GEBURTSTAGE IM MAI 2019
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.5. David CORDIER wird 60
Bis zu seinem 16. Lebensjahr sang er im Domchor seiner Heimatstadt Rochester, später in den Chören der Universitäten von Cambridge und London. Er studierte in Cambridge Mathematik (Abschluss als Magister), ließ dann aber seine Stimme an der Royal Academy of Music in London ausbilden. In den achtziger Jahren ließ er sich in Berlin nieder und musizierte regelmäßig mit Gustav Leonhardt und der Musica Antiqua Köln. Im Konzertsaal trug er ein umfangreiches Repertoire vor, in dessen Mittelpunkt Werke aus der Barock-Epoche in der Stimmlage des Countertenors standen. Er kam dann aber auch zu einer erfolgreichen Karriere auf der Bühne. So sang er am Staatstheater Darmstadt in der zeitgenössischen Oper »Lear« von A. Reimann, in Bern (Schweiz) in einem weiteren modernen Bühnenwerk »Le Grand Macabre« von Ligeti, am Opernhaus von Wuppertal in szenischen Aufführungen des Händel-Oratoriums »Belshazzar«. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg hörte man ihn als Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. Er sang am Opernhaus von Wuppertal wie am Stadttheater von Freiburg i.Br. den Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, an der Staatsoper Stuttgart in »King Arthur« von H. Purcell, bei den Festspielen von Karlsruhe in »Rodelinda« von Händel. 1999 hörte man ihn an der Staatsoper von Dresden als Edgar in »Lear« von A. Reimann. 2000 sang er bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale die Titelrolle in der Händel-Oper »Radamisto«, an der Staatsoper Hamburg in der zeitgenössischen Oper »Drei Schwestern« von Peter Eötvös (als Olga).
Schallplatten: Harmonia mundi (Bertarido in »Rodelinda« von Händel), NCA (»Clori, Tirsi e Fileno« von Händel), Edition Zeitklang (Klavierlieder moderner Komponisten), Capriccio (»Gesù al Calvario« von Jan Dismas Zelenka).
2.5. Giuseppe DI PRIMA wird 85
Er erhielt seine Gesangsausbildung durch die Pädagogen Scolaro und Ettore Campogalliani. Er debütierte am Teatro Grande von Brescia als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti (1956). Es entwickelte sich eine erfolgreiche Karriere in den Zentren des italienischen Opernlebens. In Mailand sang er den Herzog im »Rigoletto«, in Varese, Turin, Venedig und vor allem in Florenz, wo er seinen Wohnsitz nahm, hatte er bedeutende Erfolge. Als Höhepunkte enthielt sein Bühnenrepertoire Partien wie den Rodolfo in »La Bohème«, den Cavaradossi in »Tosca«, den Alfredo in »La Traviata« und den Nemorino in »L’Elisir d’amore«. Geschätzter Konzertsänger, vor allem als Interpret italienischer und neapolitanischer Lieder gerühmt.
Schallplatten: Ricordi (Neapolitanische Lieder).
3.5. Paul GLAHN wird 85
Er gehörte 1950-56 der Domkantorei Stendal an; seit 1953 wurde er durch den Pädagogen Fritz Polster in Leipzig ausgebildet. 1956-59 war er als Chorsänger am Opernhaus von Leipzig beschäftigt. 1959 debütierte er als Solist an diesem Opernhaus in der Partie des Ossip in der Oper »Der Revisor« von Werner Egk. Er ist während seiner gesamten, langjährigen Karriere Mitglied dieses Hauses geblieben, an dem er in mehr als hundert Inszenierungen aufgetreten ist. Man schätzte ihn vor allem als Mozart-Interpreten in Partien wie dem Leporello im »Don Giovanni«, dem Titelhelden in »Figaros Hochzeit« und dem Papageno in der »Zauberflöte«, doch hatte sein Bühnenrepertoire einen sehr großen Umfang. Gastspiele des Künstlers fanden meistens innerhalb des Leipziger Ensembles statt, u.a. in Kuba, Polen und Frankreich, in England, Spanien und in der Sowjetunion; auch als Konzertsolist konnte er in einer Vielzahl von Aufgaben seine Erfolge erzielen.
Schallplatten: Eterna (Wagner in vollständigem »Faust« von Gounod).
5.5. Der italienische Dirigent Roberto CECCONI wird 100
6.5. Ana María HIGUERAS ARAGÓN wird 75
Sie war in Madrid Schülerin von Lola Rodriguez de Aragón und gewann mehrere Gesangwettbewerbe, darunter den internationalen Concours von Toulouse. 1963 debütierte sie am Teatro Principal in Valencia in Mendelssohns Bühnenmusik zu »Ein Sommernachtstraum« von Shakespeare und sang dort anschließend die Zerline im »Don Giovanni« (mit Renato Capecchi und Juan Oncina), 1964 trat sie am Teatro de la Zarzuela in Madrid auf. 1970-73 gastierte sie an der Wiener Volksoper u.a. als Elvira in Rossinis »Italienerin in Algier«. 1971-72 war sie auch an der Wiener Staatsoper engagiert, wo sie als Hermione in »Die ägyptische Helena« von R. Strauss debütierte und danach auch die Barbarina in »Figaros Hochzeit«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut« und den Yniold in »Pelléas et Mélisande« von Debussy sang. Sie wirkte dort auch in der Uraufführung der Oper »Der Besuch der alten Dame« von G. von Einem am 23.5.1971 (als Ills Tochter) mit. Sie erschien dann auch an den Stadttheatern von Augsburg (als Lucia di Lammermoor) und Bern (Schweiz). 1972 trat sie am Teatro de la Zarzuela Madrid als Lucia di Lammermoor auf (zusammen mit Alfredo Kraus). Nachdem sie Carlos del Val Caturla geheiratet hatte, gab sie 1977 ihre Bühnenkarriere auf und wirkte als Professorin an der Escuela Superior de Canto in Madrid. Sie gab aber weiter Konzerte, vor allem mit dem Orquestra de Cámara von Victor Martin. Mit diesem trat sie 1990 im Escorial in der Uraufführung des Triptychons »Lirica castellana« von Joaquín Rodrigo auf, das der spanischen Königin Sofia gewidmet war. Sie war eine geschätzte Oratoriensolistin (Händel, J. Haydn) und brachte der zeitgenössischen spanischen Musik großes Interesse entgegen.
Schallplatten: EMI-HMV (»La vida breve« von M. de Falla mit Victoria de los Angeles), Erato (»Il retablo de Maese Pedro« von de Falla, 1978), Fonit Cetra (»L’Orfeo« von Antonio Sartorio als Autone), auch vollständige Zarzuela-Aufnahmen (»Agua, azucarillos y aguardiente« von Chueca, »La eterna canción« von Sorozábal, »Bohemios« von A. Vives, »Los de Caín« von Serrano).
8.5. Silvia HERMAN wird 65
Sie besuchte die Musikhochschule Wien, an der sie Violine, Klavierspiel wie auch Gesang studierte. 1976 wurde sie Preisträgerin beim Internationalen Gesangwettbewerb von Athen und schloss im gleichen Jahr ihr Studium ab. Im Liedgesang wurde sie durch den berühmten Tenor Anton Dermota ausgebildet. In den Jahren 1976-79 gehörte sie dem Opernstudio der Wiener Staatsoper an. 1979 wurde sie in das Ensemble dieses Hauses übernommen, dem sie bis 1982 als Mitglied angehörte und wo sie u.a. als 1. Dame in der »Zauberflöte«, als Ortlinde in der »Walküre«, als Hirtenknabe im »Tannhäuser«, als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, als Jano wie als Karolka in »Jenufa« von Janácek und als Giannetta in »L’Elisir d‘amore« zu sehen war. 1983-85 war sie durch einen Gastvertrag mit der Staatsoper Hamburg verbunden. Gastspiele an der Staatsoper von Stuttgart, am Grand Théâtre Genf (1986 als 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in Madrid und an der Oper von Köln (1989-90) trugen der Künstlerin internationale Erfolge ein. Am 7.8.1981 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg in der Uraufführung der Oper »Baal« von Friedrich Cerha als jüngere Schwester mit. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1985-86 die Wellgunde im Nibelungenring und 1988 die Waltraute in der »Walküre«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne kam sie zu einer ebenso erfolgreichen Karriere im Konzertsaal, vor allem als Oratoriensolistin, aber auch als Lied-Interpretin. 1982, 1987 und 1988 wirkte sie bei den Bruckner-Festen in Linz (Donau) mit.
Schallplatten: HMV-Electrola (vollständige Opernaufnahmen »Das Rheingold« und »Die Walküre« unter Bernhard Haitink), Erato (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), EMI (Wellgunde in der »Götterdämmerung«).
8.5. Der Tenor Mladen JAKISIC wird 80
9.5. Verena SCHWEIZER wird 75
Sie war am Konservatorium von Zürich Schülerin von Sylvia Gähwiller, dann in Frankfurt a.M. und in Basel von Elsa Cavelti, in Aachen von Rudolf Bautz; weitere Studien bei Carlo Zattoni in Freiburg i. Br. und bei Anna Reynolds in Mannheim. In der Saison 1971-72 begann sie ihre Bühnenkarriere bei der Aargauer Oper. 1973-75 war sie am Stadttheater von Mainz engagiert, 1975-83 am Opernhaus von Dortmund. Seit 1985 war die Künstlerin, die in Freiburg i. Br. lebte, als ständiger Gast an der Staatsoper von Stuttgart verpflichtet. Gastspiele trugen ihr am Grand Théâtre Genf (1977 als Woglinde im »Rheingold«), an der Hamburger Staatsoper (1985-86), an den Opernhäusern von Köln und Bonn, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und bei den Ludwigsburger Festspielen (1984-85 als Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1987 und 1989 als Gräfin in »Figaros Hochzeit«) Erfolge ein. In Leeds gastierte sie mit dem Ensemble des Dortmunder Theaters. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Marzelline im »Fidelio«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Micaela in »Carmen«, die Gilda im »Rigoletto«, die Desdemona im »Otello« und die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Mimi in »La Bohème«, die Margiana im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Woglinde im Nibelungenring, die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und die Annina in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß zu nennen. 1986 gastierte sie in Stuttgart als Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek, 1990 als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1987 in Wiesbaden als Fiordiligi. Dazu war sie eine begabte Oratorien- und Konzertsopranistin, die bei ihren Auftritten in der Schweiz, in West- und Ostdeutschland, in Paris, Rom, Livorno, Kopenhagen und Buenos Aires in einem umfangreichen Konzert-Repertoire gastierte. 1983 wirkte sie in St. Gallen in der Uraufführung des Te Deum von P. Huber mit.
Schallplatten: Calig-Verlag (»Oratorio de Noël« von Saint-Saëns), Erato (Magnificat und weitere geistliche Vokalmusik von Vivaldi), Harmonia mundi-Electrola (Fiordiligi in »Così fan tutte«), Wergo (»Cardillac« von Hindemith), Hänssler-Verlag (F-Moll-Messe von A. Bruckner).
9.5. Giorgio ZANCANARO wird 80
Nach zweijähriger Militärdienstzeit und achtjähriger Tätigkeit bei der italienischen Polizei nahm er 1969 an einem Gesangwettbewerb teil, den das Teatro Nuovo Mailand veranstaltete. Nachdem er diesen wie im folgenden Jahr den Concours Verdi in Busseto gewonnen hatte, begann er seine Bühnenkarriere nach einem ganz kurzen Studium bei Sergio Ravazzin. Er debütierte am Teatro Nuovo Mailand als Riccardo in Bellinis »I Puritani« und sang 1971 an den Opernhäusern von Parma, Bologna, Florenz und Venedig, gab aber 1973 diese Karriere wieder auf und arbeitete zwei Jahre hindurch als Fahrschullehrer. Nach dieser Pause widmete er sich dann jedoch endgültig der Sängerlaufbahn. Nachdem er an italienischen Theatern aufgetreten war, hatte er 1977 seinen ersten großen internationalen Erfolg an der Staatsoper von Hamburg als Graf Luna in Verdis »Troubadour«. Ebenfalls im Jahr 1977 debütierte er an der Wiener Staatsoper als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. (Hier trat er bis 1993 in insgesamt 130 Vorstellungen auch als Marcello in Puccinis »La Bohème«, als Graf Luna, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, als Ezio in Verdis »Attila«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Ford in Verdis »Falstaff«, als Miller in Verdis »Luisa Miller«, als Germont-père in »La Traviata« und als Alfio in »Cavalleria rusticana« auf.) In schneller Folge kam es jetzt auch zu Gastspielauftritten an der Staatsoper von München, am Opernhaus von Zürich (seit 1978), an der Oper von Frankfurt a.M., am Teatro San Carlos Lissabon und bei den Festspielen von Macerata (1983 als Posa in Verdis »Don Carlos«). 1982 sang er als seine erste Partie an der Mailänder Scala den Ford im »Falstaff« von Verdi. Er trat an diesem Haus 1984 und 1992 als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, 1986 als Sharpless, 1986 und 1988 als Nabucco, 1988 als Alfio und als Wilhelm Tell in der Rossini-Oper gleichen Namens, 1989 als Miller und als Monforte in Verdis »I Vespri Siciliani« sowie 1991 als Ezio auf. Seitdem internationale Karriere, bei der man seine ausgeglichen, schöne Stimme und die überlegene Musikalität der Stimmführung an Bühnen in Italien, Spanien, Frankreich, in England wie im deutschsprachigen Raum bewunderte. An der New Yorker Metropolitan Oper sang er 1982 den Renato und den Grafen Luna in insgesamt sieben Vorstellungen. 1984-85 großer Erfolg in Florenz als Germont-père wie als Posa, 1985 an der Covent Garden Oper London als Gérard. 1991 am Teatro Margherita in Genua als Gérard zu Gast, 1991 in Barcelona als Renato, 1990 in der Arena von Verona als Escamillo in »Carmen«, beim Maggio Musicale Fiorentino als Azzo in »Parisina« von Donizetti, an der Covent Garden Oper als Ezio, 1993 in der Arena von Verona wieder als Escamillo und als Alfio, 1995 am Teatro Carlo Felice Genau als Tonio im »Bajazzo« und als Michele in »Il Tabarro« von Puccini, 1995 in Verona als Amonasro in »Aida«. 1996 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Graf Luna, 1997 bei den Festspielen von Verona als Amonasro. In Zürich trat er 1997 auch als Tonio, als Guglielmo in »Le Villi« von Puccini und als Don Carlo in Verdis »Ernani« auf, 1999 als Gérard. 1999 gastierte er in Venedig als Renato und am Opernhaus von Zürich als Grand Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saens.
Schallplatten: RAI (Graf Luna in Mitschnitt einer Aufführung des »Troubadour«), DGG (gleiche Partie in einer Studio-Aufnahme der Oper unter Giulini), HMV (»I Vespri Siciliani« von Verdi, »La forza del destino« als Don Carlos, »Rigoletto«), Philips (Titelheld in »Wilhelm Tell«, Scarpia in »Tosca«), Hungaroton-CBS (»Andrea Chénier«), Mondo Musica (Escamillo in »Carmen«), Bongiovanni (Germont sr. in »La Traviata«); Topaz-Video (»Don Carlos« von Verdi), Virgin-Video (»Madame Butterfly«), Teldec-Video (»La Traviata«), Videoland Wien (»Attila« von Verdi), Warner-Video (Graf Luna im »Troubadour«, Verona 1985; Germont sr. in »La Traviata«, Venedig 1992), RAI/Fonit Cetra-Video (»I Vespri Siciliani« von Verdi, Scala Mailand 1990).
