GEBURTSTAGE IM JUNI 2020.
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste:Walter Nowotny
1.6. Frederica von STADE wird 75
Sie erhielt ihre Ausbildung am Mannes College of Music in New York und durch Otto Guth, Paul Berl und Sebastian Engelberg, nachdem sie zuerst als Verkäuferin bei Tiffany gearbeitet hatte. Sie begann ihre Bühnenkarriere sogleich an der Metropolitan Oper New York, wo sie 1970 als zweiter Knabe in der »Zauberflöte« ihr Debüt hatte. Bis 1976 sang sie dort zwanzig Partien (darunter u.a. die Wowkle in »La fanciulla del West«, die Flora in »La Traviata«, den Stéphano in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Hirten in »Tosca«, den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Bersi in »Andrea Chénier«, eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, die Virginella in Offenbachs »La Périchole«, die Lola in »Cavalleria rusticana«, die Mercedes in »Carmen«, die Maddalena im »Rigoletto«, den Siebel im »Faust« von Gounod, den Hänsel in »Hänsel und Gretel«, den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Zerlina im »Don Giovanni« und die Adalgisa in Bellinis »Norma«). An der San Francisco Opera gastierte sie 1971 und 1993 als Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito«, 1972 und 1991 als Cherubino (ihre Glanzrolle), 1973 als Dorabella in »Cosi fan tutte«, 1974 in der Titelrolle von Rossinis »La Cenerentola«, 1976 und 1992 als Rosina, 1984 als Amina in Bellinis »La Sonnambula«, 1990 als Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1993 als Octavian im »Rosenkavalier«, 1997 als Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, 1998 als Geschwitz in A. Bergs »Lulu«, 2002 als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«. 2004-05 als Despina in »Cosí fan tutte« und 2008 als Madeline Mitchell in »Three Decembers« von Jake Heggie sowie mehrfach auch in Konzerten. Sie wirkte hier auch in zwei Opernuraufführungen mit: am 10.9.1994 in jener der Oper »The Dangerous Liaisons« von Conrad Susa als Marquise de Merteuil und am 7.10.2000 in jener der Oper »Dead Man Walking« von Jake Heggie als Josephs Mutter. 1973 Gastspiel als Cherubino an der Grand Opéra Paris; im gleichen Jahr sang sie den Cherubino beim Glyndebourne Festival, dann in einer Fernsehoper im englischen Fernsehnetz BBC, 1974-76 (und nochmals 1987) bei den Salzburger Festspielen. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie auch 1976 in einer Aufführung der 4. Sinfonie von G. Mahler sowie 1979 in »La Damnation de Faust« von Berlioz mit und gab 1986-87 und 1995 sehr erfolgreiche Liederabende. Sie gastierte an der Covent Garden Oper London 1975 als Rosina und 1985 in »La Donna del Lago« von Rossini, beim Holland Festival 1976 als Octavian, an der Grand Opéra Paris 1977 als Mélisande und in der Titelrolle von Rossinis »La Cenerentola« sowie 1981 als Iphise in »Dardanus« von Rameau. Glanzvolle Karriere auch an der Mailänder Scala; hier debütierte sie 1975 als Marguerite in einer konzertanten Aufführung von »La Damnation de Faust« von Berlioz. 1976 sang sie die Titelheldin in Rossinis »La Cenerentola« mit dem Ensemble der Scala bei deren Gastspiel in Washington. An der Mailänder Scala hörte man sie 1976 und 1984 als Rosina, 1981 als Cherubino, 1986 als Mélisande und 1995 wieder als Marguerite in »La Damnation de Faust« (diesmal jedoch in einer szenischen Produktion). Bis 1999 hörte man sie hier auch immer wieder in Liederabenden und Konzerten. 1972 trat sie an der Oper von Santa Fé als Mélisande, 1974 an der Oper von Houston (Texas) in der Uraufführung der Oper »The Seagull« von Pasatieri auf, 1981 als Mélisande und in Rossinis »La Cenerentola«, 1979 bei den Festspielen von Glyndebourne als Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. An der Wiener Staatsoper sang sie 1977-90 in insgesamt 20 Vorstellungen den Cherubino, die Rosina, die Charlotte im »Werther« von Massenet und die Mélisande. Ab 1982 setzte sie ihre Karriere an der New Yorker Metropolitan Oper weiter fort (als Idamante in »Idomeneo«, als Hänsel, als Rosina, als Octavian, als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Cherubino, als Mélisande, als Charlotte und als Hanna Glawari). 1989 war sie an der Oper von Santa Fé in einer weiteren Oper Jules Massenets, »Chérubin«, zu hören. 1988 trat sie an der Oper von Dallas in der Uraufführung der Oper »The Aspern Papers« von Dominick Argento auf. 1989 hatte sie in Chicago große Erfolge als Rosina. Am 29.2.1992, dem 200. Geburtstag Rossinis, wirkte sie in einem großen Rossini-Konzert in der New Yorker Fisher Hall mit. In Santa Fé hörte man sie 1993 in der Titelrolle der Händel-Oper »Serse«. An der Santa Fé Opera sang sie 1981 die Maria in der Premiere der Oper »Yerma« von H. Villa-Lobos, im gleichen Jahr an der Oper von Houston/Texas die Elena in Rossinis »La donna del Lago«. 1997 trat sie an der Oper von Santa Fé in der Titelrolle der Händel-Oper »Serse« auf, in Los Angeles als Penelope in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«. Sie sang im Konzert zur Wiedereröffnung des War Memorial Opera House San Francisco (5.9.1997). 2001 beendete sie nach über dreißig Jahren ihre große Karriere an der Metropolitan Oper, an der sie in insgesamt 300 Vorstellungen aufgetreten ist. 2006 und 2010 wirkte sie hier nochmals in Galakonzerten mit. 2007 gastierte sie im Theater an der Wien als Joes’s Mutter in »Dead Man Walking« von Jake Heggie. An der Oper von Houston wirkte sie 2008 in der Uraufführung der Oper »Three Decembers« von Jake Heggie als Madeline Mitchell und 2014 in der Uraufführung der Oper »A coffin in Egypt« von Ricky Ian Gordon als Myrtle mit. 2015 sang sie in Dallas in der Uraufführung der Oper »Great Scott« von Jake Heggie die Winnie, 2018 in Philadelphia in der Uraufführung der Oper »Sky on Wings« von Lembit Beecher die Danny. – Neben der hohen Musikalität und der technischen Perfektion ihrer Stimme wirkte die Künstlerin auf der Bühne durch ihre aparte Erscheinung, namentlich in Travestierollen, und durch die Intelligenz ihres Bühnenspiels. Eine weitere Hauptrolle ihres Repertoires war der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Weltweite Karriere auch als Konzert- und Liedersängerin. 1993 wurde ihr die Ehrendoktorwürde des Conservatory of Music San Francisco verliehen.
Schallplatten: CBS (Duette mit Judith Blegen, vollständige Opern »Mignon« von A. Thomas und »Cendrillon« von Massenet, »Il ritorno d’Ulisse in patria«, »Chants d’Auvergne« von Canteloube, »Hänsel und Gretel«), Philips (»La clemenza di Tito« von Mozart, »Otello« von Rossini, »Werther« von Massenet, »Il mondo della luna« und »La fedeltà premiata« von Haydn, »Der Rosenkavalier«, Mozart- und Rossini-Arien, Harmonie-Messe von J. Haydn), RCA (mehrere Arien-Platten; Dorabella in »Così fan tutte«, »Chérubin« von Massenet, Lieder von Debussy, Satie, Poulenc, Honegger, Ravel und Messiaen), HMV (Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, Musical »Show Boat« von J. Kern), Erato (»Dardanus« von Rameau), Decca (»La Damnation de Faust« von Berlioz, »Le nozze di Figaro«), DGG (C-Moll-Messe von Mozart), Telarc (4. Sinfonie und »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler); DGG-Video (»On the Town« von Bernstein).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.fredericavonstade.com/
2.6. Paul SKETRIS wird 60
Er absolvierte zunächst ein Studium als Chemischer Ingenieur, dann ein zweites Studium an der Universität von Toronto als Sänger, das er mit dem Operndiplom abschloss. 1990 war er Gewinner des Canada Arts Council Stipendiums, worauf er noch ein Jahr in Freiburg i. Br. studierte. Es folgten Engagements am Stadttheater von Frankfurt a. d. Oder (1991-93) und seit 1993 am Stadttheater von Magdeburg, wo er u. a. den Mephisto wie den Wagner im »Faust« von Gounod, den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, den Leporello wie den Komtur im »Don Giovanni«, den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Landgrafen im »Tannhäuser«, den Daland in »Der fliegende Holländer«, den Rocco im »Fidelio«, den Colline in »La Bohème«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Gremin in »Eugen Onegin«, den Nourabad in »Les pêcheurs de perles«, den Astolfo in »Orlando furioso« von Vivaldi, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Pimen im »Boris Godunow«, den Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, den Sparafucile in »Rigoletto«, den Popen in »Lady Macbeth von Mzensk«, den Zuniga in »Carmen«, den Simone in »Gianni Schicchi«, den Sir Danvers Carew in »Jekyll & Hyde«, den Quince in Brittens »Ein Sommernachtstraum«, den Herrn Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Mesner in »Tosca«, den König in »Aida«, den Notar in »Don Pasquale« und den Haushofmeister »Vanessa« von S. Barber gesungen hat. Am 17.9.1994 wirkte er in Magdeburg in der Uraufführung der Oper »Beatrice Cenci« von Berthold Goldschmidt mit. Im Bereich der zeitgenössischen Oper interpretierte er den Aufseher/Onkel Albert in Philip Glass’ »The Trial«, den Pettersson in der Uraufführung der Kinderoper »Pettersson und Findus« von Niclas Ramdohr, einen Ältesten in der Uraufführung der Oper »Die Andere« von Sidney Corbett und den Hotelmanager in Thomas Adès’ »Powder Her Face«. Gastspiele führten ihn zum Aldeburgh Festival nach England, an die kanadischen Opernhäuser von Toronto, Vancouver und Hamilton. Als Konzertsänger trat er in den USA, in Kanada, Deutschland, England, in der Schweiz und in Lettland auf. In seinem Konzertrepertoire fanden sich Solopartien in der 9. Sinfonie von Beethoven, in der 14. Sinfonie von Schostakowitsch, in der H-Moll-Messe wie im Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, in der C-Moll-Messe und im Requiem von Mozart, im Messias von Händel und in weiteren Werken. Er gab Solokonzerte mit kanadischen und lettischen Liedern; dabei sang er in sieben Sprachen.
Rundfunksendungen: Lieder von Tschaikowsky (Norddeutscher Rundfunk), Lieder und Arien (Lettischer Staatsrundfunk).
2.6. Eduardo GIMÉNEZ wird 80
Er trat bereits im Alter von 16 Jahren in seiner Heimatstadt Mataró in einer kleinen Rolle in »Lucia di Lammermoor« auf. Er war zuerst Textilarbeiter, ließ dann seine Stimme ausbilden und war Schüler der Pädagogen Carmen Braçons de Clomer und Juan Sabater in Barcelona, dann von Vladimiro Badiali in Rom. Debüt 1967 am Opernhaus von Reggio Emilia als Nemorino in »L’Elisir d’amore«. Nachdem er Gesangwettbewerbe in Barcelona und Reggio Emilia gewonnen hatte, kam er zu einer erfolgreichen Karriere an den führenden italienischen Operntheatern (in Turin, Neapel, Venedig, Bologna und Genua). 1971 debütierte er als Nemorino an der Mailänder Scala; hier sang er dann auch 1973 den Edoardo in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, 1979 den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und die Titelrolle in B. Brittens »Albert Herring«, 1980 den Alessandro in Mozarts »Il re pastore«, 1981 das Tenor-Solo in Strawinskys »Les Noces«, 1982 den Don Ramiro in »La Cenerentola« und den Iopas in »Les Troyens« von Berlioz, 1984 den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini und 1985 den Cavalier Belfiore in Rossinis »Il Viaggio a Reims«. Er trat als Gast bei den Festspielen von Aix-en-Provence, in Amsterdam, Brüssel, Paris (1992 Basilio in »Le nozze di Figaro«), Nizza, Monte Carlo, Rouen, Lyon, Bordeaux sowie an den Nationalopern von Budapest, Zagreb und am Opernhaus von Tel Aviv in Erscheinung; in Nordamerika war er in Washington, Houston/Texas und Seattle zu Gast. Beim Holland Festival 1970 gastierte er in »La fedeltà premiata« von Haydn. 1970 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Nemorino, 1971 am Teatro de la Zarzuela in Madrid in »Il barbiere di Siviglia« von Paisiello, 1973 dort als Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«. 1977 trat er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in »Linda di Chamounix« von Donizetti und in »Maria Stuarda« vom gleichen Meister auf, 1979 in Valencia als Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, in Madrid und Oviedo als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, in Barcelona als Don Ramiro, als Nemorino und als Liceo in »L’Arbore di Diana« von Martín y Soler, 1983 in »Il Turco in Italia« von Rossini. 1983-90 gastierte er in 16 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Nemorino, als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla« und als Leicester in »Maria Stuarda«). 1984 gehörte er dem Ensemble an, das in Pesaro Rossinis Oper »Il Viaggio a Reims« zur Wieder-Aufführung brachte. 1986 am Teatro Colón Buenos Aires als Don Ramiro zu Gast. Weitere Gastspiele am Opernhaus von Leningrad, wo er in der Oper »Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello auftrat. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona wirkte er am 21.9.1988 in der Uraufführung der Oper »Llibre Vermell« (»Das rote Buch«) von Xavier Benguere mit. 1989 sang er in Rio de Janeiro den Ernesto im »Don Pasquale«, an der Oper von Rom den Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, an der Covent Garden Oper London 1990 als Antrittsrolle abermals den Ernesto. Sein nuancenreicher lyrischer Tenor brillierte vor allem in den klassischen italienischen Belcanto-Rollen (Cimarosa, Rossini, Bellini, Donizetti, Paisiello, Galuppi), in Opern von Mozart, Verdi und Puccini. Bedeutende Konzertkarriere. Seit 1984 wirkte er zusammen mit seiner Gattin, der Gesangspädagogin María Soler, am Conservatorio del Liceu Barcelona.
