GEBURTSTAGE IM JUNI 2023
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.6. Elisabeth GLAUSER wird 80
Sie studierte am Konservatorium von Bern bei Felix Loeffel, dann bei Arne Sunnegårdh in Stockholm und in Italien bei Carlo Zattoni. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn mit einem Engagement am Stadttheater von Pforzheim 1971-73. 1973-75 sang sie am Stadttheater von Freiburg i. Br., 1975-82 am Opernhaus von Dortmund (wo sie 1975 die Titelrolle in der deutschen Erstaufführung der Oper »Fräulein Julie« von A. Bibalo sang), 1982-88 an der Staatsoper von Stuttgart. Sie ging von ihrem Wohnsitz in Freiburg i. Br. einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach. 1976-80 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Rossweiße in der »Walküre« auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1985 und 1989 als Adelaide in der Richard Strauss-Oper »Arabella«, 1988 an der Oper von Rom als Herodias in »Salome«. Weitere Gastspiele an der Komischen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Opernhaus von Zürich, in Bologna und Reggio Emilia, am Teatro Fenice Venedig, am Grand Théâtre Genf (1986 als 1. Magd in »Elektra« von R. Strauss, 1987 und 1988 als 3. Dame in der »Zauberflöte«), in Bern und St. Gallen, am Opernhaus von Köln, am Teatro San Carlo Lissabon, an der Oper von Nizza (1989 als Annina im »Rosenkavalier«), am Staatstheater Hannover und bei den Festspielen von Schwetzingen, wo sie 1983 in der Uraufführung von H.W. Henzes »Die englische Katze« mitwirkte. Aus ihrem Bühnenrepertoire seien die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Maddalena in »Rigoletto«, die Azucena im »Troubadour«, die Mrs. Quickly in »Falstaff« von Verdi, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Kundry in »Parsifal«, die Fricka, die Erda, die Waltraute und die Flosshilde im Ring-Zyklus, der Octavian im »Rosenkavalier«, die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg und die Lucretia in B. Brittens »The Rape of Lucretia« erwähnt. Als Konzert- und Oratorienaltistin erschien sie in Werken von J.S. Bach, Händel, Mozart, Mendelssohn, Rossini, Brahms, Beethoven und Liszt bei den Festwochen von Luzern und Interlaken, in Basel, Bern, Zürich und Genf, in Lissabon, Genua, Stuttgart, Rom und Turin und in zahlreichen Rundfunksendungen. Seit 1988 Pädagogin am Konservatorium von Bern.
Schallplatten: Philips (Rossweiße in integraler Aufnahme der »Walküre« aus Bayreuth), Koch Records (»Undine« von E.T.A. Hoffmann), HEK (Duette mit Julia Migénes), Hänssler-Verlag (F-Moll-Messe von Bruckner).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.elisabethglauser.com/
1.6. Walter GULLINO wird 90
Sein Gesangstudium fand in Italien statt, wo er Schüler des großen Tenors Benjamino Gigli war und auch am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand studierte. Bühnendebüt 1958 bei der Operngesellschaft Società del Quartetto als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«. Er hatte dann als lyrischer Tenor eine erfolgreiche Karriere u.a. an der Mailänder Scala, an der er 1960 als Postmeister in Werner Egks »Der Revisor« debütierte und dort bis 1993 viele kleinere Partien (u.a. Arturo in »Lucia di Lammermoor«, Altoum in Puccinis »Turandot«, Sellem in Strawinskys »The Rake’s Porgress« und Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano), aber gelegentlich auch größere Partien (Fenton in »Falstaff« von Verdi und Edoardo in Rossinis »La cambiale di matrimonio«) sang. Am 5.4.1962 wirkte er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Il buon soldato Svejk« von Guido Turchi, am 18.6.1962 in der szenischen Uraufführung von Manuel de Fallas »Atlantida«, am 8.2.1963 in der Uraufführung der Oper »Il linguaggio dei fiori – D. Rosita nubile« von Renzo Rossellini, am 1.3.1965 in jener der Oper »Clitennestra« von I. Pizzetti, 1966 in der italienischen Erstaufführung von Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1972 in der italienischen Erstaufführung von Alexis Chabriers »Une éducation manquée«, 1979 in der europäischen Erstaufführung von K. Pendereckis »Paradise Lost«, 1986 in der italienischen Erstaufführung von L. Berios »Un re in ascolto« und am 27.1.1987 in der Uraufführung der Oper »Riccardo III« von Flavio Testi mit. Von seinem Wohnsitz in Mailand aus unternahm er Gastspiele am Teatro Margherita Genua, am Bolschoi Theater Moskau, an den Opernhäusern von Köln und Wuppertal, in Südafrika (Johannesburg), in Athen, New Orleans und Philadelphia. 1975 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Er gastierte beim Wexford Festival (1967 als Cassio in Rossinis »Otello«), an den Staatsopern von Wien (1968 als Fenton in »Falstaff« von Verdi) und München (1972) und trat bis zum Ende der achtziger Jahre dann überwiegend im Charakterfach auf. Viel beschäftigt auch als Konzertsänger.
Schallplatten: DGG (zwei kleine Partien in »La Traviata« von Verdi, Ruiz im »Troubadour«).
2.6. Ignacio ENCINAS wird 70
Er war Schüler des Pädagogen Enzo Costatin in Madrid, später noch der bekannten Sänger Gianni Poggi und Gino Bechi in Italien. Nachdem er bei mehreren Gesangswettbewerben Aufsehen erregt hatte, sang er beim Festival von Santander in Verdis »Troubadour« und in »La Favorita« von Donizetti, am Teatro de la Zarzuela in Madrid in »Rigoletto« und kam zu erfolgreichen Auftritten in Oviedo, Valladolid und Malaga. Er verlegte dann seine Tätigkeit weitgehend nach Frankreich und nach Belgien. Am Theater von Dijon hörte man ihn als Pollione in »Norma«, als Alfredo in »La Traviata«, als Herzog in »Rigoletto« und als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«; in der Spielzeit 1989-90 trat er an der Opéra de Wallonie in Lüttich als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea auf, dann auch als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und als Rodolfo in »La Bohème«, beim Festival von Gstaad 1990 als Macduff in Verdis »Macbeth« (konzertante Aufführung), 1990-91 in Nîmes in Verdis »Nabucco«, an der Oper von Marseille als Arturo in »I Puritani« von Bellini. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1997 als Manrico im »Troubadour«. 1997 trat er an der Deutschen Oper Berlin als Cavaradossi in »Tosca« auf, bei den Festspielen von Edinburgh 1998 als Rodolfo in Verdis »Luisa Miller« (im Rahmen eines Gastspiels der Londoner Covent Garden Oper), 1998 an der Opéra de Wallonie Lüttich als Cavaravdossi. 1999 sang er am Teatro Manoel in La Valetta auf Malta den Pollione, 2000 am Teatro Colón Buenos Aires den Turiddu, an der Opéra de Wallonie Lüttich den Calaf in Puccinis »Turandot«, an der Deutschen Oper Berlin in der Spielzeit 2000-01 den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« und den Cavaradossi.
Schallplatten: Fonè (Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli).
2.6. Anna NOVELLI wird 85
Sie begann zuerst ein Sprachenstudium, wurde dann aber in der Opernklasse der Mailänder Scala durch Enrico Piazza ausgebildet. 1960 debütierte sie am Teatro Nuovo von Mailand in der Titelpartie in Massenets »Manon«. Es kam zur Entwicklung einer bedeutenden Karriere im lyrischen Sopranfach an den großen italienischen Opernbühnen; so trat sie am Teatro Massimo von Palermo, am Teatro San Carlo Neapel, in Bologna und Turin und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1957, 1977) auf. Am 8.2.1963 debütierte sie in der Uraufführung der Oper »Il linguaggio dei fiori – D. Rosita nubile« von Renzo Rossellini an der Mailänder Scala, an der sie dann u.a. auch 1963 die Frasquita in »Carmen«, 1964 die Margherita in Boitos »Mefistofele« und die Giannetta in »L’Elisir d‘amore«, 1964-66, 1969 und 1971 die Mimì in »La Bohème«, 1965 die Ines in Donizettis »La Favorita«, 1967 die Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und die Xenia in »Boris Godunow«, 1968 die Giacinta in Malipieros »I Capricci di Callot« und 1970 die Nedda im »Bajazzo« sang. Am 1.3.1965 wirkte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Clitennestra« von I. Pizzetti und am 7.2.1969 in jener der Oper »Gli Eroi di Bonaventura« von Malipiero (als Violante) mit. Im Ausland war sie zu Gast an den Staatsopern von München und Stuttgart, an der Grand Opéra Paris, am Bolschoi Theater Moskau, an der Staatsoper von Wien (1971 als Mimì), in Bordeaux, Straßburg und Nürnberg, an den Opern von Monte Carlo und Montreal. 1967 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Mimi. Ihre weiteren großen Rollen waren die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Louise in der gleichnamigen Oper von Charpentier, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Liu in »Turandot«, die Odabella in »Attila« von Verdi, die Alice Ford in »Falstaff«, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Desdemona in »Otello«, die Elena in »I Vespri Siciliani« und die Elsa in »Lohengrin«. Auch als Konzertsopranistin hatte sie eine bedeutende Karriere.
Schallplatten: Cetra, RAI.
2.6. Ralph PETERS wird 100
Er studierte an der Musikhochschule von Breslau und am Salzburger Mozarteum bei E. Sindel und G. Burgwinkel. Er debütierte als Konzertsänger in der D-Moll-Messe von A. Bruckner. 1945 begann er seine Bühnenkarriere am Landestheater von Salzburg, dem er bis 1947 angehörte. 1947-48 war er an der Staatsoper von München, 1948-49 an der Berliner Staatsoper engagiert. Seit 1949 gehörte er für mehr als zehn Jahre dem Ensemble der Komischen Oper Berlin an. Er gastierte u.a. an der Staatsoper von Dresden (1950 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«) und in Budapest (mit dem Ensemble der Komischen Oper Berlin) und wurde durch Rundfunksendungen, Film- und Fernsehauftritte bekannt. So wirkte er am Berliner Rundfunk in Sendungen der Operetten »Der Vetter aus Dingsda« von E. Künnecke und »Der Bettelstudent« von C. Millöcker mit, ebenfalls in einer Sendung von Verdis »Rigoletto«. Auf der Bühne trat er in einer Anzahl von kleineren wie größeren Partien auf, von denen hier nur der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Stanislaus im »Vogelhändler« von Zeller, der Fenton in »Falstaff« von Verdi, der Remendado in »Carmen«, der Filipeto in E. Wolf-Ferraris »Die vier Grobiane«, der Zazeto in »Il Campiello« vom gleichen Komponisten, der Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Pappacoda in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, der Edmond in »Manon Lescaut« von Puccini und der Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro« genannt seien. 1956 unternahm er als Konzert- und Liedersänger eine Tournee durch die UdSSR.
Schallplatten: Eterna (Solo-Platte), Aufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion Melodiya (Lieder).
3.6. Marie ANGEL wird 70
Sie wurde zuerst durch Auftritte in Zürich als Fiordiligi in »Così fan tutte« bekannt und gastierte in dieser Partie und in »Acis and Galatea« von Händel 1980 auch bei der Opera Factory London. 1982-92 trat sie dann ständig bei dieser Gesellschaft auf; sie sang dort Partien wie die Denise in »The Knot Garden« von M. Tippett, die Pretty Polly in »Punch and Judy« von Birtwistle, die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Titelrolle in »La Calisto« von Cavalli, die Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« (1992), die Titelheldin in »Iphigénie an Tauride« von Gluck, Partien in »Aventures« von Ligeti und in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1991 auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Sie sang bei der English National Opera London in Monteverdis »L‘Orfeo« (1983) und die Königin Tye in »Akhnaten« von Philip Glass, die sie auch an der City Opera New York (1984) und an der Oper von Houston/Texas übernahm. 1986 sang sie an der English National Opera London das Orakel des Todes in der Uraufführung der Oper »The Mask of Orpheus« von Birtwistle. 1986 wirkte sie bei der Opera Factory London in der Uraufführung der Oper »Hell’s Angels« von Nigel Osborne mit. Sie gastierte an der Welsh Opera Cardiff als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, an der Opera North Leeds als Musetta in »La Bohème«. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat sie 1990 als Jo Ann in Tippetts »New Year« auf, an der Covent Garden Oper London 1991 in der Uraufführung der Oper »Gawain« (als Morgan le Fay), wieder einem Werk von H. Birtwistle. In ihrer australischen Heimat hörte man sie an der Victoria State Opera als Donna Anna. 1996 übernahm sie an der English National Opera die Rolle der Gräfin de la Roche in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann. 1999 hörte man sie am Stadttheater von Basel als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1998 am Teatro Goldoni Venedig in der modernen Oper »Satyricon« von Bruno Maderna. Sie galt allgemein als hervorragende Interpretin zeitgenössischer Opern- und Konzertwerke.
Schallplatten: Collins (»Gawain«), NMC (»The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle), Nonesuch (»Rosa – The Death of a Composer« von Louis Andriessen als 2. Sängerin).
3.6. Elizabeth BYRNE wird 70
Ausbildung 1972-75 an der Birmingham School of Music bei Linda Vaughan, 1975-78 am Northern College of Music Manchester, 1978-79 im National Opera Studio London, 1980-81 im Opernstudio in Zürich. Bei der Glyndebourne Touring Opera Company sang sie 1981 die Alice Ford in »Falstaff« von Verdi, 1982 die Donna Elvira in »Don Giovanni« und 1983 die Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Sie sang beim Camden Festival die Asteria in »Nerone« von Boito und leitete damit eine Karriere ein, die sie 1984 an die Welsh Opera Cardiff und im gleichen Jahr 1984 an das Theater von Luzern führte, wo sie die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« sang. 1986 trat sie beim Batignano Festival als Minerva in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1988 bei der English National Opera London als Butterfly, 1990-91 an der Oper von Chicago (u.a. in »The Gambler« von Prokofjew) auf. An der English National Opera London hatte sie als 1. Dame in der »Zauberflöte«, als Oksana in »Der Weihnachtsabend« von Rimski-Korsakow, als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw« und wieder als Amelia in »Un Ballo in maschera« ihre Erfolge. 1996 sang sie an der Chicago Opera die Gutrune in »Götterdämmerung«, beim Edinburgh Festival die Blanca in der Uraufführung der Oper »Inéz de Castro« von James MacMillan (23.8.1996). Sie trat 1997 an der Oper von Toronto als Manon Lescaut von Puccini auf. Bei der Scottish Opera Glasgow, an der sie bereits 1987 als Priesterin in »Aida« zu hören war, trat sie 1999 und 2001 als Blanca in »Inéz de Castro«, 1997-98 als Tosca, 2001-03 als Brünnhilde im Nibelungenring und 2005 als Leonore in »Fidelio« auf. 2000 sang sie bei der Glimmerglass Opera in Cooperstown (NY) die Titelrolle in »Salome« von R. Strauss.
