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GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2022

07.01.2022 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2022

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

1.1. Ingrid KERTESI wird 65

kertesi ingrid

 Sie war Schülerin der Franz Liszt-Musikakademie Budapest, vor allem von Erika Sziklay, und erhielt 1985 ein Stipendium zur Weiterbildung in Bayreuth. Seit 1985 war sie dann Mitglied der Nationaloper Budapest, wo sie als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« debütierte. 1988-90 gehörte sie dem Ensemble der Komischen Oper Berlin an. 1987 gastierte sie an der Wiener Volksoper als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, danach sang sie in Budapest die Sophie im »Rosenkavalier«, bei den Festspielen von Bregenz 1991 die Frasquita in »Carmen«. In Budapest hatte sie 1991 als Olympia wie als Arsena im »Zigeunerbaron«, 1995 als Adina in »L‘Elisir d‘ amore« großen Erfolg. Seit der Spielzeit 1996-97 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg; dort trat sie 1996 als Gilda im »Rigoletto« und als Adina auf; in Budapest hörte man sie 1997, am Opernhaus der Stadt Bonn 1998 als Nannetta im »Falstaff« von Verdi. Sie sang am 26.3.1999 in der Uraufführung der Oper »Leonce und Lena« von Janos Vajda an der Budapester Nationaloper die Rolle der Lena. Ihr Repertoire für die Bühne umfasste u.a. das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Despina in »Così fan tutte«, die Marzelline im »Fidelio«, die Titelpartie in »Lucia di Lammermoor«, die Norina im »Don Pasquale«, die Amina in Bellinis »La Sonnambula«, die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, die Adele in der »Fledermaus«, die Gretel in »Hänsel und Gretel« und das Ännchen im »Freischütz«. Ihr Oratorien-Repertoire enthielt Werke von J.S. Bach, Händel, Mozart, Haydn, Pergolesi und Vivaldi.

Schallplatten: Hungaroton, Naxos (Berta im »Barbier von Sevilla«, Weihnachtsoratorium und Kantaten von J.S. Bach).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://kertesiingrid.hu/

 

  • Bo LUNDBORG wird 90

 Er studierte in den Jahren 1954-59 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm bei Ragnar Hultén und Käthe Sundström. 1958 wurde er an die Königliche Oper Stockholm verpflichtet, an der er als Sprecher in der »Zauberflöte« debütierte. Er sang vor allem Mozart-Partien wie den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Masetto im »Don Giovanni« und den Don Alfonso in »Così fan tutte«; zu seinen weiteren Glanzrollen gehörten der Alberich im Nibelungenring, der Klingsor im »Parsifal«, der Colline wie der Schaunard in Puccinis »La Bohème«. 1958 wirkte er am Stockholmer Blancheteater in der Uraufführung der Oper »Gästabudet« von Sven-Erik Bäck mit. Er trat auch bei den Festspielen im Barock-Theater auf Schloss Drottningholm auf und war ein erfolgreicher Konzert- und Oratoriensänger.

Schallplatten: HMV, amerik. Columbia, zum Teil Mitschnitte von Rundfunksendungen.

 

2.1. Vassily LOBANOV wird 75

Er studierte 1963-71 am Moskauer Konservatorium Klavier bei Lew Naumow und Komposition bei Sergei Balassanjan. Er studierte außerdem bei Juri Cholopow (Musikwissenschaft) und Alfred Schnittke (Instrumentation). Klavierduo (1982-85) mit Swjatsoslaw Richter. Klaviertrio (1977–90) mit Oleg Kagan und Natalja Gutman. Klavierquartett (bis heute) mit Wiktor Tretjakow, Juri Baschmet und Natalja Gutman. Zahlreiche Meisterkurse für Klavier und Kammermusik. Seit 1997 ist er Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Köln. Er lebt seit 1991 in Deutschland. Er hat Opern, Konzerte, Kammer- und Klaviermusik komponiert. Gründer und Künstlerischer Leiter der Osnabrücker Kammermusiktage (1997–2001).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.vassilylobanov.com/

 

2.1. Yuri GRIGOROVICH wird 95

 Sein Onkel, George Rozai, war Charaktertänzer bei Diaghilevs Balletts Russes. Seine Mutter, Klaudia Rozai, ging aus derselben Klasse der Waganowa-Akademie hervor wie Marina Semyonova. Viele seiner Familienmitglieder waren Zirkuskünstler, und auch der junge Yuri war von der Welt des Zirkus fasziniert, verlor aber bald sein Herz an den Tanz. Er beschreibt es als „eine Liebesbeziehung, die mein ganzes Leben lang gedauert hat.“ Er studierte an der Leningrader Choreographischen Schule und wurde zusammen mit den anderen Schülern im Zweiten Weltkrieg nach Perm evakuiert. Er versuchte (mit dem Kanu!) an die Front zu fliehen, wurde aber zurückgebracht und schloss schließlich seine Ausbildung im Jahr 1946 ab. Er trat dem Kirov Ballett bei, wo er in Charakterrollen brillierte. Sein Favorit war der virtuose Anführer Nurali, der so spektakulär im letzten Akt der Fontäne von Bakhchisarai auftritt. Sein tiefstes Interesse galt allerdings schon damals der Choreographie. Im Jahr 1956 wurde ihm das Arrangieren einer Choreographie zu Glinkas Valse Fantaisie für eine Abschlussvorstellung an der Kirov-Schule erlaubt. Seine erste große Arbeit, Die steinerne Blume zu Prokofjews Musik, wurde am 27. April 1957 uraufgeführt, trotz der Tatsache, dass bereits eine andere Version in Moskau existierte. Es war die erste Zusammenarbeit zwischen Grigorovich und dem Bildenden Künstler Simon Virsaladze, welcher alle seine späteren Ballette ausstatten sollte. Zusätzlich zu ihrer Arbeitsgemeinschaft bestand auch eine enge persönliche Beziehung, die erst mit dem Tod Virsaladzes im Alter von achtzig Jahren im Jahr 1989 endete. Grigorovich wurde 1962 Ballettmeister am Kirov-Ballett, wechselte dann aber nach Moskau zum Bolschoi-Ballett, dessen künstlerischer Leiter er 1964 wurde, eine Position, in der er sich für die folgenden 30 Jahre behauptete. Es war eine Amtszeit, die nur durch den Gründungsdirektor des New York City Balletts, George Balanchine, übertroffen wurde und durch John Neumeier, der seit über 40 Jahren in Hamburg regiert. Grigorovich choreographierte am Bolschoi Theater Spartacus von Chatschaturjan (1968), Iwan der Schreckliche von Prokofjew (Moskau, 1975; Paris, 1977), Angara von Andrei Y. Eshpai (1976), Romeo und Julia von Prokofjew (Paris, 1978; Moskau, 1979), Das Goldene Zeitalter von Schostakowitsch (1982). Außerdem überarbeitete er folgende klassische Meisterwerke für das Bolschoi-Ballett: Dornröschen (1963), Der Nussknacker (1966), Schwanensee (1969) von Tschaikowsky; Raymonda von Glasunow (1984), La Bayadère (1991), La Fille mal gardée (1993) und Don Quixote (1995) von Minkus.

 

4.1. Grace BUMBRY wird 85

grace bumbry in tannhauser an der met
Als Venus an der Met

 Studium an der Boston University, an der Northwestern University in Evanstown und 1955-58 an der Music Academy of the West in Santa Barbara (Kalifornien). Durch Lotte Lehmann gefördert, studierte sie den Liedgesang in Paris bei Pierre Bernac. Zunächst trat sie als Liedersängerin in Erscheinung. Bühnendebüt 1960 an der Grand Opéra Paris als Amneris in »Aida«. Sie etablierte sich im gleichen Jahr am Stadttheater von Basel, wo sie vier Jahre lang bis 1964 blieb. Aufsehenerregendes Gastspiel 1961 in Brüssel als Carmen. Als erste farbige Sängerin wirkte sie 1961-62 bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar als Venus im »Tannhäuser«, 1963 als Solistin in der 9. Sinfonie von Beethoven. Der Erfolg der »Schwarzen Venus« war sensationell. Weltweite Gastspielkarriere mit glanzvollen Auftritten in München, Hamburg, Frankfurt a.M., Zürich, Helsinki, Stockholm, Budapest, Belgrad, Lissabon, Barcelona und in den Musikzentren in Nordamerika. 1963 gastierte sie an der Oper von Chicago als Ulrica in Verdis »Maskenball«. Sie gastierte seit 1963 immer wieder an der Covent Garden Oper London, wo sie als Eboli in Verdis »Don Carlos«, als Amneris, als Salome (1970), als Tosca (1973), als Selika in Meyerbeers »Afrikanerin« und als Adalgisa wie als Norma in »Norma« von Bellini auftrat. 1964-2013 gastierte sie in insgesamt 50 Vorstellungen als Eboli, als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Ulrica, als Carmen, als Azucena im »Troubadour«, als Amneris, als Norma, als Salome, als Tosca und als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky an der Wiener Staatoper. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man sie 1964-65 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, 1966-67 als Carmen und 1994 als Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress«; 1965-67 gab sie dort viel beachtete Liederabende. Große Karriere auch an der Metropolitan Oper New York seit 1965 (Antrittsrolle: Eboli). Hier hörte man sie bis 1986 in insgesamt 216 Vorstellungen außerdem als Amneris, als Azucena wie als Leonore im »Troubadour«, als Lady Macbeth, als Carmen, als Santuzza, als Orfeo in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, als Tosca, als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, als Salome von R. Strauss, als Venus, als Gioconda in der gleichnamigen Oper von Ponchielli, als Leonore in »La forza del destino« und als Bess (in der dortigen Erstaufführung von Gershwins »Porgy and Bess«); 1996 trat sie hier noch einmal in einer Galaveranstaltung zu Ehren von James Levine auf. An der Mailänder Scala bei ihrem Debüt 1966 als Amneris ebenfalls begeistert gefeiert. Hier sang sie in der Folge auch 1966-67 und 1970 die Santuzza, 1967 die Titelrolle in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1974 die Titelrollen in Janáceks »Jenufa« und in Puccinis »Tosca«, 1976 nochmals die Amneris und 1978 die Eboli. Neben den genannten Partien galt als eine weitere ihrer großen Kreationen im Mezzosopran-Fach die Fricka im Nibelungenring. 1970 begann die Künstlerin mit der Interpretation von Sopranpartien (neben den bereits erwähnten auch die Aida und die Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi). An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1975-76 als Ariane in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas, 1979 als Abigaille im »Nabucco« von Verdi und 1987 als Eboli. 1975 zu Gast bei den Festspielen von Verona, 1987 an der Oper von Nizza in der Titelpartie von Massenets »Hérodiade«, 1989 in Marseille als Didon in »Les Troyens« von Berlioz. 1986 sang sie beim Festival von Orange nochmals die Venus im »Tannhäuser«. 1987 wirkte sie in den Aufführungen von Verdis »Aida« vor den Tempeln im ägyptischen Luxor als Amneris mit, die sie im gleichen Jahr auch in der Arena von Verona vortrug. 1990 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der neu erbauten Opéra Bastille Paris die Cassandre in »Les Troyens« (in einer Reprise sogar die Cassandre und die Didon an einem Abend). 1990 hörte man sie bei den Festspielen von Verona als Carmen, 1991 als Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper, die sie auch 1991 an der Australian Opera Sydney, 1993 an der Covent Garden Oper London übernahm. 1995 hörte man sie in der Megaron Mousikis Halle in Athen in der Titelrolle der Oper »Medea« von Cherubini/Lachner, ebenso 1995 in der New Yorker Carnegie Hall in der Titelrolle von Massenets »Hérodiade« (in einer konzertanten Aufführung der Oper). 1997 hörte man sie in Lyon (Théâtre de Gourvières) als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, womit sie Abschied von der Bühne nahm. Zu einer tumultartig umjubelten Sensation geriet ihr Comeback auf die Opernbühne nach 13 Jahren im Frühjahr 2010. Grace Bumbry sang die Partie der Monisha in Scott Joplins einziger Oper »Treemonisha« im Théâtre du Châtelet in Paris. 2012 sang sie in der konzertanten Aufführung der Oper »Candide« von Leonard Bernstein an der Deutschen Oper Berlin die Rolle der Old Lady. Neben der dramatischen Ausdruckskraft ihrer Stimme bewunderte man auf der Bühne ihre großartige schauspielerische Begabung. Ihre voluminöse, dunkel timbrierte Stimme konnte nicht zuletzt auch im Lied-Vortrag große Leistungen erbringen. 2001 gab sie einen Liederabend in der Londoner Wigmore Hall. Sie unternahm auch Tourneen mit einem von ihr gegründeten Vokal- und Instrumental-Ensemble (Grace Bumbry Black Musical Heritage Ensemble). Seit 1963 verheiratet mit dem Tenor Andreas Jaeckel (* 1930), von dem sie sich aber 1972 wieder trennte. Sie wurde zum Ehrendoktor des Ebner-Rust College Holy Springs (Missouri) und der University of Missouri St. Louis ernannt.

Lit: A. Blyth: Grace Bumbry (in »Opera«, 1970).

Schallplatten: Westminster (»Israel in Egypt« aus Salt Lake City), Decca (»Messiah«, »Don Carlos« von Verdi), Philips (Venus im »Tannhäuser«). DGG, RCA (»Aida«), Morgan Records (»Jenufa« in Italienisch), Legendary Recordings (Abigaille in Verdis »Nabucco«), Orfeo (»Macbeth«, Salzburger Festspiele 1964), Lévon (Amneris in »Aida«), CBS (»Le Cid« von Massenet), Eurodisc (»Orfeo ed Euridice« von Gluck) und Columbia (»Carmen«). Der denkwürdige Bayreuther »Tannhäuser« von 1961 ist auf Melodram erhalten.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://gracebumbry.com/

 

5.1. Carlo STRIULI wird 65

 Informationen über den italienischen Bass-Bariton auf seiner Homepage: https://carlostriuli.com/

 

5.1. Maurizio POLLINI wird 80

Er wurde in Mailand als Sohn des italienischen Architekten Gino Pollini geboren. Bereits im Alter von neun Jahren gab Maurizio Pollini sein Debüt als Pianist. Er studierte zuerst bei Carlo Lonati bis zu seinem 13. Lebensjahr, dann bei Carlo Vidusso, bis er 18 Jahre alt war. Er erhielt ein Diplom am Conservatorio di musica “Giuseppe Verdi” di Milano. Später wurde er auch von Arturo Benedetti Michelangeli ausgebildet. Beim Internationalen Pianistenwettbewerb in Genf im Jahre 1957, in dem kein erster Preis vergeben wurde, errang Pollini den zweiten Preis. Im Jahre 1959 gewann er den Ettore-Pozzoli-Wettbewerb in Seregno, im Jahr darauf den Chopin-Wettbewerb in Warschau. Seither tritt er international in Konzerten auf. Zeitweilig betätigte sich Pollini auch als Dirigent, namentlich beim Rossini-Festival in Pesaro. Maurizio Pollini ist Vater des 1978 in Bern geborenen Pianisten Daniele Pollini. Maurizio Pollini machte zunächst durch dynamisch-feurige Darbietungen von Werken Chopins auf sich aufmerksam. So spielte er bereits 1957 die Chopin-Etüden in Mailand und erregte damit einiges Aufsehen. Ende der 60er Jahre konzentrierte er sich mehr auf Klarheit und klangliche Feinabstimmung. Obwohl er von der Fachkritik in technischer Hinsicht häufig als weltweit konkurrenzlos eingestuft wurde, galten seine Interpretationen in der Zeit teilweise als zu glatt und spannungslos. Spätere Interpretationen zeigten wieder ein höheres Maß an Impulsivität und Ausdruckskraft. Schwerpunkte von Pollinis Repertoire sind Werke von Chopin, Beethoven und Schubert. Chopin klingt unter seinen Händen, wie Joachim Kaiser schreibt, stets festlich und vorwärtsstrebend, da er sich nie auf den oft ausgekosteten Rubatostellen ausruhe. Pollini hat sich auch für die Musik des 20. Jahrhunderts eingesetzt, das betrifft Berg, Webern und Schönberg ebenso wie seine Zeitgenossen Boulez, Berio und Nono. Anlässlich Schönbergs 100. Geburtstags führte Pollini dessen Gesamtwerk für Klavier in mehreren Städten auf. Referenzcharakter wird vielfach Pollinis Aufnahme der Etüden von Chopin aus dem Jahre 1972 zuerkannt. Als maßstabgebend gilt auch seine Aufnahme der Sonate Nr. 7 von Prokofjew, der er durch strukturelle Klarheit und rhythmische Präzision einen unsentimentalen Ausdruck verleiht. Seine Einspielungen der späten Klaviersonaten (Nr. 28 bis Nr. 32) Beethovens aus den Jahren 1976/77 haben den Status einer Referenzaufnahme erreicht. Ebenso hochgelobt sind die mit dem Ernst-von-Siemens-Preis ausgezeichneten Aufnahmen der drei späten Klaviersonaten von Franz Schubert (D 958, D 959, D 960). Schließlich wird die 2009 erschienene Aufnahme der Präludien und Fugen von J.S. Bachs „Wohltemperierten Klavier“ (Band 1) jetzt schon zu den herausragenden Bach-Aufnahmen gezählt. Pollini gehört zu den sehr wenigen Konzertpianisten, die trotz der nahezu omnipräsenten Verfügbarkeit großer Steinway-Bühnenflügel stets nur auf ihrem eigenen Instrument konzertieren, wie es auch von Krystian Zimerman bekannt ist und von Vladimir Horowitz sowie Arturo Benedetti Michelangeli bekannt war. Er reist mit einem „Fabbrini“ – einem der vom italienischen Klavierbauer Angelo Fabbrini bearbeiteten Steinway-Flügel, die „fast wie die Instrumente des 19. Jahrhunderts klingen: trennschärfer in den Registern als ein gewöhnlicher Steinway“ und „weiter gefächert in den dynamischen Möglichkeiten“.

