GEBURTSTAGE IM MÄRZ 2023
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.3. Yvonne HOWARD wird 65
Sie erhielt ihre Ausbildung am Royal Northern College of Music in Manchester. 1982 sang sie im Chor der Glyndebourne Touring Opera, 1983-84 im Chor des Glyndebourne Festivals, wo sie dann ihre ersten Solopartien übernahm. So sang sie beim Glyndebourne Festival 1983 die Fanny in »Intermezzo« von R. Strauss, 1984 die Marcellina in »Le nozze di Figaro« und 1994 die Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B. Britten, bei der Glyndebourne Touring Opera 1984 die Marcellina in »Le nozze di Figaro« und die Fortuna in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, 1994 die Larina in »Eugen Onegin« sowie bei der Birmingham Touring Opera die Fricka und die Waltraute in Aufführungen des Nibelungenrings. In der Spielzeit 1990-91 debütierte sie als Mercédès in »Carmen« an der Covent Garden Oper London, an der sie bis 2011 u.a. auch die Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, die Karolka in »Jenufa« von Janácek, die 2. wie die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die 2. Magd in »Elektra« von R. Strauss, die Berta im »Barbier von Sevilla«, die Ludmila in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Larina, die 2. Norn in »Götterdämmerung«, die Leonore in »Fidelio« und die Mutter in »Hänsel und Gretel« gesungen hat. An der English National Opera London sang die Meg Page in »Falstaff« von Verdi, die Amastris in »Xerxes« von Händel, die Maddalena in »Rigoletto«, die Berta im »Barbier von Sevilla«, die Katisha in »The Mikado« von Gilbert & Sullivan, die Caesonia in »Caligula« von Glanert, die 3. Norn in »Götterdämmerung«, die Larina, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Schenkenwirtin in »Boris Godunow« und die Feenkönigin in »Iolantha« von Gilbert & Sullivan. Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1991 als Suzuki in »Madame Butterfly«, 2011 und 2022 als Herzogin von Plaza-Toro in »The Gondoliers« und 2021-22 als Lady Sophy in »Utopia, Limited« von Gilbert & Sullivan. Sehr oft trat sie bei der Opera North auf, u.a. als Cressida in »Troilus and Cressida« von William Walton, als Meg Page, als Nettie Fowler in dem Musical »Carousel«, als Auntie in »Peter Grimes« und als Hyppolity in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, als Fricka im Nibelungenring und als Frühlingsfee in »Schneeflöckchen« von Rimski-Korsakow. 2000 sang sie beim Garsington Festival die Eduige in »Rinaldo« von Händel. Am 3.3.2010 wirkte sie beim Glyndebourne Festival in der Uraufführung der Oper »Knight Crew« von Julian Philips als Myrtle/Mutter mit. 2012 gastierte sie an der Oper von Belfast und beim Buxton Festival als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von B. Britten, 2013 beim Garsington Festival als Mutter in »Hänsel und Gretel«, 2014 am Teatro Colón Buenos Aires als Caesonia in »Caligula« von Glanert, beim Garsington Festival als Mademoiselle Paturelle in »Vert-Vert« von Offenbach und bei der Opera Holland Park in der Titelpartie von Bellinis »Norma«, 2017 beim Buxton Festival als Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten, 2018 beim Garsington Festival als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 2019 bei der Opera Holland Park als Rosa Mamai in »L‘Arlesiana« von Cilea, 2021 beim Garsington Festival als Larina und bei der Opera holland Park als Ruth in »The Pirates of Penzance« von Gilbert & Sullivan. Sie kam auch als Konzertsängerin zu wichtigen Erfolgen. Bereits 1989 gab sie einen Liederabend in der Londoner Wignore Hall; in Gstaad sang sie das Alt-Solo im Mozart-Requiem unter Yehudi Menuhin, in Tokio 1990 im »Messias« von Händel. Sie trat zusammen mit dem Hallé Orchester und dem Liverpool Philharmonic Orchestra (1990) auf. Mit dem English Chamber Orchestra hörte man sie im Gloria von Vivaldi; in der Londoner Festival Hall und in Belfast sang sie in de Fallas »El Sombrero de tres Picos«.
Schallplatten: Chandos (Amme in »Boris Godunow«).
1.3. Die mexikanische Sopranistin Victoria ZUÑIGA wird 80
1.3. Mikhail KIT wird 80
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger am Konservatorium von Odessa und wurde Preisträger beim Gesamtsowjetischen Gesangwettbewerb. Er begann seine Bühnenkarriere am Opernhaus von Perm und wurde dann 1966 an die Kirow Oper Leningrad (später Mariinski-Theater St. Petersburg) berufen. Hier kam er zu einer sehr erfolgreichen Karriere; sein Name wurde durch seine Teilnahme an den Gastspieltourneen des St. Petersburger Ensembles in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts international bekannt. Bereits 1991 hörte man ihn an der Bayerischen Staatsoper München als Schtschelkalow in der Urfassung des »Boris Godunow«. An der Mailänder Scala gastierte er 1994 in Rimski-Korsakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« (mit dem Ensemble des Mariinski-Theaters), 1998 als Dosifej in Mussorgskys »Chowanschtschina«, 2000 als Graf Rostow in Prokofjews »Krieg und Frieden« (wieder mit dem Ensemble des Mariinski-Theaters) und 2001 als Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« (ebenfalls mit dem Ensemble des Mariinski-Theaters). 1994 sang er in Palermo den Svetozar in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, 1996 an der Oper von Tel Aviv den Dosifej. Er gastierte, zum Teil mit dem St. Petersburger Ensemble, auch in den USA und in Japan. Im Wiener Konzerthaus sang er 1995 in Prokofjews »Iwan der Schreckliche« sowie 1999 in konzertanten Aufführungen der Prokofjew-Opern »L’Amour des trois oranges« (den Leander) und »Semjon Kotko« (den Bandolenspieler). An der Pariser Opéra Bastille gastierte er 1996 als Gremin in »Eugen Onegin« sowie 2000 als Graf Rostow und als General Bennigsen in »Krieg und Frieden« von Prokofjew. 1996 sang er am Théâtre des Champs-Élysées Paris die Titelpartie in »Fürst Igor« von Borodin, 1997 an der Oper von St. Petersburg den Svetozar und den Dosifej, am Drury Lane Theatre London den Pimen in »Boris Godunow«. Mit dem St. Petersburger Ensemble gastierte er 1997-98 an der Metropolitan Oper New York in Tschaikowskys »Mazeppa«. 1998 hörte man ihn in St. Petersburg als Fürst Igor und mit dem St. Petersburger Ensemble am Teatro Colón Buenos Aires als Dosifej und als Pimen (den er auch im gleichen Jahr an der Oper von Rom vortrug). 1999 am Festspielhaus Baden-Baden als Pater Guardian zu Gast; im gleichen Jahr sang er am Opernhaus von St. Petersburg den König Heinrich in »Lohengrin«, 2000 bei einem Gastspiel des Ensembles des Mariinski-Theaters an der Covent Garden Oper London den Kotschubej in »Mazeppa« von Tschaikowsky, mit diesem Ensemble auch beim Festival von Mikkeli in Finnland (in der Kirche von Joroinen) den Wotan im »Rheingold« (den er auch in St. Petersburg sang). Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 2004 in konzertanten Aufführungen von Prokofjews »Krieg und Frieden« als Feldmarschall Kutusow. 2004 gab er als Wotan in der »Walküre« sein Debüt an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2008 in insgesamt 14 Vorstellungen auch den Kotschubej und den Grafen Rostow sang. 2012 gastierte er im Festspielhaus Baden-Baden als Pimen. Er beherrschte auf der Opernbühne ein umfassendes Repertoire, das seine weiteren Höhepunkte in Partien wie dem König René in »Jolanthe« von Tschaikowsky, dem Titelhelden in »Boris Godunow«, dem Galitzky in »Fürst Igor« von Borodin, dem Denissow wie dem Dolochow in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, dem Iwan Susanin in »Ein Leben für den Zaren« von Glinka, dem Leporello in »Don Giovanni«, dem Sarastro in der »Zauberflöte«, dem Ramfis in »Aida«, dem Sparafucile in »Rigoletto« und dem Mephisto in »Faust« von Gounod hatte. Auch als Konzertsolist aufgetreten.
Schallplatten: Philips (»L’Ange de feu« von Prokofjew, »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew als König, Titelrolle in Borodins »Fürst Igor«, Pater Guardian in »La forza del destino« von Verdi, »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, auch als Video).
2.3. Adrianne PIECZONKA wird 60
Die Künstlerin, die kanadische Staatsbürgerin war, wuchs in Toronto auf. Sie studierte an der Universität von Toronto Musik und Gesang, später noch in England bei Vera Rozsa. 1988 wurde sie Gewinnerin der Gesangwettbewerbe von s’Hertogenbosch und von La Plaine-sur-Mer (Frankreich). 1988 debütierte sie in Toronto in einer kleinen Partie in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Darauf erfolgte 1989 ihr europäisches Debüt an der Wiener Volksoper als Gräfin in »Die Hochzeit des Figaro«. 1989-91 war sie Mitglied dieses Theaters, an dem sie auch die Pamina in der »Zauberflöte«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Mimì in »La Bohème«, die Agathe im »Freischütz« und die Laura in der Operette »Der Bettelstudent« von Millöcker sang. 1991 folgte sie einem Ruf an die Wiener Staatsoper (Debüt: 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss), an der sie bis 2019 in insgesamt 172 Vorstellungen u.a. auch die Micaela in »Carmen«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Freia im »Rheingold«, die Donna Elvira wie die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Tochter in »Cardillac« von Hindemith, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Agathe, die Tatjana, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Elsa in »Lohengrin«, die Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten, die Titelheldinnen in den Opern »Ariadne auf Naxos« und »Arabella« von R. Strauss, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Elisabeth in Verdis »Don Carlos« und die Tosca gesungen hat. Am 26.5.1995 wirkte sie hier in der Uraufführung der Oper »Gesualdo« von A. Schnittke in der Partie der Donna Maddalena mit. Bekannt wurde sie durch ihre Gastspiele; so gastierte sie an den Theatern von St. Gallen und Wiesbaden, an der Deutschen Oper Berlin (als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Tosca, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« und am 2.9.1992 als Frieda in der Uraufführung der Oper »Das Schloss« von Aribert Reimann) und an der Berliner Staatsoper (2016 als Ariadne und als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss), am Opernhaus von Köln (1993 als Tatjana) und an der Staatsoper von Dresden (1994 als Tatjana, danach auch als Arabella, als Elisabeth in Verdis »Don Carlos« und als Tosca), in Vancouver und Toronto (als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1994 als Mimì, 2004 als Sieglinde in der »Walküre«, 2012 und 2017 als Tosca, 2013 als Madame Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, 2014 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1993 als Micaela, 2002 als Ariadne, 2016 als Chrysothemis) und am Teatro Real Madrid (2015 als Leonore in »Fidelio« und 2020 als Sieglinde). An der Staatsoper von München sang sie u.a. die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Elsa, die Eva, die Senta, die Chrysothemis, die Marschallin und die Leonore in »Fidelio«. Bei den Festspielen von Glyndebourne war sie 1995 als Donna Elvira und 1996 als Arabella zu Gast. 1996 sang sie am Opernhaus von Zürich (wie bei einem Gastspiel im Theater an der Wien) in »Des Teufels Lustschloss« von Schubert. 1997 trat sie am Grand Théâtre Genf als Simone in der Oper »Venus« von Othmar Schoeck, an der Staatsoper von Hamburg als Alice Ford (und 1998 als Ellen Orford) auf. Bei den Festspielen von Edinburgh sang sie 1997 die Sieglinde in einer konzertanten Aufführung der »Walküre«. 1999 debütierte sie als Donna Anna an der Mailänder Scala, an der sie im selben Jahr auch das Sopran-Solo in der 9. Sinfonie von Beethoven (unter Riccardo Muti), 2002 die Desdemona, 2003 die Marschallin, 2005 die Elisabeth in »Tannhäuser« und 2014 die Chrysothemis sang. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 2001 in einem Konzert mit Ausschnitten aus Wagners »Lohengrin« die Elsa, 2002 in einem Konzert Beethovens Konzertarie »Ah, perfido!« und Mozarts Rondo »Non temer, amato bene«, 2003 die Elisabeth in Verdis »Don Carlos«, 2004 die Marschallin und 2015 die Leonore in »Fidelio«. 2002 debütierte sie als Donna Anna an der Covent Garden Oper London, an der sie bis 2018 auch als Chrysothemis, als Senta und als Tosca gastierte. 2004 debütierte sie als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2019 auch als Sieglinde, als Amelia in »Simon Boccanegra«, als Chrysothemis, als Leonore in »Fidelio« und als Madame Lidoine auftrat. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 2006-07 die Sieglinde und 2012 die Senta. An der Oper von San Francisco gastierte sie 2009 als Tosca und 2017 als Chrysothemis. Sie gastierte 2010 an der Opéra Bastille Paris als Senta, 2012 am Teatro Regio Turin als Senta, 2013 beim Festival von Aix-en-Provence als Chrysothemis, 2015 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Madame Lidoine. Konzertengagements und Liederabende führen sie in die großen Konzertsäle in Europa und Amerika. Seit 2007 ist sie Wiener Kammersängerin, seit 2008 »Officer of the Order of Canada«, 2009 wurde sie zum Mitglied der Royal Society of Canada ernannt.
Schallplatten: Decca (1. Dame in der »Zauberflöte« unter G. Solti), Nightingale (Rosalinde in der »Fledermaus«; Orchesterlieder von Richard Strauss); Warner-Video (Donna Elvira in »Don Giovanni« aus Glyndebourne, 1995).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.adriannepieczonka.com/
2.3. Ekaterina KUDRIAVTCHENKO wird 65
Die Sängerin, deren Geburtsname Jekaterina Swerdlowskaya war, erhielt ihre Ausbildung am Tschaikowsky-Konservatorium von Moskau. Sie schloss diese Ausbildung 1985 ab und wurde bereits 1986 in das Ensemble des Bolschoi Theaters Moskau berufen. Dort sang sie eine Vielzahl von Partien, darunter die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Agnès Sorel in der »Jungfrau von Orléans« von Tschaikowsky, die Titelheldin in dessen »Jolanthe«, die Oksana in »Die Nacht vor Weihnachten« (»Wakula der Schmied«) von Rimski-Korsakow, die Antonida in Glinkas »Ein Leben für den Zaren« (»Iwan Susanin«), die Mimi in »La Bohème« und die Liu in »Turandot« von Puccini, die Louisa in Prokofjews »Verlobung im Kloster« und die Titelheldin in »Francesca da Rimini« von Rachmaninoff. In der Spielzeit 1990-91 nahm sie an der großen Gastspieltournee des Bolschoi Theaters durch Spanien, Italien, die USA, Japan und England teil. Dabei gastierte sie auch im Haus der Metropolitan Oper in New York und beim Edinburgh Festival (hier als Oksana in »Die Nacht vor Weihnachten«). Sie entschloss sich bald darauf zur Karriere einer freischaffenden Künstlerin und sang 1992 bei der New Israel Opera Company in Tel Aviv die Tatjana, 1993 bei der Scottish Opera Glasgow die Mimi und die Lucrezia in Verdis »I due Foscari«, am Bolschoi Theater die Liu und die Tytania in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, an der Opera North Leeds 1994 die Leonore im »Troubadour«. 1996 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Butterfly. Die Sängerin, die mit dem bekannten Tenor Paolo Kudriavtchenko (1952-2017) verheiratet war, kam auch im Konzertbereich zu einer Karriere auf internationaler Ebene.
Schallplatten: Ricordi (»Jolanthe« von Tschaikowsky), Le Chant du monde (»Die Zarenbraut« und »Die Nacht vor Weihnachten« von Rimski-Korsakow).