9.5. Jeannine CRADER wird 85
Sie war zunächst als Verkäuferin und Sekretärin tätig, studierte dann aber Gesang bei Heyme in St. Louis, bei Hans Frohlich in San Francisco und bei Elda Ercole in New York. 1955 Debüt an der Oper von San Francisco als adelige Waise in der Richard Strauss-Oper »Der Rosenkavalier«. Sie sang hier 1955-56 auch einen der Edelknaben im »Lohengrin«, die Irma in »Louise« von Charpentier, die Xenia im »Boris Godunow« und die Samaritana in »Francesca da Rimini« von Zandonai sowie 1969 die Magda Sorel in Menottis »Der Konsul« und 1970 die Tosca. In der Folgezeit entwickelte sie eine bedeutende Karriere an den Opernhäusern von Baltimore, Boston, Cincinnati, Memphis, St. Paul, vor allem aber an der New York City Opera. Hier sang sie auch 1966 bei der Eröffnung des neuen Hauses im New Yorker Lincoln Centre in der Premiere von Ginasteras »Don Rodrigo« die Partie der Florinda. (Von dieser Vorstellung sind Privataufnahmen auf Schallplatten vorhanden). In Europa war sie zu Gast am Teatro San Carlos Lissabon, beim Maggio Musicale Fiorentino, in Mailand und bei der Welsh Opera Cardiff; in Kanada sang sie an der Oper von Toronto. Sie war im Wesentlichen auf das dramatische Repertoire spezialisiert mit Hauptrollen wie der Donna Anna im »Don Giovanni«, der Gräfin in »Figaros Hochzeit«, der Leonore im »Fidelio«, der Santuzza in »Cavalleria rusticana«, der Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«, der Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper, der Leonore im »Troubadour« und der Brünnhilde im Nibelungenring. Bekannt auch als Konzertsopranistin; pädagogisch an der Texas State University in Denton wirkend.
Schallplatten: Vanguard (8. Sinfonie von G. Mahler).
9.5. Nigel DOUGLAS wird 90
Er arbeitete zunächst bei einer Versicherungsgesellschaft und erhielt seine Ausbildung (nach ersten Studien am Magdalen College in Oxford) zum großen Teil in Österreich, und zwar an der Wiener Musikakademie bei Alexandra Roper sowie bei Alfred Piccaver und Lily Kundegraber, dazu in London bei Rupert Bruce-Lockhart. Bühnendebüt bei der Wiener Kammeroper 1959 als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. 1959-60 trat er am Städtebundtheater Biel-Solothurn in der Schweiz, 1960-61 am Stadttheater von Koblenz auf, 1962-70 war er durch Gastverträge dem Theater von Basel, 1964-73 dem Opernhaus von Zürich (wo er am 26.5.1967 in der Uraufführung von H. Sutermeisters Oper »Madame Bovary« mitwirkte), 1980-87 der Deutschen Oper am Rhein verbunden. Er hatte auch große Erfolge in seiner englischen Heimat, wo er 1955-59 an der Covent Garden Oper London, an der Sadler’s Wells Opera London (bereits 1964 als Barinkay im »Zigeunerbaron«), an der English National Opera London (als Teufel in der »Nacht vor Weihnachten« von Rimsky-Korssakow und als Kent in »Lear« von A. Reimann in den englischen Erstaufführungen dieser beiden Opern), bei der Welsh Opera Cardiff (1980 in der Uraufführung der Oper »The Servants« von Mathias als Basil und auch als Alwa in »Lulu« von A. Berg, als Hauptmann in dessen »Wozzeck« und als Herodes in »Salome« von R. Strauss) und der Scottish Opera (1968 als Peter Grimes von Britten, 1971 als Valzacchi im »Rosenkavalier«, 1980 und 1982 als Schulmeister in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1981 und 1993 als Hauk-Sendorf in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, 1981 als Eisenstein in der »Fledermaus«, 1986 als Jacob Schmidt in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1987 als Schapkin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 1993 als Mr. Triquet in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky) auftrat. Besonders verbunden war er dem Kreis um den Komponisten Benjamin Britten und die Musikfeste von Aldeburgh. Er wirkte in einer Reihe von Opernuraufführungen mit, so 1972 beim Aldeburgh Festival in »The Visitors« von Gardner, am 10.5.1973 an der Covent Garden Oper in »Owen Wingrave« von Benjamin Britten und am 27.8.1975 beim Edinburgh Festival in »Hermiston« von Robin Orr (als Frank Innes). Er gastierte an der Volksoper Wien, in Brüssel, Venedig, Barcelona, Basel und Zürich. Weitere Gastspiele und Konzerte in Antwerpen, Lissabon, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und beim Wexford Festival. 1988 sang er an der Covent Garden Oper und 1990 bei einem Gastspiel der Welsh Opera in Tokio (anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten für Kaiser Akihito) den Herodes in »Salome« von R. Strauss. 2000 sang er an der Staatsoper von Hamburg, 2001 an der Academy of Music New York den Hauk-Sendorf. Sein Repertoire für die Bühne umfasste rund 80 Partien, darunter den Captain Vere in Brittens »Billy Budd«, den Aschenbach in »Death of Venice«, ebenfalls einem Werk von Britten, und den Loge im »Rheingold«. Besonders erfolgreich als Konzert- und Oratoriensänger, vor allem als Interpret von barocken Musikwerken; er wurde durch viele Rundfunk- und Fernsehauftritte bekannt. So trat er seit 1970 bei Radio BBC London in über 300 Programmen (darunter »Singer’s Choice«) auf. Er betätigte sich auch als Regisseur und inszenierte u.a. Wiener Operetten an der Sadler’s Wells Opera London, an der Australian Opera Sydney und an der Oper von Antwerpen.
Schallplatten: Decca (»Owen Wingrave« von B. Britten, kleine Partie in »Salome« von R. Strauss), Opera rara (Cancelliere in »Maria de Rudenz« von Donizetti). Weitere Aufnahmen auf den Marken Amadeo, HMV (»Der Zigeunerbaron«) und Philips (Operetten-Szenen), darunter zahlreiche Barock-Werke.
11.5. Dennis PETERSEN wird 65
Er studierte an der University of Iowa und im Merola-Programm der San Francisco Opera. Er hatte seine ersten Erfolge als Konzertsänger; so sang er mit dem St. Paul Chamber Orchestra in Mozart-Requiem, im »Messias« von Händel und im Magnificat von J.S. Bach, beim Spoleto Festival in der Theresien-Messe von J. Haydn, in der Carnegie Hall New York in »A Child of Our Time« von M. Tippett. Er trat als Solist in Konzerten mit dem New Jersey und dem Baltimore Orchestra und mit dem Calgary Philharmonic Orchestra auf. 1985-2007 hörte man ihn oft an der San Francisco Opera; er trat dort u.a. als Bardolfo in Verdis »Falstaff«, als Schmidt in Massenets »Werther«, als Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Basilio in »Le nozze di Figaro«, als Tschekalinsky in »Pique Dame« von Tschikowsky, als Tybalt in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Spoletta in »Tosca«, als Isèpo in »La Gioconda« von Ponchielli, als Schäbiger in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, als Marquis in »Lulu« von A. Berg, als Incroyable in »Andrea Chénier« von Giordano, als Pang in Puccinis »Turandot«, als Hervey in Donizettis »Anna Bolena«, als Goro in »Madame Butterfly«, als Owlur in Borodins »Fürst Igor«, als Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, als Monostatos in der »Zauberflöte«, als Trabuco in »La forza del destino« und als Dr. Blind in der »Fledermaus« auf. In der Spielzeit 1992-93 gastierte er dann an der Oper von Chicago als Mime im »Rheingold«, 1994-95 an diesem Haus auch als Mime im »Siegfried« und in Aufführungen des »Boris Godunow«. Beim Spoleto Festival sang er den Carlo in »Il Duca d’Alba« von Donizetti. In der Saison 1995-96 gastierte er an der Chicago Opera in »Andrea Chénier« von Giordano, an der Oper von Miami im Ring-Zyklus und in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. 1999 sang er an der City Opera New York den Pfarrer in der Oper »Lizzie Borden« von Jack Beeson. 2000 gastierte er an der Oper von Chicago als Dr. Blind. An der Metropolitan Oper New York debütierte er 1994 als Bauer in »Lady Macbeth von Mzensk«; bis 2015 sang er dort in insgesamt 147 Vorstellungen u.a. auch den Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten, den Mime im »Rheingold«, den Monostatos und den Spoletta. Am 21.10.2013 wirkte er hier in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Two Boys« von Nico Muhly als Liam mit.
11.5. Judith WEIR wird 65
Sie besitzt schottische Wurzeln. Bereits während der Schulzeit in London nahm sie private Kompositionsstunden bei John Taverner und spielte als Oboistin im National Youth Orchestra of Great Britain. Anschließend studierte sie am King’s College (Cambridge) Komposition bei Robin Holloway (Abschluss mit dem Bachelor of Arts 1976). Eine Kussewizki Fellowship ermöglichte ihr weitere Kompositionsstudien bei Gunther Schuller in Tanglewood. 1976-79 war sie composer-in-residence der Southern Arts Association. 1979-82 schloss sich eine Cramb Fellowship der Glasgow University an, 1983-85 folgte eine Zeit als creative arts fellow am Trinity College (Cambridge). 1988-91 war Judith Weir composer-in-residence an der Royal Scottish Academy of Music and Drama in Glasgow, 1995-98 beim CBSO. 1995 wurde Judith Weir zum CBE ernannt, außerdem erhielt sie mehrere Ehrendoktorate: University of Aberdeen (1995), University of Glasgow (2000), Queen’s University Belfast (2001), Kings’s College London (2007). 1995-2000 wirkte sie als künstlerische Leiterin des Spitalfields Festival in London. 2007 erhielt sie die Queen’s Medal for Music, 2010 den ISM’s Distinguished Musician Award. 1999 hatte sie eine Gastprofessur an der Oxford University inne, weitere folgten an den Universitäten Princeton und Harvard. Seit 2006 lehrt sie als Gastprofessorin an der Cardiff University. Seit 2014 ist mit Judith Weir erstmals eine Frau Trägerin des Ehrentitels Master oft he Queen’s Music. Auch für ihre Kompositionen erhielt Judith Weir zahlreiche Auszeichnungen, so 1991 den ersten Preis des International Opera Screen Festival in Helsinki für die Tanz-Oper Heaven Ablaze in His Breast, den South Bank Show Classical Music Award für We Are Shadows (2000) und den British Composer Award der Kategorie Vokalmusik für The Voice of Desire (2004). Judith Weirs kompositorischer Schwerpunkt liegt auf Vokal- und Bühnenwerken, doch sie schrieb auch Orchesterwerke und Kammermusik. Sie ist Komponistin und Librettistin mehrerer Opern (King Harald’s Saga, The Black Spider, A Night at the Chinese Opera, The Vanishing Bridegroom und Blond Eckbert). 2011 wurde die Oper Miss Fortune bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt. Vokalwerke entstanden unter anderem für Jane Manning, Dawn Upshaw, Jessye Norman und Alice Coote. Während der Zeit als composer-in-residence beim CBSO entstanden mehrere Werke, die unter Leitung von Simon Rattle uraufgeführt wurden (darunter Forest für Orchester, Storm für Chor und Instrumentalensemble und We are Shadows für Chor und Orchester). Hinzu kamen Auftragswerke für das Boston Symphony Orchestra (Music Untangled für Orchester, Natural History für Solosopran und Orchester), das Minnesota Orchestra (The Welcome Arrival of Rain für Orchester) oder die London Sinfonietta (Tiger under the Table für Orchester). Zur im Auftrag der Bachakademie Stuttgart entstandenen Kollektivkomposition Requiem der Versöhnung (1995) trug Judith Weir das Sanctus bei. Judith Weir verzichtet in ihren Werken auf avantgardistische Techniken und bedient sich einer erweiterten Tonalität. Dabei greift sie auf Einflüsse der Volksmusik verschiedener Traditionen zurück, etwa den schottischen Piobaireachd, eine Variationsform basierend auf einem begrenzten, pentatonischen Intervallvorrat, oder auch Ausdrucksformen des chinesischen Theaters.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.judithweir.com/
11.5. Elaine CORMANY wird 75
Studium an der Texas University bei Vera N. Neilson, dann in New York bei Ellen Repp, Julia Drobner und Max Walmer. Sie debütierte 1967 bei einer Opern-Wanderbühne, der Shreveport Opera, als Violetta in »La Traviata« von Verdi. Dann kam sie nach Europa und machte ihre Karriere vor allem in Westdeutschland. Hier sang sie u.a. an den Opernhäusern von Essen und Dortmund. 1970-74 war sie am Staatstheater von Saarbrücken, seit 1974 für mehr als zehn Jahre am Staatstheater von Wiesbaden engagiert. Ihr Repertoire enthielt die großen klassischen lyrischen und Koloraturpartien in Opern von Mozart, Donizetti, Verdi, Nicolai, darunter die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Norina im »Don Pasquale«, die Mimi in »La Bohème« und die Odabella in »Attila« von Verdi. Sie trat auch in modernen Bühnenwerken auf. Sie gastierte u.a. an der Nationaloper Bukarest; erfolgreiches Wirken auch im Konzertsaal.
Schallplatten: Morgan Records.
11.5. Henri GALLOIS wird 75
Informationen über den französischen Dirigenten auf seiner Homepage: http://galloishenri.wix.com/gallois
12.5. Deborah WARNER wird 60
Mit 21 Jahren leitete sie bereits eine eigene Theatertruppe. 1987 kam sie zur Royal Shakespeare Company und mit nur dreißig Jahren wurde sie Hausregisseurin am Royal National Theatre. Sie bevorzugt klassische Tragödien von Sophokles bis Shakespeare, hat aber auch bei Büchner, T.S: Eliot und Beckett Regie geführt. 1993 holte sie Schauspielchef Peter Stein zu den Salzburger Festspielen, wo sie Coriolan mit Bruno Ganz in der Titelrolle inszenierte. Die turbulente Produktion stieß auf heftiges Publikumsinteresse, wurde jedoch von der Presse verrissen: „Ben Hur für Arme“ (Der Spiegel) und „Indianerspiele im Shakespeare-Corral“ (Frankfurter Allgemeine). Bessere Resonanz bekam sie für ihr Salzburg-Gastspiel im Jahr 1996 mit Richard II., der zuvor in London verrissen, in Paris jedoch bejubelt worden war. Die Titelrolle spielte Fiona Shaw, mit der sie eine langjährige professionelle Partnerschaft verbindet. Shaw spielte in Warners Inszenierungen auch die Hedda Gabler, die Elektra und die Medea, sowie Brechts Mutter Courage und Der gute Mensch von Sezuan. Langjährige Zusammenarbeit besteht auch mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Chloe Obolensky. Opernproduktionen u.a. in Glyndebourne, am Londoner Royal Opera House Covent Garden und der English National Opera. Ihr Film The last September wurde bei den Filmfestspielen in Cannes und Edinburgh gezeigt.
12.5. Alexandra MERCER wird 75
Sie studierte 1963-65 und 1967-69 bei Antonio und Nina Riccaboni-Narducci in Mailand, zwischendurch 1965-68 an der Scottish Academy of Music in Glasgow. 1970 debütierte sie beim Barga Festival und kam dann zu einer erfolgreichen Bühnenkarriere in England wie auf dem europäischen Kontinent. Sie sang beim English Bach Festival, an der Kent Opera und an der Covent Garden Oper London. Dabei trat sie u.a. als Poppea in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Dorabella in »Così fan tutte«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Ascanio in »Benvenuto Cellini« von Berlioz, als Smeton in »Anna Bolena« von Donizetti, als Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B. Britten und als Zauberin in »Dido and Aeneas« von Purcell auf. 1978-79 gastierte sie beim Edinburgh Festival, 1981 beim Festival von Bath, 1984 bei den Festspielen von Wexford. Hinzu kamen Auftritte im englischen Rundfunk BBC (wo sie 1984 ein großes Konzert gab) und an weiteren Radiostationen. Im Konzertsaal war sie als Oratorien- und Liedersängerin erfolgreich tätig.
Schallplatten: Opera Rara (Ausschnitte aus italienischen Opern).