 

7.1. Lisa GRIFFITH wird 60

lisa griffith

 Sie absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium in ihrer amerikanischen Heimat an der Indiana University of Pennsylvania und am Konservatorium von Cincinnati. Dazu nahm sie an Meisterkursen bei Elisabeth Schwarzkopf und John Alexander Feil teil. 1984 fand ihr Bühnendebüt an der Oper von Seattle als Lisa in Bellinis »La Sonnambula« statt. 1984-89 war sie am Staatstheater Wiesbaden, 1989-91 am Staatstheater Hannover engagiert. In Hannover trat sie als Lucieta in »I quattro rusteghi« von Wolf-Ferrari und als Papagena in der »Zauberflöte« auf. 1991 wurde sie an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg berufen, an der sie bereits zuvor als Gast die Königin von Schemacha in Rimski-Korsakows »Der goldenen Hahn« und die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« gesungen hatte. Dort sang sie dann bis 2022 u.a. die Gilda im »Rigoletto«, die Papagena, die Sophie im »Rosenkavalier« (1993), die Belisa in der Oper »In seinem Garten liebt Don Perlimplin Belisa« von W. Fortner, die Adele in der »Fledermaus«, die Aurore in »Le portrait de Manon« von Massenet (1997), die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Susanna in »Figaros Hochzeit« und die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und wirkte 1997 in der deutschen Erstaufführung von Giorgio Battistellis »Orchesterprobe« mit. 1998 sang sie in der Rheinhalle in Düsseldorf in der Uraufführung der Oper »Beuys« von Franz Hummel. 1999 sang sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Irina in einer Neufassung der Oper »Drei Schwestern« von Peter Eötvös, 2000 am Stadttheater Lübeck die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod. Sie unternahm zahlreiche Gastspiele, die sie u.a. an die Deutsche Oper Berlin, an die Bayerische Staatsoper München, an die Staatsoper Stuttgart, an die Oper von Frankfurt a.M., nach Madrid und Valencia, nach Istanbul und Palermo führten. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.

Schallplatten: Wergo (Carmina Burana, Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite von C. Orff), Capriccio (»Die lustigen Nibelungen« von Oscar Straus).

 

7.1. Sylvia CADUFF wird 85

Schon als Jugendliche beschloss sie, später Musik zu studieren und Dirigentin zu werden. Obwohl sie damit bei Lehrern und Eltern auf Unverständnis stieß, verfolgte sie dieses Ziel mit Leidenschaft. Während der Schulzeit lernte sie bei einem Dirigierkurs Herbert von Karajan kennen. Er ermutigte sie auf ihre Nachfrage hin, Dirigentin zu werden. Sie studierte bis zum Abschluss 1961 Klavier und Musiktheorie am Konservatorium Luzern. Im Fach Dirigieren besuchte sie zusätzlich in den Jahren bis 1962 Meisterkurse bei Rafael Kubelik, Lovro von Matačić, Franco Ferrara und Willem van Otterloo. Ab 1962 absolvierte sie ein dreijähriges Dirigentenpraktikum bei Karajan am Konservatorium Berlin. 1965 erreichte sie das Finale im Dirigierwettbewerb «Guido Cantelli» in Stresa und erhielt 1966 einen Anerkennungspreis («Honorary Mention») beim Nikolai-Malko-Wettbewerb in Kopenhagen. 1966 gewann sie als erste Frau die Dimitri Mitropoulos International Music Competition in New York. Sie setzte sich gegen 34 Dirigenten aus 23 Ländern durch. Diese Leistung ermöglichte ihr eine einjährige Assistenz bei Leonard Bernstein und den New Yorker Philharmonikern. In dieser Zeit dirigierte sie das Orchester auch mehrfach. Eigens dafür mussten die Statuten der Philharmoniker geändert werden: Sie schlossen die Anwesenheit von Frauen bis zu diesem Zeitpunkt aus. Zurück aus New York, wirkte Caduff als Gastdirigentin und feierte u. a. 1967 ihr britisches Debüt mit dem Royal Philharmonic Orchestra. 1972-76 war sie Professorin für Dirigieren an der Musikschule Konservatorium Bern. 1973 erhielt sie den Anerkennungspreis des Kunst- und Kulturpreises der Stadt Luzern. Ihr erstes «eigenes» Orchester führte sie 1977-86 als Generalmusikdirektorin in Solingen (Deutschland). Als Gastdirigentin war sie weltweit unterwegs und dirigierte 1978 als erste Frau nach dem Zweiten Weltkrieg die Berliner Philharmoniker. Außerdem dirigierte sie u. a. das Tonhalle-Orchester Zürich, die Münchner Philharmoniker, das Radio-Sinfonieorchester Berlin, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das Gürzenich-Orchester Köln. In ihrer Heimatstadt Chur leitete sie 1996 die Uraufführung der Oper Il semiader von Gion Antoni Derungs mit dem Orchestra della Svizzera Italiana. 2003 wurde sie mit dem Bündner Kulturpreis ausgezeichnet. 

 

9.1. Der Tenor Alfredo MENDOZA wird 70

 

9.1. Pyotr GLUBOKY wird 75

pyotr gluboky

 Er entstammte einer bäuerlichen Familie und arbeitete zunächst in einer Traktorenbrigade. Er erhielt ersten Gesangunterricht durch den Pädagogen B.Z. Okunjew, sang zunächst in einem Chor und studierte dann 1967-74 am Gnesin-Konservatorium von Moskau bei Gugo Ionantonowitsch Titz. Er sang in Schüleraufführungen des Konservatoriums Partien wie den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Colline in »La Bohème« und den Sobakin in der »Zarenbraut« von Rimski-Korsakow. Noch als Student wurde er 1972 an das Bolschoi Theater Moskau verpflichtet und blieb dann als reguläres Mitglied (seit 1973) an diesem Opernhaus tätig. 1973 gewann er den Glinka-Concours in Moskau, 1974 den Internationalen Gesangwettbewerb von Toulouse. Sein Repertoire für die Opernbühne war sehr umfangreich und enthielt 50 große Partien, darunter den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, den Leporello im »Don Giovanni« wie in Dargomyschskis »Der steinerne Gast«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den König Philipp wie den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Mendoza in »Die Verlobung im Kloster« und mehrere Rollen in »Krieg und Frieden« von Prokofjew. Im Ausland trat er auf der Bühne wie im Konzertsaal in Frankreich, Deutschland und Italien, in Griechenland, England, in den USA und in Kanada auf. Er gastierte auch an der Oper von Warschau als Pimen im »Boris Godunow« und beim Festival von Spoleto als Zaccaria in Verdis »Nabucco«. Beim Edinburgh Festival gastierte er 1990 als Miguel in »Die Verlobung im Kloster« und als Bertrand wie als Lore in Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans« sowie 1991 als Panas in »Die Nacht vor Weihnachten« von Rimski-Korsakow (immer gemeinsam mit dem Ensemble des Moskauer Bolschoi Theaters). 1979-87 nahm er eine Professur an der Musikschule des Konservatoriums von Moskau wahr, 1987-92 unterrichtete er am Gnesin-Konservatorium in Moskau, seit 1992 wieder am Moskauer Staats-Konservatorium.

Schallplatten: Melodiya (»Judith« von A. Serow), Le Chant du monde (»Der geizige Ritter« von Rachmaninoff, Liederzyklen für Bass von Schostakowitsch), Conifer (Recital).

 

9.1. Dieter SCHWEIKART wird 80

dieter schweikart als hans foltz in bayreuth

 Er studierte an der Musikhochschule von Wuppertal, wo er Schüler von Frau Becker-Brill war und vervollständigte diese Ausbildung bei Thomas Lo Monaco in Rom. 1964 begann er seine Bühnenlaufbahn am Landestheater von Saarbrücken. An diesem Haus blieb er während mehrerer Spielzeiten und sang dann an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Stadttheater von Krefeld und am Stadttheater von Bonn. 1976 wurde er an das Staatstheater von Hannover verpflichtet; später Mitglied des Opernhauses von Dortmund. Gastspiele trugen dem Künstler an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an den Opernhäusern von Köln, Wuppertal und Frankfurt a.M., in Florenz, Kopenhagen und Helsinki Erfolge ein. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1981-84 und 1986-88 die Partie des Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1983 und 1985-86 den Fafner im Nibelungenring, eine Partie, für die ihn sein voluminöser, dunkel timbrierter Bass besonders prädestinierte, und 1987-88 den 2. Ritter im »Parsifal«. Seit der Spielzeit 1989-90 Mitglied des Opernhauses von Köln, wo er 1990 den Pietro in Verdis »Simon Boccanegra« sang; man hörte ihn dort auch als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Bartolo in »Figaros Hochzeit«, als Commendatore im »Don Giovanni«, als Gremin im »Eugen Onegin«, als Lodovico in Verdis »Otello«, als Daland in »Der fliegende Holländer«, als Landgrafen im »Tannhäuser«, als Fasolt und als Fafner im Ring-Zyklus und 1991 in der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller. 1992 Gastspiel am Teatro San Carlo Neapel als Daland, 1995 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Fafner im Nibelungenring. 1997 sang er am Opernhaus von Köln den Sarastro, auch den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, 1999 am Landestheater Salzburg den Peneios in der Richard Strauss-Oper »Daphne«. 1999 sang er in Köln (konzertant) den Capellio in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, 2000 am Kölner Opernhaus den Zuniga in »Carmen«, in der Spielzeit 2000-01 den Fafner im »Rheingold« und den Saratsro. 2007 wurde er zum Kölner Kammersänger ernannt. Auch als Konzertsänger erfolgreich aufgetreten. Er nahm einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Aachen wahr. Verheiratet mit der englischen Mezzosopranistin Faith Puleston.

Schallplatten: Col Legno (Berlioz in »Der Meister und Margarita« von York Höller).

 

9.1. Franco ARTIOLI wird 100

franco artioli

 Er trat bereits mit zwanzig Jahren als Konzertsänger in Erscheinung. 1945 debütierte er am Teatro Verdi Ferrara in Mascagnis »L’Amico Fritz«. Er sang in den folgenden zwanzig Jahren an italienischen Theatern Partien aus dem lyrischen Opernrepertoire, so noch 1963-65 am Teatro San Carlo Neapel, und nahm an einer Italien-Tournee mit Kreneks Oper »Jonny spielt auf« teil. Während der sechziger Jahre wandte er sich dann mehr und mehr der Operette zu und erlangte auf diesem Gebiet durch seine Auftritte an italienischen Bühnen wie in Rundfunksendungen große Popularität. Er galt als hervorragender Interpret der Tenor-Partien in den Operetten von Franz Lehár (»Die lustige Witwe«, »Friederike«, »Paganini«, »Das Land des Lächelns«). 1966 bereiste er mit der Wandertruppe »Compagnia Italiana di Operette« Südamerika; auch in Spanien und Rumänien kam er auf dem Gebiet der Operette zu großen Erfolgen. Nicht zuletzt wurde sein Name durch Operettensendungen im italienischen Fernsehen weithin bekannt.

Seine Stimme ist durch viele Schallplattenaufnahmen erhalten, die unter den Etiketten der Firmen Combo, Meazzi und Ariston erschienen; alle enthalten Operettenmusik.