2.3. Jane HENSCHEL wird 70
Sie begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von 16 Jahren an der University of Southern California, wo sie Schülerin von Ruth Michaelis und Nina Hinson war. Sie gewann mehrere internationale Gesangwettbewerbe und sang zu Beginn ihrer Karriere in ihrer amerikanischen Heimat in Konzerten und Oratorien. In diese Zeit fiel auch eine Konzerttournee durch Westdeutschland und Spanien. 1978 wurde sie an das Stadttheater Aachen verpflichtet, dem sie bis 1981 angehörte. Hier trat sie u.a. als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. 1981-83 war sie Mitglied des Opernhauses von Wuppertal, seit 1983 des Opernhauses von Dortmund. Hier sang sie die großen dramatischen Partien ihres Stimmfachs: die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica im »Maskenball«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Ortrud in »Lohengrin«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss und die Carmen. Am Opernhaus von Wuppertal sang sie 1986 in der deutschen Erstaufführung der Oper »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore die Partie der Augusta Tabor. Seit 1987 gastierte sie regelmäßig an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1987-88 am Staatstheater Hannover. 1988 hörte man sie am Opernhaus von Bordeaux als Erda im Nibelungenring, 1989 bei den Festspielen von Schwetzingen und Ludwigsburg als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Weitere Gastspiele führten sie an das Opernhaus von Zürich, an das Grand Théâtre Genf (1984 als Mutter in Strawinskys »Mavra« und 1984 als Erda im »Rheingold«), an die Staatsopern von München (Mutter in »Hänsel und Gretel«, 1. Norn in »Götterdämmerung«, Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, Amme in »Die Frau ohne Schatten«, Klytämnestra in »Elektra«, Herodias und Ortrud) und Stuttgart (u.a. als Filipjewna in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky) und an die Deutsche Oper Berlin. 1991 sang sie in Düsseldorf die Margarethe in einer konzertanten Aufführung von R. Schumanns »Genoveva«, 1991-92 und 1996 in Amsterdam sowie 1992 und 2000 mit großem Erfolg an der Covent Garden Oper London die Amme in der »Frau ohne Schatten«, In dieser Partie debütierte sie 1992 auch an der Covent Garden Oper London, an der sie bis 2011 auch die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, die Fricka und die Erda im Nibelungenring, die Waltraute in »Götterdämmerung«, die Klytämnestra in »Elektra«, die Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von B. Britten, die Gaea in »Daphne« von R. Strauss, die Hexe in »Hänsel und Gretel« und die Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B.Britten. Sie sang 1993 beim Edinburgh Festival die Cuniza in Verdis Oper »Oberto«. 1994 wirkte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress« mit. An der Mailänder Scala gastierte sie 1995 als Herodias, 1996 als Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz und 1998 als Waltraute in »Götterdämmerung«. Bei den Salzburger Festspielen trat sie 1996 als Türkenbaba und 1998 als Kabanicha auf. 1996 trat sie in Solothurn in der Schweiz als Adalgisa in »Norma« (mit Gwyneth Jones in der Titelrolle) auf. Sie gastierte 1997 in Los Angeles als Brangäne, an der Oper von San Francisco als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, in Amsterdam als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc. An der Pariser Oper gastierte sie 1998 als Brangäne, 2003 und 2008 als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 2004 und 2011 als Kabanicha, 2007-08 als Mutter in »Louise« von Charpentier, 2006 als Herodias sowie 2008 und 2012 als Türkenbaba. 1999 hörte man sie an der Berliner Staatsoper als Klytämnestra. Die Amme in der »Frau ohne Schatten« sang sie 1998-99 an der Deutschen Oper Berlin. In der Rolle der Amme debütierte sie auch 2000 an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2019 in insgesamt 58 Vorstellungen auch als Waltraute in »Götterdämmerung«, als Fricka in der »Walküre«, als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, als Klytämnestra, als Herodias und als Kabanicha gastierte. Als Amme debütierte sie 2003 auch an der Metropolitan Oper New York, an der sie 2013 auch die Annina im »Rosenkavalier« sang. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 2005 die Auntie in B. Brittens »Peter Grimes« und 2014 die Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss. Die letztgenannte Partie sang sie im gleichen Jahr auch an der Semperoper Dresden, an der sie 2016 auch als Herodias auftrat. 2012 gastierte sie als Old Lady in »Candide« von Bernstein an der Oper von Rom. Am 28.1.2014 wirkte sie am Teatro Real in Madrid in der Uraufführung der Oper »Brokeback Mountain« von Charles Wuorinen in der Partie der Mrs. Twist mit. Sie gastierte 2014 im Festspielhaus Baden-Baden als Marthe in »Faust« von Gounod, 2015 bei der Ruhr Triennale als Erda im »Rheingold«, 2016 am Teatro Carlo Felice Genua als Herodias, 2017 an der Oper Frankfurt als Auntie, 2018 am Theater Basel als Babulenka in Prokofjews »Der Spieler« und 2020 an der Oper von Chicago als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Nicht weniger von Bedeutung war ihre Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin, wobei sie auch hier in einem umfassenden Repertoire zu ihren Erfolgen kam.
Schallplatten: Denon (8. Sinfonie von Gustav Mahler), Capriccio (Werke von K. Weill), Philips (Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von I. Strawinsky), EMI/Capriccio (Mrs. Peachum in der »Dreigroschenoper« von K. Weill), Decca (»Die Verlobung im Traum « von Hans Krása; Morgan le Fay in »Merlin« von Albéniz), Orfeo (Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek).
2.3. Simon ESTES wird 85
Er entstammte einer armen farbigen Familie und wollte zunächst Theologie, dann Medizin studieren. 1963 gab er jedoch dieses Studium auf, um seine schöne Stimme ausbilden zu lassen. Sein Gesanglehrer war Charles Kellis an der University of Iowa. Er wurde mit Hilfe eines Stipendiums in die Opernklasse der New Yorker Juilliard School aufgenommen. Seine Karriere entwickelte sich sehr schnell; dabei war er gleich erfolgreich auf der Opernbühne wie auch als Oratorien- und Liedersänger. 1965 gewann er den internationalen Gesangwettbewerb von München, 1966 den Tschaikowsky-Concours in Moskau. Sein erstes Engagement von Bedeutung kam 1965 an der Deutschen Oper Berlin zustande. Bereits am 25.9.1965 wirkte er an der Akademie der Künste in Berlin in der Uraufführung der Oper »Der Traum des Liu-Tung« von Isang Yun mit, 1966 an der Hamburger Staatsoper in der von »Die Heimsuchung« (»The Visitation«) von Gunther Schuller. An der Oper von San Francisco debütierte er 1967 als Colline in »La Bohème« und sang bis 1981 außerdem noch den Carter Jones in »The Visitation«, die vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, den Ramfis wie den Amonasro in »Aida«, den Don Pedro in Meyerbeers »Afrikanerin«, den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, den Fliegenden Holländer, den König Marke in »Tristan und Isolde« und den Escamillo in »Carmen«. Seit 1976 Mitglied des Opernhauses von Zürich, wo er seinen Wohnsitz nahm. Hier hatte er seine ersten großen Bühnenerfolge als Fliegender Holländer und als Porgy in »Porgy and Bess«. Er trat in Zürich auch als Macbeth und als Attila in diesen beiden Verdi-Opern, als Jochanaan in »Salome«, als Orest in »Elektra« von R. Strauss, als Gremin in »Eugen Onegin« und als Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« auf. Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser in aller Welt. Man feierte ihn an der Mailänder Scala (1977 als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, 1978 als Antinoo in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« im Rahmen eines Gastspiels des Opernhauses Zürich, 1979 als Pharao in Rossinis »Mosè« und 1988 mit dem Bass-Solo im Verdi-Requiem), in seiner amerikanischen Heimat an den Opern von Chicago, Boston und Philadelphia, in der UdSSR, wo er am Moskauer Bolschoi Theater auftrat, in Australien, Deutschland, Frankreich, in der Schweiz, in England und bei Tourneen in Afrika. Bei den Bayreuther Festspielen 1978-82 und 1984-85 sang er als erster farbiger Sänger mit spektakulärem Erfolg die Titelrolle in »Der fliegende Holländer«, 1982 den Amfortas bei der Jahrhundertfeier des »Parsifal«; diese Partie wiederholte er bis 1985 alljährlich. Trotz dieser großen Erfolge in Bayreuth übertrug man ihm dort nicht 1983 die Partie des Wotan, die allgemein als seine große Glanzrolle galt, 1978 gastierte er an der Hamburger Staatsoper als König Philipp in Verdis »Don Carlos«. 1978 debütierte er als Fliegender Holländer an der Wiener Staatsoper und sang dort bis 1999 außerdem noch den Sarastro in der »Zauberflöte«, den König Philipp, den Amfortas, den Wotan im Ring-Zyklus, den Macbeth von Verdi, den Amonasro, den Jochanaan und den Escamillo in insgesamt 33 Vorstellungen. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1981 und 1993 als Fliegender Holländer, 1982 (konzertant) als Mephisto in »La Damnation de Faust« von Berlioz und 1987 als Macbeth von Verdi. 1981 war er im Wiener Konzerthaus in Händels Oratorium »Saul« in der Titelrolle zu hören. 1981 erreichte er die New Yorker Metropolitan Oper (Debüt in einem Wagner-Konzert an der Seite von Birgit Nilsson, nachdem er bereits 1976 bei einem Gastspiel der Metropolitan Oper in Vienna, Virginia, den Oroveso in »Norma« von Bellini gesungen hatte). An der Metropolitan Oper übernahm er bis 1999 in insgesamt 63 Vorstellungen auch den Landgrafen in »Tannhäuser«, (als erster farbiger Sänger) den Wotan in der »Walküre«, den Amfortas, den Orest in »Elektra« von R. Strauss, den Amonasro und den Porgy in der denkwürdigen MET-Premiere von Gershwins »Porgy and Bess«. Die Partie des Wotan, die allgemein als seine große Glanzrolle galt, und den er (nach seinem glanzvollen Debüt in dieser Partie 1983 an der Metropolitan Oper) in der Spielzeit 1984-85 an der Deutschen Oper Berlin, 1989 beim Gastspiel der Deutschen Oper Berlin in Warschau (Wanderer in »Siegfried«), 1990 am Theater von Bonn und 1991 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit grandiosem Erfolg vortrug. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1983 als Jochanaan und 1984 als Wotan im »Rheingold«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1983 das Bass-Solo im Stabat mater von Rossini. 1984 gastierte er bei den Festspielen von Orange als König Philipp; eine weitere große Kreation des Künstlers war der Boris Godunow. 1986 debütierte er als Fliegender Holländer an der Covent Garden Oper London, an der er bis 1996 auch als Amfortas, als Amonasro und als Zaccaria in Verdis »Nabucco« von Verdi gastierte. 1991 sang er in Rom vor Papst Johannes Paul II. im Mozart-Requiem (zum 200. Todestag des Meisters). Beim Festival von Saint-Denis trat er 1991 in der Titelrolle von Rossinis »Mosè in Egitto« auf, 1993 am Opernhaus von Leipzig als Boris Godunow, 1994 beim Festival von Orange als Zaccaria in »Nabucco«. 1996 sang er den Porgy in der denkwürdigen Premiere von Gershwins »Porgy and Bess« an der Oper von Kapstadt, in Toronto den Jochanaan. 1998 trat er an der Oper von Washington als Simon Boccanagra von Verdi auf, am Teatro Real Madrid als Amonasro. 2002 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in der Titelpartie der Oper »Henri VIII« von Saint-Saëns. Neben der Pracht und Tonfülle seiner Stimme und der musikalischen Reife seines Vortrags erregte sein intelligentes darstellerisches Talent immer wieder größte Bewunderung. Hervorragender Konzert-, Oratorien- und Liedersänger Er sang vor Präsident Bush im Weißen Haus in Washington, war zweifacher Ehrendoktor amerikanischer Universitäten und unterrichtete an der Juilliard School of Music in New York.
Schallplatten: Italia (»Simon Boccanegra« und »Oberto« von Verdi), RCA (»Judas Makkabaeus« von Händel, Sinfonie Nr. 14 von Schostakowitsch), Telefunken (»Idomeneo« von Mozart, »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi). CBS (8. Sinfonie von G. Mahler), HMV (»Don Carlos« von Verdi, »Koanga« von Delius), Philips (Szenen aus Wagner-Opern, »Der fliegende Holländer«, Querschnitt »Porgy and Bess« von Gershwin, »Samson et Dalila«, 9. Sinfonie von Beethoven, »Der Messias« von Händel, Requiem von Gabriel Fauré; Verdi-Arien, Broadway-Hits), Sony (Mozart-Requiem, 8. Sinfonie von G. Mahler, »Oedipus Rex« von Strawinsky, »Beatrice Cenci« von B. Goldschmidt), DGG (Verdi-Requiem, 9. Sinfonie von Beethoven), HMV (»Roméo et Juliette« von Berlioz), Decca (Musical »King« von Blackford), Auvidis-Valois (»L’Atlantida« von de Falla-Halffter), Arte Nova/BMG (Verdi-Requiem); Philips-Video (»Der fliegende Holländer«).
3.3. Maria VENUTI wird 70
Sie absolvierte die Eastman Music School in Rochester und kam mit einem Fulbright Stipendium nach Europa. Dort setzte sie ihre Ausbildung an der Musikhochschule von Detmold als Schülerin von Helmut Kretzschmar und Günter Weißenborn fort. 1976 wurde sie erste Preisträgerin im Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch und wurde im gleichen Jahr in das Opernstudio der Wiener Staatsoper aufgenommen. Die enge Zusammenarbeit mit Hilde Zadek bestimmte die weitere Karriere der jungen Sängerin. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1977 und 1978 die Inès im »Troubadour« unter Herbert von Karajan. In dieser Partie debütierte sie 1977 auch an der Wiener Staatsoper (ebenfalls unter Herbert von Karajan), an der sie bis 1985 u.a. auch den Tebaldo in Verdis »Don Carlos«, die Karolka in »Jenufa« von Janácek, das Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Papagena in der »Zauberflöte«, die Suor Dolcina in »Suor Angelica«, die Susanna wie die Barbarina in »Le nozze di Figaro«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Zerlina in »Don Giovanni« und die Nannetta in Verdis »Falstaff« sang. 1978 debütierte sie an der Oper von Chicago. Seitdem hatte sie eine erfolgreiche Karriere an bedeutenden Opernhäusern in Europa wie in Nordamerika. Sie war später am Stadttheater von Augsburg engagiert. Häufige Gastspiele am Stadttheater Kassel (u.a. 1984 als Ilia in »Idomeneo«). Am Théâtre de la Monnaie von Brüssel gastierte sie mit großem Erfolg. Ihr umfangreiches Bühnenrepertoire enthielt Partien aus dem lyrischen wie dem Koloraturfach in Opern von Mozart, weiter den Amor in Glucks »Orpheus und Eurydike«, den Pagen Oscar im »Maskenball« von Verdi, die Sophie im »Rosenkavalier« und die Micaela in »Carmen«. Auch als Konzertsopranistin in einem umfassenden Repertoire in Erscheinung getreten. Venuti ist seit 1994 Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 1997 gründete sie die Hilde Zadek Stiftung zur Förderung hochbegabter Sängerinnen und Sänger. Sie ist Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Seit 1999 veranstaltet die Stiftung den Internationalen Hilde-Zadek-Gesangswettbewerb, seit 2002 in Zusammenarbeit mit der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Schallplatten: Philips (kleine Rolle in »Stiffelio« von Verdi), HMV (Inès im »Troubadour« unter H. von Karajan), Electrola (»Lazarus« von Schubert), FSM (Utrechter Te Deum von Händel), Bayer Records (Mozart-Requiem), Orfeo (»Yolimba« von W. Killmayer), Bella Voce (»Suor Angelica« von Puccini), Koch/Schwann (H-Moll-Messe von J.S. Bach).
4.3. Josef ŠKROBÁNEK wird 80
Biographie des tschechischen Tenors auf Tschechisch: https://operaplus.cz/sedmdesatiny-brnenskeho-tenoristy-josefa-skrobanka/
4.3. Samuel ADLER wird 95
Er wurde als Sohn des Mannheimer Kantors Hugo Chaim Adler und dessen Frau Selma Rothschild geboren. Nach der Reichspogromnacht wurde sein Vater im Konzentrationslager Dachau inhaftiert und zur Auswanderung gezwungen. Die Familie floh Ende 1938 in die USA, wo Adler sen. als Kantor am Temple Emanuel in Worcester (Massachusetts) tätig wurde. Samuel Adler studierte 1943-47 Musik an der Boston University bei Herbert Fromm und 1948-50 an der Harvard University, u. a. bei Aaron Copland, Paul Hindemith, Paul Pisk, Walter Piston und Randall Thompson. Er erhielt 1950 einen M.A., bei Serge Koussevitzky absolvierte 1949 einen Dirigierkurs in Tanglewood. 1950 meldete er sich zum Militärdienst und wurde als Teil der Besatzungsarmee in Deutschland im pfälzischen Baumholder stationiert. 1952 gründete er für die United States Army das Seventh Army Symphony Orchestra, das er in mehr als 75 Konzerten in Deutschland und Österreich dirigierte. 1953 gab er die Leitung des Orchesters ab und erhielt eine Stelle als Musikalischer Leiter am Temple Emanu-El in Dallas. Dort betreute er auch das Dallas Lyric Theater und den Chor. Danach war Adler 1957-66 Hochschullehrer für Komposition am College of Music der University of North Texas und in derselben Funktion bis 1995 an der Eastman School of Music in Rochester (New York). Seit 1997 ist er Hochschullehrer an der Juilliard School, an der er im akademischen Jahr 2009/10 den William Schuman Scholars Chair innehatte. Adler hielt Meisterkurse und Seminare an vielen nationalen und internationalen Universitäten und gab Sommerkurse bei den großen Musikfestivals. Adler ist in zweiter Ehe verheiratet mit Emily Freeman-Brown. Mit seiner ersten Ehefrau Carol Ellen Adler geb. Stalker hat er die Töchter Deborah Adler und Naomi Leah Adler.
Adler nutzte in seiner Musik eine große Vielfalt unterschiedlicher Kompositionstechniken, darunter freie Atonalität, Diatonik und Serialismus. Darüber hinaus integrierte er in seinen Partituren Tanzrhythmen, Volksthemen, Ostinati und Aleatorik. Adler veröffentlichte mehr als 400 musikalische Werke, darunter fünf Opern, sechs Sinfonien, acht Streichquartette, mehrere Instrumentalkonzerte, Chormusiken und Lieder. Zu seinen Schülern bei Juilliard zählten Eric Ewazen, Dana Wilson, Jay Greenberg und Jason Robert Brown. Er schrieb drei größere Bücher über Musik: Choral Conducting (1971), Sight Singing (1979) und The Study of Orchestration (1982) sowie eine große Anzahl von Zeitschriftenartikeln und Buchbeiträgen. Adler wurde vielfach ausgezeichnet und geehrt. Die Southern Methodist and Wake Forest Universities, das St. Mary’s College of Notre Dame und das St. Louis Conservatory of Music verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. 1984 erhielt er ein Guggenheim-Stipendium, 1988 war er „Phi Beta Kappa Visiting Scholar“. Er war 2004 als Composer in Residence Fellow an der American Academy in Berlin. Im Mai 2001 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Letters und wurde im Oktober 2008 in die American Classical Music Hall of Fame aufgenommen. Im Mai 2018 erhielt Adler das Bundesverdienstkreuz in New York. Im Juni 2018 erhielt der große Saal der Jüdischen Gemeinde Mannheim den Namen Samuel Adler Saal.
