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GEBURTSTAGE IM MÄRZ 2017

07.03.2017 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM MÄRZ 2017

 Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny


1.3. Ian CADDY wird 70

Ian CADDY

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in den Jahren 1965-70 an der Royal Academy of Music London. Ergänzende Studien bei Otakar Kraus und Iris Dell’Aqua, ebenfalls in London. 1971-72 gehörte er dem Chor des Glyndebourne Festival an. Als Solist debütierte er 1972 als Diener in Verdis »Macbeth« beim Glyndebourne Festival (wo er 1973 auch einen Diener im »Capriccio« und 1983 den Kommerzienrat im »Intermezzo« von R. Strauss sang) und sang bei der Glyndebourne Touring Opera 1973 den Schaunard in »La Bohème« und 1976 den Grafen im »Capriccio« und trat bald an allen großen Operntheatern seiner Heimat auf, an der Kent Opera, an der English National Opera wie an der Covent Garden Oper London und an der Scottish Opera Glasgow (wo er 1981 den Macheath in »The Beggar’s Opera« und den Falke in der »Fledermaus«, 1981-82 den Guglielmo in »Così fan tutte« und 1985 den Grafen im »Capriccio« sang). Gleichzeitig brachte er eine große Karriere als Konzert- und Oratoriensänger zur Entwicklung. Er widmete sich gern der Interpretation von Barock-Musik, sowohl auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium, und trat als Gast in Versailles und Paris, in Monte Carlo und Athen (1987 »Dido and Aeneas« von Purcell), in den USA und Deutschland, in Holland, Spanien, Jugoslawien, Dänemark und Hongkong auf. Bei der English National Opera London hatte er einen seiner größten Erfolge als Poo-Bah in der Sullivan-Operette »The Mikado« (1987-88 und nochmals 1997). Als Konzertsänger hörte man ihn in den Passionen von J.S. Bach, in Händels »Messias«, im »Elias« von Mendelssohn, im Verdi-Requiem (Valencia 1987), wie in der »Schöpfung« von Haydn (Bremen 1988), in »The Dream of Gerontius« von E. Elgar, in »Belshazzar’s Feast« von William Walton und in vielen weiteren Werken. Auch durch Rundfunkauftritte wurde er bekannt. 1984 wurde der Künstler zum Mitglied der Royal Academy of Music gewählt.

Schallplatten: RCA (»Naïs« von Rameau, Dixit Dominus von Vivaldi), Meridien (»Notturno« von Othmar Schoeck, Lieder von Donizetti); Marco Polo (»Maritana« von W.V. Wallace), Video-Aufnahmen von Verdis »Macbeth«, »Castor et Pollux« von Rameau, »La Fanciulla del West« von Puccini, »Intermezzo« von R. Strauss.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.iancaddy.com/

 

1.3. Enzo CAPUANO wird 70

 

Er begann seine musikalische Laufbahn 1980 am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand. Im Anschluss daran arbeitete er mit der Sopranistin Maria Luisa Cioni weiter an seiner Stimmbildung, bevor 1989 seine internationale Karriere begann. Zu seinem Repertoire zählen insbesondere Partien in Opern von Mozart, Verdi, Puccini, Rossini und Donizetti. An der Mailänder Scala debütierte er 1989 als Bethune in Verdis »I Vespri Siciliani«; er sang in der Folge hier 1990-92, 1995 und 2008 den Marquis d’Obigny in »La Traviata«, 1991 eine kleine Partie in Cherubinis »Lodoiska« und den Alcindoro in »La Bohème«, 1992 den Dominik in »Arabella« von R. Strauss und 2000 den Marchese di Calatrava in »La Forza del Destino«. Er gastierte an vielen großen Opernhäusern Europas, unter anderem dem Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel sowie an den Opern in Prag, Rom, Stuttgart, Sevilla und Venedig. An der Berliner Staatsoper Unter den Linden er als Buonafede in »Il Mondo della Luna« unter der Leitung von René Jacobs zu erleben. Weitere Engagements umfassten Partien in »L’Elisir d’Amore«, »L’Assassinio nella Cattedrale« und »Il Barbiere di Siviglia« in Triest, »Don Pasquale« in Venedig und Padova, »La Battaglia di Legnano« und »Adriana Lecouvreur« in Neapel, »Manon Lescaut« in Sevilla, »Oedipe« in Cagliari, »La Fanciulla del West« in Genua, »I Masnadieri« in Liège, »La Bohème« in Palermo und »La Sonnambula« in Rom. Am Staatstheater Stuttgart war er in »Norma« und »Pastorale«, an der Canadian Opera in »Così fan tutte« und am San Carlo Theater in Neapel in »Manon Lescaut« zu erleben. Zudem sang er am Tokyo Suntory in »Don Giovanni«, »Le nozze di Figaro« und »Così fan tutte« sowie an der Opera di Roma in »Pelléas et Mélisande«. Sein Debüt an der Staatsoper Hamburg gab Enzo Capuano in der Spielzeit 1996/97 als Ferrando im »Troubadour«. 2010 kehrte er als Don Bartolo im »Barbier von Sevilla« nach Hamburg zurück. In der Neuproduktion »La Cenerentola« 2011 an der Hamburger Staatsoper sang er den Don Magnifico; diese Partie übernahm er auch 2014 bei den Salzburger Festspielen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.enzocapuano.it/  

 

1.3. Biancamaria CASONI wird 85

Biancamaria_Casoni_als_Rosina

Als Rosina

 Sie studierte Gesang und zugleich Klavierspiel am Konservatorium von Mailand; ihre Gesangslehrer waren Bruna Jona und Mercedes Llopart. Sie debütierte 1956 bei der Operntruppe Giovani Cantanti Lirici in Mailand als Mercedes in »Carmen«. Nachdem sie einen Gesangwettbewerb der Mailänder Scala gewonnen hatte, debütierte sie 1958 als Hirte in Ravels »L’Enfant et les sortilèges« an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 1958 und 1961 als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1958 als Kathi in F. Schuberts »Der häusliche Krieg«, als Pantalis in Boitos »Mefistofele« und in der italienischen Erstaufführung von Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1958-59 in Nino Rotas »Il Cappello di Paglia di Firenze«, 1959 als Giovanna in Verdis »Ernani«, als Altichiara in »Francesca da Rimini« von Zandonai und in »Fedra« von I. Pizzetti, 1959-60 als Mercedes, 1960 als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, in »Macbeth« von E. Bloch, in Busonis »Doktor Faust«, in Werner Egks »Der Revisor« und als Nina in Pergolesis »Lo Frate ‘nnamorato«, 1961 als Giannetta in V. Fioravantis »Le Cantatrici Villane«, als Mutter in »Torneo Notturno« von G. Malipiero, als Hermia in der italienischen Erstaufführung von B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, im »Parsifal«, als Aristea in Cestis »Orontea« und als Engel in »Giovanna d’Arco« von Marco Enrico Bossi, 1962 in Puccinis »Suor Angelica«, als Madama Rosa in Donizettis »Il Campanello dello speziale«, als Adelma in Busonis »Turandot« und als Siebel im »Faust« von Gounod, 1963 als Beppe in Mascagnis »L’Amico Fritz«, 1964 als Telemaco in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in Patria«, 1965 als Sinaide in Rossinis »Mosè« und als Dorabella in »Così fan tutte«, 1966 als Preziosilla in »La Forza del Destibo«, 1969 als Rosina im »Barbier von Sevilla« und 1973 als Lisinga in Glucks »Le Cinesi« aufgetreten ist. Am 18.6.1962 wirkte sie hier in der Uraufführung von M. de Fallas »L’Atlantida« mit. Es kam dann zu einer großen Karriere in Italien (Opernhäuser von Rom, Parma, Neapel, Turin, Venedig) wie in aller Welt. Sie gastierte bei den Festspielen von Bregenz (1964 und 1978 in der Titelrolle von Rossinis »La Cenerentola«, 1965 als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1970 als Adalgisa in Bellinis »Norma«, 1976 als Rosaura in Goldonis »Der Herr im Haus«, 1977 als Leonora in Donizettis »La Favorita«, 1979 als Madama Rosa in Donizettis »Il Campanello« sowie 1965-67, 1971, 1978-79 in Konzerten) und Salzburg (1960 als Giacinta in »La finta semplice« von Mozart), in Aix-en-Provence (1959 und 1963), Edinburgh (1961 als Rosina im »Barbier von Sevilla« bei einem Gastspiel der Londoner Covent Garden Oper) und Glyndebourne (1965 als Cherubino in »Le nozze di Figaro«), an den Opern von Kopenhagen, Monte Carlo, Genf (1961 als Rosina, 1968 und 1973 als Dorabella), Barcelona, Mexico City, an den Nationalopern von Belgrad und Budapest, in Rio de Janeiro, Dallas und Philadelphia. 1975 wirkte sie am Teatro Regio Turin in der italienischen Premiere der Oper »Die drei Pintos« von Weber/G. Mahler mit, 1979 gastierte sie am Opernhaus von Nizza. Neben dem klassischen Repertoire ihres Stimmfachs, das sie beherrschte, war sie eine der Mezzosopranistinnen, die auch die schwierigen Koloraturpartien des Belcanto meisterte. Erfolgreiche Konzertkarriere.

Schallplatten: Decca (u.a. kleine Partie in Puccinis »La Fanciulla del West«), CBS (»Il Campanello« von Donizetti), Nonsuch (oratorische Werke), Accord (Krönungsmesse von Mozart), ANNA Records (»Medea« von Cherubini, Mitschnitt einer Aufführung von 1967), MRF (»La Straniera« aus New York von 1969, »La buona figliuola« von Piccinni), HMV (Preziosilla in »La forza del destino«), Melodram (Charlotte in »Werther« von Massenet), Memories (»La Gazzetta« von Rossini, »L´Atlantida« von M. de Falla, Scala 1962), Mondo Musica (»Mosè in Egitto« von Rossini, Teatro Fenice Venedig 1974).

 

1.3. Traute RICHTER wird 95

 Sie begann ihre Ausbildung bei Lore Zimmermann in Meißen, dann in Berlin Schülerin von Luigi Gareno und von Bärwinkel. Debüt 1946 am Stadttheater von Görlitz, dem sie bis 1948 angehörte. 1948 wurde sie an die Städtische Oper Berlin verpflichtet, wo sie bis 1955 blieb. Sie hatte dort wichtige Erfolge in jugendlich-dramatischen Partien und wirkte in der Uraufführung der Oper »Amphitryon« von R. Oboussier in der Partie der Alkmene mit (13.3.1951). Sie gastierte von Berlin aus an den großen deutschen Bühnen. 1955-56 war sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert. 1953-60 trat sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Aida und als Pamina in der »Zauberflöte« auf, bereits 1952 sang sie an diesem Haus die Salud in der Schweizerischen Erstaufführung von M. de Fallas »La vida breve«. 1955-56 trat sie am Teatro Liceu Barcelona als Elisabeth im »Tannhäuser« (eine ihrer großen Kreationen), 1957-59 an der Hamburger Staatsoper auf. 1956-62 gastierte sie in insgesamt 54 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Aida, als Micaela in »Carmen«, als Pamina wie als 1. Dame in der »Zauberflöte«, als Waltraute in der »Walküre«, als Chrysothemis wie als 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss und als Gräfin in »Figaros Hochzeit«). 1958 sang sie bei den Festspielen von Bregenz die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Sie gastierte 1962-63 in Berlin, auch an der Grand Opéra Paris und in London. Man schätzte sie auch als Leonore in »La forza del destino«, als Dorotka in »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von Weinberger, als Tatjana im »Eugen Onegin«, als Susanna in »Figaros Hochzeit« und in der Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Sie gab noch bis 1966 Gastspiele und war im Übrigen als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin bekannt. – Sie darf nicht mit der Schauspielerin Traute Richter (1924-86) verwechselt werden, die am Staatsschauspiel Dresden engagiert war.

Einige Aufnahmen auf Telefunken, darunter Szenen aus »Martha« mit Herold Kraus als Partner. Auf Urania singt sie die Marie in einer integralen Aufnahme von Smetanas »Die verkaufte Braut«.

 

2.3. Jane HENSCHEL wird 65

Jane Henschel als Herodias mit Gerhard Siegel, Foto Michael Pöhn
Gerhard Siegel mit Jane Henschel in „Salome“

 Sie begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von 16 Jahren an der University of Southern California, wo sie Schülerin von Ruth Michaelis und Nina Hinson war. Sie gewann mehrere internationale Gesangwettbewerbe und sang zu Beginn ihrer Karriere in ihrer amerikanischen Heimat in Konzerten und Oratorien. In diese Zeit fiel auch eine Konzerttournee durch Westdeutschland und Spanien. 1978 wurde sie an das Stadttheater Aachen verpflichtet, dem sie bis 1981 angehörte. Hier trat sie u.a. als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. 1981-83 war sie Mitglied des Opernhauses von Wuppertal, seit 1983 des Opernhauses von Dortmund. Hier sang sie die großen dramatischen Partien ihres Stimmfachs: die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica im »Maskenball«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss und die Carmen. Am Opernhaus von Wuppertal sang sie 1986 in der deutschen Erstaufführung der Oper »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore die Partie der Augusta Tabor. Seit 1987 gastierte sie regelmäßig an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1987-88 am Staatstheater Hannover. 1988 hörte man sie am Opernhaus von Bordeaux als Erda im Nibelungenring, 1989 bei den Festspielen von Schwetzingen und Ludwigsburg als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Weitere Gastspiele führten sie an das Opernhaus von Zürich, an das Grand Théâtre Genf (1984 als Mutter in Strawinskys »Mavra« und 1984 als Erda im »Rheingold«), an die Staatsopern von München (Mutter in »Hänsel und Gretel«, 1. Norn in »Götterdämmerung«, Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, Amme in »Die Frau ohne Schatten«, Klytämnestra in »Elektra«, Herodias in »Falstaff« von R. Strauss und Ortrud im »Lohengrin«)  und Stuttgart (u.a. als Filipjewna in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky) und an die Deutsche Oper Berlin. 1991 sang sie in Düsseldorf die Margarethe in einer konzertanten Aufführung von R. Schumanns »Genoveva«, 1991-92 und 1996 in Amsterdam sowie 1992 und 2000 mit großem Erfolg an der Covent Garden Oper London die Amme in der »Frau ohne Schatten«, 1994 dort die Fricka im Nibelungenring, 1995 die Waltraute in der »Götterdämmerung«; beim Edinburgh Festival sang sie 1993 die Cuniza in Verdis Oper »Oberto«. 1994 wirkte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress« mit. An der Mailänder Scala gastierte sie 1995 als Herodias, 1996 als Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz und 1998 als Waltraute in der »Götterdämmerung«. Bei den Salzburger Festspielen trat sie 1996 als Türkenbaba und 1998 als Kabanicha auf. 1996 trat sie in Solothurn in der Schweiz als Adalgisa in »Norma« (mit Gwyneth Jones in der Titelrolle) und an der Covent Garden Oper als Fricka im »Rheingold« auf. Sie gastierte 1997 in Los Angeles als Brangäne, an der Londoner Covent Garden Oper als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von B. Britten, an der Oper von San Francisco als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, in Amsterdam als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc. An der Pariser Oper gastierte sie 1998 als Brangäne, 2003 und 2008 als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 2004 und 2011 als Kabanicha, 2007-08 als Mutter in »Louise« von Charpentier, 2006 als Herodias sowie 2008 und 2011 als Türkenbaba. 1999 hörte man sie an der Berliner Staatsoper als Klytämnestra. Die Amme in der »Frau ohne Schatten« sang sie 1998-99 an der Deutschen Oper Berlin sowie 2000 erneut an der Covent Garden Oper London. In der Rolle der Amme debütierte sie auch 2000 an der Wiener Staatsoper, an der sie seither auch als Waltraute in der »Götterdämmerung«, als Fricka in der »Walküre«, als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, als Klytämnestra und als Herodias gastierte. Als Amme debütierte sie 2003 auch an der Metropolitan Oper New York, an der sie 2013 auch die Annina im »Rosenkavalier« sang. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 2005 die Auntie in B. Brittens »Peter Grimes« und 2014 die Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss. Die letztgenannte Partie sang sie auch an der Semperoper Dresden, an der sie auch als Herodias auftrat. Am 28.1.2014 wirkte sie am Teatro Real in Madrid in der Uraufführung der Oper »Brokeback Mountain« von Charles Wuorinen in der Partie der Mrs. Twist mit. Nicht weniger von Bedeutung war ihre Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin, wobei sie auch hier in einem umfassenden Repertoire zu ihren Erfolgen kam.

Schallplatten: Denon (8. Sinfonie von Gustav Mahler), Capriccio (Werke von K. Weill), Philips (Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von I. Strawinsky), EMI/Capriccio (Mrs. Peachum in der »Dreigroschenoper« von K. Weill), Decca (»Die Verlobung im Traum « von Hans Krása; Morgan le Fay in »Merlin« von Albéniz), Orfeo (Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek).

 

2.3. Kim von BINZER wird 65

 Er begann nach seiner Ausbildung seine Sängertätigkeit zuerst im Chor des Dänischen Rundfunks in Kopenhagen. 1979 wurde er als Solist an die Jütländische Oper Aarhus verpflichtet. Seitdem kam er bei dieser Gesellschaft zu einer erfolgreichen Karriere. In seinem Repertoire fanden sich vor allem Partien aus dem lyrischen Stimmfach. 1985 hatte er in Aarhus einen besonderen Erfolg als Piquillo in der Offenbach-Operette »La Perichole«, 1986 in der Charakterpartie des Goro in »Madame Butterfly«. Er gastierte u.a. an der Königlichen Oper Kopenhagen als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1989 als Cassio in Verdis »Otello« und 1992 als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1985 wirkte er bei den Festspielen von Aix-en-Provence in Monteverdis »L’Orfeo« mit. Er hatte auch im Konzertsaal in einem weitreichenden Repertoire seine Erfolge.

Schallplatten: Unicorn (»Fynsk Forar« von C. Nielsen), Kontrapunkt (vollständige Oper »Lulu« von Fr. Kuhlau).

 

3.3. Sonja HOČEVAR wird 90

Sonja-Hočevar

 Ihre Ausbildung erfolgte durch Xenia Kushel in Ljubljana. Zuerst war sie als Rundfunksängerin bei Radio Ljubljana beschäftigt. 1953 erfolgte ihr Bühnendebüt auf der Bühne des Slowenischen Nationaltheaters in Ljubljana. Seitdem war sie als erste Koloratursopranistin Mitglied dieses Hauses. Hier hatte sie ihre Erfolge u.a. als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Page Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Lucia di Lammermoor und als Sophie im »Werther« von Massenet. Sie galt als begabte Interpretin von Koloraturwalzern und -kanzonen. Gastspiele und Konzerte in den jugoslawischen Großstädten sowie 1956 beim Holland Festival.

Schallplatten: Philips (»Die verkaufte Braut« vom Smetana, »L’Amour des trois oranges« von Prokofieff).

 

4.3. Jon Fredric WEST wird 65

Jon Fredric West

 Er erhielt seine Ausbildung an der Bowling Green State University bis 1974, dann an der Manhattan School of Music (1974-75) und hatte seine ersten erfolgreichen Auftritte 1975 in Glens Falls als Tamino in der »Zauberflöte« und als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Er setzte dann seine Studien 1977-78 im American Opera Center der Juillard University fort. 1980 trat er bei der Scottish Opera Glasgow als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« auf, 1982 an der Oper von Houston/Texas als Canio im »Bajazzo«, im gleichen Jahr am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Manrico im »Troubadour«. 1983 hörte man ihn an der New York City Opera als Kalaf in Puccinis »Turandot«, 1985 als Foresto in »Attila« von Verdi, 1987 als Canio; beim Edinburgh Festival von 1983 übernahm er die Partie des Waldemar in den »Gurreliedern« von A. Schönberg. 1984 gastierte er an der Mailänder Scala als Canio, 1986 an der Michigan Opera wieder als Kalaf, in Toronto als Apollo in »Daphne« von Richard Strauss, den er auch 1986 und 1993 in London (in konzertanten Aufführungen) vortrug. Er sang dann an verschiedenen amerikanischen Opernhäusern den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, so 1987 bei der Long Beach Opera, 1991 in Detroit und 1993 in Washington,  1989 debütierte er als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« an der Metropolitan Oper New York, an der bis 2009 in insgesamt 25 Vorstellungen auch als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, als Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Erik in »Der fliegende Holländer«, als Tannhäuser, als Bacchus und als Siegfried im Nibelungenring auftrat. 1993 war er am Teatro Fenice Venedig als Kalaf zu Gast. Am 10.11.1996 sang er in der Eröffnungsvorstellung des wieder hergerichteten Prinzregententheaters in München die Titelrolle in »Tristan und Isolde«. Er trat 1997 an der New Israeli Opera in Tel Aviv als Canio auf, bei der English National Opera London als Bacchus. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1997-2002 in insgesamt 17 Vorstellungen als Tristan, als Tannhäuser, als Bacchus, als Otello von Verdi und als Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. An der Oper von Rom hörte man ihn 1999 als Siegmund in der »Walküre«. 1999 sang er an der Mailänder Scala den Kaiser in der »Frau ohne Schatten«, an der Staatsoper Stuttgart die Titelrolle im »Siegfried« von R. Wagner. 2000 hörte man ihn an der Chicago Opera, an der Covent Garden Oper London wie bei den Festspielen von Salzburg als Tristan, in Baltimore als Tannhäuser. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er ebenfalls als Siegfried im Nibelungenring und als Kaiser in der »Frau ohne Schatten«.

 

4.3. Alan WATT wird 70

Alan WATT

 Er war an der Scottish Academy of Music Schüler von Marjorie Blakestone. Er kam dann zu einer erfolgreichen Karriere an den führenden englischen Operntheatern. 1971 gastierte er beim Buxton Festival in »Háry János« von Kodály. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 1973 als Marcello in »La Bohème«, 1974 als Kommerzienrat im »Intermezzo« von R. Strauss, 1975 als Guglielmo in »Così fan tutte« und 1976 als Figaro in »Le nozze di Figaro« auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne sah man ihn 1974 als Helmesberger in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1975 als Petrovich in Tschaikowskys »Eugen Onegin« und als Kommerzienrat im »Intermezzo«, 1975 und 1977 als Dackel in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. 1977 und 1979 als Morbio in »Die schweigsame Frau« von Richard Strauss. 1975 übernahm er an der Covent Garden Oper London den Marullo im »Rigoletto«, später den Morales in »Carmen«, bei der Kent Opera den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Figaro in »Le nozze di Figaro« und den Comte Ory in der Oper gleichen Namens von Rossini. Bei der Scottish Opera trat er 1983 als Albert im »Werther« von Massenet, 1984 als Slook in »La Cambiale di matrimonio« und als Blanzac in »La scala di seta« von Rossini sowie als Marcello, 1986 als Lazar Wolf in dem Musical »Anatevka«, 1987 in mehreren Partien in H.W. Henzes »The English Cat«, 1989 als Marquis d’Obigny in »La Traviata«, 1990 als Leporello im »Don Giovanni«, 1992 als Fährmann in B. Brittens »Curlew River«, 1995 als Herr Schlendrian in einer szenischen Aufführung von J.S. Bachs Kaffee-Kantate, 2004 als Lord Tristan in Flotows »Martha« und 2014-15 als Maestro Spinelloccio wie als Ser Amantio di Nicolao  in »Gianni Schichi« auf. Er trat bei der Traveling Opera als Don Pasquale von Donizetti, bei der English National Opera wieder als Figaro (1979) auf. An der Covent Garden Oper nahm er 1976 an der Uraufführung von »We Come to the River« von H.W. Henze teil. 1977 war er am Opernhaus von Tours zu Gast, 1978 beim Wexford Festival als Ernesto in J. Haydns »Il mondo della luna«, am Teatro Fenice Venedig 1983 als Guglielmo, am Stadttheater von Basel 1986 als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten, bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien (1986 bei einem Gastspiel der Kent Opera) und an der Welsh Opera Cardiff (1987) einmal mehr als Figaro, an der Opéra du Rhin Straßburg 1989 als Guglielmo, an der Oper von Tel Aviv 1991 als Papageno. Während seiner gesamten Karriere trat er erfolgreich als Konzert- und Oratoriensänger in England wie im Ausland auf.

