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GEBURTSTAGE IM JULI 2024

30.06.2024 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM JULI 2024

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er

Zusammenstellung der Liste:Walter Nowotny

 

1.7. Cynthia BUCHAN wird 75

 Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin 1968-72 an der Royal Scottish Academy of Music. Sie debütierte 1968 beim Edinburgh Festival in Monteverdis »Il Ballo delle Ingrate« und setzte ihre Ausbildung bei Ilse Raspe in Wien und bei Hans Hotter in München fort. 1972 sang sie beim Wexford Festival die Varvara in Janáceks »Katja Kabanowa«. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1974 im Chor sowie La Natura in der Barock-Oper »La Calisto« von Cavalli und Ills Tochter in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1974-75 die Resi in »Intermezzo« von R. Strauss, 1975 die Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, 1976 den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, 1981, 1984 und 1989 (sowie 1986 beim Gastspiel in Hongkong) die Hermia in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1985 die Jennie in »Higglety Pigglety Pop!« von O. Knussen und 1987 das Kind in Ravels »L’Enfant et les Sortilèges«;  bei der Glyndebourne Touring Opera 1974 die Olga, 1975 die Dorabella in »Così fan tutte«, 1976 den Cherubino sowie am 13.10.1984 die Jennie in der Uraufführung der Oper »Higglety Pigglety Pop!« von Oliver Knussen und 1987 das Kind in »L’Enfant et les Sortilèges«. An der Scottish Opera Glasgow trat sie 1975 als Kind in »L’Enfant et les Sortilèges«, 1976 als 2. Dame in der »Zauberflöte«, 1977 und 1980 als Cherubino, 1978 als Annina im »Rosenkavalier« und als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, 1979 als Varvara, als Olga und als Orlofsky in der »Fledermaus«, 1979-80 als Hermia und 1983 als Charlotte in »Werther« von Massenet auf. 1975 gastierte sie in Angers als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1978 in Frankfurt a.M. und Brüssel als Cherubino, 1979 im australischen Adelaide als Charlotte, An der Covent Garden Oper London hörte man sie 1980 als Blumenmädchen in »Parsifal«, 1984-85 als Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano und 1984 als Annina im »Rosenkavalier«. Man hörte sie in Partien wie der Preziosilla in Verdis »La forza del destino« und der Carmen. 1984 an der Staatsoper Hamburg in »L’Ormindo« von Cavalli. An der Opera North Leeds erregte sie als Azucena im »Troubadour« (1983) und als Carmen (1987-88), an der Welsh Opera Cardiff als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« Aufsehen. Gastspiele führten die Sängerin nach Paris (Rosina) und Madrid, nach München und Frankfurt a.M. (Babette in »Die englische Katze« von H.W. Henze) und nach Amsterdam (1988 als Varvara). In Zürich, Paris und Lyon wie auch in den englischen Musikzentren trat sie als Konzert- und Oratoriensolistin hervor. Später war sie auch als Regisseurin tätig. So inszenierte sie u.a. 1999 an der Scottish Opera Glasgow »Don Pasquale«.

Schallplatten: EMI (»La Traviata«); Video-Thorn (Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano). Weitere Video-Aufnahmen aus der Covent Garden Oper und vom Glyndebourne Festival.

 

1.7. William PUGH wird 75

 Er studierte Altphilologie an den Universitäten von Oxford und St. Andrew, erwarb den akademischen Grad eines Magisters und promovierte zum Dr. phil. Er war an der Universität St. Andrew als Dozent für alte Geschichte tätig. Er ließ seine Stimme durch den spanischen Tenor Eduardo Asquez und 1976-78 im Opera Centre London ausbilden. 1978-81 trat er in England, in Holland und in den USA als Sänger wie als Schauspieler auf. Seit 1981 begann er eine Bühnenkarriere in Deutschland. 1981-84 war er am Stadttheater von Hildesheim, 1984-86 am Stadttheater von Oberhausen, 1986-91 am Staatstheater von Oldenburg, 1991-94 am Staatstheater Saarbrücken engagiert. Dort sang er in der Spielzeit 1994-95 die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« und den Eisenstein in der »Fledermaus«. Seit 1994 wirkte er als freischaffender Künstler. Er gastierte u.a. an den Staatstheatern von Mannheim (1994-95 als Libenskof in »Il Viaggio a Reims« von Rossini) und Braunschweig, an den Opernhäusern von Wuppertal und Nürnberg, an den Stadttheatern von Bielefeld, Aachen, Hagen (Westfalen), Brandenburg, Halberstadt, Trier und am Pfalztheater Kaiserslautern. 1997 trat er am Staatstheater von Oldenburg als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss auf, 1998 am Nationaltheater Mannheim als Maler und als Neger in »Lulu« von A. Berg. In seinem Repertoire fanden sich vor allem Aufgaben aus Mozart- wie aus französischen Opern, darunter der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Don Ottavio in »Don Giovanni«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Faust von Gounod, der Des Grieux in »Manon« und der Titelheld in »Werther« von Massenet, der Don José in »Carmen«, der Nadir in »Les pêcheurs de perles« und der Henri in »La jolie fille de Perth« von Bizet, der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, aber auch der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Ernesto in »Don Pasquale«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Toni in H.W. Henzes »Elegie für junge Liebende«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Herzog in »Rigoletto«, der Alfredo in »La Traviata« und weitere Verdi-Rollen. In Bielefeld wirkte er 1994 in der deutschen Erstaufführung der Oper »Die Dueña« von Roberto Gerhard mit.

Schallplatten: CPO (Gesamtaufnahme »Faust« von L. Spohr als Graf Hugo).

 

2.7. Walter HUS wird 65

 Biographie des belgischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Hus

 

2.7. Mani MEKLER wird 75

Ihre Familie war sehr musikliebend. Sie studierte in Israel, hauptsächlich aber war sie Schülerin des berühmten Baritons Tito Gobbi in Rom. Ihr Bühnendebüt kam 1976 an der Königlichen Oper Stockholm in der Partie der Leonore im »Troubadour« zustande; anschließend sang sie dort die Fiordiligi in »Così fan tutte«. Sie blieb der Stockholmer Oper auch in den folgenden Jahren verbunden und sang hier die drei Partien in Puccinis »Il Trittico« (Giorgetta, Suor Angelica, Lauretta), die Mimi in »La Bohème« und die Senta in »Der fliegende Holländer«. 1977 gastierte sie bei der Welsh Opera Cardiff wiederum als Leonore im »Troubadour«. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1978 als 1. Dame in der »Zauberflöte« auf. Sie war dann zunächst als Gast, 1979-86 als Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg tätig. 1979-80 sang sie beim Wexford Festival die Martha in »Tiefland« von d’Albert und die Giulia in »La Vestale« von Spontini. Sie gab erfolgreiche Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an den Opernhäusern von Monte Carlo, Frankfurt a.M. und Bordeaux sowie bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm. 1985 trat sie am Opernhaus von Rouen als Titelgestalt in der Richard Strauss-Oper »Salome« auf, bei der Opera North Leeds und am Landestheater Salzburg (1986) als Butterfly. An der Staatsoper Wien gastierte sie 1986 als Senta. 1987 gastierte sie an der Mailänder Scala als Elisabetta in Aufführungen der Oper »Riccardo III« von Testi, 1989 in Zürich in der zeitgenössischen Oper »Lear« von A. Reimann und an der Stuttgarter Staatsoper als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. Weitere Höhepunkte in ihrem Repertoire waren die Elisabeth in Verdis »Don Carlos«, die Tosca, die Manon Lescaut in der gleichnamigen Puccini-Oper, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Titelfiguren in Janáceks »Jenufa« und in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Auch als Konzertsolistin erfolgreich tätig.

Schallplatten: FSM (Lieder alter Meister, Duette mit Krisztina Laki), Koch Records (Berthalda in »Undine« von E.T.A. Hoffmanns).

 

2.7. Christian DU PLESSIS wird 80

 Ausbildung der Stimme durch Otakar Kraus in London und durch die südafrikanischen Pädagogen Teasdale Griffiths und Esme Webb. Er betrat erstmals die Bühne 1967 in Johannesburg als Yamadori in »Madame Butterfly« von Puccini. Er hatte dann eine erfolgreiche Karriere bei der English National Opera und bei der Opera Rara in London, dann auch an der Covent Garden Oper London (1984 Marullo in »Rigoletto«). 1970 sang er in London in einer konzertanten Aufführung von Giordanos Oper »Andrea Chénier«, 1971 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Valentin in »Faust« von Gounod. An der English National Opera London gastierte er 1973-81 u.a. als Cecil in »Maria Stuarda« von Donizetti, als Germont-père in »La Traviata« und als Posa in Verdis »Don Carlos«, 1984 in Hongkong als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Er spezialisierte sich auf die Belcanto-Opern von Bellini und Donizetti und trat in konzertanten Aufführungen dieser Werke bei der London Opera Society und bei deren Aufführungen durch die Opera Rara auf, so in der Titelrolle von Donizettis »Torquato Tasso«, als Corrado in »Maria di Rudenz« von Donizetti und als Ernesto in »Il Pirata« von Bellini. Während seiner gesamten Karriere trat er auch in seiner Heimat Südafrika, zumal an der Oper von Johannesburg, auf. 1988 beendete er seine Bühnenkarriere.

Der Künstler, der vorzugsweise lyrische Baritonpartien übernahm, wirkte in kleineren Rollen in vollständigen Opernaufnahmen bei Decca mit (»Maria Stuarda« von Donizetti, »Rigoletto«). Weitere Aufnahmen auf MRF (»L’Étoile du Nord« von Meyerbeer, »Orazi e Curiazi« von Mercadante, »Rosmonda d’Inghilterra« von Donizetti), BJR (»Maria Padilla« von Donizetti), HMV (Germont-père in Englisch gesungener »La Traviata« mit Valerie Masterson), OPR (»Torquato Tasso«, »Gemma de Vergy« und »L’Assedio di Calais« von Donizetti, »Dinorah« von Meyerbeer).

 

2.7. Giancarlo LUCCARDI wird 85

 Er war zunächst in einem Konstruktionsbüro beschäftigt. Er studierte dann mehrere Jahre hindurch bei Fiorenzo Tasso in Mailand. 1963 debütierte er bei der Assoziazione Lirica Compania Mailand als Titelheld in »Don Pasquale« von Donizetti. Er sang in ganz kurzer Zeit am Teatro Regio Parma zehn große Partien und begründete damit sein Ansehen in Italien. Er erschien nunmehr an der Mailänder Scala (Debüt 1971 an der Piccolo Scala als Cannizares in »Il Cordovano« von G. Petrassi, 1972 als Nettuno in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1978 als Il Vecchio in »Blaubart« von C. Togni, 1979 in der Titelrolle von Vivaldis »Tito Manlio«, 1980 als Jean Racine in »Le Racine« von S. Bussotti, am 9.3.1982 als Condamnato in der Uraufführung der Oper »La vera storia« von L. Berio sowie als Dio in Strawinskys »The Flood« und als 1. Bass in Strawinskys »Renard«, 1985 als Satiro in Monteverdis »L‘Orfeo«, 1986 als Einarmiger in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1987 als Hastings in »Riccardo III« von F. Testi, 1988 als Simone in »Gianni Schicchi«, 1988-89 als Istrione im »Märchen vom Zaren Saltan«  von Rimski-Korsakow, 1989 als Lui I in »Doktor Faustus« von G. Manzoni, 1990 als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«,  1991 als Larkens in »La fanciulla del west« und 1992 als Sergeant in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), in Bologna und Genua, bei den Festspielen in der Arena von Verona (1974) und am Teatro Fenice Venedig. Gastspiele am Smetana Theater Prag und an der Welsh Opera Cardiff. Er sang ein sehr umfangreiches Bühnenrepertoire, das 70 Partien aus dem seriösen wie dem Buffo-Fach enthielt. Auf der Bühne schätzte man dazu sein temperamentvolles Spieltalent.

Schallplatten: Decca (»I Puritani« von Bellini), CBS (»Adriana Lecouvreur« von Cilea, »Gianni Schicchi« von Puccini), Philips (vollständige Oper »Tito Manlio« von Vivaldi), RCA (»Manon Lescaut« von Puccini), Telefunken (»L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Editon Schwann (»Thérèse« von Massenet), Bellaphon (»Il trovatore« von Verdi).

 

3.7. Peter MUSSBACH wird 75

Er studierte Gesang, Klavier und Dirigieren am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg und München sowie Germanistik, Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte, Philosophie, Jura, Soziologie (Diplomarbeit »Über die Entstehung der Oper in Italien«) und Medizin (1984 Promotion »Zum gegenwärtigen Stand der Creutzfeld-Jakob Erkrankung«). Als Arzt praktizierte er in München am Universitätsklinikum Großhadern der LMU Innere Medizin, und im Universitätsklinikum für Psychiatrie der LMU dann auch Psychiatrie und Neurologie. In diesem Zusammenhang Forschungsarbeiten zum Thema Ey Tracking Dysfunction (ETD) und Schizophrenie. 1973 begann seine Karriere als Opern- und Schauspielregisseur mit Cornelius‘ »Der Barbier von Bagdad« in Augsburg; er inszenierte u. a. »Götterdämmerung« in Frankfurt, einen Schönberg-Zyklus in Hamburg, »Parsifal«, »Aus einem Totenhaus«, »Stephen Climax« und »Les Troyens« in Brüssel. 1993 führte er bei den Salzburger Festspielen bei Mozarts »Lucio Silla« Regie, es folgten »The Rake’s Progress«, »Lulu« (Koproduktion Salzburger Festspiele und Deutsche Staatsoper Berlin), »Doktor Faust« (Koproduktion Salzburger Festspiele und Metropolitan Opera New York) und Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«. Für »Wozzeck«, »Lulu«, »Fidelio«, »Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni« sowie verschiedene Uraufführungen wie Manfred Trojahns »Enrico«, »Was Ihr Wollt« und Wolfgang Rihms »Die Eroberung von Mexiko« schuf er ebenfalls die Bühnenbilder. Am Staatstheater Stuttgart schuf er Inszenierung und Ausstattung zu »Séraphin«, »König Roger« und zuletzt Helmut Lachenmanns »Das Mädchen mit den Schwefelhölzern« im eigenen Bühnenbild. Als Filmregisseur war er 1993 mit »Kain ist Kain« nach Edgar Varèses »Amériques« und 1995 mit Fernsehadaptionen von »Wozzeck« und »Séraphin« tätig. 1997-2001 war Peter Mussbach Ordinarius für Regie und Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg und 2001/02 Gastprofessor für Musiktheater-Regie in Hamburg. Für Peter Ruzickas Oper »Celan« (Semperoper Dresden 2001) schrieb er das Libretto. Peter Mussbach inszenierte am Théâtre du Châtelet Strauss‘ »Arabella« in einer Koproduktion mit dem Royal Opera House. Im Jahr 2003 war er verantwortlich für die Uraufführung von Dusapins »Perelà, uomo di fumo« an der Opéra Bastille in Paris. Beim Saito Kinen Festival Japan inszenierte er »Wozzeck« von Alban Berg im Bühnenbild von Tadao Ando, 2005 »Billy Budd« von Benjamin Britten an der Bayerischen  Staatsoper, »Salome« von Richard Strauss im eigenen Bühnenbild an der Sächsischen Staatsoper Dresden, Giuseppe Verdis »Simon Boccanegra« an der Nederlandse Opera in Amsterdam, 2006 in Koproduktion mit der Staatsoper Unter den Linden, »Don Giovanni« an der Mailänder Scala und zuletzt 2010 »Norma« am Châtelet Paris und »Neither« von Feldmann im Teatro de Zarzuela, Madrid–Opera de Hoi, 2015 »Bluthaus« von Georg Friedrich Haas für die Wiener Festwochen. Von 2002 bis Mai 2008 war Peter Mussbach Intendant und Künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden Berlin. An der Lindenoper inszenierte er bereits Bergs »Lulu« im eigenen Bühnenbild (1997), Verdis »Macbeth« (2000) und Schrekers »Der ferne Klang« (2001). Dann Schostakowitschs »Nos« (2002), Verdis »La Traviata« in Koproduktion mit dem Festival in Aix-en-Provence, Schönbergs »Moses und Aron« (2004), und die Uraufführungen »Takemitsu – My Way of Life« (2004) von Toru Takemitsu, »Chief Joseph« von Hans Zender, »The Wall« im Rahmen der Uraufführung »Seven Attempted Escapes from Silence« im Sommer 2005, 2006 Pascal Dusapins »Faustus, the Last Night« (eine Staatsopern-Koproduktion mit der Opéra Lyon) und die Konzertoper »Phaedra« von Hans Werner Henze, die 2007 in Koproduktion der Staatsoper mit dem Théâtre Royal de la Monnaie Bruxelles, den Wiener Festwochen, der Alten Oper Frankfurt und den Berliner Festspielen im Rahmen des musikfest berlin 07 an der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt wurde.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.peter-mussbach.de/peter-mussbach