 

10.1. Ferdinand von PLETTENBERG wird 65

Er begann seine Karriere mit einem Meisterkurs für Oratorium bei KS Peter Schreier. Sein Bühnendebüt führte ihn 1988 ans Landestheater Coburg als Don Ottavio in „Don Giovanni“. Es folgten Engagements an die Staatsopern Budapest und Prag, das Theater des Westens Berlin und die Neue Oper Wien, wo er regelmäßig mit Opern- und Operetten- und Musicalrollen zu sehen war. 1993 gewann er den Ersten Preis beim Internationalen Mozart-Gesangs-Wettbewerb der Staatsoper Budapest. Gleichzeitig entfaltete sich eine rege Konzerttätigkeit, die von Plettenberg zunächst nach Japan führte. Aber auch Konzertsäle wie der Wiener Musikverein, das Konzerthaus Wien, die Haydnfestspiele Eisenstadt standen auf dem Programm. 1999 brachte er in Schloss Kromsdorf bei Weimar einen eigens für ihn von dem Komponisten Eugene Hartzell komponierten Liederzyklus mit dem Titel „An das Licht“ nach Gedichten des Malers und Dichters Wolfgang Klähn zur Uraufführung.
Seit 2002 studiert Ferdinand von Plettenberg mit dem italienischen Tenor Maestro Antonio Carangelo (Treviso). Weitere Engagements führten ihn ans Stadttheater Klagenfurt, die Landestheater Dessau, Neustrelitz, Flensburg, Salzburg, das Stadttheater Baden und schließlich an die Volksoper Wien, wo er 2003 als Frederic in den „Piraten von Pensance“ von Gilbert & Sullivan debütierte. Im Sommer desselben Jahres folgte sein Debüt als Don Carlos in einer konzertanten Aufführung der gleichnamigen Oper von Verdi anlässlich der Übernahme der EU- Präsidentschaft Italiens im Stiftshof des Stifts Klosterneuburg. 2004-07 arbeitete von Plettenberg mit dem Dirigenten Herbert Prikopa und der K & K Philharmonie, die ihm umjubelte Konzertauftritte in Konzertsälen wie der Alten Oper Frankfurt, dem Konzerthaus Berlin, dem Gewandhaus Leipzig, dem Herkulessaal München u.v.a. bescherte. In der Saison 07/08 sang von Plettenberg unter anderem den Dr. Cajus im „Falstaff“ in Luzern. Im Sommer 2009 war von Plettenberg bei den Tiroler Festspielen Erl (Dir. u. Regie Gustav Kuhn) als Cover für die Rollen des Florestan in „Fidelio“ und des Stolzing in „Die Meistersinger von Nürnberg“ engagiert. Ferdinand von Plettenberg verfügt über ein umfangreiches Konzertrepertoire welches sich von Bach über Mozart, die Brüder Haydn, Schubert, Schumann, Bruckner, Verdi bis Kurt Weill erstreckt. Er hat alle gängigen Tenorrollen des Mozartrepertoires gesungen und hat sein Repertoire in enger Zusammenarbeit mit seinem Lehrer inzwischen um die Rollen des Don José („Carmen“), des Cavaradossi („Tosca“), des Florestan und des Lohengrin, Erik („Der fliegende Holländer“) und des Stolzing erweitert.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.onepointfm.com/de/ferdinandvonplettenberg/blog/biographie/12361

 

10.1. James MORRIS wird 75

james morris

 Er war Schüler der berühmten Primadonna Rosa Ponselle in Baltimore und studierte dann bei den Pädagogen Frank Valentino und Nicola Moscona in New York. 1967 erfolgte sein Bühnendebüt bei der Baltimore Civic Opera. 1969 sang er an der City Opera New York den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«. Seine Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York war 1971 der König in Verdis »Aida«. Er sang dort zunächst kleinere Partien (u.a. Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, Zuniga in »Carmen«, Monterone in »Rigoletto«, Mönch in Verdis »Don Carlos«, Marchese di Calatrava in »La forza del destino«, Minister im »Fidelio«, Samuel in Verdis »Un ballo in maschera«, Commendatore im »Don Giovanni«, Lodovico in Verdis »Otello«, Swallow in »Peter Grimes« von B. Britten, Ferrando im »Troubadour«, Crespel, Titurel im »Parsifal«, Timur in Puccinis »Turandot« und Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod), kam aber 1975 als Don Giovanni zu einem entscheidenden Erfolg. Seitdem hörte man ihn an der Metropolitan Oper u.a. als Procida in Verdis »I Vespri Siciliani«, als Colline in »La Bohème«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Giorgio in Bellinis »I Puritani«, als Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, als Ramfis in »Aida«, als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Palémon in »Thais« von Massenet, als Baldassare in »La Favorita« von Donizetti, als Claggart in »Billy Budd« von Benjamin Britten, als Escamillo in »Carmen«, als Wurm wie als Graf Walter in »Luisa Miller« von Verdi, als Großinquisitor wie als König Philipp in Verdis »Don Carlos«, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, als Oroveso in Bellinis »Norma«, als Pater Guardian in »La forza del destino«, als Banquo in Verdis »Macbeth«, als Fiesco in »Simon Boccanegra«, als Wotan im Nibelungenring, als Fliegenden Holländer, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Scarpia in »Tosca«, als Jago im »Otello« von Verdi, als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Boris Godunow, als Fürst Gremin im »Eugen Onegin«, als Claudius in »Hamlet« von A. Thomas, als Dr. Schön und Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg und als Timur in Puccinis »Turandot«, bis 2021 in insgesamt 1.022 Vorstellungen. Er trat in den USA an den Opern von Philadelphia und New Orleans auf. 1972 gastierte er bei den Festspielen von Glyndebourne als Banquo in Verdis »Macbeth«. An der Oper von San Francisco debütierte er 1981 als Assur in »Semiramide« von Rossini; er sang an diesem Haus dann bis 2007 auch den Wotan im Nibelungenring, den Claggart, den Scarpia, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Boris Godunow, den Procida, die Titelpartie in Verdis »Macbeth«, den Fliegenden Holländer, den König Philipp, den Horace Tabor in »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore, den Hans Sachs und den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1982-85 den Guglielmo, 1983-84 die Stimme des Orakels in »Idomeneo« von Mozart, 1986-87 den Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1989 den Scarpia. 1984 übernahm er an der Oper von Houston/Texas den Fliegenden Holländer, nachdem er nochmals 1984 bei Hans Hotter in München den Wagner-Gesang studiert hatte. 1984-2003 gastierte er in insgesamt 78 Vorstellungen als Wotan im Nibelungenring, als Fliegender Holländer, als Scarpia, als Don Giovanni, als die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, als König Philipp und als Claggart an der Wiener Staatoper. 1987 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Wotan in Aufführungen des Nibelungenrings. Seit 1986 gastierte er an der Münchner Staatsoper als Scarpia (Antrittsrolle), als Wotan/Wanderer, als Don Giovanni und als Fliegender Holländer. An der Mailänder Scala gastierte er 1988 als Fliegender Holländer und mit einem Recital. Er gastierte 1989 an der Covent Garden Oper London als Wotan, 1990 am gleichen Haus als Wanderer im »Siegfried« und in den Rollen der vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1991 als Wotan in Gesamtaufführungen des Ring-Zyklus, 1996 als Scarpia. 1990 gastierte er in Cincinnati als Mephisto im »Faust« von Gounod, während seine Gattin Susan Quittmeyer als Siebel auftrat. 1992 wirkte er in der Salle Pleyel in Paris in konzertanten Aufführungen des Nibelungenrings als Wotan mit, in Tokio gastierte er 1992 als Fliegender Holländer. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1993 als Mephisto im »Faust« von Gounod, 1996 und 2009 als Scarpia, 2001 mit den vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 2008 als König Philipp und 2010 als Fliegender Holländer. 1996 hörte man ihn an der Chicago Opera als Wotan im Ring-Zyklus. 1996 Gastspiel am Teatro Colón Buenos Aires als Wotan in der »Walküre«. Er sang 1999 am Teatro Municipal Rio de Janeiro den König Philipp und in Toulouse den Wotan in der »Walküre« sowie an der Oper von Miami die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. An der Oper von Baltimore übernahm er 1999 den Fliegenden Holländer und 2000 den Don Giovanni. An der Chicago Opera trat er 2001 als Fliegender Holländer auf. Er kam auch als Konzertsänger zu einer Karriere auf internationalem Niveau. Verheiratet mit der bekannten Mezzosopranistin Susan Quittmeyer.

Lit: H. Canning: James Morris (in »Opera«, 1988).

Schallplatten: Decca (»La Favorita« von Donizetti, »Le Roi de Lahore« von Massenet, »Hamlet« von A. Thomas, Bass-Solo in der »Schöpfung« von J. Haydn), HMV-Electrola (Arien von Verdi und Mozart, Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«, Guglielmo in »Così fan tutte«), DGG (»Hoffmanns Erzählungen«, »Parsifal«, »Roméo et Juliette« von Berlioz, Mozart-Requiem, 9. Sinfonie von Beethoven), EMI (Wanderer im »Siegfried«), Sony (»Aida«, Titelheld in »Der fliegende Holländer«), BJR (»La Favorita«), Telarc (Requiem von Gabriel Fauré); auf Pickwick-Video in Verdis »Macbeth« aus Glyndebourne, auf Arthaus-Video ebenfalls in »Macbeth« von Verdi, Deutsche Oper Berlin, 1987.

 

11.1. Der Bassist Luciano OLMI wird 90

 

12.1. Silvana DUSSMANN wird 65

silvana dussmann

 Sie studierte in ihrer Heimatstadt Wien bei Rita Streich und bei Gerhard Kahry und hatte während ihrer Studienzeit bereits erste Solistenauftritte. Sie gewann Preise bei mehreren Gesangwettbewerben, gehörte aber zunächst dem Chor der Wiener Staatsoper an. 1987 debütierte sie als Lisa in der Lehár-Operette »Das Land des Lächelns« an der Wiener Volksoper. 1987-92 war sie am Landestheater von Innsbruck engagiert. 1992 wechselte sie für zwei Jahre an das Opernhaus von Graz. Seit 1994 war sie zugleich Mitglied der Staats- wie der Volksoper Wien. An der Wiener Staatsoper gab sie ihr Solodebüt 1994 als 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss und war dann hier als Rosalinde in der »Fledermaus«, als Musetta in »La Bohème«, als Gerhilde in der »Walküre«, als Chryothemis in »Elektra« von R. Strauss und als Elisabetta in Donizettis »Roberto Devereux« zu sehen. An der Wiener Volksoper sang sie auch die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Agathe im »Freischütz«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Micaela in »Carmen«, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Marchesa in Verdis »Un giorno di Regno« und die Norma von Bellini. Sie war aber auch in Operettenrollen erfolgreich, zumal als Rosalinde und als Kurfürstin im »Vogelhändler« von Zeller. Die Rosalinde übernahm sie dann auch gastweise an der Staatsoper München, 1998 am Opernhaus von Essen und 1999 am Theater an der Wien. 1998 trat sie bei den Festwochen von Tel Aviv als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« unter Zubin Mehta auf. 1999 sang sie am Opernhaus von Bonn die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, 2000 am Opernhaus von Essen (Aalto Theater) die Chryothemis. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 2014-15 die Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«. Diese Partie wiederholte sie 2016 auch an der Mailänder Scala. Weitere Gastauftritte führten sie an Theater in der Schweiz und in Deutschland (Komische Oper Berlin, Opernhaus Nürnberg). Auch als Konzertsängerin hatte sie eine bedeutende Karriere; sie sang in Wien u.a. Solopartien im Verdi-Requiem und in der »Schöpfung« von J. Haydn. Als Konzertsängerin gastierte sie u.a. in den USA wie in Japan.

Schallplatten: Ars Nova (Rosalinde in der »Fledermaus«, Mitschnitt von den Festspielen in Mörbisch 1995).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.silvanadussmann.com/

 

12.1. David MALIS wird 65

david malis

 1985 erregte er beim Wettbewerb Singer of the World in Cardiff Aufsehen, 1989 war er Preisträger beim Walter Naumburg Concours in New York. 1984 debütierte er als Notar in »Don Pasquale« an der Oper von San Francisco, an der er bis 1993 auch den Dancaire in »Carmen«, den Kuzka in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Yamadori in »Madame Butterfly«, den Ceprano im »Rigoletto«, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Silvio im »Bajazzo«, den Ping in Puccinis »Turandot«, den Christiano in Verdis »Un ballo in maschera«, den Brétigny in »Manon« von Massenet, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Marcello in Puccinis »La Bohème« und den Demetrius in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream« gesungen hat. In Nordamerika sang er 1987 an der Oper von San Diego den Belcore in »L‘Elisir d‘ amore«, 1988 den Valentin im »Faust« von Gounod, 1988 am Opernhaus von Vancouver den Eisenstein in der »Fledermaus«, 1989 an der Oper von New Orleans den Marcello, 1990 in San Diego den Papageno (eine seiner Glanzrollen, in der er sich auch als hervorragender Darsteller erwies). Auch in den europäischen Musikmetropolen hatte er seine Erfolge; 1988 gastierte er bei der Welsh Opera Cardiff als Ford, 1989 und 1991 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Figaro im »Barbier von Sevilla« (ein weiterer Höhepunkt in seinem Repertoire), 1990 bei den Festspielen von Bregenz als Gellner in »La Wally« von Catalani. 1989 sang er als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York den Marcello in »La Bohème« (nachdem er bereits ein Jahr zuvor bei einer Vorstellung der Metropolitan Oper im Botanischen Garten von New York den Belcore gesungen hatte). Bis 2000 sang er an der Metropolitan Oper in insgesamt 47 Vorstellungen auch den Papageno, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Jim Larkens in »La Fanciulla del West«, den Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Ned Keene in »Peter Grimes« von B. Britten, den Marullo im »Rigoletto« und den Dancaire. 1990 trat er am Opernhaus von Houston/Texas als Silvio auf, 1991 in Pittsburgh, 1992 in Detroit, 1993 in San Diego als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1991 in Detroit als Papageno, 1992 in Vancouver als Graf in »Le nozze di Figaro«. Beim Santa Fé Festival hörte man ihn 1991 als Barbier in »Die schweigsame Frau« von Richard Strauss, 1993 als Marcello und als Zaren in »Der Zar lässt sich photographieren« von Kurt Weill. Am Teatro Colón Buenos Aires sang er 1994 den Orest in »Iphigénie en Tauride« von Gluck, 1995 wieder den Marcello, in Athen 1994 den Chorèbe in »Les Troyens« von H. Berlioz. 1998 trat er am Teatro Massimo Palermo als Wolfram im »Tannhäuser« auf.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://davidmalis.wordpress.com/

 

13.1. Marco BERTI wird 60

marco berti

 Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand. Zu Beginn seiner Karriere sang er in Mailand und in mehreren anderen italienischen Städten den Jim in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1990 gewann er einen Gesangwettbewerb in Cosenza und debütierte darauf in der Spielzeit 1990-91 am dortigen Stadttheater als Pinkerton in »Madame Butterfly«. Seine Karriere entwickelte sich schnell. 1991 gastierte er bei den Festspielen von Macerata als Don Ottavio im »Don Giovanni« und sang noch im gleichen Jahr im Konzerthaus Alte Oper Frankfurt a.M. in einer konzertanten Aufführung von Alberto Franchettis »Cristoforo Colombo« die Partie des Guevara (Mitschnitt dieser Aufführung auf Koch-Records). 1992 debütierte er als Edmondo in Puccinis »Manon Lescaut« an der Mailänder Scala, an der er dann u.a. auch 1992 und 1997 den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, 1993 den Orombello in »Beatrice di Tenda« von Bellini, 1994 den Ruggero in Puccinis »La Rondine« und den Rodolfo in »La Bohème«, 1995 den Raffaele in Verdis »Stiffelio«, 1997 den Malcolm in Verdis »Macbeth«, 1998 nochmals den Edmondo, 2011 den Cavaradossi in »Tosca« und den Calaf in Puccinis »Turandot«, 2013 den Radames in »Aida«, 2015 den Canio im »Bajazzo« und 2016 den Giannetto Malespini in U. Giordanos »Le cena delle beffe« gesungen hat. 1992 debütierte er als Sänger im »Rosenkavalier« an der Wiener Staatsoper, an der er auch 2002 als Pinkerton sowie 2008 und 2010 als Cavaradossi gastierte. 1992 Gastspiel in Straßburg als Alfredo in »La Traviata«, 1993 am Theater von St. Gallen als Titelheld in »Roberto Devereux« von Donizetti, 1994 am Teatro Grande in Brescia als Ruggero in Puccinis »La Rondine«, in Como als Des Grieux in Massenets »Manon«. 1995 gastierte er an der Oper von Rom als Francesco in »Benvenuto Cellini« von Berlioz. 1997 gastierte er am Teatro San Carlos Lissabon als Alfredo in »La Traviata«, 1998 am Teatro Comunale Florenz als Arturo in »Lucia di Lammermoor«, 1999 am Staatstheater Karlsruhe als Foresto in Verdis »Attila« und an der Deutschen Oper Berlin als Ismaele in Verdis »Nabucco«. 1999 debütierte er als Malcolm in Verdis »Macbeth« an der Opéra Bastille Paris, an der er dann auch 2000 den Ismaele, 2002 den Macduff in Verdis »Macbeth«, 2006 den Pinkerton, 2010 den Luigi in Puccinis »Il tabarro«, 2012 und 2014 den Cavaradossi, 2014 den Dick Johnson in Puccinis »La fanciulla del West«, 2016 den Radames und den Turiddu in »Cavalleria rusticana« gesungen hat. 1999-2000 sang er an der Scottish Opera Glasgow (sowie bei deren Gastspiel bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien) den Macduff. Bei den Festspielen von Bregenz hörte man ihn 2000 als Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, an der Königlichen Oper Kopenhagen als Don José in »Carmen«, 2001 am Theater von Montpellier als Foresto. 2002 debütierte er als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« am Royal Opera House Covent Garden in London, an der er später auch als Pinkerton, als Manrico, als Don José und als Calaf gastierte. 2004 debütierte er als Pinkerton an der Metropolitan Opera New York, an der er bis 2016 in insgesamt 58 Vorstellungen auch den Don José, den Radames, den Manrico im »Troubadour«, den Calaf und den Canio gesungen hat. An der Oper von San Francisco gastierte er 2006 als Don José, 2009 als Manrico, 2011 als Calaf, 2014 als Pollione in Bellinis »Norma« und 2018 als Canio. In der Spielzeit 2011-12 gastierte er als Calaf an der Bayerischen Staatsoper München. An der Israeli Opera gastierte er 2011 als Radames und 2012 als Don José.