Schallplatten: Decca (»Israel in Egypt« von Händel), Virgin (»The English Cat« von H.W. Henze), Chandos (Lieder auf Texte von Robert Burns).

 

6.3. Anthony BRAMALL wird 60

Er studierte Gesang an der Guildhall School of Music and Drama in London und absolvierte dort anschließend ein Aufbaustudium im Dirigieren bei Maestro Vilem Tausky. Parallel dazu war er musikalischer Leiter des Southend Symphony Orchestra und des New Westminster Chorus. 1981 wurde er Assistent des Generalmusikdirektors des Stadttheaters Pforzheim. Im Rahmen des 3. Internationalen Hans-Swarowsky-Dirigentenwettbewerbs Wien wurde er 1984 mit dem Sonderpreis für die Interpretation von Musik des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet. 1987 debütierte er mit dem Wiener Kammerorchester im Konzerthaus Wien. 1985 war er Kapellmeister an den Städtischen Bühnen Augsburg. 1986-89 war er Studienleiter und Assistent von Bruno Weil am Theater Augsburg. 1989 ging er als 1. Kapellmeister ans Landestheater Coburg. 1990 erhielt er ein Engagement als Kapellmeister und wurde später 1. Kapellmeister am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Dort pflegte er eine enge Zusammenarbeit mit dem NDR Sinfonieorchester in Hannover. 1995 wurde Bramall Generalmusikdirektor am Theater Krefeld und Mönchengladbach. 2002-08 war er Generalmusikdirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe. 2008-11 war er Professor der Dirigierklasse für Musiktheater an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar. Anfang der Spielzeit 2011/12 wurde Bramall ständiger Gastdirigent an der Oper Leipzig. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Stellvertretender Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. Gastengagements führten ihn an die Bayerische Staatsoper München, die Semperoper Dresden (u. a. die Musikalische Leitung der Neuproduktionen »La Cenerentola« und »Madama Butterfly«), die Staatsoper Hannover, das Staatstheater am Gärtnerplatz München, das RIAS-Rundfunkorchester Berlin. Als Dirigent gastierte er darüber hinaus in Göteborg, Bonn, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Hannover, Karlsruhe, Wiesbaden, Bratislava, Bukarest, Posen sowie am Teatro Lirico in Cagliari, beim Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra Japan, in Mexiko-Stadt und in den USA. Mit der Slowakischen Philharmonie und dem Slowakischen Rundfunkorchester spielte Bramall drei CDs ein, gefolgt von Rundfunkeinspielungen mit dem RIAS-Orchester Berlin.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.anthony-bramall.com/

 

6.3. Sally WOLF wird 65

Sally Wolf

 Sie studierte an der Kent University, dann am Curtis Institute of Music und an der Indiana University, wo sie Schülerin von Margaret Harshaw war. Sie erregte in ihrer amerikanischen Heimat erstes Aufsehen, als sie 1982 in Santa Fé die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« sang, eine Partie, die seitdem im Mittelpunkt ihrer Bühnentätigkeit stand. In den Jahren 1982-89 trat sie fast alljährlich in Santa Fé auf, wo sie 1985 in der Uraufführung der Oper »The Tempest« von Eaton die Mirandolina und 1986 in der amerikanischen Erstaufführung von »The King goes forth to France« von Aulis Sallinen die Königin sang, In Santa Fé sang sie auch 1986 die Fortuna in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1987 in »Die Nase« von Schostakowitsch, 1989 die Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier« und die Eternità in der Barock-Oper »La Calisto« von Cavalli. Als Königin der Nacht trat sie dann an vielen Opernhäusern in aller Welt auf, in St. Louis (1984), in Winnipeg und Vancouver (1986), an der Oper von New Orleans (1986), an der Covent Garden Oper London (1986), an der Opera North Leeds (1987), an der Oper von Seattle (1987 und 1988, dort auch 1992 als Lucia di Lammermoor, 1993 als Gretel in »Hänsel und Gretel«), am Teatro Fenice Venedig (1987), an der Canadian Opera Toronto (1987), am Théâtre Châtelet Paris, in Montpellier, an der Wiener Staatsoper (1991, nachdem sie dort bereits 1989 eines der Blumenmädchen im »Parsifal« gesungen hat), in Washington (1991), an der Oper von San Francisco (1991, an der sie im gleichen Jahr auch als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart auftrat), an der Metropolitan Oper New York (1993-95 in insgesamt 15 Vorstellungen), schließlich 1993 bei den Festspielen von Salzburg (wo sie auch 1997 als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart auftrat), 1995 an der Oper von Frankfurt a.M., 1998 in Los Angeles. An der Niederländischen Oper Amsterdam gastierte sie 1990 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«. An der Oper von Frankfurt a.M. hörte man sie 1995 als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart und 1996 in der Titelrolle von Rossinis »Semiramide«, 1997-98 an der Oper von Dallas und 1999 am Opernhaus von Seattle als Donna Anna im »Don Giovanni«. 1999 gastierte sie in Los Angeles als Donna Elvira im »Don Giovanni«. In der New Yorker Carnegie Hall sang sie die Amalia in Verdis »I Masnadieri« in einer konzertanten Aufführung unter Eve Queler, ebenfalls 1999 sang sie an der City Opera New York die Madame Cortese in Rossinis »Il viaggio a Reims«. Weitere Rollen aus ihrem Repertoire waren die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata, die Elvira in »I Puritani« von Bellini, die Amina in »La Sonnambula«, die Clorinda in Rossinis »La Cenerentola« (1996 Seattle), die Anna Bolena wie die Maria Stuarda von Donizetti, die Adina in »L’Elisir d’amore« und die Norina im »Don Pasquale«, die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, die Rosalinde in der »Fledermaus« (1991 Pittsburgh), der Page Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera« und die Norma. Sie ist mit dem amerikanischen Bassisten Kevin Langan (* 1.4.1955 New York City) verheiratet.

 

6.3. Siegfried VOGEL wird 80

Siegfried-Vogel

 Seine Stimme wurde im Alter von 18 Jahren entdeckt. 1955-56 erhielt er ersten Gesangunterricht in Dresden durch Arletta Hypius. Er bewarb sich dann um eine Ausbildung zum Chorsänger an der Hochschule für Musik in Dresden, wurde aber in die Solistenklasse aufgenommen. Zu seinen Lehrern gehörten hier H. Winkler und J. Kemter. Er vollendete seine Ausbildung im Opernstudio der Staatsoper von Dresden und begann dort seine Bühnenkarriere 1959 (Debüt als Zizell in »Wenn ich König wär« von Adam). Hier hatte er vor allem als Mozart-Interpret große Erfolge. 1965 wurde er an die Berliner Staatsoper verpflichtet (Antrittsrolle: Leporello im »Don Giovanni«), an der er Partien wie den Figaro in »Figaros Hochzeit«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Rocco im »Fidelio«, den Kaspar im »Freischütz«, den Hunding in der »Walküre«, den Basilio im »Barbier von Sevilla« und den Escamillo in »Carmen« sang. Er wirkte dort auch in den Uraufführungen der Opern »Lanzelot« von Paul Dessau (19.12.1969), »Joe Hill« von Alan Bush (29.9.1970) und »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer (17.3.1973) mit. Auch im komischen Fach bedeutend (Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1978-91 in insgesamt 48 Vorstellungen als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, als Eremit wie als Kaspar im »Freischütz«, als Sprecher wie als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Ochs im »Rosenkavalier«, als Gurnemanz im »Parsifal«, als Biterolf wie als Landgraf  im »Tannhäuser«, als La Roche im »Capriccio« von R. Strauss, als Hunding und als König Heinrich im »Lohengrin«. Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1979-82 als Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« auf und sang 1980 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Karl V.« von E. Krenek die Partie des Luther; hier sang er auch 1979 in der Uraufführung der Konzert-Suite aus der Oper »Das verlorene Paradies« von K. Penderecki den Satan und 1984 in einem Mozart-Konzert. Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1982 den König Heinrich, 1985-87 und 1989 den Biterolf, 1989 den Titurel im »Parsifal« und den Fasolt im »Rheingold«. Mit dem Ensemble der Berliner Staatsoper unternahm er mehrere Auslandsgastspiele, u.a. eine Japan-Tournee. Er gastierte am Bolschoi Theater Moskau, an der Grand Opéra Paris (1981 als Rocco, 1984 als Landgraf und 1985 als König Marke in »Tristan und Isolde«), in Lausanne (1983 als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Ochs), an der Opéra du Rhin Straßburg und in Brüssel. An der Komischen Oper Berlin hörte man ihn 1983 als Boris Godunow und 1991 als Morosus. Erfolgreiche Gastspiele auch an der Mailänder Scala (1973 als Fasolt und 1984 als Truffaldino), in Venedig, Stockholm, Helsinki, Amsterdam, Budapest und Kairo, an den Opern von Nizza (1986) und Nancy (1989) wie am Teatro Massimo Palermo (1988 als Morosus). 1986 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Oper New York als Hunding. Am 15.11.1986 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Hauses der Berliner Staatsoper in der Partie des Königs in »Euryanthe« von Weber mit. An der Oper von San Francisco gastierte er 1989 als König Heinrich und 1990 als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg. 1995 gastierte er in Amsterdam als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 2000 in Dresden als Rocco. 1998 trat er an der Berliner Staatsoper als Ochs auf, 1999 als Pogner und als Kommissionsrat Voswinkel in »Die Brautwahl« von F. Busoni, 2001 als Fafner im Nibelungenring und als Eremit im »Freischütz«. Er wirkte 1999 am Opernhaus von Chemnitz als Hunding und in der Uraufführung von Kurt Weills »Der Weg der Verheißung« (»The Eternal Road«) als Saul mit, eine Partie, die er 2000 an der Oper von Tel Aviv wiederholte. 2002 gab er als Fafner im »Siegfried« an der Berliner Staatsoper seine Abschiedsvorstellung, trat aber 2004 dort in A. Schönbergs »Moses und Aron« nochmals auf. 

Zugleich galt er als hervorragender Konzert- und Oratorienbassist, vor allem als Interpret der Werke von J.S. Bach und G.F. Händel. – Auch seine Tochter Cornelia Vogel schlug die Sängerlaufbahn ein und trat u.a. an der Berliner Staatsoper auf.

Schallplatten: Eterna (u.a. vollständige Oper »Der Freischütz«, Szenen aus »Boris Godunow«), HMV-Electrola (integrale Opern »Ariadne auf Naxos«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Zar und Zimmermann«, »Genoveva« von R. Schumann, »Rienzi« von R. Wagner, Querschnitte durch »Rigoletto«, »La Traviata«, »Die Hochzeit des Figaro«, »Euryanthe« von Weber, »Die Macht des Schicksals«, »Aida«), Eurodisc (Matthäuspassion von Bach), Berlin Classics (Querschnitt »Imeneo« von Händel), Amadeo-Philips (»Karl V.« von Krenek); Telarc (Rocco im »Fidelio«), Teldec (Voswinkel in »Die Brautwahl« von F. Busoni), Philips-Video (»Lohengrin«, Bayreuth 1982).

 

7.3. Christopher SEAMAN wird 75

 Biographie des britischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_Seaman

 

7.3. Robert GARD wird 90

Robert Gard

 Ausbildung an der Guildhall School of Music London bei Walter Hyde, nachdem er zuerst als Verkäufer in einem Herrenbekleidungsgeschäft gearbeitet hatte; spätere Studien noch bei Dino Borgioli in London, bei Fritz Philipsborn und bei Mme. Florence Wiese-Norberg in Sydney. 1958 Debüt als Herzog im »Rigoletto« bei der English Opera Group London. Seit 1960 trat er an verschiedenen Theatern in Australien auf. Er sang in England bei der Welsh Opera Cardiff und beim Festival von Aldeburgh, hatte aber seine größten Erfolge in einer langjährigen Karriere an der Oper von Sydney. Am 28.9.1973 sang er dort bei der Eröffnung des neu erbauten Opernhauses den Anatol in der Oper »Krieg und Frieden« von Prokofjew. Diese Vorstellung wie auch Aufführungen der Opern »Louise« von Charpentier und »Manon« von Massenet wurden vom australischen Fernsehen aufgezeichnet. 1986 wirkte er in Adelaide in der Uraufführung der Oper »Voss« von Richard Meale als Le Mésurier mit. 1990 hörte man ihn in Sydney in der Partie des Aschenbach in B. Brittens »Death in Venice«, 1996 als Mr. Upfold in »Albert Herring«. Aus seinem in der Hauptsache lyrisch ausgerichteten Repertoire sind noch zu nennen: der Ernesto im »Don Pasquale«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Stewa in »Jenufa« von Janácek, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, der Male Chorus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten und der Titelheld in dessen Oper »Albert Herring«. In einem späteren Abschnitt seiner Karriere übernahm er Charakterpartien wie den Loge im »Rheingold«, den Herodes in »Salome« und den Ägisth in »Elektra« von Richard Strauss. Angesehener Konzerttenor.

Schallplatten: Philips (Gesamtaufnahme »Voss« von Richard Meale).

 

8.3. Patricia PAYNE wird 75

Patricia Payne

 Nachdem die Künstlerin einen Gesangwettbewerb in Sydney gewonnen hatte, kam sie 1967 zur weiteren Ausbildung nach London. Dort gehörte sie 1967-68 dem London Opera Centre an und studierte auch bei Roy Henderson, Peter Harrison, Vera Rozsa, Hans Hotter und Carlo Ricci. 1969-74 trat sie als Konzertsängerin, vor allem in Oratorien, auf. 1972 erhielt sie einen Preis beim Concours von s’Hertogenbosch. 1971 erschien sie dann auch auf der Bühne, und zwar bei der Handel Society im Haus der Sadler´s Wells Oper London als Joakim in dem Oratorium »Susannah« von Händel. 1974 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Schwertleite in der »Walküre«. In den folgenden Jahren sang sie als weitere Partien an diesem Opernhaus die Azucena im »Troubadour«, die Erda und die erste Norn im Nibelungenring, die Filipjewna im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die alte Buryja in »Jenufa« von Janácek, die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, die Mother Goose in »The Rake´s Progress« von Strawinsky und die Mère Jeanne in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, vor allem aber ihre Glanzrolle, die Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, die sie u.a. auch an der Mailänder Scala (1978 und 1987), am Teatro Colón Buenos Aires, an den Opernhäusern von Chicago, New Orleans (1988), Bonn und bei der Welsh Opera Cardiff übernahm; am letztgenannten Haus trat sie in den Jahren 1976-86 in zahlreichen weiteren Rollen (als Florence Pike in »Albert Herring« von B. Britten, als Azucena, als Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Fricka und als Waltraute im Nibelungenring) auf. Sie gab Gastspiel in Turin und am Teatro Liceu von Barcelona (1974 als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli, 1975 als Erda im Ring-Zyklus), an der Scottish Opera Glasgow (1986 als Azucena), beim Edinburgh Festival (1989 als Prinzessin Clarissa in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew bei einem Gastspiel der Opera North) und beim Festival von Orange. 1976 Gastspiel an der Oper von Frankfurt a.M. als Erda; 1977 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Schwertleite und die 1. Norn im Ring-Zyklus. An der Oper von San Francisco sang sie 1977 die Erda im »Rheingold« (zugleich ihr US-Debüt) und 1977 die Ulrica. An der Metropolitan Opera New York debütierte sie 1980 wiederum als Ulrica und sang dort bis 1983 in insgesamt 11 Vorstellungen auch die Cieca. 1979 gastierte sie an der Hamburger Staatsoper und am Grand Théâtre Genf (Cieca), 1980 an der Oper von Chicago und bei den Festspielen von Verona, 1981 am Teatro Comunale Florenz (1. Norn). 1987 trat sie an der Opera North Leeds in der englischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Daphne« in der Partie der Gaea auf. 1991 hörte man sie an der English National Opera London als Herodias in »Salome« von R. Strauss, 1995 an der Oper von Tel Aviv als Prinzessin Clarissa, ebenfalls 1995 in Wellington als Hexe in »Hänsel und Gretel« und als Auntie in der neuseeländischen Premiere von B. Brittens »Peter Grimes«. 1996 gastierte sie in Adelaide als Filipjewna.

Schallplatten: Philips (vollständige Opern »Un Ballo in maschera« von Verdi und »Peter Grimes« von B. Britten, Alt-Solo in der Missa Solemnis von Beethoven). In einer Privataufnahme aus dem Teatro Liceo Barcelona singt sie die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli.

 

8.3. Die englische Sopranistin Doreen MURRAY wird 90

 

9.3. Larissa DIADKOVA wird 65

Larissa Diadkova

 Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin am Konservatorium von Leningrad und wurde sogleich nach deren Abschluss 1978 in das Ensemble des Kirow-Opernhauses Leningrad (später Mariinsky Theater St. Petersburg) übernommen. Sie übernahm dort kleinere Partien, seit 1984 große Partien aus dem russischen wie dem italienischen Repertoire. 1984 war sie Preisträgerin beim internationalen Glinka-Concours und beim Gesamtsowjetischen Opernwettbewerb. Ihre großen Bühnenpartien waren u.a. der Wanja in »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«) von Glinka, der Ratmir in »Ruslan und Ludmilla« vom gleichen Komponisten, die Kontschakowna in Borodins »Fürst Igor«, die Olga im »Eugen Onegin«, die Pauline in »Pique Dame« und die Ljubov in »Mazeppa« von Tschaikowsky, die Wahrsagerin in »L’Ange de feu« von Prokofjew, die Clarissa in »L’Amour des trois oranges« vom gleichen Komponisten, die Duenna in »Die Verlobung im Kloster«, ebenfalls von Prokofjew, der Fjodor im »Boris Godunow«, die Marfa in »Chowanschtschina«, die Maddalena im »Rigoletto« und die Emilia in Verdis »Otello«. Als das Ensemble des Petersburger Opernhauses zu Beginn der neunziger Jahre große Gastspieltourneen in Europa wie in Nordamerika unternahm, gehörte sie zu den Sängerinnen, die dabei eine Hauptrolle spielten. Sie trat mit deren Ensemble u.a. in Amsterdam, beim Edinburgh Festival (1991 als Fjodor, 1995 als Ratmir, als Alkonost in Rimsky-Korssakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« und als Neschata in »Sadko« vom gleichen Komponisten), an der Mailänder Scala (1994 als Alkonost, 1998 mit der Kantate »Alexander Newski« von Prokofjew), am Théâtre des Champs Élysées Paris (1996), an der Metropolitan Oper New York (1997-98 als Ratmir und Ljubov), an der Oper von San Francisco, am Teatro Colón Buenos Aires (1998 als Marfa), an der Covent Garden Oper London (2000 als Ljubov) und bei den Salzburger Festspielen (2000 als Alkonost und als alte Gräfin in »Pique Dame«, 2005 als Ljubov) auf. Bei den Festspielen von Bregenz war sie 1991 als Ljubov und 2005-06 als Azucena im »Troubadour« zu Gast. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1994 als Wahrsagerin und als Äbtissin in Prkofjews »L’Ange de feu«, 1998 als Duenna und 2001 als Amneris. 1995 gastierte sie am Teatro Comunale Florenz als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1996 am Bolschoi Theater Moskau als Marfa. An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 1996 in der Rolle der Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano. An diesem Haus sang sie bis 2013 in insgesamt 62 Vorstellungen auch die Azucena, die Marfa, die Amneris in »Aida«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Fricka in der »Walküre«, die Ulrica, die Ljubov, die Babulenka in »Der Spieler« von Prokofjew und die Filipjewna in »Eugen Onegin«. 1996 war sie am Opernhaus von Lyon in der Rolle der alten Gräfin in »Pique Dame« zu Gast, bei den Festspielen im finnischen Savonlinna als Ljubov. In St. Petersburg hörte man sie 1996 als Duenna in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew und 1997 als Ratmir. An der Mailänder Scala gastierte sie 1997 als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli und 1998 als Marfa sowie in mehreren Konzerten (1999 in Beethovens 9. Sinfonie, 2001 im Verdi-Requiem, 2002 mit der Kantate »Alexander Newski« von Prokofjew). 1998 sang sie an der Oper von Monte Carlo die Ulrica, in Washington die alte Gräfin in »Pique Dame«, im neuen Festspielhaus in Baden-Baden die Pauline, im gleichen Jahr in der Arena von Verona die Ulrica. 1999 hörte man sie in der Arena von Verona wie am Teatro Comunale Florenz als Amneris, 2000 in der gleichen Partie an der Oper von Houston/Texas. Sie trat 2000 bei den Festspielen von Ravenna als Alt-Solistin mit der 9. Sinfonie von Beethoven auf, am Mariinsky Theater St. Petersburg als Fricka im »Rheingold«, am Teatro Colón Buenos Aires als Azucena. 2001 debütierte sie als Azucena an der Wiener Staatsoper, an der sie dann auch die Ulrica und die Eboli im »Don Carlos« sang. 2001 gastierte sie bei den Salzburger Festspielen als auch bei den dortigen Osterfestspielen als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, beim Maggio Musicale von Florenz als Azucena. An der Opéra Bastille in Paris gastierte sie 2002 und 2013 als Marfa, 2002, 2005 und 2015als Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák, 2004 als Azucena, 2012 als alte Gräfin in »Pique Dame«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie 2014 als Filipjewna. Als Konzertsängerin hörte man sie oft in religiösen Musikwerken zusammen mit dem Kammerchor des Mariinsky-Theaters, doch sang sie allgemein im Konzertsaal ein umfangreiches Repertoire.

Lit: M. Bernheimer: Larissa Diadkova (in »Opera«, 2000).

Schallplatten: Philips (Alkonost in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« und Kaschtschejewna in »Der unsterbliche Kaschtschej« von Rimsky-Korssakow, Clarissa in »L’amour des trois oranges« von Prokofjew, »Jolanthe« von Tschaikowsky, »Sadko« von Rimsky-Korssakow, »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew, »Ruslan und Ludmilla« von M. Glinka, auch als Video), DGG (»Mazeppa«, »L’Ange de feu« von Prokofjew, Orchesterlieder von Schostakowitsch), RCA-BMG (»Rothschilds Geige« von Flejschmann).

