov und Sergei Balassanian. 1984 legte sie sämtliche Examina mit Auszeichnung ab. Ihre Diplome in Komposition und Musiktheorie befähigen sie zum Erteilen von Unterricht in sämtlichen theoretischen Fächern sowie Komposition und Klavier. 1985-90 unterrichtete sie an der Gnessin Fachhochschule in Moskau. 1986 wurde Katia Tchemberdji in den Komponistenverband der Sowjetunion aufgenommen. Seit 1990 lebt und arbeitet Katia Tchemberdji in Berlin, wo sie u.a. an den Musikschulen Wilmersdorf und Spandau Klavier und Komposition für Kinder unterrichtet. Als Komponistin und Pianistin wurde sie zu zahlreichen internationalen Kammermusikfestivals eingeladen (Kuhmo Kammermusikfestspiele, Finnland; Internationales Komponistinnen – Festival, Kassel; Berliner Festwochen; Musik-Biennale Berlin; Tage für Neue Musik Zürich).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://tchemberdji.com/
6.5. Murry SIDLIN wird 80
Informationen über den amerikanischen Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.murrysidlin.com/
9.5. Anna-Maria BIRNBAUER wird 60
Sie absolvierte nach der Matura die Wiener Musikhochschule, die sie mit Diplom und Magisterium abschloss. Während ihres Studiums war sie Solistin am Wiener Raimundtheater. Seit 1991 ist sie Mitglied der Wiener Staatsoper und sang im Rahmen dieser Tätigkeit zahlreiche kleine Solopartien, u. a. in Osud (L. Janacek) oder im Freischütz (C. M. v. Weber).
1995 gründete sie gemeinsam mit Huw Rhys James die MUSIKWERKSTATT WIEN, deren Geschäftsführerin sie seitdem ist. Ihr Aufgabenbereich liegt in der Leitung, Organisation, im PR- und Marketingbereich und in der kaufmännischen Leitung. Als Sängerin sang sie für die Musikwerkstatt die Hauptrollen in Poulencs La voix humaine und Philip Glass‘ The Fall of the House of Usher. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Kulturmanagerin war sie 2002-06 Produktionsleiterin des niederösterreichischen Festivals Mozart in Reinsberg und ist seit 2006 Produktionsleiterin für die Opernproduktionen des Het Gelders Orkest Arnhem / Holland.
2008 übernahm sie die Projektleitung für die Produktion Don Giovanni bei den Salzkammergut-Festwochen Gmunden.
9.5. Anne Sofie von OTTER wird 65
Als Tochter eines schwedischen Diplomaten wuchs sie in Bonn, London und Stockholm auf. Sie begann ihre Ausbildung 1974 am Königlichen Konservatoriums Stockholm, studierte weiter bei Erik Werba in Wien und bei Geoffrey Parsons in London, seit 1981 auch Schülerin von Vera Rozsa in London. Nachdem sie bereits früh bei Konzertveranstaltungen mit dem Drottningholm-Ensemble aufgetreten und 1981 wie 1982 Preisträgerin bei internationalen Gesangwettbewerben geworden war, begann sie ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Stadttheater von Basel 1982-84. Hier sang sie Partien wie den Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, die Alcina in »Orlando Paladino« von J. Haydn, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart und den Titelhelden in Glucks »Orpheus und Eurydike«. 1984 gastierte sie an der Oper von Marseille als Cherubino, im Sommer des gleichen Jahres bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Don Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart. 1985 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin. !985 debütierte sie als Cherubino an der Covent Garden Oper London, an der sie seither u.a. auch die Dorabella in »Così fan tutte«, den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, die Leocadia Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und die Leonora »The Exterminating Angel« von Thomas Adès sang. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1985 als Dorabella, 1990 in der Titelpartie von Rossinis »Tancredi«, 1995 als Orphée in der Berlioz-Fassung von Glucks »Orphée et Eurydice« und 2007 als Didon in »Les Troyens« von Berlioz sowie 1988, 1993, 1995, 2004 und 2012 mit Liederabenden. 1987 debütierte sie als Ismene in Glucks »Alceste« an der Mailänder Scala, an der sie 1987 auch als Cherubino sowie 1996, 2001, 2003 und 2008 in Liederabenden und Konzerten auftrat. 1987 sang sie in Lyon in einer konzertanten Aufführung von »La damnation de Faust« von Berlioz und hatte im gleichen Jahr an der Münchner Staatsoper als Cherubino große Erfolge. In der gleichen Partie debütierte sie 1988 an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2017 in insgesamt 51 Vorstellungen auch den Octavian im »Rosenkavalier«, den Idamante in Mozarts »Idomeneo«, den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« und die Geschwitz in A. Bergs »Lulu« sang. In der Carnegie Hall sang sie mit dem Orchester der Metropolitan Opera unter James Levine 2000 (konzertant) die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bártok und 2017 unter Esa-Pekka-Salonen die Kindertotenlieder von G. Mahler. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1989 (konzertant) die Marguerite in »La damnation de Faust«, 1992 den Don Ramiro in »La finta giardiniera«, 2012 die Cornelia in Händels »Giulio Cesare« sowie 2019 die Öffentliche Meinung in Offenbachs »Orphée aux enfers« und trat dort oft auch in Konzerten auf (1994 in Mozarts C-Moll-Messe, 1996 in Beethovens Missa Solemnis, 1997 in einem Schubert-Konzert sowie 1996 und 2001 mit sehr erfolgreichen Liederabenden). Am 28.7.2016 sang sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper »The Exterminating Angel« von T. Adès die Partie der Leonora. An der Opéra Bastille Paris debütierte sie 1990 (konzertant) als Marguerite in »La damnation de Faust« und sang hier sowie an der Grand Opéra Paris 1997 den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1998 den Octavian, 2001 die Titelrolle in Händels »Ariodante« und Anna I in K. Weills »Die 7 Todsünden«, 2002 den Sesto in Händels »Giulio Cesare«, 2004 die Clairon in »Capriccio« von R. Strauss und 2012 die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«. 1991 übernahm sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Partie des Don Ramiro in Mozarts »La finta giardiniera«, 1991 an der Covent Garden Oper die Titelrolle in »La Cenerentola« von Rossini. 1993 sang sie in der Royal Festival Hall in London (konzertant) die Béatrice in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz. 1994 debütierte sie als Idamante an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2015 in insgesamt 20 Vorstellungen auch den Octavian und den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss sowie die Waltraute in der »Götterdämmerung« sang. 1997 sang sie im Goethe-Theater in Bad Lauchstädt die Titelrolle in »Ariodante« von Händel. 1998 nahm sie an der Königlichen Oper Stockholm an der Uraufführung der Oper »Staden« von Sven-David Sandström teil. 1999 Gastspiel am Théâtre Châtelet Paris in der Titelrolle der Oper »Alceste« von Gluck, 2000 am Opernhaus von Lyon als Dejanira in »Hercules« von Händel. Bei den Pfngstfestspielen von Salzburg sang sie 2001 (konzertant) die Titelrolle in Händels »Ariodante« sowie 2012 die Cornelia in Händels »Giulio Cesare«. 2002 gastierte sie als Carmen beim Glyndebourne Festival. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie 2008-09 als Orphée in der Berlioz-Fassung von Glucks »Orphée et Eurydice«, 2017-19 als Marcelinna in Mozarts »Le nozze di Figaro«. Sie gastierte 2013 als Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress« im Theater an der Wien, 2014 als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« am Teatro Real Madrid und als Clairon an der Lyric Opera Chicago, 2016 als Jenny in der »Dreigroschenoper« von Becht/Weill im Theater an der Wien, 2017 als Geschwitz an der Hamburger Staatsoper, 2018 als Mme. de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc am Théâtre des Champs-Élysées in Paris, 2019 als Alte Lady in L. Bernsteins »Candide« an der Komischen Oper Berlin und als Mme de Croissy an der Königlichen Oper von Stockholm. Zu ihrer Bühnenkarriere gesellte sich eine nicht weniger bedeutende Laufbahn als Konzertsängerin. So sang sie bei Konzerten an der Accademia di Santa Cecilia Rom (1984), in der Royal Festival Hall London in Prag, Wien, Stockholm, München, Frankfurt a.M., Stuttgart, Kopenhagen, Chicago (1985) und Philadelphia (H-Moll Messe von J.S. Bach, 1985). Große Liederabende in Barcelona, London und in anderen Brennpunkten des internationalen Musiklebens. 1992 sang sie in einem Konzert der BBC London Lieder von E. Grieg und von Gustav Mahler. 1997 sang sie in Wien das Alt-Solo in der Matthäuspassion von J.S. Bach.
Lit: A. Clark: Anne-Sofie von Otter (in »Opera«, 1991).
Sehr viele Schallplatten: Proprius (Arien von Händel, Monteverdi und Telemann; Oratorio de Noel von Saint-Saens), Caprice (»Sången« von Stenhammar, »Singoalla« von G. de Frumerie), DGG (»L‘Orfeo« von Monteverdi, »Dido and Aeneas« von Purcell, Olga im »Eugen Onegin«, Octavian im »Rosenkavalier«, 8. Sinfonie von G. Mahler, Lieder von R. Strauss, A. Berg und E.W. Korngold, Lieder von E. Grieg, Lieder von Ravel, Chausson, Martin, Delage, Saint-Saëns, Poulenc und G. Fauré, Matthäuspassion von J.S. Bach, 9. Sinfonie von Beethoven, »Roméo et Juliette« von Berlioz, Lieder schwedischer Komponisten, »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler, Maeterlinck-Gesänge von A Zemlinsky, Schubert-Lieder, »Atalanta« von Händel, »Aleko« von Rachmaninoff, »La Damnation de Faust« von Berlioz; Lamenti e Cantate, »Des Knaben Wunderhorn«, Lieder von Gustav Mahler; Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky; Titelrolle in »Ariodante« von Händel; Deidameia in »Hercules« von Händel), Harmonia mundi (»I Cinesi« von Gluck), Philips (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, »Der Messias« von Händel, Mozart-Messen, »La Damnation de Faust«, »Così fan tutte«, »Hoffmanns Erzählungen«, Requiem von Verdi), Erato (»L’Enfance du Christ« von Berlioz, »Iphigénie en Tauride« von Gluck), Musica Sveciae (Lieder von Emil Sjögren), Decca (Matthäuspassion), HMV (»Hänsel und Gretel«), EMI (Octavian im »Rosenkavalier«, »Götterdämmerung«, »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók), Sony (»Oedipus Rex« von Strawinsky), BIS (Lieder von J. Sibelius); Arthaus-Video (»Alceste« von Gluck).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.annesofievonotter.com/
9.5. Michel BÉROFF wird 70
Er schloss sein Studium 1966 am Pariser Konservatorium ab, im folgenden Jahr gewann er den ersten Preis beim 1. Internationalen Olivier Messiaen-Klavierwettbewerb. Seitdem wird er als einer der führenden Interpreten der Musik Messiaens angesehen. Im Anschluss begann er, mit den angesehendsten Orchestern weltweit zu spielen unter der Leitung bedeutender Dirigenten. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen besonders Martha Argerich, Barbara Hendricks, Jean-Philippe Collard, Augustin Dumay, Pierre Amoyal und Lynn Harrell. Als Dirigent hat Michel Beroff unter anderem mit dem Kammerorchester der Mailänder Scala, dem Russian State Orchestra, dem Orchestre National de Lyon, dem Orchestre National de Lille, dem Berkeley Symphony Orchestra und dem Montréal Youth Orchestra zusammengearbeitet. Zurzeit unterrichtet Michel Beroff am Pariser Konservatorium. Seit über 25 Jahren ist er „Exclusive EMI artist“, in dieser Zeit entstanden mehr als 50 Aufnahmen; darunter die kompletten Werke für Klavier und Orchester von Liszt, Prokofjew und Strawinsky, dirigiert von Seiji Ozawa und Kurt Masur. Für Deutsche Grammophon hat er Ravels Konzert für die linke Hand mit dem LSO unter Claudio Abbado aufgenommen.
Seine letzte CD beinhaltet das Gesamtwerk für Klavier von Debussy für das Japanische Label Denon. Insgesamt fünf Mal wurde Michel Beroff mit dem „Grand Prix du Disque“ ausgezeichnet. Als Herausgeber arbeitet er mit dem Verlag Wiener Urtext an einer neuen Ausgabe von Debussys Klaviermusik. Für das japanische Netzwerk NHK hat er 2006 eine Reihe von fünfzehn Meisterkurses zur französischen Musik abgehalten. In dem vergangenen Jahren hat Michel Beroff als Jurymitglied bei vielen bedeutenden Klavierwettbewerben mitgewirkt, darunter der Internationale Tschaikowsky-Wettbewerb sowie die Van Cliburn, Leeds, Clara Haskil, Arthur Rubinstein und Marguerite Long international piano competitions. Viele seiner Studenten haben höchste Preise bei internationalen Wettbewerben erspielt; zuletzt SeongJin Cho, der den Chopin-Wettbewerb in Warschau im Oktober 2016 gewonnen hat.
