GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2020
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.1. Carol SPARROW wird 65
Biographie der amerikanischen Mezzosopranistin auf Englisch:
https://www.operamusica.com/artist/carol-sparrow/#biography
1.1. Vyacheslav POLOZOV wird 70
Er studierte am Konservatorium von Kiew und debütierte am dortigen Opernhaus 1977 als Alfredo in »La Traviata«. 1978 wurde er an das Opernhaus von Saratow verpflichtet und kam von dort 1980 als erster Tenor an das Opernhaus von Minsk. 1981 gewann er den Glinka-Wettbewerb in Russland, 1984 einen internationalen Concours in Sofia, 1986 einen weiteren Wettbewerb in Tokio. 1982 wurde er an das Bolschoi Theater Moskau berufen und hatte hier aufsehenerregende Erfolge als Alfredo und als Turiddu in »Cavalleria rusticana« (mit Elena Obraztsowa als Santuzza). 1986 gab er an der Mailänder Scala ein Gastspiel als Pinkerton in »Madame Butterfly« und leitete damit eine große internationale Karriere ein. Im gleichen Jahr debütierte er in den USA als Cavaradossi in einer konzertanten Aufführung von Puccinis »Tosca« beim Great Wood Festival mit Renata Scotto als Partnerin. 1986 kam es dann auch zu seinem Bühnendebüt für die USA (wo er seinen Wohnsitz nahm), als er an der Oper von Chicago den Rodolfo in »La Bohème« mit Katia Ricciarelli als Partnerin sang. 1986 gastierte er in Washington, dann in Palm Springs und in San Antonio (Texas). 1987 sang er an der Metropolitan Oper New York als Antrittsrolle den Pinkerton (wieder zusammen mit Renata Scotto), später auch den Rodolfo und den Macduff in Verdis »Macbeth« in insgesamt acht Vorstellungen. In Washington war er 1987 als Dimitrij im »Boris Godunow« anzutreffen, in der Saison 1987-88 an der City Opera New York als Kalaf in Puccinis »Turandot«, den er dann auch an der Staatsoper von München sang. An der Oper von Rom trat er als Lykow in Rimski-Korsakows »Zarenbraut« auf. Weitere Gastspiele an der Michigan Opera, an der San Francisco Opera (1988 als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, 1989 als Pinkerton), an der Canadian Opera Toronto (1989 als Cavaradossi) und vor allem an der Miami Opera (1989 als Alvaro in Verdis »La forza del destino«, dann auch als Pinkerton und als Cavaradossi), an der Chicago Opera (1990 als Turiddu und als Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky), an der Oper von Houston/Texas (1991 als Cavaradossi mit Eva Marton als Tosca), an der Oper von Denver (»Don Carlos« von Verdi) und bei der Colorado Opera Company. In Europa setzte er seine Karriere bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom (1990), an der Oper von Lyon (Debüt 1990) und an der Staatsoper von Hamburg (1991 als Lenski) fort. 1993 Gastspiel an der Opéra Bastille Paris als Pinkerton, an der Oper von Houston/Texas als Radames in »Aida«, in Santiago de Chile als Hermann in »Pique Dame«. Auch als Konzertsänger erfolgreich aufgetreten.
Schallplatten: Melodiya (»Aleko« von Rachmaninoff), Erato (»Boris Godunow«).
1.1. Werner HEIDER wird 90
1945-51 studierte er bei Willy Spilling in Nürnberg sowie an der Musikhochschule München. Ab 1949 war er Mitarbeiter des bayerischen Rundfunks/Studio Franken. In seinen Kompositionen interessiert er sich sowohl für strenge Konstruktionsprinzipien als auch für einen Dialog zwischen zeitgenössischer Musik und Jazz (Third Stream). Er war Teilnehmer beim Colloquium musicale von Carla Henius in Rom; als Pianist gründete er u. a. das Ensemble Confronto sowie ein Trio mit Oliver Colbentson (Violine) und Hans Deinzer (Klarinette). Als Dirigent stand Werner Heider u. a. am Pult der NDR Radiophilharmonie Hannover, der Bamberger Symphoniker, der Nürnberger Philharmoniker und Symphoniker, der Rheinischen Philharmonie sowie der Sinfonieorchester des Süddeutschen, Saarländischen und Hessischen Rundfunks. 1968 gründete er in Zusammenarbeit mit Klaus Hashagen das ars nova ensemble nürnberg, dessen Dirigent und künstlerischer Leiter er bis heute ist. Werner Heider hat zahlreiche Werke von Kollegen uraufgeführt und für Rundfunk und Schallplatte eingespielt, u. a. von Minas Borboudakis, Horst Lohse, Karola Obermüller und Martin Smolka. Seine eigenen Kompositionen wurden u. a. von den Dirigenten Peter Eötvös, Michael Gielen, Bruno Maderna, Jun Märkl und Hans Zender aufgeführt. Werner Heider lebt in Erlangen. Er ist Vater der Schlagzeuger Tilo und Peter Heider.
2.1. Die russische Sopranistin Valentina TSIDIPOVA wird 65
2.1. Taro ICHIHARA wird 70
Er erhielt seine erste Ausbildung in Japan, ging dann zum weiteren Studium an die Juilliard Music School New York sowie nach Italien, wo er an der Accademia di Santa Cecilia in Rom und an der Accademia Chigiana in Siena, hier bei Giorgio Favaretto, studierte. 1980 kam es zu seinem Bühnendebüt in Tokio als Titelheld im »Faust« von Gounod. Er kam nach Europa und begann hier seine erfolgreiche Karriere 1982 am Teatro San Carlos Lissabon als Kalaf in Puccinis »Turandot« auch 1983 und 1984 gastierte er an diesem Opernhaus. An der Grand Opéra Paris hörte man ihn 1984 als Macduff wie als Malcolm in Verdis »Macbeth« und als italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, 1985 als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera« und 1988 als Herzog im »Rigoletto«. Bei den Salzburger Festspielen sang er den Malcolm in Verdis »Macbeth« (1984-85) sowie in einem Kirchenkonzert (1984). Weitere Erfolge brachten Gastauftritte an den Opern von Lyon und Nizza (1985), am Teatro Regio Turin (1986), am Teatro San Carlo Neapel (1986, 1988) an der Oper von Santiago de Chile (1986-87), am Teatro Colón Buenos Aires (Tenor-Solo im Verdi-Requiem 1987), bei den Festspielen von Macerata (1987) und Orange (1986 als Macduff, 1989 als Ismaele in »Nabucco« von Verdi), am Teatro Regio Parma (1989 als Riccardo), in Genua (1988), Toronto (1989 als Riccardo) und Tokio (1988). 1986 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als italienischer Sänger im »Rosenkavalier« und sang dort bis 1994 in insgesamt 35 Vorstellungen auch den Cavaradossi in »Tosca«, den Herzog im »Rigoletto«, den Riccardo und den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«. An der Mailänder Scala war er 1988 als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi zu Gast. 1992 sang er am Opernhaus von Köln und 1994 am Teatro San Carlo Neapel den Alfredo in »La Traviata«. Am Teatro Regio Turin gastierte er 1995 als Gabriele Adorno und 1997 als Ismaele. 1999 sang er an der Fujiwara Opera in Tokio den Alfredo. Daneben sang er, außer den bereits erwähnten Rollen, den Rodolfo in »Luisa Miller« von Verdi und den Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli. Auch als Konzert- und Liedersänger bekannt geworden.
Schallplatten: Bongiovanni (Italienische Lieder von Rossini, Gasparini, Donizetti, Giordani, A. Scarlatti, Martini und Tosi); Pioneer-Video (»Luisa Miller«).
3.1. Periklis KOUKOS wird 60
Biographie des griechischen Komponisten auf Englisch: http://virtualmuseum.nationalopera.gr/en/virtual-exhibition/persons/koukos-periklis-1855/
3.1. Beth ANDERSON wird 70
Sie studierte an der University of Kentucky Klavier bei Margie Murphy und Helen Lipscomb, am Mills College und an der UC Davis. Zu ihren Lehrern zählten John Cage, Terry Riley, Robert Ashley, Larry Austin, Kenneth Wright, John Barnes Chance, Nathan Rubin, Naomi Sparrow, Bernard Abramovitch und Nathaniel Patch. Sie lebt in Brooklyn und unterrichtet an der Greenwich House Music School. Sie ist Mitglied der Broadcast Musicians Inc. (BMI), des American Composers‘ Forum, der International Alliance of Women in Music, des American Music Center und der American Composers Alliance und Schatzmeisterin der New York Women Composers. Anderson komponierte Orchesterwerke, Kammermusik, eine Oper, eine Operette, ein Oratorium, Chorwerke, Lieder und elektroakustische Werke.
4.1. Donna-Faye CARR wird 75
Sie erhielt ihre erste Gesangsausbildung bei E. Hooper in Calgary und setzte sie in London an der dortigen Royal Academy of Music bei Roy Henderson und im London Opera Centre bei M. Carpi fort. 1968 wurde sie an die Sadler’s Wells Opera London engagiert, an der sie als Donna Anna im »Don Giovanni« debütierte und bis 1971 auftrat (u.a. 1969 als 1. Dame in der »Zauberflöte«). An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1969 als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. Sie kehrte darauf nach Kanada zurück und kam jetzt hauptsächlich als Konzert- und Operettensängerin zu Erfolgen. Zu den Rollen, die sie auf der Bühne verkörperte, gehörten die Micaela in »Carmen«, die Marzelline im »Fidelio«, die Tosca, die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro« und die Titelpartie in »Giovanna d’Arco« von Verdi, die sie 1966 in der englischen Erstaufführung dieser Oper (einer Schüleraufführung der Royal Academy of Music London) übernahm.
5.1. Bettina DENNER-BRÜCKNER wird 60
Da beide Eltern Kirchenmusiker waren, kam es zu einer frühzeitigen musikalischen Erziehung. Sie erhielt u.a. eine zwölfjährige Violinausbildung an der Musikschule in Erfurt und begann 1978 mit dem Gesangstudium an der Musikhochschule von Leipzig, wo sie vor allem Schülerin von Hermann Christian Polster war. Sie wurde Preisträgerin bei mehreren Gesangwettbewerben, so beim internationalen Bach-Wettbewerb (1984) und beim Nationalen Opernsängerwettbewerb der DDR (1985). Seit 1983 gehörte sie als Praktikantin dem Ensemble des Opernhauses von Leipzig an und sang dort zunächst Partien wie die Zerline im »Don Giovanni«, die Carlotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und den Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«. 1985 wurde sie als Solistin an das Leipziger Opernhaus fest engagiert, seit 1987 war sie durch einen Gastvertrag der Staatsoper Berlin verbunden. Sie sang dort 1987 den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, den sie auch bei der Japan-Tournee der Berliner Oper 1987 vortrug. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Dorabella in »Cosi fan tutte«, der Idamante in »Idomeneo« von Mozart, die Carmen, der Hänsel in »Hänsel und Gretel«, der Orlofsky in der »Fledermaus«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Wirtin im »Boris Godunow« (Leipzig 1993), die Hermia in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und die Boulotte in der Offenbach-Operette »Ritter Blaubart« zu nennen. Dazu war die Künstlerin als Konzert- und Oratoriensängerin in einem umfangreichen Repertoire tätig und trat vor allem in den Konzertveranstaltungen in der Thomaskirche und im Gewandhaus in Leipzig hervor. Dabei arbeitete sie mit bedeutenden Dirigenten (Masur, Rotzsch, Suitner) zusammen.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://bettina-denner.thomas-froeb.de/
5.1. Miranda van KRALINGEN wird 60
Sie studierte am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam, wo sie 1987 ihr Diplom erwarb; sie war Schülerin des holländischen Pädagogen Ank Reinders und nahm 1987 an einem Meisterkurs bei Elisabeth Schwarzkopf teil. Nachdem sie sich dabei besonders ausgezeichnet hatte, trug sie die »Vier letzten Lieder« von Richard Strauss in einem Konzert vor, das vom holländischen Rundfunk und Fernsehen übernommen wurde. Auf Wunsch der holländischen Königin Beatrix sang sie diese Lieder dann auch zur Feier von deren Silberhochzeit im Muziektheater Amsterdam. Sie kam bald zu einer großen Bühnen- und Konzertkarriere. An der Niederländischen Oper Amsterdam sang sie die Mimi in »La Bohème« und die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Rolle der Freundin in Schönbergs »Von heute auf morgen« und in der Uraufführung der Oper »Rosa, a horse drama« von Louis Andriessen. Bei der Nederlandse Reisopera (ehedem Forum Enschede) übernahm sie Partien wie die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« und die Katja Kabanowa in der gleichnamigen Oper von Janácek. 1996 trat sie bei der Opera Zuid Maastricht ebenfalls als Donna Anna auf. Sehr erfolgreich gastierte sie dann an Opernhäusern in Deutschland, u.a. 1996 an der Komischen Oper Berlin als Fewronia in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korsakow, als Donna Anna, als Gräfin in »Figaros Hochzeit« und 1997 am gleichen Haus (zu dessen 50jährigem Bestehen) mit besonderem Erfolg als Leonore im »Fidelio«. 1999 hörte man sie am Stadttheater von Basel, und danach an der Staatsoper von Stuttgart, als Marschallin im »Rosenkavalier«, am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Agathe im »Freischütz«, am Theater von St. Gallen wieder als Leonore im »Fidelio«. 2000 gastierte sie mit dem Ensemble der Nederlandse Reisopera an der Opera Zuid Masstricht als Ellen Orford in »Peter Grimes« von Benjamin Britten. Ebenfalls 2000 hörte man sie an der Komischen Oper Berlin als Agathe. Zu ihren Bühnenpartien gehörte weiter die Rosalinde in der »Fledermaus«. Auch als Konzertsängerin entwickelte sie in einem vielseitigen Repertoire eine Karriere auf internationalem Niveau.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.mirandavankralingen.nl/
5.1. Sebastian VITTUCCI wird 65
Er ist gebürtiger Amerikaner und studierte Gesang an der Eastman School of Music der Universität Rochester. Er absolvierte sein Studium der Musikpädagogik mit Auszeichnung und einem Bachelor-Abschluss. (Gesang bei Yi kwei Sze, John Maloy und Anna Kaskas)
Währenddessen intensives 3-jähriges Training im Lake George Summer Opera Studio bei Cynthia Auerbach. Anschließend erwarb er seinen Master of Music im Fach Sologesang an der Universität Michigan (Gesang bei Eva Likova und Stanley Cornett, Oper bei Jay Lessinger, Lied bei Martin Katz). Ein Rotary-Stipendium führte ihn nach Wien, wo er sein Diplom im Fach Lied und Oratorium an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst machte. (Gesang bei Ilse Rapf und Gerhard Kahry, Lied und Oratorium bei Anton Dermota und Roman Ortner). Anschließend vertiefende Studien bei Lehrern wie Carol Blaickner-Mayo, Hilde Zadek, Elena Nicolaidi, Sena Jurinac, Andrea Mellis und Cornelius Reid. Zusätzlich absolvierte er eine intensive Ausbildung in der Feldenkrais-Methode® und machte 1995 seinen Abschluss, im Zuge dessen er von der internationalen Feldenkrais-Foundation seine Lizenz als Practitioner (Lehrer) erhielt. Zahlreiche Auftritte als Opern-, Lied-, Konzert- und Oratoriensänger in den USA und Europa u.a. bei den Salzburger Festspielen (1985 als Frère Bernard in einer konzertanten Aufführung der Oper Saint Francois d’Assise von O. Messiaen). Immer wieder Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten wie z.B. Luciano Berio, Lothar Zagrosek. Seine Solistenlaufbahn ging schon früh mit intensivem pädagogischem Interesse einher und er unterrichtete als Dozent für Stimmbildung bei internationalen Masterclasses und Kursen. Seit 2001 hat er eine Professor für Sologesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien inne. Er ist darüber hinaus Gründungs- und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Österreichischer Gesangslehrer und war jahrelang internationaler Koordinator Österreichs für die Dachverbände EVTA (European Voice Teachers Association) und ICVT (International Congress of Voice Teachers). Eine mehrmalige Jurorentätigkeit beim Landes- und Bundeswettbewerb Prima la Musica rundet sein pädagogisches Wirken ab.