4.6. Ute DÖRING wird 60
Ihr Vater wie ihre Mutter waren Berufsmusiker. Sie studierte in ihrer Heimatstadt Berlin bereits frühzeitig Konzertgitarre und Klavierspiel, sang dort auch in Chören (u.a. im Kammerchor Ernst Senff). Sie begann an der Hochschule der Künste in Berlin zunächst ein Studium der Klavierpädagogik, dann ein Gesangstudium. Zu ihren Gesanglehrern gehörten Peter Maus, Gisela Rohmert und Luisa Bosabalian, in die Lied-Interpretation wurde sie durch Dietrich Fischer-Dieskau eingeführt. 1990 begann sie ihre Bühnenkarriere mit einem Gastengagement am Staatstheater von Kassel. 1991-95 war sie am Stadttheater von Ulm verpflichtet; hier sang sie Partien wie den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, den Idamante in »Idomeneo«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Angelina in »La Cenerentola« von Rossini und den Octavian im »Rosenkavalier«. Sie gastierte u.a. an den Theatern von Oldenburg und Greifswald und wurde vor allem auch als Lied-Interpretin bekannt; so sang sie seit 1994 alljährlich bei der Schubertiade in Feldkirch. 1995 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth als Blumenmädchen in »Parsifal« mit. 1995-97 war sie am Opernhaus von Köln engagiert, wo sie als Antrittsrolle die Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin« und dann die 2. Dame in der »Zauberflöte«, die Emila in Verdis »Otello« und den Cherubino übernahm. 1997 ging sie an das Opernhaus von Wuppertal, wo sie als erste Partie die Marie in »Wozzeck« von A. Berg sang. An der Mailänder Scala gastierte sie 1998 als 2. Dame in der »Zauberflöte« und 2000 sowie 2008 als Margret in »Wozzeck« von A. Berg. 1999 gastierte sie am Theater von Klagenfurt als Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart. In der Spielzeit 1999-2000 hörte man sie am Opernhaus von Köln als Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«, als Fragoletto in der Offenbach-Operette »Die Banditen« (»Les Brigands«) sowie in einer konzertanten Aufführung des »Wozzeck« von A. Berg als Margret. Sie war dann als Ensemblemitglied dem Theater Dortmund (2003-04) und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden (2004-14) verbunden. Dort wurde sie für ihre künstlerischen Leistungen im Juli 2014 zur Kammersängerin ernannt. Zu ihren weiteren Partien zählten u.a. der Titelheld in »Giulio Cesare« von Händel, der Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, der Hänsel in »Hänsel und Gretel« und der Orlofsky in der »Fledermaus«. Sie setzte ihre erfolgreiche Karriere im Konzertsaal weiter fort.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.ute-doering.de/
4.6. Solveig KRINGELBORN wird 60
Sie absolvierte ihre Ausbildung zuerst an der Musikhochschule von Oslo, dann an der Königlichen Musikakademie in Stockholm. Sie debütierte im Juni 1986 bei der Summeropera Oslo als Zerlina in »Don Giovanni«. Sie wurde anschließend an die Königliche Oper Stockholm verpflichtet, wo sie im Februar 1987 als Papagena in der »Zauberflöte« debütierte und dann die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« sang. Seit September 1987 an der Oper von Oslo engagiert, an der sie als erste Partie die Musetta in »La Bohème« übernahm. 1988 trat sie dort als Adele in der »Fledermaus« auf. In der Spielzeit 1990-91 kam sie an der Oper von Oslo zu sensationellen Erfolgen, als sie dort die Mimi in »La Bohème«, die Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek und die Micaela in »Carmen« sang. Sie kam jetzt sehr schnell zu einer internationalen Karriere. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel wirkte sie in der Uraufführung der Oper »Reigen« von Philippe Boesmans mit (4.3.1993). Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1993 die Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1995-96 die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 2002 das Sopran-Solo in der Lyrischen Symphonie von A. Zemlinsky. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1993 als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995 als Tatjana in »Eugen Onegin«, 2000 als Donna Elvira in »Don Giovanni«, 2004 als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und 2006 als Marschallin im »Rosenkavalier«; an der Grand Opéra Paris trat sie 1998 als Fiordiligi und 2007 als Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss auf. Am 3.4.2006 wirke sie an der Opéra Bastille Paris in der Uraufführung der Oper »Adriana Mater« von Kaija Saariaho in der Partie der Refka mit. Sie gastierte 1993 in Genua als Ilia in Mozarts »Idomeneo«, 1994 in Los Angeles als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, an der Oper von Rom als Fiordiligi und am Grand Théâtre Genf als Ilia. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1996 als Fiordiligi und 1999 sowie 2005 als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. An der Covent Garden Oper London trat sie 1996 als Donna Elvira und 2000 als Senta in »Der fliegende Holländer« auf. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1997 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 2003 als Katerina in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Sie gastierte 1998 am Opernhaus von Zürich als Rezia in »Oberon« von Weber und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Tatjana, 1999 am Opernhaus von Zürich als Marie in »Wozzeck« von A. Berg. 2000 debütierte sie als Donna Elvira an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2004 in insgesamt 35 Vorstellungen auch als Tatjana, als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Rosalinde in der »Fledermaus« aufgetreten ist. Weitere Gastspiele am Bolschoi Theater Moskau, an der Opéra du Rhin Straßburg, an der Norwegischen Oper Oslo (als Titelheldin in »Rusalka« von Dvorák und als Gräfin in »Le nozze di Figaro«), am Teatro Real Madrid (Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«), am Teatro La Fenice in Venedig (als Marietta), am Teatro Carlo Felice Genua (als Marschallin), an der Komischen Oper Berlin (als Marschallin), am Théâtre de la Monnaie in Brüssel (als Marie in »Wozzeck« von A. Berg und als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten), am Festspielhaus Baden-Baden (als Elisabeth in »Tannhäuser«), am Opernhaus Zürich (als Katerina in »Lady Macbeth von Mzensk«), an der Semperopder in Dresden (als Katerina in »Lady Macbeth von Mzensk«) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky). In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich auch Partien wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Nedda im »Bajazzo«, die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi und die Drusilla in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. Auch als Konzertsängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere. 1991 kreierte sie in London »Chantefleurs et Chantefables« von Lutoslawski. Sie sang Soli in den »Jahreszeiten« von Haydn in Paris, und in der 3. Sinfonie von Carl Nielsen in London (unter Simon Rattle), in der 2. Sinfonie von Gustav Mahler zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra, mit dem Cleveland Orchestra und in Los Angeles (1993). 1992 gab sie ein großes Konzert in der Wigmore Hall in London. – Ihr eigentlicher Familienname Kringlebotn erscheint (namentlich bei Auftritten außerhalb ihrer norwegischen Heimat) zumeist in der Schreibweise Kringelborn.
Schallplatten: Virgin/EMI (Lieder von E. Grieg, C. Nielsen und T. Rangström), Chandos (Lieder von Grieg), Ricercar (»Reigen« von Boesmans).
4.6. Viktor LUTSIUK wird 65
Er studierte bereits frühzeitig Klavierspiel, dann 1977-83 an der Universität von Charkow Geologie und Geographie, ließ aber schließlich in den Jahren 1982-87 seine Stimme am Konservatorium von Charkow durch die Pädagogin Tamara Veske ausbilden. 1986 begann er seine Bühnenkariere am Opernhaus von Dnjepropetrowsk, an dem er in den folgenden Jahren Partien aus dem jugendlich-heldischen Tenorfach sang, darunter den Radames in »Aida«, den Herzog in »Rigoletto«, den Alfredo in »La Traviata«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Don José in »Carmen«, den Dimitrij in »Boris Godunow«, den Lenski in »Eugen Onegin«, den Andrej in Tschaikowskys »Mazeppa« und den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin. Er blieb bis 1996 Mitglied dieses Opernhauses und wurde dann an das Opernhaus (Mariinski-Theater) von St. Petersburg verpflichtet. Mit dessen Ensemble nahm er unter den Dirigenten Rostropowitsch und Gergiev an großen Gastspielreisen teil, die ihm in Paris, London und München, in Tokio, Madrid und Amsterdam bedeutende Erfolge brachten. 1997-99 übernahm er am Opernhaus der Stadt Bonn den Manrico im »Troubadour« und den Pinkerton, am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er (mit dem Ensemble der St. Petersburger Oper) als Andrej Chowanski in Mussorgskys »Chowanschtschina«. 1999 debütierte er als Andrej in »Mazeppa« an der Mailänder Scala. 1999 sang er in der Londoner Albert Hall (konzertant) die Titelrolle in »Parsifal«, 2000 am Teatro Fenice Venedig den Sadko in der gleichnamigen Oper von Rimski-Korsakow. Mit dem Ensemble des Mariinski-Theaters St. Petersburg gastierte er an der Covent Garden Oper London: 2000 in der Titelrolle der Oper »Semjon Kotko« von Prokofjew, als Andrej in »Mazeppa« und als Andrej in »Chowanschtschina«, 2001 als Radames und als Don Carlos von Verdi. Im gleichen Jahr hörte man ihn am Opernhaus von Zürich als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, am Mariinski-Theater St. Petersburg als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. 2003 gastierte er als Hermann in »Pique Dame« an der Bayerischen Staatsoper München. An der Israeli Opera gastierte er als Hermann in »Pique Dame« (mit dem Ensemble des Mariinski-Theaters) und als Prinz in »Rusalka« von Dvorák. Hinzu trat eine internationale Karriere im Bereich des Konzertgesangs (Soli im Mozart-Requiem und im Stabat mater von Dvorák). 1994 wurde er zum Verdienten Künstler der Russischen Republik ernannt.
Schallplatten: Philips (»Boris Godunow«, Andrei in »Fürst Igor«, Titelrolle in »Semjon Kotko« von Prokofjew); Mitschnitte von Opernaufführungen (Andrej in »Mazeppa« aus der Mailänder Scala 1999; »Maddalena« von Prokofjew, konzertante Aufführung in London 1998).
5.6. Cesy BROGGINI wird 95
Sie erhielt ihre Ausbildung durch die Pädagogen Giulia Tess und Giuseppina Armanini. Sie debütierte ganz jung 1948 in Pisa als Mimi in »La Bohème«. 1950 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Florenz und studierte weiter am Centro Lirico Fiorentino bei Nerina Baldisseri. 1951 fand ihr offizielles Debüt als Marguerite in »Faust« von Gounod in Reggio Emilia statt. 1951-56 trat sie am Teatro Comunale Florenz, u.a. als Margherita in »Mefistofele« von Boito und in der italienischen Erstaufführung von Schuberts »Der häusliche Krieg« als Barbara auf, 1951-52 auch beim Maggio Musicale von Florenz, hier als Liu in »Turandot« und am 27.4.1952 in der Uraufführung der Oper »Don Chisciotte« von Vito Frazzi. 1951 sang sie mit großem Erfolg die Desdemona in »Otello« von Verdi an der Oper von Catania. Diese Glanzrolle trug sie überall in Europa vor, u.a. 1954 bei den Festspielen von Wiesbaden, 1955 in der Arena von Verona und 1955 beim Holland Festival, wo sie auch 1956 die Alice Ford in »Falstaff« und 1957 die Micaela in »Carmen« sang. Am 10.1.1957 debütierte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Caino« von Lattuada in der Partie der Ada. Man hörte sie dort auch 1957 als Nedda im »Bajazzo« und als Ursula in P. Hindemiths »Mathis der Maler«, 1958 als Barbara in Schuberts »Der häusliche Krieg« und als Margherita in »Mefistofele« von Boito, 1959 als Mimi und als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1957 wirkte sie am Teatro della Pergola Florenz in der Uraufführung der Oper »Venere prigioniera« von Fr. Malipiero mit. 1957 war sie bei den Festspielen in der Arena von Verona als Micaela zu hören. 1960 erlebte man sie an der Oper von Rom als Rosaura in Mascagnis »Le Maschere«. 1963 wirkte sie am Teatro della Pergola Florenz in der Uraufführung von Flavio Testis »La Celestina« mit. Sie trat als Gast an der Oper von Rom, am Teatro Colón Buenos Aires, am Teatro San Carlos Lissabon und an der Nationaloper von Zagreb auf. Sie setzte ihre Bühnenkarriere bis 1969 fort und verlebte schließlich ihren Ruhestand in Florenz.
Vollständige Opernaufnahmen auf Cetra (»Otello«, »Falstaff«, »Mefistofele« von Boito). Auf EJS sang sie in »Le Maschere« von Mascagni.
5.6. Carrie NILSSON wird 95
Schülerin der Musikhochschule Stockholm 1951-56, vor allem aber von Ragnar Hultén. Sie begann ihre Karriere 1956 an der Königlichen Oper Stockholm als Papagena in der »Zauberflöte« von Mozart. In den Jahren 1963 und 1965 sang sie am Rikstheater Stockholm, 1964 an der Oper von Oslo und 1966 bei der Jütländischen Oper Aarhus. An erster Stelle standen in ihrem weitläufigen Repertoire Partien aus dem Bereich der Koloratursoubrette wie auch Aufgaben aus dem lyrischen Repertoire (Susanna in »Le nozze di Figaro«, Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Mimi in »La Bohème«, Butterfly, Adele in der »Fledermaus«). Sie widmete sich später der Gesangpädagogik.
Schallplatten: HMV (überspielte Aufnahmen des schwedischen Rundfunks).
6.6. Guri EGGE wird 75
Biographie der norwegischen Sopranistin auf Norwegisch: https://no.wikipedia.org/wiki/Guri_Egge
7.6. Roberto ALAGNA wird 60
Seine Familie war aus Syracus in Sizilien nach Frankreich verzogen, wo er aufwuchs. Er war zunächst als Unterhaltungssänger tätig und sang bereits im Alter von 15 Jahren in Pariser Kabaretts Schlager (wobei er Charles Aznavour karikierte) und neapolitanische Lieder. 1988 gewann er den Pavarotti-Concours in Philadelphia. Sein eigentliches Debüt fand 1988 bei der Glyndebourne Touring Opera in Plymouth als Alfredo in »La Traviata« statt. Diese Partie sang er dann auch 1989 in Montpellier als Partner von Jenny Drivala und an der Oper von Monte Carlo zusammen mit der bekannten rumänischen Sopranistin Nellie Miricoiu. . Man sprach von einem »Tenorwunder« und rühmte den unglaublichen Glanz der strahlenden Tenorstimme des Sängers, der zum Zeitpunkt seiner Entdeckung kaum Noten lesen konnte. Nach nochmaligem intensivem Studium bei seinem eigentlichen Entdecker, dem Dirigenten Riccardo Muti, sang er dann im Frühjahr 1990 den Alfredo an der Mailänder Scala zusammen mit der ebenfalls noch ganz unbekannten Sopranistin Tiziana Fabbricini. Für beide Sänger wurde diese Aufführung ein großer Triumph, der sie mit einem Schlag weltbekannt machte. An der Mailänder Scala trat er dann in Folge 1991-92 wieder als Alfredo, 1991 und 1994 als Rodolfo in »La Bohème«, 1994 als Herzog in »Rigoletto«, 1997 als Macduff in Verdis »Macbeth«, 2006 als Radames in »Aida« und nach langer Pause dann 2022 als Loris in »La Traviata« von Giordano auf. 1990 gastierte er an der Oper von Monte Carlo als Rodolfo in »La Bohème«, in Lausanne als Alfredo, 1991 am Teatro San Carlo Neapel wieder in der gleichen Rolle, 1991 in Montpellier und 1992 in Monte Carlo als Roberto Devereux in der Oper gleichen Namens von Donizetti. 1992 debütierte er als Rodolfo in »La Bohème« an der Covent Garden Oper London, an der er seither auch als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Alfredo, als Cavaradossi in »Tosca«, als Ruggero in »La Rondine« von Puccini, als Faust in der Oper gleichen Namens von Gounod, als Manrico im »Troubadour«, als Don José in »Carmen«, als Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, als Calaf in »Turandot« von Puccini und als Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano aufgetreten ist. Als Nemorino debütierte er 1992 an der Wiener Staatsoper, an der er seither auch als Alfredo, als Herzog in »Rigoletto«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Des Grieux in »Manon« von Massenet, als Faust von Gounod, als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Werther in der Oper gleichen Namens von Massenet, als Don José, als Cavaradossi, als Don Carlos von Verdi, als Manrico, als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Calaf, als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saens und als Canio im »Bajazzo« aufgetreten ist. 1992 sang er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und 1993 beim Festival von Orange den Alfredo. 1993 war er am Opernhaus von Nizza wie in Toulouse als Herzog in »Rigoletto« zu hören, an der Oper von Rom als Rodolfo, 1994 am Opernhaus von Zürich (und zuvor 1993 in Avignon) als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, ebenso 1994 in Toulouse und in Montpellier als Roméo, 1995 in Toulouse wieder als Rodolfo. 1995 debütierte er als Edgardo an der Opéra Bastille Paris, an der er seither auch als Rodolfo in »La Bohème«, als Des Grieux in »Manon« von Massenet, als Manrico, als Paolo in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Faust von Gounod, als Werther, als Rodrigue in »Le Cid« von Massenet, als Lancelot in »Le Roi Arthus« von Chausson, als Nemorino, als Don José, als Otello, als Alfredo und als Don Carlos aufgetreten ist. 1995 Gastspiele beim Festival von Orange als Herzog in »Rigoletto«, in Florenz und bei den Festspielen von Wiesbaden als Rodolfo in »La Bohème«, in Lyon als Nemorino, 1996 am Théâtre Châtelet Paris als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper (in deren französischer Erstfassung). 1996 debütierte er als Rodolfo in »La Bohème« (mit Angela Gheorghiu als Mimi) an der Metropolitan Oper New York, an der er seither auch als Nemorino, als Herzog in »Rigoletto«, als Roméo, als Don José, als Faust von Gounod, als Werther, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Radames, als Ruggero in »La Rondine«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Canio, als Don Carlos, als Cavaradossi, als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, als Titelheld in »Cyrano de Bergerac« von Alfano und als Samson aufgetreten ist.Für beide Sänger wurde diese Aufführung ein großer Triumph, der sie mit einem Schlag weltbekannt machte. An der Mailänder Scala trat er dann in Folge 1991-92 wieder als Alfredo, 1991 und 1994 als Rodolfo in »La Bohème«, 1994 als Herzog in »Rigoletto«, 1997 als Macduff in Verdis »Macbeth«, 2006 als Radames in »Aida« und nach langer Pause dann 2022 als Loris in »La Traviata« von Giordano auf. 1990 gastierte er an der Oper von Monte Carlo als Rodolfo in »La Bohème«, in Lausanne als Alfredo, 1991 am Teatro San Carlo Neapel wieder in der gleichen Rolle, 1991 in Montpellier und 1992 in Monte Carlo als Roberto Devereux in der Oper gleichen Namens von Donizetti. 1992 debütierte er als Rodolfo in »La Bohème« an der Covent Garden Oper London, an der er seither auch als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Alfredo, als Cavaradossi in »Tosca«, als Ruggero in »La Rondine« von Puccini, als Faust in der Oper gleichen Namens von Gounod, als Manrico im »Troubadour«, als Don José in »Carmen«, als Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, als Calaf in »Turandot« von Puccini und als Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano aufgetreten ist. Als Nemorino debütierte er 1992 an der Wiener Staatsoper, an der er seither auch als Alfredo, als Herzog in »Rigoletto«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Des Grieux in »Manon« von Massenet, als Faust von Gounod, als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Werther in der Oper gleichen Namens von Massenet, als Don José, als Cavaradossi, als Don Carlos von Verdi, als Manrico, als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Calaf, als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saens und als Canio im »Bajazzo« aufgetreten ist. 1992 sang er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und 1993 beim Festival von Orange den Alfredo. 1993 war er am Opernhaus von Nizza wie in Toulouse als Herzog in »Rigoletto« zu hören, an der Oper von Rom als Rodolfo, 1994 am Opernhaus von Zürich (und zuvor 1993 in Avignon) als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, ebenso 1994 in Toulouse und in Montpellier als Roméo, 1995 in Toulouse wieder als Rodolfo. 1995 debütierte er als Edgardo an der Opéra Bastille Paris, an der er seither auch als Rodolfo in »La Bohème«, als Des Grieux in »Manon« von Massenet, als Manrico, als Paolo in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Faust von Gounod, als Werther, als Rodrigue in »Le Cid« von Massenet, als Lancelot in »Le Roi Arthus« von Chausson, als Nemorino, als Don José, als Otello, als Alfredo und als Don Carlos aufgetreten ist. 1995 Gastspiele beim Festival von Orange als Herzog in »Rigoletto«, in Florenz und bei den Festspielen von Wiesbaden als Rodolfo in »La Bohème«, in Lyon als Nemorino, 1996 am Théâtre Châtelet Paris als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper (in deren französischer Erstfassung). 1996 debütierte er als Rodolfo in »La Bohème« (mit Angela Gheorghiu als Mimi) an der Metropolitan Oper New York, an der er seither auch als Nemorino, als Herzog in »Rigoletto«, als Roméo, als Don José, als Faust von Gounod, als Werther, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Radames, als Ruggero in »La Rondine«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Canio, als Don Carlos, als Cavaradossi, als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, als Titelheld in »Cyrano de Bergerac« von Alfano und als Samson aufgetreten ist. Er sang am Opernhaus von Toulouse 1997 den Werther. 1999 übernahm er am Opernhaus von Monte Carlo die Titelrolle in Mascagnis »L‘Amico Fritz«, an der Oper von Chicago den Roméo. 1999 sang er erstmals beim Festival von Peralada in Spanien den Don José, 2000 bei den Salzburger Osterfestspielen den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« und bei einer Japan-Tournee der Oper von Monte Carlo den Don José, 2001 an der Oper von Monte Carlo wie beim Maggio Musicale Fiorentino den Manrico. Er gastierte weiters an der Bayerischen Staatsoper München (u.a. als Pinkerton und als Éléazar in »La Juive« von Halévy), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (u.a. als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Pinkerton, als Turiddu und als Canio), beim Festival von Orange (u.a. als Turiddu und als Canio, als Radames, als Calaf, als Otello, als Manrico und als Samson), an der Opéra de Marseille (2013 als Énée in einer konzertanten Aufführung der Oper »Les Troyens« von Berlioz), an der Deutschen Oper Berlin (u.a. als Don José, als Titelheld in »Vasco da Gama« von Meyerbeer, als Turiddu und als Canio), am Teatro Real Madrid (u.a. als Roméo), am Opernhaus von Bilbao (als Werther), am Opernhaus Zürich (u.a. als Turiddu und als Canio), an der Oper von Monte Carlo (u.a. als Maurizio und als Rodolfo in »Luisa Miller« von Verdi), am Teatro Massimo Palermo (als Turiddu), an der Staatsoper Berlin (als Lohengrin) und in der Arena di Verona (Turiddu und Canio sowie als Don José). Am 9.3.2014 wirkte er an der Oper von Avignon in der Uraufführung der Oper »Le dernier jour d’un condamné« seines Bruders David Alagna mit (und sang in dieser Oper auch bei den Aufführungen 2018 an der Oper von Marseille). 2015 ist er zum Österreichischen Kammersänger ernannt worden. Seit 1996 war er in zweiter Ehe mit der bekannten rumänischen Sopranistin Angela Gheorghiu (* 1965) verheiratet, seit 2015 in dritter Ehe mit der polnischen Sopranistin Alexandra Kurzak (* 1977).
