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GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2019

06.01.2019 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2019

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.1. Chigusa TOMITA wird 70

 Er debütierte 1978 als kaiserlicher Kommissär in »Madame Butterfly« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 1981 in mehr als 90 Aufführungen u.a. auch den Fiorello im »Barbier von Sevilla«, den Amantio in »Gianni Schicchi«, den Sciarrone in »Tosca«, den Marullo im »Rigoletto«, den Silvano in Verdis »Un ballo in maschera« und den Ruiz im »Troubadour« sang.

 1.1. Gisèle BOBILLIER wird 95


Als Konstanze in Mozarts „Entführung“

 Sie war Absolventin des Konservatoriums ihrer Heimatstadt Genf, das sie seit 1950 besuchte; ihre Lehrer waren Hugues Cuénod und Fernando Carpi. Abschließende Studien bei Germaine Lubin in Paris. Sie sang 1952-72 als Gast am Grand Théâtre Genf die Nicole in »Marion« von Pierre Wissmer, die Miranda in »Der Sturm« von Frank Martin (in der Uraufführung einer Neu-Fassung dieser Oper 1967), den Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Anna Gomez in »The Consul« von Menotti, das Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Diane in der Offenbach-Operette »Orphée aux enfers« und die Poussette in »Manon« von Massenet. Das Schwergewicht ihrer Tätigkeit lag jedoch im Konzertgesang, vor allem im Bereich des Oratoriums. Sie gastierte als Konzertsolistin in ihrer Schweizer Heimat, in Paris, Lyon, Marseille, Straßburg und Nizza, in Mailand und London und beim Festival von Dubrovnik. Dabei meisterte sie ein Repertoire, das von J.S. Bach und Händel bis hin zur modernen Musik reichte; nicht zuletzt galt sie als bedeutende Liedersängerin. Man hörte sie in Radiosendungen der Schweizer Rundfunkstationen, über RAI Mailand, BBC London und über Radio Paris.

Schallplatten: Decca (»L’Enfant et les sortilèges« von Ravel).

 

2.1. Inghild HORYSA wird 75

 Sie war Schülerin von Helena Braun in München und kam 1966 zu ihrem Bühnendebüt an der Münchner Staatsoper als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Am 1.8.1969 wirkte sie an diesem Opernhaus in der Uraufführung der Oper »Spiel von Liebe und Tod« von Ján Cikker mit. Sie war 1967-68 an der Staatsoper München, 1968-69 am Stadttheater Bremen, 1969-74 am Opernhaus Dortmund, seitdem für mehr als zwanzig Jahre am Opernhaus von Nürnberg engagiert. Gastspiele führten sie an die Wiener Volksoper, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Opernhäuser von Essen, Frankfurt a.M., an das Nationaltheater Mannheim, an die Staatsopern von Hamburg und Stuttgart. Ihr vielgestaltiges Bühnenrepertoire enthielt u.a. die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Venus im »Tannhäuser«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Marina im »Boris Godunow«, den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und den Octavian im »Rosenkavalier« von R. Strauss. Diese Partie singt sie auch in einer Aufnahme eines Querschnitts durch die Oper, die vom Dortmunder Opernhaus publiziert wurde. Am Opernhaus von Nürnberg sang sie noch 1998 die Mrs. Herring in B. Brittens »Albert Herring«. Auch als Konzertsängerin erfolgreich aufgetreten.

 

2.1. Péter EÖTVÖS wird 75

Mit 14 nahm ihn Zoltán Kodály in seine Komponistenklasse an der Budapester Musikakademie auf. 1966 ermöglichte ihm ein Stipendium die Übersiedlung in die Bundesrepublik, wo er den Kontakt zur zeitgenössischen Kölner Musikavantgarde suchte. Es folgten Konzertauftritte mit dem Stockhausen Ensemble (1968-76) und eine Anstellung als Tontechniker am Elektronischen Studio des WDR in Köln (1971-79). Auf Einladung von Pierre Boulez leitete Eötvös 1978 das Eröffnungskonzert der IRCAM in Paris. Im Anschluss wurde ihm die musikalische Leitung des Ensemble Intercontemporain übertragen. 1980 gab er sein Dirigenten-Debüt bei den London PROMS, ein Jahr später leitete er die Uraufführung von Karlheinz Stockhausens Oper Donnerstag aus Licht an der Mailänder Scala. Eötvös wurde zum Ersten Gastdirigenten gleich mehrerer internationaler Orchester berufen: BBC Symphony Orchestra, Budapester Festivalorchester, SWR Radiosinfonieorchester Stuttgart und seit 2009 Radio-Symphonieorchester Wien. Mit der Gründung des Internationalen Peter Eötvös Instituts für junge Dirigenten und Komponisten schuf Eötvös eine Plattform, erworbenes Wissen und gelebte Erfahrung an die nächste Generation weiterzugeben. Von 1992 an lehrte er an der Musikhochschule in Karlsruhe, übernahm 1998 eine Professur an der Kölner Musikhochschule, um 2002 für fünf weitere Jahre nach Karlsruhe zurückzukehren.