9.5. Guy GABELLE wird 75
Er studierte Musik und Gesang am Konservatorium von Avignon und nahm dann erfolgreich an mehreren Gesangwettbewerben teil. So gewann er den Prix Caruso beim Wettbewerb »Voix d‘Or«. Zu Beginn seiner Karriere trat er im Théâtre Châtelet Paris in einigen Operetten auf, wandte sich dann aber der Oper zu. Zu seinen Bühnenpartien gehörten u.a. der Nicias in »Thais« von Massenet, der Alfredo in »La Traviata«, der Vincent in »Mireille« und der Faust von Gounod, der Rodolfo in »La Bohème«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Pinkerton in »Madame Butterfly«, der Noctambule wie der Pape des Fous in »Louise« von Charpentier und der Chevalier de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. Er trat an den großen Opernhäusern in Frankreich auf, darunter an der Grand Opéra (u.a. 1986 als Gastone in »La Traviata«, 1986-87 als Gherardo in »Gianni Schicchi«, 1987 als Tinca in Puccinis »Il Tabarro« und als Flavio in »Norma«, 1989 als Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Wagner/Nereo in A. Boitos »Mefistofele«) wie an der Opéra-Comique Paris (hier in »Esclarmonde« von Massenet), am Théâtre Châtelet Paris, an den Opernhäusern von Bordeaux (in »Madame Butterfly«, »Carmen« und »L’Heure Espagnole« von Ravel), Toulouse, Nizza, Straßburg, Toulon (in Verdis »Nabucco«), Montpellier (1990 in »Volo di notte« von Dallapiccola), St. Étienne (1992 Éneas in »Esclarmonde«), Lyon und Marseille (in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch). Er gastierte am Teatro Colón Buenos Aires, am Teatro San Carlos Lissabon, an den Opernhäusern von Dublin und Bonn, beim Festival von Parma, vor allem aber an der Opéra de Wallonie in Lüttich. Hier hörte man ihn in Verdis Oper »Stiffelio«, in »Carmen«, »Norma«, »La Traviata« (als Gastone), »Tosca« (als Spoletta), im »Falstaff« von Verdi (als Dr. Cajus) und 2001 als Steuermann in »Der fliegende Holländer«. Hinzu trat eine bedeutende Karriere als Konzert- und Rundfunksänger. Sein Konzertrepertoire war sehr umfangreich und enthielt Solopartien in Beethovens 9. Sinfonie, im Mozart-Requiem wie in »L’Enfance du Christ« von Berlioz, in den »Carmina burana« von Carl Orff und in »Le Roi David« von A. Honegger.
Schallplatten: EMI (»Louise« von Charpentier), auch vollständige Aufnahmen »Esclarmonde« und des Musicals »Der Mann von La Mancha«.
9.5. Ruben LISITSIAN wird 75
Biographie des russischen Sänger suaf Russisch: https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9B%D0%B8%D1%81%D0%B8%D1%86%D0%B8%D0%B0%D0%BD,_%D0%A0%D1%83%D0%B1%D0%B5%D0%BD_%D0%9F%D0%B0%D0%B2%D0%BB%D0%BE%D0%B2%D0%B8%D1%87
9.5. Ramon REMEDIOS wird 80
Er war der jüngere Bruder des bekannten Tenors Alberto Remedios (1935-2016). Seine Familie stammte aus Malta; Ausbildung zum Sänger an der Guildhall School of Music London bei Joseph Hislop und Parry Jones, dann im London Opera Centre bei Joan Cross und Anne Wood. Bühnendebüt 1965 bei der Opera for All als Alfredo in »La Traviata«. In den beiden folgenden Jahren trat er bei dieser Gesellschaft, bei der Morley Opera und bei der Opera of West Ireland auf. 1966-67 sang er bei der Scottish Opera Glasgow den Ferrando in »Così fan tutte«, den Pinketon in »Madame Butterfly«, eine kleine Partie in Puccinis »La Bohème« sowie den Froh im »Rheingold« und war dann 1968-73 an der Welsh Opera Cardiff in zahlreichen Partien zu hören: als Ismaele in Verdis »Nabucco«, als Alfredo, als Dimitrij im »Boris Godunow«, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Herzog im »Rigoletto«, als Radames in »Aida«, als Skuratow in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 1971 in der englischen Premiere der Neufassung von A. Bergs »Lulu«. Seit 1968 sang er an der Covent Garden Oper kleinere Rollen. 1973-75 war er am Opernhaus von Köln engagiert (Antrittsrolle: Ernesto im »Don Pasquale«). Hier sang er u.a. den Lenski im »Eugen Onegin«, den Froh und den Pinkerton. 1975-77 trat er an der English National Opera London als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Vitek in Smetanas »Dalibor«, als Lenski, als Caramello in der Johann Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig« und als Narraboth in »Salome« von R. Strauss auf. Als Narraboth hörte man ihn auch 1980 an der Oper von Marseille und 1982 an der Covent Garden Oper. Weitere Gastspiele am Opernhaus von Frankfurt a.M., in Avignon (1981 als Cassio in Verdis »Otello«), in Jerusalem (1985 als Don José in »Carmen«) und an der Oper von Monte Carlo. Bei der New Sadler’s Wells Opera übernahm er Partien in Operetten. Auch als Konzertsänger und bei Rundfunk- und Fernsehauftritten kam er zu Erfolgen. So sang er 1991 das Tenor-Solo im Verdi-Requiem in der Royal Festival Hall in London.
Schallplatten: TER (»Gräfin Mariza« von E. Kálmán).
9.5. Rico SERBO wird 80
Er war zunächst Chemiker, studierte dann Gesang an der University of the Pacific Stockton bei Henry Welton, bei Mabel Riegelmann in San Francisco und bei Robert Weede in Concord (Kalifornien). In seiner amerikanischen Heimat trat er vor allem an der Oper von San Francisco (1967-69 als Beppe im »Bajazzo«, als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, als Haushofmeister der Marschallin im »Rosenkavalier«, in einer kleinen Partie in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Visitation« von G. Schuller sowie als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz), dann auch an den Opern von Seattle und Santa Fé auf. Große Erfolge erzielte er in Europa; hier sang er an der Niederländischen Oper Amsterdam, am Stadttheater von Koblenz (1970-72), am Opernhaus von Essen und war 1972-75 Mitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Dort wirkte er auch 1975 in der szenischen Uraufführung von H.W. Henzes »Rachel la Cubana« mit. Er setzte seine Gastspieltätigkeit mit Auftritten in San Diego (1978-80), an der City Opera New York (1979-85), in Philadelphia (1981), Houston (1981), Detroit (seit 1981), in Toronto (1979-80) und Vancouver (1981) fort. 1982 sang er an der Oper von New Orleans den Arvino in der amerikanischen Premiere von Verdis »I Lombardi«. Er gastierte an der Deutschen Oper (1982) und am Theater des Westens (1981-83) Berlin, 1984-86 auch in Belfast. Seine Stimme fand ihre Aufgaben namentlich im lyrischen Repertoire in Rollen wie dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, dem Ernesto im »Don Pasquale«, dem Lyonel in Flotows »Martha«, dem Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« wie in Verdis »Falstaff«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Filipeto in »I quattro rusteghi« von E. Wolf-Ferrari, dem Tom Rakewell in Strawinskys »The Rake’s Progress«, dem Tony in »Elegy for Young Lovers« von H.W. Henze, dem Lord Barrat in »Der junge Lord« vom gleichen Komponisten, dem Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und dem Faust in »Mefistofele« von A. Boito. Angesehener Konzerttenor; verheiratet mit der Sängerin Carol Kirkpatrick.
Schallplatten: Opera Rara (»L’Assedio di Calais« von Donizetti).
10.5. Dieter BUNDSCHUH wird 80
Er studierte 1962-65 am Konservatorium von Würzburg Gesang und war auch Schüler von F. Tietjen-Steyer in Wiesbaden. Er war zunächst 1962-65 als Chorsänger, dann 1965-68 als Solist am Stadttheater von Würzburg tätig, 1968-72 dann am Stadttheater von Münster (Westfalen), 1973-82 als erster lyrischer Tenor am Staatstheater von Wiesbaden. Hier wirkte er 1981 in der Uraufführung der Oper »Das kalte Herz« von V.D. Kirchner mit. Er schloss dann Gastverträge mit dem Opernhaus von Köln und dem Nationaltheater Mannheim ab. Er gastierte am Opernhaus von Frankfurt a.M., an den Theatern von Bremen, Nürnberg, Basel und Gelsenkirchen, am Grand Théâtre von Genf (1973 als Arbace in Mozarts »Idomeneo«), am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und an der Oper von Lyon. 1968 wirkte er bei den Festspielen von Salzburg als Inteletto in »Rappresentazione di Anima e di Corpo« von Cavalieri mit. 1984-87 trat er an der Staatsoper von Wien in insgesamt 17 Vorstellungen als Flamand im »Capriccio« von R. Strauss, als Matteo in »Arabella« vom gleichen Komponisten, als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Alfred in der »Fledermaus« und als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« auf. Am Nationaltheater Mannheim, übernahm er 1987 die Bravourrolle des Arnoldo in Rossinis »Wilhelm Tell«. 1990-92 war er Mitglied des Nationaltheaters Mannheim. In der Eröffnungsvorstellung des wieder aufgebauten Opernhauses von Frankfurt a.M. sang er den Monostatos in der »Zauberflöte« (6.4.1991). An der Stuttgarter Staatsoper wirkte er in der Uraufführung der Oper »Don Quichote de la Mancha« von Hans Zender mit (3.10.1993). 1997 hörte man ihn in Stuttgart als Gottesnarren im »Boris Godunow«, in Darmstadt als Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, 1998 in Wiesbaden als Herodes in »Salome« von R. Strauss. Von seinen Bühnenrollen sind noch Charakterpartien wie der Zwerg in »Der Geburtstag der Infantin« von Fr. Schreker, der Capitain Vere in B. Brittens »Billy Budd« und der Inspektor in »Die Nase« von Schostakowitsch nachzutragen. Auch als Konzertsänger und durch Rundfunksendungen (u.a. bei ORTF Paris) wurde er bekannt.
10.5. Peter KÜCHLER wird 80
Er war an der Musikhochschule Dresden Schüler von Harry Schwickardi und von Margarethe Kupfer. Im Jahre 1969 erfolgte sein Bühnendebüt am Sächsischen Landestheater Dresden-Radebeul als Don Curzio in »Figaros Hochzeit«. Er blieb Mitglied dieses Theaters, bis er 1987 als Ensemblemitglied der Dresdner Staatsoper verpflichtet wurde, an der er eine bedeutende Karriere absolvierte. Auch am Opernhaus von Leipzig wie an anderen Theatern trat er gastweise auf. Sein Repertoire enthielt Partien aus dem lyrischen wie aus dem Buffo-Fachbereich; im Einzelnen sind zu nennen: der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Monostatos in der »Zauberflöte« (Staatsoper Dresden 1992), der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Basilio in »Figaros Hochzeit«, der Paolino in »Die heimliche Ehe« von Cimarosa, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Fenton im »Falstaff« von Verdi wie in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, die Hexe in »Hänsel und Gretel«, der Truffaldino in »Die Liebe zu den drei Orangen« von Prokofjew (Staatsoper Dresden, 1990) und der Beppe im »Bajazzo«. Auch als Konzertsolist erfolgreich aufgetreten.
10.5. Judith BECKMANN wird 85
Tochter eines Opernsängers und einer Pianistin. Ausbildung an der University of Southern California und an der Music Academy of the West in Santa Barbara, u.a. bei Lotte Lehmann. Auch Schülerin ihres Vaters, des Sängers und Pädagogen Harold Reed. 1961 gewann sie einen Gesangwettbewerb in San Francisco und kam mit einem Fulbright-Stipendium nach Deutschland, wo sie Schülerin von Henny Wolff in Hamburg und Franziska Martienssen-Lohmann in Düsseldorf wurde. Bühnendebüt 1962 am Staatstheater von Braunschweig als Fiordiligi in »Così fan tutte«. Schnell entwickelte sich eine große Karriere der Künstlerin an den führenden deutschen Bühnen, vornehmlich an den Staatsopern von München und Stuttgart, in Köln, Kassel, Hannover, Frankfurt a.M., Mannheim, Dortmund, und an der Deutschen Oper Berlin. 1964 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1967 der Staatsoper von Hamburg. 1969 hörte man sie bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Das Märchen von der schönen Lilie« von G. Klebe. 1969-85 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt 83 Vorstellungen als Mimì in »La Bohème«, als Violetta in »La Traviata«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Agathe im »Freischütz«, als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Arabella in der gleichnamigen Oper von R. Strauss, als Tatjana im »Eugen Onegin«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Saffi im »Zigeunerbaron«, als Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss und als Marschallin im »Rosenkavalier«. An der Covent Garden Oper London gastierte sie 1974 als Tatjana. Sie sang auch als Gast in Nancy, Genf (1971 die Pamina und 1979 die Arabella), Venedig, beim Maggio Musicale von Florenz und am Opernhaus von San Francisco (1970 die Marguerite im »Faust« von Gounod). 1984 sang sie in Köln die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1988 an der Staatsoper München die Arabella und, ebenfalls 1988, am Opernhaus von Dortmund die Ariadne in »Ariadne auf Naxos«. 1986 Gastspiel am Teatro Regio von Turin als Marschallin, 1989 wieder zu Gast an der Münchner Oper, 1990 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Staatstheater Hannover. 1990 hatte sie an der Münchner Staatsoper außergewöhnliche Erfolge als Marschallin. Ihr Bühnenrepertoire umfasste eine Vielfalt von Aufgaben, namentlich aus dem lyrischen Fachbereich; gefeierte Konzertsopranistin, zumal Bach-Interpretin. Lehrtätigkeit an der Musikhochschule von Hamburg. Verheiratet mit dem Dirigenten Irving Beckmann.
Schallplatten: Claudius-Verlag (Bach-Kantaten).
