Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

GEBURTSTAGE IM JUNI 2018

08.06.2018 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM JUNI 2018

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung: Walter Nowotny

 

1.6. Elisabeth GLAUSER wird 75

Sie studierte am Konservatorium von Bern bei Felix Loeffel, dann bei Arne Sunnegårdhin Stockholm und in Italien bei Carlo Zattoni. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn mit einem Engagement am Stadttheater von Pforzheim 1971-73. 1973-75 sang sie am Stadttheater von Freiburg i. Br., 1975-82 am Opernhaus von Dortmund (wo sie 1975 die Titelrolle in der deutschen Erstaufführung der Oper »Fräulein Julie« von A. Bibalo sang), 1982-88 an der Staatsoper von Stuttgart. Sie ging von ihrem Wohnsitz in Freiburg i. Br. einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach. 1976-80 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth als Rossweiße in der »Walküre« auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1985 und 1989 als Adelaide in der Richard Strauss-Oper »Arabella«, 1988 an der Oper von Rom als Herodias in »Salome«. Weitere Gastspiele an der Komischen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Opernhaus von Zürich, in Bologna und Reggio Emilia, am Teatro Fenice Venedig, am Grand Théâtre Genf (1986 als 1. Magd in »Elektra« von R. Strauss, 1987 und 1988 als 3. Dame in der »Zauberflöte«), in Bern und St. Gallen, am Opernhaus von Köln, am Teatro San Carlo Lissabon, an der Oper von Nizza (1989 als Annina im »Rosenkavalier«), am Staatstheater Hannover und bei den Festspielen von Schwetzingen, wo sie 1983 in der Uraufführung von H.W. Henzes »Die englische Katze« mitwirkte. Aus ihrem Bühnenrepertoire seien die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Azucena im »Troubadour«, die Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Kundry im »Parsifal«, die Fricka, die Erda, die Waltraute und die Flosshilde im Ring-Zyklus, der Octavian im »Rosenkavalier«, die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg und die Lucretia in B. Brittens »The Rape of Lucretia« erwähnt. Als Konzert- und Oratorienaltistin erschien sie in Werken von J.S. Bach, Händel, Mozart, Mendelssohn, Rossini, Brahms, Beethoven und Liszt bei den Festwochen von Luzern und Interlaken, in Basel, Bern, Zürich und Genf, in Lissabon, Genua, Stuttgart, Rom und Turin und in zahlreichen Rundfunksendungen. Seit 1988 Pädagogin am Konservatorium von Bern.

Schallplatten: Philips (Rossweiße in integraler Aufnahme der »Walküre« aus Bayreuth), Koch Records (»Undine« von E.T.A. Hoffmann), HEK (Duette mit Julia Migénes), Hänssler-Verlag (F-Moll-Messe von Bruckner).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.elisabethglauser.com/

 

1.6. Walter GULLINO wird 85

Sein Gesangstudium fand in Italien statt, wo er Schüler des großen Tenors Benjamino Gigli war und auch am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand studierte. Bühnendebüt 1958 bei der Operngesellschaft Società del Quartetto als Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«. Er hatte dann als lyrischer Tenor eine erfolgreiche Karriere u.a. an der Mailänder Scala, an der er 1960 als Postmeister in Werner Egks »Der Revisor« debütierte und dort bis 1993 viele kleinere Partien (u.a. Arturo in »Lucia di Lammermoor«, Altoum in Puccinis »Turandot«, Sellem in Strawinskys »The Rake’s Porgress« und Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano), aber gelegentlich auch größere Partien (Fenton im »Falstaff« von Verdi und Edoardo in Rossinis »La cambiale di matrimonio«) sang. Am 5.4.1962 wirkte er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Il buon soldato Svejk« von Guido Turchi, am 18.6.1962 in der szenischen Uraufführung von Manuel de Fallas »Atlantida«, am 8.2.1963 in der Uraufführung der Oper »Il linguaggio dei fiori – D. Rosita nubile« von Renzo Rossellini, am 1.3.1965 in jener der Oper »Clitennestra« von I. Pizzetti, 1966 in der italienischen Erstaufführung von Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1972 in der italienischen Erstaufführung von Alexis Chabriers »Une éducation manquée«, 1979 in der europäischen Erstaufführung von K. Pendereckis »Paradise Lost«, 1986 in der italienischen Erstaufführung von L. Berios »Un re in ascolto« undam 27.1.1987 in der Uraufführung der Oper »Riccardo III« von Flavio Testi mit. Von seinem Wohnsitz in Mailand aus unternahm er Gastspiele am Teatro Margherita Genua, am Bolschoi Theater Moskau, an den Opernhäusern von Köln und Wuppertal, in Südafrika (Johannesburg), in Athen, New Orleans und Philadelphia. 1975 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Er gastierte beim Wexford Festival (1967 als Cassio in Rossinis »Otello«), an den Staatsopern von Wien (1968 als Fenton im »Falstaff« von Verdi) und München (1972) und trat bis zum Ende der achtziger Jahre dann überwiegend im Charakterfach auf. Viel beschäftigt auch als Konzertsänger.

Schallplatten: DGG (zwei kleine Partien in »La Traviata« von Verdi, Ruiz im »Troubadour«).

 

2.6. Anna NOVELLI wird 80

Sie begann zuerst ein Sprachenstudium, wurde dann aber in der Opernklasse der Mailänder Scala durch Enrico Piazza ausgebildet. 1960 debütierte sie am Teatro Nuovo von Mailand in der Titelpartie in Massenets »Manon«. Es kam zur Entwicklung einer bedeutenden Karriere im lyrischen Sopranfach an den großen italienischen Opernbühnen; so trat sie am Teatro Massimo von Palermo, am Teatro San Carlo Neapel, in Bologna und Turin und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1957, 1977) auf. Am 8.2.1963 debütierte sie in der Uraufführung der Oper »Il linguaggio dei fiori – D. Rosita nubile« von Renzo Rossellini an der Mailänder Scala, an der sie dann u.a. auch 1963 die Frasquita in »Carmen«, 1964 die Margherita in Boitos »Mefistofele« und die Giannetta in »L’Elisir d‘amore«, 1964-66, 1969 und 1971 die Mimì in »La Bohème«, 1965 die Ines in Donizettis »La Favorita«, 1967 die Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und die Xenia im »Boris Godunow«, 1968 die Giacinta in Malipieros »I Capricci di Callot« und 1970 die Nedda im »Bajazzo« sang. Am 1.3.1965 wirkte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Clitennestra« von I. Pizzetti und am 7.2.1969 in jener der Oper »Gli Eroi di Bonaventura« von Malipiero (als Violante) mit.Im Ausland war sie zu Gast an den Staatsopern von München und Stuttgart, an der Grand Opéra Paris, am Bolschoi Theater Moskau, an der Staatsoper von Wien (1971 als Mimì), in Bordeaux, Straßburg und Nürnberg, an den Opern von Monte Carlo und Montreal. 1967 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Mimi. Ihre weiteren großen Rollen waren die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Louise in der gleichnamigen Oper von Charpentier, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Liu in »Turandot«, die Odabella in »Attila« von Verdi, die Alice Ford im »Falstaff«, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Desdemona im »Otello«, die Elena in »I Vespri Siciliani« und die Elsa im »Lohengrin«. Auch als Konzertsopranistin hatte sie eine bedeutende Karriere.

Schallplatten: Cetra, RAI.

 

2.6. Ralph PETERS wird 95

Er studierte an der Musikhochschule von Breslau und am Salzburger Mozarteum bei E. Sindel und G. Burgwinkel. Er debütierte als Konzertsänger in der D-Moll-Messe von A. Bruckner. 1945 begann er seine Bühnenkarriere am Landestheater von Salzburg, dem er bis 1947 angehörte. 1947-48 war er an der Staatsoper von München, 1948-49 an der Berliner Staatsoper engagiert. Seit 1949 gehörte er für mehr als zehn Jahre dem Ensemble der Komischen Oper Berlin an. Er gastierte u.a. an der Staatsoper von Dresden (1950 als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«) und in Budapest (mit dem Ensemble der Komischen Oper Berlin) und wurde durch Rundfunksendungen, Film- und Fernsehauftritte bekannt. So wirkte er am Berliner Rundfunk in Sendungen der Operetten »Der Vetter aus Dingsda« von E. Künnecke und »Der Bettelstudent« von C. Millöcker mit, ebenfalls in einer Sendung von Verdis »Rigoletto«. Auf der Bühne trat er in einer Anzahl von kleineren wie größeren Partien auf, von denen hier nur der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Stanislaus im »Vogelhändler« von Zeller, der Fenton im »Falstaff« von Verdi, der Remendado in »Carmen«, der Filipeto in E. Wolf-Ferraris »Die vier Grobiane«, der Zazeto in »Il Campiello« vom gleichen Komponisten, der Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Pappacoda in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, der Edmond in »Manon Lescaut« von Puccini und der Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro« genannt seien. 1956 unternahm er als Konzert- und Liedersänger eine Tournee durch die UdSSR.

Schallplatten: Eterna (Solo-Platte), Aufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion Melodiya (Lieder).

 

3.6. Marie ANGEL wird 65

 Sie wurde zuerst durch Auftritte in Zürich als Fiordiligi in »Così fan tutte« bekannt und gastierte in dieser Partie und in »Acis and Galatea« von Händel 1980 auch bei der Opera Factory London. 1982-92 trat sie dann ständig bei dieser Gesellschaft auf; sie sang dort Partien wie die Denise in »The Knot Garden« von M. Tippett, die Pretty Polly in »Punch and Judy« von Birtwistle, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Titelrolle in »La Calisto« von Cavalli, die Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« (1992), die Titelheldin in »Iphigénie an Tauride« von Gluck, Partien in »Aventures« von Ligeti und in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1991 auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Sie sang bei der English National Opera London in Monteverdis »L‘Orfeo« (1983) und die Königin Tye in »Akhnaten« von Philip Glass, die sie auch an der City Opera New York (1984) und an der Oper von Houston/Texas übernahm. 1986 sang sie an der English National Opera London das Orakel des Todes in der Uraufführung der Oper »The Mask of Orpheus« von Birtwistle. 1986 wirkte sie bei der Opera Factory London in der Uraufführung der Oper »Hell’s Angels« von Nigel Osborne mit. Sie gastierte an der Welsh Opera Cardiff als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, an der Opera North Leeds als Musetta in »La Bohème«. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat sie 1990 als Jo Ann in Tippetts »New Year« auf, an der Covent Garden Oper London 1991 in der Uraufführung der Oper »Gawain« (als Morgan le Fay), wieder einem Werk von H. Birtwistle. In ihrer australischen Heimat hörte man sie an der Victoria State Opera als Donna Anna. 1996 übernahm sie an der English National Opera die Rolle der Gräfin de la Roche in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann. 1999 hörte man sie am Stadttheater von Basel als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, 1998 am Teatro Goldoni Venedig in der modernen Oper »Satyricon« von Bruno Maderna. Sie galt allgemein als hervorragende Interpretin zeitgenössischer Opern- und Konzertwerke.

Schallplatten: Collins (»Gawain«), NMC (»The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle), Nonesuch (»Rosa – The Death of a Composer« von Louis Andriessen als 2. Sängerin).

 

3.6. Elizabeth BYRNE wird 65

 Ausbildung 1972-75 an der Birmingham School of Music bei Linda Vaughan, 1975-78 am Northern College of Music Manchester, 1978-79 im National Opera Studio London, 1980-81 im Opernstudio in Zürich. Bei der Glyndebourne Touring Opera Company sang sie 1981 die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, 1982 die Donna Elvira im »Don Giovanni« und 1983 die Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Sie sang beim Camden Festival die Asteria in »Nerone« von Boito und leitete damit eine Karriere ein, die sie 1984 an die Welsh Opera Cardiff und im gleichen Jahr 1984 an das Theater von Luzern führte, wo sie die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« sang. 1986 trat sie beim Batignano Festival als Minerva in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1988 bei der English National Opera London als Butterfly, 1990-91 an der Oper von Chicago (u.a. in »The Gambler« von Prokofjew) auf. An der English National Opera London hatte sie als 1. Dame in der »Zauberflöte«, als Oksana in »Der Weihnachtsabend« von Rimsky-Korssakow, als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw« und wieder als Amelia in »Un Ballo in maschera« ihre Erfolge. 1996 sang sie an der Chicago Opera die Gutrune in der »Götterdämmerung«, beim Edinburgh Festival die Blanca in der Uraufführung der Oper »Inéz de Castro« von James MacMillan (23.8.1996). Sie trat 1997 an der Oper von Toronto als Manon Lescaut von Puccini auf. Bei der Scottish Opera Glasgow, an der sie bereits 1987 als Priesterin in »Aida« zu hören war, trat sie 1999 und 2001 als Blanca in »Inéz de Castro«, 1997-98 als Tosca, 2001-03 als Brünnhilde im Nibelungenring und 2005 als Leonore im »Fidelio« auf. 2000 sang sie bei der Glimmerglass Opera in Cooperstown (NY) die Titelrolle in »Salome« von R. Strauss.

 

4.6. Viktor LUTSIUK wird 60

 Er studierte bereits frühzeitig Klavierspiel, dann 1977-83 an der Universität von Charkow Geologie und Geographie, ließ aber schließlich in den Jahren 1982-87 seine Stimme am Konservatorium von Charkow durch die Pädagogin Tamara Veske ausbilden. 1986 begann er seine Bühnenkariere am Opernhaus von Dnjepropetrowsk, an dem er in den folgenden Jahren Partien aus dem jugendlich-heldischen Tenorfach sang, darunter den Radames in »Aida«, den Herzog im »Rigoletto«, den Alfredo in »La Traviata«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Don José in »Carmen«, den Dimitrij im »Boris Godunow«, den Lenski im »Eugen Onegin«, den Andrej in Tschaikowskys »Mazeppa« und den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin. Er blieb bis 1996 Mitglied dieses Opernhauses und wurde dann an das Opernhaus (Mariinsky Theater) von St. Petersburg verpflichtet. Mit dessen Ensemble nahm er unter den Dirigenten Rostropowitsch und Gergiev an großen Gastspielreisen teil, die ihm in Paris, London und München, in Tokio, Madrid und Amsterdam bedeutende Erfolge brachten. 1997-99 übernahm er am Opernhaus der Stadt Bonn den Manrico im »Troubadour« und den Pinkerton, am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er (mit dem Ensemble der St. Petersburger Oper) als AndrejChowanski in Mussorgskys »Chowanschtschina«. 1999 debütierte er als Andrej in »Mazeppa« an der Mailänder Scala. 1999 sang er in der Londoner Albert Hall (konzertant) die Titelrolle im »Parsifal«, 2000 am Teatro Fenice Venedig den Sadko in der gleichnamigen Oper von Rimsky-Korssakow. 2000 gastierte er mit dem Ensemble des Mariinsky-Theaters St. Petersburg an der Covent Garden Oper London in der Titelrolle der Oper »Semjon Kotko« von Prokofjew, als Andrej in »Mazeppa« und als Andrej in »Chowanschtschina«. Im gleichen Jahr hörte man ihn am Opernhaus von Zürich als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, am Mariinsky-Theater St. Petersburg als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. 2003 gastierte er als Hermann in »Pique Dame« an der Bayerischen Staatsoper München. An der Israeli Opera gastierte er als Hermann in »Pique Dame« (mit dem Ensemble des Mariinsky-Theaters) und als Prinz in »Rusalka« von Dvorák. Hinzu trat eine internationale Karriere im Bereich des Konzertgesangs (Soli im Mozart-Requiem und im Stabat mater von Dvorák). 1994 wurde er zum Verdienten Künstler der Russischen Republik ernannt.

Schallplatten: Philips (»Boris Godunow«, Andrei in »Fürst Igor«, Titelrolle in »Semjon Kotko« von Prokofjew); Mitschnitte von Opernaufführungen (Andrej in »Mazeppa« aus der Mailänder Scala 1999; »Maddalena« von Prokofjew, konzertante Aufführung in London 1998).

 

5.6. Cesy BROGGINI wird 90

Sie erhielt ihre Ausbildung durch die Pädagogen Giulia Tess und Giuseppina Armanini. Sie debütierte ganz jung 1948 in Pisa als Mimi in »La Bohème«. 1950 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Florenz und studierte weiter am Centro Lirico Fiorentino bei Nerina Baldisseri. 1951 fand ihr offizielles Debüt als Marguerite im »Faust« von Gounod in Reggio Emilia statt. 1951-56 trat sie am Teatro Comunale Florenz, u.a. als Margherita in »Mefistofele« von Boito und in der italienischen Erstaufführung von Schuberts »Der häusliche Krieg« als Barbara auf, 1951-52 auch beim Maggio Musicale von Florenz, hier als Liu in »Turandot« und am 27.4.1952 in der Uraufführung der Oper »Don Chisciotte« von Vito Frazzi. 1951 sang sie mit großem Erfolg die Desdemona im »Otello« von Verdi an der Oper von Catania. Diese Glanzrolle trug sie überall in Europa vor, u.a. 1954 bei den Festspielen von Wiesbaden, 1955 in der Arena von Verona und 1955 beim Holland Festival, wo sie auch 1956 die Alice Ford im »Falstaff«, 1957 die Micaela in »Carmen« sang. Am 10.1.1957 debütierte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Caino« von Lattuada in der Partie der Ada. Man hörte sie dort auch 1957 als Nedda im »Bajazzo« und als Ursula in P. Hindemiths »Mathis der Maler«, 1958 als Barbara in Schuberts »Der häusliche Krieg« und als Margherita in »Mefistofele« von Boito, 1959 als Mimi und als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1957 wirkte sie am Teatro della Pergola Florenz in der Uraufführung der Oper »Venere prigioniera« von Fr. Malipiero mit. 1957 war sie an der Londoner Covent Garden Oper, wiederum als Desdemona, zu hören, im gleichen Jahr bei den Festspielen in der Arena von Verona als Micaela. 1960 erlebte man sie an der Oper von Rom als Rosaura in Mascagnis »Le Maschere«. 1963 wirkte sie am Teatro della Pergola Florenz in der Uraufführung von Flavio Testis »La Celestina« mit. Sie trat als Gast an der Oper von Rom, am Teatro Colón Buenos Aires, am Teatro San Carlos Lissabon und an der Nationaloper von Zagreb auf. Sie setzte ihre Bühnenkarriere bis 1969 fort und verlebte schließlich ihren Ruhestand in Florenz.