Eötvös begreift die Musik als intensive Kommunikation zwischen Komponist, Interpret und Publikum. Gerade auch in den Orchesterwerken tritt seine Fähigkeit hervor, außergewöhnliche Klangwelten zu erschaffen. So zum Beispiel in zeroPoints, entstanden 1999 als Hommage an Pierre Boulez. Das Stück nimmt Bezug auf die historische „Stunde-Null“ der Elektronischen Musik, wobei die integrierten Geräuschklänge ausschließlich von den Orchesterinstrumenten selbst erzeugt werden. Jeweils ein Soloinstrument stellen die Werke Jet Stream für Trompete und Orchester (2002) und Seven für Solovioline und Orchester (2006/07) ins Zentrum des Geschehens. Das Béla Bartók gewidmete CAP-KO (2005) entwickelt eine völlig neuartige Form des Klavierkonzerts. Es existiert in drei Fassungen: als Orchesterkonzert für einen Solopianisten, der abwechselnd am akustischen Flügel und elektronischen Keyboard agiert, als Doppelkonzert für zwei akustische Soloklaviere mit Orchesterbegleitung und als Ensemblestück für zwei Klaviere, Sampler und Schlagwerk (Sonata per sei). Im Schlagzeugkonzert Speaking Drums (2012/13) greift Eötvös die Verbindung von Sprechen und Trommeln aus der indischen Perkussion auf. Er verwendet Gedichte von seinem Landsmann Sandor Weöres und dem indischen Dichter Jayadeva aus dem 12./13. Jahrhundert. In seinem zweiten Violinkonzert DoReMi (2013) reflektiert Eötvös, wie sich aus einfachen kleinen Bausteinen die Komplexität der Welt aufbaut. Der Titel bezieht sich gleichermaßen auf die ersten drei Töne unseres Tonsystems wie auf die Uraufführungsinterpretin Midori.Eötvös zählt zu den erfolgreichsten Opernkomponisten unserer Zeit. Während das Libretto der Kammeroper Radames (1975/97) auf eine eigene Textidee des Komponisten zurückgeht, liegen den späteren Opernprojekten Meisterwerke der Weltliteratur zu Grunde. 2002 feierte Le Balcon nach dem Stück von Jean Genet beim Festival in Aix-en-Provence Premiere. Angels in America(2004) basiert auf Tony Kushners Kult-Theaterstück, das seit den 1990er Jahren zu den Schlüsseltexten der amerikanischen Literatur zählt. Auf einen Roman des Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez geht Love and Other Demons zurück. Diese Oper entführt in die kolumbianische Welt des 18. Jahrhunderts voll Aberglauben, Begierde und religiöser Besessenheit und erlebte 2008 beim Glyndebourne Festival die umjubelte Uraufführung. 2010 wurde seine jüngste Oper, Die Tragödie des Teufels, an der Bayerischen Staatsoper in München uraufgeführt. Paradise reloaded (Lilith)(2013) setzt den Stoff der letzten Oper unter neuen Vorzeichen fort: Lilith wird als starke und selbstbestimmte Frau der gütig-mütterlichen Eva gegenübergestellt. Der Goldene Drache(2014) besitzt wieder ein dezidiert politisches Sujet: Globalisierung und Migrationspolitik. Das Stück, das Eötvös nicht als Oper, sondern als Musiktheater versteht, basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Roland Schimmelpfennig und war eine Auftragskomposition für das Ensemble Modern und die Oper Frankfurt. Senza sangue (2015) schrieb Eötvös für eine konzertante Uraufführung im Mai 2015 mit der New York Philharmonic beim ACHT BRÜCKEN Festival in Köln. Ein Jahr später wurde die Oper beim Festival d’Avignon erstmals szenisch realisiert. Das Werk nach der gleichnamigen Novelle von Alessandro Bariccio handelt vom Wiedersehen zweier Menschen, die als Täter und Opfer lebenslang miteinander verbunden sind.Eötvös erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen und Preise, darunter den ungarischen Bartókpreis (1997), den Christoph und Stephan Kaske Preis (2000), den Royal Philharmonic Society Music Award (2002) sowie den Preis SACD Palmarès in der Kategorie „Prix Musique“ (2002). Eötvös ist seit 2000 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Ungarischen Akademie für Literatur und Kunst (Széchenyi Iroldami és Művészeti Akadémia), der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden und der Königlich Schwedischen Musikakademie. Des Weiteren wurden ihm der Titel eines Commandeur de l`Ordre des Arts et des Lettres (2003) und 2004 der Cannes Classical Award in der Kategorie „Best Living Composer“ auf der MIDEM verliehen. Er erhielt zudem den Frankfurter Musikpreis 2007 und den Goldenen Löwen der Biennale Venedig 2011 sowie den International Classical Music Award 2014 für seine CD-Einspielung mit Violinkonzerten von Bartók, Ligeti und seines eigenen Konzerts Seven sowie den Ungarischen Sankt Stephans-Orden im Jahr 2015.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.eotvospeter.com/

 