Weitere Schallplatten: Koch-Schwann (Don Ottavio im »Don Giovanni«, Guevara in »Cristoforo Colombo« von A. Franchetti), Sony (Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini), DGG (Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini); auf Videoland Wien in »Lucia di Lammermoor«.

 

13.1. Martina BORST wird 65

martina borst

 Tochter des Bassisten Heinz Borst (1919-2006) und der Mezzosopranistin  Susanne Will (1920-91). Gesangstudium bei Elsa Cavelti in Frankfurt a.M. und bei der Pädagogin Carla Castellani in Mailand. 1981 begann die junge Sängerin ihre Bühnenkarriere am Nationaltheater von Mannheim, wo sie als erste Rolle den Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart sang. In den folgenden Jahren hatte sie dort wie bei Gastspielen wichtige Erfolge. Dabei brachte sie Partien wie den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Titelfigur in Rossinis »La Cenerentola«, den Orpheus in Glucks »Orpheus und Eurydike« und den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss zum Vortrag. Bei den Festspielen von Ludwigsburg sang sie 1982 den Annio, 1985 die Giuno in »Semele« von Händel. Seit 1987 war sie am Opernhaus von Dortmund tätig, gleichzeitig dem Staatstheater Hannover verbunden. Sie gastierte 1987 an der Wiener Volksoper als Dorabella in »Così fan tutte«, bei den Festspielen von Bregenz 1987-88 als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«. 1989 wurde sie an das Staatstheater Hannover verpflichtet. Weitere Gastspiele in Frankfurt a.M., Aachen, Düsseldorf, Berlin, Genf (1987 als Siegrune in der »Walküre«) und Wien. 1989 hörte man sie an den Opern von Lüttich und Nantes als Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano. Eine weitere Glanzrolle der Sängerin war die Clarice in Rossinis »La pietra del paragone«. 1999 trat sie am Staatstheater Mainz als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg auf. 1987 trug sie in einer Sendung des Hessischen Rundfunks Frankfurt a.M. die »Kindertotenlieder« von Gustav Mahler vor. Auf der Bühne wie im Konzertsaal wurde neben der Schönheit ihrer Stimme vor allem ihre virtuose Koloraturtechnik bewundert.

Schallplatten: Harmonia mundi (»Così fan tutte«), Wergo (»Die Hamletmaschine« von W. Rihm), Capriccio (Stabat mater von Pergolesi; Duette von Mendelssohn, R. Schumann und M. Reger mit Regina Klepper), Kulturamt der Stadt Urach (»Die Regenbrüder« von Ignaz Lachner, Aufnahme von den Uracher Festspielen von 1990), Orfeo (»Didone abbandonata« von N. Jommelli), Berlin Classics (Messe Es-Dur von Schubert), Opus 111/Helikon (»Die sieben letzten Worte Jesu Christi am Kreuz« von J. Haydn).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.martinaborst.de/

 

13.1. Milka STOJANOVIĆ wird 85

milka stojanoviĆ

 Sie war Schülerin von Zdenka Ziková in Belgrad, besuchte dann die Opernschule der Mailänder Scala und betrieb auch Studien zusammen mit der berühmten jugoslawischen Sopranistin Zinka Milanov. 1960 debütierte sie an der Belgrader Nationaloper und blieb während ihrer gesamten Karriere Mitglied dieses Hauses. Durch Gastspiele wurde sie bereits frühzeitig auf internationaler Ebene bekannt. Sie gastierte zusammen mit dem Belgrader Ensemble 1962 beim Festival von Edinburgh (als Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und als Jaroslawna in »Fürst Igor« von Borodin), 1968 in Oslo und 1971 in Lausanne. Selbständige Gastspiele trugen ihr 1962 am Opernhaus von Graz, 1968-69 an der Wiener Staatsoper (in insgesamt 10 Vorstellungen als Aida, als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera« und als Leonore im »Troubadour«), 1970 am Opernhaus von Köln, 1971 am Teatro Petruzzelli von Bari und an der Staatsoper München sowie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona Erfolge ein. In den Spielzeiten 1967-68 und 1968-69 war sie an der Metropolitan Oper New York engagiert und sang hier in insgesamt 11 Vorstellungen die Leonore in »La forza del destino« (als Antrittsrolle), die Titelfigur in »La Gioconda« von Ponchielli, die Aida, die Liù in »Turandot«, die Amelia in »Simon Boccanegra« und die Mimì in Puccinis »La Bohème«. Gastspielauftritte und Konzerte in den jugoslawischen Musikzentren, in England, Ungarn und Finnland, in der Sowjetunion (Moskau), Ägypten, in der CSSR und in Dänemark kennzeichnen den weiteren Verlauf ihrer Karriere. Ihr Bühnenrepertoire besaß einen großen Umfang; im Einzelnen sind daraus noch ergänzend die Desdemona in »Otello« von Verdi, die Leonore im »Fidelio«, die Butterfly, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Tosca, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin« zu nennen.

Schallplattenaufnahmen auf Jugoton.

 

14.1. Laurent PELLY wird 60

 Er gründete 1980 im Alter von 18 Jahren seine erste Theatertruppe, Le Pelican. Seit 1989 leitet er Le Pelican in Kooperation mit Agathe Mélinand, die seit dieser Zeit regelmäßig als Dramaturgin an Pellys Inszenierungen beteiligt ist und Libretti für seine Operninszenierungen bearbeitet, bzw. Dialoge neu verfasst hat. 1997-2007 war Pelly Regisseur am Centre dramatique national des Alpes in Grenoble. 2007 übernahm er mit Agathe Mélinand die Leitung des Théatre National de Toulouse (TNT). Ende 2017 beendete Laurent Pelly seine Tätigkeit als Kodirektor am TNT, sein Nachfolger ist Galin Stoev. Das Jahr 1997 markiert den Beginn seiner internationalen Karriere. Zusammen mit Mélinand inszenierte er beim Festival von Avignon eine szenische Fassung der Homerischen Hymnen. Sein Debüt in Lyon und Genf gab er im selben Jahr mit Jacques Offenbachs Orpheus in der Unterwelt, seine erste Offenbach-Inszenierung, der in den folgenden Jahren weitere folgen sollten: Die schöne Helena (Paris 2000), La Périchole (2002), Hoffmanns Erzählungen (Lausanne 2003, San Francisco 2013, Barcelona 2013, Japan-Tournee 2014), Die Großherzogin von Gerolstein (Paris 2004, Genf 2012), Drei Einakter (Lyon 2005), Pariser Leben (Lyon 2007), Le roi Carotte (Lyon 2015). 1998 inszenierte er in Grenoble das Königsdrama Vie et mort du roi Jean von Shakespeare, das im gleichen Jahr in Avignon gezeigt wurde. Einige Inszenierungen Pellys finden sich seit Jahren im Repertoire bzw. neu auf Spielplänen internationaler Opernhäuser. Hoffmanns Erzählungen wird seit der Premiere 2003 in Lyon und Lausanne immer wieder gespielt, so 2017/18 in New York, und 2019 steht die Oper auf dem Berliner Spielplan. Die Regimentstochter ist seit ihrer Premiere 2007 in London sowohl in New York, Wien, Barcelona, San Francisco, Toulouse und Lyon gezeigt worden. Während seiner rund 40-jährigen Karriere als Regisseur hat er über 100 Stücke inszeniert, davon 40 Opern und 60 Theaterstücke.

 

14.1. Arno RAUNIG wird 65

arno raunig

 In den Jahren 1966-72 war er Mitglied der berühmten Wiener Sängerknaben, davon vier Jahre lang deren Sopransolist. Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger am Bruckner-Konservatorium in Linz (Donau), war dann in Wien Schüler von Ruthilde Boesch und für die speziellen Belange des Oratorien- und Liedgesangs, ebenfalls in Wien, von Kurt Equiluz. Auf Grund der besonderen Tonhöhe seiner Stimme konnte er als Countertenor eine bedeutende Karriere auf dem Konzertpodium wie auch auf der Bühne beginnen. Seine Konzerte, die er u.a. in Wien, Berlin, Leipzig und Hamburg gab, brachten ihm vor allem in Oratorien und religiösen Vokalwerken von J.S. Bach, Händel, Mozart und in Kompositionen barocker Meister große Erfolge. In konzertanten wie in Bühnenaufführungen von Opern wie »Ascanio in Alba« und »Idomeneo« von Mozart, »Xerxes« und »Radamisto« von Händel, »Il pomo d’oro« von Cesti und »The Fairy Queen« von Purcell überzeugte er durch seinen stilsicheren Vortrag, die Perfektion der Gesangtechnik und die Klarheit seiner Countertenorstimme. Nicht zuletzt wurde sein Name durch Rundfunk- und Fernsehaufnahmen in weiten Kreisen bekannt. 1992 sang er bei den Wiesbadener Festspielen in der Uraufführung der Oper »Der Park« von Hans Gefors, 1995 an der Hamburger Staatsoper in der von Alfred Schnittkes »Historia von Dr. Johann Fausten« (als Mephistopheles). 1997 gastierte er am Staatstheater von Darmstadt. 2000 wirkte er an der Wiener Kammeroper in der Uraufführung der Oper »Das Märchen der 672. Nacht« von Jan Müller-Wieland (als Tod) mit, am 8.9.2000 im Teatro Caio Melisso in Spoleto in der Uraufführung der Oper »Midea« von Oscar Strasnoy (als Creon).

Schallplatten: Divertimento (Arien von Mozart und A. Salieri), Berlin Classics (»Apollo et Hyacinthus« von Mozart), Orfeo (»Didone abbandonata« von N. Jommelli), RCA/BGM (»Historia von Dr. Johann Fausten«), Cameo (Kastratenarien von Mozart und Salieri), Campion (Arien).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://arno-raunig.at/

 

15.1. Charlotte HELLEKANT wird 60

charlotte hellekant

 Nach Abschluss ihrer Ausbildung, und nachdem sie bei mehreren Gesangwettbewerben Aufsehen erregt hatte, kam sie seit 1989 zu einer erfolgreichen Karriere, vor allem in Nordamerika. Dort sang sie u.a. 1991 an der Oper von St. Louis die Musetta in »La Bohème« von Leoncavallo, 1992 in Santa Fé die Lotte in der modernen Oper »Die Leiden des jungen Werthers« von H.-J. Bose, in Toronto 1992 die Dorabella in »Così fan tutte« und 1993 den Cherubino in »Le nozze di Figaro«. 1994 trat sie beim Glimmerglass Opera Festival als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auf. 1995 sang sie am Opernhaus von Washington den Cherubino und die Erika in »Vanessa« von Samuel Barber; im gleichen Jahr wirkte sie an der Oper von Helsinki in der szenischen Uraufführung der Oper »Der singende Baum« (»Der sjungande trädet«) von Erik Bergmann in der Partie der Hexe mit. An der Oper von Chicago wirkte sie 1995 in Aufführungen der zeitgenössischen Oper »The Ghosts of Versailles« von Dominick Argento mit, in der Spielzeit 1995-96 sang sie an der Oper von Washington sehr erfolgreich die Charlotte in Massenets »Werther«, 1996 an der Metropolitan Oper New York (als Antrittsrolle) den Pagen der Herodias in »Salome« von R. Strauss und bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Ino in »Semele« von Händel. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1997 in Debussys »Le martyre de Saint Sébastien« und

den Amando in der Oper »Le grand Macabre« von Ligeti, 1999 die Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz. 1998 trat sie an den Opernhäusern von Gent und Antwerpen als Prince Charmant in Massenets »Cendrillon« und als Fatime im »Oberon« von Weber auf. 1997 sang sie an der Opéra Bastille Paris den Siebel im »Faust« von Gounod und den Cherubino. Sie sang als Gast in der Spielzeit 1997-98 an der New Israeli Opera Tel Aviv (dort auch 1999 die Charlotte in Massenets »Werther«) und an der Stockholmer Oper. 1999 sang sie bei einem Gastspiel der Oper von Helsinki im Haus der Deutschen Oper Berlin die Hexe in »Der singende Baum« von E. Bergman. 2000 übernahm sie an der Oper von Antwerpen den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, an der Niederländischen Oper Amsterdam die Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek. 2002 gastierte sie beim Glyndebourne Festival als Carmen. 2005 sang sie an der Grand Opéra Paris den Orpheus in Glucks »Orpheus und Eurydike«. Sie gastierte weiters an der English National Opera, als Charlotte im »Werther« an der Deutschen Oper Berlin, als »Carmen« an der Royal Swedish Opera, als Ino in »Semele« am Théâtre des Champs-Elysées, als Cornelia in »Giulio Cesare« unter Marc Minkowski am Opernhaus Zürich und als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« beim Bergen Festival unter Edward Gardner. Zuletzt inspirierte Charlotte Hellekant führende, weltbekannte Komponisten zu eigens für sie geschaffenen Rollen: Sie sang die Rolle der Murasame in der Oper »Matsukaze« von Toshio Hosokawa in einer Choreografie von Sasha Waltz, uraufgeführt am Opernhaus La Monnaie Brüssel. Hosokawa komponierte für sie außerdem sein Monodrama »The Raven«, aufgeführt in Brüssel, Luxemburg, Amsterdam und Paris mit dem Ensemble Lucilin. Besondere Anerkennung erhielt sie außerdem für die eigens für sie geschaffene Rolle als König Erik XIV. in der gleichnamigen Oper von Mikko Heiniö. Sie ging mit »The Raven« auf Japan-Tournee und präsentiert Philippe Boesmans’ »Au monde« an der Opéra Comique, Paris. Sie gab Gastspiele und Konzerte in Nordamerika wie in den skandinavischen Ländern.

Schallplatten: Ondine (Hexe in »Der singende Baum« von Bergman), Decca (Nastassja in »Die Verlobung im Traum« von Hans Krása), Sony (»Le Grand Macabre« von G. Ligeti).

 

15.1. Anna RINGART wird 85

 Sie widmete sich einer sehr gründlichen musikalischen Ausbildung und studierte Klavierspiel bei Marcel Ciampi, Bühnenspiel bei Charles Dullin und Gesang bei Irène Joachim und Marguerite Liszt in Paris. 1966 wurde sie an der Musikhochschule Hamburg Schülerin von Frau Anders-Mysz-Gmeiner, der Witwe des berühmten Tenors Peter Anders. Sie war dann zunächst an deutschen Opernhäusern engagiert: 1967-68 am Stadttheater von Lübeck, 1968-70 am Stadttheater von Koblenz, danach gastierte sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Staatsoper von Hamburg. 1973 wurde sie Mitglied der Grand Opéra Paris, wo sie nun bis 1991 in einem sehr umfangreichen Repertoire erfolgreich war, einem Repertoire, das von Mozart-Opern bis zu Wagner-Partien und zu zeitgenössischen Kompositionen reichte. Hier sang sie Partien wie den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Flosshilde und die Siegrune im Nibelungenring, die Curra in Verdis »La forza del destino«, die Amme im »Boris Godunow«, die Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Larina im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und die Margret im »Wozzeck« von A. Berg; an der Opéra-Comique Paris hörte man sie als Suzuki in »Madame Butterfly«, als Ciesca in Puccinis »Gianni Schicchi« und als Mercédès in »Carmen«. Bei ihren Gastspielen in der französischen Provinz (Lyon, Avignon, Nantes) übernahm sie große, tragende Rollen. Sie trat auch bei Festspielveranstaltungen für moderne Musik in Erscheinung und gründete mit fünf anderen Musikern die »Groupe de Musique de Chambre des contrastes«, mit der sie derartige Werke zur Aufführung brachte. 1983 trat sie bei den Salzburger Festspielen in einem Konzert als Solistin in A. Schönbergs »Pierrot lunaire« auf. 1985 wirkte sie an der Grand Opéra in der Uraufführung der Oper »Docteur Faustus« von Konrad Boehmer mit. Am 17.3.1990 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der neu erbauten Opéra Bastille Paris die Hecubé in »Les Troyens« von Berlioz.