Vollständige Opernaufnahmen auf Cetra (»Otello«, »Falstaff«, »Mefistofele« von Boito). Auf EJS sang sie in »Le Maschere« von Mascagni.

 

5.6. Carrie NILSSON wird 90

Schülerin der Musikhochschule Stockholm 1951-56, vor allem aber von Ragnar Hultén. Sie begann ihre Karriere 1956 an der Königlichen Oper Stockholm als Papagena in der »Zauberflöte« von Mozart. In den Jahren 1963 und 1965 sang sie am Rikstheater Stockholm, 1964 an der Oper von Oslo und 1966 bei der Jütländischen Oper Aarhus. An erster Stelle standen in ihrem weitläufigen Repertoire Partien aus dem Bereich der Koloratursoubrette wie auch Aufgaben aus dem lyrischen Repertoire (Susanna in »Figaros Hochzeit«, Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Mimi in »La Bohème«, Butterfly, Adele in der »Fledermaus«). Sie widmete sich später der Gesangpädagogik.

Schallplatten: HMV (überspielte Aufnahmen des schwedischen Rundfunks).

 

6.6. Guri EGGE wird 70

 Biographie der norwegischen Sopranistin auf Norwegisch: https://no.wikipedia.org/wiki/Guri_Egge

 

7.6. Fernando DE LA MORA wird 60

 Er wandte sich zunächst der populären mexikanischen Musik zu und sang in einer Folklore-Gruppe. Dann ging er ins seriöse Gesangsfach über und begann 1978 seine musikalische Ausbildung bei Leticia Velázquez de Buen-Abadi in der mexikanischen Metropole und studierte dazu am Nationalen Konservatorium von Mexico City bei Rosa Rimoch und seit 1983 bei Emilio Pèrez Casas. Später ging er nach New York und setzte seine Ausbildung bei Joan Dornemann, Marlene Malas und Nico Castel fort; ergänzende Studien in Tel Aviv und an der North Carolina University. Seine Stimme wurde durch den berühmten Tenor Placido Domingo entdeckt. Sein Bühnendebüt fand 1986 in Mexico City im Palacio de las Bellas Artes in der Rolle des Borsa in Verdis »Rigoletto« statt. Er kam dort wie bei Gastspielen an mexikanischen Theatern in Monterry, Guadalajara, Saltillo, Puebla und Guanajuato und beim Festival Cerrantino zu ersten Erfolgen in Partien wie dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Cavaradossi in »Tosca«, dem Alfredo in »La Traviata« und dem Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod. Die letztgenannte Partie sang er auch 1987 an der Oper von San Francisco, wo er 1988 und 1993 sehr erfolgreich als Rodolfo in »La Bohème« gastierte. 1989 erregte er bei seinem europäischen Debüt am Opernhaus von Köln als Alfredo Aufsehen und sang diese Partie dann im gleiche Jahr auch an der Staatsoper von Wien wie an der Deutschen Oper Berlin. In Köln war er auch als Titelheld im »Faust« von Gounod sehr erfolgreich. Im Oktober 1989 sang er zusammen mit dem Ensemble der Mailänder Scala das Tenor-Solo im Verdi-Requiem bei deren Gastspiel in Moskau. Im Mai 1990 debütierte er dann in seiner Glanzrolle, dem Alfredo, auf der Bühne der Mailänder Scala. 1990 Gastspiel am Gran Teatre del Liceo in Barcelona als Titelheld in »Roberto Devereux« von Donizetti, den er dann auch 1991 (in einer konzertanten Aufführung) in der New Yorker Carnegie Hall sang. An der Santa Fé Opera hörte man ihn 1991 als Cavaradossi, 1992 als Alfredo, an der Opéra Bastille Paris 1992 als Faust von Gounod, am Gran Teatre del Liceo in Barcelona 1992 als Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, 1993 als Percy in »Anna Bolena« von Donizetti, in San Diego 1994 als Herzog im »Rigoletto« und in der Oper »Rappacinis Tochter« von Daniel Catán. 1993 debütierte er als Rodolfo in »La Bohème«, an der er bis 2007 in insgesamt 10 Vorstellungen auch den Roméo, den Christian in »Cyrano de Bergerac« von F. Alfano und den Faust von Gounod sang. 1995 am Teatro Colón Buenos Aires als Rodolfo in »La Bohème« zu Gast, 1996 an der Miami Opera als Werther in der gleichnamigen Oper von Massenet.1996 sang er am Opernhaus von Bonn den Roméo, 1997 in Montpellier den Rodolfo in »La Bohème«, am Opernhaus von Philadelphia den Pinkerton, in Mexico City 1997-98 den Don José in »Carmen«, 1998-99 an der Miami Opera den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, 1999 am Opernhaus von Montreal den Des Grieux in »Manon« von Massenet. An der Deutschen Oper Berlin gastierte er 1998 als Raoul in den »Hugenotten« von Meyerbeer. 2000 sang er an der Oper von Miami den Don José, an der Oper von San Diego den Rodolfo in »La Bohème«, in Baltimore den Alfredo. An der City Opera New York trat er 2000 in der Titelrolle von Donizettis »Roberto Devereux« auf, am Opernhaus von Montpellier als Macduff in Verdis »Macbeth«.

Schallplatten: DGG (»Lucia di Lammermoor«), Telarc (Recital).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://tenorfernandodelamora.com/

 

7.6. Richard JONES wird 65

 Er erarbeitete zahlreiche Schauspiel- und Musical-Inszenierungen u.a. am Phoenix Theatre (West End) und am Eugene O’Neill Theatre (Broadway, New York). Regelmäßig arbeitet er auch am Old Vic in London. Seit 1984 Operninszenierungen u.a. bei den Bregenzer Festspielen sowie beim Glyndebourne Festival. Er zählt international zu den bedeutendsten Opernregisseuren, dessen Inszenierungen weltweit zu erleben sind. An der Oper Frankfurt stellte er 2003 seine Sicht auf Bergs Lulu (Koproduktion mit der ENO), 2007/08 die Neuproduktion von Billy Budd und zuletzt Janáčeks Die Sache Makropoulosvor. In jüngster Zeit inszenierte der Brite La Bohème und Boris Godunow am Royal Opera House Covent Garden in London, wo er bereits u. a. Gloriana, Lady Macbeth von Mzensk(Olivier Award), Der Spieler, Il Trittico und Wagners Der Ring des Nibelungen in Szene setzte. Regelmäßig arbeitet Richard Jones an der English National Opera in London, wo u. a. Don Giovanni, Rodelinda, Die Meistersinger von Nürnberg, Hoffmanns Erzählungen, Les Troyens und Pelléas et Mélisandeentstanden. An der Bayerischen Staatsoper gab er 1994 sein Regie-Debüt mit Händels Giulio Cesare in Egitto (von der Zeitschrift Opernwelt als Produktion des Jahres ausgezeichnet); es folgten The Midsummer Marriage, Pelléas et Mélisande, Lohengrin, Les Contes d’Hoffmann und zuletzt Hänsel und Gretel.Unter den wichtigsten Wirkungsstätten von Richard Jones sind die Metropolitan Opera in New York, die Nationale Opera Amsterdam, das Bolschoi Theater in Moskau, Chicago Lyric Opera und die Opera Australia zu nennen.In diesem Jahr werden erstmals Arbeiten von Richard Jones an der Santa Fe Opera und der Canadian Opera Company in Toronto zu sehen sein. Kürzlich feierte er mit Parsifal Premiere an der Opéra National in Paris.Seine mehrfach ausgezeichnete Produktion von Hänsel und Gretel war zuletzt an der New Yorker Metropolitan Opera und an der Bayerischen Staatsoper in München zu erleben. 2015 erhielt Richard Jones den Titel »Commander of the Order of the British Empire« und wurde mit dem Olivier Award für Outstanding Achievement in Opera ausgezeichnet. Sein Berliner Debüt gab er 2004 mit Alban Bergs Wozzeck an der Komischen Oper. Mit Boris Godunow wird er erstmals an der Deutschen Oper Berlin inszenieren.

 

7.6. Mario MATTIOTTI wird 85

Nachdem er zuerst als Offizier bei der italienischen Handelsmarine tätig gewesen war, ließ er seine Stimme am Liceo Musicale N. Paganini in Genua ausbilden und war dann in Mailand Schüler von Marcello Cortis und Nino Scattolini. Er sang in der Folgezeit an den großen italienischen Opernhäusern, u.a. an der Mailänder Scala, am Teatro Comunale Florenz und am Teatro Carlo Felice Genua. 1971 debütierte er an der Mailänder Scala als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«. Hier sang er auch 1972 den Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und den Marchese di Boisfleury in »Linda di Chamounix« von Donizetti, 1973 den Warlaam im »Boris Godunow«, 1974 den 1. Soldaten in »Salome« von R. Strauss und 1974-75 den Marchese Castagnacci in Cimarosas »Il marito disperato«. Gastspiele am Smetana Theater Prag, an der Nationaloper Belgrad, am Opernhaus von Monte Carlo wie an der Oper von Rouen. 1970 wirkte er am Teatro delle Novità in Bergamo in der Uraufführung der Oper »Quattro per cinque« von Lorenzini mit. Aus seinem Bühnenrepertoire sind der Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, der Titelheld im »Don Pasquale« von Donizetti und der Bartolo im »Barbier von Sevilla« zu nennen. Auch als Konzertsänger hatte er eine Karriere von Bedeutung.

Schallplatten: Nuova Era (»Fedra« von Paisiello).

 

8.6. Dagmar SCHELLENBERGER wird 60

 

Sie studierte 1977-83 an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule von Dresden bei Ilse Hahn. 1982 wurde sie Preisträgerin beim A. Dvorák-Wettbewerb in Karlovy Vary (Karlsbad), 1983 beim Nationalen Concours der DDR. Noch als Studentin sang sie 1983 an der Komischen Oper Berlin die Xenia im »Boris Godunow« von Mussorgsky. 1984-97 Mitglied dieses Opernhauses. Mit dem Ensemble der Komischen Oper Berlin gastierte sie in Wien und München. 1984 Gastspiel am Opernhaus von Leipzig, 1985 an der Staatsoper Dresden als Ännchen im »Freischütz«. 1990 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Fiordiligi in »Così fan tutte«, an der Berliner Staatsoper trat sie in der Händel-Oper »Giustino« auf, 1991 in Belfast als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1992 an der Komischen Oper Berlin in den vier Frauengestalten in »Hoffmanns Erzählungen«, 1994 als Donna Anna im »Don Giovanni«, 1995 als Rosalinde. 1993 gastierte sie an der Opernhäusern von Bordeaux und Marseille als Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, im gleichen Jahr in der Carnegie Hall in New York in einer konzertanten Aufführung von Rossinis »La Donna del lago«. Auf der Bühne erschien sie vor allem in Partienaus dem Koloratur- und dem lyrischen Fach, übernahm dann aber auch Partien wie die Agathe im »Freischütz« (Komische Oper Berlin, 1989). 1996 sang sie am Opernhaus von Essen die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. 1996 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Pamina in der »Zauberflöte«. Am Staatstheater Karlsruhe nahm sie an der Uraufführung der Oper »Farinelli« von S. Matthus teil (27.2.1998). 1998 gastierte sie am Gärtnerplatz-Theater München als Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, an der Oper von Santiago de Chile alsRosalinde. 1999 sang sie am Teatro Lirico Cagliari die Jítka in Smetanas »Dalibor«, am Teatro Colón Buenso Aires die Fiordiligi, 2000 am Teatro Fenice Venedig die Wolchowa in »Sadko« von Rimsky-Korssakow. Neujahr 2001 trat sie mit dem Leipziger Gewandhausorchester als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« (in einer halbszenischen Aufführung) auf. 2004 sang sie bei den Seefestspielen Mörbisch die Titelpartie in Kálmáns »Gräfin Mariza«. Als Konzertsängerin von großer Begabung erwies sie sich u.a. bei den Leipziger Gewandhauskonzerten und bei den Händel-Festspielen in Halle (Saale). Sie trat auch unter dem Namen Dagmar Schellenberger-Ernst auf.2013 -17 war sie Intendantin der Seefestspiele Mörbisch.

Schallplatten: Capriccio (Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck), Eterna (Arie der Arianna aus »Giustino« von Händel), Berlin Classics (Messe G-Moll von J.A. Hasse, »Bastien und Bastienne« von Mozart, »L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« von Händel), EMI (Opern-Recital, Mozart-Arien, Wiegenlieder, »Catulli Carmina« und »Trionfo di Afrodite« von Carl Orff), Calig-Verlag (Gänsemagd in »Königskinder« von Humperdinck), CPO (Myrtocle in d’Alberts »Die toten Augen«; Blumenlieder op. 500 von Robert Stolz), Dynamic (Jítka in »Dalibor«, Teatro Lirico Cagliari 1999).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://dagmar-schellenberger.de/

 

9.6. Thomas HENGELBROCK wird 60

 Er studierte Violine bei Rainer Kussmaul, danach begann eine Karriere als Violinist in Würzburg und Freiburg. Wichtige künstlerische Anregungen erhielt er als Assistent von Witold Lutoslawski, Mauricio Kagel und Antal Doráti. Er musizierte zunächst in verschiedenen Ensembles wie dem Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt. 1985 war er einer der Mitgründer des Freiburger Barockorchesters, in dem er bis 1997 als Musiker und Dirigent wirkte. 1988-91 arbeitete er mit den Amsterdamer Bachsolisten. Anschließend wirkte er mehrfach als Dirigent bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Thomas Hengelbrock gründete 1991 den Balthasar-Neumann-Chor und 1995 das gleichnamige Orchester (Balthasar-Neumann-Ensemble). Mit beiden Ensembles führt er nach den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis Werke aus der Barockzeit bis hin zur Moderne auf. Verdis OpernRigoletto und Falstaff beispielsweise ließ er sein Orchester bei den Pfingstfestspielen 2004 und 2007 in Baden-Baden auf historischem Instrumentarium spielen. 1995-99 wählte ihn die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen zum künstlerischen Leiter. 2000 wurde er Musikdirektor der Volksoper Wien und blieb dort bis 2003. Hengelbrock gründete 2001 das Feldkirch Festival und wirkte dort bis 2006 als künstlerischer Leiter. Als Dirigent folgt Hengelbrock Einladungen internationaler Orchester. So arbeitete er unter anderem mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Chamber Orchestra of Europe. Seine Konzertdramaturgie ist durch ungewöhnliche Programmkonzeptionen charakterisiert, die neue Erkenntnisse der Musikwissenschaft einbezieht. Er spielte Werke heute kaum mehr bekannter Komponisten aus Johann Sebastian Bachs Notenbibliothek auf CD ein, gestaltet innovative Programme; so konzipierte er beispielsweise für die EXPO 2000 in Hannover eine Ekklesiastische Aktion mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, György Ligeti und Johann Sebastian Bach. Hengelbrock arbeitet eng mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, darunter Jan Müller-Wieland, Quigang Chen, Erkkii-Sven Tüür und Simon Wills. Gemeinsam mit dem österreichischen Schauspieler Klaus Maria Brandauer realisierte Hengelbrock halbszenische Aufführungen von Werken wie Manfred (Byron/Schumann), Peer Gynt (Ibsen/Grieg) undEgmont (Goethe/Beethoven). Mit dem Musiktheater setzte sich Hengelbrock nicht nur als Musiker und Dirigent auseinander, sondern führte bei einigen Produktionen mit seinem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble auch selbst Regie. So erhielt die 2001 mit diesen aufgenommene CD der Schöpfung von Joseph Haydn 2003 den ECHO Klassik in der Kategorie Chorwerkeinspielung. Beim Feldkirch Festival 2006 inszenierte er Mozarts Don Giovanni und eröffnete die Reihe Mozart 22 der Salzburger Festspiele 2006 mitIl re pastore. Für die Pariser Oper arbeitete er als Dirigent mit der Ballett-Choreographin Pina Bausch zusammen; 2005 und in Wiederaufnahmen 2008, 2012 und 2014 wurde die „opéra dansé“ Orpheus und Eurydike von Christoph Willibald Gluck mit Balthasar-Neumann-Chor, -Ensemble und dem Ballet de l’Opéra de Paris im Palais Garnier aufgeführt (2008 auch im antiken griechischen Theater in Epidauros). Das Konzerthaus Dortmund widmete Thomas Hengelbrock in der Saison 2008/09 eine „Zeitinsel“ mit drei Vorstellungen, u. a. der konzertanten Einspielung mit dem Mahler Chamber Orchestra der Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber (später im Festspielhaus Baden-Baden in Szene gesetzt und von ARTE übertragen), sowie mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble und -Chor dieH-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach.