 

3.7. Brigitte FASSBAENDER wird 85

Tochter des berühmten Baritons Willi Domgraf-Fassbaender (1897-1978) und der Filmschauspielerin Sabine Peters (1913-82). Sie wurde durch ihren Vater 1957-61 an der Musikhochschule von Nürnberg ausgebildet. 1961 fand ihr Bühnendebüt an der Bayerischen Staatsoper in München als Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen« statt. Sie blieb seither Mitglied dieses Hauses und war seit 1965 auch Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Gast-Engagements verbanden sie mit den Opernhäusern von Stuttgart und Frankfurt a.M. Überall trat sie mit großen Erfolgen auf und galt bald als eine der bedeutendsten Vertreterinnen ihres Stimmfachs. Wiederholt war sie an italienischen Bühnen zu Gast, darunter an der Mailänder Scala (1967 als Page in »Salome« von R. Strauss, 1971 mit dem Alt-Solo in Mahlers 2. Sinfonie, 1973 als Fricka im »Rheingold«, 1976 als Octavian im »Rosenkavalier«, 1985, 1987 und 1990 mit Liederabenden, 1986 als Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und 1988 mit dem Alt-Solo in Mahlers »Lied von der Erde«). Besondere Erfolge hatte sie an der Covent Garden Oper London (1971 und 1975 als Octavian, 1979 als Dorabella in »Così fan tutte«, 1983 als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg und 1987 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi), an der Grand Opéra Paris (1972 als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1977 als Octavian) und an der Oper von San Francisco (1970 als Carmen, 1985 als Octavian). Gastspiele und Konzerte in Zürich, Stockholm, Helsinki, Kopenhagen und Genf (Liederabende 1984 und 1988) verliefen gleichfalls sehr erfolgreich. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man sie 1972-77 als Dorabella und 1989 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss; sie trat dort in Konzerten (1973 in einem Mozart-Konzert und 1987 im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler) sowie 1974 und 1977 in Liederabenden auf. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1973 die Fricka im »Rheingold« und das Alt-Solo in Mozarts Krönungsmesse. 1973 debütierte sie als Dorabella an der Wiener Staatsoper. Bis 1993 sang sie hier in insgesamt 130 Vorstellungen außerdem noch die Marina in »Boris Godunow«, den Octavian, den Orlofsky in der »Fledermaus«, die Brangäne, die Fricka im Nibelungenring, die Gräfin Geschwitz, die Klytämnestra und die Mrs. Quickly. Außerdem sang sie am 17.12.1976 an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Kabale und Liebe« von G. von Einem die Lady Milford. 1974 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Octavian, ihrer besonderen Glanzpartie. In drei weiteren Spielzeiten (1986-87, 1989-90 und 1993-94) sang sie hier außer dem Octavian noch die Fricka in der »Walküre«, den Orlofsky und die Klytämnestra. 1983-84 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Waltraute in »Götterdämmerung«. 1990 war sie beim Glyndebourne Festival als Clairon in »Capriccio« von R. Strauss, 1991 am Théâtre Châtelet Paris als Gräfin Geschwitz zu hören. Sie unternahm eine glanzvolle Japan-Tournee. Auf der Bühne bewies sie eine erstaunliche Vielseitigkeit; ihr Repertoire reichte von Mozart bis Richard Wagner und Richard Strauss. Es seien daraus noch ergänzend die Eboli in »Don Carlos« von Verdi und die Charlotte in »Werther« von Massenet genannt. Hohes Ansehen genoss sie als Konzertsängerin, namentlich als Oratorien-Solistin. Zugleich Liedinterpretin von höchstem Rang. Auch als Operettensängerin war die Künstlerin, die als hervorragende Schauspielerin galt, erfolgreich. Sie betätigte sich später zunehmend auf dem Gebiet der Opernregie (»La Cenerentola« am Landestheater Coburg, »Der ferne Klang« an der Opera North Leeds 1990, Mozarts »Lucio Silla« beim Festival von Bath 1998). 1995 gab sie ihren Rücktritt von der Bühne bekannt, setzte aber ihre Tätigkeit als Regisseurin weiter fort. Geschätzte Gesangpädagogin; Professorin an der Münchner Musikhochschule. 1995-97 war sie Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig. 1999-2012 war sie Intendantin des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, 2009-17 künstlerische Leiterin des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen.

Lit: S. Gould: Brigitte Fassbaender (in »Opera«, 1981); W.E. von Lewinski: Brigitte Fassbaender (Mainz, 1999).

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen, darunter viele vollständige Opern- und Konzertwerke: Decca (Waltraute im Ring-Zyklus, »La clemenza di Tito« von Mozart, »Gurrelieder« von Schönberg, Clairon in »Capriccio« von R. Strauss), Electrola (»Martha«, »Die Zauberflöte«, »Die Fledermaus«, »Ein Walzertraum« von O. Straus, Alt-Solo in der Johannespassion von Bach und im »Messias« von Händel), HMV (»Hänsel und Gretel«, »Oedipe« von Enescu, Petite Messe solennelle von Rossini), DGG (»Palestrina« von Hans Pfitzner, Alt-Rhapsodie von J. Brahms, »Il giardino d’amore« von A. Scarlatti, »La finta giardiniera« von Mozart, Brangäne in »Tristan und Isolde«), Philips (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, »Rigoletto«, »Frauenliebe und -leben« von R. Schumann, »Das Lied von der Erde« von G. Mahler, Orlofsky in der »Fledermaus«), Orfeo (Charlotte in »Werther« von Massenet; Arien, Requiem von Hindemith), EMI (»Lulu«), Sony (Herodias in »Salome«, 8. Sinfonie von G. Mahler), Koch Records (Schubert-Lieder), Supraphon/Koch (Charlotte in »Werther« von Massenet), Cascavelle (»Das Lied von der Erde«), Teldec (»Faust« von Gounod), Arkadia (Octavian im »Rosenkavalier«), Melodram (Octavian im »Rosenkavalier«; Dorabella in »Così fan tutte«, München 1978), Calig-Verlag (Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1967), Harmonia mundi (»Die sieben Todsünden« von K. Weill); Arthaus-Video (Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, Wien 1989).

 

4.7. Angela Renée SIMPSON wird 60

 Informationen über die amerikanische Sopranistion auf ihrer Homepage: https://angelareneesimpson.com/

 

4.7. Antonio DE GOBBI wird 60

 Biographie des italienischen Bassisten auf Englisch:

http://agente-artistico.blogspot.com/2011/11/antonio-de-gobbi_16.html

 

6.7. István ROZSOS wird 80

 Er erhielt seine Ausbildung an der Musikuniversität Budapest durch Olga Revhégyi und Eva Kutrucz. Er debütierte 1967 an der Nationaloper von Budapest als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Seitdem große Karriere an diesem großen ungarischen Opernhaus wie auch bei Gastspielen und Konzerten in den Musikzentren seiner ungarischen Heimat. Er gestaltete auf der Bühne eine Vielzahl von Partien, darunter den Titelhelden in Verdis »Don Carlos«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Loge im »Rheingold«, den Pinkerton in Puccinis »Madame Butterfly«, den Stewa in Janáceks »Jenufa«, den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« sowie Partien in ungarischen Opern. So wirkte er 1987 in Budapest in der Uraufführung der Oper »Ecce homo« von S. Szokolay, 1991 in der von »Egy úr Velencéböl« (»Ein Herr aus Venedig«) von Ferenc Farkas mit; 1988 sang er dort die Titelrolle in Benjamin Brittens »Albert Herring« und den Ping in Puccinis Oper »Turandot«. 2001 sang er an der Nationaloper Budapest den Vizavi in der zeitgenössischen Oper »C’est la guerre« von E. Petrovicz. Auch als Konzertsänger und als Gesanglehrer erfolgreich tätig.

Schallplatten: Hungaroton (»Der Apotheker«, »La fedeltá premiata« und »L’Infedeltá delusa« von Haydn, »Madame Butterfly«; »Andrea Chénier« und »Fedora« von Giordano).

 

7.7. Tiziana TRAMONTI wird 70

Sie studierte Bratsche am Konservatorium „Luigi Cherubini“ ihrer Heimatstadt Florenz und diplomierte mit Auszeichnung. Parallel dazu absolvierte sie ihre Gesangsausbildung bei Ettore Campogalliani, Giorgio Favaretto, Erik Werba und Suzanne Danco. Im Laufe ihrer Karriere ist sie an den bedeutendsten Opernbühnen Italiens aufgetreten – darunter die Mailänder Scala (Debüt 1982 in der Piccola Scala als Fulvia in Rossinis La Pietra del Paragone, danach u.a. 1994-95, 2001-02 und 2006 als Giovanna in Rigoletto, 1997 als Marcellina in Le nozze di Figaro, 1997, 2001-02 und 2007 als Annina in La Traviata, 1999-2000 als Curra in La forza del destino, 1999 und 2002 als Berta im Barbier von Sevilla, 2000 als Soeur Mathilde in Dialogues des Carmélites, 2000 als Ines im Troubadour, 2003 als Leitmetzerin im Rosenkavalier, 2003 als Pisana in Verdis I due Foscari, 2004 und 2008 als Ciesca in Gianni Schicchi, 2005 als Tisbe in La Cenerentola), die Opernhäuser von Rom, Florenz, Bologna, Turin, Parma, Palermo, Catania, Genua und Neapel, sowie die Arena di Verona. Außerhalb ihres Heimatlandes gastierte sie u.a. bei den Salzburger Festspielen (1998 als Marcellina in Le nozze di Figaro), in Zürich, an der Grand Opéra Paris (2004 als Ciesca), in Lyon und München (2002-04 als Marcellina in Le nozze di Figaro), sowie an der Opéra de Nanterre und am Teatro di Santiago di Campostela. Die Künstlerin hat mit zahlreichen namhaften Dirigenten zusammengearbeitet, darunter Bruno Bartoletti, Riccardo Chailly, Gianandrea Gavazzeni, Gianluigi Gelmetti, Gustav Kuhn, Riccardo Muti, Daniel Oren, Zoltán Pesko, Michel Plasson, Donato Renzetti, Hubert Soudant und Emil Tchakarov.

 

7.7. Ingeborg SPRINGER wird 85

 Sie verlebte ihre Kindheit in Schwerin. 1953 begann sie ihre Ausbildung an der Berliner Musikakademie. Nachdem sie sich bereits im Konzertsaal betätigt hatte, debütierte sie 1964 an der Staatsoper von Dresden als Mercedes in »Carmen« und blieb bis 1968 Mitglied dieses Hauses. 1968 wurde sie an die Staatsoper Berlin verpflichtet, wo sie als Antrittspartie die Wellgunde im »Ring des Nibelungen« sang. In der Folgezeit trat sie in einer Vielzahl von Partien in Erscheinung. Hierunter befanden sich kleinere Rollen, aber auch Partien wie der Hänsel in Humperdincks »Hänsel und Gretel« – eine ihrer besten Leistungen – und die Dorabella in »Così fan tutte«, weiter der Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«, der Octavian im »Rosenkavalier« und die Maddalena in »Rigoletto«. Gastspiele und Konzerte in der Sowjetunion, der CSSR, in Frankreich, Österreich und Rumänien. Dazu vor allem als Oratoriensolistin erfolgreich aufgetreten. Später wirkte sie in Berlin als geschätzte Pädagogin.

Schallplatten: Telefunken (»Hänsel und Gretel«), Eurodisc (Friedensbote in »Rienzi«), Electrecord (Querschnitt »Carmen«), (»Lazarus« von Schubert), Koch Records (»Parsifal«), Eterna (»Einstein« von Paul Dessau).

 

7.7. Vinko GLOBOKAR wird 90

 Er wuchs in Tucqueugnieux auf, einem von slowenischen Emigranten geprägten Dorf im lothringischen Bergbaugebiet. Die Eltern waren Slowenen. Der Vater arbeitete als Bergmann und sang im slowenischen Dorfchor. Globokar hörte slowenische Volksmusik, erhielt Klavierstunden bei einem slowenischen Lehrer – und wurde in der Schule mit der französischen Sprache und Kultur vertraut: Das Spannungsfeld zwischen zwei Kulturen prägte seine Kindheit. Von seinem 13. bis zum 21. Lebensjahr lebte Globokar in Ljubljana (Slowenien), wo er als Jazzmusiker unter Bojan Adamič  debütierte. Ab dem Jahr 1949 studierte Globokar am dortigen Konservatorium Posaune und wurde ein Jahr später Mitglied des Rundfunk-Jazzorchesters. 1955-59 setzte Globokar sein Posaunenstudium am Conservatoire de Paris bei André Lafosse fort. Er spielte in jenen Jahren in einer Reihe von Ensembles und Studio-Orchestern Musik verschiedener Stilrichtungen, vom Jazz bis zur Symphonie. 1960–63 schloss er ein vierjähriges privates Kompositions- und Dirigierstudium bei René Leibowitz an. Durch Leibowitz und seinen Kreis wurde Globokar auf den Anthropologen Claude Lévi-Strauss, auf Jean-Paul Sartre und andere aufmerksam, deren Denken ihn vielfältig anregte. Seine Bekanntschaft mit Luciano Berio führte Globokar 1964 nach Berlin, wo er zunächst bei Berio weiterstudierte. Nach einem Jahr als Mitglied des Center for Creative and Performing Arts in Buffalo/USA (1965/66) teilte er fortan seine Zeit zwischen Komponieren und Konzertieren. Seit 1968 unterrichtete Globokar an der Musikhochschule Köln Posaune und verlegte 1969 seinen Wohnsitz nach Köln. Im selben Jahr gründete er neben zusammen mit Michel Portal, Carlos Roqué Alsina und Jean-Pierre Drouet das freie Improvisationsensemble New Phonic Art, das mit seinem Spiel Maßstäbe setzte. Gegen Ende der 60er-Jahre wurde Globokar zunehmend bekannter und besonders geschätzt durch das Zusammenspiel seiner Fähigkeiten als Komponist und Interpret. 1973 ans Institut für akustische Forschung und Koordinierung (IRCAM) als Leiter der Abteilung vokale/instrumentale Forschung berufen, zog Globokar mit Beginn seiner Arbeit 1976 wieder nach Paris. 1979 verließ er das Institut und lebt seither in Paris als freischaffender Komponist und Posaunist. Er unterrichtete Komposition an verschiedenen Instituten und Universitäten in Europa und den USA. Gleichzeitig gilt er als führender Posaunist der zeitgenössischen Musik. 1983-99 war Globokar Professor für Kammermusik an der Scuola di musica di Fiesole (nahe Florenz). Die Originalität von Globokars Schaffen liegt zum einen in seiner Doppelrolle als Komponist und Interpret – der Komponist wird vom Interpreten zu klanglichen und spieltechnischen Neuerungen angeregt oder auf psychologische Fragestellungen, die Verhaltensweisen der Musiker betreffen, aufmerksam gemacht. Globokar komponiert Werke für Orchester, für kammermusikalische Besetzung und Chormusik. Neben seinen außerordentlichen Fähigkeiten als Posaunist, die viele zeitgenössische Komponisten beeinflussten (er spielte Uraufführungen von Werken von Luciano Berio, Mauricio Kagel, Karlheinz Stockhausen, René Leibowitz und Louis Andriessen), ist er auch ein Theoretiker der Avantgarde. Globokar führte zahlreiche Werke für Posaune auf und entwickelte auf dem Instrument neue Spieltechniken.