Schallplatten, zum Teil mit der erwähnten Gruppe, auf Arion.

 

16.1. Hans-Martin NAU wird 85

hans martin nau

 Ausbildung in Weimar durch Schubert-Hofmann, dann durch E. Feyerabend. 1960 kam es zu seinem Bühnendebüt am Stadttheater von Plauen als Graf Ceprano in Verdis »Rigoletto« und sang dort als erste große Partie den Don Alfonso in »Così fan tutte«. Er trat bis 1963 in Plauen auf und war dann 1963-64 am Landestheater Halle (Saale) verpflichtet. Er blieb diesem Theater auch weiter verbunden, als er 1969 an die Komische Oper Berlin berufen wurde. Er war als ständiger Gast an der Berliner Staatsoper zu hören. 1964 wurde dem Künstler der Händelpreis verliehen. Auf der Bühne zeichnete er sich in erster Linie in lyrischen wie in Buffo-Partien aus, wobei er sich auch als vortrefflicher Darsteller profilierte. Bühnenpartien: Papageno in der »Zauberflöte«, Figaro in »Figaros Hochzeit«, Leporello im »Don Giovanni«, Rocco im »Fidelio«, Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, Fra Melitone in »La forza del destino« von Verdi, Colline in »La Bohème, Ochs im »Rosenkavalier«. Er gastierte 1987 in Spanien, auch in Russland, u.a. in Moskau. Weitere Gastspiele und Konzerte in der CSSR, in Österreich, Italien, Ungarn und in den deutschen Musikzentren. 1988 sang er an der Komischen Oper Berlin den Gremin im »Eugen Onegin«, 1990 den Bartolo in »Figaros Hochzeit«. 2000 trat er an der Komischen Oper Berlin als Wirt in Puccinis »Manon Lescaut« und als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss auf. Er trat sehr erfolgreich im Konzertsaal, vor allem als Bach- und Händel-Interpret, in Erscheinung.

Aufnahmen auf Eterna, u.a. Matthäuspassion (auf Ariola-Eurodisc übernommen), auf Eurodisc (Minister im »Fidelio«) und Berlin Classics (Osias in vollständiger Oper »Judith« von S. Matthus).

 

17.1. Bernd BIENERT wird 60

 1978-85 wirkte er als Tänzer an der Staatsoper Wien und am Nederlands Dans Theater. Am Opernhaus Zürich war er 1991-96 als Ballettchef engagiert. 1999-2001 schloss sich ein Engagement am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken an. Bienert hat sich in Zusammenarbeit mit Tanzwissenschaftlern wie Anne Hutchinson-Guest, Claudia Jeschke und Millicent Hodson auch um die Rekonstruktion tanzhistorisch bedeutender Choreographien verdient gemacht, etwa von Vaslav Nijinski, Ernst Börlin, Michel Fokine und Arthur Saint-Léon. Seit 2011 rekonstruiert Bienert nach dem Vorbild der Kupferstiche von J. F. Götz auch historische Darstellungs- bzw. Inszenierungspraxis im Bereich der Oper und des Melodrams im Teatro Barocco im Stift Altenburg.

 

17.1. Nancy ARGENTA wird 65

nancy argenta

Eigentlicher Name Nancy Herbison; sie studierte an der University of Western Ontario Gesang und Musik und schloss diese Ausbildung 1980 mit ihrem Diplom ab. Sie war auch Schülerin von Peter Pears, Gérard Souzay und Vera Rosza. Sie begann dann eine große Karriere als Konzertsängerin, die ihr in Europa wie in Nordamerika bald internationale Anerkennung verschaffte. Ihr ausgedehntes Konzertrepertoire erstreckte sich von den Meistern des 17. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Sie trat bei den Festspielen von Aldeburgh und Bath auf, sie sang mit dem English Chamber Orchestra in Barcelona in der C-Moll-Messe von Mozart, in New York und in den kanadischen Musikzentren das Sopransolo im »Messias«, sie gab Konzerte in Berlin und Wien und wirkte in Sendungen des englischen wie des kanadischen Rundfunks und über Radiostationen in Deutschland und Frankreich mit. Auch auf der Bühne trat sie in Erscheinung: Ihr Bühnendebüt erfolgte 1983 beim Festival von Aix-en-Provence in zwei Partien in der Oper »Hippolyte et Aricie« von Rameau. In Lyon sang sie 1986 die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Asteria in »Tamerlano« von Händel, bei den Festspielen von Aix-en-Provence hörte man sie in »King Arthur« und 1989 in »The Fairy Queen« von Henry Purcell. 1984 übernahm sie bei den Händel-Festspielen von Göttingen die Partie der Königin von Saba in Händels »Salomon«. 1990 sang sie an der Oper von Antwerpen die Vespina in »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn, in Toronto 1990 die Rosanna in der amerikanischen Erstaufführung der Händel-Oper »Floridante«, im Mozart-Jahr 1991 in London das Sopransolo in dessen Requiem. 1988 sang sie in der Queen Elizabeth Hall in London die Titelrolle in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1991 beim Hämeenlinna Festival in Finnland in »Dido and Aeneas« von Purcell. 1999 übernahm sie die Leitung der Vokalabteilung an der Guildhall School of Music London. Sie setzte ihre weltweite Konzertkarriere weiter fort und galt dabei vor allem als hervorragende Bach- und Händel-Interpretin; sie wurde nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Schallplattenaufnahmen bekannt.

Diese erschienen auf vielen Marken: auf DGG (»L‘Orfeo« von Monteverdi, Weihnachtsoratorium und Johannespassion von J.S. Bach, Kantaten von J.S. Bach auf das Fest Christi Himmelfahrt, »Dioclesian« von H. Purcell), auf Philips (»Salomon« von Händel, Magnificat und Kantaten von J.B. Bach), auf RCA (»Tamerlano« von Händel), Harmonia mundi (»Venus and Adonis« von John Blow, »L’Indefeltà delusa« von J. Haydn, »The Fairy Queen« von Purcell, Missa Dei Filii und Litaniae Lauretanae von Zelenka), auf EMI (Kantaten und Arien von Scarlatti, Schubert-Lieder, Zerline im »Don Giovanni«), Sony (»Orfeo ed Euridice« von Gluck), Virgin (Songs and Arias von H. Purcell), Accent (Despina in »Così fan tutte«), Chandos (»Apollo e Dafne« von Händel, Messen von J.S. Bach), Chandos/Chaconne (»Ottone in Villa« von Vivaldi), Chaconne (Harmonie-Messe und Salve regina von J. Haydn), Collins (»Esther« und »Alexander’s Feast« von Händel), Accent (»Don Giovanni«) wie auf Decca (Barbarina in »Le nozze di Figaro«) und Virgin/EMI (Requiem von G. Fauré).

 

17.1. Michael KRAUS wird 65

michael kraus

Er studierte zuerst Schauspiel, Geschichte und Romanistik und arbeitete mehrere Jahre als Schauspieler und Regisseur. Nebenbei begann er ein Gesangstudium in Wien (bei Otto Edelmann und Josef Greindl) und in München (bei Hanno Blaschke). Nach dem Gewinn mehrerer Gesangwettbewerbe, darunter dem Hugo Wolf-Wettbewerb in Wien (1982) entschloss er sich endgültig zur Sängerkarriere. Nach anfänglichen Engagements in Aachen (1981-84) und Ulm (1984-87) war er 1987-92 Mitglied der Wiener Volksoper (Debüt als Guglielmo in »Così fan tutte«). In der Spielzeit 1991-92 war er zugleich auch an der Wiener Staatsoper engagiert, wo er den Dancairo in »Carmen«, den 2. Handwerksburschen im »Wozzeck« von A. Berg und den Papageno in der »Zauberflöte« sang. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine rege Gastspieltätigkeit, die ihn bereits an viele internationale Opernhäuser führte, so u.a. nach Amsterdam (Leporello in »Don Giovanni« unter Nikolaus Harnoncourt, »Die Soldaten«), an die Staatsoper Unter den Linden Berlin (»Carmina burana«, Zar in »Zar und Zimmermann«, Harlekin in »Ariadne auf Naxos«), die Komische Oper Berlin (Lescaut in »Manon Lescaut«, »Lucia di Lammermoor«, »Così fan tutte«, Marcello in »La Bohème«, »Roméo et Juliette«), die Bayerische Staatsoper München (»Die Fledermaus«), an die Hamburgische Staatsoper (»Don Giovanni«), an das Teatro Regio in Turin (»Ariadne auf Naxos«), das Teatro Massimo in Palermo (»Der Kaiser von Atlantis«) und das Grand Théâtre de Genève (2001 Aeneas in »Dido and Aeneas« von H. Purcell). Im Jahr 2000 gab er sein Rollendebüt als Conte di Luna in konzertanten Aufführungen des »Trovatore« in Zagreb und Ljubljana. 1991 fand sein US-Debüt mit der Partie des Papageno am War Memorial Opera House San Francisco statt. 1993 debütierte er an der Mailänder Scala als Scherasmin in Webers »Oberon«. Bei den Bregenzer Festspielen sang er 2000 den Christian in Verdis »Un ballo in maschera« und 2008 den Moritz Fekete in »Kehraus um St. Stephan« von E. Krenek. In der Eröffnungspremiere der Saison 2000/01 sang er die Titelrolle in der Uraufführung von »Don Quijote en Barcelona« von José Luis Turina am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Ab 1994 war er regelmäßig Gast an der Vlaamse Opera in Antwerpen, wo er u.a. als Fritz in »Die tote Stadt« von Korngold, als Scherasmin, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von B. Britten, als Papageno, als Dandini in »La Cenerentola« und als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg« auftrat. In der Saison 2004/05 war er an der Niederländischen Oper in einer Neuproduktion von Korngolds »Die tote Stadt« als Frank/Fritz (Dirigent: Ingo Metzmacher, Regie: Willy Decker) zu hören. 2014 gastierte er beim Glyndebourne Festival als Faninal im »Rosenkavalier«, 2015 bei den Salzburger Festspielen als Thoas in Glucks »Iphigénie en Tauride«. An der Deutschen Oper am Rhein Düseldorf-Duisburg sang er den Alberich im Nibelungenring. 2016 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Biterolf im »Tannhäuser«, an der Pariser Opéra Bastille als Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg« und sang er an der Semperoper Dresden den Donner im »Rheingold« unter Christian Thielemann. An der Wiener Volksoper stand er u.a. als Don Giovanni, Eisenstein (»Die Fledermaus«), Beckmesser, Mr. Jones (»Der Kuhhandel«), Ping (»Turandot«), Gunther (»Die lustigen Nibelungen«), Moritz Fekete, Musiklehrer (»Ariadne auf Naxos«) und Kapitän Georg von Trapp (»The Sound of Music«) auf der Bühne. Neben Mozart-Rollen (Graf Almaviva in »Figaros Hochzeit«) umfasste sein Bühnenrepertoire auch Partien wie den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Silvio im »Bajazzo«, den Förster in Janaceks »Das schlaue Füchslein«, den Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und den Grafen im »Wildschütz« von Lortzing. Weitere Gastspiele, die auch Liederabende und Konzerte einschließen (so u.a. bei der Schubertiade Feldkirch, dem Holland Festival und den Berliner Festwochen), führten ihn nach Frankreich, Italien, Spanien, Holland, Ungarn, Schweden, Griechenland (1991 Athen), Israel, Brasilien, Chile, in die Schweiz und nach Japan. Er arbeitete dabei u.a. mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Horst Stein, James Conlon, Pinchas Steinberg, Jeffrey Tate, Marc Minkowski, Armin Jordan, Silvio Varviso, Jakov Kreizberg, Kent Nagano, Jun Märkl, Peter Schneider, Stefan Soltesz, Simone Young, Hartmut Haenchen, Alberto Zedda und Lothar Zagrosek sowie Regisseuren wie Harry Kupfer, Willy Decker, Christine Mielitz, Guy Joosten, Jerôme Savary und Alfred Kirchner zusammen.

1990 nahm er den Papageno in der »Zauberflöte« mit den Wiener Philharmonikern unter Sir Georg Solti auf. Dem folgten seither zahlreiche weitere Operngesamtaufnahmen (u.a. »Turandot« von Busoni unter Kent Nagano (Virgin Classics) und der »Rosenkavalier« unter Bernard Haitink (EMI), »Die Harmonie der Welt« unter Marek Janowski (Wergo). Mehrfach wirkte er auch in der DECCA-Serie „Entartete Musik“ mit, u.a. »Jonny spielt auf« von Ernst Krenek, »Der gewaltige Hahnrei« von Berthold Goldschmidt (ausgezeichnet mit dem Cannes Classic Award), Titelrolle in »Der Kaiser von Atlantis« von Viktor Ullmann, »Die Vögel« von Walter Braunfels (für den GRAMMY 1998 nominiert), »Die Verlobung im Traum« von Hans Krasa. Seit der Spielzeit 2020/21 leitet er das Opernstudio der Wiener Staatsoper.

 

17.1. Hiroko NISHIDA wird 70

Sie studierte an der Universität von Tokio bei Okazaki und Isoghai (1971-78) und, ebenfalls in Tokio, bei Junko Eghashida. Sie kam dann nach Deutschland; 1978-81 war sie am Theater der Stadt Bonn engagiert. Sie ging später von ihrem Wohnsitz in St. Gallen (Schweiz) ihrer Gastspieltätigkeit nach und sang u.a. am Opernhaus von Zürich (1989-90 Butterfly), am Stadttheater von Bern (Mimi in »La Bohème«) am Theater von St. Gallen (Micaela in »Carmen«, Leonore in »La forza del destino« von Verdi), an der Deutschen Oper Berlin, an der Bayerischen Staatsoper München, an den Opernhäusern von Köln (wo sie in den Spielzeiten 1989-91 engagiert war), Frankfurt a.M. und Essen (1993), an der Staatsoper Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Saarbrücken, an der Niederländischen Oper Amsterdam (1987 Butterfly), bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede, an der Oper von Lyon (1990) und an der Wiener Staatsoper (1992 Butterfly). 1989 erfolgte ihr USA-Debüt am Opernhaus von Seattle, wieder in ihrer großen Glanzrolle, der Butterfly; dort sang sie dann auch in San Diego. Aus ihrem Repertoire sind noch die Arminda in »La finta giardiniera« von Mozart, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Titelheldin in Puccinis »Manon Lescaut«, die Lauretta in »Gianni Schicchi«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Nedda im »Bajazzo«, die Kunigunde in »Hans Sachs« von Lortzing und die Marina in »I quattro rusteghi« von E. Wolf-Ferrari nachzutragen. Sie sang in der Spielzeit 1984-85 am Stadttheater von St. Gallen in der Schweizer Erstaufführung von Rimski-Korsakows Oper »Die Zarenbraut« die Partie der Marfa. Im Konzertsaal hörte man sie in oratorischen und religiösen Werken von J.S. Bach, Händel, J. Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, A. Bruckner, G. Mahler und Gabriel Fauré.