Schallplatten: Fabbri Records (Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, Ernesto im »Don Pasquale«), Decca (Basilio in »Le nozze di Figaro«), HMV-Electrola (»L’Atlantida« von de Falla), MRF (»Maria Stuarda« von Donizetti, »Armida« von Rossini), Span. Columbia (Aufnahmen aus Zarzuelas).
2.6. Ria URBAN wird 95
Sie besuchte in den Jahren 1946-49 die Musikhochschule Köln und begann dann ihre Bühnenlaufbahn am Stadttheater von Hagen (Westfalen), wo sie als Gretchen im »Wildschütz« von Lortzing debütierte. Sie trat dort während einer Spielzeit auf und sang dann 1950-52 am Städtebundtheater Biel-Solothurn in der Schweiz, 1952-53 und 1954-56 am Landestheater von Innsbruck. 1956-57 war sie am Stadttheater von Saarbrücken, 1957-70 an der Staatsoper Hamburg engagiert. Hier wirkte sie u.a. 1963 in der Uraufführung der Oper »Figaro lässt sich scheiden« von Giselher Klebe als Fanchette mit, 1967 in der von Alexander Goehrs »Arden muss sterben«. Nachdem sie den Operettenkapellmeister Anton Maria Pohl (1917-55) geheiratet hatte, trat sie auch unter dem Namen Ria Pohl-Urban auf. Mit dem Opernhaus von Köln war sie zu Beginn der sechziger Jahre durch einen Gastspielvertrag verbunden; sie gastierte u.a. auch an der Staatsoper Berlin, an der Komischen Oper Berlin, am Stadttheater von Bern (Schweiz) und an der Königlichen Oper Kopenhagen. Auf der Bühne sang sie vor allem Partien aus dem Koloratur- und dem Soubrettenfach wie die Susanna in »Figaros Hochzeit«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Pamina wie die Papagena in der »Zauberflöte«, den Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Marzelline im »Fidelio«, das Ännchen im »Freischütz«, die Anna in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Titelrolle in C. Orffs »Die Kluge«, die Micaela in »Carmen«, die Musetta in »La Bohème«, die Liu in »Turandot« von Puccini, die Miss Pike in »Albert Herring« von B. Britten, die Adele in der »Fledermaus«, die Nedda im »Bajazzo« und die Sophie im »Rosenkavalier«. Hinzu traten zahlreiche Operettenrollen; auch im Konzertsaal kam sie in einem umfangreichen Repertoire zu einer erfolgreichen Karriere.
Schallplatten: Privataufnahme der Kaffee-Kantate von J.S. Bach (mit Toni Blankenheim); Mitschnitte von Rundfunksendungen.
3.6. Lisa SAFFER wird 60
Sie kam zu ersten Erfolgen an Theatern in ihrer Heimat, den USA. 1986 sang sie beim Santa Fé Festival einen der drei Knaben in der »Zauberflöte«, 1987 trat sie in Philadelphia als Flora in Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« auf, 1988 sang sie dort die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Poppea in der Händel-Oper »Agrippina«. Sie spezialisierte sich auf Händel-Partien und gastierte bei den Händel-Festspielen von Göttingen in »Agrippina« (als Poppea), »Ottone« (1992 als Teofana) und »Radamisto« (1993 als Polissena). In Los Angeles übernahm sie 1990 die Titelrolle in Mozarts »Il Re Pastore«, an der City Opera New York im gleichen Jahr die Marie in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von Bernd Alois Zimmermann, die sie dann auch 1994 an der Opéra Bastille in Paris und 1996 bei der English National Opera London zum Vortrag brachte. 1992 sang sie in Santa Fé die Jenny in »The Beggar’s Opera«, 1993 in Amsterdam in »Punch and Judy« von Birtwistle, 1994 in Toronto die Norina im »Don Pasquale«, 1996 bei der Glimmerglass Opera die Titelrolle in der Barock-Oper »La Calisto« von Cavalli, in Philadelphia die Despina in »Così fan tutte«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1997-98 und an der Oper von Toulouse 1998 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, an der Indianapolis Opera 1997 als Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1998 hörte man sie bei der Glimmerglas Opera, dann auch an der City Opera New York, in der Titelrolle der Händel-Oper »Partenope«, 1999 in Washington in »Crucible« von Robert Ward. 1999 sang sie an der City Oper New York die Dalinda in »Ariodante« von Händel und das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, beim Glimmerglass Festival die Titelpartie in »Partenope« von Händel. 2000 hörte man sie in der Avery Fisher Hall in New York als Xanthe in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Liebe der Danae« von R. Strauss, an der City oper New York als Almirena in der Händel-Oper »Rinaldo«. 2004 gastierte sie als Almirena auch an der Bayerischen Staatsoper München. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin geschätzt.
Schallplatten: Harmonia mundi (Dalinda in »Ariodante«, »Agrippina«, »Judas Maccabaeus« und »Radamisto« von Händel), DGG (»Where the Wild Things are« und »Higglety, Pigglety, Pop« von O. Knussen).
3.6. Franco FARINA wird 65
Er entstammte einer italo-amerikanischen Familie. Nach seiner Ausbildung, die in der Hauptsache am Oberlin-Conservatory stattfand, erfolgte 1982 sein Bühnendebüt beim Spoleto Festival in Charleston; 1986 trat er bei diesen Festspielen als Michele in Menottis »The Saint of Bleecker Street« auf. Er hatte eine erfolgreiche Karriere in den USA, namentlich an der Connecticut Grand Opera (1985 Alfredo in »La Traviata«), an den Opernhäusern von Cincinnati (1986 Tamino in der »Zauberflöte«), Chicago, New Orleans (1986 und 1989), Pittsburgh (1989 Pinkerton in »Madame Butterfly«), Philadelphia (1985, 1989 Michele in »The Saint of Bleecker Street«, 1991 Pinkerton), Houston/Texas, Toronto (1986), Vancouver und Edmonton. 1985 sang er erstmalig in Italien, und zwar beim Puccini Festival in Torre del Lago den Rodolfo in »La Bohème«, 1986 in Venedig den Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, seit 1987 oft am Teatro Verdi Triest, 1987 in Florenz in »L’Heure espagnole« von Ravel, 1988, ebenfalls in Florenz, den Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«. Er trat 1986 am Opernhaus von Köln, 1989 bei den Festspielen von Glyndebourne (als Tom Rakewell), 1991 an der Australian Opera Sydnes (als Herzog im »Rigoletto«) auf. An der Oper von Rom hörte man ihn in »Gli Orazi e i Curiazi« von Cimarosa, am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Herzog im »Rigoletto«, beim Festival von San Sebastian als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«. 1990 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Rodolfo in »La Bohème« mit Mirella Freni als Partnerin. Bis 2007 sang er hier in insgesamt 133 Vorstellungen auch den Alfredo, den Pinkerton, den Lenski in »Eugen Onegin«, den Don José in »Carmen«, den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, den Cavaradossi in »Tosca«, den Manrico im »Troubadour«, den Calaf in Puccinis »Turandot«, den Radames in »Aida«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und den Pollione in »Norma«. Internationale Gastspielkarriere mit Auftritten an der Covent Garden Oper London, an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an den Opern von Washington und Dallas. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1992 als Pinkerton und sang bis 2009 in insgesamt 47 Aufführungen dort auch den Alfredo, den Rodolfo in »La Bohème«, den Faust in »Mefistofele« von A. Boito, den Gustaf (Riccardo) in Verdis »Un ballo in maschera«, den Cavaradossi, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, den Radames und den Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper. An der Opéra Bastille Paris hörte man ihn 1994 als Gabriele Adorno, 1995 als Lenski, 1996 als Pollione und als Rodolfo in »La Bohème«, 1997 als Pinkerton, 1999 als Macduff in Verdis »Macbeth« und als Calaf, 2000 als Cavardossi und 2001 als Foresto in Verdis »Attila«. 1993 gastierte er an der Berliner Staatsoper als Pinkerton, am Opernhaus von Toulouse als Lenski, 1995 an der Deutschen Oper Berlin als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, 1995 am Staatstheater Karlsruhe als Rodolfo in »La Bohème«, 1996 in Houton/Texas und an der Oper von Dallas als Cavaradossi, 1997 an der Berliner Staatsoper als Pinkerton, beim Festival von Antibes 1997-98 und 1998 in Cincinnati wieder als Cavaradossi, am Grand Théâtre Genf 1998 als Manrico und 1999 als Radames. 1998 sang er beim Edinburgh Festival, bei den Festspielen von Savonlinna und im neu erbauten Festspielhaus Baden-Baden den Carlo Moor in Verdis »I Masnadieri« (im Rahmen von Gastspielen der Covent Garden Oper London). 1999 trat er an der Oper von Marseille in der Titelrolle von Verdis »Ernani« auf, 2000 an der Deutschen Oper Berlin als Cavaradossi und als Don José sowie an der Covent Garden Oper London als Pollione. 2001 sang er bei den Festspielen von Macerata wieder den Pollione. 2005 gastierte er an der Scottish Opera Glasgow in der Titelpartie von Giordanos »Andrea Chénier«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er bis 2008 als Rodolfo in »La Bohème«, als Alfredo, als Cavaradossi, als Alvaro in »La forza del destino« und als Manrico. An der Griechischen Nationaloper Athen gastierte er 2008 als Calaf. Er hat sich dann im späteren Verlauf seiner Karriere auf das Fach den Heldentenors verlegt und u.a. den Otello von Verdi (in Hamburg), den Tristan (in Weimar, Antwerpen und Gent), den Tannhäuser (in Hamburg), den Florestan im »Fidelio« (in Köln) und den Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saens (beim Savonlinna Festival 2013) gesungen. Im Konzertbereich wurde er vor allem als Solist in der Missa solemnis von Beethoven und im Verdi-Requiem bekannt.
Schallplatten: Mondo Musica (Tom in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, Teatro Fenice Venedig, 1986).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.onepoint.fm/francofarina/
3.6. Michael HAMPE wird 85
Er wurde in Heidelberg als Sohn eines Architekten geboren, sein Großvater war der Historiker Karl Hampe. Nachdem er das humanistische Gymnasium besucht hatte, studierte er Cello an der Syracuse University in den USA und Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Anschließend schloss er sein Theater- und Musikwissenschaftsstudium mit einer Dissertation über Bühnentechnik an der Universität Wien ab. 1965-70 war Michael Hampe als Vize-Direktor am Schauspielhaus Zürich tätig und 1972 wurde er, nach ersten eigenen Regiearbeiten in Deutschland und der Schweiz, Intendant am Nationaltheater Mannheim. Schon 1975 verließ Hampe Mannheim wieder und folgte dem Ruf an die Oper Köln, wo er 20 Jahre lang als Intendant tätig und für das Haus prägend sein sollte. Diese Ära war für die Kölner Oper entscheidend, denn die Leitung zeichnete sich durch außergewöhnlich niveauvolle und leistungsstarke Werke aus. Durch Michael Hampe erlangte die Kölner Oper eine künstlerische und szenische Qualität, die bis heute fortwirkt. 1985-89 war er Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele, wo er 1982 Mozarts Cosi fan tutte (Dirigent: Riccardo Muti; Reprisen 1983-85 und 1990-91), 1985 Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria (in einer Neu-Bearbeitung durch Hans Werner Henze, Reprise 1987), Mozarts Don Giovanni (Dirigent: Herbert von Karajan, Reprisen 1988 und 1990-91), 1988 Rossinis La Cenerentola (Dirigent: Riccardo Chailly (Reprise 1989) und 1991 Mozarts Le nozze di Figaro (Dirigent: Bernard Haitink, Reprise 1992) inszenierte. Neben der künstlerischen Gesamtleitung des Kölner Hauses inszenierte er Opern an den bekanntesten europäischen Häusern wie z. B. London, Paris (1984 Cimarosas Il matrimonio segreto, 1985 Tristan und Isolde, 1986 Brittens The Turn of the Screw), der Mailänder Scala (1983 Cosi fan tutte, 1988 Der fliegende Holländer), San Francisco (1987 Fidelio, 1990 Il ritorno d’Ulisse in patria, 1991 Don Giovanni, 1998 Tristan und Isolde), bei den Edinburgher Festspielen (1981 Il matrimonio segreto und 1982 Rossinis Il barbiere di Siviglia, beides als Gastspiel der Kölner Oper), in München, Pesaro und Florenz und führte Regie bei Aufführungen der Schwetzinger Festspiele und der Luzerner Festwochen. 1992-2000 war er als Intendant der Dresdner Musikfestspiele tätig. Michael Hampe ist Professor an der Musikhochschule Köln und als Gast-Dozent für die Universität Köln (Theater-Betriebslehre), die Fachhochschule Köln (Theaterbau) und die University of Southern California tätig. Er ist im Vorstand der Europäischen Musiktheater-Akademie der Universität Wien. Michael Hampe wurde ausgezeichnet mit dem Großen Bundeverdienstkreuz, dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Salzburg und zum Commendatore della Republica Italiana ernannt.