2011 realisierte Hengelbrock zusammen mit Sebastian Baumgartner den Tannhäuser bei den Bayreuther Festspielen. Seit der Spielzeit 2011/12 ist Thomas Hengelbrock als Nachfolger Christoph von Dohnányis Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters. Seinen 2019 auslaufenden Vertrag wird er nicht verlängern, er wird den Posten im Sommer 2018 vorzeitig abgeben.Am 11. Januar 2017 dirigierte Hengelbrock den in der Zwischenzeit in NDR Elbphilharmonie Orchester umbenannten Klangkörper bei dem Eröffnungsfestakt und dem Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie.Hengelbrock ist mit der Schauspielerin Johanna Wokalek verheiratet. Das Paar hat einen Sohn.

Am 30. April 2011 verlieh ihm der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg für seine vielfältigen Verdienste um das musikalische Leben in Baden-Württemberg den Landesverdienstorden. Am 24. März 2012 erhielt Thomas Hengelbrock für herausragende künstlerische Leistung den Praetorius Musikpreis 2012, den ihm die damalige Niedersächsische Kulturministerin Johanna Wanka im Schauspielhaus Hamburg überreichte.

2015 wurde Hengelbrock der Herbert von Karajan Musikpreis 2015–16 zuerkannt, der ihm am 30. Januar 2016 verliehen wurde.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.thomas-hengelbrock.com/

 

9.6. Lorenzo SACCOMANI wird 80

Er wurde zunächst technischer Zeichner, nahm dann jedoch das Gesangstudium auf. Zuerst war er Schüler seines Onkels, des Sängers und Pädagogen Attilio Saccomani, dann der Mailänder Pädagogen Piazza, Vladimiro Badiali und Alfonso Siliotti. 1964 debütierte der Künstler bei den Festspielen von Avignon als Silvio im »Bajazzo«. An der Mailänder Scala debütierte er 1965 in Verdis »La forza del destino«. Am 10.3.1966 wirkte er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »La leggenda del ritorno« von Renzo Rossellini mit. Er sang dann an diesem Haus 1967 den Schtschelkalow im »Boris Godunow«, 1968-70 und 1983 den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, 1968, 1975, 1977, 1979 und 1981 den Marcello in »La Bohème«, 1969 den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, 1970 und 1984 den Silvio, 1970 und 1977 den Posa in Verdis »Don Carlos«, 1970 den Monforte in Verdis »I Vespri Siciliani«, 1971 den Schaklowity in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, 1972 und 1978 den Sharpless in »Madame Butterfly«, 1975 den Ezio in Verdis »Attila«, 1976 und 1980 den Albert in »Werther« von Massenet und 1977 den Valentin im »Faust« von Gounod. Es kam zur Ausbildung einer weltweiten Sängerkarriere. In Italien trat er in Genua, Parma, Palermo, Turin und Venedig auf. Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1970-87 als Germont-père in »La Traviata«, als Posa, als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, als Ping in Puccinis »Turandot«, als Graf Luna im »Troubadour« und als Marcello), an den Opern von Toulouse, Marseille, Rouen, Bordeaux, Nizza, an der Opéra du Rhin Straßburg, an der Oper von Frankfurt a.M., an der Covent Garden Oper London, am Teatre Liceu Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, an den Opernhäusern von Chicago, Dallas (1974) und Mexico City. 1969 sang er in zwei Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York den Enrico in »Lucia di Lammermoor«. 1983 wirkte er bei den Festspielen von Verona mit, 1984 war er an der Hamburger Staatsoper zu Gast. 1985 sang er in Genf den Montforte, in der Saison 1986-87 an der Opéra de Wallonie Lüttich den Enrico in »Lucia di Lammermoor«. 1999 gastierte er an der Oper von Monte Carlo als Rabbi David in »L‘Amico Fritz« von Mascagni (mit Roberto Alagna und Angela Gheorghiu als Partnern). Er galt vor allem als großer Verdi-Interpret. Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire bildeten Partien wie der Alfonso in »La Favorita« von Donizetti, der Riccardo in Bellinis »I Puritani«, der Escamillo in »Carmen«, der Titelheld im »Nabucco«, der Francesco in Verdis »I Masnadieri« und der Rigoletto. Er trat auch in Rundfunksendungen und musikalischen Filmen auf.

Schallplatten: MRF (integrale Aufnahme von Donizettis Oper »Caterina Cornaro«, Mitschnitt einer konzertanten Aufführung in London 1972). Auf Decca als Silvio im »Bajazzo« zu hören.

 

9.6. Louis HAGEN-WILLIAM wird 80

Der farbige Sänger erhielt seine Ausbildung an der University of California Los Angeles durch Jan Popper, dann in Paris durch Maria Branèze und Marguerite Pifteau. Er debütierte 1966 bei den Festspielen von Aix-en-Provence in einer kleinen Rolle in »Idomeneo« von Mozart. Nachdem er die Gesangwettbewerbe von s’Hertogenbosch und Toulouse gewonnen hatte, kam es zu einer bedeutenden Karriere, vor allem an französischen Opernhäusern. So sang er an der Grand Opéra Paris, in Lyon (Sarastro in der »Zauberflöte«, Landgraf im »Tannhäuser«, Daland in »Der fliegende Holländer«), Bordeaux, Marseille, Nancy, Nizza, Rouen, Toulouse, an der Opéra du Rhin Straßburg und bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Gastspiele auch am Grand Théâtre Genf (1969 als Jupiter in »Platée« von Rameau und 1971 als Balthazar in G.C. Menottis »Amahl and the Night Visitors«) und am Teatro San Carlos Lissabon. 1969 wirkte er an der Oper von Lyon in der Uraufführung der Oper »Les Hussards« von Joseph Kosma, 1972 in der Uraufführung der Oper »Autodafé« von Ohana mit. Der Sänger, der über ein ungewöhnliches darstellerisches Talent verfügte, hatte 1987 große Erfolge am Theater von Metz in der komischen Partie der Agata in »Viva la mamma« von Donizetti. Als seine besondere Glanzrolle galt allgemein der Porgy in »Porgy and Bess« von Gershwin. Auch als Konzertsänger kam er zu bedeutenden Erfolgen, vor allem als Liedersänger (Negro Spirituals).

Schallplatten: Quantum (Negro Spirituals, Mozart-Arien).

 

9.6. Charles WUORINEN wird 80

 Er wurde als Sohn finnischer Einwanderer in New York geboren. Sein Vater war Historiker und arbeitete im Zweiten Weltkrieg für das Office of Strategic Services. Im Alter von fünf Jahren begann er zu komponieren und gewann 1954 den New York Philharmonic’s Young Composer Award. 1955-56 wirkte er als Organist an der Saint Paul’s Church in Gardner. 1956 machte er seinen Abschuss an der Trinity School. 1956-57 managte er das Columbia University Orchestra und sang als Countertenor in der Church of the Heavenly Rest und der Church of the Transfiguration in Manhattan. 1957-59 studierte er Dirigieren bei Rudolf Thomas an der Columbia University in New York. 1958-59 war er als Woodrow Wilson Fellow persönlicher Assistent von Vladimir Ussachevski ebenda. Weiterhin gehörten zu seinen Kompositionslehrern Otto Luening und Jack Beeson. Gefördert wurde er außerdem durch Edgar Varèse und Jacques Barzun. 1961 erhielt er den Bachelor of Arts und 1963 den Master of Arts. Danach lehrte er an der Columbia University. Er gehörte bereits 1962 gemeinsam mit Harvey Sollberger und Nicolas Roussakis zu den Gründern der Group for Contemporary Music. 1970 erhielt er den Pulitzer-Preis für Musik für das Werk Time’s Encomium (komponiert am Columbia-Princeton Electronic Music Center). 1967-68 war er Gastdozent an der Princeton University und 1968-71 am New England Conservatory of Music. Im Anschluss folgten Dozenturen an der University of Southern California, der Manhattan School of Music und der University of California. Gegenwärtig ist er Professor für Komposition an der Rutgers University in New Jersey. Vortragsreisen führten ihn durch die USA. Er war Composer in Residence beim Chamber Music Northwest, Grand Teton Music Festival, Cabrillo Music Festival, Louisville Symphony Orchestra und San Francisco. Außerdem war er Vorstandsmitglied der American Composers Alliance und des American Music Centre. Er gründete die American Society of University Composers. 1970 wurde er von Präsident Richard Nixon zum Staatsbankett ins Weiße Haus eingeladen. In den 70er Jahren begeisterte er sich für den Mathematiker Benoit Mandelbrot und komponierte an den Bell Labs in New Jersey. Wuorinen wirkte 1985-89 in der American Academy in Rome und 1989-94 als Berater für Neue Musik für den Musikdirektor Herbert Blomstedt in San Francisco. 1975 übergab ihm die Witwe Igor Stravinskys die letzten Partituren für A Reliquary for Igor Stravinsky. Als erster Komponist komponierte er für das Cleveland Orchestra unter Christoph von Dohnányi und für Michael Tilson Thomas. Seine Kompositionen wurden u.a. bei Naxos, Col legno und Albany Records (Charles Wuorinen Series) eingespielt. Ferner arbeitete er mit den Schriftstellern Salman Rushdie und Annie Proulx zusammen. Als Pianist spielte er u.a. mit dem Buffalo Philharmonic Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, New Yorker Philharmonikern und Chicago Symphony Orchestra. Er dirigierte die führenden Orchester der USA (Cleveland Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, New Yorker Philharmoniker, San Francisco Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic Orchestra und American Composers Orchestra). So dirigierte er die US-amerikanische Erstaufführung von Morton Feldmans Neither. Er ist Mitglied der American Academy pf Arts and Sciences und der American Academy of Arts and Letters.

 

10.6. Cecilia FUSCO wird 85

Sie erhielt ihre Ausbildung in ihrer Vaterstadt Rom und debütierte 1958 am Teatro Margherita in Genua. Es kam zu einer schnellen Entfaltung ihrer Karriere; bereits zu Beginn der sechziger Jahre trat sie an den führenden italienischen Opernhäusern auf. 1960 debütierte sie an der Mailänder Scala als Barbarina in »Le nozze di Figaro«. Dort erschien sie 1961 als Lucilla in Rossinis »La scala di seta«, 1962 als Romilda in Händels »Serse« und als Lisa in »La Sonnambula« von Bellini, 1963 als Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Musetta in »La Bohème«, 1964 als Gemma in »Miseria e nobiltà« von Jacopo Napoli und 1965 als Norina im »Don Pasquale«. Am 5.4.1962 wirkte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Il buon soldato Svejk« von Guido Turchi als Katja mit. Regelmäßig trat sie auch am Teatro Fenice Venedig (u.a. als Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«), am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio Parma (u.a. als Adina in »L‘Elisir d’amore« und als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«), am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Grande Brescia, am Teatro Petruzzelli Bari und an weiteren italienischen Bühnen auf. Hinzu kam eine erfolgreiche Karriere im Ausland; sie gastierte am Teatre Liceu Barcelona (1961), am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Oper von Antwerpen (1968, 1969), in Kopenhagen (1966) und Kairo, am Opernhaus von Köln (1968), in Österreich, Jugoslawien und in der Schweiz. 1971-73 nahm sie an Tourneen des Piccolo Teatro Musicale di Roma teil, die sie auch nach Paris und London führten. Sie setzte ihre Karriere bis gegen Ende der siebziger Jahre fort. Von ihren Bühnenpartien sind noch zu nennen: die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, die Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Creusa in »Medea in Corinto« von Simone Mayr, die Rosa in »Le Cantatrice villani« von Fioravanti, die Fanny in »La Cambiale di matrimonio« und die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Elvira in Bellinis »I Puritani«, die Gilda im »Rigoletto«, die Titelrolle in »Rita« von Donizetti, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi und die Rosaura in »Le Donne curiose« von E. Wolf-Ferrari.

Schallplatten: Cetra, DGG (»Fra Diavolo« von Auber), RCA (»Rita« und »L’Ajo nell‘ Imbarazzo« von Donizetti), IRTEM (Lisetta in »Il Re Teodoro« von Paisiello), Bella Voce (»Alcina« von Händel).

 

11.6. Marianne HIRSTI wird 60

 Ihre Ausbildung zur Sängerin erfolgte in Oslo und in Lübeck. 1980-81 war sie als Gast am Landestheater Kiel engagiert und kam dann, zunächst als Anfängerin, an die Staatsoper Hamburg, deren Mitglied sie bis 1985 war. 1985-87 trat sie am Opernhaus von Köln auf; 1987-89war sie an der Staatsoper von Stuttgart engagiert; auch dem Opernhaus Essen war sie durch einen Gastvertrag verbunden. Sie gab erfolgreiche Gastspiele an führenden Theatern, so sang sie u.a. bei den Festspielen von Ludwigsburg die Susanna in »Le nozze di Figaro« in Ludwigshafen hörte man sie als als Meroë in »Die großmüthige Tomyris« von Reinhard Keiser, als Costanza in »Griselda« von Bononcini und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, am Opernhaus Köln hatte sie einen ihrer großen Erfolge als Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Auf der Bühne sang sie eine Vielzahl von Partien aus dem Koloratur- und dem Soubrettenfach, neben den bereits genannten die Despina in »Così fan tutte«, die Marzelline im »Fidelio«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Sophie im »Werther« von Massenet und die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten. Auch im Konzertsaal kam sie zu einer erfolgreichen Karriere, und zwar sowohl für den Bereich des Oratoriums und der religiösen Vokalmusikwie für den Lied-Vortrag. 1988 gab sie in der Londoner Wigmore Hall einen erfolgreichen Liederabend mit dem Pianisten Rudolf Jansen als Begleiter.

Schallplatten: Nimbus (Missa solemnis von Beethoven), Electrola (»Die großmüthige Tomyris« von R. Keiser), Schwann (»Der Geburtstag der Infantin« von A. Zemlinsky), Aurora (Lieder von Grieg), CDN (Lieder von Johansen), Victoria (Lieder von Mozart, Mendelssohn, Grieg, Gustav Mahler und Benjamin Britten), Decca (Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«).

 

11.6. Christa SCHRÖDTER wird 90

Sie studierte in Berlin bei A. Lommatzsch, dann bei Helene Jung in Weimar. 1958 kam es zu ihrem Bühnendebüt an der Staatsoper Berlin in der Rolle der Barbarina in »Figaros Hochzeit«. 1956-59 war sie als Elevin im Opernstudio der Berliner Staatsoper und übernahm bereits kleinere Partien an diesem Opernhaus. 1959 wurde sie an das Nationaltheater von Weimar engagiert, an dem sie sehr erfolgreich war. Seit 1967 war sie durch einen Gastspielvertrag auch der Berliner Staatsoper verpflichtet. Sie sang Partien aus dem lyrischen wie dem Koloraturfach und gastierte an Bühnen in Ostdeutschland wie in der Sowjetunion; hinzu kam eine bedeutende Karriere im Konzertsaal. Neben ihrer Bühnen- und Konzertkarriere nahm sie einen Lehrauftrag an der Musikhochschule von Weimar wahr.

Schallplatten: Eterna.

11.6. Der französische Bass-Bariton André VESSIÈRES wird 100

12.6. Ann-Christin BIEL wird 60

 Die schwedische Sängerin absolvierte ein sehr gründliches Musik- und Gesangstudium an der Königlichen Musikakademie Stockholm; hier erwarb sie 1982 den akademischen Grad eines Masters of Music und 1985 den eines Doktors der Musik. Ihre Gesanglehrer waren Birgit Sternberg und Daniel Ferro. Einen ihrer ersten großen Erfolge hatte sie 1981 bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. 1982 und 1989 sang sie in Drottningholm die Pamina in der »Zauberflöte«, 1986 die Fiordiligi in »Così fan tutte« und die Ilia in »Idomeneo« von Mozart, 1987 die Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1988 die Serpetta in »La finta giardiniera«, 1992 den Orpheus von Gluck (in der sogenannten »Parma«-Fassung für Sopran). An der Königlichen Oper Stockholm war sie 1985 in »L’Arbore di Diana« von Martín y Soler, 1986 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« anzutreffen. 1986 wirkte sie am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern in der Uraufführung der Oper »Mozart und der graue Bote« von A. Schibler in der Partie der Konstanze mit. 1982-88 nahm sie an der weltweiten Tournee der »Carmen«-Inszenierung durch P. Brook (»La Tragédie de Carmen«) teil, bei der sie in Paris, Hamburg, New York und Tokio als Micaela auftrat. Am Théâtredes Champs Élysées Paris gastierte sie 1986 als Barbarina in »Le nozze di Figaro«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne kam sie auch als Konzertsängerin zu einer erfolgreichen Karriere; sie gab u.a. Konzerte in Stockholm, Kopenhagen und New York in einem Repertoire, das u.a. die großen Passionen von J.S. Bach, »Die Schöpfung« von Haydn (Drottningholm, 1988), das Mozart-Requiem, die Monteverdi-Vespern und »Ein deutsches Requiem« von Brahms enthielt. Sie ist auch bei Tourneen in Japan und China aufgetreten.

Philips (»Zauberflöte«, »La finta giardiniera« und »Le nozze di Figaro« aus Drottningholm, alle auch als Video).