2.1. Franz HUMMEL wird 80

Seine Mutter ist Lore Hummel. Schon in Kinderjahren entdeckt und unterstützt von Richard Strauss, Eugen Papst und Hans Knappertsbusch studierte Franz Hummel Klavier und Komposition in Salzburg und München und wurde zunächst als Klaviervirtuose bekannt. Er gab Konzerte in ganz Europa und spielte über 60 Schallplatten mit nahezu dem gesamten klassisch-romantischen Repertoire und viel zeitgenössischer Musik ein. Seit Anfang der siebziger Jahre tritt Hummel nicht mehr öffentlich als Pianist auf. Seither widmet er sich ausschließlich dem Komponieren. Seine Opern, Sinfonien, Ballettmusiken, Konzerte und Kammermusikwerke werden von namhaften Interpreten und in renommierten Konzertsälen und Opernhäusern Europas aufgeführt. Im Jahr 2000 hatte das erste von ihm komponierte Musical Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies seine vielbeachtete Weltpremiere im eigens errichteten Musical Theater Neuschwanstein. Bis 2003 wurde das opernhafte Musical über den bayerischen Märchenkönig von 1,5 Mio. Menschen besucht. 2001 brach er mit seiner Abstinenz als Pianist und gab ein Konzert mit der russischen Geigerin Liane Issakadse und dem weltberühmten Klezmer-Klarinettisten Giora Feidman in der Carnegie Hall in New York. In Fortsetzung des Musicals über Ludwig II. schrieb Hummel ein Musical über Richard Wagner, dessen Premiere für 2009 in Dresden geplant ist. Zurzeit arbeitet er zusammen mit seiner Frau Sandra an einem Bühnenwerk über Anton Bruckner. Im November 2008 wird im Opernhaus Erfurt seine neue Oper Der Richter und sein Henker nach dem gleichnamigen Dürrenmatt-Roman uraufgeführt werden. Für die „Kulturhauptstadt Linz 2009″ schreibt er die Eröffnungsoper über Napoleons Polizeiminister Joseph Fouché, der nach Linz ins Exil gehen musste und als der Erfinder des Überwachungs-Staates gilt.

 

3.1. Johann-Werner PREIN wird 65


Als „Donner“ in Bayreuth

 Nach anfänglichem Studium der Psychologie, Philosophie und Pädagogik entschloss er sich zur Ausbildung seiner Stimme. Seit 1977 war er Schüler von Frau Herma Handl-Wiedenhofer in Graz. 1979 begann er eine erfolgreiche Karriere als Konzertsänger, vor allem als Oratoriensolist und Lied-Interpret. Er wurde erster Preisträger beim Belvedere-Concours in Wien. Er debütierte auf der Bühne 1980 im Theater an der Wien in »Jonny spielt auf« von Krenek. Bis 1984 erschien er nur gelegentlich beim Theater, u.a. in Graz, bei den Wiener Festwochen und beim Steirischen Herbst. Seine eigentliche Bühnenkarriere setzte jedoch mit seinem Auftreten bei den Festspielen von Bayreuth ein, wo er 1984-86 den Donner im »Rheingold« sang. 1984-85 war er als Bass-Bariton am Stadttheater von Bern (Schweiz) engagiert, seit 1986 erster Heldenbariton am Theater im Revier Gelsenkirchen. Gastspiele brachten ihm an der Staatsoper von Wien (1985 als Biterolf im »Tannhäuser«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Wiesbaden (1988), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona wie an der Opéra de Wallonie Lüttich wichtige Erfolge. 1989 sang er bei den Festspielen von Salzburg in einer konzertanten Aufführung von Carl Orffs »Antigonae«, in Gelsenkirchen den Wagner in Busonis »Doktor Faust«, in Wiesbaden 1990 den Wotan im »Rheingold« und den Don Pizarro im »Fidelio«, 1991 den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1993 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995 den Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola«, 1996 den Ramfis in »Aida« und den Sarastro in der »Zauberflöte«, am Stadttheater von Freiburg i. Br. 1990 den König Philipp in Verdis »Don Carlos«. Am Opernhaus von Leipzig gastierte er 1993 in »Hippolyte et Aricie« von Rameau; in Wiesbaden sang er 1995 (in einerkonzertanten Aufführung) den Adahm in »Die ersten Menschen« von Rudi Stephan. 1997 sang er am Staatstheater Wiesbaden den Kottwitz in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze und den Frank in »Die tote Stadt« von Korngold, am Staatstheater Braunschweig den Golaud in »Pelléas et Mélisande«, in Montpellier den Robert in »Guntram« von R. Strauss, 1998 am Teatro Verdi Triest den Doktor im »Wozzeck«. Bei den Festspiele von Wiesbaden, wo er am Staatstheater engagiert war, sang er 1998 den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, dort auch 1999 den Faninal im »Rosenkavalier« und den Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti. Von seinen Bühnenpartien sind noch hervorzuheben: der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Sprecher in der »Zauberflöte«, der Landgraf im »Tannhäuser«, der Wotan im Nibelungenring, der Basilio im »Barbier von Sevilla« und der Achilles in »Penthesilea« von Othmar Schoeck. Auch als Konzert- und Liedersänger geschätzt.

Schallplatten: Preiser (Lieder von Joseph Matthias Hauer), Capriccio (»Der ferne Klang« von Fr. Schreker, »Turandot« von Busoni), Decca (»Flammen« von Erwin Schulhoff), Orfeo (»Der zerbrochene Krug« von V. Ullmann).