4.6. Anthony BRAXTON wird 75
Er lernte mit 15 Jahren Saxophon; sein Idol war zunächst Paul Desmond. Im Alter von 17 Jahren begann er mit dem Studium der Musik am Chicago Musical College sowie der Philosophie an der Roosevelt University. Nachdem er beim Militär Klarinette und Altsaxophon spielte, zog er nach Chicago zurück und schloss sich der Association for the Advancement of Creative Musicians an. 1968 gründete er seine erste eigene Gruppe, die Creative Construction Company, mit Leroy Jenkins und Wadada Leo Smith und veröffentlichte seine erste Platte. Er war auch als professioneller Schachspieler tätig und kam während eines längeren Europa-Aufenthalts um 1970 auch mit der europäischen Avantgarde sowohl des Jazz (Gunter Hampel, Globe Unity Orchestra, Derek Bailey) als auch der Neuen Musik (z. B. Iannis Xenakis, Edgar Varèse, Karlheinz Stockhausen) in Berührung. Braxton führte sowohl das Kontrabasssaxophon und das Sopranino als auch die Kontrabassklarinette in den Jazz ein. Er hat sich bereits Mitte der 1970er Jahre mit dem Einsatz von Computern und elektronischen Instrumenten beschäftigt. In den 1990er Jahren begann Braxton zusätzlich zu den Holzblasinstrumenten Piano zu spielen. Nachdem er lange bewusst auf rhythmische Intensität verzichtete und eine stakkatierte Tonbildung anstrebte, was ihm den Vorwurf einbrachte, seine Musik sei „zu weiß“, wird seinem Spiel heute durchweg „rhythmische Kraft, Flexibilität, Phantasie und Wärme“ zugeschrieben. Braxton war der erste Jazzmusiker, der ein ganzes Doppelalbum unbegleiteter Altsaxophonsoli aufnahm. Sein Quartett der 1970er Jahre (zunächst mit Chick Corea, Dave Holland und Barry Altschul) gehört zu den wichtigen Gruppen des Creative Jazz. Er trat erfolgreich bei zahlreichen Festivals auf (1974-78 jährlich in Moers, 1976 und 1979 auch auf dem Newport Jazz Festival). In den 1980ern und 1990ern spielte er überwiegend mit Marilyn Crispell, Mark Dresser und Gerry Hemingway. Braxtons Schaffen ist sehr gut dokumentiert und auf mehr als zweihundert Alben veröffentlicht. Als besondere Plattenerfolge erwiesen sich seine Soloalben wie Saxophone Improvisations, Series F (1972), dann 1974 eine Einspielung von Standards mit europäischen Musikern, Five Pieces 1975, die mit dem Prix de l’Académie de Jazz ausgezeichnete Creative Orchestra Music 1976, Time Zones (1976) mit Richard Teitelbaum, Elements of Surprise (1976) mit George Lewis sowie Aufnahmen mit Derek Baileys Company. Braxton komponiert, beeinflusst von Charles Ives, Harry Partch und John Cage, orchestrale Musik und hat Opern wie Shala Fears for the Poor (1996) und Trillium E (2010) geschrieben. Vieles in seiner Musik ist Jazz-orientiert. In seiner Spielpraxis schließt er auch an die freien Konzepte von Vinko Globokar und Frederic Rzewski an. Er schuf eine große Anzahl hochkomplexer Werke, die jedoch „keiner traditionellen Werkästhetik“ angehören; vielmehr werden sie „vom Komponisten selbst dekonstruiert, remixed, übermalt. Seine Kompositionen sind also die erste Schicht, ein Basis-Klangmaterial, das – je nach Verlauf des Konzerts – jederzeit abrufbar ist bzw. sein soll“ und sich einerseits mit Improvisationen abwechselt, andererseits anderen Kompositionen simultan gegenübergestellt und gleichzeitig gespielt wird. Teilweise experimentierte Braxton auch mit sehr ungewöhnlichen Besetzungen und schrieb Stücke für 100 Tubas oder für vier Orchester, schrieb aber auch für klassische Besetzungen wie etwa für Streichquartett 8KN-(B-12)-R10 (1986). Teilweise benutzt er für seine graphische Notation und die Bezeichnungen der Kompositionen Diagramme, die an mathematische Formeln erinnern. Braxton war als Hochschullehrer ab 1985 am Mills College in Oakland tätig und hat seit 1990 eine Professur für Musik an der Wesleyan University. 1985 legte er sein dreibändiges musikphilosophisches und -theoretisches Werk Tri-Axium-Writings vor. Sein Sohn Tyondai Braxton ist als professioneller Musiker tätig und vor allem als (ehemaliges) Mitglied der Battles bekannt. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre belegte Braxton auf verschiedenen Instrumenten erste und vordere Plätze bei den Polls des Down Best. 1995 erhielt er den Genius Grant der MacArthur Foundation. Wie im Juni 2013 bekannt wurde, wird er 2014 mit der NEA Jazz Masters Fellowship die höchste amerikanische Auszeichnung für Jazzmusiker erhalten.
4.6. Colette BOKY wird 85
Als Gilda
Eigentlich Marie-Rose Élisabeth Giroux; Ausbildung am Konservatorium der Provinz Quebec in Montreal. Sie gewann den Preis der Musikakademie von Quebec und ging dann nach Deutschland, wo sie 1964-66 am Stadttheater von Bremen, 1965-68 am Theater am Gärtnerplatz in München und 1966-70 an der Wiener Volksoper (hier u.a. als Lucieta in E. Wolf-Ferraris »Il Campiello« und in der Titelrolle von Strawinskys »Die Nachtigall«) auftrat. In den Jahren 1967-79 war sie an der Metropolitan Oper New York engagiert; hier debütierte sie als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und sang im Lauf der Jahre in insgesamt 195 Vorstellungen 29 Partien, darunter die Jouvenot in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, die Gilda im »Rigoletto«, die Musetta in »La Bohème« (ihre große Glanzrolle, die sie an der Metropolitan Oper allein 40mal vortrug), die Lisa in Bellinis »La Sonnambula«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Traviata, die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, die Lucia di Lammermoor, den Amor in Glucks »Orfeo ed Euridice«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Titelrolle in »La Périchole« von Offenbach, die Zerlina im »Don Giovanni«, die Marzelline im »Fidelio«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Sophie im »Werther« von Massenet, die Frasquita in »Carmen«, den Pagen Oscar in Verdis »Maskenball«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Despina in »Così fan tutte«, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Norina im »Don Pasquale«. In Europa erschien sie an den Opern von Paris und Bordeaux und bei den Festspielen von Salzburg, wo sie 1965-66 die Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart sang. Sie gastierte ständig an den Opernhäusern von Montreal und Toronto; weitere Gastspiele in Boston, Memphis, Miami, New Orleans, Pittsburgh, an der Connecticut Grand Opera (1985 als Marguerite) und San Francisco (1969 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Musetta). Neben der Schönheit ihres technisch vorzüglich gebildeten Koloratursoprans bewunderte man auf der Bühne wie auch bei Opernsendungen im Fernsehen die aparte Erscheinung und das darstellerische Talent der Sängerin.
Schallplatten: DGG (»Carmen«), Decca (»El amor brujo« von de Falla), Myto (Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, Metropolitan Oper New York 1973).
5.6. Sylvie OUSSENKO wird 75
Biographie der französischen Mezzosopranistin auf Französisch: http://fr.wikipedia.org/wiki/Sylvie_Oussenko
5.6. Monte JAFFE wird 80
Er war der Sohn einer Blues-Sängerin und trat bereits mit fünf Jahren auf der Bühne auf. Er ging dann nach New York, wo er sich als Sozialarbeiter, als Dachdecker und als Dekorateur durchschlug und von dem ersparten Geld Schauspiel- und Gesangsunterricht nahm. Er erreichte es schließlich, dass er in das Opernstudio der New Yorker Metropolitan Oper aufgenommen wurde. 1974 wirkte er in den USA beim Caramoor Festival mit und übernahm im Oktober 1974 verschiedene kleinere Rollen an der Metropolitan Oper New York in der amerikanischen Erstaufführung von Benjamin Brittens »Death in Venice«. Er sang dann bei kleineren amerikanischen Operngesellschaften, trat auch als Konzertsänger auf und gastierte 1981 an der City Opera New York als Cecil in Donizettis »Maria Stuarda«. 1980 ging er nach Deutschland und war in den Jahren 1981-89 an den Vereinigten Stadttheatern Krefeld-Mönchengladbach im Engagement. Seit der zweiten Hälfte der achtziger Jahre war er durch einen Gastvertrag mit dem Stadttheater von Bielefeld verbunden. Hier nahm er an mehreren Wiederaufführungen von vergessenen Opern der zwanziger Jahre teil, die großes Aufsehen erregten; so sang er die Partie des Herrschers in »Das Wunder der Heliane« von Korngold. 1988-91 gehörte er dem Staatstheater Karlsruhe an. Inzwischen kam er durch Gastspiele zu einer internationalen Karriere. 1989 sang er an der English National Opera London die Titelrolle in der englischen Erstaufführung der Oper »Lear« von Aribert Reimann (die er auch 1991 bei der Welsh Opera Cardiff und 2001 am Teatro Regio Turin übernahm), 1989-90 bei der New Israeli Opera die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1990 gastierte er bei der Scottish Opera Glasgow in der Titelpartie von »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. In Bielefeld hörte man ihn 1987 in der deutschen Erstaufführung von L. Bernsteins »A Quiet Place« als Sam, 1995 in der Uraufführung von »Der Sturz des Antichrist« von Viktor Ullmann. Am Theater von Bern (Schweiz) trat er 1993 als Nekrotzar in »Le Grand Macabre« von Ligeti auf. Auch dem Opernhaus der Stadt Bonn verbunden, an dem er u.a. als Puccinis Gianni Schicchi, als Tonio im »Bajazzo« und in der Spielzeit 1993-94 als Ashby in Puccinis »La fanciulla del west« gastierte. Sein eminentes darstellerisches Talent wurde immer wieder bewundert, u.a. in Partien wie dem Mephisto im »Faust« von Gounod (Tel Aviv 1994), dem Mephistopheles in »Doktor Faust« von Busoni, dem Holofernes in der zeitgenössischen Oper »Judith« von S. Matthus (Bern 1992), dem Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, dem Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, dem Adahm in »Die ersten Menschen« von Rudi Stephan, dem Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, dem Dr. Schön in »Lulu« von A. Berg (Kopenhagen 1996) und dem Titelhelden in »Baal« von F. Cerha. An der English National Opera London sang er am 7.6.1991 die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Timon of Athens« von Stephen Oliver, am 27.6.1995 in Tel Aviv in der der Oper »Josef« von J. Tal die Partie des Vaters. 1997 sang er am Theater von Bielefeld in der deutschen Erstaufführung der Oper »Esmée« von Theo Loevendie den Johannes, im gleichen Jahr den Rabbi Löw in »Der Golem« von E. d’Albert, 1998 am Staatstheater Hannover den Nekrotzar. 1999 Gastspiel am Staatstheater Braunschweig als Wotan im »Rheingold«, an der City Opera New York als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, 2001 an der Flämischen Oper Antwerpen Gent als Nekrotzar, 2010 am Staatstheater Darmstadt in dem Musical »Anatevka« den Tewje.
Schallplatten: CPO (»Der Sturz des Antichrist« von V. Ullmann), Chandos (»Lulu« von A. Berg), DGG (Johannes in »Esmée« von Th. Loevendie).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.montejaffe.de/
5.6. Zeger VANDERSTEENE wird 80
Er war seit den siebziger Jahren in erster Linie als Konzertsänger, namentlich als Oratoriensolist und als Liedinterpret, tätig. Als Opernsänger trat er 1980 an der Oper von Antwerpen auf und wirkte, ebenfalls 1980, beim Holland Festival in der Uraufführung der Oper »Aap Verslaat de Knekelgeest« von Peter Schat mit. In den Jahren 1981-84 sang er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel kleinere Partien wie den Evandre in »Alceste« von Gluck, den Oberpriester in Mozarts »Idomeneo« und den Steuermann in »Der fliegende Holländer«. 1983 gastierte er am Théâtre Châtelet Paris in der Oper »Les Indes galantes« von Rameau, wie er sich denn überhaupt auf der Bühne wie im Konzertsaal als großer Interpret der Barockmusik erwies. 1984 war er am Teatro Fenice Venedig, 1987 am Teatro Comunale Bologna (in »Tirsi«-»La Danza« von Gluck) zu Gast. 1990 hörte man ihn an der Oper von Antwerpen als Ägisth in »Elektra« von Richard Strauss. Bestimmend blieb jedoch für seine Karriere das Auftreten als Konzertsänger. In Belgien wie auch im Ausland trug er u.a. die Liederzyklen von Schubert und Robert Schumann wie auch Lieder von Gabriel Fauré und von anderen französischen Komponisten vor.
Schallplatten: Telefunken (»Castor et Pollux« von Rameau, 1972), Erato (»Armide« von Lully, 1983), RCA (Geistliche Musik von Lully), Amati (Religiöse Musik von Telemann), Gailly (»Winterreise« von Schubert), Philips (Krönungsmesse von Mozart), Ricercar (»Andromède« von Lekeu), Arie nova/BMG (»Die schöne Müllerin« von Fr. Schubert).
9.6. Erwin NOACK wird 70
Seit 1965 erhielt er ersten Gesangsunterricht in Hoyerswerda und absolvierte dann seine Ausbildung zum Sänger 1969-74 an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule Dresden bei Christian Elßner und Karin Mitzscherling, später auch bei Hanne-Lore Kuhse. 1981 erhielt er einen der Preise beim Gesangwettbewerb »Junge Opernsänger« in Gera, auch beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und beim Internationalen Concours von Sofia erregte er Aufsehen. 1974-79 war er am Theater von Nordhausen engagiert, 1979-82 am Theater von Bautzen; seit 1982 gehörte er dem Opernhaus von Leipzig als Ensemblemitglied an. Er trat als Gast an den Theatern von Freiberg i. Sachsen, Stendal, Gera, Altenburg (Thüringen) und in Berlin auf. Dabei gehörten der Fliegende Holländer, der Kaspar im »Freischütz«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Sarastro wie der Sprecher in der »Zauberflöte«, der Vater in »Hänsel und Gretel«, der Totenrichter in »Die Verurteilung des Lukullus« von Paul Dessau und der König Philipp in Verdis »Don Carlos« zu seinen wichtigsten Partien. Noch 1999 sang er am Opernhaus von Leipzig den Grafen Ceprano im »Rigoletto« von Verdi. Auch im Konzertfach kam er zu einer bedeutenden Karriere, u.a. als Solist in Beethovens 9. Sinfonie und im Stabat mater von Dvorák sowie als Lied-Interpret (Lieder von Schubert, Schumann und Chopin, Vier ernste Gesänge von J. Brahms). Seit 1973 mit der ebenfalls in Leipzig wirkenden Opernsängerin Monika Luck verheiratet.
Schallplatten: Decca (»Jonny spielt auf« von E. Krenek).