 

9.7. Lucio GALLO wird 65

 Seine Stimme wurde, als er zwanzig Jahre alt war, durch den Pädagogen Elio Battaglia in Turin entdeckt und ausgebildet. Seit 1986 übernahm er in Turin kleine Partien; dort hatte er dann 1989 seinen ersten großen Erfolg als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Als eine seiner ersten Partien sang er, zusammen mit dem berühmten Tenor Luciano Pavarotti, in Peking den Marcello in »La Bohème«. In Turin trat er als Escamillo in »Carmen« auf. 1989 debütierte er als Guglielmo in »Così fan tutte« an der Wiener Staatsoper, an der bis 2012 in insgesamt 77 Vorstellungen auch als Leporello in »Don Giovanni«, als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, als Valentin in »Faust« von Gounod, als Figaro wie als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Belcore in »L’Elisir d‘amore«, als Scarpia in »Tosca«, als Escamillo, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Germont-père in »La Traviata«, als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Tonio im »Bajazzo« aufgetreten ist. 1990 trat er an der Hamburger Staatsoper als Graf in »Le nozze di Figaro« auf, 1991 an der Oper von Rom als Leporello. 1991 debütierte er als Figaro in »Le nozze di Figaro« an der Covent Garden Oper London, an der er bis 2016 auch als Leporello, als Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Jago in »Otello« von Verdi, als Simon Boccanegra, als Scarpia, als Michele in Puccinis »Il Tabarro« und als Gianni Schicchi aufgetreten ist. Bei der Japan-Tournee der Covent Garden Oper London übernahm er 1992 den Figaro in »Le nozze di Figaro«. Am Teatro Fenice Venedig war er 1991 als Paolo in »Simon Boccanegra« zu Gast, 1992 am Teatro Comunale Bologna als Dandini, beim Rossini Festival in Pesaro als Don Alvaro in »Il Viaggio a Reims«. Er gastierte an der Oper von San Francisco 1991 als Leporello (zugleich sein US-Debüt) und 1995 als Dandini. 1991 sang er den Guglielmo als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2018 in insgesamt 34 Vorstellungen auch den Sharpless, den Belcore, den Escamillo, den Jack Rance in »La Fanciulla del West« und den Michele sang. 1993 debütierte er als Don Giovanni an der Mailänder Scala, an der er auch 1994 als Malatesta in »Don Pasquale«, 1998 als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, 2006 als Scarpia sowie 2011-12 in Konzerten aufgetreten ist. Er gastierte 1994 beim Rossini Festival als Batone in »L’Inganno felice«. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 1995 als Graf in »Le nozze di Figaro« und 2016 als Macbeth von Verdi. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 1995 als Graf in »Le nozze di Figaro«, bis 2009 sang er dort auch den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Leporello, den Malatesta, den Ford in »Falstaff« von Verdi, den Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, den Escamillo und den Jago.  Am Teatro Regio Turin sang er 1995 den Scarpia, am 1.2.1996 in der Galavorstellung zur Hundertjahrfeier der Uraufführung von Puccinis »La Bohème« den Marcello. Beim Maggio musicale Fiorentino und bei den Salzburger Festspielen sang er 1996 die Titelrolle in konzertanten Aufführungen der Oper »Il Prigioniero« von Dallapiccola, an der Deutschen Oper Berlin 1996 den Eugen Onegin von Tschaikowsky. 1997 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Ford, bei den Festspielen von Verona den Escamillo, 1998 an der Berliner Staatsoper wieder den Ford, im gleichen Jahr am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Figaro in »Le nozze di Figaro«. 1999 übernahm er an der Deutschen Oper Berlin die Titelrolle in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, am Teatro Massimo Palermo den Wozzeck von A. Berg. 1999 hörte man ihn in Ferrara und an der Oper von Chicago als Ford, beim Festival von Peralada (bei Barcelona) als Escamillo. Bei den Salzburger Osterfestspielen gastierte er 2000 als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra« und 2001 als Ford. 2000 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin als Eugen Onegin, an der Berliner Staatsoper als Macbeth von Verdi, am Teatro Comunale Bologna als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, bei den Festspielen von Macerata 2000-01 als Amonasro in »Aida«. Weitere Engagements führten ihn nach Turin (»Cavalleria Rusticana«, »Ernani«) und Zürich (»Andrea Chénier«, »Fidelio«), an die Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom (»Parsifal«), mit dem Teatro Regio di Parma nach Hongkong (»Rigoletto«), an die Semperoper in Dresden (»Rigoletto«, »Tosca«) und nach Tokio (»Don Giovanni«). In der Spielzeit 2009/10 trat er am New National Theatre in Tokio (»Otello«), der Nederlandse Opera in Amsterdam (»L’Elisir d’amore«, »La Fanciulla del West«) und der Lyric Opera of Chicago (»Tosca«) auf. Weitere Engagements führten ihn an die Deutschen Oper Berlin (»Tosca«), nach Las Palmas und an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona (»Falstaff«), an das New National Theatre Tokio (»La Traviata«), an die Staatsoper Hamburg (»Der Fliegende Holländer«, »Rigoletto«, »Macbeth«), an das Teatro Regio Turin (»Fidelio«) und an die Opéra de Monte-Carlo (»Amica«). 2011 gastierte er an der Opéra Bastille als Jago im »Otello« von Verdi.  An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg gastierte er als Germont-père, als Falstaff von Verdi und als Scarpia. 2012 sang er am Teatro Massimo Palermo den Méphistophélès in »La damnation de Faust« von Berlioz und am Théâtre des Champs-Élysées Paris (konzertant) den Klingsor in Wagners »Parsifal«, 2012-14 am Teatro La Fenice Venedig den Jago, 2013 am Teatro Giuseppe Verdi Triest den Escamillo, an der Oper von Monte Carlo den Renaldo in Mascagnis »Amica«, bei den Festspielen in Orange den Renato in Verdis »Un ballo in maschera« und in Erl den Don Giovanni, 2014 am Teatro Comunale Bologna den Klingsor, am Grand Théâtre Genf den Nabucco, am Teatro Comunale Bologna den Alfio und am Teatro Massimo Palermo den Schluckebier in Henzes »Gisela!«, 2015 am Teatro Real Madrid den Gianni Schicchi, am Opernhaus Zürich den Dulcamara in »L’Elisir d‘amore« und an der Deutschen Oper Berlin den Scarpia, 2016 an der Oper von Monte Carlo den Gellner in »La Wally« von Catalani, in Karlsruhe den Macbeth von Verdi, beim Puccini Festival in Torre del Lago und an der Deutschen Oper Berlin den Scarpia sowie an der Oper von Köln den Falstaff von Verdi, 2017 an der Opera Australia den Scarpia, an der Deutschen Oper am Rhein den Don Pasquale und an der Oper Köln den Germont-père, 2018 in Darmstadt den Simon Boccanegra, an der Oper Bonn den Francesco Foscari in Verdis »I due Foscari« und an der Deutschen Oper Berlin den Scarpia, 2019 am Teatro San Carlo Neapel den Tonio im »Bajazzo«, an der Deutschen Oper am Rhein als Germont-père, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Scarpia und am Teatro Comunale Bologna den Don Pizarro in »Fidelio«, 2020 an der Berliner Staatsoper den Falstaff von Verdi, und den Escamillo, 2021 bei den Bregenzer Festspielen den Simon Mago in Arrigo Boitos »Nerone«, an der Berliner Staatsoper den Don Alfonso in »Così fan tutte«, am Opernhaus Zürich den Nabucco und am Teatro Comunale Bologna den Telramund in »Lohengrin«, 2023 an der Berliner Staatsoper den Escamillo, an der Staatsoper Stuttgart den Falstaff von Verdi, beim Puccini Festival in Torre del Lago den Michele in »Il Tabarro« und in Nancy den Don Pasquale, 2024 am Teatro Regio Turin den Don Pasquale, an der Deutschen Oper Berlin den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky und an der Berlienr Staatsoper den Don Giovanni. Seit Beginn seiner Karriere widmete er sich auch dem Konzert- und vor allem dem Liedgesang. So sang er u.a. in Siena das Bass-Solo in »Les Béatitudes« von César Franck, in Mailand Schuberts »Winterreise« und gab 1990 in Wien einen Liederabend mit Liedern von Hugo Wolf.

Schallplatten: DGG (Bartolo im »Barbier von Sevilla« von Rossini, Figaro in »Le nozze di Figaro«), Sony (»Il Viaggio a Reims« von Rossini, Figaro in »Le nozze di Figaro«), EMI (kleine Partie in »Rigoletto«).

 

9.7. Rosemarie RÖNISCH wird 95

 Sie studierte am Konservatorium von Jena Klavier- und Orgelspiel, dann jedoch Gesang. 1948 kam sie als Choristin an das Stadttheater von Jena, später an das Nationaltheater von Weimar. 1953 erstes Solo-Engagement am Stadttheater von Nordhausen (Thüringen), wo sie als Bronislawa in Millöckers »Der Bettelstudent« debütierte. 1958 ging sie an das Opernhaus von Leipzig, dem sie bis 1963 angehörte. 1964 wurde die Künstlerin an die Berliner Staatsoper berufen (Antrittsrolle: Norina in »Don Pasquale«). Hier war sie in erster Linie in den Partien für Koloratursoubrette erfolgreich: als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Gilda in »Rigoletto«, als Adele in der »Fledermaus«, als Despina in »Così fan tutte«, als Susanna in »Die Hochzeit des Figaro«, als Madeleine in »Postillon von Lonjumeau« von Adam, als Gretel in »Hänsel und Gretel« und als Sophie im »Rosenkavalier«. Gastspiele brachten ihr, vor allem als Oratorien- und Liedersängerin, in Deutschland wie in vielen Ländern Europas große Erfolge; so unternahm sie eine Konzerttournee durch Italien, bei der sie das Sopransolo im »Messias« sang, sie gastierte in Schweden und Polen, in der Sowjetunion und wirkte bei den Händelfestspielen und bei den Berliner Musikfesttagen mit. 1970 musste sie ihre Karriere wegen eines Gehörleidens vorzeitig aufgeben.

Schallplatten: Eterna (darunter vollständige Opern »Die Entführung aus dem Serail«, »Tiefland«, »Der Schauspieldirektor« von Mozart, »Die Hochzeit des Figaro«, »Der Wildschütz« von Lortzing, »Die Hochzeit von Herkules und Hebe« von Gluck).

 

10.7. Muhai TANG wird 75

Er studierte Komposition und Dirigieren am renommierten Shanghaier Musikkonservatorium sowie an der Hochschule für Musik in München, wobei er der erste chinesische Dirigent überhaupt war, der nach Chinas Öffnung ein Studium im Westen antrat. 1983 wurde er von Herbert von Karajan eingeladen, ein Konzert der Berliner Philharmoniker zu dirigieren. Weitere Engagements mit diesem weltberühmten Orchester folgten ebenso wie Gastdirigenteneinsätze mit anderen bekannten Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Orchestre National de France, dem San Francisco Symphony Orchestra und dem Sydney Symphony Orchestra. Muhai Tangs Konzertaufführungen reichen von Barockmusik über klassische und romantische Stücke bis hin zu zeitgenössischer Musik und den Werken traditioneller asiatischer Komponisten. Neben regelmäßigen Engagements in China, hat Muhai Tang bisher Konzerte der Sankt Petersburger Philharmonie, des Singapore and Malaysia Symphony Orchestra sowie der Stuttgarter, Belgrader und Warschauer Philharmoniker dirigiert. Muhai Tang war außerdem bei zahlreichen Musikfestivals in Berlin, Paris, Prag, Edinburgh, Verona, Turku und Bergen  zu Gast. Er war Chefdirigent des Gulbenkian Orchestra, Royal Flemish Philharmonic, Queensland Symphony Orchestra, der Finnish National Opera, des National Orchestra of China und zuletzt der Belgrader Philharmonie und des Zürcher Kammerorchesters. Zurzeit ist er künstlerischer Leiter der Tianjin Grand Opera, des Shanghai Philharmonic Orchestra und Ehrendirigent des China National Symphony Orchestra und des Queensland Orchestra.

 

11.7. Cesare GOLLINI wird 65

Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch: https://www.cultura.trentino.it/eng/Events/Tosca-di-Giacomo-Puccini-1858-1924

 

11.7. Thomas SUNNEGARDH wird 75

 Er war ein Sohn des berühmten schwedischen Gesangpädagogen Arne Sunnegårdh (1907-72), wollte aber zunächst Instrumentalmusiker werden. So erhielt er an der Stockholmer Musikakademie eine Ausbildung als Musiklehrer und als Pianist. Seine Lehrerin entdeckte jedoch seine Begabung im Gesangfach, und es kam zu einem dreijährigen Gesangstudium am gleichen Institut in der schwedischen Metropole. Bereits während dieser Zeit sang er an der Königlichen Oper Stockholm einige kleinere Partien. Sein eigentliches Debüt fand dort 1982 in der Titelrolle der Oper »Albert Herring« von Benjamin Britten statt. 1983 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Siddharta« von Per Nørgård mit. Er kam in den folgenden Jahren an der Stockholmer Oper zu ersten Erfolgen in Partien wie dem Don Ottavio in »Don Giovanni«, dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem König Karl VII. in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«, dem Titelhelden in »Fra Diavolo« von Auber, dem Titelhelden in der zeitgenössischen Oper »Taverner« von P. Maxwell Davies und nahm dann auch schwerere dramatische Partien wie den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« in sein Repertoire auf. 1989 hatte er einen besonderen Erfolg in Stockholm als Lohengrin, den er dann als Gast am Opernhaus von Nürnberg (1989), am Staatstheater Wiesbaden (1990), an der Staatsoper wie an der Deutschen Oper Berlin (1991), am Opernhaus von Frankfurt a.M. (1991), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1992), an der Staatsoper von Stuttgart (1990) und am Teatro San Carlo Neapel (1996) sang. 1990 hörte man ihn in Stockholm als Erik in »Der fliegende Holländer« und als Titelhelden in »Gustav Adolf och Ebba Brahe« von Georg Martin Vogler. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg gastierte er 1991 als Achilles in Glucks »Iphigenie in Aulis« und in einer konzertanten Aufführung von R. Schumanns »Genoveva«. 1991 sang er an der Oper von Antwerpen, in Berlin, Essen und an der Jütländischen Oper in Aarhus den Parsifal, 1992 an der Covent Garden Oper London den Florestan in »Fidelio« und den Erik. An der Wiener Staatsoper war er 1991 als Erik, in Berlin, Tokio und Brüssel als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« zu Gast. 1996 hörte man ihn an der Stockholmer Oper als Paul in »Die tote Stadt« von Korngold. An der San Francisco Opera gastierte er 1996 als Lohengrin (zugleich sein US-Debüt), 1998 als Prinz in »Lulu« von A. Berg und 1999 als Loge im »Rheingold«. 1992-95 gastierte er u.a. an der Oper von Frankfurt a.M. als Lohengrin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und am Opernhaus von Essen als Parsifal, an der Münchner Staatsoper als Erik, an der Staatsoper Stuttgart als Walther von Stolzing, in Düsseldorf als Florestan und als Lohengrin, den er auch am Opernhaus von Toulouse sang. In London trat er als Solist im »Lied von der Erde« von G. Mahler auf. 1999 nahm er an der Stockholmer Oper an der schwedischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Capriccio« als Flamand teil. Er trat bei den Festspielen von Wiesbaden und am Moskauer Bolschoi Theater als Gast auf und erwies sich dazu als hervorragender Konzertsänger. Verheiratet mit der schwedischen Sopranistin Katarina Dalayman.

Schallplatten: Decca (Froh im »Rheingold«), Teldec (»Belshazzar« von Händel), Naxos (Paul in »Die tote Stadt« von Korngold).

 

11.7. Die amerikanische Mezzosopranistin Jane SHAULIS wird 80

 Sie trat in den Jahren 1991-2018 in insgesamt 567 Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York auf.

 

11.7. Ángel NOVOA wird 80

 Biographie des mexikanischen Tenors auf Spanisch:

https://www.ecured.cu/%C3%81ngel_Novoa

 

11.7. Constantin GABOR wird 95

 Er war am Konservatorium von Bukarest Schüler von Grigore Melnik und debütierte 1956 an der Nationaloper von Bukarest als Bartolo in »Die Hochzeit des Figaro« von Mozart. Seit dieser Zeit geschätztes Mitglied der Oper von Bukarest, wo er sich vor allem auf das Bass-Buffo-Fach spezialisierte. Rollen wie der Don Pasquale, der Leporello in »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Ochs im »Rosenkavalier« und der Fra Melitone in Verdis »La forza del destino« gehörten zu seinen besten Leistungen. er wirkte in mehreren Opernsendungen des rumänischen Fernsehens mit. Neben seinem Wirken auf der Bühne und auf dem Konzertpodium war er auch pädagogisch tätig.

Schallplatten: Electrecord (»Der Barbier von Sevilla«, »La forza del destino«).