 

12.6. Mario MALAGNINI wird 60

 Er wollte ursprünglich Technischer Zeichner werden, spielte aber seit seinem 12. Lebensjahr Trompete und besuchte das Konservatorium von Brescia, wo er Trompete und Posaune studierte. Während seiner Militärdienstzeit kam es zur Entdeckung seiner Stimme, die 1980-84 am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand, hauptsächlich durch Piermirando Ferraro, ausgebildet wurde. Nachdem er 1983 einen durch den großen Bariton Tito Gobbi ausgeschriebenen Concours gewonnen hatte, studierte er bei diesem wie bei dem berühmten Tenor Giuseppe di Stefano. 1984 gewann er einen Gesangwettbewerb in Enna, den Concorso Enrico Caruso und den Belvedere-Wettbewerb in Wien. Er debütierte 1984 am Teatro Donizetti Bergamo als Corrado in der Verdi-Oper »Il Corsaro«. In Deutschland erschien er 1985 zuerst am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Radames in »Aida«. Am Opernhaus von Essen gastierte er 1985 als Cavaradossi in »Tosca«, an der Staatsoper Stuttgart 1987 als Radames und 1988 als Cavaradossi. 1986 debütierte er als Ismaele in Verdis »Nabucco«an der Mailänder Scala, an der er u.a. auch 2004 den Loris in »Fedora« und den Don José in »Carmen«, 2007 den Pinkerton in »Madame Butterfly« und den Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea sang. Bei den Festspielen in der Arena von Verona hörte man ihn als Foresto in »Attila« von Verdi, als Pinkerton (1987), als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Don José (1990) und als Radames (1988-90). Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte er 1985 als Don José und 1986 als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«. 1987 sang er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Verdis »La battaglia di Legnano« die Partie des Arrigo. 1988 trat er in Florenz als Pinkerton und als Gabriele Adorno auf, 1988 in Nîmes und 1989 an der Oper von Monte Carlo als Pollione in Bellinis »Norma«. Am Teatro Fenice Venedig übernahm er 1990 die Partie des Marcello in »La Bohème« von Leoncavallo. Weitere Gastspiele führten ihn an die Staatsopern von Wien (1986-2008 als Cavaradossi, als Alfredo in »La Traviata«, als Don Carlos in der gleichnamigen Oper von Verdi, als Don José, als Pinkerton, als Loris und als Gabriele Adorno in insgesamt 21 Vorstellungen), München (als Don José, als Cavaradossi, als Rodolfo in »La Bohème«, als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Gabriele Adorno und als Pinkerton) und Berlin, an die Opern von Houston/Texas, Bonn, Frankfurt (1992 als Don José), Köln (als Rodolfo, als Macduff in Verdis »Macbeth« und als Cavaradossi), an das Staatstheater Wiesbaden (1995 als Pinkerton), nach Rotterdam (1995 als Don José) und Budapest und während der Olympischen Spiele von 1988 nach Seoul.1997 Gastspiel an der Hamburger Staatsoper und bei den Festspielen von Wiesbaden als Alfredo, an der Königlichen Oper Stockholm als Pollione. An der Oper von San Francisco gastierte er 1997 als Pinkerton und 1998 als Cavaradossi. 1998 sang er den Pollione auch an der Berliner Staatsoper, am Teatro Pergolesi in Iesi den Titelhelden in »Ruy Blas« von F. Marchetti.An der Griechischen Nationaloper gastierte er in der Saison 1998/99 als Cavardossi und als Don José. 1999 hörte man ihn in der Arena von Verona als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« (mit Cecilia Gasdia in der Titelrolle), 2000 als Radames. 2000 Gastspiel an der Opéra Bastille Paris als Cavaradossi. 2006 sang er im Odeon des Herodes Atticus in Athen den Titelhelden in Verdis »Otello«. 2013 gastierte er an der Israeli Opera als Rodolfo in »Luisa Miller« von Verdi.

Schallplatten: Opera Rara (»Emilia di Liverpool« von Donizetti), Nuova Era (»La Bohème« von Leoncavallo), Bayer Records (»I Masnadieri« von Verdi), Bongiovanni (Titelheld in »Ruy Blas« von Marchetti).

 

12.6. Gloria MARINACCI wird 80

Die Sängerin, die eigentlich Gloria Cutsforth hieß, war in den USA Schülerin von Evelene Calbreath, Gibner King und Ivan Rasmussen, in Rom von Luigi Ricci. Sie debütierte 1969 bei der Portland Opera als Musetta in Puccinis »La Bohème«. An dieser Bühne wie an den Opernhäusern von Chicago, Philadelphia, Seattle, Omaha, Hawaii und Vancouver kam sie zu einer erfolgreichen Karriere als Koloratursopranistin und hatte nicht weniger große Erfolge als Konzertsolistin. Aus ihrem vielgestaltigen Bühnenrepertoire sind als Höhepunkte die Norina im »Don Pasquale«, die Lucia di Lammermoor, die Gilda im »Rigoletto« von Verdi, die Violetta in »La Traviata«, die Mimi in »La Bohème«, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Liu in »Turandot«, die Manon in Massenets bekannter Oper, die Nedda im »Bajazzo«, die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Lucy in »The Telephone« von Menotti, die Berta in »The Black Widow« von Pasatieri, die Frau in »La Voix humaine« von Poulenc und die Abigail in »The Crucible« von Ward hervorzuheben. Auch im pädagogischen Bereich tätig.

 

12.6. Ian PARTRIDGE wird 80

Er erhielt seine Ausbildung 1956-58 am Royal College of Music in London und trat dann in den Chor der Londoner Westminster Abbey ein. 1959 nahm er seine Studien an der Londoner Guildhall School bei Norman Walter wieder auf und setzte sie 1963-65 bei Roy Hickman und Stefan Pollmann fort. 1958 debütierte er in Bexhill als Solist im »Messias« von Händel und erregte sogleich Aufsehen. Er erwies sich bald als einer der führenden englischen Konzert- und Oratoriensänger seiner Generation und wurde vor allem als Solist in den Passionen von J.S. Bach und in den geistlichen Vokalwerken von Heinrich Schütz bekannt. Neben zahlreichen Kompositionen der Barockepoche nahm er mittelalterliche Musikstücke wie auch klassische und romantische Werke in sein Repertoire auf. 1963-71 sang er viel mit dem Purcell Consort of Voices zusammen. Von seiner Schwester Jennifer Partridge am Klavier oder am Cembalo begleitet, trug er zahlreiche, sehr verschieden geartete Lieder vor, darunter auch die beiden Zyklen »Die schöne Müllerin« und »Winterreise« von Schubert. Zusammen mit dem Hamburger Monteverdi-Chor unter Jürgen Jürgens trat er 1971 in Madrigalen von Monteverdi auf. Er sang u.a. in dem Konzertwerk »On Wenlock Edge« von Vaughan Williams und 1977 im Fernsehen Thames TV die Titelrolle in »St, Nicholas« von B. Britten. 1989 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Evangelisten in der Johannespassion von J.S. Bach. Auch auf der Opernbühne ist er gelegentlich erschienen, so 1969 an der Covent Garden Oper London als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz. 1991 wurde er zum Commander of the British Empire ernannt.

Viele seiner Interpretationen sind auf Schallplatten festgehalten, darunter vollständige Opern der Barockzeit. Seine Aufnahmen erschienen unter den Etiketten von HMV (»La rappresentatione di anima e di corpo« von Cavalieri), Decca (»The Fairy Queen« von Purcell), Argo (»Israel in Egypt« von Händel), Amon Records (Lieder von Beethoven), CBS (Lieder von Schönberg), Chandos (Psalmen von Händel), Philips (Mozart-Arien), Koch (»Artaxerxes« von Thomas Arne), DGG (»La Dafne« von Marco da Gagliano, Marienvesper von Monteverdi), (Lieder von Carl Maria von Weber), BBC Records (Zwei Psalmen von Lilli Boulanger) und Marco Polo/Naxos (Lieder von Lord Berners).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ianpartridge.co.uk/

 

12.6. John COPLEY wird 85

 Biographie des britischen Opernregisseurs auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/John_Copley_(producer)

 

13.6. Ludwig GÜTTLER wird 75

 Nach seinem Studium bei Armin Männel an der Hochschule für Musik „Fleix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig waren die Stationen seiner Laufbahn zwischen 1965 und 1990 das Händel-Festspiel-Orchester in Halle (Saale) (1965–69), die Dresdner Philharmonie (1969–80) und die Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, wo er eine ordentliche Professur für Trompete innehatte. Daneben unterrichtete er beim jährlich stattfindenden Internationalen Musikseminar in Weimar.Seit Mitte der 1970er Jahre ist Güttler überwiegend als Solist und später auch Dirigent im In- und Ausland tätig, wobei er sich hauptsächlich der Trompetenliteratur des 18. Jahrhunderts widmet: sein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist die hochgestimmte Piccolotrompete für die Wiedergabe von Partien für die eigentliche Barocktrompete. Ferner war er an der Entwicklung eines modernen Blechblasinstrumentes beteiligt, das zur Wiedergabe von Partien für das historische Corno da caccia dienen sollte. Hergestellt wurde das Instrument durch den Blechblasinstrumentenbaumeister Friedbert Syhre in Leipzig.Güttler spielte zusammen mit demNeune Bachischen Collegium Musicum unter Max Pommer zahlreiche Trompetenkonzerte ein, auch mit seinem langjährigen Orgel- und Cembalopartner Friedrich Kircheis verbindet ihn eine erfolgreiche Zusammenarbeit und Konzerttätigkeit. Eine große Zahl von Schallplatteneinspielungen Güttlers entstanden bei Eterna, viele in Koproduktion mit Capriccio, nach 1990 dann bei Berlin Classics und neuerdings auch bei Carus. Güttler gründete 1976 das Leipziger Bach-Collegium, 1978 das Blechbläserensemble Ludwig Güttler und 1985 das Kammerorchester Virtuosi Saxoniae, dessen Leiter er ist. Außerdem ist er musikalischer Leiter der Festivals „Sandstein und Musik“ in der Sächsischen Schweiz und der „Musikwoche Hitzacker“. Güttler ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.

1992 sah sich Güttler in der Presse mit Vorwürfen konfrontiert, er sei Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen. Demnach soll er im September 1979 als IM „Friedrich“ angeworben und bis Januar 1983 für die Staatssicherheit aktiv gewesen sein. Den Inhalt der aufgefundenen Akte bezeichnete Güttler damals als gefälscht, da die dort protokollierten Treffen gemäß seinen eigenen handschriftlichen Unterlagen und auch aus dem Grund, dass er zu den in den Akten genannten Zeiten öffentlich zugängliche Konzerte gab, zeitlich und auch geographisch nicht möglich gewesen seien. Außerdem waren Personenangaben in den Akten fehlerhaft. Eine von ihm erstattete Strafanzeige stellte die Staatsanwaltschaft ein. Es wurde festgestellt, dass die Akten von der Stasi angelegt waren („Das Papier war echt.“). Zum Wahrheitsgehalt der in den Akten beschriebenen Vorgänge konnte die Staatsanwaltschaft Leipzig kein Urteil abgeben. Nach Einschätzung der BStU handelt es sich bei der insgesamt 266seitigen Akte „eindeutig um Unterlagen zu einem Inoffiziellen Mitarbeiter“. Güttler wurde seit 1969 bis 1989 dauerhaft durch Operative Vorgänge (OV) von der Staatssicherheit überwacht – inkl. Operativer Personenkontrolle (OPK). Nach Einschätzung der BStU handelt es sich bei der insgesamt 5000seitigen Akte „eindeutig um eine Opferakte“.

Ludwig Güttler ist seit 2007 in dritter Ehe mit Juliane Njankouo verheiratet. Er hat fünf Kinder, drei Söhne, u. a. den Dirigenten Michael Güttler, aus erster und zwei Töchter aus zweiter Ehe.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde Ludwig Güttler Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e.V. und Kurator der Stiftung Frauenkirche. Für sein Engagement beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche wurde er im September 2007 von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Am 26. Mai 2005 wurde ihm von Landtagspräsident Erich Iltgen die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen. Queen Elizabeth II. hat ihm im November 2007 „in Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau der Frauenkirche und seinen bedeutsamen Beitrag“ für die Versöhnung beider Völker bei diesem Projekt den Orden „Officer of the Order of the British Empire (OBE)“ des britischen Ritterordens Order of the British Empire verliehen. In der Dresdner Frauenkirche gab Güttler an seinem 70. Geburtstag ein Festkonzert.2006 und in den Folgejahren meldete sich Güttler im Dresdner Brückenstreit um die Waldschlößchenbrücke zu Wort, indem er den unbedingten Erhalt des Titels Welterbe Dresdner Elbtal forderte.Ludwig Güttler ist seit Januar 2010 offizieller Pate des Kinderhospizes Bethel für sterbende Kinder.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.guettler.com/kurzbiografie.html

 

13.6. Gwynne HOWELL wird 80

Er studierte an den Universitäten von Swansea und Manchester Städtebau-Planung, begann aber bereits während dieser Zeit mit der Ausbildung seiner Stimme am Manchester College of Music. Sein hauptsächlicher Lehrer war Gwillym Jones; später studierte er noch bei Otakar Kraus in London. Seit 1967 trat er als Konzert- und Oratoriensänger in Erscheinung. 1968 betrat er erstmals die Bühne, als er an der Sadler’s Wells Opera den Monterone im »Rigoletto« sang. Er kam an diesem Opernhaus, an dem er u.a. den Bonze in »Madame Butterfly« sang, bald zu einer sehr erfolgreichen Karriere. Darauf debütierte er 1970als 1. Nazarener in »Salome« von R. Strauss an der Londoner Covent Garden Oper, an der er seither viele Rollen verkörperte, u.a. den Reinmar von Zweter im »Tannhäuser«, den Mephisto in »La Damnation de Faust« von Berlioz, den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Timur in Puccinis »Turandot«, als Marcel in Meyerbeers »Hugenotten«, den Komtur im »Don Giovanni«, den Gremin im »Eugen Onegin«, den Pimen wie auch später die Titelpartie im »Boris Godunow«, den Sparafucile im »Rigoletto«, den Capulet in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, den König Marke in »Tristan und Isolde«, den Fiesco in »Simon Boccanegra«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Rocco im »Fidelio«, den Fasolt im »Rheingold«, den Jorg in »Stiffelio« von Verdi, den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek, den Riedinger in »Mathis der Maler« von P. Hindemith, den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, den Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Brus von Müglitz in »Palestrina« von H. Pfitzner, den Fotis in »Griechische Passion« von B. Martinu, den alten Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Simone in »Gianni Schicchi« von Puccini, den Schigolch in »Lulu« von A: Berg und den Dr. Grenvil in »La Traviata«.  Er wirkte hier am 12.7.1972 in der Uraufführung der Oper »Taverner« von Peter Maxwell Davies und am 10.2.2004 in jener der Oper »The Tempest« von Thomas Adès (in der Rolle des Gonzalo) mit. An der San Francisco Opera sang er 1978-92 den Komtur, den König Heinrich im »Lohengrin«, den Dosifej in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, den Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Pimen  und den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 1981 gastierte er am Grand Théâtre Genf als Pimen. Beim Edinburgh Festival sang er 1981 in Bachs Matthäus-Passion und 2002 den Titurel im »Parsifal«. Er gastierte 1983 an der Grand Opéra Paris als Lothario in »Mignon« von A. Thomas. An der English National Opera London hörte man ihn 1984 als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1986 als Gurnemanz im »Parsifal« und 1988 als Sarastro. 1985 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Lodovico in Verdis »Otello« und trat dort bis 2010 auch als Pogner, als Colline in »La Bohème«, als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Fasolt und als Schigolch in insgesamt 35 Vorstellungen auf. Beim Festival von Orange gastierte er 1989 als Rocco. Er trat auch am Teatre Liceu Barcelona und bei den Festspielen von Aix-en-Provence auf. 1991 Gastspiel am Opernhaus von Köln als Fiesco. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1991 den Sarastro, 1995 den Fenicio in Rossinis »Ermione«, 1999 den Arkel in »Pelléas et Mélisande« und den Geronte in Puccinis »Manon Lescaut«, 2000 den Komtur, 2001 den Bartolo in »Le nozze di Figaro« und den Montano in Verdis »Otello« sowie 2014 den Notar im »Rosenkavalier«. 1992 nahm er an der Japan-Tournee der Covent Garden Oper teil (Bartolo in »Le nozze di Figaro«) und sang im gleichen Jahr bei der English National Opera den König Philipp im »Don Carlos« von Verdi, 1993 in Santa Fé den Sarastro. 1996 nahm er in Cardiff an der Uraufführung der Oper »The Doctor of Myddfai« teil. 1997 gastierte er als Titurel an der Opéra Bastille Paris und als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók an der Scottish Opera Glasgow (in einer konzertanten Aufführung). 1997 sang er bei der Welsh Opera Cardiff den Seneca in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, 1998 den Pimen, im gleichen Jahr bei der English National Opera London den Talbot in Donizettis »Maria Stuarda«, dort auch 1999 den Gurnemanz. Am 6.12.1999 sang er in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Covent Garden Oper London den Pistola im »Falstaff« von Verdi, am 16.2.2000 an der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »The Silver Tassie« von Mark Anthony Turnage. Auch als Konzert- und Oratoriensänger konnte er eine internationale Karriere entfalten. 1986 wurde er zum Ehrendoktor der Wales University ernannt.

Lit: A. Blyth: Gwynne Howell (in: »Opera«, 1991).

Schallplatten: Frequenz (»Messiah«), EMI (»Das schlaue Füchslein« von Janácek), Decca (Missa solemnis und »Fidelio« von Beethoven, »Messiah«), HMV (Stabat mater von Rossini, »Wilhelm Tell« von Rossini, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), Harmonia mundi (»Caterina Cornaro« von Donizetti.), DGG (»La Fanciulla del West« von Puccini, »Luisa Miller« von Verdi), Chandos (»The Dream of Gerontius« von E. Elgar), CBS (9. Sinfonie von Beethoven), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler, »Un Ballo in maschera« von Verdi, Mozart-Messen), Koch (Messe C-Dur von Beethoven), Hyperion-Koch (»L’Enfance du Christ« von H. Berlioz), Collins (»The Doctor of Middfai« von Maxwell Davies); Arthaus-Video (König von Schottland in »Alcina« von Händel; »Ariodante« von Händel).