 

9.3. Carlo BINI wird 80

Carlo Bini als Turiddu an der MET
Als Turridu

 Seine Ausbildung fand am Konservatorium San Pietro a Majella von Neapel statt. Bühnendebüt 1969 am Teatro San Carlo Neapel als Pinkerton in »Madame Butterfly« von Puccini. 1970 Gewinner eines Gesangwettbewerbs in Neapel, 1972 in Lecce. In Italien trat er in Neapel, Rom, Turin und Triest auf. Er gastierte an der Grand Opéra Paris 1976 als Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani«, an der Wiener Staatsoper 1976 als Alfredo in »La Traviata« und 1979 als Don José in »Carmen«. An der Mailänder Scala sang er 1977 den Tambourmajor in A. Bergs »Wozzeck« und den Rodolfo in »La Bohème«, 1981 den Andrej Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und 1984 den Arvino in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«. Sehr große Erfolge in Deutschland; hier hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von München und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und 1974 an der Hamburger Staatsoper (als Alfredo und als Rodolfo in »La Bohème«). Weitere Gastspiele an den Opernhäusern von Brüssel, Marseille, Rouen, an der New York City Opera (1975 als des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«) und an der Oper von Rio de Janeiro. Schließlich wurde er an die New Yorker Metropolitan Oper engagiert (Debüt 1978 als Herzog im »Rigoletto«). Er sang an der Metropolitan Oper bis 1982 in insgesamt 31 Vorstellungen auch den Don José, den Rodolfo in »Luisa Miller« von Verdi, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Cavaradossi in »Tosca«, den Manrico im »Troubadour« und den Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli. Dort kam es jedoch am 13.10.1982 zu einem großen Skandal, als er für den indisponierten Placido Domingo als Enzo einsprang und vom Publikum unter tumultartigen Missfallenskundgebungen abgelehnt wurde. 1990 hörte man ihn am Opernhaus von Santiago de Chile als Arrigo, am Teatro Massimo Palermo als Avito in »L’Amore dei tre Re« von Montemezzi. Der Künstler, der in Neapel wohnte, beherrschte neben dem klassischen italienischen Repertoire auf der Bühne und im Konzertsaal auch Werke der modernen Musikliteratur.

Schallplatten: Decca (Verdi-Requiem), Hungaroton (»Eine Nacht in Venedig«); Topaz-Video (»I Lombardi«).

 

9.3. Azio CORGHI wird 80

Der Sohn des Malers und Cartoonisten Alvaro Corghi studierte zunächst parallel Musik und Malerei. Ab 1956 studierte er am Konservatorium von Turin Klavier bei Mario Zanfi und Musikgeschichte bei Massimo Mila. 1962 ging er nach Mailand und studierte am dortigen Konservatorium Komposition bei Bruno Bettinelli, Chormusik bei Amerigo Vortone und Dirigieren bei Antonio Votto. 1967 gewann er mit Intavolature den Kompositionswettbewerb von Ricordi-RAI. Als Komponist wurde Corghi vorrangig mit Opern bekannt. Daneben unterrichtete er an den Konservatorien von Turin und Mailand und wurde hierfür von einer Jury unter Leitung von Goffredo Petrassi mit den Preis Omaggio a Massimo Mila ausgezeichnet. Später wurde er Mitglied der Accademia di Santa Cecilia und der Accademia Petrassi.Seine Oper Blimunda nach einem Libretto des Komponisten in Zusammenarbeit mit José Saramago wurde in der Saison 1989-90 an der Mailänder Scala uraufgeführt. 1993 folgte die Uraufführung des musikalischen Dramas Divara (Wasser und Blut) in Münster. Für den internationalen Klavierwettbewerb Umberto Micheli komponierte Corghi die Konzertstudie …ça ira!. Eine Auftragsarbeit der Mailänder Scala war seine Oper Tatjana nach einer Novelle von Anton Tschechow. Für das RAI-Orchester entstand 2000 Amori incrociati nach dem Decameron in einer Version von Aldo Busi. Die Accademia di Santa Cecilia unter Leitung von Luciano Berio beauftragte ihn mit der Komposition von De paz e de guerra nach einem Libretto von Saramago. Im Auftrag der Accademia Chigiana entstand 2004 ¿Pia?, ein musikdramatischer Dialog nach Marguerite Yourcenars Dialogue in the Swamp, der am Teatro dei Rozzi in Siena aufgeführt wurde. 2007 spielte die Filarmonica della Scala unter Riccardo Chailly die Uraufführung des Poema Sinfonico, das Corghi zum 25-jährigen Bestehen des Orchesters komponiert hatte. Das Ensemble Punto It beauftragte ihn mit der Komposition der Oper Giocasta nach Sophokles‘ Oedipus Rex, die 2009 uraufgeführt wurde.

 

9.3. John BECKWITH wird 90

Seine Vorfahren siedelten sich 1760 in Nova Scotia an. Beckwiths Eltern förderten ihn musikalisch. Er sang im Kirchenchor und lernte mit sechs Klavier bei Ogreta McNeill. Ab 1945 studierte er mit Hilfe eines Stipendiums Klavier bei Alberto Guerrero am Royal Conservatory of Music in Toronto. Dort war er Mitglied des Künstlerkreises um James Reaney. Als Preisträger der Canadian Amateur Hockey Association studierte er 1950-51 Komposition bei Nadia Boulanger in Paris. Außerdem gehörten in Kanada Wadada Leo Smith und John Weinzweig zu seinen Lehrern. Beckwith arbeitete als Rezensent für The Globe and Mail und als Musikkritiker für den Toronto Star. Außerdem war er Programmsprecher für die Canadian Broadcasting Corporation. Er schrieb für den Rundfunk Music in Our Time, The World of Music und The Music of Chopin sowie Dokumentationen zu Hindemith, Boulez, Bartók und Berlioz. Darüber hinaus war er Herausgeber des Canadian Music Journal. Ab 1952 lehrte er an der University of Toronto. 1970-77 war er Dekan der Fakultät für Musik. Zu seinen Schülern gehören William Aide, Robert Aitken, Brian Cherney, Gustav Ciamaga, Omar Daniel, Beverley Diamond, Ben McPeek, John Fodi, Edward Laufer, Bruce Mather, Clifford Ford, Clark Ross, Timothy Sullivan, James Rolfe und Chan Wing-wah. 1984 gründete er das Institute for Canadian Music. 1992 war er Gastprofessor in Australien und 1997 an der University of Alberta. 1996 wirkte er als Gastkomponist an der Musicarama in Hongkong. 1973-74 war er Vorsitzender des Council of Ontario Universities sowie u.a. Vorstandsmitglied der Ten Centuries Concerts, des Canadian Music Centre, der Encyclopedia of Music in Canada, der Music Promotion Foundation, der New Music Concerts, von PRO Canada und der Sir Ernest MacMillan Memorial Foundation. In den 50er und 60er Jahren war er Sekretär der Canadian League of Composers. Beckwith war 1981 Mitgründer der Canadian Musical Heritage Society und gestaltete Music at Sharon mit. 1984 stellte er ein Musikprogramm zum 150. Jubiläum der Stadt Toronto zusammen. Es traten die Elmer Iseler Singers, Rosemarie Landry, Mark DuBois, James Campbell, Nelson Lohnes und Lawrence Cherney auf. Als Komponist bekam er Aufträge bekannter Institutionen (u.a. National Ballet of Canada, Victoria Symphony Orchestra, Winnipeg Symphony Orchestra). Er verfasste mehr als 130 Kompositionen. Beckwith ist Träger der Canadian Music Council Medal (1972). 1987 erhielt er den Order of Canada. Zudem wurde er von der McGill University, der Mount Allison University, der Queen’s University, der University of Victoria und der University of Guelph mit Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Die Canadian Conference of the Arts überreichte ihm 1996 das Ehrendiplom. 1999 wurde er Ehrenmitglied der Canadian University Music Society.

 

10.3. Robert HOLL wird 70

Robert Holl als Hans Sachs in Bayreuth
Als Hans Sachs in Bayreuth

Zunächst Gesangstudium in Holland bei den Pädagogen Jan Veth und David Hollestelle. 1971 gewann er den ersten Preis beim Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch. Darauf ging er nach München, wo er seine Studien bei dem berühmten Hans Hotter fortsetzte. 1972 gewann er dann auch den Gesangwettbewerb der deutschen Rundfunkanstalten in München. Darauf wurde er 1973 an die Bayerische Staatsoper München berufen, deren Mitglied er für die folgenden zwei Jahre blieb. Seit 1975 gab er nur noch Bühnen-Gastspiele, wandte sich aber mehr und mehr dem Konzertgesang zu. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1978-81 in Mozarts C-Moll-Messe, 1980, 1983, 1987 und 1992 in Mozart-Konzerten, 1986 in der Uraufführung von Helmut Eders »Missa est«, 1987 im »Buch mit sieben Siegeln« von F. Schmidt, 1992 in Beethovens Missa solemnis und 1995 Bach-Kantaten; 1986 und 1992 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende; 2014 wirkte er dort bei einer großen Schubertiade mit. Bei den Salzburger Mozartwochen trat er sehr erfolgreich in selten gehörten Mozart-Opern auf, so 1981 als Oberpriester in »Thamos, König in Ägypten«, 1982 als Voce in »Idomeneo«, 1983 als Cassandro in »La finta semplice«. Bei Konzertveranstaltungen im Rahmen der Wiener Festwochen, des Holland Festivals, des Moskauer Winters, des Festivals von Tours, der Schubertiade in Hohenems, des Festivals von Sevilla und bei vielen anderen Gelegenheiten erwies er sich als einer der führenden Bassisten seiner künstlerischen Generation, vor allem auch als großer Liedersänger. Dabei standen an erster Stelle in seinem Lied-Repertoire das deutsche und das russische Lied. 1988 wirkte er am Theater an der Wien in der vergessenen Oper »Fierrabras« und 1996 in »Des Teufels Lustschloss« von Schubert mit. 1989 sang er in London das Bass-Solo in der 9. Sinfonie von Beethoven. Er sang an der Wiener Staatsoper, an der er bereits 1977 als Sarastro in der »Zauberflöte« debütierte, 1990-2007 in insgesamt 50 Vorstellungen den König Karl in »Fierrabras« von Fr. Schubert, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Landgrafen im »Tannhäuser«, den König Marke in »Tristan und Isolde«, den Gurnemanz im »Parsifal« und den Pimen im »Boris Godunow«. Er trat als Gast am Théâtre de la Monnaie Brüssel, vor allem aber am Opernhaus von Zürich, auf. Hier hörte man ihn in der Saison 1991-92 als Assur in Rossinis »Semiramide« und als Gremin im »Eugen Onegin«, 1994-95 als Robert in »Des Teufels Lustschloss«, 1996 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« und als Amfortas im »Parsifal«. Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1996-2002 und 2009 den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 2001 das Bass-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 2004-07 den Gurnemanz und 2008-09 und 2011 den König Marke. 1999 gastierte er an der Berliner Staatsoper als Landgraf. 2000 hörte man ihn in Berlin als Christus in der Johannespassion von J.S. Bach, an der dortigen Staatsoper als Hans Sachs und als Komtur in »Don Giovanni«, 2001 als Daland in »Der fliegende Holländer«. Den Hans Sachs sang er auch 2008 an der Deutschen Oper Berlin und 2009 an der Oper Köln. Weitere Höhepunkte in seinem Repertoire für die Bühne waren der Wassermann in »Rusalka« von Dvorák und der La Roche im »Capriccio« von R. Strauss. Er komponierte auch selbst, u.a. Lieder nach Gedichten von Hoffmann von Fallersleben, Theodor Storm und Georg Trakl. Seit 1986 gab er auf pädagogischem Gebiet Meisterkurse in Holland, Österreich und Kanada, seit 1986 leitete er eine alljährliche »Woche der Romantischen Musik« auf Schloss Grafenegg in Österreich (wo er auch seinen Wohnsitz hatte). 1990 wurde er zum österreichischen Kammersänger ernannt. Er ist in zweiter Ehe mit der niederländischen Sopranistin Ellen van Lier verheiratet.

Nicht zuletzt wurde der Ruf des Künstlers durch seine zahlreichen Schallplatten begründet; hier seien genannt: auf Decca das Bass-Solo im Mozart-Requiem und Schubert-Lieder, u.a. der Zyklus »Die Schöne Müllerin«, auf Philips Soli in der Matthäuspassion und im Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, auf Preiser »Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow (in russischer Sprache) und Lieder von Hans Pfitzner, auf OPR Requiem für Bellini von Donizetti. Auf Orfeo ist er in den Mozart-Opern »La finta semplice« und »Zaïde«, in »Claudine von Villa Bella« von F. Schubert und im »Buch mit sieben Siegeln« von F. Schmidt zu hören, auf Telefunken als Solist in der Matthäuspassion, in der »Schöpfung« und den »Jahreszeiten« von J. Haydn, im Utrechter Te Deum von Händel und in der C-Moll Messe von Mozart. Auf HMV-Electrola singt er das Bass-Solo im »Messias« und in einem Querschnitt aus »Les pêcheurs de perles« von Bizet, auf Teldec in »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers« von J. Haydn, in der Missa solemnis von Beethoven, in »The Fairy Queen« von Purcell, in der Johannespassion von J.S. Bach und den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« (Bayreuth 1999), auf RCA-Erato Ein deutsches Requiem von J. Brahms, auf Ottava »Vier ernste Gesänge« vom gleichen Meister, auf Chandos »Symphonische Lieder« von A. Diepenbrock, auf Erato wieder in der Missa solemnis von Beethoven, auf Arte Nova/BMG »Von deutscher Seele« von Hans Pfitzner, auf Sony-Video Magnificat von J.S.Bach (Berlin 1984).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.robertholl.at/

 

10.3. Andrew PARROTT wird 70

Er widmete sich während seines Studiums an der Oxford University vor allem der Erforschung der Aufführungstechniken der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. 1973 gründete er den Taverner Choir und die Taverner Consort and Players. Bei den Londoner Promenade Concerts dirigierte er 1977 Monteverdis Vesper; er leitete die Londoner Uraufführung von Bachs Messe in H-Moll mit zeitgenössischen Instrumenten sowie die Matthäus-Passion und die Brandenburgischen Konzerte in der ursprünglichen Fassung. Er wirkte auch als Gastdirigent am Englischen Kammerorchester, am Londoner Bach-Orchester und am Concerto Amsterdam. 1971-83 war er mit der Sopranistin Emma Kirkby (* 26.4.1949 Cambridge) verheiratet.

 

11.3. Lena HOEL wird 60

 Sie war Absolventin der Musikdramatischen Hochschule in Stockholm und wurde 1984 an die Königliche Oper Stockholm verpflichtet, an der sie bald eine bedeutende Karriere entfalten konnte. Sie sang dort u.a. die Gilda im »Rigoletto«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die blinde Dichterin in »Aniara« von Karl-Birger Blomdahl und die Sorgbarn in »Singoalla« von Gunnar de Frumerie. Sie wirkte an der Stockholmer Oper in der Uraufführung der Oper »Backanterna« von Daniel Börtz mit (2.11.1991); 1988 sang sie im Schwedischen Rundfunk Stockholm in der Uraufführung der Radio-Oper »Albert och Julia« von Thomas Jennefelt, 1994 an der Stockholmer Oper in der Uraufführung der Oper »Doktor Glas« von Arne Mellnäs die Partie der Helga (9.4.1994). 2000 sang sie an der Königlichen Oper Stockholm die Dorinda in der Händel-Oper »Orlando«. Bekannt wurde sie auch durch ihre Teilnahme an den Festspielen von Drottningholm, wo sie 1989 in »Soliman II.« von J.M. Kraus, 1991 die Isme in »Electra« von J. Chr. Haeffner sang. Zugleich hatte sie eine erfolgreiche Karriere in einem vielseitigen Konzertrepertoire.

Schallplatten: Virgin (»Soliman II.« von J.M. Kraus), Sterling (Kantaten von K. Alfvén).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lenahoel.se/

 

11.3. Victoria BEZETTI wird 80

Victoria BEZETTI

 Schülerin von Viorel Ban am Konservatorium von Bukarest. Bühnendebüt 1964 am Theater von Galati als Gilda im »Rigoletto«. Sie wurde dann als Mitglied in das Ensemble der Rumänischen Nationaloper Bukarest berufen, wo ihre Karriere einen sehr erfolgreichen Verlauf nahm. Sie sang eine Vielzahl von Partien aus dem Koloratur- wie aus dem lyrischen Stimmfach und fand zumal als Mozart- und Verdi-Interpretin große Anerkennung. Gastspiele an den Nationalopern von Belgrad und Sofia, an der Berliner Staatsoper und am Opernhaus von Helsinki. Im rumänischen Fernsehen gestaltete sie die Titelfigur in Verdis »La Traviata«. Angesehene Konzert- und Liedersängerin.

Schallplatten: Electrecord (u.a. Vitellia in vollständiger Oper »La clemenza di Tito« von Mozart, Violetta in »La Traviata«).

 

11.3. Reynald GIOVANINETTI wird 85

 Ausgebildet in Bône (Algerien) sowie an den Konservatorien in Nantes und Paris (Musik), später in Rennes und an der Sorbonne-Universität (Mathematik und Physik). Nach ersten Tätigkeiten bei ORTF, dem französischen Rundfunk, wo er erstmals 1959 dirigierte und dann im Service de la Recherche (1960-61) und als Tonmeister und Dirigent wirkte (1961-62), erhielt er einen Posten als Musikdirektor an der Oper in Besancon (1962-63) und Mülhausen (1963-67), danach in gleicher Stellung in Marseille (1968-75). Daneben dirigierte er an der Pariser Opéra (u.a. 1973 Le nozze di Figaro, 1984 Manon), an der Scala in Mailand (1979 L’Elisir d’amore), an der Wiener Staatsoper (1973-2004 insgesamt 17 Vorstellungen), bei der amerikanischen Operngesellschaft in New York, bei der Chicago Lyric Opera und an der Oper in San Francisco (1972 Le nozze di Figaro, 1974 Manon Lescaut, 1979 einen Einakterabend bestehend aus Puccinis Gianni Schicchi, Dallapiccolas Il Prigioniero und Poulencs La Voic humaine). Weiterhin dirigierte er Symphoniekonzerte in Europa und in Amerika und führte das Chicago Symphony Orchestra 1982 auf eine USA-Tournee.

 

12.3. José Guadalupe FLORES wird 70

 Biographie des mexikanischen Dirigenten auf Spanisch: https://es.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Guadalupe_Flores_Almaraz

 

12.3. Elizabeth VAUGHAN wird 80

Elizabeth VAUGHAN

 Sie begann mit 18 Jahren ihr Gesangstudium an der Royal Academy of Music in London, wo Oliver Grove ihr Lehrer war. Auch Schülerin von Eva Turner in London. 1958 debütierte sie als Konzertsopranistin in Wales, 1959 gewann sie den Kathleen-Ferrier-Gesangwettbewerb. 1960 fand ihr Bühnendebüt bei der Welsh Opera Company als Abigaille in Verdis »Nabucco« statt. 1961 wurde sie an die Londoner Covent Garden Oper verpflichtet, an der sie seitdem eine sehr erfolgreiche Karriere hatte. Hier wirkte sie 1961 in der englischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Die schweigsame Frau« mit und trug Partien wie die Mimi in »La Bohème«, die Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«, die Teresa in »Benvenuto Cellini« von Berlioz, die Butterfly, die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und die Gayle in der Uraufführung von »The Ice Break« von M. Tippett (7.7.1977) vor. Mit der English Opera Group gastzierte sie 1963 beim Edinburgh Festival als Lucia in B. Brittens »The Rape of Lucretia«. An der English National Opera London sang sie 1964 die Penelope Rich in Benjamin Brittens Oper »Gloriana«, weiter die Leonore im »Fidelio« und die Butterfly, die sie auch in Johannesburg und Montreal vortrug. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1973 als Butterfly und 1974 als Traviata. 1981 sang sie bei der Opera North Leeds die Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi, 1984 nahm sie an der USA-Tournee der English National Opera London teil. Sie gastierte an der Staatsoper von Wien (1969-74 in insgesamt fünf Vorstellungen als Amelia sowohl in »Simon Boccanegra« als auch in Verdis »Un Ballo in maschera« und als Traviata), an den Opern von Sydney (1972 Abigaille), Johannesburg, Montreal, Toulouse und Nancy, an der Deutschen Oper Berlin (1971 Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von München und Hamburg (1971). 1972 sang sie an der Metropolitan Oper New York die Donna Elvira im »Don Giovanni« in insgesamt sechs Vorstellungen. An erster Stelle war sie als Interpretin von Partien wie der Liu in »Turandot«, der Traviata und der Aminta in »Die schweigsame Frau« von Richard Strauss bekannt. Sie nahm dann auch Mezzosopran-Partien in ihr Repertoire auf. 1985 gastierte sie im Theater des Herodes Atticus in Athen als Andromache in »King Priam« von M. Tippett. 1988 trat sie bei der Chelsea Opera Group als Laura in »La Gioconda« von Ponchielli auf, 1990 sang sie mit dem Ensemble der Welsh Opera anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten für Kaiser Akihito in Tokio die Herodias in »Salome« von R. Strauss. 1990-2000 gastierte sie wieder an der Scottish Opera Glasgow, jetzt aber als Herodias, als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Hexe in »Hänsel und Gretel« und als Auntie in B. Brittens »Peter Grimes«. 1998 trat sie an der English National Opera London als Frugola in »Il Tabarro«, als Mutter und Hexe (in einer Doppelrolle) in »Hänsel und Gretel« und als Principessa in »Suor Angelica« von Puccini auf. 1999 gastierte sie bei der English National Opera London als Herodias und als alte Priorin in »Dialogues des Carmélites« von Francis Poulenc. Neben ihrem Wirken auf der Opernbühne setzte sie auch ihre bedeutende Karriere im Konzertsaal fort. Sie unterrichtete zuerst am Welsh College of Music, dann an der Guildhall School of Music London, schließlich bekleidete sie eine Professur am Royal Northern College of Music in Manchester; sie hatte ihren Wohnsitz in Penybontfawr (Wales). Verheiratet mit dem Manager der D’Oyly Carte Opera Company Ray Brown.

Lit: Noël Goodwin: Elizabeth Vaughan (in »Opera«, 1998).

Schallplatten: Auf der Marke Decca vertreten. Auf MRF erschien eine integrale Aufnahme der Oper »Benvenuto Cellini« von Berlioz (Aufführung an der Covent Garden Oper London, 1966); Collins (»The Doctor of Middfai« von Maxwell Davies), Chandos (Annina in Querschnitt »Der Rosenkavalier« in englischer Sprache), Virgin-Video (»Gloriana« von B. Britten).

 

12.3. ZURAB SOTKILAVA wird 80

 Biographie des russischen Tenors auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Zurab_Sotkilava

 

12.3. Die Sopranistin Elizabeth LARIOS wird 85

 

13.3. Wolfgang RIHM wird 65

Er wuchs in Karlsruhe auf. Angeregt durch frühe Begegnungen mit Malerei, Literatur und Musik begann er 1963 zu komponieren. Bereits während seiner Schulzeit am humanistischen Bismarck-Gymnasium studierte er 1968-72 Komposition bei Eugen Werner Velte an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er beschäftigte sich mit der Musik der Zweiten Wiener Schule, instrumentierte Arnold Schönbergs Klavierstücke op. 19 und orientierte sich vorübergehend am aphoristisch-knappen Stil Anton Weberns. Weitere Kompositionslehrer von Wolfgang Rihm waren Wolfgang Fortner und Humphrey Searle. Parallel zum Abitur legte er 1972 das Staatsexamen in Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule ab. Es folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen 1972-73 in Köln sowie 1973-76 an der Hochschule für Musik Freiburg bei Klaus Huber (Komposition) und Hans Heinrich Eggebrecht (Musikwissenschaft). Erste eigene Erfahrung als Dozent sammelte Rihm 1973-78 in Karlsruhe, ab 1978 bei den Darmstädter Ferienkursen (die er seit 1970 besucht hatte) und 1981 an der Musikhochschule München. 1985 übernahm er als Nachfolger seines Lehrers Eugen Werner Velte den Lehrstuhl für Komposition an der Musikhochschule Karlsruhe.