6.3. Petra-Maria SCHNITZER wird 60
Sie wollte ursprünglich Malerin werden, studierte dann in Salzburg Schauspiel, wandte sich aber schließlich dort der Ausbildung ihrer Stimme zu, die sie bei Rotraud Hansmann in Wien fortsetzte. Anfänglich trat sie als Konzertsolistin auf; sie erregte 1993 beim Francisco Viñas-Concours in Barcelona Aufsehen. Erste Bühnenauftritte hatte sie 1991 in St. Gallen und Klagenfurt als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Seit 1991 war sie Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper (und trat dabei bereits in kleinen Rollen an der Staatsoper auf). 1993 kam es zu ihrer Verpflichtung an die Wiener Volksoper. 1995 übernahm sie als erste große Rolle an der Wiener Staatsoper die Agathe im »Freischütz«. Sie sang an diesem Haus dann bis 2012 auch die 1. Dame in der »Zauberflöte«, das Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die 3. Norn wie die Gutrune in »Götterdämmerung«, die Ilia in Mozarts »Idomeneo«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Freia im »Rheingold«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Ortlinde in der »Walküre«, die Micaela in »Carmen«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Elsa in »Lohengrin«, die Leonore in »Fidelio« und die Elisabeth in »Tannhäuser«. Bei den Salzburger Osterfestspielen wirkte sie in Aufführungen der Richard Strauss-Opern »Die Frau ohne Schatten« (1992) und »Elektra« (1995) mit; bei den Salzburger Festspielen sang sie 1992 in »Die Frau ohne Schatten«, 1997 in einem Konzert die Mozart-Arie »Voi avete un cor fedele« und das Sopran-Solo in der Theresienmesse von J. Haydn sowie 2007 die Agathe. Die Gräfin in »Le nozze di Figaro« sang sie auch an den Staatsopern von Berlin und Dresden, an der Opéra du Rhin Straßburg die Rosalinde. Sehr oft gastierte sie an der Bayerischen Staatsoper München, an der sie 1995 als Donna Elvira debütierte und in der Folge u.a. auch die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Agathe, die Gutrune und die Elisabeth in »Tannhäuser« sang. Am Opernhaus von Essen hörte man sie als Arabella von R. Strauss. 1998 gastierte sie in Rom in einer halb-szenischen Aufführung des »Freischütz«, 2000 am Opernhaus von Köln als Freia, 2001 in Dresden (konzertant) als Irene in »Rienzi« von R. Wagner. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 2002-03 und 2005 die Elsa. 2004 debütierte sie als Elisabeth in »Tannhäuser« an der Metropolitan Oper New York. 2006 gastierte sie am Opernhaus von Zürich als Marta in Elisabeth in »Tiefland« von E. d’Albert, 2012 an der Oper von Toulouse als Elisabeth in »Tannhäuser«. An der Deutschen Oper Berlin gastierte sie 2012 als Isolde in »Tristan und Isolde«, 2014 als Elisabeth und als Venus (an einem Abend) in »Tannhäuser«. Sie setzte dazu ihre Karriere im Konzertsaal weiter fort. Sie ist mit dem Tenor Peter Seiffert verheiratet.
6.3. Nan CHRISTIE wird 75
Sie hieß mit ihrem eigentlichen Namen Agnes Stevenson Christie und studierte an der Royal Scottish Academy of Music in Glasgow bei Miss W. Busfield und bei S. Duncan, dann noch im Opera Centre London bei Vera Rozsa. Zu ihrem Debüt kam sie 1969 bei der Scottish Opera Glasgow in der Rolle der Fiametta in der Operette »The Gondoliers« von Gilbert & Sulivan. Seitdem durchlief sie eine erfolgreiche Karriere an diesem Haus, an dem sie auch am 1.9.1969 als Juliette in der Uraufführung der Oper »Undertaker« von John Purser, 1970-71 und 1974 als Papagena in der »Zauberflöte«, 1970, 1973 und 1975 als Flora in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten, 1972-73 als Barbarina in »Le nozze di Figaro«, 1973 als eine der Nichten in »Peter Grimes« von B. Britten, als Amore und Damigella in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« sowie als Knabe Yniold in »Pelléas et Mélisande«, 1973-74 als Sylviane in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1974 als Xenia in »Boris Godunow«, 1975-76 als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1976, 1979-80 und 1982 als Tytania in Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1977 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1978 als Blondchen in »Die Entführung aus dem Serail« und als Belinda in Purcells »Dido and Aenas«, 1983 als Königin von Schemacha in Rimski-Korsakows »Der goldene Hahn«, 1988 als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, 1990 als Despina in »Così fan tutte« und 1991 als Birdie Hubbard in »Regina« von Marc Blitzstein auftrat. Am 16.3.1974 sang sie bei der Scottish Opera Glasgow in der Uraufführung der Oper »The Catiline Conspiracy« von Iain Hamilton die Rolle der Galla. Weitere Auftritte beim Festival von Edinburgh (1977 als Frasquita in »Carmen«) an der Covent Garden Oper London (1971 als einer der Knappen in »Parsifal«), bei der Opera North Leeds (als Tytania) und als Gast am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1972 als Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini). 1975 sang sie in der Uraufführung von Stephen Olivers »Tom Jones«. Bei der English National Opera London hörte man sie als Königin der Nacht (1988), als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, als Adele in der »Fledermaus« und als Gräfin Adèle in »Le Comte Ory« von Rossini. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1977 die Isotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, 1978-79 die Despina und 1988 das Feuer und die Nachtigall in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel. An der Niederländischen Oper Amsterdam gastierte sie 1978 als Despina, an der Oper von Nancy als Pamina in der »Zauberflöte«, in Zürich in »Lucio Silla« von Mozart. In den Jahren 1981-83 war sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert, an dem sie 1981 als Marie in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann, 1983 als Zerbinetta sowie als Page Oscar in Verdis »Maskenball«, als Susanna in »Le nozze di Figaro« und als Gilda in »Rigoletto« große Erfolge hatte. Beim Buxton Festival hörte man sie 1985 als Sandrina in »La buona figliuola« von N. Piccinni. 1991 Gastspiel am Teatro Fenice Venedig als Arbace in Mozarts »Mitridate Re di Ponto«. Von den Partien, die sie gesungen hat, sind noch zu nennen: die Musetta in Puccinis »La Bohème« und die Violetta in »La Traviata«. Die Künstlerin, die auch eine bedeutende Konzertkarriere hatte, war mit dem Musiker (Trompeter) Andrew S. Hendrie verheiratet.
Schallplatten: Opera Rara (»Gli Orazi e i Curiazi« von Cimarosa, Szenen aus italienischen Opern), Chambers (»La vita nuova« von Maw), Collins (»The Doctor of Middfai« von Maxwell Davies); Video-Aufnahmen aus Glyndebourne; auf Savoy-Video in Gilbert & Sullivan-Operetten.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://nanchristie.com/
6.3. Michail SVETLEV wird 80
Ursprünglich wollte er Theologie studieren; dann trat er als Chansonsänger auf, ließ aber schließlich seine Stimme durch Stojan Kisijov in Sofia ausbilden. 1968-70 sang er kleine Partien am Opernhaus von Sofia. Bei den Bayreuther Studentenfestspielen 1970 hörte ihn der Dirigent Bernhard Lang und vermittelte ihm ein Engagement am Stadttheater von Passau. Hier sang er als erste große Partie 1971 den Manrico im »Troubadour«. Er war dann während einer Spielzeit am Gärtnerplatz-Theater München engagiert und anschließend für zwei Jahre am Stadttheater von Augsburg. Nach einem weiteren Engagement am Stadttheater von Bremen schloss er Gastspielverträge mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und dem Nationaltheater Mannheim ab und gastierte an vielen deutschen Bühnen, u.a. an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart. In der Spielzeit 1976/77 gastierte er an der Nationaloper Athen als Herzog in »Rigoletto«. Nachdem er 1979 mit dem Ensemble der Oper von Sofia als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky an der Wiener Staatsoper gastiert hatte, trat er anschließend an diesem Haus in den Jahren 1981-84 als Gast auf (als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Cavaradossi in »Tosca«, als Dimitrij in »Boris Godunow« und als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« in insgesamt 13 Vorstellungen). Weitere Gastspielauftritte an der Mailänder Scala (1979 und 1981 als Dimitrij), in den Thermen des Caracalla in Rom (1981 als Radames in »Aida«), in Amsterdam, Marseille (1984, 1985 u.a. als Hermann), an der Oper von Monte Carlo (Lykow in »Die Zarenbraut« von Rimski-Korsakow), an der Covent Garden Oper London (1984 als Dimitrij) und 1982-83 an der Opéra de Wallonie Lüttich. Seine Gastspieltätigkeit erstreckte sich auch auf Nord- und Südamerika. Hier sang er in Washington (1980), Houston/Texas (1980), San Francisco (1980 den Turiddu und 1982 den Hermann), Philadelphia (1982), der Palm Beach Opera (1994 als Don José in »Carmen«) und am Teatro Colón Buenos Aires (1980); außerdem gastierte er in Israel (1979) und in Südafrika (1982). 1991 trat er am Staatstheater von Kassel als Cavaradossi auf. Sein umfangreiches Bühnenrepertoire hatte seine Höhepunkte vor allem im italienischen Fach; im Einzelnen sind noch ergänzend zu nennen: der Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, der Ismaele in »Nabucco«, der Calaf in »Turandot« von Puccini, der Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi, der Titelheld in »Don Carlos«, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Lenski in »Eugen Onegin«, der Prinz in »Rusalka« von Dvorák, der Sobinin in »Ein Leben für den Zaren « von Glinka und der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Auch als Konzertsänger hatte er seine Erfolge (Verdi-Requiem, Glagolitische Messe von Janácek).
Etwa 1980 erschien eine Arien-Platte des Künstlers auf Balkanton. Auf Sony singt er den Dimitrij in »Boris Godunow«.
7.3. Die mexikanische Sopranistin Marisol FUENTES wird 65
7.3. Pier Giorgio MORANDI wird 65
Er spielte zehn Jahre lang als Solo-Oboist im Orchester der Mailänder Scala. Er assistierte Riccardo Muti und Giuseppe Patané, von denen er, so die Wiener Staatsoper, „viel über Stil und Tradition des italienischen Opernrepertoires lernte“. Er studierte Komposition in Mailand, Dirigieren am Salzburger Mozarteum bei Ferdinand Leitner und in Tanglewood bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa. 1989 wurde er als stellvertretender Chefdirigent an das Tetaro dell‘Opera in Rom berufen, wo er u.a. Ernani und Madama Butterfly dirigierte. 1991 wurde er Erster Gastdirigent an der Ungarischen Staatsoper in Budapest (u.a. Attila), später Erster Gastdirigent beim Helsingborger Symphonieorchester und an der Königlichen Oper in Stockholm (La fanciulla del West, Tosca, Un ballo in maschera). Lange Jahre arbeitete er auch regelmäßig an der Semperoper in Dresden (L’Elisir d‘amore, La Bohème, Don Carlos, Manon Lescaut, Rigoletto, Turandot, Madama Butterfly, La Traviata). Seit 1990 gastiert Morandi – obwohl er überwiegend im Ausland tätig ist – auch regelmäßig an den großen Bühnen Italiens, an der Mailänder Scala (2013 Macbeth und Aida, 2014 Lucia di Lammermoor), in Modena, Neapel, Palermo, Parma, Piacenza, Ravenna, Reggio Emilia, Rimini, Rom, Triest und Turin, in der Arena di Verona, beim Sferistico Opera Festival in Macerata und Festival Puccini in Torre del Lago. Er leitete Opernabende in vielen Ländern Europas, beispielsweise in Skandinavien (Oslo, Göteborg, Stockholm, Kopenhagen und Helsinki), am Théâtre Royal de la Monnaie von Brüssel, am Opernhaus Zürich, an der Oper Graz (2005 Simon Boccanegra, 2014 Wilhelm Tell von Rossini) und der Wiener Staatsoper (2005-09 Aida, L’Elisir d’amore, La Sonnambula, Tosca und Nabucco, 2022 Rigoletto), in Hamburg, Frankfurt (Maria Stuarda, La fanciulla del West) und Berlin, an der Opéra Bastille von Paris (2016 Rigoletto) und in Marseille, in Bilbao, Las Palmas und Valencia, in Moskau und Tiflis. Er wurde auch an zahlreiche Bühnen in Übersee verpflichtet, nach Qatar, Peking (Otello, Cavalleria rusticana/Pagliacci), Seoul, Tokio (Manon Lescaut) und Australien, an das Teatro Colón in Buenos Aires (Otello), die Metropolitan Opera in New York (2017 Rigoletto, 2019 Madama Butterfly) und die Seattle Opera. Als geschätzter Interpret des symphonischen Repertoires arbeitet Morandi auch regelmäßig im Konzertsaal. Häufig wird er eingeladen, das Stabat Mater von Rossini und die Messa da Requiem von Verdi einzustudieren. Er stand am Pult berühmter Klangkörper, beispielsweise der Accademia di Santa Cecilia, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den London Philharmonic Orchestra und des London Symphony Orchestra. 1990 spielte er mit »Don Chisciotte« von Paisiello seine erste CD ein.
7.3. Lani POULSON wird 70
Sie entwickelte ihre Karriere in erster Linie in Deutschland, wo sie 1979-81 ihr erstes Engagement am Staatstheater von Kassel hatte. In den Jahren 1984-86 war sie dann am Staatstheater Karlsruhe, 1986-88 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet. In den folgenden drei Spielzeiten sang sie nacheinander am Opernhaus von Essen (1988-89), erneut am Staatstheater Karlsruhe (1989-90) und an der Bayerischen Staatsoper München (1990-91). Sie kam bei Gastspielen an führenden Operntheatern zu internationalen Erfolgen; so sang sie in den Jahren 1986-89 und nochmals 1990 am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Octavian im »Rosenkavalier« und die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, beim Holland Festival von 1987 und 1989 in Lausanne den Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart, an der Oper von Antwerpen 1989 den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. Bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm gastierte sie 1987-88 als Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito«. In dieser Rolle hörte man sie auch in Frankfurt a.M., Budapest und an der Semperoper Dresden (1994), an der sie 1992 als Octavian debütiert hatte. Den Ramiro in »La finta giardiniera« wiederholte sie 1990 in Brüssel und an der Academy of Music New York. An der Staatsoper von Stuttgart wirkte sie in der Uraufführung der Oper »Perseo e Andromeda« von S. Sciarrino mit (1991), 1994 in der von Rolf Riehms »Das Schweigen der Sirenen«. 1992 Gastspiel an der Opéra du Rhin Straßburg als Clairon in »Capriccio« von R. Strauss. 1998 sang sie an der Staatsoper Stuttgart in der Premiere der Oper »Al gran sole carico d’amore« von Luigi Nono, 1999 am Opernhaus von Graz die Herodias in »Salome« von R. Strauss. 2014 sang sie am teatro Real adrid die Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«. Zu ihren Bühnenpartien gehörten weiter die Carmen, die Charlotte in »Werther« von Massenet, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Lady Pamela in »Fra Diavolo« von Auber und der Idamante in »Idomeneo« von Mozart (Tel Aviv 1993). Sie trat auch sehr erfolgreich als Solistin im Konzertsaal auf. 2002 gastierte sie im Wiener Konzerthaus in »L’Icône paradoxale« (Hommage à Piero Della Francesca) von Gérard Grisey.
Schallplatten: Ricercar (»La finta giardiniera«).
7.3. Jean van REE wird 80
Nachdem er zunächst Bankkaufmann gewesen war, ließ er seine Stimme durch die Pädagoginnen Else Bischof-Bornes in Aachen und Franziska Martienssen-Lohmann in Düsseldorf ausbilden. Sein Bühnendebüt fand 1963 am Stadttheater von Mainz in der Partie des Marquis de Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing statt. Seine Engagements waren 1963-64 am Stadttheater von Mainz, 1964-65 am Stadttheater von Bern (Schweiz), 1965-67 an der Kammeroper in Köln, 1967-94 am Opernhaus von Köln, danach trat er noch gastierend auf. Gastspiele brachten dem Künstler an der Deutschen Oper Berlin, an der Staatsoper von Hamburg, an den Opernhäusern von Hannover und Frankfurt a.M., am Opernhaus von Rouen und an der Nationaloper Budapest bedeutende Erfolge. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte er 1968-72 in den Aufführungen von Cavalieris »Rappresentatione di Anima e di Corpo« mit, 1969-70 als 1. Gefangener in »Fidelio«, 1971-72 als Narr in »Wozzeck« von A. Berg, 1976 als Solist im War Requiem von Benjamin Britten. 1971 wirkte er in Augsburg in der Uraufführung der Oper »Cornelia Faroli« von Kubelik mit. An der Metropolitan Oper New York sang er 1978 in 9 Vorstellungen den Nicias in »Thaïs« von Massenet. In den achtziger Jahren bestand ein langjähriger Gastvertrag mit dem Stadttheater von Bremen. 1966 trat er an der Niederländischen Oper Amsterdam als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1971 als Jaquino in »Fidelio« auf, 1975 (als Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill) und 1979 (als Heinrich der Schreiber in »Tannhäuser«) am Grand Théâtre Genf. 1980 gastierte er an der Grand Opéra Paris (als Jüngling in »Die Frau ohne Schatten«), 1981 am Teatro San Carlos Lissabon (als Alwa in »Lulu« von A. Berg), 1981 am Opernhaus von Graz (als Alwa) 1983 am Teatro Regio Turin (als Alwa), 1983-85 an der Staatsoper von Wien (wiederum als Alwa und als Narraboth in »Salome« von R. Strauss in insgesamt 5 Vorstellungen), 1984 in Antwerpen und Gent (als Matteo in »Arabella« von R. Strauss), 1985 am Théâtre de la Monnaie Brüssel (als Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek), 1985 auch am Théâtre Châtelet Paris, 1987 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (als Alwa), 1987 am Teatro Colón Buenos Aires (als Jim Mahoney). 1993 hörte man ihn bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede als Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg. Sein breit gestreutes Bühnenrepertoire enthielt Partien wie den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Alfred in der »Fledermaus«, den Ernesto in »Don Pasquale«, den Mephisto in »Doktor Faust« von Busoni, den Schuiskij in »Boris Godunow« (Stadttheater Aachen 1996) und den Chapelou im »Postillon von Lojumeau« von Adam, dazu Aufgaben in modernen Bühnenwerken und in Operetten. Geschätzt auch als Konzertsänger wie als Pädagoge.