Weitere Informationen auf seiner Homepage:
https://www.belcanto-balancing.com/deutsch/sebastian-vittucci.html
5.1. László HELTAY wird 90
Biographie des ungarischen Dirigenten auf Englisch: https://www.bfc.org.uk/conductor_emeritus.htm
5.1. Frederick C. TILLIS wird 90
Biographie des amerikanischen Komponisten auf Englisch:
https://composers.com/frederick-tillis
6.1. Shirley LOVE wird 85
Gesangstudium in Detroit bei Avery Crew, dann in New York bei Marinka Gurevich und bei Margaret Harshaw. Sie debütierte 1963 an der New Yorker Metropolitan Oper als 2. Dame in der »Zauberflöte« und blieb für viele Jahre, insgesamt für zwanzig Spielzeiten, Mitglied dieses traditionsreichen Hauses. Sie trat bis 1984 an der Metropolitan Oper New York in 45, zumeist mittleren und kleineren Rollen in insgesamt 731 Vorstellungen auf, u.a. als Ines im »Troubadour«, als Marthe im »Faust« von Gounod, als Emilia in Verdis »Otello«, als Alisa in »Lucia di Lammermoor«, als Gertrude in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Mercedes in »Carmen«, als Curra in »La forza del destino«, als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Rossweisse in der »Walküre«, als Berta im »Barbier von Sevilla«, als Maddalena im »Rigoletto«, als Annina im »Rosenkavalier«, als Mary in »Der fliegende Holländer«, als Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Madelon in »Andrea Chénier«, als Suzuki in »Madame Butterfly«, als Priesterin in »Aida«, als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Zulma in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, als Schenkenwirtin im »Boris Godunow«, als Lola in »Cavalleria rusticana«, als Ciesca in »Gianni Schicchi«, als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli, als Dangeville in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Laura in »Luisa Miller« von Verdi, als Mère Jeanne in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc und als Gertrud in »Hänsel und Gretel«. Sie trat als Gast an den Opernhäusern von Philadelphia, Chicago, Cincinnati, Baltimore und Miami auf. In Baltimore wirkte sie 1962 in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von Kagen mit. In Europa gastierte sie auf der Bühne wie im Konzertsaal in Deutschland, Italien (Bologna, Florenz), Frankreich und Holland (Amsterdam). Aus ihrem Bühnenrepertoire sind ergänzend die Dorabella in »Così fan tutte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Angelina in Rossinis »La Cenerentola«, der Siebel im »Faust« von Gounod, die Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Sekretärin in »The Consul« von Menotti und die Dinah in »Trouble in Tahiti« von Bernstein zu nennen.
Schallplatten: Mitschnitte von Aufführungen aus der Metropolitan Oper New York.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.voiceteachers.com/shirleylove/
7.1. Günter KÖBRICH wird 90
Er studierte in Erfurt, Weimar und Berlin Gesang, bevor er an das Zeitzer Theater kam. Über die Stationen Altenburg, Magdeburg und Greifswald gelangte der Wagnertenor letztlich an das Eisenacher Landestheater.
9.1. José SEMPERE wird 65
Sein erster Musiklehrer war Manuel Pérez, dann studierte er am Conservatorio del Liceu Barelona und in der Opernschule der Mailänder Scala; er nahm an Meisterkursen bei Carlo Bergonzi, Alfredo Kraus, Gino Bechi und Giulietta Simionato teil. Er gewann mehrere Gesangwettbewerbe, darunter den Wettbewerb Francesco Viñas und den Concours Placido Domingo. Sein Debüt fand 1987 am Teatro Regio von Parma als Ford im »Falstaff« von Antonio Salieri statt. Er sang anschließend an den Opernhäusern von Modena, Ferrara und Reggio Emilia, dann auch an der Oper von Rom und bereits 1991 an der Covent Garden Oper London, an der er als erste Partie den Herzog im »Rigoletto« vortrug. 1990 sang er am Teatro Pérez Gáldos von Las Palmas (Gran Canaria) den Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti, 1991 den Arturo in »I Puritani« von Bellini und den Fernando in Donizettis »La Favorita«; an der Mailänder Scala erschien er 1991 in einem Konzert. Weitere Gastspiele führten ihn an die Theater von Palma de Mallorca und Cadiz, nach Amsterdam, Kopenhagen, Bergen in Norwegen und Bern. Beim Festival von Ravenna hörte man ihn 1991 als Masaniello in »La Muette de Portici« von Auber, 1992 am Teatro San Carlo Neapel als Ernesto im »Don Pasquale«, 1993 in St. Étienne als Roland in »Esclarmonde« von Massenet. Die letztgenannte Partie sang er auch 1994 in Paris. 1992 trat er am Teatro de la Zarzuela Madrid in der vergessenen Oper »Sancia di Castiglia« von Donizetti (mit Montserrat Caballé) auf. 1994 trat er erstmals in den USA auf. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1995-2000 in insgesamt zehn Vorstellungen als Arturo in »I Puritani« (mit Edita Gruberová), als Herzog im »Rigoletto« und als Arnold in Rossinis »Wilhelm Tell«. In der Arena von Verona gastierte er 1995 als Herzog im »Rigoletto«, am Teatro San Carols Lissabon 1996 als Arturo in »I Puritani«. Weitere Gastauftritte fanden an der Oper von Oslo (1989 als Rodolfo in »La Bohème«), am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Donizetti Bergamo (1993 als Titelheld in »Poliuto« von Donizetti) und in Madrid (als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«) statt. 1999 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« (mit Lucia Aliberti in der Titelrolle). 1999 sang er am Teatro Pergolesi in Iesi den Don Pedro in der vergessenen Oper »Ines de Castro« von Giuseppe Persiani. Auch als Zarzuela-Sänger hatte er in Spanien eine bedeutende Karriere.
Schallplatten: Ricordi (»Poliuto« von Donizetti), Auvidis/Valois (Zarzuela »El barberillo de Lavapiés« von Fr.A. Barbieri, 1992), Agorà (Titelrolle in »Poliuto« von Donizetti), Bongiovanni (Recital; »Ines de Castro« von G. Persiani).
9.1. Louise LEBRUN wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin an der Vincent d’Indy School of Music in Montreal. Sie debütierte an der Sadler’s Wells Opera London 1965 in mehreren Partien in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel. Sie hatte dann eine erfolgreiche Karriere bei den Festspielen von Glyndebourne, wo sie 1970 die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und Il Destino in »La Calisto« von Cavalli sang, an der English National Opera London, an den Opernhäusern von Mexico City und 1970-71 an der City Opera New York, vor allem an kanadischen Opernbühnen in Montreal und Ottawa. 1974 sang sie auch bei den Festspielen von Salzburg die Königin der Nacht. Sie gastierte an den Opernhäusern von New Orleans (1972 als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod) und Philadelphia (1975 als Gilda im »Rigoletto«), beim Festival von Santa Fé (1971), an der Scottish Opera Glasgow (1980 als Gilda), an der Grand Opéra Paris (1984 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, 1986 als Königin der Nacht), an den Opernhäusern von Lyon und Toulouse und am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Ihr Koloratur-Repertoire enthielt Partien wie die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Marie in »La Fille du Régiment« von Donizetti, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Sophie im »Rosenkavalier« und die Titelrolle in Wolf-Ferraris »Il segreto di Susanna«. Auch als Konzertsopranistin geschätzt.
Schallplatten: Canadian Record Company; auf DPV singt sie die Marguerite de Valois in den »Hugenotten« von Meyerbeer.
10.1. Sabine PASSOW wird 60
Sie sang bereits im Alter von acht Jahren in einem Kirchenchor. Sie wollte ursprünglich einen sozialen Beruf ergreifen, entschloss sich dann jedoch zur Ausbildung ihrer Stimme, mit der sie 1979 bei Hilde Wesselmann in Essen begann, und die sie seit 1980 an der Musikhochschule Hannover fortsetzte. Ihre hauptsächliche Lehrerin war dort Gabriele von Glasow. Sie schloss ihre Ausbildung 1988 ab, gewann mehrere Gesangwettbewerbe und wurde 1989 als beste deutsche Nachwuchssängerin ausgezeichnet. 1987 begann sie ihre Bühnenkarriere am Staatstheater von Oldenburg. Seit 1991 Mitglied der Komischen Oper Berlin. An diesem Haus hatte sie seitdem eine lange, sehr erfolgreiche Karriere; sie sang dort Partien wie die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Miltrissa im »Märchen vom Zaren Saltan« von Rimsky-Korssakow, die Micaela in »Carmen«, die Agathe im »Freischütz«, die Annina in der Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig« (1992), die Arianna in Händels »Giustino« (1995), die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi (1996), die Titelgestalt in »Rusalka« von Dvorák (1997), die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky (1997), die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel (1998) und die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi (2000). Bereits seit 1983 gastierte sie am Staatstheater Hannover, seit 1986 an der Staatsoper München; sie trat dort als Gast auf, u.a. 1986 in »Daphne« von Richard Strauss und 1990 als Ismene in Mozarts »Mitridate«. Weitere Gastspiele führten die Künstlerin an die Staatsopern von Berlin und Dresden (als Agathe), seit 1992 auch an das Staatstheater von Braunschweig. 1989 hörte man sie an der Covent Garden Oper London, 1990 bei den Festspielen von Salzburg in einem Mozart-Konzert, 1991 bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede. 1991 sang sie in der Marktkirche in Hannover die Anais in Aufführungen von Rossinis »Mosè in Egitto«, 1993 bei den Festspielen von Schwetzingen die Cleopatra. Am Staatstheater Oldenburg übernahm sie in der Spielzeit 1995-96 die Partie der Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. 1997 sang sie am Staatstheater von Darmstadt die Elisabeth im »Tannhäuser«, 1999 am Stadttheater von Cottbus die Elisabeth im »Tannhäuser«. 2000 sang sie am Theater von Cottbus die Butterfly, am Staatstheater von Saarbrücken die Elisabeth im »Tannhäuser«, bei den Festspielen von Eutin die Agathe. 2000 verließ sie das Ensemble der Komischen Oper Berlin, an der sie jedoch noch weiter als Gast auftrat. Auch als Konzertsängerin, vor allem als Bach-Interpretin, sehr erfolgreich aufgetreten. 1991 und 1994 unternahm sie Japan-Tourneen. 1998 trat sie in Braunschweig als Solistin in der »Schöpfung« von J. Haydn auf.
Schallplatten: Bach-Kantaten, Arte Nova (Arien-Recital), Thorofon (»Israel in Ägypten« von Händel).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.sabinepassow.de/
10.1. Donnie Ray ALBERT wird 70
Nachdem der farbige Sänger seine Ausbildung abgeschlossen hatte, debütierte er 1976 an der Oper von Houston/Texas als Jack Wallace in Puccinis »La Fanciulla del West« und sang noch im gleichen Jahr dort den Porgy in »Porgy and Bess« von Gershwin, eine Partie, die seine große Glanzrolle wurde. Bis in die Jahre um 1990 trat er regelmäßig in Houston auf, entfaltete aber auch an den anderen großen Häusern in den USA eine erfolgreiche Karriere. So gastierte er seit 1978 oft an der City Opera New York, an der er u.a. den Scarpia in »Tosca« und den Alfio in »Cavalleria rusticana« übernahm. Ebenfalls seit 1978 sang er an der Washington Opera, wo er 1990 einen seiner größten Erfolge als Amonasro in »Aida« verzeichnen konnte. Seit 1979 trat er auch an der Oper von Chicago in Erscheinung, seit 1982 an der Boston Opera; 1984 sang er an der Oper von San Francisco (an der er bereits 1976 in einer szenischen Version der »Matthäuspassion« und 1977 als Porgy gastiert hatte) den Varsonofiev in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Onkel Bone in »Madame Butterfly« und den Monterone im »Rigoletto«. Weitere Auftritte in New Orleans, Baltimore, Cincinnati, Dallas, Fort Worth, an der Michigan Opera Detroit (1987), an der Milwaukee Florentine Opera (1989 als Porgy), in Portland und Tulsa wie auch bei kanadischen Operngesellschaften (so 1981-83 in Vancouver, 1986 an der Canadian Opera Toronto, auch in Edmonton). 1982 gab er Gastspiele in Mexiko, 1988 unternahm er eine große Tournee mit einem Ensemble aus farbigen Künstlern, die »Porgy and Bess« zur Aufführung brachten (mit ihm in der Titelpartie), wobei es auch zu sehr erfolgreichen Vorstellungen im Berliner Theater des Westens kam. Bereits 1984 hatte er den Porgy am Teatro Comunale Florenz gesungen. 1996 Gastspiel am Opernhaus von Köln als Fliegender Holländer. An der Mailänder Scala war er 1996 als Titelheld in »Nabucco« und als Hidraot in »Armide« von Gluck zu Gast. 1997-98 sang er bei den Festspielen von Bregenz den Porgy, Am Opernhaus von Köln sang er 1997 den Amonasro und in der Spielzeit 1998-99 den Macbeth von Verdi und die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, dann auch den Frank in Korngolds »Die tote Stadt«. 2000 sang er in Cincinnati den Amonasro, an der Staatsoper von München den Porgy. 2003 gastierte er am Theater an der Wien in der Titelrolle von Ernest Blochs »Macbeth«. 2006 sang er bei einer Vorstellung der Metropolitan Opera im Marine Park New York den Germont-père in »La Traviata«. An der Oper von Los Angeles gastierte er den Trinity Moses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Simone in Zemlinskys »Eine florentinische Tragödie« und den Vater in »Hänsel und Gretel«. An der Covent Garden Opera London sang er die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 2018 beim Glyndebourne Festival den Doktor in »Vanessa« von S. Barber. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Carlos in Verdis »Ernani«, der Jago im »Otello«, der Ferrando im »Troubadour«, der Jack Rance in »La Fanciulla del West«, der Timur in Puccinis »Turandot«, der Minister im »Fidelio«, der Jochanaan in »Salome«, der Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Escamillo in »Carmen«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Warlaam im »Boris Godunow« und die Titelpartie in »Emperor Jones« von Gruenberg genannt. Auch als Konzertsänger hatte er bedeutende Erfolge; er trat zusammen mit den führenden Orchestern in den USA auf (Philharmonieorchester von New York und Los Angeles, Sinfonieorchester Chicago).
Schallplatten: RCA (Porgy in »Porgy and Bess«), EMI (»Eine Florentinische Tragödie« von A. Zemlinsky, Cymbeline-Suite und Chorwerke von A. Zemlinsky).
10.1. Sherrill MILNES wird 85
Der Sohn eines Farmers studierte an der Drake University in Des Moines. Während seiner Ausbildung spielte er zeitweilig Kontrabass in einer Tanzband um damit seine Gesangstudien finanzieren zu können. Seine Stimme wurde durch Boris Goldovsky in Tanglewood ausgebildet. Er trat frühzeitig bei der Tanglewood Opera Company in kleinen Rollen auf. Er erhielt auch Unterricht durch Andrew White, Hermanus Baer und durch die große Primadonna Rosa Ponselle. Er wurde dann Mitglied des Margaret Hillis‘ Chores und unternahm fünf Amerika-Tourneen mit der Tanglewood Truppe. Bei dieser Truppe fand auch 1960 in Boston sein Operndebüt als Masetto im »Don Giovanni« statt. 1961 trat er in Baltimore als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano auf. Schließlich gewann er den Ford Foundation Award (1962) und trat mit weiteren amerikanischen Wander-Operngesellschaften auf. Sein Europa-Debüt fand 1964 am Teatro Nuovo Mailand als Figaro im »Barbier von Sevilla« statt. 1964 wurde er an die New York City Opera engagiert (Antrittsrolle: Valentin im »Faust« von Gounod) und sang hier u.a. 1965 den Ruprecht in der amerikanischen Erstaufführung von Prokofjews »The Fiery Angel«. Sein Erfolg war so groß, dass er bereits 1965 an die Metropolitan Oper New York berufen wurde, wo er wieder als Valentin debütierte. Er war für mehr als dreißig Jahre Mitglied dieses Hauses und sang dort bis 1997 mehr als dreißig Partien in insgesamt 653 Vorstellungen: den Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Minister in »Fidelio«, den Amonasro in »Aida«, den Jack Rance in »La Fanciulla del West«, den Gérard, den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Grand Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Escamillo in »Carmen«, den Heerrufer in »Lohengrin«, den Germont-père in »La Traviata«, den Barnaba in »La Gioconda«, den Don Carlo sowohl in »La forza del destino« als auch in »Ernani«, den Miller in Verdis »Luisa Miller«, den Paolo wie den Titelhelden in Verdis »Simon Boccanegra«, den Donner im »Rheingold«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Tonio im »Bajazzo«, den Jago in Verdis »Otello«, den Posa in dessen »Don Carlos«, den Rigoletto, den Macbeth von Verdi, den Monforte in »I Vespri Sciliani«, den Don Giovanni, den Riccardo in Bellinis »I Puritani«, den Scarpia in »Tosca«, den Eugen Onegin, den Athanael in »Thais« von Massenet, den Alfonso in »La Favorita« von Donizetti und den Michonnet in Cileas »Adriana Lecouvreur«. Am 17.3.1967 sang er an der Metropolitan Oper in der Uraufführung von »Mourning Becomes Electra« von Levy den Adam. 1966 sang er bei der American Opera Society in New York in der Premiere von Verdis »Giovanna d’Arco«. Er kam nun in aller Welt zu großen Erfolgen. Seit 1971 gastierte er an der Oper von Chicago (Debüt als Posa). Seit 1971 regelmäßiges Auftreten an der Covent Garden Oper London, u.a. als Renato, als Posa, als Graf Luna und als Macbeth. An der Oper von San Francisco gastierte er 1973 als Rigoletto, 1976 als Athanael und 1984 als Don Carlo in Verdis »Ernani«. 1977-78 bewunderte man bei den Festspielen von Salzburg seine Gestaltung des Don Giovanni, eine seiner großen Glanzrollen. 1970 debütierte er sehr erfolgreiches an der Staatsoper von Wien als Verdis Macbeth; bis 1994 gastierte er immer wieder an diesem Haus, in insgesamt 50 Vorstellungen und 11 großen Rollen: als Valentin, als Graf Luna, als Tonio, als Renato, als Don Carlo in »La forza del destino«, als Posa, als Germont-père, als Scarpia, als Rigoletto und als Jago. Auch Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires (1973), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Staatsoper Hamburg (1975), am Nationaltheater Mannheim (1975) und am Opernhaus von Köln (1987). 1981 und 1985 bei den Festspielen von Verona zu Gast. 1982 hatte er an der City Opera New York einen besonderen Erfolg in der Titelrolle der Oper »Hamlet« von A. Thomas, die er dann auch 1990 an der Chicago Opera zum Vortrag brachte. Bereits 1985 sang er an der Chicago Opera den Jago in Verdis »Otello« mit Placido Domingo in der Titelpartie. Als Falstaff von Verdi gastierte er 1991 an der Miami Opera, 1996 an der New York City Opera und 1997 in Baltimore. 1997 trat er beim Puccini Festival in Torre del Lago als Scarpia auf. 1998 sang er an der Minnesota Opera St. Paul den Ajax in »Transatlantic« von Antheil, am Teatro Colón Buenos Aires den De Siriex in »Fedora« von Giordano. Im Januar 2000 sang er als Gast an der Nationaloper Budapest den Jago, im gleichen Jahr am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Westmoreland in »Sly« von E. Wolf-Ferrari (Aufnahme auf Koch Records). Auch als Konzertsänger war er mit großen Erfolgen in aller Welt tätig. Er war zeitweilig verheiratet mit der Sopranistin Nancy Stokes, die u.a. auf RCA eine kleine Partie in Verdis »La Traviata« und in »Le Villi« von Puccini sang. Nach der Beendigung seiner Karriere eröffnete Sherrill Milnes gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Maria Zouves ein Gesangsstudio in Florida.