Lit: A. Blyth: Roberto Alagna (in »Opera«, 1997).
Schallplatten: CBS (»La Traviata«, Mitschnitt der erwähnten Aufführung an der Scala), Sony (» La Traviata«, »Rigoletto«), Erato (»L‘Elisir d’amore«, »Les Contes d‘Hoffmann«), Decca (»L‘Elisir d‘ amore« mit Angela Gheorghiu; Rodolfo in »La Bohème« mit Angela Gheorghiu als Mimi), Arte (»Don Carlos« von Verdi), EMI (Arien und Duette mit Angela Gheorghiu, »La Bohème«, »Don Carlos« von Verdi; Serenaden; Arien aus Verdi-Opern; Duette aus Verdi-Opern mit Angela Gheorghiu; Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini; Des Grieux in Massenets »Manon« mit Angela Gheorghiu in der Titelrolle; Arien aud französischen Opern; Te Deum von H. Berlioz; Messa da Gloria von Puccini); Pioneer-Video (»Roméo et Juliette«), Bondy-Video (Titelrolle in Verdis »Don Carlos«, Paris 1996).
7.6. Fernando DE LA MORA wird 65
Er wandte sich zunächst der populären mexikanischen Musik zu und sang in einer Folklore-Gruppe. Dann ging er ins seriöse Gesangsfach über und begann 1978 seine musikalische Ausbildung bei Leticia Velázquez de Buen-Abadi in der mexikanischen Metropole und studierte dazu am Nationalen Konservatorium von Mexico City bei Rosa Rimoch und seit 1983 bei Emilio Pèrez Casas. Später ging er nach New York und setzte seine Ausbildung bei Joan Dornemann, Marlene Malas und Nico Castel fort; ergänzende Studien in Tel Aviv und an der North Carolina University. Seine Stimme wurde durch den berühmten Tenor Placido Domingo entdeckt. Sein Bühnendebüt fand 1986 in Mexico City im Palacio de las Bellas Artes in der Rolle des Borsa in Verdis »Rigoletto« statt. Er kam dort wie bei Gastspielen an mexikanischen Theatern in Monterry, Guadalajara, Saltillo, Puebla und Guanajuato und beim Festival Cerrantino zu ersten Erfolgen in Partien wie dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Cavaradossi in »Tosca«, dem Alfredo in »La Traviata« und dem Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod. Die letztgenannte Partie sang er auch 1987 an der Oper von San Francisco, wo er 1988 und 1993 sehr erfolgreich als Rodolfo in »La Bohème« gastierte. 1989 erregte er bei seinem europäischen Debüt am Opernhaus von Köln als Alfredo Aufsehen und sang diese Partie dann im selben Jahr auch an der Staatsoper von Wien wie an der Deutschen Oper Berlin. In Köln war er auch als Titelheld in »Faust« von Gounod sehr erfolgreich. Im Oktober 1989 sang er zusammen mit dem Ensemble der Mailänder Scala das Tenor-Solo im Verdi-Requiem bei deren Gastspiel in Moskau. Im Mai 1990 debütierte er dann in seiner Glanzrolle, dem Alfredo, auf der Bühne der Mailänder Scala. 1990 Gastspiel am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Titelheld in »Roberto Devereux« von Donizetti, den er dann auch 1991 (in einer konzertanten Aufführung) in der New Yorker Carnegie Hall sang. An der Santa Fé Opera hörte man ihn 1991 als Cavaradossi, 1992 als Alfredo, an der Opéra Bastille Paris 1992 als Faust von Gounod, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona 1992 als Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, 1993 als Percy in »Anna Bolena« von Donizetti, in San Diego 1994 als Herzog in »Rigoletto« und in der Oper »Rappacinis Tochter« von Daniel Catán. 1993 debütierte er als Rodolfo in »La Bohème«, an der er bis 2007 in insgesamt 10 Vorstellungen auch den Roméo, den Christian in »Cyrano de Bergerac« von F. Alfano und den Faust von Gounod sang. 1995 am Teatro Colón Buenos Aires als Rodolfo in »La Bohème« zu Gast, 1996 an der Miami Opera als Werther in der gleichnamigen Oper von Massenet. 1996 sang er am Opernhaus von Bonn den Roméo, 1997 in Montpellier den Rodolfo in »La Bohème«, am Opernhaus von Philadelphia den Pinkerton, in Mexico City 1997-98 den Don José in »Carmen«, 1998-99 an der Miami Opera den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, 1999 am Opernhaus von Montreal den Des Grieux in »Manon« von Massenet. An der Deutschen Oper Berlin gastierte er 1998 als Raoul in den »Hugenotten« von Meyerbeer. 2000 sang er an der Oper von Miami den Don José, an der Oper von San Diego den Rodolfo in »La Bohème«, in Baltimore den Alfredo. An der City Opera New York trat er 2000 in der Titelrolle von Donizettis »Roberto Devereux« auf, am Opernhaus von Montpellier als Macduff in Verdis »Macbeth«.
Schallplatten: DGG (»Lucia di Lammermoor«), Telarc (Recital).
7.6. Richard JONES wird 70
Er erarbeitete zahlreiche Schauspiel- und Musical-Inszenierungen u.a. am Phoenix Theatre (West End) und am Eugene O’Neill Theatre (Broadway, New York). Regelmäßig arbeitet er auch am Old Vic in London. Seit 1984 Operninszenierungen u.a. bei den Bregenzer Festspielen sowie beim Glyndebourne Festival. Er zählt international zu den bedeutendsten Opernregisseuren, dessen Inszenierungen weltweit zu erleben sind. An der Oper Frankfurt stellte er 2003 seine Sicht auf Bergs Lulu (Koproduktion mit der ENO), 2007/08 die Neuproduktion von Billy Budd und zuletzt Janáčeks Die Sache Makropulos vor. In jüngster Zeit inszenierte der Brite La Bohème und Boris Godunow am Royal Opera House Covent Garden in London, wo er bereits u. a. Gloriana, Lady Macbeth von Mzensk (Olivier Award), Der Spieler, Il Trittico und Wagners Der Ring des Nibelungen in Szene setzte. Regelmäßig arbeitet Richard Jones an der English National Opera in London, wo u. a. Don Giovanni, Rodelinda, Die Meistersinger von Nürnberg, Hoffmanns Erzählungen, Les Troyens und Pelléas et Mélisande entstanden. An der Bayerischen Staatsoper gab er 1994 sein Regie-Debüt mit Händels Giulio Cesare in Egitto (von der Zeitschrift Opernwelt als Produktion des Jahres ausgezeichnet); es folgten The Midsummer Marriage, Pelléas et Mélisande, Lohengrin, Les Contes d’Hoffmann und zuletzt Hänsel und Gretel. Unter den wichtigsten Wirkungsstätten von Richard Jones sind die Metropolitan Opera in New York, die Nationale Opera Amsterdam, das Bolschoi Theater in Moskau, Chicago Lyric Opera und die Opera Australia zu nennen. Weitere Arbeiten von Richard Jones waren an der Santa Fe Opera und der Canadian Opera Company in Toronto zu sehen. 2018 feierte er mit Parsifal Premiere an der Opéra National in Paris. Seine mehrfach ausgezeichnete Produktion von Hänsel und Gretel war zuletzt an der New Yorker Metropolitan Opera und an der Bayerischen Staatsoper in München zu erleben. 2015 erhielt Richard Jones den Titel »Commander of the Order of the British Empire« und wurde mit dem Olivier Award für Outstanding Achievement in Opera ausgezeichnet. Sein Berliner Debüt gab er 2004 mit Alban Bergs Wozzeck an der Komischen Oper. Mit Boris Godunow hat er erstmals an der Deutschen Oper Berlin inszeniert.
7.6. Mario MATTIOTTI wird 90
Nachdem er zuerst als Offizier bei der italienischen Handelsmarine tätig gewesen war, ließ er seine Stimme am Liceo Musicale N. Paganini in Genua ausbilden und war dann in Mailand Schüler von Marcello Cortis und Nino Scattolini. Er sang in der Folgezeit an den großen italienischen Opernhäusern, u.a. an der Mailänder Scala, am Teatro Comunale Florenz und am Teatro Carlo Felice Genua. 1971 debütierte er an der Mailänder Scala als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«. Hier sang er auch 1972 den Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und den Marchese di Boisfleury in »Linda di Chamounix« von Donizetti, 1973 den Warlaam in »Boris Godunow«, 1974 den 1. Soldaten in »Salome« von R. Strauss und 1974-75 den Marchese Castagnacci in Cimarosas »Il marito disperato«. Gastspiele am Smetana Theater Prag, an der Nationaloper Belgrad, am Opernhaus von Monte Carlo wie an der Oper von Rouen. 1970 wirkte er am Teatro delle Novità in Bergamo in der Uraufführung der Oper »Quattro per cinque« von Lorenzini mit. Aus seinem Bühnenrepertoire sind der Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, der Titelheld im »Don Pasquale« von Donizetti und der Bartolo im »Barbier von Sevilla« zu nennen. Auch als Konzertsänger hatte er eine Karriere von Bedeutung.
Schallplatten: Nuova Era (»Fedra« von Paisiello).
8.6. Barbara MĄDRA wird 65
Sie besuchte die Musikakademie Poznan und erhielt sogleich ein Engagement am Opernhaus von Poznan, dessen Mitglied sie seither blieb. Ihre internationale Karriere wurde damit eingeleitet, dass sie 1980 den Verdi-Gesangwettbewerb in Busseto gewann. Sie kam vor allem am Théâtre de la Monnaie Brüssel zu aufsehenerregenden Erfolgen. Dort sang sie u.a. 1983 die Mimi in Puccinis »La Bohème«, 1984 die Traviata, 1985 die Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1987 die Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und die Alice Ford in »Falstaff« vom gleichen Meister, dazu die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Arminda in »La finta giardiniera«, die Leonore im »Troubadour«, die Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. Neben diesen großen Auftritten in der belgischen Metropole gab die Künstlerin Gastspiele an der Oper von Lille (1983), am Grand Théâtre Genf (1985 als Fiordiligi), in Lausanne, beim Holland Festival (1985 als Vitellia), am Teatro Colón Buenos Aires (1990 als Fiordiligi), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1990 als Fiordiligi, eine ihrer großen Partien), am Opernhaus von Toulouse (1990 als Donna Elvira in »Don Giovanni«). 1984 gastierte sie mit dem Ensemble der Oper von Poznan bei den Wiesbadener Festspielen. Bei den Wiener Festwochen sang sie Mozart-Partien, bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Alice Ford in Verdis »Falstaff« (1987), an der Oper von Antwerpen die Elisabetta in »Don Carlos« (1990). Eine ihrer bedeutendsten Kreationen war die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die sie zuerst an den Opernhäusern von Lille und Poznan und dann sehr erfolgreich in der Spielzeit 1990-91 am Opernhaus von Zürich sang. 1988-89 sang sie an der Mailänder Scala die Zarin Militrissa in Rimski-Korsakows »Märchen vom Zaren Saltan«. In der Eröffnungsvorstellung der Oper von Gent (nach deren Renovierung) sang sie 1994 die Donna Elvira, 1995 in Lausanne die Alice Ford. – Ihre Schwester kam unter dem Künstlernamen Elzbieta Ardam (Umkehr des eigentlichen Familiennamens Madra) zu einer internationalen Karriere als Mezzosopranistin.
8.6. Dagmar SCHELLENBERGER wird 65
Sie studierte 1977-83 an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule von Dresden bei Ilse Hahn. 1982 wurde sie Preisträgerin beim A. Dvorák-Wettbewerb in Karlovy Vary (Karlsbad), 1983 beim Nationalen Concours der DDR. Noch als Studentin sang sie 1983 an der Komischen Oper Berlin die Xenia in »Boris Godunow« von Mussorgsky. 1984-97 Mitglied dieses Opernhauses. Mit dem Ensemble der Komischen Oper Berlin gastierte sie in Wien und München. 1984 Gastspiel am Opernhaus von Leipzig, 1985 an der Staatsoper Dresden als Ännchen im »Freischütz«. 1990 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Fiordiligi in »Così fan tutte«, an der Berliner Staatsoper trat sie in der Händel-Oper »Giustino« auf, 1991 in Belfast als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1992 an der Komischen Oper Berlin in den vier Frauengestalten in »Hoffmanns Erzählungen«, 1994 als Donna Anna in »Don Giovanni«, 1995 als Rosalinde. 1993 gastierte sie an der Opernhäusern von Bordeaux und Marseille als Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, im gleichen Jahr in der Carnegie Hall in New York in einer konzertanten Aufführung von Rossinis »La Donna del lago«. Auf der Bühne erschien sie vor allem in Partien aus dem Koloratur- und dem lyrischen Fach, übernahm dann aber auch Partien wie die Agathe im »Freischütz« (Komische Oper Berlin, 1989). 1996 sang sie am Opernhaus von Essen die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. 1996 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Pamina in der »Zauberflöte«. Am Staatstheater Karlsruhe nahm sie an der Uraufführung der Oper »Farinelli« von S. Matthus teil (27.2.1998). 1998 gastierte sie am Gärtnerplatz-Theater München als Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, an der Oper von Santiago de Chile als Rosalinde. 1999 sang sie am Teatro Lirico Cagliari die Jítka in Smetanas »Dalibor«, am Teatro Colón Buenso Aires die Fiordiligi, 2000 am Teatro Fenice Venedig die Wolchowa in »Sadko« von Rimski-Korsakow. Neujahr 2001 trat sie mit dem Leipziger Gewandhausorchester als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« (in einer halbszenischen Aufführung) auf. 2004 sang sie bei den Seefestspielen Mörbisch die Titelpartie in Kálmáns »Gräfin Mariza«. Als Konzertsängerin von großer Begabung erwies sie sich u.a. bei den Leipziger Gewandhauskonzerten und bei den Händel-Festspielen in Halle (Saale). Sie trat auch unter dem Namen Dagmar Schellenberger-Ernst auf. 2013-17 war sie Intendantin der Seefestspiele Mörbisch.