11.5. Ross POPLE wird 75
Biographie des neuseeländischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Ross_Pople
11.5. Arnold VOKETAITIS wird 90
Er entstammte einer litauischen Familie. Er war zunächst Verkäufer für Autos, dann Trompeter in einer Jazzband, schließlich Radioansager. Ausbildung der Stimme durch Elda Ercole, Leila Edwards und Kurt Saffir in New York. Nachdem er 1957 mehrere Gesangwettbewerbe gewonnen hatte, debütierte er 1958 an der New York City Opera als Vanuzzi in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. Seitdem bedeutende Erfolge an nordamerikanischen Opernhäusern: in Houston (Texas), Miami, Pittsburgh, San Antonio, zumal aber an der City Opera New York, an der er 1959 in der Uraufführung der Oper »Six Characters in Search of an Author« von Hugo Weisgall mitwirkte. An der City Opera New York trat er auch als Creon in Strawinskys »Oedipus Rex«, als Theseus in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und 1968 als Vater in der New Yorker Premiere von »Carry Nation« von Douglas Moore auf. Bei der Metropolitan Opera Touring Company hörte man ihn als Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola« (1965), an der Chicago Opera 1968-73 als Zuniga in »Carmen«, als Loredano in Verdis »I due Foscari«, als Onkel Bonze in »Madame Butterfly«, als Bailli im »Werther« von Massenet und als Mr. Ratcliffe in der amerikanischen Erstaufführung von Benjamin Brittens »Billy Budd« (1970). Gastspiele an den Opern von Montreal, Vancouver und Mexico City. Er gastierte 1989 an der Oper von Chicago als Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1990 an der Miami Opera als Basilio im »Barbier von Sevilla«. Weitere Bühnenrollen: der Don Pasquale, der Dulcamara in »L’Elisir d’amore« und der John Hale in »The Crucible« von Robert Ward, den er 1976 in Milwaukee sang. Man schätzte auf der Bühne nicht zuletzt seine Darstellungskunst. Er sang auf der Bühne die großen Bass-Baritonpartien in Werken von Beethoven bis Benjamin Britten, zumal auch das italienische Fach, auf dem Konzertpodium gleichfalls ein weit reichendes Repertoire, in dem sich auch Lieder fanden.
Schallplatten: Desto, CBS (kleine Partie in »Le Cid« von Massenet), FSM (Lieder von Rachmaninoff).
12.5. Dalmacio GONZÁLEZ wird 75
Eigentlich Dalmau González Albiol; er erhielt seine Ausbildung in Barcelona und gewann dort den Francesco Viñas-Concours. Er debütierte 1973 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, ging dann aber zur weiteren Ausbildung nach Salzburg, wo er am dortigen Mozarteum Schüler von Arleen Auger und Paul Schilhawsky war; Anton Dermota in Wien führte ihn in den Liedgesang ein. Als erste größere Partie sang er auf der Bühne des Gran Teatre del Liceu in Barcelona 1977 den Ugo in »Parisina« von Donizetti als Partner der großen Primadonna Montserrat Caballé. Im gleichen Jahr sang er auch am Opernhaus von Nizza den Ugo. 1979 gastierte er an der City Opera New York als Alfredo in »La Traviata«. An der San Francisco Opera gastierte er in den Rossini-Opern »Tancredi« (als Argirio, 1979) und »Semiramide« (als Idreno als Partner von Marilyn Horne, 1981). 1979 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Ernesto im »Don Pasquale«. Bis 1986 sang er an diesem Haus in insgesamt 39 Vorstellungen auch den Nemorino in »L’Elisir d’amore«, den Herzog im »Rigoletto«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« und den Fenton im »Falstaff« von Verdi. An der Mailänder Scala debütierte er 1981 als Lurcanio in »Ariodante« von Händel; hier sang er dann auch 1983 den Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri« und 1993 den Argirio. In Europa sang er 1980 am Teatro Verdi von Triest und 1981 bei den Festspielen von Aix-en-Provence (wieder in »Tancredi« von Rossini). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1980-89 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Ernesto und als Leicester in Donizettis »Maria Stuarda« in insgesamt 19 Vorstellungen. 1982 gastierte er in Los Angeles als Fenton. 1984 sang er beim Rossini Festival in Pesaro in den Aufführungen der wieder entdeckten Oper »Il Viaggio a Reims« des großen Meisters die Partie des Belfiore. 1988 sang er bei den Festspielen von Pesaro in Rossinis »Il Signor Bruschino«, 1990 beim Maggio Musicale Fiorentino den Ugo, 1990 bei den Festspielen von München den Catullus in »Catulli Carmina« von C. Orff, 1991 am Teatro Colón Buenos Aires den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1992 bei den Festspielen von Martina Franca den Demetrio in Rossinis »Demetrio e Polibio«, 1995 in Madrid den Oedipus in Strawinskys »Oedipus Rex«. Am 7.10.1999 sang er in der Eröffnungsvorstellung des nach dem Brand von 1994 wieder aufgebauten Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Kaiser in »Turandot« von Puccini. Zu seinen Bühnenrollen gehörten der Don Ramiro in »La Cenerentola« und der Giacomo in »La donna del lago« von Rossini, der Rinaldo in »Armida« von Händel, der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Ferrando in »Così fan tutte« und der Ford in der Oper »Falstaff« von Antonio Salieri, den er 1987 am Teatro Regio in Parma sang. Erfolgreiche Konzerte, u.a. in London und in Radiosendungen der BBC London; in Rom gab er viel beachtete Liederabende. – Der Künstler verfügte über eine lyrische Tenorstimme von ungewöhnlicher Schönheit und einer souveränen Beherrschung der Gesangstechnik, die ihn zum berufenen Interpreten der schwierigen italienischen Belcanto-Partien machte.
Schallplatten: DGG (Solo im Verdi-Requiem, »Falstaff« von Verdi, »Il Viaggio a Reims«), CBS (»La Donna del Lago« von Rossini), Dynamic (»Demetrio e Polibio« von Rossini), Columbia (spanische Zarzuelas).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://dalmaciogonzalez.blogspot.com/
13.5. Xiaoyong CHEN wird 65
Er studierte in Peking zunächst Violine und 1980-85 Komposition am Zentralkonservatorium. Direkt im Anschluss daran absolvierte er bis 1989 ein Aufbaustudium bei György Ligeti an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Chen Xiaoyong erhielt 1993 den Christoph-und-Stephan-Kaske-Preis in München und 1995 das Bach-Preis-Stipendium der Hansestadt Hamburg. Gastprofessuren führten ihn seit 1997 ständig nach Taiwan, Hong Kong und die VR China. Chen war seit 1987 als Lehrbeauftragter am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg tätig und lebt als freischaffender Komponist in Hamburg. 2010 erhielt er eine Gastprofessur an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, seit Oktober 2013 lehrt er dort als Professor für Komposition.
Chen Xiaoyong steht in seiner Kompositionsweise der ostasiatischen Philosophie sehr nahe, in der dem Eigenwert der Dinge und des Klangs eine viel größere Beachtung geschenkt wird als im westlichen Denken. Entscheidend ist nicht der Umfang des verwendeten musikalischen Materials, sondern dessen sensible Entfaltung mit neuen und unerwarteten Mitteln, um dem Zuhörer ein tiefes Erleben des Klanges zu ermöglichen. Chens Musik ist darüber hinaus sehr stark mit Eigenschaften der chinesischen Sprache und Musik verbunden, was sich in ihrer subtilen Melodik spiegelt: kleinste Änderungen, zeitliche Dehnungen, Intervallspreizungen und differenzierte Unterschiede der Dynamik prägen seine Kompositionen. Chen schreibt jedoch weder eine rein chinesische noch eine rein europäische Musik. Zwar bezieht er sich auch auf die chinesische Musiktradition – etwa durch Verwendung der chinesischen Zither Zheng – doch erweckt diese nicht den Eindruck folkloristischer Zutaten. Sein Europa-Debüt als Komponist feierte Chen 1987 bei den Donaueschinger Musiktagen mit der Uraufführung des 1. Streichquartetts durch das Auryn Quartett. 1992 erhielt Chen den Kompositionspreis des Forums Junger Komponisten des WDR für seine Komposition Yün für Sopran und 11 Instrumentalisten, die unter Peter Eötvös mit dem Ensemble Modern in Köln uraufgeführt wurde. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen produzierte 1999 in Kooperation mit Radio Bremen die Portrait-CD Invisible Landscapes. Ebenfalls 1999 schrieb er im Auftrag der Calouste Gulbenkian Foundation das Orchesterwerk Interlaced Landscapes, welches mit dem Orquestra Gulbenkian unter Muhai Tang auf einer Tournee durch China und Portugal sieben Aufführungen erlebte. Im Jahre 2000 entstand die Komposition Fusion für Ensemble im Auftrag des Cellisten Yo-Yo-Ma für dessen Silk Road Project. Im Juni 2002 wurde die Komposition XI-Fusion III für Ensemble als Auftrag des Asien-Afrika-Instituts der Universität Hamburg uraufgeführt. Er arbeitete mit zahlreichen Orchestern und Ensembles in Europa und Asien zusammen. Aufführungen seiner Werke fanden mittlerweile in allen Kontinenten u. a. bei zahlreichen Festivals statt, wie Asian Music Festival und Pacific Music Festival in Japan, Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik, Asian Contemporary Music Festival Korea, Musicarama in Hongkong, Holland Festival, Wiener Graben-Fest-Tage, Festival „Présences“ von Radio France (Paris), Tage der Neuen Musik Hannover, Festival Ars Musica (Belgien), Weltmusiktage in Manchester (1998) und Hong Kong (2002, 2007), Das neue Werk Hamburg, Festival unserer Zeit Münster, Brahms Festival Lübeck, Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, Tromp Muziek Biennale in Holland, Tage der Neuen Musik Würzburg, Biennale der Neuen Musik Hannover, Tanglewood Festival (USA), International Gaudeamus Music Week, Festival MaerzMusik/Berliner Festspiele, Huddersfield Contemporary Music Festival, International Shanghai Spring Music Festival, Warschauer Herbst, Sommerliche Musiktage Hitzacker, Hamburger KlangWerktage Festival.
13.5. Anatoly LOSHAK wird 70
Biographie des russischen Baritons auf Russisch:
https://www.kino-teatr.ru/teatr/acter/sov/393663/bio/
13.5. Andreas BECKER wird 80
Er übte zunächst den Beruf eines Werbungsberaters aus, studierte dann jedoch Gesang am Städtischen Konservatorium Berlin bei Eugen von Kovatsy. Sein Bühnendebüt erfolgte 1966 am Stadttheater von Osnabrück als Landgraf im »Tannhäuser«. Er sang an mehreren deutschen Opernbühnen, darunter den Stadttheatern von Bielefeld und Krefeld, am Opernhaus von Essen und wurde dann langjähriges Mitglied des Opernhauses von Dortmund, wo er seit 1972 für mehr als zwanzig Jahre wirkte. Später auch der Münchner Staatsoper verbunden. Er trat als Gast an der Staatsoper von Hamburg, in Paris, in Holland, Guatemala, Indien, Singapur und Malaysia auf. Aus seinem Bühnenrepertoire sind hervorzuheben: der Don Pizarro wie der Rocco im »Fidelio«, der Hunding wie der Fasolt im Nibelungenring, der König Marke in »Tristan und Isolde«, der König Philipp im »Don Carlos« von Verdi, der Zaccaria im »Nabucco«, der Escamillo in »Carmen«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Kaspar im »Freischütz« von Weber, der Mordred in »Le Roi Arthus« von Ernest Chausson (Dortmund 1996) und der Collatinus in »The Rape of Lucretia« von B. Britten. 1991 sang er am Opernhaus von Dortmund die Köchin in Prokofjews »Die Liebe zu den die Orangen«. 1997 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Kniefall in Warschau« von Gerhard Rosenfeld als Herbert Wehner mit (Aufnahme auf Thorofon). 2000 trat er dort als Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut« auf, 2001 in der Uraufführung der Oper »Wallenberg« von Erkki-Sven Tüür. Gleichzeitig Konzertsänger und Lehrer an der Pädagogischen Hochschule Dortmund.
Schallplatten: BASF (»Trionfo di Afrodite« von C. Orff).
13.5. Dominic COSSA wird 85
Da seine Heimatstadt Jessup (Pennsylvania) zu 90 Prozent eine italienische Bevölkerung hatte, wuchs er in einem ganz italienischen Milieu heran. Seine Familie stammte ursprünglich aus Perugia. Er studierte Psychologie an den Universitäten von Scranton und Detroit und Gesang bei Anthony Marlow und Robert Weede. Debüt 1961 an der New York City Opera als Morales in »Carmen«; er sang dann dort den Sharpless in »Madame Butterfly«. 1963 gewann er den ersten Preis im Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper Auditions of the Air. 1964 kam er nach Europa und sang am Teatro Nuovo in Mailand; im gleichen Jahr unternahm er eine Nordamerika-Tournee. An der Oper von San Francisco gastierte er 1967 als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Silvio im »Bajazzo« sowie 1970 als Valentin im »Faust« von Gounod. 1968 wirkte er in New York in einer konzertanten Aufführung von Meyerbeers »Hugenotten« mit. 1969 hörte man ihn an der City Opera in »Lucia di Lammermoor«, 1970 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittsrolle: Silvio). Er sang dort bis 1978 in insgesamt 107 Vorstellungen außerdem noch den Germont-père in »La Traviata«, den Marcello in »La Bohème«, den Albert im »Werther« von Massenet, den Masetto im »Don Giovanni«, den Valentin, den Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Sharpless, den Jeletzky in Tschaikowskys »Pique Dame«, den Figaro im »Barbier von Sevilla« und den Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini. 1976 wirkte er in Philadelphia in der Uraufführung von Gian Carlo Menottis »The Hero« mit. 1976 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg. Er wirkte später im pädagogischen Bereich an der Manhattan School of Music und an der University of Maryland in Baltimore.
Schallplatten: Decca (»L’Elisir d’amore« von Donizetti, »Les Huguénots«, beide zusammen mit Joan Sutherland), RCA (»Giulio Cesare« von Händel).