 

12.7. Genaro SULVARÁN wird 60

 Biographie des mexikanischen Baritons auf Englisch:

https://www.miaartists.com/genaro-sulvaran/

 

13.7. Leonardo MONREALE wird 100

 Er begann seine Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg an italienischen Bühnen und wurde bald an den führenden italienischen Opernhäusern gehört. An der Mailänder Scala sang er seit 1962 (Debüt an der Piccola Scala als Ariodate in Händels »Serse«). Er sang hier 1962 den Marco in »Gianni Schicchi«, den Martino in Rossinis »L’Occasione fa il ladro«, den Begleiter des Zaren in K. Weills »Der Zar lässt sich photographieren« und den Eolo in Vivaldis »La fida ninfa«, 1963 den Lakai in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und den Talmai in »Debora e Jaele« von I. Pizzetti, 1964 den Happy in »La fanciulla del west«, 1967 den Tigellino in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, den Manuel in »La vida breve« von M. de Falla und den 2. Nazarener in »Salome« von R. Strauss, 1967 und 1971 den 2. Strelizen in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, 1968-69 den Benoit in »La Bohème«, 1970-71 den alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, 1972 den Grafen Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1973 den Bauer in »Die Verurteilung des Lukullus« von P. Dessau, 1974-75 den Marchese Castagnacci in Cimarosas »Il marito disperato«, 1974 den Antonio in »Le nozze di Figaro«, 1977-78 den Mr. Peachum in B. Brittens »The Beggar’s Opera« und 1982 den König Priamus in »Les Troyens« von Berlioz. Er wirkte 1961 bei den Festspielen von Aix-en-Provence mit und trat auch bei den Festspielen von Verona sowie als Gast an der Staatsoper von Wien (1974 als Masetto in »Don Giovanni«) auf. In besonderer Weise war er mit der Oper von Rom verbunden, an der er immer wieder in Erscheinung trat. Mit dem Ensemble dieses Opernhauses gastierte er 1965 sehr erfolgreich in Brasilien. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1960-61, 1967 und 1969 den Masetto. Bei den Bregenzer Festspielen gastierte er u.a. 1964 und 1978 als Alidoro in »La Cenerentola«, 1965 als Fiorillo im »Barbier von Sevilla« und 1976 als Theaterinspektor in Donizettis »Viva la mamma«. Sein Repertoire umfasste die großen Basspartien der italienischen Oper, zumal in Werken von Verdi, Puccini, Bellini und Rossini, doch trat er auch in kleineren Rollen gerne auf. Als Mozartsänger genoss er ein besonderes Ansehen. Er setzte seine Karriere bis Anfang der neunziger Jahre fort.

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen, in denen er zum Teil kleine Partien singt, auf Decca (Masetto in »Don Giovanni«, »Fedora« von Giordano, »Un ballo in maschera« von Verdi), auf HMV (kleine Partie in »Otello«), RCA (»Rigoletto«, »Madame Butterfly« von Puccini), Bongiovanni (»I Pazzi per progetto« von Donizetti), Memories (»La Gazzetta« von Rossini), Bella Voce (»Viva la mamma« von Donizetti, Bregenzer Festspiele 1976), Myto (»Otello« von Verdi, RAI Turin).

 

14.7. Roman JANÁL wird 60

 Er absolvierte das Konservatorium in Pilsen (Fach Geige) und Gesangsunterricht an der Musikakademie in Sofia (1990). Während des Studiums debütierte er als Don Giovanni, Eugen Onegin und Tarquinius in Brittens The Rape of Lucretia an der Staatsoper in Sofia. Seine ersten Engagements führten ihn nach Banská Bystrica, Kammeroper Prag (später Opera Mozart) und J. K. Tyl Theater in Pilsen. 1995 wurde er Ensemblemitglied der Prager Staatsoper (sein erfolgreiches Debüt war Guglielmo in Così fan tutte und Figaro in Il Barbiere di Siviglia) und 1997 des National Theaters Prag, wo er eine groβe Menge von Rollen des tschechischen sowie Weltopernrepertoires darstellte (Grégorio in Romeo et Juliette, Escamillo in Carmen, Pollux in Castor et Pollux, Alexander in Martinůs komischer Einaktoper Zweimal Alexander und die Titelpartie in Don Giovanni). Darüber hinaus umfasst sein Opernrepertoire Partien wie Silvio in I Pagliacci, den Grafen Almaviva in Le Nozze di Figaro, Vater Germont in La Traviata, den König Wladislaw in Smetanas Dalibor, Petr Vok in Smetanas Die Teufelswand und viele andere. Die Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater Prag sowie mit der Prager Staatsoper führte ihn nach Japan, Hongkong, Frankreich, Deutschland und Spanien. Mit Wilsons Inszenierung von Janáčeks Schicksal (Osud) war er an Teatro Real in Madrid zu hören und als Don Giovanni stellte er sich in Ravenna vor. Roman Janál ist ein regelmäβiger Gast der in- sowie ausländischen Musikfestivals (Prager Frühling, Prager Herbst, Internationales Smetana-Opernfestival Litomyšl, Internationales Musikfestival Český Krumlov, Internationales Janáček-Musikfestival, Bratislava Musikfestival, Concentus Moraviae, Bohuslav Martinůs Tage in London mit Jiří Bělohlávek und BBC Symphony Orchestra, Europalia Brüssel, Festival von B. Martinů in Amsterdam mit dem Dirigenten Christopher Hogwood) und tritt oft mit bedeutenden Symphonieorchestern auf (Tschechische Philharmonie, Prager Symphoniker, Rundfunksymphonieorchester Prag und Slowakische Philharmonie). Er trat mehrmals mit der Prager Philharmonie in Japan, Frankreich, Spanien, in der Schweiz und in Österreich auf. Roman Janál zählt zu den oft gefragten Interpreten von Dvořáks Biblische Lieder, Brahms‘ Ein deutsches Requiem oder Blumenstrauβ von Bohuslav Martinů. Er ist zurzeit als Solist des Nationaltheaters Brno (Janáčeks Oper) verpflichtet und zugleich ist er pädagogisch an der Prager Musikakademie und am Internationalen Konservatorium in Prag tätig. Er ist Thalia-Preisträger für die Rolle von Pollux, die er in der Inszenierung von Castor und Pollux am Nationaltheater Prag im 1999 darstellte.

Seine Aufnahmen wurden von Labes Multisonic, Radioservis und Supraphon veröffentlicht. Im 2008 realisierte er bei DGG und mit BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Jiří Bělohlávek die Aufnahme von Janáčeks Oper Die Ausflüge von Herrn Brouček. Eine langjährige Zusammenarbeit knüpfte er mit dem Tschechischen Fernsehen und dem Tschechischen Rundfunk an (von Bedeutung sind vor Allem die Filmversionen von selten aufgeführten Opern von Bohuslav Martinů Des Messers Tränen und Die Stimme des Waldes).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.romanjanal.com/

 

14.7. Wilfried GAHMLICH wird 85

 Er ergriff zunächst den Beruf eines Chemikers, studierte dann aber Gesang an der Musikhochschule von Freiburg i. Br. und bei Alfred Pfeifle in Stuttgart. Er war 1967-68 am Stadttheater von Lüneburg tätig, 1968-69 am Stadttheater von Esslingen, 1969-70 am Stadttheater von Gießen, 1970-72 am Stadttheater von Kiel, 1972-75 am Opernhaus von Wuppertal, 1975-79 am Staatstheater Hannover. Er sang weiter an der Staatsoper Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Wiesbaden, in Essen und an anderen großen Bühnen. Er sang Partien aus dem heldischen wie aus dem Charakterfach, darunter den Florestan in »Fidelio«, den Tambourmajor in Alban Bergs »Wozzeck«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, den Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von Giordano, den Max im »Freischütz«, den Don José in »Carmen« und den Königssohn in den »Königskindern« von Humperdinck. Seit 1979 hatte er eine 20jährige, erfolgreiche Karriere an der Wiener Staatsoper, an der er sich auf die Interpretation von Charakterpartien verlegte. Hier debütierte er 1979 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« und sang in mehr als 700 Vorstellungen u.a. den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, sowohl den Brighella als auch den Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos«, den Tinca in Puccinis »Il Tabarro«, den König Kaspar in »Amahl und die nächtlichen Besucher« von G.C. Menotti, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den Incroyable in »Andrea Chénier«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Andres in »Wozzeck« von A. Berg, den Gherardo in »Gianni Schicchi«, den Jaquino in »Fidelio«, den Gottesnarren in »Boris Godunow«, den Mime im »Rheingold«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Tschekalinski in Tschaikwskys »Pique Dame«, den Guillot de Morfontaine in Massenets »Manon«, den Remendado in »Carmen«, den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Edmond im Puccinis »Manon Lescaut«, den Rodrigo in Verdis »Otello«, den Arturo wie den Normanno in »Lucia di Lammermoor«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Basilio in »Le nozze di Figaro« und den Valzacchi im »Rosenkavalier«. Auch bei den Festspielen von Salzburg aufgetreten, und zwar am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von Friedrich Cerha als Gougou, 1983 in einer konzertanten Aufführung von G. von Einems »Dantons Tod« als Hérault de Séchelles, 1989 als junger Diener in »Elektra« von R. Strauss, 1990 als Matrose in einer konzertanten Aufführung von E. Kreneks »Orpheus und Eurydike« (zum 90. Geburtstag des Komponisten), 1992 als Buckliger in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss sowie 1994 und 1997 als Missail in »Boris Godunow«. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1992 den Buckligen, 1994 und 1998 den Missail. Bei den Bregenzer Festspielen übernahm er 1983 den Kilian im »Freischütz«, 1985-86 den Monostatos und 1987-88 die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1985 gastierte er an der Covent Garden Oper London als Brighella. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1993 als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1997 als Valzacchi, 1998, 2002 und 2006 als Haushofmeister der Marschallin, 2001-02 und 2004 als 2. Priester in der »Zauberflöte« und 2003 als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Am 22.4.2003 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »K…«  von Philippe Manoury in der Partie des Franz mit. 1999 gastierte er am Teatro Verdi Triest als Valzacchi. 1973 wirkte er in Wuppertal in der Uraufführung der Oper »Yvonne, Prinzessin von Burgund« von Boris Blacher mit. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.

Schallplatten: Orfeo (»Dantons Tod«), Teldec (Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«), DGG (Kuzka in »Chowanschtschina« von Mussorgsky), Capriccio (Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«), Virgin (»Elektra«), Wergo (Vokalmusik von P. Hindemith), Naxos (Monostatos in der »Zauberflöte«), Denon (»Die Jakobsleiter« von A. Schönberg).

 

15.7. John CASKEN wird 75

Sein Œuvre reicht von Kammermusik bis zu Musik für großes Orchester sowie von Vokal- und Chormusik bis zur Oper. Die Titel seiner Werke verdeutlichen, dass er sich sowohl von Literatur und Sagen als auch von Landschaften und Gemälden inspirieren lässt. Seine erste Oper Golem (1988) basiert auf der gleichnamigen jüdischen Legende. Das Libretto wurde vom Komponisten in Zusammenarbeit mit Pierre Audi geschrieben, der das Werk für das Almeida-Festival 1989 in Auftrag gegeben und inszeniert hat. Für diese Komposition erhielt Casken 1990 den 1. Britten Award for Composition. Es wurde darüber hinaus bei Virgin Classics mit der Originalbesetzung unter der Leitung von Richard Bernas eingespielt. Diese Aufnahme wurde 1991 mit dem Gramophone Award in der Kategorie Zeitgenössische Musik ausgezeichnet und erschien neu bei dem Label NMC Records. Seit 1989 hat es sechs weitere Inszenierungen von Golem gegeben: Opera Omaha, 1990; Northern Stage (UK Arts Council/Contemporary Music Network Tour), 1991; Theater Dortmund, 1994; Aspen Festival, 2000; Neue Opernbühne Berlin 2001; Opéra de Rennes und Angers Nantes Opéra, 2006. Caskens zweite Oper God’s Liar (2000) ist eine Bearbeitung von Tolstois Novelle Vater Sergius. Das Libretto wurde vom Komponisten in Zusammenarbeit mit Emma Warner geschrieben. Das Werk wurde gemeinschaftlich vom Almeida-Festival, London und dem Théâtre Royale de la Monnaie, Brüssel in Auftrag gegeben und 2001 unter der Regie von Keith Warner mit dem Almeida Ensemble unter der Leitung von Ronald Zollman aufgeführt. Es folgten Aufnahmen des belgischen Rundfunks und anschließende Ausstrahlungen in Belgien und auf BBC Radio 3 mit einer Einleitung des Komponisten. 2004 wurde God’s Liar beim KlangBogen Festival von der Neuen Oper Wien unter der Regie von Stephan Bruckmeier neu inszeniert und mit dem Amadeus Ensemble Wien unter der Leitung von Walter Kobéra aufgeführt. Eine Reihe von Caskens Werken spiegeln Aspekte der Landschaft und Literatur Nordenglands wider, wo er in Coquetdale, Northumberland lebt: Orion Over Farne (1984 für Orchester), To Fields We Do Not Know (1985), eine northumbrische Elegie für a cappella-Chor, geschrieben für die BBC Singers, und der Liederzyklus Still Mine (1992) für Orchester, komponiert für Thomas Allen für die BBC Proms 1992 und ausgezeichnet mit dem Kompositionspreis der Fondation Prince Pierre de Monaco 1993. Über viele Jahre hinweg arbeitete Casken mit dem Orchester Royal Northern Sinfonia zusammen. In dieser Zeit entstanden eine Reihe von neuen Werken: Maharal Dreaming (1989), das für Heinrich Schiff komponierte und 1991 beim Schleswig-Holstein Festival uraufgeführte Cellokonzert (1991) und Darting the Skiff (1993) für Streicher, das 1993 beim Cheltenham Festival unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt und anschließend auf Tourneen in Deutschland, Österreich und Spanien gespielt wurde. 1998 brachte das Orchester unter der Leitung von Nicholas Kraemer die Orchesterfassung von Après un silence für Violine und Kammerorchester mit Kyra Humphreys (Violine) zur Uraufführung, ein Geschenk an das Orchester anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums. Das Werk ist eine Bearbeitung des Originalwerks für Violine und Klavier, das Casken für die damalige Leiterin der Northern Sinfonia, Lesley Hatfield, komponiert hatte. Das jüngste Werk in dieser Reihe ist Farness (2006), drei Gedichte von Carol Ann für Sopran, Soloviola und Kammerorchester. Es wurde 2006 bei dem Huddersfield Contemporary Music Festival unter der Leitung von Thomas Zehetmair mit den Solistinnen Patricia Rozario, Sopran, und Ruth Killius, Viola, uraufgeführt. Casken arbeitete lange mit The Lindsays zusammen, für die er drei Streichquartette schrieb. Rest-ringing (2005) für Streichquartett und Orchester komponierte er im Auftrag des Hallé Orchestra für das Quartett im letzten Jahr seines Bestehens. Er schrieb das Piano Trio (2002) für The Florestan Piano Trio und sein drittes Quartett, Choses en moi (2003) für das Quatuor Danel. Marc Danel brachte im Januar 2008 gemeinsam mit David Fanning auch Shadowed Pieces für Violine und Klavier zur Uraufführung, und Patricia Rozario hob im September 2007 in der Wigmore Hall zusammen mit Julius Drake am Klavier eine Sammlung von ihr gewidmeten Liedern, Chansons de Verlaine, aus der Taufe. Caskens Violinkonzert (1995) wurde bei den BBC Proms 1995 von Dmitri Sitkovetsky und der BBC Philharmonic unter der Leitung von Yan Pascal Tortelier uraufgeführt und später von Daniel Hope übernommen. Sortilège, eine von Alfred Tennysons Idyll Merlin und Vivien inspirierte symphonische Dichtung, war ein Auftragswerk des Philharmonia Orchestra und wurde 1996 unter der Leitung von Leonard Slatkin zum ersten Mal aufgeführt. Caskens erste Sinfonie Symphony (Broken Consort) (2004) wurde für die BBC Proms in Auftrag gegeben und von der BBC Philharmonic unter der Leitung von Gianandrea Noseda uraufgeführt. Das Concerto for Orchestra für das Nationaltheater Mannheim folgte im Jahr 2008. Kürzlich schrieb Casken für das Hallé Orchestra und den Solo-Oboisten Stephane Rancourt. Weitere Orchesterwerke der letzten Jahre waren Appollinaire´s Bird (2013), uraufgeführt unter Sir Mark Elder im Jahr 2014, anlässlich von Caskens 65. Geburtstag. That Subtle Knot (2013), ein Doppelkonzert für die Royal Northern Sinfonia, Thomas Zehetmair (Violine) und Ruth Killius (Viola), wurde in der Sage Gateshead uraufgeführt und war anschließend in London und bei den Salzburger Festspielen 2014 mit der Camerata Salzburg zu hören. Zehetmair und Killius haben die Tour 2015 international fortgesetzt. John Caskens große Leidenschaft für Ensemblearbeit zeigt sich auch in Winter Reels (2010) für das Ensemble Psappha und Deadly Pleasures (2009) für Erzähler und Ensemble, das mit Johanna Lonsky und Counterpoise 2009/10 durch Großbritannien tourte. Des Weiteren schrieb er 2008 die Vertonung des mittelalterlichen Gedichts The Dream of the Rood für das Hilliard Ensemble und das Ensemble 10/10, das im Oktober 2008 in der Metropolitan Cathedral in Liverpool uraufgeführt wurde. Dieses Stück erhielt 2009 den BASCA Award für Chormusik und tourte kürzlich mit dem Hilliard Ensemble und dem Asko Ensemble durch die Niederlande. Kokoschka’s Doll (2016) wurde 2017 beim Cheltenham Festival von Sir John Tomlinson und Counterpoise uraufgeführt. Weitere Kammerorchesterwerke sind Stolen Airs (2015) für Cello und Klavier und Serpents of Wisdom (2015) für Horn und Klavier. Sie wurden als Auftragswerke für die Royal Philharmonic Society in Kooperation mit BBC Radio 3 als Teil der New Generation Artists Scheme komponiert. Für das Nash Ensemble komponierte Casken das Klarinettenquintett Misted Land. Im Februar 2019 wurde das Posaunenkonzert Madonna of Silence in der Bridgewater Hall in Manchester vom Hallé Orchestra und der Posaunistin Katy Jones uraufgeführt. Im selben Jahr fand die Uraufführung von From this red earth (2019) mit dem Choir of Lincoln’s Inn unter der Leitung von Nicholas Shaw statt. Für The Shackled King wurde Casken 2020 als Gewinner des Royal Musical Association’s inaugural Tippett Medal for Counterpoise’s production gekührt. Zusätzlich erhielt er für das gleiche Stück eine Nominierung für den Ivors Composer Award. Caskens Musik wurde bei den Labels Collins Classics, ECM, NMC Records sowie Metier und vielen mehr eingespielt. Seine neuste CD mit Orchestermusik, Orion Over Farne, wurde von dem Hallé Orchestra und Markus Stenz 2014 für NMC aufgenommen. 2019 wurden drei weitere Stücke von Casken auf Tonträgern eingespielt: The Dream of the Rood (NMC) mit dem Hilliard Ensemble und Asko | Schönberg unter der Leitung von Clark Rundell, Stolen Airs (Prima Facie) einschließlich einer ausgewählten Reihe von Kammermusik Werken sowie Kokoschka’s Doll (Champs Hill). Darüber hinaus wurde That Subtle Knot 2023 von der Royal Northern Sinfonia bei ECM New Series veröffentlicht.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://johncasken.com/