Schallplatten: Capriccio (Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck), Eterna (Arie der Arianna aus »Giustino« von Händel), Berlin Classics (Messe G-Moll von J.A. Hasse, »Bastien und Bastienne« von Mozart, »L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« von Händel), EMI (Opern-Recital, Mozart-Arien, Wiegenlieder, »Catulli Carmina« und »Trionfo di Afrodite« von Carl Orff), Calig-Verlag (Gänsemagd in »Königskinder« von Humperdinck), CPO (Myrtocle in d’Alberts »Die toten Augen«; Blumenlieder op. 500 von Robert Stolz), Dynamic (Jítka in »Dalibor«, Teatro Lirico Cagliari 1999).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://dagmar-schellenberger.de/
9.6. Thomas HENGELBROCK wird 65
Er wuchs als ältestes von fünf Kindern des Oberstudienrats Günther Hengelbrock und seiner Frau Dorothea, geb. Schliefert (1928–78), einer evangelischen Theologin, in Wilhelmshaven auf. Nach dem Abitur an der Humboldt-Schule in Wilhelmshaven studierte er 1975-79 Violine bei Conrad von der Goltz in Würzburg und anschließend 1979-82 bei Rainer Kussmaul an der Musikhochschule Freiburg. Wichtige künstlerische Anregungen erhielt er als Assistent von Witold Lutosławski, Mauricio Kagel und Antal Doráti. 1980 wurde Hengelbrock Konzertmeister der Jungen Deutschen Philharmonie und konzertierte nebenbei mit dem Kölner Kammerorchester, dem Stuttgarter Bachkollegium und dem Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt. 1985 war er einer der Mitgründer des Freiburger Barockorchesters, in dem er bis 1997 als Musiker und Dirigent wirkte. 1988-91 arbeitete er mit den Amsterdamer Bachsolisten. Anschließend wirkte er mehrfach als Dirigent bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Thomas Hengelbrock gründete 1991 in Freiburg den Balthasar- Neumann-Chor und 1995 das gleichnamige Orchester (Balthasar-Neumann-Ensemble). Mit beiden Ensembles führt er nach den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis Werke aus der Barockzeit bis hin zur Moderne auf. Verdis Opern Rigoletto und Falstaff beispielsweise ließ er sein Orchester bei den Pfingstfestspielen 2004 und 2007 in Baden-Baden auf historischem Instrumentarium spielen. 1995-99 wählte ihn die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen zum künstlerischen Leiter. 2000 wurde er Musikdirektor der Volksoper Wien und blieb dort bis 2003. Hengelbrock gründete 2001 das „Feldkirch Festival“ und wirkte dort bis 2006 als künstlerischer Leiter. Als Dirigent folgt Hengelbrock Einladungen internationaler Orchester. So arbeitete er unter anderem mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Chamber Orchestra of Europa. Seine Konzertdramaturgie ist durch ungewöhnliche Programmkonzeptionen charakterisiert, die neue Erkenntnisse der Musikwissenschaft einbezieht. Er spielte Werke heute kaum mehr bekannter Komponisten aus Johann Sebastian Bachs Notenbibliothek auf CD ein, gestaltet innovative Programme; so konzipierte er beispielsweise für die EXPO 2000 in Hannover eine „Ekklesiastische Aktion“ mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, György Ligeti und Johann Sebastian Bach. Hengelbrock arbeitet eng mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, darunter Jan Müller-Wieland, Quigang Chen, Erkki-Sven Tüür und Simon Wills. Gemeinsam mit dem österreichischen Schauspieler Klaus Maria Brandauer realisierte Hengelbrock halbszenische Aufführungen von Werken wie Manfred (Byron/Schumann), Peer Gynt (Ibsen/Grieg) und Egmont (Goethe/Beethoven). Mit dem Musiktheater setzte sich Hengelbrock nicht nur als Musiker und Dirigent auseinander, sondern führte bei einigen Produktionen mit seinem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble auch selbst Regie. So erhielt die 2001 mit diesen aufgenommene CD der Schöpfung von Joseph Haydn 2003 den ECHO Klassik in der Kategorie Chorwerkeinspielung. Beim „Feldkirch Festival“ 2006 inszenierte er Mozarts Don Giovanni und eröffnete die Reihe „Mozart 22“ der Salzburger Festspiele 2006 mit Il re pastore. Für die Pariser Oper arbeitete er als Dirigent mit der Ballett-Choreographin Pina Bausch zusammen; 2005 und in Wiederaufnahmen 2008, 2012 und 2014 wurde die „opéra dansé“ Orpheus und Eurydike von Christoph Willibald Gluck mit Balthasar-Neumann-Chor, -Ensemble und dem Ballet de l’Opéra de Paris im Palais Garnier aufgeführt (2008 auch im antiken griechischen Theater in Epidauros). Das Konzerthaus Dortmund widmete Thomas Hengelbrock in der Saison 2008/09 eine „Zeitinsel“ mit drei Vorstellungen, u. a. der konzertanten Einspielung mit dem Mahler Chamber Orchestra der Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber (später im Festspielhaus Baden-Baden in Szene gesetzt und von ARTE übertragen), sowie mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble und -Chor die H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. 2011 realisierte Hengelbrock zusammen mit Sebastian Baumgarten den Tannhäuser bei den Bayreuther Festspielen. Seit der Spielzeit 2011/12 war Thomas Hengelbrock als Nachfolger Chjriszoph von Dohnányis Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Am 11. Januar 2017 dirigierte er den in der Zwischenzeit in NDR Elbphilarmonie Orchester umbenannten Klangkörper bei dem Eröffnungsfestakt und dem Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie. Mitte 2017 teilte Hengelbrock mit, er werde seinen Vertrag als Chefdirigent nicht über 2019 hinaus verlängern. Ende 2017 gab er die vorzeitige Vertragsbeendigung im Sommer 2018 bekannt. Ende Juni 2018 fand sein letztes Konzert als Chefdirigent des NDR-Orchesters statt. Hengelbrock geht inzwischen verschiedenen Engagements nach. Unter dem Titel „Aufbruch“ dirigierte Thomas Hengelbrock das Abschlusskonzert der Ruhrtriennale 2018. Auf dem Programm standen die Uraufführung von Jan Müller-Wielands Oratorium „Maria“ und zeitgenössische kubanische Werke. Hengelbrock ist mit der Schauspielerin Johanna Wokalek verheiratet. Das Paar hat einen Sohn.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.thomas-hengelbrock.com/
11.6. Marianne HIRSTI wird 65
Ihre Ausbildung zur Sängerin erfolgte in Oslo und in Lübeck. 1980-81 war sie als Gast am Landestheater Kiel engagiert und kam dann, zunächst als Anfängerin, an die Staatsoper Hamburg, deren Mitglied sie bis 1985 war. 1985-87 trat sie am Opernhaus von Köln auf; 1987-89 war sie an der Staatsoper von Stuttgart engagiert; auch dem Opernhaus Essen war sie durch einen Gastvertrag verbunden. Sie gab erfolgreiche Gastspiele an führenden Theatern, so sang sie u.a. bei den Festspielen von Ludwigsburg die Susanna in »Le nozze di Figaro« in Ludwigshafen hörte man sie als als Meroë in »Die großmüthige Tomyris« von Reinhard Keiser, als Costanza in »Griselda« von Bononcini und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, am Opernhaus Köln hatte sie einen ihrer großen Erfolge als Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Auf der Bühne sang sie eine Vielzahl von Partien aus dem Koloratur- und dem Soubrettenfach, neben den bereits genannten die Despina in »Così fan tutte«, die Marzelline in »Fidelio«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Sophie in »Werther« von Massenet und die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten. Auch im Konzertsaal kam sie zu einer erfolgreichen Karriere, und zwar sowohl für den Bereich des Oratoriums und der religiösen Vokalmusik wie für den Lied-Vortrag. 1988 gab sie in der Londoner Wigmore Hall einen erfolgreichen Liederabend mit dem Pianisten Rudolf Jansen als Begleiter.
Schallplatten: Nimbus (Missa solemnis von Beethoven), Electrola (»Die großmüthige Tomyris« von R. Keiser), Schwann (»Der Geburtstag der Infantin« von A. Zemlinsky), Aurora (Lieder von Grieg), CDN (Lieder von Johansen), Victoria (Lieder von Mozart, Mendelssohn, Grieg, Gustav Mahler und Benjamin Britten), Decca (Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«).
12.6. Ann-Christin BIEL wird 65
Die schwedische Sängerin absolvierte ein sehr gründliches Musik- und Gesangstudium an der Königlichen Musikakademie Stockholm; hier erwarb sie 1982 den akademischen Grad eines Masters of Music und 1985 den eines Doktors der Musik. Ihre Gesanglehrer waren Birgit Sternberg und Daniel Ferro. Einen ihrer ersten großen Erfolge hatte sie 1981 bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. 1982 und 1989 sang sie in Drottningholm die Pamina in der »Zauberflöte«, 1986 die Fiordiligi in »Così fan tutte« und die Ilia in »Idomeneo« von Mozart, 1987 die Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1988 die Serpetta in »La finta giardiniera«, 1992 den Orpheus von Gluck (in der sogenannten »Parma«-Fassung für Sopran). An der Königlichen Oper Stockholm war sie 1985 in »L’Arbore di Diana« von Martín y Soler, 1986 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« anzutreffen. 1986 wirkte sie am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern in der Uraufführung der Oper »Mozart und der graue Bote« von A. Schibler in der Partie der Konstanze mit. 1982-88 nahm sie an der weltweiten Tournee der »Carmen«-Inszenierung durch P. Brook (»La Tragédie de Carmen«) teil, bei der sie in Paris, Hamburg, New York und Tokio als Micaela auftrat. Am Théâtre des Champs Élysées Paris gastierte sie 1986 als Barbarina in »Le nozze di Figaro«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne kam sie auch als Konzertsängerin zu einer erfolgreichen Karriere; sie gab u.a. Konzerte in Stockholm, Kopenhagen und New York in einem Repertoire, das u.a. die großen Passionen von J.S. Bach, »Die Schöpfung« von Haydn (Drottningholm, 1988), das Mozart-Requiem, die Monteverdi-Vespern und »Ein deutsches Requiem« von Brahms enthielt. Sie ist auch bei Tourneen in Japan und China aufgetreten.
Philips (»Die Zauberflöte«, »La finta giardiniera« und »Le nozze di Figaro« aus Drottningholm, alle auch als Video).
12.6. Mario MALAGNINI wird 65
Er wollte ursprünglich Technischer Zeichner werden, spielte aber seit seinem 12. Lebensjahr Trompete und besuchte das Konservatorium von Brescia, wo er Trompete und Posaune studierte. Während seiner Militärdienstzeit kam es zur Entdeckung seiner Stimme, die 1980-84 am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand, hauptsächlich durch Piermirando Ferraro, ausgebildet wurde. Nachdem er 1983 einen durch den großen Bariton Tito Gobbi ausgeschriebenen Concours gewonnen hatte, studierte er bei diesem wie bei dem berühmten Tenor Giuseppe di Stefano. 1984 gewann er einen Gesangwettbewerb in Enna, den Concorso Enrico Caruso und den Belvedere-Wettbewerb in Wien. Er debütierte 1984 am Teatro Donizetti Bergamo als Corrado in der Verdi-Oper »Il Corsaro«. In Deutschland erschien er 1985 zuerst am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Radames in »Aida«. Am Opernhaus von Essen gastierte er 1985 als Cavaradossi in »Tosca«, an der Staatsoper Stuttgart 1987 als Radames und 1988 als Cavaradossi. 1986 debütierte er als Ismaele in Verdis »Nabucco« an der Mailänder Scala, an der er u.a. auch 2004 den Loris in »Fedora« und den Don José in »Carmen«, 2007 den Pinkerton in »Madame Butterfly« und den Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea sang. Bei den Festspielen in der Arena von Verona hörte man ihn als Foresto in »Attila« von Verdi, als Pinkerton (1987), als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Don José (1990) und als Radames (1988-90). Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte er 1985 als Don José und 1986 als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«. 1987 sang er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Verdis »La battaglia di Legnano« die Partie des Arrigo. 1988 trat er in Florenz als Pinkerton und als Gabriele Adorno auf, 1988 in Nîmes und 1989 an der Oper von Monte Carlo als Pollione in Bellinis »Norma«. Am Teatro Fenice Venedig übernahm er 1990 die Partie des Marcello in »La Bohème« von Leoncavallo. Weitere Gastspiele führten ihn an die Staatsopern von Wien (1986-2008 als Cavaradossi, als Alfredo in »La Traviata«, als Don Carlos in der gleichnamigen Oper von Verdi, als Don José, als Pinkerton, als Loris und als Gabriele Adorno in insgesamt 21 Vorstellungen), München (als Don José, als Cavaradossi, als Rodolfo in »La Bohème«, als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Gabriele Adorno und als Pinkerton) und Berlin, an die Opern von Houston/Texas, Bonn, Frankfurt (1992 als Don José), Köln (als Rodolfo, als Macduff in Verdis »Macbeth« und als Cavaradossi), an das Staatstheater Wiesbaden (1995 als Pinkerton), nach Rotterdam (1995 als Don José) und Budapest und während der Olympischen Spiele von 1988 nach Seoul. 1997 Gastspiel an der Hamburger Staatsoper und bei den Festspielen von Wiesbaden als Alfredo, an der Königlichen Oper Stockholm als Pollione. An der Oper von San Francisco gastierte er 1997 als Pinkerton und 1998 als Cavaradossi. 1998 sang er den Pollione auch an der Berliner Staatsoper, am Teatro Pergolesi in Iesi den Titelhelden in »Ruy Blas« von F. Marchetti. An der Griechischen Nationaloper gastierte er in der Saison 1998/99 als Cavardossi und als Don José. 1999 hörte man ihn in der Arena von Verona als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« (mit Cecilia Gasdia in der Titelrolle), 2000 als Radames. 2000 Gastspiel an der Opéra Bastille Paris als Cavaradossi. 2006 sang er im Odeon des Herodes Atticus in Athen den Titelhelden in Verdis »Otello«. 2013 gastierte er an der Israeli Opera als Rodolfo in »Luisa Miller« von Verdi.
Schallplatten: Opera Rara (»Emilia di Liverpool« von Donizetti), Nuova Era (»La Bohème« von Leoncavallo), Bayer Records (»I Masnadieri« von Verdi), Bongiovanni (Titelheld in »Ruy Blas« von Marchetti).
12.6. Gloria MARINACCI wird 85
Die Sängerin, die eigentlich Gloria Cutsforth hieß, war in den USA Schülerin von Evelene Calbreath, Gibner King und Ivan Rasmussen, in Rom von Luigi Ricci. Sie debütierte 1969 bei der Portland Opera als Musetta in Puccinis »La Bohème«. An dieser Bühne wie an den Opernhäusern von Chicago, Philadelphia, Seattle, Omaha, Hawaii und Vancouver kam sie zu einer erfolgreichen Karriere als Koloratursopranistin und hatte nicht weniger große Erfolge als Konzertsolistin. Aus ihrem vielgestaltigen Bühnenrepertoire sind als Höhepunkte die Norina in »Don Pasquale«, die Lucia di Lammermoor, die Gilda in »Rigoletto« von Verdi, die Violetta in »La Traviata«, die Mimi in »La Bohème«, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Liu in »Turandot«, die Manon in Massenets bekannter Oper, die Nedda in »Bajazzo«, die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Lucy in »The Telephone« von Menotti, die Berta in »The Black Widow« von Pasatieri, die Frau in »La Voix humaine« von Poulenc und die Abigail in »The Crucible« von Ward hervorzuheben. Auch im pädagogischen Bereich tätig.