 

3.1. David ATHERTON wird 75

Er wurde bereits 1968 von Georg Solti zum Dirigenten des Royal Opera House ernannt. Gleichzeitig war Atherton auch als Dirigent der London Sinfonietta tätig. Er galt schon zu dieser Zeit als ein bedeutender Vertreter der neuen Musik. Im Opernhaus Covent Garden feierte er große Erfolge und prägte dadurch das Londoner Musikleben. 1989-2000 war er Musikalischer Direktor des Hong Kong Philharmonic Orchestra. Daneben dirigierte er viele der berühmten Orchester in der Welt. Neben symphonischer Musik gehören Opern zu seinem künstlerischen Repertoire.

 

3.1. Bryan KELLY wird 85

 Biographie des englischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Bryan_Kelly

 

4.1. Peter SEIFFERT wird 65

 Er sang bereits in Düsseldorf in einem Knabenchor und wollte zunächst den Beruf eines Physiotherapeuten ergreifen. Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger im Wesentlichen durch M. Röhrig in Düsseldorf. 1978 begann er seine Bühnenkarriere mit einem Engagement an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Bis 1980 blieb er Mitglied dieses Theaters und folgte dann einem Ruf an die Deutsche Oper Berlin. Hier konnte er eine bedeutende Karriere im jugendlich-lyrischen Tenorfach zur Entwicklung bringen und sang Partien wie den Lenski im »Eugen Onegin«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und den Hüon im »Oberon« von Weber. Große Erfolge am Stadttheater von Bern (1981 als Don Ottavio im »Don Giovanni«) und an der Staatsoper von München (Debüt 1983 als Fenton im »Falstaff« von Verdi; 1984 als Nureddin im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, 1987 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss zu Gast); auch an der Hamburger Staatsoper und an anderen bedeutenden Opernhäusern des deutschen Sprachgebiets gastweise aufgetreten. Er fügte dann auch schwerere und heldische Partien in sein Bühnenrepertoire ein. 1984 debütierte er als Matteo in »Arabella« von R. Strauss an der Wiener Staatsoper. Hier sang er bisher in mehr als 100 Vorstellungen auch den Hans in »Die verkaufte Braut«, den Lohengrin, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Max im »Freischütz«, den Florestan im »Fidelio«, den Tristan, den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Parsifal, den Otello von Verdi, den Tannhäuser und den Siegmund in der »Walküre«. 1987 sang er an der Covent Garden Oper London den Parsifal, 1988 an der Deutschen Oper Berlin den Faust von Gounod, 1990 den Lohengrin, 1991 den Don Ottavio, 1989 in München den Lohengrin, 1991 den Parsifal. Bei den Salzburger Festspielen trat er 1992 als Narraboth auf, 1994 als Don Ottavio. 2003 in Mahlers »Lied von der Erde«, 2007 als Max im »Freischütz« und 2013 als Siegmund in einer konzertanten Aufführung des 1. Aktes der »Walküre«. 1992 sang er in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses von Nagoya (Japan) den Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, anschließend in Tokio den Erik, 1995 bei Maggio Musicale von Florenz den Max im »Freischütz«. Bei den Osterfestspielen von Salzburg sang er 1996 und 2017 das Tenor-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 2017 auch den Siegmund. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1996-98 und 2000 den Walther von Stolzing und 2001-03 und 2005 den Lohengrin. Am Opernhaus von Zürich 1996 als Florestan zu Gast, an der Staatsoper Berlin 1996 als Lohengrin. 1997 sang er an der Staatsoper von München den Hans in »Die verkaufte Brat«. 1998 gastierte er in Rom wie an der Hamburger Staatsoper als Max im »Freischütz«, 1999 an der Münchner Staatsoper wie an der Staatsoper Berlin als Lohengrin. 1999 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Tannhäuser, an der Münchner Staatsoper sang er den Max im »Freischütz«, 2000 dort wie an der Deutschen Oper Berlin den Lohengrin, in München dazu den Walther von Stolzing. 2001 hörte man ihn (konzertant) in Dresden als Rienzi in der gleichnamigen Wagner-Oper, am Opernhaus von Zürich als Erik. 2004 debütierte er als Tannhäuser an der Metropolitan Oper in New York, an der er 2008 auch den Tristan sang. Nachdem er an der Mailänder Scala 1984, 1990 und 2003 bereits Konzerte gegeben hatte, sang er dort im September 2011 bei einem Gastspiel der Wiener Staatsoper in einer konzertanten Aufführung des »Fidelio« den Florestan. Auch als Konzertsolist kam er zu einer großen internationalen Karriere. So sang er in London im Mozart-Requiem unter Carlo Maria Giulini, in Philadelphia in Beethovens 9. Sinfonie unter Riccardo Muti. Seit 1986 verheiratet mit der berühmten Sopranistin Lucia Popp (1939-93). In zweiter Ehe mit der österreichischen Sopranistin Petra-Maria Schnitzer verheiratet.