Lit: W. Sargent: Sherrill Milnes (in »The New Yorker«, 1976); J. Hines: Sherrill Milnes (Garden City, NY, 1982); E. Forbes: Sherrill Milnes (in »Opera«, 1994).
Die groß dimensionierte, ausdrucksstarke Stimme des Künstlers, die die Kritik gerne mit der des berühmten Leonard Warren verglich, ist auf sehr vielen Aufnahmen zu hören. Er sang in zahlreichen integralen Opern-Aufnahmen auf RCA (»Così fan tutte«, »Pagliacci«, »Il Tabarro« von Puccini, »Aida«, »La Traviata«, Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, »La Navarraise« von Massenet, »Otello«, »Il Trovatore«, »Tosca«, »I Vespri Siciliani« von Verdi, »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms), aber auch auf HMV (»Thaïs« von Massenet, »Don Carlos«, »Macbeth«, »Rigoletto« und »Giovanna d’Arco« von Verdi, »La Bohème«), Philips (Ezio in Verdis »Attila«), CBS (»Adriana Lecouvreur« von Cilea), Decca (»Rigoletto«, »Lucia di Lammermoor«, »Il Barbiere di Siviglia«, »Luisa Miller« von Verdi, »Le Roi de Lahore« von Massenet »Hamlet« von A. Thomas, »La Gioconda«, »Wilhelm Tell«, »Un ballo in maschera«, Requiem von Gabriel Fauré), Teldec (»La Cenerentola« von Rossini), CBS (»La Gioconda«), DGG (»Carmen«, »La Traviata«, Titelheld im »Don Giovanni«), Morgan (»Macbeth«, Wien 1970), Legendary Recordings (»Nabucco«, Paris 1979), Myto (Nelusco in der »Afrikanerin« von Meyerbeer); DGG-Video (Graf Luna im »Troubadour«, Metropolitan Opera New York 1988; »La Fanciulla del West«).
Weitere Informationen auf dieser Homepage: http://www.voicexperiencefoundation.com/
11.1. Drew MINTER wird 65
Er studierte an der Washington University und war dann in Wien Schüler der großen Koloratursopranistin Rita Streich, von Erik Werba und Marcy Lindheimer. Er trat zunächst in Konzerten mit verschiedenen Vokalgruppen auf, die sich der Interpretation von früher Barockmusik widmeten, vor allem mit dem Waverly Consort New York. 1983 kam es dann zu seinem Bühnendebüt, als er beim St. Paul Baroque Festival die Titelpartie in Händels »Orlando« sang. Er übernahm nun ähnliche Partien in Bühnenwerken aus der Barock-Epoche in Boston, Los Angeles und Brüssel. Bei der Omaha und der Milwaukee Opera sang er 1988 den Arsace in »Partenope« von Händel und den Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, in Santa Fé wirkte er 1989 in der amerikanischen Erstaufführung von »A Night at the Chinese Opera« von Judith Weir mit und sang dort den Endimione in »La Calisto« von Cavalli. Bei den Händel-Festspielen von Göttingen gastierte er 1992 als Titelheld in dessen Oper »Ottone«, 1995 in »Ariodante«, beim Händel-Festival von Halle/Saale 1994 in »Giustino« von Händel. Im amerikanischen Fernsehen trat er als Tolemeo in »Giulio Cesare« von Händel in einer Inszenierung durch Peter Sellars auf. Dazu setzte er seine Tätigkeit im Konzertsaal weiter fort. Er betätigte sich auch als Opernregisseur, u.a. bei den Händel-Festspielen von Göttingen 1995, wo er die Händel-Oper »Ariodante« inszenierte.
Schallplatten: Harmonia mundi (»Giustino« und Arien von Händel, »Susanna«, »Ottone« und »Theodora« vom gleichen Meister, »Ayres« von Thomas Campion, Niederländische Lieder des 17. Jahrhunderts; »A Candle in the Dark«, Songs and Consort-Musik), Hungaroton (»La Giuditta« von A. Scarlatti, »Floridante« und »Agrippina« von Händel), Newport Classics (»Sosarme« und »Berenice« von Händel), Vox (»Faramondo« von Händel), CPO (Missa Corpus Christi von J.J. Fux).
12.1. Christine WHITTLESEY wird 70
Sie erhielt ihre Ausbildung in Boston. Sie trat dort wie auch in Washington und Santa Fé auf der Bühne auf, sang aber vor allem mit der New Yorker Gruppe Pro Musica Antiqua und mit ähnlichen Kammer-, Vokal- und Instrumentalgruppen. 1981 verlegte sie ihre Tätigkeit nach Europa, wo sie vor allem am Südwestfunk Baden-Baden und am österreichischen Rundfunk auftrat. Sie unternahm mit dem Ensemble Modern Tourneen durch Russland und Südamerika. Mit dem Ensemble Contemporain trat sie in Paris, mit dem Ensemble Kontrapunkte in Wien auf. 1988 sang sie mit dem BBC Symphony Orchestra in »Pli selon pli« von Boulez, mit dem gleichen Orchester in Dallapiccolas »Ulisse« und wirkte beim Henze Festival im Londoner Barbican Centre mit. 1987. 1989 und 1990 trat sie in Konzerten bei den Salzburger Festspielen auf. 1991 gab sie Konzerte in Berlin, Straßburg und Warschau, 1992 trat sie in Holland in »La Damoiselle élue« von Debussy und in Paris mit russischen Liedern auf.
Schallplatten: DGG (»Hommage to T.S. Eliot« von Sofia Gubaidulina), Harmonia mundi, CPA (»Von heute auf morgen« von A. Schönberg).
Weitere Informationen auf dieser Homepage:
http://members.aon.at/classic-music/curriculum/whittlesey.html
13.1. Kristin THEISEN wird 65
Sie studierte zuerst an der Universität von Oslo Germanistik, dann am Konservatorium der norwegischen Hauptstadt Gesang und Vokalpädagogik und ergänzte diese Ausbildung durch Studien in Wien, Salzburg und Bayreuth. Zu ihren Lehrern gehörten Erna Skaug, Ingrid Bjoner, Kim Borg, Anna Reynolds und Jean Cox. 1979 debütierte sie als Konzertsängerin mit einem Liederabend in Oslo. 1982 fand dann ihr Bühnendebüt am Theater von Gelsenkirchen in der Partie der Nedda im »Bajazzo« statt. Sie kam zu einer internationalen Bühnenkarriere und trat u.a. an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Nürnberg an den Stadttheatern von Basel und Lübeck, am Teatro Bellini Catania, an der Opéra du Rhin Straßburg und bei den Festspielen von Eutin auf. Sie sang dabei Partien wie die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Agathe im »Freischütz«, die Rezia im »Oberon« von Weber, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Ellen Orford in B. Brittens »Peter Grimes«, die Sieglinde in der »Walküre« und die Senta in »Der fliegende Holländer«. Sie setzte ihre Konzertkarriere fort und trat in Rundfunksendungen in Norwegen, Österreich und Polen auf. Vor allem als Lied-Interpretin geschätzt.
Schallplatten: Marco Polo (Irmgard in der Oper »Flammen« von F. Schreker), Thorofon (Zigeunerlieder).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://kristintheisen.no/om-kristin-theisen.html
13.1. Die Sopranistin Armida D’AMICO MILDELA wird 80
14.1. Nicholas McGEGAN wird 70
In England geboren, erhielt er seine Ausbildung in Cambridge und Oxford und lehrte danach am Royal College in London. Seit 27 Jahren leitet er das in San Francisco ansässige Philharmonia Baroque Orchestra und den Philharmonia Chorale, das er zu einem er führenden Ensembles für historische Aufführungspraxis erzog. 1991-2011 war er Künstlerischer Leiter der Händel-Festspiele Göttingen. Er dirigierte die Philharmoniker von New York, Los Angeles und Hongkong, sowie die Sinfonieorchester von Chicago, Milwaukee, St. Louis, Toronto, Sydney, Cleveland und Philadelphia. 1993-96 war er Chefdirigent am Drottningholm Theater, seit 2013 ist er auch Chefdirigent des Pasadena Symphony Orchestra. Als Operndirigent trat er unter anderem in Covent Garden, San Francisco (2002 Giulio Cesare von Händel und Hänsel und Gretel von Humperdinck), Santa Fe und Washington in Erscheinung. Lange Jahre arbeitete McGegan mit dem Choreografen Mark Morris zusammen, so in Rameaus Platée beim Edinburgh Festival und Händels L’Allegro beim Mostly Mozart Festival in New York. Im Jahr 2014 hat er Mark Morris‘ Produktion von Händels Acis and Galatea in der Bearbeitung von Mozart mit seinem Barockorchester und -Chor begleitet. Seine rund 100 CD-Einspielungen enthalten unter anderem die Ersteinspielung von Händels Susanna, aber auch weitere Werke dieses Komponisten und von Berlioz, Haydn, Vivaldi und Brahms. Besonders liegt McGegan die Arbeit mit dem Nachwuchs am Herzen.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.nicholasmcgegan.com/
14.1. Kees BAKELS wird 75
Er begann seine Musikkarriere als Geiger, bevor er am Conservatorium van Amsterdam und der Accadenia Musicale Chigiana in Siena, Italien, Orchesterleitung studierte, und war nach seiner Studienzeit an vielen Orchestern, wie zum Beispiel am Niederländischen Kammerorchester und der Niederländischen Radio Sinfonie als Gastdirigent tätig. Zudem war er 10 Jahre lang erster Gastdirigent am Bournemouth Symphony Orchestra und bespielte mit diesem Orchester unter anderem auch Tonträger mit Sinfonien von Ralph Vaughan Williams für das Label Naxos. 1997 übernahm er die Stelle als Musikdirektor am neu gegründeten Malaysian Philharmonic Orchestra (MPO). Zu Irritationen kam es, als Bakels erfuhr, dass der englische Dirigent James Judd ab September 2003, noch vor dem Ende seines bis 2005 laufenden Vertrags als neuer Musikdirektor engagiert werden sollte und Bakels damit drohte, seinen Vertrag nicht mehr erfüllen zu wollen. Im April 2004 einigten sich das MPO und Bakels, ohne dass die Öffentlichkeit über die Einzelheiten dazu etwas erfuhr und zu einem Engagement Judds kam es dann doch nicht mehr. Bakels blieb weiter Musikdirektor bis Matthias Bamert 2005 einvernehmlich und offiziell den Taktstock übernahm und Bakels zum Ehrendirigenten des Orchesters ernannt wurde. Bakels bespielte mehrere CDs für BIS Records mit dem Orchester, darunter Kompositionen von Nikolai RImski-Korsakow und Edouard Lalo.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://keesbakels.com/
14.1. Siegmund NIMSGERN wird 80
Er studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Saarbrücken, dann Ausbildung der Stimme durch S. Fuchs, Jakob Stämpfli, und Paul Lohmann. Er gewann den Internationalen Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch und den Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin. Er war seit 1965 als Konzertsänger tätig. Auf der Bühne sang er 1967-71 als Gast am Landestheater von Saarbrücken (Debüt als Lionel in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«, 1971 in der Oper »Oedipe« von Enescu), 1971-74 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1971 gastierte er in Paris als Konzertsolist (in den »Gurreliedern« von Schönberg), 1972 in London, 1973 in Israel, 1973 auch in Montreal, 1977 in Prag. An der Londoner Covent Garden Oper trat er 1973 als Amfortas im »Parsifal« auf. In Paris sang er 1974 den Amfortas, 1977 den Sprecher in der »Zauberflöte«, 1979-80 den Kreon in »Oedipus-Rex« von Strawinsky, 1982 den Telramund im »Lohengrin« und den Don Pizarro im »Fidelio«, 1983 den Escamillo in »Carmen« und den Wotan im »Rheingold«, 1985 den Kurwenal in »Tristan und Isolde«. 1974-91 sang er an der Staatsoper von Wien in insgesamt 44 Vorstellungen den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, den Amfortas, den Telramund, den Orest in »Elektra« von R. Strauss, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Don Pizarro, den Jago in Verdis »Otello«, die Titelrolle in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók und den Dr. Vigelius in »Der ferne Klang« von Fr. Schreker. 1976-79 und 1989 wirkte er bei den Festspielen von Orange mit. 1970 und 1975 trat er bei den Salzburger Festspielen in Konzerten, bei den Salzburger Osterfestspielen 1976 und 1984 als Telramund sowie 1978 als Don Pizarro auf. 1980 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona. 1983-86 sang er bei den Festspielen von Bayreuth den Wotan wie den Wanderer im Nibelungenring. 1978 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Don Pizarro; bis 1987 sang er dort in insgesamt 14 Vorstellungen auch den Jochanaan. Auch an der Oper von San Francisco (1974 als Jochanaan, 1978 als Don Pizarro), Chicago (als Scarpia in »Tosca«), an der Münchner Staatsoper und an der Oper von Genf (1976 als Kaspar im »Freischütz«, 1979 in der Titelrolle von Rossinis »Wilhelm Tell«, 1980 als Telramund, 1981 als Kreon in »Oedipus Rex« von Strawinsky und in der Titelrolle von »Herzog Blaubarts Burg«, 1989 als Don Pizarro) als Gast aufgetreten. An der Mailänder Scala, an der er bereits 1973 in einem Konzert mit Musik von A. Schönberg debütiert hatte, sang er 1974 den Jochanaan und den Minister im »Fidelio«, 1976 in Rossinis Petite Messe Solennelle und den Kurwenal, 1981 den Telramund, 1982 in einem Konzert eine Kantate von J.S. Bach, 1985 die Titelrolle in Bartoks »Herzog Blaubarts Burg« (in einer konzertanten Aufführung), 1990 den Don Pizarro. 1983 sang er an der Oper von Monte Carlo den Kurwenal, bei den Ludwigsburger Festspielen von 1989 den Kaspar. 1993 gastierte er in der Megaron-Halle Athen als Altair in »Die ägyptische Helena« von Richard Strauss, 1995 am Opernhaus von Essen als Wotan in der »Walküre«, 1996 als Wanderer im »Siegfried«. Zu seinen Opernpartien zählten noch der Don Giovanni, der Mandryka in »Arabella«, der Barak in der »Frau ohne Schatten« und der Kunrad in »Feuersnot« von R. Strauss, der Simon Boccanegra in der gleichnamigen Verdi-Oper, der Amonasro in »Aida« und der Titelheld in »Macbeth« von Verdi, der Fliegende Holländer und der Ruprecht in »Der feurige Engel« (»L’Ange de feu«) von Prokofjew. Nachdem er zuerst eine Professur an der Musikhochschule Saarbrücken bekleidet hatte, wirkte er als Pädagoge am Salzburger Mozarteum, trat aber auch noch als Sänger auf, so bei den Antikenfestspielen in Trier 1998 als Orest in »Elektra« von R. Strauss und 1999 als Creonte in »Medea« von Cherubini. Ein besonderes Schwergewicht seiner künstlerischen Tätigkeit lag jedoch von Anfang an auf dem Gebiet des Konzert- und vor allem des Oratoriengesangs. Man schätzte namentlich seine Kunst der Bach-Interpretation; unter den ersten Dirigenten hatte er in den Konzertsälen in Europa wie in Nordamerika große Erfolge. Nicht zuletzt wurde der Künstler durch sein Auftreten im Rundfunk und durch seine zahlreichen, schönen Schallplattenaufnahmen bekannt.
Seine Schallplatten erschienen unter den Etiketten von Electrola (Johannespassion von Bach, Messen von Haydn und Hummel), Harmonia mundi (»La serva padrona« von Pergolesi, Kantaten von Bach und Telemann, Magnificat von Bach), Telefunken (Weihnachtsoratorium von Bach, zahlreiche Bach-Kantaten), CBS (Matthäuspassion und H-Moll Messe von J.S. Bach, »Schwanda, der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger, »Hänsel und Gretel« von Humperdinck), Eurodisc (Alberich im »Rheingold«, »Il Tabarro« von Puccini), BASF (Lieder und geistliche Musik), Philips (»Mosè in Egitto« von Rossini), Decca (»Die Schöpfung«, »Lohengrin«), Fonit-Cetra (»Der Vampyr« von H. Marschner), Orfeo (»Oedipus Rex« von Strawinsky, »Alceste« von Gluck), HMV (»Hoffmanns Erzählungen«), EMI (»Verkündigung« von W. Braunfels), Nuova Era (»Paulus« von Mendelssohn), Sony (8. Sinfonie von G. Mahler, »Gurrelieder« von Schönberg), Capriccio (»Der ferne Klang«), Italia (Lyrische Sinfonie von Zemlinsky), Bayer Records (»Winterreise« von Schubert), Fonit-Cetra (»Der Vampyr« von H. Marschner), Wergo (»Cardillac« von P. Hindemith) und im Claudius-Verlag (Bach-Kantaten); DGG-Video (Kaspar im »Freischütz«).