 

17.1. Gilbert VARGA wird 70

 Er studierte zunächst Violine bei seinem Vater, dem ungarischen Geiger Tibor Varga, bevor er u.a. bei Franco Ferrara und Sergiu Celibidache zum Dirigenten ausgebildet wurde. 1980-85 war er Chefdirigent der Hofer Symphoniker, 1985-90 in gleicher Position bei der Philharmonia Hungarica. Nach Stationen in Stuttgart und Malmö ist er mit einem weitgespannten Repertoire in den letzten Jahren regelmäßiger Gast  der großen nordamerikanischen Symphonieorchester von Minnesota bis Los Angeles. In Europa dirigierte er u.a. die Rundfunk-Symphonieorchester in Frankfurt, Köln, Leipzig, das Rotterdam Philharmonisch Orkest, das Orchestre de Paris, die Bamberger Symphoniker, das Budapest Festival Orchestera, das Münchner Kammerorchester, das Hallé Orchestra, das Orchestra della RAI Torino, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Orchestre de la Suisse Romande und das Göteborger Symphonieorchester. Seit 1997 ist Gilbert Musikdirektor des Baskischen Nationalorchesters in San Sebastian.

 

18.1. Mariana CIOROMILA wird 70

 Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung größtenteils im Opernstudio von Gelsenkirchen, wo sie Schülerin von Claus Leininger war. Bereits 1981 sang sie bei der Bossche Opera im holländischen Tilburg in »Mosè in Egitto« von Rossini. In den Jahren 1982-84 war sie Mitglied des Theaters im Revier Gelsenkirchen, wurde Preisträgerin beim Internationalen Belvedere-Wettbewerb in Wien 1984 und gehörte 1984-85 dem Theater von Klagenfurt an. Seither ging sie einer internationalen Gastspieltätigkeit nach. Bei den Bregenzer Festspielen von 1985 sang sie die Enrichetta in Bellinis »I Puritani«, 1986 erfolgte ihr USA-Debüt an der Oper von Houston/Texas als Marina im »Boris Godunow«, 1987 gastierte sie in Montpellier als Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti. Im Sommer 1987 trat sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Carmen auf, eine Partie, die sie dann auch im gleichen Jahr an der Oper von Nizza sang. Oft war sie an Theatern in Belgien zu hören, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1988-90, u.a. als Adalgisa in »Norma«), an der Oper von Antwerpen (1988, 1990-91 u.a. als Tancredi von Rossini und als Eboli in Verdis »Don Carlos«) und an der Opéra de Wallonie Lüttich (1990 als Principessa in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 1993 als Amneris in »Aida«). 1989 gastierte sie an der Oper von Bordeaux, 1990 in Rouen, 1991 an der Deutschen Oper Berlin (als Sesto in »La clemenza di Tiro« von Mozart, 1992 als Eboli, 1995 als Marina, 1996 als Contessa in »Andrea Chénier«), 1992 an der Oper von Monte Carlo als Dulcinée in Massenets »Don Quichotte«, 1993 am gleichen Haus (und beim Buxton Festival des gleichen Jahres sowie an der Wiener Staatsoper) als Elisabetta in Donizettis »Maria Stuarda«, an der Oper von Ljubljana als Eboli. Sie sang 1997 an der Deutschen Oper Berlin die Maddalena im »Rigoletto« und die Mary in »Der fliegende Holländer«, 1998 die Laura in »La Gioconda« von Ponchielli, 1997 an der Oper von Lüttich die Adalgisa und die Edvige in Rossinis »Wilhelm Tell«, 1998 an der Deutschen Oper Berlin die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Preziosilla in »La forza del destino« und die Mary. 2000 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Fenena in Verdis »Nabucco« (die sie bereits 1994 beim Festival von Orange sang), die Laura, die Gastwirtin in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, die Merope in »Oedipe« von Enescu und die Mercedes in »Carmen«. Weitere Partien aus ihrem Bühnen-Repertoire waren noch die Amastre in »Serse« von Händel, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli und die Titelfigur in Rossinis »La Cenerentola« neben weiteren Bühnen- und Konzertpartien.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.marianacioromila.com.br

 

18.1. Paul ARDEN-GRIFFITH wird 70

paul arden griffith

 Er studierte Gesang und Klavierspiel am Royal Manchester College of Music und am Royal Northern College of Music. 1973 debütierte er bei der Sadler’s Wells Opera London als Puck in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. An der English National Opera London kam er zu großen Erfolgen in Lehárs »Die lustige Witwe«, an der Covent Garden Oper London wirkte er 1976 in der Uraufführung von Hans Werner Henzes »We come to the River« mit. Beim Festival von Aldeburgh sang er 1976 in der englischen Erstaufführung von Benjamin Brittens Frühwerk »Paul Bunyan«. 1980 hörte man ihn beim Wexford Festival in Irland in der Oper »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd, 1980 beim internationalen Festival von Singapur in den Carmina Burana von C. Orff. 1983 unternahm er eine Welt-Tournee als Konzertsänger. 1985 gab er Konzerte in Hongkong, Singapur und Sydney, 1986 sang er am Londoner Her Majesty’s Theatre in der Uraufführung des Musicals »The Phantom of The Opera« von Andrew Lloyd Webbers. 1989 Gastspiel beim Wexford Festival in »The Duenna« von Prokofjew. Er war einer der Gründer der Operngesellschaft Arts Council’s Opera, die Gastspielreisen im gesamten britischen Commonwealth unternahm, u.a. eine große Tournee 1992 zum 200. Geburtstag Rossinis mit dessen »Barbier von Sevilla«, bei der er den Grafen Almaviva sang.

Schallplatten: Privataufnahmen (»Paul Arden-Griffith-The Song is You«, 1986; vollständige Aufnahme »The Phantom of The Opera«), auch Video-Aufzeichnungen.

 

19.1. Kurt OLLMANN wird 65

kurt ollmann

 Er studierte bei verschiedenen Pädagogen, namentlich bei dem berühmten französischen Bariton Gérard Souzay. In den Jahren 1977-82 sang er bei der Milwaukee Skylight Opera. Hinzu traten Verpflichtungen an den Opern von Santa Fé und Washington. 1988 gastierte er an der Oper von Seattle als Mercutio in Gounods »Roméo et Juliette«, 1988-90 an der St. Louis Opera in »King Arthur« von Purcell und als Graf in »Le nozze di Figaro« von Mozart. Den Mercutio sang er auch am Opernhaus von Los Angeles. 1987 erregte er beim Pepsico Summerfare New York großes Aufsehen als Don Giovanni in einer eigenwilligen Inszenierung dieser Mozart-Oper durch Peter Sellars. Bereits 1986 sang er unter der Leitung von Leonard Bernstein in der Wiener Premiere von dessen Oper »A Quiet Place« und in London den Maximilian in einer konzertanten Aufführung von »Candide« vom gleichen Komponisten, wieder unter dessen Leitung. In Santa Fé trat er 1992 in der amerikanischen Erstaufführung von Hans-Jürgen von Boses »Die Leiden des jungen Werthers« (in der Titelrolle) auf, an der Long Beach Opera 1994 als Ford im »Falstaff« von Verdi. An der Oper von Santa Fé sang er 1997 in der Uraufführung der Oper »Ashoka’s Dream« von Peter Lieberson die Titelpartie, an der City Opera New York 1999 den Ramiro in »L’Heure espagnole« und in »L’Enfant et les sortilèges« von Maurice Ravel. 1999 hörte man ihn an der Oper von Seattle als Sprecher in der »Zauberflöte«, 2000 als Frédéric in »Lakmé« von Delibes. Während er in den USA oft am Opernhaus von St. Louis auftrat, hatte er als Konzert- und Oratoriensänger wie als Interpret des deutschen und französischen Kunstliedes in Nordamerika wie in Europa bedeutende Erfolge.

Schallplatten. DGG (»West Side Story« und »Candide« unter L. Bernstein, »Die Schöpfung« von Haydn, Ramiro in »L’Heure espagnole« von M. Ravel), EMI (»Roméo et Juliette« von Gounod), HMV-Pathé (»Évocations et Mélodies« von Roussel), RCA/BMG-Ariola (»Roméo et Juliette«), Koch-Records (Lieder und Duette von R. Schumann), Decca/Universal (»Book of Proverbs« von Michael Torke), New World Records (»Evidence of Things not seen« von Ned Rorem); DGG-Video (»On the Town« von Bernstein).

 

19.1. Tetsuji HONNA wird 65

 Biographie des japanischen Dirigenten auf Englisch:

http://vncmf.org/en/competition/judges/184-honna-tetsuji.html

 

19.1. Sōmei SATO wird 75

Mit 18 widmete er sich der westlichen Musik und brachte sich autodidaktisch das Komponieren bei. Er lebt zurzeit in Tokyo. Im Jahr 1999 wurden er und andere Komponisten von den New Yorker Philharmonikern und Kurt Masur eingeladen, das Stück Message for the Millennium zu komponieren. Seine Musik ist eine Fusion aus westlicher und japanischer Tradition (Gendai Hogaku) und inspiriert von Shinto und Zen-Buddhismus.

 

20.1. John EASTERLIN wird 60

 

 Informationen über den amerikanischen Tenor auf seiner Homepage: https://www.johneasterlin.com/home-/index.html

 

20.1. Der Tenor Carlos HINOJOSA wird 70

 

21.1. Susanne MENTZER wird 65

susanne mentzer

 Eigentlicher Name Susanne Landmesser; sie erhielt ihre Ausbildung an der Juilliard School of Music New York bei Norman Newton und setzte diese in den Opernstudios der Texas Opera und der Oper von Houston fort. 1981 kam es zu ihrem Debüt an der Oper von Houston/Texas als Albina in Rossinis »La donna del lago«. 1982 sang sie an der Oper von Dallas in »Gianni Schicchi« und im »Rheingold«. Man hörte sie dann in Washington als Cherubino in »Le nozze di Figaro«, in Chicago als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe«, auch zu Gast an den Opernhäusern von Philadelphia (1985 als Rosina) und San Francisco (1987 als Rosina und 1995 als Giovanna Seymour in Donizettis »Anna Bolena«), in San Diego und an der New York City Opera. In Houston sang sie den Pagen Isolier in Rossinis »Le Comte Ory«, den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und 1986 die Giovanna Seymour als Partnerin von Joan Sutherland in Donizettis »Anna Bolena«. 1983 kam es zu ihrem Europa-Debüt an der Oper von Köln als Cherubino; später hatte sie dort bis 1985 in einem Gastspiel-Engagement als Titelfigur in »Cendrillon« von Massenet einen besonderen Erfolg. Sie gastierte beim Festival von Pesaro als Page Isolier (1986) und in Zürich (Mitglied des Opernhauses seit 1985) in »Sesto« von Händel. 1985 gastierte sie erstmals an der Covent Garden Oper London als Rosina und sang dort 1988, wieder zusammen mit Joan Sutherland, die Giovanna Seymour in »Anna Bolena«. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1985 als Rosina, 1996 und 1998  als Adalgisa in Bellinis »Norma«, 1997 in der Titelpartie von Händels »Giulio Cesare« und als Mélisande sowie 2002 als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«. Bei den Salzburger Festspielen debütierte sie 1987 in Mozarts C-Moll-Messe und sang hier 1989 den Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart,  1990-91 die Zerline im »Don Giovanni« und 1991 den Cherubino. An der Mailänder Scala gastierte sie 1987 und 1989 als Zerline im »Don Giovanni«, 1990 als Annio und 1995 als Nicklausse. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1987-91 in insgesamt 8 Vorstellungen als Cherubino, als Dorabella in »Cosí fan tutte« und als Octavian im »Rosenkavalier«. 1988 Gastspiel an der Oper von Monte Carlo als Adalgisa, am Théâtre des Champs-Élysés Paris als Octavian. Den Cherubino, eine ihrer großen Kreationen, sang sie auch an der Hamburger Staatsoper, am Théâtre des Champs Elysées Paris (1984) an der Oper von Houston und 1989 als Debütrolle an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2016 in insgesamt 171 Vorstellungen auch als Idamante in Mozarts »Idomeneo«, als Nicklausse, als Octavian, als Komponist in »Ariadne auf Naxos«, als Rosina, als Dorabella, als Mélisande, als Meg Page in Verdis »Falstaff« und als Marcellina in »Le nozze di Figaro« auftrat. Am 12.12.2006 wirkte sie hier in der Uraufführung der Oper »The First Emperor« von Tan Dun als Yueyangs Mutter mit. 1989 trat sie in Nizza als Giovanna Seymour, in Bonn als Komponist in »Ariadne auf Naxos« auf. An der Oper von Chicago sang sie 1991 den Cherubino, 1992 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Dorabella, in Santa Fé den Octavian, 1995 am Opernhaus von Houston und in Los Angeles die Adalgisa. 1996 gastierte sie in Frankfurt mit dem Ensemble der New Yorker Metropolitan Oper (konzertant) als Komponist in »Ariadne auf Naxos«. 1998 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires den Octavian im »Rosenkavalier«.

Schallplatten: Decca (»Anna Bolena« mit Joan Sutherland, Idamante in »Idomeneo« von Mozart), DGG (»Cavalleria rusticana«), Philips (»Idomeneo«, Te Deum von Bruckner, Petite Messe solennelle und Messa di Milano von Rossini), HMV (Werke von E. Chabrier), EMI (»Don Giovanni«, Rosina im »Barbier von Sevilla«), Virgin (»Arlecchino« von Busoni), Telarc (Cherubino in »Le nozze di Figaro«), Erato/East West Records (Lieder), Hyperion/Koch (»L’isola disabitata« von J. Haydn).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://susannementzer.com/

 

21.1. Zbigniew BARGIELSKI wird 85

Nach einem Jurastudium an der Universität Lublin (1954-57) studierte er ab 1958 Komposition bei Tadeusz Szeligowski an der Staatlichen Musikhochschule Warschau, nach dessen Tod an der Musikhochschule Katowice bei Boleslaw Szabelski (bis 1964). Er setzte seine Ausbildung als Stipendiat der französischen Regierung 1966-67 bei Nadia Boulanger und schließlich an der Musikhochschule Graz fort. Seit 1976 lebt Bargielski in Österreich, seit 1983 ist er österreichischer Staatsbürger. 1986 war er Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Neben mehreren Opern komponierte Bargielski Kammermusik, Orchester- und Vokalwerke. Seine Kompositionen wurden u.a. beim Warschauer Herbst, der Musikbiennale Zagreb, dem Festival de Paris und beim Steirischen Herbst in Graz gespielt. Er erhielt u.a. den ersten Preis beim Wettbewerb junger polnischer Komponisten 1965 in Warschau und den zweiten Preis beim Arthur-Malawski-Kompositionswettbewerb in Krakau 1976 und wurde beim International Composers‘ Rostrum der UNESCO in Paris 1981 mit einer besonderen Erwähnung geehrt.