Schallplatten: RCA (»Die Banditen« von Offenbach).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.jeanvanree.com/
8.3. Simona PROCHÁZKOVÁ wird 60
Biographie der tschechischen Sopranistin auf Englisch: https://www.narodni-divadlo.cz/en/profile/simona-prochazkova-1594561
8.3. Simon HALSEY wird 65
Er wurde mit 22 Jahren Musikdirektor der University of Warwick. Er ist der Sohn eines Chorleiters und einer Sängerin. Ausgebildet wurde Halsey an traditionsreichen englischen Chorschulen, wie New College, Oxford und dem King’s College, Cambridge. Er unterrichtete am Royal Welsh College of Music & Drama in Cardiff und ist Gastdozent an der University of Minnesota sowie an der Yale University. Im Juni 2000 wurde ihm der Titel Doktors ehrenhalber von der University of Central England, Birmingham verliehen. Im Oktober 2010 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Juni 2016 erhielt er vom Chorverband Berlin für seine Verdienste im Berliner Chorleben die Geschwister-Mendelssohn-Medaille. Seit 1982 ist Halsey als Chorleiter des City of Birmingham Symphony Orchestra tätig. Daneben war er 1997-2008 zunächst Gast-, dann Chefdirigent des Niederländischen Rundfunkchores. 2004-12 oblag ihm die Leitung des Northern Sinfonia Chorus und der Chorprogramme an The Sage Gateshead. 2001-15 bekleidete er das Amt des Chefdirigenten des Rundfunkchors Berlin, ab der Saison 2015/16 ist er dort Ehrendirigent. Seit August 2012 arbeitet er außerdem eng mit dem London Symphony Orchestra zusammen und leitet den London Symphony Chor. Simon Halsey übernahm ebenfalls ab 1. August 2020 zunächst für drei Jahre beim WDR die neu geschaffene Aufgabe des Kreativdirektors für Chormusik und wird jede Saison mehrere Sonderprojekte leiten. Mit den Sängern aus dem WDR-Rundfunkchor gestaltet er regelmäßig das online „Sing mit! -Konzert mit Simon Halsey“. Simon Halsey lebt in Birmingham und Berlin.
9.3. Olga WARLA wird 85
Sie war 1973-78 Mitglied der Wiener Staatsoper und sang hier u.a. die Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Tebaldo in Verdis »Don Carlos«, die Barbarina in »Le nozze di Figaro« und die Polyxenia in »Les Troyens« von Berlioz. 1976 nahm sie an der Uraufführung der Oper »Kabale und Liebe« von Gottfried von Einem an der Wiener Staatsoper in der Rolle der Sophie teil. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1969 die Modistin im »Rosenkavalier«, 1973 eine der Kreterinnen in »Idomeneo« von Mozart sowie 1977-78 den Angelo in »Il Sant´ Alessio« von Stefano Landi. Sie unterrichtet in Wien Gesang.
10.3. Der italienische Bariton Ernesto PANARIELLO wird 70
11.3. Margarita TURNER wird 80
Nachdem sie ursprünglich als Sekretärin gearbeitet hatte, studierte sie Trompeten- und Klavierspiel, ließ dann aber ihre Stimme durch Emelie Hooke in London und in Westdeutschland durch Jorgos Canacakis-Canàs (den sie dann heiratete) und durch Th. Lindenbaum ausbilden. 1969 debütierte sie am Stadttheater von Krefeld als Micaela in »Carmen«. Sie kam zu einer erfolgreichen Karriere an führenden Opernhäusern des deutschsprachigen Raumes und ist u.a. in Köln, Saarbrücken, Wiesbaden und Wuppertal aufgetreten. Länger als zwanzig Jahre wirkte sie als erste Sopranistin am Opernhaus von Essen. Aus ihrem umfassenden Bühnenrepertoire sind zu erwähnen: die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Titelfigur in Flotows »Martha«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Violetta in »La Traviata«, die Marzelline in »Fidelio«, die Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel, die Sophie im »Rosenkavalier« von R. Strauss, die Nedda im »Bajazzo«, die Mimi in »La Bohème« von Puccini, die Liu in dessen »Turandot«, die Rosalinde in der »Fledermaus« von J. Strauß und die Luise in »Der junge Lord« von H.W. Henze. 1997 trat sie am Opernhaus von Essen als Mother Goose in »The Rake’s Progress« von Strawinsky auf, 1998 als Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss und als Mrs Pearce in dem Musical »My Fair Lady«. 2000 übernahm sie am Opernhaus von Essen die Partie der Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss und die Marthe in »Faust« von Gounod, 2001 die Frau des Richters in »Jenufa« von Janácek. Wie auf der Bühne beherrschte sie auch ein weitläufiges Repertoire im Konzertsaal; sie wirkte als Pädagogin an der Musikhochschule Essen.
11.3. Sarah WALKER wird 80
Sie erhielt 1961-65 ihre Ausbildung am Royal College of Music London, dann bei Vera Rozsa und studierte gleichzeitig auch Violin- und Cellospiel. Ihr Bühnendebüt erfolgte 1969 bei der Kent Opera als Ottavia in Monteverdis »L´Incoronazione di Poppea« und trat an diesem Opernhaus auch als Penelope in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi und als Andromache in »King Priam« von M. Tippett auf. 1970 trat sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Diana und L‘Eternità in »La Calisto« von Cavalli auf. Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1972 als Didon in »Les Troyens« von H. Berlioz und 1991 als Mrs. Quickley in »Falstaff« von Verdi. Sie trat auch seit 1972 bei der English National Opera London auf. Mit dem Ensemble der English National Opera gastierte sie 1976 als Fricka und als Siegrune im Nibelungenring an der Scottish Opera und 1984 im Haus der New Yorker Metropolitan Oper. Auch bei den Festspielen von Aldeburgh kam sie zu bedeutenden Erfolgen. Beim Festival von Edinburgh sang sie 1976 die Ines in »Die drei Pintos« von C.M. von Weber/G. Mahler und 1980 das Alt-Solo in »A Mass of Life« von F. Delius. Seit 1979 Mitglied der Covent Garden Oper London (Antrittsrolle: Charlotte in »Werther« von Massenet). Hier sang sie bis 2004 u.a. auch die Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress«, die Rose Parrowe in »Taverner« von P.M. Davies, die Micah in »Samson« von Händel, die Caroline mit der dicken Mähne in der englischen Erstaufführung der Oper »The King goes forth to France« des finnischen Komponisten Aulis Sallinen (1987), die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von B. Britten, das Alt-Solo im »Lied von der Erde« von G. Mahler (in einer Ballett-Version), die Flipjewna in »Eugen Onegin« und die Gertrude in »Roméo et Juliette« von Gounod. 1980 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Didon in »Les Troyens«. Als Solistin in einem Händel-Konzert gab sie 1980 ihr Debüt an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 1986 mit einem Liederabend und 2002 als Mrs. Sedley gastierte. An der San Francisco Opera sang sie 1981 die Ottavia und 1982 die Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel. 1983 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Clairon in »Capriccio« von R. Strauss, 1984 in Gelsenkirchen als Dorabella in »Così fan tutte«. Am Grand Théâtre Genf sang sie 1983 die Cornelia, 1991 die Mrs. Sedley und 1998 die die Marquise de Berkenfield in »La Fille du Régiment« von Donizetti. 1986 wurde sie dann an die Metropolitan Oper berufen, wo sie als Micah debütierte. Bis 1995 sang sie dort in insgesamt 29 Vorstellungen auch die Cornelia, die Annina im »Rosenkavalier«, die Mrs. Sedley und die Marquise de Berkenfield. 1989 sang sie in Berlin in einer denkwürdigen Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie unter Leonard Bernstein aus Anlass des Falls der Berliner Mauer das Alt-Solo. 1990 wirkte sie in London in einer konzertanten Aufführung der Oper »The Ice Break« von M. Tippett mit; an der English National Opera trat sie 1991 als Kathisha in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan auf. 1992 wirkte sie an der English National Opera in der Uraufführung der Oper »Bakxai« (»The Bacchae«) von John Buller als Agave mit. Bei der Japan-Tournee der Covent Garden Oper sang sie 1992 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1995-96 bei den Festspielen von Drottningholm die Mrs. Western in der Oper »Tom Jones« von Philidor. 1998 sang sie an der Staatsoper Hamburg die Mrs Sedley. Aus ihrem Opern-Repertoire seien ergänzend die Titelrollen in den Opern »Gloriana« von B. Britten und »Maria Stuarda« von Donizetti, die Marguerite in »La Damnation de Faust« von Berlioz, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Poppea in Monteverdis »L´Incoronazione di Poppea«. die Meg Page in Verdis »Falstaff« und die Klytmänestra in »Elektra« von R. Strauss genannt. In Europa wie in Nordamerika gab sie zahlreiche Liederabende, bei denen sie zumeist durch den Pianisten Roger Vignoles begleitet wurde. 1976 kreierte sie in London das Oratorium »Jephte« von Carissimi-Henze.
Schallplatten: Hyperion (Lied-Aufnahmen), HMV (Flora in »La Traviata«, 9. Sinfonie von Beethoven, »The Mask of Time« von M. Tippet), DGG (Dejanira in »Hercules« von Händel), Unicorn (Lieder von Delius, Lieder französischer Komponisten), Decca (»The Rake’s Progress«), CRD (»La bonne chanson« von G. Fauré), BMG/RCA (»Roméo et Juliette« von Gounod), Virgin (»The Ice Break«, »Gloriana« von Benjamin Britten, auch als Video), Koch Records (Mrs. Peachum in »The Beggar’s Opera«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.sarahwalker.com/
12.3. Jaime GONZÁLEZ wird 75
Er studierte Gesang an der Escuela Nacional de Música in Mexico. Er sang mit den wichtigsten Orchestern von Mexico in der Carmina burana von C. Orff. Er hat bei der Compania Nacional de Opera mittlere Opernpartien gesungen in Opern wie z.B. »Elektra« und »Salome«. Seit 1970 wirkte er bei verschiedenen Chören mit. In Caracas, Venezuela, wirkte er in der Johannespassion von J.S. Bach mit. Seit 1983 ist er Mitglied des Chores des Teatro de Bellas Artes in Mexico.
de Música.
13.3. Vasily GERELLO wird 60
Er wurde nach seinem Musik- und Gesangstudium 1990 an das Mariinski-Theater St. Petersburg verpflichtet, an dem er seitdem eine Vielzahl von Partien sang, darunter, den Germont-Pére in »La Traviata«, den Valentin in »Faust« von Gounod, den Posa in Verdis »Don Carlos« und den Carlo in Verdis »La forza del destino«, den Napoleon in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, den Pantalone in »L’Amour des trois oranges« vom gleichen Komponisten, den Tomsky wie den Jeletzky in »Pique Dame« und den Robert in »Jolanthe« von Tschaikowsky. Er nahm an den großen Gastspiel-Tourneen des St. Petersburger Ensembles teil, die ihn zu den Festspielen von Edinburgh (1991 in »Chowanschtschina« und »Salammbô« von Mussorgsky) und Salzburg (1999 in »Chowanschtschina«), an die Londoner Covent Garden Oper (2001 als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, als Posa und als Schtschelkalow in »Boris Godunow«), an die Mailänder Scala (2001 als Carlo in Verdis »La forza del destino«), ins Wiener Konzerthaus (1999 als Pantalone) und nach Rom (1992 in »Chowanschtschina«) sowie nach Spanien führten. 1993 erregte er beim Gesangwettbewerb »Singer of the World« in Cardiff großes Aufsehen. Eine seiner Glanzrollen war der Figaro im »Barbier von Sevilla«, den er in Amsterdam, im norwegischen Bergen, am Teatro San Carlo Neapel (1995) und am Teatro Fenice in Venedig (1995) sang sowie bei seinem Debüt an der Staatsoper von Wien (1996). Bis 2001 sang er hier in insgesamt neun Vorstellungen auch den Eugen Onegin. Als Paolo Albiani in Verdis »Simon Boccanegra« debütierte er 1994 an der Opéra Bastille Paris, an der dann auch 1996 den Marcello in »La Bohème«, 1997 den Achilla in »Giulio Cesare« von Händel, 1997 und 2002 nochmals den Paolo Albiani, 1999 den Tomsky, 2000 und 2005 den Napoleon in »Krieg und Frieden« und 2003 den Figaro im »Barbier von Sevilla« gesungen hat. 1995 debütierte er als Paolo Albiani an der Covent Garden Oper London, an der er dann bis 2006 auch den Tomsky gesungen hat. Bei der Canadian Opera Toronto (1995, sein Nordamerika-Debüt) und in São Paulo gastierte er als Eugen Onegin, am Teatro Colón Buenos Aires als Jeletzky (1995) und als Posa (1996), in Paris mit dem St. Petersburger Ensemble als Zar in der »Zarenbraut« von Rimski-Korsakow (1997). Er debütierte 1997 als Alfio in »Cavalleria rusticana« yn der Metropolitan Opera New York, an der er dann bis 2008 in insgesamt 51 Vorstellungen auch den Tomsky, den Posa, den Napoleon in »Krieg und Frieden«, den Marcello, den Sharpless in »Madame Butterfly« und den Paolo Albiani gesungen hat. 1999 trat er an der Oper von Houston/Texas als Germont-père auf, in der Barbican Hall in London als Jeletzky und in der Londoner Albert Hall in der Titelrolle der Oper »Aleko« von Rachmaninoff (in konzertanten Aufführungen dieser beiden Opern). 1999 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin und 2000 bei den Festspielen von Mikkeli in Finnland als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. 2000 sang er am Teatro Municipal Santiago de Chile den Figaro im »Barbier von Sevilla«, 2001 an der Hamburger Staatsoper den Renato. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Figaro im »Barbier von Sevilla« und als Jeletzky. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er als Posa, als Jeletzky und als Ford in Verdis »Falstaff«.
Schallplatten: Philips (Streshnew in »Chowanschtschina«, Pantalone in in »L’Amour des trois oranges« und Napoleon in in »Krieg und Frieden« von Prokofjew).
13.3. Dorothea WIRTZ wird 70
Sie studierte anfänglich Cellospiel, wandte sich dann aber dem Gesangstudium zu, das an der Musikhochschule Berlin bei Hugo Diez und an der Münchner Musikhochschule bei Hanno Blaschke stattfand. Sie schloss diese Ausbildung 1978 mit dem künstlerischen und dem Examen als Gesanglehrerin ab. Noch vor Abschluss ihres Studiums sang sie in Bremen ein Solo in den Carmina Burana von C. Orff. 1978-80 gehörte sie als Anfängerin der Münchner Staatsoper an. 1980-84 wirkte sie am Staatstheater von Kassel, 1984 folgte sie einem Ruf an das Opernhaus von Zürich. Nachdem sie bereits 1979 den Mozart-Gesangwettbewerb in Würzburg gewonnen hatte, kam die Künstlerin schnell zu einer großen internationalen Karriere. Sie gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Teatro Fenice Venedig, am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro San Carlos Lissabon, am Teatro Comunale Bologna, an der Berliner Staatsoper, an den Staatsopern von Stuttgart und München, an der Deutschen Oper Berlin, in Köln, Wiesbaden und Karlsruhe, in Florenz und beim Festival von Straßburg. 1987 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«. Diese Partie sang sie auch 1986 bei einer Tournee der Wiener Staatsoper. Weitere Höhepunkte in ihrem Repertoire waren Partien für Koloratursopran wie die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Zerline in »Don Giovanni«, die Despina in »Così fan tutte«, die Madame Herz im »Schauspieldirektor« von Mozart, die Ilia in »Idomeneo«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Fanny in dessen »La Cambiale di matrimonio«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Fiakermilli in »Arabella«, die Norina in »Don Pasquale«, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Marzelline in »Fidelio«, die Adele in der »Fledermaus« und der Waldvogel in »Siegfried«. In Zürich wirkte sie 1984 in der Uraufführung der Oper »Der Kirschgarten« von R. Kelterborn mit. Von großer Bedeutung war ihr Wirken im Konzertsaal, wo sie eine Fülle von Aufgaben in Werken von Bach, Mozart, Händel, Schumann, (»Das Paradies und die Peri«) bis hin zu zeitgenössischen Komponisten meisterte; dazu war sie eine begabte Liedersängerin. Sie lehrte später an der Musikhochschule Aachen, seit 2000 Professorin an der Musikhochschule in Freiburg i. Br.
Schallplatten: HMV (»Daphne« von R. Strauss), Christophorus-Verlag (Italienische Barock-Arien), Capriccio (»Montezuma« von Graun), Mondo Musica (Blondchen in »Die Entführung aus dem Serail«, Teatro Fenice Venedig, 1982).