12.6. Ian PARTRIDGE wird 85
Er erhielt seine Ausbildung 1956-58 am Royal College of Music in London und trat dann in den Chor der Londoner Westminster Abbey ein. 1959 nahm er seine Studien an der Londoner Guildhall School bei Norman Walter wieder auf und setzte sie 1963-65 bei Roy Hickman und Stefan Pollmann fort. 1958 debütierte er in Bexhill als Solist im »Messias« von Händel und erregte sogleich Aufsehen. Er erwies sich bald als einer der führenden englischen Konzert- und Oratoriensänger seiner Generation und wurde vor allem als Solist in den Passionen von J.S. Bach und in den geistlichen Vokalwerken von Heinrich Schütz bekannt. Neben zahlreichen Kompositionen der Barockepoche nahm er mittelalterliche Musikstücke wie auch klassische und romantische Werke in sein Repertoire auf. 1963-71 sang er viel mit dem Purcell Consort of Voices zusammen. Von seiner Schwester Jennifer Partridge am Klavier oder am Cembalo begleitet, trug er zahlreiche, sehr verschieden geartete Lieder vor, darunter auch die beiden Zyklen »Die schöne Müllerin« und »Winterreise« von Schubert. Zusammen mit dem Hamburger Monteverdi-Chor unter Jürgen Jürgens trat er 1971 in Madrigalen von Monteverdi auf. Er sang u.a. in dem Konzertwerk »On Wenlock Edge« von Vaughan Williams und 1977 im Fernsehen Thames TV die Titelrolle in »St, Nicholas« von B. Britten. 1989 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Evangelisten in der Johannespassion von J.S. Bach. Auch auf der Opernbühne ist er gelegentlich erschienen, so 1969 an der Covent Garden Oper London als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz. 1991 wurde er zum Commander of the British Empire ernannt.
Viele seiner Interpretationen sind auf Schallplatten festgehalten, darunter vollständige Opern der Barockzeit. Seine Aufnahmen erschienen unter den Etiketten von HMV (»La rappresentatione di anima e di corpo« von Cavalieri), Decca (»The Fairy Queen« von Purcell), Argo (»Israel in Egypt« von Händel), Amon Records (Lieder von Beethoven), CBS (Lieder von Schönberg), Chandos (Psalmen von Händel), Philips (Mozart-Arien), Koch (»Artaxerxes« von Thomas Arne), DGG (»La Dafne« von Marco da Gagliano, Marienvesper von Monteverdi), (Lieder von Carl Maria von Weber), BBC Records (Zwei Psalmen von Lilli Boulanger) und Marco Polo/Naxos (Lieder von Lord Berners).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ianpartridge.co.uk/
12.6. John COPLEY wird 90
Biographie des britischen Opernregisseurs auf Englisch:
https://preview-columbia-artists.netlify.app/artists/john-copley
13.6. Sarah CONNOLLY wird 60
Sie studierte Klavier und Gesang am Royal College of Music. Sie war danach fünf Jahre lang Mitglied der BBC Singers. 1992-93 sang sie im Chor des Glyndebourne Festivals. Sie begann 1994 ihre Opernkarriere als Annina im »Rosenkavalier« an der Welsh National Opera. Der Durchbruch gelang ihr an der English National Opera in der Titelrolle von Händels »Serse« unter der Regie von Nicholas Hytner. An der English National Opera trat sie sehr oft auf, u.a. als Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito«, als Dido in »Les Troyens« von Berlioz, als Titelheldin in B. Brittens »The Rape of Lucretia«, als Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, als Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Hexe wie auch als Dido in »Dido and Aeneas« von Henry Purcell, in den Titelpartien der Händel-Opern »Ariodante«, »Xerxes« und »Agrippina«, als Ruggiero in Händels »Alcina«, als Octavian im »Rosenkavalier«, in der Titelpartie von Charpentiers »Médée« und als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. Am 16.2.2000 wirkte sie hier in der Uraufführung der Oper »The Silver Tassie« von Mark-Anthony Turnage in der Partie der Susie mit. Beim Glyndebourne Festival sang sie 1996 die Larina in »Eugen Onegin«, 1997 den Madrigalisten in Puccinis »Manon Lescaut«, 2005, 2009 und 2018 den Titelhelden in Händels »Giulio Cesare«, 2007 das Alt-Solo in einer szenischen Produktion von Bachs Matthäus-Passion, 2009 die Brangäne in »Tristan und Isolde« und 2013 die Phèdre in »Hippolyte et Aricie« von Rameau. Am 11.6.2017 sang sie hier in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von Brett Dean die Partie der Gertrude. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1998 die Eduige in Händels »Rodelinda«. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 2002 als Sesto in Händels »Giulio Cesare« und 2012 als Phèdre in »Hippolyte et Aricie«. 2005 debütierte sie als Annio in Mozarts »La clemenza di Tito« an der Metropolitan Oper New York, an der sie seither auch als Komponist in »Ariadne auf Naxos« und als Clairon in »Capriccio« von R. Strauss sowie 2022 als Gertrude in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Hamlet« von Brett Dean aufgetreten ist. 2006 debütierte sie als Dido in »Dido and Aeneas« an der Mailänder Scala, an der sie 2013 auch in einem Weihnachtskonzert mitwirkte. 2009 debütierte sie als Dido in »Dido and Aeneas« an der Covent Garden Oper London, an der sie dann auch 2012 und 2018 die Fricka im Nibelungenring, 2014 die Brangäne und 2016 die Jocaste in »Oedipe« von Enescu gesungen hat. 2013 sang sie die Titelheldin in Händels »Agrippina« am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an dem sie auch 2017 als Brangäne und 2022 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande« gastierte. Den Titelhelden in Händels »Ariodante« sang sie 2014 beim Festival von Aix-en-Provence, 2016 an der Niederländischen Oper Amsterdam und 2018 an der Wiener Staatsoper. 2016 sang sie im Festspielhaus Baden-Baden die Brangäne und bei den Bayreuther Festspielen die Fricka im Nibelungenring. Am Teatro Real Madrid gastierte sie 2018 als Fricka im »Rheingold«. Daneben hat sie auch eine bedeutende Karriere als Konzertsängerin. Hier stehen u.a. die Werke von Gustav Mahler, aber auch Werke zeitgenössischer Komponisten wie Sir John Taverner, Mark-Anthony Turnage und Michael Tippett (»A Child of Our Time« bei den BBC Promenade Concerts 2012) im Mittelpunkt,
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.sarah-connolly.co.uk/
13.6. Ludwig GÜTTLER wird 80
Er bekam als Fünfjähriger eine Ziehharmonika geschenkt und konnte bereits nach wenigen Tagen die ersten Lieder spielen. Er lernte außerdem Klavier, Flöte und Cello. Als Oberschüler begeisterte er sich für die Trompete. Bei der Wahl, ob er Cellist oder Trompeter werden sollte, half ihm sein Lehrer mit dem Hinweis, dass der Markt für sehr gute Cellisten wesentlich umkämpfter sei als für sehr gute Trompeter. Nach seinem Studium bei Armin Männel an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig waren die Stationen seiner Laufbahn zwischen 1965 und 1990 das Händelfestspielorchester in Halle (Saale) (1965–69), die Dresdner Philharmonie (1969–80) und die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, wo er eine ordentliche Professur für Trompete innehatte. Daneben unterrichtete er beim jährlich stattfindenden Internationalen Musikseminar in Weimar. Seit Mitte der 1970er Jahre ist Güttler überwiegend als Solist und später auch Dirigent im In- und Ausland tätig. Er widmet sich dabei hauptsächlich der Trompetenliteratur des 18. Jahrhunderts. Sein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die hochgestimmte Piccolotrompete für die Wiedergabe von Partien für die eigentliche Barocktrompete. Ferner war er an der Entwicklung eines modernen Blechblasinstrumentes beteiligt, das zur Wiedergabe von Partien für das historische Corno da caccia dienen sollte. Hergestellt wurde das Instrument durch den Blechblasinstrumentenbaumeister Friedbert Syhre in Leipzig. Güttler spielte zusammen mit dem Neuen Bachischen Collegium Musicum unter Max Pommer zahlreiche Trompetenkonzerte ein, auch mit seinem langjährigen Orgel- und Cembalopartner Friedrich Kircheis verbindet ihn eine Zusammenarbeit und Konzerttätigkeit. Eine große Zahl von Schallplatteneinspielungen Güttlers entstanden bei Eterna, viele in Koproduktion mit Capriccio, nach 1990 dann bei Berlin Classics, später auch bei Carus. Insgesamt rund 100 Tonträger mit Ludwig Güttler als Bläser oder Dirigent sind erschienen. Güttler gründete 1976 das Leipziger Bach-Collegium, 1978 das Blechbläserensemble Ludwig Güttler und 1985 das Kammerorchester Virtuosi Saxoniae, dessen Leiter er ist. Außerdem ist er musikalischer Leiter der Festivals Sandstein und Musik in der Sächsischen Schweiz und der Musikwoche Hitzacker. Mit zwei Konzerten in der Frauenkirche in Dresden und in der St.-Bartholomäus-Kirche in Röhrsdorf bei Meißen im Dezember 2022 beschloss Güttler seine Laufbahn als Trompeter. Güttler ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Ludwig Güttler hat fünf Kinder, drei Söhne, u. a. den Dirigenten Michael Güttler und den Tonmeister und Produzenten Bernhard Güttler, aus erster und zwei Töchter aus zweiter Ehe. Er lebt in Dresden-Altstadt und Kärnten und ist in vierter Ehe verheiratet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.guettler.com/kurzbiografie.html
13.6. Gwynne HOWELL wird 85
Er studierte an den Universitäten von Swansea und Manchester Städtebau-Planung, begann aber bereits während dieser Zeit mit der Ausbildung seiner Stimme am Manchester College of Music. Sein hauptsächlicher Lehrer war Gwillym Jones; später studierte er noch bei Otakar Kraus in London. Seit 1967 trat er als Konzert- und Oratoriensänger in Erscheinung. 1968 betrat er erstmals die Bühne, als er an der Sadler’s Wells Opera den Monterone in »Rigoletto« sang. Er kam an diesem Opernhaus, an dem er u.a. den Bonze in »Madame Butterfly« sang, bald zu einer sehr erfolgreichen Karriere. Darauf debütierte er 1970 als 1. Nazarener in »Salome« von R. Strauss an der Londoner Covent Garden Oper, an der er bis 2016 viele Rollen verkörperte, u.a. den König wie den Ramfis in »Aida«, den Timur in Puccinis »Turandot«, den Monterone wie den Sparafucile in »Rigoletto«, den Bonze, den Lodovico in Verdis »Otello«, den Steuermann wie den König Marke in »Tristan und Isolde«, den Angelotti in »Tosca«, den Gremin in »Eugen Onegin«, den Hohepriester in »Nabucco«, den Mönch wie den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Komtur in »Don Giovanni«, den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, den Reinmar von Zweter wie den Landgrafen in »Tannhäuser«, den Colline in »La Bohème«, den Pimen wie auch später die Titelpartie im »Boris Godunow«, den Samuel (Graf Ribbing) in Verdis »Un ballo in maschera«, den Pater Guardian in »La forza del destino«, den Hobson in »Peter Grimes« von B. Britten, den Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Jake Wallace in »La fanciulla del West«, Neptuns Stimme in Mozarts »Idomeneo«, den Eremiten im »Freischütz«, den Titurel in »Parsifal«, den Grafen Walter in »Luisa Miller« von Verdi, den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, den Großinquisitor in der »Afrikanerin« von Meyerbeer, den alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Fiesco in »Simon Boccanegra«, den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Arkel in »Pelléas et Mélisande«, den Dosifej in »Chowanschtschinan« von Mussorgsky, den Somnus in Händels »Semele«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Phorcas in »Esclarmonde« von Massenet, den Capellio in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, den Oroe in »Semiramide« von Rossini, den Rocco in »Fidelio«, den Manoah in Händels »Samson«, den Oroveso in »Norma«, den Banquo in Verdis »Macbeth«, den Dachs und den Pfarrer in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, den Fasolt im »Rheingold«, den Marcel in Meyerbeers »Hugenotten«, den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, den Daland in »Der fliegende Holländer«, den Jorg in »Stiffelio« von Verdi, den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek, den Riedinger in »Mathis der Maler« von P. Hindemith, den Brus von Müglitz in »Palestrina« von H. Pfitzner, den John Bunyan in »The Pilgrim’s Progress« von R. Vaughan Williams, den Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Pistola in Verdis »Falstaff«, den Fotis in »Griechische Passion« von B. Martinu, den alten Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Simone in »Gianni Schicchi« von Puccini, den Schigolch in »Lulu« von A: Berg und den Dr. Grenvil in »La Traviata«. Er wirkte hier am 12.7.1972 in der Uraufführung der Oper »Taverner« von Peter Maxwell Davies (in der Partie des Richard Taverner) und am 10.2.2004 in jener der Oper »The Tempest« von Thomas Adès (in der Rolle des Gonzalo) mit. An der San Francisco Opera sang er 1978-92 den Komtur, den König Heinrich in »Lohengrin«, den Dosifej, den Crespel, den Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Pimen und den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 1981 gastierte er am Grand Théâtre Genf als Pimen. Beim Edinburgh Festival sang er 1981 in Bachs Matthäus-Passion und 2002 den Titurel. Er gastierte 1983 an der Grand Opéra Paris als Lothario in »Mignon« von A. Thomas. An der English National Opera London hörte man ihn 1984 als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1986 als Gurnemanz in »Parsifal« und 1988 als Sarastro. 1985 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Lodovico in Verdis »Otello« und trat dort bis 2010 auch als Pogner, als Colline, als Raimondo, als Fasolt und als Schigolch in insgesamt 35 Vorstellungen auf. Beim Festival von Orange gastierte er 1989 als Rocco. Er trat auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und bei den Festspielen von Aix-en-Provence auf. 1991 Gastspiel am Opernhaus von Köln als Fiesco. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1991 den Sarastro, 1995 den Fenicio in Rossinis »Ermione«, 1999 den Geronte in Puccinis »Manon Lescaut« und den Arkel, 2000 den Komtur, 2001 den Bartolo in »Le nozze di Figaro« und den Montano in Verdis »Otello« sowie 2014 den Notar im »Rosenkavalier«. 1992 nahm er an der Japan-Tournee der Covent Garden Oper teil (als Bartolo in »Le nozze di Figaro«) und sang im gleichen Jahr bei der English National Opera den König Philipp in »Don Carlos« von Verdi, 1993 in Santa Fé den Sarastro. 1996 nahm er in Cardiff an der Uraufführung der Oper »The Doctor of Myddfai« teil. 1997 gastierte er als Titurel an der Opéra Bastille Paris und als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók an der Scottish Opera Glasgow (in einer konzertanten Aufführung). 1997 sang er bei der Welsh Opera Cardiff den Seneca in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, 1998 den Pimen, im gleichen Jahr bei der English National Opera London den Talbot in Donizettis »Maria Stuarda«, dort auch 1999 den Gurnemanz. Am 6.12.1999 sang er in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Covent Garden Oper London den Pistola in »Falstaff« von Verdi, am 16.2.2000 an der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »The Silver Tassie« von Mark Anthony Turnage. An der English National Opera trat er 2012 als Dansker in »Billy Budd« von B. Britten und in »Juliette« von B. Martinu auf. Auch als Konzert- und Oratoriensänger konnte er eine internationale Karriere entfalten. 1986 wurde er zum Ehrendoktor der Wales University ernannt.
Lit: A. Blyth: Gwynne Howell (in: »Opera«, 1991).
Schallplatten: Frequenz (»Messiah«), EMI (»Das schlaue Füchslein« von Janácek), Decca (Missa solemnis und »Fidelio« von Beethoven, »Messiah«), HMV (Stabat mater von Rossini, »Wilhelm Tell« von Rossini, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), Harmonia mundi (»Caterina Cornaro« von Donizetti.), DGG (»La Fanciulla del West« von Puccini, »Luisa Miller« von Verdi), Chandos (»The Dream of Gerontius« von E. Elgar), CBS (9. Sinfonie von Beethoven), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler, »Un Ballo in maschera« von Verdi, Mozart-Messen), Koch (Messe C-Dur von Beethoven), Hyperion-Koch (»L’Enfance du Christ« von H. Berlioz), Collins (»The Doctor of Middfai« von Maxwell Davies); Arthaus-Video (König von Schottland in »Alcina« von Händel; »Ariodante« von Händel).
15.6. Jard van NES wird 75
Nach ihrer Ausbildung debütierte die holländische Sängerin 1983 mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam zusammen als Solistin in der Sinfonie Nr. 2 von Gustav Mahler unter Bernard Haitink. Der Erfolg war geradezu überwältigend, so dass sie sogleich für Aufführungen der Matthäus-Passion von J.S. Bach unter Nikolaus Harnoncourt verpflichtet wurde. Damit begann für sie eine große internationale Konzertkarriere. Sie sang regelmäßig mit dem Concertgebouw Orchester (u.a. in der 8. Sinfonie von G. Mahler) und gab 1987-88 ihr Nordamerika-Debüt mit dem Minnesota Orchestra unter Edo de Waart. Danach sang sie in glanzvollen Konzerten in St. Louis und in New York. In Paris hörte man sie mit dem Orchestre de Paris, in London mit dem English Chamber Orchestra; sie sang in Montreal, Oslo und bei den Festspielen von Ludwigsburg (1989). Gleichzeitig kam es auch zur Ausbildung einer erfolgreichen Bühnenkarriere. Als erste Partie sang sie 1983 an der Niederländischen Oper Amsterdam den Bertarido in »Rodelinda« von Händel. Beim Holland Festival von 1984 wirkte sie in den Hindemith-Opern »Sancta Susanna« und »Mörder, Hoffnung der Frauen«, 1985 in der Titelpartie der Oper »Naïma« von Loevendie mit. 1987 sang sie beim Holland Festival in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi. 1986 hörte man sie an der Niederländischen Oper als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1987 hatte sie dort einen ihrer größten Erfolge als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1991 als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1991 als 3. Dame in der »Zauberflöte« und 1997 als Mescalina in »Le Grand Macabre« von G. Ligeti; außerdem trat sie dort 1991 auch in Kirchenkonzerten im Mozart-Requiem, in Bruckners Te Deum und in G. von Einems Kantate »An die Nachgeborenen« auf. Im Mozartjahr 1992 übernahm sie das Alt-Solo im Requiem dieses Meisters in Berlin und im Vatikan in Rom in einem Konzert vor Papst Johannes Paul II.