 

15.6. Jard van NES wird 70

Nach ihrer Ausbildung debütierte die holländische Sängerin 1983 mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam zusammen als Solistin in der Sinfonie Nr. 2 von Gustav Mahler unter Bernard Haitink. Der Erfolg war geradezu überwältigend, so dass sie sogleich für Aufführungen der Matthäus-Passion von J.S. Bach unter Nikolaus Harnoncourt verpflichtet wurde. Damit begann für sie eine große internationale Konzertkarriere. Sie sang regelmäßig mit dem Concertgebouw Orchester (u.a. in der 8. Sinfonie von G. Mahler) und gab 1987-88 ihr Nordamerika-Debüt mit dem Minnesota Orchestra unter Edo de Waart. Danach sang sie in glanzvollen Konzerten in St. Louis und in New York. In Paris hörte man sie mit dem Orchestre de Paris, in London mit dem English Chamber Orchestra; sie sang in Montreal, Oslo und bei den Festspielen von Ludwigsburg (1989). Gleichzeitig kam es auch zur Ausbildung einer erfolgreichen Bühnenkarriere. Als erste Partie sang sie 1983 an der Niederländischen Oper Amsterdam den Bertarido in »Rodelinda« von Händel. Beim Holland Festival von 1984 wirkte sie in den Hindemith-Opern »Sancta Susanna« und »Mörder, Hoffnung der Frauen«, 1985 in der Titelpartie der Oper »Naïma« von Loevendie mit. 1987 sang sie beim Holland Festival in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi. 1986 hörte man sie an der Niederländischen Oper als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1987 hatte sie dort einen ihrer größten Erfolge als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1991 als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1991 als 3. Dame in der »Zauberflöte« und 1997 als Mescalina in »Le Grand Macabre« von G. Ligeti; außerdem trat sie dort 1991 auch in Kirchenkonzerten im Mozart-Requiem, in Bruckners Te Deum und in G. von Einems Kantate »An die Nachgeborenen« auf. Im Mozartjahr 1992 übernahm sie das Alt-Solo im Requiem dieses Meisters in Berlin und im Vatikan in Rom in einem Konzert vor Papst Johannes Paul II.

Die Stimme der Sängerin ist durch eine Anzahl von Schallplatten überliefert; sie sang auf den Marken Ottavo (Rückert-Lieder von G. Mahler, Lieder von Brahms, Kantaten von J.S. Bach), CBS (Mozart-Requiem), Decca (Alt-Rhapsodie von J. Brahms, Sinfonie Nr. 2 von G. Mahler, Lieder von A. Zemlinsky, Volkslieder von L. Berio), Erato (»Messiah« von Händel), DGG (9. Sinfonie von Beethoven, 3. Sinfonie von G. Mahler), Philips (ebenfalls 9. Sinfonie), Telefunken (»Theodora« von Händel), Teldec (»Elias« von Mendelssohn), Schwann (»Lied der Waldtaube« von A. Schönberg), Denon (»Das Lied von der Erde« von G. Mahler, »Gurrelieder« von Schönberg), Fidelio (Bach-Kantaten), Etcetera (»Two Songs« von Loevendie), Sony (»Le Grand Macabre«, Mozart-Requiem), Eurodisc (Matthäus-Passion von J.S. Bach), EMI (»Götterdämmerung«), Arte Nova/BMG (Verdi-Requiem), Emergo/Liebermann (Laudi von Tristan Keuris).

 

15.6. Yoshinobu KURIBAYASHI wird 85

 Seine Stimme wurde zunächst durch die Pädagogin Keikichi Yatabe und durch Nicola Rucci in Tokio ausgebildet. Diese Ausbildung wurde in Italien bei Giuseppe Paoletti in Rom und bei Ettore Campogalliani in Mailand zum Abschluss gebracht. Bühnendebüt 1958 bei der Fujiwara Opera Company als Scarpia in »Tosca«. Seitdem hatte er bei dieser Gesellschaft wie an der Niki-Kai-Oper in Tokio große Erfolge, vor allem im italienischen Repertoire. Zu seinen großen Partien gehörten der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Tonio im »Bajazzo«, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Lescaut in dessen »Manon Lescaut«, der Michele in »Il Tabarro« vom gleichen Komponisten, der Escamillo in »Carmen« und der Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz. Gastspiele führten ihn an das Teatro Colón Buenos Aires, an die Oper von Leningrad und in die japanischen Großstädte.

Schallplatten: Nippon Victor.

 

16.6. David Owen NORRIS wird 65

 Biographie des britischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/David_Owen_Norris

 16.6. Der amerikanische Tenor William McGRATH wird 90

17.6. Derek Le RAGIN wird 60

 Seine Mutter wollte Sängerin werden, konnte dies jedoch nicht, da sie fünf Kinder allein erziehen musste. Als Knabe nahm er an einer USA-Tournee des Newark Boys Chorus teil; er studierte am Newark Community Center of Arts Klavierspiel (1970-75) und am Oberlin Conservatory of Music seit 1980 Gesang, später am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam. 1983 debütierte er bei den Festwochen für Alte Musik in Innsbruck in einem Konzert und erregte sogleich als Countertenor großes Aufsehen. 1984 hatte er ähnliche Erfolge in der Londoner Wigmore Hall und beim Festival von Aldeburgh. Ebenfalls 1984 sang er als erste Partie auf der Bühne die Titelrolle in »Tamerlano« von Händel am Opernhaus von Lyon und bei den Händelfestspielen von Göttingen. 1986 gewann er den internationalen Gesangwettbewerb der ARD in München, 1984 den Bach-Wettbewerb in Leipzig, bereits 1983 den Purcell-Britten Preis für Konzertsänger. 1988 debütierte er dann auch an der Metropolitan Oper New York als Nireno in Händels »Giulio Cesare«; 1996 gastierte er hier nochmals als Oberon in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Große Erfolge im Konzertsaal und vor allem als Oratoriensolist bei Auftritten in Frankfurt a.M., München, Stuttgart, Köln, Venedig, Mailand, Bologna, in New York, Amsterdam, Boston, Atlanta City, San Francisco, Washington und beim Maryland Handel Festival in London. Bekanntwurde er auch durch Rundfunksendungen, so in einem Gala-Konzert über BBC London (1984). 1990 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und die Speranza in Monteverdis »L‘Orfeo« sowie in einem Kirchenkonzert, 1997 den Fürst Go-Go in »Le Grand Macbare« von G. Ligeti. An der Oper von Monte Carlo gastierte er 1990 in »Flavio« von Händel, 1990-91 an der Oper von Budapest wieder als Orfeo, 1992 beim Festival Alter Musik in Innsbruck in »Don Chisciotte in Siera Madre« von Francesco Conti. Bei den Händel-Festspielen in Halle/ Saale übernahm er 1993 die Partie des Medoro in Händels »Orlando«, an der Königlichen Oper Kopenhagen 1996 den Arsamene in »Serse«. 1994 gab er Liederabende in Berlin. 1999 gastierte er am Teatro Nazionale in Rom als Oberon in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 2000 bei den Festspielen der Alten Musik in Innsbruck in »La divisione del mondo« von Giovanni Legrenzi. Er galt als großer Händel-Interpret, beherrschte aber in seinem interessanten Stimmfach ein Repertoire von sehr großem Umfang.

Schallplatten: Philips (»Dido and Aeneas« von Purcell, »Saul« von Händel, Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, »Agrippina« von Händel), Erato (»Tamerlano« von Händel, 1985; »Teseo« von Händel), Harmonia mundi (»Giulio Cesare« und »Flavio« von Händel), Capriccio (»Cleofide« von J.A. Hasse), Etcetera (Lieder von Purcell und B. Britten, Cantate da Camera von Vivaldi, Kantaten von Tommaso Albinoni), Canale Grande (italienische Lautenlieder), Hungaroton, Channel Classics (Händel-Kantaten, italienische Lieder mit Lautenbegleitung), Astrée (»La musique au temps des Castrats«), Novalis (»La deposizione dellaCroce« von Fux), Collins (Kantaten von B. Britten), DGG (Kantaten von J.S. Bach), Koch/Schwann (Stabat mater von Franz Ignaz Beck).

 

17.6. Linda ROARK-STRUMMER wird 65

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Tulsa University und an der Southern Methodist University of Texas und machte in den USA ihre ersten Bühnenauftritte, u.a. 1977 an der Oper von St. Louis als Dorabella in »Così fan tutte«. Dann kam sie nach Europa und wurde für die Spielzeit 1979-80 Mitglied des Stadttheaters von Heidelberg. 1980 ging sie an das Landestheater von Linz/Donau, dem sie bis 1986 angehörte. An diesem Haus wirkte sie 1983 in der österreichischen Premiere von Albert Lortzings Oper »Regina« (in der Titelrolle), 1984 in der Uraufführung von »In seinem Garten liebt Don Perlimplin Belinda« von B. Sulzer mit, 1985 auch in der Premiere der Oper »Samson« von S. Szokolay. 1985 erregte ein Gastspiel an der New York City Opera als Giselda in Verdis »I Lombardi« internationales Aufsehen. 1986 und 1988 sang sie an der Mailänder Scala die Abigaille in Verdis »Nabucco«, 1988 auch bei dem Gastspiel der Scala in Tokio. Es folgten jetzt Auftritte am Teatro Fenice Venedig (1986-88), an der Deutschen Oper Berlin (1987 als Abigaille) und an der Mailänder Scala, an der man sie 1988 auch als Lucrezia in Verdis Oper »I due Foscari« hörte. 1987 trat sie an der Wiener Staatsoper als Leonore im »Troubadour« auf. Sie erwies sich in der Folgezeit als große Verdi-Interpretin und sang die Abigaille u.a. bei den Festspielen von Ravenna (1988) und in der Arena von Verona (1989, 1992), am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Colón Buenos Aires und 1991 am Teatro Verdi Triest, 1992 in Toronto, 1994 in Montreal und 1995 in Santiago de Chile. In New York wirkte sie in einer konzertanten Aufführung von Smetanas Oper »Libussa« als Krasava mit; sie gastierte in Milwaukee (1987, 1990) und an der Staatsoper Hamburg (1989), an den Theatern von Krefeld und Salzburg. Sie trat als Tosca an den Opern von New Orleans und Zürich (1991, dort bereits 1986 als Janáceks Jenufa) auf, 1993 am Teatro Bellini Catania und 1994 in New Orleans als Lady Macbeth von Verdi, 1996 bei der Portland Opera als Turandot von Puccini. 1997 sang sie in Milwaukee die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano. 2001 hörte man sie an der Portland Opera als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. Aus ihrem Bühnenrepertoire seien weiters Partien wie die Lina in »Stiffelio« von Verdi, die Leonore in »La forza del destino«, die Titelpartien in den Opern »Arabella« von R. Strauss und »Norma« von Bellini und die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« erwähnt. Verheiratet mit dem bekannten Bass-Bariton Peter Strummer (* 1948).

Schallplatten: RCA (Recital, Mitschnitt eines Konzerts in Linz/Donau).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lroarkstrummer.com/

 

17.6. Thomas LAWLOR wird 80

Er studierte an der National University of Ireland Philosophie, Politik und Anglistik, erwarb dort den akademischen Grad eines Bachelor of Arts und ließ seine Stimme 1960-63 am Dublin College of Music und an der Guildhall School of Music London ausbilden. In den Jahren 1963-71 gehörte er dem Ensemble der D’Oily Carte Opera Company an, mit der er auch Nordamerika durchreiste. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er 1971-72 als Lakai in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1973 als Wächter und 1974 als Polizist in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1973 und 1976 als Haushofmeister im »Capriccio« von R. Strauss, 1973-74 und 1976 als Antonio in »Le nozze di Figaro«, 1974-75 als Anwalt in »Intermezzo« von R. Strauss, 1975 als Zaretzky in »Eugen Onegin«, 1975 und 1977 als Harasta in »Das schlaue Füchslein« von Janácek, 1977 als Wärter des Irrenhauses in Strawinskys »The Rake`s Progress« und 1978 als Benoit in Puccinis »La Bohème« auf. Bei der Glyndebourne Touring Opera sah man ihn 1971 und 1974 als Zaretzky, 1971 und 1975 als Don Alfonso in  »Così fan tutte«, 1972 als Schaunard in »La Bohème« und als Osmin in »Die Entführung aus dem Serail«, 1974 und 1976 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« sowie 1975 als Eremit in Webers »Der Freischütz«. An der Opera North Leeds sang er in »A Village Romeo and Juliet« von Delius (1979-80), in »Tosca«, im »Rosenkavalier« und im »Freischütz«, in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und 1983 in der Uraufführung der Oper »Rebecca« von Wilfred Josephs. An der Opera North hörte man ihn weiter in »La Cenerentola« von Rossini, in Massenets »Werther«, in »Beatrice et Bénédict« von Berlioz (1983), in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«, in »Die Meistersinger von Nürnberg« und in »Jonny spielt auf« von Krenek. Er sang auch bei der Kent Opera, an der New Sadler’s Wells Opera, an der Covent Garden Oper London (seit 1971), an der Opera of Northern Ireland in Belfast und am Opernhaus von Dublin. Beim Wexford Festival von 1990 wirkte er in der zeitgenössischen Oper »The Rising of the Moon« von N. Maw mit. Auftritte im irischen wie im englischen Rundfunk und Fernsehen. Seit 1991 Lehrtätigkeit an der Royal Academy of Music und am Trinity College London.

Schallplatten: Decca (Gilbert & Sullivan-Operetten).

 

18.6. Arwel Huw MORGAN wird 70

Er arbeitete zuerst als Chemiker und als Lehrer, ließ dann aber seine Stimme 1984-88 durch Ingrid Surgenor und Audrey Langford ausbilden. Er sang seit 1978 im Chor der Welsh Opera Cardiff und übernahm in diesem Ensemble dann auch Solo-Partien. Er sang im Lauf der Zeit dort u.a. den Minister im »Fidelio« von Beethoven, den Angelotti in »Tosca«, den Hobson in »Peter Grimes« von B. Britten, den Förster in »Das schlaue Füchslein« von Janácek und den Ladas in »Griechische Passion« von Bohuslav Martinù, 1996 den Leporello im »Don Giovanni«. Seit 1987 trat er auch bei der English National Opera London auf (»Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, »Das schlaue Füchslein«). 1988 nahm er an einer England-Tournee mit der Opera 80 teil, bei der er den Osmin in »Die Entführung aus dem Serail« sang. 1999 Gastspiel am Teatro Nazionale Rom als Snug in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. 2011 sang er bei der English Touring Opera den Talpa in Puccinis »Il Tabarro« und den Simone in »Gianni Schicchi«. Im Übrigen beherrschte er sein weitläufiges Repertoire sowohl für die Opernbühne wie für den Konzert- und Oratoriengesang.

Schallplatten: Decca (Polonius in vollständiger Oper »Hamlet« von Ambroise Thomas).

 

18.6. Éva MARTON wird 75

Ausbildung durch Endre Rösler und Jenö Sipos in Budapest. Nach ihrem Debüt 1968 an der Nationaloper Budapest als Königin von Schemacha in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn« sang sie dort u.a. die Tosca, die Titelrolle in »Rodelinda« von Händel, die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und die Tatjana im »Eugen Onegin«. 1972-76 war sie Mitglied des Opernhauses von Frankfurt a.M. 1972 gastierte sie beim Maggio Musicale von Florenz als Mathilde in Rossinis »Wilhelm Tell«, ebenfalls 1972 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1974 in München als Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1973 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Tosca und blieb diesem Haus bis 1997 verbunden. Sie sang hier in insgesamt 130 Vorstellungen außerdem noch die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Tatjana, die Elisabeth sowohl im »Don Carlos« als auch im »Tannhäuser«, die Leonore sowohl in »La forza del destino« als auch im »Troubadour«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Turandot und die Gioconda in den gleichnamigen Opern von Puccini und Ponchielli, die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, die Elektra und die Salome in den gleichnamigen Opern von R. Strauss und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. 1975 war sie an der Deutschen Oper Berlin und am Opernhaus von Zürich (als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«) zu Gast. 1976 sang sie an der Metropolitan Oper New York als Antrittsrolle die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Bis 1999 hatte sie in insgesamt 94 Vorstellungen ihre großen Erfolge an diesem Haus als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, als Gioconda, als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Leonore im »Fidelio«, als Ortrud wie als Elsa im »Lohengrin«, als Tosca, als Turandot, als Leonore im »Troubadour« und als Salome. 1986 erregte sie an der Metropolitan Oper großes Aufsehen, als sie dort während einer Vorstellung von »Tosca« eine Kieferverletzung erlitt und dennoch die Vorstellung fortsetzte. An der San Francisco Opera hörte man sie 1977 als Aida, 1979 (bei einem Gastspiel in Manila) als Tosca, 1980 als Kaiserin, 1984-85 als Brünnhilde in »Siegfried« und »Götterdämmerung«, 1985 und 1993 als Turandot und 1988 als Gioconda. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1978 als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, 1979 als Elisabeth im »Tannhäuser«, 1980 in der Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1987 als Tosca und als Brünnhilde in der »Walküre« sowie 2010 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1978 sang sie an der Mailänder Scala als erste Partie die Leonore im »Troubadour«. Hier sang sie auch 1978 und 1995 die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von Bartók, 1980 die Tosca, 1984 die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1985 die Turandot und die Maddalena in »Andrea Chénier« sowie 1986 die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten«. Bei den Festspielen von Bayreuth übernahm sie 1977-78 die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser« als Doppelrolle. Bei den Salzburger Festspielen war sie 1982-83 als Leonore im »Fidelio«, 1989 als Elektra von R. Strauss und 1992 als Färberin in der »Frau ohne Schatten« vom gleichen Komponisten anzutreffen. 1979 gastierte sie am Teatro Colón als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«. 1987 Debüt an der Covent Garden Oper London als Turandot, eine Partie, die sie auch 1983-84 an den Opern von Boston und Houston/Texas, 1986 in den Thermen des Caracalla in Rom sowie 1988 und 1995 in der Arena von Verona sang. 1996 sang sie an der Chicago Opera die Brünnhilde in einer vollständigen Ring-Aufführung, 1989 in einer konzertanten Aufführung in München die Titelrolle in »La Wally« von Catalani. 1989 sang sie an der Covent Garden Oper London, 1990 an der Staatsoper von Stuttgart und am Opernhaus von Antwerpen sowie 1992 an der Opéra Bastille Paris die Elektra von R. Strauss, 1993 in Budapest die Gertrudis in »Bánk Bán« von F. Erkel, 1996 bei den Festspielen von Wiesbaden die Tosca. An der Oper von Washington übernahm sie 1997 die Titelpartie in »Elektra« von R. Strauss, die sie dann auch in Lyon (Théâtre des Fourvières) sang. An der Staatsoper von Hamburg trat sie 1998 als Ortrud und als Küsterin in »Jenufa« von Janácek auf, an der Deutschen Oper Berlin als Tosca, als Titelheldin in »La Gioconda« und als Färberin, dann auch dort als Ortrud. Am Teatro Real Madrid gastierte sie 1998 als Elektra von R. Strauss. 1999 trat sie bei den Festspielen von Wiesbaden als Turandot auf, 2000 an der Staatsoper Hamburg als Küsterin und als Isolde in »Tristan und Isolde«, am Teatre Liceu Barcelona als Färberin. Als Konzertsängerin kam sie zu der gleichen großen internationalen Karriere wie auf der Bühne. Sie ging ihrer weltweiten Karriere von ihrem Wohnsitz Hamburg aus nach. 1989 wurde sie mit der höchsten Auszeichnung der Ungarischen Republik, dem Stern in Gold, dekoriert.