13.3. Aleš HENDRICH wird 70
Biographie des tschechischen Bass-Baritons auf Englisch: https://www.narodni-divadlo.cz/en/profile/ales-hendrych-1594150
13.3. Julia MIGENES wird 80
Sie wuchs in ganz armen Verhältnissen auf, stand aber schon mit vier Jahren als Kind der Butterfly in einer Opernaufführung auf der Bühne. Erst mit zehn Jahren kam sie zum Besuch der Volksschule. Mit 15 Jahren konnte sie ihre Ausbildung an der High School of Music and Art in New York beginnen. Dort wurde ihr Talent durch den berühmten Dirigenten Leonard Bernstein entdeckt, der sie in einer Solopartie bei einem Konzert in der Carnegie Hall auftreten ließ. Mit 17 Jahren wandte sie sich dem Show-Business am New Yorker Broadway zu, ging aber dann zur weiteren Ausbildung nach Wien. Bald hatte die junge Künstlerin sensationelle Erfolge bei Auftritten in amerikanischen, deutschen und österreichischen Fernsehen, wobei sie ihr großes darstellerisches Können, ihr überschäumendes Temperament und ihren Sinn für Komik eindrucksvoll einsetzen konnte. Neben dieser Tätigkeit im Showbetrieb stand jedoch gleichzeitig eine Karriere als seriöse Opernsängerin, auf die sie sich durch Studien, u.a. bei Gisela Ultmann in Köln, vorbereitete. 1965 debütierte sie an der City Opera New York als Annina in »The Saint of Bleecker Street« von Menotti und als Musetta in »La Bohème«. 1968-77 war sie an der Wiener Volksoper engagiert. Hier debütierte sie als Maria in Bernsteins »West Side Story« und sang Partien wie die Magnolia in der Österreichischen Erstaufführung des Musicals »Show Boat« von Kern, die Butterfly, die Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, die Susanna in »Die Hochzeit des Figaro«, die Brief-Christl in Zellers »Der Vogelhändler«, die Frasquita in »Carmen«, die Esmeralda in »Notre Dame« von F. Schmidt, die Ciboletta in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Ninetta in Mozarts »Das schlaue Mädchen«, die Isabella in »Boccaccio« von Franz von Suppé und die Saffi im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. Am 26.4.1975 wirkte sie hier in der Uraufführung der Oper »Der eingebildete Kranke« von Franz Alfons Wolpert als Toinette mit. 1978 gastierte sie an der San Francisco Opera als Musetta in »La Bohème«. 1979 wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo sie als Antrittsrolle die Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« sang und bis 1985 in insgesamt 22 Vorstellungen große Erfolge als Titelheldin in »Lulu« von Alban Berg, als Nedda im »Bajazzo« und als Musetta hatte. 1983 erfolgreiches Gastspiel am Grand Théâtre Genf als Salome. In der Spielzeit 1983-84 gastierte sie als Lulu an der Staatsoper von Wien, wo sie 1986 auch in einem Galakonzert auftrat. 1984 wirkte sie in dem Francesco Rosi-Film »Carmen« in der Titelrolle mit. 1987 gastierte sie an der Covent Garden Oper London als Manon von Massenet. Sie sang 1988 in Los Angeles die drei Frauenrollen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1990 Gastspiel an der Oper von Monte Carlo in dem Monodrama »La Voix humaine« von F. Poulenc, 1991 im Londoner Earl’s Court als Tosca. Am 23.11.2004 wirkte sie am Théâtre du Châtelet in Paris in der Uraufführung der Oper »Angels in America« von Peter Eötvös in der Partie der Harper Pitt mit. 2015 gastierte sie am Staatstheater Wiesbaden in dem Monodrama »La Voix humaine«. Die Künstlerin, die abwechselnd in Paris und Los Angeles ihren Aufenthalt nahm, war auch als Konzert- und Liedersängerin erfolgreich. Sie sang nach ihrer Heirat auch unter dem Namen Julia Migenes-Johnson. Sie war viermal verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist seit 1977 bekennendes Mitglied von Scientology.
Schallplatten: Ariola-Eurodisc (»Carmen«), RCA (Operettenmelodien, »Carmen«), MRF (»Notre Dame« von F. Schmidt), Acanta (Ausschnitte aus Operetten), Preiser (Musical »The Fiddler on the Roof« von J. Bock), Erato (»La Voix humaine«), Polydor (My Favourite Songs), Sony (Musical »The Man of La Mancha« mit Placido Domingo).
14.3. Krystyna SZOSTEK-RADKOWA wird 90
Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Katowice durch die Pädagoginnen Faryaszewska und Lenczewska. Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Toulouse (1958), Vercelli (1960) und Sofia. Bühnendebüt 1960 am Theater von Katowice als Azucena im »Troubadour«. 1962 wurde sie an die Nationaloper von Warschau berufen, wo sie eine sehr erfolgreiche Karriere entfalten konnte. Gastspiele in Hamburg, Berlin, Bordeaux, Straßburg, Prag, Sofia, Zagreb, Belgrad, am Moskauer Bolschoi Theater an den Opernhäusern von Leningrad, Kiew und Tiflis. Sie erschien 1981 an der Opéra von Paris sehr erfolgreich als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«; am Théâtre de la Monnaie in Brüssel sang sie die Eboli im »Don Carlos«, die Amneris in »Aida« und die Ortrud in »Lohengrin«, an der Oper von Lyon die Preziosilla in »La forza del destino« und die Kundry in »Parsifal«. 1983 großer Erfolg am Grand Théâtre Genf als Herodias in »Salome« von R. Strauss. 1988 großer Erfolg an der Oper von Warschau als Fricka in Aufführungen des Nibelungenrings, 1989 Gastspiel mit dem Ensemble der Warschauer Oper an der Wiener Staatsoper in »Das Gespensterschloss« von Moniuszko. 1992 sang sie in Frankfurt a.M. ein Solo in »Utrenja« von K. Penderecki. Die polnische Regierung zeichnete die Künstlerin mit dem großen goldenen Verdienstkreuz aus. Auf der Bühne in einem vielseitigen Repertoire aufgetreten; bedeutend auch als Konzertsängerin. Als solche unternahm sie Tourneen in Frankreich und Südamerika; in Paris gab sie interessante Liederabende. Ihre Tochter Jolanta Radek war für viele Jahre an der Wiener Volksoper engagiert.
Sehr viele Aufnahmen auf Muza, darunter mehrere integrale Opern, auch Werke moderner polnischer Komponisten (Penderecki, Tadeusz Baird u.a.). Auf Polskie Nagrania/ Schwann Lieder von Szymanowski.
15.3. Kaludi KALUDOW wird 70
Seine erste Gesangslehrerin war Frau Zafirova in Varna. Dann studierte er in den Jahren 1974-78 am Nationalkonservatorium von Sofia, vor allem bei Jablenska. Während der Zeit seiner Ausbildung erregte er bei Gesangwettbewerben in Genua, Athen und Moskau Aufsehen. 1978 wurde er sogleich an die Nationaloper Sofia berufen und blieb deren Mitglied bis 1989. Durch Gastspielauftritte kam er zu einer großen internationalen Karriere. 1984 trat er am Teatro Comunale Modena als Ernani von Verdi auf. 1984-94 gastiert er in insgesamt 48 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Foresto in »Attila« von Verdi, als Macduff in Verdis »Macbeth«, als Alfredo in »La Traviata«, als Cassio in Verdis »Otello«, als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« und als Manrico in »Troubadour«). An der Mailänder Scala, an der er 1985 in einem Konzert mit Musik von Antonín Dvořák debütierte, sang er 1991 den Foresto und 1992 den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«. Er war zu Gast in Hamburg, Paris und Bordeaux, in Madrid und Bilbao, in Kopenhagen und Amsterdam, in München, Frankfurt a.M. und London. Am Opernhaus von Nancy trat er 1990 als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini auf, am Teatro San Carlos Lissabon als Faust in »Mefistofele« von Boito. 1991 hörte man ihn am Teatro Carlo Felice Genua als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, am Theater von Poznan (Posen) als Alvaro in »La forza del destino«. In Houston/Texas und in Chicago gastierte er u.a. als Dimitrij in »Boris Godunow« von Mussorgsky. 1992 Gastspiel an der Oper von Tel Aviv als Radames in »Aida«, 1993 an der Deutschen Oper Berlin als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« und als Manrico, an der Berliner Staatsoper 1993 und 1996 als Radames, am Opernhaus von Ljubljana 1993 als Verdis Don Carlos, bei den Festaufführungen auf Schloss Krizanske in Slowenien 1995 als Manrico. Bei den Festspielen von Savonlinna hörte man ihn 1994 als Radames, 1996 als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1997-99 als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, 1998 und 2000 als Alvaro. Am Teatro Comunale Florenz trat er 1995 als Macduff auf. 1995 sang er an der Oper von Rom den Pinkerton in »Madame Butterfly«. 1997 gastierte er an der Dresdner Staatsoper als Cavaradossi in »Tosca« und als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, am Opernhaus von Zürich 1997 als Lefebre in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, beim Festival von Szczecin (Stettin) als Ernani, den er auch 1998 in Zürich vortrug. Aus seinem Repertoire für die Opernbühne sind noch zu nennen: der Herzog in »Rigoletto«, der Ismaele in Verdis »Nabucco«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Lenski in »Eugen Onegin«, der Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin, der Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und der Ferrando in »Così fan tutte«. Auch als Konzertsänger hatte er eine erfolgreiche Karriere mit Auftritten in Mailand, Bern, Bremen, Köln, Chicago und Houston. Er sang Solopartien in Beethovens 9. Sinfonie, im Stabat mater von Dvorák, in der Glagolitischen Messe von Janácek und im Verdi-Requiem.
Schallplatten: Sony/Balkanton (vollständige Opern »Fürst Igor«, »Chowanschtschina«), Naxos (Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«), Decca (Glagolitische Messe von Janácek, Werke von Rachmaninoff); Videoland Wien (»Attila« von Verdi).
15.3. Oskar HILLEBRANDT wird 80
Er erlernte zuerst das Goldschmiedehandwerk, dann Gesangstudium an der Musikhochschule Köln, wo er Schüler von Josef Metternich war. Er debütierte als Bassist 1969 an der Staatsoper Stuttgart. 1971 ging er, nachdem er ins Heldenbariton-Fach gewechselt hatte, an das Landestheater Saarbrücken und sang später an den Landestheatern von Kiel und Braunschweig. Im Mai 1983 sang er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Staatstheaters von Braunschweig den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1985 wurde er an das Opernhaus von Dortmund verpflichtet. Der Künstler wurde durch eine internationale Gastspiel- und Konzertkarriere weithin bekannt. Er gastierte u.a. an den Staatsopern von Hamburg und München, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus von Zürich, an der Königlichen Oper Antwerpen, am Teatro Zarzuela Madrid (Achillas in »Giulio Cesare« von Händel), am Opernhaus von Tiflis (Tblissi), in Kopenhagen und beim Festival von Santander. 1986 an der Oper von Marseille als Kaspar im »Freischütz«, am Teatro Regio Turin als Donner im »Rheingold« zu Gast. An der Staatsoper Berlin hörte man ihn als Fliegenden Holländer, als Don Pizarro in »Fidelio« und als Amonasro in »Aida«, bei den Festspielen von Glyndebourne 1989 als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. In der Saison 1989-90 war er an der Opéra de Wallonie in Lüttich, 1991 an der Deutschen Oper Berlin als Telramund in »Lohengrin« anzutreffen, 1989 beim Maggio Musicale von Florenz als Faninal im »Rosenkavalier«, 1991 an der Berliner Staatsoper als Manasse in »Die Brautwahl« von F. Busoni. Bei den Bregenzer Festspielen gastierte er 1990 als Fliegende Holländer. 1990 sang er in Dortmund den Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«, 1991 am Grand Théâtre Genf den Storch in der autobiographischen Oper »Intermezzo« von Richard Strauss. In Paris sang er den Gunther in »Götterdämmerung«, in Hannover und Hamburg den Fliegenden Holländer und den Telramund, in Seattle den Kurwenal in »Tristan und Isolde«. Bei den Aufführungen des Ring-Zyklus an der Oper von Seattle wirkte er in der Partie des Alberich, einer seiner Glanzrollen, mit. Bei den Festspielen von Schwetzingen wirkte er am 11.4.1991 in der Uraufführung der Oper »Enrico« von Manfred Trojahn mit. 1991 debütierte er als Don Pizarro an der Wiener Staatsoper und sang hier bis 2010 in insgesamt 48 Vorstellungen auch den Klingsor wie den Amfortas in »Parsifal«, den Fliegenden Holländer, den Kurwenal, den Telramund, den Mandryka, den Alberich in »Siegfried« und in »Götterdämmerung«, den Wotan in der »Walküre«, den Wanderer in »Siegfried«, den Faninal, den Jochanan in »Salome« und den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1993 gastierte er mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin in Tokio als Telramund. 1995 hörte man ihn in Dortmund als Wotan im Nibelungenring, 1996 an der Oper von Rom als Don Pizarro, 1995 am Teatro Colón Buenos Aires, 1996 an der Oper von Oslo als Alberich. An der Deutschen Oper Berlin trat er 1997 als Kurwenal und als Kottwitz in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«, auch als Vater in »Hänsel und Gretel«, auf, im Theater des Herodes Atticus in Athen als Jochanaan. 1998 Gastspiel an den Opern von Antwerpen und Gent als Kurwenal (1999 dort auch als Klingsor), am Teatro Colón Buenos Aires 1998 als Gunther und als Alberich (in einer Doppelrolle) in »Götterdämmerung«, 1999 an der Oper von Rom als Alberich im »Rheingold«. An der Wiener Volksoper gastierte er als Hans Sachs und als Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 2001 den Telramund. An der Oper Köln gastierte er als Alberich. Im Dezember 2007 rettete er die Premiere einer Neuinszenierung der »Walküre« an der Wiener Staatsoper, indem er kurzfristig im 3. Akt für einen indisponierten Kollegen als Wotan eingesprungen ist. Sehr oft trat er bei den Festspielen von Erl auf, u.a. 2012 als Telramund, 2013 als Rigoletto, 2015 als Hans Sachs, 2015 und 2016 als Alberich im Ring-Zyklus, 2021 als Wirt in »Königskinder« von Humperdinck und als Bourdon in »Le Postillon de Lonjumeau« von A. Adam. Er gastierte 2013 am Neuen Musiktheater Linz als Alberich im »Rheingold«, 2015 an der Victorian Opera in Australien als Fliegender Holländer, 2016 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Alberich in »Götterdämmerung«. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind noch der Scarpia in »Tosca«, der Graf Luna im »Troubadour« und der Titelheld in Verdis »Simon Boccanegra« hervorzuheben, Konzertauftritte trugen ihm in den deutschen Musikzentren, in Paris, London, New York, Barcelona und Rom wichtige Erfolge ein; auch im Konzertsaal brachte er ein umfassendes Repertoire, vor allem auf den Gebieten des Oratoriums und der geistlichen Vokalmusik, zum Vortrag.
Schallplatten: Telefunken, Morgan Records (Titelheld in vollständiger Oper »Hamlet« von A. Thomas), DGG (Reinmar von Zweter im »Tannhäuser«), Capriccio (»Der Kuhhandel« von K. Weill), CPO (»Enrico« von M. Trojahn), Koch Records (»Des Esels Schatten« von Richard Strauss).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.oskar-hillebrandt.com/
15.3. Mirna PECILE wird 80
Schülerin von Piccimini und von Giulia Tess in Mailand, weitere Studien bei Ilsebil Bertkau in Deutschland. 1971 Siegerin in dem vom Italienischen Rundfunk veranstalteten Gesangwettbewerb Voci Verdiane. Bühnendebüt 1969 am Teatro Fenice Venedig als Irene in »Belisario« von Donizetti. Diese Aufführung wurde sogleich als Mitschnitt auf MRF-Platten aufgenommen. Sie sang in der Folgezeit an den führenden italienischen Opernhäusern, darunter an der Mailänder Scala (1973 die Marina in »Boris Godunow«, 1973 und 1976 die Amneris in »Aida« und 1981 in »Les Noces« von Strawinsky), an den Opern von Genua, Turin, Parma, Bologna und Venedig. Zu Gast an großen französischen Operntheatern (Bordeaux, Marseille, Nizza, Rouen, Toulouse, Opéra du Rhin Straßburg), an der Covent Garden Oper London (1973 als Amneris), am Bolschoi Theater Moskau, an den Opernhäusern von Johannesburg und Graz (1973 als Laura in »La Gioconda« von Ponchielli) wie am Théâtre de la Monnaie Brüssel. 1971 trat sie bei den Festspielen von Verona auf. Ihre wichtigsten Bühnenrollen waren die Adalgisa in »Norma«, die Azucena im »Troubadour«, die Eboli in »Don Carlos«, die Ulrica im »Maskenball« von Verdi und die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli. 1989 sang sie bei den Puccini-Festspielen in Torre del Lago die Principessa in »Suor Angelica«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.
Schallplatten: HRE (Alt-Solo in Donizettis Requiem für Bellini), MRF (Irene in »Belisario« von Donizetti), Mondo Musica (»La Gioconda«, Teatro Fenice Venedig 1971).
