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GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2024

07.01.2024 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2024

Berücksichtigt wurden unde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

  • Dino DI DOMENICO wird 75

Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch: https://it.wikipedia.org/wiki/Dino_Di_Domenico

 

  • Chigusa TOMITA wird 75

 Er debütierte 1978 als kaiserlicher Kommissär in »Madame Butterfly« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 1981 in mehr als 90 Aufführungen u.a. auch den Fiorello im »Barbier von Sevilla«, den Amantio in »Gianni Schicchi«, den Sciarrone in »Tosca«, den Marullo in »Rigoletto«, den Silvano in Verdis »Un ballo in maschera« und den Ruiz im »Troubadour« sang.

 

  • Gisèle BOBILLIER wird 100

 Sie war Absolventin des Konservatoriums ihrer Heimatstadt Genf, das sie seit 1950 besuchte; ihre Lehrer waren Hugues Cuénod und Fernando Carpi. Abschließende Studien bei Germaine Lubin in Paris. Sie sang 1952-72 als Gast am Grand Théâtre Genf die Nicole in »Marion« von Pierre Wissmer, die Miranda in »Der Sturm« von Frank Martin (in der Uraufführung einer Neu-Fassung dieser Oper 1967), den Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Anna Gomez in »The Consul« von Menotti, das Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Diane in der Offenbach-Operette »Orphée aux enfers« und die Poussette in »Manon« von Massenet. Das Schwergewicht ihrer Tätigkeit lag jedoch im Konzertgesang, vor allem im Bereich des Oratoriums. Sie gastierte als Konzertsolistin in ihrer Schweizer Heimat, in Paris, Lyon, Marseille, Straßburg und Nizza, in Mailand und London und beim Festival von Dubrovnik. Dabei meisterte sie ein Repertoire, das von J.S. Bach und Händel bis hin zur modernen Musik reichte; nicht zuletzt galt sie als bedeutende Liedersängerin. Man hörte sie in Radiosendungen der Schweizer Rundfunkstationen, über RAI Mailand, BBC London und über Radio Paris.

Schallplatten: Decca (»L’Enfant et les sortilèges« von Ravel).

 

2.1. Inghild HORYSA wird 80

 Sie war Schülerin von Helena Braun in München und kam 1966 zu ihrem Bühnendebüt an der Münchner Staatsoper als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Am 1.8.1969 wirkte sie an diesem Opernhaus in der Uraufführung der Oper »Spiel von Liebe und Tod« von Ján Cikker mit. Sie war 1967-68 an der Staatsoper München, 1968-69 am Stadttheater Bremen, 1969-74 am Opernhaus Dortmund, seitdem für mehr als zwanzig Jahre am Opernhaus von Nürnberg engagiert. Gastspiele führten sie an die Wiener Volksoper, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Opernhäuser von Essen, Frankfurt a.M., an das Nationaltheater Mannheim, an die Staatsopern von Hamburg und Stuttgart. Ihr vielgestaltiges Bühnenrepertoire enthielt u.a. die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Venus in »Tannhäuser«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Marina in »Boris Godunow«, den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und den Octavian im »Rosenkavalier« von R. Strauss. Diese Partie singt sie auch in einer Aufnahme eines Querschnitts durch die Oper, die vom Dortmunder Opernhaus publiziert wurde. Am Opernhaus von Nürnberg sang sie noch 1998 die Mrs. Herring in B. Brittens »Albert Herring«. Auch als Konzertsängerin erfolgreich aufgetreten.

 

2.1. Péter EÖTVÖS wird 80

Er wurde im ungarischsprachigen Szeklerland geboren, das seit dem Vertrag von Trianon 1920 zu Rumänien gehörte, nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch aber in den Jahren 1941 bis 1944 von Ungarn besetzt war. Sein Vater war damals dort als Soldat stationiert, seine Mutter war Pianistin und Musikpädagogin. Die Familie floh vor der vordringenden Front nach Dresden, kehrte aber bald nach Ungarn zurück. Er wurde im Alter von 14 Jahren von Zoltán Kodály an der Musikakademie Budapest aufgenommen, wo er 1958-65 studierte. 1966 erhielt er ein Stipendium für ein Dirigierstudium an der Kölner Musikhochschule. 1968-76 schloss sich eine Zusammenarbeit mit dem Ensemble von Karlheinz Stockhausen an. 1971-79 war er Mitarbeiter am Studio für Elektronische Musik des WDR in Köln. 1979-91 war er auf Ruf von Pierre Boulez musikalischer Leiter des Emsemble intercontemporain. 1991 gründete er das Internationale Eötvös Institut für junge Dirigenten und Komponisten in Budapest. 1992-98 nahm er eine Lehrtätigkeit an der Karlsruher Musikhochschule wahr, die er 2002 wieder aufnahm. 1998-2001 war er Professor an der Kölner Musikhochschule. Zudem leitet er regelmäßig Meisterkurse und Seminare auf der ganzen Welt. Als Dirigent wird Péter Eötvös von folgenden Orchestern regelmäßig eingeladen: Concertgeqouw-Orchester, Berliner Philharmoniker, Münchner Philharmoniker, Wiener Philharmoniker, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Orchestre Philharmonique de Radio France, BBC Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra und NHK-Sinfonieorchester. Zudem dirigierte er an Opernhäusern wie Teatro alla Scala in Mailand, Royal Opera House in London, Opéra National de Lyon, Brüsseler Opernhaus La Monnaie/De Munt, Festival Opera in Glyndebourne und Théâtre du Châtelet in Paris. Zudem war er Erster Gastdirigent beim BBC Symphony Orchestra, Budapester Festival Orchester, bei der Ungarischen Nationalphilharmonie, beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, bei den Göteborger Symphonikern und beim Radio Sinfonie Orchester Wien. 1994-2004 war Péter Eötvös außerdem Chefdirigent des Radio Kammerorchesters in Hilversum.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.eotvospeter.com/  

 

3.1. Johann-Werner PREIN wird 70

 Nach anfänglichem Studium der Psychologie, Philosophie und Pädagogik entschloss er sich zur Ausbildung seiner Stimme. Seit 1977 war er Schüler von Herma Handl-Wiedenhofer in Graz. 1979 begann er eine erfolgreiche Karriere als Konzertsänger, vor allem als Oratoriensolist und Lied-Interpret. Er wurde erster Preisträger beim Belvedere-Concours in Wien. Er debütierte auf der Bühne 1980 im Theater an der Wien in »Jonny spielt auf« von Krenek. 1980-84 erschien er nur gelegentlich beim Theater, u.a. in Graz, bei den Wiener Festwochen und beim Steirischen Herbst (in »Jakob Lenz« von Wolfgang Rihm, als Manager in »Jonny spielt auf« von Krenek, als 5. Jude in »Salome« von R. Strauss, als Sergeant in »Manon Lescaut« von Puccini und als Paco in dem Musical »Der Mann von La Mancha«). Seine eigentliche Bühnenkarriere setzte jedoch mit seinem Auftreten bei den Festspielen von Bayreuth ein, wo er 1984-86 den Donner im »Rheingold« sang. 1984-85 war er als Bass-Bariton am Stadttheater von Bern (Schweiz) engagiert, seit 1986 erster Heldenbariton am Theater im Revier Gelsenkirchen. Gastspiele brachten ihm an der Staatsoper von Wien (1985 als Biterolf in »Tannhäuser«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Wiesbaden (1988), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona wie an der Opéra de Wallonie Lüttich wichtige Erfolge. 1989 sang er bei den Festspielen von Salzburg in einer konzertanten Aufführung von Carl Orffs »Antigonae«, in Gelsenkirchen den Wagner in Busonis »Doktor Faust«, in Wiesbaden 1990 den Wotan im »Rheingold« und den Don Pizarro in »Fidelio«, 1991 den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1993 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995 den Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola«, 1996 den Ramfis in »Aida« und den Sarastro in der »Zauberflöte«, am Stadttheater von Freiburg i. Br. 1990 den König Philipp in Verdis »Don Carlos«. Am Opernhaus von Leipzig gastierte er 1993 in »Hippolyte et Aricie« von Rameau; in Wiesbaden sang er 1995 (in einer konzertanten Aufführung) den Adahm in »Die ersten Menschen« von Rudi Stephan. 1997 sang er am Staatstheater Wiesbaden den Kottwitz in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze und den Frank in »Die tote Stadt« von Korngold, am Staatstheater Braunschweig den Golaud in »Pelléas et Mélisande«, in Montpellier den Robert in »Guntram« von R. Strauss, 1998 am Teatro Verdi Triest den Doktor in »Wozzeck«. Bei den Festspielen von Wiesbaden, wo er am Staatstheater engagiert war, sang er 1998 den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, dort auch 1999 den Faninal im »Rosenkavalier« und den Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti. 2012 sang er bei den Festspielen von Schwetzingen den Ritter des Turms in »Rosamunde« von Schweitzer, an der Staatsoper Berlin sang er in den Jahren 2012-15 den Theaterdirektor in »Lulu« und den 2. Handwerksburschen in »Wozzeck« von A. Berg. Von seinen Bühnenpartien sind noch hervorzuheben: der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Sprecher in der »Zauberflöte«, der Landgraf in »Tannhäuser«, der Wotan im Nibelungenring, der Basilio im »Barbier von Sevilla« und der Achilles in »Penthesilea« von Othmar Schoeck. Auch als Konzert- und Liedersänger geschätzt.

Schallplatten: Preiser (Lieder von Joseph Matthias Hauer), Capriccio (»Der ferne Klang« von Fr. Schreker, »Turandot« von Busoni), Decca (»Flammen« von Erwin Schulhoff), Orfeo (»Der zerbrochene Krug« von V. Ullmann).

 

3.1. David ATHERTON wird 80

Er wurde bereits 1968 von Georg Solti zum Dirigenten des Royal Opera House Covent Garden ernannt. Gleichzeitig war Atherton auch als Dirigent und musikalischer Leiter der von ihm gegründeten London Sinfonietta tätig. Er galt schon zu dieser Zeit als ein bedeutender Vertreter der Neuen Musik. Im Opernhaus Covent Garden feierte er große Erfolge und prägte dadurch das Londoner Musikleben. 1989-2000 war er Musikalischer Direktor des Hong Kong Philharmonic Orchestra. Daneben dirigierte er viele der berühmten Orchester in der Welt. Neben symphonischer Musik gehören Opern zu seinem künstlerischen Repertoire.

 

3.1. Bryan KELLY wird 90

 Biographie des englischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Bryan_Kelly

 

3.1. Hans NIEMANN wird 95

 Er war der Sohn der Sopranistin Maria Hubacher (* 1898) und des Schauspielers Georg Mann (Niemann). Er studierte in Dresden bei dem Gesangspädagogen Fischer, außerdem erhielt er dort eine Ausbildung als Tänzer. 1848-50 war er an der Dresdner Staatsoperette engagiert, 1950-53 am Stadttheater von Bautzen, 1953-58 am Stadttheater von St. Gallen, schließlich 1958-72 am Stadttheater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern. Er trat vor allem als Operettensänger hervor, bevorzugt in komischen und Charakterrollen, wobei er ein sehr umfangreiches Repertoire zum Vortrag brachte. Er gastierte am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich u.a. als Joseph Calicot in »Madame Pompadour« von Leo Fall und als Marchese Pimpinelli in »Paganini« von Franz Lehár. Am Stadttheater von Bern wirkte er in der Schweizer Erstaufführung der Opern »Der junge Lord« von H.W. Henze (Spielzeit  1967-68 als La Rocca, anschließendes Gastspiel am Grand Théâtre Genf) und »Spiel von Liebe und Tod« von Jan Cikker (Spielzeit 1970-71 als Doucin) mit, am Theater von St. Gallen in den Schweizer Erstaufführungen der Operetten »Geliebte Manuela« von Fred Raymond )Spielzeit 1952-53), »Ballnacht in Florenz« von J. Strauß (1953-54) und »Kleiner Schwindel in Paris« von Robert Stolz (Spielzeit 1957-58).

 

4.1. Peter SEIFFERT wird 70

 Er sang bereits in Düsseldorf in einem Knabenchor und wollte zunächst den Beruf eines Physiotherapeuten ergreifen. Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger im Wesentlichen durch M. Röhrig in Düsseldorf. 1978 begann er seine Bühnenkarriere mit einem Engagement an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Bis 1980 blieb er Mitglied dieses Theaters und folgte dann einem Ruf an die Deutsche Oper Berlin. Hier konnte er eine bedeutende Karriere im jugendlich-lyrischen Tenorfach zur Entwicklung bringen und sang Partien wie den Lenski in »Eugen Onegin«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und den Hüon in »Oberon« von Weber. Große Erfolge am Stadttheater von Bern (1981 als Don Ottavio in »Don Giovanni«) und an der Staatsoper von München (Debüt 1983 als Fenton in »Falstaff« von Verdi; 1984 als Nureddin im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, 1987 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss); auch an der Hamburger Staatsoper und an anderen bedeutenden Opernhäusern des deutschen Sprachgebiets gastweise aufgetreten. Er fügte dann auch schwerere und heldische Partien in sein Bühnenrepertoire ein. 1984 debütierte er als Matteo in »Arabella« von R. Strauss an der Wiener Staatsoper. Hier sang er bis 2018 in insgesamt 102 Vorstellungen auch den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Lohengrin, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Max im »Freischütz«, den Florestan in »Fidelio«, den Tristan in »Tristan und Isolde«, den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Parsifal, den Otello von Verdi, den Tannhäuser und den Siegmund in der »Walküre«. An der Covent Garden Oper London gastierte er 1988 als Parsifal und 2016 als Tannhäuser. 1988 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Faust von Gounod, 1990 den Lohengrin, 1991 den Don Ottavio, 1989 in München den Lohengrin, 1991 den Parsifal. Bei den Salzburger Festspielen trat er 1992 als Narraboth auf, 1994 als Don Ottavio. 2003 in Mahlers »Lied von der Erde«, 2007 als Max im »Freischütz«, 2013 als Siegmund in einer konzertanten Aufführung des 1. Aktes der »Walküre« und 2014 als Tristan in einer konzertanten Aufführung des 2. Aktes der Oper »Tristan und Isolde«. 1992 sang er in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses von Nagoya (Japan) den Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, anschließend in Tokio den Erik, 1995 bei Maggio Musicale von Florenz den Max im »Freischütz«. Bei den Osterfestspielen von Salzburg sang er 1996 und 2017 das Tenor-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 2017 auch den Siegmund. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1996-98 und 2000 den Walther von Stolzing und 2001-03 und 2005 den Lohengrin. Am Opernhaus von Zürich sang er den Tamino, den Parsifal, den Florestan, den Erik, den Max, den Tannhäuser, den Turiddu, den Pedro in »Tiefland« von Eugen d’Albert und den Otello von Verdi. 1996 an der Staatsoper Berlin als Lohengrin zu Gast. 1997 sang er an der Staatsoper von München den Hans in Smetanas »Die verkaufte Brat«. 1998 gastierte er in Rom wie an der Hamburger Staatsoper als Max im »Freischütz«, 1999 an der Münchner Staatsoper wie an der Staatsoper Berlin als Lohengrin. 1999 sang er an der Münchner Staatsoper den Max, 2000 dort wie an der Deutschen Oper Berlin den Lohengrin, in München dazu den Walther von Stolzing. 2001 hörte man ihn (konzertant) in Dresden als Rienzi in der gleichnamigen Wagner-Oper. An der Los Angeles Opera sang er den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und den Tannhäuser, am Théâtre du Châtelet in Paris war er als Tannhäuser und Siegmund zu hören. In Venedig sang er den Max im »Freischütz«, am Teatro Real Madrid den Lohengrin und den Tannhäuser, an der Deutschen Oper Berlin den Turiddu. 2004 debütierte er als Tannhäuser an der Metropolitan Oper in New York, an der er 2008 auch den Tristan sang. In der Saison 2005/06 unternahm er eine sehr erfolgreiche Konzert-Tournee durch die Schweiz. Zu seinen Höhepunkten in der Spielzeit 2006/07 gehörten der Florestan anlässlich der Eröffnung des neuen Opernhauses Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia unter der Leitung von Zubin Mehta und der Siegmund sowohl in Valencia als auch beim Maggio Musicale in Florenz. 2007/08 folgten der Tannhäuser an der San Francisco Opera und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe« an der Semperoper in Dresden. 2008/09 sang er den Tannhäuser in Berlin, den Pedro und den Max in Berlin und Barcelona. Nachdem er an der Mailänder Scala 1984, 1990 und 2003 bereits Konzerte gegeben hatte, sang er dort im September 2011 bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper in einer konzertanten Aufführung des »Fidelio« den Florestan. 2012 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Tristan, an der Staatsoper Münden den Otello von Verdi und am Théatre du Capitole de Toulouse den Tannhäuser, 2012-13 an der Staatsoper Berlin den Siegmund, 2013 an der Staatsoper München den Tristan und an der Staatsoper Hamburg den Bacchus, 2014 an der Deutschen Oper Berlin den Siegmund, an der Staatsoper Berlin den Tannhäuser, am Teatro Colón Buenos Aires und an der Staatsoper Berlin den Tristan, 2014-15 an der Staatsoper Berlin den Tannhäuser, an der Staatsoper München 2015 den Bacchus und 2016 den Florestan, 2016 am Teatro de la Maestranza in Sevilla den Tannhäuser, 2017 an der Deutschen Oper Berlin den Lohengrin und den Tannhäuser, an der Semperoper Dresden den Otello von Verdi, am Teatro di San Carlo Neapel den Florestan und am Teatro Regio Turin den Tristan, 2018 am Teatro Colón Buenos Aires den Tristan, an der Deutschen Oper Berlin den Tristan und den Tannhäuser sowie am Opernhaus von Köln den Tristan. Auch als Konzertsolist kam er zu einer großen internationalen Karriere. So sang er in London im Mozart-Requiem unter Carlo Maria Giulini, in Philadelphia in Beethovens 9. Sinfonie unter Riccardo Muti. Seit 1986 verheiratet mit der berühmten Sopranistin Lucia Popp (1939-93). In zweiter Ehe mit der österreichischen Sopranistin Petra-Maria Schnitzer verheiratet.

Schallplatten: HMV-Electrola (»Zar und Zimmermann« von Lortzing, »Lobgesang« von Mendelssohn, 9. Sinfonie von Beethoven, Froh im »Rheingold«), Decca (»Arabella« von R. Strauss), Teldec (Florestan in »Fidelio«, Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1999), Ariola-Eurodisc (»Gianni Schicchi« von Puccini, C-Moll-Messe von Mozart), EMI (Opern- und Operetten-Recital, Arien aus italienischen Opern, »Die Fledermaus« als Eisenstein, Erik in »Der fliegende Holländer«, »Das Lied von der Erde« von G. Mahler), DGG (8. Sinfonie von G. Mahler), RCA (Max im »Freischütz«, Arien aus Opern von Weber, Nicolai, Wagner und Richard Strauss), BMG/RCA (Hüon in »Oberon« von Weber), Teldec/East West Rec. (Titelrolle in »Lohengrin«, 1.Akt »Walküre«); EMI-Video (»Der fliegende Holländer«).