Die Stimme der Sängerin ist durch eine Anzahl von Schallplatten überliefert; sie sang auf den Marken Ottavo (Rückert-Lieder von G. Mahler, Lieder von Brahms, Kantaten von J.S. Bach), CBS (Mozart-Requiem), Decca (Alt-Rhapsodie von J. Brahms, Sinfonie Nr. 2 von G. Mahler, Lieder von A. Zemlinsky, Volkslieder von L. Berio), Erato (»Messiah« von Händel), DGG (9. Sinfonie von Beethoven, 3. Sinfonie von G. Mahler), Philips (ebenfalls 9. Sinfonie von Beethoven), Telefunken (»Theodora« von Händel), Teldec (»Elias« von Mendelssohn), Schwann (Lied der Waldtaube von A. Schönberg), Denon (»Das Lied von der Erde« von G. Mahler, »Gurrelieder« von Schönberg), Fidelio (Bach-Kantaten), Etcetera (»Two Songs« von Loevendie), Sony (»Le Grand Macabre«, Mozart-Requiem), Eurodisc (Matthäus-Passion von J.S. Bach), EMI (»Götterdämmerung«), Arte Nova/BMG (Verdi-Requiem), Emergo/Liebermann (Laudi von Tristan Keuris).
16.6. Lars CLEVEMAN wird 65
Er schloss sein Opern-Gesangsstudium an der Universität in Stockholm 1988 ab und avancierte in kürzester Zeit zu einem der gefragtesten Tenöre an den großen Opernhäusern Skandinaviens und ganz Europas. 1990-2009 gehörte er dem Ensemble der Königlichen Oper Stockholm an, wo er sich mit zahlreichen zentralen Rollen seines Faches ein umfangreiches Repertoire erwarb: als Des Grieux (Manon Lescaut), Grigorij (Boris Godunow), in den Titelpartien von Otello, Parsifal, Don Carlos, Les Contes d’Hoffmann und Werther, als Don José (Carmen), Pinkerton (Madama Butterfly) und Herzog von Mantua (Rigoletto), als Froh (Das Rheingold), Erik (Der fliegende Holländer), Siegfried (Siegfried und Götterdämmerung), Tristan (Tristan und Isolde) und Manrico (Il trovatore). Als Gustavo (Un ballo in maschera), Des Grieux, Manrico und Cavaradossi (Tosca) ist Cleveman häufiger Gast an der Königlichen Oper Kopenhagen. In Stuttgart gab er den Siegmund (Die Walküre) und in Kiel war er als Otello und Parsifal zu hören. In Kopenhagen trat er in einer Serie von konzertanten Aufführungen an der Seite von Nina Stemme als Tristan in Tristan und Isolde auf, am Concertgebouw Amsterdam war er als Siegmund unter Lothar Zagrosek zu hören. Sein Debüt am Royal Opera House Covent Garden gab Lars Cleveman im Oktober 2009, als er in zwei Aufführungen von Tristan und Isolde kurzfristig die Partie des Tristan übernahm. Im Sommer 2011 gab Lars Cleveman sein Bayreuth-Debüt als Tannhäuser und war an der Nationaloper Riga und 2013 an der Metropolitan Opera New York als Siegfried in Siegfried und Götterdämmerung zu hören. Als Siegfried war er auch am Landestheater Linz und am Hessischen Staatstheater Wiesbaden zu Gast.
16.6. Der amerikanische Tenor William McGRATH wird 95
17.6. Derek Le RAGIN wird 65
Seine Mutter wollte Sängerin werden, konnte dies jedoch nicht, da sie fünf Kinder allein erziehen musste. Als Knabe nahm er an einer USA-Tournee des Newark Boys Chorus teil; er studierte am Newark Community Center of Arts Klavierspiel (1970-75) und am Oberlin Conservatory of Music seit 1980 Gesang, später am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam. 1983 debütierte er bei den Festwochen für Alte Musik in Innsbruck in einem Konzert und erregte sogleich als Countertenor großes Aufsehen. 1984 hatte er ähnliche Erfolge in der Londoner Wigmore Hall und beim Festival von Aldeburgh. Ebenfalls 1984 sang er als erste Partie auf der Bühne die Titelrolle in »Tamerlano« von Händel am Opernhaus von Lyon und bei den Händelfestspielen von Göttingen. 1986 gewann er den internationalen Gesangwettbewerb der ARD in München, 1984 den Bach-Wettbewerb in Leipzig, bereits 1983 den Purcell-Britten Preis für Konzertsänger. 1988 debütierte er dann auch an der Metropolitan Oper New York als Nireno in Händels »Giulio Cesare«; 1996 gastierte er hier nochmals als Oberon in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Große Erfolge im Konzertsaal und vor allem als Oratoriensolist bei Auftritten in Frankfurt a.M., München, Stuttgart, Köln, Venedig, Mailand, Bologna, in New York, Amsterdam, Boston, Atlanta City, San Francisco, Washington und beim Maryland Handel Festival in London. Bekannt wurde er auch durch Rundfunksendungen, so in einem Gala-Konzert über BBC London (1984). 1990 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und die Speranza in Monteverdis »L‘Orfeo« sowie in einem Kirchenkonzert, 1997 den Fürsten Go-Go in »Le Grand Macbare« von G. Ligeti. An der Oper von Monte Carlo gastierte er 1990 in »Flavio« von Händel, 1990-91 an der Oper von Budapest wieder als Orfeo, 1992 beim Festival Alter Musik in Innsbruck in »Don Chisciotte in Sierra Morena« von Francesco Conti. Bei den Händel-Festspielen in Halle/Saale übernahm er 1993 die Partie des Medoro in Händels »Orlando«, an der Königlichen Oper Kopenhagen 1996 den Arsamene in »Serse«. 1994 gab er Liederabende in Berlin. 1999 gastierte er am Teatro Nazionale in Rom als Oberon in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 2000 bei den Festspielen der Alten Musik in Innsbruck in »La divisione del mondo« von Giovanni Legrenzi. Er galt als großer Händel-Interpret, beherrschte aber in seinem interessanten Stimmfach ein Repertoire von sehr großem Umfang.
Schallplatten: Philips (»Dido and Aeneas« von Purcell, »Saul« von Händel, Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, »Agrippina« von Händel), Erato (»Tamerlano« von Händel, 1985; »Teseo« von Händel), Harmonia mundi (»Giulio Cesare« und »Flavio« von Händel), Capriccio (»Cleofide« von J.A. Hasse), Etcetera (Lieder von Purcell und B. Britten, Cantate da Camera von Vivaldi, Kantaten von Tommaso Albinoni), Canale Grande (italienische Lautenlieder), Hungaroton, Channel Classics (Händel-Kantaten, italienische Lieder mit Lautenbegleitung), Astrée (»La musique au temps des Castrats«), Novalis (»La deposizione della Croce« von Fux), Collins (Kantaten von B. Britten), DGG (Kantaten von J.S. Bach), Koch/Schwann (Stabat mater von Franz Ignaz Beck).
18.6. Arwel Huw MORGAN wird 75
Er arbeitete zuerst als Chemiker und als Lehrer, ließ dann aber seine Stimme 1984-88 durch Ingrid Surgenor und Audrey Langford ausbilden. Er sang seit 1978 im Chor der Welsh Opera Cardiff und übernahm in diesem Ensemble dann auch Solo-Partien. Er sang im Lauf der Zeit dort u.a. den Minister in »Fidelio« von Beethoven, den Angelotti in »Tosca«, den Hobson in »Peter Grimes« von B. Britten, den Förster in »Das schlaue Füchslein« von Janácek und den Ladas in »Griechische Passion« von Bohuslav Martinù, 1996 den Leporello in »Don Giovanni«. Seit 1987 trat er auch bei der English National Opera London auf (»Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, »Das schlaue Füchslein«). 1988 nahm er an einer England-Tournee mit der Opera 80 teil, bei der er den Osmin in »Die Entführung aus dem Serail« sang. 1999 Gastspiel am Teatro Nazionale Rom als Snug in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. 2011 sang er bei der English Touring Opera den Talpa in Puccinis »Il Tabarro« und den Simone in »Gianni Schicchi«. Im Übrigen beherrschte er sein weitläufiges Repertoire sowohl für die Opernbühne wie für den Konzert- und Oratoriengesang.
Schallplatten: Decca (Polonius in vollständiger Oper »Hamlet« von Ambroise Thomas).
18.6. Éva MARTON wird 80
Ausbildung durch Endre Rösler und Jenö Sipos in Budapest. Nach ihrem Debüt 1968 an der Nationaloper Budapest als Königin von Schemacha in Rimski-Korisakows »Der goldene Hahn« sang sie dort u.a. die Tosca, die Titelrolle in »Rodelinda« von Händel, die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und die Tatjana in »Eugen Onegin«. 1972-76 war sie Mitglied des Opernhauses von Frankfurt a.M. 1972 gastierte sie beim Maggio Musicale von Florenz als Mathilde in Rossinis »Wilhelm Tell«, ebenfalls 1972 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Elisabeth in Verdis »Don Carlos«, 1974 in München als Donna Elvira in »Don Giovanni«. 1973 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Tosca und blieb diesem Haus bis 1997 verbunden. Sie sang hier in insgesamt 130 Vorstellungen außerdem noch die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Tatjana, die Elisabeth sowohl in »Don Carlos« als auch in »Tannhäuser«, die Leonora sowohl in »La forza del destino« als auch im »Troubadour«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Turandot und die Gioconda in den gleichnamigen Opern von Puccini und Ponchielli, die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, die Elektra und die Salome in den gleichnamigen Opern von R. Strauss sowie die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. 1975 war sie an der Deutschen Oper Berlin und am Opernhaus von Zürich (als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«) zu Gast. 1976 sang sie an der Metropolitan Oper New York als Antrittsrolle die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Bis 1999 hatte sie in insgesamt 94 Vorstellungen ihre großen Erfolge an diesem Haus als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, als Gioconda, als Elisabeth in »Tannhäuser«, als Leonore in »Fidelio«, als Ortrud wie als Elsa in »Lohengrin«, als Tosca, als Turandot, als Leonora im »Troubadour« und als Salome. 1986 erregte sie an der Metropolitan Oper großes Aufsehen, als sie dort während einer Vorstellung von »Tosca« eine Kieferverletzung erlitt und dennoch die Vorstellung fortsetzte. An der San Francisco Opera hörte man sie 1977 als Aida, 1979 (bei einem Gastspiel in Manila) als Tosca, 1980 als Kaiserin, 1984-85 als Brünnhilde in »Siegfried« und »Götterdämmerung«, 1985 und 1993 als Turandot und 1988 als Gioconda. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1978 als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten«, 1979 als Elisabeth in »Tannhäuser«, 1980 in der Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1987 als Tosca und als Brünnhilde in der »Walküre« sowie 2010 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1978 sang sie an der Mailänder Scala als erste Partie die Leonora im »Troubadour«. Hier sang sie auch 1978 und 1995 die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von Bartók, 1980 die Tosca, 1984 die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1985 die Turandot und die Maddalena in »Andrea Chénier« sowie 1986 die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten«. Bei den Festspielen von Bayreuth übernahm sie 1977-78 die Elisabeth wie die Venus in »Tannhäuser« als Doppelrolle. Bei den Salzburger Festspielen war sie 1982-83 als Leonore in »Fidelio«, 1989 als Elektra von R. Strauss und 1992 als Färberin in der »Frau ohne Schatten« vom gleichen Komponisten anzutreffen. 1979 gastierte sie am Teatro Colón als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«. 1987 Debüt als Turandot an der Covent Garden Oper London, an der sie 1987 auch als Tosca, 1990 und 1994 als Elektra von R. Strauss auftrat. Die Turandot sang sie auch 1983-84 an den Opern von Boston und Houston/Texas, 1986 in den Thermen des Caracalla in Rom sowie 1988 und 1995 in der Arena von Verona sang. 1996 sang sie an der Chicago Opera die Brünnhilde in einer vollständigen Ring-Aufführung, 1989 in einer konzertanten Aufführung in München die Titelrolle in »La Wally« von Catalani. 1990 sang sie an der Staatsoper von Stuttgart und am Opernhaus von Antwerpen sowie 1992 an der Opéra Bastille Paris die Elektra von R. Strauss, 1993 in Budapest die Gertrudis in »Bánk Bán« von F. Erkel, 1996 bei den Festspielen von Wiesbaden die Tosca. An der Oper von Washington übernahm sie 1997 die Titelpartie in »Elektra« von R. Strauss, die sie dann auch in Lyon (Théâtre des Fourvières) sang. An der Staatsoper von Hamburg trat sie 1998 als Ortrud und als Küsterin in »Jenufa« von Janácek auf, an der Deutschen Oper Berlin als Tosca, als Titelheldin in »La Gioconda« und als Färberin, dann auch dort als Ortrud. Am Teatro Real Madrid gastierte sie 1998 als Elektra von R. Strauss. 1999 trat sie bei den Festspielen von Wiesbaden als Turandot auf, 2000 an der Staatsoper Hamburg als Küsterin und als Isolde in »Tristan und Isolde«, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Ortrud und als Färberin und an der Deutschen Oper Berlin als Färberin, 2001 am Teatro San Carlos in Lissabon als Kundry in »Parsifal«, in Hamburg als Turandot und als Ortrud, in München und in Los Angeles als Ortrud, 2002 an der Deutschen Oper Berlin als Elektra von R. Strauss, 2003 in Hamburg als Turandot und als Elektra. Am 28.5.2003 wirkte sie am Teatro Real Madrid in der Uraufführung der rekonstruierten Urfassung der Oper »Merlin« von Isaac Albéniz als Morgan le Fay mit. 2004 sang sie an der Ungarischen Staatsoper Budapest die Küsterin und im Erkel-Theater Budapest die Ortrud, 2005 die Küsterin am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an dem sie 2008 auch als Klytämnestra gastierte. 2011 nahm sie an der Ungarischen Staatsoper Budapest als Gertrudis in »Bánk Bán« Abschied von der Bühne. Als Konzertsängerin kam sie zu der gleichen großen internationalen Karriere wie auf der Bühne. Sie ging ihrer weltweiten Karriere von ihrem Wohnsitz Hamburg aus nach. 1989 wurde sie mit der höchsten Auszeichnung der Ungarischen Republik, dem Stern in Gold, dekoriert.
Lit: A. Blyth: Eva Marton (in »Opera«, 1990).
Schallplatten: Früheste Aufnahmen auf Hungaroton von 1971; weitere auf CBS (Titelrolle in »Violanta« von Korngold, Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, Puccini-Arien), Hungaroton (»Andrea Chénier« und »Fedora« von Giordano, »Die Legende von der heiligen Elisabeth« von F. Liszt, Lied-Aufnahmen, »Erwartung« von Schönberg, Wesendonck-Lieder von R. Wagner), RCA (»Tiefland« von d’Albert, Titelrollen in »La Gioconda« von Ponchielli und »Turandot« von Puccini), HMV-Electrola (Brünnhilde in »Die Walküre«), Legendary Recordings (»La Traviata«), Sefel Records (Szenen aus Wagner-Opern), CBS-Hungaroton (»La Gioconda«), Ariola-Eurodisc (Titelrolle in »La Wally«), Sony (»Tosca«, Titelfigur in »Salome«, Margherita und Elena in »Mefistofele« von Boito, »Gurrelieder« von Schönberg), EMI (Brünnhilde in »Siegfried«), Virgin (»Elektra« von R. Strauss), Ariola/BGM (Ortrud in »Lohengrin«), Capriccio/EMI (Ausschnitte aus Operetten von E. Kálmán), BMG (Szenen aus Operetten von E. Kálmán); Pioneer-Video (»La Gioconda«), DGG-Video (Leonora in »Troubadour« mit Luciano Pavarotti, Metropolitan Opera New York 1988), Arthaus-Video (Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss, Wien 1989, Titelrolle in »Turandot« von Puccini, San Francisco 1994).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://martoneva.hu/
18.6. Nina LEBEDEVA wird 85
Sie studierte anfänglich Klavierspiel und ließ dann am Konservatorium von Moskau ihre Stimme durch E. Schumskaja und O. Lebedewa ausbilden. Ihr Bühnendebüt erfolgte sogleich am Bolschoi Theater Moskau 1967 als Micaela in »Carmen«. Sie blieb seitdem eine der führenden Sängerinnen an diesem Opernhaus. Von ihren Bühnenpartien sind die Jaroslawna in Borodins »Fürts Igor«, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame«, die Aida und die Leonora im »Troubadour« von Verdi hervorzuheben. Sie gastierte u.a. in Rio de Janeiro und kam auch zu einer erfolgreichen Konzertkarriere.