14.1. James FLEETWOOD wird 85
Er hatte die Absicht Berufssportler zu werden, diente in der US-Army, ließ dann aber seine Stimme ausbilden. Seine Lehrer waren E.J. Rehley in Kansas City, Julius Huehn an der Eastman School of Music Rochester (New York) sowie die New Yorker Pädagogen Alfredo Valenti und Joseph Pouhe. 1958 debütierte er bei der Kansas City Opera als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart. Als geschätzter Bass-Buffo erschien er in der Folgezeit an den großen amerikanischen Opernbühnen, in Baltimore, Boston, Philadelphia, Newark, in San Antonio, Kansas City und Hartford. Zu Gast bei den Festspielen von Spoleto. Höhepunkte in seinem Repertoire waren Partien wie der Leporello im »Don Giovanni«, der Titelheld in Donizettis »Don Pasquale«, der Dulcamara in »L’Elisir d’amore«, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Bartolo wie der Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Uberto in »La serva padrona« von Pergolesi und der Colline in »La Bohème« von Puccini. Im amerikanischen Fernsehen wirkte er in einer Aufführung von Tschaikowskys Oper »Pique Dame« mit. Parallel zu seiner Bühnenkarriere entwickelte sich eine gleich bedeutende Karriere im Konzertsaal.
14.1. Frantz PÉTRI wird 85
Nach anfänglichem Medizinstudium zuerst Gitarre-Studium, worauf er während sieben Jahren als Gitarrist, vor allem bei Radio Luxemburg, in Erscheinung trat. Dann kam es zur Ausbildung seiner Stimme durch die Pädagogen Emma Leblanc, Mario Podestà und Ugo Ugaro in Paris. 1962 erster Preis bei einem Concours in Vichy; 1963 Bühnendebüt am Theater von Mulhouse (Elsass) als Scarpia in Puccinis »Tosca«. Er blieb bis 1965 an diesem Haus im Engagement. Große Karriere an den beiden Opernhäusern der französischen Metropole Paris, der Grand Opéra und der Opéra-Comique, wie an den Opern von Bordeaux, Lyon, Marseille, Nizza, Straßburg und Toulouse. Gastspiele am Théâtre de la Monnaie von Brüssel und an der Oper von Lüttich, an der Oper von Rom und am Teatro San Carlos Lissabon. Am Grand Théâtre Genf wirkte er 1966 als Agamemnon in Offenbachs »La Belle Hélène«, 1968 als Fasolt im »Rheingold« und als Macduff in »Macbeth« von E. Bloch, 1969 als Wanderer im »Siegfried« und als Gunther in der »Götterdämmerung« sowie als Ramfis in »Aida«, 1970 als Minister im »Fidelio«, 1971 als Brétigny in »Manon« von Massenet, 1972 als Tiresias in »Antigone« von Honegger und 1974 als Zsupan im »Zigeunerbaron« von J. Strauß mit. An der Oper von Chicago war er als Golaud in »Pelléas et Mélisande« zu hören. 1968 wirkte er bei den Festspielen von Salzburg in Cavalieris »Rappresentatione di Anima e di Corpo« als Corpo mit. 1971 sang er an der Grand Opéra Paris die Titelrolle in Puccinis »Gianni Schicchi«. 1973 gastierte er an der Oper von Monte Carlo in der Oper »La Reine morte« von Renzo Rossellini, 1980 als Sultan in »Marouf« von H. Rabaud, an der Niederländischen Oper Amsterdam 1967 als Wolfram im »Tannhäuser«, 1969 als Fasolt, 1970 als Golaud, den er auch 1969 an der San Francisco Opera sang. Große Erfolge beim Glyndebourne Festival 1975-76 als Don Alfonso in »Così fan tutte« von Mozart. 1991 gastierte er am Opernhaus von Nantes als Gaveston in »La Dame blanche« von Boieldieu. Er nahm seine Wohnung in Echandens (Schweiz), von wo aus er große Konzert- und Gastspielreisen unternahm. Dabei war sein Repertoire sehr umfassend und reichte von barocken Werken über das klassische Repertoire bis zu zeitgenössischen Komponisten.
Aufnahmen auf Decca; auf Rainbow-Video in »Così fan tutte« (Glyndebourne, 1975).
15.1. Gidon SAKS wird 60
Er studierte am South African College of Music in Kapstadt (Südafrika), am Royal Northern College of Music Manchester und an der University of Toronto, wo er Schüler von Patricia Kern war. Er debütierte beim Stratford Festival in Kanada in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan. Er sang dann bei der Canadian Opera Company Toronto Partien im »Barbier von Sevilla«, in »Carmen«, »Hoffmanns Erzählungen«, »La Bohème« und den Lord Rochefort in »Anna Bolena« von Donizetti. Er war dann zunächst im Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich und dann 1985-88 am Theater im Revier Gelsenkirchen engagiert, wo er u.a. in »Gianni Schicchi« von Puccini, in der »Zauberflöte«, dem »Rosenkavalier« von R. Strauss, in Rossinis »L‘Italiana in Algeri« und im »Freischütz« zu hören war. 1988-91 war er Mitglied des Stadttheaters von Bielefeld; hier erregte er als Kardinal in »La Juive« von Halévy Aufsehen und wirkte in der Uraufführung der Oper »Katharina Blum« von Thilo Medek (20.4.1991) mit. Er gastierte an der New Israeli Opera als Colline in »La Bohème« und sang bei den Berliner Festwochen eine Solopartie in »Les Béatitudes« von César Franck. In der Saison 1991-92 sang er in Brüssel und in Madrid den Seneca in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er als Claggart in »Billy Budd« von Benjamin Britten, als Leporello im »Don Giovanni« und als Achilla in Händels »Giulio Cesare in Egitto«, 1992-93 als Sarastro in der »Zauberflöte« und 1995 als Tutor in einer konzertanten Aufführung der Oper »Medea« von Gavin Bryars. 1994 gastierte er beim Wexford Festival als Brighella im »Liebesverbot« von R. Wagner. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1994 als Mr. Ratcliffe in »Billy Budd« von Benjamin Britten und 2002 als König Philipp im »Don Carlos« von Verdi. 1995 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Mr. Flint in »Billy Budd« von Benjamin Britten. Hier wirkte er auch als Bote in der Uraufführung der Oper »Arianna« von Alexander Goehr mit, bei der Canadian Opera Toronto gastierte er 1996 als Daland in »Der fliegende Holländer«. 1996 wirkte er an der San Francisco Opera in der Oper »Harvey Milk« von Stewart Wallace in mehreren Partien (wie zuvor bei der Uraufführung dieser Oper in Houston) mit. 1997 sang er an der Canadian Opera Toronto den Don Pedro in »Béatrice et Bénédict« von H. Berlioz und den Wurm in Verdis »Luisa Miller«, an der Welsh Opera Cardiff den Don Pizarro im »Fidelio«. 1998 Gastspiel an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent als Sparafucile im »Rigoletto«, bei der Nationale Reisoper Nederland als Don Giovanni, an der English National Opera London als Boris Godunow. An der Opéra-Bastille Paris wirkte er 1998 in der Uraufführung der Oper »Salammbô« von Philippe Fénelon (als Hamilcar) mit. 1999 sang er an der English National Opera London den Kaspar im »Freischütz«, im Theater an der Wien den Mephistopheles im »Faust« von Louis Spohr, in Dublin sehr erfolgreich den Boris Godunow, 2000 an der Canadian Opera Toronto den Fliegenden Holländer. Ebenfalls 2000 hörte man ihn an der Oper von Lyon in der Titelrolle von Händels »Hercules«, am Opernhaus von Köln wieder als Mephistopheles im »Faust« von Louis Spohr, an der San Francisco Opera als Wurm. 2001 übernahm er an der Welsh Opera Cardiff den Grafen in »Le nozze di Figaro«, an der Berliner Staatsoper den Kaspar. Bei den Festspielen von Bregenz gastierte er 2007 als Scarpia in »Tosca«, 2015 beim Edinburgh Festival als Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Er war auch als Bühnenbildner und Opernregisseur erfolgreich.
Schallplatten: Koch Records (Arien), Capriccio (»Der Kreidekreis« von Zemlinsky), Marco Polo (»Der ferne Klang« von F. Schreker), Teldec/East West Records (»Harvey Milk«), Chandos (»The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams), Philips (»Curlew River« von B. Britten), Erato (Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten), RCA/BMG (»Der Silbersee« von K. Weill).
15.1. Giovanna CASOLLA wird 75
Sie wurde am Conservatorio San Pietro a Maiella in Neapel durch M. Lauroa ausgebildet; sie debütierte 1977 beim Spoleto Festival in der Uraufführung der Oper »Napoli Millionaria« von Nino Rota in der Partie der Amalia. Einen ersten großen Erfolg hatte sie 1977 am Teatro San Carlos Lissabon in der Partie der Eboli in Verdis »Don Carlos«. Sie durchlief dann eine schnelle internationale Karriere. 1978 und 1982 trat sie am Teatro Regio Turin auf, seit 1979 oftmals am Teatro Verdi Triest, ebenfalls 1979 am Teatro Comunale Bologna, 1980 am Teatro Coliseo Buenos Aires, 1981 in Reggio Emilia und in Detroit. 1982 sang sie am Opernhaus von San Diego in der amerikanischen Erstaufführung von Zandonais »Giulietta e Romeo« die Giulietta. In Frankreich war sie 1982 an der Oper von Bordeaux, 1983 in Toulouse und 1984 in Nizza und Rouen zu Gast. An der Mailänder Scala debütierte sie 1983 als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, die sie auch 1987 dort sang. Weiters gastierte sie an der Mailänder Scala 1991 und 1995 als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini, 1993 und 1996 als Fedora in der Oper gleichen Namens von Giordano und 2000 als Tosca. 1984 sang sie am Teatro San Carlo Neapel und an der Oper von Monte Carlo (die Tosca). 1986 trat sie am Teatro Colón Buenos Aires als Minnie auf, in der Arena von Verona 1986 als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano und 1988 als Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli, 1987 und 1989 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom als Tosca, die als eine ihrer größten Kreationen galt. An der Oper von Rom, an der sie seit 1986 oft sang, wirkte sie in der Uraufführung der Oper »Salvatore Giuliano« von Lorenzo Ferrero (1986) mit. 1986 sang sie als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York die Eboli; 1991 sang sie dort auch die Tosca. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1979-96 als Tosca, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Santuzza in »Cavalleria rusticana« und als Leonore in »La forza del destino« in insgesamt 19 Vorstellungen), an der Miami Opera (1988), an der Staatsoper von Stuttgart (1989), an der Deutschen Oper Berlin (1989 als Tosca) und am Teatro Fenice Venedig (1989, ebenfalls als Tosca). Am Teatro Fenice Venedig trat sie 1991 als Eboli, in Florenz 1992 als Maddalena in »Andrea Chénier« auf. Bei den Festspielen von Verona gastierte sie 1990 als Gioconda, 1992 als Eboli, beim Puccini Festival in Torre del Lago 1991 als Giorgetta in »Il Tabarro«, bei den Festspielen von Verona 1995 als Santuzza. 1996 hörte man sie an der Oper von Monte Carlo, am Teatro Comunale Florenz und am Opernhaus von Dortmund als Santuzza, am Teatro Donizetti in Bergamo als Gioconda, im gleichen Jahr auch am Teatro Colón Buenos Aires als Eboli. 1997 am Teatro Regio Parma wie am Teatro Municipal in Rio de Janeiro als Santuzza, am Teatro Comunale Florenz als Minnie, an der Deutschen Oper Berlin als Tosca zu Gast, am Teatro Bellini Catania als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«. 1998 übernahm sie am Teatro Carlo Felice Genua die Titelrolle in »La Gioconda« von Ponchielli. 1998 sang sie bei den Aufführungen von Puccinis »Turandot« in der »Verbotenen Stadt« in Peking die Titelpartie (Mitschnitt auf RCA/BMG), am Teatro Bellini Catania und 1999 am Teatro Municipale Piacenza die Maddalena in Giordanos »Andrea Chénier«, 1999 am Teatro Municipal Rio de Janeiro die Eboli. Am 7.10.1999 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des wiederaufgebauten Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Titelrolle in Puccinis »Turandot«. Bei den Festspielen in der Arena von Verona gastierte sie 2000 als Leonore in Verdis »La forza del destino«, an der Opéra de Wallonie Lüttich als Turandot. Weitere Bühnenrollen: die Titelfiguren in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und »Manon Lescaut« von Puccini, die Magda in »La Campana sommersa« von Respighi, die Silvana in »La Fiamma« vom gleichen Komponisten, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Maria in Tschaikowskys »Mazeppa« und die Emilia Marty in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Auch im Konzertsaal kam die Künstlerin zu großen Erfolgen.
Schallplatten: Fonè (Titelrolle in »La Gioconda«), Cascavelle (Titelrolle in Ausschnitten aus Puccinis »Turandot«); RCA-Video (Titelrolle in »Turandot«, Peking 1998).
16.1. Tomáš KREJČIŘÍK wird 65
Biographie des tschechischen Tenors auf Englisch: https://www.operadeparis.fr/en/artists/tomas-krejcirik
17.1. Raffaele CARDONE wird 85
Informationen über den Tenor und Gründer der Miami Opera auf folgender Web-Seite: http://www.operatoday.com/content/2011/07/raffaele_cardon.php
19.1. Christine BARBAUX wird 65
In Fra Diavolo
Studium an der Sorbonne und am Conservatoire National de Paris, das sie 1976 mit einem hervorragenden Abschlussexamen verließ. Bühnendebüt 1975 an der Opéra du Rhin Straßburg als Despina in »Così fan tutte« von Mozart. Sie trat während der folgenden drei Jahre hauptsächlich in Straßburg auf und wechselte dann an die Grand Opéra Paris. Die junge Künstlerin hatte sehr bald große Erfolge in Partien aus dem Fachbereich der Koloratursoubrette. 1978-79 sang sie in Wien die Barbarina in »Le nozze di Figaro« unter Herbert von Karajan. Bei den Salzburger Festspielen gestaltete sie 1981 die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, 1988 die Servilia in »La clemenza di Tito« von Mozart und wirkte dort 1986 als Solistin in »Le Martyre de Saint-Sébastien« von Debussy und 1988 in A. Honeggers »Jeanne d’Arc au bûcher« mit. Sie gastierte ebenso erfolgreich bei den Festspielen von Aix-en-Provence (u.a. 1987 als Sophie im »Rosenkavalier«) wie an den großen französischen Opernhäusern. Die Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito« hatte sie bereits 1982 am Théâtre de la Monnaie Brüssel gesungen; dort sang sie auch die Sophie im »Rosenkavalier« in der Eröffnungsvorstellung des Hauses nach einem Umbau am 16.11.1986. In Paris hörte man sie als Palmira in Rossinis »L’Assedio di Corinto«, an der Mailänder Scala 1984 als Celia in »Lucio Silla« von Mozart, 1986 in einer szenischen Produktion von Debussys »Le Martyre de Saint-Sébastien«, 1988-89 im »Märchen vom Zaren Saltan« von Rimsky-Korssakow und 1988 als Musetta in »La Bohème«, an der Oper von Monte Carlo 1987 als Eurydice in »Orfée et Euyridice« von Gluck. 1988 gastierte sie in Amsterdam als Norina im »Don Pasquale«, an der Grand Opéra Paris als Gilda, am Theater von Bonn 1991 als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi. 1999 sang sie beim Festival von Montpellier die Comtesse Fedora in »Gli Esiliati di Siberia« von Donizetti.
Schallplatten: Mehrere Partien in integralen Opernaufnahmen bei HMV (»Werther« von Massenet, Knabe Yniold in »Pelléas et Mélisande«), Erato (»Pénélope« von Gabriel Fauré), Decca (Barbarina in »Le nozze di Figaro«), EMI (Sesto in »La clemenza di Tito«), Orfeo (»Le Roi David« von Honegger) und Helikon (»Les Aventures du Roi Pausole« von A. Honegger). Privataufnahmen aus der Oper von Brüssel auf TRM (Mitschnitte von »Lucio Silla« und »La clemenza di Tito« von Mozart).