12.5. Ginetta LA BIANCA wird 85
Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch: https://wikivisually.com/wiki/User:NoahVail/Ginetta_La_Bianca
13.5. Jane GLOVER wird 70
Sie traf schon in ihrer Jugend als Tochter des Leiters der Monmouth School in Monmouthshire, Wales, Benjamin Britten und Peter Pears, und Britten wurde für sie zum Vorbild. Sie studierte in Oxford (St. Hugh´s College), wo sie 1975 über Barockoper promoviert wurde (The Teatro San Apollinare and the Development of Seventeenth-Century Venetian Opera) und noch als Studentin die Oper Athalia von Händel aufführte. Aus ihrer Promotion entstand ihre Biographie von Francesco Cavalli (1978). 1975 hatte sie ihr Debüt als Dirigentin beim Wexford Festival mit Cavallis L´Eritrea. Bei der Glyndebourne Touring Opera leitete sie 1980 Die Entführung aus dem Serail, 1981 A Midsummer Night’s Dream von B. Britten, 1982 Il Barbiere di Siviglia und Don Giovanni, 1983 Fidelio, 1984 Cosi fan tutte und 1985 Idomeneo. Beim Glyndebourne Festival dirigierte sie 1982 Il Barbiere di Siviglia und Don Giovanni, 1983 Die Entführung aus dem Serail, 1984 und 1989 A Midsummer Night’s Dream sowie 1985-86 Albert Herring von Britten, 1984-91 war sie künstlerische Leiterin der London Mozart Players und dirigierte in den 1980er Jahren verschiedene BBC Produktionen. Seit 2002 leitet sie das „Musique of the Baroque“ Ensemble in Chicago. Sie dirigierte außerdem z.B. im Royal Opera House Covent Garden, der Berliner Staatsoper, English National Opera, Teatro La Fenice, New York City Opera, der königlich dänischen Oper. Seit den 1980er Jahren widmet sie sich vor allem Mozart Opern. Sie dirigiert aber auch nach wie vor Barockopern z.B. von Monteverdi, Purcell und Händel, und u.a. Opern von Rossini, Puccini, Gluck. Sie dirigiert auch regelmäßig Konzerte, u.a. Brittens War Requiem bei den Proms. Sie war außerdem Leiterin der Huddersfield Choral Society. Ab 2003 ist sie Commander of the Order of the British Empire (CBE). Sie ist Fellow des Royal College of Music und mehrfache Ehrendoktorin. Seit 2011 ist sie Mitglied der Academia Europaea.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.janeglover.co.uk/
13.5. Kari LÖVAAS wird 80
Sie begann bereits mit 16 Jahren das Klavier- und Gesangstudium am Konservatorium von Oslo. Sie wurde durch die berühmte Sopranistin Kirsten Flagstad in ihrer Karriere gefördert und debütierte 1959 an der Oper von Oslo als Nuri in »Tiefland« von E. d’Albert. Nachdem sie dort als Pamina in der »Zauberflöte« sehr erfolgreich aufgetreten war, studierte sie mit einem Stipendium des norwegischen Staates zwei Jahre lang an der Wiener Musikakademie. Sie war 1963-64 am Opernhaus von Dortmund, 1964-65 am Stadttheater von Mainz tätig. Sie kam zu einer internationalen Konzert- und Gastspielkarriere. 1969 sang sie bei den Salzburger Festspielen die Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, 1970 die Barbarina in »Le nozze di Figaro«, am 20.8.1973 in der Uraufführung von Carl Orffs »De temporum fine comoedia«. 1973 trug sie bei den Münchner Festwochen das Sopransolo in der Petite Messe solennelle von Rossini vor, 1973 unternahm sie eine große Australien-Tournee. Sie trat bei Konzerten in New York und Washington und im Rahmen der Luzerner Festwochen auf. 1976 bereiste sie Japan und gastierte im gleichen Jahr an der Staatsoper Berlin. 1973 sang sie als erste Wagnerpartie am Opernhaus von Zürich die Sieglinde in der »Walküre«. Auf der Bühne hatte sie ihre großen Erfolge im lyrischen Stimmfach, im Konzertsaal in einer Vielzahl von Aufgaben, vor allem als Lied-Interpretin. Nach ihrer Heirat mit Manfred Gerber trat sie auch unter dem Namen Lövaas-Gerber auf. Noch 1994 trat sie als Konzertsolistin bei den Passauer Festwochen auf.
Schallplatten: DGG (»De temporum fine comoedia«, Lieder), Berlin Classics (War Requiem von B. Britten), HMV-Electrola (»Orpheus in der Unterwelt« von Offenbach, »Boccaccio« von Suppé, »Die Opernprobe« von Lortzing, »Der Rose Pilgerfahrt« von R. Schumann), Philips (»La fedeltà premiata« und »La vera costanza« von Haydn, »Betulia liberata« von Mozart), Obligat (C-Moll-Messe von Mozart), Orfeo (»Peer Gynt« von W. Egk, »Die Feen« von Richard Wagner), Eurodisc (Messe solennelle von Rossini).
14.5. Virginia KERR wird 65
Ausbildung an der Royal Irish Academy of Music Dublin (1974-76) und an der Guildhall School of Music London (1976-82), hier vor allem durch Rudolf Piernay. Debüt 1982 am Birmingham Music Theatre als Fiordiligi in »Così fan tutte«. 1983-88 sang sie an der Dublin Opera ein vielgestaltiges Repertoire: die Donna Elvira im »Don Giovanni« und die Micaela in »Carmen«, die Musetta in »La Bohème« und die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Liu in Puccinis »Turandot« und die Gouvernante in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1986 in der Titelrolle von Janáceks »Jenufa«, 1990 als Salome von R. Strauss, 1991 als Helmwige in der »Walküre«, 1992 als Donna Elvira und 1995 als Julie in Dvoráks »Der Jakobiner«. Am 17.10.1988 wirkte sie hier in mehreren Rollen in der Uraufführung der Oper »Vanishing Bridegroom« von Judith Weir mit. 1988 gastierte sie beim Batignano Festival als Aspasio in »Temistocle« von Johann Christian Bach, 1990 beim Glyndebourne Festival als Glasa in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1990 trat sie am Opernhaus von Leipzig als Anita in »Jonny spielt auf« von Krènek, 1994 als Donna Elvira auf. Bei der Opera North Leeds sang sie 1992 die Grete in »Der ferne Klang« von Franz Schreker in der englischen Erstaufführung dieser Oper. Am Opernhaus auf Malta hörte man sie 1992 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Bekannt wurde sie auch durch ihre Konzert- und Rundfunkauftritte.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.virginiakerr.ie/
14.5. Martin VANTIN wird 100
Er studierte 1938-40 am Konservatorium von Nürnberg, nahm dann aber als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil und setzte danach seine Ausbildung seit 1945 bei W. Menke fort. Er debütierte 1945 bei einer Wanderbühne in Nürnberg. 1947-48 war er an der Münchner Volksoper engagiert, 1948-50 am Stadttheater von Ulm, dann in der Spielzeit 1950-51 am Staatstheater Kassel, 1951-55 am Opernhaus von Wuppertal und seitdem am Deutschen Opernhaus Berlin, dessen Mitglied er dann blieb. Er sang hier das ganze Fach-Repertoire für Tenor-Buffo, Partien wie den Jaquino im »Fidelio«, den Pedrillo in »Die Entführung aus dem Serail«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg« und den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, dabei erwies er sich als bedeutender Schauspieler. Er wirkte hier auch in der Uraufführung der Oper »König Hirsch« von H.W. Henze mit (21.9.1956). Er gastierte in Brüssel, Paris, Madrid, Florenz, bei den Festspielen von Bregenz (1967 als Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing), bei den Salzburger Festspielen (1962-64 als Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, 1977-78 als 3. Jude in »Salome« von R. Strauss) und bei den Salzburger Osterfestspielen (1969 als Mime im »Rheingold« und 1974-75 als Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg« unter H. von Karajan). Hinzu kam eine erfolgreiche Karriere als Konzertsolist.
Schallplatten: DGG (Monostatos in der »Zauberflöte«, »Le nozze di Figaro«, »Wozzeck«), Electrola (»Zar und Zimmermann«, »Tristan und Isolde«), HMV- Electrola (»Salome«), auch auf Eurodisc und Opera.
15.5. Renato GIROLAMI wird 60
Als Dulcamara in Wien
Er studierte vor allem in Deutschland bei so berühmten Sängern wie Ernst Haefliger und Dietrich Fischer-Dieskau; in Italien war er Schüler des nicht weniger bekannten Baritons Sesto Bruscantini. Er begann seine Bühnenkarriere damit, dass er in den Jahren 1987-89 vor allem Mozart-Partien wie den Figaro in »Figaros Hochzeit« und den Leporello im »Don Giovanni« an den Stadttheatern von Passau und St. Gallen und am Landestheater Salzburg übernahm. 1989 wurde er an die Wiener Volksoper engagiert, an der er wieder als Figaro und als Leporello, dazu als Don Alfonso in »Così fan tutte«, zu bedeutenden Erfolgen kam. Er war 1991-94 Mitglied der Wiener Staatsoper; hier debütierte er als Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla« und sang dort bisher u.a. auch den Schaunard in »La Bohème«, den Leporello, des Mesner in »Tosca«, den Dulcamara wie den Belcore in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, den Mathieu in »Andrea Chénier« von Giordano, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Fra Melitone in »La forza del destino«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Taddeo in Rossinis »L‘Italiana in Algeri« und den Don Magnifico in »La Cenerentola«. Den Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla« übernahm er auch an der Staatsoper von Stuttgart, deren Mitglied er 1992-96 war. 1990 gastierte er in London als Somarone in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, 1991 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Papageno in der »Zauberflöte«, am Teatro Petruzzelli von Bari als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1992 am Teatro San Carlo Neapel als Schaunard, 1994 am Opernhaus von Marseille als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Seit 1996 ist er freischaffend tätig. 1999 hörte man ihn am Opernhaus (Aalto-Theater) von Essen als Don Alfonso, 2000 als Titelhelden im »Don Pasquale« von Donizetti. 2006 gastierte er als Osmin in Mozarts »Zaide« bei den Salzburger Festspielen. An der Oper Köln war er als Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla« zu erleben. An der Bayerischen Staatsoper München trat er als Don Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«, als Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla«, als Dulcamara, als Fra Melitone und als Mesner in »Tosca« auf. An der Mailänder Scala gastierte er 2010 als Dulcamara und 2011 als Mesner in »Tosca«. Er gastierte 2017 als Don Pasquale beim Glyndebourne Festival und 2018 als Conte Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. In der Spielzeit 2017/18 gastierte er als Don Magnificoan der Opéra de Lyon, an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, an der Oper Stuttgart und beim Edinburgh Festival (mit dem Ensemble der Opéra de Lyon). Am Opernhaus von Zürich hörte man ihn als Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla«, als Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und als Dulcamara. Er war mit der amerikanischen Sopranistin Kathleen Cassello (1958-2017) verheiratet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.renatogirolami.com/
16.5. Andrew LITTON wird 60
Er begann seine Karriere 1988 als Orchesterleiter am Bournemouth Symphony Orchestra als Chefdirigent. 1994 beendete er diese Tätigkeit zugunsten eines Angebots des Dallas Symphony Orchestra als Musikdirektor, verfügt aber über den Titel eines Ehrendirigenten des Bournemouth Symphony Orchestras, wegen seiner Verdienste, die er sich während seiner sechsjährigen Tätigkeit in Poole, dem heutigen Standort des Orchesters, erworben hat. Die Position des Musikdirektors in Dallas bekleidete er 12 Jahre (1994-2006). Nach seinem Ausscheiden verlieh ihm das Dallas Symphony Orchestra den Titel eines emerertierten Musikdirektors des Orchesters. 2003, noch während seiner Tätigkeit in Dallas, wurde ihm die künstlerische Leitung der Sommerfest Konzerte des Minnesota Orchestra, die im Juni 2008 bis 2011 verlängert worden ist. Noch im selben Jahr, ebenfalls 2003, übernahm er auch die Leitung des Bergen Philharmonic Orchestras in Norwegen als Musikdirektor und Chefdirigent. Diese Position wurde vertraglich im Juni 2008 bis 2011 und im März 2011 noch einmal bis 2015 verlängert. Er beendete seine Amtszeit in Bergen 2015 und auch dort wurde er nach seinem Ausscheiden mit dem Titel des Ehrendirigenten des Orchesters ausgezeichnet. Im Juni 2012 akzeptierte er das Angebot ab 1. September desselben Jahres bis 2015 als künstlerischer Berater des Colorado Symphony Orchestra tätig zu werden aber schon im August 2013 wurde Litton mit sofortiger Wirkung zum Musikdirektor des Orchesters bestellt. Im Dezember 2014 vereinbarten das New York Citty Ballet, dass Litton ab September 2015 dort die Stelle des Musikdirektors übernehmen würde. Mit selben Datum schied Litton aus seiner Tätigkeit als Musikdirektor des Colorado Symphony Orchestras aus, blieb aber dem Orchester als musikalischer Berater und erster Gast-Chefdirigent bis zunächst 2018 erhalten. Das Repertoire seiner Einspielungen auf Tonträger umfasst das Chorwerk William Waltons Belshazzar’s Feast mit Bryn Terfel und dem Bournemouth Symphony Orchestra, mit dem er einen Grammy gewonnen hatte, die Klavierkonzerte Rachmaninoffs mit dem Pianisten Stephen Hough und eine Live-Aufnahme des Musicals Sweeney Todd mit der New York Philharmonic, das ihm eine Grammy-Nominierung einbrachte. Zu seinen weiteren Aufnahmen gehören eine CD-Box mit dem Lebenswerk Waltons auf Decca, die kompletten Symphonien Tschaikowskys mit dem Bournemouth Symphony Orchestra, sowie die kompletten Rachmaninoff Symphonien mit dem Royal Philharmonic Orchestra und Sergei Prokofjews Romeo und Julia mit dem Bergen Philharmonic Orchestra und vielen Gershwin-Aufnahmen entweder als Dirigent oder Pianist mit der Dallas Symphony, dem Bournemouth Symphony Orchestra und dem Royal Philharmonic Orchestra.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.andrewlitton.com/
16.5. Ferruccio FURLANETTO wird 70
Als Banquo an der Wiener Staatsoper. Foto: Pöhn