 

22.1. Miervaldis JENČS wird 60

 Biographie des lettischen Tenors auf Englisch: https://www.opera.lv/en/artists/archive/arhivs/miervaldis-jencs

 

22.1. Die Sopranistin Maria SOKOLINSKA-NOTO wird 70

 

23.1. Ewa MALAS-GODLEWSKA wird 65

ewa malas godlewska

 Sie erhielt ihre Ausbildung in ihrer Vaterstadt Warschau und debütierte dort auch 1978 am Opernhaus als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Sie sang an diesem Haus in den folgenden Jahren u.a. die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und die Norina im »Don Pasquale« von Donizetti. 1978 gewann sie den Internationalen Gesangwettbewerb von Toulouse. Als Gast trat sie an der Wiener Volksoper (1980 als Königin der Nacht), an der Opéra-Comique Paris (1986, gleichfalls als Königin der Nacht), am Opernhaus von Nantes (als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«), beim Festival von Orange (1984), beim Festival von Montpellier (als Eupaforie in »Montezuma« von Graun), an den Theatern von Basel, Bern und Wiesbaden sowie an der Staatsoper von Dresden auf. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1989 als Madeleine im »Postillon de Lonjumeau« von Adam, an der Oper von Houston/Texas und an der Pariser Oper 1986 und 1991 in ihrer großen Glanzrolle, der Königin der Nacht, am Théâtre Châtelet Paris in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel. 1993 hörte man sie in Montpellier als Rosina im »Barbier von Sevilla« von Morlacchi. Neben ihrem Wirken auf der Bühne hatte sie auch als Konzertsopranistin eine erfolgreiche Karriere; sie trat als solche in ihrer Heimat Polen, in Deutschland, in der Schweiz, in Holland, Belgien und Frankreich auf. Beim Festival von Gstaad sang sie 1987 das Sopransolo in der 9. Sinfonie von Beethoven unter der Leitung von Yehudi Menuhin.

Schallplatten: Polskie Nagrania, FNAC-Musique (»Armida abandonnata« von N. Jommelli), Kikko (»Bachianas Brasileiras« von H. Villa Lobos).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.ewamalas-godlewska.com/

 

23.1. Der Tenor Emilio TRESOLDI wird 90

 

24.1. Stephen GOULD wird 60

stephen gould

 Er studierte am New England Conservatory of Music und ging dann ans Lyric Opera of Chicago Center for American Artists. Nach einigen Opernengagements sowie etwa 3000 Aufführungen von Andrew Lloyd Webbers Musical »The Phantom of the Opera« innerhalb von sieben Jahren in ganz Amerika vollzog Stephen Gould unter Leitung des an der Metropolitan Opera New York tätigen Baritons John Fiorito den Wandel zum Heldentenor. Sein Debüt im neuen Stimmfach als Florestan in »Fidelio« am Linzer Landestheater fand großen Anklang bei Publikum und Presse und legte den Grundstein zu seiner internationalen Karriere. Längst hat Stephen Gould sich in Europa als einer der führenden Heldentenöre etabliert. Bei den Bayreuther Festspielen trat er als Tannhäuser (2004-05 und 2019-21), als Siegfried im »Siegfried« (2006-08), als Siegfried in der »Götterdämmerung« (2006-08 und 2020), als Tristan in »Tristan und Isolde« (2015-19), als Siegmund in der »Walküre« (2018) und als Parsifal (konzertant 2021) auf. 2004 debütierte er als Paul in E.W. Korngolds »Die tote Stadt« an der Wiener Staatsoper, an der er seither auch als Erik in »Der fliegende Holländer«, als Siegfried im Nibelungen-Ring, als Parsifal, als Tannhäuser, als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Peter Grimes von B. Britten, als Tristan, als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Otello von Verdi aufgetreten ist. 2015 wurde er zum Österreichischen Kammersänger ernannt. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 2005 als Tannhäuser und 2009 als Peter Grimes, an der Opéra Bastille Paris 2007 als Tannhäuser. 2010 debütierte er als Erik an der Metropolitan Opera New York, an der er 2012 auch als Siegfried im Nibelungen-Ring auftrat. 2011 gastierte er bei den Salzburger Festspielen als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten«. 2012 sang er in konzertanten Aufführungen den Tristan in Berlin (unter Marek Janowski). Er gastierte 2012 als Erik am Teatro Regio in Turin, 2013 als Siegfried im Ring-Zyklus an der Bayerischen Staatsoper München und in Amsterdam, 2013 in Berlin als Parsifal, als Tristan sowie konzertant als Siegfried, 2013-14 in Hamburg als Lohengrin und als Florestan, 2014 in Berlin als Canio im »Bajazzo« und als Tristan. Er gastierte weiters als Tristan und als Tannhäuser in Tokyo, als Erik in Madrid, als Peter Grimes, als Otello und als Midas in „Die Liebe der Danae“ von R. Strauss an der Semperoper Dresden, als Erik in München, als Lohengrin in Triest, als Paul an der Deutschen Oper Berlin, als Florestan in Rom, als Erik in Palermo, als Bacchus und als Parsifal in Graz, als Énée in „Les Troyens“, als Florestan und als Otello in Florenz und Tokyo sowie in vielen weiteren Produktionen und konzertanten Auftritten in Dresden, Berlin, München, Wien, Hamburg, Mannheim, Budapest und Barcelona. Als Konzertsänger sang er Schönbergs „Gurre-Lieder“ in Montreal (Kent Nagano), Berlin (Janowski), Brüssel und Amsterdam (Marc Wigglesworth), in Helsinki (Esa-Pekka Salonen), Montreux und beim Lucerne Festival (David Zinman), Mahlers 8. Symphonie in Bergen (Daniel Lipton), in Paris, Wien und Budapest (Myung-Whun Chung), in der Carnegie Hall New York (Pierre Boulez), in Leipzig (Riccardo Chailly), in Turin und Rimini (Gianandrea Noseda), Beethovens 9. Symphonie mit dem Atlantic Symphony Orchestra (Runnicles, inkl. CD-Aufnahme) sowie in Berlin (Daniel Barenboim) und München (Hartmut Haenchen). Er sang Beethovens „Missa Solemnis“ in Chicago (Helmut Rilling), Mahlers „Das Lied von der Erde“ in Graz (Jordan), in Israel, beim Luzern Festival (Mehta), 2011 in Paris (Daniele Gatti) und 2012 in Prag (Eliahu Inbal).

 

24.1. Elizabeth HAGEDORN wird 65

 Informationen über die amerikanische Sopranistin auf ihrer Homepage:

http://www.elizabeth-hagedorn.com/deutsch.html

 

25.1. Garry GRICE wird 80

 Informationen über den amerikanischen Tenor auf seiner Homepage: http://www.griceartists.com/GarryGrice.html

 

27.1. Wolfgang RAUCH wird 65

 Nach dem Studium der Volkswirtschaft und der Politikwissenschaft wandte er sich der Ausbildung seiner Stimme zu und studierte an der Musikhochschule Köln bei Josef Metternich und in Italien bei dem berühmten Tenor Mario del Monaco. 1984 begann er seine Bühnenlaufbahn mit einem Engagement an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Nach einem Gastspiel an der Bayerischen Staatsoper München als Papageno in der »Zauberflöte« wurde er 1987 an dieses Opernhaus verpflichtet. Durch Gastspiele gewann seine Karriere schnell internationales Format; so war er zu Gast an der Mailänder Scala (1988 als Barbier in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss im Rahmen eines Gastspiels der Bayerischen Staatsoper), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Staatsopern von Wien (1990 als Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss) und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin und am Theater von Bonn. 1990 sang er bei den Münchner Opernfestspielen den Farnace in »Mitridate« von Mozart, 1991 in Bonn wie in Barcelona den Papageno, in Barcelona auch den Heerrufer im »Lohengrin«. 1996 sang er bei der Reisoper Nederland (vormals Forum Enschede) den Posa im »Don Carlos« von Verdi, 1997 den Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1998 an der Staatsoper Hamburg den Heerrufer, den Enrico in »Lucia di Lammermoor« und den Sharpless in »Madame Butterfly«, an der Oper von Santiago de Chile den Falke in der »Fledermaus«. 1999 trat er am Teatro Victoria Barcelona als Papageno auf, an der Staatsoper Hamburg als Ottokar im »Freischütz«, 2000 als Marcello in »La Bohème«, 2000 auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Geisterbote in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. 2001 sang er an der Covent Garden Oper London den Lescaut in H.W. Henzes »Boulevard Solitude«. Er brachte vor allem Partien aus dem lyrischen Fachbereich zum Vortrag, darunter den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Conte Perrucchetto in »La fedeltà premiata« von J. Haydn, den Zaren in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, den Morales in »Carmen«, den Lescaut in »Manon« von Massenet, den Silvio im »Bajazzo«, den Lionel in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans« und den Grafen im »Capriccio« von Richard Strauss. Im Konzertsaal trat er als Solist in oratorischen Werken, u.a. in einem Gala-Konzert zusammen mit dem großen Tenor Placido Domingo, auf. Nicht vergessen sei seine Teilnahme an Rundfunksendungen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.wolfgang-rauch.com/

 

27.1. Petr KOTÍK wird 80

Der Sohn des Malers Jan Kotik studierte am Prager Konservatorium Flöte bei Frantisek Cech und danach an der Wiener Musikakademie bei Hans Reznicek. 1960-63 nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Jan Rychlik in Prag, danach setzte er seine Ausbildung bis 1966 in Wien bei Karl Schiske, Hanns Jelinek und Friedrich Cerha fort. Petr Kotík ist Gründer des Ensembles Musica Viva Pragensis (1961) und des Ensembles für experimentelle Musik Quax (1966). 1969 kam Kotík in die USA und wurde auf Einladung von Lejaren Hiller und Lukas Foss Mitarbeiter des Center of the Creative and Performing Arts der University at Buffalo. Mit dem von ihm gegründeten S.E.M. Ensemble veranstaltete er jährliche Konzertreihen in New York und unternahm Tourneen durch die USA und Europa. 1971-77 unterrichtete Kotík Flöte an der University at Buffalo. Ab 1977 arbeitete er an der Veröffentlichung des musikalischen Gesamtwerkes von Marcel Duchamp, das 1978 auf LP und 1991 auf CD erschien. Seit Anfang der 1980er-Jahre arbeitete er auch als Dirigent, wobei er sich auf das Werk John Cages konzentrierte. 1991 gründete er das Orchestra of the S.E.M. Ensemble, das sich schnell als Orchester für zeitgenössische Musik profilierte und Uraufführungen von Werken David Firsts, Somei Satohs, Leo Smith‘ spielte und sich den Werken Feldmans, Cages und Vareses widmete. 2000 gründete er das Ostrava Center for New Music, das in den ungeraden Jahren ein Festival und Sommerinstitut in Ostrava veranstaltet, seit 2012 in den geraden Jahren außerdem ein Opernfestival.

 

29.1. Rosa MANNION wird 60

rosa mannion

 Sie wurde 1980-83 an der Royal Scottish Academy of Music Glasgow durch Patricia Boyer Kelly und Gerald Martin Moore ausgebildet, gewann den International Scottish Singing-Concours und sang bei der Scottish Opera Glasgow 1984-89 die Adina in »L‘Elisir d’amore« (ihr Bühnendebüt 1984), den Amor in Cavallis »L‘Orione«, die Giulia in »La scala di seta« und die Fanny in »La cambiale di matrimonio« von Rossini, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Dorinda in Händels »Orlando«, die Barbarina wie die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Frasquita in »Carmen« und die Sophie im »Werther« von Massenet. 1988 sang sie bei der Glyndebourne Touring Opera die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«. An der English National Opera London gastierte sie seit 1988 als Sophie im »Rosenkavalier«, als Cordelia in »Lear« von A. Reimann (in der englischen Erstaufführung der Oper 1989), als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, als Atalanta in »Serse« von Händel, als Nannetta in Verdis »Falstaff«, als Gretel in »Hänsel und Gretel« (1992), als Gilda im »Rigoletto« (1993), als Traviata (1996) und als Anna in der Uraufführung der Oper »Clarissa« von Robin Holloway (1990). An der Opera North Leeds sang sie 1990 die Magnolia in dem Musical »Show Boat«, in Belfast die Lucia di Lammermoor von Donizetti, in Tel Aviv 1991 als Pamina. 1992 sang sie die Dorabella in »Così fan tutte« in Lissabon, am Théâtre Châtelet in Paris und in Ferrara. 1993 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Sophie im »Rosenkavalier«. Sie sang beim Edinburgh Festival 1994 die Minka in »Le Roi malgré lui« von E. Chabrier (mit dem Ensemble der Opera North), beim Festival von Aix-en-Provence 1993 die Dorinda und 1994-95 die Pamina. 1995 trat sie in Straßburg als Konstanze in einer konzertanten Aufführung der »Entführung aus dem Serail« auf, 1996 am Teatro Arriaga in Bilbao als Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. 1997 trat sie in Paris als Gräfin in »Le nozze di Figaro« auf, 1998 bei der English National Opera London in den vier Frauenrollen in »Hoffmanns Erzählungen« und als Manon in der gleichnamigen Oper von Massenet. Neben ihrer Bühnenkarriere kam sie auch in einer zweiten Karriere als Konzert- und Oratoriensolistin zu wichtigen Erfolgen. Sie trat oft als Solistin mit dem Monteverdi Choir, den English Baroque Soloists und dem English Chamber Orchestra auf. Sie sang das Solo in Gustav Mahlers 2. Sinfonie in Madrid, Barcelona, München und Wien, im Mozart-Requiem in Tel Aviv.

Lit: F. Maddocks: Rosa Mannion (in »Opera«, 1998).

Schallplatten: Naxos (Gesamtaufnahme von Mozarts »Ascanio in Alba«), Harmonia mundi (Missa solemnis von Beethoven), Erato/East West Records (Dorinda in »Orlando« von Händel), DGG (Dorabella in »Così fan tutte«, auch als Video), Chandos (Nedda im »Bajazzo«), Chandos/Koch (»A Cotswold Romance« von Vaughan Williams); NVC-Video (»A Night with Händel«, 1999).

 

29.1. Keith IKAIA-PURDY wird 65

 Sein Vater war Amerikaner. Mit 18 Jahren begann er das Musik- und Gesangstudium, in dessen Verlauf er an der University of Redlands den akademischen Grad eines Bachelor of Music erwarb. Nachdem man zunächst geglaubt hatte, dass seine Stimme ein Bariton sei, erkannte man bald, dass es sich bei ihr um einen Tenor handelte. Meisterkurse bei so bedeutenden Sängern und Pädagogen wie Tito Gobbi, John Wustman, Martin Katz, Peter Grengg und Carlo Bergonzi wie an der Accademia Verdiana in Busseto ergänzten seine Ausbildung. 1983 begann er seine Bühnenkarriere an Opernhäusern in den USA. Bis 1988 trat er dort u.a. bei der El Camoni Opera, der West Bay Opera, der Santa Clara Valley Opera und der Oakland Opera auf; 1987 hörte man ihn an der Berkeley Opera als Florestan in der Urfassung des »Fidelio«. Seine erste Bühnenpartie war 1983 der Turiddu in »Cavalleria rusticana« es folgten Rollen wie der Radames in »Aida«, der Herzog im »Rigoletto«, der Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, der Rodolfo in Puccinis »La Bohème«, der Cavaradossi in »Tosca« und der Don José in »Carmen«. Sein europäisches Debüt erfolgte 1988 in Busseto als Corrado in »Il Corsaro« von Verdi. Nach einem glänzenden Gastspiel 1989 am Staatstheater von Wiesbaden als Alfredo in »La Traviata« wurde er für dieses Haus verpflichtet, wo er 1990 als Titelheld im »Don Carlos« große Erfolge hatte, die sich bei einem Gastspiel an der Staatsoper von Hamburg 1991 in der Partie des Werther in der gleichnamigen Oper von Massenet wiederholten. Dort sang er dann auch den Tebaldo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1992 in Wiesbaden den Matthias im »Evangelimann« von W. Kienzl. 1992 wurde er an die Wiener Staatsoper engagiert, an der er als Alfredo debütierte. Hier sang er bis 2010 auch den Cavaradossi, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Rodolfo in »La Bohème«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Nemorino in »L’elisir d‘amore«, den Gaston in »Jérusalem« von Verdi, den Des Grieux in Massenets »Manon«, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Gustavo in Verdis »Un ballo in maschera«, den Faust in Boitos »Mefistofele«, den Don Carlos von Verdi, die Titelhelden in »Hoffmanns Erzählungen« und »Stiffelio« von Verdi, den Macduff in Verdis »Macbeth«, den Arnold in Rossinis »Guillaume Tell«, den Ismaele in Verdis »Nabucco«, den Fernand in Donizettis »La Favorite«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« und den Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani«. Er gastierte 1995 in Pretoria als Hoffmann. 1996 Debüt an der Covent Garden Oper London als Zamoro in »Alzira« von Verdi. Bei den Ludwigsburger Festspielen sang er 1997 den Titelhelden in Verdis »Stiffelio«, beim Colorado Opera Festival den Don José, an der Deutschen Oper Berlin den Gustavo (Riccardo) in Verdi »Maskenball«, am Staatstheater Karlsruhe den Edgardo. 1998 trat er am Teatro Colón Buenos Aires als Faust von Gounod auf. Bei den Festspielen von Ludwigsburg gastierte er 1999 als Faust in »La damnation de Faust« von Berlioz, 2000 als Ismaele. 2001 sang er in Dresden (konzertant) den Gaston in »Jérusalem« von Verdi, den er im gleichen Jahr auch an der Mailänder Scala (im Rahmen eines Gastspiels der Wiener Staatsoper) sang. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, als Alfredo, als Rodolfo, als Pinkerton, als Don Carlo und als Gustavo.