Nach der Aufführung seines Orchesterstücks Morphonie – Sektor IV bei den Donaueschinger Musiktagen 1974 fand Rihm in den Folgejahren breite Anerkennung innerhalb des Musikbetriebs. Seit 1982 ist er Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, seit 1984 Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats, seit 1985 Kuratoriumsmitglied der Heinrich Strobel-Stiftung, seit 1989 gehört er dem Aufsichtsrat der GEMA an. 1984/85 und 1997 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats, 1984-89 Mitherausgeber der Musikzeitschrift Melos, 1984-90 musikalischer Berater der Deutschen Oper Berlin, 1990-93 musikalischer Berater des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. Auf Einladung von Walter Fink war er 1995 der fünfte Komponist im jährlichen Komponistenporträt des Rheingaus Musik Festival. Die Freie Universität Berlin würdigte ihn 1998 mit einer Ehrendoktorwürde als Künstler, der „in seinem überaus umfangreichen kompositorischen Werk die Freiheit des Kreativen verkörpert und für eine Ästhetik der Freiheit der Kunst eintritt, der zahlreiche, theoretisch fundierte Schriften verfasst hat, die außerordentliche musikwissenschaftliche Bedeutung besitzen.“ 2013/14 war er Capell-Compositeur der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Im Sommer 2016 übernahm Rihm die künstlerische Gesamtleitung der von Pierre Boulez gegründeten Lucerne Festival Academy. Wolfgang Rihm lebt in Karlsruhe und Berlin. Er hat einen Sohn und eine Tochter.

Als Komponist und Musikschriftsteller vertritt Rihm eine Ästhetik, die das subjektive Ausdrucksbedürfnis in den Mittelpunkt stellt. Vorbilder in diesem Sinn waren für ihn Hans Werner Henze, später Karlheinz Stockhausen und noch später Luigi Nono. Darüber hinaus vermittelten ihm literarische Texte wichtige Impulse: die Lyrik Paul Celans, die Philosophie Friedrich Nietzsches, die Theater-Schriften von Antonin Artaud und Heiner Müller. Die von James Joyce formulierte Idee eines „work in progress“ hat ihn insofern beeinflusst, als er seine Stücke gern als Provisorien („Versuche“) betrachtet, die – durch Erweiterung, Ergänzung, Tropierung, Vernetzung und Verflechtung des einmal entwickelten Materials – einander fortlaufend korrigieren oder ergänzen können. Rihm benutzt hierfür gern Metaphern aus der bildenden Kunst, er spricht von „Übermalungen“ oder von Bildhauerei: „Ich habe die Vorstellung eines großen Musikblocks, der in mir ist. Jede Komposition ist zugleich ein Teil von ihm, als auch eine in ihn gemeißelte Physiognomie.“

Vergleichbare Verfahren gibt es unter anderem im Schaffen von Pierre Boulez (dieser spricht von „Ableitungen“ und „Wucherungen“). 1973 lernt Rihm den österreichischen Maler Kurt Kocherscheidt kennen, dessen offene, radikale Art des Zeichnens ihn unmittelbar angesprochen hat. Beeinflusst haben ihn ferner junge Künstler der Kunstakademie Karlsruhe, die seit den 1970er Jahren dort gelehrt haben und später zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Malerei der 1980er Jahre werden sollten, darunter Markus Lüpertz, Georg Baselitz oder Per Kirkeby. Stilistisch lassen sich grob drei Perioden im Schaffen von Rihm unterscheiden: Seine frühen Stücke knüpfen an eine Tradition an, die sich von den späten Instrumentalwerken Beethovens hin zu Schönberg, Berg und Webern spannt. Wegen ihrer dezidierten Subjektivität wurde Rihms Musik damals gelegentlich der sogenannten Neuen Einfachheit zugerechnet. Ab den 1980er Jahren entwickelt sich ein lakonisch-ausdrucksknapper Stil; Klänge werden als Zeichen („Chiffren“) gedeutet, im Sinne einer neuen Erforschung musikalischer Semantik. Ab den 1990er Jahren erscheinen schließlich diese beiden Positionen als These und Antithese zugespitzt; zugleich sucht Rihm immer wieder Möglichkeiten einer Synthese. Zunehmende Prägnanz der musikalischen Formulierung lässt Gebilde von hoher Virtuosität entstehen.

Neben zahlreichen Kompositionen für kleinere Besetzungen und drei Symphonien schreibt er Bühnenwerke. Von ihm wurde zunächst die Kammeroper Faust und Yorick (1976; mit einem Libretto von Frithjof Haas nach dem gleichnamigen Stück von Jean Tardieu) bekannt. Zwischen 1983 und 1986 folgte Die Hamletmaschine, ein Musiktheaterstück in fünf Teilen mit einem Libretto nach dem gleichnamigen Theaterstück und 1987 Oedipus nach bzw. mit Texten von Sophokles. 1992 brachte die Hamburger Staatsoper Die Eroberung von Mexiko von ihm auf die Bühne. Proserpina (2009), nach dem gleichnamigen Stück von Johann Wolfgang von Goethe im Schwetzinger Schlosstheater, die über Nietzsche phantasierende Oper Dionysos (2010; Salzburg, Berlin, Amsterdam) und ein Hornkonzert (2013–14) sind seine neueren großen Arbeiten. Rihm wurde mit einer Komposition für die Auftaktveranstaltung in der Hamburger Elbphilharmonie im Großen Saal am 11. Januar 2017 beauftragt. Die NDR-Philharmonie mit T. Hengelbrock als Dirigent brachte das/den Triptychon und Spruch in memoriam Hans Henny Jahnn dank Radio-, Fernseh- und Online-Übertragungen vor einem europaweiten Millionenpublikum zur Uraufführung.

 

13.3. David CARLSON wird 65

 Biographie des amerikanischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Carlson

 

13.3. Der mexikanische Tenor Alberto NOVOA ARZABA wird 65

 

13.3. Makvala KASRASHVILI wird 70

Makvala Kasrashvili

 Ausbildung der Stimme zuerst an der Musikschule von Kutaisi durch den berühmten georgischen Tenor Surab Andshaparidse, dann 1961-65 am Konservatorium von Tblissi (Tiflis) durch Vera Davydowa. 1968 erhielt sie einen Preis beim Gesangwettbewerb von Sofia und begann ihre Bühnentätigkeit bereits 1968 am Bolschoi Theater Moskau (Debüt als Prilepa in »Pique Dame« von Tschaikowsky). Sie blieb für viele Jahre ein prominentes Mitglied dieses Hauses. 1973 gewann sie den Grand Prix beim Wettbewerb von Montreal. Gastspiele an den Nationalopern von Prag, Warschau und Sofia sowie am Opernhaus von Brno (Brünn) trugen ihr große Erfolge auf internationaler Ebene ein. 1983 gastierte sie bei den Festspielen im finnischen Savonlinna als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1984 an der Covent Garden Oper London als Donna Anna im »Don Giovanni«, 1985 an der Wiener Staatsoper als Aida. 1985 hörte man sie bei den Festspielen in der Arena von Verona als Aida, 1987 bei den Festspielen von Wiesbaden als Tosca. 1988 sang sie die Voyslava in »Mlada« von Rimsky-Korssakow am Moskauer Bolschoi Theater, 1989 in Pittsburgh und in der englischen Premiere dieser Oper in der Londoner Barbican Hall. 1979-89 trat sie in insgesamt sieben Vorstellungen an der New Yorker Metropolitan Oper als Tatjana im »Eugen Onegin« auf. Mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters gastierte sie 1990 beim  Edinburgh Festival (als Voyslava und in der Titelrolle von Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«) und 1991 an der Metropolitan Oper New York ebenfalls in der Titelpartie von Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. 1992 sang sie in Washington die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. 1996 gastierte sie bei der Canadian Opera Toronto als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. 1999 hörte man sie am Festspielhaus von Baden-Baden als Ortrud im »Lohengrin«. Sie galt als hervorragende Interpretin von Sopranpartien in den Opern von Tschaikowsky, Verdi und Puccini; auch als Konzertsängerin erfolgreich aufgetreten. 1975 wurde sie Verdiente Künstlerin der UdSSR, 1980 Volkskünstlerin der Republik Georgien, 1983 erhielt sie den georgischen Staatspreis.

Schallplatten: Melodiya (Titelrolle in »Francesca da Rimini« von Rachmaninoff, auf Ariola-Eurodisc übernommen), Virgin-Classics (Sopransolo in der 14. Sinfonie von Schostakowitsch).

 

13.3. Francisco LÁZARO wird 85

Francisco Lazaro als Radames
Als Radames

 Er erhielt seine Ausbildung am Conservatorio Liceu in Barcelona bei Galli Markoff, musste aber nebenher arbeiten, um sein Studium zu finanzieren. Nach vierjährigem Studium debütierte er 1962 am Teatro Liceu Barcelona als Bote in »Aida« und als Gasparo in »La Favorita« von Donizetti. Zufällig wurde seine Stimme durch den großen Dirigenten Herbert von Karajan entdeckt, der ihn für die Salzburger Festspiele verpflichtete. Hier sang er 1964-65 sehr erfolgreich den Malcolm in Verdis »Macbeth«. Er wurde jetzt schnell bekannt und schloss Gastverträge mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1964-72 und 1977-78), mit der Staatsoper von München (1969-77), mit dem Opernhaus von Frankfurt a.M. (1966-71) und mit der Deutschen Oper Berlin (1967-70) ab. 1966 war er am Teatro Colón Buenos Aires zu Gast.1966 gastierte er am Teatro Comunale Bologna (als Manrico im »Troubadour«). Seit 1967 auch als Gast an der Hamburger Staatsoper. 1967 hatte er am Teatro Liceu Barcelona als Kalaf in Puccinis »Turandot« große Erfolge. 1967-78 gastierte er an der Staatsoper von Wien (als Manrico, als Cavaradossi in »Tosca«, als Riccardo im »Maskenball« und als Don Carlos von Verdi in insgesamt acht Vorstellungen), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1967), an der Nationaloper Budapest (1964-67), am Nationaltheater Prag (1966 als Canio im »Bajazzo«), an der Königlichen Oper Stockholm (1969 als Kalaf), an den Opern von Oslo (1966 als Canio), Toronto (1966 als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, 1967 als Manrico) und Vancouver (1966 als Turiddu, 1973 als Cavaradossi und 1977 als Canio), am Opernhaus von Leipzig, am Teatro Liceu Barcelona (1976 als des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«), am Opernhaus von Belfast (1980 als Riccardo im »Maskenball«) und bei den Festspielen von Ravenna (1982 als Radames in »Aida«,). 1984 gastierte er am Staatstheater Hannover als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper. Auch in Nordamerika kam er zu einer erfolgreichen Karriere. Weitere Bühnenpartien waren der Rodolfo in »La Bohème«, der Don José in »Carmen«, der Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« und der Alvaro in »La forza del destino«.

Schallplatten: RCA, Orfeo (Malcolm in Verdis »Macbeth«, Mitschnitt von den Salzburger Festspielen von 1964).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.francisco-lazaro.com/

 

14.3. Marius RINTZLER wird 85

Marius Rintzler

 Er studierte zuerst Komposition am Konservatorium von Bukarest, dann Gesang bei A. Alexandrescu. 1964 Bühnendebüt an der Nationaloper von Bukarest als Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«. Seine größten Erfolge konnte er in Westdeutschland erzielen, wo er 1967-68 am Opernhaus von Dortmund und dann 1968-98 für 30 Jahre an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert war. 1971 sang er mit dem Ensemble der Rheinoper beim Holland Festival, 1972 beim Maggio Musicale von Florenz den Vater Wesener in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann. Beim Edinburgh Festival sang er 1972 (bei einem Gastspiel der Rheinoper) den Vater Wesener in der englischen Erstaufführung der Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann und Il Mondo in Cavallis »Rappresentatione di Anima e di Corpo«, 1976 (ebenfalls bei einem Gastspiel der Rheinoper) den Tirurel im »Parsifal« und  1982 den Podkolyosin in Mussorgskys »Die Heirat«. 1970-73 regelmäßige Gastspiele an der Hamburger Staatsoper. Er gastierte an der Grand Opéra Paris (1977 als Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola« und 1983 als Alberich im »Rheingold«) und an der Oper von Monte Carlo (1978 als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«), 1978-82 auch an der Wiener Staatsoper (als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und als Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss in insgesamt vier Vorstellungen), 1971 an der Oper von Rio de Janeiro, 1974 an der Königlichen Oper Stockholm, 1979 am Opernhaus von Marseille. 1983 sang er den Don Magnifico am Théâtre de la Monnaie in Brüssel. Sehr erfolgreich an der Covent Garden Oper London und bei den Festspielen von Drottningholm. Beim Glyndebourne Festival war er zu hören: 1967 und 1969 als Commendatore im »Don Giovanni«, 1968 als Enrico in Donizettis »Anna Bolena«, 1972 als Osmin, 1973 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1973 und 1976 als La Roche in »Capriccio« von R. Strauss, 1979 als Morosus; den Commendatore sang er 1967 auch bei einer Gastspielreise des Ensembles des Glyndebourne Festival durch Skandinavien. 1972 debütierte er als Bartolo in »Le nozze di Figaro« (zugleich sein US-Debüt) an der Oper von San Francisco, an der er 1972 auch als Alberich im Nibelungenring und als Mesner in »Tosca«, 1975 und 1979 als Daland in »Der fliegende Holländer« sowie 1978 als Rocco im »Fidelio« aufgetreten ist. 1974-78 trat er an der New Yorker Metropolitan Oper auf, wo man namentlich seinen Alberich im Ring-Zyklus, aber auch den Warlaam im »Boris Godunow« und den Ochs im »Rosenkavalier« in insgesamt 30 Vorstellungen bewunderte. Den Alberich trug er auch bei den Aufführungen des Nibelungenrings an der Oper von Dallas in den achtziger Jahren vor. 1974 gastierte er in Genf als Osmin; auch in Oslo aufgetreten. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1974 in der Vokalsinfonie »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann (nach der gleichnamigen Oper). 1987 gastierte er an der Oper von Santa Fé als Morosus, 1988 am gleichen Haus in der US-Erstaufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki. 1997 hörte man ihn in Düsseldorf als König in Verdis »Aida«. Allgemein geschätzter Konzert- und Oratorienbassist, vor allem Bach-Interpret.

Schallplatten: HMV (Messen F-Moll von Bruckner, C-Dur von Beethoven, Mozart-Requiem), Decca (Bach-Kantaten, kleine Partie in »Madame Butterfly«, Solo in der Sinfonie Nr. 13 von Schostakowitsch), DGG, RCA (»Orlando« von Händel), Cambridge (»Tamerlano« von Händel); Cartimex (»La serva padrona« von Pergolesi),MMS, Philips, Topaz-Video (»Der Barbier von Sevilla«), Picknick-Video (Bartolo in »Le nozze di Figaro« aus Glyndebourne), Decca-Video (»Madame Butterfly«).

 

14.3. Jacqueline LUCAZEAU wird 100

Jacqueline Lucazeau

 Sie war die Tochter des Tenors Joseph-Paul Lucazeau (1879-1962), der an der Opéra-Comique Paris engagiert war. Sie wurde am Conservatoire National de Paris ausgebildet und gewann bei den Abschlussprüfungen alle drei zu vergebenden Preise. Sie debütierte 1944 an der Grand Opéra Paris in einer kleinen Partie in A. Honeggers »Antigone« und blieb Mitglied dieses Opernhauses bis 1961, als sie wegen einer Erkrankung ihre Karriere für einige Zeit unterbrechen musste. 1970 verabschiedete sie sich endgültig von der Bühne. Später arbeitete sie im pädagogischen Bereich als Professorin am Konservatorium von Grenoble. Gastspiele führten sie im Verlauf ihrer Karriere an die großen französischen Operntheater wie Bordeaux, Marseille, Lyon, Toulouse, Straßburg, Nantes sowie an die Oper von Monte Carlo (1951 als Donna Anna im »Don Giovanni«). Sie trat als Gast auch in Turin, Genf, Brüssel, Antwerpen, Gent und Basel auf. Ihr Repertoire enthielt vorwiegend Partien aus dem Bereich der französisch-italienischen Oper: die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Aida, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Tosca, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und die Abla in »Antar« von G. Dupont; sie sang aber auch die Brünnhilde in der »Walküre« und die Marschallin im »Rosenkavalier«. Sie war verheiratet mit dem Tenor Serge Rallier (1916-86), der seit 1945 an der Opéra-Comique und seit 1949 an der Grand Opéra Paris sang und in erster Linie in Comprimario-Partien auftrat (Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«, Remendado in »Carmen«, Gonzalve in »L’Heure espagnole« von Ravel, Parpignol in »La Bohème«, Yamadori in »Madame Butterfly«, Brighella in »Ariadne auf Naxos«). Derartige Partien hat er auch in mehreren Gesamtaufnahmen von Opern gesungen (»Carmen« auf Decca; »La Bohème« und »Le Roi d’Ys« von Lalo auf HMV).

 

15.3. Giuseppe VENDITELLI wird 75

 Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch: https://it.wikipedia.org/wiki/Giuseppe_Vendittelli

 

16.3. Christine GROSSNIKLAUS wird 70

 Sie erhielt ihre Ausbildung bei Jakob Keller in Bern, an der Berliner Musikhochschule bei Elisabeth Grümmer, bei Sylvia Gähwiller in Zürich und im Zürcher Opernstudio, dem sie 1977-78 angehörte. Sie war in der folgenden Spielzeit 1978-79 an diesem Haus als Solistin beschäftigt, sang 1979-80 am Theater von St. Gallen, 1980-81 am Theater von Pforzheim, 1984-85 am Städtebundtheater Hof, 1985-88 am Landestheater Detmold. Sie trat als Gast bei der Aargauer Oper, in Luzern und Bremerhaven auf. Höhepunkte in ihrem Repertoire für die Bühne waren die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, die Martha in der Oper gleichen Namens von Flotow, die Mimi in »La Bohème«, die Traviata, die Agathe im »Freischütz«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Saffi im »Zigeunerbaron«, die Eurydice in »Orphée aux enfers« von Offenbach und die Lisa im »Land des Lächelns« von Lehár. Dazu hatte sie eine erfolgreiche Karriere als Konzertsängerin sowohl im Oratorien- wie im Liedgesang, wobei sie in den Musikzentren in der Schweiz wie in Deutschland auftrat.

Schallplatten: Telefunken (»Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi).

 

17.3. Beverly MORGAN wird 65

 Sie studierte in den Jahren 1971-73 am New England Conservatory Boston und setzte ihre Ausbildung bis 1975 in New York fort, die mit dem akademischen Grad eines Master of Music abgeschlossen wurde. Nach dem Gewinn des Concert Artists Guild Award trat sie 1978 erstmals in einem Konzert auf. Sie kam sowohl für den Bereich des Konzert- wie auch des Operngesangs zu einer Karriere auf internationalem Niveau. In ihrer amerikanischen Heimat trat sie an den Opernhäusern von Boston, San Francisco (1981 Siegrune in der »Walküre«), Philadelphia, Washington und bei der Omaha Opera auf. 1982 sang sie in Boston in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann die Partie der Charlotte, 1983 in New York die Micaela in »La tragédie de Carmen« von Marius Constant, 1985 in Santa Fé die Miss Crisp in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Die englische Katze« von H.W. Henze, in Seattle gastierte sie u.a. 1986 als Tatjana im »Eugen Onegin«, 1988 als Rosalinde in der »Fledermaus«. 1988 hatte sie an der Santa Fé Opera in der amerikanischen Erstaufführung von Pendereckis »Die schwarze Maske« die Rolle der Benigna kreiert. 1989 gastierte sie bei der Hawaii Opera als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«. In Europa hatte sie bei ihren Gastspielen nicht weniger bedeutende Erfolge; in Rotterdam wirkte sie am 5.9.1980 in der Uraufführung der Oper »Satayagraha« von Philip Glass mit. 1984 sang sie an der Mailänder Scala die Dede in »A Quiet Place« von L. Bernstein, die sie 1986 an der Wiener Staatsoper wiederholte. Sie erschien an der Niederländischen Oper Amsterdam und an der Scottish Opera Glasgow (1986 Christine in »Intermezzo« von R. Strauss, 1987 Titelfigur in »Lulu« von A. Berg). An der Deutschen Oper Berlin sang sie am 5.5.1990 die Partie der Fusako in der Uraufführung der Oper »Das verratene Meer« von H.W. Henze (während Stephanie Sundine auf der Bühne spielte, jedoch durch Indisposition nicht in der Lage war, wie vorgesehen, die Partie zu singen). Beverly Morgan sang (und spielte) diese Partie dann auch bei der italienischen Erstaufführung des Werks 1991 am Teatro Lirico in Mailand. Große Erfolge erzielte die Künstlerin auch auf den Gebieten des Konzert- und des Oratoriengesangs; sie trat mit den ersten Orchestern und Dirigenten zusammen in Nordamerika wie in Europa auf. In einem späteren Abschnitt ihrer Karriere nannte sie sich Jessica Ryder.

Schallplatten: DGG (Dede in »A quiet Place« von Bernstein), Columbia.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://jessicaryder.wordpress.com/

 

17.3. Jonathan RENNERT wird 65

 Biographie des englischen Dirigenten auf Englisch

https://en.wikipedia.org/wiki/Jonathan_Rennert

 

17.3. Mileva BULJUBASIC wird 80

 Sie begann ihr Musik- und Gesangstudium an der Musikakademie von Sarajewo und betrieb ergänzende Studien in Italien wie in Österreich. 1960-68 war sie als Konzertsopranistin beim Rundfunksender Sarajewo engagiert. 1970 begann sie ihre erfolgreiche Bühnenkarriere an der Kroatischen Nationaloper Zagreb. Gastspiele trugen der Sängerin an Theatern in Deutschland und Italien, in Österreich und England, in der Sowjetunion, in Rumänien, der CSSR und Japan bedeutende Erfolge ein. 1978-79 war sie am Stadttheater von Hagen (Westfalen) engagiert; seit 1979 war sie Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1985 an der Oper von Seattle zu Gast. Ihr Bühnenrepertoire hatte seine Höhepunkte in Rollen wie der Butterfly, der Mimi in »La Bohème«, der Nedda im »Bajazzo«, der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Rusalka in der gleichnamigen Oper von A. Dvorák, der Leonore im »Fidelio«, der Dula in »Ero, der Schelm« von Gotovac, der Amelia im »Maskenball« und der Leonore im »Troubadour« von Verdi. 1992 sang sie am Staatstheater Hannover die Butterfly, in Düsseldorf die Tosca. Im Konzertsaal war sie in einem Repertoire von großem Umfang anzutreffen.

 

17.3. Renate KRAHMER wird 80

 Studium an der Franz Liszt-Musikhochschule in Weimar; Schülerin von Rita Meinl-Weise. Nachdem sie den Händel-Wettbewerb gewonnen hatte, debütierte sie 1961 am Stadttheater von Magdeburg. 1962 kam sie an das Stadttheater von Halle/Saale, wo sie als Antrittsrolle die Susanna in »Figaros Hochzeit« sang. Seit 1965 war sie durch einen Gastvertrag der Staatsoper Berlin verbunden, an der sie u.a. 1969 an der Uraufführung der Oper »Lanzelot« von Paul Dessau teilnahm. 1974 wurde sie an die Komische Oper Berlin verpflichtet, wo sie bereits 1966 in der Uraufführung der Oper »Der letzte Schuss« von Siegfried Matthus mitgewirkt hatte und 1972 in der eines weiteren Bühnenwerks dieses Komponisten, »Noch einen Löffel Gift, Liebling?«, auftrat. Für ihre technisch souverän geführte Koloraturstimme waren Partien wie die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss die wichtigsten Aufgaben. Sie trug auf der Bühne wie im Konzertsaal gern zeitgenössische Werke vor. Bei den alljährlichen Händel-Festspielen in Halle zeichnete sie sich als versierte Interpretin der Werke dieses Meisters aus. Sie trat als Gast an den Nationalopern von Warschau und Prag sowie in Lausanne auf. Sie wirkte später als Dozentin an der Berliner Musikhochschule.