10.6. John TRELEAVEN wird 70
Nach seiner Ausbildung zum Sänger, die 1970-74 durch Ivor Evans in London, dann 1975-76 im London Opera Center und 1977 bei Nino Campanino in Neapel stattfand, kam er zunächst zu einer erfolgreichen Karriere an den Opernhäusern in seiner englischen Heimat. So sang er an der Welsh Opera Cardiff den Tamino in der »Zauberflöte«, den Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und den Mark in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett. An der English National Opera London trat er als Don José in »Carmen« (1986 während einer Tournee), als Cavaradossi in »Tosca«, als Faust in »La Damnation de Faust« von Berlioz, als Erik in »Der fliegende Holländer«, als Prinz in »Rusalka« von Dvorák, als Titelheld im »Don Carlos« von Verdi wie in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach und 1990 als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg auf. Bei der Chelsea Opera Group sang er 1987 den König Charles VII. in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. 1989 erfolgte sein Debüt an der Covent Garden Oper London als Tamino, gefolgt vom Froh im »Rheingold« und dem Peter Grimes von B. Britten. Bei der Opera North Leeds war er als Dick Johnson in »La Fanciulla del West« von Puccini (1985), als Cavaradossi (1988), als Radames in »Aida« und als Peter Grimes anzutreffen, an der Scottish Opera Glasgow als Pinkerton in »Madame Butterfly« (1980), als Florestan im »Fidelio« (1984), als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« (1985), als Werther von Massenet ´(1986), als Erik (1987), als Radames (1987) und als Titelgeld in »Oedipus Rex« von Strawinsky. 1986 trat er am Teatro Colón Buenos Aires als Peter Grimes, 1988 bei der Hawaii Opera als Calaf in Puccinis »Turandot« auf. 1990 gastierte er an der San Francisco Opera als Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und sang diese Partie auch in einer konzertanten Aufführung der Oper in Amsterdam; beim Festival im australischen Adelaide sang er in »La Damnation de Faust« von Berlioz, an der Grand Opéra Paris 1984 den Pylades in »Iphigénie en Tauride« von Gluck. 1992 Gastspiel am Staatstheater Mainz, dem er verbunden blieb, als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Essex in »Gloriana« von Benjamin Britten, 1993 als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und als Canio im »Bajazzo«, 1996 als Max im »Freischütz«. 1992 am Teatro Colón Buenos Aires als Erik zu hören, 1996 am Theater von Bern (Schweiz) als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Seit der Spielzeit 1997-98 freischaffender Künstler. 1997 trat er am Staatstheater Hannover als Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten auf, am Teatro Carlo Felice Genua als Peter Grimes vom gleichen Komponisten, 1998 am Stadttheater von Trier als Tristan, bei den Festspielen im Hafen von Bergen (Norwegen) als Erik. 1999 sang er am Staatstheater Kiel den Titelhelden im »Siegfried«, am Opernhaus von Chemnitz den Siegmund in der »Walküre«, am Staatstheater Hannover den Bégearss in »The Ghosts of Versailles« von John Corigliano. 1999 Gastspiel an der Opéra du Rhin Straßburg als Peter Grimes, am Opernhaus von Chemnitz als Titelheld im »Siegfried«, am Stadttheater von Basel als Lohengrin. 2000 sang er am Nationaltheater Mannheim gleichfalls die Titelrolle im »Siegfried«, am Staatstheater Karlsruhe den Apollo in »Daphne« von R. Strauss, den Siegmund in der »Walküre« und den Tristan, in Chemnitz den Siegfried in der »Götterdämmerung«. 2000 debütierte er als Lohengrin an der Wiener Staatsoper, an der er 2008 auch den Tristan sang. 2000 gastierte er am Stora Theater Göteborg als Lohengrin, 2001 am Muziektheater Amsterdam als Tristan. 2001 hörte man ihn an der Oper von Frankfurt a.M. als Canio, am Teatro Carlo Felice Genua als Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er bis 2010 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Tristan und als Tannhäuser. Ab der Saison 2011/12 gehörte er zum Ensemble des Staatstheaters Karlsruhe. Hier sang er u.a. den Énée in »Les Troyens« von Berlioz, den Lohengrin, den Tannhäuser, den Peter Grimes, den Siegmund und den Siegfried.
Als Konzertsänger hatte er einen seiner ersten großen Erfolge 1981 in der Londoner Festival Hall in Puccinis Missa di Gloria und im Stabat mater von Rossini. 1984 war er beim Festival de la Mediterranée als Solist im Verdi-Requiem unter Nello Santi zu hören, 1989 sang er mit dem Scottish Symphony Orchestra in »The Dream of Gerontius« von E. Elgar, ebenso 1989 in London in einer konzertanten Aufführung von L. Bernsteins »Candide«. – Er ist verheiratet mit der südafrikanischen Sopranistin Roxane Folley.
Schallplatten: CBS (»Le Prophète« von Meyerbeer, »Il Tabarro« von Puccini), Opera Rara (»L’Assedio di Calais« von Donizetti), Philips (»Il Trovatore« von Verdi), Decca (Vespern von Rachmaninoff), DGG (»Candide« von Bernstein), Arte Nova (Recital mit Szenen aus Wagner-Opern); Video-Aufnahme von »Rusalka« (aus der English National Opera), auf Savoy-Video in der Operette »Ruddigore« von Gilbert & Sullivan.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.treleaven.de/page1D.htm
10.6. Gianfranco CASARINI wird 80
Er wurde, hauptsächlich an der Accademia Chigiana in Siena wie durch die Pädagogen Messina, Brambaroff, Siliotti und Muller ausgebildet und debütierte 1967 in Bologna als König in Verdis »Aida«, nachdem er bereits 1965 einen nationalen Gesangwettbewerb für Italien gewonnen hatte. Er sang in den folgenden Jahren an allen italienischen Opernbühnen von Bedeutung: an der Mailänder Scala (1972 König in »Aida«, 1973 Commendatore im »Don Giovanni« von Gazzaniga und 1978 Moser in Verdis »I Masnadieri«), am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Fenice Venedig, in Triest, Bologna, Genua und Turin, beim Maggio Musicale von Florenz und bei den Festspielen in der Arena von Verona, bei denen er in den Jahren 1969-84 fast Jahr für Jahr auftrat. 1976-79 gastierte er in sieben Aufführungen an der Wiener Staatsoper (als Sparafucile im »Rigoletto«, als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Colline in Puccinis »La Bohème« und als Oroveso in Bellinis »Norma«). 1981 gastierte er als Lodovico in Verdis »Otello« bei den Festspielen von Bregenz Weitere Auslandsgastspiele an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der Hamburger Staatsoper, an der Nationaloper von Budapest, an der Oper von Zagreb, in Lyon, Nizza und beim Festival von Orange. Sein Repertoire war vielseitig und enthielt Partien wie den Giorgio in »I Puritani«, den Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, den Alfonso in »La Favorita« von Donizetti, den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, den Titelhelden in Rossinis »Mosè in Egitto«, den Basilio in dessen »Barbier von Sevilla«, den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Silva in »Ernani«, den Pater Guadian in »La forza del destino«, den Zaccaria in »Nabucco« und den König Heinrich im »Lohengrin« von R. Wagner. Gleichzeitig als Konzertsänger bekannt geworden.
Schallplatten: Musical Heritage (»Il furioso all‘ isola di San Domingo« von Donizetti).
11.6. Kathryn GAMBERONI wird 65
Sie war Schülerin des Curtis Institute of Music. 1981 debütierte sie als Gerda in der nordamerikanischen Erstaufführung der Oper »Fennimore and Gerda« von Delius am Opernhaus von St. Louis. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1982 als Barbarina in »Le nozze di Figaro« und als Mascha in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 1982 gastierte sie in Washington, 1983 mit dem Ensemble der Oper von St. Louis beim Edinburgh Festival als Gerda. 1984 war sie als Gast an der Opéra-Comique Paris als Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto« zu hören, 1985 an der Oper von Dallas als Fanny in Rossinis »La cambiale di matrimonio«. 1985 wirkte sie in Santa Fé in der amerikanischen Premiere der Oper »Die englische Katze« (»The English Cat«) von H.W. Henze mit; dort war sie auch in den Jahren 1986-87 und 1989 anzutreffen In Seattle sang sie 1985 die Adina in »L‘Elisir d’amore«, 1986 die Despina in »Così fan tutte« und die Norina im »Don Pasquale«, 1988 die Adele in der »Fledermaus« und die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, 1991 die Marzelline im »Fidelio« und die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1992 die Titelpartie in »The Ballad of Baby Doe« von D. Moore, 1994 die Titelrolle von Janáceks »Das schlaue Füchslein« und die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet;. Weitere Gastspiele führten die Sängerin, die auch zu erfolgreichen Konzertauftritten kam, an die Opernhäuser von Köln (1986), Chicago (1986) und Melbourne (1987). Sie setzte ihre Bühnenkarriere mit Auftritten an der Long Beach Opera (1989 als Rosina in »Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello), bei der Milwaukee Opera (1991 als Susanna in »Le nozze di Figaro«) und an der City Opera New York (1991 als Martha von Flotow und in der Titelrolle von Janáceks »Das schlaue Füchslein«) fort. Ergänzend seien aus ihrem Bühnenrepertoire noch das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Papagena in der »Zauberflöte«, Rollen in Opern von Rossini und weitere Belcanto-Partien genannt.
11.6. Milagro VARGAS wird 65
Sie begann ihr Musik- und Gesangstudium im Alter von 14 Jahren am Third St. Music Settlement in New York. Sie setzte dieses Studium an der Oberlin School of Music bei Helen Hodam fort und erwarb an der Eastman School of Music den akademischen Grad eines Master of Music als Schülerin von Jan De Gaetani. Sie begann ihre Bühnenkarriere in Europa 1983 an der Staatsoper von Stuttgart, deren Mitglied sie bis 1988 blieb, und an der sie auch weiterhin als Gast auftrat. In Stuttgart übernahm sie Partien wie den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Nancy in »Albert Herring« von Benjamin Britten, den Prinzen Orlofsky in der »Fledermaus« von Johann Strauß und die Lybia in der klassischen Oper »Fetonte« von Niccolò Jommelli. Am 24.3.1984 sang sie in Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Echnathon« (»Akhnaten«) von Philip Glass die Partie der Nefertiti. An der Komischen Oper Berlin gastierte sie als Dorabella in »Così fan tutte«, bei den Festspielen von Heidelberg als Ramiro in Mozarts »La finta giardiniera«. 1988 sang sie in Straßburg und Stuttgart in der Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann die Rolle der Charlotte, die sie auch in einer Sendung von Radio Stuttgart übernahm. Die Künstlerin kam, abgesehen von ihren Erfolgen auf der Bühne, auch als Oratorien- und Konzertsängerin in Europa wie in Nordamerika zu bedeutenden Erfolgen. So wirkte sie beim Aspen Festival, beim Marlboro Music Festival und bei den Festspielen für neue Musik in Saarbrücken mit. Sie sang als Solistin mit dem Philadelphia Orchestra, dem Rochester Philharmonic Orchestra und anderen großen Orchestern zusammen. 1986 erregte ihre Interpretation von Ravels »Shéhérazade« beim Cabrillo Festival besonderes Aufsehen.
Schallplatten: CBS (»Echnathon« von Ph. Glass), Telefunken/East West Records (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann; auch als Video), Salabert (»Satyricon« von Bruno Madera).
11.6. Douglas BOSTOCK wird 65
Der britische Dirigent ist seit 2001 Chefdirigent des Aargauer Symphonie Orchesters. Weitere Stationen seiner Laufbahn sind u. a. Karlsbader Symphoniker (Chefdirigent), Tschechische Kammerphilharmonie (Ständiger Gastdirigent), Münchner Symphoniker (Erster Gastdirigent), Tokyo Kosei Wind Orchestra (Chefdirigent/Erster Gastdirigent), Schlossoper Hallwyl (Musikalischer Leiter). Douglas Bostock pflegt ein umfassendes und vielseitiges Repertoire, hat sich aber insbesondere als Dirigent tschechischer und britischer Musik sowie zeitgenössischer Tonkunst einen Namen gemacht. Seine zahlreichen Auftritte bei führenden Orchestern in vielen Ländern Europas, den USA, Kanada und Mexiko zeugen von seinem breiten Wirkungskreis. Zu Douglas Bostocks Gastdirigaten in Großbritannien gehören u. a. Konzerte und Aufnahmen mit dem BBC Symphony, dem BBC Philharmonic, dem Royal Philharmonic, dem Royal Liverpool Philharmonic, dem Scottish National Orchestra, der London Philharmonic und dem BBC National Orchestra of Wales. In Japan ist er als Gastdirigent ebenfalls sehr gefragt, u. a. bei der New Japan Philharmonic, dem Tokyo City Symphony, der Kanagawa Philharmonic, dem Gunma Symphony und der Geidai Philharmonia. Douglas Bostock ist auch ein geschätzter Pädagoge. Er gastiert international als Dirigent und Lehrer an Musikhochschulen und leitet zudem Meisterkurse in vielen Ländern. Seit 2007 ist er als Gastprofessor an der Geidai National University of Fine Arts and Music in Tokio tätig und seit 2009 in der gleichen Funktion am Senzoku Gakuen College of Music in Japan. Rund 80 CD-Aufnahmen, darunter viele Ersteinspielungen, dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire des Dirigenten Douglas Bostock. Seine Aufnahmen der kompletten Orchesterwerke Carl Nielsens und der Symphonien Robert Schumanns sowie viele Ersteinspielungen wenig bekannter Werke finden international hohe Anerkennung. Die bedeutende CD-Reihe mit symphonischer Musik britischer Komponisten The British Symphonic Collection genießt weltweit sowohl in der Presse als auch beim Publikum große Beliebtheit.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.douglasbostock.net/
11.6. Núria ESPERT wird 85
Sie besuchte das Instituto Maragall, eine High School in Barcelona, und belegte Kurse für Theater, Musik und Sprachen. Mit 19 Jahren heiratete sie den Schauspieler Armando Moreno, mit dem sie 1959 eine Theater-Kompanie gründete. Nach ihr benannt ist ein Theater in Fuenlabrada, die Sala Municipal de Teatro Núria Espert. 2007 ehrte sie die Unión de Actores de Madrid für ihr Lebenswerk. Juan Cruz veröffentlichte ihre Biographie Nuria.
Sie inszenierte Theater- und Opernproduktionen. Sie inszenierte die Opern Madama Butterfly, Elektra, Rigoletto, La Traviata, Carmen und viele anderen. Sie arbeitete weltweit an verschiedenen Opernhäusern, darunter an der Covent Garden Opera London, an der Scottish Opera Glasgow, an der Los Angeles Opera, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und an der Israeli Opera Tel Aviv.