Er studierte zuerst Landwirtschaft und begann erst mit 22 Jahren das Gesangstudium bei Ettore Campogalliani in Mantua. 1974 debütierte er in Lonigo (bei Vicenza) als Sparafucile im »Rigoletto«. Am Teatro Verdi Triest trat er dann 1975, 1977 und 1979 auf; 1979, 1980 und 1981 war er am Teatro Regio Turin zu hören. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence sang er 1975 den Dr. Grenvil in »La Traviata«, 1977 den Lord Cecil in »Roberto Devereux« von Donizetti. 1977 gewann er den Gesangwettbewerb von Treviso, wo er als Don Giovanni zu einem aufsehenerregenden Erfolg kam. 1976 und 1979 gastierte er am Teatro Comunale Bologna, 1977 am Teatro Fenice Venedig, 1978, 1982 und 1986 an der Oper von Rom, 1979 am Teatro Regio Parma. 1978 kam es dann zu seinem USA-Debüt an der Oper von New Orleans, an der er auch 1982 wieder auftrat. An der Oper von San Francisco sang er 1979 den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, 1981 den Don Diego in Massenets »Le Cid«, den Raimondo in »Lucia di Lammermoor« und den Ramfis in »Aida«, 2012 die Titelrolle in Verdis »Attila« sowie 2016 den König Philipp in Verdis »Don Carlos«. An der Mailänder Scala debütierte er 1979 als Banquo in Verdis »Macbeth«; hier sang er neben vielen Konzerten und Liederabenden auch 1981 und 1983-84 den Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, 1985 den Timur in »Turandot« von Puccini, 1989 den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Don Giovanni und den Procida in Verdis »I Vespri Siciliani«, 1991 den Attila von Verdi, 1992 den Raimondo, 1994 den Don Pasquale, 2001 (bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper) den Roger in Verdis »Jérusalem«, 2002 den Boris Godunow, 2008 und 2017 den König Philipp, 2009 den Becket in »Assassinio nella Cattedrale« von I. Pizzetti und 2010 den Fiesco in »Simon Boccanegra«. Er sang 1980 an der Oper von Boston und gab 1981 ein glanzvolles Konzert in der New Yorker Carnegie Hall. Beim Festival von Glyndebourne wirkte er 1980 als Melibeo in »La fedeltà premiata« von Haydn und 1981 als Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla« mit, bei den Festspielen in der Arena von Verona 1982 als Ramfis, 1983 als Timur. 1980 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen (Debüt als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«). Er sang an diesem Haus seither in bisher 218 Vorstellungen auch den Procida, den Alvise, den Sparafucile, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Fiesco, den Colline in Puccinis »La Bohème«, den Comte Des Grieux in Massenets »Manon«, den Leporello wie den Titelhelden in Mozarts »Don Giovanni«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Kardinal Brogni in »La Juive« von Halévy, den Mustafà in »L’Italiana in Algeri«, den König Philipp, den Silva im »Ernani«, den Mephisto im »Faust« von Gounod und den Arkel in »Pelléas et Mélisande«. Weitere Gastspiele am Staatstheater von Kassel (1980), in Genua (1981), am Théâtre des Champs Élysées Paris (1984), an der dortigen Grand Opéra bzw. Opéra Bastille (1985-2009 als Mahomet II. in Rossinis »Le siège de Corinthe«, als Titelheld in »Le nozze di Figaro«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Leporello, als Zaccaria in Verdis »Nabucco«, als Fiesco, als König Philipp, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Procida, als Arkel, als Kardinal Brogni und als Banquo) und an der Oper von San Diego (1985, 1988). Am 29.6.1985 sang er im Petersdom in Rom das Bass-Solo in der Krönungsmesse von Mozart, während Papst Johannes Paul II. eine festliche Messe zelebrierte. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1985 als Figaro in »Le nozze di Figaro« und gastierte in der Folge sehr häufig (in bisher mehr als 250 Vorstellungen) als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Don Giovanni, als Don Alfonso in »Cosi fan tutte«, als Colline, als Lord Sidney in Rossinis »Il viaggio a Reims«, als Mustafà, als Sparafucile, als Fiesco, als Pater Guardian in »La forza del destino«, als Phanuel in Massenets »Hérodiade«, als König Philipp, als Procida, als Silva, als Roger in Verdis »Jérusalem«, als Zaccaria, als Boris Godunow, als Gremin in »Eugen Onegin«, als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und als Banquo. Bei den Osterfestspielen von Salzburg war er 1986 in der Partie des Königs Philipp sowie mit den Bass-Soli in Mozarts Krönungsmesse und Bruckners Te Deum, 1987 als Leporello, 1991 als Figaro in »Le nozze di Figaro« und mit dem Bass-Solo im Mozart-Requiem, 1995 als Orest in »Elektra« von R. Strauss erfolgreich, bei den Salzburger Sommerfestspielen 1986 und 1991-92 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1987-88 und 1990-91 als Leporello, 1993 als Don Alfonso, 1994-96 und 2000 als Don Giovanni, 1999, 2001 und 2003 als König Philipp, 2007 als Gremin und 2010 (in konzertanten Aufführungen) als Oroveso in Bellinis »Norma«; 1988 nahm er dort an einer Gedenkveranstaltung für Jean-Pierre Ponnelle teil, sang 1989 das Bass-Solo im Mozart-Requiem im Gedenken an Herbert von Karajan, gab 1993 dort einen erfolgreichen Liederabend und sang 2010 in einem Orchesterkonzert die Lieder und Tänze des Todes von Mussorgsky. 1986 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1987 an der Oper von Köln, weiter bei den Festspielen von Pesaro (1989), Aix-en-Provence (1993 als Leporello), Spoleto und Savonlinna. 1988 an der Covent Garden Oper London als Mephisto im »Faust« von Gounod und als Leporello zu Gast. Am Grand Théâtre Genf sang er 1989 und 1993 den Figaro in »Le nozze di Figaro«, 2003 den Don Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«, 2005 den Talbot in Donizettis »Maria Stuarda« sowie 2014 einen Liederabend. Am Teatro Fenice Venedig hörte man ihn 1991 als König Philipp, an der Oper von Köln als Leporello, 1993 an der Oper von San Diego als Titelheld im »Don Giovanni«. Beim Maggio Musicale Fiorentino von 1996 sang er den Orest in »Elektra« von R. Strauss, beim Festival von Aix-en-Provence 1995 den Don Alfonso, an der Covent Garden Oper 1996 den Don Giovanni. 1997 gastierte er an der Oper von Rom als Procida in Verdis »Les Vêpres Siciliennes« (Erstfassung von »I Vespri Siciliani«), am Teatro Regio Turin als Zaccaria, am Teatro Verdi Triest 1997 als König Philipp. An der Oper von Rom sang er 1998 den Zaccaria, ebenso bei den Festspielen von Verona, beim Festival von Edinburgh wieder den König Philipp, an der Oper von Rom 1998 dann auch den Boris Godunow, 1999 in Sevilla den Don Diego. Aus seinem sehr umfangreichen Bühnenrepertoire sind noch der Graf in »Nina« von Paisiello, der Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola«, der Fernando in dessen »La gazza ladra«, der Oroe wie der Assur in »Semiramide«, der Félix in »Les Martyrs« von Donizetti, der Pagano in Verdis »I Lombardi«, der Aldobrandini in »Parisina« von Mascagni und der Titelheld in »Aleko« von Rachmaninoff (den er in der italienischen Premiere des Werks sang) nachzutragen. 2001 wurde er Österreichischer Kammersänger, 2007 Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.
Schallplatten: DGG (Leporello im »Don Giovanni«, Don Alfonso in »Così fan tutte«, Krönungsmesse von Mozart; »Der Barbier von Sevilla«, auch als Video), RCA (»Le nozze di Figaro«), HMV (Procida in »I Vespri Siciliani«, Pasquariello in »Don Giovanni« von Gazzaniga), Erato (Guglielmo in »Così fan tutte«), Sony (»La gazza ladra« von Rossini), Euromusica/ Koch (»Armida« von Rossini), Decca (Sparafucile im »Rigoletto«), Erato/East West Records (Verdi-Requiem), Philips (Kardinal in »La Juive«); Topaz-Video (Basilio im »Barbier von Sevilla«), Castle-Video (»Don Carlos« von Verdi), Decca-Video (»Così fan tutte«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ferrucciofurlanetto.com/
16.5. Urs SCHNEIDER wird 80
Informationen über den Schweizer Dirigenten auf seiner Homepage: http://ursschneider.com/swiss/aboutme.html
17.5. Stefka MINEVA wird 70
Sie war die Tochter des in Bulgarien sehr bekannten Tenors der Oper von Stara Zagora Minjo Minev, erhielt schon als Kind Ballett- und Musikunterricht und wurde durch den Pädagogen Ilja Jossifoff an der Musikhochschule Sofia ausgebildet. 1972 debütierte sie am Opernhaus von Stara Zagora als Berta in Rossinis »Barbier von Sevilla« und sang dort in den folgenden zwei Jahren Partien wie die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Amneris in »Aida« und die Carmen. 1976 und 1977 wurde sie bei Gesangwettbewerben in Sofia und in Ostende ausgezeichnet und folgte 1977 einem Ruf an die Nationaloper von Sofia, wo sie 1979 einen besonderen Erfolg als Marfa in Mussorgskys »Chowanschtschina« hatte. Im Rahmen eines Gastspiels der Nationaloper Sofia sang sie 1979 an der Wiener Staatsoper die Marfa und die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1982 ebenfalls als Marfa und als alte Gräfin. Weitere Gastspiele und Konzerte in den internationalen Musikzentren, u a. in Paris, Turin, San Francisco (1983 als Marina im »Boris Godunow«), Zürich und Barcelona brachten nicht weniger große Erfolge; sie trat als Gast am Bolschoi Theater Moskau, an den Nationalopern von Budapest, Bukarest und Belgrad auf. An der Metropolitan Oper New York erregte sie in den Jahren 1983-88 in insgesamt 21 Vorstellungen als Marina und als Marfa Aufsehen. Die Marfa, ihre besondere Glanzrolle, sang sie auch in einer Rundfunkaufnahme des Werks durch den italienischen Rundfunk RAI. In Messina übernahm sie das Alt-Solo im Verdi-Requiem. 1987 gastierte sie beim Festival von Perugia als Kontschakowna in Borodins »Fürst Igor«, an der Oper von Rom als Ljubascha in der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, 1989 in Florenz als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1991 trat sie in Dublin als Suzuki und als Fenena in Verdis »Nabucco« auf, die sie auch 1991 bei den Festspielen von Verona und 1992 an der Oper von Tel Aviv sang. Höhepunkte ihres Bühnenrepertoires waren neben den bereits genannten Partien die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Adalgisa in Bellinis »Norma« und die Leonora in »La Favorita« von Donizetti.
Auf der bulgarischen Schallplattenmarke Balkanton erschien eine Arienplatte der Sängerin, außerdem die vollständigen Opern »Vera Scheloga« von Rimsky-Korssakow und »Krieg und Frieden« von Prokofjew, die Petite Messe solennelle von Rossini sowie mehrere bulgarische Opern. Auf Capriccio singt sie die Suzuki in »Madame Butterfly« und den Lehl in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow, auf Sony die Marina im »Boris Godunow«.
17.5. Gabriel BACQUIER wird 95
Er war Angestellter, bevor er seine Stimme ausbilden ließ. Er erhielt seine Ausbildung am Conservatoire von Paris durch Yvonne Gall und Paul Cabanel; 1950 gewann er den Grand Prix du Conservatoire. Er war 1950-52 in Nizza bei der José Beckmans Compagnie Lyrique engagiert. 1953 debütierte er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel als Figaro im »Barbier von Sevilla«. Drei Jahre hindurch war er in Brüssel erfolgreich tätig. Er kam 1956 an die Opéra-Comique Paris (Debüt in der Oper »Le Fou« von Landowski), an der er bis 1987 u.a. als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Albert in Massenets »Werther«, als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Ourrias in »Mireille« von Gounod, als Eugen Onegin von Tschaikowsky, als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und als Gianni Schicchi in der gleichnamigen Puccini-Oper auftrat. Er wirkte 1963 an der Opéra-Comique Paris in der Uraufführung von Menottis »Le dernier Sauvage« mit. 1957-88 gastierte er oft am Grand Théâtre Genf: als Figaro wie als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Scarpia in »Tosca«, als Rigoletto, als Marcello in »La Bohème«, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Titelheld wie als Leporello in »Don Giovanni«, als Posa in Verdis »Don Carlos«, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Escamillo in »Carmen«, als Mephisto in »La Damnation de Faust« von Berlioz, als Don Alfonso in »Cosi fan tutte«, als Falstaff von Verdi, als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, als Fra Melitone in »La forza del destino«, als Gianni Schicchi, als Don Andrès de Ribeira in Offenbachs »La Périchole« und als Don Pasquale. An der Pariser Grand Opéra sang er 1958-87 (Debüt als Germont-père in »La Traviata«) u.a. den Rigoletto, den Escamillo, den Valentin, den Simon Boccanegra von Verdi, den Boris Godunow, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Scarpia, den Don Alfonso, den Fra Melitone, den Jago in Verdis »Otello«, den Leporello, den Golaud, den Sancho Panza in »Don Quichotte« von Massenet und den Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence sang er 1960 den Don Giovanni, dort dann auch den Golaud und den Falstaff von Verdi, schließlich 1989 nochmals den König in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. An der Piccola Scala hörte man ihn 1961 in der Uraufführung von »Pour un Don Quichotte« von Jean-Pierre Rivière in der Titelrolle. 1962 erwies er sich bei den Festspielen von Glyndebourne in der Rolle des Grafen in »Le nozze di Figaro« als Mozartsänger von höchstem Rang. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1962 als Scarpia und sang hier bis 1972 in insgesamt 18 Vorstellungen außerdem noch den Escamillo, den Don Giovanni, den Golaud, den Jago und den Grafen in »Le nozze di Figaro«. Er sang weiter seit 1964 an der Covent Garden Oper London (Antrittsrolle Riccardo in »I Puritani«, später u.a. Graf in »Le nozze di Figaro«, Ford im »Falstaff« von Verdi, Malatesta in »Don Pasquale« und Scarpia) und an den großen italienischen Bühnen. In Nordamerika gastierte er zuerst 1962 an der Oper von Chicago, 1968 in Seattle (als Don Giovanni), 1971 am Opernhaus von San Francisco (als Michele in Puccinis »Il Tabarro«). 1964 sang er an der Metropolitan Oper New York als Antrittsrolle den Grand-Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Bis 1982 hatte er auch dort eine glänzende Karriere; man hörte ihn an der Metropolitan Oper in insgesamt 123 Vorstellungen auch als Scarpia, als Lescaut in Massenets »Manon«, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Jago, in den vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, als Fra Melitone, als Golaud, als Leporello, als Don Pasquale, als Gianni Schicchi und als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. An der Mailänder Scala gastierte er 1972 als Escamillo. Beim Holland Festival 1972 trat er als Titelheld in Verdis »Falstaff« in Erscheinung. 1973-74 Gastspiel am Teatro Fenice Venedig. Weitere Gastauftritte am Teatro Colón Buenos Aires, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Opernhäusern von Dallas, Seattle und Rom. Bedeutend auch als Konzertsänger. Seine Karriere dauerte lange; so sang er noch in der Saison 1990-91 an der Covent Garden Oper den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1991 am Théâtre Châtelet in Paris die Titelrolle in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas, an der Oper von Marseille den Somarone in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, 1992 in Monte Carlo den Sancho Panza, 1993 an der Covent Garden Oper wieder den Bartolo. Bis 1987 war er am Conservatoire National de Paris pädagogisch tätig. Er wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.
Lit: S. Segalini: Gabriel Bacquier (in »Opera«, 1982).
Schallplatten: Die schön gebildete, in der Skala ihrer Ausdrucksnuancen zu bewundernde Stimme begegnet uns auf HMV (»Wilhelm Tell« von Rossini, »Mireille« und »Roméo et Juliette« von Gounod, »La belle Hélène« von Offenbach), Decca (»Lakmé«, »Les Huguénots« von Meyerbeer, Titelheld im »Don Giovanni« von Mozart, vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, »Così fan tutte«, »Le nozze di Figaro«, »Don Quichotte« von Massenet, »La Favorite« von Donizetti), RCA (»Thaïs« von Massenet), Erato (»Béatrice et Bénédict« von Berlioz, »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas, Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«), DGG (»Hoffmanns Erzählungen«), Virgin (»L’Amour des trois oranges« von Prokofjew), Vogue (Lieder von Gounod, Ravel, G. Fauré, Duparc, D. Milhaud, Poulenc und Satie), Erato (»Béatrice et Bénédict« von Berlioz), MGB-Helikon (»Les aventures du Roi Pausole« von A. Honegger), Vox, Philips, Véga, Musikszene Schweiz (»Les aventures du roi Pansaule« von A. Honegger), Naxos (Arkel in »Pelléas et Mélisande«), Mondo Musica (Sancho in »Don Quichotte« von Massenet, Teatro Fenice Venedig, 1982).