Schallplatten: Eterna, HMV (»Euryanthe« von Weber), Telefunken-Eterna (»Hänsel und Gretel«, »Die Verurteilung des Lukullus« von Dessau), DGG (Kantaten von J.S. Bach, »Der Dorfjahrmarkt« von Georg Anton Benda), Eurodisc (Messen von J.S. Bach), Berlin Classics (Querschnitt »Imeneo« von Händel).

 

17.3. Rózsa SZABÓ wird 85

 Am Budapester Konservatorium war sie Schülerin von Rezsö Feleki und Jenö Sipos. 1960 erfolgte ihr Debüt am Gárdonyi Géza Szinház, wo sie bis 1962 auftrat. 1962-65 wirkte sie am Theater von Miskolc und kam dann 1965 an die Nationaloper Budapest. Dort debütierte sie als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart. Eine Kette von Erfolgen an diesem bedeutendsten ungarischen Opernhaus schloss sich an; sie gastierte u.a. an der Nationaloper von Helsinki. Zu ihren wichtigsten Rollen zählten die Violetta in Verdis »Traviata«, die Nedda im »Bajazzo« von Leoncavallo, die Micaela in »Carmen«, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Musetta in »La Bohème«, die Butterfly und die Helena in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Dazu bedeutende Konzert- und Oratoriensängerin. Sie war verheiratet mit dem Chefdirigenten der Budapester Oper Ervin Lukács (1928-2011).

Schallplatten: Hungaroton.

 

18.3. John KANDER wird 90

Er begann seine Broadwaykarriere in den 1950er Jahren als Chorusleiter und Dirigent in Musicaltheatern am Broadway. Die Arbeiten als Arrangeur für die Tanzszenen in den Musicals Gypsy und Irma la Douce Ende der 50er führten ihn schließlich zur Komposition eigener Musicals. Sein erstes Musical A Family Affair von 1962 war allerdings ein Flop.

Im gleichen Jahr traf Kander auf seinen zukünftigen Partner, den Liedtexter Fred Ebb. Den ersten Hit landeten sie mit My coloring book, der u. a. von Barbra Streisand in ihr Repertoire aufgenommen wurde. Ihr erstes Musicalprojekt Golden Gate blieb noch unaufgeführt, brachte jedoch den Broadway-Produzenten Harold Prince dazu, ihnen die Arbeit an dem Musical Flora, the Red Menace zu übertragen. Es wurde der erste Erfolg sowohl für das Duo Kander/Ebb wie auch für die junge Liza Minelli, die mit einem Tony Award ausgezeichnet wurde. Die erfolgreichste Komposition von John Kander wurde dann das Musical Cabaret. Die Uraufführung am Broadway fand am 20. November 1966 statt, Regie führte Harold Prince, die Hauptrollen spielten Lotte Lenya als Frl. Schneider, Jill Hawirth spielte Sally Bowles und Joel Gray als Zeremonienmeister war der einzige, der später unter Bob Fosse als Regisseur auch in der Verfilmung von 1972 mitwirkte. Die letzte von 1.165 Vorstellungen fand am 6. September 1969 statt. Insgesamt gewann das Musical acht Tony Awards. Nach der Verfilmung von Cabaret verstärkte sich die Zusammenarbeit mit Liza Minnelli, die im Film die Sally Bowles spielte, Kander schrieb zahlreiche Songs für sie. Kanders und Ebbs bekannteste Komposition wurde der für den gleichnamigen Martin Scorsese-Film geschriebene Song New York, New York von 1977. Liza Minnelli sang den Song im Film und Frank Sinatra machte ihn zu einem Welthit und zur inoffiziellen Hymne New Yorks. Auch in deutscher Sprache gibt es einige Versionen; Harald Juhnke sang ihn unter dem Titel Berlin, Berlin. Kander und Ebb schufen im Laufe der Jahrzehnte noch zahlreiche weitere Welterfolge wie die Musicals Chicago und Kuss der Spinnenfrau. 2010 heiratete Kander seinen langjährigen Lebensgefährten, den Choreographen und Tänzer Albert Stephenson in Toronto.

 

19.3. Costanza CUCCARO wird 70

Costanza Cuccaro

 Studium an der University of Iowa in Iowa City bei Herald Stark, dann, nachdem sie 1967 den Nationalen Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper gewonnen hatte, seit 1968 mit Hilfe eines Fulbright Stipendiums bei Luigi Ricci in Rom. 1969 kam es zu ihrem Bühnendebüt an der Oper von Zürich als Scolatella in »König Hirsch« von H.W. Henze. Seit 1971 wirkte sie dann an der Deutschen Oper Berlin, wo sie Partien wie die Konstanze in der »Entführung aus der Serail«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Gilda in »Rigoletto«, Partien in Opern von Rossini, Händel, Wolf-Ferrari und Pergolesi sang. Gastspiele führten sie 1972-78 an die Staatsopern von Wien (als Glauce in »Medea« von Cherubini, als Zerbinetta, als Konstanze und als Gilda in insgesamt 5 Vorstellungen), München und Stuttgart, an die Opernhäuser von Frankfurt a.M., Köln und Belgrad wie zu den Festspielen von Aix-en-Provence. 1978 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo, 1990 in Montreal als Konstanze. An der New Yorker Metropolitan Oper trat sie 1975 in vier Vorstellungen als Rosina im »Barbier von Sevilla« auf; dazu hatte sie eine bedeutende Karriere als Konzert- und namentlich als Oratoriensopranistin. – Verheiratet mit dem Komponisten und Pianisten Edwin Penhorwood (* 1939).

Sie singt auf Edition Schwann das Sopransolo in dem Oratorium »Der Tod Jesu« von C.H. Graun, auf Laudate in Bach-Kantaten, auf HER im Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, auch auf Concert Hall.

 

19.3. Alberto CUPIDO wird 70

Alberto Cupido als Rioccardo im Maskenball
Als Ricardo in „Maskenball“

Sein Vater war ehemaliger Opernsänger. Gesangstudium am Conservatorio Giuseppe Verdi und in der Opernschule der Scala in Mailand bei Azzali. Abschließende Ausbildung an der Accademia Chigiana in Siena. 1975 Gewinner eines Gesangwettbewerbs in Parma, 1976 des Concours Verdi in Busseto. Debüt 1977 am Teatro Margherita von Genua als Pinkerton in »Madame Butterfly«. Seine Karriere entwickelte sich schnell an den führenden italienischen Theatern und nahm ihren Fortgang auch an den großen internationalen Opernbühnen. So sang er an den Opern von Venedig und Genua, an der Opéra du Rhin Straßburg und am Opernhaus von Lyon (1978), am Opernhaus von Frankfurt a.M., bei den Festspielen von Glyndebourne (1978 Rodolfo in »La Bohème«), an der Münchner Staatsoper (1982 Faust von Gounod), in Montreal, Brüssel, an der Grand Opéra Paris (1983 Rodolfo in »La Bohème« und Alfredo in »La Traviata«, 1988-89 Faust von Gounod), am Kölner Opernhaus (1985 Titelheld in Massenets »Werther« und Edgardo in »Lucia di Lammermoor«), an der Oper von Dallas (1985 Rodolfo in »La Bohème«) und an der Hamburger Staatsoper. 1980-2003 gastierte er in insgesamt 66 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, als Macduff in Verdis »Macbeth«, als Alfredo, als Rodolfo sowohl in »La Bohème« als auch in Verdis »Luisa Miller«, als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss, als Cavaradossi in »Tosca«, als Faust von Gounod, als Edgardo, als Don Carlos von Verdi, als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Stiffelio in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« und als Turiddu in »Cavalleria rusticana«). Er sang beim Maggio Musicale von Florenz 1983 den Rinuccio. 1983 gab er sein US-Debüt als Alfredo an der Oper von San Francisco, an der dann auch 1986 den Rodolfo in »La Bohème« sang. 1984 Debüt an der Mailänder Scala als Edgardo. An der Scala war er dann auch 1986 als Oronte in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, 1988 als Jacopo Foscari in Verdis »I due Foscari«, als Rinuccio und als Rodolfo in »La Bohème«, 1989 als Cavaradossi und als Rodolfo in »Luisa Miller« sowie 1995 als Stiffelio sehr erfolgreich. Bei den Festspielen von Wiesbaden sang er 1986 in »Giulietta e Romeo« von Zandonai. Er gastierte 1986 bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, 1987 an der Oper von Monte Carlo als Edgardo, 1987 auch an der Oper von Philadelphia, 1988 an der Staatsoper von München und am Teatro Liceu Barcelona.  Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1988 als Faust in »Mefistofele« von Boito. 1990 hörte man ihn in Brüssel als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, bei den Festspielen von Verona als Rodolfo in »Luisa Miller«, am Teatro Regio Turin als Don Carlos von Verdi, 1989 am Teatro Comunale Florenz als Faust in »Mefistofele«. 1991 sang er am Staatstheater Hannover die gleiche Rolle, am Teatro Fenice Venedig und 1992 in Verona wieder den Don Carlos von Verdi, am Teatro Regio Turin 1992 den Roland in »Esclarmonde« von Massenet. An der Pariser Opéra Bastille sang er 1992 den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« und 1994 den Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, in der Arena von Verona 1994 den Rodolfo in »La Bohème« und 1995 den Don José in »Carmen«. 1995 hörte man ihn am Opernhaus von Zürich als Giannetto in »La cena delle beffe« von Giordano, am Opernhaus von Marseille in der Titelpartie der Oper »Sigurd« von Reyer, 1995 in Graz als Cavaradossi. 1997 trat er beim Festival von San Gimignano als Lionetto De‘ Ricci in der Oper »Gloria« von Cilea auf, am Teatro Verdi Triest als Don Carlos von Verdi, 1998 an der Deutschen Oper Berlin, an der er oft zu Gast war, als Don José, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli und als Cavaradossi. 1998 sang er bei der Japan-Tournee des Teatro Comunale Bologna die Titelrolle in Verdis »Don Carlos«, in Triest den Corrado in Verdis »Il Corsaro«. 1999 trat er am Teatro Comunale Bologna als Giannetto in »La cena delle beffe« auf, am Teatro Municipale Piacenza als Arrigo in »La battaglia di Legnano« von Verdi. Bei den Festspielen von Wiesbaden trat er 1999 als Kalaf in Puccinis »Turandot« und als Don José auf. Am Teatro Verdi Triest hörte man ihn 2000 als Maurizio, am Teatro Comunale Florenz wie an der Oper von Rom als Pollione in »Norma«, im gleichen Jahr in Montpellier in der konzertanten Aufführung der Oper »Cassandra« von Vittorio Gnecchi als Agamemnon (Aufnahme auf Arkadia). 2001 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin als Kalaf. An der Bayerischen Staatsoper München sang er 2006-07 den Alvaro in »La forza del destino« und den Don Carlos von Verdi. In erster Linie brachte er lyrische Partien seines Stimmfachs, später auch heldische Partien zum Vortrag. Von seinen Partien sind noch nachzutragen der Fenton in Verdis »Falstaff«, der Herzog im »Rigoletto« und der Fernando in »La Favorita« von Donizetti. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.

Schallplatten: Fonit-Cetra (»Maria de Rudenz« von Donizetti, »La Rondine« von Puccini), Sony (Opern-Recital mit Donizetti-Arien), Kicco Classic (Lionetto in »Gloria« von Cilea).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://albertocupido.com/

 

19.3. Anthony RODEN wird 80

Anthony Roden

 Er arbeitete zuerst im Versicherungswesen und kam erst spät zur Sängerkarriere. Er war am Konservatorium von Adelaide 1965-68 Schüler von Arnold Matters und Donald Munro, dann 1969-70 im Opera Centre London von Alexander Young. Bereits 1970 sang er bei der English Opera Group in Purcells »King Arthur«. Er wurde Gewinner des Gesangwettbewerbs von s’Hertogenbosch. 1971 debütierte er bei der Glyndebourne Touring Opera als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und hatte sogleich großen Erfolg. 1971 hörte man ihn beim Glyndebourne Festival als Tschekalinsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1972 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1973 als Tamino in der »Zauberflöte«, 1983 und 1985 als Hohepriester in Mozarts »Idomeneo«, 1986 als Hauptmann in »Simon Boccanegra« und  1995 als Vitek in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er dann 1972 auch den Belmonte und 1986 den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«. Mit dem Ensemble des Glyndebourne Festivals gastierte er 1973 in Kopenhagen als Belmonte, 1986 in Hongkong als Don Ottavio im »Don Giovanni« und 1993 in Birmingham als Florestan im »Fidelio« (in einer konzertanten Aufführung). Im holländischen Scheveningen trat er 1974 in der Titelrolle von Cavallis »L´Ormindo« auf. Von London aus ging er seiner Karriere als lyrischer Tenor nach und sang vor allem seit 1974 bei der English National Opera (1977 Uraufführung »The Royal Hunt of the Sun« von Iain Hamilton), bei der Kent Opera (1979 Pylade in Glucks »Iphigénie en Tauride«), bei der Welsh Opera Cardiff, seit 1981 auch bei der Opera North Leeds, bei der Scottish Opera Glasgow (1985 Don Ottavio, 1992 Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten, 1993 als Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1993 Titelrolle und 1994 Bob Boles in »Peter Grimes« von Britten, 1996 Titelrolle in Verdis »Otello«)  und bei weiteren englischen Operngesellschaften, dazu an der Niederländischen Oper Amsterdam (1988 als erster Geharnischter in der »Zauberflöte«) und in Westdeutschland (2000 an der Hamburger Staatsoper als Vitek). Seine Gastspieltätigkeit führte ihn an die Covent Garden Oper London, an das Nationaltheater Prag (1976 als Tamino), an die Stadttheater von Krefeld/Mönchengladbach (1972-73) und Freiburg i. Br. (1990). Seine großen Rollen waren der Ferrando in »Così fan tutte«, der Don Ottavio im »Don Giovanni« (Melbourne 1986), der Idomeneo wie der Idamante in »Idomeneo«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing und der Alfred in der »Fledermaus« von J. Strauß. In seiner australischen Heimat sang er 1982 den Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1989 in Melbourne und in Adelaide den Tannhäuser und den Florestan. 1998 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Rev. Adams in »Peter Grimes« von B. Britten. Auch als Konzertsänger kam er zu einer sehr erfolgreichen Karriere. Verheiratet mit der Mezzosopranistin Doreen Cryer.

Schallplattenaufnahmen auf Berlin Classics als Solist im War Requiem von Benjamin Britten, auf Conifer in »The Wreckers« von Ethel Smyth, auf MRF (»Le Cheval de Bronce« von Auber).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://anthonyroden.com/

 

19.3. Sigurd BJÖRNSSON wird 85

Sigurd Björnsson mit Sieglinde Kahmann und dem gemeinsamen Sohn in Gianni Schicchi in Graz
Björnsson mit Sieglinde Kahmann und dem gemeinsamen Sohn in Gianni Schicchi

 Er war zuerst als Walfänger tätig, begann dann das Violinstudium, während dessen seine Stimme entdeckt wurde. Er ging darauf zur Gesangsausbildung nach Deutschland und studierte bei Gerhard Hüsch und Hanno Blaschke in München. 1962 debütierte er an der Staatsoper von Stuttgart als Arturo in »Lucia di Lammermoor«. 1966 gastierte er mit dem Ensemble der Stuttgarter Oper beim Edinburgh Festival als Andres in »Wozzeck« von A. Berg. Er blieb bis 1968 in Stuttgart und wechselte dann an das Staatstheater Kassel, wo er in den Jahren 1968-72 engagiert war. 1972-75 sang er am Theater von Graz (u.a. die Titelpartie in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Froh im »Rheingold«, den Gianetto in Rossinis »La gazza ladra«, den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Ruprecht in »Der zerbrochene Krug« von F. Geissler, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini und den Malcolm in Verdis »Macbeth«) und danach bis 1977 am Theater am Gärtnerplatz München. Er kehrte dann wieder in seine Heimat Island zurück. Hier wurde er später Direktor des Isländischen Sinfonieorchesters in Reykjavik und künstlerischer Berater für den Bereich der Oper am dortigen Nationaltheater. Im Mittelpunkt seines Repertoires für die Bühne standen Aufgaben aus dem lyrischen Fach wie der Ferrando in »Così fan tutte«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Jaquino im »Fidelio«, der Lyonel in Flotows »Martha«, der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing, der Arturo in »I Puritani« von Bellini, der Fenton in Verdis »Falstaff«, der Alfred und der Eisenstein in der »Fledermaus«. Er trat als Gast an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Hamburg und München, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Zürich, an der Wiener Volksoper und in Athen auf. Bei den Festspielen von Bregenz sang er 1972 in Purcells »Die Feenkönigin«, 1973 den Steuermann in »Der fliegende Holländer« und 1974 den Remendado in »Carmen« sowie in einem Konzert in Mozarts Krönungsmesse. Bei den Schwetzinger Festspielen des Jahres 1966 sang er in der Uraufführung der Oper »Der Tod des Empedokles« von Hermann Reutter die Rolle des Pausanias. Verheiratet mit der Sopranistin Sieglinde Kahmann (* 28.11.1937 Dresden).

 

20.3. Marina BOLGAN wird 60

 Sie studierte am Conservatorio Benedetto Marcello Venedig bei Paolo Mirko Bononi und nahm an Perfektionskursen an der Accademia Chigiana Siena und an der Accademia di Santa Cecilia Rom (bei Giorgio Favaretto) teil. Sie gewann mehrere wichtige internationale Gesangwettbewerbe, darunter 1981 und 1982 den Concorso Mattia Battistini in Rieti, 1982 den Concorso Achille Peri in Reggio Emilia, 1982 den Concorso Verdi in Parma, 1983 den Concours Francesco Viñas in Barcelona, 1985 den Pavarotti-Wettbewerb in Philadelphia und 1984 den Internationalen Wettbewerb L. Sigall in Viña del Mar (Chile). Im Anschluss an den Gewinn des Concorso Mattia Battistini sang sie 1981 in mehreren italienischen Städten die Rosina im »Barbier von Sevilla« als Partnerin von Rolando Panerai, 1982 die Gilda im »Rigoletto«. 1982 begann sie ihre internationale Karriere mit einem Gastspiel am Teatro della Zarzuela Madrid als Nannetta in Verdis »Falstaff«. 1983 sang sie in Toulouse die Gilda, beim Festival von Spoleto die Kitty in »The Last Savage« (»L’ultimo Selvaggio«) von G.C. Menotti. Ebenfalls 1984 hörte man sie am Teatro Fenice Venedig als Adina in »L‘Elisir d’amore«, in Nîmes und Avignon als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«. 1985 hatte sie große Erfolge als Konzertsolistin in Chile. Weitere Stationen ihrer Karriere waren das Teatro Verdi Triest (Page Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera«), das Teatro Comunale Bologna (Elvira in »I Puritani«), das Teatro Bellini Catania (1986 Lisa in »La Sonnambula« von Bellini, 1988 Titelrolle in »Nina ossia La pazza per amore« von Paisiello), das Teatro Margherita Genua (1987 Gilda), das Teatro Filarmonico Verona (1987 Gilda) und das Teatro Fenice Venedig (Annetta in »Crispino e la comare« von L. und F. Ricci). Letztgenannte Partie sang sie dann auch am Théâtre des Champs-Élysées Paris. Am Theater von Klagenfurt gastierte sie in den Jahren 1987-88 u.a. als Amina in »La Sonnambula« von Bellini und als Giulietta in dessen »I Capuleti e i Montecchi«, am Opernhaus von Zürich 1987 als Elvira in »I Puritani«, 1989 als Lucia di Lammermoor, die sie auch sehr erfolgreich 1988 an der Wiener Staatsoper und am Theater von St. Gallen übernahm. 1988 sang sie an der Staatsoper von Hamburg (Adina) und beim Festival von Fermo (»La Romanziera« und »Betly« von Donizetti), 1992 am Teatro Verdi Triest die Gnese in »Il Campiello« von Wolf-Ferrari und 1994 in Ivorno und Mantua die Titelrolle in »Lodoletta« von Mascagni.

Schallplatten: Nuova Era (»Nina ossia La Pazza per l’amore« von Paisiello), Fonit Cetra (»Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari), Mondo Musica (»Piramo e Tisbe« von J.A. Hasse).

 

20.3. Antonello ALLEMANDI wird 60

Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren am Mailänder Giuseppe Verdi-Konservatorium. 1987 gab er sein Debüt als Dirigent beim Maggio Musicale Fiorentino. Seine internationale Karriere führte ihn an renommierte Konzert- und Opernhäuser, darunter beispielsweise die Opéra Bastille (1995 Un Ballo in maschera, 2000 Tosca) und das Théâtre des Champs-Elysées in Paris, die Metropolitan Opera New York (2005 La Cenerentola), die Bayerische Staatsoper in München (L’Italiana in Algeri, 2012 und 2015 La Cenerentola, 2014 Il Barbiere di Siviglia, 2016 Norma und Il Trovatore, 2017 Guillaume Tell), der Covent Garden in London, die Deutsche Oper in Berlin (Il Pirata, Werther), die Hamburgische Staatsoper (1995-96 Il Barbiere di Siviglia, 2010-11 La Cenerentola) und die Suntory Hall in Tokyo. 1992-97 war er als Musikalischer Direktor des Orchestre Colonne in Paris tätig. Zudem dirigierte er in Frankreich unter anderem das Nouvelle Orchestre Philharmonique de Radio France, das Ensemble Orchestral de Paris, das Orchestre National de Lille und das Orchestre Monte Carlo. In Italien dirigierte er das Orchestra RAI in Torino, das Orchestra of the Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, das Orchester »Giuseppe Verdi« sowie das Orchester »I Pomeriggi Musicale« in Mailand. Weitere Stationen seiner künstlerischen Laufbahn sind die Wiener Staatsoper (1993-97 Il Barbiere di Siviglia, L’Elisir d’amore, La Traviata, Il Trovatore, I Puritani). 1992 gab er an der Oper von Portland sein US-Debüt (L’Elisir d’amore). Der Künstler ist zudem ständiger Gastdirigent beim Rossini-Festival in Pesaro, wo er unter anderem die Leitung für La Gazetta und Il Turco in Italia übernahm.  
Die umfangreiche Diskografie, die Antonello Allemandi vorgelegt hat, enthält beispielsweise Aufnahmen von Donizettis Alina, Maria Stuarda von Mercadante und Il Turco in Italia als Live-Aufnahme des Rossini Opera Festival in Pesaro. Im Rahmen des 50. Geburtstages der Asociación Bilbaina de Amigos de la Ópera (ABAO) erhielt der Dirigent die „Médaille d’or“.