13.5. Nigel BUTTERLEY wird 85
Informationen über den australischen Komponisten auf seiner Homepage: https://www.nigelbutterley.info/
14.5. Peter WIMBERGER wird 80
Er studierte an der Musikakademie in Wien Gesang bei Paul Schöffler und Adolf Vogel. Peter Wimberger gab 1963 sein Bühnendebüt am Opernhaus von Dortmund in der Rolle des Pietro in »Simon Boccanegra«. Gastspiele führten ihn in der weiteren Folge an die Opernhäuser von Karlsruhe, Kassel, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Oper Frankfurt und an die Bayerische Staatsoper München. 1972-2002 war er festes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Er debütierte hier im September 1972 als Sprecher in der »Zauberflöte«. Seine am häufigsten gesungen Partie ist mit 133 Abenden jene des Polizeikommissärs im »Rosenkavalier«. Von insgesamt 55 Partien des Künstlers an der Wiener Staatsoper seien u. a. der König wie der Ramfis in »Aida«, der Colline in »La Bohème«, der Rangoni in »Boris Godunow«, der Lorenzo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, der Zuniga wie der Escamillo in »Carmen«, der Publio in Mozarts »La clemenza di Tito«, der Mönch in Verdis »Don Carlos«, der Orest in »Elektra« von R. Strauss, der Don Pizarro wie der Minister im »Fidelio«, der Fliegende Holländer, der Geisterbote in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, der Kuno wie der Eremit im »Freischütz«, der König Heinrich im »Lohengrin«, der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, der Graf Walter in »Luisa Miller« von Verdi, der Banquo in dessen »Macbeth«, der Graf Des Grieux in »Manon« von Massenet, der Nachtwächter wie der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Titurel wie der Amfortas im »Parsifal«, der Donner, der Wotan und der Gunther im Nibelungenring, der Jochanaan in »Salome«, der Biterolf im »Tannhäuser« und der Ferrando im »Troubadour« genannt. An der Volksoper Wien ist Peter Wimberger u. a. als Zaccaria in »Nabucco«, als Komtur im »Don Giovanni«, als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Bartolo in »Die Hochzeit des Figaro«, als Nourabad in »Die Perlenfischer« von Bizet, als Inquisitor in Prokofjews Oper „Der feurige Engel“, als Monterone im »Rigoletto«, als Onkel Bonze in »Madame Butterfly« und als Wotan/Wanderer in Loriots „Ring an einem Abend“ aufgetreten. Er war auch dem Landestheater von Linz/Donau verbunden. Peter Wimberger gab Gastspiele an der Metropolitan Opera New York (1984 Wotan in der »Walküre«), an der Mailänder Scala (1984 Landgraf im »Tannhäuser«), an der Nationaloper Warschau, dem Königlichen Opernhaus Kopenhagen, am Teatro Massimo in Palermo (1988), am Teatro San Carlo Neapel (1988 Amfortas), an den Opernhäusern von Lyon, Marseille, Nizza, Basel, Barcelona (1985 Wanderer in »Siegfried«), Köln (1987), Toronto und Tokyo, an der Opéra de Wallonie Lüttich (1992 Wotan in der »Walküre«), am Théatre Capitole de Toulouse (Athlet in »Lulu«), beim Maggio Musicale Fiorentino, am Teatro Colon in Buenos Aires (1997 Rocco im »Fidelio«), bei den Bregenzer Festspielen (1972 in Henry Purcells »Die Feenkönigin«, 1973 Daland in »Der fliegende Holländer«, 1974 Zuniga, 1976 Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, 1979 Timur in Puccinis »Turandot« und 1979-80 in Konzerten)
sowie den Wagnerfestspielen in Erl. Auf der Bühne übernahm er in erster Linie die dramatischen Bariton- und Basspartien in Opern von Beethoven, Mozart, Mussorgsky, Richard Wagner, Verdi, Rossini und R. Strauss. Abseits des Operngesanges erfreut sich der Künstler an einer ebenso erfolgreichen Karriere als Konzert- und Oratoriensänger.
Schallplatten: Christophorus-Verlag (Solo in der Harmoniemesse von Haydn), HRE (Geisterbote in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss).
15.5. Ursula DORATH wird 75
Sie studierte bei Walter Werner in Braunschweig, bei Fritz Lunzer und Emmy Loose an der Musikakademie in Wien, bei Conchita Badia in Spanien und bei Gino Bechi in Rom. In der Spielzeit 1970-71 gehörte sie dem Zürcher Opernstudio an. 1973-78 war sie am Stadttheater von Ulm engagiert. Sie trat als Gast an den Stadttheatern von Augsburg, Heidelberg, Hagen (Westfalen), an den Staatstheatern von Karlsruhe (mit dem Ulmer Ensemble 1979 in der Uraufführung der Oper »Jagdszenen aus Niederbayern« von F. Silhanek) und Saarbrücken, am Nationaltheater von Mannheim, am Opernhaus von Frankfurt a.M., an der Oper von Rom, am Teatro Fenice Venedig (1981), bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede, bei der Gastspieloper Aargau, in Luzern und Zürich auf. Dabei trug sie ein vielgestaltiges Opern- und Operettenrepertoire vor mit Partien wie der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, der Susanna in »Figaros Hochzeit«, der Donna Elvira im »Don Giovanni«, der Fiordiligi in »Così fan tutte«, der Adina in »L’Elisir d’amore«, der Titelfigur in Flotows »Martha«, der Marguerite im »Faust« von Gounod, der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, dem Hänsel in »Hänsel und Gretel«, der Rosalinde in der »Fledermaus«, der Kurfürstin im »Vogelhändler« von Zeller, der Desdemona in Verdis »Otello« und der Ophelia in »Hamlet« von Mario Zafred. Im Konzertsaal trat sie in einem nicht weniger umfangreichen Repertoire auf, das von den Barock-Meistern über die Klassik und die Romantik bis hin zu modernen Werken von Honegger, Carl Orff, H. Villa-Lobos und Alban Berg reichte. Zugleich war sie eine bedeutende Lied-Interpretin. Sie gab Konzerte u.a. in Zürich, Wien, Hamburg und Ulm, in Barcelona, Salzburg, Peking, Shanghai und beim Festival von Cadaques. Sie wirkte in Rundfunksendungen in der Schweiz, in Österreich, Italien und Spanien mit.
Schallplatten: Concert Hall (»Bachianas Brasileiras« von H. Villa-Lobos).
16.5. Miroslav DVORSKÝ wird 60
Sein Vater war Direktor einer Schuhfabrik; er war der jüngere Bruder des bekannten Tenors Peter Dvorský (* 1951); ein dritter Bruder Pavel Dvorský (* 1954) war als Chorist am Nationaltheater von Bratislava beschäftigt. Miroslav Dvorský begann zunächst eine Ausbildung als Maschinenbauer, ließ aber bereits gleichzeitig seine Stimme bei Ida Cernecka in Bratislava ausbilden. Später studierte er noch zwei Jahre lang in der Opernschule der Mailänder Scala. 1983 debütierte er am Nationaltheater von Bratislava als Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, seit 1986 war er Mitglied dieses Hauses. Hier war er als erster lyrischer Tenor engagiert; er wirkte dort auch am 21.2.1987 in der Uraufführung der Oper »The Insect Play« des slowakischen Komponisten Ján Cikker mit. Mit dem Ensemble von Bratislava nahm er 1990 an einem Gastspiel beim Festival von Edinburgh teil, wo er als Faust von Gounod und als Ovlur in Borodins »Fürst Igor« auftrat. Er kam bald zu einer internationalen Karriere. Seit 1994 gehörte er dem Staatstheater am Gärtnerplatz in München an, wo er als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« wie als Des Grieux in Massenets »Manon« (1994) seine Erfolge hatte. 1994 gastierte er an der Oper von Rom als Prinz in der Märchenoper »Rusalka« von Dvorák und als Rodolfo in »La Bohème«, 1996 in Toronto als Herzog im »Rigoletto«. 1996 sang er an der Wiener Staatsoper als Antrittsrolle den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, bis 2017 dann in insgesamt 58 Vorstellungen auch den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, den Cassio im »Otello« von Verdi, den Alfredo in »La Traviata«, den Danieli wie den Manfredi in Verdis »I Vespri Siciliani«, den Ismaele im »Nabucco«, den Rossillon in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« und den Rodolfo in »La Bohème«. 1999 gastierte er am Opernhaus von Nürnberg als Alfredo, an der Oper von Monte Carlo als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 2000 sang er an der Deutschen Oper Berlin den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« und den Faust von Gounod, an der Staatsoper Hamburg den Stewa in »Jenufa« von Janácek, am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 2000 hörte man ihn in Washington als Laca in »Jenufa«, 2001 am Teatro Comunale Florenz als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, am Teatro Verdi Triest als Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 2002 als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und 2010 als Pinkerton in »Madame Butterfly«. An der Oper von San Francisco gastierte er 2004 als Alfredo und als Cavaradossi in »Tosca« sowie 2010 als Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. 2005 gastierte er als Prinz in »Rusalka« von Dvorák an der Opéra Bastille Paris. 2007 debütierte er als Laca an der Mailänder Scala, an der er auch 2008 als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« und 2009 als Albert Gregor gastierte. 2012 sang er an der Opéra du Rhin Straßburg den Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, 2015 am Nationaltheater Braislava den Gennaro in E. Wolf-Ferraris »I gioielli della Madonna«. Er übernahm auch Partien in Operetten wie den Alfred in der »Fledermaus« und die Titelrollen in »Der Graf von Luxemburg« wie in »Paganini« von Fr. Lehár. Neben seinem Wirken auf der Bühne hatte er als Konzertsolist eine erfolgreiche Karriere.
Schallplatten: Discover/Koch (Stabat mater von Dvorák, Verdi-Requiem), Supraphon (»Das Land des Lächelns« von Lehár mit Gabriela Benacková), Naxos (kleine Partien in Opern-Gesamtaufnahmen).
16.5. Olli KORTEKANGAS wird 65
Informationen über den finnischen Komponisten auf seiner Web-Seite: https://ollikortekangas.com/
16.5. Jaakko HIETIKKO wird 70
Er studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki Musik und Gesang. 1975 wurde er als Chorist an die finnische Nationaloper Helsinki verpflichtet, in den folgenden Jahren aber auch in kleineren Solo-Aufgaben beschäftigt. 1980 wurde er endgültig als Solist in das Ensemble des Hauses übernommen. Hier trat er in zahlreichen Partien auf und wirkte in mehreren Uraufführungen zeitgenössischer finnischer Opernwerke mit, so in »Der rote Strich« (»Punainen viiva«) von Aulis Sallinen (31.11.1978) und in »Vincent« von Einojuhani Rautavaara (17.5.1990), auch in »Das Buch Jonah« von O. Kortekangas (6.10.1995). Er übernahm Partien bei den Festspielen von Savonlinna und kam auch als Konzertsänger zu beachtlichen Erfolgen.
Schallplatten: Finlandia (»Der rote Strich« von Aulis Sallinen), Ondine (»Vincent« und »Thomas« von E. Rautavaara).
17.5. Brian Rayner COOK wird 75
Er studierte an der Bristol University Orgel und Dirigieren, ließ dann am Royal College of Music London seine Stimme ausbilden und wurde 1969 mit dem Kathleen Ferrier-Preis ausgezeichnet. Er kam bald zu einer internationalen Karriere als Konzert- und namentlich als Oratoriensänger und trat als solcher in England, in West- und Osteuropa, im Mittleren wie im Fernen Osten, in den USA, in Kanada, in Südamerika und in Afrika in Erscheinung. Auch auf der Bühne konnte er eine erfolgreiche Karriere entwickeln; so sang er 1977 in der Uraufführung von »An Occurence at Owl Creek« von Thea Musgrave beim Cheltenham Festival. Er widmete sich gern dem zeitgenössischen Musikschaffen und wurde zumal als Interpret von Komponisten wie Maxwell Davies und Hans Werner Henze bekannt. Anderseits sang er aber auch viele Werke aus der Barock-Epoche. Im belgischen Fernsehen wirkte er in der 8. Sinfonie (»Sinfonie der Tausend«) von Gustav Mahler mit, in New York sang er 1988 im »Elias« von Mendelssohn; er trat beim Hongkong Festival und am Opernhaus von Malta auf und sang als Solist mit den großen englischen Orchestern. Er ging einer intensiven pädagogischen Tätigkeit nach, zunächst am Welsh College of Music in Cardiff, seit 1980 am Konservatorium von Birmingham, dazu veranstaltete er Meisterkurse für junge Sänger. Er veröffentlichte auf schriftstellerischem Gebiet musikologische Essays.
Seine Stimme erscheint auf vielen Schallplattenaufnahmen und verschiedenen Marken, u.a. auf HMV (Niels Lynne in »Fennymore and Gerda« von Delius, Requiem von G. Fauré, Biblische Lieder von Dvorák), TIS (Lieder von Coates; Werke von Vaughan Williams und E. Elgar) und Decca.
17.5. Massimiliano MALASPINA wird 95
Er war zuerst als Antiquitätenhändler tätig, wurde dann aber durch die berühmte Koloratrice Lina Pagliughi ausgebildet und debütierte 1959 in Lupi-Guggia-Rola als Colline in Puccinis »La Bohème«. Es kam zur Entwicklung einer langjährigen Opernkarriere an den führenden italienischen Operntheatern, darunter der Mailänder Scala (1960 Jurist in Busonis »Doktor Faust«, 1961 Henker in »Il Calzare d‘Argento« von I. Pizzetti), der Oper von Rom, dem Teatro San Carlo Neapel, dem Teatro Fenice Venedig, dem Teatro Regio Parma, den Opernhäusern von Genua, Turin und Triest. Er war zu Gast an der Grand Opéra Paris, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Staatsoper München, an der Komischen Oper Berlin, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Opern von Frankfurt a.M., Rio de Janeiro, Montreal, Toulouse und Miami. Er sang das Repertoire für seriösen Bass der italienischen Oper mit Höhepunkten wie dem Oroveso in Bellinis »Norma«, dem Ptolemeo in »Giulio Cesare« von Händel, dem Pater Guardian in »La forza del destino« von Verdi, dem Banquo in dessen Oper »Macbeth«, dem Ramfis in »Aida« und dem Sarastro in der »Zauberflöte«. Er wirkte später in Mailand als Pädagoge. Er war verheiratet mit der Sopranistin Rita Orlandi Malaspina (1937-2017), die eine große internationale Karriere auf der Opernbühne hatte.
Schallplatten: Auf MRF wurde eine vollständige Aufnahme von Verdis »I Masnadieri« veröffentlicht, Mitschnitt einer Rundfunksendung der RAI von 1971.