 

4.1. Margaret MARSHALL wird 75

 Gesangsstudium an der Royal Scottish Academy of Music in Glasgow. Sie setzte ihre Ausbildung mit Hilfe von Stipendien bei Edna Mitchell und Peter Pears in England, dann bei Hans Hotter in München fort. 1974 war sie die Gewinnerin eines internationalen Gesangwettbewerbs in München. Erste Erfolge als Konzertsängerin hatte sie 1975 in der Londoner Wigmore Hall, dann auch in Italien und seit 1978 in den USA. Bühnendebüt 1977 am Teatro Comunale Florenz. Sie sang dann viel an der Scottish Opera Glasgow (1969 Poppea in Händels »Agrippina«, 1979 Euridice in Glucks »Orfeo ed Euridice«, 1980 und 1986 Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1981-82 Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1983 Pamina in der »Zauberflöte« und Ilia im »Idomeneo«, 1985 Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss) und wurde durch Gastspiele in den Zentren des internationalen Musiklebens, vor allem als Mozart-Interpretin, bekannt. An der Mailänder Scala sang sie 1979 den Lucio in »Tito Manlio« von Vivaldi und das Sopran-Solo in Pergolesis Stabat mater, 1982 die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1984 die Ilia. 1979 übernahm sie beim Maggio Musicale von Florenz die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1980 an der Covent Garden Oper London die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1989 dort auch die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1989 und 1992 die Fiordiligi. An der Hamburger Staatsoper trat sie 1982 als Fiordiligi auf. 1982-85 und wiederum 1990-91 hörte man sie bei den Festspielen von Salzburg als Fiordiligi, 1992 als Vitellia und als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1983 auch in Mozart-Konzerten. Sie gab 1980 in den USA Konzerte mit dem Boston Symphony Orchestra. 1986 sang sie am Opernhaus von Köln erstmals die Marschallin im »Rosenkavalier«, die sie dann in Zürich und an weiteren Theatern wiederholte. Sie trat an der Wiener Staatsoper 1988 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Fiordiligi in insgesamt sechs Vorstellungen auf. 1991 Gastspiel beim Hongkong Festival als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1991 gastierte sie an der Oper von Frankfurt a.M. als Traviata. Im Konzertbereich schätzte man sie vor allem als große Bach- und Händel-Interpretin. Beim Festival von Edinburgh sang sie 1977 im Mozart-Requiem und 1983 in der F-Moll-Messe von Anton Bruckner. Die Sängerin, die mit dem schottischen Arzt Dr. Graeme Davidson verheiratet war, lebte in ihrem Geburtsort Stirling in Schottland.

Schallplatten: Philips (Werke von J.S. Bach, »Tito Manlio« von Vivaldi, »L’Incontro improviso« von Haydn, »Die Schuldigkeit des ersten Gebots« von Mozart, Sopransolo im »Messias«), HMV (»Saul« von Händel, »Così fan tutte«, Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, »Les Danaïdes« von A. Salieri), RCA (Matthäuspassion von J.S. Bach), Telefunken (Marienvesper von Monteverdi), Decca (H-Moll-Messe von J.S. Bach), CBS (8. Sinfonie von G. Mahler), DGG (Stabat mater von Pergolesi), EMI (Paukenmesse von J. Haydn), Chandos (»The Kingdom« von E. Elgar), Eurodisc (Matthäuspassion von J.S. Bach).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://margaretmarshallsongbird.com/

 

5.1. Katalin FARKAS wird 70

 Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung in Budapest und sang seit 1982 an der Budapester Nationaloper. Dort trat sie in Partien aus dem Koloraturfach wie der Rosina im »Barbier von Sevilla«, der Sophie in Massenets »Werther«, der Frasquita in »Carmen«, der Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und dem Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart (1987) auf. 1985 gastierte sie beim Glyndebourne Festival als Zdenka in der Richard Strauss-Oper »Arabella«, 1986-87 bei den Festspielen von Göttingen in »Don Sanche« von F. Liszt und als Amaryllis in »Il pastor fido« von Mozart, 1990 in »Floridante« von Händel. Weitere Gastspiele am Teatro San Carlo Neapel, in der Schweiz und in Spanien. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch ergänzend die Marzelline in »Fidelio«, die Lola in »Cavalleria rusticana« und die Giannetta in Donizettis »L‘Elisir d’amore« zu nennen. Auch als Konzertsängerin kam sie in einem weitreichenden Repertoire zu ihren Erfolgen.

Schallplatten: Hungaroten (»Don Sanche« von Liszt, Brockes-Passion und »Der geduldige Sokrates« von Telemann, »La serva padrona« von Pergolesi, »Floridante« von Händel).

 

5.1. Janine ROEBUCK wird 70

 Zunächst Studium der französischen Sprache und Literatur an der Manchester University (1972-76), dann Musik- und Gesangstudium am Royal Northern College Manchester bei Nicholas Powell und bei Frederic Cox (1977-81), danach am Conservatoire National de Paris bei Régine Crespin (1981-82), schließlich im National Opera Studio London bei David Harper (1982-83), auch bei Edgar Evans. 1984 debütierte sie an der New Sadler’s Wells Opera London als Manja in »Gräfin Mariza« von Kálmán. Noch im gleichen Jahr  sang sie bei der Gesellschaft Opera 80 die Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. 1985 trat sie beim Buxton Festival in »La buona figliuola« von N. Piccinni auf, 1985 an der Scottish Opera Glasgow als Clarina in »La cambiale di matrimonio« und als Lucilla in  »La scala di seta« von Rossini, 1989 an der Covent Garden Oper London in »Alceste« von Gluck. Bei der D’Oyly Carte Opera Company wie bei der New Sadler’s Wells Opera gastierte sie in Operetten von Gilbert & Sullivan (u.a. 1987 als Hebe in »H.M.S. Pinafore«), bei der Pavilion Opera als Dorabella in »Così fan tutte« und als Maddalena in »Rigoletto«. Erfolgreiche Konzert- und Oratorienauftritte in England wie im Ausland.

Schallplatten: TER (»Die lustige Witwe« von F. Lehár, »H.M.S. Pinafore« von Gilbert & Sullivan).

 

5.1. Nassrin AZARMI wird 75

 Sie begann ihre Ausbildung am Konservatorium von Teheran als Schülerin von Mme. Fachere Saba und ergänzte diese Studien in Köln bei Margarethe Düren-Herrmann. 1967 debütierte sie am Opernhaus von Teheran in der Rolle der Despina in »Così fan tutte«. Sie wurde dann 1968-69 Mitglied der Wiener Volksoper (wo sie u.a. in den Minuten-Opern von Darius Milhaud und die Fatima in »Abu Hassan« von C.M. von Weber sang), 1969-71 des Landestheaters von Linz/Donau. 1971 folgte sie einem Ruf an die Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der sie als Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« debütierte, eine 42-jährige, bedeutende Karriere entfaltete und dort insgesamt 88 Rollen sang. Sie sang dort wie bei ihren Gastspielen zahlreiche Partien aus dem Koloratur- und aus dem lyrischen Fach, darunter die Königin der Nacht wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Konstanze wie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Adina in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Elvira in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, die Micaela in »Carmen«, die Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss, die Aminta in dessen Oper »Die schweigsame Frau«, die Gilda in »Rigoletto«, die Musetta in »La Bohème« (1993) und die Nannetta in Verdis »Falstaff«. Zu Gast an der Oper von San Francisco (1974 als Clorinda in »La Cenerentola«), an der Wiener Volksoper und an deutschen Bühnen. An der Oper von Antwerpen sang sie 1982 die Titelrolle in »Lulu« von A. Berg. Bei den Festspielen von Salzburg übernahm sie 1970 einen der Knaben in der »Zauberflöte«. Sie wurde auch als Konzert- und Oratoriensängerin bekannt. Am 30. November 2013 verabschiedete sie sich in Duisburg als Annina in »La Traviata« von der Bühne.

Schallplatten: Edition Schwann, auch Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen.

 

5.1. Wilhelmenia FERNANDEZ wird 75

 Ihre Mutter war Pianistin und Organistin in einer Kirche in Philadelphia. Dort sang die Tochter schon im Alter von sieben Jahren kleine Solopartien. Sie studierte 1969-73 in ihrer Heimatstadt Philadelphia und besuchte anschließend die Juilliard School of Music. 1977 begann die junge farbige Sängerin ihre Bühnenkarriere an der Oper von Houston (Texas) in der Rolle der Bess in der Oper »Porgy and Bess« von Gershwin. Es kam anschließend zu einer glanzvollen Tournee mit dieser Oper durch die USA wie durch die europäischen Länder. 1979-80 gastierte sie an der Grand Opéra Paris als Musetta in Puccinis »La Bohème«. Sie teilte seither ihre Karriere zwischen den Theatern in ihrer nordamerikanischen Heimat und den großen Bühnen in Europa auf. So sang sie an der New York City Opera, an der Oper von Boston und bei der Michigan Opera Company, am Opernhaus von Toulouse (u.a. die Aida), an der Opéra du Rhin Straßburg und an der Opéra de Wallonie Lüttich (1987-88 die Marguerite in »Faust« von Gounod). 1988 war sie am Berliner Theater des Westens wieder in ihrer Glanzrolle, der Bess, sehr erfolgreich. Bei der Opera North Leeds sang sie 1986 die Aida, 1991 am Teatro San Carlos Lissabon die Leonore im »Troubadour«, in London in dem Musical »Carmen Jones«. 1986 war sie bei den Festspielen von Wiesbaden, 1993 in Lüttich, 1994 und 1996 an der Deutschen Oper Berlin als Aida zu Gast. An der Deutschen Oper Berlin wie bei den Festspielen von Wiesbaden übernahm sie 1997 die Partie der Aida (ihre Glanzrolle). Aus ihrem Repertoire sind noch die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Carmen, die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell und die Titelfigur in »Luisa Miller« von Verdi hervorzuheben. Auch im Konzertsaal war sie in einem weit gespannten Repertoire erfolgreich (Sopran-Solo in Beethovens 9. Sinfonie). Weiten Kreisen wurde die Sängerin durch ihr Mitwirken in dem Musikfilm »Diva« bekannt. Hier erregte neben ihrer Stimme auch ihre aparte Schönheit Bewunderung. Bis zu seinem Tod am 1. März 2018 war sie mit dem Bariton Andrew William Smith verheiratet.

Schallplatten: HMV (»Carmen Jones« von Hammerstein).

 

5.1. Doris JUNG wird 100

 Ihre Lehrer waren Julius Cohen in Urbana (Illinois), Emma Zador und Winifred Cecil in New York, schließlich Luise Helletsgruber in Wien. 1955 erfolgte ihr Bühnendebüt am Opernhaus von Zürich als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. Sie war engagiert: 1955-56 am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich, 1958-59 am Staatstheater von Oldenburg, 1959-63 am Stadttheater von Freiburg i.Br., 1963-66 an der Staatsoper Hamburg, 1966-69 an der Staatsoper München. Sie gastierte an der Wiener Staatsoper 1963 als Senta in »Der fliegende Holländer« und 1968 als Donna Anna in »Don Giovanni«, 1960 an der City Opera New York als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Puccinis Suor Angelica und als Marschallin im »Rosenkavalier«, 1972-73 und 1974 wieder als Marschallin und als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Bedeutende Erfolge bei Auftritten an der Staatsoper von Stuttgart, an der Königlichen Oper Stockholm, an den Opernhäusern von Kopenhagen, Straßburg, Marseille, Frankfurt a.M., Köln, Barcelona, am Teatro Bellini Catania und am Teatro San Carlo Neapel. In Nordamerika sang sie vor allem an der New York City Opera, mit deren Direktor Felix Popper (1908-2000) sie seit 1951 verheiratet war, erschien aber auch an den Opern von Portland und Washington, in Minneapolis und Aspen. Eine bedeutende Karriere hatte sie auch im Konzertsaal. 1970 war sie die Solistin in einem großen Wagner-Konzert in New York unter L. Stokowski; 1991 gab sie nochmals ein Konzert in New York zusammen mit dem Syracuse Symphony Orchestra. Seit 1970 wirkte sie in New York als geschätzte Gesanglehrerin. – Groß dimensionierte, hochdramatische Sopranstimme, die in Opern von R. Wagner, Verdi, Mozart und R. Strauss ihre großen Leistungen aufzuweisen hatte. In ihrem Bühnenrepertoire fanden sich weiters die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, die Leonore in »Fidelio«, die Elsa in »Lohengrin«, die Irene in Wagners »Rienzi«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Elisabeth wie die Venus in »Tannhäuser«, die Chrysothemis in »Elektra«, die Titelrolle in »Arabella« und die Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Aida, die Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi, die Tosca und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«.

Schallplatten: Westminster.

 

8.1. Patrice BERGER wird 65

 Er studierte zunächst Tubaspiel und erwarb darin sein Abschlussdiplom, gleichzeitig auch Studium der Orchesterleitung. Seine Stimme wurde durch die Pädagogen Gérard Chapuis und Jean-Pierre Blivet ausgebildet; er wurde u.a. Preisträger beim Georges Thill-Concours (Tournai National des Voix d’Or) und 1994 beim Wettbewerb von Béziers. Er trat als Oratoriensolist auf und sang bei den Festspielen von Nevers den Monterone in »Rigoletto«, dann beim Festival de Marmande wie am Grand Théâtre Dijon den Escamillo in »Carmen«, am Théâtre Musicale von Angers den Hérode in Massenets »Hérodiade«. 1995 hörte man ihn am Opernhaus von Tours in »Tosca« und in Gounods »Roméo et Juliette«, in Dijon als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, am Theater von Calais als Ourrias in »Mireille« von Gounod.

Schallplatten: Accord (Jarno in »Mignon« von A. Thomas).

 

8.1. Ulf SCHIRMER wird 65

 Er studierte am Bremer Konservatorium sowie an der Musikhochschule Hamburg bei György Ligeti, Christoph von Dohnányi und Horst Stein. Als Assistent von Lorin Maazel und Hausdirigent an der Wiener Staatsoper leitete er zahlreiche Premieren wie Un Re in ascoltoRaimonda und Die Entführung aus dem Serail. 1988-91 war er Generalmusikdirektor in Wiesbaden und künstlerischer Direktor der Symphoniekonzerte am Hessischen Staatstheater. Ab 1991 folgte an der Wiener Staatsoper die Anstellung als Resident-Dirigent, in den darauffolgenden Jahren kam auch eine beratende Funktion hinzu. 1995-98 war er Chefdirigent des Dänischen Radio-Sinfonieorchesters in Kopenhagen. Im Jahr 2000 wurde Ulf Schirmer zum Professor für musikalische Analyse und Musikdramaturgie an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg berufen. 2006-17 war er künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters. Im Rahmen seiner Konzerttätigkeit dirigierte er die Wiener und die Berliner Philharmoniker, die Wiener und die Bamberger Symphoniker, die Staatskapelle Dresden und das Orchetre de la Suisse Romande. Gastengagements führten ihn zu den Bregenzer Festspielen, den Salzburger Festspielen, an die Staatsoper Wien, die Grazer Oper, die Deutsche Oper Berlin, die Pariser Opéra Bastille, die Mailänder Scala, nach Tokio, Genf und Israel. Große Erfolge feierte er unter anderem mit den Inszenierungen von Der RosenkavalierSalomeNabuccoFidelioDie Fledermaus und mit der Uraufführung Tod und Teufel von Gerd Kühr. An der Wiener Staatsoper war er der musikalische Leiter von La Bohème und Der fliegende Holländer. In der Spielzeit 2005/06 verantwortete er die Einstudierung von Parsifal an der Oper Leipzig. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Ulf Schirmer Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. Zudem bekleidet er seit der Spielzeit 2011/12 auch das Amt des Intendanten der Leipziger Oper. Seitdem erfolgten Einstudierungen insbesondere von Werken Richard Wagners und Richard Strauss‘, unter anderem Die Feen in Kooperation mit den Bayreuther Festspielen (BF Medien), Der Ring des NibelungenAriadne auf Naxos und Elektra. Ferner leitete er die Einstudierung von Hänsel und GretelMacbethAufstieg und Fall der Stadt MahagonnyWest Side Story und Charleys Tante im Spiegelzelt. In der Spielzeit 2017/18 studierte er Tannhäuser und Alban Bergs Lulu ein. In der Ratsversammlung der Stadt Leipzig am 21. Juni 2017 wurde Schirmer einstimmig als Intendant der Oper Leipzig bis Juli 2022 bestätigt. In der Begründung der Stadt Leipzig für die Verlängerung hieß es, dass sich die Oper unter Schirmer außerordentlich erfolgreich entwickelt habe. Das Repertoire wurde unter Schirmer ausgewogen erweitert und ergänzt, so dass die Oper Leipzig auch beim Publikum wieder hohe Akzeptanz und Anerkennung findet. Diese Entwicklung spiegelt sich in Zahlen wider: Zu Beginn der Intendanz von Schirmer wurden 154.516 Besucher in der Saison 2011/12 gezählt, im Jahr 2016 waren es 189.316 Zuschauer insgesamt – ein Ergebnis, das seit über 15 Jahren nicht erreicht werden konnte. Schwerpunkte seiner Tätigkeit als Operndirigent sind die Werke von Richard Strauss und Richard Wagner. Schirmer setzt sich daneben auch für die Werke vieler zeitgenössischer Komponisten ein. Als Konzertdirigent verfügt er über ein Repertoire, das mit Beethoven, Bruckner und Richard Strauss kulminiert. 2010 erhielt Ulf Schirmer den Echo Klassik für die Operneinspielung von Karl Amadeus Hartmanns Des Simplicius Simplicissimus Jugend mit dem Münchner Rundfunkorchester. Im Jahr 2016 wurde er mit dem Leipziger Tourismuspreis in der Kategorie „Persönlichkeiten“ ausgezeichnet. 2018 wurde Schirmer mit dem International Classical Music Award für die CD-Einspielung der Proserpine von Camille Saint-Saëns geehrt.

 

9.1. Pascal VERROT wird 65

 Informationen über den französischen Dirigenten auf seiner Homepage: http://verrot.free.fr/

 

10.1. Marilyn COTLOW wird 100

 Ursprünglich wollte sie Tänzerin werden, ließ dann aber während sieben Jahren ihre Stimme durch Hans Clemens in Los Angeles ausbilden. 1942 debütierte sie in Los Angeles als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« von Mozart. In der Folgezeit arbeitete sie beim Film. 1945 kam sie nach New York und sang 1946 in Central City (Colorado) das Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail« und die Despina in »Così fan tutte«. Am 18.2.1947 kreierte sie am Heckscher Theatre in New York in der Uraufführung von Menottis »The Telephone« die Rolle der Lucy. Die gleiche Partie sang sie 1948 in der englischen Premiere des Werks am Aldwych Theatre in London. 1948 gewann sie den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper Auditions of the Air; darauf debütierte sie an der Metropolitan Oper 1948 als Philine in »Mignon« von Thomas. Sie trat dort in der Spielzeit 1948-49 in insgesamt neun Vorstellungen auch als Adina in »L‘Elisir d’amore« auf. 1952 nahm sie ein Engagement am Stadttheater von Basel an; 1953-54 war sie am Stadttheater von Bremen tätig. Sie gab Konzerte in Holland und sang 1955 beim Wexford Festival in Irland die Amina in »La Sonnambula« von Bellini. Mitte der Fünfzigerjahre kehrte sie in die USA zurück und widmete sich dem Gesangunterricht und ihrer Familie. Sie war verheiratet mit dem Violinisten Eugene Altschuler. Eine ihrer Schülerinnen, die Sopranistin Alessandra Marc, heiratete Cotlows Sohn Remy David und wurde somit ihre Schwiegertochter.