 

20.3. Birgitta SVENDÉN wird 65

Birgitta Svendén als Magdalene in Bayreuth
Als Magdalena in Bayreuth

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Königlichen Musikakademie Stockholm und in der Opernschule der dortigen Königlichen Oper. Sie wurde 1981 sogleich an die Stockholmer Oper verpflichtet und blieb deren Mitglied. Sie debütierte dort in der Titelpartie der Oper »Tintomara« von Lars-Johan Werle und sang in den folgenden Spielzeiten u.a. die Dorabella in »Così fan tutte«, die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Erda im »Rheingold«, den Cherubino in »Le nozze di Figaro« und den Octavian im »Rosenkavalier«. Am 18.10.1986 übernahm sie an der Stockholmer Oper die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Christina« von Hans Gefors. Sie gastierte mit diesem Werk und dem Ensemble von Stockholm dann auch bei den Festspielen von Wiesbaden. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1983-86 die Floßhilde und 1984-86, 1992 sowie 1994-98 die Grimgerde im Nibelungenring, 1987 das Altsolo, einen der Knappen und ein Blumenmädchen im »Parsifal«, 1991-92 und 1994-98 die Erda und die 1. Norn im Nibelungenring (1998 auch die Waltraute in der »Götterdömmerung«), 1996-99 die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1988 hatte sie einen besonderen Erfolg, als sie an der Stockholmer Oper die Titelrolle in der schwedischen Oper »Singoalla« von Gunnar de Frumerie sang; im gleichen Jahr gastierte sie als Anna in »Les Troyens« von Berlioz an der Oper von Nizza, an der sie seit 1985 regelmäßig auftrat (u.a. als Carmen und als Erda). 1988 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Erda im »Rheingold«); sie sang hier bis 2000 in insgesamt 88 Vorstellungen auch die Erda im »Siegfried«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Olga im »Eugen Onegin«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Mary in »Der fliegende Holländer« die Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky und die 1. Norn in der »Götterdömmerung«. Am Opernhaus von Zürich gastierte sie 1989 als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1990 und 1994-95 an der Covent Garden Oper London als Erda im »Siegfried«. 1990 wirkte sie am Opernhaus von San Francisco in Aufführungen des Nibelungenrings mit (als Erda und als 1. Norn). An der Mailänder Scala gastierte sie 1990 als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 2000 als Solistin in Mahlers 2. Sinfonie. 1992 sang sie in Stockholm in der schwedischen Erstaufführung der Oper »The Aspern Papers« von Dominick Argento die Tina, 1994 in Chicago die Margret im »Wozzeck« von A. Berg. 1996 am Teatro Colón Buenos Aires als Fricka in der »Walküre« zu Gast; 1997 sang sie an der Stockholmer Oper die Fricka im »Rheingold«, 1998 an der Staatsoper München die Waltraute in der »Götterdämmerung«. 2001 sang sie an der Opéra du Rhin Straßburg die Brigitta in »Die tote Stadt« von E.W. Korngold. Sie setzte ihre große Konzertkarriere mit Auftritten in Chicago (3. Sinfonie von G. Mahler, 1989), in Stockholm und Helsinki fort. Im englischen Rundfunk BBC trat sie 1991 als Solistin im Verdi-Requiem, 1992 in Köln und in Los Angeles in der 2. Sinfonie von Gustav Mahler auf. Sie war als gefeierte Konzertsolistin in Paris und London zu hören. 1995 wurde sie zur schwedischen Hofsängerin ernannt.

Schallplatten: Caprice (Szenen aus schwedischen Opern), DGG (Erda im »Rheingold« und im »Siegfried« unter James Levine), Sony (Mary in »Der fliegende Holländer«), Forlane/Koch (»Kindertotenlieder« von G. Mahler, »Sea Pictures« von Elgar, »Maeterlinck-Gesänge« von Zemlinsky, Orchesterlieder von G. Mahler, E. Elgar und Zemlinsky), Phono Suecia (Szenen aus »Christina« von Gefors), Teldec (»Das Rheingold«, »Die Walküre« und »Siegfried«, auch als Video).

 

20.3. Micaela MARACINEANU wird 75

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium der rumänischen Hauptstadt Bukarest und debütierte 1971 an der dortigen Nationaloper als Dorabella in »Così fan tutte«. Seitdem kam sie an diesem Opernhaus zu einer bedeutenden Karriere als Vertreterin ihres Stimmfachs. Sie übernahm sowohl Koloraturpartien als auch Aufgaben aus dem dramatischen Fach und sang u.a. die Carmen, die Marina im »Boris Godunow«, die Geneviève in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, die Eboli im »Don Carlos« von Verdi, die Nancy in »Albert Herring« von Benjamin Britten und den Prinzen Orlofsky in der »Fledermaus«. Bereits 1970 wirkte sie im rumänischen Fernsehen in der Uraufführung der Fernsehoper »Kera Duduca« von Barberis mit. Sie wurde auch als Konzert- und Oratoriensängerin bekannt.

Schallplatten: Electrecord (Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart).

 

21.3. Owain Arwel HUGHES wird 75

 Der Sohn des Dirigenten Arwel Hughes studierte zunächst an der Universität in Cardiff, 1964-66 am Royal College of Music in London bei Adrian Boult und Harvey Philips, später bei Kempe in London und Haitink in Amsterdam. Nach seinem Londoner Debüt 1968 folgten zahlreiche Gastauftritte mit führenden englischen Orchestern. Daneben dirigierte er die Walisische und die Englische Nationaloper. 1977 wurde er zum Musikdirektor der Royal National Eisteddfod of Wales berufen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.owainarwelhughes.co.uk/

 

21.3. Anton COPPOLA wird 100

Er gehört zur Schauspielerdynastie der Coppolas, er ist der Bruder von Carmine Coppola, der wiederum Vater von Francis Ford Coppola ist. In diesem Sinne war er bei Bram Stoker’s Dracula (1992) als Dirigent behilflich und hatte auch einen kurzen Gastauftritt in Der Pate – Teil III (OT: The Godfather: Part III). Dort ist er als Dirigent in einer Filmszene zu sehen, die als „Cavalleria rusticana“ bezeichnet wird, da dort das Stück selbigen Namens gegeben wird. Seit 1950 ist er mit der ehemaligen Ballett-Tänzerin und Lehrerin Almerinda Coppola (geb. Drago) verheiratet und hat aus erster Ehe eine Tochter (Susan Coppola), und aus seiner zweiten Ehe einen Sohn (Bruno Coppola) und eine Tochter (Lucia Coppola), welche am 24. Mai 2006 Paul Golub geheiratet hat. 1963 wurde er für den Tony Award als bester Komponist und Musical-Direktor für das Broadway-Stück Bravo Giovanni nominiert.

 

23.3. Niklaus TÜLLER wird 75

 Sohn des Apothekers und Konzerttenors Erwin Tüller (1904-71) in Bern, Bruder der Sopranistin Barbara Martig-Tüller (* 1940). Er studierte an der Universität von Bern Naturwissenschaften und promovierte 1968 zum Doktor der Pharmazeutischen Chemie. Später Honorarprofessor der Universität Bern. Er studierte am Konservatorium von Bern zuerst Flötenspiel, dann Gesang bei Sylvia Gähwiller und in Meisterkursen bei Ernst Haefliger, dazu dramatischer Unterricht bei Friedrich Schramm in Basel. Auf der Bühne ist der Künstler nur selten aufgetreten, so am Stadttheater von Bern als Cardillac in der gleichnamigen Oper von Hindemith und in Luzern, wo er in »Noyes Fludde« und am dortigen Stadttheater  in der Spielzeit 1986-87 in der Schweizer Erstaufführung von Benjamin Brittens »Owen Wingrave« als Spencer Coyle mitwirkte. Er wirkte jedoch gern in konzertanten Aufführungen und in Rundfunksendungen von Opern mit. In erster Linie war er jedoch ein gefeierter Konzertsänger. Sein Repertoire, namentlich auf dem Gebiet des Oratoriums und der religiösen Vokalmusik, besaß einen nahezu unerschöpflichen Umfang und reichte von Werken der Barock-Epoche (J.S. Bach, Händel, Monteverdi, Heinrich Schütz, Telemann) bis zu Partien in Werken zeitgenössischer Meister. Als Liedersänger trat er in einem Repertoire von ähnlichem Umfang vor sein Publikum. Seine Konzertkarriere war international; er sang in den Musikzentren in der Schweiz (Zürich, Genf, Lausanne, Luzern, Bern, Basel, St. Gallen, Lugano, Winterthur), gastierte in München, Stuttgart, Wien und Salzburg, beim Festival von Aix-en-Provence, in Paris, Straßburg, Lyon, beim Festival von Orange, in Marseille, Nantes und Tours, in Rom, Turin, Madrid und Barcelona, in London, Haifa und Tel Aviv, in Amsterdam, Brüssel und beim Festival von Flandern, in Tokio und Osaka, in Frankfurt a.M., Dresden, Mainz und Tübingen.

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen, darunter auf Erato die H-Moll-Messe von J.S. Bach und Werke von de Lalande, auf HMV die Harmonie-Messe von Haydn, auf Accord »Apollo e Dafne« von Händel und Lieder von Othmar Schoeck, auf CBS die Marienvesper von Monteverdi, auf Intercord »Die Schöpfung« von Haydn, auf Claves Requiem von J.D. Zelenka, auf Laudate zahlreiche Bach-Kantaten, weitere Aufnahmen auf FSM und Ex Libris.

 

23.3. Der italienische Tenor Umberto SCALAVINO wird 75

 

23.3. Maria FRIESENHAUSEN wird 95

 Der Vater der Sängerin war Kirchenmusiker. Sie erhielt ihre Ausbildung an den Folkwang-Musikschulen in Essen und war u.a. Schülerin von Hilde Wesselmann. 1957 erwarb sie dort ihr Diplom als Gesangpädagogin wie als Opernsängerin. Sie verlegte sich in ihrer Karriere ganz auf den Konzertgesang und wurde vor allem als Oratoriensolistin, aber auch als Lieder- und nicht zuletzt als Schallplattensängerin bekannt. Große Konzertreisen führten sie von ihrem Wohnsitz Bochum aus in die deutschen Musikzentren, nach Paris, Wien, Genf, Helsinki und in viele andere Brennpunkte des internationalen Musiklebens. Sie erwies sich als große Bach-Interpretin und als Spezialistin für den Bereich der Barockmusik. Große Teile ihres Repertoires brachte sie auch in Rundfunksendungen zum Vortrag.

Viele Schallplattenaufnahmen auf verschiedenen Marken, unter denen sich auch Bühnenwerke befinden, obwohl die Künstlerin nicht auf der Bühne in Erscheinung trat (so auf HMV-Electrola in »Le Bourgeois gentilhomme« von Lully zu hören). Aufnahmen von Bach-Kantaten auf Cantate und im Bärenreiter-Verlag (u.a. Werke von Heinrich Schütz), auf Laudate, auf Soli Deo Gloria, bei Calig/Koch (»Lied von der Glocke« von A. Romberg) und im Carus-Verlag (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach).

 

24.3. Dolora ZAJICK wird 65

Sie studierte an der University of Nevada, wo sie Schülerin des Dirigenten Theodore Pufferand war, der sie in ihrer Karriere förderte. Später war sie an der Manhattan School of Music Schülerin von Helen Vanni und Lou Galtiero, dann auch von Donald Hall. Sie sang bereits im Chor der Nevada Opera und übernahm dort auch kleinere Partien wie die Kate Pinkerton in »Madame Butterfly« und die 2. Dame in der »Zauberflöte«. Auch in New York sang sie in einem Chor. 1982 war sie Preisträgerin beim internationalen Tschaikowsky-Concours in Moskau. 1983 gewann sie den Merola-Preis der San Francisco Opera. Auch an diesem Haus trat sie in kleineren Aufgaben in Erscheinung (Priesterin in »Aida«, Schwertleite in der »Walküre«, 1. Magd in »Elektra« von R. Strauss, Giovanna sowohl in »Ernani« als auch im »Rigoletto«), hatte dort dann jedoch 1985 ihr eigentliches Debüt als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«; sie sang dann an diesem Haus auch die Azucena im »Troubadour«, die Amneris in »Aida«, die Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, die Titelrollen in Massenets »Hérodiade« und Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans« und die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«. 1986 sang sie in New York in einem Konzert zusammen mit Alfredo Kraus und Eva Marton. 1987 sang sie an der Oper von Houston/Texas die Amneris. 1987 war sie auch am Opernhaus von Köln zu Gast. An der Mailänder Scala hörte man sie 1987-88 und 1992 im Verdi-Requiem, 1992 und 2008 als Eboli in Verdis »Don Carlos« sowie 1999 als Iocasta in einer konzertanten Aufführung von Strawinskys »Oedipus Rex«. 1988 hörte man sie am Teatro San Carlo Neapel als Solistin im Requiem von Verdi, an der Oper von San Diego als Azucena, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom als Amneris und in London wieder als Solistin im Verdi-Requiem. 1988 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Azucena), an der sie seither in mehr als 240 Vorstellungen auch die Amneris, die Eboli, die Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák, die Ulrica, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Marfa, die Adalgisa in Bellinis »Norma« und die alte Gräfin in Tschaikowskys »Pique Dame« sang. Am 2.12.2005 wirkte sie an der Metropolitan Oper New York in der Uraufführung der Oper »An American Tragedy« von Tobias Picker in der Partie der Elvira Griffiths mit. Als Azucena debütierte  sie 1989 an der Staatsoper Wien, an der sie bis 2010 in insgesamt 52 Vorstellungen auch die Amneris, die Eboli, die Titelrolle in »Hérodiade« von Massenet und die Santuzza sang. Als Amneris gastierte sie auch an der Oper von Chicago. In Paris hörte man sie im Verdi-Requiem und in der 2. Sinfonie von Gustav Mahler (unter Lorin Maazel), beim Cincinnati May Festival im Stabat mater von Rossini, in Washington in der 8. Sinfonie von G. Mahler. In der New Yorker Carnegie Hall sang sie wieder im Requiem von Verdi und die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung von Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans« (1990). Ihre große Glanzrolle, die Azucena, sang sie auch beim Maggio Musicale von Florenz (1990), in Barcelona (1993), in Chicago (1994) und in Toulouse, ihre zweite, die Amneris, in Nancy, bei den Festspielen von Orange (1991-92, 1995), an der Staatsoper Berlin (1995) und in der Arena von Verona. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1996 im Verdi-Requiem und 1998 die Eboli. 1997 sang sie an der Staatsoper Hamburg die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, in München die Amneris. An der Pariser Opéra Bastille gastierte sie 1998 und 2001 als Eboli und 2003 als Azucena. 1998 hörte man sie am Grand Théâtre Genf als Azucena, am Tetro San Carlo Neapel als Amneris, 2000 und 2004 an der Staatsoper München als Eboli, 2001 trat sie in München als Solistin im Verdi-Requiem auf. 2010 sang sie an der Los Angeles Opera die Ortrud im »Lohengrin«, 2012 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 2014 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Principessa in »Suor Angelica« von Puccini, 2015 an der Oper von Washington die Madame de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. Zwei ihrer eigenen Kompositionen feierten weltweit Premiere: »Roads to Zion« wurde anlässlich einer internationalen Zusammenkunft zur Feier der heiligen Teresa von Ávila präsentiert und erneut in Madrid aufgeführt. Eine Auftragsarbeit für das National Youth Choral Festival kam zudem in San Francisco zur Aufführung. Neben ihrer Karriere als Solistin ist sie eine passionierte Vokalpädagogin. Zu Beginn ihrer Karriere erscheint der Familienname der Sängerin auch in der Schreibweise Zajic.

Schallplatten: Telarc (Arien-Recital), HMV-EMI (»La forza del destino«, Verdi-Requiem), CBS Sony (Amneris in »Aida«, Eboli im »Don Carlos« von Verdi, Titelrolle in »Hérodiade« von Massenet), Decca (Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák); DGG-Video (Azucena im »Troubadour« mit Luciano Pavarotti, Metropolitan Oper 1988; Amneris in »Aida«, Metropolitan Oper 1989), VHS-Video (Amneris in »Aida«, Neapel 1998).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.dolorazajick.com/

 

24.3. Benjamin LUXON wird 80

benjamin-luxon

Er wurde zunächst Sportlehrer, dann Ausbildung der Stimme an der Guildhall School of Music in London und bei dem Pädagogen Walter Gruner, ebenfalls in London. 1963 debütierte er bei der English Opera Group, die sich um den Komponisten Benjamin Britten gebildet hatte, als Tarquinius in dessen Oper »The Rape of Lucretia«. Er sang bei der English Opera Group auch den Demetrius in »A Midsummer Night´s Dream« von B. Britten und 1970 in »King Arthur« von H. Purcell. Mit dieser Operntruppe unternahm er 1963 eine Tournee durch Russland, bei der er wieder den Tarquinius, dazu den Sid in »Albert Herring« von B. Britten sang. Später bereiste er mit dieser Truppe Kanada und Australien. 1965 wurde er Preisträger bei einem internationalen Gesangwettbewerb in München. Seit 1965 hörte man ihn an der Scottish Opera Glasgow (1965 als Schtschelkalow im »Boris Godunow«, 1981 als Eugen Onegin, 1980 und 1983 als Wozzeck in der gleichnamigen Oper von A. Berg, 1983 und 1985 als Papageno in der »Zauberflöte«) und beim Edinburgh Festival (1965 als Sid in »Albert Herring« und 1970 in der Titelpartie von Purcells »King Arthur« bei Gastspielen der English Opera Group, 1986 als Scherasmin im »Oberon« von C.M. von Weber). An der Oper von San Francisco hörte man ihn 1972 als Demetrius. Bei der Glyndebourne Touring Opera Company sang er 1971 den Eugen Onegin von Tschaikowsky. Er trat bei den Festspielen von Aldeburgh, vor allem aber seit 1972 fast alljährlich bei den Festspielen von Glyndebourne auf. In Glyndebourne hörte man ihn 1972-73 in der Titelrolle der Oper »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, 1973 als Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1975 als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1976-77 als Ford im »Falstaff« von Verdi, 1977 als Don Giovanni, 1978 und 1980 als Papageno in der »Zauberflöte«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1972 als Cyrus in Händels »Belshazzar« und 1986 als Eugen Onegin. Seit 1972 sang er in England an der Covent Garden Oper London (wo man ihn u.a. als Eugen Onegin, als Wolfram im »Tannhäuser«, als Marcello in »La Bohème« und als Dr. Falke in der »Fledermaus« hörte), seit 1974 bei der English National Opera London (u.a. Posa in Verdis »Don Carlos«). Er widmete sich in besonderer Weise dem Werk von Benjamin Britten; am 10.5.1973 sang er bei der Uraufführung von dessen Oper »Owen Wingrave« an der Londoner Covent Garden Oper die Titelpartie, die er bereits zuvor am 16.5.1971 in der Uraufführung der Oper im englischen Fernsehen BBC kreiert hatte. 1972 hörte man ihn an der Covent Garden Oper in der Uraufführung der Oper »Taverner« von Peter Maxwell Davies, 1976 in der Uraufführung einer Neu-Fassung von »Troilus and Cressida« von W. Walton als Diomed. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1981 als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten und 1982 als Eugen Onegin. 1984 gastierte er an der Oper von Frankfurt a.M. als Eugen Onegin. In dieser Partie debütierte er auch 1986 an der Mailänder Scala, an der er 1987 auch in einem Konzert unter Luciano Berio sang. Den Eugen Onegin sang er auch 1980 in zwei Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York sowie in Amsterdam und Prag. An der English National Opera London sang er u.a. die Titelrolle in »Gianni Schicchi« von Puccini und den Papageno (1990), in Los Angeles den Wozzeck von A. Berg (1988) und den Falstaff von Verdi (1990), an der Oper von Philadelphia 1987 den Captain Balstrode. 1993 gastierte er als Falstaff von Verdi an der Wiener Staatsoper. Nicht weniger bekannt wurde er als Konzertsänger, sowohl im Bereich des Oratorien- wie des Liedgesangs. 1986 wurde er zum Commander of the British Empire ernannt.- Zu der Wärme und Tonfülle seiner Stimme trat auf der Bühne ein eminentes darstellerisches Talent.

Schallplatten: Philips (»L’Incontro improviso« und »Orlando Paladino« von Haydn, 8. Sinfonie von G. Mahler), Decca (»Owen Wingrave«, »The Rape of Lucretia«, »Acis and Galatea« von Händel), DGG (»La Passione di Gesù Cristo« von Motta), RCA (»Die tote Stadt« von Korngold, »Die Zauberflöte«, »Samson« von Händel, »Elias« von Mendelssohn), HMV (»Riders to the Sea« von Vaughan Williams, »Troilus and Cressida« von W. Walton, »A Village Romeo and Juliet« von Delius), Edition Schwann (»Oedipus Rex« von Strawinsky), Telarc (War Requiem von B. Britten), Chandos (Lieder von Butterworth und Guerney, »Winterreise« von Schubert), Pickwick-Video (»Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, »Don Giovanni« und »Falstaff«, alle aus Glyndebourne), SL-Longman Video (»Die Zauberflöte«).

 

24.3. Christiane EDA-PIERRE wird 85

Christiane Eda-Pierre

 Die junge farbige Sängerin erhielt ihre Ausbildung am Conservatoire National in Paris. 1958 kam es zu ihrem Bühnendebüt an der Oper von Nizza als Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet. 1959 sang sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Pamina in der »Zauberflöte«. 1961 trat sie an der Opéra-Comique Paris als Lakmé von Delibes auf, 1962 debütierte sie an der Pariser Grand Opera in der Titelrolle von Donizettis »Lucia di Lammermoor«. Sie sang die Titelpartie in »Médée« von Darius Milhaud in der französischen Premiere des Werks an der Grand Opéra. Bis 1983 große Erfolge an diesem Opernhaus, u.a. als Amor in Glucks »Orpheus und Eurydike«, als eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, als Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Woglinde im »Rheingold«, als Prinzessin in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«, als Donna Anna im »Don Giovanni« und als Venus in »Dardanus« von Rameau.  Bereits 1966 gastierte sie mit dem Ensemble der Grand Opéra im Haus der Metropolitan Oper New York als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Sie trat auch an den Opern von Straßburg, Lyon, Marseille, Bordeaux, Rouen, Toulouse sowie bei den Festspielen von Aix-en-Provence und Orange auf. 1985 sang sie am Theater von Montpellier die Titelrolle in »Genoveva« von Robert Schumann. Glanzvolle Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, an der Staatsoper von Hamburg, am Teatro Liceu Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, in Amsterdam, Chicago und Miami. Großer Erfolg am Bolschoi Theater Moskau als Gilda im »Rigoletto«. Sie wirkte weiter auch bei den Festspielen von Salzburg (1980 in den vier weiblichen Hauptrollen in »Hoffmanns Erzählungen« und in einem Mozart-Konzert) und Wexford (1972 als Imogene in Bellinis »Il Pirata«) mit. Bereits 1966 große Erfolge an der Londoner Covent Garden Oper und in New York. 1980 folgte sie einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, an der sie als Antrittsrolle die Konstanze sang und bis 1982 auch als Gilda und als Antonia in insgesamt 16 Vorstellungen auftrat. Die technisch brillant geführte Stimme der Künstlerin beherrschte das gesamte klassische Koloraturrepertoire von Mozarts Königin der Nacht in der »Zauberflöte« bis zur Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Dazu erfolgreiches Wirken als Konzert- und Liedersängerin. So kreierte sie die Werke »Les Amants captifs« von Capdeville, »D’une espace déployé« von G. Amy (1973) und »Pour un monde noir«, für sie komponiert von Charles Chaynes (1979) und »Erzsébet« von dem gleichen Komponisten (Opéra Paris, 28.3.1983). Am 28.11.1983 wirkte sie an der Grand Opéra in der Uraufführung des Opernwerks »Saint François d’Assise« von Oliver Messiaen als Engel mit. Verheiratet mit Pierre Lacaze, Professor am Conservatoire National Paris und Coach der französischen olympischen Fechtmannschaft. Seit 1977 bekleidete die Künstlerin gleichfalls eine Professur am Pariser Conservatoire.

Schallplatten: Philips (Teresa in vollständiger Aufnahme der Oper »Benvenuto Cellini« von Berlioz, Héro in »Béatrice et Bénédict« ebenfalls von Berlioz, Konstanze in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«, Arien von Grétry und Philidor), Erato (»Dardanus« von Rameau), Cybelia-IMS (»Saint François d’Assise« von O. Messiaen), Supraphon (»Le Roi David« von A. Honegger), Arion (»Les Illuminations« und »Phèdre« von Benjamin Britten), Music Guild (Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1971). Privataufnahme »La clemenza di Tito« aus der Oper von Brüssel (1982).