18.5. Lauren FLANIGAN wird 60
Die Sängerin kam in den achtziger Jahren zu einer erfolgreichen Bühnen- wie Konzertkarriere, zunächst vor allem in ihrer amerikanischen Heimat. 1987 trat sie an der Hawaii Opera Honolulu als Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet auf, 1988 an der Chicago Opera als Curley’s Wife in »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd, im gleichen Jahr an der Omaha Opera in »Die weiße Rose« von Udo Zimmermann, 1989 an der Pennsylvania Opera als Traviata, 1990 am Opernhaus von Dublin als Donna Anna im »Don Giovanni«, eine Hauptrolle in ihrem umfangreichen Bühnenrepertoire; an der Chicago Opera gastierte sie als Desdemona in Rossinis Oper »Otello«. In der Saison 1990-91 hörte man sie an der City Opera New York als Musetta in »La Bohème«; sie sang an diesem Haus am 8.10.1993 die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Esther« von Hugo Weisgall. 1992 übernahm sie in St. Louis mehrere Partien in der zeitgenössischen Oper »The Vanishing Bridegroom« von Judith Weir. Am 19.12.1991 debütierte si an der Metropolitan Oper New York in der Uraufführung der Oper »The Ghosts of Versailles« von J. Corigliano in der Partie der Lucienne. An der Metropolitan Oper sang sie dann bis 1994 in insgesamt 18 Vorstellungen auch die Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák, die Giselda in Verdis »I Lombardi alla prima Crociato« (diese Partie auch konzertant 1994 beim Gastspiel der Metropolitan Oper in Frankfurt) und die Musetta. 1995 trat sie an der City Opera New York als Ursula in »Mathis der Maler« von P. Hindemith auf, 1996 als Governess in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten, die sie bereits 1994 an der Oper von Seattle gesungen hatte. Sie war beim Publikum dieses New Yorker Hauses besonders beliebt. 1996 sang sie als Antrittsrolle an der Mailänder Scala die Abigaille im »Nabucco« von Verdi. 1998 sang sie am Opernhaus von Köln die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. 1995 hörte man sie an der Glimmerglas Opera als Donna Anna, 1996 an der Oper von Seattle als Traviata, an der San Francisco Opera als Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor«, 1997 in New York in »Die sieben Todsünden« von K. Weill, an der Canadian Opera Toronto als Mme. Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, 1999 an der City Opera New York die Christine in der autobiographischen Oper »Intermezzo« von R. Strauss. Sie galt nicht zuletzt als große Darstellerin auf der Bühne.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.musicandmentoringhouse.com/
18.5. Justus FRANTZ wird 75
Er ist ein Sohn des Breslauer Oberstaatsanwalts Richard Frantz († ca. Januar 1944) und Dorothea Sybille (Spitzname: Dosy) von Goßler (1906–2001), Tochter von Alfred von Goßler. Nach der Flucht vom Goßlerschen Familiengut Schätz zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin kam die Mutter mit den vier Geschwistern gemeinsam mit der Familie von Alfred von Goßler auf dem Gut Tesdorf unter. Hier verbrachte er die ersten Lebensjahre. Mit zehn Jahren begann Frantz das Klavierspiel. Erkannt und gefördert wurde seine außergewöhnliche Begabung schon früh von Professor Eliza Hansen. 1967 gewann Frantz gemeinsam mit Claus Kanngießer den zweiten Preis beim internationalen Musikwettbewerb der ARD im Duo Violoncello und Klavier, was den Auftakt für seine internationale Karriere markierte. Mit 23 Jahren wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Besonders das Studium in den Meisterskursen von Wilhelm Kempff beeinflusste Frantz in seinem Werdegang. Der Durchbruch in die internationale Spitzenklasse gelang ihm 1970 als Pianist mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Sein Debütkonzert in den USA absolvierte Frantz 1975 bei den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Leonard Bernstein, mit dem er auch später noch oft zusammenarbeitete. Er spielte auch unter weiteren namhaften Dirigenten, darunter Carlo Maria Giulini, Rudolf Kempe und Bernard Haitink. Im Jahr 1986 wurde Frantz Professor an der Hamburger Musikhochschule. Die Professur ruht seit einigen Jahren. Da es ihm wichtig war, einem möglichst breiten Publikum die klassische Musik zu erschließen, gründete er im gleichen Jahr das Schleswig-Holstein Musik Festival, das sich schnell zu einem Festival mit Weltrang entwickelte, bei dem Künstler der internationalen Spitzenklasse in Schlössern, Scheunen und Gutshäusern musizieren. Bis 1994 war er dessen Intendant. Er war außerdem Mitbegründer der Deutsch-sowjetischen jungen Philharmonie im Jahr 1989 sowie 1995 Gründer der Philharmonie der Nationen, die sich aus jungen Musikern verschiedener Länder zusammensetzt. Frantz wurde auch durch mehrere eigene Fernsehsendungen bekannt, darunter Achtung, Klassik! (ZDF), für die er mit mehreren Fernsehpreisen ausgezeichnet wurde. Insbesondere Kindern bringt er klassische Musik in seinen Konzerten, Workshops und auf seinen CDs nahe. Auf der CD-Reihe Klassik für Kids moderiert er speziell für Kinder die Vorstellung von bedeutenden Komponisten. Justus Frantz hat zwei Söhne: Christopher Tainton (* 1975) mit der Pianistin Carol Tainton, und Justus Konstantin Frantz (* 2005) mit seiner Ehefrau Ksenia Dubrowskaja (* 1980). Bis 1990 war Justus Frantz mit Alexandra von Rehlingen verheiratet. Sein Neffe ist der Pianist Caspar Frantz. Justus Frantz konzentriert sich in erster Linie auf die Musik der Klassik und der Romantik. Zusammen mit Christoph Eschenbach hat er häufig Stücke zu vier Händen und für zwei Klaviere aufgeführt. Besonders hat Frantz sich den Werken Mozarts sowie Beethovens gewidmet, die er in zyklischen Aufführungen in mehreren europäischen Städten präsentierte und auf diversen CD-Aufnahmen eingespielt hat. 1989 wurde Justus Frantz zum Sonderbotschafter des Hohen Flüchtlingskommissars der UNO berufen und für sein Schaffen mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt. 2005 erhielt er gemeinsam mit der Philharmonie der Nationen den Würth-Preis der Jeunesses Musicales Deutschland.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.justus-frantz.de/
19.5. Stephen VARCOE wird 70
Er war Choral Scholar am King’s College in Cambridge und gewann 1977 ein Stipendium der Gulbenkian Foundation, mit dessen Hilfe er seine Stimme ausbilden ließ. Er begann dann eine sehr erfolgreiche Konzertkarriere und trat als Solist mit den führenden Orchestern und Chören in England auf. Dabei reichte sein Repertoire von Barockmeistern wie J.S. Bach, Händel, Rameau, Telemann und Scarlatti bis zu zeitgenössischen Komponisten. Er trat bei den Festspielen von Ansbach und Göttingen, in London, Barcelona, Paris, Lyon, Amsterdam und Kopenhagen wie beim Flandern Festival auf. 1985 sang er in der Londoner Wigmore Hall Schuberts Liederzyklen »Die schöne Müllerin« und »Winterreise« und wurde durch Liederabende, die er in England, in Deutschland und in Frankreich gab, bekannt. Dabei trug er das deutsche, das französische wie das englische Lied vor. Besonders bekannt wurde er durch seine Radio- und Fernsehauftritte bei der englischen Gesellschaft BBC, aber auch bei deutschen, belgischen und holländischen Radiosendern. Auf der Bühne sang er vor allem in Opern aus der Barock-Epoche; so hörte man ihn bei den Festspielen von Aix-en-Provence in »Les Boréades« von Rameau, an der Scottish Opera Glasgow als Zoroastro in Händels »Orlando« (1985). In London, Paris, Köln, Brüssel und Antwerpen (1990) trat er in der Haydn-Oper »L’Infedeltà delusa« auf, in Italien in »La Giuditta« von Alessandro Scarlatti, in London und Paris zusammen mit dem Monteverdi Orchestra in »King Arthur« von Purcell, ebenfalls in London als Sarastro in der »Zauberflöte« (1989) und als L’Ami in »La Chute de la Maison Usher« von Debussy. 1992 wirkte er beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung der Oper »Mary in Egypt« von John Tavener mit. 1999 sang er (in einer halb-szenischen) Aufführung von Rimsky-Korssakows »Mozart und Salieri« in der Londoner Barbican Hall den Salieri.
Aufsehen erregte der Künstler nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Schallplatten; so sang er auf Decca (Religiöse Vokalmusik von Mozart, »Israel in Egypt« von Händel), Philips (»Jephta« von Händel, »Die Schuldigkeit des ersten Gebotes« von Mozart), DGG (Bach-Kantaten, Kantaten von J.S. Bach auf das Fest Christi Himmelfahrt, »Dido and Aeneas« von Purcell), vor allem aber auf Harmonia mundi (Requiem von G. Fauré, »Israel in Egypt«, »L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« und »The Triumph of Time and Truth« von Händel, »The Fairy Queen«, »The Indian Queen« und »King Arthur« von Purcell, »L’Infedeltà delusa« von Haydn, »Die Israeliten in der Wüste« von Ph. E. Bach), auf EMI (»L‘Orfeo« von Monteverdi), Capriccio (Werke von Telemann), Hyperion (Schubert-Lieder, Lieder für Bariton von Gerald Finzi, Lieder französischer Komponisten, Lieder von Charles Villiers Stanford, Kantaten von J.S. Bach), Chandos (Geistliche Konzerte von Matthias Wexmann, Lieder von Franz Bridge, Bergman, Volkslieder), Hyperion/Koch (Lieder von Hubert Parry, Stanford, Finzi und Guerney), Chandos/Koch (Symphoniae Sacrae von Heinrich Schütz, Messen von J. Haydn, Stabat mater von Stanford), auf Astrée (»Messiah«), Chaconne (Harmonie-Messe und Salve regina von J. Haydn), Koch Rec. (»The Secular Masque« von W. Boyce), CPO (Kantate von Christoph Graupner), K & K Records (»Jephta« von Händel), Helios (»Sävitri« von G. Holst)
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://stephenvarcoe.co.uk/
21.5. Rosalind PLOWRIGHT wird 70
Mit Alan Held als Gertrude (Hänsel und Gretel) an der Met
Sie studierte Gesang am Royal College of Music in Manchester bei Frederic Cox, dann im Opera Centre in London. Bereits während ihres Studiums sang sie in Manchester 1968 in der Oper »Temistocle« von Johann Christian Bach. Sie sang 1973-74 im Chor des Glyndebourne Festivals und 1973-75 im Chor der Glyndebourne Touring Opera. 1975 debütierte sie bei der English National Opera in London als Rossweiße in der »Walküre«. Sie hatte dann an diesem Opernhaus eine bedeutende Karriere und sang dort u.a. die Elisabetta in »Maria Stuarda« von Donizetti und 1992 die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«. Zu Beginn ihrer Karriere schwankte sie zwischen Sopran- und Mezzosopran-Partien; so sang sie bei der Glyndebourne Touring Opera 1976 die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1977 die Donna Elvira im »Don Giovanni«, dann wieder Mezzosopran-Rollen, entschied sich aber schließlich für das Sopranfach. An der Kent Opera sang sie 1977 die Messaggiera in Monteverdis »L‘Orfeo«. Sie setzte ihre Karriere an anderen englischen Bühnen fort. Sie debütierte 1980 an der Londoner Covent Garden Oper als Ortlinde in der »Walküre« und sang dort später die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Maddalena in Giordanos »Andrea Chénier«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Leonore im »Troubadour«, die Desdemona in Verdis »Otello« und die Titelrollen in Cherubinis »Medée«, Verdis »Aida« und »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss; im späteren Verlauf ihrer Karriere sang sie dort auch in dem Musical »Sweeney Todd«, die Fricka im Nibelungenring, die Herodias in »Salome« von R. Strauss und die Gräfin Coigny in »Andrea Chénier« von Giordano. 1979 erregte sie an der English National Opera als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw« Aufsehen und gewann im gleichen Jahr den Concours von Sofia. 1980-81 war sie am Stadttheater von Bern in der Schweiz engagiert. 1981 sang sie an der Oper von Frankfurt a.M. die Aida, 1983 beim Edinburgh Festival die Elsa in einer konzertanten Aufführung des 2. Aktes von Wagners »Lohengrin«. 1983 erfolgte ihr USA-Debüt an der Oper von San Diego als Medora in Verdis »Il Corsaro«; im gleichen Jahr 1983 sang sie in New York in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Daphne« die Titelrolle und an der Oper von San Francisco die Ariadne. An der Mailänder Scala gastierte sie in den Titelpartien von Puccinis »Suor Angelica« (1983) und Glucks »Alceste« (1987) sowie als Mary in »Der fliegende Holländer« (2013). 1984 sang sie beim Buxton Festival die Titelrolle in »Médée« von Cherubini, seitdem eine ihrer Glanzrollen. 1985 wirkte sie auch bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. 1985 sang sie an der Oper von Dallas die Desdemona und in Pittsburgh die Norma von Bellini. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1985 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« und 1987 als Norma. 1987 gastierte sie in Lyon und in Santiago de Chile als Norma, 1988 am Grand Théâtre Genf als Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und in Lausanne als Medée von Cherubini. Weitere Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires (1987), in Bonn (1988) und am Teatro San Carlos Lissabon (1989). 1990-91 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« und als Desdemona in insgesamt vier Vorstellungen; 1990 sang sie an der Oper von Frankfurt a.M. die Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi und beim Puccini Festival in Torre del Lago die Tosca, 1991 an der Staatsoper von München die Leonore im »Troubadour« und in Pittsburgh die Tatjana im »Eugen Onegin«. 1993 Gastspiel bei den Festspielen von Wiesbaden als Desdemona; im gleichen Jahr sang sie bei der Jütländischen Oper Aarhus die Kundry im »Parsifal«, an der Opera North Leeds die Gioconda von Ponchielli. Bei den Festspielen von Bregenz gastierte sie 1994 als Abigaille in Verdis »Nabucco« und 2011-12 als Gräfin Coigny und als Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano. 1995 sang sie in San Diego die Lady Macbeth, 1996 an der Berliner Staatsoper die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. 1997 hörte man sie bei der English National Opera London als Tosca, 1998 als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«. 1999 sang sie an der Oper von Tel Aviv die Tosca und an der Scottish Opera Glasgow die Amneris in »Aida«. 2003 debütierte sie als Kostelnicka in Janáceks »Jenufa« an der New Yorker Metropolitan Oper, an der sie bis 2010 in insgesamt 18 Vorstellungen auch die Mutter in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck sang. Später übernahm sie wieder Partien aus dem Mezzosopran-Fach: die Principessa in »Suor Angelica« (Seattle 2013), Milas Mutter in Janáceks »Osud« (Stuttgart 2012), die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss (Madrid 2011), die Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea (Chelsea Opera 2009), die Madame de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc (Stuttgart 2011, Théâtre des Champs-Elysées Paris 2013) und die Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B. Britten (Lyon 2014, Theater an der Wien 2015). 2013 gastierte sie in Portland als Herodias, 2017 an der Bayerischen Staatsoper München als Gräfin Coigny. Bereits 1976 gab sie ein glanzvolles Konzertdebüt in den Purcell Rooms in London. Sie wirkte mehrfach bei Opernaufführungen im englischen Rundfunk und im Fernsehen mit.
Lit: E. Forbes: Rosalind Plowright (in »Opera«, 1992).