Lit: A. Blyth: Eva Marton (in »Opera«, 1990).

Schallplatten: Früheste Aufnahmen auf Hungaroton von 1971; weitere auf CBS (Titelrolle in »Violanta« von Korngold, Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, Puccini-Arien), Hungaroton (»Andrea Chénier« und »Fedora« von Giordano, »Die Legende von der heiligen Elisabeth« von F. Liszt, Lied-Aufnahmen, »Erwartung« von Schönberg, Wesendonck-Lieder von R. Wagner), RCA (»Tiefland« von d’Albert, Titelrollen in »La Gioconda« von Ponchielli und »Turandot« von Puccini), HMV-Electrola (Brünnhilde in der »Walküre«), Legendary Recordings (»La Traviata«), Sefel Records (Szenen aus Wagner-Opern), CBS-Hungaroton (»La Gioconda«), Ariola-Eurodisc (Titelrolle in »La Wally«), Sony (»Tosca«, Titelfigur in »Salome«, Margherita und Elena in »Mefistofele« von Boito, »Gurrelieder« von Schönberg), EMI (Brünnhilde im »Siegfried«), Virgin (»Elektra« von R. Strauss), Ariola/BGM (Ortrud im »Lohengrin«), Capriccio/EMI (Ausschnitte aus Operetten von E. Kálmán), BMG (Szenen aus Operetten von E. Kálmán); Pioneer-Video (»La Gioconda«), DGG-Video (Leonore im »Troubadour« mit Luciano Pavarotti, Metropolitan Opera New York 1988), Arthaus-Video (Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss, Wien 1989, Titelrolle in »Turandot« von Puccini, San Francisco 1994).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://martoneva.hu/

 

18.6. Nina LEBEDEVA wird 80

 Sie studierte anfänglich Klavierspiel und ließ dann am Konservatorium von Moskau ihre Stimme durch E. Schumskaja und O. Lebedewa ausbilden. Ihr Bühnendebüt erfolgte sogleich am Bolschoi Theater Moskau 1967 als Micaela in »Carmen«. Sie blieb seitdem eine der führenden Sängerinnen an diesem Opernhaus. Von ihren Bühnenpartien sind die Jaroslawna in Borodins »Fürts Igor«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame«, die Aida und die Leonore im »Troubadour« von Verdi hervorzuheben. Sie gastierte u.a. in Rio de Janeiro und kam auch zu einer erfolgreichen Konzertkarriere.

Schallplatten der sowjetrussischen Plattenproduktion (Melodiya), darunter auch vollständige Opern. – Sie sollte nicht mit der gleichzeitig am Bolschoi Theater Moskau tätigen Sopranistin Nelya Lebedewa verwechselt werden.

 

20.6. Suzanne BRENNING wird 75

 Sie wurde 1963-65 an der Opernschule des Stora Theaters Göteborg ausgebildet, wo sie u.a. Schülerin von R. Jacobson und Frau Gjurja Leppée war. Zusätzliche Studien bei Luigi Ricci in Rom. Debüt am Stora Theater Göteborg 1966 als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Sie blieb dort bis 1970 und kehrte nach einer kurzen Tätigkeit am Stadttheater Odense (1970-71) und an der Oper von Reykjavik (1971) wieder nach Göteborg zurück. Zu den Rollen, die sie dort sang, zählten der Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Meg Page wie die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« und die Adolfine in »Tintomara« von Werle. Letztere Rolle sang sie dann auch bei der integralen Aufnahme des Werks auf Philips. Die Sängerin, die mit dem Bariton Claes Jakobsson (1924-2013) verheiratet war, war auch eine beliebte Interpretin auf den Gebieten der Operette und des Musicals.

 

21.6. Jennifer LARMORE wird 60

 Sie begann ihre Ausbildung im Alter von 16 Jahren am Westminster College of Princeton und setzte diese bei Pädagogen (u.a. bei Regina Resnik) in New York und Washington fort. Mit 19 Jahren sang sie beim Spoleto Festival eine kleine Rolle in der Oper »The Egg« von Menotti. Sie war bereits in ihrer amerikanischen Heimat an verschiedenen Bühnen aufgetreten, als sie 1986 nach Europa kam und an der Oper von Nizza als Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart debütierte. Damit leitete sie eine sehr erfolgreiche Karriere in Frankreich ein, wo siean vielen weiteren Theatern bis 1989 dreißig große Partien sang, darunter mit besonderem Erfolg die Rosina im »Barbier von Sevilla« (Opéra du Rhin Straßburg), der Dulcinée in Massenets »Don Quichotte«, der Zerline im »Don Giovanni«, dem Pippo in »La gazza ladra« von Rossini (1988 am Théâtre des Champs-Élysees), der Angelina in »La Cenerentola« (Nizza) und der Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. An der Opéra Bastille Paris sang sie 1992 die Rosina, 1995 und 1998 den Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1996 die Angelina, 1998 die Isabella in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 2001 und 2004 die Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz und 2011 die Geschwitz in »Lulu« von A. Berg. Über Radio France sang sie in einer Übertragung der Oper »Montezuma« von Graun, in Montpellier (und später in Innsbruck) die Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«.1989 begeisterte sie ihr Publikum bei den Festspielen von Vaison-la-Romaine als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi«, 1989 sang sie an der Oper von Nizza die Giovanna in »Anna Bolena« von Donizetti. Den Sesto in »La clemenza di Tito«, eine ihrer Glanzrollen, sang sie 1990 in Göttingen, am Teatro San Carlos Lissabon und beim Holland Festival. 1990 am Opernhaus von Bonn als Rosina zu Gast, 1991 an der Covent Garden Oper London als Rosina und als Page Urbain in Meyerbeers »Hugenotten«. An der Mailänder Scala debütierte sie 1991 als Page Isolier in Rossinis »Le Comte Ory«; hier sang sie auch 1992 das Kind in Ravels »L’Enfant et les sortilèges« (in einer konzertanten Aufführung) und 1999 die Rosina. 1991 trat sie in Paris und Innsbruck in »La finta semplice« von Mozart auf. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1992 als Dorabella in »Così fan tutte«, 1993 als Angelina, 1994 als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi«, 1995 als Isabella, 1997 als Titelheld in Händels »Rinaldo«, 2010 als Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe«, 2012 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und 2017 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg. Sie trat am Gran Teatre del Liceo in Barcelona 1992 als Messagiera in »L‘Orfeo« von Monteverdi auf, am Teatro Regio Turin, an der Deutschen Oper Berlin (1993), am Teatro Colón Buenos Aires (1994), beim Rossini Festival in Pesaro (1994) und in Amsterdam (1995) als Isabella, 1995 als Isabella an der Deutschen Oper Berlin. 1993 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, bei den Salzburger Festspielen des gleichen Jahres die Dorabella. 1994 wurde sie mit dem Richard Tucker-Preis ausgezeichnet. An der San Francisco Opera gastierte sie 1995 als Orfeo in Glucks »Orfeo ed Euridice«, 1996 als Rosina und 2008 als Fricka im »Rheingold«. Sie debütierte 1995 als Rosina sehr erfolgreich an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2010 in insgesamt 75 Vorstellungen auch als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Angelina, als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, alös Titelheld in Händels »Giulio Cesare«, als Isabella, als Orlofsky in der »Fledermaus« und als Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas auftrat.  Ám 2.12.2005 wirkte sie an der Metropolitan Oper in der Uraufführung der Oper »An American Tragedy« von Picker in der Partie der Elizabeth Griffiths mit. 1996 sang sie bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in ihrer Heimatstadt Atlanta. 1997 gastierte sie in Los Angeles und am Teatro Colón Buenos Aires als Rosina. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1998 als Rosina und sang dort bis 2001 in insgesamt 14 Vorstellungen auch die Isabella und die Carmen. Die letztgenannte Partie sang sie 1998 auch in Los Angeles. 1999 sang sie an der Chicago Opera den Ruggiero in »Alcina« von Händel, 2000 in Los Angeles die Angelina, am Theater an der Wien in der österreichischen Metropole die Charlotte im »Werther« von Massenet, bei den Festspielen von Edinburgh die Marguerite in »La damnation de Faust« von H. Berlioz, an der Oper von Dallas die Rosina, 2015 war sie am Theater an der Wien als Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« zu Gast. In der Spielzeit 2017/18 gastierte sie an der Oper Köln als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. An der Staatsoper Hamburg gastierte sie 2018 in der Titelpartie von Offenbachs »La belle Hélène«. Zeitweilig verheiratet mit dem amerikanischen Bass-Bariton William Powers.

Schallplatten: Harmonia mundi (»L‘Orfeo« und »L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, »Giulio Cesare« von Händel; C-Moll-Messe von Mozart), Helikon (Mozart-Messen), DGG (Alisa in »Lucia di Lammermoor«, »Il Signor Bruschino« und »Semiramide« von Rossini), Arabesque (Lieder von Rossini), Teldec (Recital; Arien von Mozart und Händel, Rosina im »Barbier von Sevilla«, Titelpartie in »La Cenerentola«, Maddalena im »Rigoletto«, Titelheld in »Orphée et Eurydice« von Gluck, Requiem von Duruflé, »El Amor brujo« von M. de Falla, Titelrolle in »Carmen«, Hänsel in »Hänsel und Gretel«, »Gurrelieder« von Schönberg; »Native Land«; Isabella in »L‘ Italiana in Algeri« von Rossini; »Amore per Rossini«, Recital, Duette mit Hei-Kyung Hong; Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), Teldec/East West Records (Arien),Philips (Rosina im »Barbier von Sevilla«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.jenniferlarmore.net/

 

21.6. Janet MORROW wird 65

 Sie studierte an der University of Redlands, seit 1976 an der Southern Illinois University und seit 1978 an der University of Idaho. Sie erwarb die akademischen Grade eines Bachelor wie eines Masters of Music und legte 1985 an der University of Minnesota ihr Doktorat ab. Bereits 1975 war sie bei einem Regional-Wettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper erfolgreich. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn in Westdeutschland; hier debütierte sie 1981 am Stadttheater von Regensburg, dem sie bis 1983 als Ensemblemitglied angehörte. In der Saison 1983-84 sang sie am Landestheater von Linz (Donau). Sie ging dann in die USA zurück, wo sie Gastspiele, vor allem aber Konzerte gab, seit 1985 einen Lehrauftrag an der Colorado State University wahrnahm und sich im pädagogischen Bereich betätigte. Verheiratet mit dem Pianisten und Komponisten David A. King.

 

21.6. Andrei ȘERBAN wird 75

 Biographie des rumänischen Opernregisseurs auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Andrei_Serban

 

22.6. Graciela von GYLDENFELDT wird 60

 Bereits als Kind erhielt sie Klavierunterricht und ließ dann ihre Stimme am Instituto Superior de Arte del Teatro Colón Buenos Aires ausbilden. Dort war sie Schülerin von Frau Maria Jordán de Martinez, die selbst wieder bei der berühmten argentinischen Sängerin Ina Spani studiert hatte. 1979 debütierte sie in Buenos Aires als Norina im »Don Pasquale«, sang anschließend dort die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Musetta in »La Bohème« und trat im Konzertsaal auf. 1980 wurde sie an das Stadttheater von Bern (Schweiz) verpflichtet (Antrittsrolle: Gilda im »Rigoletto«). Hier hörte man sie in Partien wie der Zerline im »Don Giovanni«, der Titelheldin in Flotows »Martha«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und der Corilla in Donizettis »Viva la mamma«. 1982 sang sie an der Wiener Volksoper die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1982-86 gehörte sie dem Ensemble der Wiener Staatsoper an, wo sie als Barbarina in »Le nozze di Figaro« debütierte und u.a. die Marzelline im »Fidelio« sang. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1985 die Frasquita in »Carmen« und 1986 den Pagen Tebaldo in Verdis »Don Carlos« unter Herbert von Karajan. Bei den dortigen Sommerfestspielen sang sie 1985-86 die Frasquita, 1985 auch in einem Mozart-Konert. Sie bereitete sich in den beiden folgenden Jahren auf das Lirico-Spinto-Fach vor und sang als erste Partie aus diesem Fachbereich im Januar 1988 bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede die Titelrolle inPuccinis »Suor Angelica«. Später gastierte sie an dieser Bühne als Mimi in »La Bohème« und als Donna Elvira im »Don Giovanni«. Vertraglich war sie mit dem Theater von Kiel verbunden, wo man sie als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, als Katja Kabanowa in der gleichnamigen Oper von Janácek und als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten hören konnte. 1990 wirkte sie in Kiel in der deutschen Erstaufführung der Oper »Oracolo« von Leoni in der Rolle der Ah-Joe mit, 1991 sang sie an diesem Haus die Prinzessin in »Es war einmal« von A. Zemlinsky und die Titelpartie in »Manon Lescaut« von Puccini, 1992 die Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«, 1993 die Butterfly, 1995 die Liu in Puccinis »Turandot«, auch die Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Am Teatro Comunale Florenz war sie als Elena in »Mefistofele« von Boito zu Gast, an der Oper von Dallas 1992-93 in »La vida breve« von M. de Falla, 1995 am Stadttheater von Freiburg i. Br. als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«. 1997 trat sieam Staatstheater von Kiel als Giocasta in »Edipo Re« von Leoncavallo auf. 1999 hörte man sie am Teatro Colón Buenos Aires als Elena in »Mefistofele«. Hinzu traten Erfolge als Konzert- und Oratoriensängerin (9. Sinfonie von Beethoven, Glagolitische Messe von Janácek). Sie ist im ersten Teil ihrer Karriere auch unter dem Namen Graciela de Gyldenfeldt aufgetreten.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage. http://www.gracieladegyldenfeldt.de/index2.html

 

22.6. Erie MILLS wird 65

 Sie war am College of Wooster Schülerin des Pädagogen Karl Trump, dann Gesang- und Musikstudium an der University of Illinois bei Grace Wilson, schließlich noch ergänzende Studien bei Elena Nikolaidi. 1978 debütierte sie in St. Louis in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »L’Arbore di Diana« von Martín y Soler. 1979 hörte man sie an der Oper von Chicago als Ninetta in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Sie kam dann seit 1982 zu einer erfolgreichen Karriere an der New York City Opera. Hier debütierte sie als Cunegonde in der Oper »Candide« von Bernstein und sang u.a. die Anne Trulove in Strawinskys »The Rake’s Progress«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« (1988) und die Marie in Donizettis »La Fille du Régiment«. Seit 1983 Gastspiele an der Opera North Leeds. 1984 erschien sie an der Mailänder Scala als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1987-91 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss in insgesamt 6 Vorstellungen), an den Opernhäusern von Houston (1986 als Zerbinetta), Washington, Cleveland, Santa Fé, Cincinnati und San Francisco (1980 als Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss und als Norina im »Don Pasquale«, 1981 als Amor und als Damigella in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und 1985 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«) führten zu neuen Erfolgen. 1987 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Blondchen in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail«), an der sie bis 1995 in insgesamt 30 Vorstellungen auch als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Adele in der »Fledermaus«, als Page Oscar und Rosina zu sehen war. 1988 sang sie bei der Florentine Opera Milwaukee die Titelheldin in »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore. An der City Opera New York sang sie in der Spielzeit 1988-89 sehr erfolgreich die Lucia di Lammermoor. 1989 hatte sie in New York große Erfolge als Konzertsängerin, an der Oper von New Orleans als Marie in »La Fille du Régiment«. 1990 gastierte sie in Montreal als Blondchen, an der Oper von Dallas als Olympia, 1991 in Philadelphia und Milwaukee als Zerbinetta, an der Oper von New Orleans als Rosina, die sie 1992 auch an der Milwaukee Opera vortrug. 1992 war sie an der Oper von Santa Fé in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, 1993-94 im »Capriccio« vom gleichen Komponisten und als Atalanta in »Serse« von Händel zu Gast. 1997 trat sie bei der English National Opera London als Zerbinetta, an der Oper von New Orleans als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« auf, 1999 an der Florentine Opera Milwaukee als Sibyl Vane in »The Picture of Dorian Gray« von Lowell Liebermann (in der amerikanischen Erstaufführung der Oper). 2001 gastierte sie in St. Louis in »Miss Havisham’s Fire« von Dominick Argento.