Auf Columbia sang sie in einer vollständigen Aufnahme von Menottis Einakter »The Telephone«, auf CBS in »The Medium«, einem weiteren Werk von Menotti; auf Victor veröffentlichte sie eine Liederplatte.

 

11.1. John DeMAIN wird 80

Der amerikanische Dirigent ist gegenwärtig künstlerischer Leiter der Opera Pacific. Er war 18 Jahre lang Musikdirektor und Erster Dirigent der Houston Grand Opera Er widmet sich gerne zeitgenössischen Opern; er dirigierte die Premieren von John Adam’s Nixon in China, Leonard Bernstein’s A Quiet Place und Michael Tippett’s New Year sowie die amerikanischen Erstaufführungen von Philip Glass’s Akhnaten. Er dirigiert auch gelegentlich an der Los Angeles Opera. 2008 startete seine 15. Saison als Musikdirektor des Madison Symphony Orchestra in Madison, Wisconsin, sowie als künstlerischer Direktor der Madison Opera. Er lebt in Madison mit seiner Frau Barbara und seiner Tochter Jennifer.

 

11.1. York HÖLLER wird 80

1963-70 studierte er an der Musikhochschule Köln bei Bernd Alois Zimmermann und Herbert Eimert Komposition sowie Klavier (u. a. bei Else Schmitz-Gohr und Alfons Kontarsky), Schulmusik und Orchesterleitung. Parallel dazu belegte er Vorlesungen in Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Köln. Prägende musikalische Erkenntnisse gewann er 1965 bei den Darmstädter Ferienkursen durch die Vorträge von Pierre Boulez. Im gleichen Jahr erlebte er die Uraufführung der Oper Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann, die einen nachhaltigen Eindruck bei ihm und deutliche Spuren in seinem ersten großen Orchesterwerk Topic hinterließ. 1967 legte Höller das Staatsexamen im Fach Schulmusik ab. Danach war er ein Jahr lang als Solorepetitor am von Hans Zender geleiteten Stadttheater Bonn tätig. 1969-72 war er Mitglied der Komponistenvereinigung Gruppe 9 Köln. 1971 folgte er einer Einladung Karlheinz Stockhausens, eine elektronische Komposition im Studio für elektronische Musik des WDR zu realisieren. In diesem Kontext lernte Höller auch die elektronischen Werke Stockhausens gründlich kennen, was gewisse Einflüsse auf seine weiteren kompositorischen Projekte ausübte. Mit seinen Werken erlangte er schnell internationale Bekanntheit. Ab Mitte der 1970er Jahre arbeitete Höller auf Einladung von Pierre Boulez auch am Pariser Forschungsinstitut IRCAM, anlässlich dessen offizieller Eröffnung im Oktober 1978 sein instrumental/elektronisches Ensemblewerk Arcus uraufgeführt wurde. Dieses und weitere instrumentale und elektronische Klänge verbindende Werke prägten in den nachfolgenden Jahren Höllers Stil und wurden an vielen Spielstätten in Europa und den USA aufgeführt. Internationale Spitzenorchester und -ensembles (u. a. in Amsterdam, Berlin, Bordeaux, Chicago, den Haag, Florenz, Hamburg, Helsinki, Kopenhagen, Lissabon, London, Los Angeles, Montreal, München, New York, Oslo, Paris, Prag, Rom, Saratow, Seoul, Stockholm, St. Petersburg, Venedig, Warschau und Wien) sowie renommierte Dirigenten wie Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Semyon Bychkov, Peter Eötvös, Michael Gielen, Ingo Metzmacher, Francois Xavier Roth, Markus Stenz, Lothar Zagrosek und Hans Zender nahmen sich seiner Musik an. Besonderes Aufsehen erregte 1989 die Uraufführung seiner Oper Der Meister und Margarita nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow an der Pariser Oper. Auch die nachfolgenden Produktionen in Köln und Hamburg präsentierten erneut sein Opus maximum, das laut „Opernwelt“ zu einem „Meisterwerk der Moderne herangereift“ sei, und für das er den renommierten Rolf-Liebermann-Preis der Hamburger Körber-Stiftung erhielt. 1976-90 lehrte Höller als Dozent für Analyse und Musiktheorie an der Musikhochschule Köln. Danach war er 1990-99 künstlerischer Leiter des Studios für elektronische Musik am WDR. Auf seine Initiative hin wurde das Studio weitgehend digitalisiert und eine Reihe namhafter Komponisten aus dem In- und Ausland zur Arbeit in das Studio eingeladen (dessen Betrieb allerdings räumungsbedingt im Jahr 2001 eingestellt wurde). 1993 folgte er einem Ruf der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin als Professor für Komposition. Als Nachfolger Hans Werner Henzes wechselte er 1995 in gleicher Funktion an die Musikhochschule Köln., wo er im Jahre 2009 emeritiert wurde. Außerdem hielt Höller an einigen europäischen und amerikanischen Hochschulen Gastvorträge und Kompositionskurse. Dies ist ihm heutzutage allerdings nicht mehr möglich, da seine Mobilität – bedingt durch ein seit vielen Jahren existierendes Augenleiden, das schließlich die Erblindung zur Folge hatte – stark eingeschränkt ist. Seit 1991 ist York Höller Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.yorkhoeller.de/  

 

11.1. Rosa LAGHEZZA wird 85

 Nach ihrem Gesangstudium bei den Pädagogen Donassio und Coradetti in Triest debütierte sie 1960 am Teatro Nuovo Mailand als Mignon in der Oper gleichen Namens von A. Thomas. Sie hatte in den folgenden zwei Jahrzehnten eine bedeutende Karriere an den großen italienischen Theatern, darunter an der Oper von Rom, in Neapel, Venedig, Triest, Bologna und Genua, beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, beim Spoleto Festival und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1973). An der Mailänder Scala debütierte sie 1964 als Wowkle in Puccinis »La Fanciulla del West«. An diesem Haus sang sie 1972 die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1973 in Paul Dessaus »Die Verurteilung des Lucullus« (im Teatro Lirico), 1974 die Prinzessin Clarice in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, 1977-78 die Mrs. Peachum in »The Beggar’s Opera« von B. Britten (in der Piccolo Scala), 1979 die Suzuki in »Madame Butterfly«, 1979 die Marie in Rossinis »Mosè«, 1979 und 1981 die Schenkenwirtin in »Boris Godunow«,  1979 die Gelosia in Luigi Rossis »L‘Orfeo« und die Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano. Im Ausland gastierte sie erfolgreich im Barocktheater auf Schloss Drottningholm in Schweden (1965 als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und als Marcellina in »Le nozze di Figaro«), an den Opernhäusern von Dortmund, Stuttgart, Monte Carlo, Oslo, Stockholm und Leningrad wie an der Pariser Grand Opéra. 1988 hörte man sie am Opernhaus von Zürich als Marquise de Berkenfield in »La fille du régiment« von Donizetti. Noch 1999 gastierte sie am Opernhaus von Nizza als Marquise de Berkenfield. Von ihren Bühnenpartien sind noch zu nennen: die Carmen, die Isabella in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, die Clarice in dessen »La pietra del paragone« (die sie auch in einer Aufführung im italienischen Fernsehen sang), der Arsace in Rossinis »Semiramide«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Federica in »Luisa Miller« von Verdi, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Küsterin in Janáceks »Jenufa« und die Margarita in Wolf-Ferraris »I quattro rusteghi«.

Schallplatten: Nightingale (Marquise in »La fille du régiment« von Donizetti).

 

12.1. Myra MERRITT wird 75

 Gesangstudium am Peabody Conservatory sowie bei Martial Singher in Santa Barbara (Kalifornien). 1982 debütierte die junge farbige Sängerin an der Oper von Houston/Texas als Clara in »Porgy and Bess« von G. Gershwin. Im gleichen Jahr kam es auch bereits zu ihrem Debüt an der Metropolitan Oper New York als Hirtenknabe in »Tannhäuser«. An diesem Opernhaus hörte man sie bis 1991 in insgesamt 137 Aufführungen u.a. auch als Musetta in »La Bohème« von Puccini, als Taumännchen in »Hänsel und Gretel«, als Garsenda in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Clara wie als Bess in »Porgy and Bess«, als Elvira in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, als Fraquita in »Carmen« und als Zerlina in »Don Giovanni«. 1997-98 sang sie bei den Festspielen von Bregenz die Bess in »Porgy and Bess« von Gershwin. Dazu erfolgreiche Gastspiel- und Konzertauftritte.

Schallplatten: RCA (»Porgy and Bess«).

 

13.1. Richard BLACKFORD wird 70

 Informationen über den englischen Komponisten auf seiner Homepage: http://www.blackford.co.uk/index.html

 

15.1. Olga SZWAJGIER wird 80

 Sie studierte zuerst Chemie und Biologie als Lehrfächer (1962-64), ließ dann aber ihre Stimme 1965-70 durch Stanislawa Hoffmann an der Musikakademie von Krakau ausbilden. 1970 erwarb sie dort ihr Diplom als Sängerin und Pädagogin. Sie begann dann 1972 ihre Bühnenkarriere an der Baltischen Oper Gdansk (Danzig) und trat als Gast an den großen polnischen Bühnen auf. Sie spezialisierte sich in besonderer Weise auf die zeitgenössische Musik, wobei der ungewöhnliche Tonumfang ihrer Stimme, der vom tiefen Alt bis zum höchsten Sopran reichte, in wirkungsvoller Weise eingesetzt wurde. Sie trat bei den Herbst-Festspielen von Warschau, beim Festival Incontroazione in Palermo, beim Foro Internazionale de Musica Nueva in Mexico City und bei weiteren Veranstaltungen auf. Dabei trug sie zum Teil eigens für sie geschriebene Kompositionen vor.

 

16.1. Elena PROKINA wird 60

 Ursprünglich wollte sie Schauspielerin werden, entschied sich dann aber für die Sängerlaufbahn. Sie begann ihre Ausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt Odessa und setzte sie am Theaterinstitut und am Konservatorium von Leningrad (St. Petersburg) fort. 1988 debütierte sie an der Oper von Leningrad (Kirow-Theater) als Emma in »Chonwanschtschina« von Mussorgsky. Sie sang in den folgenden Jahren an diesem Opernhaus sehr erfolgreich Partien aus der russischen wie der italienischen Opernliteratur, darunter die Traviata, die Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Titelrolle in »Jolanthe« und die Maria in »Mazeppa« vom gleichen Meister, die Jaroslawna in »Fürst Igor« von Borodin, die Pauline in »Der Spieler« (»Igrok«) von Prokofjew, die Marguerite in »Faust« von Gounod und die Desdemona in Verdis »Otello«. 1991 gewann sie in Italien den Concours Maria Caniglia. Sie nahm an mehreren Tourneen des Ensembles der St. Petersburger Oper teil und trat dabei u.a. 1991 beim Edinburgh Festival (als Emma) und 1992 im Haus der Covent Garden Oper London auf. An der Covent Garden Oper London sang sie dann als Gast 1994 und 1997 die Titelrolle in Janáceks »Katja Kabanowa« sowie 1995 die Desdemona. Beim Glyndebourne Festival gastierte sie 1994 und 1996 als Tatjana sowie 1998 als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«. Sie sang 1994 an der Oper von Monte Carlo die Tatjana und in Los Angeles die Donna Anna in »Don Giovanni«. 1996 gastierte sie bei den Bregenzer Festspielen als Fewronija in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow, am Opernhaus von Zürich als Amelia in »Simon Boccanegra«, in Los Angeles als Lina in Verdis »Stiffelio«, am Teatro Colón Buenos Aires als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Sie trat 1997 am Opernhaus von Zürich als Marguerite in »Faust« von Gounod auf, in Amsterdam, an der Oper von Sydney wie an der San Francisco Opera als Tatjana, an der Oper von Dallas als Katja Kabanowa. 1999 Gastspiel an der Oper von Tel Aviv als Tatjana, a Opernhaus von Zürich als Giselda in »I Lombardi« und als Lucrezia in »I due Foscari« von Verdi, 2000 dort als Tosca, 2001 als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«. An der Australian Opera Sydney gastierte sie 2000 als Amelia in »Simon Boccanegra«, an der Oper von Dallas als Marie in »Wozzeck« von A. Berg. 2000 debütierte sie als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 2005 als Lisa gastierte. 2004 sang sie beim Edinburgh Festival die Titelrolle in Tschaikowskys »Jolanthe«. Seit 2015 ist sie Dozentin für Gesang an der Internationalen Musikakademie Anton Rubinstein in Düsseldorf. Sie hatte auch als Konzertsolistin eine sehr erfolgreiche Karriere. In der Saison 1992-93 sang sie mit dem London Symphony Orchestra in der 14. Sinfonie von Schostakowitsch, in der sie dann auch im Wiener Konzerthaus auftrat, in Berlin das Sopransolo im Verdi-Requiem.

Schallplatten: Koch/Schwann (Fewronija in »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow), Chandos (»Moskau, Tscherjomuschki« von Schostakowitsch), Conifer (Lieder von Glière); Warner-Video (Amelia in »Simon Boccanegra«, Glyndebourne 1998).

Weitere Informationen auf folgender Homepage: https://prokina.weebly.com/

 

16.1. Michael ROIDER wird 70

 Er begann das Violin- und Gesangstudium am Salzburger Mozarteum und war bereits während dieser Zeit Mitglied des Mozarteum-Orchesters, der Camerata Accademica und des Pro Arte Streichquartetts Salzburg. Er wurde Preisträger beim Salzburger Mozart-Wettbewerb und beim Schubert-Wolf-Liedwettbewerb des Musikvereins Wien. Als Sänger debütierte er 1979 am Stadttheater von Basel in der Rolle des Ferrando in »Così fan tutte«. Er blieb bis 1985 Mitglied dieses Hauses; zugleich schloss er mit dem Landestheater Innsbruck für die Jahre 1983-85 einen Gastvertrag ab. 1985-86 sang er am Stadttheater von Oberhausen (hier u.a. die Titelrolle in Lortzings Oper »Casanova«), 1986-88 am Stadttheater von Luzern, wo er 1987 an der Schweizerischen Erstaufführung der Oper »Owen Wingrave« von Benjamin Britten teilnahm. 1988-90 war er am Staatstheater Karlsruhe engagiert, 1990-94 am Opernhaus von Graz (wo er u.a. den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Adam im »Vogelhändler« von C. Zeller, den Grafen Zedlau in »Wiener Blut«, den Jaquino in »Fidelio«, den Eisenstein in der »Fledermaus«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Kudrjasch in Janáceks »Katja Kabanowa«, den Valzacchi im »Rosenkavalier«, die Titelpartie in »Der Graf von Luxemburg«, den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, den Max im »Freischütz«, den Symon in Millöckers »Der Bettelstudent« und den Edwin in Kálmáns »Die Csárdásfürstin« verkörperte). Er gastierte in Leipzig, Bern (Schweiz) und am Grand Théâtre Genf (1989 als Lucano in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«). Neben seinen lyrischen Partien (Don Ottavio in »Don Giovanni«, Alfredo in »La Traviata«) nahm er jetzt auch Charakterrollen in sein Bühnenrepertoire auf. Seit 1992 Mitglied der Volksoper Wien, seit 1995 auch der Wiener Staatsoper. An der Volksoper sang er den Prinzen Sou-Chong in der Lehár-Operette »Das Land des Lächelns« und den Eisenstein (auch bei einem Japan-Gastspiel des Ensembles), den Danilo, den Adam, den Schuiskij in »Boris Godunow« und den 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1995 als Offizier in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und sang hier bis zu seiner Pensionierung 2016 u.a. den Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Arbace und den Titelhelden in Mozarts »Idomeneo«, den Hirten in »Oedipe« von Enescu, den Froh wie den Loge im »Rheingold«, den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, den Herodes in »Salome« von R. Strauss (den er auch 1999 in Graz vortrug), den Basilio in »Le nozze di Figaro«, den Maler in »Lulu« von A. Berg, die Titelrolle in »Das Traumfresserchen« von W. Hiller, den Valzacchi, den Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«, den Eisenstein, den Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten, den Altoum in Puccinis »Turandot«, den Laca in »Jenufa« von Janácek, den Dr. Cajus in »Falstaff« von Verdi, den Incroyable in »Andrea Chénier« von Giordano, den Grafen Albert in Korngolds »Die tote Stadt«, den Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg, den Aegisth in »Elektra« von R. Strauss, den Bob Boles in »Peter Grimes« von Britten, den Guillot in »Manon« von Massenet, den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Trabuco in »La forza del destino«, den Schäbigen in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Triquet in »Eugen Onegin«, den Schapkin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und den Mr. Taupe in »Capriccio« von R. Strauss. Am 28.2.2010 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Medea« von A. Reimann als Kreon mit. Bei den Wiener Festwochen wirkte er bereits am 20.5.1995 am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Die Wände« von Adriana Hölszky mit, in Budapest gastierte er als Josef K. in der Oper »Der Prozess« von Gottfried von Einem, am Opernhaus von  Zürich 2000 als Maler in »Lulu«. 2008 und 2009 sang er den Mime im Nibelungenring in Budapest. Im Konzertsaal reichte sein Repertoire von den Bach-Passionen und –Kantaten bis zu modernen Vokalwerken von Strawinsky und B. Britten. Er trat auch in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehprogrammen auf.

Schallplatten: Erato (einer der Knappen in »Parsifal«).