12.6. Otto SCHENK wird 90
Er wurde als Sohn katholischer Eltern geboren. Da jedoch seine Großeltern väterlicherseits getaufte Juden waren, wurde sein Vater nach dem „Anschluss Österreichs“ 1938 nach den Nürnberger Gesetzen diskriminiert. Daher verlor er seinen bisherigen Arbeitsplatz als Jurist. Eine weitere Verfolgung blieb ihm erspart, da er mit einer „Arierin“ verheiratet war und dadurch in einer „privilegierten Mischehe“ lebte. Otto Schenk wiederum musste vorübergehend dem „Deutschen Jungvolk“ beitreten, wurde aber wenig später, da von den Nationalsozialisten als „Mischling“ eingestuft, wieder ausgeschlossen. Schenk wuchs mit seiner Schwester im 1. Wiener Gemeindebezirk auf und hat darüber in der ORF-Doku „Meine Innere Stadt“ (2017) berichtet. Nach seiner Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar begann er seine Karriere am Theater in der Josefstadt und am Wiener Volkstheater. Ab 1953 führte er bei verschiedenen Aufführungen in Wiener Theatern Regie. 1957 inszenierte er seine erste Oper (Die Zauberflöte) am Salzburger Landestheater. Schenk spielte und inszenierte an den bedeutendsten Schauspiel- und Opernhäusern der Welt, darunter am Wiener Burgtheater, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und den Münchner Kammerspielen sowie bei den Salzburger Festspielen. Operninszenierungen schuf er für die Wiener Volksoper (u.a. 1961 Don Pasquale, 1964 Die spanische Stunde von Ravel, 1966 Il Campiello von E. Wolf-Ferrari, 1967 Wiener Blut, 1969 Fra Diavolo, 1973 Die lustige Witwe, 1979 Der Barbier von Sevilla, 1989 Eine Nacht in Venedig), die Wiener Festwochen im Theater an der Wien (u.a. 1962 Lulu von A. Berg, 1970 Fidelio, 1973 L’Elisir d’amore), die Salzburger Festspiele (1963-64 Die Zauberflöte, 1981 Baal von Fr. Cerha), die Wiener Staatsoper (1964 Jenufa, 1965 The Rake’s Progress, 1966 Carmen und Hoffmanns Erzählungen, 1967 Don Giovanni, 1968 Der Rosenkavalier und Lulu, 1970 Macbeth und Don Carlo, 1971 Der Besuch der alten Dame von G. von Einem und La Traviata, 1972 Der Freischütz, 1975 Così fan tutte und Die Meistersinger von Nürnberg, 1976 Boris Godunow und Kabale und Liebe von G. von Einem, 1979 Il Trittico und Die Fledermaus, 1981 Andrea Chénier, 1982 Die verkaufte Braut und Tannhäuser, 1984 Karl V. von E. Krenek, 1986 Manon Lescaut von Puccini, 1987 Rusalka, 1988 Die Zauberflöte, 2014 Das schlaue Füchslein), die New Yorker Metropolitan Opera (1968 Tosca, 1970 Fidelio, 1977 Tannhäuser, 1982 Les Contes d‘Hoffmann, 1983 Arabella, 1986 Die Fledermaus, 1986-88 Der Ring des Nibelungen, 1989 Rigoletto, 1991 Parsifal, 1992 Elektra, 1993 Die Meistersinger von Nürnberg und Rusalka, 2006 Don Pasquale) und die Bayerische Staatsoper München (1969 La Bohème, 1971 Simon Boccanegra, 1972 Der Rosenkavalier, 1974 Die Fledermaus, 1975 La Traviata und Don Carlo, 1981 Rusalka, 1984 Der Barbier von Bagdad von P. Cornelius, 1986 Les Contes d‘Hoffmann). Weitere Operninszenierungen erarbeitete er für die Oper Frankfurt (1972 Die Lustige Witwe), die Mailänder Scala (1974 Le nozze di Figaro, 1976 Der Rosenkavalier), das Royal Opera House in Covent Garden London (1975 Un ballo in maschera), die Deutsche Oper Berlin (1976 Wozzeck), die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (Der Rosenkavalier) oder die Hamburgische Staatsoper (1979 Ariadne auf Naxos, 1983 Arabella, 1985 Faust von Gounod). 1956 heiratete Schenk Renée Michaelis, die er am Reinhardt-Seminar kennengelernt hatte; 1957 wird Sohn Konstantin geboren. 1986-88 fungierte Schenk als Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, 1988-97 war Otto Schenk Direktor des Theaters in der Josefstadt (gemeinsam mit Robert Jungbluth). Für seine ausdrucksstarken Wagner-Interpretationen erhielt er im Jahr 2009 den „Anton-Seidl-Preis“ (Anton-Seidl-Award) der „Wagner-Society of New York“. Als Kabarettist trat Schenk schon in den 1950er-Jahren im Kabarett Simpl auf, begeisterte jedoch in den letzten Jahrzehnten sein Publikum im gesamten deutschen Sprachraum mit seinen Leseabenden unter dem Motto „Sachen zum Lachen“. Zahlreiche Schallplatten begleiten diese Tätigkeit, bei der er immer dieselbe Rolle spielt – den Schenk.
13.6. Horst HOFFMANN wird 85
Er verbrachte seine Jugendzeit bis 1945 in Oppeln und lebte danach in Berlin. Nachdem er zuerst als Maschinenschlosser und Kranführer gearbeitet hatte, begann er 1961 das Gesangstudium bei Thilde Amelung in Hildesheim und setzte es bei Otto Köhler in Hannover fort. Bühnendebüt 1962 am Staatstheater Hannover als Marquis de Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Seitdem immer wieder in Hannover aufgetreten. Es folgten Gastverträge mit der Staatsoper Stuttgart, mit der Münchner Staatsoper (seit 1967) und 1965-68 mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Als Gast war er auch an der Staatsoper und der Komischen Oper Berlin, an der Staatsoper von Hamburg, an den Opernhäusern von Köln, Bern und Lausanne und an der Opéra du Rhin Straßburg zu hören. Er wirkte bei den Festspielen von Bayreuth (1967-68 als einer der Edlen im »Lohengrin« und als einer der Knappen im »Parsifal«, 1967 auch als Heinrich der Schreiber im »Tannhäuser«) und Bregenz (1972 als Symon in Millöckers »Der Bettelstudent«) mit, gastierte in Amsterdam, Lissabon, Zürich, an der Staatsoper von Wien (1971-73 als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und 1979 als Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«), an der Oper von Sydney (1984) und am Teatro San Carlos Lissabon. Er war lange Zeit hindurch der Wiener Volksoper (u.a. 1974 Stanislaus in Zellers »Der Vogelhändler«) und dem Theater am Gärtnerplatz in München verbunden; nicht zuletzt hatte er eine große Konzertkarriere. 1976 wirkte er in München in der Uraufführung der Oper »Die Versuchung« von Josef Tal mit. Auf der Bühne trat er vor allem in lyrischen Partien auf: als Tamino in der »Zauberflöte«, als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Nemorino in »L’Elisir d’amore«, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, als Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«, als Eisenstein wie als Alfred in der »Fledermaus«, als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, als Matteo in »Arabella« und als Alfredo in »La Traviata«. Später übernahm er dann Wagner-Partien. An der Australian Opera Sydney gastierte er 1984-85 als Pollione in Bellinis »Norma« (mit Joan Sutherland in der Titelrolle), 1987 als Lohengrin, 1989 als Siegmund in der »Walküre«, 1992 als Florestan im »Fidelio«, 1993 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, am Teatro Regio Turin 1987 als Don Ottavio im »Don Giovanni«, in Karlsruhe 1991 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1993 trat er an der Australian Opera Syney als Tristan auf, 1995 am Opernhaus von Essen als Siegmund und an der Oper von Marseille als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, im gleichen Jahr in Sydney als Radames in »Aida«, dort 1996 als Otello von Verdi, 1996 am Teatro Verdi Triest als Tristan. 1999 sang er an der Australian Opera Sydney den Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, 2000 den Ägisth in der Richard-Strauss-Oper »Elektra«.
Schallplatten: Philips (Tenor-Solo im Te Deum von Bruckner).
14.6. Boiko ZVETANOV wird 65
Er studierte Musik und Gesang am Konservatorium seiner Geburtsstadt Sofia und wurde bereits 1982 an die dortige Nationaloper berufen. Hier sang er Partien wie den Herzog im »Rigoletto«, den Foresto in »Attila« von Verdi, den Lindoro in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, den Fernando in »La Favorita« von Donizetti, den Pollione in »Norma« von Bellini und den Radames in »Aida«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er während dieser Zeit zu bedeutenden Erfolgen. Er vervollständigte dann jedoch seine Ausbildung durch weiterführende Studien bei Boris Christoff in Rom und in Wien. Es schlossen sich Konzerte in Russland, in der Tschechoslowakei, in Frankreich (u.a. in Paris als Solist im Verdi-Requiem), in Holland und auf Malta an. 1990-92 trat er an der Wiener Staatsoper als italienischer Sänger sowohl im »Rosenkavalier« als auch im »Capriccio« von Richard Strauss auf. In der Spielzeit 1991-92 hörte man ihn am Theater von St. Gallen als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« am Opernhaus von Zürich, dem er seit 1991 als Ensemblemitglied angehörte, trat er als Lenski im »Eugen Onegin«, als Alvaro in »La forza del destino« von Verdi (den er auch 1993 in Karlsruhe sang), als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« wie im »Capriccio«, als Arnoldo in Rossinis »Wilhelm Tell«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Luigi in »Il Tabarro« von Puccini, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Gualtiero in »Il Pirata« von Bellini, als Pollione (1995) und als Sobinin in Glinkas »Ein Leben für den Zaren« (1996) auf. An der Deutschen Oper Berlin 1995 als Gustavus (Riccardo) in »Un Ballo in maschera« von Verdi zu Gast, am Opernhaus von Valencia 1995 als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, 1996 an der Opéra Bastille Paris als Pollione. 1999 sang er am Opernhaus von Zürich den Arvino in Verdis »I Lombardi«, 2000 an der Staatsoper Prag den Manrico im »Troubadour«. Später trat er wieder in seiner bulgarischen Heimat auf.
Schallplatten: Delta-Aruna (Recital; Arien und Duette aus Verdi-Opern).
15.6. Christine GÖRNER wird 90
Sie ist die Urenkelin des Schauspieldirektors Karl August Görner und der aus Neustrelitz stammenden Opernsängerin Friederike Tomasini (1810-86). Nach ihrer Gesangsausbildung wurde Christine Görner im Alter von 22 Jahren an der Staatsoper Hamburg engagiert. Nach wenigen Jahren ging sie nach München an das Staatstheater am Gärtnerplatz. Dort agierte sie u.a. in Fanny (mit Trude Hesterberg), dem ersten Musical, das am Gärtnerplatz produziert wurde sowie als Miesmies in der Uraufführung der Spieloper Spiegel, das Kätzchen (mit Ferry Gruber). Sie trat unter anderem am Opernhaus Köln, an der Deutschen Oper Berlin und an der Bayerischen Staatsoper auf. In den 1950er Jahren war sie auch als Schauspielerin tätig und wirkte parallel zu ihren Bühnenauftritten in einigen Filmproduktionen mit, wo sie stets wichtige Rollen erhielt. 1958 übernahm sie in der Operettenverfilmung Gräfin Mariza die Titelrolle. Seit 1988 ist Christine Görner überwiegend als Schauspiel- und Gesangslehrerin (Stimmcoaching) tätig, zunächst an der Schauspielschule Zerboni, später im eigenen Studio. Ferner war sie als Interpretin mit Liedern von Kurt Weill und Bert Brecht sowie mit Chansons der 1920er Jahre erfolgreich, auch in Rundfunk- und Fernsehauftritten. Christine Görner lebt in München. Sie war 1960-86 mit Kammersänger Benno Kusche (1916-2010) verheiratet, mit dem zusammen sie mehrmals auf Tonträgern, insbesondere bei Operettenquerschnitten, zu hören war. Ihr Sohn Christian Kusche-Tomasini ist Filmkomponist und lebt in Italien.