 

16.7. Andrea ULBRICH wird 60

Sie hatte ursprünglich die Absicht Pianistin zu werden und studierte dieses Fach an der Budapester Musikakademie. Sie entschloss sich dann jedoch zur Ausbildung ihrer Stimme, die an der gleichen Akademie erfolgte und durch Meisterkurse bei Jewgenij Nesterenko und Sylvia Geszty ergänzt wurde. Sie zeichnete sich bei mehreren internationalen Gesangwettbewerben aus, so beim Dvorák-Concours, beim Wiener Belvedere-Wettbewerb und in Paris. 1990 gewann sie den Belcanto-Concours in Brüssel, 1992 den Bartók-Pasztory Preis in Budapest, 1994 den Mihály Szekély-Preis. 1988 wurde sie an die Nationaloper Budapest verpflichtet. Hier trat sie in Rollen wie dem Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«, dem Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, der Mercedes in »Carmen« und der Nancy in Flotows »Martha« auf. Gleichzeitig wurde sie durch Gastspiele und Konzertauftritte bekannt. So wirkte sie 1991 im Konzerthaus Alte Oper Frankfurt a.M. in einer konzertanten Aufführung der Oper »Christoforo Colombo« von Alberto Franchetti mit (Mitschnitt der Aufführung auf Koch-Records); 1992 gastierte sie in Ludwigshafen als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Im Wiener Konzerthaus wirkte sie in mehreren konzertanten Opernaufführungen (1993 in Puccinis »La Rondine«, 1994 als Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito«, 1996 als Sélysette in »Ariane et Barbe-Bleue« von Paul Dukas), 1997-98 in Beethovens 9. Sinfonie und 1999 in einem Galakonzert des Tenors Franco Bonisolli mit. An der Oper Graz gastierte sie 1995 als Angelina in Rossinis »La Cenerentola«und 2007 als Suzuki Suzuki in »Madame Butterfly«. Seit der Spielzeit 1996-97 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, wo sie u.a. 1996 die Rosina im »Barbier von Sevilla« und 1997 die Suzuki sang. 1998 sang sie an der Budapester Oper die Angelina. Weitere Partien aus ihrem Bühnenrepertoire waren die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Octavian im »Rosenkavalier«, die Mirinda in »L’Ormindo« von Cavalli und die Olga in »Eugen Onegin«.

Schallplatten: Koch/Schwann (Recital), Channel Classics (»Die Hochzeit des Camacho« von Mendelssohn).

 

16.7. James MacMILLAN wird 65

Er studierte Komposition in der Universität Edinburgh bei Rita McAlister und in der Durham University bei John Casken und erreichte den PhD im Jahr 1987. 1986-88 war er als Lehrbeauftragter für Musik an der Universität Manchester angestellt. Nach Beendigung seiner Studien kehrte MacMillan nach Schottland zurück, um eine Stelle als Associate Composer beim Scottish Chamber Orchestra anzunehmen. Erste Bekanntheit erlangte MacMillan mit dem vom BBC Scottish Symphony Orchestra uraufgeführten Orchesterwerk The Confession of Isobel Gowdie im Jahre 1990 bei den Proms, einem mehrwöchigen britischen Festival klassischer Musik. Der internationale Anspruch des Werkes förderte MacMillans Bekanntheit wesentlich, er bekam mehrere Aufträge, u. a. ein Konzert für Schlagzeug für die schottische Musikerin Evelyn Glennie. Veni, veni, Emmanuel wurde 1992 uraufgeführt und zählt zu MacMillans meistaufgeführten Werken. James MacMillan’s Kompositionen sind durchdrungen von spirituellen und politischen Elementen. Der Katholizismus hat viel zu seinem Werk beigetragen, da MacMillan auch viel sakrale Musik (vor allem für Chor) komponiert, wie z. B. das Magnificat (1999), und mehrere Messen. MacMillan und seine Frau gehören dem Dritten Orden der Dominikaner an. Ferner orientiert sich MacMillan auch an traditioneller schottischer Musik, welche in seinen Werken immer wieder deutlich herauszuhören ist. Als das schottische Parlament 1999 nach 292 Jahren zum ersten Mal wieder zusammenkam, begleitete eine von MacMillan komponierte Fanfare Königin Elizabeths Eintritt in den Plenarsaal. Einige Wochen nach der Eröffnungszeremonie hielt MacMillan eine öffentliche Rede mit dem Titel Scotland’s Shame, in der er das Sektierertum in Schottland scharf attackierte. James MacMillan wurde 2000 zum Komponisten und Dirigenten des BBC Philharmonic ernannt, eine Stelle, die er bis 2009 innehatte. 2009-13 war er Chefdirigent der Radio Kamer Filharmonie, einem 2013 aufgelösten Kammerorchester des Niederländischen Rundfunks. Seine frühere Zusammenarbeit mit Symmons Roberts setzte er in seiner zweiten Oper fort, deren Inhalt sich auf alte walisische Erzählungen gründet. Seine zuletzt uraufgeführten Werke sind die Oper The Sacrifice (Herbst 2007, Welsh National Opera) und Sundogs, ein großes a cappella-Chorwerk, welches ebenfalls auf Texten von Symmons Roberts beruht und im August 2006 vom Indiana University Contemporary Vocal Ensemble uraufgeführt wurde, eine Johannespassion, St John Passion (2008), und ein Violin- bzw. ein Oboenkonzert (2010).

 

18.7. Alasdair ELLIOTT wird 70

Er studierte 1972-77 an der Royal Scottish Academy in Glasgow, war dann in London Schüler von Laura Sarti und ergänzte seine Ausbildung in der Pears-Britten School sowie 1984-85 im National Opera Studio London. Er debütierte 1981 bei der Kent Opera als Don Curzio in »Le nozze di Figaro« und trat bis 1986 bei dieser Operngesellschaft auf. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man ihn 1988 als Belmonte in Mozarts »Entführung aus dem Serail«, 1999 als Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut« und 2008 als Monostatos in der »Zauberflöte«. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1996 als Attalo in Rossinis »Ermione«, 2006 als Snout in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 2009 als Bardolfo in Verdis »Falstaff«, 2009 und 2011 als Heger in A. Dvoráks »Rusalka«, 2010 und 2013 als Red Whiskers in Brittens »Billy Budd«, 2011 und 2016 als Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg« sowie 2013 und 2016 als Don Curzio. An der English National Opera London trat er u.a. als Andres in »Wozzeck« von A. Berg, als Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Vova in der zeitgenössischen Oper »Life with an Idiot« von A. Schnittke auf. 1992 nahm er bei der English National Opera in London an der Uraufführung der Oper »Bakxai« von John Buller teil. An der Scottish Opera Glasgow trat er 1987 und 1992 als Squeak in Brittens »Billy Budd«, 1989 und 1995 als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1990 als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz, 1992 als Grimoaldo in Händels »Rodelinda«, 1994 und 1997 als Rev. Adams in Brittens »Peter Grimes«, 1995 als Benda in Dvoráks »Der Jakobiner«, 1995 als Vova in »Life with an Idiot«, 1999, 2002 und 2006 als Valzacchi im »Rosenkavalier«, 2000-03 als Mime im Nibelungenring, 2008 als Bardolfo, 2018 als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Beppe im »Bajazzo«  auf. Beim Buxton Festival war er 1988 als Roberto in »Torquato Tasso« von Donizetti und 1989 als Mr. de Crotignac in »Il Pittore Parigino« von Cimarosa zu Gast, 1990 in Belfast als Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti. An der Covent Garden Oper London ist er bis 2019 u.a. als Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell«, als Gelsomino in Rossinis »Il viaggio a Reims«, als Kunz Vogelgesang wie als Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als 1. Priester wie als Monostatos in der »Zauberflöte«, als junger Diener in »Elektra« von R. Strauss, als Don Curzio, als Pong wie als Altoum in Puccinis »Turandot«, als Theophilus in »Palestrina« von H. Pfitzner, als Roderigo in Verdis »Otello«, als Gastone in »La Traviata«, als Andonis in »The Greek Passion« von B. Martinu, als Andres im »Wozzeck« von A. Berg, als Marcellus in »Hamlet« von A. Thomas, als Wirt im »Rosenkavalier«, als Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Goro in »Madame Butterfly«, als Zeremonienmeister in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als buckliger Spieler in »Der Spieler« von Prokofjew, als Pasek in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, als Bardolfo, in mehreren Partien in Schostakwitschs »Die Nase« und als Squeak aufgetreten. In der Spielzeit 1991-92 sang er an der Niederländischen Oper Amsterdam in »Benvenuto Cellini« von Berlioz. An der Opéra-Comique Paris gastierte er in »Ascanio in Alba« von Mozart, bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm in der Oper »Armida« von J. Haydn. 1998 gastierte er in Lissabon als Eurimaco in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«, in der Londoner Albert Hall als Gastone in »La Traviata«. 1998 sang er am neu erbauten Festspielhaus von Baden-Baden gleichfalls den Gastone. 1999 trat er beim Buxton Festival als Midas in der Suppé-Operette »Die schöne Galathee« auf. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 1999 als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 2005 und 2012 als Andres im »Wozzeck« von A. Berg, 2017 als Goro in »Madame Butterfly«, 2018 als Snout und 2019 als 4. Jude in »Salome« von R. Strauss. 2015-16 gastierte er an der Oper von Seattle als Spoletta in »Tosca« und als Don Curzio. Weitere Gastspiele in Spanien, in Portugal, in der Schweiz und in Kanada. Er kam auch als Konzert- und Oratoriensänger zu einer erfolgreichen Karriere. Er trat in den Zentren des englischen Musiklebens auf, sang als Konzertsolist in der Queen’s Hall Edinburgh, in der Jubilee Hall Aldeburgh, beim Leeds Festival, in London (wo er ein Konzert in der Covent Garden Oper gab) und mit dem Jugendorchester von Holland. 1990 wirkte er in der Uraufführung der Kantate »The Vessel« von Stephen Oliver mit.

Schallplatten: Opera Rara (Arturo in »La Straniera« von Bellini).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://alasdairelliott.com/www.alasdairelliott.com/Front_Page.html

 

18.7. Tobias PICKER wird 70

Er wurde als drittes und jüngstes Kind der Malerin und Modedesignerin Henriette Simon Picker und des Journalisten Julian Picker in New York geboren. Er ist verwandt mit dem Filmproduzenten David V. Picker, dem Unternehmer Harvey Picker, der ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des American Film Institute, Jean Picker Firstenberg, sowie dem Kunstmäzen Stanley Picker, dem Filmschaffenden Jimmy Picker und dem Ökonomen Kenneth Rogoff. Im Jahr 1962 begann Picker mit dem Klavierunterricht und schrieb seine ersten Kompositionen. Ein Briefwechsel mit dem Komponisten Gian Carlo Menotti ermutigte den achtjährigen Tobias zusätzlich, sein Kompositionsstudium weiter zu vertiefen. Seine Lehrer machten ihn früh mit der Musik von Bach, Mozart, Beethoven, Chopin, Schumann und schließlich seinem Lieblingskomponisten Brahms vertraut. Zugleich wurde Picker in moderner Klassik geschult, welche ihn nachhaltig prägte. Durch die Werke seines Lehrers Charles Wuorinen, der ihn ab 18 unterrichtete, entdeckte Picker Elliott Carter, bei dem er später ebenfalls Unterricht nahm. Er setzte sich auch intensiv mit dem Schaffen von Boulez, Strawinsky und Stefan Wolpe auseinander. Im Alter von elf Jahren wurde Picker in den Vorkurs der Juilliard School of Music aufgenommen, wo er Klavier- und Theoriestunden nahm. Mit 18 Jahren war Picker Begleitpianist am Martha Graham Center of Contemporary Dance. Im selben Jahr nahm er den Unterricht an der Manhattan School of Music unter Charles Wuorinen auf. Nach seinem Abschluss 1976 kehrte er an die Julliard School zurück, wo er den Kompositionsunterricht bei Elliott Carter verfolgte. Danach schloss Picker seine weiterführenden Studien an der Princeton University bei Milton Babbitt ab. 1976, im Alter von 22 Jahren, schrieb Picker sein Sextett Nr. 3 im Auftrag des Ensembles Speculum Musicae, welches in der Alice Tully Hall im Lincoln Center uraufgeführt wurde. Zwei Jahre später schrieb Andrew Porter, der damalige Musikkritiker des New Yorker, Picker sei «ein wahrer Schöpfer mit einer fruchtbaren, ungezwungenen Erfindungsader». Im Alter von dreißig Jahren hatte Picker bereits mehrere Preise erhalten: er gewann unter anderem einen Unterstützungspreis des National Endowment of the Arts, den BMI Student Composer Awards, den Joseph H. Bearns Prize der Columbia University sowie ein Charles-Ives-Stipendium und ist Preisträger eines Guggenheim-Stipendiums. Pickers Symphony No. 1 hatte 1983 Premiere an der San Francisco Symphony. Im gleichen Jahr spielte Picker als Solist sein Piano Concerto No. 2: Keys to the City, welches er im Auftrag der Stadt New York zum hundertjährigen Jubiläum der Brooklyn Bridge geschrieben hatte. 1983 wurde auch Pickers Stück The Encantadas im Auftrag des Albany Symphony Orchestra in Albany, der Hauptstadt des Bundesstaates New York, uraufgeführt. Zwei Jahre später wurde Picker Composer in Residence am Houston Symphony Orchestra in Texas. Dort schrieb er sein bekanntestes Werk Old and Lost Rivers sowie zwei Sinfonien und weitere Stücke. 1992 erhielt er den Preis der American Academy of Arts and Letters im Bereich Musik. Im Auftrag der Santa Fé Opera begann Picker 1993, seine erste Oper Emmeline zu schreiben. Als Librettist konnte er den Dichter und Literaturkritiker J. D. McClatchy für sich gewinnen. Emmeline feierte 1996 in Santa Fe Premiere. Zwei Jahre später wurde Pickers zweite Oper, Fantastic Mr. Fox, an der Los Angeles Opera uraufgeführt. Die erfolgreiche und mehrfach inszenierte Kinderoper wurde 2019 vom Boston Modern Orchestra Project und der Odyssey Opera Boston aufgenommen und unter dem Label Albany Records veröffentlicht. Die Aufnahme wurde 2020 mit dem Grammy für die beste Opernaufnahme ausgezeichnet. Pickers dritte Oper, Therèse Raquin, nach dem gleichnamigen Roman von Émile Zola, wurde von der Dallas Opera, der San Diego Opera und der Opéra de Montréal in Auftrag gegeben und feierte an ebendiesen Häusern 2001 Premiere. Pickers vierte Oper An American Tragedy nach dem Buch von Theodore Dreiser wurde 2005 an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt. Eine geänderte Version wurde 2014 am Glimmerglass Festival in Cooperstown gespielt, dem zweitgrößten Opernfestival der USA. 2010 schrieb Picker sein Ballett Awakenings für die Rambert Dance Company, inspiriert durch Oliver Sacks’ Buch Zeit des Erwachens. Im selben Jahr wurde er einer der Gründer der neuen Opera San Antonio in Texas, wo er 2010-15 die künstlerische Leitung übernahm. Im Jahre 2012 wurde er Mitglied auf Lebenszeit in der American Academy of Arts and Letters. 2013 hatte seine Oper Dolores Claiborne, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Stephen King, an der San Francisco Opera Premiere. 2019 wurde Dolores Claiborne vom Boston University Opera Institute aufgenommen und unter dem Label Albany Records veröffentlicht. 2015 wurde Emmeline am Opera Theatre of Saint Louis aufgeführt. Das Opera Theatre of Saint Louis beauftragte Picker daraufhin mit seiner sechsten Oper, die wie sein Ballett Awakenings auf der Geschichte Zeit des Erwachens von Oliver Sacks basiert. Die geplante Premiere im Jahr 2020 musste wegen der COVID-19-Pandemie auf ein späteres Datum verschoben werden. Seit 2016 ist Tobias Picker der künstlerische Leiter der Tulsa Opera in Oklahoma. Der Dokumentarfilm The Sound of Identity zeigt, wie Tobias Picker 2019 an der Tulsa Opera Mozarts Don Giovanni mit der trans Sängerin Lucia Lucas in der Titelrolle besetzte. Es war das erste Mal, dass eine trans Person auf einer großen amerikanischen Opernbühne eine Hauptrolle sang. Seit 1980 ist Tobias Picker mit dem Autoren Aryeh Lev Stollmann liiert. Sie wurden am 9. März 2016 am Obersten Gerichtshof der Vereinigen Staaten von der Bundesrichterin Ruth Bader Ginsburg standesamtlich getraut. Picker hat seit seiner Kindheit das Tourette-Syndrom. Er sagt, dass in seiner Musik «tourettische» Elemente vorhanden sind. Picker wurde im BBC Horizon Dokumentarfilm Mad But Glad porträtiert, wo eine Verbindung zwischen seinem kreativen Schaffen und seinem Tourette-Syndrom untersucht wurde. Picker hat sich zeitlebens auch in Mentorenprogrammen für Kinder mit dem Tourette-Syndrom eingesetzt. Tobias Picker leidet unter Tics, die jeweils verschwinden, wenn er komponiert, Klavier spielt oder dirigiert. Er sagt: «Mein Leben wird von meinem Tourette-Syndrom bestimmt, aber mittels meiner Musik kann ich es kontrollieren. Ich habe seine Energie gebündelt: Ich spiele damit, manipuliere es, trickse es aus, imitiere es künstlerisch, fordere es heraus, erforsche es, nutze es, wie ich es nur kann.»