 

16.1. Marilyn HORNE wird 90

 Gesangstudium an der University of Southern California in Los Angeles bei William Vennard, dann bei Lotte Lehmann. 1953 Europa-Tournee mit der Robert Wagner Chorale; sie debütierte 1954 an der Oper von Los Angeles als Hata (Agnes) in Smetanas »Die verkaufte Braut«. In der Folgezeit war sie vor allem als Konzert-Altistin tätig, 1954 sang sie für die Filmschauspielerin Dorothy Dandridge (als Double) in dem Tonfilm »Carmen Jones«. 1956 kam sie nach Europa, wo sie 1957-60 am Stadttheater von Gelsenkirchen engagiert war. Dort sang sie als erste Partie die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«. Während dieser Zeit gastierte sie im Wiener Konzerthaus (1957 als Ismene in einer konzertanten Aufführung von Carl Orffs »Antigonae« sowie 1958-59 in mehreren Konzerten unter Paul Hindemith, Paul Sacher und Karl Österreicher); Igor Strawinsky lud sie zu den Festspielen von Venedig ein, wo sie im Dom San Marco mit glänzendem Erfolg auftrat. 1957 sang sie bei den Salzburger Festspielen eine der Mägde in »Elektra« von R. Strauss; dort trat sie dann 1979 als Amneris in »Aida« sowie 1979-80, 1984 und 1986 in Liederabenden auf. 1960 kehrte sie in die USA zurück. Hier sang sie an der Oper von San Francisco 1960 die Zita in »Gianni Schicchi« und die Marie in Alban Bergs »Wozzeck«, 1961 die Hermia in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, die Marina in »Boris Godunow«, die Marzelline in »Fidelio« und die Carmen, 1962 die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Marie in Donizettis »La fille du régiment«, die Nedda im »Bajazzo«, wieder die Marie in »Wozzeck« und die Rosina im »Barbier von Sevilla«,  1964 und 1992 die Isabella in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1966 die Eboli in Verdis »Don Carlos«, 1979 die Titelrolle in Rossinis »Tancredi«, 1981 den Arsace in Rossinis »Semiramide«, 1982 die Angelina in »La Cenerentola« und die Adalgisa in Bellinis »Norma«, 1983 die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1985 und 1989 die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« und den Titelhelden in Händels »Orlando« und 1988 den Calbo in Rossinis »Maometto II.«. Sie trat 1961 an der Oper von Chicago als Laura in der Uraufführung der Oper »The Harvest« von Vittorio Giannini auf. Ebenfalls 1961 sang sie bei der American Opera Society die Agnese in »Beatrice di Tenda« von Bellini mit Joan Sutherland als Partnerin, später dort und in Los Angeles den Arsace. Am Royal Opera House Covent Garden in London gastierte sie u.a. 1964 als Marie in »Wozzeck«, 1967 und 1970 als Adalgisa (wieder zusammen mit Joan Sutherland, mit der sie auch häufig zusammen im Konzertsaal auftrat), 1985 als Malcolm in »La donna del lago« von Rossini, 1986 als Arsace sowie 1989 und 1993 als Isabella. 1969 triumphaler Erfolg an der Mailänder Scala als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky und als Neocle in »L’Assedio di Corinto« von Rossini. An der Scala trat sie außerdem 1975 als Isabella sowie bis 1995 häufig in Konzerten und Liederabenden auf. In Vancouver gastierte sie 1963 in Bellinis »Norma«, 1965 als Isabella. Glanzvolle Karriere an der New Yorker Metropolitan Oper seit 1970. Sie sang dort als erste Partie die Adalgisa und blieb bis 1996 eine der großen Primadonnen dieses Hauses, an dem sie in insgesamt 253 Vorstellungen zu hören war: als Rosina, als Carmen, als Orpheus von Gluck, als Isabella, als Amneris, als Fides in »Le Prophète« von Meyerbeer, als Eboli, als Titelheld in Händels »Rinaldo«, als Dalila, als Arsace, als Mrs. Quickly und als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«. Am 19.12.1991 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »The Ghosts of Versailles« von Carigliano als Samira mit. 1975 stand sie an der Oper von Houston (Texas) im Mittelpunkt einer glänzenden Premiere der Händel-Oper »Rinaldo«. Dieser Triumph wiederholte sich bei der Erstaufführung der gleichen Oper an der New Yorker Metropolitan Oper 1984 und nochmals 1989 am Teatro Fenice Venedig. 1978 gastierte sie an der Staatsoper von Wien als Rosina. 1981 sang sie in Houston den Malcolm. 1978 brillierte sie am Teatro Filarmonico, 1981 beim Festival de France in Paris in Vivaldis »Orlando furioso«, 1986 beim Rossini-Festival in Pesaro als Falliero in »Bianca e Falliero« von Rossini, 1987 in dessen »Ermione«. 1990 gastierte sie in Santa Fé als Orpheus von Gluck. Am 29.2.1992, dem 200. Geburtstag Rossinis, sang sie in einem Gala-Gedächtniskonzert in der New Yorker Fisher Hall. Große Karriere auf den Gebieten des Oratorien- und des Liedgesangs. In erster Ehe mit dem Dirigenten Henry Lewis (1932-96, der als erster farbiger Dirigent an der Metropolitan Oper auftrat), in zweiter Ehe mit dem Bassisten Nicola Zaccaria (1923-2007) verheiratet. Sie gab ihre Autobiographie unter dem Titel »Marilyn Horne. My Life« heraus (New York, 1983).

Die schön gebildete, bei einer ungewöhnlichen Tonfülle überaus bewegliche Stimme der Sängerin wurde vor allem in den technisch überaus komplizierten Partien für Koloratur-Contralto aus dem Bereich der Belcanto-Oper bewundert, verfügte aber über ein nahezu unbegrenztes musikalisches Gestaltungsvermögen. Manche der genannten Partien fanden durch sie wieder Eingang in die Spielpläne der Opernhäuser.

Lit: M.R. Scott: Marilyn Horne (in »Record Collector«, 1967).

Von ihrer Stimme sind sehr viele Schallplattenaufnahmen vorhanden, über die nur eine annähernde Übersicht gegeben werden kann. Sie sang auf Decca (»Semiramide« von Rossini, »Orpheus und Eurydike« von Gluck, »Anna Bolena« von Donizetti, »Giulio Cesare« von Händel, »Don Giovanni«, »La damnation de Faust« von Berlioz, »Il Trovatore« von Verdi, »La Gioconda«), CBS (»Le Prophète« von Meyerbeer, »Mignon« von A. Thomas, »Tancredi« von Rossini, »Il barbiere di Siviglia«, »Suor Angelica« von Puccini), DGG (»Carmen«) und RCA (vollständige Aufnahme »Norma« als Partnerin von Joan Sutherland, »Orlando furioso« von Vivaldi, »La Navarraise« von Massenet, »L’Italiana in Algeri« von Rossini, Mrs. Quickly in »Falstaff«, 9. Sinfonie von Beethoven), HMV (»Padmâvati« von Roussel), Italia (»Tancredi«), Fonit Cetra (»Bianca e Falliero« von Rossini), LR (»Semele« von Händel), Mondo Musica (Titelrolle in »Orlando« von Händel, Teatro Fenice Venedig 1985). Als eine ihrer frühesten Aufnahmen existiert auf Cetra eine »Elektra« (Salzburg, 1957), in der sie eine kleine Rolle singt, auf MRF ist ein Mitschnitt der Scala-Aufführung von Rossinis »L‘Assedio di Corinto« vorhanden; DGG-Video (»The Ghosts of Versailles« von J. Corigliano, »Falstaff« von Verdi), Castle-Video (»Semiramide« von Rossini).

 

16.1. Richard WERNICK wird 90

 Er studierte an der Brandeis University, ab 1957 am Mills College und schließlich in Tanglewood. Seine wichtigsten Lehrer waren Aaron Copland, Ernst Toch, Boris Blacher, Irving Fine, Harold Shapero und Leon Kirchner. Außerdem nahm er Dirigier- und Klavierunterricht bei Leonard Bernstein und Seymour Lipkin. Er unterrichtete zunächst an der University at Buffalo und der University of Chicago, von 1968 bis zu seiner Emeritierung 1996 an der University of Pennsylvania. Zu den bekanntesten Werken zählen sein Violinkonzert (1984) und sein Klavierkonzert (1990). Außerdem komponierte Wernick neben weiteren Orchesterwerken auch Vokal- und Kammermusik und in den 1950er Jahren zahlreiche Film- und Schauspielmusiken. Für Visions of Terror and Wonder (für Mezzosopran und Orchester) wurde er 1977 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Außerdem erhielt er dreimal einen Preis des National Endowment for the Arts und drei Kennedy Center Friedheim Awards, und 2006 zeichnete ihn die Classical Recording Foundation als Komponisten des Jahres aus.

 

17.1. Salome KAMMER wird 65

 Sie wurde als viertes von sechs Kindern des evangelischen Pfarrers Otto Kammer und seiner Ehefrau Siglinde Kammer in Nidda (Oberhessen) geboren. Nach dem Abitur in Frankfurt am Main studierte sie an der Folkwang-Hochschule in Essen Musik mit Hauptfach Violoncello bei Maria Kliegel und János Starker. Schon während des Studiums mit anschließendem Aufbaustudium an der Musikhochschule Mannheim widmete sie sich in freien Gruppen dem Schauspiel und nahm privaten Schauspiel-Unterricht. Im Jahre 1983 wurde sie an die Städtischen Bühnen Heidelberg verpflichtet, wo sie fünf Jahre lang in den Bereichen Jugendtheater und Schauspiel Mitglied des Ensembles war. 1988 zog sie nach München, um in der Produktion Die Zweite Heimat von Edgar Reitz die weibliche Hauptrolle der Cellistin und Sängerin Clarissa Lichtblau zu übernehmen. Mit dieser Filmrolle wurde Salome Kammer in vielen Ländern bekannt. Ihre Ausbildung zur Sängerin und Stimmartistin vollzog sich während und nach der Filmarbeit. Zehn Jahre lang verkörperte Salome Kammer erfolgreich in verschiedenen Inszenierungen die Rolle der Eliza Doolittle im Musical My Fair Lady. Nach einigen Gastspielen im Sprechtheater (unter anderem am Bayerischen Staatsschauspiel München) widmete sich Kammer zunehmend dem modernen Musiktheater mit Engagements an Opernhäusern in Berlin, Wien, München, sowie Paris, Lyon und Stuttgart. Nebenher ist sie seit vielen Jahren mit dem Pianisten und Komponisten Peter Ludwig mit musikalischem Kabarett auf den deutschen Kleinkunstbühnen zu hören. Salome Kammer unterrichtet an der Münchener Musikhochschule zeitgenössische Musik für Sänger. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem Regisseur Edgar Reitz, in München.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.salomekammer.de/

 

17.1. Fabio LUISI wird 65

 Er gilt als einer der führenden Interpreten italienischer Opern und des spätromantischen Repertoires und wurde für seine Aufnahmen mehrfach mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Seit 2017 ist er Chefdirigent des Dänischen Radio-Sinfonieorchesters, außerdem ist er seit 2020 Musikdirektor des Dallas Symphony Orchestra und seit September 2022 Chefdirigent des NHK-Sinfonieorchesters in Tokio. Er war Künstlerischer Direktor der Grazer Symphoniker (1990–96), Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich (1994–2000), Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters (1996–2007), Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande (1997–2002), Chefdirigent der Wiener Symphoniker (2005–13) und Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden (2007–10), wo er gleichzeitig als GMD der Semperoper wirkte. 2010/11 vertrat er den erkrankten Musikdirektor James Levine als Erster Gastdirigent an der Metropolitan Opera in New York; 2011-17 war er dort Principal Conductor. 2012-21 war er Generalmusikdirektor (GMD) am Opernhaus Zürich. Als künstlerischer bzw. musikalischer Direktor stand er u. a. dem Pacific Music Festival in Japan (2004, 2008 und 2010–12) und der Opera di Firenze / dem Maggio Musicale Fiorentino (2018–19) vor und leitet als Musikdirektor das Festival della Valle d‘Itria (seit 2015). Er ist Gastdirigent aller wichtigen Orchester in Europa, USA und Asien und aller wichtigen europäischen Opernhäuser. 2002 debütierte er bei den Salzburger Festspielen mit Richard Strauss’ Die Liebe der Danae und kehrte im folgenden Jahr mit Strauss’ Die Ägyptische Helena dorthin zurück. An der MET dirigierte er erstmals 2005 (Don Carlo). Im Jahr 2011 dirigierte Fabio Luisi Neuproduktionen von Don Giovanni, Siegfried und Götterdämmerung (2012) an der MET und dort außerdem Das Rheingold, Ariadne auf Naxos, Rigoletto und Massenets Manon. Mit dieser Oper gab er auch sein Debüt am Teatro alla Scala di Milano. Am Royal Opera House Covent Garden debütierte er mit Aida, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit Falstaff. Am Opernhaus Zürich dirigierte Fabio Luisi bisher die Neuproduktionen von Jenůfa, Rigoletto, Don Giovanni, La straniera, Fidelio, Aida, Juliette sowie die Wiederaufnahmen von Tosca, La Bohème, Der Rosenkavalier, Don Carlo, Norma und Ariadne auf Naxos. Zu seinen CD-Aufnahmen gehören Verdis Aroldo, Alzira, Jerusalem, Bellinis I Puritani und I Capuleti e i Montecchi sowie sämtliche Sinfonien von Robert Schumann sowie Sinfonien und das Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln des vergessenen österreichischen Komponisten Franz Schmidt. Außerdem liegen verschiedene sinfonische Dichtungen von Richard Strauss und eine hochgelobte Aufnahme (Echo-Klassik-Preis 2009) von Bruckners 9. Sinfonie mit der Staatskapelle Dresden vor. Für die Einspielungen von Siegfried und Götterdämmerung mit dem Orchester der MET erhielt er einen Grammy, 2013 wurde ihm der begehrte italienische Kritikerpreis Premio Franco Abbiati und 2014 der Grifo d’Oro der Stadt Genua verliehen. Er ist Träger des Bruckner-Ringes der Wiener Symphoniker sowie Kavalier der Italienischen Republik. Im 2015 neu gegründeten Label Philharmonia Records der Philharmonia Zürich erschien von ihm bereits der Livemitschnitt von Berlioz’ Symphonie fantastique, eine Studioaufnahme mit ausgewählten Ouvertüren und Zwischenspielen aus Opern von Richard Wagner sowie die DVD zu Rigoletto (Regie: Tatjana Gürbaca).

 

17.1. Daniel WASHINGTON wird 70

 Er studierte an der Furman University, wo er den Grad eines Bachelor of Music erwarb, dann an der Northwestern University, die er als Master of Music verließ und ergänzte seine Ausbildung im Opernstudio in Zürich. Am Zürcher Opernhaus trat er als Marcello in Puccinis »La Bohème« und als Crown in »Porgy and Bess« von Gershwin auf und sang beim Pro Summer Festival den Tarquinio in »Lucrezia« von Ottorino Respighi. 1986 war er Preisträger beim Gesangwettbewerb von Toulouse, 1987 Gewinner des Wettbewerbs von Verviers. 1982-87 war er am Stadttheater von Luzern engagiert. Dort sang er Partien wie den Don Giovanni, den Renato im »Maskenball« und den Titelhelden in »Simon Boccanegra« von Verdi, den Germont sr. in »La Traviata«, den Escamillo in »Carmen« und den Guglielmo in »Così fan tutte«. Er wirkte während dieser Zeit auch bei den Internationalen Musikwochen von Luzern mit, gastierte beim Spoleto Festival in den USA, beim Festa Musica Riva del Garda und an den Opernhäusern von Essen und Hamburg. Am Theater des Westens Berlin trat er in »Porgy and Bess« auf, er gab Gastspiele in Wien und sang mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. In der Saison 1987-88 hörte man ihn an der Opéra de Wallonie Lüttich; bei den Sommerfestspielen von Bad Hersfeld sang er den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss. An der Londoner Covent Garden Oper debütierte er 1992 in der Richard Strauss-Oper »Die Frau ohne Schatten«. Der farbige Sänger übernahm seine Glanzrolle, den Porgy in »Porgy and Bess«, auch bei einer großen Tournee des New York Harlem Theatre 1996-97, an der Hamburger Staatsoper den Marcello in »La Bohème«. Er gab Konzerte in der Frankfurter Alten Oper und mit dem Milwaukee Symphony Orchestra und trat im österreichischen Fernsehen auf.

Schallplatten: Swiss Pan (vollständige Oper »Lucrezia« von Respighi).

 

17.1. Augustin DUMAY wird 75

Er wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren, bereits im Alter von 10 Jahren besuchte er die Pariser Musikhochschule. Nach Erhalt der Goldmedaille nahm er während fünf Jahren Privatunterricht, unter anderem bei Arthur Grumiaux in Brüssel. Mit 14 Jahren konzertierte er auf dem Festival von Montreux und zog die Aufmerksamkeit der anwesenden Geiger Henryk Szeryng und Joseph Szigeti auf sich, die ihn weiter vermittelten. Seine internationale Laufbahn begann 1979 nach einem Konzert unter Leitung des Dirigenten Herbert von Karajan in Paris. Hiernach machte er eine glänzende solistische Karriere, welche ihn mit den besten Orchestern und den berühmtesten Dirigenten auftreten ließ. Er erhielt unzählige Schallplattenpreise und nahm an zahlreichen Festivals teil, so in Montreux, Bath, Berlin, Luzern, Aix-en-Provence, Leipzig und im Lincoln Center New York. Von September 2003 bis Januar 2014 leitete er das „königliche Kammerorchester der Wallonie“ (Belgien), welches durch Lola Bobesco (1921-2003) gegründet wurde. Außerdem ist er einer der Betreuer-Professoren an der „Chapelle musicale reine Elisabeth“ in Brüssel. Dort werden junge Berufsmusiker intensiv auf ihre Laufbahn vorbereitet. Hier werden auch alljährlich die Finalisten des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs (Concours Musical Reine Elisabeth) betreut und vorbereitet. 2002-05 war er künstlerischer Leiter des Musikfestivals von Menton. 2008 wurde er offiziell zum ersten Gastdirigenten des Kansai Philharmonic Orchestra (Osaka) ernannt. Bis 2012 war er musikalischer Leiter des Metropolitan Orchesters Lissabon. Der Filmregisseur Gérard Corbiau erstellte 2008 eine Filmbiografie über den Geiger; „Augustin Dumay, Laisser une trace dans le cœur“. Augustin Dumay war mit der Pianistin Maria João Pires verheiratet, mit der er u. a. sämtliche Violinsonaten von Ludwig van Beethoven aufgenommen hat. Derzeit ist Dumay mit der Cellistin und Musikmanagerin Anne Hermant verheiratet.

 

17.1. Joyce CASTLE wird 85

 Studium an der University of Kansas bei Reinhold Schmidt, an der Eastman School of Music in Rochester (New York) bei Julius Huehn und bei dem New Yorker Pädagogen Harry Garland. Bühnendebüt 1970 an der Oper von San Francisco als Siebel in »Faust« von Gounod. Sie hatte eine erfolgreiche Karriere an den großen nordamerikanischen Opernhäusern in Philadelphia, Houston/Texas, San Antonio und Washington. An der City Opera New York trat sie 1985 als Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von S. Prokofjew auf. Sie debütierte 1986 an der Metropolitan Oper New York als Waltraute in der »Walküre« und trat hier bis 1999 in mehr als 90 Aufführungen auf, als Schenkenwirtin in »Boris Godunow«, als Frugola in Puccinis »Il Tabarro« und als Zita in dessen »Gianni Schicchi«, als 2. Norn in »Götterdämmerung«, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Gräfin de Coigny in »Andrea Chénier« von Giordano, als Marthe in »Faust« von Gounod, als Annina im »Rosenkavalier«, als Frau des Dorfrichters in Janáceks »Jenufa«, als Larina in »Eugen Onegin«, als Hexe in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck (die sie 1988 auch in Houston sang) und als Mrs. McLean in »Susannah« von Carlisle Floyd. 1990 Gastspiel an der Oper von Seattle in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, 1986 in Santa Fé als Orlofsky, 1991 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1992 als Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und als Annina im »Rosenkavalier«. Weiter trat sie in Partien wie der Lola in »Cavalleria rusticana«, der Mme. Flora in Menottis »The Medium«, der Elizabeth Proctor in »The Crucible« von Robert Ward, der Leocadia in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill und in vielen anderen Rollen vor ihr Publikum. 1985 sang sie an der New York City Opera in der Uraufführung von Dominick Argentos »Casanova’s Homecoming«, 1986 in Santa Fé in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The King goes forth to France« von Aulis Sallinen. 1996 gastierte sie am Teatro Regio Turin als Madame de la Haltière in »Cendrillon« von Massenet. 1997 übernahm sie an der New York City Opera die Rolle der Claire im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem, 1998 am Opernhaus von Gent die Madame de la Haltière, an der Oper von Tel Aviv die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 1999 an der Oper von Washington die Schenkenwirtin in »Boris Godunow«. 2000 trat sie an der Oper von Chicago als Orlofsky auf, 2001 an der Vlaamse Opera Antwerpen als Herodias in »Salome« von R. Strauss, an der City Opera New York als Augusta Tabor in »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore. 2011 gastierte sie im Wiener Konzerthaus in einer konzertanten Aufführung von Samuel Barbers »Vanessa« als alte Baronin. Von Arlington (Virgina) aus, wo sie mit ihrem zweiten Gatten, dem Tenor Bruce Brewer (1941-2017) wohnte, ging sie ihrer Gastspiel- und Konzerttätigkeit nach und wirkte dort auch als Gesangpädagogin.