Weitere Informationen auf ihrer Web-Seite: http://www.christine-goerner.de/
15.6. Pier Luigi PIZZI wird 90
Er absolvierte ein Architekturstudium am Mailänder Politecnico. 1951 begann er gegen den Willen seines skeptischen Vaters zunächst im Umfeld von Giorgio Strehler und dann am Teatro Tommaseo in Genua mit seiner Arbeit am Theater, die ihn bald mit Giorgio De Lullo und dessen Theatertruppe Compagnia dei Giovani zusammenbrachte. Später arbeitete er jahrelang als Bühnen- und Kostümbildner vornehmlich mit dem Regisseur Luca Ronconi zusammen, wobei er sowohl im Schauspiel wie auch in der Oper tätig war. 1977 debütierte Pizzi mit Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart in Turin als Regisseur, woran sich zahlreiche weitere Operninszenierungen anschlossen, zu denen er jeweils auch Bühnenbild und Kostüme entwarf. An Opernbühnen ist Pizzi heute ausschließlich in Personalunion von Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner tätig. Pizzi arbeitete an wichtigen Theatern wie der Mailänder Scala (1978 I Masnadieri von Verdi, 1979 I due Foscari, 1981 Ariodante, 1983 Lucia di Lammermoor, 1987 Alceste und I Capuleti e i Montecchi von Bellini, 1989 I Vespri Siciliani, 1993 Tancredi, 1994 Maometto II, 1996 Armide von Gluck, 1998 Il cappello di paglia di Firenze von Nino Rota, 2001 Un giorno di regno von Verdi, 2003 Der Rosenkavalier, 2004 Europa Riconosciuta von Salieri, 2005 Rinaldo von Händel, 2008 Maria Stuarda und Die lustige Witwe), dem Wiener Burgtheater, der Wiener Staatsoper (1989 Don Carlo), der Pariser Oper (1981 Semiramide, 1985 Alceste, Ariodante, Hippolyte et Aricie von Rameau und Le Siège de Corinthe, 1987 Norma, 1990 Les Troyens, 1991 Samson et Dalila, 2013 La Gioconda), dem Royal Opera House Covent Garden in London (1984 I Capuleti e i Montecchi), der Bayerischen Staatsoper in München (1980 Faust von Gounod, 1990 Mosè) der Arena di Verona (1999 Aida, 2005 La Gioconda) sowie den Opernhäusern in Florenz (1982 L’Assedio di Corinto), Neapel, Palermo, Parma oder dem Teatro La Fenice in Venedig. Zahlreiche Inszenierungen schuf Pizzi für das Rossini Opera Festival in Pesaro (1982 Tancredi, 1983 Mosè in Egitto, 1986 Bianca e Falliero, 1988 Otello), mit dem ihn eine jahrzehntelange Arbeitsbeziehung verbindet. Als Bühnenbildner tendiert Pizzi zu Entwürfen, die den Aufführungsraum exakt definieren und viele gebaute Elemente umfassen. Der Einfluss seines Architekturstudiums ist dabei unverkennbar. In der Regel geht es bei ihm um Räume, die ihre Künstlichkeit nicht verhehlen und oft mit Treppen, Podesten etc. ausgestattet sind sowie zumeist steten Verwandlungen unterworfen sind. Das Erzielen einer räumlichen Illusion oder theatralen Realismus strebt er kaum jemals an, und wenn, dann um die jeweiligen Aufführungstraditionen zu konterkarieren. Deshalb zeigte Pizzi 1974 in Richard Wagners Die Walküre (Regie Ronconi, Mailänder Scala, Dirigent Wolfgang Sawallisch) scheinbar naturgetreue Interieurs des neunzehnten Jahrhunderts, die von einer wuchernden Natur umschlossen waren und ihre artifizielle Theatralität nicht verbargen. Immer wieder zitiert er in seinen Arbeiten Werke der Bildenden Kunst, etwa ebenfalls 1974 in Giuseppe Verdis La forza del destino an der Wiener Staatsoper (Regie Luigi Squarzina, Dirigent Riccardo Muti), wo er Teile von Francisco de Goyas Los desastres de la guerra nachbaute und in den Rahmen eines traditionellen, vielfach gerafften Opernvorhangs des 19. Jahrhunderts stellte. Für Ronconis Inszenierung von Die Bakchen am Wiener Burgtheater wiederum verwies Pizzi auf die Antike, indem er deren Wiederentdeckung in der italienischen Renaissance sichtbar machte und Teile des Teatro Olimpico in Vicenza auf die Bühne brachte, gebrochen durch ein gleichsam von hinten gezeigtes, aus Holz konstruiertes Bühnenportal. Als Opernregisseur zeichnet sich Pizzi durch einen unideologischen Zugang zu den Werken der Komponisten aus. Er kann sich den Intentionen der Autoren stark annähern und deren Visionen durch seine Brille gefiltert wiedergeben, andererseits kann er auch zu ironischen Verzerrungen oder radikalen Simplifizierungen neigen. Pizzi tendiert in der Personenregie zur Zurückhaltung, er baut die Sänger eher in die Bühnenbilder ein und charakterisiert sie durch schlichte, zumeist farblich wesentlich akzentuierte und mit zeitgenössischen Materialien ausgeführte Kostüme, die ihre Historizität lediglich als Zitat ausweisen. 1990 eröffnete Pizzi die neu erbaute Opéra Bastille in Paris mit seiner Inszenierung von Les Troyens von Hector Berlioz. Im Dezember 2004 gestaltete Pizzi Bühnenbild und Kostüme für L’Europa riconosciuta von Antonio Salieri zur Wiedereröffnung der renovierten Mailänder Scala, wobei er hier nach rund zwanzigjähriger Pause erstmals wieder mit Luca Ronconi zusammenarbeitete und ausnahmsweise lediglich für die Ausstattung zuständig war. Im Oktober 2005 wurde Pizzi zum künstlerischen Direktor des Operfestivals in Macerata ernannt, wo er bereits mehrfach als Regisseur tätig war. Pizzi ist auch als Ausstellungsgestalter in Erscheinung getreten. 2004 eröffnete das Museum der Mailänder Scala – das Museo teatrale alla Scala – mit der von Pizzi entworfenen neuen Einrichtung. Pizzi ist Ritter der französischen Ehrenlegion.
17.6. Horst GEBHARDT wird 80
Er studierte zunächst Pädagogik in Weimar und schloss daran ein Weiterstudium als Fachlehrer für Musikerziehung an, das in den Jahren 1963-65 in Berlin stattfand. 1965-67 wirkte er als Fachlehrer für Musik in Breitenworbis, Kreis Worbis, und nahm dann das eigentliche Gesangstudium bei Hans Kremers in Weimar (1967-72) auf. 1972 wurde er Preisträger beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig und beim Nationalen Wettbewerb für Opernsänger der DDR in Berlin. 1972 debütierte er am Staatstheater Schwerin als Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. 1974 wurde er von dort als erster lyrischer Tenor an das Opernhaus von Leipzig berufen, an dem er bis 1980 eine sehr erfolgreiche Karriere entwickelte. Seit 1980 war er Mitglied der Staatsoper Berlin. An diesem Haus wie auch bei regelmäßigen Gastspielen an der Staatsoper Dresden und am Opernhaus von Leipzig wandte er sich seit 1985 dann auch dem jugendlich-deutschen Tenor-Fach zu und sang jetzt Partien wie den Max im »Freischütz«, den Erik in »Der fliegende Holländer« (1989), den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Lyonel in Flotows »Martha« und den Elemer in »Arabella« von R. Strauss. Im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires standen jedoch Mozart-Partien wie der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Titelheld in »La clemenza di Tito« und der Tamino in der »Zauberflöte«, dazu der Lenski im »Eugen Onegin«, der Fenton in Verdis »Falstaff«, der Narraboth in »Salome« von R. Strauss, der Flamand in dessen »Capriccio«, der Jaquino im »Fidelio«, der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Alfredo in »La Traviata« und der Sesto in »Giulio Cesare« von Händel. 1991 wirkte er in Kiel in der deutschen Erstaufführung der Oper »Vincent« von E. Rautavaara mit und sang dort auch den Alwa in »Lulu« von Alban Berg. Zahlreiche Gastspiele und Konzerte in 14 verschiedenen Ländern, darunter in Frankreich, Italien und Spanien, in Dänemark, England und Jugoslawien, in Westdeutschland, in der Sowjetunion, in der CSSR, in Polen, Bulgarien, Japan und auf Kuba. Hinzu kamen eine Vielzahl von Rundfunk- und Fernsehsendungen.
Schallplatten: Eterna (»Idomeneo«, »Palestrina«, »Parsifal«, »Lazarus« von F. Schubert), Eterna-HMV (»Alfonso und Estrella« von Schubert).
17.6. Karl BROCK wird 90
Er war Schüler des großen Tenors Paul Althouse in New York und wurde zusätzlich durch die New Yorker Pädagogen Alice Nichols und Rose Landver ausgebildet. 1957 debütierte er am Stadttheater von Basel als Tamino in der »Zauberflöte«. Er hatte an diesem Haus wie in Westdeutschland an den Opernhäusern von Essen, Hannover, Bonn und Wiesbaden wichtige Erfolge. Zu Gast an der Oper von Monte Carlo wie an der Oper von St. Paul. Sein Repertoire hatte seine Höhepunkte sowohl in heldischen wie in lyrischen Tenorpartien: als Florestan im »Fidelio«, als Don José in »Carmen«, als Canio im »Bajazzo«, als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Don Ottavio im »Don Giovanni«, als Tamino in der Zauberflöte, als Ferrando in »Così fan tutte«, als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Michele in »Il Tabarro«, als Lohengrin, als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Pedro in »Tiefland« von d’Albert, als Titelheld in »Albert Herring« und als Male Chorus in »The Rape of Lucretia« von B. Britten und als Michele in »The Saint of Bleecker Street« von Menotti. Er lebte in Oshkosh, wo er an der University of Wisconsin einen Lehrauftrag wahrnahm und gab von dort aus Gastspiele wie Konzerte in den Musikzentren der USA.
Schallplatten: Mitschnitte von Rundfunk- und Fernsehaufnahmen (Grumio in »The Taming of the Shrew« von Vittorio Giannini).
18.6. Anthony HALSTEAD wird 75
Biografie des Hornisten und Dirigenten auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Anthony_Halstead
20.6. Wolfgang NEUMANN wird 75
Nachdem er zuerst in einem technischen Beruf gearbeitet hatte, studierte er Gesang bei Erwin Röttgen in Essen und am Konservatorium von Duisburg bei Friedrich Brenn, Ulrich Rapp und Wolfgang Bständig. Er sang darauf als Bariton in Rendsburg und im Theaterchor in Oberhausen, schulte dann aber zum Tenor um und debütierte als Solist in diesem Fach 1971 am Stadttheater von Bielefeld in der Partie des Max im »Freischütz«. 1978 wechselte er von diesem Haus an das Stadttheater Augsburg. 1980 wurde er als erster Heldentenor an das Nationaltheater Mannheim verpflichtet, dem er bis 1988 angehörte, und schloss Gastspielverträge mit den Staatsopern von München (seit 1981) und Hamburg (1982-85) und mit der Wiener Staatsoper (1982-89 als Aron in »Moses und Aron« von A. Schönberg und als Siegfried im Nibelungenring) ab. Gastspiele ließen den Künstler vor allem als Wagner- Interpreten weithin bekannt werden; er gastierte am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1979 als Siegmund in der »Walküre«), am Opernhaus von Zürich (1980), an der Oper von Oslo (1981 in der norwegischen Erstaufführung von Wagners »Tristan und Isolde« in der Titelrolle), an der Deutschen Oper Berlin (1983), am Teatro San Carlos Lissabon (1892), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1984-86, u.a. in der Erstaufführung von Schönbergs »Moses und Aron«), an den Opern von Dallas (1984-85 als Siegfried im Nibelungenring), Santiago de Chile (1986), Monte Carlo (1983 als Tristan), am Teatro Comunale Bologna (1983 ebenfalls als Tristan), Marseille (1988 als Max), am Teatro Bellini Catania (1987 als Herodes in »Salome« von R. Strauss) und Montreal (1986), beim Maggio Musicale von Florenz (1983 als Tannhäuser) und am Teatro Comunale Florenz. 1988 sang er als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York den Siegfried im Nibelungenring; bis 2002 sang er dort in insgesamt 15 Vorstellungen auch den Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg und den Ägisth in »Elektra« von R. Strauss. 1990 wirkte er am Teatro Colón Buenos Aires in konzertanten Aufführungen von Wagners »Rienzi« in der Titelpartie mit, 1989 übernahm er bei den Münchner Opernfestspielen die Partie des Kardinals Albrecht in »Mathis der Maler« von Hindemith. 1994 sang er am Staatstheater Karlsruhe den Siegfried im Ring-Zyklus, bei den Bayreuther Festspielen von 1995 den Tannhäuser, den er auch am Opernhaus von Leipzig vortrug. 1997 trat er am Nationaltheater Mannheim als Otello von Verdi und als Herodes auf, 1998 am Opernhaus von Bonn und an der Deutschen Oper Berlin als Siegmund. 1999 sang er im Cultural Centre von Macau den Erik in »Der fliegende Holländer«, bei den Festspielen von Wiesbaden den Herodes, am Nationaltheater Mannheim 1999 den Loge im »Rheingold«, 2000 den Siegfried in der »Götterdämmerung«. 2001 übernahm er an der Deutschen Oper Berlin wieder den Erik. Von den vielen Partien, die er auf der Bühne gestaltete, sind noch zu nennen: der Lohengrin, der Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Canio im »Bajazzo«, der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Calaf in Puccinis »Turandot«, der Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und der Edmund in »Lear« von Aribert Reimann. Als Konzertsänger trat er in Werken wie Schönbergs »Gurrelieder« oder dem »Lied von der Erde« von Gustav Mahler hervor.
Schallplatten: DGG, Capriccio (»Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill), Bella Musica (Siegfried im »Siegfried«).
21.6. Diego MASSON wird 85
Er studierte am Pariser Conservatoire sowie u.a. bei Pierre Boulez. 1966 gründete er Musique Vivante ein Ensemble, mit dem er noch heute in regelmäßigen Konzerten zeitgenössische Musik vorstellt. Nach beachtlichen Erfolgen als musikalischer Direktor der Opéra de Marseille in den 1970er Jahren begann er eine internationale Karriere, die ihn als Dirigent an die wichtigsten europäischen und australischen Musikzentren führte. In Großbritannien dirigierte er u.a. das Sinfonieorchester der BBC, das BBC Scottish Symphony Orchestra, die London Sinfonietta, an der Opera Factory und der Opera North. Darüber hinaus führte er Dirigenten-Kurse an der Dartington Summer School durch. Außerhalb von Großbritannien dirigierte er das Ensemble Modern (Biennale München), das ungarische staatliche Sinfonieorchester (Festival der zeitgenössischen Musik Budapest), das ABC Orchester in Sydney sowie die Helsinki Philharmonie und das Asko Ensemble bei musica nova in der finnischen Hauptstadt. In jüngster Zeit trat er beim Frankfurt Festival zusammen mit dem Orchester Giovanile Italiana auf, dirigierte die Uraufführung von Robert Saxtons Oper Caritas an der Opera North und gab Konzerte mit Kammer- und Sinfonieorchestern in Deutschland (u.a. Stuttgarter Kammerorchester), Frankreich, Großbritannien, Schweden und der Schweiz.2003 dirigierte er das Orchestre de la Suisse Romande, die ABC Orchester von Melbourne und Sydney sowie das Scottish Chamber Orchestra. Mit der London Sinfonietta nahm er am Aldeburgh Festival teil. In der Saison 2004 trat er außer mit dem AVANTI!-Kammerorchester in Helsinki u.a. in Halle, beim Festival für zeitgenössische Musik Huddersfield und mit den Berliner Sinfonikern auf
23.6. Livia BUDAI wird 70
Als Azucena
Sie war in ihrer ungarischen Heimat Schülerin von Olga Révhegyi und von András Mikó an der Budapester Musikakademie. Nachdem sie einen Gesangconcours in Sofia gewonnen hatte, debütierte sie dort 1973 als Amneris in »Aida«. 1973 sang sie als erste Partie an der Nationaloper Budapest die Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«. 1973-77 hatte sie erste Erfolge an der Nationaloper von Budapest (namentlich 1974 als Fricka in der »Walküre«), dazu war sie vor allem auch als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie kam dann nach Westdeutschland und nahm ein Engagement am Stadttheater von Gelsenkirchen an, wo sie 1977 als Eboli in Verdis »Don Carlos«, eine ihrer Glanzrollen, debütierte. Große Erfolge bei Gastspielen an der Staatsoper von Hamburg (seit 1978) und an der Covent Garden Oper London, wo sie als Azucena im »Troubadour« Aufsehen erregte. An der Staatsoper von München, deren Mitglied sie seit 1980 war, erschien sie als Eboli, an der Deutschen Oper Berlin als Laura in »La Gioconda« von Ponchielli und als Preziosilla in Verdis »La forza del destino«. Weitere Gastspiele am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1979), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1984), am Teatro Comunale Bologna (1983 als Brangäne in »Tristan und Isolde«), an der Oper von Monte Carlo (1987 als Carmen), an der Staatsoper von Wien (1982 als Eboli), am Teatro Regio Turin (1987 als Fricka in der »Walküre«) und an der Oper von San Francisco (1979 als Eboli und 1984 als Giovanna Seymour in »Anna Bolena« von Donizetti). Seit 1983 auch Mitglied der Deutschen Oper Berlin. 1987 sang sie an der Metropolitan Oper New York die Azucena. Gastspiele an der Opéra de Wallonie Lüttich (1984 als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1987 als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«) und in Wien, wo sie sich 1981 im Musikverein als Solistin im Requiem von Verdi vorstellte und 1994 im Konzerthaus in einer konzertanten Aufführung von A. Thomas’ »Hamlet« die Gertrude sang. 1988 sang sie bei den Festspielen in der Arena von Verona die Laura und die Amneris, in Brüssel die Kundry im »Parsifal«, 1989 in Marseille die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz, 1994 an der Hamburger Staatsoper die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, 1995 am Opernhaus von Frankfurt a.M. die Fricka im Nibelungenring, am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Herodias in »Salome« von R. Strauss und die Zaida in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1999 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo als Hata in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 2000 sang sie in Brüssel (Cirque Royal), in Antwerpen und Gent die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 2001 an der Nationaloper Budapest die Azucena, am Theater von Luzern die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. Zu den großen Partien der Sängerin gehörten noch die Ulrica im »Maskenball« von Verdi und die Gertrudis in »Bánk Bán« von F. Erkel. Hervorragende Konzert- und Oratoriensängerin. Die Künstlerin, die seit ihrer Heirat auch unter dem Namen Livia Budai-Batky auftrat, wurde bereits 1976 mit dem Kodály-Preis ausgezeichnet. Sie lebte in ihrem Landhaus im kanadischen Staat Quebec, wo sie sich in ihrer Freizeit mit der Malerei beschäftigte.
Schallplatten: Qualiton; Ariola-Eurodisc (Lola in »Cavalleria rusticana«, Arienplatte), Denon (8. Sinfonie von G. Mahler), Helikon (Religiöse Vokalmusik von F. Liszt, Requiem von R. Schumann, Werke von Charpentier und J.S. Bach), CBS (Laura in »La Gioconda«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.liviabudai.com/
23.6. Nicholas CLEOBURY wird 70
Er ist gleichermaßen für die Oper wie fürs Konzert tätig. Er studierte bei Sir Adrian Boult und assistierte Leonard Bernstein. Als Dirigent arbeitet er mit allen bedeutenden Orchestern und trat bei den wichtigen Festspielen seiner englischen Heimat auf. Er ist künstlerischer Direktor der Britten Sinfonia. In Broomhill, wo Jonathan Miller für die szenischen Belange verantwortlich ist, ist er für das Musikalische zuständig. Neben den wichtigen Orchestern Engalands dirigierte er die Stockholmer Philharmoniker, das Schwedische Radio-Orchester, das Niederländische Chamber Orchestra und die Royal Flanders Philharmonics, arbeitete an der English National und der Welsh National Opera, der Opera North, in Glyndebourne und Wexford, an der Flämischen Oper, in Stockholm und war erster Dirigent an der Royl Academy of Music in London. 1992 gab er sowohl sein USA- wie auch sein Australien-Debüt. Nicholas Cleobury engagiert sich für moderne Musik, war musikalischer Leiter des Ensemble Aquarius, leitete das Michael Tippett-Festival 1985 sowie das Birtwistle-Festival 1986. Er arbeitete mit zahlreichen zeitgenössischen Komponisten wie Michael Tippett, Harrison Birtwistle, Peter Maxwell Davies zusammen. Bei über fünfzig englischen Erstaufführungen, u.a. Milhauds Salade, Pendereckis Paradise Lost, Kurt Weills Street Scene, hatte er die musikalische Leitung inne. Platteneinspielungen unter ihm entstanden mit Aquarius, der City of London Sinfonia, dem LSO und dem RPO. In Zürich leitete er u.a. vier Ballettproduktionen, Le Grand Macabre, Die Zauberflöte und Die wilden Kerle.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.nicholascleobury.net/
23.6. Ute WALTHER wird 75
Die Mutter der Künstlerin war Sängerin, ihr Vater, der Dirigent war, fiel in den letzten Kriegsmonaten. Sie studierte an der Musikhochschule Berlin bei A. Orth und bei Adelheid Müller-Hess und begann ihre Bühnenkarriere 1968 am Staatstheater Schwerin als Octavian im »Rosenkavalier«. 1974 kam sie von dort an das Volkstheater in Rostock, dem sie bis 1980 angehörte. 1980 wurde sie an die Staatsoper von Dresden berufen, an der sie sehr erfolgreich tätig war. Hier sang sie auch in den Gala-Vorstellungen zur Eröffnung der wieder aufgebauten Semper-Oper am 14.2.1985 den Octavian. Gastspiele trugen ihr 1985-90 an der Wiener Staatsoper große Erfolge ein (als Octavian, als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als 2. Dame in der »Zauberflöte«, als Fricka in der »Walküre« und als Orlofsky in der »Fledermaus«); sie nahm auch an einer großen Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil. Weiter zu Gast am Bolschoi Theater Moskau, bei den Festspielen von Edinburgh (1982 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« im Rahmen eines Gastspiels der Dresdner Staatsoper), in Madrid und Lissabon. Seit 1986 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. Mit deren Ensemble sang sie 1987 bei einer Japan-Tournee die Fricka und die Waltraute in den Opern des Nibelungenrings. 1989 gastierte sie an der Oper von Warschau wieder als Fricka und als Waltraute, 1990 am Opernhaus von Köln als Brangäne in »Tristan und Isolde« (die sie auch 1996 an der Deutschen Oper Berlin sang). 1997-98 trat sie an der Deutschen Oper Berlin als Fricka im Nibelungenring, als Brangäne und als Hexe in »Hänsel und Gretel« auf, 1998 als Amneris in »Aida«, als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Larina im »Eugen Onegin« und als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 2000 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Brangäne (zusammen mit René Kollo und Gabriele Schnaut), die Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Mère Jeanne in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc und die Mary in »Der fliegende Holländer«, dann auch die Meg Page im »Falstaff« von Verdi. Aus dem umfassenden Repertoire der Sängerin sind als weitere Höhepunkte Partien wie die Ortrud im »Lohengrin«, die Dorabella in »Così fan tutte«, der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Marthe im »Faust« von Gounod (Deutsche Oper Berlin 1996), die Carmen, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Schenkenwirtin im »Boris Godunow« (Deutsche Oper Berlin 1995) und die Titelfigur in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans« zu nennen. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine hoch begabte Konzertsängerin, vor allem eine große Bach-Interpretin.
Die schöne Stimme der Sängerin ist auf Schallplatten der Marken Denon (Mitschnitt des »Rosenkavaliers« von der erwähnten Eröffnung der Semper-Oper 1985, 9. Sinfonie von Beethoven), HMV-Electrola (»Die Walküre«), Wergo (»Das Schloss« von A. Reimann) und Capriccio (ebenfalls 9. Sinfonie von Beethoven unter Herbert Kegel) zu finden.
24.6. Danièle PERRIERS wird 75
Sie war am Conservatoire National de Paris Schülerin von Janine Micheau, Jeanine Rueff und Roger Bourdin. Bei der bekannten französischen Operettensängerin Fanely Revoil absolvierte sie in Paris ein Sonderstudium auf dem Gebiet der Operette, so dass sie später als eine der bedeutendsten Vertreterinnen dieses Fachs in Frankreich galt. Beim Verlassen des Conservatoire National erhielt sie drei erste Preise und debütierte 1968 an der Oper von Marseille als Sophie im »Werther« von Massenet. Es kam bald zu einer großen Karriere an den führenden französischen Bühnen, namentlich an der Grand Opéra (1981 Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«) und der Opéra-Comique Paris, aber auch an den Theatern von Bordeaux, Lyon, Nizza, Marseille, Rouen, Toulouse, Straßburg und am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Opéra de Wallonie Lüttich, am Opernhaus von Köln (1978) und in Monte Carlo (1971-72 Sophie im »Rosenkavalier«). Sie wirkte bei den Festspielen von Glyndebourne (1972-73 und 1975-76 als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und als Despina in »Così fan tutte«) und Edinburgh (1974 als Zerlina im »Don Giovanni« und 1975 als Barbarina in »Le nozze di Figaro«) mit und war in Sendungen des französischen Fernsehens zu Gast. Sie sang das leichte lyrische und Koloratur-Repertoire, Werke von Mozart, Bizet, Boieldieu, Lecocq, Massenet, Offenbach, Rossini, Weber und R. Strauss und wurde immer wieder als Operettendiva gefeiert.
Auf der Schallplattenmarke Milan singt sie in einer vollständigen Aufnahme der Offenbach-Operette »Les Brigands«, auf Classics for Pleasure in Szenen aus Mozarts »Entführung aus dem Serail« (Glyndebourne, 1972), auf HMV in »L’Amant jaloux« von Grétry; Rainbow-Video (Despina in »Così fan tutte«, Glyndebourne 1975).
24.6. Paul HUDSON wird 75
Sein Lehrer war Eugene Everest am Huddersfield Music College. Dann Ausbildung am Royal College of Music London bei Redfers Llewellyn und im London Opera Centre bei Peggy Troman. Debüt 1969 bei der Sadler’s Wells Opera Company in London als Stafan in der Oper »Lucky Peter’s Journey« von Williamson. Seitdem oft bei dieser Gesellschaft aufgetreten; wichtige Erfolge an der Covent Garden Oper London, bei der English National Opera London und bei der Welsh Opera Cardiff. 1979 trat er an der Opera North Leeds in »Der fliegende Holländer« und in »Peter Grimes« von Benjamin Britten auf. Er sang auf der Bühne die klassischen Partien seines Stimmfachs wie auch barocke und zeitgenössische Werke. Angesehener Konzertbassist.
Schallplatten: Philips, DGG (Werke von Strawinsky, kleine Rolle in Puccinis »La Fanciulla del West«). Auf MRF als Laërtes in »Hamlet« von A. Thomas zu finden, auf Savoy in Szenen aus Operetten von Gilbert & Sullivan.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.paulhudsonbass.co.uk/
25.6. Kurt SCHWERTSIK wird 85
Er studierte Komposition bei Joseph Marx und Karl Schiske sowie Horn bei Gottfried von Freiberg an der Akademie für Musik in Wien. 1955 wurde Schwertsik Hornist beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, sein Interesse galt jedoch vor allem der Entwicklung der Neuen Musik, so dass er sich Mitte der 1950er Jahre bei den Darmstädter Ferienkursen mit den Gesetzen der seriellen Komposition beschäftigte. Infolgedessen gründete er 1958 gemeinsam mit Friedrich Cerha das Ensemble „die reihe“, um die im damaligen Wiener Konzertleben stark vernachlässigten Werke der Neuen Musik zu präsentieren. Während eines Aufenthalts in Köln in den Jahren um 1960 folgten Studien bei Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, Cornelius Cardew und John Cage. Ein Stipendium für Rom und einen Aufenthalt in London (1960/61) nutzte Schwertsik zur Auswertung der Kölner Eindrücke und zur Besinnung auf eigene Ziele. Ab 1962 begann Schwertsik, mit der Tonalität zu experimentieren. 1965 gründete er mit dem Komponisten und Pianisten Otto M. Zykan die „Salon-Konzerte“. 1966 unterrichtete er Komposition an der Universität von Kalifornien in Riverside, während er weitere Studien bei Oswald Jonas absolvierte. Ab 1968 war er Hornist der Wiener Symphoniker und konzentrierte sich – nach weiteren Studien beim Schönberg-Schüler Josef Polnauer Ende der 1960er – in den darauf folgenden Jahrzehnten auf das Komponieren, was die Entstehung einer großen Zahl von Werken für verschiedenste Besetzungen zur Folge hatte. 1979-88 leitete er die Kompositionsklasse am Konservatorium Wien und unterrichtete von 1989 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 als ordentlicher Professor Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Der Vorlass des Komponisten befindet sich im Archiv der Zeitgenossen-Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe, an der Donau-Universität Krems. Kurt Schwertsik ist Präsident der Joseph-Marx-Gesellschaft, die – erst im Frühjahr 2006 gegründet – sich um die Pflege der Musik des einflussreichen Komponisten und Pädagogen Joseph Marx bemüht. Damit hat Schwertsik nicht nur erstmals in seiner Karriere das Amt des Präsidenten einer Organisation übernommen, sondern gleichzeitig auch sein Altersbekenntnis zur Melodie im Sinne der von Joseph Marx gelehrten Klangphilosophie bekräftigt. Schwertsik ist mit der Schauspielerin Christa Schwertsik verheiratet; er ist dadurch der Stiefvater von Katharina und Julia Stemberger.
26.6. Anna MACCIANTI wird 90
Sie erhielt ihre Ausbildung in der Opernschule des Teatro Comunale Florenz und durch die Pädagogen Campogalliani, Contini und Angelini. Nachdem sie in den Jahren 1952 und 1953 Gesangwettbewerbe in Mailand und Spoleto gewonnen hatte, debütierte sie 1953 am Teatro Nuovo in Mailand als Rosina im »Barbier von Sevilla«. In Italien hatte sie wichtige Erfolge an den Opernhäusern von Rom, Neapel, Genua und Turin sowie beim Maggio Musicale von Florenz. Auch bei Auslandsgastspielen erwies sie sich als hervorragend begabte Koloratursopranistin. Sie trat als Gast an der Staatsoper von München, an der Deutschen Oper Berlin, am Théâtre de Wallonie Lüttich, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in Amsterdam, an der Griechischen Nationaloper Athen (1971/72 als Traviata) und bei der Scottish Opera Glasgow (1974 als Traviata) auf. Sie hatte vor allem im Mozart- und im italienischen Belcanto-Repertoire ihre Erfolge. Ihre Bühnenrollen waren u.a. die Zerline im »Don Giovanni«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Elvira in »I Puritani« von Bellini, die Norina im »Don Pasquale«, die Adina in »L’Elisir d‘ amore«, die Lucia di Lammermoor, die Gilda im »Rigoletto«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Musetta in »La Bohème«, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Micaela in »Carmen« und die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet.
Ihr technisch souverän geführter Koloratursopran ist auf DGG (vollständige Opern »Die Regimentstochter« und »Don Pasquale« von Donizetti) und auf Concert Hall zu hören.
28.6. Thomas HAMPSON wird 65
Er studierte zunächst Politologie und Internationales Recht an der East Washington University. Dann Gesangstudium an der University of South California Los Angeles. Seine hauptsächlichen Gesangslehrer waren Sister Marietta Coyle und Martial Singher. Er wurde als Preisträger bei mehreren internationalen Gesangwettbewerben bekannt, so beim Concours von s’Hertogenbosch und bei den Metropolitan Opera Auditions New York (1981) wie bereits 1979 als Gewinner der Lotte Lehmann-Medaille der Music Academy of The West in Santa Barbara (Kalifornien). 1981 begann er seine Bühnenkarriere in Europa an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg; hier sang er in den folgenden drei Spielzeiten zuerst kleine, dann große Partien wie den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Figaro im »Barbier von Sevilla« von Rossini, den Belcore in »L‘Elisir d’amore« und den Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er gastierte in dieser Zeit am Staatstheater von Darmstadt (als Titelheld in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze), an den Opernhäusern von Köln (u.a. als Ulisse in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«) und Bonn und an der Hamburger Staatsoper, mit deren Ensemble er auch in Bogotà (Kolumbien) zu Gast war. 1981-82 hatte er in St. Louis große Erfolge als Guglielmo, seit der Saison 1984-85 war er als ständiger Gast dem Opernhaus von Zürich verbunden, wo er 1987 als Don Giovanni Aufsehen erregte. Bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien sang er 1985 den Achilla in Händels »Giulio Cesare« (unter Nikolaus Harnoncourt), 1988 den Roland in »Fierrabras« von F. Schubert (unter Claudio Abbado) und 1997 den Froila in »Alfonso und Estrella« von F. Schubert (unter N. Harnoncourt). 1985 sang er bei den Festspielen von Aix-en-Provence den Grafen in »Le nozze di Figaro«. In der gleichen Partie erfolgte 1986 sein Debüt an der Metropolitan Oper New York, an der er in bisher 233 Vorstellungen auch als Schaunard in »La Bohème« (unter Carlos Kleiber mit Mirella Freni und Luciano Pavarotti als Partnern), als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Guglielmo, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Dr. Falke in der »Fledermaus«, als Don Giovanni, als Marcello in »La Bohème«, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von B. Britten, als Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz, als Riccardo in Bellinis »I Puritani«, als Posa in Verdis »Don Carlos«, in der Titelpartie von Massenets »Werther« (in einer Bearbeitung des Komponisten von 1902 für den Bariton Mattia Battistini), als Germont-père in »La Traviata«, in den Titelpartien von Busonis »Doktor Faust« und Tschaikowskys »Eugen Onegin«, als Wolfram im »Tannhäuser«, als Amfortas im »Parsifal«, in der Titelpartie von »Simon Boccanegra«, als Don Carlo in Verdis »Ernani«, als Athanael in Massenets »Thais«, in der Titelpartie von Verdis »Macbeth«, als Jago in Verdis »Otello«, in der Titelpartie von A. Bergs »Wozzeck« sowie in den Rollen der vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen« auftrat. Gastspiele auch am Grand Théâtre von Genf (1986 als Apollo und Pastore in Monteverdis »L‘Orfeo«, 1987 als Marcello in »La Bohème«, 1991 als Don Giovanni, sowie 1988, 1992, 1995 und 1999 mit Liederabenden), an der Oper von Lyon und an der Oper von Rom (1988 als Marcello). 1987 hörte man ihn an der Oper von Los Angeles und bei den Festspielen von Ravinia. 1987 debütierte er als Guglielmo an der Wiener Staatsoper und sang hier in bisher 183 Vorstellungen auch den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Roland in »Fierrabras« von F. Schubert, den Don Giovanni, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Posa, den Eugen Onegin, den Antonio in Donizettis »Linda di Chamounix«, die Titelrolle in Rossinis »Guillaume Tell«, den Simon Boccanegra, den Mandryka in »Arabella« von R. Strauss, den Amfortas, den Germont-père und den Scarpia in »Tosca«. 2000 sang er beim Gastspiel der Wiener Staatsoper in Japan den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«. Am 15.6.2002 sang er an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Der Riese vom Steinfeld« von F. Cerha die Titelpartie. Seit 1988 war er oft bei den Salzburger Festspielen zu Gast: 1988 als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1990-91 als Guglielmo, 1998 in der Titelpartie von »König Roger« (in einer konzertanten Aufführung dieser Oper von Szymanowski), 1999 in der Titelpartie von Busonis »Doktor Faust«, 2000 als Oreste in Glucks »Iphigénie en Tauride«, 2001 und 2013 als Posa, 2002-03 und 2006 als Don Giovanni, 2005 als Germont-père; dazu hörte man ihn hier sehr oft in Konzerten (1988 und 2006 in Mozart-Konzerten, 1989 und 2000 mit Liedern aus »Des Knaben Wunderhorn« von G. Mahler, 1997 und 2013 in Brittens War Requiem, 2003 im Deutschen Requiem von Brahms, 2004 mit den Biblischen Liedern von Dvorák, 2005 in einem Richard Strauss-Konzert, 2012 mit Mahlers Kindertotenliedern und in Ernest Blochs »Avodath Hakodesh«) und in sehr erfolgreichen Liederabenden (1994-97, 2001-05, 2007, 2012, 2014 und 2016). An der San Francisco Opera sang er 1990 den Ulisse in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1996 die Titelrolle der Oper »Hamlet« von A. Thomas, 2004 den Figaro im »Barbier von Sevilla«, 2007 den Macbeth von Verdi und 2014 den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. Hier wirkte er auch in zwei Opernuraufführungen mit: am 10.9.1994 sang er hier den Vicomte de Valmont in »The Dangerous Liaisons« von Conrad Susa und am 10.9.2011 den Rick Rescorla in »Heart of a Soldier« von Christopher Theofanidis. 1992 war er am Teatro Regio Turin und 1993 an der Oper von Monte Carlo in der Titelrolle der Oper »Hamlet« von A. Thomas anzutreffen. 1993 sang er in der Symphony Hall Bimingham und in der Royal Festival London (konzertant) den Danilo, 1996 an der Covent Garden Oper London und am Théâtre Châtelet Paris sowie 1998 beim Edinburgh Festival (anlässlich eines Gastspiels der Covent Garden Oper) den Posa. Am Opernhaus von Zürich sang er 1997 den Germont-père, 1999 den Wolfram, 2009 den Scarpia, 2010 den Eugen Onegin und den Francesco in Verdis »I Masnadieri«, 2011 den Amfortas und den Jago in Verdis »Otello« und 2012 die Titelpartie in Hindemiths »Mathis der Maler«. An der Opéra Bastille Paris sang er 1998 den Eugen Onegin, 2001 den Amfortas, 2003 Rossinis Guillaume Tell, 2015 die Titelrolle in »Le Roi Arthus« von E. Chausson und 2017 den Danilo. 2000 übernahm er am Opernhaus von Toulouse wie am Théâtre Châtelet Paris die Titelrolle im »Hamlet« von A. Thomas. 2009 gastierte er an der Covent Garden Oper in London als Germont-père. An der Oper von Chicago gastierte er 2010 in der Titelpartie von Verdis »Macbeth«, 2012 als Simon Boccanegra, 2013 als Amfortas und 2015 als Danilo. Beim Festival von Santa Fé gastierte er 2012 als Scarpia. Den Simon Boccanegra sang er 2013 auch an der Covent Garden Oper in London, dort 2016 auch die vier Bösewichter in »Hoffmanns Erzählungen«. Den Mandryka sang er 2014 sowohl bei den Salzburger Osterfestspielen als auch an der Semperoper Dresden. An der Bayerischen Staatsoper München, an der er u.a. als Posa, als Amfortas, als Germont-père und als Scarpia gastierte, sang er am 31.1.2016 in der Uraufführung der Oper »South Pole« von Miroslav Srnka die Partie des Roald Amundsen. 2016 gastierte er als Germont-père an der Deutschen Oper Berlin. An der Mailänder Scala, an der bereits 1989, 1992, 2001, 2011 und 2017 sehr erfolgreiche Liederabende gegeben und 2015 in einem Orchesterkonzert die Kindertotenlieder von G. Mahler interpretiert hatte, gastierte er 2017 als Don Giovanni und 2019 als Altair in »Die ägyptische Helena« von R. Strauss. An der Canadian Opera Toronto sang er am 13.10.2018 in der Uraufführung der Oper »Hadrian« von Rufus Wainwright die Titelpartie, an der Houston Grand Opera am 26.4.2019 in der Uraufführung der Oper »The Phoenix« von Tarik O’Regan die Partie des Lorenzo da Ponte. Im englischen Fernsehen erschien er in einer Aufzeichnung von »Così fan tutte«. Große Erfolge konnte er auch als Konzert- und vor allem als Oratoriensolist erzielen. So sang er u.a. zusammen mit Dietrich Fischer-Dieskau und dem Radio Sinfonie-Orchester Berlin in der »Jakobsleiter« von A. Schönberg, 1995 bei den Salzburger Osterfestspielen in Mahlers »Lied von der Erde« und 1999 in der Barbican Hall in London als Solist im War Requiem von B. Britten. Er gab Konzerte in der Londoner Wigmore Hall (erster Liederabend 1984), in San Francisco, Brüssel, Amsterdam und Wien und unternahm eine große Nordamerika-Tournee. Auch als Liedersänger wurde er allgemein bekannt. Er war auch auf pädagogischem Gebiet tätig und nahm an einer kritischen Neu-Ausgabe von Gustav Mahler-Liedern teil.
Lit: R. Milnes: Thomas Hampson (in »Opera«, 1996).
Sehr viele Schallplatten: Telefunken (Bach-Kantaten, »Prima la musica« von A. Salieri, »Don Giovanni« und »Der Schauspieldirektor« von Mozart, Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn« von G. Mahler, Lieder von R. Schumann), RCA-Erato (»Elias« und »Paulus« von Mendelssohn), Erato (Titelrolle in »Billy Budd« von B. Britten), Harmonia mundi (Marienvesper von Monteverdi), DGG (»La Bohème«, »Così fan tutte«, »Fierrabras« von F. Schubert, »Le nozze di Figaro«, »Idomeneo«, President in »A White House Cantata« von L. Bernstein), EMI (»Faust« von Gounod, Figaro im »Barbier von Sevilla«, »Eugen Onegin«, Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, Gunther in der »Götterdämmerung«, Titelrolle in »Hamlet« von A. Thomas, »Hérodiade« von Massenet, Marcello in »La Bohème«, Posa in Verdis »Don Carlos«, Lieder nach Gedichten von Walt Whitman, Lieder von R. Schumann, »Winterreise« von Fr. Schubert, »Das Lied von der Erde« von G. Mahler, Operetten-Arien, Arien und Szenen aus Verdi-Opern, Titelrolle in »König Roger« von Szymanowski, Messa da Gloria von Puccini, Athanael in »Thais« von Massenet), Teldec (»Ein Sommernachtstraum« von Mendelssohn, Duette mit Samuel Ramey), Teldec/East West (War Requiem von B. Britten), East West Records (Ein deutsches Requiem von J. Brahms), Hyperion (Schubert-Lieder), Novalis (Krönungsmesse von Mozart), Telarc (»Elias« von Mendelssohn); Bondy-Video (Posa in Verdis »Don Carlos«, Paris 1996).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://thomashampson.com/
29.6. Nicole ROSSIER-MARADAN wird 80
Sie studierte 1950-65 am Conservatoire von Fribourg Klavier- und Orgelspiel, Komposition bei Aloys Fornerod, Gesang bei Juliette Bise und Tiny Westendorp. Während ihrer Karriere trat sie an erster Stelle als Konzertsängerin hervor, wobei sie ein Repertoire von sehr weitem Umfang vortrug. Es umfasste die großen Passionen, die H-Moll-Messe, zahlreiche Kantaten von J.S. Bach, die Oratorien »Israel in Ägypten« und »Der Messias« von Händel, Messen von Haydn und Mozart wie auch dessen Requiem, die Missa solemnis von Beethoven, Mendelssohns »Elias«, die Petite Messe solennelle von Rossini, das Stabat mater von A. Dvorák, »Oratorio de Noël« von Saint-Saëns, die Alt-Rhapsodie von Brahms, »Pierrot lunaire« von Schönberg und moderne Werke von L. Berio, A. Honegger, F. Martin und I. Strawinsky, dazu eine Vielfalt von Liedern deutscher und französischer wie russischer (Mussorgsky) Meister. Höhepunkte erreichte ihre Konzertkarriere mit Auftritten in den Schweizer Großstädten, in Deutschland (Frankfurt a.M., Stuttgart, Bachwochen Ansbach), Frankreich (Paris, Autun, Nîmes, Lyon, Grenoble, Besançon), Italien (Mailand, Bologna, Brescia), beim Festival von Aix-en-Provence, in Gent, Lissabon und Buenos Aires; Rundfunk- und Fernsehsendungen in der Schweiz wie in Frankreich. Die Künstlerin gehörte lange Jahre hindurch dem »Ensemble Vocal de Lausanne« an, das unter der Leitung von Michel Corboz stand. Sie trat auch in musikdramatischen Szenen auf (Opéra de chambre Genf, Espace Cardin Paris, Annecy), nachdem sie in Paris bei Marcel Marceau Pantomime studiert hatte.
Schallplatten: Erato (»Jephte« von Carissimi, Symphonies sacrées von Gabrieli, Messen von J.S. Bach, »Et la vie l’emportera« von F. Martin – von ihr bei der Uraufführung der Kantate in Nyon 1975 kreiert, Madrigale von Monteverdi, Psalmen von H. Schütz), Accord (Werke von Palestrina und O. Vecchi), VDE Gallo (Chansons des 15. und 16. Jahrhunderts).