19.1. Sir Simon RATTLE wird 65
Er studierte an der Royal Academy of Music in London. 1980-98 arbeitete er – zunächst als Erster Dirigent und Künstlerischer Berater, dann als Musikdirektor – mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO), das er maßgeblich prägte. Als Operndirigent trat er zunächst bei der Glyndebourne Touring Opera auf (1975 The Rake’s Progress, 1977 Das schlaue Füchslein, 1978 Così fan tutte, 1979 La fedeltà premiata) auf, dann auch beim Glyndebourne Festival (1977 Das schlaue Füchslein, 1980 La fedeltà premiata, 1981 Ariadne auf Naxos, 1982 Der Rosenkavalier, 1983 L’Amour des trois oranges, 1985 und 2003 Idomeneo, 1986 Porgy and Bess, 1987 L’Enfant et les sortilèges, 1989 Le nozze di Figaro, 1991 Così fan tutte, 1994 Don Giovanni, 2001 Fidelio), weitere Produktionen führten ihn an die Opernhäuser in aller Welt, u.a. an die Wiener Staatsoper (2005 Parsifal, 2009 Tristan und Isolde, 2015 Der Ring des Nibelungen), an der Metropolitan Opera New York (2010 Pelléas et Mélisande, 2016 Tristan und Isolde), an die Berliner Staatsoper Unter den Linden (2010 L’Etoile, 2011 Aus einem Totenhaus, 2014 Katja Kabanova), an die Niederländische Oper Amsterdam (2011 Der Rosenkavalier) und an das Royal Opera House Covent Garden (2014 Dialogues des Carmélites). Sein Repertoire als Konzert- und Operndirigent reicht vom Barock bis zur Neuen Musik. Er ist Erster Gastdirigent des Orchestra of the Age of Enlightenment und arbeitet mit den führenden Orchestern in Europa und den USA. 2002-18 war er Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und Künstlerischer Leiter der Berliner Philharmonie. Schon vor seinem Amtsantritt verband Sir Simon Rattle eine 15-jährige, regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Orchester. Dabei entstanden zahlreiche, oft preisgekrönte Einspielungen. Alljährlich bringt er mit dem Orchester eine Opernproduktion heraus, bisher bei den Salzburger Osterfestspielen, seit 2013 im Festspielhaus Baden-Baden. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, jungen Menschen unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft die Arbeit der Berliner Philharmoniker und deren Musik nahezubringen. Zu diesem Zweck hat er das erfolgreiche Education-Programm der Berliner Philharmoniker ins Leben gerufen, mit dem das Orchester neue Wege der Musikvermittlung beschreitet. Hierfür sowie für seine künstlerische Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet. 1994 von der englischen Königin in den Ritterstand erhoben, erhielt er 2009 den spanischen Premio Don Juan de Borbón de la Música, die Goldmedaille Gloria Artis des polnischen Kultusministeriums sowie das Bundesverdienstkreuz; außerdem wurde er 2010 in den Ritterorden der französischen Ehrenlegion aufgenommen. In der New Year’s Honours list vom Januar 2014 wurde bekannt gegeben, dass Sir Simon Rattle mit dem Verdienstorden Ihrer Majestät der Königin von England ausgezeichnet worden ist. Er war zunächst mit der amerikanischen Sopranistin Elise Ross verheiratet, danach mit der Schriftstellerin Candace Allen und seit 2008 mit der tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kozena.
20.1. Gintaras RINKEVIČIUS wird 60
Er besuchte die Ciurlionis-Kunstschule in Vilnius und studierte am St. Petersburger (bis 1983) und Moskauer Konservatorium (1986). 1983 gewann er den Fünften Dirigentenwettbewerb in Moskau. Bekannt wurde er als Gewinner des Herbert von Karajan-Wettbewerbes in Berlin 1985. Bereits drei Jahre später wurde er Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Litauischen Staatsphilharmonie. Außerdem wirkte er 1996-2003 als künstlerischer Leiter und Chefdirigent und 2007-09 als Chef-Gastdirigent an der Lettischen Nationaloper. Weiterhin hatte er leitende Funktionen in den Opernhäusern von Malmö (2002–05) und Riga und ist Chefdirigent des Akademischen Sinfonieorchesters Nowosibirsk. Als Gastdirigent leitete Rinkevičius u. a. die Berliner Symphoniker, die Staatskapelle Weimar, die St. Petersburger Philharmoniker, das Russische Nationalorchester, das Russische Staatsorchester und die Sinfonie Odense. Unter seiner Leitung traten Musiker wie Violeta Urmana, Matti Salminen, Badri Maisuradse, Katia Ricciarelli, Victor Tretyakov, Yuri Bashmet, Peter Donohoe, Oleg Kagan, Gidon Kremer, David Geringas und Roger Muraro. Als Operndirigent debütierte Rinkevičius 1986 an der Ungarischen Nationaloper mit Mozarts Die Entführung aus dem Serail. Es folgten Ballettaufführungen wie Tschaikowskys Schwanensee und Der Nussknacker, Sergei Prokofjews Romeo und Julia und Igor Strawinskis Le sacre du printemps. 1988 leitete er die Aufführung von Audroné Zigaityté-Nekrosienés Oper Mažvydas in Klaipéda, 2003 eine konzertante Aufführung von Peter Heises Oper Drot og marsk am Tivoli in Kopenhagen. Als Gastdirigent am Bolschoi-Theater führte er u. a. Puccinis La Bohème auf. An der Lettischen Nationaloper hatte er u. a. Giuseppe Verdis Nabucco, Aida und La Traviata, Richard Strauss‘ Salome, Tschaikowskis Eugen Onegin und Mozarts Die Zauberflöte im Repertoire. Als Orchesterdirigent führte Rinkevičius u. a. sämtliche Sinfonien von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Gustav Mahler und Dmitri Schostakowitsch auf. Er leitete die litauischen Erstaufführungen von Mahlers 8. Sinfonie, César Francks Oratorium Les Beatitudes und Philip Glass‘ Itaipu und die Uraufführungen von Algirdas Martinaitis‘ Oratorium Laiškas visiems tikintiesiems, Feliksas Bajoras‘ Dievo avinėlis (Agnus dei) und Julius Juzeliunas’ Žaidimas. Er lehrt als Professor am Lehrstuhl für Dirigieren an der Musikfakultät der LMTA in Vilnius. Er ist zweimal verheiratet. Seine zweite Frau ist Donata Rinkevičienė. 1994 erhielt er den Litauischen Nationalpreis, 2009 verlieh ihm Präsident Valdas Adamkus den Großkomtur des Ordens um Verdienste für Litauen.
20.1. Charles SPENCER wird 65
Zunächst studierte er bei Max Pirani an der Royal Academy of Music in London und wurde in dieser Zeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – darunter mit einem Stipendium, das ihm zu weiteren Studien in Wien bei Walter Fleischmann, Noel Flores und Robert Schollum verhalf. Außerdem besuchte er Meisterkurse bei Vlado Perlemuter und Geoffrey Parsons. An der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab und erhielt den Förderungspreis für künstlerische Leistungen der Österreichischen Bundesregierung. Charles Spencer ist heute einer der international meistgefragten Klavierbegleiter. Mehr als zwölf Jahre lang war er ständiger Pianist von
Christa Ludwig. Außerdem arbeitete er mit Bernarda Fink, Gundula Janowitz,
Vesselina Kasarova, Marjana Lipovšek, Jessye Norman, Deborah Polaski, Thomas Quasthoff, Ildikó Raimondi, Peter Schreier, John Shirley-Quirk und Deon van der Walt zusammen. Weitere Zusammenarbeit findet mit Elīna Garanča, Petra Lang, Andreas Schmidt, Peter Seiffert, Petra-Maria Schnitzer, Janina Baechle und Iris Vermillion statt. Konzerte mit diesen Künstlern führen Charles Spencer in die wichtigsten Zentren des internationalen Konzertlebens. Charles Spencer hat zahlreiche Schallplatten aufgenommen – darunter
Schubert-Lieder mit Gundula Janowitz und Thomas Quasthoff (u.a. Winterreise für BMG), Brahms-Lieder mit Marjana Lipovšek, Deborah Polaski, Deon van der Walt, Doris Soffel und Michael Volle sowie Recitals mit Maria Venuti und Deon van der Walt. Für seine Rossini-CD mit Cecilia Bartoli wurde er international ausgezeichnet; auch als Pianist von Christa Ludwigs „Farewell to Salzburg” und ihres Abschiedskonzertes im Großen Musikvereinssaal in Wien (veröffentlicht unter dem Titel „Tribute to Vienna”), erhielt er begehrte Schallplattenpreise. Hinzu kommt demnächst eine Gesamtaufnahme von Liszt-Liedern mit Juanita Lascarro, Janina Baechle, Ferdinand von Bothmer und Josef Wagner, sowie Konzerte mit den Sängern Anne Schwanewilms, Wolfgang Holzmair und Edita Gruberova. Seit dem Wintersemester 1999/2000 ist Charles Spencer Professor für Liedinterpretation an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
20.1. Ugo BENELLI wird 85
Nachdem er einen durch die Mailänder Scala ausgeschriebenen Gesangwettbewerb gewonnen hatte, studierte er mit Hilfe eines Stipendiums der Scala und debütierte 1963 als Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss an der Piccola Scala in Mailand und sang hier auch 1964 den Eugenio di Casador in »Miseria e Nobiltà« von Jacopo Napoli, 1968 und 1982 den Giocondo in Rossinis »La pietra del paragone« sowie 1971 den Ernesto Rousignac in Donizettis »Il Giovedì grasso« und den Contino Belfiore in Mozarts »La finta giardiniera«, 1973 den Edoardo in Rossinis »La cambiale di matrimonio«. Bald wurde er an die große Bühne der Scala berufen und erlangte großes Ansehen als lyrischer Tenor für das italienische Fach. Er sang hier 1969 den Tonio in »La fille du régiment«, 1971 den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1973 den Ramiro in »La Cenerentola«, 1973 und 1975 den Lindoro in »L’Italiana in Algeri«, 1983 den Bathyle in »Anacréon« von Cherubini, 1984 den Oberpriester in Mozarts »Idomeneo« und 1999 den Guillot de Morfontaine in »Manon« von Masssenet. Seine Karriere entwickelte sich schnell. Er gastierte am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Staatstheater von Wiesbaden, am Teatro Colón von Buenos Aires, an den Opernhäusern von Mexico City, Rio de Janeiro und Säo Paulo. Er galt als einer der besten lyrischen Tenöre innerhalb seiner Generation in Italien und hatte seine größten Erfolge an der Scala und an der Oper von Rom. 1966 wirkte er beim Wexford Festival mit. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1967 den Nemorino in »L’Elisir d’amore«, 1970 den Narciso in Rossinis »Il Turco in Italia«, 1982 den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1983 den Truffaldino in Prokofjews »L’Amour des trois oranges« sowie 1984 und 1991 den Basilio in »Le nozze di Figaro«. Weitere Gastspiele an der Covent Garden Oper London (Debüt 1974 als Ernesto im »Don Pasquale«), am Bolschoi Theater Moskau, an der Oper von San Francisco (1974 als Ramiro in »La Cenerentola«) und bei den Festspielen von Edinburgh (1969 als Rinuccio in »Gianni Schicchi« bei einem Gastspiel des Teatro Comunale Florenz und 1976 als Lindoro bei einem Gastspiel der Deutschen Oper am Rhein). 1975 sang er am Teatro Regio Turin in der italienischen Premiere von »Die drei Pintos« von Weber/G. Mahler. 1986 gastierte er am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Podestà in Mozarts »La finta giardiniera«, 1989 als Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1991 den Basilio in »Le nozze di Figaro« und 1992 den Podestà in »La finta giardiniera«, beim Maggio Musicale Fiorentino 1992 den Basilio. 1993 wirkte er am Teatro Regio Turin in Aufführungen von Janáceks »Die Sache Makropoulos« mit und sang noch 1995 am Teatro Carlo Felice Genua den Basilio. 1997 gastierte er am Opernhaus von Dublin als Don Curzio in »Le nozze di Figaro«. 1999 hörte man ihn am Teatro Carlo Felice in Genua als Guillot de Morfontaine in »Manon« von Massenet (zugleich sein 40-jähriges Bühnenjubiläum), am Teatro San Carlo Neapel als Hauk-Sendorf in »Die Sache Makropoulos«. 2000 trat er am Teatro Regio Turin als Hans Styx in der Offenbach-Operette »Orphée aux enfers« auf. 2001 am Teatro Carlo Felice Genua als Jack O’Brien in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. Seine weiteren großen Partien auf der Bühne waren der Giannetto in »La gazza ladra«, der Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, der Fenton im »Falstaff« von Verdi, der Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Des Grieux in »Manon« von Massenet, der Titelheld in dessen Werther und weitere Partien in Opern von Mozart, Haydn, Puccini, Wolf-Ferrari und Cimarosa, in einem späteren Abschnitt seiner Karriere vor allem Buffo- und Charakterrollen.
Schallplatten: Decca (»Il barbiere di Siviglia«, »La Cenerentola«), DGG (»Don Pasquale«, »La Fille du Régiment« von Donizetti), Philips, Bellaphon (»L’Italiana in Algeri« von Rossini), Fonit-Cetra (»La buona figliuola« von Piccinni, »Il Campiello« von E. Wolf- Ferrari), Foyer (»Il Giovedi grasso« von Donizetti), Opera Rara (»Il Crociato in Egitto« von Meyerbeer), Bongiovanni (»Arlecchinata« von A. Salieri, »L’innocenza giustificata« von Gluck, »Il Barone di Rocca antica« von Anfossi), Nuova Era (»La Clementina« von Luigi Boccherini, italienischer Rundfunk der Schweiz, 1965).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ugobenelli.com/index2.html
20.1. Sándor BALASSA wird 85
Er besuchte eine musikalische Schule und studierte dann Musik in Budapest. Im Jahr 1964 begann er am ungarischen Rundfunk zu arbeiten, wo er Musikprogramme gestaltete. Seit 1981 lehrte er auch an der Musikhochschule. Er zog sich im Jahr 1996 aus dieser Stelle zurück. Er wurde 1983 mit dem Kossuth-Preis ausgezeichnet.
21.1. Zdena KLOUBOVÁ wird 60
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin an der Musikakademie in Prag und schloss diese 1986 ab. Bereits 1985 erregte sie beim Robert Schumann-Gesangwettbewerb in Zwickau Aufsehen. Sie begann ihre Bühnentätigkeit an den Theatern von Ustí nad Labem (Aussig) und Plzen (Pilsen) und wurde 1992 an die Staatsoper (Smetana-Theater) in Prag engagiert. Seit 1993 war sie ein bekanntes Mitglied des Nationaltheaters Prag. Sie trat auf der Bühne in mehr als zwanzig großen Partien aus dem Koloratur- und Soubrettenfach auf, u.a. als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Despina in »Così fan tutte«, als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Gilda im »Rigoletto«, als Barce in »Hubicka« (»Der Kuss«) von Smetana, als Karolina in »Zwei Witwen« vom gleichen Komponisten, als Adele in der »Fledermaus«, als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« wie als Sophie im »Rosenkavalier« von Richard Strauss und als schlaues Füchslein in der gleichnamigen Oper von Janácek. Sie gab Gastspiele an Opernhäusern in Dänemark, Belgien, Russland, Japan und Israel und hatte eine nicht weniger erfolgreiche Karriere im Konzertsaal. Dort sang sie als Solistin zusammen mit den führenden tschechischen Orchestern ein Programm, das von Barock-Werken bis zu zeitgenössischen Kompositionen reichte und zeichnete sich vor allem als Lied-Interpretin aus.
Schallplatten: Supraphon (»Carmina Burana« von C. Orff), Unicorn (Mährische Volkslieder von L. Janácek mit Leo Marian Vodicka), Panton (Tschechische Weihnachtslieder; Arien aus Opern von J. Myslivecek, Requiem von A. Schnittke), Lupulus (Arien von J.A. Benda, Arien von J.D. Zelenka, Salve Regina von Schubert), Clarton (Ave Maria, Kompositionen von Schubert, Leoncavallo, Verdi, Cherubini, Saint-Saëns, G. Fauré, C. Franck, Ch. Gounod), ICN Polyart (H-Moll-Messe von J.S. Bach).
21.1. Peter KONWITSCHNY wird 75
Nachdem er in Berlin das Studium der Opernregie absolviert hatte, war er 1971-79 als Regieassistent am Berliner Ensemble engagiert. Seit 1980 inszeniert er im gesamtdeutschen Sprachraum. Mittlerweile sind seine Arbeiten auch in Amsterdam, Barcelona, Kopenhagen, Lissabon, Moskau, Oslo und Japan zu sehen. Theatergeschichtliche Bedeutung erlangte sein konzeptioneller und struktureller Neuansatz bei der szenischen Interpretation Händelscher Opern, mit dem er ab 1984 eine Ära der Händelpflege in Halle begründete. Ebenso eröffneten seine Interpretationen von Parsifal und Tristan und Isolde (München), Tannhäuser (Dresden), Lohengrin und Die Meistersinger von Nürnberg (Hamburg), Götterdämmerung (Stuttgart) und Der fliegende Holländer (Moskau) eine neue Phase der Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners. Ab 1998 Konzentration der Arbeit an der Hamburgischen Staatsoper zusammen mit Ingo Metzmacher, dort elf Inszenierungen bis 2005, wofür die Hamburgische Staatsoper als »Opernhaus des Jahres« ausgezeichnet wurde. Wichtige Inszenierungen der letzten Jahre waren u.a. Wozzeck, Don Carlos und Moses und Aron (Hamburg), Elektra (Kopenhagen), Don Giovanni, Così fan tutte und Das Land des Lächelns (Komische Oper Berlin), Al gran sole carico d’amore (Hannover), Die Zauberflöte (Stuttgart), Salome (Amsterdam) und eine Fortsetzungsreihe szenischer Interpretationen von Bach-Kantaten. Peter Konwitschny wurde von der Fachzeitschrift »Opernwelt« insgesamt fünf Mal als »Regisseur des Jahres« ausgezeichnet, erhielt 1993 den Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste, 2005 – als erster Opernregisseur – den Theaterpreis Berlin und 2007 den Theaterpreis des Internationalen Theaterinstituts. Er ist Mitglied der Akademien der Künste in Berlin, Leipzig, Hamburg und Dresden. Seit 2002 hat er eine Honorarprofessur an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin inne, und 2008-11 war er Chefregisseur der Oper Leipzig, an der er u.a. Alkestis und Iphigenie in Aulis inszenierte. Erstmals an der Oper Graz arbeitete er 1991 (Die verkaufte Braut). Hier folgten Madame Butterfly, Die Entführung aus dem Serail, Aida, La Bohème, Macbeth, Falstaff (2001 von der »Opernwelt« zur »Aufführung des Jahres« gewählt), Der fliegende Holländer, Così fan tutte, Die Csárdásfürstin und schließlich 2011 La Traviata und Pique Dame. Shakespeares König Lear inszenierte er 2009 am Grazer Schauspiel, wo im Dezember 2012 seine Inszenierung von Goethes Faust Premiere hatte. Im Sommer 2013 inszenierte er am Theater an der Wien Verdis Attila.
21.1. Gilbert DUBUC wird 95
Er studierte in Brüssel bei Armand Crabbé und debütierte 1945 am Theater von Verviers als Germont-père in »La Traviata«. 1946 kam er von dort an das Théâtre de la Monnaie Brüssel, dem er bis 1959 als Mitglied angehörte, und wo er später als Gast auftrat. Hier sang er 1954 den Balstrode in der französischsprachigen Erstaufführung von Benjamin Brittens »Peter Grimes«, 1955 in der Uraufführung der Oper »Le Serment« von Alexandre Tansman und im gleichen Jahr in der Premiere der Oper »David« von Darius Milhaud, 1960 in der Premiere der Oper »Aniara« von Blomdahl. Nachdem er während einer kurzen Zeit an der Königlichen Oper von Antwerpen seine Partien in holländischer Sprache gesungen hatte, folgte er 1962 einem Ruf an das Staatstheater von Hannover. In einer über 25jährigen Karriere gehörte er zu den beliebtesten Künstlern dieses Opernhauses. Er gastierte u.a. an der Wiener Staatsoper (1964 als Escamillo in »Carmen«) und an der Grand Opéra Paris (1960 als Rigoletto). Bei den Zürcher Festwochen hörte man ihn 1960 als Escamillo. Zu seinen großen Partien gehörten der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Titelheld in Rossinis »Wilhelm Tell«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Amonasro in »Aida«, der Tonio im »Bajazzo«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Telramund im »Lohengrin«, die Titelpartie in »Fürst Igor« von Borodin und der Eugen Onegin von Tschaikowsky.
Seltsamerweise wurden von dem beliebten Künstler zunächst in Belgien keine Schallplattenaufnahmen hergestellt; in einem Mitschnitt der Oper »Dinorah« von Meyerbeer aus Brüssel singt er jedoch auf EJS die Partie des Hoël, auf der gleichen Marke die Titelrolle in »Hamlet« von Thomas. Erst 1982 erschienen auf der belgischen Marke Pavane Duette mit Elisabeth Verlooy.
23.1. Elisabeth-Maria WACHUTKA wird 60
Sie wuchs in München auf. Gesangstudium am Konservatorium und an der Musikhochschule München, u.a. bei Lorenz Fehenberger und bei Josef Metternich; weitere Studien bei Erika Köth, Gustav Kuhn und Marga Schiml. 1985 schloss sie ihr Studium mit den Diplomen für den Opern- und den Konzertgesang ab. Bereits 1983 sang sie am Opernhaus von Bonn eine kleine Partie in »Der feurige Engel« von Prokofjew. 1984-89 war sie an diesem Haus im Engagement (Debüt als Blumenmädchen im »Parsifal«, dann als Giannetta in »L‘Elisir d’amore«). 1987 übernahm sie dort die Partie der Sophie Scholl in der zeitgenössischen Oper »Die weiße Rose« von Udo Zimmermann. 1990-93 war sie Mitglied des Staatstheaters Oldenburg; hier sang sie u.a. die Pamina in der »Zauberflöte«, die Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart, die Anna Elisa in der Operette »Paganini« von Fr. Lehár und die Sylva Varescu in der »Csárdásfürstin« von E. Kálmán. Seit 1994 als freischaffende Künstlerin tätig, durch Gastspielverträge der Staatsoper Hamburg (1991) und dem Staatstheater Saarbrücken (1992-93) verbunden. 1994 gastierte sie am Staatstheater Hannover, 1995 an der Kammeroper auf Schloss Rheinsberg (als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), 1995 am Staatstheater Kassel. 1997-98 war sie an der Staatsoper von Prag als Elsa im »Lohengrin« (mit Eva Randová als Ortrud) zu hören, am Teatro San Carlo Neapel als Elisabeth im »Tannhäuser«, die sie auch am Landestheater von Eisenach sang. 1998 gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin als Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, bei den Richard Strauss-Tagen in Garmisch-Partenkirchen als Freihild in dessen Jugendoper »Guntram«. 1999 sang sie bei den Festspielen von Erl in Tirol die Brünnhilde im »Siegfried«, 2000 am Teatro San Carlo Neapel die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos«. 2000 hörte man sie am Staatstheater Karlsruhe als Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«, 2001 am Teatro Verdi Triest als Senta in »Der fliegende Holländer«. 2001 gastierte sie als Elisabeth im »Tannhäuser« an der Wiener Staatsoper und als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« an der Oper von San Francisco. Im Mittelpunkt ihres Bühnenrepertoires standen seit 1995 Partien aus dem deutschen jugendlich-dramatischen Stimmfach, darunter die Arabella und die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Angelique in »Der eingebildete Kranke« von F.A. Wolpert und die Kurfürstin im »Vogelhändler« von C. Zeller. Erfolgreiche Karriere auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin (Matthäuspassion, Hohe Messe und Magnificat von J.S. Bach, »Der Messias«, Stabat mater von Pergolesi, »Die Schöpfung« von J. Haydn, Messen von Mozart, Haydn und Schubert, 2. und 8. Sinfonie von G. Mahler, Ein deutsches Requiem von J. Brahms, Requiem und Stabat mater von Dvorák, Verdi-Requiem, Carmina Burana von C. Orff).
Schallplatten: Arte Nova/BGM (Freihild in »Guntram«; Brünnhilde im »Siegfried«; Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Teatro San Carlo Neapel), Arts (Margret in »Feuersnot« von R. Strauss); Video-Aufnahme »Lohengrin« (Aufführung der Staatsoper Prag).
Die Sängerin fügt als Zusatzinformation an, dass es auf dem amerikanischen markt auch Aufnahmen gibt (CD): i masnadieri mit jonas kaufmann (gesamtaufnahme bad urach), die hugenotten mit chris meritt (gesamtaufnahme dt.oper berlin), tannhäuser mit j.f.west (gesamtaufnahme staatsoper wien), daphne mit j.dowd und f.araiza (gesamtaufnahme richard-strauss-tage)
Alle diese aufnahmen sind live und ohne mein wissen entstanden. ich habe die zufällig bei einer internetrecherche entdeckt. aber für einen opernfan vielleicht ganz interessant. ansonsten unterrichte ich gesang und bin als zertifizierte atempädagogin und -therapeutin tätig und gebe etliche seminare seminare in sachen “atem, stimme und kommunikation
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.elisabeth-maria-wachutka.de/
23.1. John GRAHAM-HALL wird 65
Er absolvierte sein Musik- und Gesangstudium im Wesentlichen am King’s College in Cambridge und arbeitete dann 1977-80 in der Verwaltung der Covent Garden Oper London, vollendete aber seine Ausbildung in den Jahren 1980-83 am Royal College of Music in London. Seine Lehrer waren u.a. Rupert Bruce-Lockhart, Peter Harrison und Peter Harper. 1983 debütierte er bei der Opera North Leeds in der Rolle des Ferrando in »Così fan tutte«. Er wurde bald durch seine Bühnenauftritte an englischen Theatern bekannt, gastierte aber auch bereits 1984 an der Oper von Lyon als Lenski im »Eugen Onegin«. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1985-86 und 1990 den Titelhelden in B. Brittens »Albert Herring«, 1988 und 1990 den Kudrjasch in Janáceks »Katja Kabanova«, 1989 den Flute in »A Midsummer Night’s Dream« von Britten, 1989, 1991 und 1994 den Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, 1992, 1994 und 2000 den Bob Boles in »Peter Grimes« von Britten, 2003 und 2016 den Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, 2008 den Mr. Upfold in »Albert Herring«, 2015 und 2018 die Hexe von Endor in Händels »Saul«. Am 10.8.2008 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Love and Other Demons« von Peter Eötvös die Partie des Abrenuncio mit. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1985 den Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von Britten, 1986 und 1989 den Albert Herring, 1987 den Ferrando, 1989 den Don Basilio in »Le nozze di Figaro« und den Aschenbach in »Death in Venice« von Britten und 2006 den Eisenstein in der »Fledermaus«. 1987 wirkte er bei der BBC London in einer Rundfunksendung der Oper »Die Bürger von Calais« von Wagner-Régeny mit. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1987 die Titelpartie in Händels »Belshazzar«, 1991 den Schulmeister in Janáceks »Das schlaue Füchslein« sowie 2010 die Titelpartie in Janáceks »Die Ausflüge des Herrn Broucek«. Er sang bei der Haddo House Opera Company 1987 den Oberon in der gleichnamigen Oper von Weber, 1988 den Faust von Gounod, 1991 den Don José in »Carmen«. Den Titelhelden in B. Brittens »Albert Herring« sang er dann 1989 auch bei seinem Debüt an der Covent Garden Oper London, und wiederholte diese Partie auch an der Oper von Rom und in Reggio Emilia. An der Covent Garden Oper trat er in der Folge dann auch als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Monostatos in der »Zauberflöte«, als Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, als Schujskij in »Boris Godunow« und als Kedril in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. In der Londoner Queen Elizabeth Hall wirkte er in Aufführungen der Schubert-Oper »Fierrabras« mit (1988), am Teatro San Carlos Lissabon und in Brüssel als Cassio in Verdis »Otello« (1989 mit Placido Domingo in der Titelpartie), in Toronto als Lenski (1990). Beim Festival von Aix-en-Provence gastierte er 1991-93 als Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, den er bereits 1990 an der Sadler’s Wells Opera gesungen hatte. 1995 trat er in Amsterdam in »Moses und Aron« von Schönberg auf, 1996 an der Oper von Nizza in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1996 beim Garsington Festival als Narciso in Rossinis »Il Turco in Italia«. Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 1996 als Nackter Jüngling in »Moses und Aron« von Schönberg und 2006 als Don Anchise in »La finta giardiniera« von Mozart. Er sang 1997 an der English National Opera London den Schapkin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und den Spoletta in »Tosca«, 1998 dort den Monostatos in der »Zauberflöte«, 1999 den Herodes in »Salome« von R. Strauss, an der Covent Garden Oper London 1998 den Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, in Amsterdam den Spoletta. In Lissabon war er 1998 als Telemaco in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria« zu Gast, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1998 als Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1999 in »Lulu« von A. Berg (als Prinz, Kammerdiener und Marquis). 1999 hörte man ihn bei der English National Opera London als Valzacchi im »Rosenkavalier«, am Teatro Nazionale in Rom als Lysander. An der English National Opera wirkte er am 16.2.2000 in der Uraufführung von Mark Anthony Turnages Oper »The Silver Tasssie« (als Vater) mit; im gleichen Jahr übernahem er dort den Monostatos, den Goro in »Madame Butterfly« und drei kleinere Partien (Edmondo, Tanzmeister, Lampenanzünder) in »Manon Lescaut« von Puccini, 2001 den Mime im »Rheingold« und den Gherardo in Puccinis »Gianni Schicchi«. Am Muziektheater Amsterdam trat er 2000 als Bob Boles auf. Am 24.2.2003 sang er an der Opéra Bastille Paris in der Uraufführung der Oper »Perelà, l‘homme de fumée« von Pascal Dusapin den Titelhelden. An der Opéra Bastille sang er dann auch 2004 den Bob Boles, 2006 den Michel in »Juliette« von B. Martinu, 2008 den Narren in »Peter Grimes« von A. Berg und 2015 den Aron in Schönbergs »Moses und Aron«. Bei den Bregenzer Festspielen wirkte er 2006 als Arzt in Debussys »Der Untergang des Hauses Usher«, 2009 als Edrisi in »König Roger« von Szymanowski und 2011 als Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano mit. An der Mailänder Scala gastierte er 2011 als Aschenbach und 2012 als Titelheld in »Peter Grimes« von B. Britten. 2012 debütierte er als Don Basilio in »Le nozze di Figaro« an der Metropolitan Oper New York, an der er dann 2013 den Mr. Triquet in »Eugen Onegin« und den Valzacchi im »Rosenkavalier« sang. An der Stuttgarter Oper war er als Zivný in Janáceks »Osud«, als Kaufmann in »Jakob Lenz« von W. Rihm sowie als Kerkermeister und als Großinquisitor in Dallapiccolas »Il prigioniero« zu sehen. Verheiratet mit der Sopranistin Helen Williams.
Schallplatten: EMI-Virgin (»A Midsummer Night’s Dream« von Britten, »L‘Incoronazione di Poppea«; »Katja Kabanova«, auch als Video), Chandos (»Peter Grimes«), MP (Carmina Burana von C. Orff), TIS (Werke von Webber), DGG (»Moses und Aron« von Schönberg); Arthaus-Video (»Katja Kabanova«, Glyndebourne 1998).
23.1. Lajos MILLER wird 80
Er erhielt seine Ausbildung an der Budapester Musikakademie. Debüt 1968 an der Nationaloper von Budapest als Horatio in »Hamlet«, einem Werk des zeitgenössischen ungarischen Komponisten Sándor Szokolay. Seither Mitglied dieses größten ungarischen Opernhauses. Preisträger bei mehreren Gesangwettbewerben in Budapest sowie beim Concours Gabriel Fauré in Paris. Er trat als Gast an den Opernhäusern von Köln und Wiesbaden, am Nationaltheater und am Smetana-Theater von Prag sowie bei den Festspielen von Aix-en-Provence auf. Er gastierte an der Staatsoper von Wien (1976-86 als Graf Luna im »Troubadour«, als Renato in Verdis »Maskenball«, als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und als Germont sr. in »La Traviata« in insgesamt sieben Vorstellungen), am Teatro Verdi Triest (1983 als Germont sr.), beim Wexford Festival, an der Grand Opéra Paris (1982 als Silvio im »Bajazzo«, 1984 als Wolfram im »Tannhäuser«, 1985 als Ivo in »La vera storia« von L. Berio und 1986 als Germont sr.) und an der Oper von Houston/Texas (als Graf Luna). An der Mailänder Scala, an der er bereits 1977 in einem Konzert debütierte, sang er 1981 den Schaklowity in Mussorgskys »Chowanschtschina«, 1981 den Heerrufer im »Lohengrin«, 1983 den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, 1985 in einem A. Dvorak-Konzert, 1990 den Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky und 1991 den Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea. 1984 hatte er an der Budapester Oper einen besonderen Erfolg als Eugen Onegin von Tschaikowsky. 1982 und 1984 gastierte er an der Oper (Théâtre de la Monnaie) von Brüssel als Graf Luna, 1986 Gastspiel an der Oper von Rom als Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride«, dort auch als Carlos in Verdis »La forza del destino« und als Valentin im »Faust« von Gounod, 1987 an der Oper von Rom wie am Teatro Colón Buenos Aires als Grinjasnoj in Rimsky Korssakows »Die Zarenbraut« aufgetreten. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von München, am Grand Théâtre Genf (1982 als Jeletzky, 1983 als Enrico in »Lucia di Lammermoor«), am Opernhaus von Zürich (1990 als Scarpia in »Tosca«), in Montreal (1987 als Jago im »Otello« von Verdi, 1990 als Renato) und in Florenz (in »La vera storia« von L. Berio). 1990 sang er den Grafen Luna auch in fünf Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York. 1998 gastierte er an der Nationaloper Budapest in Kodálys »Die Spinnstube« und als Gunther in der »Götterdämmerung«. 1999 wirkte er am Thália-Theater Budapest in der Uraufführung der Oper »Savitri« von Sándor Szokolay mit, im Januar 2000 sang er beim Verdi-Festival der Nationaloper Budapest den Germont sr. Gleichzeitig kam er als Konzertsänger zu einer bedeutenden Karriere. 1980 mit dem Kossuth-Preis ausgezeichnet.
Ungarische Schallplattenaufnahmen auf Hungaroton (u.a. vollständige, Opern »Ernani« von Verdi, »Tosca« von Puccini, »Nerone« von Boito, »Die Königin von Saba« von Goldmark, »Belfagor« und »Maria Egiziaca« von O. Respighi sowie Arien und Szenen aus Verdi-Opern), auf Harmonia mundi (»Il giuramento« von Mercadante) und auf Legato (»Dom Sébastien« von Donizetti).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://millerlajos.hu/
23.1. Teresa ŻYLIS-GARA wird 85
Sie besuchte neun Jahre lang die Musikakademie von Lodz, wo sie Schülerin von Olga F. Olgina war. 1954 erhielt sie den ersten Preis beim Musikwettbewerb von Warschau und sang darauf am polnischen Rundfunk sowie als Solistin mit der Philharmonie von Krakau. 1956 debütierte sie an der Oper von Krakau als Halka in der gleichnamigen Oper von Moniuszko und hatte dort dann großen Erfolg als Titelheldin in Puccinis »Madame Butterfly«. 1958 gewann sie einen Preis beim Concours von Toulouse, 1960 den ersten Preis beim Gesangwettbewerb der deutschen Rundfunkanstalten in München. Sie verlegte nunmehr ihre Tätigkeit größtenteils nach Deutschland und sang zuerst am Stadttheater von Oberhausen, seit 1962 am Opernhaus von Dortmund und 1965-70 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. An diesem Theater ist sie im Laufe ihrer nun folgenden großen Karriere immer wieder als Gast aufgetreten. Gastspiele brachten der Sängerin an den Opernhäusern von Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, Hannover und München große Erfolge ein. In Deutschland setzte sie die Weiterbildung ihrer Stimme bei Dietger Jakob fort. Neben ihrer Tätigkeit auf der Bühne erwies sie sich als hervorragende Konzertsopranistin, zumal als Bach-Interpretin, aber auch als Händel-, Mozart- und Brahms-Sängerin, nicht zuletzt als große Lied-Interpretin. 1965 hörte man sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Octavian im »Rosenkavalier«, 1967 als Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1966 Gastspiel an der Grand Opéra Paris. 1968-69 und 1976-80 trat sie an der Covent Garden Oper London (Antrittsrolle 1968 Traviata; später auch als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Donna Elvira und als Desdemona im »Otello« von Verdi) als Gast auf, auch an der Oper von Mexico City und am Teatro Colón von Buenos Aires. An der San Francisco Opera gastierte sie 1968 als Donna Elvira und 1982 als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1968-70 und 1977-78 die Donna Elvira im »Don Giovanni« und gab dort auch 1970 und 1974 sehr erfolgreiche Liederabende. 1968 folgte sie einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, wo sie als erste Partie die Donna Elvira und dann im Ablauf einer langen Karriere bis 1984 in insgesamt 232 Vorstellungen auch die Pamina in der »Zauberflöte«, die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Traviata, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Desdemona, die Mimì in »La Bohème« von Puccini, die Butterfly, die Liù in Puccinis »Turandot«, die Tosca, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Suor Angelica in der gleichnamigen Puccini-Oper, die Tatjana im »Eugen Onegin«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Elsa im »Lohengrin«, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Manon Lescaut von Puccini, die Leonore im »Troubadour« und die Adriana Lecouvreur in der gleichnamigen Oper von Cilea sang. 1967-79 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt 70 Vorstellungen als Leonore im »Troubadour«, als Pamina, als Traviata, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Donna Elvira, als Tatjana, als Desdemona, als Manon in der gleichnamigen Oper von Jules Massenet, als Butterfly, als Mimì, als Liù und als Tosca. Sie war durch einen Gastspielvertrag der Deutschen Oper Berlin verbunden. Sie trat auch als Gast an der Nationaloper von Warschau auf. 1973-74 Gastspiel am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. An der Mailänder Scala trat sie 1977 als Desdemona auf. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1978 als Butterfly, 1979 als Fiordiligi und als Donna Elvira. Bei den Festspielen von Orange sang sie 1979 die Liù und gab Liederabende mit Liedern von Chopin. Noch 1988 hörte man sie an der Hamburger Staatsoper als Desdemona. Weitere Bühnenrollen der Sängerin waren die Maddalena in Giordanos »Andrea Chénier« und die Ariadne auf Naxos von R. Strauss. Sie setzte dazu ihre internationale Konzertkarriere weiter fort, wobei sie im Konzertsaal ein sehr umfassendes Repertoire zum Vortrag brachte. Sie lebte später in Monte Carlo, wo sie sich im pädagogischen Bereich betätigte und gab in Polen wie in Frankreich Meisterkurse.
Die ausdrucksvolle, stilsicher geführte Sopranstimme der Künstlerin erscheint auf den Schallplatten-Marken DGG (Donna Elvira im »Don Giovanni«, geistliche Musik), Columbia, Estro armonico (»Mosè in Egitto« von Rossini), RCA-Erato (Lieder von Chopin), Harmonia mundi (»Il Giuramento« von Mercadante), vor allem aber auf HMV-Electrola (Oster- und Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, Matthäuspassion, »Rappresentatione di Anima e di Corpo« von Cavalieri, Mozart-Requiem, »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss). Weitere Aufnahmen auf Rodolphe Records (Bach-Kantaten), Nimbus Records (»Das klagende Lied« von Gustav Mahler), Frequenz (»Mosè in Egitto« von Rossini), Dino-Classics (Matthäuspassion von J.S. Bach), Forlane (2. Sinfonie und »Lieder aus des Knaben Wunderhorn« von G. Mahler).
24.1. Stig ANDERSEN wird 70
Er begann seine Ausbildung mit 24 Jahren am Jütländischen Konservatorium in Aarhus und studierte dann bis 1980 am Königlichen Konservatorium von Kopenhagen. 1977-78 sang er im Bayreuther Festspielchor und debütierte als Solist 1978 an der Jütländischen Oper in Aarhus als Don Curzio in »Figaros Hochzeit«. Er trat zuerst in Partien aus dem lyrischen Fach auf: als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, als Ernesto im »Don Pasquale«, als Lenski im »Eugen Onegin«, dann als Laça in Janáceks »Jenufa« und als Canio im »Bajazzo«. 1980 sang er als Antrittsrolle an der Königlichen Oper Kopenhagen den Macduff in Verdis »Macbeth«. Seitdem hatte er an diesem Haus wie auch bei Gastspielen in Dänemark und im Ausland bedeutende Erfolge. In Kopenhagen hörte man ihn u.a. 1985 als Tamino in der »Zauberflöte«, 1991 als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1992 als Don José in »Carmen«, 1993 als Peter Grimes von Benjamin Britten, 1995 als Tannhäuser. Von seinen Bühnenrollen seien weiter der Leander in C. Nielsens »Maskarade«, der Jonathan in »Saul og David« vom gleichen Komponisten (Kopenhagen 1986), der König Erik wie der René in »Drot og Marsk« von Heise, die Titelrollen in »Don Carlos« und in »Otello« von Verdi (den er erstmals 1988 an der Jütländischen Oper sang) und der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« hervorgehoben. 1994 sang er an der Jütländischen Oper Aarhus den Titelhelden im »Siegfried«, bereits 1992-93 den Florestan im »Fidelio«, den er auch 1995 bei den Festspielen von Bregenz vortrug. 1993 gastierte er am Stadttheater von Aachen als Siegmund und sang an der Oper von Kopenhagen die Titelrolle in »Peter Grimes« von B. Britten (mit Tina Kiberg als Ellen Orford). Er trat am Opernhaus von Zürich als Parsifal und als Florestan auf, an der Chicago Opera als Froh und als Siegmund im Nibelungenring, auch an der Komischen Oper Berlin (1989 als Canio) und gastierte an der Deutschen Oper Berlin (als Siegmund), an der Staatsoper München (Debüt 1997 als Tannhäuser) und am Opernhaus von Köln. 1996 sang er an der Oper von Kopenhagen den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« zusammen mit Tina Kiberg, 1997 am Opernhaus von Köln den Parsifal, am Teatro Colón Buenos Aires den Siegfried in der gleichnamigen Wagner-Oper. 1998 übernahm er (erstmals) in Kopenhagen den Tristan, in Amsterdam wie an der Nationaloper Helsinki die Titelrolle im »Siegfried«, 1999 in der »Götterdämmerung«, 1998 an der Münchner Staatsoper den Walther von Stolzing. 1995 gastierte er an der Covent Garden Oper London als Kardinal Albrecht in »Mathis der Maler« von P. Hindemith, am Theater von Chemnitz als Tannhäuser. An der Jütländischen Oper hörte man ihn 1995 als Siegfried in der »Götterdämmerung«, 1996 in der gleichen Rolle in der chilenischen Erstaufführung (!) des »Siegfried« am Opernhaus von Santiago de Chile. 1999 sang er an der Nationaloper von Helsinki den Siegfried im gesamten Nibelungenring, an der Jütländischen Oper Aarhus und an der Oper von Kopenhagen den Herodes in »Salome« von R. Strauss. Am 3.12.1999 trat er in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Londoner Covent Garden Oper als Florestan in Szenen aus dem »Fidelio« auf. 2000 gastierte er an der Metropolitan Oper New York als Siegfried im Ring-Zyklus, an der Oper von Houston/Texas als Tristan, an der Staatsoper von München als Florestan und als Tannhäuser. An der Königlichen Oper Kopenhagen sang er 2000 den Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky (mit Tina Kiberg als Lisa), am Nationaltheater Mannheim die Titelrolle im »Siegfried«. Den Siegfried im Ring-Zyklus sang er auch 2001-02 am Grand Théâtre Genf. 2001 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Tannhäuser. An der Bayerischen Staatsoper München war er als
Florestan, als Tannhäuser, als Walther von Stolzing, als Siegmund, als Siegfried und als Herodes in »Salome« zu sehen. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2008 als Parsifal und 2011 als Herodes.
Zu Beginn seiner Karriere trat er auch unter dem Namen Stig Fogh Andersen auf. Seit 1990 mit der bekannten dänischen Sopranistin Tina Kiberg (* 1958) verheiratet.
Schallplatten: Da Capo (»Siddharta« von Per Nørgård), EMI (»Das Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.stigandersen.com/
24.1. Marcello PANNI wird 80
Er wurde in Rom geboren und begann in sehr jungen Jahren, Klavier und Komposition zu studieren. Seine Dirigierstudien vervollkommnete er bei Franco Ferrara, dem er auch als Assistent bei dessen Dirigierkursen zur Seite stand. Bei Goffredo Petrassi an der Accademia Santa Cecilia studierte er Komposition. 1968 errang er am Pariser Konservatorium den ersten Preis und setzte in den folgenden Jahren seine Laufbahn als Dirigent am Venice Festival fort.
Marcello Panni verfügt über ein breitgefächertes Repertoire nicht nur der Opern des 18. Jahrhunderts mit Werken von Pergolesi, Paisiello, Händel, sondern auch bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts mit Opern zeitgenössischer Komponisten wie Berio, Bussotti und Philip Glass. Er ist als Dirigent weltweit in den großen Opernhäuser von London, Paris (1985-87 L’Heure Espagnole/Gianni Schicchi, L’Elisir d’amore, Il Trittico), Berlin, Wien (1986-92 Il Barbiere di Siviglia, Lucia di Lammermoor, L’Elisir d’amore, Rigoletto) bis zur Metropolitan Opera in New York (1989-92 L’Elisir d’amore, Rigoletto, Lucia di Lammermoor) gefragt.
1994 wurde Marcello Panni künstlerischer Direktor des Pomerigi Musicali Orchesters in Mailand und im selben Jahr in gleicher Funktion an der Oper in Bonn, wo er die Neuproduktionen von Il Trittico, Manon Lescaut, Fidelio, Romeo et Juliette und Il Barbiere di Siviglia leitete. Als Komponist feierte er großer Erfolge mit seiner Oper Hanjo, die von Robert Wilson beim Festival Maggio Musical in Florenz inszeniert wurde. Marcello Pannis Oper Il Giudizio di Paride wurde unter der Regie von Gian-Carlo del Monaco in Bonn mit großem Erfolg uraufgeführt. 1997 wurde er zum musikalischen Direktor der Oper in Nizza ernannt und hatte diese Position bis 2011 inne. Bis 2009 war er auch künstlerischer Direktor der Accademia Filarmonica Romana. 2003 wurde der Künstler zum Mitglied der Academia Santa Cecilia ernannt und ist musikalischer und künstlerischer Direktor des Lecce Orchestra Sinfonica in Süditalien.
25.1. Rinaldo ALESSANDRINI wird 60
Er begann als 14-Jähriger mit dem Klavierunterricht, mit 18 Jahren entdeckte er das Cembalo und das Fortepiano. Auch war er seit seiner Jugend in Chören seiner Umgebung aktiv. Zu seinen Lehrern gehörte Ton Koopman. Rinaldo Alessandrini gründete das Barockensemble Concerto Italiano. Mit dem Ensemble trat er 1984 mit der Oper La Calisto von Francesco Cavalli erstmals an die Öffentlichkeit. Seither besuchte Rinaldo Alessandrini mit dem Ensemble die meisten internationalen Festspiele, er ist zu einem der weltweit gefragten Spezialisten der Musik von Monteverdi, Vivaldi, Pergolesi, Bach und ihrer Zeitgenossen geworden. 2003 wurde Rinaldo Alessandrini als Chevalier des Arts et des Lettres vom französischen Kultusministerium geehrt. Gemeinsam mit dem Concerto Italiano erhielt er im gleichen Jahr den italienischen Kritikerpreis Premio Abbiati. Die Fachpresse zeichnete zahlreiche seiner Einspielungen mit Preisen aus, so erhielt er mehrere Gramophone Awards, Grand Prix du Disque, Deutsche Schallplattenpreise, den Prix Caecilia und andere. An der Mailänder Scala dirigierte er 2009 L’Orfeo, 2011 Il ritorno d’Ulisse in patria und 2015-16 L’Incoronazione di Poppea von Monteverdi.
28.1. Elisabetta BATTAGLIA wird 60
Biographie der italienischen Sopranistin auf Italienisch:
https://www.accademia-arteviva.it/accademia/gli-insegnanti/elisabetta-battaglia.html
28.1. Leonid HRABOVSKY wird 85
Er studierte 1951-56 Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Kiew und ab 1954 Komposition bei Boris Ljatoschinski und Lev Revutsky am Kiewer Konservatorium. Seine Diplom-Abschlusskomposition „Vier ukrainische Lieder“ für Chor und Orchester aus dem Jahr 1959 begeisterten auch Dmitri Schostakowitsch ganz außerordentlich. In den frühen 1960-er Jahren unterrichtete Hrabovsky Theorie und Komposition am Konservatorium in Kiew. Mit Valentin Silvestrov und anderen Zeitgenossen gehörte er bald der sogenannten Kiewer Avantgarde an. Er war einer der ersten Komponisten der Sowjetunion, die Einflüsse des Minimalismus adaptierten. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit arbeitete er auch als Herausgeber und Übersetzer. 1981 übersiedelte Hrabovsky nach Moskau und wanderte 1990 auf Einladung der Ukrainischen Musikgesellschaft in die USA aus. Heute lebt er in Brooklyn. Besonders wichtige Werke von Hrabovsky sind die Vier Inventionen für Kammerorchester, das Trio für Violine, Kontrabass und Klavier, „Aus japanischen Haiku“ für Tenor, Piccolo, Fagott und Xylophon und das Concerto misterioso für neun Instrumente.
28.1. Luis DE PABLO wird 90
Er hatte seit seiner Kindheit eine musikalische Ausbildung, studierte dann aber Jura an der Universität Complutense Madrid und arbeitete nach dem Abschluss 1952 mehrere Jahre als Anwalt für die Iberia Lineas Aéras de Espana. 1958 gründete er die Gruppe Nueva Música, an der auch Cristóbal Halffter beteiligt war, 1959 die Konzertreihe Tiempo y Música und 1965 die Gruppe Alea und das erste elektroakustische Studio in Spanien. Er übersetzte die Schönberg-Biografie Hans Heinz Stuckenschmidts und Schriften Anton von Weberns, organisierte 1964 eine Biennale für zeitgenössische Musik und führte mit all diesen Aktivitäten die spanische Musik aus ihrer durch den Franquismus verursachten Isolation. Selbst ging de Pablo Anfang der 1960er Jahre nach Deutschland, wo er bei den Darmstädter Ferienkursen Komponisten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez, György Ligeti und Karlheinz Stockhausen kennenlernte, und traf in Paris den Schönberg-Schüler Max Deutsch. 1972 gründete er die Encuentros de Pampelune, ein Festival für Musik, Theater, Kino und bildende Kunst. Diesem wurde jedoch von den Franco-Anhängern vorgeworfen, „linke Kunst“ zu sein, während von der ETA der Vorwurf kam, das Festival würde das Franco-Regime unterstützen. Nach Bombenanschlägen wurde es eingestellt, während de Pablo gezwungen war, ins Ausland zu gehen. Nachdem er ab 1971 bereits am Real Conservatorio Superior de Música de Madrid unterrichtet hatte, war er ab 1973 Professor an der University of Buffalo, danach an der University of Ottawa und der University of Montreal. Nach dem Tod Francos kehrte er nach Madrid zurück, wo er sich als Dozent, Berater und Konzertveranstalter weiter für die Förderung der zeitgenössischen Musik einsetzte. Sein Werkverzeichnis umfasst mehr als 200 Titel, darunter elektroakustische Musik (Soledad interrumpida, 1971; Chaman, 1975), Solowerke (Affetuoso, 1973; Il violino spagnolo, 1988), Kammermusik (Polar, 1962; Las Orillas, 1990), Orchesterwerke (Latidos, 1974; Natura, 2005), Vokalmusik (Escena, 1964; Cape Cod, 1994) und Opern (Kiu, 1982; Un parque, 2005). Für seine Verdienste wurde er u. a. als Officier des Arts et Lettres (1986), mit dem Premio Nacional de Música (1991), der Goldmedaille des Circulo de Bellas Artes (2005) und dem Tomás-Luis-de-Victoria-Preis (2009) ausgezeichnet.
29.1. Justino DÍAZ wird 80
Er studierte zuerst an der Universität von San Juan auf Puerto Rico und wurde dann in den USA Schüler des New England Conservatory. Zu seinen Lehrern gehörten die Pädagogen Ralph Errolle und Frederick Jagel. Mit 17 Jahren trat er bereits in einer Schüleraufführung von Menottis »Telefon« auf. 1963 gewann er den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper Auditions of the Air und wurde sogleich an dieses traditionsreiche Opernhaus verpflichtet. Er debütierte dort im Oktober 1963 als Monterone im »Rigoletto« und hat seitdem im Laufe einer langen Karriere bis 1994 über 30 Partien in insgesamt 400 Vorstellungen gesungen. Nachdem er anfangs an diesem Haus in kleineren Rollen (u.a. Nachtwächter in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Mönch im »Don Carlos«, 2. Geharnischter in der »Zauberflöte«, Dr. Grenvil in »La Traviata«, König in »Aida«, Angelotti in »Tosca«, Lodovico in Verdis »Otello«, Jake Wallace in »La fanciulla del West«,
eingesetzt wurde, trat er bald darauf auch u.a. als Komtur im »Don Giovanni«, als Colline in »La Bohème«, als Gremin in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, als Sparafucile im »Rigoletto«, als Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, als Paolo Albiani in »Simon Boccanegra«, als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Ramfis in »Aida«, als Escamillo in »Carmen«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Titurel im »Parsifal«, als Alvise in »La Gioconda«, als Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, als Don Giovanni, als Procida in »I Vespri Siciliani«, als Maometto in »L’Assedio di Corinto« von Rossini, als Padre Guardian in »La Forza del Destino«, als Palémon in »Thais« von Massenet, als Jago in Verdis »Otello«, als Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper und als Scarpia in »Tosca« auf. Am 16.9.1966 übernahm er in der Eröffnungsvorstellung der neu erbauten Metropolitan Oper im New Yorker Lincoln Center in der Uraufführung der Oper »Antonius and Cleopatra« von Samuel Barber die Partie des Antonius. 1965 sang er beim Festival von Spoleto, 1964-65 beim Casals Festival auf Puerto Rico. 1966-67 bewunderte man bei den Salzburger Festspielen seinen Escamillo unter Herbert von Karajan. An der Mailänder Scala, an der er bereits 1965 in einem Konzert debütiert hatte, trat er 1969 als Maometto in »L’Assedio di Corinto« und 1982-83 als Asdrubale in »La pietra del paragone« von Rossini auf, an der City Opera New York 1974 bei seinem ersten Auftritt an diesem Haus als Francesco in der zeitgenössischen Oper »Beatrix Cenci« von Alberto Ginastera; diese Partie hatte er 1971 bei der Uraufführung der Oper anlässlich der Eröffnung des neuen Opernhauses von Washington im dortigen Kennedy-Center gesungen. Gastspiele an der Covent Garden Oper London, u.a. 1976 als Escamillo, 1987 als Jago zum 100. Jahrestag der Uraufführung von Verdis »Otello«, 1990 wieder als Jago und als Jack Rance in Puccinis »La Fanciulla del West«, 1991 als Scarpia. An der Wiener Staatsoper trat er 1972-87 in insgesamt 13 Vorstellungen als Scarpia, als Graf Walter in »Luisa Miller« von Verdi und als Escamillo auf. An der San Francisco Opera gastierte er 1978 als Don Giovanni, 1982 als Scarpia, 1986 als Mephisto im »Faust« von Gounod und 1988 als Nélusco in Meyerbeers »Die Afrikanerin«. An der Oper von Philadelphia trat er 1980 als Don Giovanni, in Cincinnati 1984 als Attila von Verdi auf. 1983 sang er in der Eröffnungsvorstellung des Teatro Carreno in Caracas den Amonasro in »Aida«. Weitere Gastspiele führten ihn an die Grand Opéra Paris (1982 als Jago) und an die Opernhäuser von Chicago und Mexico City. Er gastierte auch an der Staatsoper von Hamburg und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1990 in Rio de Janeiro als Escamillo, 1992 an der Miami Opera als Titelheld in »Cristoforo Colombo« von A. Franchetti, im gleichen Jahr an der Münchner Staatsoper als Jago, 1993 beim Maggio Musicale Fiorentino als Escamillo, in Los Angeles als Rigoletto, 1995 bei den Festspielen von Verona wieder als Escamillo. An der Covent Garden Oper London sang er 1995 den Scarpia. 1998 gastierte er an der Opera Pacific Costa Mesa als Scarpia, an der Oper von Washington als Grand Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1999 an der Miami Opera als Macbeth von Verdi. 2000 gastierte er an der Oper von Washington als Jago in Verdis »Otello« (mit José Cura in der Titelrolle) und als Graf Luna im »Troubadour«.
Die dunkel timbrierte, von mitreißender Dramatik erfüllte Stimme des Künstlers, die von der Kritik gerne mit der des unvergessenen Ezio Pinza verglichen wurde, erscheint auf Decca in den vollständigen Opern »Medea« von Cherubini und »La Wally« von Catalani, auf RCA in »Thaïs« von Massenet, auf HMV in »L’Assedio di Corinto« (1975) und in »Otello« von Verdi, auf MRF in Verdis »I Vespri Siciliani« und in »L’Assedio di Corinto« von Rossini (Mitschnitt der Scala-Aufführung von 1969), auf Pye in »Semele« von Händel. Weitere Aufnahmen auf DGG (»Hoffmanns Erzählungen«), Columbia (Stabat mater von Rossini), CBS, MRF (»Les Huguénots« von Meyerbeer), ASV-Discs (Arien-Platte) und Vanguard (»Salomon« von Händel); Castle-Video (»L’Africaine« von Meyerbeer), VAI-Video (Oroveso in »Norma« mit Joan Sutherland).
30.1. Yvonne BARCLAY wird 60
Sie war zuerst an der Royal Scottish Academy of Music Schülerin von Nelson Taylor und gehörte 1983-85 dem National Opera Studio London an; weitere Studien bei Iris dell’Acqua. Sie sang bereits am 16.6.1981 an der Royal Scottish Academy of Music die Vaan in der Uraufführung der Oper »Columba« von Kenneth Leighton. 1985 sang sie im Chor der Glyndebourne Touring Opera sowie in den Jahren 1986-88 im Chor des Glyndebourne Festivals. Sie debütierte 1983 bei der Scottish Opera Glasgow als 1. Knabe in der »Zauberflöte«. Bis 1992 sang sie dort u.a. mehrere Rollen in B. Brittens »Death in Venice«, das Sandmännchen in »Hänsel und Gretel«, mehrere Rollen in der Barock-Oper »L’Egisto« von F. Cavalli, den Amor in »L‘Orione« von F. Cavalli und die Barbarina in »Le nozze di Figaro«. Später sang sie auch bei der Welsh Opera Cardiff, bei der Opera East und bei der Opera West Partien wie die Despina in »Così fan tutte« und die Musetta in »La Bohème«. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man sie 1986 als Emmie in »Albert Herring« von B. Britten, 1988 als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und 1999 als Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, beim Glyndebourne Festival 1988 als Schäferin in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel und 1990 als Emmie, bei der Opera 80 als Susanna in »Le nozze di Figaro«. 1990 Gastspiel am Opernhaus von Leipzig als Gretel in »Hänsel und Gretel« und als Blondchen, 1992 bei der English National Opera London als Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1995 als Caroline in »The Fairy Queen« von Purcell. In den Riverside Studios in London sang sie 1991 in den Uraufführungen der Opern »The Panic« von David Sawser und »The Judgement of Paris« von John Woolrich, in Belfast die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1993 debütierte sie als Papagena in der »Zauberflöte« an der Covent Graden Oper London, an der sie dann auch als Frasquita in »Carmen«, als Barbarina, als Priesterin in »Aida« und als Javotte in »Manon« von Massenet zu hören war. 1999 sang sie (mit dem Ensemble des English Bach Festivals) im Haus der Sadler’s Wells Opera London die Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell. Seit 2007 ist sie Mitglied des Chores der Covent Garden Oper London, wobei sie hier auch weiterhin kleine Solopartien übernimmt.
30.1. Gerald FINLEY wird 60
Er erhielt seine Ausbildung 1978-79 an der Ottawa University, am King’s College in Cambridge, dann am Royal College of Music (1983-87) und 1987-88 im National Opera Studio London. 1986 sang er im Chor der Glyndebourne Touring Opera Company, 1986-87 im Chor des Glyndebourne Festivals. 1988 debütierte er dann als Kuligin in »Katja Kabanowa« von Janácek bei der Glyndebourne Touring Opera Company, bei der er dann 1989 den Fiorello wie auch den Figaro im »Barbier von Sevilla« und den englischen Anwalt in B. Brittens »Death in Venice« sowie 1990 den Papageno in der »Zauberflöte« sang. Beim Gastspiel des Glyndebourne Festivals 1989 in Rom und in Reggio Emilia sang er den Sid in »Albert Herring« von Benjamin Britten. Beim Glyndebourne Festival sang er dann 1989 den Dominik in »Arabella« von R. Strauss, 1990 den Kuligin, 1992 den Guglielmo in »Così fan tutte«, 1994 den Figaro in »Le nozze di Figaro« (bei der Eröffnung des neuen Festspielhauses), 1997 den Titelhelden in »Owen Wingrave« von B. Britten, 1998 den Olivier im »Capriccio« von R. Strauss, 2000 den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 2002 den Agamemnon in »Iphigénie en Aulide« von Gluck, 2010 den Don Giovanni, 2012 und 2016 den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«. An der Covent Garden Oper London debütierte er 1989 als einer der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos«. Hier trat er seither u.a. als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, als Don Giovanni, als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, als Germont-père in »La Traviata«, als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, als Eugen Onegin, als Anwalt Stern in der Uraufführung der Oper »Anna Nicole«, als Amfortas in »Parsifal«, als Titelheld in Rossinis »Guillaume Tell«, als Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und als Scarpia in »Tosca«. Beim Festival von Aix-en-Provence sang er 1991 den Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1991 in einer konzertanten Aufführung von Mozarts »Schauspieldirektor« auf, 2007 und 2009 als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, 2011 und 2013 als Don Giovanni, 2016 in Haydns Oratorium »Die Schöpfung« und 2017 in der Titelpartie von A. Reimanns »Lear«. Er sang seit 1991 auch an den Opernhäusern von Toronto und Vancouver, u.a. 1993 mit großem Erfolg in Toronto den Figaro in »Le nozze di Figaro«. Diese Partie sang er dann auch 1994 in Los Angeles. 1995 hörte man ihn bei den Festspielen von Ludwigsburg wie am Teatro Regio Parma als Papageno, 1996 in Los Angeles als Belcore in »L‘Elisir d’amore«, an der Welsh Opera Cardiff als Marcello in »La Bohème«. 1997 debütierte er als Valentin im »Faust« von Gounod an der Opéra Bastille Paris, an der er dann auch 1998 als Sharpless in »Madame Butterfly«, 1999 als Papageno, 1999 und 2003 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 2001 und 2003 als Don Giovanni, 2003 auch als Graf in »Le nozze di Figaro«, 2004 als Olivier und 2016 als Hans Sachs gastierte. 1998 wirkte er in Los Angeles in der Uraufführung der Oper »Fantastic Mr. Fox« von Tobias Picker in der Titelrolle mit. 1998 debütierte er als Papageno an der Metropolitan Oper New York, an der er seither auch als Marcello, als Don Giovanni, als J. Robert Oppenheimer in »Doctor Atomic« von Adams, als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, als Nick Shadow, als Guillaume Tell, als Athanael in »Thais« von Massenet und als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. An der English National Opera London sang er am 16.2.2000 in der Uraufführung der Oper »The Silver Tassie« von Mark Anthony Turnage die Partie des Harry Heegan. 2005 gastierte er als J. Robert Oppenheimer auch an der Oper von San Francisco. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Don Giovanni, als Escmillo in »Carmen«, als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, als Guillaume Tell und als Jago in Verdis »Otello«. An der Wiener Staatsoper gastierte er 2012-17 als Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro«, als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein« und als Amfortas. Neben seinem Wirken auf der Bühne konnte er eine zweite ebenso erfolgreiche Karriere als Konzertsolist entfalten. In England sang er zusammen mit führenden Orchestern, in den USA und in Kanada trat er u.a. in St. Louis, Ottawa und Montreal im »Messias«, in Chicago und im Lincoln Center New York in der Passion des zeitgenössischen estnischen Komponisten Arvo Pärt auf. 1994 sang er an der Mailänder Scala das Bass-Solo in Beethovens 9. Sinfonie. Er sang als Solist in Werken von Händel, Haydn und Mozart in Wien, in Utrecht, in vielen weiteren europäischen Musikmetropolen und 1989 auch in der Wigmore Hall London, wo er Lieder von Beethoven vortrug. In seinen Konzertprogrammen fanden sich namentlich die großen Liederzyklen von Schubert und Hugo Wolf. 2000 gab er in New York einen sehr erfolgreichen Lieder- und Balladenabend. Im englischen Fernsehen BBC wirkte er in einer Sendung von B. Brittens »Death in Venice« mit. Zeitweilig verheiratet mit der englischen Mezzosopranistin Louise Winter (* 1959).
Schallplatten: EMI (»L’Enfance du Christ« von Berlioz, Masetto im »Don Giovanni«, Guglielmo in »Così fan tutte«), DGG (»Die Schöpfung« von J. Haydn, »King Arthur« von Purcell, Papageno in der »Zauberflöte«), Collins (»Albert Herring« von B. Britten, »Resurrection« von P. Maxwell Davies), Hyperion/Koch (Lieder von Bridge und Fr. Schubert, »L’Enfance du Christ«), Harmonia mundi (Ein deutsches Requiem von J. Brahms; »Venus and Adonis« von John Blow; Aeneas in »Dido and Aeneas« von H. Purcell), Chandos (»The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams), Teldec (Schöpfungsmesse von J. Haydn), Decca (Argante in »Rinaldo« von Händel); NVC-Video (»Le nozze di Figaro«, Glyndebourne 1994), Arthaus-Video (»Death in Venice« von B. Britten, 1989).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.geraldfinley.com/
30.1. Donato RENZETTI wird 70
Biographie des italienischen Dirigenten auf Englisch: https://www.artistsmanagement.com/artists/donato-renzetti/
30.1. Ivana TOSINI wird 90
Sie war eine Schülerin von Adelaide Saraceni in Mailand. 1953 stand sie in Venedig erstmals auf der Opernbühne. Sie gastierte seitdem in lyrischen Sopranpartien an zahlreichen italienischen Operntheatern, darunter am Teatro Massimo Palermo, am Teatro della Pergola Florenz, am Teatro Comunale Modena, am Teatro Municipale Piacenza und am Teatro Municipale Reggio Emilia, dazu an vielen kleineren Bühnen. An der Mailänder Scala trat sie 1959 als Musetta in »La Bohème« und als Micaela in »Carmen«, 1960 als Liu in Puccinis »Turandot« und 1961 als Dirce in »Medea« von Cherubini auf. Beim Festival von Spoleto wirkte sie 1959 in der Wiederaufführung von Donizettis Oper »Il Duca d’Alba« mit, 1961 sang sie dort die Titelrolle in der italienischen Erstaufführung von Samuel Barbers »Vanessa«. 1961 trat sie gastweise am Opernhaus von Zürich als Traviata auf. 1962 gastierte sie an der Covent Garden Oper London als Gilda im »Rigoletto«; weitere Gastspiele fanden in Dublin und in den USA statt. Sie hat ihre Karriere offensichtlich bereits gegen Ende der sechziger Jahre beendet. Zu ihren großen Rollen gehörten auch die Mimi in »La Bohème« und die Butterfly.
Schallplatten: Melodram (Mitschnitt »Il Duca d’Alba«), MRF (»Medea«, Mitschnitt einer Scala-Aufführung von 1961).
31.1. George BENJAMIN wird 60
In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre studierte er Komposition bei Olivier Messiaen am Pariser Konservatorium, wobei er sich als einer der Lieblingsschüler Messiaens auszeichnete. Später setzte er seine Kompositionsstudien am King’s College, Cambridge bei Alexander Goehr fort. Seit den 1980er Jahren entstand in rascher Folge eine Anzahl großangelegter Kompositionen wie Sudden Time (für Orchester) oder Three Inventions (für Kammerorchester). Antara (für Ensemble und Elektronik), realisiert am IRCAM, war die erste veröffentlichte Komposition, die mit Hilfe des Notationsprogramms Sibelius entstanden war. Sein erstes Kammerstück mit dem Titel Into the Little Hill wurde 2006 uraufgeführt. 2004 entstanden seine Dance Figures – Nine Chreographic Scenes von 15 Minuten Dauer. Benjamins erste große Oper Written on Skin – eine Parabel über die Grenzen der Macht nach einem Text von Martin Crimp – wurde 2012 im Rahmen des Festival d’Aix-en-Provence uraufgeführt. 2016 war George Benjamin Künstler der Konzertreihe „Zeitinsel George Benjamin“ am Konzerthaus Dortmund. Seine nächste Oper Lessons in Love and Violence entstand als gemeinsames Auftragswerk von sieben großen Opernhäusern. Die Uraufführung fand 2018 im Royal Opera House Covent Garden in London statt. George Benjamin lebt in London und lehrt dort am Royal College of Music sowie am King’s College London. Er ist regelmäßiger Gastdirigent der London Sinfonietta, für die er auch Auftragskompositionen geschrieben hat.