Schallplatten: Rodolphe Records (Biancofiora in »Francesca da Rimini« von Zandonai), New World Records (»Candide« von L. Bernstein), Cedille Records (Madame Flora in »The Medium« von G.C. Menotti).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.joycecastle.com/  

 

17.1. Martin EGEL wird 80

 Sohn des Chordirigenten Theodor Egel (1915-93) und der bekannten Altistin Marga Höffgen (1921-95); auch seine Schwester Barbara Egel wurde eine bekannte Altistin. Er erhielt seine Gesangsausbildung in Frankfurt a.M. und Basel und begann sein Karriere am Stadttheater von Basel, wo er in »Die Hochzeit des Figaro« debütierte, dessen Mitglied er 1973-80 war, und wo er noch bis 1983 gastierte. Er wirkte bei den Osterfestspielen (1974-75  als Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1977 als alter Zigeuner im »Troubadour«)  wie bei den Sommerfestspielen (1974 als 2. Geharnischter in der »Zauberflöte« und als Geisterbote in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss) von Salzburg mit; 1975-86 trat er bei den Bayreuther Festspielen auf (1975-76, 1981-84 und 1986-87 als Konrad Nachtigall, 1975-81 als einer der Knappen in »Parsifal«, 1977, 1981-83 und 1986-87 als Steuermann in »Tristan und Isolde«, 1977-80 als Donner im »Rheingold« und 1979-82 als einer der Edlen in »Lohengrin«). Erfolgreiche Gastspieltätigkeit an den Staatsopern von München, Stuttgart und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, an der Oper von Monte Carlo (1983 als Melot in »Tristan und Isolde«), an den Opernhäusern von Zürich und Genf, am Théâtre de la Monnaie von Brüssel, in Rom (1980) und London. 1984 Gastspiel am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (als Titelheld in »Le nozze di Figaro«) und an der Oper von Nancy, 1985 an der Opéra du Rhin Straßburg. 1987 hörte man ihn am Teatro Regio Turin in »Ulisse« von Dallapiccola, 1988 am Teatro Verdi Triest als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss; 1990 sang er am Theater von Mainz den Fliegenden Holländer, an der Oper von Nizza den Heerrufer in »Lohengrin«, am Staatstheater Wiesbaden den Telramund in der gleichen Oper, 1990 auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Rangoni in »Boris Godunow«, 1992 in Nantes den Wotan im »Rheingold«. 1996 gastierte er in Straßburg in der vergessenen Oper »Il Mercato di Malmantile« von Cimarosa. Neben einem vielgestaltigen Bühnenrepertoire trat er in einer Fülle von Aufgaben auf den Gebieten des Konzert- und vor allem des Liedgesangs hervor.

Schallplatten: CBS (kleine Partie in »Lohengrin«), Fonit-Cetra (Gesamtaufnahme »Der Vampyr« von H. Marschner, Mitschnitt einer Aufführung in Rom 1980); RCA-Erato (»Armide« von Gluck), Decca (»Die Meistersinger von Nürnberg«), FSM (»Winterreise«, Bach-Kantaten, Werke von Frank Martin, Mozart-Arien, Lieder von F. Liszt und R. Strauss, Volkslieder), Fono (Wagner-Szenen).

 

17.1. Charlotte BERTHOLD wird 90

 Ausbildung an der Musikhochschule von Leipzig, dann bei Margarethe Bärwinkel in Berlin und München. Später noch ergänzende Studien bei Willy Domgraf-Fassbaender in Nürnberg (seit 1968). Debüt 1955 am Landestheater von Gera (Thüringen) als Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«. Es folgten Engagements am Theater von Halle/Saale (1956-58), am Staatstheater Hannover (1959-63) am Stadttheater von Lübeck (1963-65), am Opernhaus von Wuppertal (1965-68) und seit 1971 am Opernhaus von Zürich. 1967-84 war sie durch einen Gastvertrag mit der Staatsoper München verbunden. Mit deren Ensemble gastierte sie u.a. bei den Festspielen von Schwetzingen und bei einer Japan-Tournee (als Waltraute im Nibelungenring und als Brangäne in »Tristan und Isolde«). An der Münchner Staatsoper wirkte sie auch in der Uraufführung der Oper »Das Spiel von Liebe und Tod« von Ján Cikker mit (1.8.1969), wie sie überhaupt gerne in zeitgenössischen Werken auftrat. Sie sang bereits in der Spielzeit 1965-66 am Opernhaus von Wuppertal in der deutschen Erstaufführung der Oper »Bluthochzeit« von S. Szokolay (die Braut), dann am Opernhaus von Zürich in den Schweizer Erstaufführungen von »Ein Stern geht auf aus Jakob« von Paul Burkhard (Spielzeit 1972-73 die Rachel, Dirigent: der Komponist), »La Fedeltà premiata« von J. Haydn (1974-75 die Amaranta) und »Cardillac« von Paul Hindemith (1976-77 die Dame). 1977 wirkte sie in Zürich in der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon« und 1984 in der von »Der Kirschgarten« von R. Kelterborn mit. Weitere Gastspiele am Théâtre des Champs-Élysées Paris, an der Covent Garden Oper London, an der Königlichen Oper Stockholm, in Venedig, Bordeaux und Chicago, an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Opéra du Rhin Straßburg, in Karlsruhe, bei den Festspielen von Drottningholm und mit dem Zürcher Ensemble in Dresden, Wien, Helsinki, Athen und Wiesbaden. Zu ihren Bühnenpartien zählten die Carmen, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« und der Octavian im »Rosenkavalier«, die Marina in »Boris Godunow«, die Venus in »Tannhäuser«, die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, die Gräfin in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann und die Clairon in »Capriccio« von R. Strauss. Sie übernahm auch Sopranpartien wie die Tosca, die Salome von R. Strauss und die Rosalinde in der »Fledermaus« Nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertbereich.

Schallplatten: Eurodisc (Mutter in »Hänsel und Gretel«).

 

18.1. Elena MOŞUC wird 60

 Sie war mehrere Jahre als Grundschullehrerin tätig, ließ aber auch ihre Stimme ausbilden. So studierte sie an der Volkshochschule für Kunst, war Schülerin des Pädagogen Dan Priscornic und wurde nach der Rumänischen Revolution 1990 in das Konservatorium George Enescu in Bukarest aufgenommen. In der Spielzeit 1989-90 gehörte sie dem Chor des Opernhauses von Iasi an, wo sie dann 1990 als Solistin in der Partie der Königin der Nacht in der »Zauberflöte« debütierte. Sie sang an diesem Haus darauf auch die Lucia di Lammermoor, die Gilda in »Rigoletto« und die Traviata. Nach erfolgreichen Konzerten mit der Moldauer Philharmonie sang sie an der Oper von Bukarest in einem Arien-Konzert und trat in der rumänischen Hauptstadt in Mozart-Messen auf. Im September 1990 gewann die den Internationalen Wettbewerb der ARD in München, 1991 einen Concours in Monte Carlo. Nach aufsehenerregenden Konzerterfolgen in Deutschland wie in Wien gastierte sie 1990 am Theater am Gärtnerplatz in München als Königin der Nacht, die sie dann auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg übernahm. Seit 1991 Mitglied des Opernhauses Zürich, wo man sie u.a. als Lucia di Lammermoor, als Gilda, als Königin der Nacht, als Zerbinetta in »Ariadne aus Naxos« von R. Strauss, als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Donna Anna in »Don Giovanni«, als Linda di Chamounix in der gleichnamigen Oper von Donizetti, als Antonida in Glinkas »Ein Leben für den Zaren«, als Luisa Miller in der Oper gleichen Namens von Verdi, als Micaela in »Carmen« und als Leonore im »Troubadour« hörte. 1992 debütierte sie als Königin der Nacht an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2008 in insgesamt 14 Vorstellungen auch die Olympia, die Elvira in Bellinis »I Puritani«, die Traviata und die Gilda gesungen hat. Die Donna Anna sang sie 1995 auch an der Staatsoper von Dresden. 1998 sang sie an der Berliner Staatsoper die Königin der Nacht, 1999 an der Opéra-Comique Paris die Donna Anna. Sie gastierte am Opernhaus von Bonn als Donna Anna. In Luxemburg hörte man sie als Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, in Catania und am Théâtre Châtelet Paris in Opernkonzerten, an den Opernhäusern von Warschau und Leipzig als Gilda, in Leipzig und in Helsinki als Traviata, an der Staatsoper Stuttgart und beim Festival »Mozart in Schönbrunn« in Wien als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die sie auch 2000 in Rom zum Vortrag brachte. 2001 sang sie am Opernhaus von Essen die Luisa Miller, 2002 an der Grand Operá Paris die Königin der Nacht. 2007 debütierte sie als Traviata an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 2010 und 2012-13 die Gilda, 2012 die Luisa Miller, 2015 die Micaela und die Lucia di Lammermoor sang. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 2012 die Zerbinetta und 2013 in einem Mozart-Konzert. Sie gastierte 2013 am Théatre de la Monnaie Brüssel in der Titelpartie der Oper »Lucrezia Borgia« von Donizetti, beim Puccini-Festival in Torre del Lago als Liu in »Turandot«, an der Oper von Bilbao als Gilda und sang bei konzertanten Aufführung von Bellinis »Norma« in Lyon und am Théâtre es Champs-Élysées Paris die Titelpartie. 2014 sang sie in Bilbao die Elvira in Bellinis »I Puritani«, an der Israel Opera Tel Aviv und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Traviata und bei konzertanten Aufführungen von Rossinis »Semiramide« in Lyon und am Théâtre es Champs-Élysées Paris die Titelpartie. 2015 gastierte sie an der Opéra Bastille Paris als Zerbinetta und am Gran Teatre del Liceu als Lucia di Lammermoor, 2016 am Teatro Massimo in Palermo und am Teatro Regio Turin als Lucia di Lammermoor, an der Deutschen Oper Berlin als Traviata und in Bilbao als Lucrezia Borgia, 2017 am Teatro Sao Carlos Lissabon in der Titelpartie von Donizettis »Anna Bolena«, am Teatro Carlo Felice Genua in der Titelpartie von Donizettis »Maria Stuarda«, bei den Festspielen in der Arena von Verona als Gilda und am Teatro Petruzzelli Bari als Lucia di Lammermoor, 2018 am Teatro Carlo Felice Genua und beim Puccini Festival in Torre del Lago als Mimi in »La Bohème«, am Königlichen Opernhaus von Muscat als Norma, am Teatro Filarmonico Verona als Anna Bolena und am Teatro Giuseppe Verdi Triest als Elvira  in Bellinis »I Puritani«, 2019 am Königlichen Opernhaus von Muscat in der Titelpartie der Oper »Lakmé« von Leo Délibes. 2023 gastierte sie am Théâtre Royal de Wallonie in Liége in der Titelpartie der Oper »Adriana Lecouvreur« von Cilea. 

Schallplatten: Arte Nova/BMG (Opern-Recital), Ljubljana Festival (Mitschnitt eines Opernkonzerts von 1997, Soli und Duette mit dem Tenor Janez Lotric).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.mosuc.com/de/biography/

 

18.1. Milagros POBLADOR wird 60

 Sie begann ihr Musikstudium im kindlichen Alter von neun Jahren am Real Conservatorio Superior in der spanischen Hauptstadt Madrid, wo sie zunächst Klavierunterricht erhielt. Dann studierte sie Gesang, wobei Francisco Lazaro ihr hauptsächlicher Lehrer war; gleichzeitig brachte sie ein Studium der Pharmazie zum Abschluss. Sie gewann mehrere Gesangwettbewerbe und trat bereits 1992 in Valencia in Aufführungen von Manuel de Fallas »L‘Atlantida« auf. 1994 hörte man sie am Teatro de la Zarzuela in Madrid in der Titelrolle der Oper »Marina« von E. Arrieta. Sie trat darauf an den großen spanischen Theater, u.a. in Madrid, Barcelona, Palma de Mallorca, Oviedo und Peralada, in Partien wie der Lucia di Lammermoor, der Traviata, der Gilda in »Rigoletto«, dem Pagen Oscar in »Un ballo in maschera« von Verdi, der Nannetta in dessen »Falstaff«, der Musetta in »La Bohème« und dem Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart auf. 1998 wurde sie an das Landestheater in Linz/Donau verpflichtet. Hier hörte man sie in den folgenden Spielzeiten u.a. als Gilda und als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«. 2000 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und wurde an dieses Haus verpflichtet; sie wirkte an diesem Haus im gleichen Jahr in der szenischen Österreichischen Erstaufführung von Arnold Schönbergs »Jakobsleiter« mit und sang dort bis 2006 u.a. auch das Blondchen, die Elvira in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, den Pagen Oscar, die Olympia, die Amina in Bellinis »La Sonnambula«, den Jano in Janáceks »Jenufa«, die Musetta, die Schlange in der Österreichischen Erstaufführung der Kinderoper »Pinocchio« von W. Hiller und die kleine Frau in F. Cerhas »Der Riese vom Steinfeld«. Beim Festival von Granada wiederholte sie 2000 ihre Königin der Nacht, ebenso 2001 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. 2001 hörte man sie am Opernhaus von Sevilla als Sophie im »Rosenkavalier«.  

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.milagrospoblador.com/icrit.htm

 

19.1. Hubert STUPPNER wird 80

Er studierte Klavier bei Nunzio Montanari und Komposition bei Andrea Mascagni in Bozen; an der Universität Padua erlangte er seine Promotion in Musikwissenschaft. 1970-81 war er Professor für Analyse und Harmonielehre am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ Bozen, dem er 1981-96 als Direktor vorstand. 1982-96 hatte er den Vorsitz in der Jury des Internationalen Klavierwettbewerbs Ferruccio Busoni in Bozen inne. Außerdem ist er Gründer und Leiter des Festivals Zeitgenössischer Musik Bozen. Stuppner erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge, u. a. von den Donaueschinger Musiktagen, vom Südwestfunk Baden-Baden, vom Staatstheater Stuttgart, vom Deutschen Fernsehen ZDF, von der „Akademie der Künste“ Berlin, von den Salzburger Festspielen, von der „Biennale Venedig“, von der „Warschauer Kammeroper“ und vom Kronos-Quartett.

 

20.1 Øystein LILTVED wird 90

 Er studierte bei Maria Hittorf in Wien und bei dem Pädagogen Luciano Domaggio in Triest, später auch bei Fred Dalberg in Kapstadt in Südafrika. Bühnendebüt 1959 am Stadttheater von Basel als Kontschak in »Fürst Igor« von Borodin. Er sang dann häufig an der Oper von Oslo, gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater von Kassel und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Er ließ sich schließlich in Südafrika nieder, heiratete dort die Opernsängerin Virginia Oosthuizen, lebte in Kapstadt und trat dort wie am Opernhaus von Johannesburg auf. International bekannt wurde er durch seine Mitwirkung in Aufführungen des Nibelungenrings am Opernhaus von Seattle, vor allem in der Partie des Hagens in »Götterdämmerung«. Weitere bedeutende Partien in seinem Bühnenrepertoire waren der Daland in »Der fliegende Holländer«, der Landgraf in »Tannhäuser«, der Fafner wie der Hunding im Ring-Zyklus, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Fiesco in »Simon Boccanegra«, ebenfalls von Verdi, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Warlaam wie der Pimen in »Boris Godunow«, der Oroveso in Bellinis »Norma«, der Rocco in »Fidelio«, der Raimondo in »Lucia di Lammermoor« und der Swallow in »Peter Grimes« von B. Britten. Auch als Konzertbassist kam er zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: HMV-Aufnahmen aus Norwegen; Mitschnitte von Aufführungen an der Oper von Seattle auf amerikanischen Privatmarken.

 

21.1. Vladimir BOGACHOV wird 65

 Er studierte am Gnesin-Institut wie am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau und war Schüler des berühmten russischen Tenors Wladimir Atlantow. Er gewann bereits 1983 den Belcanto-Wettbewerb des Belgischen Fernsehens. 1985 begann er seine Karriere mit einem Engagement am Bolschoi Theater Moskau. 1987 hatte er dort einen ersten großen Erfolg als Werther von Massenet mit Elena Obraztsowa in der Rolle der Charlotte. Er blieb dem Bolschoi Theater während seiner weiteren Karriere verbunden, die jedoch seit den neunziger Jahren sich auf einem ganz internationalen Niveau, vor allem in Westeuropa und in den USA, abspielte. 1992 sang er am Stadttheater von Luzern den Vaudémont in Tschaikowskys »Jolanthe«, 1993 (konzertant) in der Londoner Barbican Hall den Énée in »Les Troyens« von H. Berlioz, im gleichen Jahr an der Portland Opera in den USA den Don José in »Carmen«, an der Opéra de Wallonie in Lüttich den Radames in »Aida«. Er wurde vor allem als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper bekannt, wobei er sich als hervorragender Darsteller erwies. Er sang den Otello u.a. 1995 und 1997 an der Covent Garden Oper London, 1996 beim Holland Festival und 1999 an der Bayerischen Staatsoper München. 1994 debütierte er als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 1999 in insgesamt 32 Vorstellungen auch den Wenzel (!) in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Canio im »Bajazzo«,  den Radames, den Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und den Otello sang. 1995 gastierte er an der Florentine Opera Milwaukee als Cavaradossi in »Tosca«, 1996 an der Mailänder Scala als Énée, 1996 bei den Festspielen von Macerata und 1997 an der Oper von Dallas als Calaf in Puccinis »Turandot«, an der Staatsoper von Hamburg als Turiddu in »Cavalleria rusticana«. 2000 trat er als Otello am Théâtre de la Monnaie Brüssel auf. Zu seinen großen Bühnenrollen gehörten weiter der Manrico im »Troubadour«, der Lenski in »Eugen Onegin« (New Orleans 1995) und der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky.

Schallplatten: Capriccio (»Der Spieler« von Schostakowitsch), Oiseau Lyre (»Die Nacht vor Weihnachten« von Rimski-Korsakow).