Schallplatten: HMV-Electrola (»Zar und Zimmermann« von Lortzing, »Lobgesang« von Mendelssohn, 9. Sinfonie von Beethoven, Froh im »Rheingold«), Decca (»Arabella« von R. Strauss), Teldec (Florestan im »Fidelio«, Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1999), Ariola-Eurodisc (»Gianni Schicchi« von Puccini, C-Moll-Messe von Mozart), EMI (Opern- und Operetten-Recital, Arien aus italienischen Opern, »Die Fledermaus« als Eisenstein, Erik in »Der fliegende Holländer«, »Das Lied von der Erde« von G. Mahler), DGG (8. Sinfonie von G. Mahler), RCA (Max im »Freischütz«, Arien aus Opern von Weber, Nicolai, Wagner und Richard Strauss), BMG/RCA (Hüon im »Oberon« von Weber), Teldec/East West Rec. (Titelrolle im »Lohengrin«, 1.Akt »Walküre«); EMI-Video (»Der fliegende Holländer«).

 

4.1. Margaret MARSHALL wird 70


Als „Fiordiligi“ in „Cosi“

 Gesangstudium an der Royal Scottish Academy of Music in Glasgow. Sie setzte ihre Ausbildung mit Hilfe von Stipendien bei Edna Mitchell und Peter Pears in England, dann bei Hans Hotter in München fort. 1974 war sie die Gewinnerin eines internationalen Gesangwettbewerbs in München. Erste Erfolge als Konzertsängerin hatte sie 1975 in der Londoner Wigmore Hall, dann auch in Italien und seit 1978 in den USA. Bühnendebüt 1977 am Teatro Comunale Florenz. Sie sang dann viel an der Scottish Opera Glasgow (1969 Poppea in Händels »Agrippina«, 1979 Euridice in Glucks »Orfeo ed Euridice«, 1980 und 1986 Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1981-82 Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1983 Pamina in der »Zauberflöte« und Ilia im »Idomeneo«, 1985 Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss) und wurde durch Gastspiele in den Zentren des internationalen Musiklebens, vor allem als Mozart-Interpretin, bekannt. An der Mailänder Scala sang sie 1979 den Lucio in »Tito Manlio« von Vivaldi und das Sopran-Solo in Pergolesis Stabat mater, 1982 die Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1984 die Ilia. 1979 übernahm sie beim Maggio Musicale von Florenz die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1980 an der Covent Garden Oper London die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1989 dort auch die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. An der Hamburger Staatsoper trat sie 1982 als Fiordiligi auf. 1982-85 und wiederum 1990-91 hörte man sie bei den Festspielen von Salzburg als Fiordiligi, 1992 als Vitellia und als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1983 auch in Mozart-Konzerten. Sie gab 1980 in den USA Konzerte mit dem Boston Symphony Orchestra. 1986 sang sie am Opernhaus von Köln erstmals die Marschallin im »Rosenkavalier«, die sie dann in Zürich und an weiteren Theatern wiederholte. Sie trat an der Wiener Staatsoper 1988 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Fiordiligi in insgesamt sechs Vorstellungen auf. 1991 Gastspiel beim Hongkong Festival als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1991 gastierte sie an der Oper von Frankfurt a.M. als Traviata. Im Konzertbereich schätzte man sie vor allem als große Bach- und Händel-Interpretin. Die Sängerin, die mit dem schottischen Arzt Dr. Graeme Davidson verheiratet war, lebte in ihrem Geburtsort Stirling in Schottland.

Schallplatten: Philips (Werke von J.S. Bach, »Tito Manlio« von Vivaldi, »L’Incontro improviso« von Haydn, »Die Schuldigkeit des ersten Gebots« von Mozart, Sopransolo im »Messias«), HMV (»Saul« von Händel, »Così fan tutte«, Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, »Les Danaïdes« von A. Salieri), RCA (Matthäuspassion von J.S. Bach), Telefunken (Marienvesper von Monteverdi), Decca (H-Moll-Messe von J.S. Bach), CBS (8. Sinfonie von G. Mahler), DGG (Stabat mater von Pergolesi), EMI (Paukenmesse von J. Haydn), Chandos (»The Kingdom« von E. Elgar), Eurodisc (Matthäuspassion von J.S. Bach).

 

5.1. Katalin FARKAS wird 65

 Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung in Budapest und sang seit 1982 an der Budapester Nationaloper. Dort trat sie in Partien aus dem Koloraturfach wie der Rosina im »Barbier von Sevilla«, der Sophie in Massenets »Werther«, der Frasquita in »Carmen«, der Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und dem Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart (1987) auf. 1985 gastierte sie beim Glyndebourne Festival als Zdenka in der Richard Strauss-Oper »Arabella«, 1986-87 bei den Festspielen von Göttingen in »Don Sanche« von F. Liszt und als Amaryllis in »Il Pastor fido« von Mozart, 1990 in »Floridante« von Händel. Weitere Gastspiele am Teatro San Carlo Neapel, in der Schweiz und in Spanien. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch ergänzend die Marzelline im »Fidelio«, die Lola in »Cavalleria rusticana« und die Giannetta in Donizettis »L‘Elisir d’amore« zu nennen. Auch als Konzertsängerin kam sie in einem weitreichenden Repertoire zu ihren Erfolgen.

Schallplatten: Hungaroten (»Don Sanche« von Liszt, Brockes-Passion und »Der geduldige Sokrates« von Telemann, »La serva padrona« von Pergolesi, »Floridante« von Händel).