Auch als Konzert- und Liedersänger (»Die schöne Müllerin« von Schubert) hervorgetreten.

 

29.1. Roderick EARLE wird 70

roderick earle

 Er sang im Knabenchor der Kathedrale von Winchester, dann als Choral Scholar in St. John’s Cambridge und studierte am Royal College of Music London als Schüler von Otakar Kraus. Sein Bühnendebüt erfolgte 1978 bei der English National Opera London als Spinelloccio in Puccinis »Gianni Schicchi«. An diesem Opernhaus trat er auch als Zuniga in »Carmen«, als Angelotti in »Tosca«, als König in »Aida«, als Marchese de Calatrava in Verdis »La forza del destino« und als Brander in »La Damnation de Faust« von Berlioz auf. Seine Antrittsrolle an der Covent Garden Oper London 1980 war der Antonio in »Le nozze di Figaro«. Seitdem hörte man ihn dort in einer Vielzahl von Partien, u.a. als Pietro in »Simon Boccanegra« von Verdi, als Monterone im »Rigoletto« (1988), als Masetto im »Don Giovanni«, als Angelotti, als Wagner im »Faust« von Gounod, als Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri« (1988), als Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, als Leuthold in Rossinis »Wilhelm Tell« (1990), als Alberich in der »Götterdämmerung« (1991), als Zuniga (1991), als Faust in »The Fiery Angel« (»L’Ange de feu«) von Prokofjew, als Schaunard in »La Bohème« (1996) und als Theseus in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. Er nahm 1986 an der Japan-Tournee der Covent Garden Oper teil. 1987 wirkte er an der Covent Garden Oper in der englischen Erstaufführung der finnischen Oper »The King Goes forth to France« von A. Sallinen mit. Beim Edinburgh Festival sang er 1986 den Larmor in »Uthal« von Méhul und 1998 einen der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos« (bei einem Gastspiel der Covent Garden Oper). An der Opera Scotland Glasgow gastierte er 1986 als Figaro in »Le nozze di Figaro« und 1999 als Dikoj in Janáceks »Katja Kabanowa«. Bei der Opera North Leeds sang er den Leporello im »Don Giovanni« und den Giorgio in Bellinis »I Puritani«, bei der Welsh Opera Cardiff den Fafner und den Hunding in Aufführungen des Ring-Zyklus. Bei den Festspielen von Athen gastierte er als Jupiter in »Castor et Pollux« von Rameau, beim Israel Festival in Strawinskys »Renard«, beim Buxton Festival in »Giasone« von Cavalli und 1986 in »Ariodante« von Händel. 1997 gastierte er am Teatro Regio Turin als Rangoni im »Boris Godunow« und als Abimelech, beim Garsington Festival als Altair in »Die Ägyptische Helena« von Richard Strauss. Ebenfalls 1997 sang er in London den Curio in der Händel-Oper »Giulio Cesare«, 1998 den Mathieu in Giordanos »Andrea Chénier«, beim Garsington Festival von 1998 den Ford im »Falstaff« von Verdi, 1999 an der Londoner Covent Garden Oper den Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«.1999 gastierte er am Teatro Nazionale Rom als Theseus in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, 2000 an der Covent Garden Oper London als Herzog von Verona in »Roméo et Juliette« von Gounod; in der dortigen Royal Festival Hall sang er den Marcovaldo in einer konzertanten Aufführung von Verdis »La battaglia di Legnano«. Neben seiner Bühnenkarriere entwickelte sich eine gleichwertige Karriere im Konzertsaal. So trat er als Solist mit der Academy of St. Martin’s in the Fields und mit dem Monteverdi Choir auf, sang das Bass-Solo im »Messias« u.a. in Stuttgart, »Les Noces« von Strawinsky in Tel Aviv und mit dem Orchester des polnischen Rundfunks den Mephisto in »La Damnation de Faust« von Berlioz (zuerst in Warschau, 1987 in Italien).

Schallplatten: Opera Rara (»Maria Padilla« von Donizetti, »Dinorah« von Meyerbeer, »I Lombardi« von Verdi), Chandos (Stabat mater von Rossini; John Shears in »Paul Bunyan« von B. Britten); Castle-Video (Andrea Chénier und weitere Aufnahmen aus der Covent Garden Oper), Pioneer-Video (Montano in Verdis »Otello«).

 

29.1. Carmen HERNÁNDEZ wird 75

 Sie begann ihr Gesangstudium am Conservatorio del Liceu Barcelona bei der ungarischen Pädagogin Eugenia Kemmeny und setzte es nach deren Tod bei Carmen Gombau fort. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1970 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in kleinen Rollen; so sang sie den Dimitrij in »Fedora« von Giordano und die Geisha in »Iris« von Mascagni. Nach weiterem Studium bei Pamias sang sie in der Spielzeit 1974-75 dort die Micaela in »Carmen« (mit Grace Bumbry und Pedro Lavirgen als Partnern). Die gleiche Rolle wiederholte sie 1976 am Teatro Coliseo Albia in Bilbao (dann auch am Opernhaus von Nizza) und 1980 am Teatro Principal Valencia, an dem sie auch als Butterfly und als Margherita in »Mefistofele« von Boito auftrat. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sang sie weiter die Salud in »La vida breve« von M. de Falla und in der Uraufführung von »La Rondalla d’esparvers« des katalanischen Komponisten Jaume Ventura Tort. 1980 gastierte sie am Teatro Bellas Artes in Mexico City als Butterfly und im folgenden Jahr dort wie am Theater von Monterrey als Liu in Puccinis »Turandot«, 1984 als Mimi in »La Bohème«. 1984 trat sie am Teatro Zarzuela Madrid als Nedda im »Bajzzo« auf, wo sie auch die Butterfly und die Salud wiederholte. Sie gab Gatspiele in der Schweiz, am Opernhaus von Oslo, am Théâtre des Champs Élysées Paris, am Staatstheater Karlsruhe, beim Festival von Montepulciano in Italien, in Siena und im italienischen Rundfunk RAI in Rom. An der City Opera New York sang sie die Margherita in »Mefistofele« mit Samuel Ramey in der Titelrolle, an der Oper von Pittsburgh die Liu, am Teatro Verdi Triest die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und die Desdemona in Verdis »Otello«. 1993 trat sie in Opernkonzerten zusammen mit dem bekannten spanischen Tenor Giacomo Aragall auf. Sie kam vor allem auch als Liedersängerin zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: Von ihrer Stimme sind Mitschnitte von Rundfunksendungen vorhanden.

 

30.1. Seng-Hyoun KO wird 60

seng hyoun ko

 Er studierte in seiner koreanischen Heimat an der Musikakademie von Seoul, dann an der Accademia della Scala in Mailand. Er wurde Preisträger bei mehreren internationalen Gesangwettbewerben: beim Puccini-Wettbewerb in Mailand, beim Concorso Madama Butterfly, beim Concorso internazionale Città di Milano und beim Wettbewerb von Stuttgart. 1982 debütierte er am Opernhaus von Seoul in »Le nozze di Figaro«. Er spezialisierte sich auf das italienische Bühnenrepertoire, besonders auf die Opern Verdis und des Verismo. Seine großen Bühnenpartien waren der Rigoletto, der Carlos in Verdis »La forza del destino«, der Renato in dessen »Un ballo in maschera«, der Germont-père in »La Traviata«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano und der Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea. 1990 trat er erstmals in Italien auf, und zwar als Scarpia beim Puccini Festival in Torre del Lago. Er sang dann beim Verdi Festival in Busseto, in Padua (Rigoletto) und am Teatro Bellini in Catania, auch in Santa Cruz auf Teneriffa (Escamillo in »Carmen«), in Cordoba und Jerez in Spanien (Verdis Macbeth und Rigoletto). 1996 hörte man ihn in La Valetta auf Malta als Don Giovanni, 1998 als Tonio im »Bajazzo«. In der Spielzeit 2000-01 gastierte er erstmals in Deutschland, und zwar an der Staatsoper von Hamburg (als Rigoletto), danach am Opernhaus von Köln (gleichfalls als Rigoletto). Den Rigoletto sang er 2000 auch an der Palm Beach Opera bei seinem USA-Debüt, 2001 am Opernhaus von Montpellier in Verdis »Attila«. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er als Nabucco, als Rigoletto und als Oberpriester in »Samson et Dalila« von Saint-Saens. 2009 sang er beim Festival in der Arena von Orange den Alfio in »Cavalleria rusticana« und den Tonio im »Bajazzo«.  

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.kosenghyoun.com/

 

31.1. Philip GLASS wird 85

Er wuchs in einem jüdischen Elternhaus mit Musik auf: Sein Vater war Schallplattenhändler in Baltimore. Das erste eigene Instrument des Jungen war die Violine, die er als Sechsjähriger erlernte, es folgte die Flöte. Mit acht Jahren wurde er Schüler am Peabody Conservatory, als Zehnjähriger spielte er bereits in lokalen Orchestern. 1952-56 studierte er Mathematik und Philosophie an der University of Chicago und machte den Bachelor of Arts. In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit der Zwölftontechnik. 1959-62 studierte er vor allem Klavier an der Juilliard School of Music in New York, wo er den Master of Science machte, und in Aspen bei Darius Milhaud. Mittlerweile hatte er sich von der Musik der Schönberg-Nachfolge abgewandt und der gemäßigten amerikanischen Moderne geöffnet, wie sie etwa Aaron Copland verkörperte. Auch anschließend in Pittsburgh entstanden weitere Werke (sie wurden später von Glass für unbedeutend erklärt). 1964 ging er nach Europa, wo er dank einem Fulbright-Stipendium zwei Jahre Schüler bei Nadia Boulanger in Paris sein konnte, eine Begegnung, die ihn als Komponisten entscheidend prägte. In Paris begegnete Glass 1965 dem indischen Komponisten und Sitarspieler Ravi Shankar. Shankar nahm dort Musik für den Film Chappaqua auf und wollte, dass seine Werke auch für Musiker westlicher Tradition und Schulung spielbar sein sollten. Für die dafür nötigen Transkriptionen wurde Glass ausgewählt. So kam er zum ersten Mal mit indischer Musik und Denktradition in Kontakt, vor allem mit dem asiatischen Rhythmus- und Zeitverständnis. Der tief beeindruckte Glass nahm 1967 auf Vermittlung von Shankar Tablaunterricht bei Alla Rakha und bereiste Indien und andere Länder Asiens, dazu den Vorderen Orient und Afrika. Er wurde Buddhist. 1972 traf er Tendzin Gyatsho, den vierzehnten Dalai Lama; seit diesem Treffen gilt Glass als wichtiger Unterstützer des tibetischen Freiheitsstrebens. 1965 begann Glass für das Schauspielensemble seiner ersten Frau, JoAnne Akalaitis, zu komponieren. Sein erstes Werk war eine Komposition für zwei Saxophone zu Samuel Becketts Stück Play. In den nächsten zehn Jahren schrieb Glass immer wieder solche Theatermusiken, danach eigene Bühnenwerke. Glass selber bezeichnet sich vor allem als „Theaterkomponisten“. 1970 vertont Glass die künstlerische Filmarbeit Izy Boukir von Nancy Graves und verwendet dabei vor allem Natur- und Tiergeräusche. Nach seiner Rückkehr in die USA gründete Glass 1970 das Philip Glass Ensemble, damit seine Kompositionen gespielt wurden, da kein Orchester ihn anfragte. Er wurde sein eigener Veranstalter, buchte Konzerthallen und gelegentlich auch Orte, an denen sonst keine zeitgenössische Musik aufgeführt wurde. Seine Musik dieser Zeit wurde auf traditionellen Instrumenten gespielt, jedoch häufig elektronisch verstärkt und verfremdet. Das bedeutendste Werk dieser Jahre ist die vier Stunden lange Komposition Music in Twelve Parts, die Glass 1971 begann und bis 1974 immer wieder veränderte. Dieses Werk begann als einzelne Arbeit in Instrumentierungen für zwölf Instrumente, entwickelte sich dann aber zu einem Zyklus, der Glass‘ musikalische Entwicklung seit 1967 zusammenfasste. 1976 wurde Glass‘ erfolgreichste Oper Einstein on the Beach, Resultat seiner ersten Zusammenarbeit mit Robert Wilson, in Avignon uraufgeführt und machte den Komponisten weltweit bekannt. Nach dieser Oper komponierte Glass ein nächstes Werk für die Bühne, das Tanz, Film und Musik vereinende Dance – eine weitere Zusammenarbeit mit der amerikanischen Choreografin Lucinda Childs, die zuvor auch in Einstein on the Beach als Choreografin und Tanzsolistin mit ihm gearbeitet hatte. In dieser Zeit war der Komponist durch seinen erst beginnenden Erfolg noch nicht finanziell abgesichert und arbeitete nebenbei als Taxifahrer, Klempner, Möbelpacker und Kellner. 1980 folgte ein weiterer Erfolg: die Mahatma-Gandhi-Oper Satyagraha, uraufgeführt durch De Nederlandse Opera in Rotterdam unter Leitung seines Landmannes und Studienkollegen von der Juilliard-School, Bruce Ferden. 1983 folgte eine nächste Oper, Akhnaten über den Pharao Echnaton, die ihre Uraufführung am Staatstheater Stuttgart hatte. Diese drei Opern bilden eine Trilogie über Männer, die die Welt gewaltfrei veränderten. Vor allem durch seine Musik zu dem Film Koyaanisqatsi (1983) wurde Glass‘ Popularität außerhalb der Klassikgemeinde gesteigert, er galt nun als Komponist der New-Age-Bewegung. Weitere Filmmusikerfolge des Komponisten waren unter anderem eine neue Partitur für den Horrorfilm-Klassiker Dracula, die Musik für den Martin-Scorsese-Film Kundun (erste Oscar-Nominierung), die Mediensatire Die Truman Show (The Truman Show, Gewinn des Golden Globe) und für The Hours (zweite Oscar-Nominierung). Glass gilt als einer der produktivsten Komponisten der Gegenwart: In den letzten 25 Jahren hat er mehr als zwanzig Opern komponiert, neun Sinfonien, zwei Klavierkonzerte und Konzerte für Violine und Saxophonquartett. Dazu kommen Filmmusik, Streichquartette und Musik für Klavier solo. 2007 veröffentlichte er das Doppelalbum Book of Longing – A Song Cycle based on the Poetry and Images of Leonard Cohen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://philipglass.com/

 

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