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://tobiaspicker.com/

 

18.7. Roger REYNOLDS wird 90

Er studierte an der University of Michigan in Ann Arbor Physik und Komposition. Er vervollkommnete seine Ausbildung am Elektronischen Studio der Hochschule für Musik Köln (1962–63), in Paris und Italien. 1969 wurde er Dozent an der University of California in San Diego. Für das 1988 entstandene Werk Whispers Out of Time wurde er mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Neben Orchesterwerken, Klavierstücken, einer Kantate und Chorwerken komponierte Reynolds Werke in kammermusikalischer Besetzung, wobei er häufig elektronische Instrumente, Computer und Tonbänder einsetzt. Daneben trat er auch als Autor musiktheoretischer Schriften hervor.

 

19.7. Mark WIGGLESWORTH wird 60

Er absolvierte seine Ausbildung an der Manchester University und der Royal Academy of Music in London. Er arbeitete international mit zahlreichen führenden Orchestern, u.a. den New York Philharmonic, dem Chicago Symphony Orchestra, dem London unddem Israel Philharmonic Orchestra sowie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und der Filarmonica della Scala in Mailand. Neben zahlreichen anderen Dirigaten leitete er u.a. Tristan und Isolde, Elektra und The Rakeʼs Progress an der Welsh National Opera, Peter Grimes und La Bohème beim Glyndebourne Festival, Lady Macbeth von Mzensk und Falstaff an der English National Opera, Le nozze di Figaro an der New Yorker Metropolitan Opera sowie Die Meistersinger von Nürnberg am Londoner Royal Opera House, Covent Garden. An der Bayerischen Staatsoper dirigierte er Così fan tutte.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.markwigglesworth.com/

 

19.7. Ketil HVOSLEF wird 85

Der Sohn des Komponisten Harald Sæverud (1897-1992)  studierte Bratsche und Orgel am Musikkonservatorium von Bergen und erhielt 1962 das Organistendiplom. Darauf studierte er Komposition in Stockholm mit Karl-Birger Blomdahl und Ingvar Lidholm und später in London bei Thomas Rajna und Henri Lazarof. 1963-79 unterrichtete er Gehörbildung und Musiktheorie am Musikkonservatorium von Bergen. Das kompositorische Werk Hvoslefs besteht vorrangig aus Instrumentalwerken. Darunter finden sich zahlreiche Instrumentalkonzerte unter anderem für Trompete, Klavier, Kontrabass, Fagott und für Violine, Kammermusik und Werke für Soloinstrumente, aber auch sinfonische Dichtungen, Opern und Filmmusiken. Er debütierte als Komponist 1964 mit einem Klavierkonzert. Vier seiner Werke wurden vom norwegischen Komponistenverband als Komposition des Jahres (Årets verk) ausgezeichnet. Für die Komposition Octopus Rex erhielt er 2011 den Edvard prisen. Für seine Verdienste um die zeitgenössische norwegische Musik wurde er 2018 zum Ritter 1. Klasse des Sankt-Olav-Ordens ernannt. Seit 1961 ist Hvoslef mit der Malerin und Grafikerin Inger Bergitte Sæverud verheiratet. Ihre Kinder sind der Geiger und Dirigent Trond Sæverud und die Malerin Line S. Hvoslef.

 

19.7. Erwin PIPLITS wird 85

Er erlernte zunächst die Textildruckerei. 1962 begann er seine Tätigkeit bei den „Komödianten am Börseplatz“ als Bühnenbildner und Schauspieler. Parallel zu einem Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien erfolgte seine Mitarbeit bei der Arena 70 und ab 1971 im Museum des 20. Jahrhunderts. Die intensive Arbeit mit Kunstfiguren führte 1971 zu der experimentellen Musiktheater-Aufführung Pupofon, aus der später Pupodrom wurde. 1973 begann die Zusammenarbeit mit Ulrike Kaufmann, die erst mit ihrem Tod 2014 endete. Seit 1980 ist Erwin Piplits kontinuierlich mit dem Serapions Ensemble (seit 1988 im Odeon; bis 2014 von Kaufmann mitgeleitet) tätig und arbeitete zudem u. a. im Auftrag der Salzburger Festspiele (so zum Beispiel 1993 Così fan tutte), der Wiener Staatsoper (1998 Das Tagebuch der Anne Frank von Grigori Frid) und der Oper Zürich (Rusalka, Il Trittico, Mitridate und Attila). Bei den Festspielen Gutenstein führte er 2015 Regie bei Ferdinand Raimunds Der Barometermacher auf der Zauberinsel. Piplits hat einen gemeinsamen Sohn mit Ulrike Kaufmann, den Bühnenbildner und Regisseur Max Kaufmann. Er übernahm 2022 die künstlerische Leitung des Odeon Theaters.

 

21.7. Poul ELMING wird 75

 Er erhielt seine Ausbildung an den Konservatorien von Aalborg und Aarhus und war in Wiesbaden Schüler des berühmten Pädagogen Paul Lohmann. Er debütierte als Bariton 1978 in einem Konzert. Seit 1979 sang er an der Jütländischen Oper Aarhus, seit 1984 an der Königlichen Oper Kopenhagen Partien aus dem Baritonfach, darunter den Erik in »Drot og Marsk« von P. Heise, den Malatesta in »Don Pasquale« von Donizetti, den Titelhelden in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Heerrufer in »Lohengrin« und den Papageno in der »Zauberflöte«. Im Alter von dreißig Jahren entschloss er sich, seine Stimme auf das Heldentenor-Fach umschulen zu lassen. Er studierte nochmals bei Susanna Eken an der Königlichen Musikakademie Kopenhagen und ging für drei Monate nach New York, wo er an der Juilliard School of Music Schüler von Oren Brown war. Darauf übernahm er als erste Tenorpartie 1988 an der Oper von Kopenhagen den Dimitrij in »Boris Godunow«, 1989 dann den Parsifal. Er sang danach auch den Erik in »Der fliegende Holländer« und den Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«. 1990 hatte er einen sensationellen Erfolg, als er bei den Festspielen von Bayreuth den Siegmund in der »Walküre« sang, den er 1991-92 und 1994-98 dort wiederholte; dazu sang er in Bayreuth 1992, 1994, 1996-2001 den Parsifal, 1993-97 und 1999 den Melot in »Tristan und Isolde« (1993-95 zusätzlich auch den jungen Seemann). Den Siegmund, seine Glanzrolle, sang er dann auch an der Deutschen Opern Berlin, an der Wiener Staatsoper (1993-2000 in sechs Vorstellungen), in Hannover und Mannheim, an der Covent Garden Oper London (1991, 1994 und 1996), an der Jütländischen Oper in Aarhus (1993), an der Oper von Oslo (1994), in San Francisco (1995), an der Oper von Chicago (1996), an der Metropolitan Oper New York (2000) und am Grand Théâtre Genf (2000). In seiner zweiten Glanzrolle, dem Parsifal, gastierte er an der Oper von Antwerpen (1992), an der Berliner und an der Wiener Staatsoper (1993-98 in neun Vorstellungen), in Montpellier (1995), in Amsterdam (1997), beim Maggio Musicale in Florenz (1997), am Théâtre Châtelet Paris (1997), an der Opéra Bastille Paris (1999) und in einer konzertanten Aufführung in der Albert Hall in London (2000). An der Staatsoper Berlin 1994 als Erik zu Gast. 1996 hörte man ihn in Kopenhagen in »Saul og David« von C. Nielsen. An der Oper von Kopenhagen trat er 1997 als Max im »Freischütz« auf, 1998 als Melot, als Titelheld in »Idomeneo« von Mozart und als Lohengrin. 1999 gastierte er an der Staatsoper Hamburg als Max. 2000 wirkte er an der Oper von Kopenhagen in der Uraufführung der Oper »The Handmaid’s Tale« (»Der Bericht der Magd«) von Poul Ruders als Luke mit. Auch als Konzertsänger trat er in Erscheinung, u.a. als Solist mit dem Dänischen Radio-Sinfonieorchester Kopenhagen.

Schallplatten: Chandos (»Hymnus amoris« von Carl Nielsen, »Elverskud« von N.H. Gade, »Drot og Marsk« von Heise), Dacapo (»Siddharta« von P. Nørgård, Sverkel in »Liden Kirsten« von J.P.E. Hartmann, Sinfonie Nr. 3 von Carl Nielsen, Luke in »The Handmaid’s Tale« von Poul Ruders), Decca (Siegmund in der »Walküre«), Marco Polo/Da Capo (»Jugend und Torheit« von Dupuy); Teldec-Video (Siegmund in der »Walküre«, Titelheld in »Parsifal« aus Bayreuth).

 

22.7. Wilhelm PFEISTLINGER wird 60

Nach Jus- und Musikstudium Opernsänger (lyrischer Tenor) an österreichischen und ausländischen Bühnen von 1990 bis 1996, im September 1996 Eintritt in den Diplomatischen Dienst Österreichs.

 

22.7. Regina MAUEL wird 65

Eigentlicher Name Regina Ockenfels; sie erhielt schon als Kind Ballett- und Klavierunterricht, ließ dann ihre Stimme an der Musikhochschule Köln durch Dietger Jacob ausbilden und studierte zugleich Kirchenmusik. Nachdem sie bereits 1983-84 in Dortmund (»Die Zauberflöte«, »Tannhäuser«), 1988 in Essen und 1989 am Stadttheater von Hagen/ Westfalen in kleinen Partien aufgetreten war, wurde sie in der Spielzeit 1988-89 an das Stadttheater von Münster (Westfalen) verpflichtet. Man hörte sie dort als Bostana im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, als Mercedes in »Carmen« und als Palmatica in Millöckers  »Der Bettelstudent«. Sie trat als Gast auch am Opernhaus von Essen auf, u.a. als Geneviève in »Pelléas et Mélisande« und als Annina im »Rosenkavalier«, auch 1989 in Detmold und 1990 am Staatstheater Kassel. Am Staatstheater Wiesbaden sang sie zuerst 1992-93 die Schwertleite in der »Walküre«, dann die Erda und eine der Nornen in Aufführungen des gesamten Ring-Zyklus. Sie wurde 1992 an das Opernhaus der Stadt Bonn berufen und hatte dort als Page in »Salome« von R. Strauss und als Gräfin im »Wildschütz« von Lortzing ihre ersten Erfolge, dann auch als Flora in »La Traviata«, als Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, als Annina im »Rosenkavalier«, als Erda wie als Fricka im Nibelungenring. Sie gastierte 1992-94 als Mary in »Der fliegende Holländer« am Staatstheater Wiesbaden, an den Staatsopern von Dresden und Stuttgart und am Opernhaus von Köln, dessen Mitglied sie 1995-98 war. 1998 gastierte sie in Amsterdam als Fricka und als Grimgerde im Nibelungenring. 1998 wurde sie an die Wiener Staatsoper berufen, an der sie bereits 1997 als Erda im »Rheingold« debütierte. Bis 2000 hörte man sie dort als Annina im »Rosenkavalier«, als Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Schwertleite, als Waltraute in »Götterdämmerung«, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Filipjewna in »Eugen Onegin«, als Auntie in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, als 1. Magd in »Elektra« von R. Strauss, als Sphynx in »Oedipe« von Enescu, als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, als Stimme von oben in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Garderobiere in »Lulu« von A. Berg und als Mary. Sie widmete sich auch der zeitgenössischen Musik und wirkte u.a. in der Uraufführung von »Patmos« von Wolfgang von Schweinitz (28.4.1990 München) mit. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere; so sang sie 1994 in der Bonner Beethoven-Halle das Alt-Solo in dessen 9. Sinfonie. Dort trat sie auch 1994 als Solistin in der europäischen Uraufführung der Missa Pacis von Roland Baumgartner auf (eine Schallplattenaufnahme dieses Werks fand 1995 mit ihr in Moskau statt). – Seit 1981 verheiratet mit dem Kirchenmusiker Manfred Mauel.

 

22.7. Monika LUCK wird 75

 Sie war die Tochter des Komponisten und Dozenten Dr. Hans Luck. Sie erhielt bereits als Kind Unterricht in Gesang und im Cellospiel. 1968-73 erfolgte dann die Ausbildung ihrer Stimme an der Musikhochschule von Dresden. Dort war sie Schülerin von Christian Elßner, Hanne-Lore Kuhse und Karin Mitscherling. 1967 gewann sie den Robert Schumann-Preis der Stadt Zwickau, 1968 einen weiteren Wettbewerb in dieser Stadt; 1981 Preisträgerin beim Wettbewerb »Junge Opernsänger« in Gera, 1979 bei einem Internationalen Opernsänger-Wettbewerb in Sofia. 1973 begann sie ihre Bühnenlaufbahn am Theater von Halberstadt. Über die Theater von Nordhausen und Bautzen kam sie 1982 an das Opernhaus von Leipzig. Durch einen Gastvertrag war sie dem Staatstheater Schwerin verbunden. 1997 sang sie am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung der Oper »Abraum« von J. Herchet. Von ihren Bühnenpartien sind die Gräfin in »Die Hochzeit des Figaro«, die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Brünnhilde in der »Walküre«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Leonore in »La forza del destino« und die Elisabeth in »Don Carlos« vom gleichen Meister, die Mutter in »Hänsel und Gretel«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Saffi im »Zigeunerbaron«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die Fata Morgana in Prokofjews »Liebe zu den drei Orangen« zu nennen. Sie gab zahlreiche Konzerte in Deutschland wie im Ausland, u.a. in Leningrad, Kaunas (Litauen), in Polen, Bulgarien, Ungarn und in der CSSR. Verheiratet mit dem ebenfalls in Leipzig wirkenden Opernsänger Erwin Noack.

Schallplatten: Brünnhilde in der »Walküre« (Rundfunkaufnahme einer Aufführung im Staatstheater Schwerin).