 

21.1. Georg LEHNER wird 65

 Nach Abschluss des Oboenstudiums und mehrjähriger Berufstätigkeit als Oboist mit den Wiener Symphonikern und den Wiener Philharmonikern, Wechsel ins Gesangsfach. Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. KS Hilde Rössel-Majdan und Prof. KS Walter Berry.  Engagements als Opern-, Operetten-, Lied- und Oratoriensänger führen den lyrischen Bariton seither nach Japan, in die USA, Südamerika und in verschiedene Länder Europas. Zu Georg Lehners Repertoire zählen, neben dem französischen und deutschen Fach, vor allem die Opern von W. A. Mozart (Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Cosí fan tutte, Zauberflöte und La finta giardiniera). 2003 sang Georg Lehner den Valentin in Gounods Faust und die Bösewichte in Hoffmanns Erzählungen von Offenbach, Ein deutsches Requiem von Brahms mit den Wiener Symphonikern in Wien, Magnificat und Weihnachtsoratorium von J. S. Bach in Dresden und Wien, sowie bei Neujahrskonzerten in Florida. Im Juni 2004 debütierte er mit großem Erfolg beim Rockport Chamber Music Festival (USA) mit Schuberts Schwanengesang und Schumanns Dichterliebe. Es folgten die 9. Symphonie von Beethoven in Japan (Nagoya) und das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf bei den Melker Stiftskonzerten. 2004/05 sang Georg Lehner Bachs Kreuzstabkantate und Weihnachtsoratorium in Wien, Beethovens Christus am Ölberg in Dresden, Bachs Matthäuspassion (Jesus) in Bochum und Mendelssohns Elias in Eisenstadt. Zwei weitere Abende folgten beim Rockport Chamber Music Festival (USA), sowie 2005/06 der Musiklehrer in Ariadne auf Naxos von R. Strauss an der Staatsoper Tokyo und die Hauptrolle des Pentheus in der Uraufführung der Oper Strom von Johanna Doderer in Wien. 2012 Gründung der „Schubertiade im 8ten“ in der Wiener Josefstadt. Fernsehproduktionen mit dem RSO Madrid (Die Fledermaus und Der Zigeunerbaron) sowie zahlreiche CD-Aufnahmen und Radioübertragungen mit Messen, Oratorien und Liedern. Das Lied zählt zu Georg Lehners künstlerischem Fokus, wie die Die schöne Müllerin mit Rezitation von Peter Matić im MuTh, Wien und die Winterreise in New York und Boston. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit unterrichtet Georg Lehner Stimmbildung für Chöre (u.a. den WU Chor, Wien) und gab Meisterklassen in Tokyo und an der Mannes School of Music, NYC sowie dem New England Conservatory in Boston. Seit 2015 leitet er eine Klasse für Sologesang am Richard-Wagner-Konservatorium in Wien.


 

21.1. David MOSS wird 75

Er begann seine musikalische Ausbildung mit einem Schlagzeugstudium 1963-68 an der Hartt School of Music und 1969-70 an der Wesleyan University. 1970 absolvierte er ein Studium in russischer Geschichte am Trinity College mit dem Abschluss Bachelor of Arts. 1971-73 schloss er ein Studium der Komposition bei Bill Dixon am Bennington College an. Seit 1973 trat David Moss weltweit als Percussionist und Vokalkünstler in Solokonzerten oder in Zusammenarbeit mit Orchestern, Musik- und Theaterensembles auf. Er gilt seit Mitte der 1970er Jahre als eine zentrale Figur der Neuen Improvisationsmusik, des Art-Rock und der Noise Music. In seinen Solo-Performances kombiniert er Live-Elektronik und sein eigenwillig zusammengestelltes Schlagzeug mit artistischen Vokaleinlagen. Seit den 1990er Jahren arbeitet David Moss vermehrt mit Komponisten wie Heiner Goebbels, Orchestern und Theaterensembles zusammen und ist in zahlreichen Operninszenierungen, Musiktheaterproduktionen, Orchesterkonzerten und Festivals als Solist aufgetreten, u.a. mit dem Ensemble Modern, der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Ensemble intercontemporain, dem Arditti-Quartett, dem Klangforum Wien, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Musiktheater Ohrpilot und den Berliner Philharmonikern. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Institue for Living Voice, eines Workshop-Zentrums für herausragende Sänger und Vokalmusiker. 2001 sah man ihn bei den Salzburger Festspielen als Prinz Orlofsky in der umstrittenen Inszenierung der Fledermaus durch Hans Neuenfels. Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.davidmossmusic.com/  

 

21.1. Neely BRUCE wird 75

 Er studierte an der University of Alabama (Bachelor of Music) und an der University of Illinois at Urbana-Champaign (Master of Music und Doctor of Musical Arts). Seit 1974 unterrichtet er an der Wesleyan University; er ist dort Professor für Musik und American Studies. Sein besonderes Interesse gilt der Neuen Musik Amerikas, insbesondere den Werken Henry Brants, Anthony Philip Heinrichs, Arthur Farwells, John Cages, Charles Ives‘ und amerikanischer Komponistinnen. Er spielte u. a. die Uraufführung von HPSCHD von John Cage und Lejaren Hiller und Meteor Farm von Henry Brant und im Rahmen des Ives Vocal Marathon alle 202 Lieder mit Klavierbegleitung von Charles Ives. Als Dirigent leitete er u. a. Uraufführungen von Werken Christian Wolffs, Pauline Oliveros‘, Gerald Shapiros, David Bordens und Ronald Kuivilas. 2003 leitete er die amerikanische Erstaufführung von Henry Brants Ghosts and Gargoyles mit dem Solisten Robert Aitken. Neben Klavierwerken (Chopin Jam, Forty Times Forty, The Blue Box: Modal Music in Twelve Movements, Homage to Seb, 36 Geographical Preludes) komponierte Bruce u. a. zwei einaktige Opern, fünf Konzerte und andere Orchesterwerke, Kammermusik und Musik für Tonband und die Musik zu mehreren Dokumentarfilmen (von Rocky Collins, Karyl Evans und Roynn Lisa Simmons) und drei große Opern (Americana, or, A New Tale of the Genii, Libretto Tony Connor, 1985; Hansel and Gretel, 1998, nach einem eigenen Libretto; Flora, 2010). Sein umfangreichstes Werk ist Convergence (2000). Es besteht aus drei Teilen (Steppin’ Out, Continental Harmony und Charles Ives Newsletter – Here’s to Ives) und wird aufgeführt von mehreren Marschkapellen und Chören, drei oder mehr Orgeln, Dudelsackspielern, zwei Orchestern, einem westafrikanischen Perkussionsensemble, einem Ensemble amerikanischer Ureinwohner, einem javanischen Gamelanorchester, einem westindischen Steel-Drum-Ensemble und zwei Trompetern. Es wurde nach der Uraufführung 2000 im Jahr 2002 am Lincoln Center unter freiem Himmel vor 10.000 Zuhörern aufgeführt. Zu seinen späten Werken zählt das Oratorium Circular 14: The Apotheosis of Aristides, dessen vollständige Fassung 2018 in Salt Lake City uraufgeführt wurde. Es beschäftigt sich mit Leben und Werk des portugiesischen Diplomaten Aristides de Sousa Mendes, der im Zweiten Weltkrieg tausenden Flüchtlingen das Leben rettete und als Gerechter unter den Völkern gilt.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.neelybrucemusic.com/

 

22.1. Pietro SPAGNOLI wird 60

 Er erhielt seine Gesangsausbildung in seiner Heimatstadt Rom und sang zuerst als Mitglied der dortigen Sixtinischen Kapelle. Er begann dann aber eine Solistentätigkeit als Konzertsänger, wobei er sich vor allem mit der Interpretation von Barockmusik befasste. Er debütierte am Teatro Comunale Florenz 1987 als Tracollo in dem Intermezzo »Livietta e Tracollo« von Pergolesi und trat im gleichen Jahr bei den Festspielen von Martina Franca als Goffredo in »Il Pirata« von Bellini auf. Bei diesen Festspielen trat er auch in den nächsten Jahren mehrfach auf, u.a. als Achillas in »Giulio Cesare« von Händel und als Mangetto in »La buona figliuola« von Piccinni. Er kam dann schnell an den großen italienischen Theatern zu einer bedeutenden Karriere, so erschien er seit 1990 am Teatro Comunale Bologna und am Teatro Fenice Venedig. 1991 sang er als Antrittspartie an der Mailänder Scala den Gouverneur in »Le Comte Ory« von Rossini; hier hörte man ihn 1991 auch als Larkens in Puccinis »La fanciulla del West«, 1993 als Masetto in »Don Giovanni«, 1994  als Mercurio/Primo Console/Littore in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 2006 und 2012 als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, 2008 als De Guiche in »Cyrano de Bergerac« von Fr. Alfano und als Marcello in »La Bohème«, 2021 als Don Alfonso in »Così fan tutte« und 2022 als Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. Seit 1992 hörte man ihn oft am Teatro Regio Turin und an der Oper von Rom, u.a. 1995 als Don Alfonso. Gastspiele führten ihn aber auch ins Ausland. 1991 sang er am Staatstheater von Karlsruhe, 1991 am Vinohradij Theater Prag (Theater in den Weinbergen) den Leporello in »Don Giovanni«, 1992 und 1994 bei den Festspielen von Salzburg den Publio in Mozarts »La clemenza di Tito«. 1995 gastierte er am Théâtre de Jurat in Mézières als Figaro in »Le nozze di Figaro« und an der Opéra Bastille Paris als Lorenzo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1996 an der Grand Opéra Paris als Alidoro in Rossinis »La Cenerentola«. 1996 debütierte er als Leporello an der Wiener Staatsoper, an der er seither in bisher 35 Vorstellungen auch als Don Alfonso, als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, als Don Magnifico in »La Cenerentola«, als Dulcamara wie als Belcore in »L’Elisir d‘amore« und als Dr. Malatesta in »Don Pasquale« aufgetreten ist. 1997 gastierte er bei den Festspielen von Schwetzingen als Don Alfonso, in Genua als Dandini in »La Cenerentola« von Rossini und beim Rossini Festival in Pesaro als Gaudenzio in »Il Signor Bruschino«, am Teatro Regio Turin 1997 als Figaro in »Le nozze di Figaro« und 1998 als Don Giovanni, 1998 an der Oper von Lausanne als Guglielmo in »Così fan tutte«, 1999 am Teatro Carlo Felice Genua als Falke in der »Fledermaus«, an der Oper von Tel Aviv als Guglielmo, beim Rossini Festival in Pesaro als Califfo in »Adina« von Rossini, am Theater von La Coruna als Guglielmo. 2000 gastierte er an der Oper von Monte Carlo als Dandini, an der New Israeli Opera Tel Aviv als Taddeo in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, beim Festival von Aix-en-Provence als Don Alfonso. Am Royal Opera House Covent Garden London gastiert er 2009 als Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, 2013 als Rambaldo in Puccinis »La Rondine« sowie 2014 und 2019 als Sulpice in Donizettis »La fille du régiment«. 2012 sang er am Théâtre des Champs-Élysées Paris den Don Alfonso, dort im gleichen Jahr ebenso wie an der Oper von Lyon den Riccardo in konzertanten Aufführungen von Bellinis »I Puritani«, 2013 am Theater an der Wien den Raimbaud in »Le Comte Ory«, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«, in Lyon und Paris den Grafen Almaviva in konzertanten Aufführungen von Mozarts »Le nozze di Figaro«. 2014 debütierte er als Dandini an der Metropolitan Oper New York, an der er 2016 auch den Dulcamara sang.  2014 gastierte er beim Festival Aix-en-Provence als Prosdocimo, 2015 am Theater an der Wien als Bartolo in Paisiellos »Barbier von Sevilla«, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Don Alfonso, am Staatstheater Karlsruhe als Titelheld in Verdis »Falstaff« und am Teatro Municipal in Santiago de Chile als Selim in Rossinis »Il Turco in Italia«, 2016 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Delirio in »L’Opera seria« von Gassmann, am Teatro Comunale von Florenz und am Théatre du Capitole de Toulouse als Mustafa in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, beim Rossini Opera Festival Pesaro als Prosdocimo in »Il Turco in Italia«, am Théatre du Capitole de Toulouse in der gleichen Oper als Selim, 2017 an der Oper von Rom als Don Alfonso, an der Nationaloper Bergen als Don Geronio in »Il Turco in Italia«, im Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia als Orbazzano in »Tancredi«, am Teatro Municipal in Santiago de Chile und an der Oper von Montréal als Don Magnifico, am Gran Teatre de Liceu in Barcelona als Don Profondo in Rossinis »Il viaggio a Reims« und an der Bayerischen Staatsoper München als Don Alfonso, 2018 an der Semperoper Dresden als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«, beim Rossini Festival Pesaro als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, an der Hamburger Staatsoper als Don Alfonso, am Teatro Petruzzelli Bari als Orbazzano und am Théâtre La Monnaie Brüssel als Titelheld in Donizettis »Don Pasquale«, 2019 am Teatro Petruzzelli Bari als Sharpless in »Madame Butterfly« und am Opernhaus Zürich als Prosdocimo, 2020 am Teatro Petruzzelli Bari als Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und an der Opera de la ABAO in Bilbao als Prosdocimo, 2021 an der Oper von Monte Carlo als Raimbaud in »Le Comte Ory«, an der Opéra Royal de Wallonie in Liège als Sulpice, beim Rossini Opera Festival Pesaro als Bruschino senior, am Teatro Petruzzelli Bari als Leporello und an der Semperoper Dresden als Alidoro in »La Cenerentola«, 2022 am Opernhaus Zürich als Prosdocimo und als Mustafa sowie beim Donizetti Festival in Bergamo als Don Meschino in »Chiara e Serafina« von Donizetti, 2023 an der Opera de la ABAO in Bilbao als Don Alfonso, an der Hamburger Staatsoper als Prosdocimo, am Opernhaus Zürich als Procolo in Donizettis »Viva la mamma!«, als Prosdocimo und als Mustafa, am Teatro Real Madrid als Don Geronio in »Il Turco in Italia«, an der Semperoper Dresden wieder als Alidoro. Eine seiner Glanzrollen war der Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, den er u.a. in Dallas, Turin, Parma, Reggio Emilia und Genf übernahm. Von seinen zahlreichen Bühnenpartien sind noch zu nennen: der Haly in »L’Italiana in Algeri«, der Talbot in Verdis »Giovanna d’Arco« und der Schaunard in »La Bohème«.

Schallplatten: Nuova Era (»La Bohème« von Leoncavallo), Sony (»La Fanciulla del West«), Erato (»L‘Elisir d’amore« als Belcore; Tarabotto in »L‘ Inganno felice« von Rossini), Naxos (»Tancredi« von Rossini), Harmonia mundi (Alfonso in »Così fan tutte«); Video (»Giovanna d’Arco«, Mitschnitt einer Aufführung aus Bologna).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.pietrospagnoli.net/classes

 

22.1. Die australische Sopranistin Halina NIECKARZ wird 75

 

23.1. Peter MIKULÁŠ  wird 70

 Er absolvierte seine Ausbildung zum Sänger am Nationalkonservatorium von Bratislava (Preßburg). Er war dort Schüler der Pädagogin Viktoria Stracenská. 1977 gewann er den Dvorák-Concours in Karlovy Vary (Karlsbad); Preisträger bei Gesangwettbewerben in Moskau (1982) und Helsinki (1984). 1978 debütierte er am Slowakischen Nationaltheater Bratislava und gehörte seither zu den führenden Sängern dieses Hauses. Er sang dort Partien wie den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, den Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Leporello in »Don Giovanni«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Wassermann in »Rusalka« von Dvorák und den Gremin in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Für sein Auftreten in der Oper »Svätopluk« von E. Suchon wurde er mit dem Großen Preis der Slowakischen Theaterkünstler ausgezeichnet. Er gastierte seit 1980 immer wieder am Nationaltheater von Prag, mehrfach an der Berliner Staatsoper, kam aber auch bei vielen weiteren Gastspielen zu Erfolgen auf internationalem Niveau. So sang er in Berlin, Leipzig und Wien, in Lissabon und Madrid, in Liverpool und Tokio und in den Zentren des italienischen Musiklebens, u.a. beim Edinburgh Festival (1990 den Mephisto in »Faust« von Gounod anlässlich eines Gastspiels des Slowakischen Nationaltheaters Bratislava und 1998 den Lutobor in »Libussa« von Smetana) und bei den Salzburger Festspielen (1992 das Bass-Solo in der Glagolitischen Messe von Janácek). 1994 sang er an der Oper von Rom den Wassermann in »Rusalka« von Dvorák. 1997 gastierte er in Amsterdam als Fasolt im »Rheingold«. Am Nationaltheater Bratislava sang er 1998 den Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula« und 2000 den Dulcamara in »L’Elisir d’amore«. 2001 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Kolenaty in »Die Sache Makropulos« von Janácek. 2018 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München als Gorjantschikow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch der Daland in »Der fliegende Holländer« sowie Belcanto-Partien von Rossini und Donizetti hervorzuheben. Er wirkte bei den Festspielen des Prager Frühlings und des Carinthischen Sommers mit. Als Konzertsänger trat er in erster Linie mit den Sinfonieorchestern der Tschechei und der Slowakei in Prag bzw. in Bratislava auf, wobei er auch im Konzertbereich ein weitläufiges Repertoire zum Vortrag brachte. In der Saison 2006/07 war er Direktor des Slowakischen Nationaltheaters und beteiligte sich an den komplexen organisatorischen Vorbereitungen für den am 14. April 2007 eröffneten Opernbetrieb im neuen Opernhaus. Seit 2011 ist er Professor für Gesang an der Hochschule für Musische Künste in Bratislava.

Schallplatten: Orfeo (Don Alfonso in »Così fan tutte«, Lhotský in »Osud« von Janácek), Supraphon (Messe in D-Dur von Zelenka, Gesamtaufnahme der Oper »Dimitrij« von A. Dvorák), Naxos (»Così fan tutte«), Discover (Stabat mater von Dvorák, Verdi-Requiem), ECM/Polygram (Messe D-Dur von A. Dvorák), Koch/Schwann (Messe Es-Dur von J.N. Hummel), Opus (Requiem von Dvorák, »La Sonnambula« von Bellini), Hänssler-Verlag (42. Psalm von Mendelssohn), Virgin/EMI (Epilog und Pohádka von Josef Suk).

 

23.1. Enrico FISSORE wird 85

 Er war am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand Schüler von Michele Accorinti sowie in Turin von Alberto Soresina. Sein Bühnendebüt erfolgte 1964 am Teatro Nuovo Mailand als Titelheld in Mozarts »Don Giovanni«. Es kam in der Folgezeit zu einer bedeutenden Karriere an den ersten Operntheatern in Italien: an der Scala in Mailand (am 26.3.1970 als Il Vecchio in der Uraufführung von Bruno Bettinellis »Count Down« an der Piccolo Scala, 1973 als Slook in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, 1979 als Lindo in Vivaldis »Tito Manlio« und als Bajazet in »Il Gran Tamerlano« von Josef Myslivicek an der Piccolo Scala, 1988 als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«), in Bologna, Triest, Genua, Parma, Venedig und Turin. Auslandsgastspiele an den Staatsopern von München (als Leporello in »Don Giovanni«, als Bartolo in »Le nozze di Figaro« und als Mesner in »Tosca«) und Stuttgart, an den Opern von Genf (1974 als Dulcamara, 1975 als Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla« und 1992 als Simon in Wolf-Ferraris »I Quattro Rusteghi«), Barcelona, Zagreb und Cincinnati, an der Staatsoper Wien (1972-91 als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«, als Leporello, als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Figaro in »Le nozze di Figaro« und als Dulcamara in insgesamt 49 Vorstellungen), bei den Festspielen von Glyndebourne (1967 als Schaunard in »La Bohème« und als Bartolo in »Le nozze di Figaro«) und Bregenz (1974 als La Rocca in Verdis »Il finto Stanislao« sowie 1971 und 1974 in Konzerten). Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1970 als Uberto in »La serva padrona« von Pergolesi auf. Ebenfalls 1970 war er an der Oper von Chicago und bei den Festspielen in der Arena von Verona zu Gast. An der Oper von San Francisco gastierte er 1982 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1984 als Leporello und 1986 als Fra Melitone. 1983 wurde er an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, an der er als Antrittsrolle den Fra Melitone sang, und 1987 nochmals als Dulcamara gastierte (insgesamt in 15 Vorstellungen). 1986 hörte man ihn am historischen Teatro Rossini in Lugo in Rossinis »La scala di seta«, 1992 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1997 hörte man ihn an der Oper von Miami als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1998 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Mesner in »Tosca«. An der Covent Garden Oper London gastierte er 2006-08 als Mesner in »Tosca« sowie 2007, 2009 und noch 2011 als Ser Amantio di Nicolao in Puccinis »Gianni Schicchi«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er in der Spielzeit 2009/10 als Mesner in »Tosca«. Er sang mit Vorliebe Rollen in Opern von Mozart, Donizetti, Rossini, Pergolesi und Verdi, darunter auch Buffo-Partien und Rollen in selten aufgeführten Belcanto- und Barock-Opern. Zugleich als Konzertsänger erfolgreich.