 

5.1. Janine ROEBUCK wird 65

 Zunächst Studium der französischen Sprache und Literatur an der Manchester University (1972-76), dann Musik- und Gesangstudium am Royal Northern College Manchester bei Nicholas Powell und bei Frederic Cox (1977-81), danach am Conservatoire National de Paris bei Régine Crespin (1981-82), schließlich im National Opera Studio London bei David Harper (1982-83), auch bei Edgar Evans. 1984 debütierte sie an der New Sadler’s Wells Opera London als Manja in »Gräfin Mariza« von Kálmán. Noch im gleichen Jahr  sang sie bei der Gesellschaft Opera 80 die Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. 1985 trat sie beim Buxton Festival in »La buona figliuola« von N. Piccinni auf, 1985 an der Scottish Opera Glasgow als Clarina in »La Cambiale di Matrimonio« und als Lucilla in  »La Scala di Seta« von Rossini, 1989 an der Covent Garden Oper London in »Alceste« von Gluck. Bei der D’Oyly Carte Opera Company wie bei der New Sadler’s Wells Opera gastierte sie in Operetten von Gilbert & Sullivan (u.a. als Hebe in »H.M.S. Pinafore«), bei der Pavilion Opera als Dorabella in »Così fan tutte« und als Maddalena im »Rigoletto«. Erfolgreiche Konzert- und Oratorienauftritte in England wie im Ausland.

Schallplatten: TER (»Die lustige Witwe« von F. Lehár, »H.M.S. Pinafore« von Gilbert & Sullivan).

 

5.1. Nassrin AZARMI wird 70

 Sie begann ihre Ausbildung am Konservatorium von Teheran als Schülerin von Mme. Fachere Saba und ergänzte diese Studien in Köln bei Margarethe Düren-Herrmann. 1967 debütierte sie am Opernhaus von Teheran in der Rolle der Despina in »Così fan tutte«. Sie wurde dann 1968-69 Mitglied der Wiener Volksoper (wo sie u.a. in den Minuten-Opern von Darius Milhaud und die Fatima in »Abu Hassan« von C.M. von Weber sang), 1969-71 des Landestheaters von Linz/Donau. 1971 folgte sie einem Ruf an die Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der sie als Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« debütierte, eine 42-jährige, bedeutende Karriere entfaltete und dort insgesamt 88 Rollen sang. Sie sang dort wie bei ihren Gastspielen zahlreiche Partien aus dem Koloratur- und aus dem lyrischen Fach, darunter die Königin der Nacht wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Konstanze wie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Adina in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Elvira in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, die Micaela in »Carmen«, die Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss, die Aminta in dessen »Die schweigsame Frau«, die Gilda im »Rigoletto«, die Musetta in »La Bohème« (1993) und die Nannetta in Verdis »Falstaff«. Zu Gast an der Oper von San Francisco (1974 als Clorinda in »La Cenerentola«), an der Wiener Volksoper und an deutschen Bühnen. An der Oper von Antwerpen sang sie 1982 die Titelrolle in »Lulu« von A. Berg. Bei den Festspielen von Salzburg übernahm sie 1970 einen der Knaben in der »Zauberflöte«. Sie wurde auch als Konzert- und Oratoriensängerin bekannt. Am 30. November 2013 verabschiedete sie sich in Duisburg als Annina in »La Traviata« von der Bühne.

Schallplatten: Edition Schwann, auch Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen.

 

5.1. Wilhelmenia FERNANDEZ wird 70

 Ihre Mutter war Pianistin und Organistin in einer Kirche in Philadelphia. Dort sang die Tochter schon im Alter von sieben Jahren kleine Solopartien. Sie studierte 1969-73 in ihrer Heimatstadt Philadelphia und besuchte anschließend die Juilliard School of Music. 1977 begann die junge farbige Sängerin ihre Bühnenkarriere an der Oper von Houston (Texas) in der Rolle der Bess in der Oper »Porgy and Bess« von Gershwin. Es kam anschließend zu einer glanzvollen Tournee mit dieser Oper durch die USA wie durch die europäischen Länder. 1979-80gastierte sie an der Grand Opéra Paris als Musetta in Puccinis »La Bohème«. Sie teilte seither ihre Karriere zwischen den Theatern in ihrer nordamerikanischen Heimat und den großen Bühnen in Europa auf. So sang sie an der New York City Opera, an der Oper von Boston und bei der Michigan Opera Company, am Opernhaus von Toulouse (u.a. die Aida), an der Opéra du Rhin Straßburg und an der Opéra de Wallonie Lüttich (1987-88 die Marguerite im »Faust« von Gounod). 1988 war sie am Berliner Theater des Westens wieder in ihrer Glanzrolle, der Bess, sehr erfolgreich. Bei der Opera North Leeds sang sie 1986 die Aida, 1991 am Teatro San Carlos Lissabon die Leonore im »Troubadour«, in London in dem Musical »Carmen Jones«. 1986 war sie bei den Festspielen von Wiesbaden, 1993 in Lüttich, 1994 und 1996 an der Deutschen Oper Berlin als Aida zu Gast. An der Deutschen Oper Berlin wie bei den Festspielen von Wiesbaden übernahm sie 1997 die Partie der Aida (ihre Glanzrolle). Aus ihrem Repertoire sind noch die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Carmen, die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell und die Titelfigur in »Luisa Miller« von Verdi hervorzuheben. Auch im Konzertsaal war sie in einem weit gespannten Repertoire erfolgreich (Sopran-Solo in Beethovens 9. Sinfonie). Weiten Kreisen wurde die Sängerin durch ihr Mitwirken in dem Musikfilm »Diva« bekannt. Hier erregte neben ihrer Stimme auch ihre aparte Schönheit Bewunderung.