18.5. Eszter KOVÁCS wird 80
Sie absolvierte ihr Gesangstudium an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest bei O. Maleczky und J. Sipos. Sie debütierte 1965 an der Budapester Nationaloper als Mercedes in »Carmen«. Sie hatte an diesem Haus seitdem eine sehr erfolgreiche Karriere. Sie sang dort wie bei ihren Gastspielen auf internationaler Ebene die großen Rollen des hochdramatischen Fachs und wurde vor allem als Wagner-Interpretin bekannt. Sie gastierte an den Nationalopern von Prag, Warschau und Bukarest, am Bolschoi Theater Moskau, an der Berliner Staatsoper, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und am Grand Théâtre Genf (1976 Brünnhilde im »Siegfried«). Sie sollte 1974 bei den Festspielen von Bayreuth die Brünnhilde in der »Walküre« singen, doch kam dieser Auftritt letztlich nicht zustande. Sie gastierte 1974 in Washington als Brünnhilde in der »Walküre«, an der Covent Garden Oper London 1975 als Sieglinde in der gleichen Oper, 1978 am Staatstheater Braunschweig und 1981 beim Maggio Musicale von Florenz als Brünnhilde in der »Götterdämmerung«, 1979 an der Staatsoper von Hamburg, 1983 am Teatro San Carlos Lissabon als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. 1983 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Brünnhilde in der »Walküre«; diese Partie wiederholte sie 1984 in vier Aufführungen anlässlich der Tournee der Metropolitan Oper in Atlanta, Memphis, Minneapolis und Cleveland. Weitere Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Leonore im »Fidelio«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Elsa im »Lohengrin«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Jenufa in Janáceks gleichnamiger Oper und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine bedeutende Karriere.
Schallplatten: Hungaroton (u.a. Lieder von Béla Bartók und Szenen aus Wagner-Opern).
21.5. Juha KOTILAINEN wird 65
Er studierte in den Jahren 1978-82 an der Musikakademie von Kuopio, dann an der Sibelius-Akademie in Helsinki, wo er Schüler von Matti Tuloisela war. 1985 schloss er seine Ausbildung mit dem Diplom als Sänger und Gesanglehrer ab; er war auch Schüler des englischen Pädagogen Peter Berner. Nachdem er zunächst als Konzert- und Oratoriensänger in Erscheinung getreten war, debütierte er 1986 auf der Bühne der Nationaloper Helsinki als Dandini in Rossinis Märchenoper »La Cenerentola«. Seither hatte er an diesem Haus eine erfolgreiche Karriere; einen seiner größten Erfolge erzielte er in der Partie des Grafen in »Figaros Hochzeit«. Er wirkte an der Oper von Helsinki auch in der Uraufführung der Oper »Vincent« von Einojuhani Rautavaara mit (17.5.1990), in Los Angeles in der von Aulis Sallinens Oper »Kullervo« (25.5.1992 durch ein finnisches Ensemble). Auch bei den Festspielen von Savonlinna konnte er erfolgreich auftreten. 1994 übernahm er am Opernhaus von Essen, dem er seit 1992 verbunden war, die Titelpartien in den Opern »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók, »Don Giovanni« von Mozart und »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, ebenfalls 1994 am Theater von Tampere den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky; 1996 trat er dort als Tonio im »Bajazzo« und in L. Dallapiccolas »Il Prigioniero« auf. 1996 hörte man ihn in Essen als Gunther in der »Götterdämmerung« und als Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1997 bei den Festspielen von Savonlinna als Alfio in »Cavalleria rusticana«, am Opernhaus von Oulu in der Titelpartie der Oper »Juha« von Merikanto. 1998 gastierte er am Theater von Mulhouse (Elsass) in der Titelrolle der Oper »Aleksis Kivi« von E. Rautavaara, 1999 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Polizeichef in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Am 10.12.1999 sang er am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Uraufführung der Oper »Wintermärchen« von Philippe Boesmans den Antigonus, 2000 an der Oper von Lyon in der gleichen Oper den Leontes, am 17.7.2000 bei den Festspielen von Savonlinna den Blazer in der Uraufführung von »Marias Liebe« von Olli Kortekangas. An der Oper von Helsinki trat er 2000 als Sharpless in »Madame Butterfly« auf, 2001 als Mamoud in »The Death of Klinghoffer« von John Adams. Dazu setzte er seine Konzertkarriere weiter fort.
Schallplatten: Ondine (»Kullervo« von Aulis Sallinen; »Vincent« von E. Rautavaara), DGG (»Wintermärchen« von Philippe Boesmans als Antigonus).
21.5. Wolfgang HELLMICH wird 85
Er sang als Knabe im Dresdner Kreuzchor. Ausbildung zum Sänger an der Carl Maria v. Weber-Musikhochschule in Dresden, in der Hauptsache durch Helga Fischer. Debüt 1960 am Stadttheater von Zittau als Ottokar im »Freischütz«. 1962-66 sang er in Dessau und kam 1966 an die Staatsoper Dresden. Seitdem er Mitglied der Dresdner Staatsoper geworden war, wurde sein Name allgemein bekannt. Er wirkte dort in der Uraufführung der Oper »Levins Mühle« von Udo Zimmermann mit (21.3.1973) mit. Er trat auch regelmäßig an der Staatsoper Berlin und an der Oper von Leipzig auf. Gastspiele am Opernhaus von Leningrad, in Prag, Lausanne, Wiesbaden und Budapest. Auf der Bühne in einem ausgedehnten Repertoire, das seriöse wie Buffo-Partien umfasste, aufgetreten. Dazu angesehener Konzertsänger. Konzertreisen führten den Künstler in die Sowjetunion, nach Indien und Ceylon. Seit 1974 pädagogische Tätigkeit an der Musikhochschule von Dresden. Bis 1981 war er Mitglied der Dresdner Oper, trat aber noch weiter als Gast auf. So sang er am 28.9.1985 an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »Judith« von S. Matthus die Partie des Kämmerers. 1987 gastierte er an der Wiener Volksoper; in der Spielzeit 1988-89 trat er an der Komischen Oper Berlin als Don Carlos in »Der steinerne Gast« von Rimsky-Korssakow, 1993 als Don Alfonso in »Così fan tutte« auf. Partien aus seinem Repertoire für die Bühne: der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Marcello in »La Bohème«, der Tonio im »Bajazzo«, der Barbier in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, der Graf in dessen »Capriccio«, der Poquelin in »Die Schule der Frauen« von Liebermann.
Aufnahmen auf Eterna (»Die Kluge« von Carl Orff, Szenen aus »Die Meistersinger von Nürnberg« und aus »Judith« von S. Matthus) und Berlin Classics (vollständige Oper »Judith« von S. Matthus als Kämmerer). Sang auf DGG den Steuermann in einer vollständigen Aufnahme von »Tristan und Isolde«.
22.5. Norberto CARMONA wird 95
Schüler von Marcelo Urizar, Jerome Haine und Julio Perceval in Buenos Aires. Debüt 1955 am Teatro Colón von Buenos Aires als Germont-père in »La Traviata« von Verdi. Seitdem war er für mehr als zwanzig Jahre einer der beliebtesten Sänger dieses führenden Opernhauses des südamerikanischen Kontinents. Bei Gastspielen hatte er an der Oper von Rio de Janeiro und an anderen großen Theatern in Südamerika seine Erfolge. In Europa trat er an den Opern von Paris, Nizza, Lyon, Bordeaux, Bologna, Neapel, Monte Carlo, Brüssel, Barcelona und Zürich auf und wirkte beim Maggio Musicale Fiorentino sowie bei den Festspielen von Aix-en-Provence mit. Auf der Bühne gestaltete er eine Vielzahl von Partien, vor allem aus dem heldischen Fach, in Opern von Mozart, Verdi, Puccini, Mascagni, Bizet, Leoncavallo, Giordano, aber auch in modernen Werken. Neben seinem Wirken im Konzertsaal auch als Pädagoge im Opernstudio des Teatro Colón in Buenos Aires beschäftigt.
Aufnahmen auf argentinischen Marken.
23.5. Peter JELOSITS wird 60
Er war Mitglied der Wiener Sängerknaben und in den Jahren 1969-75 deren Sopransolist. Zu dieser Zeit entstanden bereits seine ersten Schallplattenaufnahmen (Bach- Kantaten unter N. Harnoncourt). Er erhielt Violin- und Hornunterricht, seit 1978 studierte er jedoch Gesang an der Wiener Musikhochschule bei Alexander Kolo und bei Hilde Rössel-Majdan; in den Lied- und Oratoriengesang wurde er durch Erik Werba eingeführt. 1983-85 war er Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper. 1984 debütierte er als 1. Priester in der »Zauberflöte« an der Wiener Staatsoper, deren reguläres Ensemblemitglied er seit 1985 ist.. Er sang hier eine Reihe von Tenorpartien aus dem lyrischen wie aus dem Charakterfach, darunter den Jaquino im »Fidelio«, den Roderigo in Verdis »Otello«, den Wirten im »Rosenkavalier«, den Gastone in »La Traviata«, den Yamadori in »Madame Butterfly«, den Arbace in Mozarts »Idomeneo«, den Missail wie den Gottesnarren in »Boris Godunow«, den Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Hirten in »Tristan und Isolde«, den Dr. Blind in der »Fledermaus«, Heinrich den Schreiber im »Tannhäuser«, den Monsieur Taupe im »Capriccio« von R. Strauss, die Titelrolle in der Kinderoper »Das Traumfresserchen« von Hiller, den Sir Hervey in »Anna Bolena« von Donizetti, den Rustighello in konzertanten Aufführungen von Donizettis »Lucrezia Borgia«, den Tschekalisnki in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Don Basilio wie den Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, den Bastien in »Bastien und Bastienne« von Mozart, den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, den Rev. Adams in »Peter Grimes« von B. Britten, den Pang in Puccinis »Turandot«, den Normanno in »Lucia di Lammermoor«, den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, den Balthasar Zorn wie den Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Theophilus in »Palestrina« von H. Pfitzner und den Narren im »Wozzeck« von A. Berg. Er wirkte am 6.12.1990 im Wiener Etablissement Ronacher in der Uraufführung der Oper »Kehraus um St. Stephan« von E. Krenek (als Ferdinand) und am 20.5.1995 im Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Die Wände« von A. Holszky (als Flötenspieler und als Mustapha) mit. 1997 trat er an der Wiener Volksoper als Gustl im »Land des Lächelns« von Fr. Lehár auf. Er wirkte bei internationalen Festspielveranstaltungen mit, u.a. bei der Schubertiade in Hohenems, beim Carinthischen Sommer, bei den Wiener Festwochen und bei den Salzburger Festspielen, bei denen er 1987-88 als nackter Jüngling in »Moses und Aron« von Schönberg, 1988 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Der Prozess« von G. von Einem, 1990 in einem Kirchenkonzert und 1992 in Schuberts Es-Dur-Messe auftrat. Bedeutende Erfolge hatte er als Konzertsolist, bei Auftritten im Rundfunk und im Fernsehen in Österreich wie auf internationaler Ebene.
Schallplatten: Virgin (»Wozzeck« von A. Berg, auch als Video), Naxos (»Die Zauberflöte«), Philips, Decca (»Lohengrin«), DGG (Don Curzio in »Le nozze di Figaro«), Orfeo (»Paride ed Elena« von Gluck); als Knabensopran auf Philips (Mozart-Messen).
23.5. Csilla ZENTAI wird 80
Sie studierte am Konservatorium von Szeged Gesang, Klavierspiel, Komposition und Chorleitung, seit 1964 an der Franz Liszt-Musikakademie Budapest bei Eva Kutrucz und erhielt 1967 ihr Diplom als Gesanglehrerin in Szeged. 1967 verließ sie Ungarn und setzte ihre Ausbildung an der Musikhochschule Stuttgart, u.a. bei Lore Fischer und Hubert Giesen, fort. 1968 gewann sie den Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch, wurde Preisträgerin beim Concours von Toulouse (1968) und wiederum Gewinnerin des Wettbewerbs Francisco Viñas in Barcelona (1969). Nachdem sie bereits in der Stuttgarter Opernschule in »Angélique« von Ibert 1969 debütiert hatte, war sie 1969-74 am Stadttheater von Ulm, 1973-79 am Stadttheater von Bremen engagiert. 1979 wurde sie Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der ihre Karriere seitdem den Höhepunkt erreichte. Internationale Gastspiele bestätigten ihr Ansehen für den Bereich der Oper wie auch des Konzerts. So trat sie als Gast an den Staatsopern von Hamburg, Stuttgart und München auf. Am Opernhaus von Köln hörte man sie als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Agathe im »Freischütz«, als Butterfly, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, an der Wiener Staatsoper 1979 als Luise in »Der junge Lord« von H.W. Henze sowie 1987 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Fiordiligi. Im Salzburger Festspielhaus sang sie in einer konzertanten »Don Giovanni«-Aufführung die Donna Anna im »Don Giovanni«, in Zürich die Marschallin im »Rosenkavalier«, an der Deutschen Oper Berlin die Donna Elvira im »Don Giovanni« und die Kundry im »Parsifal«. 1988 sang sie in Düsseldorf in der deutschen Erstaufführung von L. Berios »Un Re in ascolta«, 1989 hatte sie dort abermals einen glänzenden Erfolg in der Titelpartie von Verdis »Aida«, 1992 in der Titelrolle in R. Schumanns »Genoveva« in einer konzertanten Aufführung der Oper, 1993 als Marschallin. 1997 sang sie an der Deutschen Oper am Rhein die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1998 die Ludmila in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Weitere Gastspiele an der Oper von Bordeaux, bei der Operngesellschaft Forum in Enschede (Holland), in Brüssel, Gent und Antwerpen, in Luxemburg, in St. Gallen und Bern, bei den Schönbrunner Schlossfestspielen, in Kolumbien und bei einem Gastspiel mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein in Moskau. Konzert- und Rundfunkauftritte in Deutschland, Holland, Belgien, Italien (RAI Turin), Spanien, Mexico und Ungarn. Aus ihrem Repertoire für die Bühne seien noch ergänzend die Titelfigur in Verdis »La Traviata«, die Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Amaranta in »La fedeltà premiata« von Haydn und die Fin in »Schneider Wibbel« von Mark Lothar genannt. Sie ist verheiratet mit dem Arzt Dr. A.K. Zentai.
Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen.
23.5. Emma SARKISSIÁN wird 85
Sie studierte 1954-60 am Konservatorium von Moskau, hauptsächlich bei Anatolij Doliwo. Sie zeichnete sich bei Gesangwettbewerben in Prag und in Bukarest (1961) aus. 1960 erfolgte ihr Bühnendebüt am Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater in Moskau, dessen Mitglied sie für viele Jahre blieb. Sie sang hier als erste Partie die Sita in der Oper »Owod« (»Die Stechfliege«) des russisch-italienischen Komponisten Antonio Emanuilowitsch Spadavecchia und trat seitdem dort in einem Repertoire von großer Vielseitigkeit auf. Am Stanislawski-Nemirowitsch-Dantschenko-Theater sang sie auch die Olga im »Eugen Onegin«, die Arminda in Mozarts »La finta giardiniera«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Titelrolle in der Offenbach-Operette »La Périchole«, die Carmela wie die Olympia in der Operette »Donna Juanita« von Fr. von Suppé, die Tonja in »Die Stadt der Jugend« von Schantyrj und die Clara in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew. Zu ihren Glanzrollen gehörte die Carmen, die sie an diesem Haus auch in einer viel bewunderten Inszenierung unter Walter Felsenstein zum Vortrag brachte. Seit 1972 war sie als ständiger Gast an der Komischen Oper Berlin anzutreffen; weitere Gastspiele in Prag, Bukarest und in westdeutschen Musikzentren. 1970 wurde ihr der Titel einer Verdienten Künstlerin der UdSSR verliehen. Seit 1991 trat sie am Städtischen Neuen Opernhaus Moskau auf; 1992 gab sie im Rossini-Jahr mehrere Konzerte mit Werken dieses Meisters. 2007 gastierte sie als Filipjewna im »Eugen Onegin« bei den Salzburger Festspielen.
Von der auch als Konzertsängerin geschätzten Künstlerin existieren Schallplattenaufnahmen auf Melodiya (Staatliche sowjetrussische Plattenherstellung) und Audiophil (Larina im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky).
24.5. Paul McCREESH wird 60
Zunächst Cellist, beschäftigte er sich bald mit Musikwissenschaft und graduierte als MusB 1981 an der Universität Manchester. 1982 gründete er das Ensemble Gabrieli Consort & Players, das sich bald im Bereich der historischen Aufführungspraxis besonders von Renaissance-Musik einen Namen machte. Daneben ist McCreesh als Dirigent anderer Orchester, darunter das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, Zurich Chamber Orchestra, Ensemble Orchestral de Paris, Detroit Symphony, Minnesota Orchestra, Göteborger Symphoniker, Orquesta Sinfónica de Euskadi, Stockholm Philharmonic und Beethovenhalle Bonn, Netherlands Philharmonic und Orchestra Sinfonica dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, in Erscheinung getreten.
Weitere Informationen auf seiner Homepage:
http://www.gabrieli.com/about-us/paul-mccreesh/
24.5. David ARONSON wird 70
Der aus New York stammende Dirigent und Pianist absolvierte seine Ausbildung an der Manhattan School of Music und der Crane School of Music. Seine Karriere begann als freischaffender Korrepetitor in New York City mit weiteren Engagements in Kansas City und Miami. 1978 zog er nach Zürich, wo er in kurzer Zeit zum stellvertretenden Chordirektor und Dirigenten am Opernhaus Zürich wurde. 1982 begann sein Engagement als Kapellmeister in Luzern, wo er mehr als 40 Opern, Operetten und Ballette dirigierte. Weiters war er Gastdirigent in Darmstadt und Stuttgart sowie Assistent von Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen. Seit 1991 ist er Solorepetitor und Kapellmeister an der Wiener Staatsoper. Er ist ein begehrter Continuospieler sowie Liedbegleiter und gibt regelmäßig Meisterkurse bzw. Kurse am Konservatorium Wien Privatuniversität. Er ist verheiratet mit der Sopranistin Sylvia Greenberg.
24.5. Hans-Martin LINDE wird 90
Er hat das Spiel von Blockflöte und Traverso auf neue Weise geprägt. Als Solist und Kammermusiker trat er weltweit auf und spielte viele Platten und CDs ein, darunter zahlreiche Aufnahmen mit dem Linde-Consort. Zudem blickt Linde auf eine reiche Tätigkeit als Dirigent zurück. Er arbeitete mit namhaften Orchestern, Chören und für die Oper. 1984-2000 war er Hauptdirigent der Cappella Coloniensis des WDR Köln, die Vorbild wurde für andere Barockorchester. Anschließend wirkte er mehrfach als Dirigent bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Kammermusik, oft mit Block- oder Querflöte, sowie Lieder, Chorwerke und Orchestermusik. In Lindes Werken begegnet man zwar neuen kompositorischen Strukturen und avantgardistischen Spieltechniken. Dabei behält seine Sprache jedoch Nähe zur Tonalität und zu überlieferten Formen. Linde hat an der Musik-Akademie Basel eine langjährige Lehrtätigkeit ausgeübt. Ab 1957 unterrichtete er an deren Schola Cantorum Basiliensis historische Flöteninstrumente und Ensemble. Anschließend übernahm er die Leitung des Konservatoriums (heute Musikhochschule). Ab 1979 baute er eine Klasse für Chorleitung auf, die er bis 1995 betreute. Nach wie vor ist er der Akademie verbunden als Gastdozent und Prüfungsexperte.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.hansmartinlinde.ch/
25.5. Martin PETZOLD wird 65
Er gehörte bereits als Knabe 1965-74 dem berühmten Leipziger Thomanerchor an und studierte dann Musik und Gesang an der dortigen Musikhochschule bei Eva Schubert, später bei Bernd Siegfried Weber. Zugleich studierte er protestantische Theologie an der Leipziger Universität. 1987 war er Preisträger bei einem Gesangwettbewerb in Gera. In der Spielzeit 1985-86 kam es zu seinem Bühnendebüt am Stadttheater von Halle/Saale, dem er bis 1988 angehörte. Seit 1988 war er Mitglied des Opernhauses von Leipzig. Hier sang er Partien wie den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Jaquino im »Fidelio«, den Georg im »Waffenschmied« und den Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, den Christel in »Die Jagd« von Johann Adam Hiller, den Toni in »Elegie für junge Liebende« von H.W. Henze und den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, also vor allem Aufgaben im Charakter- und Buffo-Fach. 1997 wirkte er am Leipziger Opernhaus in der Uraufführung der Oper »Abraum« von Jörg Herchet mit und sang dort den Iwan in »Die Nase« von Schostakowitsch, 1998 den Valzacchi im »Rosenkavalier«.
Man hörte ihn als Gast an zahlreichen Theatern in Deutschland. Er wurde noch mehr als Konzert- und Oratoriensolist bekannt. Er trat oft zusammen mit dem Thomanerchor Leipzig, dem Dresdner Kreuzchor und mit verschiedenen Barock-Ensembles auf; diese Konzerttätigkeit erstreckte sich über die Musikzentren in ganz Europa, in Nordamerika und Japan. Dabei stand das Werk Johann Sebastian Bachs im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit (Evangelist in den Passionen wie im Weihnachtsoratorium). Er beherrschte im Konzertsaal ein sehr umfassendes Repertoire, das auch eine Vielzahl von Liedern enthielt. Auf pädagogischem Gebiet in Deutschland wie in Italien tätig.
Schallplatten; Oiseau Lyre (Monostatos in der »Zauberflöte«), Decca (Estrugo in »Der gewaltige Hahnrei« von Berthold Goldschmidt, junger Mensch in »Das Wunder der Heliane« von Korngold, »Der Kaiser von Atlantis« von V. Ullmann, »Jonny spielt auf« von E. Krenek).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.martinpetzold.com/
25.5. Julie KAUFMANN wird 70
Sie begann ihre Ausbildung an der Iowa University und kam zu deren Fortsetzung nach Europa. Hier studierte sie an der Musikhochschule Hamburg bei Judith Beckmann und war dann im Opernstudio des Opernhauses von Zürich. Sie sang zunächst im Chor des Norddeutschen Rundfunks Hamburg. Nach ihrem Solistendebüt am Stadttheater von Hagen (Westfalen) wurde sie an das Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert, wo sie aufsehenerregende Erfolge hatte. Sie sang dort u.a. den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Despina in »Così fan tutte« und die Norina im »Don Pasquale« von Donizetti. 1983-96 war sie Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper München, wo sie u.a. als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« und als Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, als Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, als Luise in H.W. Henzes »Der junge Lord«, als Atalanta in »Serse« von Händel, als Despina, als Dalinda in der Händel-Oper »Ariodante« und als Musetta in »La Bohème« auftrat. 1987 sang sie bei den Salzburger Festspielen das Blondchen, bei den Festspielen von Wiesbaden die Despina, bei den Ludwigsburger Festspielen 1989 die Susanna. 1987 gastierte sie an der Staatsoper Berlin in Rossinis »La Cenerentola«, 1988 Gastspieltournee mit der Münchner Oper in Japan. Sie trat als Gast an den führenden deutschen Opernhäusern auf, in Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. In München sang sie u.a. den Walter in einer konzertanten Aufführung von Catalanis »La Wally« und am 22.7.1985 in der Uraufführung der Oper »Le Roi Béranger« von H. Sutermeister. An der Mailänder Scala gastierte sie 1988 (mit dem Ensemble der Bayerischen Staatsoper) als Aminta und 1992 als Zdenka. 1990 trat sie am Opernhaus von Essen als Sophie im »Rosenkavalier« auf. Bei den konzertanten Aufführungen des Nibelungenrings in der Salle Pleyel Paris wirkte sie 1992 als Woglinde und als Waldvogel mit, am Opernhaus von Dortmund sang sie 1993 die Despina. 1995 übernahm sie an der Deutschen Oper Berlin die Zdenka (mit Kiri Te Kanawa als Arabella). 1999 gastierte sie am Opernhaus von Köln als Musetta, zuvor bereits als Susanna und als Pamina in der »Zauberflöte«, an der Staatsoper Dresden als Zdenka. 2010 trat sie an der Münchner Staatsoper in der Oper »Die Tragödie des Teufels« von Peter Eötvös als Die Jeriko auf. – Ihre Schwester Elise Kaufman (die ihren Familiennamen amerikanisiert mit einem »N« schrieb) war als Sopranistin u.a. in Gelsenkirchen engagiert.
Schallplatten: Harmonia mundi (Despina in »Così fan tutte«, Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck), HMV (Stimme des Falken in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Philips (Echo in »Ariadne auf Naxos«), BMG-Eurodisc (Walter in »La Wally« von Catalani), RCA-Ariola (»Lobgesang« von Mendelssohn, Nannetta in Verdis »Falstaff«), Orfeo (»Don Giovanni« von Gazzaniga, »Les pèlerins de la Mecque« von Gluck, Lieder von Beethoven, Lieder von R. Strauss, Debussy und Schönberg), EMI (»Götterdämmerung«), CPO (Lieder von Hans Pfitzner), Farao (»Ariodante« von Händel).
27.5. Susan BICKLEY wird 65
Sie erlernte zunächst den Beruf einer Fotografin, studierte dann aber 1977-80 an der City University London und 1980-81 an der dortigen Guildhall School Musik und Gesang. Zu ihren Lehrern gehörte Noelle Barker. 1984 trat sie erstmals beim Maggio Musicale von Florenz als Proserpina in Monteverdis »L‘Orfeo« auf. Es kam dann zu einer bedeutenden Karriere der Sängerin in England; hier sang sie seit 1984 beim Festival von Aldeburgh. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man sie 1986 als Florence Pike in »Peter Grimes« von B. Britten, 1987 als Anna Arild in »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne, 1988 als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1989 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1990 als Nan in »New Year« von M. Tippett, 1991 als Kostelnicka in Janáceks »Jenufa«, 1993 als Donna Elvira in »Don Giovanni«, 1996 die Irene in Händels »Theodora« und 2000 als Ghost in »The Last Supper« von H. Birtwistle. Beim Glyndebourne Festival hörte man sie 1989 als Hippolyta in »A Midsummer Night’s Dream« von Britten, 1990 als Florence Pike, 1991 und 2016 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1992 als Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von Britten, 1992 und 2000 als Kostelnicka, 2000 als Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 2001 als Ghost in »The Last Supper«, 2002 als Kabanicha und 2011 als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von Britten. Als Florence Pike hörte man sie mit dem Glyndebourner Ensemble auch 1989 bei einer Gastspieltournee durch Italien. Bei der Gesellschaft Opera 80 trat sie als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« und als Türkenbaba auf, beim Festival Alter Musik in Innsbruck 1990 als Dido in »Dido and Aeneas« von H. Purcell, an der Opéra Bastille Paris 1990 als Kabanicha. Als Fjodor in »Boris Godunow« debütierte sie an der Covent Garden Oper London, an der sie seither auch als Aksinja in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, als Ludmilla in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Mrs. Peachum in »The Beggar’s Opera«, als Babulenka in Prokofjews »Der Spieler«, als Virgie in der Uraufführung der Oper »Anna Nicole«, als alte Gräfin in Schostakowitschs »Die Nase« und als Kabanicha auftrat. Eine große Karriere hatte sie an der English National Opera, an der sie u.a. die Dorabella in »Così fan tutte«, die Kurfürstin in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze, die Meg Page im »Falstaff« von Verdi, die Juno in »Semele« von Händel, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Paulina in der Uraufführung der Oper »The Winter’s Tale«, die Mutter in der Uraufführung der Oper »Between Worlds«, die Euige in Händels »Rodelinda«, die Jocasta in der Uraufführung der Oper »Thebans«, die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz, die Kabanicha, die Sidonie von Grasenabb in der Uraufführung der Oper »The Bitter Tears of Petra von Kant«, die Mescalina in »Le Grand Macabre« von Ligeti und die D.I. Anne Strawson in der Oper »Two Boys« gesungen hat. An der English National Opera nahm sie auch an der Uraufführung der Oper »From Morning to Midnight« von David Sawer teil (21.4.2001). 1993 gastierte sie als Herodias an der Oper von San Francisco. 1997 gastierte sie bei den Händel-Festspielen in Göttingen als Amastre in »Serse« von Händel, in der Londoner Albert Hall in einer konzertanten Aufführung von »Die Verschworenen« von F. Schubert, beim Festival Vieux Lyon als Königin von Saba in Händels »Salomon«. 1998 sang sie in Lissabon die Penelope in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«, 1999 an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. Sie wirkte an der Niederländischen Oper Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Writing to Vermeer« von Louis Andriessen mit (1.12.1999); an der Berliner Staatsoper sang sie in der Uraufführung von Harrison Birtwistles »The Last Supper« die Partie des Ghost (18.4.2000).