Schallplatten: Auf MRF sang er in einer integralen Aufnahme von Bellinis »Bianca e Fernando«, auf Decca wie auf Legendary Records im »Barbier von Sevilla« von Rossini, auf HRE in »Un giorno di regno« von Verdi, auf Bongiovanni in »I Pazzi per progetto« von Donizetti, auf Nuova Era in einer weiteren Donizetti-Oper, »Gianni di Parigi«, auf EMI in »La Bohème« (als Benoit und als Alcindoro), in »Il Tabarro« (als Talpa) und in »Gianni Schicchi« (als Ser Amantio/Spinelloccio). Auch Aufnahmen auf Teldec.

 

23.1. Vahan KHANZADIAN wird 85

 Er stammte aus einer ursprünglich armenischen Familie. Er studierte bis 1961 an der University of Buffalo und war 1961-63 am Curtis Institute of Music Philadelphia Schüler von Martial Singher. Bereits 1960 debütierte er bei der Chatauqua Opera Company als Parpignol in Puccinis »La Bohème«. 1968-72 sang er an der San Francisco Opera (u.a. den jungen Soldaten in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Christopher Columbus« von D. Milhaud, den Lorenzo in Aubers »Fra Diavolo«, den Hylas in »Les Troyens« von Berlioz, den Arturo wie den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Andres im »Wozzeck« von A. Berg und den Ruggero in »La Rondine« von Puccini) und begann damit seine eigentliche Bühnenkarriere. Er sang in den folgenden Jahren an den großen amerikanischen Opernhäusern, in Baltimore, Houston/Texas und New Orleans, an der City Opera New York, in San Antonio und Portland, bei der Kentucky Opera, in St. Paul und Memphis, in Montreal, Edmonton, Vancouver und bei der Hawaii Opera. Auch als Konzertsolist bekannt geworden; so sang er 1976 in Milwaukee in der Uraufführung von Menottis »Landscapes and Remembrances«. 1992 kam es dann auch zu seinem Europa-Debüt, als er am Stadttheater von Aachen den Cavaradossi in »Tosca« sang. Am Stadttheater von Basel hörte man ihn 1992 als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1993 erreichte er dann auch die Metropolitan Oper New York, an der er als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« debütierte. Diese Partie wiederholte er im gleichen Jahr an der Chicago Opera. An der Metropolitan Oper sang er bis 1997 in insgesamt 16 Vorstellungen außerdem noch den Arvino in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, den Kaplan in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, den Titelhelden in Giordanos »Andrea Chénier« und den Turiddu in »Cavalleria rusticana«. Von seinen Bühnenpartien sind noch zu nennen: der Herzog in »Rigoletto«, der Alfredo in »La Traviata«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Paco in »La vida breve« von M. de Falla und der Alfred in der »Fledermaus« von J. Strauß. Im amerikanischen Fernsehen erschien er als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Auch als Konzertsänger wurde er bekannt; er trug im Konzertsaal gern Lieder aus seiner armenischen Heimat vor.

Schallplattenaufnahmen mit armenischer Musik (1970).

 

24.1. Ildikó IVÁN wird 65

 Biographie der ungarischen Sopranistin auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Iv%C3%A1n_Ildik%C3%B3

 

25.1. Elisabeth WERRES wird 70

 Ihre Eltern wanderten 1958 in die USA aus, wo sie in Chicago in einem zweisprachigen Milieu aufwuchs. Sie besuchte dort verschiedene Schulen und sang in deutsch-amerikanischen Kinder- und Jugendchören unter der Leitung ihres Vaters. Sie kam dann nach Deutschland und studierte seit 1971 an der Musikhochschule Köln, seit 1974 bei dem bekannten Pädagogen Dietger Jacob. 1977 wurde sie Preisträgerin beim Mozart-Wettbewerb in Würzburg und kam im gleichen Jahr in das Opernstudio des Kölner Opernhauses. Dort sang sie einige kleinere Partien und war dann 1978-80 am Staatstheater Karlsruhe engagiert (Antrittsrolle: Rosina im »Barbier von Sevilla«). In Karlsruhe trat sie als Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Marguerite in »Faust« von Gounod, als Achille in »Deidamia« von Händel, als Adele in der »Fledermaus«, als Annina in der J. Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig« und als Eurydice in »Orpheus in der Unterwelt« von Offenbach auf und wirkte in der europäischen Premiere der Oper »Postkarte aus Marokko« von Dominik Argento mit. 1980-82 war sie am Opernhaus von Dortmund tätig, und hier kam sie als Nedda im »Bajazzo«, als Gilda in »Rigoletto«, als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Adina in »L‘Elisir d’amore«, als Musetta in »La Bohème«, als Despina in »Così fan tutte«, als Ännchen im »Freischütz« und als Marie in »Zar und Zimmermann« zu weiteren Erfolgen. 1980 gastierte sie bei den Festspielen von Ludwigsburg als Susanna. In den Jahren 1982-89 gab sie Gastspiele an der Hamburger Staatsoper, am Opernhaus von Köln (Ännchen und Rosalinde in der »Fledermaus«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (Nedda, Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, vor allem Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«), an den Staatstheatern von Hannover, Karlsruhe, Darmstadt, Braunschweig und Wiesbaden (Frau Fluth, Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«), am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus von Zürich (Rosalinde), am Theater am Gärtnerplatz München, am Theater des Westens Berlin, an der Opéra du Rhin Straßburg, an den Opernhäusern von Dortmund (u.a. 1994 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«), Essen und Bielefeld. 1989-2002 Mitglied des Staatstheaters Hannover. Als ihre beiden großen Glanzrollen galten die Rosalinde wie die Hanna Glawari. 1990 nahm sie an der Japan-Tournee der Wiener Volksoper teil, 1992 sang sie in Hannover die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, 1996 die Marguerite in »Faust« von Gounod. 1998 trat sie an den Vereinten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach als Marie in »Wozzeck« von A. Berg auf. 2000 sang sie am Stadttheater von Lübeck die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«, am Staatstheater Hannover die Marschallin im »Rosenkavalier«, ihre Glanzrolle, in der sie auch in der Spielzeit 2000-01 am Stadttheater Augsburg gastierte. Sie wirkte in zahlreichen Opern- und Konzertsendungen im Rundfunk mit und erwies sich als hervorragende Solistin im Oratorien- und Liedbereich (Eröffnungskonzert des neuen Opernhauses von Essen 1988; 9. Sinfonie und Liederabende in Chicago). Seit 2003 ist sie Professorin für Gesang an der Universität der Künste Berlin.

Capriccio (Szenen aus Offenbach-Operetten), Wergo (»Neues vom Tage« von P. Hindemith).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.elisabeth-werres.de/

 

26.1. Magnus KYHLE wird 65

 Er begann sehr früh mit seiner musikalischen Ausbildung, war dann Toningenieur bei Radio Stockholm, ließ aber seine Stimme an der Königlichen Musikakademie in der schwedischen Metropole ausbilden und besuchte später die Opernschule der Stockholmer Oper. 1983 debütierte er in Vadstena in einer Opera buffa von Dittersdorf und kam 1986 an die Königliche Oper Stockholm, deren Mitglied er bis 1989 blieb, an der er aber auch später noch als Gast auftrat. Er kam auch bei der Norrlandsoperan und bei den Festspielen im barocken Theater auf Schloss Drottningholm (1989 als Monostatos in der »Zauberflöte«) zu viel beachteten Erfolgen. 1989-90 war er Mitglied des Staatstheaters von Darmstadt und trat hier u.a. als Pelléas in »Pelléas et Mélisande« sowie in kleineren Partien in »Arabella« von R. Strauss und in Alban Bergs »Wozzeck« auf. 1990-92 gehörte er dem Landestheater Salzburg an; er sang dort vor allem den Tamino in der »Zauberflöte«. 1989-92 trat er wieder an der Stockholmer Oper in Erscheinung, jetzt als Tamino, als Don Ottavio in »Don Giovanni« und als Ferrando in »Così fan tutte«, in der Spielzeit 1992-93 als Beppe im »Bajazzo« und als Alfredo in »La Traviata«. Er gastierte in Tokio und auf Teneriffa und sang 1992 an der Staatsoper von Dresden den Ferrando. 1994 wirkte er in Stockholm in Aufführungen des Musicals »The Phantom of the Opera« mit. 1997 hörte man ihn an der Oper von Stockholm als Mime im »Rheingold«. Auch im Konzertsaal hatte er in Werken von J.S. Bach, Händel, Haydn und Mozart wichtige Erfolge, wobei er oft mit den großen skandinavischen Orchestern zusammen auftrat.

 

27.1. Elizabeth NORBERG-SCHULZ wird 65

 Sie entstammte einer italienisch-norwegischen Familie. Sie begann ihr Gesangstudium in Oslo. Ihre weitere Ausbildung zur Sängerin fand an der Accademia di Santa Cecilia in Rom, an der Pears-Britten School in Snape in England und bei der berühmten Sopranistin Elisabeth Schwarzkopf in Zürich statt. Sie trat zuerst in Liederabenden auf und sang 1981 in Snape in »Les Illuminations« von Benjamin Britten. 1985 war sie Preisträgerin beim Mozart-Concours in Salzburg. Sie sang zu Beginn in Italien und an einigen weiteren europäischen Bühnen kleinere Partien, wurde dann aber bekannt, als sie Rollen wie die Gilda in »Rigoletto« und die Lucia di Lammermoor übernahm. In letztgenannter Partie hatte sie 1987 am Teatro Sperimentale von Spoleto einen besonderen Erfolg. 1987 debütierte sie als Barbarina in »Le nozze di Figaro« an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 1988 die Zarewna Lebed in »Das Märchen vom Zaren Saltan« von Rimski-Korsakow und den Jemmy in »Guglielmo Tell« von Rossini, 1989 wieder die Barbarina und die Zarewna Lebed, den Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und die Vanella in »Lo frate ´nnamorato« von Pergolesi, 1990 in »Elias« von Mendelssohn-Bartholdy, 1991 wieder die Vannella und im Mozart-Requiem, 1995 die Nannetta in »Falstaff« von Verdi, 1996 die Lauretta in »Gianni Schicchi« und im Te Deum von Verdi, 1997 die Susanna in »Le nozze di Figaro« und wieder die Nannetta, 1998 die Elena in »Il cappello di paglia di Firenze« von Nino Rota und die Adina in »L’Elisir d‘amore« sowie 2000 die Schwester Constance in »Dialogues des Carmelites« von Fr. Poulenc gesungen hat. In der Spielzeit 1988-89 gastierte sie an der Oper von Rom als Barbarina. Beim Maggio Musicale Fiorentino 1989 war sie als Ilia in Mozarts »Idomeneo« zu hören, an der Oper von Oslo 1990 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«. Ein weiterer Höhepunkt in ihrem Repertoire für die Bühne war die Pamina in der »Zauberflöte«, die sie 1991 am Landestheater Salzburg (zur Mozart-Zweihundertjahrfeier) und am Théâtre de la Monnaie Brüssel vortrug. 1991 debütierte sie als Pamina an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1997 in insgesamt 56 Vorstellungen auch die Susanna, die Ilia, den Pagen Oscar, die Adina, die Nannetta, die Manon von Massenet und die Musetta in »La Bohème« gesungen hat. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1992 den Hüter der Schwelle in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und die Servilia in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1993 die Nannetta, 1994 die Xenia in »La Bohème« und wieder die Servilia. Bei den Osterfestspielen Salzburg hörte man sie 1992 als Hüter der Schwelle und mit dem Sopran-Solo in Mendelssohn-Bartholdys 2. Sinfonie, 1993 als Nannetta und mit dem Sopran-Solo in »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms. Sie wurde 1993 mit dem Evard Grieg-Preis ausgezeichnet. Sie gastierte am Teatro San Carlo Neapel als Norina in »Don Pasquale«, 1993 in Treviso als Gilda, 1994 an der Covent Garden Oper London als Liu in Puccinis »Turandot«, 1995 an der Staatsoper München als Norina, in Florenz als Musetta und beim Rossini Festival in Pesaro als Jemmy. 1995 debütierte sie als Page Oscar an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2000 in insgesamt 21 Vorstellungen auch die Adele in der »Fledermaus« und die Sophie im »Rosenkavalier« gesungen hat. 1996 gastierte sie an der Oper von Rom als Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1997 Gastspiel an der Chicago Opera als Pamina, beim Rossini Festival von Pesaro als Anaïs in »Moïse et Pharaon« von Rossini, am Teatro San Carlo Neapel als Daria in Donizettis »Le convenienze ed inconvenienze teatrali«, am Teatro Comunale Bologna als Liu. 1999 sang sie am Grand Théâtre Genf die Sophie und beim Rossini Festival in Pesaro die Corinna in »Il viaggio a Reims«, 2000 bei den gleichen Festspielen die Giulia in »La scala di seta«. 2000 übernahm sie am Teatro Comunale Bologna das Sopransolo in dem Oratorium »La Passione di Gesù Cristo« von Antonio Salieri, an der Deutschen Oper Berlin die Susanna. 2001 trat sie beim Maggio Musicale Fiorentino wie bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale in der Oper »Tamerlano« von G.Fr. Händel auf. Auch als Konzert-, Lieder- und Oratoriensängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere. Sie wurde 1993 mit dem Edvard-Grieg-Preis ausgezeichnet. Verheiratet mit dem italienischen Dirigenten Vittorio Bonolis.

Schallplatten: Ricordi (»Lo frate ’nnamorato«, Mitschnitt der Scala-Aufführung), Naxos (Pamina in der »Zauberfllöte«), RCA (Stabat mater von Pergolesi, 8. Sinfonie von Gustav Mahler); RCA/BMG (Marzelline in »Fidelio«), Philips (»Don Carlos« von Verdi als Tebaldo).

 

27.1. Rupert Oliver FORBES wird 80

 Er erhielt seine Ausbildung an der Universität von Cambridge; dann Gesangstudium bei Pierre Bernac in Paris (1966-67), bei Luigi Ricci in Rom (1968-69), später noch bei Arturo Merlini in Mailand. 1969 wurde er in das Opernstudio des Zürcher Opernhauses aufgenommen und 1970 dessen reguläres Mitglied. Nachdem er anfänglich als Bariton aufgetreten war, wechselte er ins Tenorfach. Er blieb bis 1975 in Zürich und war seitdem am Stadttheater von Basel engagiert. Er gab Gastspiele am Nationaltheater Mannheim, an den Staatstheatern von Wiesbaden und Kassel, an den Stadttheatern von Bremen und Freiburg i. Br. und hatte auch eine internationale Karriere als Konzert- und Oratorientenor. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien aufgezählt: der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Jaquino in »Fidelio«, der Tybalt in Gounods »Roméo et Juliette«, der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Lindoro in »La fedeltà premiata« von J. Haydn, der Goro in »Madame Butterfly«, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, der Mr. Triquet in »Eugen Onegin«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer« und der Lord Barrat in »Der junge Lord« von H.W. Henze. 1992 gastierte er am Opernhaus von Nantes als Mime im »Rheingold«, 1992-93 an der Scottish Opera Glasgow als Monostatos in der »Zauberflöte«. Der auch als Gesanglehrer und Chordirigent tätige Künstler war mit der Mezzosopranistin Elizabeth Burnett (* 23.4.1947 Edinburgh) verheiratet, die 1977-78 am Theater am Gärtnerplatz München und seit 1977 als ständiger Gast am Stadttheater von Basel engagiert war, und die auch als Konzertsängerin auftrat.

Schallplatten des Sängers erschienen auf der Marke Ars Musici (u.a. Bach-Kantate).

 

27.1. Die italienische Sopranistin Gianna AMATO wird 85

 

27.1. Tigran MANSURIAN wird 85

 Er besuchte das staatliche Konservatorium in Jerewan, wo er 1960-65 Komposition studierte. Zusammen mit Jerwand Jerkanian (* 1951) und Awet Terterian (1929–94) gehört Mansurian zu den bedeutendsten Komponisten der neuen armenischen Musik. In seiner Musikästhetik bekennt sich Mansurian zu überlieferten Traditionen, sieht sich aber nicht als Nachahmer bekannter Stile, sondern korrespondiert mit alten Formen und Betonungen. Er sucht stets nach der inneren Geschlossenheit eines Kunstwerkes und misst ebenso der musikalischen Rhetorik in ihrer modernen Umsetzung große Bedeutung zu. Komitas und Claude Debussy waren seine geistigen Vorbilder. Von der armenischen Naturlyrik inspiriert, entwickelte er eine der Klangmystik nahestehende Kompositionsform, in die er Elemente der Neuen Musik integrierte. Sein kompositorisches Schaffen reicht von kammermusikalischen Werken über Vokalzyklen bis hin zu sinfonischen Werken. 2011 entstand seine zur Erinnerung des Völkermords an den Armeniern geschaffene Totenmesse, die 2016 mit dem RIAS-Kammerchor und dem Münchener Kammerorchester von ECM eingespielt wurde.

 

28.1. Léonard GRAUS wird 80

 Er studierte am Konservatorium von Maastricht und debütierte 1966 an der Süd-Niederländischen Oper in Maastricht als Sparafucile in »Rigoletto«. Er trat dann an der Niederländischen Oper Amsterdam, u.a. in »Trouble in Tahiti« von L. Bernstein, auf und war in den Jahren 1973-82 an der Opéra de Wallonie in Lüttich tätig. 1978 gastierte er an der Oper von Marseille in »Attila« von Verdi. Er war dann 1982-86 Mitglied des Staatstheaters Hannover und in den Jahren 1986-88 des Landestheaters Saarbrücken. 1983 gastierte er an der Oper von Monte Carlo in der Oper »Uno sguardo dal Ponte« von R. Rossellini, 1985 am Opernhaus von Köln als Pallante in »Agrippina« von Händel. 1988-94 gehörte er dem Ensemble des Grand Théâtre in Genf an (wo er u.a. als Marquis d’Obigny in »La Traviata«, als Hobson in Benjamin Brittens »Peter Grimes« und als Leone in »Attila« zu hören war), seitdem wieder der Opéra de Wallonie Lüttich (wo er u.a. als Colline in »La Bohème«, als Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Nikititsch in »Boris Godunow«, in mehreren Rollen in Ravels »L’Enfant et les sortilèhges«, als Minister in »Fidelio«, als Gessler in Rossinis »Wilhelm Tell«, als Angelotti in »Tosca«, als Biterolf in »Tannhäuser«, als Altgesell in »Jenufa« von Janácek, als Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Oroe in Rossinis »Semiramide« 1996 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1998 als Jorg in »Stiffelio« von Verdi, 2000 als Don Prudenzio in Rossinis »Il viaggio a Reims«, 2002 als Gualtiero in Bellinis »I Puritani«, 2005 als Moser in Verdis »I Masnadieri«, 2006 als Wagner in »Faust« von Gounod und als König in Verdis »Aida«, 2007 als Zuniga in »Carmen« und als Oberpriester des Baal in Verdis »Nabucco«, 2008 als Arzt in Verdis »Macbeth« auftrat) verbunden. Bei den Opernaufführungen im Palais des Sports in Lüttich sang er den Frank in der »Fledermaus« und 1995 den Zuniga. Er gastierte auch an den Opernhäusern von Nancy, Lille und in Montreal. Aus seinem Bühnenrepertoire sind ergänzend der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Gaston in »Manon« von Massenet, der Zaccaria in Verdis »Nabucco«, der Ramfis in »Aida«, der Escamillo in »Carmen«, der Kaspar im »Freischütz«, der Orest in »Elektra« von R. Strauss und der Timur in Puccinis »Turandot« zu nennen.