16.3. Johannes HARNEIT wird 60
Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Komposition bei Günther Friedrichs und György Ligeti und Dirigieren bei Klauspeter Seibel. Während des Studiums konzipierte er zusammen mit dem dänischen Komponisten Matthias Ronnefeld Programmreihen zur Klassik und Moderne und leitete zahlreiche Konzerte auf dem Veranstaltungsort Kampnagel in Hamburg. Harneit dirigierte Uraufführungen an der Bayerischen Staatsoper, am Theater Bremen sowie auf zahlreichen Musikfestivals und spezialisierte sich auf zeitgenössische Musik und Neues Musiktheater. Seit den 1990er Jahren nimmt Harneit Engagements als Dirigent an nationalen und internationalen Opernhäusern wahr. Dabei war er ab 1992 Studienleiter und Kapellmeister am Oldenburgischen Staatstheater und ab 1996 an den Wuppertaler Bühnen und am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen engagiert. Zur Spielzeit 2001/02 wechselte er an die Staatsoper Hannover, wo er bis 2006 als Musikdirektor wirkte. Hier dirigierte unter anderem Luigi Nonos Oper Unter der großen Sonne von Liebe beladen (Regie: Peter Konwitschny). Harneit gastierte am Theater Basel, am Teatro La Fenice in Venedig, am Deutschen Nationaltheater Weimar und am Opernhaus Leipzig. Als Chefdirigent am Nationaltheater Belgrad dirigierte er alle großen Opern von Mozart, Verdi, Puccini und Richard Strauss. Für den Faust am Schauspielhaus Graz in der Inszenierung von Peter Konwitschny steuerte Harneit die Bühnenmusik bei. Die Premiere fand am 15. Dezember 2012 statt. Als Konzertdirigent arbeitete Harneit mit einer Reihe renommierter Orchester, so mit dem WDR Rundfunkorchester Köln, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, der NDR Radiophilharmonie Hannover, der Staatskapelle Weimar und dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Im Ausland gastierte Harneit in Kopenhagen (Dänisches Rundfunkorchester), Budapest (Radiosinfonieorchester) und Kairo (Kairo Symphony Orchester), sowie mit dem Hannoveraner Ensemble, beim Edinburgh Festival. Seit Herbst 2003 ist Johannes Harneit Chefdirigent der Sinfonietta Leipzig. In den Jahren 2011 und 2012 übernahm er die Leitung des LandesJugendEnsembles für Neue Musik in Schleswig-Holstein, wo er mit talentierten Nachwuchsmusikern arbeitete. Harneit erhielt Kompositionsaufträge unter anderem von der Hamburgischen Staatsoper, der Alten Oper Frankfurt, dem Scharoun-Ensemble und dem Beethovenfest Bonn sowie vom Schauspielhaus Zürich und der Staatsoper Hannover. Von Anfang September 2008 bis Ende Dezember 2011 komponierte er für die Oper Leipzig zwei Opern nach Texten des ostdeutschen Künstlers Gero Troike (Abends am Fluss und Hochwasser, Kompositionsauftrag der Oper Leipzig). 2013–14 folgte die Oper für Kinder und Erwachsene Alice im Wunderland, die als Auftragswerk für den Kinderchor von Theater & Philharmonie Thüringen im April 2015 in Gera uraufgeführt wurde. Seit 2001 werden die Werke Harneits von der Verlagsgruppe Sikorski verlegt. In der Spielzeit 2014/15 war Harneit „Komponist für Heidelberg“ am Theater und Orchester Heidelberg.
16.3. Claus Peter FLOR wird 70
Er begann seinen musikalischen Werdegang im Alter von 7 Jahren als Kurrendenknabe im Domchor zu Zwickau. Hier, in der Geburtsstadt Robert Schumanns, erhielt er auch seinen ersten Unterricht in den Fächern Flöte, Klarinette und Violine. Nachfolgend studierte und examinierte er in den Fächern Violine und Dirigieren an den Musikhochschulen in Weimar und Leipzig. Zu seinen Lehrern im Fach Dirigieren zählen Rolf Reuter, Rafael Kubelik und Kurt Sanderling. 1984, im Alter von 31 Jahren, wurde Claus Peter Flor zum Chefdirigenten des Konzerthausorchesters Berlin (ehemals BSO) berufen und zwei Jahre später mit dem Titel „Generalmusikdirektor“ geehrt. Des Weiteren arbeitete er schon damals mit den bedeutendsten ostdeutschen Orchestern, u.a. dem Gewandhausorchester Leipzig und der Staatskapelle Dresden und Berlin, den Radio Orchestern in Leipzig und Berlin, sowie der Dresdner Philharmonie eng zusammen. Nach dem Erringen mehrere erster Preise bei internationalen Dirigierwettbewerben und seinem erfolgreichen Debüt am Pult der Berliner Philharmoniker startete Claus Peter Flor seine eigentliche internationale Dirigentenkarriere. Er arbeitete seither u. a. mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem London Symphony Orchestra, den Bamberger Symphonikern, dem New York Philharmonic, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic, dem Philadelphia Orchestra, dem San Francisco Symphony Orchestra und dem Boston Symphony Orchestra. Claus Peter Flor ist ebenso ständiger Gast an allen führenden Orchestern in Japan und in China. Eine enge künstlerische Beziehung entstand auch zu den Wiener Symphonikern, basierend auf einer regelmäßigen Gasttätigkeit und einer sehr erfolgreiche Konzerttournee in Japan mit diesem Orchester von Weltruf. Als Principal Guest Conductor wirkte er 1991-94 für das Philharmonia Orchestra London, ebenso für das Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi und nahm diese Position auch beim Dallas Symphony Orchestra für mehr als 6 Jahre ein; außerdem war Claus Peter Flor für mehrere Jahre Principal Guest Conductor und Artistic Adviser am Tonhalle Orchester Zürich. 2008-14 war er Music Director des Malaysian Phiharmonic Orchestra. Als Operndirigent leitete Claus Peter Flor Produktionen an bedeutenden deutschen Opernhäusern wie der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper in Dresden, der Staatoper Unter den Linden in Berlin, den Opernhäusern in Köln und Hamburg und der Deutschen Oper Berlin. Er gastierte am Théâtre La Monnaie in Brüssel, an der Houston Grand Opera, der Opéra de Toulouse und der Nederlands Opera mit einem Repertoire von Mozarts «Die Zauberflöte» über Webers «Euryanthe» bis hin zu Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg» in Brüssel wie auch in Tokyo, so auch Puccinis «La Bohème» am Operhaus in Dallas. Zu den Projekten der jüngeren Vergangenheit zählen eine Neueinstudierung von R. Wagners «Siegfried» in Straßburg in einer Inszenierung von David McVicar und ein Engagement in Toulouse, wo Claus Peter Flor die Wiederaufnahmen von Mozarts «Die Zauberflöte» und Puccinis „Madame Butterfly“ und eine Neuproduktion von Richard Wagners „Rienzi“ dirigierte. Die umfangreiche Diskografie von Claus Peter Flor enthält u.a. eine vielgerühmte CD-Serie mit den Sinfonien, Ouvertüren und Solokonzerten von F. Mendelssohn-Bartholdy mit den Bamberger Symphonikern, den Einspielungen der Sinfonien von B. Martinu mit dem BSO, sowie der international hoch gelobten Einspielung der Symphonie «Asrael» von Josef Suk mit dem Malaysian Philharmonic Orchestra, die im Mai 2009 erschien. Große internationale Beachtung fand u.a. auch die Einspielung des Oratoriums „Moses“ von Max Bruch, ebenfalls mit dem Chor und Orchester der Bamberger Symphoniker.
17.3. Arturo VALENCIA wird 60
Biographie des mexikanischen Tenors auf Spanisch: https://festivaldemayo.org/fcmj2007/arturovalencia.htm
18.3. Sonia THEODORIDOU wird 65
Biographie der griechischen Sopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Sonia_Theodoridou
20.3. Plamen HIDJOV wird 70
Gesangstudium 1971-75 an der Musikhochschule von Sofia bei Nadya Aladjem, 1975-81 am Staatskonservatorium Sofia bei Chavdar Hadjiev. Weiterführende Studien bei Gerda Schriever in Leipzig, bei Elisabeth Schwarzkopf und bei dem bulgarischen Bassisten Boris Christoff in Rom. 1978 und 1988 Preisträger bei Gesangwettbewerben in Bulgarien und in Italien. 1981-88 Mitglied der Nationaloper Sofia. 1991-92 war er als Solist am Opernhaus von Lodz in Polen engagiert, 1992-93 an der Oper von Plovdiv, seit 1994 am Pfalztheater Kaiserslautern. 1996 Gastspiel in Paris und in Palermo als Napoleon in Prokofjews »Krieg und Frieden«. 1988 sang er beim Wexford Festival in Irland und in der Londoner Queen Elizabeth Hall den Grafen Arnoldo in »Elisa e Claudio« von Saverio Mercadante, 1991 in Madrid den Leporello in »Don Giovanni«. An den Opernhäusern von Murcia (Spanien), Plovdid, Brüssel und Antwerpen hörte man ihn ebenfalls als Leporello. In Kaiserslautern trat er u.a. als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Zaccaria in Verdis »Nabucco«, als Biterolf in »Tannhäuser« und als Baron von Kelbar in Verdis »Il finto Stanislao« (1996) auf. 1997 sang er am Pfalztheater von Kaiserslautern den Giorgio in Bellinis »I Puritani«, 1998 den Adahm in Rudi Stephans »Die ersten Menschen«. 2000 nahm er am Pfalztheater Kaiserlautern an der Uraufführung der Oper »Kirisk« von Margret Wolf teil; 2001 sang er dort den Bailli in Massenets »Werther«. Seit 2004 war er am Theater Münster engagiert. Weitere Partien aus seinem Repertoire für die Bühne waren der Basilio wie der Bartolo im »Barbier von Sevilla«, der Dulcamara in Donizettis »L’Elisir d‘amore«, der Malatesta in »Don Pasquale«, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Pater Guardian in »La forza del destino«, der Gremin in »Eugen Onegin«, der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Zar Dodon in Rimski-Korskows »Der goldene Hahn«, der Titelheld in »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«) von Glinka, der Dosifej in »Chowanschtschina«, der Pimen wie der Warlaam in »Boris Godunow« von Mussorgsky. Nicht weniger umfangreich war sein Repertoire für den Konzertsaal. Hier übernahm er Solopartien in Kantaten wie in der Hohen Messe von J.S. Bach, im »Messias« von Händel, in Werken von Haydn, Mozart, Beethoven, Rossini, Verdi und Liszt. 1989 nahm er an einer Tournee mit der Krönungsmesse von Mozart durch Italien teil; als Lied-Interpret zeichnete er sich vor allem in der »Winterreise« von Schubert aus.
20.3. Heikki SIUKOLA wird 80
Er studierte an der Universität und an der Sibelius-Akademie in der finnischen Hauptstadt Helsinki, nachdem er eine erste Gesangausbildung bei seinem Vater, der Kirchenmusiker war, erhalten hatte. Später war er Schüler von Iolanda di Maria Petris und von Steve Sweetland in Helsinki. Zuerst trat er im Bariton-Fach auf, wechselte dann aber bald zum Tenor. Seine ersten Verpflichtungen waren in Finnland in Tampere und an der Nationaloper von Helsinki. 1972-79 war er am Opernhaus von Wuppertal engagiert, 1980-83 an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach. Seitdem ging er einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit auf internationalem Niveau nach. So gastierte er 1984 an der Oper von Oslo als Radames in »Aida«, 1989 als Erik in »Der fliegende Holländer«, am Teatro San Carlos Lissabon als Siegmund in der »Walküre« weitere Gastspiele am Stadttheater von Basel (1989 als Tristan), an führenden Bühnen des deutschen Sprachgebiets, in den skandinavischen Ländern (Festspiele von Savonlinna). An der Nationaloper von Helsinki trat er u.a. 1986 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auf. 1988 großer Erfolg an der Staatsoper Berlin, 1989 an der Oper von Nancy als Tristan, eine seiner Glanzrollen, die er auch 1992 in Kapstadt, 1993 an der Oper von Nizza, 1996 am Teatro Comunale Bologna sang. 1991 trat er am Theater von Montpellier, 1993 am Teatro San Carlos Lissabon und in Prag, 1994 am Staatstheater Braunschweig als Tannhäuser auf, 1996 am Teatro Bellini Catania als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1992 als Tristan und sang hier bis 1998 noch den Erik und den Tannhäuser in insgesamt 16 Vorstellungen.Den Tannhäuser und den Tristan sang er auch an der Bayerischen Staatsoper München. 1996 trat er am Opernhaus von Zürich als Erik auf; 1997 sang er in New York in einer konzertanten Aufführung von »Tristan und Isolde« die Titelrolle, die er (in szenischer Form) dann auch 1997 an der Deutschen Oper Berlin und in Zürich, 1998 am Teatro Carlo Felice Genua vortrug. An der Staatsoper von Hamburg gastierte er 1997 als Erik, am Opernhaus von Sevilla als Tannhäuser, an der Palm Beach Opera als Samson. 2000 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg wie am Teatro Colón Buenos Aires als Tristan und an der Opéra Bastille Paris als Erik. Er sang zunächst Partien aus dem italienischen Fach wie den Titelhelden in »Andrea Chénier« von Giordano, den Cavaradossi in »Tosca«, den Alfredo in »La Traviata«, den Don Carlos von Verdi, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Dick Johnson in Puccinis »La Fanciulla del West«, auch den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. Es kamen dann in einem weiteren Abschnitt der Karriere Rollen aus dem deutschen heldischen Fach und Wagner-Heroen hinzu: der Florestan in »Fidelio«, der Lohengrin, der Parsifal und vor allem der Tristan.
Schallplatten: Voce (Konrad in vollständiger Oper »Hans Heiling« von H. Marschner), BIS, Aleba Gartner (Titelrolle in »Tristan und Isolde«).
21.3. Michail PULIEV wird 65
Informationen über den bulgarischen Bariton auf Bulgarisch: https://www.operastars.de/michail-puliev/
21.3. Barbara STERNBERGER wird 80
Ausbildung in Berlin durch T. Dicksow und durch Rita Meinl-Weise. Bühnendebüt 1964 am Theater von Brandenburg als Nuri in »Tiefland« von d’Albert. 1965-66 war sie am Stadttheater von Magdeburg, 1966-69 in Neustrelitz engagiert. 1969 kam sie an die Berliner Komische Oper, seit 1975 war sie zugleich als ständiger Gast an der Staatsoper von Dresden anzutreffen. Dort sang sie sehr erfolgreich u.a. das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Gilda in »Rigoletto« und die Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Weitere Höhepunkte in ihrem Repertoire waren die Despina in »Così fan tutte«, die Marzelline in »Fidelio«, der Page Oscar in Verdis »Maskenball« und die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini. Bei Gastspielen und Konzerten hatte sie ebenfalls wichtige Erfolge; so gab sie Liederabende in Warschau und Bratislava und in den Musikzentren in Ostdeutschland.