 

23.7. Susan DUNN wird 70

 Sie studierte Musik und Gesang am Hendrix College Arkansas und an der Indiana University Bloomington. 1982 kam es zu ihrem Bühnendebüt in Peoria (Illinois) als Titelheldin in Verdis »Aida«. 1983 gewann sie mehrere Gesangwettbewerbe, darunter den begehrten Richard Tucker-Award. 1984 hörte man sie an der North Carolina Opera in Charlotte als Leonore im »Troubadour«, 1985 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall sehr erfolgreich in einer konzertanten Aufführung des 1. Aktes der »Walküre« und leitete damit eine große Karriere an den führenden Opernhäusern in ihrer amerikanischen Heimat ein. So hörte man sie an den Opern von Chicago (1986-88) und San Francisco (1990 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), am Opernhaus von Houston/Texas und in Washington. Dabei zeichnet sie sich als hervorragend begabte Verdi-Interpretin aus. Noch im gleichen Jahr 1986 kam sie dann auch in Italien zu ihren Erfolgen; hier sang sie am Teatro Comunale Bologna die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani« (dort auch 1988 die Elisabeth in »Don Carlos«) und an der Mailänder Scala die Aida und die Vier letzten Lieder von R. Strauss. 1988 Auftritt an der Chicago Opera als Leonora in Verdis »La forza del destino« und als Aida, in San Diego als Leonore im »Troubadour«, ebenfalls 1988 an der Wiener Staatsoper als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1990 sang sie im Haus der Metropolitan Oper New York die Leonore im »Troubadour« (nachdem sie diese Partie bereits 1989  in einigen Freiluftaufführungen der Metropolitan Oper in Parkanlagen in New York und New Jersey gesungen hatte). 1990 sang sie am Opernhaus von Köln die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Verdi-Oper »I Vespri Siciliani« die Elena, 1992 die Amelia in »Simon Boccanegra« an der Australian Opera Sydney. Nicht zuletzt erwies sie sich als Konzertsopranistin von hohem Rang.

Schallplatten: Decca (C-Dur-Messe von Beethoven, Arien von Beethoven, Verdi und R. Wagner, »Gurre-Lieder« von Schönberg), Telarc (1. Akt »Walküre«, Verdi-Requiem), CBS (UNO-Konzert, Genf 1986); Teldec-Video (Titelrolle in »Gianna d’Arco« von Verdi), ZYX Records (Opernarien), Warner-Video (Titelrolle in Verdis »Gianna d’Arco«, Bologna 1990).

 

24.7. Stanford OLSEN wird 65

 Er gewann den ersten Preis des Walter Naumburg-Wettbewerbs in New York. Einer seiner ersten Bühnenauftritte war 1985 bei der Cincinnati Opera als Bote in Verdis »Aida«. 1986 sollte sein Debüt an der Metropolitan Oper New York in der kleinen Partie des Borsa in »Rigoletto« stattfinden. Als der bekannte Tenor und Belcanto-Spezialist Rockwell Blake jedoch plötzlich erkrankte, sprang er für diesen kurzfristig als Arturo in Bellinis »I Puritani« ein und hatte einen sensationellen Erfolg. Bis 1997 sang er hier in insgesamt 163 Vorstellungen auch den Gastone in »La Traviata«, den Nemorino in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, den Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Ferrando in »Così fan tutte«, den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Idreno in Rossinis »Semiramide«, den Fenton in »Falstaff« von Verdi, den Tonio in Donizettis »La Fille du Régiment« und den Alfred in der »Fledermaus«. 1988 war er beim Waterloo Festival (USA) als Nemorino zu hören, im gleichen Jahr an der Miami Opera als Don Ottavio. An der Oper von St. Louis trat er 1990 als Tonio in »La Fille du Régiment« auf, ebenfalls 1990 an der Niederländischen Oper Amsterdam. 1991 sang er bei den Salzburger Festspielen in Bach-Konzerten. 1991 sang er den Belmonte in einer konzertanten Aufführung der »Entführung aus dem Serail« in der Royal Festival Hall London, 1992 in Santa Fé den Don Ottavio und den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« (den er auch 1992 am Teatro Bellini Catania übernahm). An der Mailänder Scala gastierte er 1996 als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz und als Tonio in »La Fille du Régiment«. 1997 sang er am Teatro de la Zarzuela Madrid den Argirio in »Tancredi« von Rossini, 1999 an der Oper von Philadelphia den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«. 2000 gastierte er beim Festival von Montreux in der Händel-Oper »Alcina«.

Schallplatten: DGG (»Die Entführung aus dem Serail« als Belmonte), Naxos (»Tancredi« von Rossini), Decca (Carmina Burana von C. Orff), Philips (Matthäuspassion von J.S. Bach), Telarc (Stabat mater von A. Dvorák), Hänssler/Naxos (Weltliche Kantaten von J.S. Bach); Castle-Video (»Semiramide« von Rossini aus der Metropolitan Oper).

 

24.7. Kevin MAYNOR wird 70

 Er studierte 1970-72 an der Manhattan School of Music, 1972-76 an der Bradley University, 1976-77 an der Northwestern University und erwarb den akademischen Grad eines Master of Music. 1979-80 konnte er an der Musikakademie von Moskau seine Ausbildung fortsetzen und wurde als erster westlicher Sänger als Eleve in das Opernstudio des dortigen Bolschoi Theaters aufgenommen. Er brachte seine Studien 1980-83 an der Indiana University Bloomington zum Abschluss. 1983 debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Die Liebe der Danaë«. 1985 sang er in der Avery Fisher Hall in New York den Rocco in »Fidelio« und im gleichen Jahr an der City Opera New York in der zeitgenössischen Oper »Akhnaten« (»Echnathon«) von Philip Glass. Es schlossen sich Auftritte an den großen Operntheatern in Nordamerika an, an der Oper von Chicago und in Santa Fé, bei der Virginia Opera, der Nashville Opera, der Long Beach Opera und der Mobile Opera. 1991 gastierte er bei der Scottish Opera Glasgow als Hunding in der »Walküre«, eine Partie, die er u.a. auch 1994 an der Opera Pacific sang. Gleichzeitig kam es zur Ausbildung einer entsprechenden Konzertkarriere.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.kevinmaynor.org/

 

25.7. Fiamma IZZO D’AMICO wird 60

 Ihr Vater war als Synchronisator beim italienischen Film beschäftigt, ihr Schwager ein bekannter Unterhaltungssänger. Sie begann 1981 ihr Gesangstudium an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Sie debütierte am Theater von Terni. 1984 trat sie in Turin und in Treviso als Mimi in »La Bohème« auf, 1985 gastierte sie in Treviso als Violetta in »La Traviata« und bei den Puccini-Festspielen in Torre del Lago wieder als Mimi. Die junge Künstlerin erregte nach ihren ersten Auftritten in Italien großes Aufsehen, als sie durch den berühmten Dirigenten Herbert von Karajan für die Salzburger Osterfestspiele 1986 verpflichtet wurde, bei denen sie mit großem Erfolg die Partie der Elisabeth in Verdis »Don Carlos« sang. Bei den Sommerfestspielen von 1986 trat sie dann in Salzburg als Micaela in »Carmen« auf. Bereits zuvor hatte sie 1985 ihr Debüt für Nordamerika an der Oper von Houston (Texas) als Mimi gegeben. 1986 hatte sie am Teatro Comunale von Bologna einen abermaligen Erfolg als Traviata. Bei den Salzburger Osterfestspielen gastierte sie 1988 als Tosca, im gleichen Jahr an der Oper von Oslo als Mimi, 1989 in Turin in der Titelrolle von Puccinis »Manon Lescaut«, 1990 bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, 1993 im Sportpalast in Rotterdam als Nedda im »Bajazzo«, 1996 als Liu in »Turandot« von Puccini. 1986 sang sie an der Grand Opéra Paris die Mimi in »La Bohème« als Partnerin von Luciano Pavarotti, 1987 die gleiche Rolle an der Wiener Staatsoper. 1990 sang sie im Wiener Konzerthaus in einer konzertanten Aufführung von Arrigo Boitos »Mefistofele« die Margherita. Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg wie an den großen italienischen Theatern, dazu auch entsprechende Erfolge auf dem Konzertpodium, kennzeichneten die weitere Karriere der Sängerin. In ihrem Bühnenrepertoire fanden sich Partien wie die Suzel in Mascagnis »L‘Amico Fritz«, die Magda in »La Rondine« von Puccini, die Manon in der Oper gleichen Namens von Massenet, die Adina in »L‘Elisir d‘ amore« und die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod. Nach Beendigung ihrer Opernkarriere war sie wie ihr Vater als Synchronsprecherin beim italienischen Film tätig.

Schallplatten: Acanta (Opernszenen mit Peter Dvorsky), HMV (Opern-Arien), Companions Classic (Micaela in »Carmen«, Liu in »Turandot« von Puccini).

 

25.7. Helen WILLIS wird 65

 Sie studierte in den Jahren 1977-83 an der Royal Academy of Music London. 1983 trat sie in einem Konzert in der Londoner Wigmore Hall auf. 1983-85 sang sie im Chor der Festspiele von Glyndebourne. 1984 debütierte sie als Solistin auf der Bühne der Welsh Opera Cardiff in der Partie der Siegrune in der »Walküre«. Es schlossen sich Auftritte an englischen Bühnen und im Konzertsaal an. Über die BBC London sang sie in Rundfunkkonzerten u.a. zusammen mit dem Welsh Symphony Orchestra die »Sea Pictures« von E. Elgar und die Wesendonck- Lieder von R. Wagner. Sie wurde durch Konzertauftritte auch im Ausland bekannt.

 

25.7. Franzi BERGER wird 90

 Sie erhielt ihre Ausbildung durch Rudolf Grossmann in München. Sie eröffnete ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Stadttheater von Aachen (1957-60), sang dann am Staatstheater von Braunschweig (1960-61), am Staatstheater von Wiesbaden (1961-63), am Stadttheater von Bern (Schweiz, 1963-65) und schließlich in einer fast zwanzigjährigen Karriere am Stadttheater von Basel (1965-84). Als Gast hörte man sie an der Staatsoper Stuttgart, an den Opernhäusern von Zürich, Köln und Graz, am Staatstheater Hannover, am Theater am Gärtnerplatz München, an den Stadttheatern von Augsburg und Freiburg i. Br., am Staatstheater Karlsruhe, am Theater von St. Gallen, an der Niederländischen Oper Amsterdam und bei der Operngesellschaft Forum in Enschede (Holland). Sie brachte auf der Bühne ein vielseitiges Repertoire zum Vortrag, das Partien aus den Bereichen der Oper wie der Operette enthielt, und aus dem nur die Micaela in »Carmen«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Sandrina in »La finta giardiniera«, der Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«, die Mimi in »La Bohème«, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Micaela in »Carmen«, die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Agathe im »Freischütz«, die Titelfiguren in »Die schöne Helena« von Offenbach, in »Die lustige Witwe« von Lehár und in »Gräfin Mariza« von E. Kálmán, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Saffi im »Zigeunerbaron« aufgeführt seien. Sie wirkte am Staatstheater von Wiesbaden in der Uraufführung der Oper »Die Liebeskette« von Franz Xaver Lehner mit (1962 als Beatrice), am Stadttheater von Basel in der von »Bunbury« von Paul Burkhard (1965 als Cecily), außerdem in einer Anzahl von Schweizer Erstaufführungen, und zwar in Bern in »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn (Spielzeit 1963-64 als Vespina) und »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari (1964-65 als Gasparina), in Basel in »Amour électronique« von J. Kosma (1965-66 als Elisabeth), »Les Malheurs d’Orphée« von Darius Milhaud (1965-66 als Renard) und »Der Traum des Liu-Tung« von Isang Yun (1969-70 als Yu-Chan). Bekannt wurde sie auch durch Konzert- und Rundfunkauftritte. Sie lebte später in Neubeuern (Bayern).

 

26.7. Glenys GROVES wird 75

 Biographie der englischen Sopranistin auf Englisch:

http://www.hartleyvoices.co.uk/our-singers/glenys

 

26.7. Kevin VOLANS wird 75

 Seine Eltern lebten als Nachkommen englischer Siedler in Südafrika. Er erhielt seit dem zehnten Lebensjahr klassischen Klavierunterricht. Das führte bald zu ersten Kompositionsversuchen. 1968-71 studierte er an der University of the Witwatersrand Musik bis zum Bachelor. 1971 wurde Volansʼ erste graphisch notierte Komposition aufgeführt, und als Pianist nahm er mit Werken von Chopin und Messiaen, später Liszt für den Rundfunk auf. Volans führte seine Studien an der University of Aberdeen und dann 1973-77, auf Anregung von Karlheinz Stockhausen, an der Hochschule für Musik und Tanz Köln fort. Dort studierte er Komposition bei Richard Toop, Hans Ulrich Humperl und Stockhausen, der ihn später mit einer Lehrassistenz betraute, sowie Klavier bei Aloys Kontarsky, Musiktheater bei Maurizio Kagel. Seit den späten 1970er Jahren verband Volans eine intensive künstlerische Freundschaft mit Morton Feldman. Bis 1981 lebte er in Köln. Im Auftrag des WDR unternahm Volans 1976 und 1979 vier Feldforschungsreisen nach Afrika, um für den Rundfunk verschiedene Richtungen traditioneller Musik aufzunehmen. Die Begegnung mit dieser Musik war eine entscheidende Erfahrung für Volans, die in Werken wie Kwazulu Summer Landscape (1979) bald einen kompositorischen Niederschlag fand. Volans ließ sich 1981 in Südafrika nieder, allerdings bot ihm das damalige Musikleben in diesem Land keine ausreichenden Bedingungen zu schöpferischer Entfaltung. 1984 wurde in Köln sein Stück Mbira eingespielt, bei dem anstelle des Mbira genannten Lamellophons zwei Cambalos eingesetzt wurden. 1986 übernahm Volans eine Dozentur an der Universität Belfast. 1986 begann die Kooperation mit dem amerikanischen Kronos Quartet, das Volans’ Werk White Man Sleeps in der Fassung für Streichquartett und speziell für das Ensemble komponierte Werke international aufführte. Durch die 1987 eingespielte CD Pieces of Africa des Kronos Quartet, die programmatisch mit dem Kopfsatz von White Man Sleeps beginnt, wurde er rasch bekannt. 1991 spielte Kronos sein zweites Streichquartett Hunting: Gathering ein; die Gesamtaufnahme von White Man Sleeps erfolgte 1992. In den Werken der 1980er Jahre experimentierte Volans mit Modellen, Melodien, Tonfällen und Rhythmen der afrikanischen Musik, die er in den Kontext Neuer Musik transferierte. Volans hat in den folgenden Jahren eine offene Bezugnahme auf afrikanische Musik fast vollständig vermieden. Der Gedanke der Aufhebung der musikalischen Zeiterfahrung blieb hingegen weiter prägend. Sein Werk hat sich seither in verschiedene Richtungen entwickelt und umfasst sowohl strukturell orientierte, einem abstrakten Ansatz folgende Kompositionen wie das Orchesterwerk One Hundred Frames als auch stärker nach außen gewandte Stücke wie das sehr virtuose für Marc-André Hamelin geschriebene Klavierkonzert (2006). Er beschäftigte sich auch mit der Komposition für Tanz. Zunehmend wichtig wurde auch die Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern wie Jürgen Partenheimer oder William Kentridge.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://kevinvolans.com/

 

27.7. Thomas GAZHELI wird 60

 Er wurde in Karlsruhe geboren, wo er seine musikalische Laufbahn mit Geigen- und Trompetenspiel begann. Noch während des Gesangsstudiums in Frankfurt wurde er von Donald Runnicles ans Theater Freiburg engagiert. Danach folgten Engagements am Theater Basel sowie am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, wo er sich ein breites Repertoire erarbeitete. Er ist gern gesehener Gast auf den internationalen Opern- und Konzertbühnen. 2012/13 gab er sein erfolgreiches Debüt an der Opéra de Montréal als Holländer (»Der fliegende Holländer«). In dieser Partie war er auch am NCPA Beijing sowie an den Opernhäusern von Budapest und Athen zu hören. Außerdem gastierte er u.a. am Teatro alla Scala di Milano (2007 als 5. Jude in (»Salome« von R. Strauss), am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Petruzzelli Bari, am Teatro Verdi Triest, am Teatro Regio Turin, an der Griechischen Nationaloper Athen (2013 Fliegender Holländer), am Theater an der Wien (2001 als Arzt in »Jolanthe« von Tschaikowsky), an der Volksoper Wien, bei den internationalen Festspielen von Santander, bei den Tiroler Festspielen und an den Opernhäusern von Frankfurt, Leipzig, München (Monterone in »Rigoletto«) und Essen sowie an der Semperoper Dresden (Fliegender Holländer, Sprecher in »Die Zauberflöte«). Zu seinem umfangreichen Repertoire zählen Partien wie Rigoletto, Nabucco, Escamillo (»Carmen«), Lescaut (Henzes »Boulevard Solitude«), Jochanaan (»Salome«), Kunrad (»Feuersnot«), Friedhold (»Guntram«), Don Giovanni, Papageno (»Die Zauberflöte«), Don Pizarro (»Fidelio«) sowie die Wagner-Partien Amfortas (»Parsifal«), Wotan, Alberich, Wanderer und Gunther (»Der Ring des Nibelungen«)), Telramund (»Lohengrin«) und Friedrich (»Das Liebesverbot«). Darüber hinaus ist Thomas Gazheli auch ein gefragter Oratorien- und Konzertsänger. Er arbeitete mit Dirigenten wie Paolo Carignani, Daniel Harding, Vladimir Fedosejev, Gustav Kuhn, Riccardo Muti, Günter Neuhold, Stefan Anton Reck, Donald Runnicles, Marcello Viotti, Walter Weller und mit Regisseuren wie Luc Bondy, Peer Boysen, Robert Carsen, Hugo De Ana, Werner Düggelin, August Everding, Claus Guth, Christoph Loy, Vera Nemirova, Herbert Wernicke und Franz Winter.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.thomasgazheli.com/index.php