Schallplatten: HMV (»Carmen Jones« von Hammerstein).

 

5.1. Doris JUNG wird 95


Als Irene in Rienzi

 Ihre Lehrer waren Julius Cohen in Urbana (Illinois), Emma Zador und Winifred Cecil in New York, schließlich Luise Helletsgruber in Wien. 1955 erfolgte ihr Bühnendebüt am Opernhaus von Zürich als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. Sie war engagiert: 1955-56 am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich, 1958-59 am Staatstheater von Oldenburg, 1959-63 am Stadttheater von Freiburg i.Br., 1963-66 an der Staatsoper Hamburg, 1966-69 an der Staatsoper München. Sie gastierte an der Wiener Staatsoper 1963 als Senta in »Der fliegende Holländer« und 1968 als Donna Anna im »Don Giovanni«, 1960 an der City Opera New York als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Puccinis Suor Angelica und als Marschallin im »Rosenkavalier«, 1972-73 und 1974 wieder als Marschallin und als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Bedeutende Erfolge bei Auftritten an der Staatsoper von Stuttgart, an der Königlichen Oper Stockholm, an den Opernhäusern von Kopenhagen, Straßburg, Marseille, Frankfurt a.M., Köln, Barcelona, am Teatro Bellini Catania und am Teatro San Carlo Neapel. In Nordamerika sang sie vor allem an der New York City Opera, mit deren Direktor Felix Popper (1908-2000) sie seit 1951 verheiratet war, erschien aber auch an den Opern von Portland und Washington, in Minneapolis und Aspen. Eine bedeutende Karriere hatte sie auch im Konzertsaal. 1970 war sie die Solistin in einem großen Wagner-Konzert in New York unter L. Stokowski; 1991 gab sie nochmals ein Konzert in New York zusammen mit dem Syracuse Symphony Orchestra. Seit 1970 wirkte sie in New York als geschätzte Gesanglehrerin. – Groß dimensionierte, hochdramatische Sopranstimme, die in Opern von R. Wagner, Verdi, Mozart und R. Strauss ihre großen Leistungen aufzuweisen hatte. In ihrem Bühnenrepertoire fanden sich weiter die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, die Leonore im »Fidelio«, die Elsa im »Lohengrin«, die Irene in Wagners »Rienzi«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser«, die Chrysothemis in »Elektra«, die Titelrolle in »Arabella« und die Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Aida, die Lady Macbeth in »Macbeth« von Verdi, die Tosca und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«.

Schallplatten: Westminster.

 

6.1. Stefan SOLTÉSZ wird 70

Er kam 1956 nach Wien, wo er Mitglied der Wiener Sängerknaben wurde. An der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst studierte er Dirigieren bei Hans Swarowsky sowie Komposition und Klavier. 1971 begann er als Kapellmeister am Theater an der Wien seine Karriere, worauf Engagements als Korrepetitor und Dirigent an der Wiener Staatsoper (1973–83) und als Gastdirigent am Grazer Opernhaus (1979–81) folgten. Während der Salzburger Festspiele (1978, 1979 und 1983) arbeitete er auch als Musikalischer Assistent bei Karl Böhm, Christoph von Dohnányi und Herbert von Karajan. Positionen als ständiger Dirigent hatte Soltész an der Hamburgischen Staatsoper (1983–85) und an der Deutschen Oper Berlin (1985–97) inne. Als Generalmusikdirektor wirkte er 1988-93 am Staatstheater Braunschweig sowie als Chefdirigent 1992-97 an der Flämischen Oper Antwerpen/Gent. 1997-2013 war Soltész Intendant des Aalto-Theaters in Essen, welches 2008 im Rahmen der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt wurde, und bis zum Ende der Spielzeit 2012/2013 Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker, das 2003 und 2008 „Orchester des Jahres“ war. Gastdirigate führen Soltész regelmäßig an die Wiener Staatsoper sowie an die großen Opernhäuser Deutschlands (u. a. nach München, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln). An der Wiener Staatsoper dirigierte er zunächst viele Ballettabende und debütierte als Operndirigent 1983 mit Il barbiere di Siviglia. Weiters dirigierte er hier u. a. La Traviata, Madama Butterfly, Il Trovatore, Otello, Un ballo in maschera, Die Zauberflöte, Tosca, Der Rosenkavalier, Rigoletto, Aida, Lohengrin, La Bohème, I puritani, Daphne, Peter Grimes, Ariadne auf Naxos, Salome, Le nozze di Figaro, Arabella und Die Fledermaus. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind das Teatro dell’Opera di Roma, die Budapester Staatsoper, das Teatr Wielki in Warschau, das Bolschoi-Theater in Moskau und das Grand Théâtre de Genève. Darüber hinaus gastierte er an der Pariser und der Zürcher Oper, De Nederlandse Opera Amsterdam, Teatro Massimo Bellini Catania, an der Oper Bilbao, am Teatro Colón in Buenos Aires, in Japan, Taiwan, an der Washington und der San Francisco Opera, in Covent Garden, sowie bei den Festivals in Montpellier, Aix-en-Provence und Savonlinna, den Pfingstfestspielen Baden-Baden, anima mundi in Pisa, dem Tongyeong Festival (Korea) sowie dem Glyndebourne Festival. Sinfoniekonzerte und Rundfunkaufnahmen dirigierte Soltész u. a. in München, Hamburg, Hannover, Dresden, Berlin, Saarbrücken, Bremen, Wiesbaden, Heidelberg, Wien, Rom, Catania, Turin, Mailand, Genua, Verona, Triest, Basel, Bern, Paris, Moskau, Taipei, Nagoya und Budapest. Seine CD-Einspielungen umfassen u. a. Opern von Giacomo Puccini (La Bohème), Giuseppe Gazzaniga (Don Giovanni) und Alexander von Zemlinsky (Der Kreidekreis) sowie Arien und Lieder mit Grace Bumbry, Lucia Popp und Dietrich Fischer-Dieskau. Seine Aufnahme von Alban Bergs Lulu-Suite und Hans Werner Henzes Appassionatamente plus mit den Essener Philharmonikern wurde für den Grammy und den ICMA nominiert.