Schallplatten: Collins (»Dido and Aeneas«), Opera Rara (Szenen aus italienischen Opern; »Maria Regina d’Inghilterra« von G. Pacini), Factory (»Socrate« von Satie), EMI (»The Fairy Queen« von Purcell), Hyperion/Koch (»Sappho« von Granville Bantock, »Juditha triumphans« von Vivaldi), Conifer (Amastre in »Serse« von Händel), DGG (»Solomon« und »Theodora« von Händel), Harmonia mundi (Sorceress in »Dido and Aeneas« von H. Purcell).
27.5. Thomas MOSER wird 75
Er begann seine Ausbildung am Richmond Professional Institute in seiner Heimatstadt. Er wurde dann in Kalifornien Schüler der berühmten Sänger Lotte Lehmann und Gérard Souzay, auch von Martial Singher. 1974 erregte er Aufsehen bei einem Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York und kam 1975 mit einem Stipendium zur weiteren Ausbildung nach Europa. 1975 bereits kam es zu seinem Debüt am Opernhaus von Graz, an dem er bis 1977 engagiert war und wo er u.a. den Ferrando in »Così fan tutte« sang. 1976-77 gab er Gastspiele an der Staatsoper München (Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«) und am Opernhaus von Frankfurt a.M. 1977 debütierte er an der Staatsoper von Wien als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz. Er wurde dann reguläres Mitglied der Staatsoper Wien, an der er bis 2013 in 43 Rollen in mehr als 460 Vorstellungen zu sehen war, u.a. als Belmonte, als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Flamand im »Capriccio« von R. Strauss, als Arturo in »Lucia di Lammermoor«, als Henry in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, als Titelheld in Mozarts »La clemenza di Tito«, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Narraboth und später als Herodes in »Salome« von R. Strauss, als Cassio in Verdis »Otello«, als Elemer in »Arabella« von R. Strauss, als Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, als Jaquino und später als Florestan im »Fidelio«, als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Tambourmajor in A. Bergs »Wozzeck«, als Paul in Korngolds »Die tote Stadt«, als Alfred in der »Fledermaus«, als Arbace und später in der Titelrolle in Mozarts »Idomeneo«, als Achill in Glucks »Iphigénie en Aulide«, als Erik in »Der fliegende Holländer«, in der Titelpartien von Schuberts »Fierrabras« und Mozarts »Lucio Silla«, als Fritz in Schrekers »Der ferne Klang«, als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Max im »Freischütz«, als Peter Grimes von B. Britten, als Lohengrin, als Palestrina von H. Pfitzner, als Parsifal, als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Tristan und als Aron in Schönbergs »Moses und Aron«. Bei den Salzburger Festspielen wirkte 1976 und 1983 als Monsieur Vogelsang in konzertanten Aufführungen von Mozarts »Der Schauspieldirektor« mit und sang dort 1978 den Adrasto in Stefano Landis »Il Sant’ Alessio«, 1979-80 den Boten in »Aida«, 1980 den Ferdinand in einer konzertanten Aufführung von Kreneks »Karl V.« und in einem Mozart-Konzert, 1982-83 in der C-Moll-Messe von Mozart, 1983 den Jaquino, am 7.8.1984 den Tenor in der Uraufführung von L. Berios »Un Re in ascolto«, 1984 in Mendelssohns »Elias« und den Menaldo Negroni in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker, 1989 den Tiresias in einer konzertanten Aufführung der Oper »Antigonae« von C. Orff, 1989 in Schönbergs »Die Jakobsleiter« und in »Grand Messe des Morts« von H. Berlioz, 1990 den Florestan, 1992 den Kaiser in der »Frau ohne Schatten«, 1994 die Titelrolle in »Oedipus Rex« von Strawinsky und in der 9. Sinfonie von Beethoven, 1996 den Waldemar in Schönbergs »Gurre-Lieder« und 2000 den David in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saul und David« von C. Nielsen. Bei den Osterfestspielen Salzburg hörte man ihn 1979 als Königlichen Herold in Verdis »Don Carlos«, 1982 als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1990 als Florestan, 1992 als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« und 2002 als Parsifal. An den führenden Opernhäusern in England wie in Deutschland und Österreich hatte er anhaltende Erfolge, ebenso auch bei den Festspielen von Dubrovnik. 1979 bewunderte man ihn an der New Yorker City Opera in der Titelrolle von »La clemenza di Tito« von Mozart. 1983 wirkte er bei den Salzburger Mozartwochen in »La finta semplice« von Mozart mit. 1984 an der Oper von Rom als Don Ottavio zu Gast, 1986 als Pylades in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck. 1985 debütierte er als Tamino an der Mailänder Scala, an der er dann auch 1990 und 1999 als Florestan, 1991 als Titzikan in »Lodoiska« von Cherubini, 1999 als Oedipus Rex in einer konzertanten Aufführung der gleichnamigen Oper von Strawinsky sowie 1990 in einem Liederabend zu hören war. 1985 debütierte er als Pylades an der Grand Opéra Paris, an der er auch 2006 den Arbace sang. An der Opéra-Comique Paris sang er 1986 den Tamino, 1987 den Idomeneo und den Tito. An der Opéra Bastille Paris sang er 1990 (konzertant) und 1995 (szenisch) den Faust in »La damnation de Faust« von Berlioz, 1991 den Idomeneo, 1997 den Parsifal und den Lohengrin, 2000 den Erik, 2003 den Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« und 2009 den Herodes. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1989 und 1994 als Florestan, 1989 als Flamand, 1992 als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten«, 1993 als Don José in »Carmen«, 1994 als Lohengrin und mit einem Liederabend. 1991 sang er in Amsterdam und 1992 in Zürich den Florestan. An der Covent Garden Oper London hörte man ihn 1991 in der Titelrolle von Mozarts »Lucio Silla«. An der Bayerischen Staatsoper München war er bis 2007 u.a. als Belmonte, als Florestan, als Don José, als Faust in »La damnation de Faust«, als Bacchus, als Max im »Freischütz«, als Loge im »Rheingold«, als Lohengrin und als Aron in Schönbergs »Moses und Aron« zu Gast. 1993 sang er als Antrittsrolle an der New Yorker Metropolitan Oper den Bacchus in »Ariadne auf Naxos«. Bis 2002 sang er an diesem Haus außerdem noch den Don José und den Kaiser. 1993 gastierte er beim Festival von Aix-en-Provence als Adolar in Webers »Euryanthe«, 1995 am Théâtre Châtelet Paris als Peter Grimes von B. Britten; an der Staatsoper Hamburg 1996 als Don José. 1997 sang er an der Covent Garden Oper London die Titelrolle in »Palestrina« von Hans Pfitzner, 1998 an der Staatsoper Hamburg den Lohengrin, an der Covent Garden Oper (konzertant) den Max im »Freischütz«, 1998 an der Deutschen Oper Berlin den Kaiser. 1998 debütierte er an der Oper von San Francisco als Peter Grimes, an der er dann auch 2002 den Bacchus, 2005 den Florestan und 2006 den Tristan sang. 1999 trat er bei den Ludwigsburger Festspielen als David in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saul und David« von Carl Nielsen auf. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gastierte er 2000 als Kaiser, am Teatro Real Madrid als Florestan (mit Deborah Voigt als Leonore). Gleichzeitig kam es zur Entwicklung einer großen Karriere als Konzert- und Oratoriensänger. Man hörte ihn u.a. in der Missa solemnis von Beethoven, im Mozart-Requiem, in den Passionen von J.S. Bach, im »Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt und im Requiem von Gabriel Fauré.
Schallplatten: Philips (»Tristan und Isolde«, Mozart-Messen, »Stiffelio« von Verdi; Ferdinand in »Karl V.« von E. Krenek, Salzburg 1980), Preiser (»Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow in russischer Sprache), Orfeo (»Zaïde« und »La finta semplice« von Mozart, »Le Cinesi« von Gluck, »Jessonda« von L. Spohr, »Oedipus Rex« von Strawinsky), DGG (»La finta giardiniera« von Mozart, »Die Freunde von Salamanka« von Schubert, »Genoveva« von Schumann, 9. Sinfonie von Beethoven) Ariola-Eurodisc (Don Ottavio im »Don Giovanni«, »La finta giardiniera« von Mozart), Erato (»La damnation de Faust« von Berlioz), Supraphon-Eurodisc (Requiem von Dvorák), Amadeo (Arien), Saphir-Intercord (Glagolitische Messe von Janácek), Capriccio (»Der ferne Klang« von Schreker), Sony (»Lodoïska« von Cherubini), Teldec (»Gurrelieder« von Schönberg, Don José in »Carmen«), Calig-Verlag (»Königskinder« von Humperdinck), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio), Nightingale (Eisenstein in der »Fledermaus« mit Edita Gruberová).
27.5. Glória QUEIROZ wird 90
Sie war an der Nationalen Musikschule von Rio de Janeiro Schülerin von Reis E. Silva und Ernest Tempele, an der Brasilianischen Bundesuniversität von Roberto Miranda. Debüt 1954 an der Oper von Rio de Janeiro als Lola in »Cavalleria rusticana« von Mascagni. Sie hatte in Rio de Janeiro eine über zwanzigjährige erfolgreiche Bühnenkarriere und war beim dortigen Publikum sehr beliebt. Zu ihren Glanzrollen gehörten die Carmen, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Isabella in »L’Italiana in Algeri« (mit allen technischen Schwierigkeiten dieser Koloratur-Alt-Rollen), die Amneris in »Aida«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Waltraute im Ring-Zyklus und die Sekretärin in Menottis »Konsul«. Dazu traten Aufgaben in Opern- und Konzertwerken brasilianischer Komponisten wie Carlos Gomes, Heitor Villa-Lobos, Francisco Braga oder O. Laurenço Fernandez. Auch an der Oper von Säo Paulo gefeiert, wo sie 1957 in der Uraufführung der Oper »Anita Garibaldi« von Geyer mitwirkte. Bedeutende Interpretin von Volks- und Kunstliedern.
Schallplatten brasilianischer Marken.
28.5. Gian KORAL wird 75
Er begann seine Ausbildung im Opernstudio von Istanbul. kam dann aber nach Frankreich und studierte dort am Conservatoire National und an der École Normale de la Musique Paris. Sein Bühnendebüt fand 1965 am Opernhaus von Istanbul als Sharpless in »Madame Butterfly« statt. Seine großen Erfolge hatte er jedoch an Bühnen in Frankreich, wo er auch seinen Wohnsitz nahm. Er sang an den Opernhäusern von Marseille, Lyon, Rouen, Nizza, Nancy, Toulouse und auch an der Grand Opéra Paris. Seine hauptsächlichen Bühnenpartien waren der Escamillo in »Carmen«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Ehemann in »Amelia al Ballo« von Menotti, der Mann in Schönbergs »Die glückliche Hand« und der Robineau in »Volo di notte« von Dallapiccola. Verheiratet mit der französischen Sopranistin Hélia T‘ Hézan (* 1934).
28.5. Erika SCHUMANN wird 80
Sie absolvierte ihr Gesangstudium in Berlin als Schülerin von T. Dickson und von Johannes Kemter. 1968 erfolgte ihr Bühnendebüt am Elbe-Elster-Theater Wittenberg in der Partie der Mimi in Puccinis »La Bohème«. 1969-70 war sie am Theater von Brandenburg engagiert und ging dann an das Stadttheater von Cottbus, dessen Mitglied sie für viele Jahre blieb. Seit 1975 war sie gleichzeitig auch Mitglied der Staatsoper von Dresden. Hier erwies sie sich in Rollen wie der Agathe im »Freischütz«, der Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Titelheldin in Janáceks »Jenufa«, der Leonore in Verdis »La forza del destino« und der Elisabetta im »Don Carlos« als hervorragende Vertreterin ihres Stimmfachs, dazu auch als große Darstellerin. Ergänzt wurde diese Bühnentätigkeit durch eine entsprechende Konzertkarriere.