Schallplatten: HMV (Elisabetta in vollständiger Aufnahme von Donizettis »Maria Stuarda«, Desdemona in Verdis »Otello«, Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«), DGG (Leonore im »Troubadour« und in »La forza del destino«, »La Bohème«, 2. Sinfonie von G. Mahler), Orfeo (Giulia in »La Vestale« von Spontini), Forlane (Arien von Verdi und Mussorgsky), Chandos (»Elias« von Mendelssohn), Mondo Musica (Lina in »Stiffelio« von Verdi, Teatro Fenice Venedig 1975); Warner-Video (Leonore im »Troubadour«, Verona 1985), VHS-Beta-Video.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.rosalindplowright.com/
21.5. Heinz HOLLIGER wird 80
Nachdem er früh Oboenunterricht bei Emile Cassagnaud in Bern genommen hatte, legte er 1953, vierzehnjährig, erste Kompositionen (Kammermusik, Lieder, Bühnenmusik) vor. 1956 begann er sein Studium am Berner Konservatorium bei Emile Cassagnaud (Oboe) und Sándor Veress (Komposition). Nach der zwei Jahre später bestandenen Matura in Burgdorf erwarb er ein Lehrdiplom am Konservatorium in Bern. 1958-59 studierte er Klavier, zunächst bei Sava Savoff am Berner Konservatorium, danach bei Yvonne Lefébure am Conservatoire de Paris, und nahm privaten Oboenunterricht bei Pierre Pierlot. 1961-63 nahm er zudem Kompositionsunterricht bei Pierre Boulez. 1959 begann er seine professionelle Laufbahn als Solo-Oboist der Basler Orchester-Gesellschaft (die Stelle behielt er bis 1963). 1961 folgten erste Schallplattenaufnahmen sowie weltweite Gastspiele als Solo-Oboist. 1965 erhielt er einen Ruf zum Professor an der staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau. Seit 1975 ist er ständiger Gastdirigent beim von Paul Sacher gegründeten Basler Kammerorchester. 1998-2001 war er zudem Dirigent des Orchestre de Chambre de Lausanne. Als Composer-in-Residence war er beim Orchestre de la Suisse Romande (1993/94), bei den Luzerner Festwochen (1998) und bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker (2002). 1987 begründete er zusammen mit Jürg Wyttenbach und Rudolf Kelterborn das Basler Musikforum. Zusammen mit dem ungarischen Pianisten András Schiff rief er die «Ittinger Pfingstkonzerte» ins Leben. Heinz Holliger wurde als Oboist weltweit bekannt; zahlreiche Werke wurden für ihn geschrieben. Daneben war er auch als Komponist erfolgreich. Holliger komponierte Bühnenwerke, Orchester-, Solo- und Kammermusikwerke. In seinem reichen Vokalwerk kommt der Vertonung von Texten Schweizer Autoren eine besondere Rolle zu, dazu zählt u. a. auch die Oper Schneewittchen (Robert Walser, 1997/98). Die auf Gedichte von Georg Trakl Bezug nehmenden Drei Nachtstücke für Klavier (1961) wurden mit anderen Stücken unter dem Gesamttitel Elis veröffentlicht. Auf Einladung von Walter Fink war Holliger 2007 der 17. Komponist im jährlichen Komponistenporträt des Rheingau Musik Festivals. Zahlreiche seiner Schüler sind ebenfalls renommierte Oboisten, wie z. B. Klaus Becker (Gewinner des ARD-Musikwettbewerbs 1981; Professor an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover), Christian Hommel (Mitglied des Ensemble Modern, Professor an der Hochschule für Künste Bremen), Thomas Indermühle, Diethelm Jonas (Professor an der Musikhochschule Lübeck), Omar Zoboli (Professor an der Musikhochschule Basel; bekannter Interpret der Werke von Antonio Pasculli), Emanuel Abbühl, Hans Elhorst, Jochen Müller-Brincken und Rosemary Yiameos (Solo-Oboistin des Sinfonieorchesters St. Gallen). Holliger ist u. a. Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Bis zu ihrem Tode am 21. Januar 2014 war er mit der Harfenistin Ursula Holliger (1937–2014) verheiratet. Heinz Holliger ist der Bruder des Theaterregisseurs Erich Holliger (1936–2010).
22.5. Eirian DAVIES wird 65
Gesangstudium am University College of Wales und an der Royal Academy of Music London. Sie gewann dann den Concours Francisco Viñas in Barcelona. Sie kam bald zu einer bedeutenden Karriere an englischen Opernhäusern. Beim Buxton Festival gastierte sie 1983 als Sylvie in »La Colombe« von Gounod (zugleich ihr Bühnendebüt), in Vivaldis »Griselda« und 1987 als Lucinda in »Don Chisciotte in Sierra Morena« von Conti. Sie sang 1986 an der Opera North Leeds die Mimi in »La Bohème«, an der English National Opera London die Venus in »Orphée aux Enfers« von Offenbach, 1988 die Frasquita in »Carmen«. 1991 die Pamina in der »Zauberflöte«. An der Welsh Opera Cardiff sang sie die Woglinde und die Ortlinde im Nibelungenring (zwei Partien, die sie auch 1986 an der Covent Garden Oper London übernahm), die Lisa in Bellinis »La Sonnambula« und 1989 das Ännchen im »Freischütz«. Bei der Glyndebourne Touring Opera wirkte sie in der Uraufführung der Oper »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne als Mrs. Frestln mit (5.10.1987), 1993 sang sie bei dieser Opernkompanie die Gedankenstimme der Gräfin in »Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« von S. Matthus. Beim Oviedo Festival sang sie in Monteverdis »L‘Orfeo«. Im Wiener Konzerthaus sang sie in mehreren konzertanten Opernaufführungen: 1987 den Chef der Geheimpolizei in G. Ligetis »Le Grand Macabre«, 1994 in Morton Feldmans »Neither« sowie 1999 die Titelpartie in Strawinskys »Le Rossignol«. Bei der Opera North sang sie 1991 die Hauptrolle in der Uraufführung der Oper »Caritas« von Robert Saxton, 1992 in Köln in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«, in Zürich in »Le Grand Macabre«. In der Spielzeit 1994-95 hörte man sie bei der Garsington Opera als Rezia in »L’Incontro improvviso« von J. Haydn, 1996 in Graz in der Uraufführung der Oper »Rashomon« von Mayako Kuba (als Masago). Als Konzertsängerin hörte man sie in Frankreich und Spanien u.a. in »Vier letzte Lieder« von Richard Strauss, in »La Damoiselle élue« von Debussy und in der Matthäuspassion von J.S. Bach. In England trat sie im Konzertsaal mit den führenden Orchestern des Landes zusammen auf. Verheiratet mit dem Countertenor Timothy Wilson (* 1961).
Schallplatten: Wergo (»Le Grand Macabre«), Collins (»Caritas«).
22.5. Robert LAUHÖFER wird 90
Ks. Robert Lauhöfer zum 90. Geburtstag am 22. Mai 2019
Robert Lauhöfer als Sebastiano und Elisabeth Schreiner als Martha in „Tiefland. Copyright: Nationaltheater Mannheim
Der unvergessene „Mannheimer“ Kammersänger und Bariton Robert Lauhöfer feiert heute in seinem Mannheimer Heim im Kreise der Familie seinen 90. Geburtstag und dazu gratuliere ich als Zeitgenosse ganz herzlich.
Robert Lauhöfer * 1929 im hessischen Steinheim /Main geboren begann seine Gesangsausbildung im Jahre 1947 zunächst als Bass. Gewann in Frankfurt 1949 den Gesangswettbewerb und wurde Bariton. Nach div. Stationen wurde der junge Bariton an die Staatsoper Berlin engagiert (1955-66), dort verlieh man ihm den 1. Kammersänger-Titel und der „Zweite“ sollte am Nationaltheater Mannheim folgen. Auf einigen DDR-Tondokumenten wurde die Stimme des Baritons verewigt. Während dieser „goldenen Aera“ des NTM unter GMD Horst Stein – bei uns älteren Zeitgenossen noch heute die „Stein-Zeit“ in allerbester Erinnerung durften wir neben Jean Cox, Hannelore Bode, Regine Fonseca, Franz Mazura uvm. Ks. Robert Lauhöfer in einprägsamen Rollen erleben und bewundern.
Sein urkomisches Talent kam auch in den Partien des verschmitzten Gianni Schicchi, dem köstlichen Schwerenöter Falstaff, in „Vier Grobiane“ zum Tragen. Herrlich sein Besenbinder, der prägnante Duc Dunois mit der wunderbaren Aurelia Schwenniger in „Die Jungfrau von Orleans“. Die Bösewichter in „Hoffmanns Erzählungen“, dem Escamillo, dem eleganten Don Sebastiano. Gerard, Alfio, Renato und Amonasro im ital. Fach. Ausflüge ins Zeitgenössische mit Peer Gynt und Jakubowski. Nie mehr durfte ich bis dato einen so menschlich-einprägsamen Barak erleben. Der Hans Sachs, sein Holländer aber auch Amfortas, Telramund und Kurwenal blieben unauslöschlich in Erinnerung – Rollen mit welchen der großartige und liebenswürdige Sänger im In- und Ausland gastierte. Das „damals“ immense Repertoire des NT Mannheim forderte seinen Tribut, Robert Lauhöfer beendete seine Gesangs-Karriere und wurde bis zur Pensionsgrenze städt. Angestellter.
Der rüstige Jubilar verfolgt das Zeitgeschehen immer noch mit großem Interesse und pflegt seine Hobbies. Auch im Namen der Merker-Redaktion wünsche ich Robert Lauhöfer für die nächsten zehn „Jährchen“ weiterhin Gesundheit und alles Gute.
In freudiger Erinnerung und herzlicher Verbundenheit
Gerhard Hoffmann
Er begann seine Ausbildung 1947 und glaubte zunächst eine Bass-Stimme zu haben. Er unternahm eine Deutschland-Tournee mit einem Jazz-Quartett. 1949 gewann er einen Gesangwettbewerb in Frankfurt a.M. und schloss seine Ausbildung bei Paul Lohmann ab, wobei seine Stimme zum Bariton umgeschult wurde. 1954 war er Preisträger beim Concours von Toulouse. 1953-54 war er am Staatstheater von Dessau, 1955-66 an der Berliner Staatsoper engagiert. 1966 wurde er Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, dem er bis 1976 angehörte. Er trat bei den Dessauer Wagner-Festspielen als Interpret mehrerer Wagner-Partien hervor. 1957 gastierte er beim Maggio Musicale von Florenz als Melot in »Tristan und Isolde«. Weitere Gastspiele führten ihn an das Nationaltheater Prag (1960), an die Grand Opéra Paris (1972 als Kurwenal in »Tristan und Isolde«), an die Opernhäuser von Florenz, Triest und Lissabon, an die Staatsoper Wien (1972 als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1975 als Donner im »Rheingold« und in den Rollen der vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«) und 1973 an das Teatro Comunale Bologna als Fliegender Holländer. Weitere Rollen aus seinem Repertoire: der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Herr Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Wolfram im »Tannhäuser«, der Borromeo in »Palestrina« von H. Pfitzner, die Titelhelden in »Peer Gynt« von W. Egk, in »Gianni Schicchi« von Puccini und in Verdis »Macbeth«, der Barak in der »Frau ohne Schatten«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, der Amonasro in »Aida«, der Jacobowsky in »Jacobowsky und der Oberst« von Klebe, der Schaklowity in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und der Don Ferdinand in Prokofjews »Die Verlobung im Kloster«. Er sang 1959 an der Staatsoper Berlin in der Uraufführung der Oper »Der arme Konrad« von J.K. Forest, 1961 an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung von Kurt Schwaens »Leonce und Lena«, 1955 am Landestheater Dessau in der deutschen Erstaufführung von »Bánk Bán« von F. Erkel.
Schallplatten: Eterna (Gesamtaufnahmen der Opern »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai und »Carmen«, Querschnitt durch »Otello« von Verdi), DGG (Querschnitt »Rigoletto«).
23.5. Evelyn DALBERG wird 80
Tochter des bekannten Bassisten Frederick Dalberg (1908-88) und der Sopranistin Ellen Winther (die 1929-33 in Karlsruhe, 1933-40 in Leipzig engagiert war). Sie studierte an der Guildhall School of Music London bei Parry Jones und war an der Musikhochschule von München Schülerin von Annelies Kupper; außerdem Ausbildung durch ihren Vater, der als Pädagoge in Kapstadt und zuvor an der Musikhochschule Mannheim wirkte. Evelyn Dalberg debütierte 1964 am Stadttheater von Koblenz als Venus im »Tannhäuser«. Wie ihr Vater ging sie nach Südafrika, wo sie an den Opernhäusern von Johannesburg und von Kapstadt eine jahrelange, erfolgreiche Karriere absolvierte. Sie war zugleich als Lehrkraft an der University of Cape Town (School of Music) tätig und galt als bedeutende Konzertsolistin. Ihre Hauptrollen auf der Opernbühne waren die Amneris in Verdis »Aida«, die Ulrica im »Maskenball«, die Eboli im »Don Carlos« und die Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, die Nancy in Flotows »Martha«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, die Hexe in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók, die Beatrice in »Le donne curiose« von Wolf-Ferrari und der Prinz Orlofsky in der »Fledermaus« von J. Strauß.
24.5. Mark GLANVILLE wird 60
Er absolvierte seine Studien an der Oxford University und am Royal Northern College of Music in Manchester. 1987 begann er seine Bühnenkarriere an der Opera North Leeds mit zwei kleinen Partien in »Les Troyens« von Berlioz und in »Macbeth« von Verdi. Bei dieser Gesellschaft übernahm er dann in den folgenden Jahren Rollen wie den Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, den König in »Aida«, den Hobson in »Peter Grimes« von B. Britten, den König Treff in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew und in »Gianni Schicchi« von Puccini. 1988 sang er am Holländischen Rundfunk VARA den Rochefort in Donizettis »Anna Bolena«, bei der Omaha Opera gastierte er als Ferrando im »Troubadour«.
Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1989 als Commendatore im »Don Giovanni«. 1991 trat er an der Opera North Leeds und am Teatro San Carlos Lissabon, 1992 bei der New Israeli Opera auf. Er gastierte 1992 bei der New Israeli Opera und sang im italienischen Rundfunk RAI in Strawinskys »Oedipus Rex«. 1996 sang er an der Scottish Opera Glasgow den Jago im »Otello« von Verdi. Auch als Konzertsänger trat er in einem breit gestreuten Repertoire, vor allem im Bereich des Oratoriengesangs, auf. Im Konzertsaal übernahm er Solopartien im »Messias« von Händel und im Te Deum von Bruckner, im Mozart-Requiem und in der 9. Sinfonie von Beethoven. Er trat dort mit führenden Orchestern zusammen auf (Hallé-Orchester, Liverpool Philharmonic Orchestra, City of London Orchestra, Niederländisches Philharmonisches Orchester, Bournemouth Sinfonietta).
Schallplatten: Opera Rara (»L’Assedio di Calais« von Donizetti).
24.5. Anthony HOSE wird 75
Biographie des englischen Dirigenten auf Englisch: https://www.stetson.edu/other/faculty/anthony-hose.php
25.5. Terry EDWARDS wird 80
Biographie des englischen Chordirigenten auf Englisch:
http://www.bach-cantatas.com/Bio/Edwards-Terry.htm
25.5. Giovanni BRIA wird 85
Musikstudien (Klavier, Orgel, Kontrabass, Komposition, Dirigieren) an den Konservatorien von Zürich und Genf. 1961 Ernennung zum Chordirigenten und musikalischen Organisator am wiedereröffneten Genfer Grand Théâtre. Aufbau des Berufsopernchores und Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten und Regisseuren (u.a. Ernest Ansermet und Wieland Wagner). Nach Engagement durch Wieland Wagner mehrmals musikalischer Assistent bei den Bayreuther Festspielen. Als Kapellmeister und Studienleiter künstlerische Tätigkeit an den Opern von Marseille und Nantes. Studium der Musik- und Vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Seit mehreren Jahren ständiger Mitarbeiter des Verdi-Forschers Prof. Hans Busch (Indiana University of Bloomington, USA). 1983 Gründung der Rütner Benefizkonzerte. 1993 Initiant der Konzerte auf der Klosterinsel Ufenau. 1996 Initiant und künstlerischer Leiter des „Musiksommers am Zürichsee“.