 

25.3. Rosetta NOLI wird 95

Rosetta NOLI

 Sie debütierte 1948 als Nedda im »Bajazzo« und sang noch im gleichen Jahr am Opernhaus von Rom die Micaela in »Carmen«. 1949 wirkte sie an diesem Opernhaus in der Uraufführung von Fr. Alfanos »Il Dottor Antonio« mit. Die Karriere der Sängerin entwickelte sich schnell. Nach bedeutenden Erfolgen in Rom, Florenz, Venedig und Neapel kam sie 1952 an die Mailänder Scala; ihre Antrittspartie an diesem Opernhaus war die Margherita in »Mefistofele« von Boito; an der Scala sang sie dann noch im gleichen Jahr in einem Konzert unter Leopold Stokowski, die Xanthe in der italienischern Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Die Liebe der Danae« und die Mimi in »La Bohème« sowie 1954 die Marguerite im »Faust« von Gounod. 1954 trug sie bei den Festspielen in der Arena von Verona die Liu in Puccinis »Turandot« vor, ebenfalls 1954 beim Festival von Aix-en-Provence die Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1958 gastierte sie in Holland als Madame Butterfly; auch in England und Frankreich trat sie bei Gastspielen auf.

Schallplatten: Urania (vollständige Oper »Mefistofele«), Plymouth (Titelpartie in vollständiger »Traviata«), Decca.

 

26.3. Richard LEECH wird 60

Richard Leech

 Zunächst glaubte er, eine Baritonstimme zu haben, wechselte dann aber ins Tenorfach. Im Alter von 21 Jahren übernahm er bei einer Schüleraufführung die Partie des Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Der junge amerikanische Tenor wurde bekannt, als er 1980 den Enrico Caruso-Concours für Tenöre in Mailand gewann. Er begann seine Konzert- und Bühnenkarriere zuerst in seiner nordamerikanischen Heimat. Dort trat er an den Opern von Cincinnati, Baltimore, Pittsburgh, Houston/Texas, am Chicago Opera Theatre und an weiteren Bühnen erfolgreich auf. 1986 sang er bei der Tri-Cities Opera in der Uraufführung der Oper »Chinchilla« von Myron Fink. Zu einem sensationellen Erfolg gestaltete sich sein Europa-Debüt, als er 1987 am Deutschen Opernhaus Berlin den Raoul in den »Hugenotten« von Meyerbeer sang. Im gleichen Jahr kam er zu einem weiteren Erfolg an der Oper von Chicago als Rodolfo in »La Bohème« von Puccini. Aus seinem Opernrepertoire sind noch als Höhepunkte der Titelheld im »Faust« von Gounod (San Diego, 1988), der Pinkerton in »Madame Butterfly« (Washington 1987, Florenz 1989), der Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und der Nemorino in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti (Deutsche Oper Berlin, 1988-89) und der Herzog im »Rigoletto« (New York City Opera 1988, Los Angeles 1993) zu nennen. 1989 debütierte er als Herzog im »Rigoletto« an der Wiener Staatsoper, an der er dann bis 2005 in insgesamt 26 Vorstellungen auch den Rodolfo in »La Bohème«, den Gustavus in Verdis »Un ballo in maschera«, den Don José in »Carmen« und den Cavaradossi in »Tosca« sang. 1989 sang er beim Festival von Orange den Faust von Gounod. 1989 wurde er an die Metropolitan Oper New York engagiert (Antrittsrolle: Rodolfo in »La Bohème«), an der bis 2012 in insgesamt 176 Vorstellungen auch den Faust von Gounod, den Herzog im »Rigoletto«, den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, den Hoffmann, den Cavaradossi, den Faust in »Mefistofele« von Boito, den Don José und den Alberto Gregor in Janáceks »Die Sache Makropoulos« sang. 1990 debütierte er als Pinkerton an der Mailänder Scala, an der er 1991 auch den Rodolfo in »La Bohème« und 1992 im Verdi-Requiem sang. An der Oper von San Francisco gastierte er 1990 als Herzog im »Rigoletto«, 1993 als Rodolfo in »La Bohème«, 1995 als Pinkerton und als Faust von Gounod, 1997 nochmals als »Rigoletto«-Herzog und 2001 als Cavaradossi. 1991 trat er auch an der Covent Garden Oper London als Raoul in Meyerbeers »Hugenotten« auf, in Cincinnati als Gustavus (Riccardo) im »Maskenball« von Verdi. 1991 an der Oper von Philadelphia, 1993-94 in Cincinnati als Cavaradossi und als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod (letztere Partie sang er auch 1995 bei der Wolf Trap Opera), 1993 an der Oper von San Diego als Werther von Massenet, in Los Angeles als Herzog im »Rigoletto« zu hören. Er gastierte 1996 an der Oper von Chicago als Faust von Gounod, an der Covent Garden Oper London als Rodolfo in »La Bohème«, am Teatro Comunale Florenz als Pinkerton,  in Los Angeles als Cavaradossi. An

der Opéra Bastille Paris gastierte er 1997-98 als des Grieux in »Manon« von Massenet und 2002 als Don José. 1998 trat er an der Lyric Opera Chicago als Pinkerton in »Madame Butterfly«, in San Diego als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod auf. 1999 gastierte er an der Niederländischen Oper Amsterdam als Werther von Massenet. 2000 hörte man ihn an der Oper von Chicago als Don José, an der Deutschen Oper Berlin als Rodolfo sowohl in »La Bohème« als auch in der Verdi-Oper »Luisa Miller«, an der Palm Beach Opera als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«

Er war auch ein erfolgreicher Konzertsänger, der mit den führenden Orchestern in Nordamerika wie in Europa auftrat, u.a. als Solist in der 9. Sinfonie von Beethoven.

Lit: R. Milnes: Richard Leech (in »Opera«, 1997).

Schallplatten: Erato (Raoul in Gesamtaufnahme »Die Hugenotten«, Rodolfo in »La Bohème«), EMI (Titelheld im »Faust« von Gounod, »Der Rosenkavalier«), Teldec (Rodolfo in »La Bohème«, Riccardo in »Un Ballo in maschera«), Telarc (Italienische Lieder, Arien- und Lieder-Recital »From the Heart«), Philips (Alfred in der »Fledermaus«), Sony (8. Sinfonie von Gustav Mahler), Legato (Titelrolle in »Dom Sébastien« von Donizetti), Decca (»La Damnation de Faust« von Berlioz; Arvino in »I Lombardi« von Verdi); Arthaus-Video (Raoul in Meyerbeers »Die Hugenotten«, Deutsche Oper Berlin 1991).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.richardleech.com/

 

26.3. Robin DONALD wird 75

 Eigentlicher Name: Robin Donald Smith; er war der Sohn des neuseeländischen Tenors Donald Smith (* 27.7.1920, † 1.12.1998). Nachdem er zuerst als Bankkaufmann gearbeitet hatte, begann er das Gesangstudium am Queensland Conservatory of Music in Brisbane und setzte es in London fort. Dort debütierte er 1968 bei der Sadler’s Wells Opera als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. Er sang dann an englischen Opernhäusern: bei der Scottish Opera Glasgow (1968 Blind in der »Fledermaus« und Borsa im »Rigoletto«, 1969 Goro in »Madame Butterfly« und Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1972 Remendado in »Carmen«, Beppe im »Bajazzo« und Hirte in »Oedipus Rex« von Strawinsky, immer mit dem Ensemble der Sadler’s Wells Opera), bei der Welsh Opera Cardiff und bei der English National Opera London. 1970 wirkte er in Liverpool in der Uraufführung der Oper »Jehingir« von Murdoch mit. Er wurde Mitglied der Oper von Sydney, an der er große Erfolge in Partien wie dem Nemorino in »L’Elisir d’amore«, dem Herzog in Verdis »Rigoletto«, dem Fenton in dessen »Falstaff«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Rodolfo, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem des Grieux in »Manon« von Massenet, dem Turiddu in »Cavalleria rusticana« und dem Erik in »Der fliegende Holländer« hatte. Im Konzertsaal trat er in einem vielseitigen Repertoire vor sein Publikum.

Private Mitschnitte von Rundfunksendungen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.geocities.ws/robindonaldau/

 

26.3. Bjørn LIE-HANSEN wird 80

 Nach einer anfänglichen Karriere als Schauspieler widmete er sich dem Gesangstudium als Schüler von Oskar Raaum in Oslo, von Joel Berglund in Stockholm, von Clemens Glettenberg in München und von Clemens Kaiser-Breme in Essen. Bühnendebüt 1962 an der Norwegischen Oper Oslo als Masetto im »Don Giovanni«. Er blieb für lange Jahre Mitglied dieses Hauses, an dem er in Partien wie dem Leporello im »Don Giovanni«, dem Don Alfonso in »Così fan tutte«, dem Bartolo im »Barbier von Sevilla« von Rossini, dem Don Magnifico in »La Cenerentola«, dem Rocco im »Fidelio« und dem Escamillo in »Carmen« seine Erfolge hatte. Im Norwegischen Fernsehen wirkte er in Aufführungen der Opern »Der Barbier von Sevilla« von Paisiello in der Partie des Figaro und »Albert Herring« von Benjamin Britten als Budd mit. Geschätzter Konzertsolist und Gesangpädagoge in Oslo.

 

28.3. Russel HARRIS wird 65

Er wurde in London geboren und studierte am dortigen Royal College of Music die Fächer Dirigieren, Komposition, Klarinette und Klavier. Zu seinen Lehrern zählten Vernon Handley, Sir Adrian Boult, Janos Fürst und Bernard Haitink. Seine berufliche Laufbahn begann er 1974 als Erster Kapellmeister des Opernhauses Malmö in Schweden. Nachdem er etliche Orchester in Skandinavien dirigiert hatte, wurde er 1984 Musikdirektor der Norrlands Opera in Umeå und Leiter des Nordischen Festivals für Neue Musik in Malmö. Zu den weiteren Stationen gehörten die Königliche Oper Stockholm und eine Dozentur am Musikkonservatorium Malmö. 1987-89 war Harris Chefdirigent des Opernhauses Göteborg. Von 1991 an wirkte er als erster Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater Weimar, und 1995-2000 war er Generalmusikdirektor des Theaters Altenburg-Gera. Er gastierte u.a. beim BBC Symphony Orchestra, beim Radio-Sinfonieorchester Basel, bei zahlreichen Deutschen Sinfonieorchestern und Theatern, ebenso ist er immer wieder Gastdirigent bei den großen skandinavischen Orchestern. Zahlreiche Gastspielverpflichtungen führten ihn in die USA, nach Kanada, Frankreich und Zypern. 2003-11 war Russell Harris Chefdirigent der Philharmonie Südwestfalen. Mit diesem Orchester dirigierte er zahlreiche Konzertevents, u.a. in der Berlin Philharmonie, Essener Philharmonie, Hamburg, Dortmund und Frankreich. Ein Höhepunkt war 2007 die erfolgreiche Konzerttournee mit der Philharmonie Südwestfalen nach China. Russell Harris gilt als Experte für sinfonischen Jazz: Er leitete zahlreiche Aufführungen klassischer Musicals, Filmkonzerte sowie Crossover-Konzerte. Überdies setzt er sich engagiert für Neue Musik ein. Hervorzuheben ist sein vehementer Einsatz für Projekte, um Kinder und Jugendliche an die Musik heranzuführen. Dafür konnte er die von ihm ins Leben gerufenen Konzertreihen mit der Philharmonie Südwestfalen “Young Classics” und verschiedene Musikschulkooperationen realisieren, die mittlerweile im Siegerland Kultstatus erlangt haben.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.russellharris.de/

 

28.3. Irmgard STADLER wird 80

Irmgard Stadler

 Sie studierte am Salzburger Mozarteum wie auch an der Wiener Musikakademie. 1962 debütierte sie an der Staatsoper von Stuttgart als Micaela in »Carmen«, der sie seither angehörte, und wo sie eine über dreißigjährige große Karriere hatte. Sie wirkte hier u.a. in der Uraufführung der Oper »Das Mädchen aus Domrémy« von Giselher Klebe mit (19.6.1976). Durch Gastspiele erwarb sie internationales Ansehen; sie sang bei den Festspielen von Salzburg 1961-62 eine der Kreterinnen in »Idomeneo« von Mozart, 1962-63 in Konzerten (Mozart-Requiem). Große Erfolge hatte sie beim Glyndebourne Festival 1967 als Sicle in »L’Ormindo« von Cavalli, 1969 als Donna Elvira im »Don Giovanni«, 1970 als Giunone in »La Calisto« von Cavalli, 1972 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Mit dem Ensemble des Glandebourne Festival gastierte sie 1969 im Cuvilliès-Theater München in der Oper »L’Ormindo«, 1972 beim Flandern Festival und 1973 in Kopenhagen in der Oper »La Calisto«. 1970-80 Gastspiele an der Wiener Staatsoper (in insgesamt 18 Vorstellungen als Komponist, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Octavian im »Rosenkavalier«, als Jenufa und als Katja Kabanowa  in den gleichnamigen Opern von Janácek, als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, als Freia im »Rheingold«, als Gutrune in der »Götterdämmerung« und als Donna Elvira), weiter war sie zu Gast an der Staatsoper von München, an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro San Carlos Lissabon, am Teatro Fenice Venedig und am Teatro Comunale von Bologna. Neben den bereits genannten Rollen sang sie auf der Bühne Partien wie die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Elsa im »Lohengrin«, die Marina im »Boris Godunow«, die Marschallin im »Rosenkavalier« und die Marie in »Wozzeck« von Alban Berg (1983, Stuttgart). 1990 wirkte sie in Stuttgart in der Premiere der zeitgenössischen Oper »Satayagraha« von Philip Glass mit. 1993 sang sie dort die Annina in »La Traviata«, 1995 die Mutter in »Hänsel und Gretel«. Noch 1999 hörte man sie an der Staatsoper Stuttgart in der Rolle der Gouvernante in Tschaikowskys »Pique Dame«. Am 17.11.2000 nahm sie an der Staatsoper von Stuttgart an der Uraufführung der Oper »Giuseppe e Sylvia« von Adriana Hölszky teil (als Theresa). Im Herbst 2002 nahm sie ihren Bühnenabschied. Sehr große Erfolge hatte sie im Konzertsaal, vor allem als Oratoriensängerin und speziell als Bach-Interpretin. Sie ist verheiratet mit dem Dirigenten Klaus Nagora (* 29.10.1935).

Schallplatten: Da Camera (Bach-Kantaten), Mitschnitte von Radiosendungen.

 

28.3. Samuel RAMEY wird 75

Samuel Ramey

 Er erhielt seine Ausbildung zuerst an der Kansas State University, dann an der Wichita State University (wo er 1968 den Grad eines Bachelor of Music erlangte) und durch den Pädagogen Arthur Newman in Wichita. Dann Schüler von Armen Boyajian in New York. Nachdem er 1972 beim Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper Aufsehen erregt hatte, debütierte er 1973 an der New York City Opera als Zuniga in »Carmen«. An der City Opera hatte er dann seine ersten großen Erfolge als Don Giovanni, als Mephisto im »Faust« von Gounod und als Titelfigur in »Mefistofele« von Boito. Auch an den Opern von Philadelphia, Santa Fé und Newark erfolgreich aufgetreten, ebenso 1975 an der Oper von Houston (Texas), hier in »Rinaldo« von Händel. Als Konzert-, vor allem als Oratoriensänger war er in seiner amerikanischen Heimat wie in Europa erfolgreich. Er sang bei den Festspielen von Glyndebourne 1976 den Titelhelden in »Le nozze di Figaro« und 1977-78 den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1978 Gastspiel an der Staatsoper von Hamburg als Arkel in »Pelléas et Mélisande«. An der Oper von San Francisco debütierte er 1978 als Colline in »La Bohème«; er sang dann hier auch den Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, die Titelrollen in den Opern »Le nozze di Figaro«, »Mefistofele« von Boito, »Don Quichotte« von Massenet, »Attila« von Verdi und »Don Giovanni«, den Mephisto im »Faust« von Gounod, die vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen«, den Vater in »Louise« von Charpentier, den Fiesco in »Simon Boccanegra«, die Titelrolle in Mussorgskys »Boris Godunow« und zuletzt 2012 den Leone in »Attila«. An der Grand Opéra Paris bzw. der Bastille Opéra gastierte er 1979 als Colline, 1981 als Escamillo in »Carmen« und als Assur in Rossinis »Semiramide«, 1983 in der Titelrolle von Rossinis »Moise«, 1985 als Bertram in Meyerbeers »Robert le Diable«, 1989 als Mefistofele von Boito, 1995 als Zaccaria im »Nabucco«, 1996 als Mephisto im »Faust« von Gounod, 1997 und 2004 als Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz, 1999 als König Philipp in Verdis »Don Carlos«, 2000 in den Rollen der vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen« und als Don Quichotte von Massenet, 2001 als Attila von Verdi,  2004 (konzertant) in der Titelpartie von B. Bartóks »Herzog Blaubarts Burg«, 2005 als Boris Godunow, 2008 als Basilio im »Barbier von Sevilla« und 2007 als Scarpia in »Tosca«. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence gastierte er 1980 als Assur und 1992 als Nick Shadow. 1981 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Figaro in »Le nozze di Figaro« und sang dort später den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Mephisto im »Faust« von Gounod, die vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen« und den König Philipp. 1981 Debüt an der der Mailänder Scala als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Er sang dann an der Mailänder Scala 1982 und 1987 nochmals den Figaro, 1983 den Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz (konzertant), 1985 den Lord Sidney in Rossinis »Il viaggio a Reims«, 1985, 1987, 1992 und 1995 das Bass-Solo im Verdi-Requiem, 1991 den Attila von Verdi, 1992 den König Philipp, 1994 die Titelrolle in Rossinis »Maometto II«, 1994 in Haydns »Schöpfung«, 1995 den Mefistofele von Boito, 1995 die vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen«, 1996 in einem Galakonzert und 1997 den Mephisto im »Faust« von Gounod; 1987, 1994-95 und 2003 gab er dort sehr erfolgreich Liederabende. 1981-2009 gastierte er in insgesamt 55 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Escamillo, als Don Giovanni, als Lord Sidney, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Roger in »Jérusalem« von Verdi, als König Philipp, mit den vier Bösewichtern in »Hoffmanns Erzählungen« und als Scarpia). 1981-89 sang er beim Rossini Festival in Pesaro den Maometto II, den Douglas in »La Donna del Lago«, den Selim in »Il Turco in Italia« und den Podestà in »La gazza ladra«, wie er denn überhaupt als großer Interpret der italienischen Belcanto-Oper galt. 1984 wirkte er hier bei der Wiederaufführung von Rossinis »Il Viaggio a Reims« als Lord Sidney mit. Schließlich Mitglied der Metropolitan Oper New York, wo er 1984 großen Erfolg als Argante in Händels »Rinaldo« (seine Antrittsrolle) hatte. Bis 2013 sang er an diesem Haus in insgesamt 318 Vorstellungen auch den Giorgio in Bellinis »I Puritani«, den Escamilo, den Banquo in Verdis »Macbeth«, den Herzog Blaubart von B. Bartók, die Titelrolle wie den Leporello im »Don Giovanni«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Assur, den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den König Philipp wie den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, die vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen«, den Pagano in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, den Nick Shadow, den Boris Godunow, den Olin Blitch in »Susannah« von C. Floyd, den Mefistofele von Boito, den Mustafà in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, den Zaccaria, den Marschall Kutusow in Prokofjews »Krieg und Frieden«, den Scarpia, den Procida in Verdis »I Vespri Siciliani«, den Pater Guardian in »La forza del destino«, den Rambaldo in Puccinis »La Rondine«, den Timur in Puccinis »Turandot« und den Leone in Verdis »Attila«.

Er sang 1985 den Don Giovanni, vielleicht seine größte Partie, an der Covent Garden Oper London, in Hamburg und Zürich. Auch beim Maggio Musicale von Florenz zu Gast. Bei den Festspielen von Salzburg bewunderte man 1987-88 und 1990-91 einmal mehr seinen Don Giovanni (den er 1987 auch bei den dortigen Osterfestspielen sang), 1993 seinen Herzog Blaubart (in einer konzertanten Aufführung) und 1994 seinen Boris Godunow. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn auch oft in Konzerten, so sang er 1987 in Beethovens 9. Sinfonie, 1989 im Verdi-Requiem, 1990 in Haydns »Schöpfung«, 1991 im Mozart-Requiem sowie 2000 in »Roméo et Juliette« von H. Berlioz; 1993 und 1995 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende. Am Grand Théatre Genf debütierte er 1988 mit einem Liederabend; dort sang er dann auch im gleichen Jahr den König Philipp und den Mefistofele von Boito, 1992 den Attila und wieder einen Liederabend, 1993 den Boris Godunow, 1995 den Mephisto im »Faust« von Gounod und 2000 den Olin Blitch. 1988 an der Staatsoper München als Mephisto im »Faust« von Gounod zu Gast. An der Oper von Chicago gastierte er 1989 als König Philipp, 1991 als Mefistofele und als Figaro in »Le nozze di Figaro«, an der Oper von Dallas 1991 als Mephisto, an der Covent Garden Oper London als Scarpia, 1992 am Teatro Fenice Venedig als König Philipp. Am 29.2.1992, dem 200. Geburtstag Rossinis, nahm er in der New Yorker Fisher Hall an einem Gala-Konzert teil. 1996 Gaststpiel an der Covent Garden Oper London als Zaccaria. 1997 sang er in Chicago den Zaccaria, 1998 an der Chicago Opera den Mefistofele von Boito, 1999 auch in Washington den Boris Godunow. Im gleichen Jahr sang er auch am Teatro Colón Buenos Aires den Mefistofele, 2000 in Los Angeles den Mephisto im »Faust« von Gounod. An der Oper von Houston/Texas hörte man ihn 2000 als Zaccaria, an der Oper von Chicago als Attila, am Opernhaus von Zürich als Archibaldo in »L´Amore dei tre Re« von Montemezzi. – Seine kraftvolle, dramatische Stimme wurde auf der Bühne durch eine mitreißende, fast suggestive Kunst der Darstellung wie durch eine perfekte Gesangstechnik ergänzt. Zu seinen weiteren großen Kreationen auf der Bühne gehörten der der Creon in Cherubinis »Medea« und der Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli.

Lit: M. Mayer: Samuel Ramey (in »Opera«, 1986). –

Sehr viele Schallplatten: Philips (Arien-Platte; H-Moll Messe von Bach, »I due Foscari«, »Oberto« und »Un ballo in maschera« von Verdi, »Ariodante« von Händel, »Lucia di Lammermoor« »Otello«, »Maometto II.«, »Il Barbiere di Siviglia« – als Basilio – und Petite Messe solennelle von Rossini, »Armida« von Haydn, »Rodelinda« von Händel, »Tosca«, Sarastro in der »Zauberflöte«, »Les contes d’Hoffmann«, 9. Sinfonie von Beethoven), Decca (»Le nozze di Figaro«, »The Rake’s Progress«, »Regina« von Blitzstein, »Macbeth« und »I Lombardi« von Verdi als Pagano, »Norma«), CBS (»Il Turco in Italia« und »La donna del lago« von Rossini, »Il Barbiere di Siviglia«, »Herzog Blaubarts Burg«), CBS-Hungaroton (Alvise in »La Gioconda«), Acanta (»L’Italiana in Algeri«), HMV (»Il Trovatore«, Titelheld in »Attila« von Verdi, Verdi-Requiem), DGG (»Il Viaggio a Reims« und »Il Signor Bruschino« von Rossini, Titelheld im »Don Giovanni«, »Lucia di Lammermoor«, Orest in »Elektra« von R. Strauss), EMI (Titelheld im »Don Giovanni«, »Il Barbiere di Siviglia«, »Don Carlos« von Verdi, »Hamlet« von A. Thomas), Sony (»La gazza ladra«, »Mefistofele«, »Aida«, »Don Carlos«, Musical »Man of La Mancha« mit Placido Domingo)), Teldec (Rossini-Arien; Mephisto im »Faust« von Gounod, Escamillo in »Carmen«, Duette mit Thomas Hampson), Erato (»The Rake’s Progress« von Strawinsky), LR (»Semele« von Händel), RCA/BGM (»Mefistofele«), Virgin- EMI (»Susannah« von C. Floyd); Castle-Video (»Semiramide« von Rossini), Pickwick-Video (»The Rake’s Progress«), Videoland Wien (»Attila« von Verdi), EMI-Video (»Don Carlos« von Verdi, Scala 1992).