Schallplatten der sowjetrussischen Plattenproduktion (Melodiya), darunter auch vollständige Opern. – Sie sollte nicht mit der gleichzeitig am Bolschoi Theater Moskau tätigen Sopranistin Nelya Lebedewa verwechselt werden.
19.6. Encarnación VÁZQUEZ wird 65
Biographie der mexikanischen Sopranistin auf Englisch: https://www.naxos.com/Bio/Person/Encarnacion_Vazquez/2585
20.6. Suzanne BRENNING wird 80
Sie wurde 1963-65 an der Opernschule des Stora Theaters Göteborg ausgebildet, wo sie u.a. Schülerin von R. Jacobson und Frau Gjurja Leppée war. Zusätzliche Studien bei Luigi Ricci in Rom. Debüt am Stora Theater Göteborg 1966 als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Sie blieb dort bis 1970 und kehrte nach einer kurzen Tätigkeit am Stadttheater Odense (1970-71) und an der Oper von Reykjavik (1971) wieder nach Göteborg zurück. Zu den Rollen, die sie dort sang, zählten der Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Meg Page wie die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« und die Adolfine in »Tintomara« von Werle. Letztere Rolle sang sie dann auch bei der integralen Aufnahme des Werks auf Philips. Die Sängerin, die mit dem Bariton Claes Jakobsson (1924-2013) verheiratet war, war auch eine beliebte Interpretin auf den Gebieten der Operette und des Musicals.
21.6. Jennifer LARMORE wird 65
Sie begann ihre Ausbildung im Alter von 16 Jahren am Westminster College of Princeton und setzte diese bei Pädagogen (u.a. bei Regina Resnik) in New York und Washington fort. Mit 19 Jahren sang sie beim Spoleto Festival eine kleine Rolle in der Oper »The Egg« von Menotti. Sie war bereits in ihrer amerikanischen Heimat an verschiedenen Bühnen aufgetreten, als sie 1986 nach Europa kam und an der Oper von Nizza als Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart debütierte. Damit leitete sie eine sehr erfolgreiche Karriere in Frankreich ein, wo sie an vielen weiteren Theatern bis 1989 dreißig große Partien sang, darunter mit besonderem Erfolg die Rosina im »Barbier von Sevilla« (Opéra du Rhin Straßburg), der Dulcinée in Massenets »Don Quichotte«, der Zerlina in »Don Giovanni«, dem Pippo in »La gazza ladra« von Rossini (1988 am Théâtre des Champs-Élysees), der Angelina in »La Cenerentola« (Nizza) und der Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. An der Opéra Bastille Paris sang sie 1992 die Rosina, 1995 und 1998 den Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1996 die Angelina, 1998 die Isabella in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 2001 und 2004 die Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz und 2011 die Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. Über Radio France sang sie in einer Übertragung der Oper »Montezuma« von Graun, in Montpellier (und später in Innsbruck) die Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. 1989 begeisterte sie ihr Publikum bei den Festspielen von Vaison-la-Romaine als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi«, 1989 sang sie an der Oper von Nizza die Giovanna in »Anna Bolena« von Donizetti. Den Sesto in »La clemenza di Tito«, eine ihrer Glanzrollen, sang sie 1990 in Göttingen, am Teatro San Carlos Lissabon und beim Holland Festival. 1990 am Opernhaus von Bonn als Rosina zu Gast. Als Rosina debütierte sie 1991 an der Covent Garden Oper London, an der sie 1991 dann auch den Pagen Urbain in Meyerbeers »Hugenotten«, 1993 wieder die Rosina, 2004 die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und 2009 die Geschwitz sang. An der Mailänder Scala debütierte sie 1991 als Page Isolier in Rossinis »Le Comte Ory«; hier sang sie auch 1992 das Kind in Ravels »L’Enfant et les sortilèges« (in einer konzertanten Aufführung) und 1999 die Rosina. 1991 trat sie in Paris und Innsbruck in »La finta semplice« von Mozart auf. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1992 als Dorabella in »Così fan tutte«, 1993 als Angelina, 1994 als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi«, 1995 als Isabella, 1997 als Titelheld in Händels »Rinaldo«, 2010 als Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe«, 2012 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und 2017 als Marie in »Wozzeck« von A. Berg. Sie trat am Gran Teatre del Liceo in Barcelona 1992 als Messagiera in »L‘Orfeo« von Monteverdi auf, am Teatro Regio Turin, an der Deutschen Oper Berlin (1993 und 1995), am Teatro Colón Buenos Aires (1994), beim Rossini Festival in Pesaro (1994) und in Amsterdam (1995) als Isabella auf. 1993 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, bei den Salzburger Festspielen des gleichen Jahres die Dorabella. 1994 wurde sie mit dem Richard Tucker-Preis ausgezeichnet. An der San Francisco Opera gastierte sie 1995 als Orfeo in Glucks »Orfeo ed Euridice«, 1996 als Rosina und 2008 als Fricka im »Rheingold«. Sie debütierte 1995 als Rosina sehr erfolgreich an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2010 in insgesamt 75 Vorstellungen auch als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Angelina, als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, als Titelheld in Händels »Giulio Cesare«, als Isabella, als Orlofsky in der »Fledermaus« und als Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas auftrat. Ám 2.12.2005 wirkte sie an der Metropolitan Oper in der Uraufführung der Oper »An American Tragedy« von Picker in der Partie der Elizabeth Griffiths mit. 1996 sang sie bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in ihrer Heimatstadt Atlanta. 1997 gastierte sie in Los Angeles und am Teatro Colón Buenos Aires als Rosina. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1998 als Rosina und sang dort bis 2001 in insgesamt 14 Vorstellungen auch die Isabella und die Carmen. Die letztgenannte Partie sang sie 1998 auch in Los Angeles. 1999 sang sie an der Chicago Opera den Ruggiero in »Alcina« von Händel, 2000 in Los Angeles die Angelina, am Theater an der Wien in der österreichischen Metropole die Charlotte in »Werther« von Massenet, bei den Festspielen von Edinburgh die Marguerite in »La damnation de Faust« von H. Berlioz, an der Oper von Dallas die Rosina, 2012 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Küsterin in »Jenufa« von Janácek, 2013 am Teatro Comunale Bologna die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und am Théâtre de la Monnaie in Brüssel die Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas, 2014 und 2018 an der Hamburger Staatsoper die Titelrolle in Offenbachs »La belle Hélène« und 2015 an der Niederländischen Oper Amsterdam die Geschwitz. Am Theater an der Wien war sie 2015 als Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und 2016 als Donna Elvira in »Don Giovanni« zu Gast. Sie sang 2017 an der Oper von Rom die Geschwitz und an der Atlanta Opera die Anna in Kurt Weills »Die sieben Todsünden« und 2018 beim Maggio Musicale Fiorentino die Dame in »Cardillac« von P. Hindemith, An der Oper Köln gastierte sie 2018 als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und 2019 in der Titelrolle von Offenbachs »La Grande Duchesse de Gerolstein«. 2019 sang sie am Thé1atre des Champs-Élysées in Paris die Marcellina in »Le nozze di Figaro« und 2020 an der Atlanta Opera die Herodias in »Salome« von R. Strauss. Sie war zeitweilig verheiratet mit dem amerikanischen Bass-Bariton William Powers.
Schallplatten: Harmonia mundi (»L‘Orfeo« und »L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, »Giulio Cesare« von Händel; C-Moll-Messe von Mozart), Helikon (Mozart-Messen), DGG (Alisa in »Lucia di Lammermoor«, »Il Signor Bruschino« und »Semiramide« von Rossini), Arabesque (Lieder von Rossini), Teldec (Recital; Arien von Mozart und Händel, Rosina im »Barbier von Sevilla«, Titelpartie in »La Cenerentola«, Maddalena in »Rigoletto«, Titelheld in »Orphée et Eurydice« von Gluck, Requiem von Duruflé, »El Amor brujo« von M. de Falla, Titelrolle in »Carmen«, Hänsel in »Hänsel und Gretel«, »Gurrelieder« von Schönberg; »Native Land«; Isabella in »L‘ Italiana in Algeri« von Rossini; »Amore per Rossini«, Recital, Duette mit Hei-Kyung Hong; Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), Teldec/East West Records (Arien), Philips (Rosina im »Barbier von Sevilla«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.jenniferlarmore.info/
21.6. Janet MORROW wird 70
Sie studierte an der University of Redlands, seit 1976 an der Southern Illinois University und seit 1978 an der University of Idaho. Sie erwarb die akademischen Grade eines Bachelor wie eines Masters of Music und legte 1985 an der University of Minnesota ihr Doktorat ab. Bereits 1975 war sie bei einem Regional-Wettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper erfolgreich. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn in Westdeutschland; hier debütierte sie 1981 am Stadttheater von Regensburg, dem sie bis 1983 als Ensemblemitglied angehörte. In der Saison 1983-84 sang sie am Landestheater von Linz (Donau). Sie ging dann in die USA zurück, wo sie Gastspiele, vor allem aber Konzerte gab, seit 1985 einen Lehrauftrag an der Colorado State University wahrnahm und sich im pädagogischen Bereich betätigte. Verheiratet mit dem Pianisten und Komponisten David A. King.
21.6. Andrei ȘERBAN wird 80
Biographie des rumänischen Opernregisseurs auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Andrei_Serban
22.6. Graciela von GYLDENFELDT wird 65
Bereits als Kind erhielt sie Klavierunterricht und ließ dann ihre Stimme am Instituto Superior de Arte del Teatro Colón Buenos Aires ausbilden. Dort war sie Schülerin von Frau Maria Jordán de Martinez, die selbst wieder bei der berühmten argentinischen Sängerin Ina Spani studiert hatte. 1979 debütierte sie in Buenos Aires als Norina in »Don Pasquale«, sang anschließend dort die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Musetta in »La Bohème« und trat im Konzertsaal auf. 1980 wurde sie an das Stadttheater von Bern (Schweiz) verpflichtet (Antrittsrolle: Gilda in »Rigoletto«). Hier hörte man sie in Partien wie der Zerlina in »Don Giovanni«, der Titelheldin in Flotows »Martha«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und der Corilla in Donizettis »Viva la mamma«. 1982 sang sie an der Wiener Volksoper die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1982-86 gehörte sie dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, wo sie als Barbarina in »Le nozze di Figaro« debütierte und u.a. die Marzelline in »Fidelio« sang. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1985 die Frasquita in »Carmen« und 1986 den Pagen Tebaldo in Verdis »Don Carlos« unter Herbert von Karajan. Bei den dortigen Sommerfestspielen sang sie 1985-86 die Frasquita, 1985 auch in einem Mozart-Konert. Sie bereitete sich in den beiden folgenden Jahren auf das Lirico-Spinto-Fach vor und sang als erste Partie aus diesem Fachbereich im Januar 1988 bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede die Titelrolle in Puccinis »Suor Angelica«. Später gastierte sie an dieser Bühne als Mimi in »La Bohème« und als Donna Elvira in »Don Giovanni«. Vertraglich war sie mit dem Theater von Kiel verbunden, wo man sie als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, als Katja Kabanowa in der gleichnamigen Oper von Janácek und als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten hören konnte. 1990 wirkte sie in Kiel in der deutschen Erstaufführung der Oper »L‘Oracolo« von Leoni in der Rolle der Ah-Joe mit, 1991 sang sie an diesem Haus die Prinzessin in »Es war einmal« von A. Zemlinsky und die Titelpartie in »Manon Lescaut« von Puccini, 1992 die Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«, 1993 die Butterfly, 1995 die Liu in Puccinis »Turandot«, auch die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Am Teatro Comunale Florenz war sie als Elena in »Mefistofele« von Boito zu Gast, an der Oper von Dallas 1992-93 in »La vida breve« von M. de Falla, 1995 am Stadttheater von Freiburg i. Br. als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«. 1997 trat sie am Staatstheater von Kiel als Giocasta in »Edipo Re« von Leoncavallo auf. 1999 hörte man sie am Teatro Colón Buenos Aires als Elena in »Mefistofele«. Hinzu traten Erfolge als Konzert- und Oratoriensängerin (9. Sinfonie von Beethoven, Glagolitische Messe von Janácek). Sie ist im ersten Teil ihrer Karriere auch unter dem Namen Graciela de Gyldenfeldt aufgetreten.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage. http://www.gracieladegyldenfeldt.de/index2.html
22.6. Erie MILLS wird 70
Sie war am College of Wooster Schülerin des Pädagogen Karl Trump, dann Gesang- und Musikstudium an der University of Illinois bei Grace Wilson, schließlich noch ergänzende Studien bei Elena Nikolaidi. 1978 debütierte sie in St. Louis in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »L’Arbore di Diana« von Martín y Soler. 1979 hörte man sie an der Oper von Chicago als Ninetta in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Sie kam dann seit 1982 zu einer erfolgreichen Karriere an der New York City Opera. Hier debütierte sie als Cunegonde in der Oper »Candide« von Bernstein und sang u.a. die Anne Trulove in Strawinskys »The Rake’s Progress«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« (1988) und die Marie in Donizettis »La Fille du Régiment«. Seit 1983 Gastspiele an der Opera North Leeds. 1984 erschien sie an der Mailänder Scala als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1987-91 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss in insgesamt 6 Vorstellungen), an den Opernhäusern von Houston (1986 als Zerbinetta), Washington, Cleveland, Santa Fé, Cincinnati und San Francisco (1980 als Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss und als Norina in »Don Pasquale«, 1981 als Amor und als Damigella in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und 1985 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«) führten zu neuen Erfolgen. 1987 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Blondchen in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«), an der sie bis 1995 in insgesamt 30 Vorstellungen auch als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Adele in der »Fledermaus«, als Page Oscar und als Rosina zu sehen war. 1988 sang sie bei der Florentine Opera Milwaukee die Titelheldin in »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore. An der City Opera New York sang sie in der Spielzeit 1988-89 sehr erfolgreich die Lucia di Lammermoor. 1989 hatte sie in New York große Erfolge als Konzertsängerin, an der Oper von New Orleans als Marie in »La Fille du Régiment«. 1990 gastierte sie in Montreal als Blondchen, an der Oper von Dallas als Olympia, 1991 in Philadelphia und Milwaukee als Zerbinetta, an der Oper von New Orleans als Rosina, die sie 1992 auch an der Milwaukee Opera vortrug. 1992 war sie an der Oper von Santa Fé in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, 1993-94 in »Capriccio« vom gleichen Komponisten und als Atalanta in »Serse« von Händel zu Gast. 1997 trat sie bei der English National Opera London als Zerbinetta, an der Oper von New Orleans als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« auf, 1999 an der Florentine Opera Milwaukee als Sibyl Vane in »The Picture of Dorian Gray« von Lowell Liebermann (in der amerikanischen Erstaufführung der Oper). 2001 gastierte sie in St. Louis in »Miss Havisham’s Fire« von Dominick Argento.
Schallplatten: New World Records (»Candide« von L. Bernstein), RCA, Newport Classics (»Ismaele« von A. Scarlatti).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://eriemills.com/
22.6. Malcolm SMITH wird 90
Schüler von Harold Bryson und Sidney Dietch am Oberlin Conservatory of Music und an der Indiana University Bloomington von Paul Matthen und Frank St. Leger. Nachdem er zuerst als Musiklehrer tätig gewesen war, schlug er die Bühnenlaufbahn ein und debütierte 1965 an der New York City Opera als Inquisitor in »The Fiery Angel« von Prokofjew. Er trat bis 1970 sehr erfolgreich an der City Opera auf und wurde 1975 an die Metropolitan Oper New York verpflichtet (Antrittsrolle: Schaunard in Puccinis »La Bohème«). Er sang hier bis 1977 in insgesamt 33 Vorstellungen außerdem noch den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Marchese di Calatrava in »La forza del destino«, den Ferrando im »Troubadour«, den alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens und den König Heinrich in »Lohengrin«. Er sang in seiner amerikanischen Heimat auch an den Opern von Chicago, Seattle, Philadelphia, San Antonio, Houston/Texas, Miami und San Francisco (bereits 1964 in einer Studentenaufführung den Kaspar im »Freischütz«, 1972 dann den Ramfis in »Aida« und den Fasolt im »Rheingold«). Er verlegte dann seine Tätigkeit nach Deutschland, wo er nochmals bei Clemens Kaiser-Breme studierte und seit 1972 eine lang dauernde, über zwanzigjährige Karriere an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg entfaltete. Er hat auch an der Staatsoper von Wien (1974-75 den Wurm in Verdis »Luisa Miller«, den Ferrando im »Troubadour« und den Lodovico in Verdis »Otello«), am Staatstheater Hannover, am Opernhaus von Köln, an der Hamburger Staatsoper, an der Mailänder Scala (1981 den König Heinrich), am Teatro Verdi in Triest und beim Festival von Spoleto gesungen. 1985 trat er in Cincinnati als Ramfis auf. 1986 gastierte er am Teatro Regio Turin als Fafner im »Rheingold«, am Théâtre Châtelet Paris in einer szenischen Version von R. Schumanns »Faust-Szenen« als Mephisto. Bei den Salzburger Festspielen wirkte er am 15.8.1986 in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki als Plebanus Wendt mit (und wiederholte diese Partie anschließend an der Wiener Staatsoper); in Düsseldorf sang er 1991 in einer konzertanten Aufführung von Robert Schumanns Oper »Genoveva« die Partie des Drago. 1997 sang er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg den Comte Des Grieux in »Manon« von Massenet und den Fafner im Nibelungenring, 1999 den König Marke in »Tristan und Isolde«. 2000 gastierte er an der Oper von Cincinnati als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, im gleichen Jahr sang er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« in der französischen Erstfassung dieser Oper, 2001 an diesem Haus den Pimen in »Boris Godunow«. Sein umfassendes Bühnenrepertoire enthielt Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, Rollen in Werken von Mozart, Beethoven, Gounod, Rossini, Mussorgsky, Händel, Strawinsky, Verdi und viele Wagner-Heroen. Auch als Konzertbassist hervorgetreten. Verheiratet mit der Mezzosopranistin Margaret Yauger (* 1947), die ebenfalls an der Deutschen Oper am Rhein engagiert war.