Schallplatten: New World Records (»Candide« von L. Bernstein), RCA, Newport Classics (»Ismaele« von A. Scarlatti).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://eriemills.com/

 

22.6. Malcolm SMITH wird 85

Schüler von Harold Bryson und Sidney Dietch am Oberlin Conservatory of Music und an der Indiana University Bloomington von Paul Matthen und Frank St. Leger. Nachdem er zuerst als Musiklehrer tätig gewesen war, schlug er die Bühnenlaufbahn ein und debütierte 1965 an der New York City Opera als Inquisitor in »The Fiery Angel« von Prokofjew. Er trat bis 1970 sehr erfolgreich an der City Opera auf und wurde 1975 an die Metropolitan Oper New York verpflichtet (Antrittsrolle: Schaunard in Puccinis »La Bohème«). Er sang hier bis 1977 in insgesamt 33 Vorstellungen außerdem noch den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Marchese di Calatrava in »La forza del destino«, den Ferrando im »Troubadour«, den alten Hebräer in »Samson et Dalila«  von Saint-Saens und den König Heinrich im »Lohengrin«. Er sang in seiner amerikanischen Heimat auch an den Opern von Chicago, Seattle, Philadelphia, San Antonio, Houston/Texas, Miami und San Francisco (bereits 1964 in einer Studentenaufführung den Kaspar im »Freischütz«, 1972 dann den Ramfis in »Aida« und den Fasolt im »Rheingold«). Er verlegte dann seine Tätigkeit nach Deutschland, wo er nochmals bei Clemens Kaiser-Breme studierte und seit 1972 eine lang dauernde, über zwanzigjährige Karriere an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg entfaltete. Er hat auch an der Staatsoper von Wien (1974-75 den Wurm in Verdis »Luisa Miller«, den Ferrando und den Lodovico in Verdis »Otello«), am Staatstheater Hannover, am Opernhaus von Köln, an der Hamburger Staatsoper, an der Mailänder Scala (1981 den König Heinrich), am Teatro Verdi in Triest und beim Festival von Spoleto gesungen. 1985 trat er in Cincinnati als Ramfis auf. 1986 gastierte er am Teatro Regio Turin als Fafner im »Rheingold«, am Théâtre Châtelet Paris in einer szenischen Version von R. Schumanns »Faust« als Mephisto. Bei den Salzburger Festspielen wirkte er am 15.8.1986 in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki als Plebanus Wendt mit (und wiederholte diese Partie anschließend an der Wiener Staatsoper); in Düsseldorf sang er 1991 in einer konzertanten Aufführung von Robert Schumanns Oper »Genoveva« die Partie des Drago. 1997 sang er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg den Comte Des Grieux in »Manon« von Massenet und den Fafner im Nibelungenring, 1999 den König Marke in »Tristan und Isolde«. 2000 gastierte er an der Oper von Cincinnati als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, im gleichen Jahr sang er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« in der französischen Erstfassung dieser Oper, 2001 an diesem Haus den Pimen im »Boris Godunow«. Sein umfassendes Bühnenrepertoire enthielt Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, Rollen in Werken von Mozart, Beethoven, Gounod, Rossini, Mussorgsky, Händel, Strawinsky, Verdi und viele Wagner-Heroen. Auch als Konzertbassist hervorgetreten. Verheiratet mit der Mezzosopranistin Margaret Yauger (* 1947), die ebenfalls an der Deutschen Oper am Rhein engagiert war.

Schallplatten: Melodram (König Marke in »Tristan und Isolde«, Aufnahme aus Triest von 1969), DGG (Polnisches Requiem von Penderecki), Capriccio/EMI (»Die sieben Todsünden« von K. Weill), Bella Musica (Fafner im »Rheingold«); 8. Sinfonie von G. Mahler, »Krieg und Frieden« von Prokofjew und »Oedipus Rex« von Strawinsky auf verschiedenen Marken.

 

22.6. Libor PEŠEK wird 85

 Studiert hat er Dirigieren, Klavier, Violoncello und Posaune an der Akademie der musischen Künste in Prag, unter anderem bei Vaclav Smetacek, Karel Ancerl und Vaclav Neumann. Anfangs spielte er Jazz-Posaune und leitete ein Swing-Orchester. Nach Anstellungen an den Opernhäusern in Pilsen und Prag 1958-64 gründete er ein Kammerorchester in Prag. In den 70er Jahren leitete er Orchester in Pardubice, Leeuwarden und Enschede. 1981-82 war er Chefdirigent der Slowakischen Philharmonie und 1982-90 „Conductor in Residence“ der Tschechischen Philharmonie. 1987-97 war er Chefdirigent des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Pešek glaubt als Dirigent an den Geist eines Orchesters im Sinne eines besonderen Klangs oder einer besonderen Spielart, der hörbar wird, wenn man die Musiker respektiert und ihnen einige gestalterische Freiheiten lässt. Tatsächlich erreicht Pešek mit den Orchestern, die er regelmäßig dirigiert, einen außerordentlichen Klangsinn. Dramatik und Brio dagegen wurden von Schallplattenkritikern gelegentlich vermisst. Pešeks Hauptinteresse für Schallplattenaufnahmen gilt der tschechischen Musik. So hat er eine Gesamteinspielung aller Dvorák-Symphonien bei Virgin Records vorgelegt, ferner eine große Auswahl der Werke von Josef Suk, teilweise mehrfach mit der Tschechischen Philharmonie bei Supraphon Anfang der 80er Jahre und nochmals mit dem Liverpool Orchestra Anfang der 1990er Jahre bei Virgin. Auch unbekanntere Komponisten wie Vitezslav Novák hat er mit einer Reihe von Einspielungen bekannter gemacht.

 

23.6. William COCHRAN wird 75


Als Eisenstein

Er studierte an der Wesleyan University Connecticut, dann am Curtis Institute Philadelphia bei Martial Singer, in Kalifornien u.a. bei Lauritz Melchior und Lotte Lehmann, in Philadelphia bei Martial Singer. Bereits 1968 sang er an der Bayerischen Staatsoper München den Laça in Janáceks »Jenufa«. 1968 gewann er einen Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper, worauf er in der Saison 1968-69 dort in zehn Vorstellungen als Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg« auftrat. Er sang zu Beginn seiner Karriere 1969 an der San Francisco Opera den Froh im »Rheingold« von R. Wagner. Er trat auch an der Oper von Mexico City auf und gab erfolgreiche Konzerte und Liederabende. 1970 kam er nach Europa und gastierte hier an der Oper von Frankfurt a.M. und an der Münchner Staatsoper. Dabei spezialisierte er sich auf das heldische und das Wagner-Fach. Seit 1970 war er mehrmals zu Gast an der Staatsoper von Hamburg, wo er u.a. den Laça und den Max im »Freischütz« sang. Ständiges Mitglied der Staatsoper Wien (1972-1989 in insgesamt 58 Vorstellungen als Laça; als Max, als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Erik in »Der fliegende Holländer«, als Lohengrin, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen«, als Lenski in »Eugen Onegin« und als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg) und der Oper von Frankfurt a.M., wo er wohnte. 1974 sang er an der Covent Garden Oper London als erste Partie den Laça. An der Oper von San Francisco hörte man ihn 1977 als Tichon in Janáceks »Katja Kabanowa« und 1997 als Herodes in »Salome« von R. Strauss. Beim Edinburgh Festival gastierte er 1978 als Tichon (bei einem Gastspiel der Frankfurter Oper) und 1992 als Aron in »Moses und Aron« von Schönberg, den er zuvor schon 1990 in Frankfurt gesungen hat. 1983 hörte man ihn in Frankfurt als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. An der Metropolitan Oper New York hörte man ihn in der Spielzeit 1984-85 nochmals in zwei Vorstellungen als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« (als Partner von Jessye Norman). 1986 gastierte er an der Oper von Boston als Gregor in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Es folgten weitere Gastspiele, auch an amerikanischen Opernhäusern.1987 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie in Brüssel. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg wirkte er 1987 in Aufführungen der Oper »Die Gezeichneten« von F. Schreker mit. Weitere Gastauftritte 1988 am Théâtre des Champs Élysées Paris (Siegfried im Nibelungenring), an der Opéra du Rhin Straßburg (1988 in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann), 1990 bei der Welsh Opera Cardiff (Otello von Verdi), an der Grand Opéra Paris (als Tichon) und an der Deutschen Oper Berlin (Kardinal Albrecht in »Mathis der Maler« von Hindemith). An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er u.a. als Svatopluc Cech in Janáceks »Die Ausflüge des Herrn Broucek«, als Kürfürst in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«, als Sieghfried im Nibelungenring und als Aegisth in »Elektra« von R. Strauss. In Düsseldorf und Brüssel sang er 1991 die Titelrolle im »Siegfried«, 1993 in Frankfurt den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1994 in Brüssel den Peter Grimes in der gleichnamigen Oper von B. Britten, in Düsseldorf 1995 den Tannhäuser, an der Oper von Antwerpen den Paul in »Die tote Stadt« von Korngold, 1996 am Teatro Bellini Catania den Tambourmajor, bei der English National Opera 1996 den Kurfürsten in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«. 1997 trat er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Tichon auf, am Teatro Bellini Catania 1998 als Aegisth. Am Teatro Real Madrid gastierte er 1998 als Peter Grimes, an der Deutschen Oper am Rhein als Laça. 2001 sang er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg den Schuiskij im »Boris Godunow«. Weitere Bühnenrollen: der Idomeneo von Mozart, der Jason in »Medea« von Cherubini, der Enée in »Les Troyens« von Berlioz, der Canio im »Bajazzo«, der Dimitrij im »Boris Godunow« und der Mephisto in Busonis »Doktor Faust«. Bekannt wurde er auch durch Fernseh- und Rundfunksendungen.

Schallplatten: Electrola-HMV (1. Akt »Die Walküre« zusammen mit Helga Dernesch und Hans Sotin; »Mathis der Maler« von Hindemith), DGG (»Doktor Faust« von Busoni), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler), Marco Polo (»Die Gezeichneten«); Teldec-Video (»Die Soldaten«), Myto-Video (»Jenufa«).

 

23.6. James LEVINE wird 75

Er wurde als ältestes von drei Kindern des wohlhabenden Textilfabrikanten Lawrence M. Levine und der New Yorker Schauspielerin Helen G. Levine, geb. Goldstein (Künstlerkarriere als Golden), in Cincinnati, Ohio geboren. Sein Vater, bekannt als Larry Lee, trat in den 1930er Jahren als Bandleader und Schlagersänger im Hotel Beverly Wilshire auf. Einer seiner Großväter, Morris Goldstein, war als Kantor und Komponist jüdischer liturgischer Musik, zuletzt im Rockdale Temple in Cincinnati tätig. Die Familie Levine besuchte die reformierte Synagoge, ohne das Jiddische und Hebräische zu erhalten. James Levine feierte keine Bar Mitzwa und blieb zunehmend der jüdischen Sonntagsschule fern.Er erhielt im Alter von vier Jahren seinen ersten Klavierunterricht bei Gertrude Englander und galt schon bald als „klavierspielendes Wunderkind“: Mit zehn trat im Rahmen eines Jugendkonzertes öffentlich als Solopianist in Erscheinung. Unter der Leitung von Thor Johnson spielte er gemeinsam mit dem Cincinnati Symphony Orchestra Mendelssohns 2. Klavierkonzert in D-Moll. Später trat er auch unter dem Dirigenten Max Rudolf auf und musizierte bei mehreren Veranstaltungen in Cincinnati.Ab dem zehnten Lebensjahr wurde er von Walter Levin, dem Primarius des LaSalle String Quartets, in Musiktheorie, Harmonielehre, Kontrapunkt, Partiturstudium und Kammermusik ausgebildet. Jenö Takács unterwies ihn in Klavier. Levine besuchte ab 1956 Sommerkurse beim Marlboro Music Festival in Marlboro, Vermont, wo er Klavierunterricht vom künstlerischen Leiter des Festivals Rudolf Serkin erhielt. Außerdem wurde er von Claude Frank in Kammermusik und Martial Singher im Kunstlied weitergebildet. Ab 1957 besuchte er das Aspen Music Festival and Shool in Colorado, wo er später selbst unterrichten sollte. Dort erhielt er Unterricht bei Rosina Lhévinne (Klavier), Jennie Tourel, Mack Harrel, Adele Addison und Hans Hotter (Gesang) und Wolfgang Vacano (Dirigieren). 1960 gewann er in Aspen einen Instrumentalwettbewerb. Während seiner Schulzeit an der Walnut Hills High School flog er in regelmäßigen Abständen nach New York, um dort Analyse und Komposition zu studieren. Seine Klavierlehrerin war Rosina Lhévinne. Nach seinem High School Diploma 1961 studierte er bis 1964 (ohne Abschluss) an der Juilliard School in New York Klavier bei Lhévinne und Dirigieren bei Jean Morel. Morel, der an der MET tätig war, ließ Levine in den 1960er Jahren einige Opern dirigieren. Nachdem Levine bereits 1963 Träger des John Erskine Scholarships war wurde er 1964 Finalist beim American Conductors Project der Ford Foundation. Die Förderung beinhaltete einen mehrwöchigen Unterricht am Peabody Conservatory in Baltimore u. a. bei Alfred Wallenstein, Max Rudolf und Fausto Cleva. Er trat in diesem Rahmen auch mit dem Baltimore Symphony Orchestra in Erscheinung. Levine wurde durch den Juror George Szell entdeckt, der ihn zum Cleveland Orchestra holte. Unterstützung erhielt Levine von der Kulas Foundation. 1967 wurde Levine offiziell Assistenzdirigent und debütierte mit Strauss‘ Don Juan. In Cleveland begann auch sein Einsatz für die Neue Musik, so spielte er 1967 unter Anwesenheit von Pierre Boulez dessen Sonate Nr. 1. Zwei Jahre zuvor 1965 war er Gründungsdirigent des University Circle Orchestra am Cleveland Institute of Music, als dessen Musikdirektor er bis 1972 fungierte. Weiterhin wurde er Chairman für Orchesterausbildung am Musikinstitut. An der in der Nähe von Detroit befindlichen Meadow Brook School of Music der Oakland University unterstützte er Robert Shaw, seinerzeit zweiter assistierender Dirigent und Chorleiter Szells, als Co-Dirigent und übernahm 1968 und 1969 als Musikdirektor die Sommerakademie.Im Jahr 1970 debütierte er mit Verdis Aida an der Welsh National Opera in Cardiff (Wales) und mit Puccinis Tosca an derSan Francisco Opera. Ein Jahr später dirigierte er das Chicago Symphony Orchestra mit Mahlers 2. Sinfonie („Auferstehungssinfonie“) beim Ravinia Festival in Highland Park, Illinois. 1973-93 war er dann Musikdirektor des Festivals. 1973-78 leitete er außerdem das Chorfestival Cincinnati May Festival. Bei den Big Five (New York, Boston, Chicago, Philadelphia und Cleveland) und anderen führenden Sinfonieorchestern der USA konnte er als Gastdirigent in Erscheinung treten. So stand er 1972 zum ersten Mal am Pult des New York Philharmonic Orchestra.Nach dem Tod Szells 1970 wechselte er zur Metropolitan Opera (MET) in New York City, die seinerzeit von Rudolf Bing geleitet wurde. Dort feierte er 1971 mit der Oper Tosca (mit Grace Bumbry in der Hauptrolle) sein Debüt. 1972/73 war er Gastdirigent am Haus. 1972 ernannte ihn der General Manager der Met, Gorden Gentele, zum Chefdirigenten (Principal Conductor). Mit der Saison 1976/77 wurde Levine als Nachfolger des 1974 zurückgetretenen Rafael Kubelik Musikdirektor (Music Director). Levine gründete 1980 das Lindemann Young Artists Development Program, das Nachwuchssänger fördert. 1982 oblag ihm die Jubiläumsinszenierung von Wagners Parsifal bei den Bayreuther Festspielen. Im Zuge seines regen Engagements an der MET – er setzte sich u. a. für eine Erneuerung ein und beteiligte sich an nationalen Fernsehproduktionen – wurde ihm 1986 die eigens für ihn geschaffene künstlerisches Leitung (Artistic Director) des Hauses übertragen. Er dirigierte in den Jahrzehnten seiner künstlerischen Tätigkeit an der MET insgesant 2543 Vorstellungen von 75 Opern, darunter viele Erstaufführungen des Orchesters. Auch leitete er dort Uraufführungen von John Corigliano, Philip Glass und John Harbison. Nach 50-jähriger Pause holte er 1989 WagnersRing des Nibelungen zurück an die MET. Ein Unfall 2006 führten zu zunehmenden gesundheitlichen Problemen; ab 2011 wurde er interimistisch von Fabio Luisi vertreten. Nachdem er sich 2012 kurzzeitlich zurückgezogen hatte trat er von 2013 bis zu seinem endgültigen Rückzug 2016 erneut auf das Podium der MET. Levines designierter Nachfolger ist Yannick Nézet-Séguin.Im Konzertsaal hat Levine die meisten bedeutenden Orchester dieser Welt dirigiert. 1974 debütierte er mit Strauss‘ Rosenkavalier am Royal Opera House Covent Garden, London. Über seinen Kontakt mit dem Opernregisseur Jean-Pierre Ponnelle und die Wiener Philharmoniker gastierte er zwischen 1975 und 1993 regelmäßig bei den Salzburger Festspielen. Diese Zusammenarbeit begann 1975 mit dem London Symphony Orchestra, an dessen Pult er erstmals 1973 stand. Mehrfach war er Gastdirigent bei den Bayreuther Festspielen (1982–98); er war dort an Inszenierungen von Götz Friedrich, Wolfgang Wagner und Alfred Kirchner beteiligt. Nach dem Rücktritt von Herbert von Karajan sprang er im Mai 1989 kurzfristig bei einem Gastkonzert der Berliner Philharmoniker im Schauspielhaus Berlin (Ost) ein. Mit diesem Orchester arbeitete er erstmals bei einem Abonnementkonzert 1978 zusammen. 1996 war er mit den drei Tenören (José Carreras, Plácido Domingo und Luciano Pavarotti) auf Welttournee.1999 wurde Levine zusätzlich zu seiner Tätigkeit in New York als Nachfolger von Sergiu Celibidache Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Auslandstourneen führten ihn und das Orchester durch Europa und in die USA. 2002 debütierten sie bei den Londoner Proms. Die Münchner Philharmoniker wurden durch den Deutschen Musikverleger-Verband für das „Beste Konzertprogramm der Saison 2002/2003“ ausgezeichnet. In München brachte Levine auch Pendereckis6. Sinfonie zur Uraufführung (2003). Im Sommer 2004 wechselte er als Music Director zum Boston Symphony Orchestra. Er brachte Werke von u. a. Charles Wuorinen und Gunther Schuller zur Uraufführung. Am Tanglewood Music Center, der Sommerakademie des Boston Symphony Orchestra, arbeitete er mit Studentenorchestern. Seine Verpflichtung in Boston gab er 2011 aus gesundheitlichen Gründen auf. Er war Music Director und ist Conductor Laureate des 2000 gegründeten UBS Verbier Festival Orchestra. Seit dem Ende seiner Dirigentenkarriere trat er als Liedbegleiter hervor.Seit 1972 hat er mehr als 200 Tonträgeraufnahmen (u. a. bei EMI, RCA, Deutsche Grammophon) produziert. Levine spezialisierte sich auf die Spätromantik (Brahms, Beethoven und Mahler) und das frühe 20. Jahrhundert. Er legte die Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Brahms, Schumann und Mozart vor. Außerdem spielte er Wagners Ring des Nibelungen ein. 1999 war er am Soundtrack zum Disney Zeichentrickfilm Fantasia 2000 beteiligt. Bei seinen Aufnahmen arbeitete er u. a. mit Christa Ludwig und Kathleen Battle sowie Jennie Tourel, Lynn Harrell, Kiri Te Kanawa und Cecilia Bartoli zusammen. Der profilierte Pianist spielte auch kammermusikalische Werke auf CD ein.