28.5. Vernon MIDGLEY wird 80
Biographie des englischen Tenors auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Vernon_Midgley
28.5. Franca FABBRI wird 85
Sie erhielt ihre Ausbildung durch die Mailänder Pädagogen Adelina Fiori, Adelaide Saraceni, Giuseppe Pais und Alberto Soresina. 1963 kam es beim Festival von Spoleto zu ihrem Debüt als Violetta in »La Traviata«. Im Laufe ihrer langen Karriere sang sie an allen großen italienischen Opernbühnen: an der Mailänder Scala (1970 eine kleine Partie in »Der feurige Engel« von Prokofjew, 1971 eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, 1972 Tochter der Podtotschina in »Die Nase« von Schostakowitsch, 1972 die Hélène de la Cerisaie in »Une éducation manquée« von Chabrier, 1973 die Donna Anna in »Don Giovanni« von Gazzaniga, 1974 die Criside in »Satyricon« von Maderna, 1975 und 1978-79 verschiedene Partien in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«, 1977 eine der nackten Jungfrauen in Schönbergs »Moses und Aron«, 1977 die Branghien in Frank Martins »Le vin herbé«, 1979 die Giannetta in »L’Elisir d‘amore«; 1974 gab sie hier sehr erfolgreich einen Liederabend), am Teatro San Carlo Neapel, an der Oper von Rom, am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Regio Parma, dazu bei den Festspielen von Florenz (Maggio Musicale) und Spoleto. Weiter zu Gast am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Deutschen Oper Berlin, an der Hamburger Staatsoper, den Opernhäusern von Köln und Toulouse, der Nationaloper Budapest, der Oper von Warschau und beim Festival von Aix-en-Provence. Sie galt als Spezialistin für zeitgenössische Opernwerke und sang in mehreren Uraufführungen, so an der Scala am 26.3.1970 La Donna in »Count Down« von Bettinelli, am 30.4.1973 die Nastenka in »Le notti bianche« von Cortese, am 16.12.1974 die Euridice in »Orfeo vedovo« von Savinio, am 4.4.1975 den 3. Sopran in »Al gran sole carico d’amore« von Luigi Nono, 1970 an der Oper von Rom in »Idiota« von Chailly und 1972 in Treviso in »Riva delle sirti«, gleichfalls von Chailly. Aus ihrem Repertoire sind hervorzuheben: die Titelheldin in »Lucia di Lammermoor«, die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Nedda im »Bajazzo«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Palmira in Rossinis »L’Assedio di Corinto«, die Gilda im »Rigoletto«, die Marguerite de Valois in den »Hugenotten« von Meyerbeer, die Frau in »La Voix humaine« von Poulenc, die Lucy in »The Telephone« von Menotti, die Gouvernante in »The Turn of the Screw« von B. Britten, Partien in Opern von Malipiero, Schostakowitsch, Hazon, Maderna und Debussy. Sie ging von Mailand aus, wo sie lebte, einer ausgedehnten Konzerttätigkeit nach.
Schallplatten: Fratelli Fabbri, RAI; Privatmitschnitte von Aufführungen moderner Opern.
29.5. Wolfgang BANKL wird 60
Er war zuerst als Jazz- und Rockmusiker tätig, betrieb daneben aber ein Musik- und Gesangstudium am Konservatorium der Stadt Wien, wo er Schüler von Waldemar Kmentt war. Er debütierte in der Spielzeit 1987-88 an der Wiener Kammeroper. Er gehörte 1989-93 dem Stadttheater von Kiel an, kehrte dann aber wieder in seine Heimatstadt Wien zurück und war seit der Saison 1993-94 Ensemblemitglied der Staatsoper Wien, wo er als 2. Soldat in »Salome« von R. Strauss debütierte und seither u.a. den Cecco del Vecchio im »Rienzi«, den Ringenden in der »Jakobsleiter« von A. Schönberg, den Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten, den Lorek in »Fedora« von Giordano, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Alberich im Nibelungenring, den Polizeikommissär wie den Ochs im »Rosenkavalier«, den Doktor in »Wozzeck« von A. Berg, den Klingsor im »Parsifal«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Harašta in Janáceks »Das schale Füchslein«, den Frank in der »Fledermaus«, den Waldner in »Arabella« von R. Strauss, den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, den Geisterboten in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Tierbändiger wie den Athleten in »Lulu« von A. Berg, den La Roche im »Capriccio« von R. Strauss, den Leporello im »Don Giovanni«, den Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Swallow in »Peter Grimes« von Britten, den Mesner in »Tosca«, den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Geronte in Puccinis »Manon Lescaut«, den Capulet in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Dr. Kolenaty in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, den Rocco im »Fidelio« und den Mathieu in »Andrea Chénier« von Giordano gesungen hat. Hier wirkte er auch in mehreren Uraufführungen mit: am 15.6.2002 in Friedrich Cerhas »Der Riese vom Steinfeld«, am 8.12.2018 in Johannes Maria Stauds »Die Weiden« und am 8.12.2019 in Olga Neuwirths »Orlando«. Er trat mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper bei deren Gastspieltournee in Tokio auf. Er trat seit 1993 auch an der Wiener Volksoper auf, u.a. als Geheimagent in G.C. Menottis »Der Konsul«. Gastspiele führten ihn an das Landestheater Salzburg, an das Opernhaus von Zürich, an das Kornmarkttheater Bregenz und zu den Bregenzer Festspielen, wo er 1998 in der Uraufführung der Oper »Nacht« von Georg Friedrich Haas sowie 1999 in einem Konzert mitwirkte. 1994 sang er bei den Wiener Festwochen den Masetto im »Don Giovanni«, 1996 bei den Festspielen auf Schloss Schönbrunn mit dem Ensemble der Wiener Kammeroper den Papageno. 2000 hörte man ihn am Theater an der Wien (im Rahmen des Wiener Klangbogens) als Johann im »Werther« von Massenet. 2000 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Papageno. 2008 debütierte er als Baron Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe« an der Mailänder Scala. Am 22.2.2010 wirkte er an der Bayerischen Staatsoper München in der Uraufführung der Oper »Die Tragödie des Teufels« von Peter Eötvös (als Der Boris) mit; dort hörte man ihn 2013 auch als Doktor in »Wozzeck« von A. Berg. An der Oper von Leipzig gastierte er als Waldner. Als Konzertsänger kam er gleichfalls zu einer erfolgreichen Karriere; er trat häufig als Solist im Konzerthaus wie beim Musikverein in Wien auf, so 1996 in »Lazarus« von Fr. Schubert. Er gab aber auch Konzerte im Ausland, u.a. in Rom, Zürich und Tokio.
Schallplatten: CPO (»Il fonte delle Salute« von Johann Joseph Fux), ORF (Mozart-Messen).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.bankl.at/index.php?option=com_content&view=article&id=8&Itemid=13
29.5. Pascal DUSAPIN wird 65
Er studierte Kunst und Ästhetik an der Université de Paris IV-Sorbonne und besuchte 1974-78 die Seminare von Iannis Xenakis, den er als seinen „musikalischen Vater“ bezeichnet, Edgar Varèse nennt er seinen „musikalischen Großvater“. Später besuchte er die Kurse von Franco Donatoni. Wie beispielsweise Karlheinz Stockhausen gehört er zu den Wenigen, die ihre materielle Existenz ohne amtliche Bestallung nur der eigenen Produktivität verdanken.
Dusapin gewann mehrere Preise, unter anderem den Prix Hervé Dujardin von SACEM (1979), und 1981 ein Stipendium der Villa Medici. 1993/94 war er Composer in Residence beim Orchestre National de Lyon. Pascal Dusapins Schaffen ist in besonderem Maße angeregt durch außermusikalische Inspirationen aus den Bereichen der Literatur, des Theaters sowie der bildenden Künste. Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang seine Zusammenarbeit mit Dominique Bagouet, Olivier Cadiot sowie James Turrell. Die starke Betonung des kompositorischen Handwerks schlägt sich nieder in Partituren, in denen sich Polyphonie als Resultat sorgsam gezeichneter Stimmverläufe und ins Einzelne verästelter Kontrapunktik ergibt. Er schafft rhythmisch hochkomplexe, für die Musiker aufwendig zu erlernende Partituren. Seine Musik lässt sich der mathematisch-intellektuellen Strömung zuordnen.
29.5. Ira d’ARÈS wird 85
Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Brüssel. 1957 erfolgte ihr Debüt als Konzertsängerin. 1958 debütierte sie dann auch als Opernsängerin, als sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Hänsel in »Hänsel und Gretel« sang. Seit 1964 gehörte sie als Mitglied dem Ensemble dieses Theaters an, wo sie in den folgenden 25 Jahren vor allem Partien aus dem Charakterfach übernahm. Dazu gehörten u.a. die Ragonde in »Le Comte Ory« von Rossini, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, die Zita in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Principessa in »Suor Angelica« vom gleichen Meister, die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Amme im »Boris Godunow«, die Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss, die Marthe im »Faust« von Gounod, die Rosette in »Manon« von Massenet, die Mme. de Haltière in »Cendrillon«, ebenfalls von Massenet, die Margret im »Wozzeck« von A. Berg und die Annina im »Rosenkavalier«. Sie trat aber auch manchmal als Azucena im »Troubadour«, als Amneris in »Aida«, als Ortrud im »Lohengrin« und als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Neben ihrer Tätigkeit in Brüssel bestand bis in die siebziger Jahre zugleich ein Gastvertrag mit der Oper von Antwerpen. Sie war als Gast an weiteren Theatern in Belgien anzutreffen, so an der Opéra de Wallonie Lüttich, an der sie 1980 in der europäischen Erstaufführung von Menottis »The Hero« mitwirkte.
30.5. Angelo ROMERO wird 80
Er wollte zunächst Schauspieler werden, studierte dann aber Gesang bei Elena d’Ambrosio in Rom. Sein Debüt fand 1966 an der Opera di Camera in Rom in der Titelpartie von Monteverdis »L’Orfeo« statt. Er sang mit großem Erfolg an den führenden italienischen Operntheatern Partien aus dem seriösen wie dem Buffo-Fach, wobei er sich als glänzender Darsteller erwies. So ist er an der Mailänder Scala (1971, 1976 und 1985 Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1972 Cantastorie in »Una Notte in Paradiso« von V. Bucchi und Ulisse in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in Patria«, 1973 Haly in »L’Italiana in Algeri«, 1974 Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1975 Alidoro in »La Cenerentola«, 1976 Guglielmo in »Così fan tutte«, 1976-77 Marcello und 2003 Alcindoro in »La Bohème«, 1978 Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, 1983 Leporello in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski, 1984-85 Malatesta in »Don Pasquale«, 1986 Titelrolle in »Eugen Onegin«, 1987 Silvio im »Bajazzo«, 1988 Titelrolle und 2004 Notar in »Gianni Schicchi«) und an der Oper von Rom aufgetreten; er sang an den Opernhäusern von Palermo, Genua, Bologna, Turin und Venedig und wirkte bei den Festspielen in der Arena von Verona (1982), beim Festival von Spoleto wie beim Maggio Musicale Fiorentino mit. Auch bei Auslandsgastspielen hatte er großen Erfolg: am Teatro Colón Buenos Aires, an den Opern von Monte Carlo, Genf (1975 Figaro im »Barbier von Sevilla« und Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«) und Cincinnati und bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Von Rom aus, wo er seinen Wohnsitz nahm, ging er dieser ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach. So gastierte er 1988 am Teatro Fenice Venedig als Raimbaud in Rossinis »Le Comte Ory«, 1990 am Teatro Regio Parma als Dandini in »La Cenerentola«, 1991 am Teatro Municipale von Reggio Emilia als Malatesta im »Don Pasquale«, 1993 in Lausanne als Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1997 trat er am Teatro Regio von Parma in »Amelia al Ballo« von G.C. Menotti auf. An der Oper von Rom sang er 1999 (und wieder 2001) die Titelrolle in Cimarosas »Il maestro di Cappella«.
Schallplatten: Italia (»La gazza ladra« von Rossini), CBS (»Il Campanello« von Donizetti), Nuova Era (»L’Elisir d’amore« und »Gianni di Parigi« von Donizetti), Fonit-Cetra (»Le Maschere« von Mascagni), Naxos (»Il Barbiere di Siviglia«), Cascavelle (»Il matrimonio segreto« von Cimarosa), Mondo Musica (Lescaut in »Manon« von Massenet, Teatro Fenice Venedig, 1981).
30.5. Nicola TAGGER wird 90
Seine Eltern wanderten nach Israel aus, wo er anfänglich in einem Kibbuz arbeitete. Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Tel Aviv bei R. Rosenstein, dann bei Maestro Binetti in Mailand. Er debütierte 1956 am Teatro Eliseo in Rom als Herzog im »Rigoletto«. 1957 sang er an der Oper von Rom den Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1958 trat er dort in der Oper »L’Assassinio nella cattedrale« von I. Pizzetti auf. In dieser Oper hörte man ihn auch 1960 in Genua und in einer Sondervorstellung vor Papst Johannes XXIII. im Vatikan in Rom. Beim Maggio Musicale von Florenz gastierte er 1960 in »Salome« von R. Strauss und in »Wozzeck« von A. Berg. 1965 wirkte er am Teatro San Carlo in Neapel in Aufführungen der wieder entdeckten Oper »Zelmira« von Rossini mit. Große Erfolge an italienischen wie an deutschen Bühnen, darunter der Wiener Staatsoper (1971 als Herzog im »Rigoletto«), der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper von Dresden, der Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Nürnberg. Längere Zeit Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. An der Mailänder Scala sang er 1967 den Grafen Neipperg in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, 1970 den Eurimaco in der italienischen Erstaufführung der Oper »Ulisse« von Dallapiccola, 1979 den Belial in »Paradise Lost« von Penderecki, 1979-80 den Sellem in Strawinskys »The Rake’s Progress«, 1979 und 1981 den Leibbojaren in »Boris Godunow« und 1982 den Ugo in »La Vera Storia« von Berio. Er gastierte an den Opern von Rom, Neapel, Turin (u.a. 1983 in »Lulu« von A. Berg) und Monte Carlo, am Teatro Colón von Buenos Aires, in Lüttich, Amsterdam, Lissabon, Warschau, Stockholm, Zürich, Sofia und am Opernhaus von Chicago. Er trat bei den Festspielveranstaltungen von Florenz, Rom und Edinburgh (1972 als junger Graf de la Roche in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten« mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein) in Erscheinung. Sein Repertoire umfasste in erster Linie die klassischen lyrischen Partien der italienischen Oper, doch widmete er sich auch gern der Interpretation moderner Kompositionen. So hatte er in Bühnen- wie in Konzertwerken von Busoni, Pizzetti, Prokofjew, Schostakowitsch, Penderecki und B.A. Zimmermann seine Erfolge. Im Vatikan sang er auch vor Papst Paul VI. in einer Aufführung von Pendereckis »Paradise Lost«. 1973 und 1976 wirkte er in Opernsendungen des italienischen Rundfunks RAI mit. Geschätzter Konzert-Tenor.
Schallplatten: EJS (»Maria de Rohan« und »Maria Stuarda« von Donizetti), MRF-Melodram (»Madame Sans-Gêne« von Giordano, »Zelmira« von Rossini in einer Aufnahme aus Neapel von 1965).
31.5. Bruce ADOLPHE wird 65
Informationen über den amerikanischen Komponisten auf seiner Homepage: http://bruceadolphe.com/