21.3. Hartmut HAENCHEN wird 80
Er ist der Sohn des Gartenbauinspektors Fritz Haenchen und dessen Frau Eva, Tochter des Rosenzüchters Victor Teschendorff. 1953-58 war Haenchen unter Kreuzkantor Rudolf Mauersberger Mitglied des Dresdner Kreuzchors. Er besuchte die Kreuzschule und 1958-60 die erweiterte Oberschule in Dresden. Mit fünfzehn Jahren dirigierte er als Kantor sein erstes Konzert. Als Jugendlicher kam er nach eigenen Aussagen auch zum ersten Mal mit der Staatssicherheit in Berührung, die ihn wegen des Verteilens von Flugblättern beobachtete. Weil er zunächst die Aufnahmeprüfung für das Fach Dirigieren nicht bestand, nahm er ein Gesangsstudium auf, das er mit dem Examen beendete. Bis 1966 studierte er dann Chor- und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden (bei Rudolf Neuhaus und Horst Förster). Während seines Studiums wurde er zweimal von der Musikhochschule verwiesen. 1967 studierte er bei Arvids Jansons und Jewgeni Mrawinski am Rimski-Korsakow-Konservatorium Leningrad. Außerdem hospitierte er in den 1970er Jahren bei Pierre Boulez im Rahmen der Bayreuther Festspiele und bei Herbert von Karajan in Berlin. 1966 begann er seine berufliche Karriere als Direktor (Nachfolger von Horst Förster) der Robert-Franz-Singakademie in Halle/Saale und Dirigent der Philharmonie (heute Staatskapelle). Rückblickend bewertete Johannes Unger Haenchens Arbeit positiv. Nach Unger geriet Haenchen in Konflikt mit dem neuen Chefdirigenten Olaf Koch, weswegen er 1972 Halle verließ. Im Jahr 2006 kam er zurück zum Ort seines Karrierebeginns und brachte das Auftragswerk Halleluja 2006 von Siegfried Matthus zur Uraufführung. Bei der 1968 durch den Domkantor Erich Schmidt im Meißner Dom geleiteten Uraufführung von Wolfgang Hufschmidts Meißner TeDeum mit dem Gewandhausorchester Leipzig, der Meißner Kantorei und der Sopranistin Barbara Hoene übernahm Haenchen die Baritonstimme und das Dirigat des zweiten Orchesters. 1972/73 war er als Erster Kapellmeister an den Bühnen der Stadt Zwickau tätig. An der Deutschen Staatsoper Berlin gab er in dieser Zeit mit Mussorgskys Boris Godunow sein Debüt. Als ständiger Gastdirigent war er 1973-86 und nach der deutschen Wiedervereinigung erneut 1993-95 für das Haus und die Staatskapelle Berlin, deren Chefdirigent Otmar Suitner war, tätig. Mit der Dresdner Philharmonie, die unter dem Chefdirigat von Günther Herbig stand, arbeitete er 1973-76 als Dirigent zusammen und leitete den Philharmonischen Chor Dresden. 1976 verantwortete er im Kulturpalast Dresden die Uraufführung von Wilfried Krätzschmars Capriccio (1995 führte er seine Reigen für Orchester urauf). 1974-76 und 1984-88 war er zudem Gastdirigent an der Staatsoper Dresden, wo er 1985 Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke von Siegfried Matthus uraufführte. 1976-79 übernahm er die Mecklenburgische Staatskapelle als Chefdirigent und war gleichzeitig Musikdirektor des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin. Nach der Schweriner Aufführung von Friedrich Goldmanns Opernwerk R. Hot verlor er seine Stelle, und die zugesagte Berufung an die Komische Oper Berlin wurde annulliert; 1981 übernahm schließlich Rolf Reuter die Orchesterleitung in Berlin. Ein Chefdirigat an einem führenden Klangkörper der DDR blieb Haenchen zeitlebens verwehrt. 1980-2014 war er künstlerischer Leiter des Berliner Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach und lehrte zudem 1980-86 Dirigieren an der Dresdner Musikhochschule, wo er 1985 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Außerdem war er 1980-96 ständiger Gastdirigent an der Komischen Oper Berlin. 1981 brachte er mit der Gruppe Neue Musik Hanns Eisler Werke von Reiner Bredemeyer, Paul Heinz Dittrich, Friedrich Goldmann und Krzysztof Meyer zur Uraufführung. 1986 verließ er die DDR als sogenannter „Selbstfreikäufer“ und damit Devisenbringer für die DDR. Er beschrieb, dass er sich verpflichten musste, zwanzig Prozent der Westgage an die DDR zu leisten. In Amsterdam wurde er Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie und des Niederländischen Kammerorchesters (bis 2002). Zeitgleich war er bis 1999 Generalmusikdirektor der Niederländischen Oper. Der Amsterdamer Oper blieb er in der Position des Ersten Gastdirigenten 1999-2007 verbunden, und 2008-14 gastierte er dort. 1989-93 bzw. seit 2010 ist er Gastdirigent des Royal Opera House in Covent Garden. Bei den Dresdner Musikfestspielen war er 2003-08 Intendant, 2006-10 und ab 2021 Gastdirigent an der Opéra National de Paris, 2011-15 am Teatro Real in Madrid, 2013 an der Scala in Mailand. Weiterhin wurde er Gastdirigent am Grand Théâtre de Genève (2015) und an der Königlichen Kapelle Kopenhagen (2016). 2016/17 übernahm er kurzfristig (für Andris Nelsons) das Dirigat der Parsifal-Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg bei den Bayreuther Festspielen. An der Bayerischen Staatsoper München dirigierte er Alban Bergs Wozzeck 2019, ebenfalls am Opernhaus Zürich 2020 sowie an der Wiener Staatsoper Parsifal und am Metropolitan Opera House Tristan und Isolde. Ferner stand er u. a. am Pult der Berliner Philharmoniker, des Concertgebouw-Orchesters, des Gewandhausorchesters, der Münchner Philharmoniker und der Staatskapelle Dresden sowie bei Orchestern in den USA, Kanada und Asien. Im Rahmen des Projekts Œuvres Suisses brachte er 2016 mit dem Orchestre de la Suisse Romande in der Victoria Hall in Genf Jean-Luc Darvellays ANGES. L’univers mystérieux de Paul Klee für Orchester zur Uraufführung. Um seine Dokumente der Forschung zugänglich zu machen, übergab Haenchen 2013 seinen Vorlass der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Beim Georg Friedrich Händel-Wettbewerb in Halle 1969 erhielt er den ersten Preis für Gesang. 1971 erreichte er beim Carl-Maria-von-Weber-Wettbewerb in Dresden (Dirigieren) den ersten Platz. 1979 und 1983 wurde er mit dem Kritikerpreis der Musikbiennale Berlin ausgezeichnet. 1984 erhielt er den Kunstpreis der DDR. 1988 und 1993 wurde er mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet sowie 1988 und erneut 1993 mit dem Deutschen Schallplattenpreis. 1990 (für Orfeo ed Euridice) und 1992 (für Mitridate) erhielt er den britischen Laurence Olivier Award. 1996 wurde er als erster Deutscher zum Ritter im Orden vom Niederländischen Löwen ernannt. Seit 1996 ist er Ehrenmitglied der Vereinigung Vrienden van de Opera. Haenchen ist seit 1998 ordentliches Mitglied der Klasse „Musik“ der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. Die Stadt Frankfurt/Oder verlieh ihm 1999 die Ehrenplakette für seine Verdienste um das Werk von Carl Philipp Emanuel Bach. 1999 wurde er Ehrenmitglied der Niederländischen Wagner-Gesellschaft. 2000 folgte die Ehrenbürgerschaft der Stadt Amsterdam. 2006 bekam er die niederländische Staatsbürgerschaft ehrenhalber. Im Oktober 2008 erhielt er das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 2010 wurde er mit dem Grand Prix de la Critique Paris ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt er für die DVD Gustav Mahler Sinfonie Nr. 6 den Diapason d‘or Kritikerpreis Paris. Der Prix de l’Europe Francophone wurde ihm 2011 für die Parsifal-Produktion in Brüssel zuteil. Im September 2013 wurde er Ehrendoktor der Dresdner Musikhochschule. Bei der Kritikerumfrage der Opernwelt 2016/17 wurde er zum „Dirigenten des Jahres“ ernannt. 2018 erhielt Haenchen den Richard-Wagner-Preis der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig.Im März 2007 trat Haenchen aus Protest gegen den „polemischen und unsachlichen Ton“ der offenen Briefe des CDU-Bundestagsabgeordneten Arnold Vaatz im Rahmen des Streits um die Dresdner Waldschlößchenbrücke (Dresdner Brückenstreit)) aus der CDU aus. Über 130 Schallplatten und/oder CDs und DVDs bei Berlin Classics, BMG, Capriccio, Philips, EMI, Sony Classical, Vanguard, Opus Arte, Euroart, ica und anderen. Darunter zwei komplette Aufnahmen von Der Ring des Nibelungen, die Einspielung von Der fliegende Holländer, Gustav Mahlers Sinfonien Nr. 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9. Soeben bei Berlin Classics erschienen: Johann David Heinichen: „La Gara degli Dei“ (Weltpremiere), C.P.E. Bach: „Die letzten Leiden des Erlösers“, W.A. Mozart: „Die letzten drei Sinfonien“ und als historische Aufnahme bei EuroArts das Konzert zum 25-jährigen Bestehen des Kammerorchesters C.Ph.E. Bach im September 1994: C.P.E. Bach: „Die letzten Leiden des Erlösers“, Deutsche Grammophon erschien die Aufnahme der Premiere von Parsifal von den Bayreuther Festspielen 2016. Der niederländische Dokumentarfilm De hemel boven Dresden (dt. Der Himmel über Dresden) über das Leben Hartmut Haenchens erhielt auf dem Schweizer Film-Festival in Montreux 2015 die Goldene Palme; seine Autoren sind Paul Cohen und Martijn van Haalen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.haenchen.net/
22.3. Andrew LLOYD WEBBER wird 75
Der Sohn des Komponisten William Lloyd Webber (1914-82) und der Pianistin und Lehrerin Jean Hermione Johnstone (1921–93), wuchs mit dem jüngeren Bruder Julian (* 1951) auf, der als Cellist bekannt ist. Andrew Lloyd Webber begann im Alter von sechs Jahren mit dem Komponieren und veröffentlichte mit neun Jahren seine erste Suite. Nachdem er ein Geschichtsstudium am Magdalen College der University of Oxford abgebrochen hatte, wechselte er an das Royal College of Music in London. Webber lernte den Texter Tim Rice kennen und es entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit, in deren Folge Rice die Texte zu diversen Werken Webbers verfasste. Ihre erste Zusammenarbeit war das Musical The Likes of Us 1965. Es folgten zahlreiche Werke, hauptsächlich Musicals, aber auch Popsongs sowie die Filmmusik zu zwei Spielfilmen und ein Requiem. Webber ist der erfolgreichste Musical-Komponist der Gegenwart; seine Werke wurden teilweise über Jahrzehnte an vielen bekannten Plätzen wie dem Londoner West End oder dem Broadway aufgeführt. Sein erster Nr.-1-Hit in Großbritannien war Any dream will do aus Joseph. Viele seiner Songs wurden Welthits, wie etwa Don’t Cry for Me Argentinia aus dem Stück Evita oder Memory aus dem Musical Cats. Mehrere seiner Musicals wurden auch verfilmt. Die bekanntesten Filmadaptionen sind die Kinofilme Jesus Christ Superstar (1973), Evita (1996), Das Phantom der Oper (2004) und Cats (2019). Lloyd Webber komponierte darüber hinaus zahlreiche Einzelsongs für verschiedene Zwecke, zum Beispiel It’s Easy For You, der auf dem letzten Elvis-Presley-Studioalbum vor dessen Tod erschien, und Amigos Para Siempre (Friends For Life), die offizielle Hymne der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona, gesungen von Sarah Brightman und José Carreras. Lloyd Webber komponierte und produzierte den Titel It’s My Time als Beitrag des Vereinigten Königreichs für den Eurovision Song Contest 2009. Im Finale des Songcontests in Moskau belegte der Beitrag den fünften Platz. 2012 komponierte er zusammen mit Gary Barlow den offiziellen Song Sing zum diamantenen Thronjubiläum von Königin Elisabeth II., der beim Diamond Jubilee Concert aufgeführt wurde. 2022 war Webber in der vierten Folge der achten Staffel der US-amerikanischen Version von The Masked Singer Mitglied im Rateteam. Die Episode war seinem künstlerischen Werk gewidmet, weswegen alle Kandidaten Lieder aus von ihm komponierten Musicals sangen. Zudem bot die Jurorin Nicole Scherzinger am Anfang der Folge Memory dar, während ihr Kollege Ken Jeong das Phantom imitierte. 1994 gründete Webber den Open Churches Trust, der mit großem Erfolg dafür sorgt, dass in Großbritannien Kirchen, die sonst geschlossen wären, offen sein können, „um denen, die es brauchen, einen Zufluchtsort für Frieden, Trost und Gebet zu ermöglichen, und denen, die gerne eine Kirche besichtigen möchten, Zutritt zu geben“. 1977 gründete er das international agierende Unternehmen Really Useful Group, das unter anderem alle Rechte an seinen Werken hält. Laut Sunday Times verfügte Andrew Lloyd Webber 2020 über ein Vermögen von 800 Mio. GBP (ca. 900 Mio. Euro) und ist damit – gemeinsam mit Paul McCartney – der wohlhabendste Musiker Großbritanniens. Webber erhielt für seine Werke eine Reihe hoher Auszeichnungen. Darunter sind u. a. der Oscar, ein Emmy, drei Grammy Awards, acht Tony Awards und ein Golden Globe. Er wurde am 29. Oktober 1992 von Königin Elizabeth II. als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen und 1995 in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Im gleichen Jahr wurde ihm das Praemium Imperiale verliehen. Am 18. Februar 1997 wurde er als Baron Lloyd-Webber of Sydmonton (gelegen im County of Hampshire) zum Life Peer erhoben und gehörte damit dem House of Lords an. Er war dort Lord der Conservative Party. Im Oktober 2017 gab er dieses politische Amt auf. Webber ist zum dritten Mal verheiratet. Mit seiner ersten Frau Sarah Hugill, die er am 24. Juli 1972 heiratete, hat er zwei Kinder; das Paar wurde 1983 geschieden. Seine zweite Frau war die Sopranistin Sarah Brightman, die er am 22. März 1984 heiratete. Die kinderlose Ehe wurde im Jahr 1990 geschieden. Am 1. Februar 1991 heiratete er dann Madeleine Gurdon, mit der er drei gemeinsame Kinder hat.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.andrewlloydwebber.com/
26.3. Alexander POLYANICHKO wird 70
Biographie des russischen Dirigenten auf Englisch: https://conductingmasterclasses.eu/polianichko.php
26.3. Ursula SUTTER wird 85
Gesangstudium bei Fred Müller in Bern (1955-61), später noch bei dem Sänger und Pädagogen Günther Wolfram Nezhoda in Stuttgart, den sie heiratete. 1961-63 war sie am Städtebundtheater Biel-Solothurn engagiert, 1963-64 am Stadttheater von Trier, 1964-66 am Opernhaus von Essen. 1966-85 erreichte ihre Karriere an der Staatsoper von Stuttgart ihren Höhepunkt; sie wirkte dort 1968 in der Uraufführung der Oper »Prometheus« von Carl Orff mit. Sie gab Gastspiele an den Staatsopern von München und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin und an den Opernhäusern von Köln, Nürnberg, Bonn und Saarbrücken, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Nationaloper Bukarest, am Teatro San Carlos Lissabon und an der Oper von Monte Carlo. Bei den Festspielen von Schwetzingen trat sie zusammen mit dem Ensemble von Essen und mit dem der Stuttgarter Oper (Uraufführung »Die englische Katze« von H.W. Henze, 2.6.1983) auf. Aus der großen Zahl ihrer Bühnenrollen sind die Dorabella in »Così fan tutte«, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, die Maddalena in »Rigoletto«, die Preziosilla in »La forza del destino« von Verdi, die Olga in »Eugen Onegin«, der Hänsel in »Hänsel und Gretel«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Titelheldin in Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia« und die Czipra im »Zigeunerbaron« von J. Strauß hervorzuheben.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://ursulasutter.de/
27.3. Nicolae CONSTANTINESCU wird 85
Er war an der Musikakademie von Bukarest Schüler der Pädagogen Petre Stefanescu-Goanga und Victoria Costescu-Duca. Nachdem er bereits zuvor als Konzertsänger aufgetreten war, kam es 1969 zu seinem ersten Bühnenauftritt an der Rumänischen Nationaloper Bukarest als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Seitdem Mitglied dieses Opernhauses, wo er vor allem das lyrische Baritonfach vertrat (Donizetti, Mozart, Verdi, Puccini, Enescu). Er wirkte in Bukarest in mehreren Uraufführungen zeitgenössischer rumänischer Opernwerke mit und gastierte an den Staatsopern von Berlin und Prag wie auch an der Königlichen Oper Stockholm.
Schallplatten: Electrecord.
28.3. Nancy GIBSON wird 60
Sie studierte an der Universität von Toronto Violinspiel und Gesang. Nach ihrem Abschluss weitere Ausbildung an der Opernschule in Glasgow. Sie interessierte sich neben der Oper auch für den Liedgesang und für zeitgenössische Musik. Sie gewann den Eckardt-Gramattée-Wettbewerb für moderne Musik und sang 1992 in Toronto die Ariadne in der Uraufführung von R. Murray Schäfers »Hermes Trismegistos«. 1992-2008 gehörte sie als fest engagiertes Mitglied dem Theater von Chemnitz an. Dort trat sie u.a. als Pamina in der »Zauberflöte« als Donna Elvira in »Don Giovanni«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, in der Titelrollen von Flotows »Martha« und Massenets »Cendrillon«, als Micaela in »Carmen«, als Elisabeth in »Tannhäuser« (die sie auch 1996 in Venedig sang), als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Freia im »Rheingold«, als Martha im »Evangelimann« von W. Kienzl, als Tatjana in »Eugen Onegin«, als Elettra in »Idomeneo« von Mozart, als Elsa in »Lohengrin« und als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auf. Konzerte und Gastspiele gab sie in London und Berlin, in Toronto und Washington, in Dresden, in Leipzig und in Jerusalem. 2000 wirkte sie in Tel Aviv in der dortigen Erstaufführung von Kurt Weills »The Eternal Road« (»Der Weg der Verheißung«) mit. Im gleichen Jahr sang sie am Opernhaus von Krakau die Mimì in »La Bohème«.
28.3. Rosemary ASHE wird 70
Sie studierte an der Royal Academy of Music in London und im dortigen Opera Center. 1979 wirkte sie an der Covent Garden Oper London in der Uraufführung der Oper »Therese« von John Tavener mit. Sie trat in der Folgezeit gern in Musicals und Operetten auf, u.a. 1987 am Palace Theatre London in »Street Scene« von K. Weill (als Mrs. Fiorentino), 1990 bei der Opera North Leeds in »Show Boat« (als Julie), bei der Kent Opera in verschiedenen Operetten. Sie sang aber auch Partien in Opern, 1989 am Old Vic Theatre London die Cunegonde in »Candide« von L. Bernstein, an der English National Opera London die Papagena in der »Zauberflöte«, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss und die Venus in der Offenbach-Operette »Orphée aux Enfers«, 1996 die Zouzou in der einer Neu-Bearbeitung von Offenbachs Operette »La belle Hélène« (als »La belle Vivette«). An der Opera North Leeds hörte man sie als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, im Earl’s Court London und bei einer Japan-Tournee als Frasquita in »Carmen«, beim Garsington Festival 1995 als Clorinda in Rossinis »La Cenerentola«, im englischen Fernsehen BBC als Despina in »Così fan tutte«. In der Saison 1994-95 gastierte sie in Amsterdam in »Maschinist Hopkins« von Max Brand. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich auch die Traviata und die Musetta in »La Bohème«; 1991 nahm sie am National Youth Music Theatre in London an der Uraufführung der Oper »Aesop« von Stephen McNeff teil.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.rosemaryashe.com/
28.3. Helga MÜLLER-MOLINARI wird 75
Sie war zunächst in München Schülerin der berühmten Sopranistin Felicie Hüni-Mihaczek, dann in Wuppertal von Frau Becker-Brill. 1972-73 war sie am Staatstheater Saarbrücken engagiert. Sie ging zur Vervollständigung ihrer Ausbildung nach Italien und studierte dort bei Maria Teresa Pediconi und bei der großen Mezzosopranistin Giulietta Simionato in Rom. Sie begann dann eine ganz italienische Karriere und debütierte bereits 1975 an der Mailänder Scala in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel. Seitdem hatte sie an diesem führenden italienischen Opernhaus große Erfolge. Sie sang hier u.a. 1977 die Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1978-79 nochmals in »L’Enfant et les sortilèges«, 1979 den Fjodor in »Boris Godunow« und die Nancy in B. Brittens »Albert Herring«, 1982 die Nachbarin in Strawinskys »Mavra«, 1983 in Rossinis Petite Messe Solennelle, die Balkis in Glucks »Die Pilger von Mekka« und die Clarice in Rossinis »La pietra del paragone«. 1979 wirkte sie dort am Kleinen Haus (Piccola Scala) in der Barock-Oper »Tito Manlio« von A. Vivaldi als Servilia mit. Sie gastierte an den großen Bühnen Italiens, an den Opernhäusern von Nancy und Dublin und sang bei den Festspielen von Salzburg. Dort hörte man sie 1983-84 als Annina im »Rosenkavalier«, 1985-86 als 2. Dame in der »Zauberflöte« und 1986 als Carmen, sowie 1983 in einem Mozart-Konzert und 1985 in der Krönungsmesse von Mozart. Sie spezialisierte sich auf die technisch schwierigen Partien für Koloratur-Contralto in den Opern von Rossini, die sie bei den Festspielen von Pesaro und bei vielen anderen Gelegenheiten vortrug. Daneben beherrschte sie jedoch ein umfangreiches Bühnen- und Konzertrepertoire, das weitere Höhepunkte in Aufgaben aus dem Mozart-Repertoire und in Werken aus der Barock-Epoche hatte. Zu ihren Glanzrollen auf der Bühne zählte auch der Octavian im »Rosenkavalier«, den sie u.a. 1984 in Dublin und 1986 am Teatro Regio Turin sang. 1984 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Cherubino in »Le nozze di Figaro« zu Gast, 1988 am Teatro Regio Turin als Carmen, 1989 Gastspiel an der Oper von Monte Carlo in »Le Portrait de Manon« von Massenet, 1991 am Teatro Verdi Triest als Charlotte in Massenets »Werther«. 1995 gastierte sie in Madrid als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky.