Schallplatten: Melodram (König Marke in »Tristan und Isolde«, Aufnahme aus Triest von 1969), DGG (Polnisches Requiem von Penderecki), Capriccio/EMI (»Die sieben Todsünden« von K. Weill), Bella Musica (Fafner im »Rheingold«); 8. Sinfonie von G. Mahler, »Krieg und Frieden« von Prokofjew und »Oedipus Rex« von Strawinsky auf verschiedenen Marken.
25.6. Helga TERMER wird 85
Schülerin der Berliner Gesangspädagogen Rudolf Wille, Elisabeth Rose und Rita Meinl-Weise. Nach weiterer Ausbildung 1959-61 im Opernstudio der Berliner Staatsoper erfolgte ihr eigentliches Bühnendebüt 1961 am Staatstheater von Schwerin als Nannetta in Verdis »Falstaff«. 1965-70 war sie am Stadttheater von Potsdam tätig; seit 1971 Mitglied der Staatsoper Dresden, wo sie 1973 an der Uraufführung der Oper »Levins Mühle«, 1976 an der von »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« (in der Titelrolle) von Udo Zimmermann teilnahm. Sie gewann 1969 den Robert Schumann-Wettbewerb in Zwickau, 1970 den Nationalen Wettbewerb in Berlin und im gleichen Jahr den Ferenc Erkel-Concours in Budapest. Gastspiele an der Berliner Staatsoper, an der Oper von Leningrad und bei den Musikfestspielen von Wiesbaden. Weitere Gastspiele, zumeist mit dem Dresdner Ensemble, an den Nationalopern von Prag und Budapest und in Lausanne. Ihr reichhaltiges Repertoire setzte sich aus Koloratur- wie aus lyrischen Sopranpartien zusammen; sie sang neben ihren Mozart-Partien u.a. die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, das Ännchen im »Freischütz«, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Nedda im »Bajazzo«, die vier Frauengestalten in »Hoffmanns Erzählungen«, die Adina in »L‘Elisir d’amore« (1962 Staatsoper Berlin) und die Gilda in »Rigoletto«. Große Erfolge als Konzertsopranistin. Sie bereiste als Liedersängerin die Sowjetunion, die CSSR und sang in Amsterdam das Sopransolo in der Matthäuspassion. Seit 1975 pädagogisch an der Musikhochschule Dresden wirkend, seit 1985 Lehrtätigkeit im Opernstudio der Dresdner Staatsoper. Sie ist auch unter dem Namen Helga Termer-Zimmer aufgetreten.
Schallplatten: Eterna (»Der zerbrochene Krug« von Z. Vostrák), Philips (Matthäuspassion), Supraphon (Messe As-Dur von Schubert), DGG (»Elektra« von R. Strauss), Teldec (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Berlin Classics (»Salomo« von Händel).
27.6. Inva MULA wird 60
Die junge Sängerin gewann 1991 den George Enescu-Gesangwettbewerb in Bukarest, dann den Grand Prix Madama Butterfly in Barcelona und wurde 1993 Preisträgerin beim Concours International de Voix d’Opéra Placido Domingo in Paris. Darauf trat sie mit diesem berühmten Tenor 1994 in Konzerten in Brüssel, München und Oslo auf. Es folgten internationale Gastverpflichtungen an führenden Opernhäusern. Sie debütierte 1994 als Micaela in »Carmen« an der Opéra Bastille Paris, an der sie 1994 auch eine Zwangsarbeiterin in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, die Frasquita in »Carmen« und ein Bauernmädchen in »Le nozze di Figaro«, 1999 und 2002 wieder die Micaela, 2001 die Musetta und 2009 die Mimì in »La Bohème«, 2004 die Violetta in »La Traviata«, 2010 die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und 2011 die Marguerite in »Faust« von Gounod sang. An der Grand Opéra Paris trat sie 2009 als Titelheldin in Gounods »Mireille« und 2010 als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« auf. Sie sang in Los Angeles die Adina in »L‘Elisir d’amore« und die Norina in »Don Pasquale« von Donizetti (1995), am Opernhaus von Bonn in der Spielzeit 1995-96 die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Lisette in »La Rondine« von Puccini. Am Théâtre Impérial in Compiegne sang sie 1996 die Dircé in »Médée« von Cherubini. 1997 gastierte sie am Theater von St. Gallen als Marguerite in »Faust« von Gounod, 1996-97 in Los Angeles als Susanna in »Le nozze di Figaro« und als Musetta, 1998 an der Oper von Monte Carlo als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, bei den Festspielen in der Arena von Verona 1998 als Gilda in »Rigoletto«, am Théâtre Impérial Compiègne als Cathérine in »La jolie fille de Perth« von Bizet. 1998 debütierte sie als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2014 dann auch die Titelrolle in »Lucia di Lammermoor«, die Traviata, die Manon von Massenet, die Mimi, die Marguerite in »Faust« von Gounod und die Nedda im »Bajazzo« gesungen hat. 1999 trat sie an der Niederländischen Oper Amsterdam als Micaela auf, an der Chicago Opera als Nannetta in Verdis »Falstaff« und am Teatro Filarmonico Verona als Traviata. 2000 sang sie in Los Angeles die Gilda und die Musetta, bei den Festspielen in der Arena von Verona die Traviata. 2001 gastierte sie an der Mailänder Scala als Nannetta in Verdis »Falstaff«, in der Arena von Verona als Gilda und als Traviata. 2004 gastierte sie als Manon von Massenet am Grand Théâtre Genf.
Schallplatten: Concorde (Titelrolle in »La jolie fille de Perth« von Bizet); Video-Aufnahme von Cherubinis »Médée« aus dem Théâtre Impérial Compiègne.
27.6. Manfred SCHMIDT wird 95
Er begann sein Gesangstudium 1951 bei Jean Nadolovitch und setzte es bei Herbert Brauer in Berlin fort. 1954 wurde er in das Nachwuchsensemble der Berliner Staatsoper aufgenommen, das unter der Leitung von Tiana Lemnitz stand. Der berühmte Dirigent Erich Kleiber setzte ihn in Berlin in mehreren von ihm einstudierten Opern ein. 1956 begann er seine erfolgreiche Tätigkeit als Konzert- und Rundfunksänger. Über das Stadttheater von Bielefeld, dem er 1959-61 angehörte, kam er 1965 als erster lyrischer Tenor an die Oper von Köln. Hier hatte er in Partien wie dem Ernesto in »Don Pasquale«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, nicht zuletzt aber auch auf dem Gebiet der Operette, große Erfolge. Er verlegte sich vor allem auf das Fach des Mozartgesanges. Bei den großen internationalen Festspielen war er sehr erfolgreich; so sang er bei den Salzburger Festspielen (1960 Fracasso in »La finta semplice« von Mozart), beim Holland Festival, beim Festival von Flandern, in Perugia und Prag. Weitere Gastspiele in London, Paris, Mailand (1966 an der dortigen Scala als Steuermann in »Der fliegende Holländer«) und an anderen führenden Operntheatern. Er war neben seinem Wirken als Sänger auch ein viel beschäftigter Opernregisseur.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen auf den Marken DGG, Eurodisc (»Die Kluge« von C. Orff), Columbia, Voce (»Der Vampyr« von H. Marschner), CBS und Electrola (vollständige Oper »Mathis der Maler« von Hindemith; Querschnitte durch »Der Bajazzo«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Die Zauberflöte«, »La Traviata«, »Turandot«, »Zar und Zimmermann«, »Don Pasquale«, »Violanta« von Korngold, »Die lustige Witwe«, »Der Bettelstudent«, »Der Zigeunerbaron«, zum Teil auch in kleineren Rollen). Opern- und Operetten-Querschnitte auch auf Ariola.
28.6. Carl William KAISER wird 90
Er war als Soldat Mitglied des US Army Chorus, mit dem er große Tourneen unternahm. Nach seiner Dienstzeit Gesangstudium an der Indiana University Bloomington bei Maurice Ivins und Eugene Beyless, dann an der Catholic University in Washington bei Rev. Russell Woolen, schließlich bei Helmut Melchert an der Musikhochschule Hamburg. Er trat zunächst als Konzertsänger auf. 1960 fand sein Bühnendebüt an der Oper von New Orleans als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« statt. Seine eigentliche Bühnenlaufbahn kam aber in Westdeutschland zustande, er war 1962-63 am Stadttheater von Lübeck, 1963-66 am Stadttheater von Bremerhaven, 1966-68 am Stadttheater von Krefeld, 1968-77 am Staatstheater Hannover engagiert; er trat 1976 als Gast an der Deutschen Oper Berlin, 1977 an der Stuttgarter Staatsoper auf. Er trat als Gast an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Köln, Essen, Kassel, Wiesbaden, Wuppertal und am Nationaltheater Mannheim auf, auch an der Wiener Volksoper. Dabei brachte er ein weitreichendes Repertoire zum Vortrag, das vor allem lyrische Partien von Mozart bis hin zu zeitgenössischen Komponisten aufzuweisen hatte. Bühnenpartien: Alfredo in »La Traviata«, Rodolfo in »La Bohème«, Des Grieux in »Manon« von Massenet, Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Titelrolle in »Le Comte Ory« von Rossini, Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing, Titelrolle in »Fra Diavolo« von Auber, Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«. Seit 1977 nahm er eine Professur am Calvin College wahr.
Schallplatten: Columbia.
30.6. Esa-Pekka SALONEN wird 65
Er studierte Horn, Dirigieren und Komposition an der Sibelius-Akademie Helsinki sowie in Italien, u. a. bei Franco Donatoni und Niccolò Castiglioni. Sein Debüt als Dirigent gab er 1979 mit dem Finnischen Radio-Sinfonie-Orchester. Den Beginn seiner internationalen Karriere markierten zwei Ereignisse: sein kurzfristiges Einspringen bei einem Konzert des Philharmonia Orchestra London 1983, das ihn schlagartig in die erste Reihe der weltweit renommierten Dirigenten beförderte, und ein Jahr später sein erster Auftritt in Amerika mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, das er bis zur Übernahme des Orchesters als Music Director 1992 regelmäßig dirigierte. 1985-94 war er 1. Gastdirigent des Philharmonia Orchestra London. 1985-95 hatte er die Position des Chefdirigenten beim Schwedischen Radio-Sinfonie-Orchester inne. 1989 war er künstlerischer Leiter der Helsinki Biennale, 1995 und 1996 künstlerischer Leiter des Helsinki Festivals, 1999 Music Director des Ojai Music Festival, 2000 künstlerischer Leiter von Avanti! Summer Sounds. Seit 1995 ist er künstlerischer Leiter des internationalen Sibelius Dirigentenwettbewerbes in Helsinki, der alle fünf Jahre stattfindet, und seit 2003 künstlerischer Leiter des Baltic Sea Festivals in Stockholm. Als Music Director des Los Angeles Philharmonic (1992-2009) trat er in Los Angeles 1992 die Nachfolge großer Musiker an. Zu den Höhepunkten seiner Zusammenarbeit mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra gehören unter anderem die Residency bei den Salzburger Festspielen mit Saint François d’Assise, die Residency im Théâtre du Châtelet im Rahmen des Strawinsky-Festivals in Paris sowie Tourneen durch Japan und zu den wichtigsten Musikfestivals Europas. Im November und Dezember 2001 sowie Februar 2002 dirigierte er das Philharmonia Orchestra in einem gemeinsamen Projekt mit dem Komponisten Magnus Lindberg in London, Paris und Brüssel, bei dem Lindbergs Musik im Mittelpunkt stand. Salonen trug entscheidend zum Projekt der Walt Disney Concert Hall bei, dirigierte Uraufführungen zeitgenössischer Werke, gründete den Esa-Pekka Salonen Commissions Fund und machte in diesen 17 Jahren das Orchester zu einem der erfolgreichsten des Landes. Er ist Ehrendirigent des Orchesters. Im September 2004 dirigierte er die finnische Erstaufführung von Kaija Saariahos Oper L’amour de loin an der Finnischen Nationaloper in Helsinki, im Dezember des Jahres als Koproduktion mit der Pariser Opéra Bastille dirigierte Salonen in Los Angeles eine halbszenische Aufführung von Wagners Tristan und Isolde, bei der Peter Sellars Regie führte. Die Bühnengestaltung übernahm der Videokünstler Bill Viola, der mit von ihm entwickelten Techniken ganz neue Effekte erzielte. Diese Koproduktion brachte die Künstler im April 2005 auch nach Paris; hier wurde die komplette Oper inszeniert, und Salonen dirigierte das Orchester der Oper. Zudem fand im Februar 2005 anlässlich des 20. Jubiläums von Salonens Debüt mit dem Los Angeles Philharmonic ein Festival in Los Angeles statt, dessen erklärter Schwerpunkt die Musik Salonens war. Im März 2005 hatten Salonen und sein Orchester eine Residency in der Kölner Philharmonie, während der sie neben Werken von Strawinsky, Berlioz, Debussy und Bruckner auch Kompositionen von Salonen selbst zur Aufführung brachten. Neben seiner Arbeit mit dem Los Angeles Philharmonic trat Salonen mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem New York Philharmonic und dem Chicago Symphony Orchestra auf. 2006 dirigierte er die Uraufführung von Saariahos Oper Adriana Mater an der Pariser Oper. Seit der Saison 2008/09 ist Esa-Pekka Salonen Principal Conductor and Artistic Advisor des Philharmonia Orchestra in London. In seinem zehnten Jahr dirigierte er Mahlers 3. und 9. Sinfonie, eine Gala zum 100-jährigem Jubiläum der finnischen Unabhängigkeit, die Europapremiere von Unsuk Chins Le Chant des Enfants des Etoiles sowie Schönbergs Gurrelieder. Esa-Pekka Salonen war 2010-13 Residenzkünstler am Konzerthaus Dortmund und gestaltete das Zeitinsel-Festival im September 2010. 2015-18 war er Composer in Residence bei den New Yorker Philharmonikern. Im Dezember 2018 kündigte Salonen an, seine Amtszeit als Chef des Philharmonia Orchestra in London 2021 zu beenden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass er vom San Francisco Symphony Orchestra ab 2020 als Chefdirigent verpflichtet wurde.
30.6. Adriana HÖLSZKY wird 70
1959-69 erhielt sie Klavierunterricht bei Olga Rosca-Berdan am Musiklyzeum in Bukarest. 1972 begann sie ein Kompositionsstudium bei Stefan Niculescu mit Schwerpunkt Klavier an der Hochschule für Musik „Ciprian Porumbeseu“ in Bukarest. Im Jahr 1976 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Hier setzte sie ihre Studien weiter fort: 1977-80 studierte sie Komposition an der Musikhochschule Stuttgart bei Milko Kelemen, daneben Klavier – Kammermusik bei Günter Louegk. Gleichzeitig konzertierte sie als Pianistin des von Antonio Janigro gegründeten Lipatti Trios zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Monika Hölszky-Wiedemann und der Cellistin Hertha Rosa-Herseni. 1977 und 1978 nahm sie an der Internationalen Sommerakademie Mozarteum Salzburg, zwischen 1978 und 1984 regelmäßig an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil. 1980 erhielt sie einen Lehrauftrag und 1993-96 eine Dozentur an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, 1983 ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. 1986 nahm sie erstmals am Komponistenforum der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik teil. 1987 war sie Stipendiatin des Kultusministeriums Niedersachsen. 1992 nahm sie an Kompositionsseminaren in Tokio und Kyōto sowie am IRCAM (Paris) teil. Die steigende internationale Bekanntheit spiegelte sich in drei Portraitkonzerten in Athen, Thessaloniki und Boston im Jahr 1993. 1996 war Adriana Hölszky Dozentin für Komposition beim Festival „Time of Music“ in Viitasaari (Finnland). 1997-2000 war Adriana Hölszky Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, 2000-13 hatte sie eine ordentliche Professur für Komposition am Mozarteum in Salzburg. Seit 2002 ist sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 2003 Mitglied der Schönen Künste München.