Im Oktober 2016 erstattete ein 46-Jähriger Mann Anzeige gegen Levine. Der habe ihn ab 1985 mehrere Jahre lang sexuell missbraucht, beginnend zu einer Zeit, als er 15 Jahre alt war. In der Folge wurden weitere Anschuldigungen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Levine bekannt. Anfang Dezember 2017 leitete die MET eigene Untersuchungen ein und setzte für deren Dauer die Zusammenarbeit mit Levine aus. Im März 2018 erklärte die MET die Zusammenarbeit mit Levine für beendet. Ohne Details über die Untersuchungsergebnisse, für die 70 Personen befragt wurden, bekanntzugeben, erklärte die MET, die Untersuchung habe glaubwürdige Hinweise ergeben auf sexuell missbräuchliches und belästigendes Verhalten Levines gegenüber verletzbaren Künstlern in frühen Karrierephasen, die unter seiner Autorität standen.Drei Tage nach seiner Entlassung reichte Levine beim Obersten Gericht des Staats New York Klage gegen die MET wegen Vertragsbruchs und Rufschädigung ein. Er fordert 5,8 Mio. US-Dollar Schadensersatz und die Wiederherstellung von „Namen, Ruf und Karriere“. Levine bestritt „klar und unmissverständlich jegliches Fehlverhalten“ im Zusammenhang mit den gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen; Geschäftsführer Peter Gelb habe ihn lediglich loswerden wollen. Die MET wies diesen Vorwurf von Levine umgehend zurück.

 

24.6. Annette JAHNS wird 60

 Sie war die Tochter der Mezzosopranistin Ilse Ludwig (* 1929), die eine lange Karriere an der Dresdner Staatsoper hatte und des Opernsängers Wilfried Jahns. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule in Dresden und war später Schülerin von Judith Beckmann. 1982-86 gehörte sie dem Opernstudio der Staatsoper von Dresden an und wurde dann als Solistin in das Ensemble des Hauses übernommen. Von den Partien, die sie seither dort sang, sind der Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart, der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, der Nicklaus wie die Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, die Clarissa in Prokofjews »L’Amour des trois oranges« (1990), der Hänsel in »Hänsel und Gretel«, dazu Aufgaben in zeitgenössischen Werken, zu nennen. 1996 gastierte sie am Opernhaus von Wuppertal als Bradamante in »Orlando« von Vivaldi. 1997 sang sie an der DresdnerStaatsoper die Beroë in der zeitgenössischen Oper »Die Bassariden« von H.W. Henze, 1998 die Vivian in »Vertrauenssache« von E. Krenek und die Partie der Mutter in der Uraufführung der Oper »Thomas Chatterton« von Matthias Pintscher (25.5.1998). 2000 sang sie an der Wiener Volksoper die Sarah Chatterton in »Thomas Chatterton«. Sie wirkte am 25.3.2001 an der Staatsoper von Dresden in der Uraufführung der Oper »Celan« von Peter Ruzicka mit. Die vielseitig begabte Künstlerin trat auch in Pantomimen, Jazz-Improvisationen und u.a. in den »Sieben Todsünden« von Brecht/Weill auf.

Schallplatten: DGG (»Elektra« von R. Strauss).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.annette-jahns.de/

 

25.6. Helga TERMER wird 80

Schülerin der Berliner Gesangspädagogen Rudolf Wille, Elisabeth Rose und Rita Meinl-Weise. Nach weiterer Ausbildung 1959-61 im Opernstudio der Berliner Staatsoper erfolgte ihr eigentliches Bühnendebüt 1961 am Staatstheater von Schwerin als Nannetta in Verdis »Falstaff«. 1965-70 war sie am Stadttheater von Potsdam tätig; seit 1971 Mitglied der Staatsoper Dresden, wo sie 1973 an der Uraufführung der Oper »Levins Mühle«, 1976 an der von »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« (in der Titelrolle) von Udo Zimmermann teilnahm. Sie gewann 1969 den Robert Schumann-Wettbewerb in Zwickau, 1970 den Nationalen Wettbewerb in Berlin und im gleichen Jahr den Ferenc Erkel-Concours in Budapest. Gastspiele an der Berliner Staatsoper, an der Oper von Leningrad und bei den Musikfestspielen von Wiesbaden. Weitere Gastspiele, zumeist mit dem Dresdner Ensemble, an den Nationalopern von Prag und Budapest und in Lausanne. Ihr reichhaltiges Repertoire setzte sich aus Koloratur- wie aus lyrischen Sopranpartien zusammen; sie sang neben ihren Mozart-Partien u.a. die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, das Ännchen im »Freischütz«, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Nedda im »Bajazzo«, die vier Frauengestalten in »Hoffmanns Erzählungen«, die Adina in »L‘Elisir d’amore« (1962 Staatsoper Berlin) und die Gilda im »Rigoletto«. Große Erfolge als Konzertsopranistin. Sie bereiste als Liedersängerin die Sowjetunion, die CSSR und sang in Amsterdam das Sopransolo in der Matthäus-Passion. Seit 1975 pädagogisch an der Musikhochschule Dresden wirkend, seit 1985 Lehrtätigkeit im Opernstudio der Dresdner Staatsoper. Sie ist auch unter dem Namen Helga Termer-Zimmer aufgetreten.

Schallplatten: Eterna (»Der zerbrochene Krug« von Z. Vostrák), Philips (Matthäuspassion), Supraphon (Messe As-Dur von Schubert), DGG (»Elektra« von R. Strauss), Teldec (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Berlin Classics (»Salomo« von Händel).

 

25.6. Gianfranco CECCHELE wird 80

 Schüler von Marcello del Monaco in Treviso. Er begann seine Karriere 1964 an der Oper von Catania und hatte bald große Erfolge an den führenden Opernbühnen der italienischen Halbinsel. Er sang an der Mailänder Scala (1964 den Adriano in Wagners »Rienzi«, 1965 den Pollione in »Norma«, 1965-66 und 1972-73 den Radames in »Aida«, 1966-68 und 1970 den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, 1967 den Ismaele in »Nabucco«, 1968 den Walter in Catalanis »Loreley«, 1968 und 1976 den Kalaf in Puccinis »Turandot«, 1972-73 den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, 1979 den Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1980 und 1989 den Cavaradossi in »Tosca«) und am Opernhaus von Rom, in Bologna, Neapel, Palermo, Parma, Turin, Venedig, Triest, beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom und in der Arena von Verona, wo er in den Jahren 1967-68, 1977-79, 1984 und nochmals 1995 (als Radames) auftrat. 1966-91 erfolgreiche Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Radames, als Alvaro in »La forza del destino«, als Cavaradossi, in der Titelrolle von Verdis »Don Carlos«, als Turiddu, als Kalaf, als Canio im »Bajazzo«, als Pollione, als Luigi in Puccinis »Il Tabarro«, in der Titelrolle von Giordanos »Andrea Chénier«, als Gabriele Adorno und als Pinkerton in insgesamt 69 Vorstellungen). Er gastierte an der Covent Garden Oper London, an der Pariser Grand Opéra, am Grand Théâtre Genf (1977 als Cavaradossi), in Brüssel, Marseille, Nizza, Monte Carlo, Barcelona, Sofia, Budapest, am Opernhaus von Köln, an den Staatsopern von Hamburg und München. In Nordamerika war er an den Opern von Chicago, Philadelphia, San Francisco (1977 als Radames) und Montreal zu hören. 1976 debütierte er als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« an der Metropolitan Opera in New York. Bis 1978 sang er dort in insgesamt 25 Vorstellungen auch den Cavaradossi, den Turiddu und den Pinkerton. 1965 wirkte er an der Oper von Rom in der Uraufführung der Oper »Wallenstein« von Mario Zafred mit. 1968 sang er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Verdis »Alzira« den Zamoro. Die gleiche Partie hatte er zuvor 1967 an der Oper von Rom vorgetragen. Sein Repertoire gipfelte in den heldischen Partien der italienischen Oper, vor allem in den Opern von Verdi und Puccini. Seine Karriere war von langer Dauer; so sang er 1987 bei den Festspielen von Split in der vergessenen Oper »La Vestale« von S. Mercadante, 1988 in Rio de Janeiro den Radames, 1993 am Teatro Filarmonico Verona den Walter in Catalanis »Loreley«, 1994 in Viterbo den Kalaf. – Auch sein Sohn Lorenzo Cecchele wurde als Tenor und Opernsänger bekannt.

Lit: Remo Schiavo: Gianfranco Cecchele, l’Edizione di una Voce Veneta.

Schallplattenaufnahmen auf RAI-Cetra, darunter auch Partien in vollständigen Opern; Titelrolle in »Aroldo« von Verdi auf CBS, Walter in Catalanis »Loreley« auf BJR/Nuova Era; auf MRF in Verdis »Alzira«, auf Rococo Titelheld in »Rienzi« von R. Wagner, auf Bongiovanni in »La Vestale« von Mercadante, auf Frequenz Turiddu in »Cavalleria rusticana«, auf Gala Cavaradossi in Ausschnitten aus »Tosca« mit Magda Olivero (Genf 1975).

 

26.6. Margit ERCSE wird 75

Gesangstudium an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest. Sie begann ihre Bühnenkarriere in der Spielzeit 1966-67 am Theater von Pecz (Fünfkirchen), sang aber bereits 1966 an der Nationaloper Budapest als erste Partie die Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel. Sie blieb Mitglied dieses Hauses und gastierte erfolgreich an der Berliner Staatsoper, an der Nationaloper Prag, an den Opernhäusern von Köln, Graz und Marseille. Durch die Weite ihres Stimmumfangs war sie in der Lage sowohl Partien für Mezzosopran als auch hochdramatische Sopranpartien zu gestalten bis hin zur Brünnhilde im »Ring des Nibelungen«. Zu nennen sind aus ihrem Repertoire noch die Venus im »Tannhäuser«, die Eboli in Verdis »Don Carlos« und die Amneris in »Aida«. Nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertsaal.

Schallplatten: Hungaroton.

 

27.6. Manfred SCHMIDT wird 90

Er begann sein Gesangstudium 1951 bei Jean Nadolovitch und setzte es bei Herbert Brauer in Berlin fort. 1954 wurde er in das Nachwuchsensemble der Berliner Staatsoper aufgenommen, das unter der Leitung von Tiana Lemnitz stand. Der berühmte Dirigent Erich Kleiber setzte ihn in Berlin in mehreren von ihm einstudierten Opern ein. 1956 begann er seine erfolgreiche Tätigkeit als Konzert- und Rundfunksänger. Über das Stadttheater von Bielefeld, dem er 1959-61 angehörte, kam er 1965 als erster lyrischer Tenor an die Oper von Köln. Hier hatte er in Partien wie dem Ernesto im »Don Pasquale«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, nicht zuletzt aber auch auf dem Gebiet der Operette, große Erfolge. Er verlegte sich vor allem auf das Fach des Mozartgesanges. Bei den großen internationalen Festspielen war er sehr erfolgreich; so sang er bei den Salzburger Festspielen (1960 Fracasso in »La finta semplice« von Mozart), beim Holland Festival, beim Festival von Flandern, in Perugia und Prag. Weitere Gastspiele in London, Paris, Mailand (1966 an der dortigen Scala als Steuermann in »Der fliegende Holländer«) und an anderen führenden Operntheatern. Er war neben seinem Wirken als Sänger auch ein viel beschäftigter Opernregisseur.

Sehr viele Schallplattenaufnahmen auf den Marken DGG, Eurodisc (»Die Kluge« von C. Orff), Columbia, Voce (»Der Vampyr« von H. Marschner), CBS und Electrola (vollständige Oper »Mathis der Maler« von Hindemith; Querschnitte durch »Der Bajazzo«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Die Zauberflöte«, »La Traviata«, »Turandot«, »Zar und Zimmermann«, »Don Pasquale«, »Violanta« von Korngold, »Die lustige Witwe«, »Der Bettelstudent«, »Der Zigeunerbaron«, zum Teil auch in kleineren Rollen). Opern- und Operetten-Querschnitte auch auf Ariola.

 

28.6. Carl William KAISER wird 85

Er war als Soldat Mitglied des US Army Chorus, mit dem er große Tourneen unternahm. Nach seiner Dienstzeit Gesangstudium an der Indiana University Bloomington bei Maurice Ivins und Eugene Beyless, dann an der Catholic University in Washington bei Rev. Russell Woolen, schließlich bei Helmut Melchert an der Musikhochschule Hamburg. Er trat zunächst als Konzertsänger auf. 1960 fand sein Bühnendebüt an der Oper von New Orleans als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« statt. Seine eigentliche Bühnenlaufbahn kam aber in Westdeutschland zustande, er war 1962-63 am Stadttheater von Lübeck, 1963-66 am Stadttheater von Bremerhaven, 1966-68 am Stadttheater von Krefeld, 1968-77 am Staatstheater Hannover engagiert; er trat 1976 als Gast an der Deutschen Oper Berlin, 1977 an der Stuttgarter Staatsoper auf. Er trat als Gast an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Köln, Essen, Kassel, Wiesbaden, Wuppertal und am Nationaltheater Mannheim auf, auch an der Wiener Volksoper. Dabei brachte er ein weitreichendes Repertoire zum Vortrag, das vor allem lyrische Partien von Mozart bis hin zu zeitgenössischen Komponisten aufzuweisen hatte. Bühnenpartien: Alfredo in »La Traviata«, Rodolfo in »La Bohème«, Des Grieux in »Manon« von Massenet, Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Titelrolle in »Le Comte Ory« von Rossini, Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing, Titelrolle in »Fra Diavolo« von Auber, Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi«. Seit 1977 nahm er eine Professur am Calvin College wahr.

Schallplatten: Columbia.

 

30.6. Adriana HÖLSZKY wird 65

 1959-69 erhielt sie Klavierunterricht bei Olga Rosca-Berdan am Musiklyzeum in Bukarest. 1972 begann sie ein Kompositionsstudium bei Stefan Niculescu und parallel dazu ein Klavierstudium am Konservatorium in Bukarest. Im Jahr 1976 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Hier setzte sie ihre Studien weiter fort: 1977-80 studierte sie Komposition an der Musikhochschule Stuttgart bei Milko Kelemen, daneben Klavier – Kammermusik bei Günter Louegk. Während des Studiums konzertierte sie auch als Pianistin des Lipatti Trios, mit ihrer Zwillingsschwester Monika Hölszky-Wiedemann und der Cellistin Hertha Rosa-Herseni. 1977 und 1978 nahm sie an der Internationalen Mozarteum Sommerakademie, 1978-84 regelmäßig an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik teil. 1980 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, 1983 ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. 1986 nahm sie erstmals am Komponistenforum der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik teil. 1987 war sie Stipendiatin des Kultusministeriums Niedersachsen. 1992 nahm sie an Kompositionsseminaren in Tokio und Kyoto, sowie am IRCAM (Paris) teil. Die steigende internationale Bekanntheit spiegelte sich in drei Portraitkonzerten in Athen, Thessaloniki und Boston im Jahr 1993. 1997-2000 war Adriana Hölszky Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, seit 2000 ist sie Professorin für Komposition am Mozarteum in Salzburg. Seit 2002 ist sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

 

 

 

 

Diese Seite drucken