 

27.7. Galina SIMKINA wird 65

 Sie studierte 1983-88 Musik und Gesang am Gnesin-Konservatorium in Moskau; ihre Lehrerin war dort die große Altistin Zara Dolukhanova. 1985 trat sie in das Opernstudio des Gnesin-Konservatoriums ein und wurde dann 1986 an das Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau verpflichtet, an dem sie seitdem eine sehr erfolgreiche Karriere hatte. Sie sang dort u.a. die Violanta in »La finta giardiniera« von Mozart, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weibe von Windsor«, die Elvira in Verdis »Ernani«, die Pannotschka in der »Mainacht« von Rimski-Korsakow, die Oksana in »Tscherewitschki« von Tschaikowsky, die Tatjana in »Eugen Onegin« und die Titelrolle in Tschaikowskys Oper »Jolanthe«. 1988 hatte sie einen besonderen Erfolg, als sie dort die Imogene in Bellinis »Il Pirata« zum Vortrag brachte. 1987 zeichnete sie sich beim russischen Glinka-Wettbewerb, 1988 beim Concours von Sofia, aus. 1990 gastierte sie an der Oper von Antwerpen als Tatjana und sang dort an schließend die Liu in »Turandot« und die Magda in »La Rondine« von Puccini. 1991 hörte man sie beim Edinburgh Festival als Solistin im War Requiem von Benjamin Britten. 1997 trat sie am Opernhaus von Essen (dem sie seitdem verbunden war) als Mimi in »La Bohème« auf, 1998 als Aida, als Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák und als Micaela in »Carmen«, 1999 als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten. Auch als Konzert- und Rundfunksängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.

Schallplattenaufnahmen: Constance (»Askolds Grab« von Werstowsky), Melodya.

 

28.7. Adrian THOMPSON wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger 1973-77 an der Guildhall School of Music in London bei Duncan Robertson. Seit 1977 gehörte er dem Chor der Kent Opera an. Seit 1978 trat er beim Aldeburgh Festival auf, wo er den Lenski in »Eugen Onegin« und den Flute in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten sang. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 1978 als 1. Priester in der »Zauberflöte«, 1979 als Lindoro in »La fedeltà premiata« von J. Haydn, 1979 als Ferrando in »Così fan tutte«, 1980 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1981 als Flute, 1984 als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1993 als Don Ottavio in »Don Giovanni« und 2007 als Mr. Upfold in Brittens »Albert Herring« auf. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1981, 1984 und 1989 als Snout in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, 1986 als Mr. Upfold, 2004 als Gherardo in »Gianni Schicchi«, 2008 als Mr. Triquet in »Eugen Onegin«, 2011 und 2016 als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg« sowie  2012 als Mücke und als Schulmeister in »Das schlaue Füchslein« von Janácek. Bei der Scottish Opera Glasgow sang er 1982 den Pedrillo und den Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, 1983 den Idamante in Mozarts »Idomeneo«, 1985 den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«,  2014 den Goro in »Madame Butterfly« und 2019 den Monostatos in der »Zauberflöte«. Als Pedrillo gastierte er auch beim Buxton Festival, bei der Opera 80 und 1983 an der Niederländischen Oper Amsterdam. Am letztgenannten Haus hörte man ihn auch 1990 als Narraboth in »Salome« von Richard Strauss. Beim Camden Festival 1982 gastierte er in der Barock-Oper »Eritrea« von Fr. Cavalli, beim Buxton Festival 1985 als Rinaldo in »Il Filosofo di Campagna« von Galuppi. 1992 war er an der English National Opera London in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« zu Gast. Am Théâtre des Champs-Élysées in Paris sang er 1996 die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1997 trat er bei der Welsh Opera Cardiff als Florestan in »Fidelio« auf. An der Covent Garden Oper London trat er 1997 in »The Pilgrim’s Progress« von Ralph Vaughan Williams auf, 2003, 2005 und 2008 als Monostatos, 2004 als Valzacchi im »Rosenkavalier«, 2005 als Arv in »Maskarade« von C. Nielsen, 2008 und 2010 als 1. Jude in »Salome« von R. Strauss. 2000 gastierte er bei der Opera Zuid in Maastricht, dann auch am Opernhaus von Köln, als Albert Gregor in »Die Sache Makropulos« von Janácek, 2007 an der Griechischen Nationaloper Athen als Nixon in der Oper »Nixon in China« von John Adams. Bedeutende Karriere auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger.

Schallplatten: Virgin (»A Midsummer Night’s Dream«, »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Hyperion (»The Beggar’s Opera«, »On Wenlock Edge« von Vaughan Williams), Chandos (»The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams), GAOO (Midas in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss), NMC (»A Night in the Chinese Opera« von Judith Weir); Pickwick-Video (»Die schöne Müllerin« von F. Schubert).

 

29.7. James MEEK wird 65

 Er absolvierte seine Ausbildung an der Londoner Guildhall School of Music und erregte 1984 bei einem Gesangwettbewerb in Brighton erstes Aufsehen. Er trat während drei Spielzeiten beim Buxton Festival auf und sang 1989 in der Londoner Elizabeth Hall in Aufführungen der nachgelassenen Oper »The Fall of the House of Usher« von Debussy den Doktor, 1990 bei der D’Oyly Carte Opera Company den Piratenkönig in »The Pirates of Penzance« und den Anwalt in »Trial By Jury« von Gilbert & Sullivan, 1991 beim Festival von Aldeburgh und anschließend in Cambridge die Titelrolle in »Owen Wingrave« von Benjamin Britten. In Deutschland trat er in »La vera costanza« von Haydn, bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1991-92 als Starveling in »A Midsummer Night’a Dream« von Britten, bei der Opera Factory London 1990 in »Satyricon« von Bruno Maderna auf. Zu seinen Bühnenpartien gehörten der Graf in »Le nozze di Figaro«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Valentin in »Faust« von Gounod und der Escamillo in »Carmen«. Von fast noch größerer Bedeutung war seine Karriere im Konzertsaal, wo er in religiösen Vokalwerken und Oratorien, als Liedersänger und als Interpret zeitgenössischer Musik bekannt wurde. Aus seinem Konzertrepertoire sind Mendelssohns »Elias«, die Petite Messe solennelle von Rossini. die Händel-Oratorien »Israel in Egypt« und »Judas Makkabaeus« (Festival von Flandern), die Matthäus- wie die Johannespassion von J.S. Bach, das Weihnachtsoratorium vom gleichen Meister, das War Requiem von Benjamin Britten (das er in Deutschland wie in Jugoslawien gesungen hat), die Requiem-Messen von Mozart, Verdi und Gabriel Fauré und »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms zu nennen. In der National Concert Hall in Dublin sang er als Solist im »Messias« von Händel, in London in »Pulcinella« von Strawinsky, in der Kathedrale vom Guilford in der Missa solemnis von Beethoven. Beim Aldeburgh Festival trug er Lieder von Henri Dutilleux vor; er trat in Konzerten zusammen mit dem Ensemble Songmaker’s Almanac bei den Festspielen von Bath, Buxton, Nottingham und Derby auf; in London sang er Werke von Schönberg und 1989 in einem Schubert-Konzert, das unter der Leitung des berühmten deutschen Baritons Hermann Prey stand.

Schallplatten: Aufnahmen aus Oratorien und von Liedern, darunter die Johannespassion und rund 30 Kantaten von J.S. Bach.

 

30.7. Marion AMMANN wird 60

Sie studierte ab 1991 Gesang mit Lehrdiplomabschluss an der Akademie für Schul- und Kirchenmusik Luzern sowie privat in Zürich und Bern. Am Opernstudio Biel erlangte sie 1997 die Konzertreife im Fach Oper. Ihre ersten Rollen als Lady Macbeth in Giuseppe Verdis Macbeth und Leonore in Ludwig van Beethovens Fidelio sang sie am Theater Biel/Solothurn. Ihre Lehrer waren u. a. Kurt Widmer (Basel), Edith Mathis (Luzern) und Daniel Ferro (New York). Ammann hat sich vor allem im Strauss- und Wagner-Fach hervorgetan. Die Rolle der Kaiserin in Strauss’ Die Frau ohne Schatten sang sie an den Bühnen von Antwerpen, Gent, Graz, Karlsruhe, Saarbrücken und Helsinki, die Isolde in Wagners Tristan und Isolde an einem Dutzend deutscher und nordischer Bühnen. In der Oper Klosterneuburg war sie Leonore in Fidelio. Sie erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, darunter vom Migros-Genossenschafts-Bund sowie von den Kantonen Graubünden und Solothurn, und war Bayreuther Stipendiatin. Sie wohnt in Dornach bei Basel.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.marionammann.ch/ 

 

30.7. Teresa CAHILL wird 80

 Sie wurde an der Guildhall School of Music London und im Londoner Opera Centre, hier durch Vera Rozsa, ausgebildet. Sie debütierte 1967 bei der Phoenix Opera Company in London als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1970 gewann sie den John Christie Award. Erfolgreiche Karriere vor allem an der Covent Garden Oper London (1970-80 u.a. als Barbarina in »Le nozze di Figaro«, als Lisa in Bellinis »La Sonnambula«, als Waldvogel in »Siegfried«, als Barena in »Jenufa« von Janácek, als Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, als 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss, als eines der Blumenmädchen in »Parsifal«, als Zerlina in »Don Giovanni«, als Frasquita in »Carmen«, als Xenia in »Boris Godunow«, als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito«, als Sophie im »Rosenkavalier«, als 1. Nichte in B. Brittens »Peter Grimes« und als Woglinde im Nibelungenring), bei der Welsh Opera Cardiff, bei der Scottish Opera Glasgow (1974 als Sophie im »Rosenkavalier« und 1982 als Climene in Cavallis »L‘Egisto«) und bei den Festspielen von Aldeburgh. Sie gastierte seit 1972 in den USA an der Oper von Santa Fé. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man sie 1970 als Donna Elvira in »Don Giovanni«, 1971 als Pamina und als Fiordiligi in »Così fan tutte« sowie 1976 als Alice Ford in Verdis »Falstaff«. Bei den Festspielen von Glyndebourne bewunderte man sie 1970 als 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1971 als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Fiordiligi und als Il Destino in Cavallis »La Calisto« sowie 1977 und 1980 als Alice Ford. Am 12.7.1976 wirkte sie an der Covent Garden Oper London in der Uraufführung von H.W. Henzes »We come to the River«. An der Mailänder Scala trat sie 1976 im Rahmen eines Gastspiels der Covent Garden Opera London als 1. Nichte in B. Brittens »Peter Grimes« und als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito« auf.  1977 sang sie bei der English National Opera London die Pauline Leclerc in der Uraufführung der Oper »Toussaint l’ouverture« von David Blake. 1990 zu Gast bei der Chelsea Opera Group (Titelrolle in »Daphne« von Richard Strauss). Große Konzertkarriere in England (u.a. beim Edinburgh Festival), in Berlin und Wien (u.a. 1983 in Gustav Mahlers 8. Sinfonie), in Frankfurt a.M. und Stockholm, in Chicago und Houston/Texas, in Holland und in Italien. Sie trat im Rundfunk in England, Italien, Deutschland, Belgien und Dänemark auf. Sie übernahm sowohl Aufgaben aus dem Bereich des Koloraturfachs wie für lyrischen Sopran; namentlich als Mozart-Interpretin angesehen. Zu ihren Bühnenrollen gehörten auch die Miss Wordsworth in Brittens »Albert Herring«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Jolanthe in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky, seit etwa 1990 auch die Arabella von Richard Strauss. Zugleich erfolgreiches Wirken im Konzertsaal.

Schallplatten: Argo, HMV-Electrola (»Le nozze di Figaro«, Ausschnitte aus dem »Rosenkavalier« in der Partie der Sophie, »Scenes from the Saga of King Olaf« von Elgar), Denon (8. Sinfonie von G. Mahler), Pearl (Werke von E. Elgar), Decca (»La Calisto« von Cavalli), CBC (»Cendrillon« von Massenet), Chandos (Lieder von R. Strauss).

 

31.7. Patricia WISE wird 80

 Gesangstudium an der Kansas University bei Miriam Stewart Green, dann in der Opernklasse der Oper von Santa Fé, schließlich bei Margaret Harshaw in New York. 1966 stand sie in Kansas City erstmals auf der Bühne, und zwar als Susanna in »Le nozze di Figaro«. Sie sang dann an den großen amerikanischen Operntheatern: in Baltimore, Fort Worth, New Orleans, Philadelphia, San Antonio, Pittsburgh, Santa Fé und in Houston/Texas, vor allem aber an der New York City Opera, an der sie oft zu hören war. Sie heiratete den Generaldirektor der Oper von Houston David Gockley und war seitdem an diesem Opernhaus ständig tätig. Große Erfolge bei Gastspielen an der Wiener Volksoper (u.a. als Norina in »Don Pasquale«, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«,  als Philine in »Mignon« von A. Thomas, als Pamina in der »Zauberflöte« und als Marie in Donizettis »Regimentstochter«) und an der Oper von Tel Aviv. 1971 sang sie in der Carnegie Hall New York in der konzertanten Premiere der Oper »Ariodante« von Händel, die auf einer amerikanischen Privatmarke aufgenommen wurde. 1968 erschien sie an der Oper von Santa Fé in der Uraufführung von Schönbergs »Jakobsleiter«. 1971 gastierte sie an der Covent Garden Oper London als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1972 bei den Festspielen von Glyndebourne als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1973 als Sophie im »Rosenkavalier«, 1977 als Musetta in »La Bohème« und 1985 als Lulu von A. Berg. 1976 debütierte sie als Rosina im »Barbier von Sevilla« an der Wiener Staatsoper und war hier bis 1991 in mehr als 300 Vorstellungen u.a. als Sophie, als Königin der Nacht wie als Pamina in der »Zauberflöte«, als Gilda in »Rigoletto«, als Norina, als Konstanze, als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, als Zerbinetta, als Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, als eines der Blumenmädchen in »Parsifal«, als Lucia di Lammermoor, als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, als Nannetta in »Falstaff« von Verdi, als Micaela in »Carmen«, als Musetta, als Susanna, als Manon von Massenet und als Nedda im »Bajazzo«  zu hören. 1986 nahm sie an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil. 1980 und 1982 sang sie an der Mailänder Scala die Nannetta, 1981 an der Oper von San Francisco die Gilda. 1985 gastierte sie in Zürich, dann auch in Barcelona, 1987 am Teatro Real Madrid und 1991 am Théâtre Châtelet Paris als Lulu. 1991 sang sie am Theater von Máo auf Menorca erstmals die Traviata. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie 1981 als Konstanze, am 7.8.1984 in der Uraufführung der Oper »Un Re in ascolto« von L. Berio, 1986 in Mozarts C-Moll-Messe und 1987 in einem Mozart-Konzert mit. Im Übrigen sang sie sowohl das klassische Repertoire für lyrischen Koloratursopran (Mozart, Donizetti, Verdi, Bizet, Richard Strauss, Gounod, Gluck) als auch zahlreiche Partien in zeitgenössischen Werken von H.W. Henze, Ginastera und anderen Komponisten. Angesehen auch als Konzertsopranistin wie als Pädagogin.

Schallplattenaufnahmen: EMI (Titelfigur in »Lulu«), Edition Schwann (Mozart-Messen), Amadeo (Arien), Robin Hood Records (Gilda in »Rigoletto«, New York, 1973), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio).

 

 

 

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