26.5. Die tschechische Sopranistin Renata JANDOVÁ wird 60
26.5. Deborah POLASKI wird 70
Gesangstudium am Maryan College of Indiana und am College-Conservatory of Music Ohio, wo sie Schülerin von Italo Tajo war. Sie kam nach Europa und schloss ihre Ausbildung am American Institute of Music in Graz und bei Ena Thiessen ab. Sie begann ihre Karriere 1976 mit Gastspielen am Theater im Revier Gelsenkirchen (Debüt als Senta in »Der fliegende Holländer«), am Staatstheater Karlsruhe und am Stadttheater von Ulm. Sie wurde dann an das Staatstheater Hannover engagiert, dem sie 1981-83 angehörte. Es schlossen sich Gastspiele an den Staatsopern von München und Hamburg, am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus von Dortmund und am Stadttheater Freiburg i. Br. (dessen Mitglied sie 1983-85 war) an. Auch dem Staatstheater Darmstadt verbunden. 1983 sang sie bei den Festspielen von Waiblingen in der barocken Oper »Croesus« des deutschen Komponisten Reinhard Keiser. 1986-87 war sie dem Nationaltheater Mannheim, seit 1987 der Staatsoper Stuttgart verbunden, an der sie 1989 einen ihrer größten Erfolge als Elektra von Richard Strauss hatte. 1986 Gastspiel an der Oper von Oslo in der gleichen Partie, ebenfalls 1986 am Opernhaus von Essen als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 1987 an der Deutschen Opern Berlin als Brünnhilde in der »Walküre«. 1987 hörte man sie in Amsterdam als Isolde in »Tristan und Isolde«. 1988 debütierte sie als Senta an der Mailänder Scala, an der sie auch 1994 in einem Wagner-Konzert unter Georg Solti, 2005 als Elektra von R. Strauss und 2007 mit einem Liederabend auftrat. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1988, 1991-92 und 1994-98 die Brünnhilde im Nibelungenring und 1993 die Kundry im »Parsifal«. Die Partie der Brünnhilde übernahm sie auch, als 1988 das neu erbaute Theater von Rotterdam mit Aufführungen des Ring-Zyklus eröffnet wurde sowie 1990-91 am Opernhaus von Köln. 1990 Gastspiele am Opernhaus von Zürich und am Teatro Sperimentale Spoleto, 1992 am Opernhaus von Leipzig (sowie 1986 am Grand Théâtre Genf und 1996 am Théâtre Châtelet Paris) als Elektra von R. Strauss, 1992 in Amsterdam als Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Marschallin im »Rosenkavalier«. An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 1992 als Kundry und trat dort bis 2010 in insgesamt 40 Vorstellungen auch als Ortrud im »Lohengrin«, als Brünnhilde in der »Walküre«, als Elektra von R. Strauss, als Kostelnicka in Janáceks »Jenufa« und als Färberin auf; außerdem sang sie bei einem Gastspiel der Metropolitan Oper in Japan die Brünnhilde in der »Walküre« und 2010 in der Carnegie Hall in A. Schönbergs Monodram »Erwartung«. 1994 debütierte sie als Brünnhilde im Nibelungenring am Londoner Royal Opera House Covent Garden, an dem sie dann auch als Elektra, (konzertant) als Kundry und als Madame de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc zu hören war. 1994 gastierte sie an der Staatsoper Berlin wieder als Elektra, an der Staatsoper Dresden 1995 als Isolde, 1996 als Brünnhilde im Ring-Zyklus (im gleichen Jahr auch an der Covent Garden Oper London), beim Maggio Musicale von Florenz 1996 als Elektra. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1995 die Elektra von R. Strauss, 1997 die Marie in Alban Bergs »Wozzeck« und 1999 die Isolde. 1996 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Brünnhilde in der »Walküre« und sang hier bis 2012 in insgesamt 93 Vorstellungen auch die Brünnhilde im »Siegfried« und in der »Götterdämmerung«, die Elektra von R. Strauss, die Ortrud im »Lohengrin«, die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg, die Färberin, die Kundry, die Sieglinde in der »Walküre«, die Isolde und die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. An der Covent Garden Oper London gastierte sie 1997 als Elektra von R. Strauss, am Théâtre Châtelet Paris als Ortrud, an der Münchner Staatsoper 1998 als Ariadne. An der Staatsoper Berlin gastierte sie 1998 als Elektra von R. Strauss, in der Londoner Royal Festival Hall (konzertant) als Kundry. 1999 übernahm sie am Teatro Comunale Florenz die Isolde. Am 3.12.1999 wirkte sie in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Covent Garden Oper London als Sieglinde im 1. Akt der »Walküre« mit. 2000 sang sie an der Australian Opera Sydney wie an der Staatsoper München die Elektra von Richard Strauss, an der Staatsoper Berlin die Isolde (diese auch an der Staatsoper von Hamburg) und die Marie im »Wozzeck« von A. Berg. An der Münchner Staatsoper gastierte sie 2000 als Färberin, 2001 an der Berliner Staatsoper als Brünnhilde im Ring-Zyklus. Bei den Salzburger Festspielen hörte man sie 2000 als Cassandra wie als Didon in »Les Troyens« von H. Berlioz, 2001 als Ariadne und 2003 in Mahlers »Lied von der Erde«. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 2005 als Elektra von R. Strauss, 2006 als Cassandre wie als Didon in »Les Troyens« sowie 2007 als Ariane in »Ariane et Barbe-Bleue« von P. Dukas. 2009 gastierte sie an der Bayerischen Staatsoper München und am Teatro Real Madrid als Kostelnicka, 2010 an der Hamburger Staatsoper in einer szenischen Produktion von Schönbergs »Erwartung«, 2011 im Theater an der Wien als Madame de Croissy, am Teatro Real Madrid als Elektra, 2012 an der Staatsoper Berlin als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, am Teatro Real Madrid als Mutter in Dallapiccolas »Il Prigioniero« und als Principessa in Puccinis »Suor Angelica«, 2013 an der Bayerischen Staatsoper München als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 2014 an der Staatsoper Berlin als Kabanicha und am Teatro Real Madrid als Ortrud. Auch im Konzertsaal trat sie in einem umfangreichen Repertoire, namentlich auf den Gebieten des Oratoriums und der geistlichen Musik, in Erscheinung. 2003 wurde sie zur Österreichischen Kammersängerin ernannt.
Schallplatten: Acanta-RCA (vollständige Aufnahme der Oper »Sly« von Wolf-Ferrari), Teldec (Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss), Teldec/East West Records (Ortrud im »Lohengrin«; 1. Akt »Walküre«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.deborahpolaski.com/
26.5. Klaus KÖNIG wird 85
Er verbrachte seine Jugend in Bad Muskau und ergriff wie sein Vater den Beruf eines Malermeisters. Er eröffnete in Krauschwitz bei Bad Muskau eine Lackiererei, die er auch weiter betrieb, nachdem er als Sänger international bekannt geworden war. Zuerst sang er als Amateur bei Veranstaltungen in Bad Muskau, begann dann aber 1965 ein Abendstudium an der Musikhochschule von Dresden. Seine Stimme wurde durch den Tenor Johannes Kemter in Dresden entdeckt, gefördert und ausgebildet. 1970 begann er seine Bühnenkarriere am Theater von Cottbus (Debüt als Riccardo in »Die vier Grobiane« von Wolf-Ferrari). Von dort ging er 1973 an das Landestheater von Dessau. Hier sang er bereits Partien aus dem heldischen Repertoire wie den Max im »Freischütz«, den Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper und den Erik in »Der fliegende Holländer«. 1978-82 war er als erster Tenor am Opernhaus von Leipzig engagiert. Mit einer bezwingenden Gestaltung des Titelhelden in »Tristan und Isolde« erfolgte dort 1980 sein Durchbruch zu einer großen internationalem Karriere. Seit 1982 war er an der Staatsoper von Dresden engagiert. Dort sang er am 13.2.1985 in der Gala-Vorstellung zur Einweihung der wieder aufgebauten Semper-Oper den Max im »Freischütz«, am folgenden Tag den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«. Regelmäßige Gastspiele am Opernhaus von Leipzig, am Staatstheater von Karlsruhe (u.a. 1983-85 als Tristan und als Tannhäuser) und an der Münchner Staatsoper. Mit dem Ensemble der Oper von Dresden nahm er an einer Japan-Tournee teil. 1985 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Große Erfolge bei Gastspielen an der Covent Garden Oper London (1984 Debüt als Tannhäuser, 1987 als Florestan im »Fidelio«), an der Mailänder Scala (1984 ebenfalls als Tannhäuser), an der Grand Opéra Paris (1984 als Tannhäuser und 1989 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«), an der Opéra du Rhin Straßburg, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1985 als Tristan), in Venedig und Parma. Er gastierte weiter am Teatro San Carlos Lissabon (1986 als Florestan) und am Opernhaus von Köln (1987 als Tannhäuser). 1988 gab er sein USA-Debüt an der Oper von Houston/Texas in seiner Glanzrolle, dem Tannhäuser. An der Münchner Staatsoper hörte man ihn 1988, in der Megaron-Halle in Athen 1993 als Menelas in »Die ägyptische Helena« von Richard Strauss, 1988 am Teatro Colón Buenos Aires als Florestan. An der Staatsoper Wien hörte man ihn 1985-92 als Tannhäuser, als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Erik, als Walther von Stolzing und als Lohengrin. 1991 gastierte er in Amsterdam als Siegmund in der »Walküre«, ebenfalls 1991 sang er an der Oper von Seattle und 1992 an der Hamburger Staatsoper den Bacchus. 1994 sang er an der Metropolitan Oper New York den Erik. Er gastierte 1981 an der Oper von Rom (als Tristan), 1980 am Nationaltheater Prag, 1986 und 1987 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1994 am Teatro Bellini Catania als Tannhäuser. 1998 trat er an der Dresdner Staatsoper als Major im »Friedenstag« von R. Strauss auf. Neben den bereits genannten Partien sang er auf der Bühne den Parsifal, den Lenski im »Eugen Onegin«. den Radames in »Aida«, den Alvaro in Verdis »La forza del destino«, den Don José in »Carmen«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Titelpartien in »Hoffmanns Erzählungen« und in »Sadko« von Rimsky-Korssakow, den Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß und den Jan in Millöckers »Der Bettelstudent«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu einer Karriere von internationalem Format.
Schallplatten: Eterna, HMV (Titelheld im »Tannhäuser«, Faust-Sinfonie von F. Liszt), Orfeo (»Kleider machen Leute« von Joseph Suder), Ariola-Eurodisc (Florestan im »Fidelio«), Denon (italienischer Sänger im »Rosenkavalier«), Philips (9. Sinfonie von Beethoven), DGG (9. Sinfonie von Beethoven), Telarc (»Die Walküre«), EMI (»Das Lied von der Erde« von Gustav Mahler), Wergo (»Simplicius Simplicissimus« von Karl Amadeus Hartmann).
28.5. Martin ELLIOTT wird 65
Er sang 1964-67 im Knabenchor der Londoner Westminster Abbey, 1968-72 in der King’s School Canterbury. Er studierte Philosophie und Staatswissenschaften und war 1973-76 Choral Scholar an der Christ Church in Oxford. Ergänzende Musik- und Gesangstudien 1976-77 an der Guildhall School of Music London. Er debütierte in einem Barbican Concert in London und leitete damit seine Karriere als Konzertsänger ein. 1978 übernahm er die Leitung des Vokal-Ensembles Wren Singers und war zugleich dessen Tenor-Solist. 1986 gründete er den Wren Consort. Er wurde in England namentlich durch Rundfunk- und Fernsehsendungen der BBC London bekannt. 1985 gab er sein erstes Konzert in Deutschland, und zwar in Wiesbaden. Er setzte seine Konzerttätigkeit in England in einem weit gespannten Repertoire fort, das zumal Vokalwerke aus der Barock-Epoche enthielt. Er trat dabei zusammen mit der London Early Music Group, mit dem Tudor Music Circle und anderen Gruppen auf. Seit 1989 wirkte er als Musikerzieher an der Ardingly School (Sussex).
Schallplattenaufnahmen, zum Teil mit den erwähnten Ensemble-Gruppen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.musiciansgallery.com/start/singers/baritones-basses/elliott/martin.htm
28.5. Edna GARABEDIAN wird 80
Ihre Familie war armenischer Abstammung. Sie studierte Gesang und Musikpädagogik bei Anna Hamlin in New York, bei William Vennard in Los Angeles und bei der berühmten Lotte Lehmann in Santa Barbara, schließlich bei einer weiteren großen Primadonna, bei Rosa Ponselle in Baltimore. 1965 debütierte sie an der New York City Opera als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Sie entwickelte in den folgenden Jahren eine bedeutende Karriere an den großen Opernhäusern in den USA: an der Oper von Chicago, in Baltimore, Houston (Texas), Kansas City, San Diego, vor allen Dingen aber an der City Opera New York und an der Oper von San Francisco (1971-76 als Annina im »Rosenkavalier«, als Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, als Maddalena im »Rigoletto«, als Erda im »Rheingold«, als Waltraute in der »Walküre«, als 1. Norn in der »Götterdämmerung«, als Page in »Salome« von R. Strauss, als Madelon in »Andrea Chénier« und als 3. Dame in der »Zauberflöte«). Am 6.11.1976 wirkte sie an der Oper von San Francisco in der Uraufführung der Oper »Angle of Repose« von Andrew Imbrie in der Partie der Ellen Ward mit. Später hatte sie auch in Europa große Erfolge, vor allem in Westdeutschland (u.a. am Opernhaus von Kassel). 1978-80 war sie am Opernhaus von Nürnberg, 1980-84 an der Staatsoper Stuttgart und gleichzeitig am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1979-81 auch am Staatstheater Hannover, dann 1991-96 am Opernhaus von Bonn im Engagement. Am Opernhaus der Stadt Bonn war sie u.a. als Emilia in Verdis »Otello«, als Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini und als Herodias in »Salome« von R. Strauss zu Gast. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch Partien wie die Amneris in »Aida«, die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, die Azucena im »Troubadour«, die Marina im »Boris Godunow«, die Desideria in Menottis »Saint of Bleecker Street«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini und die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky zu erwähnen. Im Konzertsaal in einem ebenso reichhaltigen Repertoire aufgetreten. Sie entfaltete darüber hinaus eine sehr vielseitige Tätigkeit im Musikleben, wirkte als Dozentin an verschiedenen amerikanischen Universitäten, arbeitete als Stimmtherapeutin mit medizinischen Spezialisten zusammen und leitete mit ihrem Gatten eine Theater- und Konzert-Agentur mit Niederlassungen in Kalifornien, New York und Bonn.
Mitschnitte von Rundfunksendungen auf Privatmarken.
29.5. Elisabeth von MAGNUS wird 65
Sie war die Tochter des bekannten Dirigenten Nikolaus Harnoncourt (1929-2016). Sie studierte zuerst Blockflöte an der Wiener Musikhochschule und betätigte sich als Konzert-Flötistin, u.a. beim Concentus Musicus in Wien. Sie erhielt ihre Gesangsausbildung an der Musikhochschule von München bei Hertha Töpper; den Liedgesang studierte sie bei P. Schilhawsky in Salzburg. Sie begann eine erfolgreiche Konzertkarriere mit Auftritten in den Musikzentren in ganz Europa. So hörte man sie bei Konzerten im Konzerthaus Alte Oper in Frankfurt a.M., in der Londoner Barbican Hall und im Wiener Musikverein, wo sie u.a. unter der Leitung ihres Vaters auftrat. 1991 gab sie in Los Angeles ein Konzert mit dem dortigen Philharmonic Orchestra. Sie wurde nicht zuletzt durch Liederabende, die sie mit dem Pianisten A. Spiri gab, bekannt, die sich durch anspruchsvolle Programme auszeichneten. Sie kam auch zu einer bedeutenden Bühnenkarriere. 1990 gastierte sie am Théâtre Châtelet Paris in der Barock-Oper »Testonide Argonauta« des portugiesischen Komponisten João De Souza Carvalho. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie u.a. 1993 in der C-Moll-Messe von Mozart, in Monteverdis Marienvesper und die Fortuna in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, 1995 in Händels »Israel in Egypt« und 2012 in einem Kirchenkonzert. 1994 hörte man sie in Wien als Mirabella in einer konzertanten Aufführung der Operette »Der Zigeunerbaron« von J. Strauß, 1996 am Opernhaus von Zürich als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 2001 trat sie im Wiener Schauspielhaus (mit der dortigen Musikakademie) in der Partie des Piramo in »Piramo e Tisbe« von J.A. Hasse auf. Sie gab als Sängerin Konzerte in den europäischen Musikzentren wie in den USA, gastierte auch an der Niederländischen Oper Amsterdam und sang beim Carinthischen Sommer die Partie der Sara in »Abramo ed Isacco« von J. Myslivecek.
Schallplatten: Erato (Krönungsmesse und Vesperae solennes de Confessore von Mozart, Weihnachtsoratorium und Kantaten von J.S. Bach), Telefunken (Ida in der »Fledermaus«), Teldec (Stabat mater von J. Haydn, »Ein Sommernachtstraum« von Mendelssohn, Geistliche Musik von Mozart, »The Fairy Queen« von Purcell, »Der Zigeunerbaron«, Missae breves von Mozart, Nelson-Messe von J. Haydn), Nuova Era (»L’Olimpiade« von Vivaldi, »Testonide Argonauta«), Erato/East West Records (Kantaten von J.S. Bach).