Schallplatten: DGG (Annina in »Der Rosenkavalier«, Dryade in »Ariadne auf Naxos«, Mozart-Requiem, Te Deum von Bruckner), Harmonia mundi (»Oroveso« von P.A. Cesti, Arien von Monteverdi, darunter das berühmte Lamento d’Arianna), HMV (»Partenope« von Händel), Fonit Cetra (»L’Arcadia in Brenta« von Galuppi, »Aureliano in Palmira« und »La gazza ladra« von Rossini), Nuova Era (»La pietra del Paragone« von Rossini); Sony-Video (0. Sinfonie von Beethoven, Berlin 1983).
28.3. Magdaléna BLAHUŠIAKOVÁ wird 80
Sie studierte in ihrer slowakischen Heimat am Konservatorium von Bratislava und war in Sofia Schülerin von Tatjana Zokowa. In den Jahren 1969-82 war sie am Opernhaus von Brno (Brünn) tätig und wurde dann an das Slowakische Nationaltheater in Bratislava berufen. Hier kam sie zu einer erfolgreichen Karriere und sang als Hauptpartien die Jenufa wie die Katja Kabanowa in den Opern gleichen Namens von L. Janácek. Aus ihrem sehr umfassenden Repertoire für die Bühne sind weiter die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Aida, die Amelia in den beiden Verdi-Opern »Un Ballo in maschera« und »Simon Boccanegra«, die Traviata, die Desdemona in »Otello«, die Rusalka (und später die fremde Fürstin und die Hexe) in »Rusalka« von Dvorák, die Donna Anna und die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Lisa in »Pique Dame«, die Katerina Ismailowa in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und die Marie in »Wozzeck« von A. Berg hervorzuheben. Gastspiele ließen ihren Namen auf internationaler Ebene bekannt werden. So sang sie 1980 in Barcelona die Tatjana, in Palermo und Genua die Jenufa und in Lausanne die Rusalka. 1984 hörte man sie in Wien in dem Sopransolo der Kantate »Die Geisterbraut« von Dvorák. 1985 unternahm sie eine USA-Tournee mit Auftritten in New York, Washington und New Orleans, 1986 sang sie in Japan Soli in Dvoráks und Mozarts Requiem und in der 9. Sinfonie von Beethoven. Ebenfalls 1986 gastierte sie beim Festival von Oviedo in Spanien als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1987 in Kuba als Santuzza, 1990 mit der Slowakischen Nationaloper beim Edinburgh Festival als Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor«. 1992 wirkte sie bei einem Arienkonzert des Slowakischen Nationaltheaters im Wiener Konzerthaus mit.
Schallplatten: Opus (Italienische Opernarien, Lutomira in vollständiger Oper »Svätopluk« von E. Suchon, Opernduette mit Bruno Sebastian).
29.3. Günter MISSENHARDT wird 85
Er ergriff zunächst den Beruf eines Textilkaufmanns, den er bis zu seinem 27. Lebensjahr ausübte. Er erhielt dann seine Ausbildung zum Sänger am Konservatorium von Augsburg und war u.a. Schüler des berühmten Tenors Helge Roswaenge. 1964 gewann er den ersten Preis beim ARD-Gesangwettbewerb in München. 1965 begann er seine Bühnenkarriere an der Bayerischen Staatsoper München, an der er als Dr. Grenvil in »La Traviata« debütierte und in den folgenden drei Jahren blieb. 1968-72 sang er am Opernhaus von Frankfurt a.M. 1973-78 war er Mitglied des Stadttheaters von Bern, wo er seinen Wohnsitz nahm und auch später ständig gastierte. Seit 1978 war er an den Stadttheatern von Aachen und Bremen, später auch am Staatstheater von Darmstadt, anzutreffen. Durch Gastspielvertrag mit der Staatsoper von München verbunden. 1986 sang er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Théâtre de la Monnaie Brüssel den Ochs im »Rosenkavalier« von R. Strauss, seine große Glanzrolle, die er auch u. a. 1988 in Düsseldorf, 1989 am Théâtre des Champs-Élysées Paris, 1990 am dortigen Théâtre Châtelet, 1993 in Salzburg, 1996 an der Opéra du Rhin Straßburg und 2000 am Teatro Real Madrid sang, und in der er sein großes darstellerisches Talent ganz einsetzen konnte, ebenso wie in seiner zweiten großen Glanzrolle, dem Osmin in »Die Entführung aus dem Serail«, den er u. a. 1996 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf, an der Komischen Oper Berlin und am Grand Théâtre Genf, 1998 an der Deutschen Oper Berlin, 1999 in Washington und 2000 an der Staatsoper von Dresden sang. 1984 debütierte er an der Wiener Staatsoper als Osmin und sang hier bis 2006 in insgesamt 56 Aufführungen außerdem noch den Ochs, den Colline in »La Bohème«, den Waldner in »Arabella« und den Warlaam in »Boris Godunow«. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1984 als Ochs und 1985 als Doktor in »Wozzeck« von A. Berg, 1987 an der Opéra du Rhin Straßburg ebenfalls als Doktor in »Wozzeck«, 1988 in Brüssel als Schigolch in »Lulu« vom gleichen Komponisten. 1990 gastierte er am Opernhaus von Essen als Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und als Ochs, 1992 an der Covent Garden Oper London als Rocco in »Fidelio«, 1993 an der Staatsoper von München als Brander in »La damnation de Faust« von Berlioz. 1998 trat er am Staatstheater Karlsruhe als Simon in der Oper »Regina« von A. Lortzing auf, am Opernhaus von Montpellier als Doktor in »Wozzeck«. 2000 Gastspiel an der Hamburger Staatsoper als Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. Er trat als Gast am Opernhaus von Zürich auf und nahm an der China-Tournee der Münchner Staatsoper teil, bei der er den Sarastro in der »Zauberflöte« vortrug. Er wirkte am Stadttheater von Bern in mehreren Schweizer Erstaufführungen von Opern mit: »Medea in Corinto« von S. Mayr (Spielzeit 1974-75 als Creonte), »Il ritorno d´Ulisse in patria« von Monteverdi (1975-76 als Nettuno), »Lo Schiavo« von Carlos Gomes (1976-77 als Conte Rodrigo), »King Arthur« von H. Purcell (1976-77 als Merlin) und »Auferstehung« von J. Cikker (1978-79 als Richter). Aus seinem Bühnenrepertoire sind weiter der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der van Bett in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Figaro in »Le nozze di Figaro« und der Masetto in »Don Giovanni« hervorzuheben. Auch als Konzertsänger kam er zu einer erfolgreichen internationalen Karriere. Seit 1974 mit der bekannten Mezzosopranistin Agnes Baltsa (* 1944) verheiratet.
Schallplatten: Sony (Osmin in »Die Entführung aus dem Serail«).
30.3. Hans SISA wird 75
Er wollte ursprünglich wie sein Vater Maler werden, studierte jedoch neben der Malerei auch am Salzburger Mozarteum Gesang und kam dann zu einer erfolgreichen Karriere am Münchner Theater am Gärtnerplatz. Hier wie bei seinen Gastspielen, die ihn u.a. zu den Festspielen von Bregenz (1986 als 2. Geharnischter in der »Zauberflöte«), an die Operntheater von Essen und Kiel, zu den Festspielen von Lucca nach Italien und Spanien führten, sang er ein umfangreiches Repertoire für Basso profondo. Von seinen Bühnengestalten sind zu nennen: der Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«, der Fiesco in »Simon Boccanegra«, der Ferrando im »Troubadour«, der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, der Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Eremit im »Freischütz«, der König Heinrich in »Lohengrin«, der Sarastro in der »Zauberflöte« (Graz 1995), der Titelheld in »Le nozze di Figaro«, der Berkley im »Vampyr« von H. Marschner, der Sparafucile in »Rigoletto«, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« (1989 Basel) und der Oroveso in Bellinis »Norma«. 1985 nahm er am Gärtnerplatztheater in München an der Uraufführung der Oper »Der Goggolori« von Wilfried Hiller teil. 1997 hörte man ihn am Opernhaus von Graz als König Marke in »Tristan und Isolde«, während seine Gattin Sophia Larson die Isolde sang. Im gleichen Jahr sang er dort auch den Rocco in »Fidelio«, in Aachen den Landgrafen in »Tannhäuser«. 1999 an der Opéra du Rhin Straßburg als Kuno im »Freischütz« zu Gast. 2000 trat er am Opernhaus von Graz als Fasolt im »Rheingold« und als Hagen in »Götterdämmerung« auf. Bekannt wurde er auch als Interpret köstlicher Buffo-Typen wie als Konzert-, und hier vor allem als Oratoriensänger. Neben seiner Karriere als Sänger stand eine zweite als begabter Maler (später auch als Bühnenbildner), die er unter dem Pseudonym Hans Pötscher unternahm. Verheiratet mit der bekannten Sopranistin Sophia Larson (* 1954).
Schallplatten: RAI (»Das klagende Lied« von Gustav Mahler), Touringia Classics (Querschnitte »Otello« von Verdi und »Tannhäuser«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.hanssisa.com/
31.3. Giovanni FURLANETTO wird 65
Er begann zunächst eine Karriere als Schauspieler und entschloss sich erst im Alter von 23 Jahren zur Laufbahn eines Opernsängers. Er studierte u.a. bei Frau Enza Ferrari. Seine Opernkarriere begann 1982, wobei er sich vor allem als Mozart- und als Belcanto-Sänger auszeichnen konnte. Er trat zunächst an kleineren italienischen Bühnen auf; 1987 sang er in Verona den Dr. Grenvil in »La Traviata«. 1988 gewann er den Pavarotti-Wettbewerb in Philadelphia und trat dann dort 1989 zusammen mit diesem berühmten Tenor in Verdis »Luisa Miller« in der Rolle des Wurm auf. 1989 sang er am Teatro Verdi von Triest in Donizettis »Linda di Chamounix«, in Florenz den Figaro in »Le nozze di Figaro« und am Teatro Donizetti in Bergamo und 1990 am Teatro Valli in Reggio Emilia den Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti. 1990 debütierte er als Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« an der Mailänder Scala, an der er dann auch 1998 den Nonancourt in Nino Rotas »Il cappello di paglia di Firenze«, 2016 den Monterone in »Rigoletto« und 2017 den Oberpriester in »Nabucco« sang. 1990 gastierte er in Triest als Wurm und als Leporello in »Don Giovanni«, beim Rossini Festival in Pesaro als Ircano in der Rossini-Oper »Ricciardo e Zoraide«, in Bologna als Masetto in »Don Giovanni« und 1991 als Osiris in »Mosè in Egitto«, ebenfalls einem Werk von Rossini. 1991 gastierte er bei den Salzburger Festspielen als Masetto. An der Opéra Bastille Paris hörte man ihn 1991 als Figaro in »Le nozze di Figaro« und 2004 als Capellio in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«. 1992 trat er an der Oper von Santiago de Chile als Enrico in »Anna Bolena« von Donizetti, in Pesaro jetzt als Basilio im »Barbier von Sevilla«, auf. 1993 war er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Fernando in Rossinis »La gazza ladra« zu Gast, bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Leporello, am Teatro Verdi Triest als Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, den er auch 1994 in Santiago de Chile vortrug. Am Opernhaus von Lyon sang er den Leporello und 1994-95 den Figaro in »Le nozze di Figaro«. Am Teatro Comunale Bologna war er 1994 als Talbot zu hören. Bei der Glyndebourne Touring Opera gastierte er 1995 als Don Giovanni. Am Opernhaus von Lille gastierte er 1995 als Escamillo in »Carmen«, an der Oper von Nizza als Elmiro in »Otello« von Rossini, 1996 in Santiago de Chile in Verdis »Luisa Miller«, an der Niederländischen Oper Amsterdam als Colline in »La Bohème«. 1997 gastierte er an der Oper von San Francisco als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Beim Rossini Festival in Pesaro sang er 1997 den Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1999 sang er an der Oper von Rom und am Teatro San Carlo Neapel den Basilio im »Barbier von Sevilla«, im spanischen La Coruna den Don Alfonso in »Così fan tutte«, an der Staatsoper Hamburg 2000 den Figaro in »Le nozze di Figaro«, an der Oper von Baltimore den Leporello. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 2003 als Don Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia« und 2005 als Talbot. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 2004 als Ariodate in Händels »Xerxes«.
Schallplatten: Nuova Era (»La Sonnambula« von Bellini).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.giovannifurlanetto.com/
31.3. József DENE wird 85
Der Künstler erhielt seine Ausbildung an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest. Er wurde Preisträger bei den Gesangwettbewerben von München und Genf. Nach den Anfängen in seiner ungarischen Heimat 1962-70 an der Nationaloper Budapest wurde er international bekannt, als er 1970 am Opernhaus von Zürich auftrat. Dort sang er als erste Partien den Leporello in »Don Giovanni« und den Claudius in »Agrippina« von Händel. Seitdem blieb er für die folgenden zwanzig Jahre Mitglied des Zürcher Opernhauses und hatte hier in einer Vielzahl von Rollen seine Erfolge: als Titelheld wie als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Don Pasquale in der gleichnamigen Donizetti-Oper, als Don Pizarro in »Fidelio«, als Kurwenal in »Tristan und Isolde«, als Alberich im Nibelungenring und als Klingsor in »Parsifal«, ohne dass damit eine umfassende Beschreibung seines Repertoires gegeben wäre. 1977 sang er in Zürich in der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon« von Rudolf Kelterborn. Gastspiele trugen ihm große Erfolge auf internationalem Niveau ein. So war er zu Gast an den Staatsopern von München und Hamburg, an der Nationaloper Prag und am Bolschoi Theater Moskau. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1973 den Hans Foltz und 1974 den Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«. An der Komischen Oper Berlin gastierte er als Figaro in »Le nozze di Figaro« unter Walter Felsenstein. Weitere Gastspiele an der Mailänder Scala (1978 im Rahmen eines Gastspiels der Opernhauses Zürich in »L‘Orfeo« und als Giove in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Oper von San Francisco (1977 als Alberich im »Rheingold«, zugleich sein US-Debüt). An der Grand Opéra Paris übernahm er in der Erstaufführung der Oper »Lear« von A. Reimann die Partie des Grafen Gloucester, am 20.2.1985 sang er dort in der Uraufführung der Oper »Docteur Faustus« von Konrad Boehmer die Partie des Trithemius. Am 26.9.1987 wirkte er am Opernhaus von Graz in der Uraufführung einer weiteren zeitgenössischen Oper, »Der Rattenfänger« von Friedrich Cerha, mit, mit der er anschließend auch an der Wiener Staatsoper gastierte. Er nahm in Zürich wie an anderen Bühnen gerne an Aufführungen von Opernwerken aus der Barock-Epoche teil. 1981 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Alberich im »Rheingold« und sang in insgesamt 3 Vorstellungen auch den Alberich in »Siegfried«. 1998 sang er am Opernhaus von Zürich den Sid in »La Fanciulla del West« von Puccini, 2000 den Mesner in »Tosca«. Er trat dort in sehr vielen Schweizer Erstaufführungen von Opern auf, u.a. in »Lulu« von A. Berg/F. Cerha (Spielzeit 1979-80 als Schigolch), »The Burning Fiery Furnace« von B. Britten (1983-84 im Großmünster als Astrologe), »Romeo und Julia auf dem Dorfe« von Delius (1980-81 als Schwarzer Geiger), »Der Jakobiner« von A. Dvorák (1977-78 als Adolf), »Dantons Tod« von Gottfried von Einem (1970 als St. Just), »Elisabeth Tudor« von Wolfgang Fortner (1972-73 als Walsingham), »Figaro lässt sich scheiden« von Giselher Klebe (1971 als Figaro). Neben seinem Wirken auf der Bühne war er ein geschätzter Konzertsolist.
Schallplatten: Hungaroton (»Don Giovanni«, Simon Mago in »Nerone« von Boito, »Juditha triumphans« von Vivaldi), Telefunken (»Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi im Anschluss an eine Aufführung in Zürich, 1982).