 

29.3. Jon ANDREW wird 85

 Er erhielt seine Ausbildung in Auckland und hatte dort auch 1962 seinen ersten Erfolg in der Partie des Don José in »Carmen«, eine Rolle, die einen Höhepunkt in seinem Repertoire einnehmen sollte. Er ging nach England und war 1963-68 an der Sadler’s Wells Opera London tätig. Hier übernahm er in erster Linie Partien aus dem italienischen Stimmfach wie den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, den Herzog im »Rigoletto«, den Radames in »Aida« und wiederum den Don José. 1965 wirkte er bei der ersten szenischen Aufführung von Prokofieffs »L’Ange de Feu« in England in der Rolle des Agrippa mit. Er kam dann nach Deutschland und arbeitete sich dort in das Wagner-Repertoire ein, das jetzt (mit dem Siegmund in der »Walküre« als Hauptrolle) in den Vordergrund seines Repertoires trat. Er war 1969-72 am Staatstheater Karlsruhe, 1972-75 am Nationaltheater Mannheim und 1975-79 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert. Seit 1979 trat er nur noch gastierend auf. In Düsseldorf sang er 1977 in der deutschen Erstaufführung von »Ein Engel kommt nach Babylon« von R. Kelterborn. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte er 1965 als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, an der Covent Garden Oper London 1967 als Froh im »Rheingold« und 1974 als Dimitrij im »Boris Godunow«. Weitere Gastspiele bei der Welsh Opera Cardiff (1967), bei der Handel Opera Society London (1967), am Stadttheater Bremen (1971), an der Oper von San Diego (1975 als Siegmund, 1976 als Titelheld in Verdis »Otello«), am Teatro Fenice Venedig (1976), am Teatro San Carlos Lissabon (1976), in New Orleans (1976) und Madrid (1976 als Siegmund), an der Oper von Houston/Texas (1976 als Otello), an der Staatsoper Berlin (1972-73 als Siegmund), an der Oper von Chicago (1976 als Otello), bei der English National Opera London (1975 als Siegmund), an der Opéra du Rhin Straßburg (1974), beim Wexford Festival (1978 als Pedro in »Tiefland« von d’Albert), an den Opernhäusern von Nizza (1981) und Santiago de Chile (1981). 1974 hörte man ihn an der Mailänder Scala als Siegmund. Von seinen Bühnenpartien sind noch der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Luigi in Puccinis »Il Tabarro«, der Erik in »Der fliegende Holländer«, der Max im »Freischütz«, der Laça in Janáceks »Jenufa«, der Schapkin in dessen »Aus einem Totenhaus«, der Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten und der Alfred in der »Fledermaus« zu nennen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://phil388.wixsite.com/jon-andrew

 

30.3. Andreas JÄGGI wird 65

 Er erhielt in einer Fachschule für Graphik und Design in Basel eine Ausbildung als Bühnen- und Kostümbildner. Gleichzeitig ließ er seine Stimme durch die berühmte Schweizer Sopranistin Maria Stader in Zürich ausbilden. Seit 1976 arbeitete er als Sänger wie als Kostüm- und Bühnenbildner bei der »Companie Alain Germain« in Paris und gastierte mit diesem Ensemble in Paris, Avignon, Straßburg und Caen, in Metz und Orleáns, in Bonn und Basel, in New York und Los Angeles. 1981-82 gehörte er dem Opernstudio des Zürcher Opernhauses an. Während seiner gesamten Karriere übte er beide Tätigkeiten, die des Sängers wie die des Bühnenausstatters, nebeneinander aus. 1982-84 war er am Stadttheater von Osnabrück, 1984-85 am Landestheater von Kiel, 1985-88 am Opernhaus von Dortmund engagiert. Weitere Gastspiele führten ihn an die Covent Garden Oper London, an das Opernhaus von Köln, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Opéra de Wallonie Lüttich, an das Opernhaus von Montpellier, an die Vereinigten Theater Krefeld-Mönchengladbach, zu den Festspielen von Athen, Orange, Granada und Assisi. An der Opéra-Comique Paris gastierte er 1987 in »Theodora« von Händel. Er sang am 20.5.1989 an der Grand Opéra Paris in der Uraufführung der Oper »Le Maître et Marguerite« von York Höller die Partie des Azazello. 1991-2011 gastierte er oft an der Pariser Bastille Oper, u.a. als Jacob Glock und als Arzt in Prokofjews »L’Ange de feu«, als Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«, als Carmagnola und als Pietro in Offenbachs »Les Brigands«, als Jack O’Brien in Kurt Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, als Narr im »Wozzeck« von A. Berg, als Blind in der »Fledermaus«, in mehreren Partien in Martinus »Juliette«, als 4. Jude in »Salome« von R. Strauss, als Goro in »Madame Butterfly«, als Red Whiskers in »Billy Budd« von B. Britten und als Schmidt in »Werther« von Massenet. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte er 1994 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss. 2001 trat er in Dublin in der zeitgenössischen Oper »The Silver Tassie« von Anthony Turnage als Sylvester auf. Sein Bühnenrepertoire enthielt vor allem Partien aus dem Buffo- und dem Charakterfach wie den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Schulmeister in Janaceks »Das schlaue Füchslein«, den Caramello in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, den Josef in dessen Operette »Wiener Blut«, den Nando in »Tiefland« von d’Albert, den Flute in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und Partien in Operetten von Lehár. 1988 wirkte er am Opernhaus von Köln in der Uraufführung der Oper »Gauklermärchen« von G. Konzelmann mit. Auch im Konzertsaal kam er zu einer erfolgreichen Kariere, wobei er als Evangelist in den Passionen von J.S. Bach in besonderer Weise beeindruckte.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.andreas-jaeggi.ch/  

 

31.3. Roberto PATERNOSTRO wird 60

Der Sohn eines Italieners und einer Österreicherin belegte ein Studium an der Hochschule für Musik in Wien bei Hans Swarowsky. Später studierte er in Hamburg bei György Ligeti und Christoph von Dohnányi. 1978-84 war er Assistent von Herber von Karajan. Ein erstes internationales Auftreten hatte er im Jahr 1985 in der Arena von Verona. 1991-2000 wirkte Paternostro als Generalmusikdirektor der Württembergischen Philharmonie. 1997-2007 war er Generalmusikdirektor des Staatstheaters Kassel und künstlerischer Leiter der Gustav-Mahler Festtage Kassel. 2009-13 künstlerischer Leiter, ab 2010 Music Director des Israel Chamber Orchestra. Als Neuproduktionen entstanden unter seiner Leitung am Staatstheater Kassel Werke Richard Wagners (Der Ring des Nibelungen, Parsifal, Tristan und Isolde, Tannhäuser, Lohengrin), Giuseppe Verdis, Giacomo Puccinis und Richard Strauss‘ (Elektra, Der Rosenkavalier, Ariadne auf Naxos) sowie neue Inszenierungen der Drei Schwestern (Péter Eötvös), Sergej Prokofjews Die Liebe zu den drei Orangen und die Schostakowitsch-Fassung von Boris Godunow. Internationale Auftritte hatte Paternostro an der Bayerischen Staatsoper München (Macbeth, Die verkaufte Braut, Eugen Onegin), der Deutschen Staatsoper Berlin (Falstaff), an der Semperoper Dresden (La Bohème), am Teatro La Fenice Venedig, dem Teatro Liceu Barcelona, an der Volksoper Wien, den Opernhäusern von Madrid, Genua, Parma, Neapel, Oslo, Sevilla und Budapest. Im symphonischen Bereich erfolgten Dirigate und Aufnahmen mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt, dem WDR Sinfonieorchester Köln, den Münchner Philharmonikern, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, dem NHK-Sinfonieorchester Tokyo, der NDR Philharmonie Hannover, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, den Wiener Symphonikern, dem Israel Chamber Orchestra, dem Brucknerorchester Linz und dem DSO Berlin. Er gab Konzerte bei den Festivals Brucknerfest Linz (Götterdämmerung), Mahlerwoche Toblach (2., 4. und 9. Sinfonie), Europäische Musikwochen Passau (Mahler 9.), Euro Classic Berlin. In der Saison 2007/08 debütierte Paternostro mit einem Beethoven-Programm in Toronto, weitere Konzerte führten ihn nach München, Palermo, Budapest, Tel Aviv und Jerusalem. Im Rahmen des Bruckner-Zyklus in der Basilika Weingarten entstand eine CD mit Bruckners D-Moll Messe. 2009 sind die Ernennung zum künstlerischen Leiter des Israel Chamber Orchestra, die vielbeachtete Premiere von Aubers Fra Diavolo an der Wiener Volksoper sowie die Präsentation der Gesamteinspielung von Mozarts „Freimaurermusiken“ hervorzuheben. 2010 Tourneen mit dem Israel Chamber Orchestra zum Haydnfestival Eisenstadt, Brucknerfest Linz, Liederhalle Stuttgart, Philharmonie Köln sowie CD-Aufnahme in Wien. In der Saison 2010/11 folgten Paternostros erfolgreiche Debüts in Cincinnati und an der Staatsoper Prag (Saisoneröffnung im Rahmen des Verdifestivals mit Aida) sowie die Wiederaufnahme von Carmen an der Volksoper Wien und im Mahlerjahr 2011 Mahlers 3. Symphonie in Budapest. Im Oktober 2010 sorgte die Ankündigung des von Paternostro initiierten Bayreuth-Gastspiels mit dem Israel Chamber Orchestra und die geplante Aufführung von Richard Wagners Siegfried-Idyll für heftige Diskussionen in Israel, wo Wagners Musik nicht öffentlich gespielt wird. Internationales Medienecho und die Gründung der ersten Wagner-Gesellschaft in Israel im November 2010 waren die Folge. Das Konzert fand am 26. Juli 2011 ohne die angekündigten Störaktionen statt und erhielt Stehapplaus. Im Oktober 2011 kehrte Paternostro zurück nach Toronto mit einem zeitgenössischen Oratorium, im Dezember 2011 leitete er die Premiere von Rigoletto am Teatro Massimo Bellini in Catania und die Wiederaufnahme von Hänsel und Gretel an der Wiener Volksoper. Zu den Engagements der Saison 2012/13 zählen u.a. die Saisoneröffnung der Akademiekonzerte Mannheim (Beethoven Pastorale, Richard Strauss Don Quixote), Konzerte in Mailand (Strauss Violinkonzert, Beethoven Pastorale), Abonnementkonzerte des Israel Chamber Orchestra in Tel Aviv, die Wiederaufnahme von Puccinis Il Tabarro / Gianni Schicchi an der Wiener Volksoper und die Premiere von Richard Strauss Salome an der Palm Beach Opera. Erstmals in Israel: Roberto Paternostro leitet einen Dirigentenworkshop in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikrat und dem Goethe Institut. Am Teatro Colón debütierte Paternostro 2012 mit Richard Wagners Ring des Nibelungen („Colón-Ring“) in der Inszenierung von Valentina Carrasco (auf DVD erschienen bei C Major), es folgten 2013 Mozarts Le Nozze di Figaro (mit Erwin Schrott), 2014 Verdis Falstaff (mit Ambrogio Maestri) und Strauss‘ Elektra (mit Linda Watson) und 2015 Cavalleria Rusticana / Pagliacci (mit und Inszenierung José Cura).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.robertopaternostro.com/

 

31.3. Nelly MIRICIOIU wird 65

Nelly MIRICIOIU

 Ihre sehr musikalische Mutter hatte ihr den Vornamen Nelly in Erinnerung an die große australische Sopranistin Nelly Melba gegeben. In der Tat zeigte das Kind früh eine erstaunliche Begabung, sang bereits mit fünf Jahren im rumänischen Rundfunk, wurde im Klavierspiel unterrichtet und begann schon mit 14 Jahren ihre ersten Gesangstudien, die sie dann am Nationalkonservatorium von Bukarest abschloss. Sie debütierte im Alter von 18 Jahren am Opernhaus von Jassy (Iasi) als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, sang auch in Bukarest und war 1975-78 am Theater von Brasov (Kronstadt) engagiert. Sie verließ aber bald Rumänien, kam dann nach England, wo sie an der Scottish Opera Glasgow 1981 die Traviata und 1982 die Manon Lescaut von Puccini und die Tosca sang, und ließ sich in London nieder. Es gelang ihr von dort aus eine große internationale Karriere aufzubauen. 1982 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Nedda im »Bajazzo« und übernahm dort als weitere Rollen die Musetta in »La Bohème«, die Marguerite im »Faust« von Gounod und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungent«. In London hörte man sie weiter  in Partien wie der Lucia di Lammermoor, der Titelfigur in »Manon Lescaut« von Puccini, vor allem aber als Violetta in Verdis »La Traviata«, ihrer eigentlichen Glanzrolle, in der sie dann in aller Welt auftrat. Sie war zu Gast an der Oper von Frankfurt a.M. (1983-86), an der Pariser Grand Opéra (1982 alle vier Frauenfiguren in »Hoffmanns Erzählungen«, 1983 und 1986 als Traviata, 1993 als Marguerite im »Faust« von Gounod, 2002 als Tosca, 2003 als Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«) und in Amsterdam (konzertante Aufführung von Massenets »Thaïs«). An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1986-2001 in insgesamt 20 Vorstellungen als Manon Lescaut von Puccini, als Mimì in »La Bohème«, als Traviata, als Lucia di Lammermoor, als Maria Stuarda von Donizetti und als Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«. An der Mailänder Scala erregte sie 1983 als Lucia di Lammermoor und 2000 als Adriana Lecouvreur Aufsehen, an der Oper von Rom als Mimi, am Teatro Bellini von Catania als Giulietta in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, bei den Festspielen in der Arena von Verona als Traviata (1987). Ihr US-Debüt gab sie 1983 als Traviata an der Oper von San Francisco, an der sie dann auch 1986 die Mimì und 1987 nochmals die Traviata sang. An der Deutschen Oper Berlin hörte man sie als Tosca (1987) und als Marguerite (1988), an der Oper von Sydney als Manon Lescaut. 1989 erlebte man sie bei den Aufführungen von Borodins »Fürst Igor« in der Münchner Olympia-Halle in der Partie der Jaroslawna. 1989 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo wieder als Traviata, in Amsterdam als Anna Bolena von Donizetti. 1989 debütierte sie als Mimì an der Metropolitan Oper New York, an der sie 2004 auch als Elena in »I Vespri Siciliani« gastierte. Am 24.11.1990 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des Théâtre Berlioz in Montpellier die Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, 1991 in Lyon die Mimi, in Monte Carlo (und 1992 in Antwerpen) die Magda in Puccinis »La Rondine«, in Antwerpen auch in der Händel-Oper »Alcina«; in Philadelphia 1991 als Gilda, 1992 als Traviata zu Gast. 1992 übernahm sie bei den Festspielen von Salzburg in einer konzertanten Aufführung von Rossinis »Tancredi« die Partie der Amenaide. In Washington und am Théâtre de la Monnaie Brüssel sang sie 1993 die Anna Bolena, in Amsterdam 1994 die Elisabetta in »Roberto Devereux« von Donizetti, an der Oper von Nizza die Lucrezia in Verdis »I due Foscari«, am Teatro Regio Turin die Magda in »La Rondine«, 1995 in Brüssel die Titelrolle in Rossinis »Ermione«, 1996 in San Diego wie an der Covent Garden Oper London die Tosca, im gleichen Jahr an der Australian Opera Sydney die Titelrolle in »Lucrezia Borgia« von Donizetti. 1997 trat sie in Amsterdam als Luisa Miller von Verdi, an der Oper von Rom als Silvana in »La Fiamma« von O. Respighi auf, 1998 an der Staatsoper Hamburg als Butterfly, am Grand Théâtre Genf als Semiramide von Rossini, 1999 am Opernhaus von Köln als Tosca, im holländischen Rundfunk VARA als Norma von Bellini. 1999 sang sie in Amsterdam (konzertant) die Elvira in Verdis »Ernani«. 2000 gastierte sie an der Berliner Staatsoper als Isabella in »Robert le Diable« von Meyerbeer, an der Covent Garden Oper London, an der Oper von Rom wie am Teatro Comunale Florenz als Norma, beim Festival von Orange als Tosca, die sie auch 2001 an der Covent Garden Oper sang. 2001 gastierte sie als Tosca am Grand Théâtre Genf.  –  Neben der Schönheit ihrer Sopranstimme, deren Aufgaben im Lirico spinto- wie im Koloraturfach zu finden waren, wurde auf der Bühne ihr eminentes darstellerisches Talent bewundert.

Schallplatten: Etcetera (Aufnahme eines Konzerts in der Londoner Wigmore Hall mit Arien und Liedern von Duparc, Granados, Respighi, Proch, Puccini und Catalani), Naxos (»Tosca«), Opera Rara (»Maria regina d’Inghilterra« von G. Pacini, »Maria de Rudenz« von Donizetti; Szenen aus Donizetti-Opern, »Les Soirées Italiennes« von S. Mercadante, Camilla in »Orazi e Curiazi« von S. Mercadante, Zoraide in »Ricciardo e Zoraide« von Rossini, Rossini-Gala), Opera Rara/Naxos (»La Potenza d‘Amore«, italienische Kantaten), Opera Rara/Note1 (Arien und Szenen aus Rossini-Opern), Vanguard (Recital), Ricordi (»La Fiamma« von O. Respighi), Chandos (Santuzza in »Cavalleria rusticana«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.nellymiricioiu.com/

 

31.3. Peyo GARAZZI wird 80

 Die Ausbildung der Stimme erfolgte durch Mme. Barsac in Bordeaux und durch Mme. Reiss in Paris. Debüt auf der Bühne des Théâtre de la Monnaie Brüssel innerhalb des Ensembles der Königlichen Oper von Gent 1962 als Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet. Er durchlief eine erfolgreiche Karriere, vor allem in Brüssel, an den beiden großen Opernhäusern von Paris sowie an den Opern von Bordeaux und Lüttich. Gastspiele führten ihn an die Staatsoper von München und an die Berliner Komische Oper. An den beiden großen Opernhäusern von Paris, der Grand Opéra wie der Opéra-Comique, sang er bis 1970-72 den Alfredo in »La Traviata«, den Herzog im »Rigoletto«, den Faust von Gounod, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und den Turiddu in »Cavalleria rusticana«. 1972-73 trat er an Theatern in der französischen Provinz auf, dann wieder 1974-75 an der Grand Opéra, jetzt aber vorwiegend in Charakterpartien (als nackter Jüngling in »Moses und Aron« von A. Schönberg, als einer der Knappen im »Parsifal« und den Tebaldo in Verdis »»I Vespri Siciliani«), aber 1978 auch als Werther von Massenet. Zu seinen Bühnenrepertoire gehörten auch die Titelrollen in »Benvenuto Cellini« und in »La Damnation de Faust« von Berlioz. Er sang 1983 an der Covent Garden Oper London den Titelhelden in Verdis »Don Carlos«. Sein Bühnenrepertoire konzentrierte sich hauptsächlich auf das lyrische Fach der französischen und der italienischen Opernliteratur (Bizet, Delibes, Gounod, Donizetti, Offenbach, Verdi, Puccini), doch sang er auch ganz anders geartete Rollen wie den Florestan im »Fidelio« oder den Aron in »Moses und Aron« von Schönberg. Auch als Konzerttenor erfolgreich.

Schallplatten: Decca (»Don Quichotte« von Massenet), MRF (»Gwendoline« von Chabrier, Mitschnitt einer Pariser Aufführung von 1977), Bongiovanni (»Dejanice« von A. Catalani).

 

31.3. John MITCHINSON wird 85

 Gesangstudium am Manchester College of Music; Schüler von Frederick Cox, Heddle Nash und Boriska Gereb. Er trat zuerst in Fernsehsendungen auf. Er sang 1959 bei der Händel Society im Gebäude der Sadler’s Wells Opera London in der Oper »Semele« von G.F. Händel. Er hatte am gleichen Haus 1969 einen besonderen Erfolg in Strawinskys »Oedipus Rex«. Erfolgreiche Karriere an diesem Theater wie bei der English National Opera London (wo er u.a. den Dalibor in der gleichnamigen Oper von Smetana, den Oedipus in »Oedipus Rex« von Strawinsky, Mozarts Idomeneo und 1978 den Svatopluk Cech in der englischen Erstaufführung von Janáceks »The Excursions of Mr. Broucek« sang), bei den Festspielen von Edinburgh (1986 als Gerontius in »The Dream of Gerontius« von Elgar und 2004 als Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss), an der Scottish Opera Glasgow (1987 als Filka Morosow in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 1995 als Menelas in Offenachs »La belle Hélène«) und an der Oper von Tel Aviv (1973). An der Welsh Opera Cardiff hörte man ihn als Florestan im »Fidelio« und als Peter Grimes in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten; an der Opera North Leeds und beim Buxton Festval trat er als Max im »Freischütz« und als Gualterio in »Griselda« von Vivaldi auf. Er gastierte in Basel und Prag. Weitere Gastspiele in Köln und Düsseldorf (1970), in Brüssel (1969), Antwerpen (1968) und Bonn (1976), als Konzertsänger 1970 in Israel. 1973 wirkte er in Jerusalem in der Uraufführung der Oper »Massada« von Josef Tal (als Dichter) mit. Er trat in erster Linie im heldischen Fach auf, u.a. als Siegmund in der »Walküre« und als Manolios in B. Martinùs »The Greek Passion«. 1979 großer Erfolg an der Welsh Opera Cardiff (Debüt dort 1978 als Aegisth in »Elektra« von R. Strauss) als Tristan, den er dann auch bei Gastspielen des Ensembles, u.a. in Frankfurt a.M. und Mainz, sang. 1981 trat er am Theater von Basel und am Nationaltheater von Prag als Peter Grimes auf. Er war gleichzeitig ein geschätzter Konzert- und Oratorientenor. 1988-92 wirkte er als Pädagoge am Royal Northern College of Music in Manchester; seit 1992 Leiter der Vokalklassen am Welsh Conservatory of Music in Cardiff. Er war verheiratet mit der Mezzosopranistin Maureen Guy (1932-2015).

Schallplatten: Decca (Theresienmesse von Haydn, »Béatrice et Bénedict« von Berlioz, Tristan in »Tristan und Isolde« unter Reginald Goodall), Philips, HMV (Glagolitische Messe von Janácek), MRF (»Die Feen« von R. Wagner, Aufnahme aus Manchester, 1976), Supraphon (»The Greek Passion« von Martinù), CBS (Mahler-Sinfonien), Oiseau Lyre (»Béatrice et Bénédict« von Berlioz), BBC Artium (»The Magic Fountain« von F. Delius), DGG.

 

 

 

 

 

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