29.5. George IONESCU wird 85
Er wurde anfänglich Schauspieler, ließ dann aber seine Stimme bei Nicolae Luca in Konstantza und bei Elsa Chioreanu in Bukarest ausbilden. Debüt als Opernsänger 1960 am Theater von Konstantza als Scarpia in Puccinis »Tosca«. Seit 1965 große Erfolge an der Nationaloper Bukarest. Er kam dann nach Deutschland, wurde Mitglied der Komischen Oper Berlin und trat als ständiger Gast auch an der Staatsoper von Dresden auf. Gastspiele an der Wiener Volksoper, am Gärtnerplatztheater in München, an der Deutschen Oper Berlin und an westdeutschen Bühnen. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1976-77 den Sonora in Puccinis »La fanciulla del west«. Er beherrschte ein breit angelegtes Bühnenrepertoire, dessen Schwerpunkte im heldischen Fach lagen (Beethoven, Mascagni, Leoncavallo, Offenbach, Mozart, Puccini, Verdi, R. Wagner).
Schallplatten der rumänischen Marke Electrecord.
30.5. Christine OBERMAYR wird 60
Sie studierte an der Universität und am Konservatorium von Mainz Musik, Musikwissenschaft und Politik und war als Sängerin Schülerin von Eduard Wollitz und Josef Metternich. 1982 wurde sie erste Preisträgerin beim Bundeswettbewerb für Musik und erhielt Auszeichnungen bei weiteren Wettbewerben in Wien, Berlin und Wiesbaden. 1983 erfolgte ihr Bühnendebüt am Theater am Gärtnerplatz München als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. 1984 übernahm sie bei den Bayreuther Festspielen die Partie eines Blumenmädchens im »Parsifal«. 1985 trat sie erstmals als Carmen auf und hatte in dieser Partie seither aufsehenerregende Erfolge. Sie sang vor allem am Gärtnerplatz-Theater in München (1983-88 als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Nancy in Flotows »Martha«, als Flora in »La Traviata«, als Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen« und als Orlofsky in der »Fledermaus«), am Staatstheater Wiesbaden (1984-89, u.a. als Hänsel), an den Theatern von Ulm (1985-87 als Carmen, Dorabella in »Così fan tutte«, Emilia in Verdis »Othello«, Olga im »Eugen Onegin«, Fuchs in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss) und Heidelberg (1987-88 Carmen und Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart). Weitere Gastspiele führten die Künstlerin an das Theater an der Wien (1986-87), nach Paris (1984 Grimgerde in der »Walküre«), an das Teatro Regio Turin (1988 ebenfalls als Grimgerde), an das Landestheater Linz/Donau, an die Theater von St. Gallen (1985 Ljubascha in »Die Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow), Gelsenkirchen und Augsburg (1984), an die Oper von Antwerpen (1984 Orlofsky) und an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1988). In der Alten Oper Frankfurt a.M. sang sie 1988 in einer konzertant-szenischen Aufführung der Operette »Gräfin Mariza« von E. Kálmán die Manja. 1991 gastierte sie in Ludwigshafen als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1992 am Teatro San Carlo Neapel und 1996 am Teatro Comunale Modena als Mary in »Der fliegende Holländer«. Die Sängerin ging dazu einer umfassenden Tätigkeit auf dem Gebiet des Konzert-, Oratorien- und Liedgesangs nach. Seit 1994 ist sie mit Endre Graf Esterházy von Galántha verheiratet. Das Paar lebt in Ranshofen (Oberösterreich) und in Eisenstadt und besitzt ein Schloss in Ering am Inn an der bayrisch-österreichischen Grenze.
Schallplatten: Orfeo (»Die Bernauerin« von Carl Orff).
30.5. Marco TUTINO wird 65
Er studierte in seiner Heimatstadt Mailand Flöte und Komposition. 1976 debütierte er als Komponist beim »Gaudeamus Festival« (Holland) und wird seitdem in Opernhäusern und Konzertsälen der ganzen Welt aufgeführt und gespielt. Auch wenn sein Schaffen Lieder sowie kammermusikalische und sinfonische Werke aller Formen umfasst, u.a. ein Requiem für die Opfer der Mafia zusammen mit sechs anderen Komponisten, liegt sein kompositorischer Schwerpunkt eindeutig im Theaterbereich. Für das Musiktheater schrieb er: »Pinocchio« (1985, erste Oper im Auftrag des I.C.O.S.S. Wien und des Carlo Felice Genua);
»Cirano« (1987 Laboratorio Lirico Alessandria, 1990 wiederaufgeführt Arena von Verona, 2002 neu in Metz); »La Lupa« nach Giovanni Verga (1990 zum 100jährigen Jubiläum von Mascagnis »Cavalleria rusticana« in Livorno, 1994/95 in Szeged (Ungarn), 1998 Teatro Massimo Palermo, 2002 deutsche Erstaufführung in Erfurt, 2006 Teatro Sociale Rovigo mit dem Ballett »Dylan Dog«, 2008 Teatro Comunale Bologna und in Ostrava); »Vite immaginarie« (1990, Teatro Comunale Bologna, 2000 Teatro Vittorio Emanuele Messina); »Federico II« (1992, Oper Bonn, 2004 italienische Erstaufführung in Jesi);
»Il gatto con gli stivali – Der gestiefelte Kater« (1997 für Fondazione Arena di Verona, 1999/2000 auch in Metz, 2003 deutsche Erstaufführung in Erfurt und Neuproduktion in Rom); »Dylan Dog« (1999, Ballett, Fondazione Arena di Verona); »Peter Pan« (2000, Musical für Piccolo Teatro Mailand); »Peter Uncino« (2001, im Auftrag der Fondazione Arena di Verona im Teatro Filarmonico Verona. Als Tourneeproduktion dreißig Mal in ganz Italien gespielt.); »Riccardo III« (1995, Ballett für Teatro Sociale, Rovigo und Teatro Comunale, Treviso, 1996 im Teatro La Fenice, Venedig); »Vita« (2003, Mailänder Scala, 2009 in Ostrava und in Szeged); »Le bel indifférent« nach Jean Cocteau (2004, Opernfestival Macerata, 2006 im Teatro Stabile Turin und im Teatro Lirico Cagliari, 2007 beim Festival Montpellier); »La bella e la bestia – Die Schöne und das Biest« (2005, Teatro Comunale Modena); »The Servant« (2008, Opernfestival Macerata, 2010 in Pilsen und in Szeged); »Senso« (2010, Teatro Massimo Palermo zur Eröffnung der Spielzeit 2011);
»Le Braci« nach Sándor Márais Roman »Die Glut«. (2014, im Auftrag der Festivals della Valle d’Itria, Maggio Musicale Florenz und Armel Festival Szeged, 2014 in Budapest, 2015 überarbeitet für Maggio Musicale Florenz); »Two Women (La Ciociara)« nach Vittorio De Sicas Film »Und dennoch leben sie«. (2014, Auftrag des Opernhauses von San Francisco, womit Tutino nach Puccini der zweite italienische Komponist wurde, der von einem ein amerikanischen Opernhaus mit einem neuen Werk beauftragt wurde. Uraufführung 2015, Europäische Erstaufführung 2017 im Teatro Lirico Cagliari); »Miseria e Nobiltà« (2018, Teatro Carlo Felice Genua); »Falscher Verrat«, seine erste deutschsprachige Oper im Auftrag der Oper Kiel über den Kieler Matrosenaufstand von 1918. Uraufführung: 3. November 2018. 2017 erschien Tutinos erstes Buch: »Il mestiere dell‘ aria che vibra«, eine Mischung aus Autobiografie und Führer durch die Geheimnisse der Oper. Seit 1990 war er auch tätig als: Berater des Teatro Valli von Reggio Emilia, als künstlerischer Leiter der »Pomeriggi Musicali« in Mailand, einem kulturellen Verband für die gesamte Lombardei, als künstlerischer Berater und »Composer-in-residence« der Fondazione Arena di Verona (wo er mit »Futuri« ein Festival ins Leben rief, das sich dem Musiktheater von morgen widmete), als künstlerischer Leiter des Teatro Regio in Turin und als künstlerischer Leiter des Teatro Comunale Bologna. 2008 gründete er dort die »Scuola dell’Opera Italiana«, ein Opernstudio, das die italienische Operntraditon verbessern und durch qualifizierten Nachwuchs fortführen soll. Zudem war Tutino Präsident von »Anfols«, der Vereinigung aller Italienischen Opernstiftungen und Berater des Kultusministeriums in Opernfragen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://marcotutino.it/
31.5. Barbara KILDUFF wird 60
Ihre Ausbildung erfolgte an der New York University, dann an der Connecticut und der Vale University, an der sie 1984 den Grad eines Master of Music erlangte. Einen ihrer ersten Erfolge hatte sie 1985 bei der Wolf Trap Opera Company als Sofia in Rossinis »Il Signor Bruschino«. An der Oper von San Francisco trat sie 1985 als Kätchen im »Werther« von Massenet und als Modistin im »Rosenkavalier«, 1990 als Adele in der »Fledermaus« auf. 1986 sang sie bei der Washington Opera das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, seitdem eine ihrer Glanzrollen. 1987 erfolgte ihr Debüt an der Metropolitan Oper New York (nachdem sie 1986 den von diesem Haus ausgeschriebenen Gesangwettbewerb gewonnen hatte) als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Bis 1991 hörte man sie dort in insgesamt 58 Vorstellungen als Adele, als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, als Blondchen, als Papagena in der »Zauberflöte«, als Sophie im »Rosenkavalier« und als Blumenmädchen im »Parsifal«. Seit 1987 kam sie auch in Europa zu großen Erfolgen. 1987 debütierte sie als Zerbinetta an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1994 in insgesamt 33 Vorstellungen auch die Sophie, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Adele und das Blondchen sang. Bei den Bregenzer Festspielen trat sie 1987-88 als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« auf. 1987-88 trat sie auch am Staatstheater Wiesbaden wie am Stadttheater von Basel auf, wo sie als Zerbinetta Aufsehen erregte. 1988-89 war sie dem Theater von Bonn verbunden, seit 1989 der Staatsoper München, an der sie 1989 und 1997 die Sophie sang. An der Oper von Vancouver gastierte sie 1989 als Zerbinetta, am Grand Théâtre Genf 1990 als Olympia. In Zürich gastierte sie 1990 einmal mehr als Blondchen, 1992 Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg (als Zerbinetta), 1994 in Santiago de Chile als Pamina in der »Zauberflöte«, 1995 beim Maggio Musicale von Florenz als Ännchen im »Freischütz«. In der Spielzeit 1999-2000 gastierte sie am Opernhaus von Bonn als Blondchen. Bei ihren Bühnenauftritten bewunderte man immer wieder ihr eminentes darstellerisches Talent. Sie hatte auch als Konzertsolistin eine bedeutende internationale Karriere.
Schallplatten: DGG (auch auf Video) als Papagena in der »Zauberflöte«.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://barbarakilduff.com/
31.5. Alfred MUFF wird 70
Zuerst betätigte er sich in einem kaufmännischen Beruf. Dann wandte er sich der Ausbildung seiner Stimme zu und war nach ersten Studien bei Werner Ernst in Luzern in Berlin Schüler von Elisabeth Grümmer und von Irmgard Hartmann-Dressel. 1974 erfolgte sein Bühnendebüt in der Partie des Ministers in Beethovens »Fidelio« am Stadttheater Luzern. Er blieb sieben Jahre lang Mitglied dieses Theaters, und sang hier u.a. in der Uraufführung der Oper »Der lange Weg zur Großen Mauer« von Schwertsik (Spielzeit 1974-75) und in den Schweizer Erstaufführungen von »Die Verlobung im Kloster« von S. Prokofjew (1975-76) und »Die Nase« von Schostakowitsch (1978-79). Er sang 1981-83 am Landestheater von Linz/Donau und wurde dann Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, seit 1985 zugleich auch des Staatstheaters Karlsruhe. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1981 ein Solo im »Buch mit sieben Siegeln« von Franz Schmidt, 1982-83 und 1985 in Mozarts C-Moll-Messe, 1983 den 2. Henker in einer konzertanten Aufführung der Oper »Dantons Tod« von G. von Einem, 1983-84 eine kleine Partie in Mozarts »Idomeneo«, 1984 in Mendelssohn-Bartholdys »Elias« und in einem Kirchenkonzert und 2012 den Wesener in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«. Am 7.8.1984 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Un Re in ascolto« von L. Berio und am 12.8.2003 in der Uraufführung der Oper »L’Upupa und der Triumph der Sohnesliebe« von H.W. Henze als alter Mann mit. Bei den Osterfestspielen von Salzburg sang er 1984 einen der Edlen im »Lohengrin« unter Herbert von Karajan. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1984 in »Un Re in ascolto« und sang hier bis 2010 außerdem noch in insgesamt 25 Vorstellungen den Minister im »Fidelio«, den König Heinrich im »Lohengrin«, den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, den Wotan in der »Walküre« und den Ochs im »Rosenkavalier«. An der Mailänder Scala debütierte er 1985 im Polnischen Requiem von K. Penderecki und hatte dann 1986 als Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1988 als Fliegender Holländer, 1999 als Mazeppa in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky und 2015 als Wesener große Erfolge. 1986 gastierte er an der Grand Opéra Paris als König Philipp in Verdis »Don Carlos«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1986 als Landgraf im »Tannhäuser« und als Orest in »Elektra« von R. Strauss sowie 1987 als Sprecher in der »Zauberflöte«. Seit 1986 als ständiger Gast dem Opernhaus von Zürich verbunden. Dort hatte er 1988-89 große Erfolge als Wotan im Nibelungen-Ring; 1989 trat er im Zürcher Hallenstadion als Zaccaria im »Nabucco« von Verdi auf. Am Opernhaus Zürich hörte man ihn außerdem noch u.a. als Scarpia in »Tosca«, als Don Pizarro im »Fidelio«, als Adorno in »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker, als Kurwenal wie als König Marke in »Tristan und Isolde«, als Landgrafen, als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, als Waldner in »Arabella« von R. Strauss, als Dr. Schön in »Lulu« von A. Berg, als Adolfo in »Alfonso und Estrella« von F. Schubert, als Fasolt im »Rheingold«, als Rocco im »Fidelio«, als Grigoris in »Griechische Passion« von Martinu, als Ochs, als Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Komtur im »Don Giovanni«, als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Wassermann in Dvoraks »Rusalka«, als Gessler in Rosssinis »Wilhelm Tell«, als Kardinal Brogni in »La Juive« von Halévy, als Papst Pius und als Madruscht in »Palestrina« von H. Pfitzner, als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«. 1988 trat er an der Staatsoper München als Barak auf. Nordamerika-Debüt 1989 als Barak an der San Francisco Opera, an der er 1991 auch als König Marke gastierte. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona trat er als Fliegender Holländer auf, in Hannover als Hans Sachs und als Wotan im »Rheingold«, in Amsterdam (und 1996 in Wiesbaden) als Wanderer im »Siegfried«, am Teatro Colón Buenos Aires 1995 als Orest in »Elektra«. Bei den Wiener Festwochen sang er 1997 den Adolfo in »Alfonso und Estrella«, an der Hamburger Staatsoper den Wotan im »Rheingold«, an der Staatsoper Dresden 1997 den Barak. 1997 hörte man ihn in Wien wie beim Haydn Festival in Eisenstadt als Buonafede in J. Haydns »Il mondo della luna«. 1998 gastierte er am Opernhaus von Leipzig als Ochs, 1999 an der Opéra Bastille Paris als König Heinrich. 2000 sang er am Opernhaus von Toulouse den Landgrafen. Sein Bühnenrepertoire zeichnete sich durch eine besondere Vielseitigkeit aus und enthielt noch Partien wie den Pater Guardian in »La forza del destino«, den Ferrando im »Troubadour«, den Bartolo wie den Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, den Leporello im »Don Giovanni«, den Falstaff in Verdis gleichnamiger Oper, die Titelfigur in »Mefistofele« von Boito und den Gremin im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Auch als Konzert- und Oratoriensänger hatte er eine große internationale Karriere.
Schallplatten: HMV (Barak in der »Frau ohne Schatten«), Erato (Sprecher in der »Zauberflöte«), Naxos (Titelrolle im »Der fliegende Holländer«), Decca (»Die Gezeichneten« von Fr. Schreker, Hunding in der »Walküre«), Capriccio (»Hagadah Shel Pessach« von Paul Desaau), EMI (Messe F-Moll von A. Bruckner), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio).