GEBURTSTAGE IM JUNI 2019
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.6. Gérard GARINO wird 70
Er studierte Medizin (mit Erwerb seines Diploms 1977), zugleich aber auch Gesang am Conservatoire von Bordeaux und bei Arrigo Pola. 1973 gewann er den Gesangwettbewerb Enrico Caruso, 1975 den ersten Preis des Konservatoriums von Bordeaux. 1977 kam es zu seinem Bühnendebüt am Opernhaus von Bordeaux in der Rolle des Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini. Er sang dann am Opernhaus von Toulouse den Ferrando in »Così fan tutte«, bei den Festspielen von Aix-en-Provence den Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und gastierte in Amsterdam. 1981 Gastspiel an der Opéra de Wallonie Lüttich als Ernesto im »Don Pasquale«, 1982 als Titelheld in »Idomeneo« von Mozart, 1987 in »Zémire et Azor« von Grétry, in Lüttich in der Offenbach-Operette »Robinson Crusoé«. 1984 wirkte er in der Verfilmung der Oper »Carmen« (als Remendado) mit, bei der Julia Migenés und Placido Domingo die Hauptrollen übernahmen. 1984 zu Gast bei den Festspielen von Orange und Verona. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1984 als Heinrich der Schreiber im »Tannhäuser« und 1987 als Macduff in Verdis »Macbeth«. An der Opéra-Comique Paris sang er 1984 den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1986 die Titelpartie in der Offenbach-Operette »Robinson Crusoé« und 1988 den Nicias in »Thais« von Massenet. An der Opéra Bastille sang er 1995 den Arturo in »Lucia di Lammermoor« und wirkte hier am 16.5.1998 in der Uraufführung der Oper »Salammbô« von Philippe Fénelon mit. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Monte Carlo (u.a. 1989 Armand in »Thérèse« von Massenet und Tiberge in »Le portrait de Manon«, ebenfalls von Massenet). Metz (1984 in »I Pescatrici« von J. Haydn) und Quebec, an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an italienische Bühnen. 1988 trat er an den Opern von Nancy und Toulouse (wo er seit 1978 immer wieder sang, ebenso seit 1980 in Nizza) als Nicias auf. In der gleichen Spielzeit sang er in Bordeaux den Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti und den Ismaele in Verdis »Nabucco«. 1985 in Madrid, 1988 in Monte Carlo und Budapest aufgetreten. 1990 hörte man ihn an der Opéra de Wallonie Lüttich als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail« und als Zéphoris in »Si j’étais Roi« von Adam, an der Opéra-Comique 1991 als Nadir, in Tours als Gérald in »Lakmé« von Delibes, in Nancy als George Brown in »La Dame blanche« von Boieldieu. An der Oper von Rom sang er, immer noch 1991, den Pylade in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, an der Oper von Marseille den Masaniello in »La Muette de Portici« von Auber. 1994 Gastspiel am Theater von St. Gallen als Nicias, an der Oper von Warschau als Werther von Massenet. 1999 gastierte er an der New Israeli Opera in Tel Aviv als Werther. Auch als Konzertsolist wurde er in großen Aufgaben herausgestellt.
Schallplatten: Arion (»L’Abandon d’Ariane« von D. Milhaud), Hungaroton (»Don Sanche« von Liszt, »Il Pittore Parigino« von Cimarosa), KRO (»St. François d’Assise« von O. Messiaen), RCA-Erato (Remendado in »Carmen«, »Clovis et Cothilde« von Bizet), Rodolphe Records (»Zémire et Azor« von Grétry), Enpreinte digitale/Helikon (»Gwendoline« von E. Chabrier), Sunny Moon (Requiem von Théodore Gouvy), Denon (Kantaten von H. Berlioz).
1.6. John DEW wird 75
Er wuchs in New York auf und studierte dort Kunstgeschichte und Bühnenbild. Im Rahmen der Meisterklassen Friedelind Wagners kam er 1966 nach Bayreuth. 1967 hospitierte er bei Walter Felsenstein an der Komischen Oper Berlin. 1968 entwarf er das Bühnenbild für Die Zauberflöte in Durban (Südafrika). Am Stadttheater Ulm führte er 1973 bei Igor Strawinskys The Rake’s Progress erstmals Regie. Überregionale Aufmerksamkeit erlangten zuerst seine Wagner-Inszenierungen am Theater Krefeld/Mönchengladbach (Tristan und Isolde 1978, Die Meistersinger von Nürnberg 1980 und Der Ring des Nibelungen 1981-85). 1982-95 war Dew Oberspielleiter in der Oper am Stadttheater Bielefeld. Dort prägte er mit dem Intendanten Heiner Bruns und dem Dramaturgen Alexander Gruber die „Bielefelder Dramaturgie”, die sich der Wiederentdeckung von Opern verschrieb, die durch die nationalsozialistische Kulturpolitik aus dem Bewusstsein verdrängt worden waren. So gelangten zahlreiche Opern aus der Zeit der Weimarer Republik, aber auch selten gespielte Werke der französischen Grand Opéra auf die Bielefelder Bühne. Spektakuläre Neudeutungen auch von Opern des Kernrepertoires sowie Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Werke kamen hinzu.
Mit der Inszenierung von Giacomo Meyerbeers Die Hugenotten an der Deutschen Oper Berlin gelang Dew der Sprung an die großen Opernhäuser. Es folgten Arbeiten unter anderem für Hamburg, Leipzig, Zürich, die Wiener Staatsoper, Royal Opera Covent Garden, Opéra Comique Paris, Houston Grand Opera, Operan Göteborg und das Teatro Real Madrid. Der Zyklus der drei Mozart/da Ponte-Opern, den Dew 1991-94 an der Oper Leipzig erarbeitete, erreichte durch Fernsehübertragungen ein großes Publikum. 1995-2001 leitete Dew als Generalintendant das Theater Dortmund. Als Schwerpunkt seiner Arbeit widmete er sich dort vergessenen Werken des französischen Repertoires des 19. und 20. Jahrhunderts. 2004-14 war John Dew Intendant des Staatstheaters Darmstadt, wo er mit Monteverdis L’Orfeo und L’Incoronazione di Poppea, der Kálmán-Operette Gräfin Mariza sowie Rameaus Platée große Erfolge beim Publikum und bei den Kritikern erzielte. Bei den Salzburger Festspielen 2006 inszenierte er mit Apollo et Hyacinthus/Die Schuldigkeit des Ersten Gebots die beiden frühesten musiktheatralischen Werke Mozarts. Zur Wiedereröffnung des Großen Hauses des Staatstheaters Darmstadt brachte Dew Janáčeks Schicksal zusammen mit Lélio oder Die Rückkehr ins Leben von Berlioz als Doppelabend auf die Bühne. Die beiden Orff-Opern Oedipus der Tyrann und Antigonae hatten in Dews Inszenierung Anfang Dezember 2006 Premiere und erregten weithin Aufmerksamkeit und erhielten einhelliges Lob der Kritik. In der Spielzeit 2007/08 setzte Dew seine Beschäftigung mit den Werken Orffs fort und brachte dessen Märchenoper Die Kluge auf die Bühne. Weiterhin inszenierte er Debussys Pelléas et Mélisande und Wagners Parsifal. In der Spielzeit 2008/09 folgten Inszenierungen von Halévys La Juive, Wagners Die Meistersinger von Nürnberg und Puccinis Turandot, in der Spielzeit 2009/2010 dann von Janáčeks Katja Kabanowa, des Orff-Doppelabends Gisei – Das Opfer/De temporum fine comoedia, der die posthume Uraufführung von Orffs erstem Musiktheaterstück beinhaltete, sowie des Musicals Anatevka. Anschließend inszenierte er Beethovens Fidelio und Puccinis La Bohème. Das Großprojekt der Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 bildete die komplette Neuinszenierung von Wagners Bühnenfestspiel Der Ring des Nibelungen, innerhalb derer Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung in dichter Folge zur Premiere gelangten. Nach der Fortsetzung des Darmstädter Orff-Zyklus mit der Märchenoper Der Mond, nach Offenbachs Hoffmanns Erzählungen und Puccinis Madama Butterfly inszenierte Dew zu Beginn der Spielzeit 2012/13 das Musical La cage aux folles. In Darmstadt folgten im Herbst 2014 La Bohème und La Traviata. Außerdem inszeniert er an der Staatsoper Wien I Puritani.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.john-dew.com/
1.6. Yehudi WYNER wird 90
Der Sohn des russisch-jüdischen Komponisten Lazar Weiner wuchs in New York auf und schloss 1946 ein Studium an der Juilliard School of Music mit einem Diplom im Fach Klavier ab. Er studierte danach an der Yale University bei Richard Donovan und Paul Hindemith und an der Harvard University bei Walter Piston. Der Gewinn eines Rompreises ermöglichte ihm 1953-56 ein Studium an der American Academy in Rome. Nach seiner Rückkehr in die USA wirkte Wyner als Klaviersolist, Kammermusiker und Klavierbegleiter, dirigierte verschiedene Kammer- und Vokalensemble und war musikalischer Leiter der Turnau Opera und der New Haven Opera Society. 1963-77 unterrichtete er (u. a. Komposition) an der Yale University, 1975-97 am Berkshire Music Center in Tanglewood. Daneben war er 1978-89 Professor an der State University of New York und mehrere Jahre Dekan der Musikfakultät. Als Gastprofessor unterrichtete er 1986–87 an der Cornell University und 1987–88 an der Brandeis University, wo er anschließend bis 1991 die Walter-W.-Naumburg-Professur für Komposition innehatte und die Brandeis Contemporary Chamber Players leitete. Als Composer-in-Residence wirkte er 1991 an der American Academy in Rom und 1998 am Rockefeller Center in Bellagio. Zu seinen Schülern zählten u. a. Robert Beaser, Chester Biscardi, Martin Brody, Donald Wheelock, Yu-Hui Chang, Laurie San Martin, Tom Johnson, Lewis Spratlan, Craig Walsh und Michael H. Weinstein. Wyner komponierte mehr als 60 Werke, darunter Stücke für Orchester, Kammermusik, Lieder und Werke für Soloinstrumente sowie liturgische Werke. 1998 erhielt er den Elise Stoeger Award der Lincoln Center Chamber Music Society für sein kammermusikalisches Werk. Für sein Klavierkonzert Chiavi in mano, ein Auftragswerk des Boston Symphony Orchestra, das 2005 mit Robert D. Levin uraufgeführt wurde, erhielt er 2006 den Pulitzer-Preis für Musik. Seit 1999 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Letters. 2008 wurde er mit der Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences geehrt. Wyner ist seit 1967 mit der Sängerin Susan Davenny-Wyner verheiratet.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.yehudiwyner.com/
1.6. Laura SARTI wird 95
Sie kam früh nach England und studierte in London bei Lucie Manen und bei Emmy Heim. Sie durchlief eine ganz englische Karriere. Sie hatte ihre ersten Erfolge dort bei den Festspielen von Glyndebourne (1961 Berta im »Barbier von Sevilla«) und trat dann bei der Scottish Opera Glasgow (1962-68 Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, Suzuki in »Madame Butterfly«, Emilia in Verdis »Otello«, Stimme in der englischen Erstaufführung von Dallapiccolas »Volo di notte«, Siebel im »Faust« von Gounod, Meg Page in Verdis »Falstaff«, Siegrune und 2. Norn im Nibelungenring), bei der Kent Opera und bei der Sadler’s Wells Opera London (u.a. Lucia in Rossinis »La gazza ladra«) auf. Sie gastierte bei den Festspielen von Drottningholm und Aix-en-Provence. Auf der Bühne waren ihre großen Partien die Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell und die Principessa in »Suor Angelica« von Puccini. Die auch als Konzertsolistin bedeutende Künstlerin arbeitete später als hoch geschätzte Gesangpädagogin.
Schallplatten: HMV (Berta im »Barbier von Sevilla«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lampsatis.com/laura_sarti.html
2.6. Neil SHICOFF wird 70
Er erhielt seine erste Ausbildung durch seinen Vater, der in New York Synagogenkantor war. Eigentliches Gesangstudium an der Juilliard Music School in New York, vor allem bei Jennie Tourel. Hier wirkte er (noch als Student) am 20.4.1972 in der Uraufführung der Oper »Lord Byron« von Virgil Thomson mit. 1975 kam es zu seinem Debüt im Kennedy Centre in Washington als Narraboth in »Salome« von Richard Strauss. Im gleichen Jahr ersetzte er den kurz zuvor verstorbenen Richard Tucker bei den Mai-Festspielen von Cincinnati als Titelhelden in Verdis »Ernani« und gastierte an der Santa Fé Opera als Paco in »La vida breve« von M. de Falla. Darauf wurde er 1976 an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittsrolle: Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini). Seitdem konnte er an diesem Opernhaus eine große Karriere entwickeln; er sang dort in insgesamt 208 Vorstellungen den Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, den Herzog im »Rigoletto«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« von R. Strauss, den Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Titelhelden in »Werther« von Massenet, den Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Macduff in Verdis »Macbeth«, den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Des Grieux in »Manon« von Massenet, den Don Carlos in der Oper gleichen Namens von Verdi, den Alfredo in »La Traviata«, den Alfred in der »Fledermaus« von J. Strauß, den Faust von Gounod, den Don José in »Carmen«, den Manrico im »Troubadour«, den Rodolfo in Verdis »Luisa Miller« und den Eléazar in »La Juive« von Halévy. 1976 gastierte er erstmals in Europa; hier sang er in Amsterdam den Don Carlos. Er debütierte an der Covent Garden Oper London 1978 als Pinkerton in »Madame Butterfly« und trat dort als Rodolfo in »La Bohème«, als Macduff, als Alfredo, als Herzog im »Rigoletto«, als Hoffmann (seine große Glanzrolle, die er auch in Florenz, in Hamburg, in Barcelona, in Zürich und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona vortrug) und an anderen englischen Opernbühnen auf. In seiner zweiten großen Rolle, dem Werther von Massenet, hörte man ihn in Houston/Texas, Zürich und beim Festival von Aix-en-Provence. An der Oper von Chicago sang er 1979 als Antrittsrolle den Rodolfo in »La Bohème«, an der San Francisco Opera 1981-87 den Edgardo, den Don Carlos von Verdi und den Hoffmann. In Paris gastierte er an der Grand Opéra (1982 als Romeo und als Lenski, 1984 als Werther), an der Opéra-Comique (1982 als Hoffmann) und an der Opéra Bastille (1992 und 2002 als Hoffmann, 1996 als Cavaradossi in »Tosca«, 1997-98 als Don José, 1998 als Don Carlos, 2004 als Manrico, 2007 als Eléazar). 1987 trat er an der Oper von Seattle erstmals in der Partie des Don José auf, den er an der Oper von Nîmes, bei den Festspielen von Macerata, beim Festival von Orange, in der Arena von Verona, am Teatro Colón Buenos Aires und am Teatro Real Madrid wiederholte. 1991 gastierte er in Amsterdam als Rodolfo in Verdis »Luisa Miller«. Weiter erregte er Aufsehen bei Auftritten an den Staatsopern von Hamburg (Peter Grimes in der gleichnamigen Oper von B. Britten), Stuttgart (Cavaradossi), München (Alfredo, Maurizio, Don José, Cavaradossi), an der Deutschen Oper Berlin (Riccardo in Verdis »Maskenball«, Don José) sowie bei den Festspielen von Florenz. Im englischen Fernsehen BBC trat er als Macduff, im französischen Fernsehen als Roméo auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1986 als Lenski, 1995 als Hoffmann und 1997 als Cavaradossi. Den Lenski sang er auch am Teatro Fenice Venedig und in Chicago. Am Opernhaus von Zürich sang er 1996 den Manrico, 1997 den Ernani, 1999 den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, 2000 den Edgardo. Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 1998 und 2001 als Don Carlos sowie 2003 als Hoffmann. 2000 hörte man ihn am Teatro Real Madrid als Ernani. Besonders verbunden war er der Wiener Staatsoper, an der er 1979 als Herzog in »Rigoletto« debütierte und bis 2015 in insgesamt 247 Vorstellungen auftrat: als Rodolfo in »La Bohème«, als Werther, als Cavaradossi, als Don José, als Pinkerton, als Hoffmann, als Edgardo, als Peter Grimes, als Lenski, als Don Carlos, als Ernani, als Eléazar, als Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten, als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Roméo, als Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, als Idomeneo von Mozart, als Hermann in Tschaikowskys »Pique Dame« und als Canio im »Bajazzo«. An der Wiener Volksoper gastierte er 2014 als Kalaf in Puccinis »Turandot«. 2015 feierte er an der Wiener Staatsoper in einer großen Galaveranstaltung sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. 1998 wurde er Österreichischer Kammersänger, 2003 zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Angesehener Konzertsänger. 2015-16 war er Direktor des Michailowski-Theaters in St. Petersburg. Er ist verheiratet mit der Sopranistin Dawn Kotoski (* 1965).
Lit: C.D. Lipton: Playing to Win (in »Opera News«, 1983-84).
Schallplatten: HMV (Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, Foresto in »Attila« von Verdi), Teldec (Edgardo in »Lucia di Lammermoor«), Philips (Macduff in »Macbeth« von Verdi, Herzog im »Rigoletto«, Lenski im »Eugen Onegin«, Puccini-Arien, Titelrolle in »Aroldo« von Verdi), HRE (»La Bohème«), EMI (Luigi in Puccinis »Il Tabarro«); Teldec-Video (»La Traviata«), Warner-Video (Alfredo in »La Traviata«, Venedig 1992).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.shicoff.com/html/e/bio_e.html
2.6. Szymon KAWALLA wird 70
Er bekam im Alter von fünf Jahren den ersten Violinunterricht von seinem Vater. Er besuchte dann die Geigenklasse von Eugenia Uminska am Staatlichen Musikgymnasium seiner Heimatstadt Krakau und studierte bis 1970 am Moskauer Konservatorium bei David Oistrach. Bis 1972 war er an der Staatlichen Musikhochschule Warschau Schüler von Tadeusz Wrónski, Krzysztof Jakowicz und Zenona Bakowski. An der Universität Warschau studierte er Dirigieren bei Stanislas Wislocki (bs 1973) sowie Komposition bei Marian Borkowski, Piotr Perkowski und Wlodzimierz Kotonski (bis 1974). Schließlich vervollkommnete er seine Ausbildung bei Pawel Klecki und Igor Markevitch (Dirigieren) und Mathilde Graf (Kammermusik). 1975–80 lehrte er an der Musikakademie in Bydgoszcz, 1980–86 an der Pädagogischen Hochschule in Zielona Góra. Ab 1986 leitet er die Dirigierklasse an der Musikakademie in Warschau. 1992 erhielt er den Titel eines Musikprofessors. Er gab auch internationale Meisterkursen in Żagań, Łańcut, Taegu und Jeju in Südkorea. Er leitet die Abteilung für Musikpädagogik und Literatur und das Musiklabor am Institut für Kunstpädagogik an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Akademie der Sonderpädagogik in Warschau. Seit 1966 gibt Kawalla regelmäßig Konzerte im In- und Ausland, in Ländern wie England, Österreich, Belgien, Weißrussland, Bulgarien, Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Iran, Jugoslawien, Kanada, Südkorea, Kuba, Luxemburg, Deutschland, Norwegen, Russland, Rumänien, der Slowakei, den USA, der Schweiz, Schweden, der Ukraine, im Vatikan, in Ungarn und Italien. 1974-78 leitete Kawalla die Pommersche Philharmonie in Bydgoszcz. Als geschäftsführender und künstlerischer Leiter sowie Chefdirigent arbeitete er für das Staatliche Kammerorchester in Torun (1979–80), die Philharmonie Zielona Gora und die Kammeroper Żagańska (1980–86), sowie das Sinfonieorchester und den Chor des Polnischen Rundfunks und Fernsehens in Krakau (1985-91). 1992-95 war er künstlerischer Berater und Chefdirigent der Philharmonie Koszalin, 1995-2001 künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Philharmonie in Kielce sowie der Opernbühne Kielce. Seit 2001 ist er künstlerischer Leiter und Erster Dirigent des Kammerchores der Warschauer Kammeroper. Kawalla erhielt viele Auszeichnungen, darunter das Silberne Verdienstkreuz der Republik Polen (1985), das Ritterkreuz und das Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta (1996 und 2004) sowie die Medaille Bene Meritus der Gesellschaft der Freunde der Bildenden Künste.
4.6. Christoph STEPHINGER wird 65
Als Knabe sang er vom 8. bis zum 15. Lebensjahr in dem berühmten Chor der Regensburger Domspatzen. Er ließ seine Stimme in einem fünfjährigen Gesangstudium an der Musikhochschule München ausbilden. 1981 gewann er den Mozart-Wettbewerb in Würzburg und wurde Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. Seit 1981 setzte er seine Ausbildung bei Kurt Moll in München fort; bereits in dieser Zeit kam es zu Rundfunk- und Fernsehauftritten. 1982 wurde er an das Stadttheater von Bielefeld verpflichtet, dem er bis 1986 angehörte, um dann einem Ruf an das Staatstheater von Hannover Folge zu leisten. Gastspiele führten den Künstler an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an das Opernhaus von Dortmund, an die Staatstheater von Karlsruhe und Braunschweig, an die Oper von Nizza und zum Festival von Spoleto. 1993 sang er bei den Festspielen von Eutin den Kaspar im »Freischütz«, 1995 in Hannover den Plumkett in Flotows »Martha«, 1996 am Opernhaus von Frankfurt a.M. den Ochs im »Rosenkavalier«. 1997 sang er in Hannover den Claggart in »Billy Budd« von Benjamin Britten und den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, am Gärtnerplatztheater in München den Oger in »Melusine« von Aribert Reimann, 1998 dort den Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, im Prinzregententheater München den La Roche im »Capriccio« von R. Strauss, 1999 am Opernhaus von Leipzig den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1999 sang er am Theater am Gärtnerplatz in München den Leporello im »Don Giovanni«, 2000 den Lothario in »Mignon« von A. Thomas. 2008-16 war er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper München. Seine großen Bühnenpartien waren der König Heinrich im »Lohengrin«, der Daland in »Der fliegende Holländer« und der van Bett in »Zar und Zimmermann« von Lortzing; weiter sind zu nennen: der Masetto im »Don Giovanni«, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«,der Zacharias in Meyerbeers »Der Prophet« und der Jim in »Maschinist Hopkins« von Max Brand. Neben seiner Bühnenkarriere entwickelte sich eine nicht weniger erfolgreiche Konzerttätigkeit, namentlich als Solist in Oratorien. So sang er 1989 bei einer Konzertreise mit der Gächinger Kantorei unter H. Rilling den Herodes in »L’Enfance du Christ« von Berlioz.
Weitere Informationen auf seiner Homepage : http://www.christoph-stephinger.de/
5.6. Michèle CLAVERIE wird 80
Tochter des bekannten französischen Bassisten Jean Claverie (1902-63). Sie studierte zunächst Philosophie und Klavierspiel, ließ dann aber ihre Stimme am Pariser Conservatoire National ausbilden. 1965 konnte sie an der Opera-Comique Paris als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach debütieren. Seitdem beachtliche Erfolge als Koloratrice an den beiden großen Opernhäusern von Paris, der Grand Opéra wie der Opéra-Comique bis 1971, seitdem an den großen französischen Provinztheatern tätig, in Marseille, Nizza, Lille, Toulouse, am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und an der Oper von Lüttich. Im französischen Fernsehen erschien sie als Titelheldin in einer Aufnahme der Oper »Lakmé« von Delibes. Ihr Repertoire enthielt die klassischen Partien aus dem Koloraturfach, wobei sie sich auch als begabte Darstellerin erwies. Zu nennen sind: die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Gilda im »Rigoletto«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Norina im »Don Paquale«, die Sophie im »Werther« von Massenet, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod. Dazu erfolgreiche Konzertkarriere. Seit 1984 wirkte sie als Pädagogin, zuerst in Straßburg, dann in Paris. – Verheiratet mit dem bekannten Bariton Claude Calès (* 1934).
Schallplattenaufnahmen bei RCA, darunter »Les Noces de Jeannette« von V. Massé, zusammen mit ihrem Gatten.
6.6. Sulie GIRARDI wird 60
Sie erwarb an der Indiana University ihren Bachelor sowie das Master of Music Diplom. Seit 1988 lebt die Mezzosopranistin in Wien, wo sie sich neben dem traditionellen Opernrepertoire intensiv der modernen Musik widmet. Verschiedene Engagements führten die Sängerin u. a. an die Opera de Monte Carlo, an die Opéra National du Rhin, an die Opéra National de Lyon, an das Opernhaus Bergen, an das Staatstheater Saarbrücken, an die Wiener Kammeroper, an das Stadttheater Baden, an die Opéra de Lausanne sowie zu den Bregenzer Festspielen (2002 in Julietta von B. Martinù), zum Festival „Mozart in Schönbrunn“ und zum Niederösterreichischen Operettenfestival. Sie hat ein großes Repertoire von Opernrollen, z. B. Concepcion (Die spanische Stunde), Suzuki (Madame Butterfly), Frau Reich (Die lustigen Weiber von Windsor), Filipjewna (Eugen Onegin) und Lucia (Cavalleria rusticana). Ihr zeitgenössisches Repertoire umfasst Werke von Henze, Strawinsky, Britten, Schostakowitsch, Busoni, Martinù, Riehm, Menotti und Gerd Kühr. Ihre Konzerttätigkeit konzentriert sich hauptsächlich auf Musik des 20. Jahrhunderts. Sulie Girardi arbeitet häufig mit bekannten Ensembles dieses Genres, u. a. dem Austrian Art Ensemble, dem Ensemble Modern Frankfurt und dem Ensemble Kontrapunkt. Sie hat mit namhaften Regisseuren und Dirigenten gearbeitet, u. a. mit Boris Pokrowsky, Giorgio Marini, Stephan Grögler, Robert Herzl, Nicola Raab und Philippe Arlaud, Leonard Bernstein, David Lloyd-Jones, Gennady Rozhdestvensky, Dietfried Bernet, Markus Stenz, Shao Chia Lu und Peter Keuschnig. Die Künstlerin hat mehrere Aufnahmen moderner Kompositionen eingespielt und wirkte bei der CRI-Aufnahme von John Eatons Vierteltonoper „Danton and Robespierre“ mit. An der Volksoper Wien debütierte Sulie Girardi 2002 als Adelaide in Der Vogelhändler. Seit der Saison 2004/05 ist sie fixes Ensemblemitglied der Volksoper und stand seither auf der Bühne u. a. als Marcellina in Die Hochzeit des Figaro, Annatante in Die feuerrote Friederike, Tisbe in La Cenerentola, Schwester Margarethe in The Sound of Music, Hata in Die verkaufte Braut, Gertrude in Die Ausflüge des Herrn Broucek, Aiblers Frau in Der Evangelimann, Mirabella in Der Zigeunerbaron, Zweite und Dritte Dame in Die Zauberflöte, Manja in Gräfin Mariza, Peronella in Boccaccio, Rosalia in Tiefland, Praskowia in Die lustige Witwe, Frumah Sarah in Anatevka, Berta in Der Barbier von Sevilla, Ernestina Money in Hello, Dolly!, als Lady Pamela Cookburn in Fra Diavolo, Sorge in Antonia und der Reißteufel, Hattie in Kiss me, Kate, Zita in Gianni Schicchi, Hamsterin in Der Mantel, Giovanna in Rigoletto, Waltraute in Wagners RING an einem Abend, Mrs. Herring in Albert Herring, Mme Folle-Verdure in Pariser Leben, als Agricola in Eine Nacht in Venedig, in der österreichischen Erstaufführung von Friedrich Cerhas Onkel Präsident als Mummy Moneymaker, als Miss Krumholtz in Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen, als Mutter in Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit, als Witwe Browe in der Neuproduktion von Zar und Zimmermann und als Lily in „Porgy and Bess“ (konzertant) zu erleben.
6.6. Christian CHRISTIANSEN wird 75
Er erhielt seine Ausbildung in Aarhus durch den Pädagogen Peer Birch. 1981 wurde er als erster Bassist an das Königliche Opernhaus Kopenhagen verpflichtet, dessen Mitglied er dann blieb. Zu den Partien, die er hier sang, gehörten der Sarastro in der »Zauberflöte«, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Procida in »Die sizilianische Vesper« vom gleichen Komponisten (1991) und der Titelheld in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. 1995 trat er an der Oper von Kopenhagen als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, als Claudius in »Hamlet« von A. Thomas und als Timur in Puccinis »Turandot« auf; im gleichen Jahr gastierte er mit dem Ensemble dieses Hauses an der Covent Garden Oper London in der Partie des Königs in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«; ebenfalls 1995 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Charlemagne in »Fierrabras« von Schubert, 1996 in Kopenhagen den Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«. 1996 trat er an der Kopenhagener Oper als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf, 1998 als König Marke in »Tristan und Isolde«, 1997 am Opernhaus von Helsinki als Rocco im »Fidelio«. 2000 wirkte er bei den Festspielen von Ludwigsburg sowie bei den Salzburger Festspielen in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saul og David« des dänischen Komponisten Carl Nielsen als Samuel mit; im gleichen Jahr sang er am Stora Theater Göteborg den König Heinrich im »Lohengrin«. Er wurde durch weitere Gastspiele und Konzertauftritte allgemein bekannt.
Schallplatten: Chandos (»Saul og David« von C. Nielsen, »Drot og Marsk« von Heise, »Der Rose Pilgerfahrt« von R. Schumann).
6.6. Louis ANDRIESSEN wird 80
Er ist der Sohn des Komponisten und Dirigenten Hendrik Andriessen und jüngster Bruder des Komponisten Jurriaan Andriessen. Er studierte am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei seinem Vater Hendrik Andriessen und bei Gerard Hengeveld (Piano) sowie bei Kees van Baaren. Weitere Studien absolvierte er 1962-63 in Mailand bei Luciano Berio sowie in Berlin 1964-65 (Stipendium der Ford-Stiftung). Seit 1974 lehrt er selbst am Königlichen Konservatorium in Den Haag Instrumentation und Komposition und ist freischaffender Komponist. 1977 erhielt er für seine Komposition De Staat einen ersten Preis des von der UNESCO ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbs. Andriessen ist ein Künstler, dessen Entwicklung entscheidend von den politischen Umbrüchen der sechziger Jahre beeinflusst wurde. So war er Mitglied eines Komponisten-Kollektivs, das 1969 die antiimperialistische Oper Rekonstruktion (Reconstructie) schrieb. Mit diesem Kollektiv, zu dem Misha Mengelberg, Peter Schat, Jan van Vlijmen und Reinbert de Leeuw gehörten, aber auch mit Willem Breuker und Harry Mulisch führte er während eines Konzertes von Bernard Haitink und dem Concertgebouw-Orchester die Notenkrakersactie durch, um die Aufführung zu verhindern. Er ist Mitbegründer der Ensembles Orkest De Volharding (Bläser-Ensemble) (für das er 1972-76 schrieb) und Hoketus (1976); mit den Ensemblestücken De Volharding und Hoketus fand er zugleich die Namen für die beiden Instrumentalensembles, mit denen er seine Vorstellungen der Produktion von Musik realisieren konnte – als Einheit von Schöpfer und Ausführenden. In seinem Kompositionsstil lassen sich Einflüsse von Strawinsky wie auch der Minimal Music bemerken. Er beschäftigte sich mit unterschiedlichen musikalischen Gattungen und Kunstformen – auch mit Musiktheater und Film. So entstand in Zusammenarbeit mit Peter Greenaway der Film M is for Man, Music, Mozart. Sein kompositorisches Schaffen hat Maja Trochimczyk einer ausführlichen Analyse unterzogen (Buch: The Music of Louis Andriessen von Maja Trochimczyk, 2002, Routledge). Sein Werk ist von der Überzeugung geprägt, dass Musik nicht vom gesellschaftlichen und politischen Kontext, in dem sie entsteht und erklingt, abzukoppeln ist. Zahlreiche Artikel tragen seinen Namen, zumeist veröffentlicht in The Art of Stealing Time, und zusammen mit Elmer Schönberger verfasste er 1982 das Buch Het Apollinisch Uurwerk (übersetzt von Jeff Hamburg als The Apollonian Clockwork, Oxford University Press) eine Studie über Igor Strawinsky. 1994 war er künstlerischer Direktor des Meltdown Festival in London. Des Weiteren leitet er das jährlich durchgeführte International Young Composers Meeting in Apeldoorn (Niederlande).
6.6. Giacomo ARAGALL wird 80
Er sang mit neun Jahren in Barcelona in einem Kirchenchor, mit 20 Jahren nahm er das Gesangstudium bei dem Pädagogen Francesco Puig in Barcelona auf. Zuvor hatte er bereits große Erfolge als Sportler gehabt und sollte als Fünfkämpfer in die spanische Olympiamannschaft aufgenommen werden. 1962 erhielt er den zweiten Preis beim Gesangwettbewerb von Bilbao und damit ein Stipendium für eine weitere Ausbildung in Italien. Diese erfolgte durch Vladimiro Badiali in Mailand. Bühnendebüt 1963 am Teatro Fenice Venedig als Gastone in »Gerusalemme« (»I Lombardi«) von Verdi. 1963 gewann er den Verdi-Concours in Busseto und wurde noch für die Spielzeit 1963-64 für die Mailänder Scala verpflichtet. Er sang dort 1963 als Antrittsrolle die Titelpartie in Mascagnis »L‘Amico Fritz«. Nachdem er hier bis 1972 sehr große Erfolge erzielt hatte (1964 Kavalier in »Cardillac« von P. Hindemith, 1964-65 und 1969 Rodolfo in »La Bohème«, 1966-68 Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1968-69 Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, 1970 Herzog in »Rigoletto« und 1971 Pinkerton in »Madame Butterfly«), begann er eine weltweite Gastspieltätigkeit. 1964 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München, an der er seit 1974 oft anzutreffen war, seit 1965 Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin. 1966 großer Erfolg an der Staatsoper von Wien bei seinem Debüt als Rodolfo in »La Bohème« von Puccini. An diesem Haus sang er in den folgenden 34 Jahren in insgesamt 164 Vorstellungen außerdem noch den Herzog im »Rigoletto«, den Pinkerton, den Alfredo in »La Traviata«, den Des Grieux in »Manon« von Massenet, den Cavaradossi in »Tosca«, den Faust von Gounod und den Don Carlos von Verdi. Er gastierte auch an der Wiener Volksoper (als Edgardo). 1967 sang er in Venedig in Verdis »I Lombardi«, dann am Teatro Massimo von Palermo, am Teatro San Carlo von Neapel, an den Opern von Rom, Turin und Bologna, 1966 bei den Festspielen in der Arena von Verona. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona trat er in den sechziger Jahren als Edgardo, als Pinkerton, als Herzog im »Rigoletto«, als Alfredo und als Fernando in Donizettis »La Favorita« auf. Seine steil aufwärts führende Karriere führte ihn an die Deutsche Oper Berlin und an die Hamburger Staatsoper. An der Covent Garden Oper London sang er nach seinem Debüt 1966 als Herzog im »Rigoletto« als weitere Partien den Edgardo, den Rodolfo in »La Bohème«, den Cavaradossi, den Werther von Massenet und den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. Wichtige Erfolge erzielte er bei den Festspielen von Edinburgh (1965 als Frisellino in J. Haydns »Le Pescatrici« und 1967 als Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«) und beim Wexford Festival (1964 in »Lucia di Lammermoor«), 1970 am Teatro Colón Buenos Aires (als Rodolfo in »La Bohème«). 1968 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Herzog im »Rigoletto«. Hier trat er außerdem bis 1977 als Alfredo, als Edgardo, als Roland in »Esclarmonde« von Massenet, als Rodolfo in »La Bohème« und als Pinkerton in insgesamt 38 Vorstellungen auf. An der San Francisco Opera trat er 1973-89 als Herzog im »Rigoletto«, als Roland, als Pinkerton, als Werther, als Cavaradossi, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Faust von Gounod, als Rodolfo in »La Bohème«, als Don Carlos und als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« auf. Er wirkte 1972 am Teatro San Carlo Neapel in einer Premiere der vergessenen Donizetti-Oper »Caterina Cornaro« mit. 1984 sang er bei den Festspielen von Bregenz (Cavaradossi), Verona (ebenfalls Cavaradossi) und Orange (Don Carlos), wo er auch 1990 zu hören war. Er gastierte oft am Opernhaus von Zürich, u.a. 1991 als Cavaradossi zusammen mit Grace Bumbry. In Hamburg sang er 1991 den Don Carlos, beim Las Palmas Festival des gleichen Jahres den Riccardo, 1993 am Teatro Colón Buenos Aires den Cavaradossi. Er nahm in einem späteren Abschnitt seiner Karriere ein umfangreiches Lied-Programm in sein Repertoire auf, das er u.a. 1997 in einer großen Deutschland-Tournee vortrug. Am 11.10.1997 sang er in der Eröffnungsvorstellung des wiederhergestellten Teatro Real Madrid den Paco in »La vida breve« von M. de Falla. 2000 gastierte er an der Wiener Staatsoper noch einmal mit einem Liederabend. Er betätigte sich schließlich auch als Gesangspädagoge. – Die ausdrucksreiche, klangschöne Tenorstimme des Sängers erreichte ihre bedeutendsten Leistungen im italienischen Repertoire.
Auf der Marke Decca sang er den Alfredo in einer integralen Aufnahme von Verdis »La Traviata«, den Gennaro in Donizettis »Lucrezia Borgia«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« sowie den Roland in »Esclarmonde« von Massenet, auf MRF in »Caterina Cornaro« von Donizetti und in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini; auf RCA sang er die Titelpartie in Gounods »Faust«, auf Ariola-Eurodisc in »Rigoletto« und ein Recital, auf Naxos in »Cavalleria rusticana«, auch Solo-Aufnahmen und Duette. auf TIS in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, auf Melodram in »Le Pescatrici« von J. Haydn, auf Capriccio in »Madame Butterfly«, auf Discover/Koch den Rodolfo in »La Bohème«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« und den Cavaradossi in »Tosca« (1995).
6.6. Alberto RINALDI wird 80
Sein Vater war ein angesehener Musiklehrer. Studium an der römischen Accademia di Santa Cecilia bei Armando Piervenanzi. Er gewann 1963 den Gesangwettbewerb von Spoleto und debütierte dort als Titelheld in Verdis »Simon Boccanegra«. Er sang dann an den führenden italienischen Theatern, zumal an der Oper von Rom und am Teatro San Carlo von Neapel. Seit 1965 trat er immer wieder am Teatro Comunale Bologna auf, u.a. als Ford in Verdis »Falstaff«, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von Giorgio Federico Ghedini und als Amonasro in »Aida«. Seit 1964 gastierte er am Teatro Fenice Venedig (u.a. 1970 als Figaro im »Barbier von Sevilla«), seit 1965 auch am Teatro Massimo Palermo (u.a. als Gianni Schicci von Puccini, als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und in »Il Campanello« von Donizetti). Beim Maggio Musicale von Florenz sang er 1965 den Billy Budd, 1970 den Ford, am Teatro Comunale Florenz 1970 den Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«. An der Mailänder Scala war er 1967 als Ottono in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« zu hören, 1970 als Lescaut in »Manon« von Massenet, 1970 und 1988 als Belcore in »L’Elisir d’amore«, 1971 und 1984 als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1975 als Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1976 als Albert im »Werther« von Massenet, 1981 und 1984 als Silvio im »Bajazzo«, an der Piccola Scala 1973 als Slook wie als Tobia Mill in »La Cambiale di matrimonio« von Rossini, 1975 als Carbolone in »Il marito disperato« von Cimarosa. 1987 war er mit dem Ensemble der Scala an der Berliner Staatsoper als Dandini zu Gast. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence hatte er 1967 einen großen Erfolg als Guglielmo in »Così fan tutte«. 1970 gastierte er an der Oper von San Francisco als Guglielmo. Am Grand Théâtre in Genf gastierte er 1970 als Dandini, 1986 als Ford, 2010 und 2012 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Am Teatro Regio Turin gastierte er in den Jahren 1971-2000 u.a. als Ford, als Graf Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Taddeo in »L’Italiana in Algeri« von Rossini und als Jupiter in der Offenbach-Operette »Orphée aux enfers«. 1971 sang er an der Oper von Monte Carlo den Masetto im »Don Giovanni«, 1974 den Ford. In den Jahren 1972-88 trat er häufig als Gast am Teatro Margherita in Genua auf. 1973-74 wirkte er bei den Festspielen von Edinburgh als Masetto mit. 1975 erschien er bei den Festspielen von Bregenz als Malatesta im »Don Pasquale«. Beim Glyndebourne Festival sang er 1980 den Ford, 1981 und 1984 den Figaro in »Le nozze di Figaro« sowie 1983 den Dandini. 1981 gastierte er an der Londoner Covent Garden Oper als Belcore. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1982 als Enrico und trat bis 2009 hier außerdem noch als Belcore wie als Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, als Dandini in »La Cenerentola«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Figaro wie als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Germont in »La Traviata«, als Lescaut sowohl in Puccinis »Manon Lescaut« als auch in Massenets »Manon«, als Silvio, als Marcello in »La Bohème«, als Taddeo, als Marchese in Donizettis »Linda di Chamounix« und als Gianni Schicchi auf. 1986 nahm er an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil, bei der er den Titelhelden in »Le nozze di Figaro« vortrug. Sehr erfolgreich gastierte er an der Opéra-Comique Paris (1984 als Graf Robinson), am Théâtre des Champs-Élysées Paris (1988 als Gottardo in Rossinis »La Gazza ladra«) und an der Opéra Bastille Paris (2005 und 2009-10 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 2006 als Dulcamara), in Prag, Leningrad, Chicago und Rio de Janeiro. Beim Maggio Musicale von Florenz und bei den Festspielen von Aix-les-Bains bewunderte man seine Interpretation von Mozart- und Rossini-Partien. 1987 sang er am Opernhaus von Köln in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1988 bei seinem einzigen Auftritt an der Metropolitan Oper New York den Belcore und bei den Rossini-Festspielen von Pesaro in »Il Signor Bruschino«, 1989 in Köln und bei den Festspielen von Schwetzingen in »La cambiale di matrimonio«, wiederum von Rossini; 1990 trat er bei diesen Festspielen in »La scala di seta« von Rossini auf. 1991 Gastspiel am Opernhaus von Bonn als Figaro im »Barbier von Sevilla«, an der Opéra de Wallonie Lüttich als Nabucco von Verdi, 1993 am Teatro San Carlos Lissabon als Podestà in Rossinis »La gazza ladra«. 1993 gastierte er an der Staatsoper München als Leporello im »Don Giovanni«, 1994 als Dandini, 1995 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, ebenso 1995 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1997 sang er an der Staatsoper von Dresden die Titelrolle in der Oper »Il Re Teodoro in Venezia« von Paisiello, an der Covent Garden Oper London wieder den Belcore, 1998 am Staatstheater Wiesbaden den Falstaff von Verdi, in Brüssel den Don Pasquale von Donizetti. 2000 gastierte er an der Münchner Staatsoper als Dandini, 2001 am Teatro Costanzi in Rom als Rambaldo in Puccinis »La Rondine«. Sein lyrischer Bariton wurde besonders in Mozart- und Rossini, allgemein in Belcanto-Partien, geschätzt. Er übernahm in einem späteren Abschnitt seiner Karriere auch Bassbuffo-Rollen.
Schallplatten: HMV (Masetto in vollständigem »Don Giovanni«), DGG (»Il matrimonio segreto« von Cimarosa, »Il Campanello« von Donizetti), Philips (»Pagliacci«), Capriccio (»Madame Butterfly«), Melodram (»L’Africaine« von Meyerbeer), Fonit-Cetra (»La gazza ladra« von Rossini, »La Rondine« von Puccini), Ricordi/BMG (Rospolone in »La Molinara« von G. Paisiello), Frequenz (»Madame Butterfly«); Warner-Video (»La cambiale di matrimonio«, »Il Signor Bruschino« und »La scala di seta« von Rossini).
6.6. Bogusław SCHAEFFER wird 90
Er studierte zunächst in Opole Violine, später an der Staatlichen Musikhochschule Krakau Komposition bei Artur Malawski. Bis 1953 studierte er an der Jagiellonen-Universität Musiktheorie bei Zdzislaw Jachimecki. 1952-57 war er Musikredakteur beim Polnischen Rundfunk in Krakau, danach unterrichtete er 1954-58 an der Jagiellonen-Universität Musikwissenschaft. 1963-98 war Schaeffer Lehrer, ab 1989 Professor für Komposition an der Musikhochschule Krakau. Daneben gab er 1967-73 die Zeitschrift Forum Musicum heraus. 1986 erhielt er eine Gastprofessur, 1989 eine ordentliche Professur am Mozarteum in Salzburg, die er bis 2002 innehatte. Neben mehr als 400 Kompositionen verfasste Schaeffer auch Bücher zur Musiktheorie und -geschichte des 20. Jahrhunderts sowie etwa dreißig Theaterstücke.
7.6. Eva Maria STRAUSSOVA wird 85
Mit sieben Jahren kam sie nach Leipzig. Sie hatte eine schwere Kindheit; ihr Vater wurde in das KZ Auschwitz verschleppt und kam dort um. Zuerst studierte sie Klavierspiel, dann Gesang bei Elisa Stünzner, vor allem aber bei Rudolf Dittrich im Dresdner Opernstudio in den Jahren 1956-59. Debüt 1959 am Landestheater Dessau als Helmwige in der »Walküre« kurz darauf erfolgreiches Auftreten als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Nach zweijähriger Tätigkeit in Dessau war sie 1962-63 Mitglied der Staatsoper von Dresden. 1963 kam sie an die Berliner Staatsoper, der sie durch einen Gastspielvertrag verbunden blieb, bis sie nach ihrer Heirat 1972 ihren Wohnsitz in die Schweiz verlegte. Erfolgreiche Gastspiele an den Opernhäusern von Zürich und Bern, an Bühnen in Westdeutschland, in Österreich und in der Sowjetunion. Am Stadttheater von Aachen sang sie als Gast die Isolde in »Tristan und Isolde«, neben der Elisabeth im »Tannhäuser«, der Senta in »Der fliegende Holländer« und der Gutrune im Nibelungenring ihre wichtigste Wagner-Partie. Weitere Hauptrollen in ihrem Repertoire waren die Amelia in Verdis »Maskenball«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Turandot in Puccinis gleichnamiger Oper, die Titelrollen in »Elektra« von R. Strauss und »Fidelio« von Beethoven, die Titelfigur in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und die Fiordiligi in »Così fan tutte«.
Einige Aufnahmen bei Eterna.
7.6. Philippe ENTREMONT wird 85
Er ist der Sohn eines Operndirigenten und einer Pianistin. Nachdem ihm seine Mutter den ersten Klavierunterricht erteilt hatte, lernte er bei Marguerite Long und Jean Doyen. Er besuchte bereits im Alter von 12 Jahren das Conservatoire de Paris und debütierte als 16-Jähriger in Barcelona. Das war der Auftakt zu zahlreichen Konzertreisen in Europa und in den Vereinigten Staaten. In den 1970er-Jahren begann seine Karriere als Dirigent. 1976-91 leitete er das Wiener Kammerorchester als Chefdirigent, später dirigierte er zahlreiche international renommierte Orchester in den USA und in Europa. Seit 1991 ist er Ehrendirigent des Wiener Kammerorchesters auf Lebenszeit. Seit der Konzertsaison 2004/05 ist er Erster Gastdirigent der Münchner Symphoniker. Philippe Entremont ist auch als Musikpädagoge tätig. Er war 1972-79 Direktor der Ravel-Akademie in Saint-Jean-de-Luz in Südfrankreich. Zurzeit leitet er das Konservatorium von Fontainebleau.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.philippeentremont.com/
9.6. Georg TICHY wird 75
Er wollte ursprünglich Maschinenbauingenieur werden, ließ dann aber seine Stimme ausbilden. Seine hauptsächliche Lehrerin war die berühmte Sopranistin Hilde Zadek in Wien. Er debütierte sogleich 1973 an der Staatsoper von Wien als Seemann in Wagners »Tristan und Isolde«. Länger als 35 Jahre (bis 2010) ist er Mitglied der Wiener Staatsoper geblieben, an der er in mehr als 1000 Vorstellungen kleinere, aber auch größere Aufgaben aus dem lyrischen Fachbereich übernahm, u.a. den Harlekin wie den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Moralès in »Carmen«, den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Alberich im Nibelungenring, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Dr. Falke in der »Fledermaus« von J. Strauß, den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Fritz in Korngolds »Die tote Stadt«, den Papageno wie den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Don Carlo in Verdis »Ernani«, den Valentin im »Faust« von Gounod, den De Siriex in Giordanos »Fedora«, den Hérode in Massenets »Hérodiade«, den Tony in Menottis »Hilfe, Hilfe, die Globolinks«, den Figaro sowohl in Rossinis »Barbier von Sevilla« als auch in Mozarts »Le nozze di Figaro«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Belcore in »L’Elisir d‘amore«, den Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, den Marcello in »La Bohème«, den Germont-père in »La Traviata«, den Antonio in Donizettis »Linda di Chamounix«, den Heerrufer im »Lohengrin«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, die Titelrolle in Verdis »Nabucco«, den Silvio wie den Tonio im »Bajazzo«, den Rigoletto, den Wolfram im »Tannhäuser«, den Ping in Puccinis »Turandot« und den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. Auch an der zweiten Wiener Opernbühne, der Wiener Volksoper, trat er ständig auf. 1983 Gastspiel an der Oper von Lüttich als Figaro im »Barbier von Sevilla«. 1984 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Titelhelden in »Rigoletto«, nachdem Piero Cappucilli wegen der Art der Inszenierung der Oper sich geweigert hatte, darin aufzutreten. 1984 gastierte er an der Mailänder Scala als Wolfram. Er wirkte auch bei den Festspielen von Bregenz (1986 als Papageno) mit und war ein erfolgreicher Konzert- und Oratoriensänger. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1979-80 den Perückenmacher in »Ariadne auf Naxos«, 1980 in Kurt Weills »Die sieben Todsünden der Kleinbürger«, am 7.8.1984 in der Uraufführung von »Un Re in ascolto« von L. Berio. An der Oper von Frankfurt a.M. gastierte er als Alberich im Nibelungenring, 1996 als Vater Miller in Verdis »Luisa Miller«. 1995 sprang er an der Covent Garden Oper London in der Partie des De Siriex ein; 2000 gastierte er an der Covent Garden Oper London als Faninal.
Schallplatten: Decca (»Ariadne auf Naxos«), DGG (»Parsifal«), Pan (»Alfonso und Estrella« von Schubert), Naxos (»La Traviata«, »Madame Butterfly«, »Die Zauberflöte«), Arte Nova (Germont sr. in »La Traviata«), Col legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio), Nightingale (»Die Fledermaus«).
9.6. Ileana COTRUBAS wird 80
1948 kam sie in den Kinderchor der Bukarester Nationaloper und wirkte in Aufführungen von »La Bohème«, »Tosca«, »Carmen« und anderen Opern mit. Ausbildung zur Solistin durch Emanuel Elenescu und am Konservatorium von Bukarest durch Constantin Stroescu. Bühnendebüt 1964 an der Nationaloper von Bukarest als Knabe Yniold in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. 1964 war sie Gewinnerin des Enesco-Preises in Bukarest, 1965 des Concours von s’Hertogenbosch, 1966 des Gesangwettbewerbs der westdeutschen Rundfunkanstalten. Sie blieb bis 1966 an der Bukarester Oper und hatte nach kurzem weiteren Studium in Wien 1967 aufsehenerregende Erfolge am Théâtre de la Monnaie von Brüssel als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und als Pamina in der »Zauberflöte«. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1967-68 den 2. Knaben in der »Zauberflöte«, 1969-70 die Bastienne in »Bastien und Bastienne« von Mozart, 1978-79 und 1982-84 die Pamina und 1980-81 die Konstanze; sie trat bei diesen Festspielen auch vielfach als Konzertsolistin in Erscheinung (1968-70 in Mozart-Konzerten und in Mozarts C-Moll-Messe, 1981 in Haydns »Jahreszeiten« sowie 1978 mit einem sehr erfolgreichen Liederabend). 1968-71 Mitglied der Oper von Frankfurt a.M. Sehr erfolgreich war sie beim Glyndebourne Festival (1969 Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, 1970 Pamina, 1970-71 Titelrolle in »La Calisto« von Cavalli, 1973 Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1981 Tytania in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«). Ihre Rollen an der Staatsoper von Wien waren nach ihrem Debüt 1969 (als Pamina) die Sophie im »Rosenkavalier«, die Traviata, die Zerlina im »Don Giovanni«, die Gilda im »Rigoletto«, die Mimì in »La Bohème«, die Susanna, die Micaela in »Carmen«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Nedda im »Bajazzo«, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Tatjana im »Eugen Onegin« und die Charlotte im »Werther« von Massenet. Insgesamt sang sie 109 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper, zu deren Ehrenmitglied sie ernannt wurde. Seit 1971 an der Covent Garden Oper London in einer Vielzahl von Partien aufgetreten (Debüt als Tatjana, später sang sie an diesem Haus u.a. die Adina, die Norina im »Don Pasquale«, die Amina in Bellinis »La Sonnambula« und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« sowie 1986 sehr erfolgreich die Traviata). Durch Gastspielverträge mit der Staatsoper von München verbunden. Seit 1973 sang sie an der Oper von Chicago ihre Glanzrollen: die Mimi, die Norina, die Eurydice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Traviata und die Gilda. An der Grand Opéra Paris sang sie 1974-75 die Titelfigur in »Manon« von Massenet, 1980 die Mélisande und die Susanna, 1983 und 1986 die Mimi sowie 1983 die Rosaline in der »Fledermaus«. 1975 erregte sie bei ihrem Debüt als Mimi an der Mailänder Scala großes Aufsehen. Die Mimi sang sie auch 1976 beim Gastspiel der Mailänder Scala in Washington und wiederholte diese Partie an der Scala 1977 und 1979; dort sang sie auch 1979 in einem Konzert unter Claudio Abbado und gab 1977 und 1982 glanzvolle Liederabende. 1977 debütierte sie als Mimì an der Metropolitan Oper New York und sang an diesem Haus bis 1987 in insgesamt 51 Vorstellungen außerdem die Gilda, die Traviata, die Ilia in »Idomeneo« von Mozart, die Tatjana und die Micaela. 1984 sang sie an der Oper von Köln die Ninetta in »La gazza ladra« von Rossini. Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, in Amsterdam, Lissabon und Hamburg sowie bei den Festspielen von Edinburgh (1975 als Susanna und 1978 als Micaela). 1986 Gastspiel am Teatro San Carlo Neapel als Amelia in »Simon Boccanegra«, 1987 an der Oper von Monte Carlo als Alice Ford im »Falstaff«, 1988 in Barcelona als Desdemona in Verdis »Otello«. Nachdem sie 1989 beim Maggio Musicale von Florenz die Mélisande gesungen hatte, gab sie im folgenden Jahr ihre Bühnenkarriere auf. Ihre Abschiedsvorstellung gab sie im November 1990 an der Wiener Staatsoper als Mimì. 1996 wirkte sie an der Metropolitan Oper New York noch einmal in einem Galakonzert für James Levine mit. – Neben der Schönheit ihrer Stimme und der geschmackvollen, nuancenreichen Art des Vortrages rühmte man ihre eminente darstellerische Begabung. Hervorragende Konzert- und Oratoriensängerin. Sie gab ein aufsehenerregendes, kritisches Buch »Opernwahrheiten« (Wien, 1998) heraus.
Lit: A. Blyth: Ileana Cotrubas (in »Opera«, 1976).
Schallplatten: Philips (»La fedeltà premiata« von Haydn, »Così fan tutte«, »Mitridate, Re di Ponto«, »Der Schauspieldirektor« und »La finta giardiniera« von Mozart, 8. Sinfonie von G. Mahler, Bach-Kantaten), Electrola (C-Moll Messe von Mozart), HMV (»Les pêcheurs de perles« von Bizet, »Manon« von Massenet, »Hoffmanns Erzählungen«), Decca (»La Calisto« von Cavalli, »Le nozze di Figaro«, 2. Sinfonie von G. Mahler), CBS (»Hänsel und Gretel« von Humperdinck, »Louise« von Charpentier, »Rinaldo« von Händel, »Gianni Schicchi«), DGG (»Rigoletto«, »La Traviata«, »Mitridate, Re di Ponto« von Mozart, »Carmen«, »Béatrice et Bénédict« von Berlioz), Orfeo (»La Damoiselle élue« von Debussy, »Paride ed Elena« von Gluck), RCA (Pamina in der »Zauberflöte«), Sony (»Rinaldo« von Händel), Chandos-Helikon (Italienisches Liederbuch von H. Wolf), Thorn-Video (Elisabetta in Verdis »Don Carlos«); Pickwick-Video (»Le nozze di Figaro« aus Glyndebourne), Castle-Video (»La gazza ladra« von Rossini).
12.6. Wolfgang EQUILUZ wird 65
Informationen über den österreichischen Bassisten auf seiner Homepage: http://www.wolfgang.equiluz.at//
13.6. David DAVIES wird 65
Biographie des britischen Dirigenten und Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Davies_(musician)
13.6. Kurt EQUILUZ wird 90
Er gehörte zum Chor der Wiener Sängerknaben und war deren Altsolist. 1944-50 studierte er an der Österreichischen Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst in Wien Musiktheorie, Harfe und Gesang, letzteren bei Adolf Vogel. Seit 1945 gehörte er dem bekannten Akademie-Kammerchor an. 1947-48 gewann er den internationalen Gesangwettbewerb von Llangollen (England), 1949 den Wiener Mozart-Wettbewerb. 1950 wurde er als Chorist, 1957 als Solosänger an die Wiener Staatsoper verpflichtet (Debüt als Parpignol in »La Bohème«); als erste größere Rolle sang er dort den Pedrillo in Mozarts »Entführung aus dem Serail«. Seither hatte er in Wien vor allem als Interpret der Bufforollen für Tenor große Erfolge. Er trat an der Wiener Staatsoper allein 154mal als Don Curzio in »Figaros Hochzeit«, 123mal als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« und 112mal als 3. Jude in »Salome« von R. Strauss auf, weiters hörte man ihn oft als Monostatos wie als 1. Priester wie als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«, als Wirt wie als Haushofmeister der Marschallin wie als Haushofmeister bei Faninal im »Rosenkavalier«, als Nathanael in »Hoffmanns Erzählungen«, als Borsa im »Rigoletto«, als Remendado in »Carmen«, als Balthasar Zorn und als Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Spoletta in »Tosca«, als Kaiser Altoum und als Pang in Puccinis »Turandot«, gelegentlich auch in größeren Rollen wie dem Gottesnarren im »Boris Godunow«, dem Jaquino im »Fidelio«, dem Beppe im »Bajazzo« und dem Ottokar im »Zigeunerbaron« von J. Strauß, insgesamt in 68 Partien in mehr als 1900 Vorstellungen. Bis 1983 gehörte er dem Ensemble dieses Hauses an. Bei den Salzburger Festspielen sang er in den Uraufführungen der Opern »Penelope« von Liebermann (17.8.1954) den 2. Boten, in »La Mystère de la Nativité« von F. Martin (15.8.1960) den Ysambert und in »Das Bergwerk zu Falun« von Wagner-Régeny (16.8.1961) den Sohn des alten Fischers, 1956 sowie 1961-62 einen der Trojaner in Mozarts »Idomeneo«, 1960-61 und 1963-64 den Tierhändler im »Rosenkavalier«, 1962-63 den Boten im »Troubadour«, 1964-65 den Offfizier sowie 1979-82 den Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss, vor allem aber in Konzerten (u.a. 1959 in der Mozart-Bearbeitung von Händels »Alexanderfest«, 1962 in einem Mozart-Konzert, 1967 in Mozarts »Davidde penintente« und 1971 in Mozarts Dominicus-Messe). Er galt als einer der führenden Bach-Interpreten seiner Epoche und hatte auf dem Konzertpodium große Erfolge zu verzeichnen. 1964 erhielt er einen Lehrauftrag, 1971 eine Professur an der Musikhochschule von Graz, seit 1982 bekleidete er eine Professur an der Wiener Musikakademie.
Die schön gebildete, in der Stilistik ihrer Ausdruckskunst hervorragende Tenorstimme ist durch zahlreiche Schallplatten erhalten. Einmal handelt es sich, zumeist um kleinere Partien in vollständigen Opern auf Decca (»Fidelio«, »Die Zauberflöte«, »Ariadne auf Naxos«, »Der Rosenkavalier«, »Salome«, »Tannhäuser«) und Telefunken (»L’Orfeo« und »II Ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), dann um große Aufgaben aus dem Bereich des Oratoriums und der geistlichen Musik, vor allem auf Telefunken (Evangelist in Matthäus- und Johannespassion von J.S. Bach, H-Moll-Messe vom gleichen Meister, viele Bach-Kantaten, Marienvesper von Monteverdi), auch auf Nixa (Matthäuspassion), Electrola (Johannespassion), DGG (»Rappresentatione di Anima e di Corpo« von Cavalieri, »Mord in der Kathedrale« von I. Pizzetti, Heinrich der Schreiber im »Tannhäuser«), Philips, Vanguard, BASF, Vox, Harmonia mundi, Pan (»Alfonso und Estrella« von Schubert), Christophorus-Verlag (»Winterreise« von Schubert), Bella Voce (»La Rondine« von Puccini, Radio-Aufnahme von 1952) und MMS.
16.6. Edith THALLAUG wird 90
Sie war seit 1948 für zehn Jahre als Schauspielerin am Nationaltheater Oslo tätig, ließ dann aber ihre Stimme bei Giurgja Leppée und bei Joel Berglund in Stockholm ausbilden. 1959 gab sie ihren ersten Liederabend in Oslo. Bühnendebüt am Stora Theater von Göteborg 1960 als Dorabella in »Così fan tutte«. Sie blieb bis 1964 in Göteborg engagiert und sang hier u.a. 1963 die Carmen und die Venus im »Tannhäuser«, 1964 die Tisbe in Rossinis »La Cenerentola«. Seit 1964 wurde sie als Mitglied der Königlichen Oper Stockholm bekannt, wo sie als Orest in Offenbachs »Die schöne Helena« debütierte und 1965 in der schwedischen Erstaufführung von Verdis »Nabucco« als Fenena auftrat. Sie wirkte seit 1964 bei den Festspielen von Drottningholm und 1971 beim Glyndebourne Festival (Dorabella) mit; erfolgreiche Gastspiele an den Opern von Oslo und Kopenhagen und am Moskauer Bolschoi Theater. Als Konzertsängerin gab sie u.a. Liederabende in London und Berlin und wirkte 1976 in Basel in einer Aufführung der »Gurrelieder« von Schönberg mit. Geschätzte Oratorien-, Lieder- und Operettensängerin. Im schwedischen Fernsehen erschien sie in einer Aufführung von Bizets »Carmen« in der Titelpartie, 1990 in »Kronbruden« von Ture Rangström. Sie beherrschte neben dem Standardrepertoire ihres Faches auch die technisch schwierigen Partien für Koloratur-Contralto. Ihre großen Rollen waren der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Bradamante in »Alcina« von Händel, die Maddalena im »Rigoletto«, die Eboli im »Don Carlos«, die Azucena im »Troubadour«, die Amneris in »Aida«, die Fricka im Nibelungenring, der Octavian im »Rosenkavalier« und der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1989 sang sie an der Stockholmer Oper die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók. 1976 wurde sie schwedische Hofsängerin, 1983 mit dem Orden »Litteris et artibus« ausgezeichnet, im gleichen Jahr 1983 vom norwegischen König zum Ritter des St. Olavsordens ernannt. – Zeitweilig verheiratet mit dem Tenor Ulf Björkegren (1937-2017).
Schallplatten: Philips, HMV. Arienplatte auf der schwedischen Marke Caprice; weitere Aufnahmen auf NFK-Disco-Centre (Lieder von E. Grieg), Simax/GDN (Lieder von Monrad Johansen), Aurora (»Gespenster« von Bibalo) und auf BIS (Lieder und Duette mit Gösta Winbergh).
17.6. Gwion THOMAS wird 65
Er arbeitete in den Jahren 1972-80 als Bankangestellter, konnte dann aber 1980-85 am Northern College of Music seine Stimme durch Patrick McGuigan ausbilden lassen. 1985 debütierter er bei der Kent Opera als Baron Douphol in »La Traviata«. 1984 gewann er einen Belcanto-Wettbewerb in Belgien. 1986 hatte er einen seiner ersten großen Erfolge an der Welsh Opera Cardiff als Figaro im »Barbier von Sevilla«; dort wirkte er 1990 in der Uraufführung der Oper »Tornrak« von John Metcalf mit, bereits 1986 an der Kent Opera in der Uraufführung von »A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir. 1986 gastierte er beim Festival von Aldeburgh in »Punch and Judy« von H. Birtwistle (als Punch), beim Buxton Festival des gleichen Jahres als Alfonso in Donizettis »Torquato Tasso«. An der Kent Opera hörte man ihn auch als Escamillo in »Carmen«, als Ananias in »The Burning Fiery Furnace« von B. Britten und als Ned Keene in »Peter Grimes« vom gleichen Komponisten, bei der Travelling Opera als Schaunard in »La Bohème«. Bekannt wurde er auch durch Konzertauftritte. – Verheiratet mit der Sopranistin und Gesanglehrerin Chloë Willson-Thomas.
Schallplatten: NMC (»A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gwionthomas.com/
17.6. Branka BERETOVAC wird 75
Schülerin von Zlatko Sir an der Musikhochschule von Zagreb. Preisträgerin im Milka Ternina-Concours und im Wettbewerb des jugoslawischen Kultusministeriums. Bühnendebüt 1964 an der Kroatischen Nationaloper Zagreb als Jelena in der Oper »Nikola Subic Zrinjski« von Ivan Zajc. Sie hatte an diesem Opernhaus wie auch bei Gastspielen an der Belgrader Nationaloper und bei den Festspielen von Dubrovnik eine bedeutende Karriere. Sie gastierte auch an der Oper von Monte Carlo (1977 als Marzelline im »Fidelio«), an der Wiener Volksoper, in Madrid, in Frankreich und in Ost- wie in Westdeutschland, hier u.a. am Theater von Bonn. Sie gestaltete auf der Bühne namentlich lyrische Partien wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die sie auch in einer Aufführung im jugoslawischen Fernsehen sang, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Mimi in Puccinis »Bohème«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Adina in »L‘Elisir d’amore« oder die Adele in der »Fledermaus«. Auch als Konzertsopranistin hatte sie eine bedeutende Karriere und wirkte als Pädagogin an der Musikhochschule von Zagreb.
Schallplatten: Jugoton, Preiser (Nelson-Messe von J. Haydn).
18.6. Brigitte BALLEYS wird 60
Sie studierte am Conservatoire von Sion bei Oscar Lagger (1976-78), dann am Konservatorium von Bern (1978-84) bei Jakob Stämpfli und wurde auch durch Elisabeth Schwarzkopf und Elisabeth Glauser unterrichtet. 1976 begann sie eine ausgedehnte Konzertkarriere. Im Konzertsaal bewältigte sie ein sehr umfangreiches Repertoire mit Werken aus dem Bereich des Oratoriums wie der religiösen Vokalmusik; Höhepunkte darin waren die großen Passionen, die Hohe Messe und das Kantatenwerk von J.S. Bach, die Alt-Rhapsodie von J. Brahms, Messen von Mozart, Haydn, Bruckner, Dvorák, Schubert und Rossini, der »Messias« von Händel, »Paulus« von Mendelssohn, R. Schumanns »Paradies und die Peri«, Oratorio de Noël von Saint-Saëns, »In Terra Pax« von Frank Martin und die »Lieder eines fahrenden Gesellen« von Gustav Mahler. Sie gab ihre Konzerte in den Musikmetropolen in der Schweiz und in Westdeutschland, in Paris, Nizza und Rouen, beim Festival von La Chaise Dieu, in Florenz und Siena, in Granada und Madrid, in Lissabon und London, in Buenos Aires und Brno (Brünn), bei den Internationalen Festwochen von Zürich und Luzern. Als begabte Liedersängerin erwies sie sich im Vortrag des deutschen wie des französischen Liedes, der Lieder von M. de Falla, Schostakowitsch, Othmar Schoeck und E. Wolf-Ferrari. Sie begann dann auch eine Bühnenkarriere; 1984 trat sie in kleineren Partien am Grand Théâtre Genf auf, in der Spielzeit 1985-86 war sie dann am Stadttheater von Freiburg i. Br. engagiert und ging von ihrem Wohnort Münchenbuchsee (im Kanton Bern) einer internationalen Gastspieltätigkeit nach. Sie war am Opernhaus von Zürich, an der Wiener Staatsoper (1987 als Cherubino in »Le nozze di Figaro«), am Grand Théâtre Genf (1988 als 2. Dame in der »Zauberflöte«), bei den Schwetzinger Festspielen, in Lausanne und Basel, in Paris (1994 an der Opéra Bastille als Fragoletto in der Offenbach-Operette »Les Brigands«), Avignon und Montpellier zu hören. Von den Partien, die sie dort sang, seien der Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, der Octavian im »Rosenkavalier« (1990 Bern, 1991 Montpellier), die Charlotte im »Werther« von Massenet, (1990 Karlsruhe), der Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« (1993 Lyon), die Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Meg Page in Verdis »Falstaff«, die Zerline im »Don Giovanni« (1991 Prag) und der Prinz Orlofsky in der »Fledermaus« genannt. Sie sang 1992 in Amsterdam den Fragoletto, in Monte Carlo den Ramiro in dem Pasticcio »Montezuma« von Vivalid/Malgoire. 1997 trat sie am Opernhaus von Lausanne in der Titelrolle der Barock-Oper »L‘ Argia« von Pietro Antonio Cesti auf, 1998 an der Opéra-Comique Paris als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1999 am Opernhaus von Montpellier als Sesto in »Giulio Cesare« von Händel. 2000 sang sie am Opernhaus von Montpellier die Isadora in »Le Fou« von Marcel Landowski.
Schallplatten: DGG (»La Damoiselle élue« von Debussy, »Tagebuch eines Verschollenen« von Janácek, »Fierrabras« von Schubert), Cascavelle (»Judith« von A. Honegger, Werke von Frank Martin, »Die erste Walpurgisnacht« von Mendelssohn), RCA-Erato (»Paulus« von Mendelssohn), Claves (Requiem von J.D. Zelenka, »La canzone dei ricordi« von Giuseppe Martucci, Vokalmusik von Gino Martinucci), Novalis (Zerline im »Don Giovanni«), Astrée (»Montezuma« von Vivaldi/ Malgoire), Decca (Symphonie von Hans Krása), Timpani/Note 1 (Lieder von A. Honegger), Harmonia mundi (»Les nuits d‘été« von Berlioz).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.brigitte-balleys.ch/
18.6. Paul LANSKY wird 75
Informationen über den amerikanischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_Lansky
18.6. Jörg FAERBER wird 90
Er absolvierte 1949 sein Abitur an einem Humanistischen Gymnasium in Stuttgart und legte 1953 an der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart die Kapellmeisterprüfung ab. Bis 1962 bekleidete er das Amt des Musikalischen Oberleiters des Theaters Heilbronn. Kurz nach der Gründung 1960 wurde er künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des WKO, das er bis Februar 2002 als Dirigent und Geschäftsführer künstlerisch sowie wirtschaftlich leitete und mit dem er Tourneen in die USA, nach Kanada, Japan und Südafrika unternahm. Die Solisten Anne-Sophie Mutter, Alfred Brendel oder Gidon Kremer arbeiten regelmäßig mit dem WKO zusammen. Faerber wurde zu Gastdirigaten mit Orchestern der englischen BBC und dem English Chamber Orchestra eingeladen. 1976 wurde Faerber mit der Goldenen Münze der Stadt Heilbronn, 1979, 1984 und 2000 mit der Verdienstmedaille der Heilbronner Partnerstadt Béziers in Frankreich, 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz, 1986 mit dem Professoren-Titel und 1999 mit dem Ehrenring der Stadt Heilbronn ausgezeichnet. Seit 2002 ist er Ehrendirigent des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn.
19.6. Anders ANDERSSON wird 65
Er erhielt seine Ausbildung in der Ingesunds Musikhögskolan in Stockholm, die er in den Jahren 1974-81 besuchte, und wo er sein Diplom als Sänger und Gesanglehrer erwarb. 1987-88 setzte er seine Studien an der Stockholmer Opernhochschule fort. Bei Aufführungen dieses Instituts erregte er als Grimoaldo in »Rodelinda« von Händel und als Max im »Freischütz« (1989) erstes Aufsehen. 1989 debütierte er an der Königlichen Oper Stockholm als Erland in »Singoalla« von de Frumeries und sang diese Partie im gleichen Jahr bei den Festspielen von Savonlinna. Er trat dann in Stockholm in der zeitgenössischen Oper »Tranfjädrarna« von Sven-Erik Bäck auf und sang 1992 dort die Titelpartie in »Gustaf Wasa« von Naumann, die er in einer konzertanten Aufführung dieser schwedischen Barock-Oper in Dresden wiederholte. In der Immanuelskirche in Stockholm trat er als Kaspar in Menottis »Amahl and the Night Visitors« auf, im Schlosstheater Ulriksdal 1989 als Gunnar in »Den fredlöse« von Inger Wikström, an der Norrlandsoperan 1990 als Gudmund in »Gildet på Solhaug« von Stenhammar, an der Stockholmer Folkoperan u.a. als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und 1993 als Kaiser in Puccinis »Turandot«. Neben einer Tätigkeit im Konzertsaal wirkte er als Gesangpädagoge.
Schallplatten: Virgin (»Gustaf Wasa« von Johann Gottlieb Naumann), Caprice (Requiem von Olsson), BIS (Lieder).
19.6. Donald BELL wird 85
Als „Nachwächter“
Er erhielt seine Ausbildung zuerst in Kanada, dann am Royal College of Music in London und 1955-60 in Berlin bei Weißenborn. Er begann seine Konzerttätigkeit bereits 1954; 1958 gab er ein sehr erfolgreiches Konzert in der Londoner Wigmore Hall. 1957 debütierte er im Opernstudio der Städtischen Oper Berlin in »Hin und zurück« von P. Hindemith. 1964-67 war er am Opernhaus von Düsseldorf fest engagiert, wo er bereits 1958 gastweise aufgetreten war. 1958-61 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar 1958-59 als einer der Gralsritter im »Parsifal«, 1958-61 als Nachtwächter in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1959 als einer der Edlen im »Lohengrin« und als Steuermann in »Tristan und Isolde« und 1960 als Heerrufer im »Lohengrin«. Er lebte dann in Basel und gab Gastspiele, u.a. an den Theatern von Basel und Mainz. Er hatte jedoch vor allem seine Erfolge als Konzert- und Oratorienbassist und unternahm Konzert-Tourneen in England, Irland, Nordamerika, Russland, Österreich und Italien. In New York sang er in einem Gala-Konzert bei der Eröffnung des Lincoln-Center unter Leonard Bernstein. Beim Glyndebourne Festival wirkte er 1963 als Sprecher in der »Zauberflöte«, 1973-74 als Alfred Ill in »Der Besuch der alten Dame« von G. v. Einem, 1974-75 als Kommerzienrat in »Intermezzo« von R. Strauss, 1981 als Starveling in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream« und als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss mit. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1974 den Robert Storch in »Intermezzo« von R. Strauss. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1971 als Brise de Lilas in »Hilfe! Hilfe! Die Globolinks« von G.C. Menotti, 1972 als Pong in »Turandot« von Puccini und als Hémon in »Antigone« von A. Honegger, 1975 als Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und 1976 als Ottokar im »Freischütz« von C.M. von Weber.
Schallplatten der Marken Victor, CBS (Bass-Solo in der 9.Sinfonie von Beethoven), Capitol und Unicorn (»Wuthering Heights« von B. Herrmann).
20.6. Stephen RICHARDSON wird 60
Sein Musik- und Gesangstudium fand 1975-81 an der Universität von Manchester, 1981-83 am Northern College of Music Manchester bei Patrick McGuigen, später bei David Keren, statt. 1983 sang er im Festspielchor in Glyndebourne. 1984 trat er bei der English National Opera London als König in Verdis »Aida«, bei der Welsh Opera Cardiff als Colline in »La Bohème« auf. Zu den Partien, die er an der Welsh Opera sang, gehörten auch der Oroveso in »Norma« und der Priam in »Les Troyens« von Berlioz. Seit 1984 wirkte er beim Aldeburgh Festival mit (u.a. 1990 als Manolis in Martinùs »Griechische Passion«). Man hörte ihn 1984 bei der Glyndebourne Touring Opera und 1985 beim Glyndebourne Festival als Bruno in »Where the Wild Things Are« und als Löwe in »Higglety Pigglety Pop!« von O. Knussen, bei der Glyndebourne Touring Opera 1990 auch als Minister im »Fidelio«. Er gastierte bei der Kent Opera als Commendatore im »Don Giovanni«, bei der Northern Ireland Opera als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« und als Sarastro in der »Zauberflöte«. Den Sarastro sang er auch 1985 bei der Opera North Leeds. Bei der Scottish Opera Glasgow trat er 1986 als Private Willis in »Iolanthe« von Gilbert & Sullivan, als Ferrando im »Troubadour« und als Johann im »Werther« von Massenet, 1987 als Mr. Ratcliffe in »Billy Budd« von B. Britten und 2016 als Mikado von Japan in »The Mikado« von Gilbert & Sullivan auf. Beim Edinburgh Festival wirkte er 1987 als Brander in »La Damnation de Faust« von Berlioz, 1990 als Grigoris in Martinùs »Griechische Passion« und als Minister im »Fidelio«, beim Almeida Festival 1990 in der Uraufführung der Oper »The Intelligence Park« von J. Cramer mit. 1995 gastierte er bei den Festspielen von Salzburg als Dr. Grenvil in »La Traviata« und als Polizeikommissär im »Rosenkavalier«. 1997 trat er bei der English National Opera London als Daland in »Der fliegende Holländer« auf, 1998 an der Welsh Opera Cardiff als Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten. 1999 gastierte er bei der Garsington Opera als Osmin, bei der English National Opera London als Ochs im »Rosenkavalier« und als Swallow in »Peter Grimes« von B. Britten. 2000 hörte man ihn beim Festival von Aspen in der Titelrolle der Oper »The Golem« von John Casken. An der Mailänder Scala gastierte er 2000 als Swallow und 2012 als Hobson in »Peter Grimes«. An der Londoner Covent Garden Oper sang er 2000 den Mr. Flint, am Muziektheater Amsterdam den Hobson in »Peter Grimes«, 2001 an der English National Opera London den Fafner im »Rheingold«. An der Opera North gastierte er 2010 in der Oper »The Adventures of Pinocchio« von J. Dove und 2016 als Dansker in »Billy Budd« von B. Britten. Er hatte dazu eine bedeutende Karriere als Konzert- und Oratoriensänger (u.a. 1983 Titelrolle im »Elias« von Mendelssohn-Bartholdy bei der Aberdeen Choral Society) und betätigte sich im pädagogischen Fach.
Schallplatten: Arabesque (»Where the Wild Things Are« von O. Knussen), Unicorn (»Where the wild Things Are«), Deno (Requiem von Mozart), DGG (»Odes for Queen Mary« von Purcell), Chandos (»Fall and Resurrection« von Taverner); Video-Aufnahmen vom Glyndebourne Festival.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.stephenrichardson.net/
20.6. Jenny HILL wird 75
Sie wurde in der National School of Opera und im Opera Centre in London ausgebildet. Sie debütierte 1964 bei der Sadler’s Wells Opera London in der englischen Erstaufführung von Janáceks »Die Sache Makropoulos« in der Partie der Kristina. In London und bei einer Tournee in Sowjetrussland sang sie dann zusammen mit der English Opera Group die Lucia in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten. In London wie bei der Weltausstellung in Montreal gastierte sie 1967 als Titania in Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Beim Aldeburgh Festival hörte man sie am 8.6.1968 in der Uraufführung der Oper »Punch and Judy« von Harrison Birtwistle in der Rolle der Pretty Polly, die sie dann auch beim Edinburgh Festival übernahm. Sie gastierte an den führenden englischen Opernbühnen in Partien wie der Lucia di Lammermoor von Donizetti, der Amina in »La Sonnambula« von Bellini, der Gilda im »Rigoletto«, der Violetta in »La Traviata«, der Susanna in »Le nozze di Figaro«, der Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und der Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«. Beim Brighton Festival wirkte sie in der Uraufführung eines weiteren Bühnenwerks von H. Birtwistle, »Down by the Greenwood Side« (8.5.1969), mit. In der Royal Festival Hall London trat sie als Konzertsolistin im Magnificat von Goffredo Petrassi auf; sie sang in der St. Pauls Kathedrale London das Sopransolo in der H-Moll-Messe von J.S. Bach unter Carlo Maria Giulini zur Eröffnung des City of London Festivals. Zahlreiche Auftritte in Radio- und Fernsehsendungen kennzeichnen den Fortgang der Karriere der Künstlerin, die sich auch im pädagogischen Bereich betätigte.
Schallplatten: Decca (»The Rape of Lucretia«, Szenen aus »Faust« von R. Schumann, Johannespassion von J.S. Bach unter Benjamin Britten), BBC Music (H-Moll-Messe von J.S. Bach, 1972).
20.6. Serge MAURER wird 85
Ausbildung am Conservatoire von Genf bei Fernando Carpi, am Conservatoire von Lyon bei Dumoulin und bei Eva Liebenberg in Hilversum (Holland). 1957 begann er seine Karriere als Konzertsänger, wandte sich dann aber auch dem Operngesang zu. 1962-67 war er Mitglied des Staatstheaters von Karlsruhe, doch wurde er hauptsächlich durch seine Gastspiele bekannt, die ihn u.a. an das Opernhaus von Zürich, an die Theater von Bern, Basel und Lausanne, an die Oper von Lyon, an das Grand Théâtre Genf (u.a. 1969 in der Titelrolle von Rameaus »Platée«), an die Stuttgarter Staatsoper, an die Theater von Hannover, Freiburg i. Br., Heidelberg und Duisburg und das Theater am Gärtnerplatz in München führten. Er sang dort vorwiegend Partien aus dem lyrischen Stimmfach in Opern von Mozart, Rossini, Cimarosa, Puccini, R. Strauss, Verdi und Wagner. Im Konzertsaal trat der Künstler in einem noch vielseitigeren Repertoire in Erscheinung, das sich sowohl auf den Oratoriengesang wie auf den Liedvortrag erstreckte und seine Höhepunkte in Vokalwerken von J.S. Bach, Händel, Beethoven, Haydn, Mozart, von A. Schönberg, Strawinsky und Frank Martin erreichte. Er gab Konzerte in der Schweiz wie in Deutschland, in Mailand, Rom, Palermo, Monte Carlo und Paris, beim Holland Festival, im Haag und Groningen, in Straßburg, Avignon und Antwerpen, in Gdansk (Danzig) und Warschau.
Schallplatten: Erato (Petite Messe solennelle von Rossini), VDE-Gallo (Operetten von Offenbach), CT (»Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister).
20.6. Der belgische Tenor Hans HASSEN wird 95
22.6. Chris de MOOR wird 70
Er studierte zunächst Klassische Wissenschaften vor allem Sprachen, wurde dann aber in Brüssel als Kunstgeschichtler und Graphiker ausgebildet und brachte dieses akademische Studium zum Abschluss. Er entschloss sich schließlich jedoch zur Sängerkarriere, besuchte 1976-79 das Konservatorium von Brüssel und studierte auch bei der Pädagogin Vera Berning. Bereits während dieser Ausbildung war er am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Chorist beschäftigt. An diesem Haus, dessen Mitglied er bis 1982 blieb, wurde er zunehmend in kleineren Solopartien eingesetzt. Er gewann Preise bei einer Anzahl von Gesangwettbewerben in Antwerpen (1973 und 1978), Paris (1978, 1980), Ostende (1981), Vercelli (1984) und Barcelona (1984). Er kam dann an den Opern von Antwerpen und Lüttich in tragenden Partien zu seinen ersten Erfolgen. Es folgten Gastspiele beim Holland Festival, in Paris, Nancy und Lille, in Bordeaux, Nizza und Cannes, in Berlin und in weiteren deutschen Städten, am Teatro Comunale Bologna und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. 1990 sang er an der Opéra de Wallonie Lüttich die Titelrolle in Massenets »Don Quichotte«, an der Oper von Antwerpen den Gremin in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, am Theater von Metz den Claudius in »Hamlet« von A. Thomas. 1991 hörte man ihn im Palais des Sports in Lüttich als Zaccaria in Verdis »Nabucco«, 1992 und 1994 in Lausanne als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, 1993 in Marseille in »Le Roi d’Ys« von Lalo und als Bertrand Marin in »Montségur« von Landowski, 1995-96 in Antwerpen als Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod und als Titurel im »Parsifal«. 1998 gastierte er am Grand Théâtre Genf in Prokofjews »Verlobung im Kloster« (als Pater Benedict), an der Oper von Lyon als Barbe-Bleue in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas. Auftritte in Radio- und Fernsehsendungen runden das Bild seiner internationalen Karriere ab. Von seinem Wohnsitz in Braine-L’Alleud in Belgien aus ging er seiner umfangreichen Bühnen- und Konzerttätigkeit nach.
Schallplatten: Erato (Werke von Dukas, E. Chabrier und Heinrich Schütz), Edition Schwann, Astrée (»Messias«), Cascavelle (»Mireille« von Gounod).
22.6. Pierre AMOYAL wird 70
Bereits im Alter von zwölf Jahren erhielt er einen ersten Preis im Fach Violine am Pariser Konservatorium. Anschließend studierte er fünf Jahre bei Jascha Heifetz in Los Angeles. Mit 22 Jahren gab er mit dem Orchestre de Paris unter der Leitung von Georg Solti sein Europa-Debüt. Amoyal spielte unter Dirigenten wie Herbert von Karajan, Pierre Boulez und Lorin Maazel mit den bekanntesten Orchestern der Welt. Mit den Berliner Philharmonikern spielte er unter Maazel die deutsche Erstaufführung des Violinkonzertes von Henri Dutilleux. Er ging als jüngster Professor des Pariser Konservatoriums in die Geschichte des Hauses ein. Derzeit unterrichtet er am Conservatoire de Lausanne in Lausanne und leitet das auf seine Anregung hin gegründete Kammerorchester Camerata de Lausanne. Amoyal spielt die „Kochanski“ Stradivari von 1717. Das Instrument wurde 1987 gestohlen, 1991 aber wiederaufgefunden. Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://amoyal.com/
23.6. Robert CARSEN wird 65
An der Canadian Opera Company war er Lotfi Mansouris Regieassistent bei der Produktion von Tristan und Isolde (1979). Danach studierte er Schauspiel an der York University in Toronto und an der Bristol Old Vic Theatre School, England. Nach Regieassistenzen beim Glyndebourne Festival und seinem gefeierten Debüt am Grand Théâtre Genf (1987 Hänsel und Gretel) ist er an den großen Häusern Europas und weltweit gefragt: der Genfer Oper (1988 Mefistofele, 1990 I Capuleti e i Montecchi, 1994 Lohengrin und La Bohème, 1995 Faust, 1999 Macbeth, 2012 Richard III. von Battistelli und JJR von Philippe Fénelon, 2014 Rigoletto und Eugen Onegin), der Pariser Oper (1991 Manon Lescaut, 1995 I Capuleti e i Montecchi und Nabucco, 1996 Lohengrin, 1999 Alcina, 2000 Les Contes d’Hoffmann, 2002 Rusalka, 2003 Les Boréades, 2004 Capriccio mit Renée Fleming als Gräfin, 2007 Tannhäuser, 2013 Elektra, 2014 Die Zauberflöte), dem Teatro alla Scala in Mailand (2000 Dialogues des Carmélites, 2006 Katja Kabanowa, 2007 Candide, 2009 Alcina und A Midsummer Night’s Dream, 2011 Don Giovanni, 2012 Les Contes d’Hoffmann, 2013 Falstaff, 2015 CO2 von Giorgio Battistelli, 2016 La Fanciulla del West), dem Maggio Musicale Fiorentino, am Het Muziektheater in Amsterdam (1997 Dialogues des Carmélites), der New Yorker Metropolitan Opera (1997 Eugen Onegin, 1999 Mefistofele, 2013 Falstaff, 2017 Der Rosenkavalier), dem Festival Aix-en-Provence (2013 Rigoletto), dem Glyndebourne Festival (2008 L’Incoronazione di Poppea, 2011 Rinaldo), der Covent Garden Opera in London (2007 Iphigénie en Tauride, 2012 Falstaff), der Wiener Staatsoper (1995 Jérusalem, 1999 Die Frau ohne Schatten, 2005 Manon Lescaut), der Bayerischen Staatsoper München (1991 Lucia di Lammermoor mit Edita Gruberova, Ariadne auf Naxos), dem Opernhaus Zürich (Pique Dame), den Salzburger Festspielen (2004 Der Rosenkavalier), in Tokio (Elektra) usw. Zur Sicherung der Qualität seiner Inszenierungen hat er sich vorgenommen, bei nicht mehr als drei bis fünf Opern pro Jahr die Regie zu übernehmen. Wichtige Inszenierungen: u. a. Benjamin Brittens A Midsummer Night’s Dream (Festival d’Aix-en-Provence, Wiederaufnahmen auch an der Opéra de Lyon, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der English National Opera usw.), La Traviata zur Wiedereröffnung des Teatro la Fenice in Venedig (2004), die Uraufführung von Giorgio Battistelli/Ian Burtons Opern-Adaption von Richard III. in Antwerpen (2005), Il Trovatore bei den Bregenzer Festspielen, My Fair Lady am Théâtre du Châtelet Paris, Bernsteins Candide am Théâtre du Châtelet und an der English National Opera und Brittens The Turn of the Screw am Theater an der Wien (2011). Erfolgreich war auch Der Ring des Nibelungen an der Kölner Oper, der 2010 in Köln wiederaufgeführt und im September zweimal nacheinander vom deutschen Pavillon in Shanghai auf der EXPO 2010 gegeben wurde. Besonders gerühmt wurde sein Janácek-Zyklus an der Opéra National du Rhin. 2012 inszenierte Carsen die Sonderausstellungen L’impressionnisme et la mode. Le défilé des peintres im Pariser Musée d‘Orsay (25. September 2012 bis 20. Januar 2013) sowie Bohèmes (26. September 2012 bis 14. Januar 2013) in den Galeries nationales du Grand Palais. 2014 feierte er einen nachhaltigen Erfolg bei Publikum und Presse mit seiner Inszenierung von Jean-Philippe Rameaus Ballettkomödie Platée am Theater an der Wien, die mit der Opéra-Comique in Paris koproduziert wurde. Für das Theater an der Wien erarbeitete er auch Händels Agrippina und Alban Bergs Wozzeck.
23.6. Peter BARCZA wird 70
Er kam bereits frühzeitig nach Kanada, wo er bis 1971 seine Gesangsausbildung an der Toronto University absolvierte, die er dann in Italien zum Abschluss brachte. 1972-73 war er bei der Canadian Touring Opera engagiert und wurde darauf Mitglied der Canadian Opera Toronto, an der er bis gegen Ende der achtziger Jahre wirkte. Hier sang er Partien wie den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Germont-père in »La Traviata«, den Marcello in »La Bohème« und den Sharpless in »Madame Butterfly«. Er trat auch regelmäßig bei den anderen kanadischen Operngesellschaften in Erscheinung und seit Beginn der achtziger Jahre zugleich an Opernhäusern in den USA. Hier gastierte er in Memphis (1981), New Orleans (1985 und 1988), an der Oper von Seattle und seit 1990 an der City Opera New York. In Europa war er als Gast an der Opéra de Wallonie Lüttich, in Paris (1981 an der Opéra-Comique in »Le Bal masqué« von Poulenc) und bei den Festspielen von Bad Hersfeld (als Titelheld in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«) zu hören. Von seinen Rollen sind noch der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Malatesta in Donizettis »Don Pasquale«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Ping in Puccinis »Turandot«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Rangoni im »Boris Godunow«, der Blondel in »Richard Coeur-de-Lion« von Grétry und der Silvio im »Bajazzo« zu erwähnen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.peterbarcza.com/
23.6. Erwin STEPHAN wird 70
Als Otello
Er erhielt als Kind Klavierunterricht und sang in einem Knabenchor. Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt a.M., im Gesangstudio Enck in Osnabrück, bei Lisa Hagenau in Frankfurt a.M. und bei Lucretia West an der Musikhochschule Karlsruhe. Dazu absolvierte er Meisterkurse bei dem bekannten amerikanischen Heldentenor James King. 1978 begann er seine Bühnenkarriere am Theater von Flensburg und sang darauf am Stadttheater von Lüneburg, am Landestheater Coburg und bis 1984 am Stadttheater von Gießen vor allem Operetten-Partien, verlegte sich dann aber auf das heldische und das Wagner-Stimmfach. 1984-86 war er als erster Heldentenor am Staatstheater Saarbrücken engagiert (Antrittsrolle: Florestan im »Fidelio«). Sehr erfolgreich war er in Saarbrücken als Don José in »Carmen«. Bereits 1985 sang er den Titelhelden im »Tannhäuser« an den Theatern von Mainz und Dortmund, in Bremen und 1986, alternierend mit René Kollo, am Grand Théâtre Genf. 1986 hörte man ihn in dieser Partie bei den Festspielen von Orange, wobei Grace Bumbry, Leonie Rysanek und Bernd Weikl seine Partner waren. 1987 sang er erstmals den Titelhelden in Verdis »Otello« am Stadttheater von Freiburg i. Br., 1988 mit großem Erfolg dann an der Staatsoper von Dresden. Am Teatro Bellini von Catania begeisterte er sein Publikum als Hüon im »Oberon«, an der Oper von Köln als Max im »Freischütz« von Weber; in Paris gastierte er als Ismaele in Verdis »Nabucco«, 1989 an der Oper von Seattle (USA-Debüt) als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Seit 1990 dem Landestheater Dessau verbunden (Antrittsrolle: Tannhäuser). 1991 Gastspiel am Theater von Klagenfurt als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, am Theater von Halle/Saale als Florestan, 1992 in Prag und in Dessau als Rienzi von R. Wagner. 1994 sang er am Teatro Colón Buenos Aires den Tannhäuser. Zu seinen Opern-Gastspielen traten zahlreiche Konzertverpflichtungen; 1987 unternahm er eine große Konzerttournee durch mehrere Länder. Er trat in seiner internationalen Konzertkarriere in Frankreich und Österreich, in der Schweiz, in Japan und in Südamerika auf.
Schallplatten der Marke Wadko (Opernarien, Ausschnitte aus Lehár-Operetten, Weihnachtslieder), auf Touringia Classics in Querschnitten durch die Opern »Otello« von Verdi und »Tannhäuser«. Auf Moro Titelheld in vollständigem »Tannhäuser«.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.richtigsingen.de/
24.6. Emmy GREGER wird 75
Nachdem sie zuerst als Dekorateurin gearbeitet hatte, entschloss sie sich zur Ausbildung ihrer Stimme, die sie bei Maria Hoving van Driel und Carlo Bini in Amsterdam vornahm. Bühnendebüt 1968 an der Oper von Brüssel (Théâtre de la Monnaie) als Hexe in »Hänsel und Gretel«. Sie hatte dann eine erfolgreiche Karriere vor allem in Brüssel und an der Niederländischen Oper Amsterdam. Sie gastierte an den Opern von Lyon, Straßburg, Toulouse, Genf (1969 als Junon in »Platée« von Rameau und 1972 in der Titelrolle von A. Honeggers »Antigone«) und am Teatro San Carlos von Lissabon. Sie gab auch Gastspiele an den Opernhäusern von Marseille und Tours. 1969 wirkte sie an der Oper von Lyon in der Uraufführung der Oper »Les Hussards« von Joseph Kosma mit, 1971 sang sie in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Spinoza« von de Kruyff die Partie der Hendrikje Stoffels. Ihr Bühnenrepertoire enthielt Partien wie die Carmen, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Lucretia in Brittens »The Rape of Lucretia« und die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky.
Einige Aufnahmen bei HMV und Pathé-Marconi (kleine Partien in »Manon Lescaut« von Auber und in »Les Troyens« von Berlioz).
24.6. Leonore LANZILLOTTI wird 80
Sie arbeitete zuerst für eine große Versicherungsgesellschaft, studierte dann aber Gesang bei der berühmten Karin Branzell, bei Marienka Michna und bei Carlo Moresco in New York. Ihr Bühnendebüt fand bei der Hawaii Opera Honolulu als Prinz Orlofsky in der »Fledermaus« von J. Strauß statt. Sie kam in den USA an den Opern von San Antonio, Philadelphia, Newark, Hartford und an der City Opera New York zu einer Karriere von Bedeutung. Höhepunkte in ihrem Opernrepertoire waren Partien wie die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, die Gräfin wie die Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano, die Suzuki in »Madame Butterfly«, der Siebel im »Faust« von Gounod, der Beppe in Mascagnis »L‘Amico Fritz« und die Lola in »Cavalleria rusticana«. Auch als Konzertsängerin aufgetreten.
25.6. Bogdan OLĘDZKI wird 70
Biographie des polnischen Dirigenten auf Polnisch: http://www.e-teatr.pl/pl/osoby/7622.html
25.6. Jane MARSH wird 75
Als Tannhäuser-Elisabeth in Rom
Gesangstudium am Oberlin College bei Ellen Repp, dann bei Lili Wexberg und Otto Guth in New York sowie im Merola Center in San Francisco. Debüt 1965 beim Spoleto Festival als Desdemona im »Otello« von Verdi. Im gleichen Jahr gewann sie eine Goldmedaille beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. 1968-73 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert. Sie gastierte an der Hamburger Staatsoper und am Opernhaus von Essen, am Nationaltheater Prag, am Bolschoi Theater Moskau, in Neapel, Triest und Johannesburg. In ihrer amerikanischen Heimat hörte man sie an den Opernhäusern von Pittsburgh, San Antonio und San Francisco (1967-70 als Pamina in der »Zauberflöte«, als Liu in Puccinis »Turandot«, als Micaela in »Carmen« und als Ann Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1991 nochmals als Madame Peronskaya in »Krieg und Frieden« von Prokofjew). Am 20.8.1973 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg in der Uraufführung von Carl Orffs »De temporum fine comoedia« mit. Als weitere Partien sang sie dort 1974 die 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1976 das Sopransolo im War Requiem von B. Britten und 1982 die Prothoë in einer konzertanten Aufführung von Othmar Schoecks »Penthesilea«. Sie gastierte 1977 in Genua, 1978 an der Staatsoper von Wien (als Fiordiligi in »Così fan tutte«). Aus ihrem Repertoire für die Bühne seien noch die Traviata und die Mimi in »La Bohème« genannt. Sie gehörte zu den selten anzutreffenden Koloratursopranistinnen, die in der Lage sind, die Koloraturen in dramatischer Intensität zum Vortrag zu bringen. Geschätzt vor allem als Mozart-Interpretin, aber auch als Konzert und Oratoriensängerin.
Schallplatten: DGG (»De temporum fine comoedia«), Polydor, Vox (»La clemenza di Tito« von Mozart, »Das Märchen von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow), Edition Schwann (»Penthesilea« von Schoeck), Pan (»Alfonso und Estrella« von Schubert), Voce (»Der Vampyr« von H. Marschner).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.janemarsh.com/
27.6. Andrea BOLTON wird 60
Sie studierte am Royal Northern College of Music Manchester und vervollständigte diese Ausbildung im National Opera Studio London. Bereits während ihres Studiums trat sie 1984-85 in Koloraturpartien auf der Bühne auf. Seit 1985 sang sie bei der Welsh Opera Cardiff u.a. die Despina in »Così fan tutte«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Adele in der »Fledermaus«, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« und die Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1986 gastierte sie beim Festival von Batignano in der wieder neu aufgeführten Oper »Il Re Teodoro in Venezia« von Paisiello in der Rolle der Lisette. In der Spielzeit 1987-88 sang sie bei der Opera North Leeds die Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe«. Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1988 als Cunegonde in Bernsteins »Candide« und 1990 als Ascanius in »Les Troyens« von Berlioz. Beim Wexford Festival hörte man sie 1988 als Donna Elvira im »Don Giovanni« von Gazzaniga, an der Covent Garden Oper London (1990) als Ascanius. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere, vor allem in Werken von J.S. Bach, Händel, Haydn, Mendelssohn und Charpentier.
Schallplatten: Opera Rara.
27.6. Alexander OLIVER wird 75
Er studierte Gesang an der Royal Scottish Academy of Music bei Margaret Dick, dann an der Wiener Musikhochschule bei Anton Dermota und bei dem Pädagogen Rupert Bruce-Lockhart. Noch während seines Studiums wirkte er bereits bei der Royal Scottish Academy als HRH Prince Philippe in einer Aufführung von Lennox Berkeleys »The Dinner Engagement« mit. Er debütierte offiziell 1967 an der Wiener Kammeroper in »La Molinara« von Paisiello. 1967-69 sang er im Chor des Glyndebourne Festivals. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1968 den Don Ottavio im »Don Giovanni« und den Monostatos in der »Zauberflöte«, 1969 den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1970 und 1979 den Ferrando in »Così fan tutte«, 1971 den Narciso in Rossinis »Il Turco in Italia« und 1989 den Mr. Upfold in B. Brittens »Albert Herring«. 1969 sang er den Tancredi in Monteverdis »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda« beim Edinburgh Festival, wo er 1978 nochmals als Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« (im Rahmen eines Gastspiels des Opernhauses Zürich) auftrat. 1970 sang er an der Welsh Opera Cardiff den Alfred in der »Fledermaus«. Am 19.7.1970 sang er den Brother Timothy in der Uraufführung der Oper »The Rising of the Moon« von Nicholas Maw. Diese Partie wiederholte er auch 1971 beim Glyndebourne Festival, wo man ihn auch 1970 und 1973 als Monostatos, 1971-72 und 1981 als Tanzmeister (1981 zusätzlich auch als Scaramuccio) in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1972-73 und 1979 als Iro in »Il Ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, 1974 als Arbace im Mozarts »Idomeneo«, 1974-75 als Baron Lummer in »Intermezzo« von R. Strauss, 1985 als Mr. Upfold und 1989 als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky erlebte. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1970 als Jaquino im »Fidelio«, 1973 als Ernesto in »Don Pasquale«, 1978 als Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1980 als Narr in A. Bergs »Wozzeck« und als Flute in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1981 als Lenski in »Eugen Onegin« und 1986 als Fatty in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1971 trat er an der Niederländischen Oper Amsterdam in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«, dann in »Intermezzo« von Richard Strauss, in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, in »L’Ormindo« von Francesco Cavalli und in »The Turn of the Screw« von B. Britten auf. Bei der Opera North Leeds erregte er als Nemorino in »L’Elisir d’amore« Aufsehen. An der Covent Garden Oper London (Debüt 1971 als Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg«) war er in »Eugen Onegin«, in »Le nozze di Figaro« (als Don Curzio), in »Andrea Chénier« von Giordano, in Massenets »Manon« und in »Albert Herring« (1989) sowie 1976 in der Uraufführung von H.W. Henzes »We come to the River« zu Gast. Seit 1978 Gastspiele am Opernhaus von Zürich (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, »Hoffmanns Erzählungen«), seit 1982 am Théâtre de la Monnaie Brüssel (Arbace, 1984 Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1991 Monostatos). Hier wirkte er auch in den Uraufführungen der Opern »La Passion de Gilles« von Philippe Boesmans (18.10.1983) und »Das Schloss« von André Laporte (14.12.1986) mit. 1983 hatte er an der Oper von Antwerpen und an der Canadian Opera Toronto seine Erfolge in »L’Incoronazione di Poppea« wie in »Death in Venice« von B. Britten. 1987 sang er an der Mailänder Scala (an der er 1978 erstmals als Arnalta anlässlich eines Gastspiels des Opernhauses Zürich auftrat) in der Premiere der Oper »Riccardo III.« von Flavio Testi den König Eduard IV., 1990-91 in Brüssel wie in Antwerpen in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, an der Covent Garden Oper den Mime im Nibelungenring. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1988 in A. Honeggers »Jeanne d’Arc au bûcher«, 1991-92 den Don Curzio in »Le nozze di Figaro« sowie 1992 den Kedril in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, beim Holland Festival 1992 in »Der Schatzgräber« von Fr. Schreker, in Amsterdam 1995 den Monostatos. 1999 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg als Pastor Adams in »Peter Grimes« von B. Britten. Hinzu trat eine große Konzertkarriere. Er sang zusammen mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam in der Matthäus- und in der Johannes-Passion von J.S. Bach und in Strawinskys »Pulcinella«, mit den Sinfonie-Orchestern von Houston/Texas und Chicago und trat mit dem Vokalensemble »Songmaker’s Almanac« auf.
Schallplatten: CBS (»Il ritorno d’Ulisse in patria«), Telefunken (L’Incoronazione di Poppea), HMV (Don Curzio in »Le nozze di Figaro«), MRF (»Sapho« von Massenet), Philips (»Ariodante« von Händel, »Il Corsaro« von Verdi), RCA (»Samson« von Händel), Decca (»Macbeth« und »Un ballo in maschera« von Verdi), Argo (»Il retablo de Maese Pedro« von M. de Falla), Opera Rara (»Dinorah« von Meyerbeer); Walker-Video (Operetten von Gilbert & Sullivan).
29.6. Lilian SUKIS wird 80
Ihr Vater war Schiffskapitän und starb während des Zweiten Weltkrieges. Nach Kriegsende flüchtete sie mit ihrer Mutter nach Westeuropa und musste jahrelang warten, bis sie die Einwanderungsgenehmigung für Kanada erhielt. Sie wohnte dann in Toronto und studierte hier an der Universität Literatur. Gleichzeitig ließ sie ihre Stimme durch Irene Jessner ausbilden. 1964 debütierte sie in Toronto als Lady Billows in »Albert Herring« von Benjamin Britten. Bereits 1966 kam sie an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: eines der Blumenmädchen im »Parsifal«), wo sie bis 1970 kleinere Partien sang, u.a. die Gräfin Ceprano im »Rigoletto«, die Priesterin in »Aida«, die Alisa in »Lucia di Lammermoor«, die Annina in »La Traviata«, das Sandmännchen in »Hänsel und Gretel«, die Frasquita in »Carmen« und die Woglinde im »Rheingold«. Hier wirkte sie auch am 17.3.1967 in der Uraufführung der Oper »Mourning Becomes Electra« von Marvin Levy als Helen mit. Dann ging sie nach Europa und wurde 1969 an die Bayerische Staatsoper in München engagiert. Ihre Karriere entwickelte sich nun sehr schnell; durch Gastspielverträge war sie mit den Opernhäusern von Hamburg, Frankfurt a.M. und Köln verbunden. 1970 debütierte sie als Violetta in »La Traviata« an der Wiener Staatsoper und sang hier bis 1984 außerdem noch die Pamina in der »Zauberflöte«, die Titelrolle in Verdis »Luisa Miller«, die Liù in Puccinis »Turandot«, die Mimì in »La Bohème«, die Micaela in »Carmen«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Marguérite im »Faust« von Gounod, die Servilia in »La clemenza di Tito« und die Fiordiligi in »Così fan tutte« in insgesamt 67 Vorstellungen. 1972 gastierte sie nochmals für eine Saison an der Metropolitan Oper New York, diesmal in größeren Partien (als Euridice in »Orfeo ed Euridice«, als Nedda im »Bajazzo« und als Pamina). Insgesamt sang sie an der Metropolitan Oper in 140 Vorstellungen. 1972 kreierte sie an der Münchner Oper die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Sim Tjong« des koreanischen Komponisten Isang Yun.
Schallplatten: Philips (»Der Graf von Luxemburg« von Lehár, »Ascanio in Alba« von Mozart), Decca (»Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai), DGG (»La finta giardiniera« von Mozart).
29.6. Isabel GARCISANZ wird 85
Schülerin der berühmten spanischen Sopranistin Angeles Ottein, dann von Erik Werba in Wien, nachdem sie ursprünglich die Absicht gehabt hatte Pianistin zu werden. Bühnendebüt als Adèle in »Der Graf Ory« von Rossini 1964 an der Wiener Volksoper, an der sie bis 1966 engagiert war und wo sie u.a. auch das Kind in Ravels »L’Enfant et les Sortilèges« sang. Die Künstlerin hatte ihre größten Erfolge in Frankreich, wo sie in Paris ihren Wohnsitz nahm, und an der Grand Opera wie der Opéra-Comique der französischen Metropole auftrat. Sie sang auch an den Opern von Bordeaux, Lyon, Marseille, Nancy, Nizza und Toulouse, am Opernhaus von Köln, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Oper von Miami. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1966 als Concepcion in »L’Heure Espagnole« von Ravel, 1967-68 als Nerillo in »L‘Ormindo« von Cavalli (mit dieser Produktion gastierte sie 1968 auch beim Flandern Festival und 1969 in München), 1969 (beim Flandern Festival) als Dorabella in »Così fan tutte« und 1970 als Zaida in Rossinis »Il Turco in Italia« sehr erfolgreich auf. 1968 sang sie beim Wexford Festival die Mab in »La jolie fille de Perth« von Bizet, 1969 (mit dem Ensemble der Kölner Oper) an der Sadler’s Wells Opera London die Traviata. 1976 trat sie in Albi als Florise in der Oper »La coquette trompée« von Dauvergne auf, 1995 am Theater von Tourcoing als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sehr oft an der Opéra du Rhin Straßburg zu Gast, u.a. als Serpetta in Mozarts »La finta giardiniera« und 1974 in der Uraufführung von »Médies et Alessio« von Delerue. An der Oper von Toulouse sang sie in den Uraufführungen von »Le Bonheur dans le crime« von Casanova (1972) und »Les Noces d’ombre« von Nikiprowetzky (1973), in Montpellier in der Uraufführung von »Le Château des Carpathes« von Philippe Hersant (1992 konzertante, 27.10.1993 szenische Uraufführung). In ihrer spanischen Heimat trat sie oft in Konzerten und am Rundfunk auf. Sie beherrschte ein umfassendes Repertoire, das sowohl lyrische als auch Koloraturpartien, nicht zuletzt Aufgaben aus dem Fachgebiet der Soubrette, enthielt. Partien aus ihrem Repertoire für die Bühne: die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Susanna, die Gräfin und der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Zerline und die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Adina in »L’Elisir d‘ amore«, die Salud in »La vida breve« von M. de Falla, die Blanche in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, die Titelrolle in der Offenbach-Operette »La Périchole«. Gern trat sie auch in zeitgenössischen Opern- und Konzertwerken hervor. Am französischen Rundfunk kreierte sie 1972 die 5. Sinfonie von Mihalovici, 1973 »Aliana« von P. Ancelin, in Avignon 1976 »Sybille« und »Messe« von Ohana. Sie gab Liederabende mit Klavier-, Cembalo- und Gitarrenbegleitung.
Schallplatten: Decca (»L’Ormindo« von Cavalli), Barclay Inédits (»Le maître de chapelle« von Paër), RCA-Erato (Alexina in »Le Roi malgré lui« von Chabrier), Ades (»Le Château des Carpathea« von Ph. Herrant), Arion (»Tres siglos de canciones españolas«, Arien aus Opern von Martín y Soler).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://isabelgarcisanz.free.fr/Home_Page.html
29.6. Michio MAMIYA wird 90
Bereits 1940 bekam er Kompositionsunterricht von Moroi Saburo. Er war ein Schüler von Hiroshi Tamura im Fach Klavier und von Tomojiro Ikenouchi im Fach Komposition an der Tokyo National University of Fine Arts and Music. Sein besonderes Interesse gilt der ursprünglichen japanischen Musik. Dennoch versucht er in seinen Werken eine Synthese der europäischen Musik und der traditionellen japanischen Musik zu verwirklichen. Auch mit der authentischer Musik aus Afrika, Skandinavien sowie zahlreichen asiatischen Staaten und nicht zuletzt Japans hat er sich intensiv auseinandergesetzt. Als Referent und Dozent wirkte er bei Workshops und sogenannten Clinics in Finnland, der ehemaligen Sowjetunion, Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika, Ungarn und China. Er wirkte als Dozent an der Tokyo National University of Fine Arts and Music sowie an der Toho Gakuen School of Music. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen im In- und Ausland versehen.
30.6. Stephen BARLOW wird 65
Biographie des englischen Dirigenten auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Stephen_Barlow_(conductor)
30.6. Edward COOK wird 65
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger 1974-76 am New England Conservatory in Boston, 1976-80 an der Indiana University Bloomington. Er begann zunächst eine Bühnenkarriere als Bariton und sang Partien wie den Michele in »Il Tabarro« und die Titelrolle in »Gianni Schicchi« von Puccini sowie den Figaro im »Barbier von Sevilla«. Er wurde jedoch 1984-85 durch den berühmten Heldentenor James King zum Tenor umgeschult und begann nun eine Karriere im heldischen Tenorfach. So sang er 1988 an der Metropolitan Oper New York in seiner einzigen Vorstellung dort den Froh im »Rheingold«. 1990 hörte man ihn an der Miami Opera als Siegmund in der »Walküre«. 1991 wurde er an das Opernhaus von Wuppertal verpflichtet, dem er bis 1994 als Mitglied angehörte (dort erfolgte 1991 sein europäisches Debüt als Offizier in »Cardillac« von Hindemith). Er kam nun zu einer großen Karriere, namentlich im Wagner-Fach. So sang er in Wuppertal 1994, am Staatstheater Schwerin 1995 (hier mit Renata Scotto als Kundry) den Parsifal, in der Spielzeit 1995-96 am Staatstheater Braunschweig den Erik in »Der fliegende Holländer«, in Wiesbaden (1994), Essen (1995-97) und Saarbrücken (1996) den Siegmund in der »Walküre«, in Essen 1996 auch den Siegfried im Nibelungenring. Großes Aufsehen erregte er als Siegmund wie als Siegfried in den Ring-Aufführungen des Staatstheaters Karlsruhe 1994-95. Am Staatstheater Darmstadt wirkte er in der Uraufführung der Oper »Morels Erfindung« von Reinhard Felbel mit (6.11.1994). An der Oper von Rom wie am Teatro Regio Turin war er als Orestes in Glucks »Iphigenie auf Tauris« zu hören, in der Royal Festival Hall London als Florestan im »Fidelio«. 1997 sang er bei dem Gastspiel der Oper von Oslo am Theater Royal in Norwich den Siegfried im Nibelungenring, den er auch 1998 bei den Ring-Aufführungen im australischen Adelaide übernahm. In seinem Repertoire für die Bühnen fanden sich weiter Partien wie der Idomeneo von Mozart, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und der Edwin in der »Csárdásfürstin« von E. Kálmán. Im Konzertsaal sang er u.a. das Tenorsolo in der Missa C-Dur von Beethoven mit dem San Francisco Symphony Orchestra.
Schallplatten: Bella Musica (Siegmund in der »Walküre« und Siegfried in der »Götterdämmerung«).
30.6. Othmar MÁGA wird 90
Er wurde als Sohn deutsch-ungarischer Eltern in Brünn (Tschechien) geboren. Er absolvierte ein Violin- und Dirigierstudium in Stuttgart (1948-52), studierte Musikwissenschaft und deutsche Literatur an der Universität Tübingen (1952-58) und vervollkommnete seine dirigentische Ausbildung bei Paul von Kempen (1954-55), Ferdinand Leitner (Oper) und Sergiu Celibidache (1960-62). Mága war Chefdirigent in Göttingen (1963-67), Nürnberg (1968-70) und 1971-82 Generalmusikdirektor der Stadt Bochum und übernahm eine Professur an der Folkwang Hochschule für Musik in Essen. 1983-87 war Mága Chefdirigent der Pomeriggi Musicali in Mailand/Italien, in Odense/Dänemark (1987-91) und 1992-96 Leiter des Sinfonie-Orchesters des Staatlichen Koreanischen Rundfunks (KBS) in Seoul. 2002-03 leitete er als kommissarischer GMD die Niederrheinischen Symphoniker an den Vereinigten Bühnen Krefeld und Mönchengladbach. Viele Jahre war Mága regelmäßig Gastdirigent führender Orchester in Europa, Asien und Amerika. Er machte zahlreiche Schallplatten-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen im In- und Ausland. Nach über 60 Jahren Dirigierpraxis umfasst Mágas Repertoire weit über 2000 Werke, Musik von der Renaissance bis zu Werken zeitgenössischer Komponisten und zahlreiche Opern.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.othmar-maga.de/