Schallplatten: Teldec (vollständige Aufnahme »Der Barbier von Sevilla« von Rossini).

 

29.1. Raili VILJAKAINEN wird 70

 Sie erhielt ihre Ausbildung 1973-78 an der Sibelius-Akademie in Helsinki und studierte anschließend bei Luigi Ricci in Rom; spätere Weiterbildung durch Rudolf Bautz in Aachen. 1974 gewann sie den Helsinki-Stockholm-Concours für Jugendsänger, 1976 den Timo Callio-Wettbewerb im Rahmen der Opernfestspiele von Savonlinna, 1977 den Internationalen Wettbewerb von s’Hertogenbosch. 1978 begann sie ihre Bühnenkarriere an der Staatsoper von Stuttgart. Dort sang sie vor allem Partien aus dem Fachbereich der Koloratursoubrette wie des lyrischen Soprans: das Ännchen im »Freischütz« von Weber, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Ilia in »Idomeneo«, die Marzelline in »Fidelio«, die Micaela in »Carmen«, die Mimi in »La Bohème«, die Liu in »Turandot« von Puccini, die Freia und die Woglinde im Nibelungenring, die Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing und die Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Sie gastierte bei den Festspielen von Savonlinna, in Helsinki, bei den Mozartfestwochen in Salzburg (1979, 1984) und bei den Saratoga Springs Festspielen (1984). 1986 sang sie am Opernhaus von Nürnberg die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1989 am Opernhaus von Essen die Tatjana in »Eugen Onegin«, bei den Festspielen von Savonlinna die Pamina in der »Zauberflöte«. 1998 sang sie an der Nationaloper Helsinki die Ellen Orford in Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes«, die sie auch beim Gastspiel der Nationaloper Helsinki an der Deutschen Oper Berlin 1999 sang. Im gleichen Jahr wirkte sie in der Almi Hall in Helsinki in der konzertanten Uraufführung der Oper »Mütter und Töchter« von Tapio Tuomela mit, bei den Festspielen von Schwetzingen 2000 in der Uraufführung der Oper »Gute Miene böses Spiel« von Karl-Wieland Kurz. Dazu entfaltete die Künstlerin eine intensive Tätigkeit als Konzert- und vor allem als Liedersängerin. Sie sang die großen Solopartien in Werken von J.S. Bach, Händel, Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Gustav Mahler und hatte als Liedinterpretin eine erfolgreiche, internationale Karriere. Ihre Konzertreisen führten sie in die Musikmetropolen in Finnland, West- und Ostdeutschland, Österreich, Holland, in die Schweiz, in die USA (u.a. Konzert in der Carnegie Hall New York) und in die Sowjetunion.

Schallplatten: Aufnahmen auf BIS (Opernszenen aus Savonlinna); Thorn-Video (Ännchen im »Freischütz«).

 

29.1. Ivona VALENTOVÁ wird 80

 Sie war am Konservatorium von Ostrava Schülerin von Frau Jechová, dann an der Musikakademie von Prag von Premysl Koci und von Marie Veselá. 1973 Bühnendebüt am Nationaltheater Prag als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«. In den folgenden Jahren war sie an diesem größten Opernhaus der CSSR in Partien wie der Despina in »Così fan tutte«, der Zerlina in »Don Giovanni«, der Barce in Smetanas »Hubicka« (»Der Kuss«) und in ähnlichen Aufgaben aus dem Soubrettenfach anzutreffen. Sie gastierte an Bühnen in der CSSR und 1975 am Bolschoi Theater Moskau.

Supraphon-Aufnahmen.

 

29.1. Lorna HAYWOOD wird 85

 Studium am Royal College of Music London bei Mary Parsons und bei Gordon Cinton, später an der Juilliard School of Music New York bei Sergius Kagen und Beverley Johnson. Während ihres Studiums in New York sang sie dort bereits 1964 die Titelrolle in der New Yorker Premiere von Janáceks »Katja Kabanowa«. Debüt an der Covent Garden Oper London 1966 als erste Dame in der »Zauberflöte«. Hier sang sie dann bis 1986 auch die Marzelline in »Fidelio«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Titelrolle in Janáceks »Jenufa« und die Helmwige in der »Walküre«. Sie durchlief in England bei der English National Opera London (1970 als Micaela in »Carmen«), bei der Welsh Opera Cardiff und bei der Scottish Opera Glasgow (1980 als Butterfly) ihre erfolgreiche Karriere. Gastspiele am Nationaltheater Prag, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und in Nordamerika, wo sie später in New York lebte, an den Opern von Chicago, Dallas, St. Paul, Seattle, Washington und an weiteren Bühnen. Sie trat dabei vor allem im lyrischen Fach in Rollen wie der Nedda im »Bajazzo«, der Mimi in Puccinis »La Bohème«, der Sieglinde in der »Walküre«, der Elisabeth Zimmer in »Elegy for young Lovers« von H.W. Henze, der Lucia in »A long Christmas Dinner« von Hindemith, der Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss und der Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten (die sie u.a. 1992 in Los Angeles vortrug) auf. 1978 trat sie an der Oper von San Diego in der Titelrolle von Menottis »The Saint of Bleecker Street«. Sie war eine große Interpretin der Frauengestalten in den Opern von L. Janácek. So sang sie die Jenufa 1980 an der Opera North Leeds. In Prag trat sie in »Die Sache Makropulos«, an der English National Opera London 1978 in »Die Abenteuer des Herrn Broucek« (als Málinka, Etherea und Kunka) auf, dazu immer wieder in ihrer großen Glanzrolle, der Katja Kabanowa. Auch als Konzertsängerin wurde sie bekannt. Nach Beendigung ihrer Gesangskarriere wandte sie sich der Opernregie zu. Verheiratet mit dem Tenor Paul Crook (* 1936).

Schallplatten: MRF (vollständige Oper »Die Feen« von Richard Wagner, Mitschnitt einer Aufführung in Manchester von 1976), TER (»Amahl and the Night Visitors« von Menotti), Telarc (War Requiem von Benjamin Britten).

 

29.1. Ermanno MAURO wird 85

 Er kam 1958 nach Kanada, wo er in Edmonton (Alberta) lebte. Er studierte Gesang an der Universität von Toronto und am dortigen Konservatorium bei George Lambert und bei Herman Geiger-Torel. 1962 sang er als erste Opernpartie bei der Canadian Opera Company, die in seiner Heimatstadt Edmonton gastierte, den Manrico im »Troubadour«. Er setzte sein Studium am Konservatorium von Toronto fort und wurde 1964 Preisträger beim Verdi-Concours in Busseto. 1965 kam er als Mitglied in das Ensemble der Canadian Opera Company Toronto, wo er als Manrico Aufsehen erregte. Auch an den Opern von Ottawa und Vancouver immer wieder aufgetreten. 1967 Debüt an der Covent Garden Oper London, wo er seinen Wohnsitz nahm. 1969 hatte er an der Covent Garden Oper sensationelle Erfolge als Cassio in Verdis »Otello« und als Macduff in Verdis »Macbeth« und leitete damit eine große internationale Karriere ein. An der Covent Garden Oper sang er bis 1979 u.a. den Rodolfo in »La Bohème«, den Alfredo in »La Traviata«, den Cavaradossi in »Toscao«, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Froh im »Rheingold«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, den Ismaele in »Nabucco« und den Turiddu in »Cavalleria rusticana«. 1974 USA-Debüt an der Oper von San Diego als Cavaradossi. 1975-90 gab er Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Manrico, als Canio im »Bajazzo«, als Calaf in Puccinis »Turandot«, als Turiddu, als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, als Andrea Chénier von Giordano und als Cavaradossi), an der Grand Opéra Paris 1976 als Gabriele Adorno und 1979 als Alvaro in Verdis »La forza del destino«. Weiter zu Gast an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Oper von Frankfurt a.M. und in Athen. 1975 sang er erstmals an der New York City Opera, und zwar den Calaf. Im englischen Fernsehen BBC gestaltete er den Paco in de Fallas »La vida breve«. An der Mailänder Scala gastierte er 1978 als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini und als Manrico und 1984-85 als Calaf. 1978 trat er an Oper von Rom auf, 1982-90 Gastspiele an der San Francisco Opera (als Pollione in »Norma«, als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Turiddu, als Canio, als Cavaradossi und als Otello von Verdi). 1978 erreichte er die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Canio), an der er bis 1993 in insgesamt 188 Vorstellungen auftrat (als Radames in »Aida«, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, als Cavaradossi, als Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, als Turiddu, als Pinkerton, als Rodolfo in »La Bohème«, als Manrico, als Don Carlos von Verdi, als Macduff, als Alvaro, als Ernani von Verdi, als Paolo in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Calaf und als Rodolfo in »Luisa Miller«). 1979 wirkte er bei den Festspielen von Verona mit. 1984 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Manrico, 1985 an der Oper von Dallas als Otello von Verdi. 1987 hörte an ihn an der Deutschen Oper Berlin als Calaf, 1988 an der Oper von Miami, 1989 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Enzo. Im gleichen Jahr sang er in Toronto den Andrea Chénier, 1990 am Opernhaus von Zürich den Manrico, 1991 in Miami den Canio, in New Orleans den Alvaro. Am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er 1991 als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, 1991 in Philadelphia als Calaf, bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea 1993 als Radames. 1997 sang er am Opernhaus von Baltimore den Enzo. Von seinen Bühnenpartien sind noch der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Faust von Gounod, der Prinz in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, der Loris in »Fedora« von Giordano (Montreal 1995) und der Male Chorus in »The Rape of Lucretia« von B. Britten zu nennen. Den Otello von Verdi sang er auch am Opernhaus von Toronto.

Schallplatten: CBC (Arien-Platte), Privat-Mitschnitt einer Aufführung von Donizettis »Belisario« (mit Montserrat Caballé).

 

30.1. Monique KRÜS wird 65

 Informationen über die niederländische Komponistin auf ihrer Homepage: https://www.moniquekrus.nl/

 

30.1. Jochen KOWALSKI wird 70

 Er war fünf Jahre lang im Requisitenfundus der Berliner Staatsoper beschäftigt, wo man auf seine schöne Stimme aufmerksam wurde. Er besuchte dann die Volksmusikschule und schließlich seit 1977 sechs Jahre hindurch die Musikhochschule Berlin, wo er Schüler von Heinz Reeh war. Die Gesangpädagogin Marianne Fischer-Kupfer entdeckte die phänomenale Tonhöhe seiner Stimme und bildete ihn zum Countertenor aus, einer Kunst des Singens, die in England während der Barockzeit blühte und nach dem Zweiten Weltkrieg von dort her neu belebt worden war. 1982 erregte er bei den Händel-Festspielen von Halle (Saale) in dem Pasticcio »Il Muzio Scevola« erstes Aufsehen. 1983 sang er an der Komischen Oper Berlin als erste eigentliche Opernpartie den Fjodor in »Boris Godunow« von Mussorgsky. Er blieb Mitglied dieses Hauses und sang hier u.a. die Titelrollen in »Giustino« und »Julius Caesar« von Händel, den Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, den Orlofsky in der »Fledermaus«, den David in »Saul« von Händel, den Andronico in »Tamerlano« von Händel sowie den Astrologen in Rimski-Korsakows »Der goldene Hahn«. Seit seinem Debüt 1985 als Daniel in Händels »Belshazzar« der Staatsoper von Hamburg durch Gastspielvertrag verbunden (u.a. 1996 als Orlofsky). Seit 1986 kam es zu einer großen internationalen Karriere des Künstlers an führenden europäischen Opernhäusern; man hörte seine seltene Kunst des Singens u.a. an den Staatsopern von München und Berlin (Titelrolle in Rossinis »Tancredi« und Orlofsky), an der Semperoper in Dresden (Oberon in Brittens »Ein Sommernachtstraum«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1989), an der Wiener Volksoper (1986 Giustino, 1987 Orlofsky, 1998 Oberon in »Ein Sommernachtstraum«), an der Grand Opéra Paris (1987-88 Ptolemäus in »Giulio Cesare« von Händel), an der Frankfurter Oper (Oberon in »Ein Sommernachtstraum«)  und an der Niederländischen Oper Amsterdam. An der Covent Garden Oper London debütierte er als Orlofsky unter der musikalischen Leitung von Richard Bonynge und zusammen mit Joan Sutherland. 1989 sang er hier den Orpheus von Gluck und 1991 den Farnace in »Mitridate« von Mozart. 1991-94 sang er den Orlofsky an der Wiener Staatsoper in insgesamt zehn Vorstellungen (inklusive einer Gastspieltournee der Wiener Staatsoper durch Japan). In den USA trat er in Minneapolis auf. 1994 debütierte er sehr erfolgreich an der Metropolitan Oper New York als Orlofsky. Dort trat er bis 1999 in insgesamt 24 Vorstellungen auch als Oberon in Brittens »A Midsummer Night’s Dream« auf. An der Komischen Oper Berlin hörte man ihn am 19.11.1991 in der Uraufführung der Oper »Antigonae« von Georg Katzer. 1993 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, bei den Festspielen von Schwetzingen 1993 die Titelpartie in »Giulio Cesare« von Händel. Am 24.9.1995 wirkte er an der Hamburger Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Freispruch für Medea« von Rolf Liebermann als Kreon mit. Im gleichen Jahr gastierte er an der Oper von Tel Aviv als Daniel in einer szenischen Aufführung von Händels »Belshazzar«. Am 19.2.2010 wirkte er am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Die Besessenen« von Johannes Kalitzke als Fürst Holszanki mit. 2012 sang er bei den Salzburger Pfingstfestspielen die Nirena in Händels »Giulio Cesare« und wiederholte im gleichen Jahr diese Partie auch bei den dortigen Sommerfestspielen. Neben seinem Repertoire für die Bühne sang er ein ebenso umfangreiches wie interessantes Repertoire im Konzertsaal, wobei er sich auch hier bevorzugt der Interpretation der frühen und Barock-Musik (Bach, Händel, H. Schütz, italienische Meister) widmete.

Schallplatten: Eterna (Szenen aus »Boris Godunow« und aus »Giustino« von Händel), Teldec (»Theodora« von Händel), Philips (Religiöse Musik von Vivaldi), Capriccio (Barock-Arien preußischer Meister; Bach-, Händel- und Mozart-Arien, italienische Solokantaten, Belcanto-Arien, Lieder von Mozart und Beethoven, »Dichterliebe« von R. Schumann, (»Die schöne Müllerin« von F. Schubert, »Salonlieder«, »Evergreens«, Titelrolle in »Orpheus und Eurydike« von Gluck; »Symphoniae Sacrae« von Heinrich Schütz), Berlin Classics (»L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« von Händel, Stabat mater von Pergolesi, Bach-Kantaten), Schweizer Musikszene (»Freispruch für Medea« von R. Liebermann); Virgin-Video (Orlofsky in der »Fledermaus«), Pioneer-Video (»Mitridate« von Mozart).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.jochen-kowalski.de/  

 

31.1. Marina MESCHERIKOWA wird 60

 Sie studierte in Moskau bei Frau Schumilowa und an der Juilliard School of Music in New York. Licia Albanese nahm die junge Sängerin 1994 in ihr Haus im amerikanischen Staat Connecticut auf und unterrichtete sie dort. Sie kam schnell zu einer internationalen Karriere. 1994 erregte sie beim Wexford Festival in Irland als Tamara in A. Rubinsteins Oper »Der Dämon« Aufsehen; die gleiche Partie sang sie am Mariisnki-Theater St. Petersburg und 1997 bei den Festspielen von Bregenz. 1995 gewann sie den Belvedere-Gesangswettbewerb in Wien, 1996 den Concours »I Castelli Competizione dell’Opera«, 1997 in Cardiff den Conours »Singer of the World«. Sie trat 1995 am Bolschoi Theater Moskau als Susanna in »Le nozze di Figaro« und beim Wexford Festival als Wasserfee in »Die Mainacht« von Rimski-Korsakow auf. Seit 1995 große Karriere als ständiger Gast an der Canadian Opera Toronto. 1996 debütierte sie als Elisabetta in Verdis »Don Carlos« an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2002 in insgesamt 30 Vorstellungen auch als Tatjana in »Eugen Onegin«, als Hélène in »Jérusalem« von Verdi, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Butterfly und als Desdemona in Verdis »Otello« aufgetreten ist. 1997 war sie in Toronto als Luisa Miller in der gleichnamigen Verdi-Oper zu hören, an der Königlichen Oper Stockholm als Norma von Bellini. 1997 sang sie am Opernhaus von Monte Carlo die Amelia Grimaldi in Verdis »Simon Boccanegra« (aus Anlass der 700jährigen Herrschaft der Grimaldi-Dynastie in Monaco). 1997 debütierte sie als Elisabetta in Verdis »Don Carlos« an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2007 in insgesamt 36 Vorstellungen auch die Amelia Grimaldi«, die Leonore im »Troubadour«, die Luisa Miller, die Alice Ford in Verdis »Falstaff« und die Norma gesungen hat. An der Canadian Opera Toronto hörte man sie 1997 als Luisa Miller, 1998 als Butterfly, als Norma und (in einer konzertanten Aufführung) in der Titelrolle von Tschaikowskys »Jolanthe«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie seit 1998 als Amelia Grimaldi, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und als Butterfly. 1998 sang sie an der Staatsoper Berlin die Norma (mit dem Ensemble der Stockholmer Oper), die sie im gleichen Jahr auch am Bolschoi Theater Moskau zum Vortrag brachte. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1998-99 und 2001 die Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und 2000 die Donna Elvira in »Don Giovannis«. 1999 gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin als Mimi in »La Bohème«. 1999 debütierte sie als Gräfin in »Le nozze di Figaro« an der Opéra Bastille Paris, an der sie dann auch 2001 als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 2004 als Leonore im »Troubadour« und 2005 als Mimi gastierte. 1999 sang sie in London das Sopransolo im War Requiem von Benjamin Britten, am Teatro San Carlo Neapel die Norma, 2000 an der Staatsoper Berlin die Alice in »Robert le Diable« von Meyerbeer. 2000 trat sie in Köln als Solistin im Verdi-Requiem auf. 2001 gastierte sie als Hélène in »Jérusalem« von Verdi (mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper) an der Mailänder Scala. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich zahlreiche weitere Partien aus der italienischen wie aus der russischen Opernliteratur.

Schallplatten: ORF/Koch (Tamara in »Der Dämon« von A. Rubinstein), Philips (»Alzira« von Verdi; Hélène in »Jérusalem« von Verdi), DGG (»Die Glocken« von Rachmaninoff und »Johannes Damascenus« von Tanejew).

 

 

 

 

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