 

8.1. Ulf SCHIRMER wird 60

 Studium am Konservatorium von Bremen sowie an der Musikhochschule in Hamburg bei György Ligeti, Christoph von Dohnányi und Horst Stein. Assistent von Lorin Maazel und Hausdirigent an der Wiener Staatsoper, u. a. mit Premieren von Berios »Un Re in ascolto«, »Erwartung«, »Raymonda« und »Die Entführung aus dem Serail«. 1988-91 Generalmusikdirektor in Wiesbaden und Künstlerischer Direktor für die Symphoniekonzerte am Hessischen Staatstheater. Ab 1991 Resident-Dirigent an der Staatsoper Wien, in den darauf folgenden Jahren auch als Konsulent beratend für die Wiener Staatsoper tätig. 1995-98 Wechsel als Chefdirigent zum Dänischen Radio-Sinfonie-Orchester in Kopenhagen. 2000 Berufung zum Professor für musikalische Analyse und Musikdramaturgie an die Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 2006-17 künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters. Im Rahmen seiner Konzerttätigkeit Zusammenarbeit mit den Wiener und den Berliner Philharmonikern, den Wiener und den Bamberger Symphonikern, der Staatskapelle Dresden und dem Orchestre de la Suisse Romande. Einladungen an das Gewandhaus Leipzig. Zahlreiche Engagements bei den Bregenzer und den Salzburger Festspielen, an der Staatsoper Wien, der Grazer Oper, der Deutschen Oper Berlin, der Pariser Opéra Bastille, der Mailänder Scala, in Tokio, Genf und Israel. Große Erfolge mit »Der Rosenkavalier«, »Salome«, »Die Frau ohne Schatten«, »La Bohème«, »Nabucco«, »Fidelio«, »Der fliegende Holländer«, »Der Ring des Nibelungen«, »Parsifal«, »Le nozze di Figaro«, »Die Fledermaus«, »Griechische Passion«, »Lulu«, »Die Vögel« sowie mit der Uraufführung »Tod und Teufel« von Gerd Kühr. An der Wiener Staatsoper »La Bohème« und »Der fliegende Holländer«. An der Oper Leipzig 2005/06 Einstudierung »Parsifal«. Generalmusikdirektor der Oper Leipzig seit 2009/10, ab der Spielzeit 2011/12 Intendant und weiterhin Generalmusikdirektor. Seitdem Einstudierungen insbesondere von Werken Richard Wagners und Richard Strauss‘, u. a. »Die Feen« in der Kooperation mit den Bayreuther Festspielen (BF Medien), »Der Ring des Nibelungen«, »Tannhäuser«, »Ariadne auf Naxos«, »Elektra«, »Die Frau ohne Schatten«, »Arabella« und »Salome«. Darüber hinaus Einstudierung von »Hänsel und Gretel«, »Macbeth«,  »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, »West Side Story« sowie »Lulu«. Dirigate der Babykonzerte im Opernhaus. In der Spielzeit 2018/19 wird er in Leipzig neu einstudieren: »La fanciulla del West« und »Der fliegende Holländer«.

 

8.1. Helrun GARDOW wird 75

 Sie begann ihre Ausbildung an der Musikhochschule Berlin 1963 bei Richard Sengeleitner und setzte diese in den Jahren 1969-71 an der Musikhochschule Köln fort. Sie war auch Schülerin von Josef Metternich in Köln und München und von Sara Sforni Corti in Mailand. Nachdem sie im Sommer 1968 bereits bei den Festspielen auf der Freilichtbühne Rehberge in Berlin aufgetreten war, war sie 1969-76 am Theater der Stadt Bonn engagiert. Dort wirkte sie in den Uraufführungen der Opern »Pentheus« (1971) und »Der gestiefelte Kater« von F. Valdambrini mit. 1976 wurde sie an das Opernhaus von Zürich verpflichtet, an dem sie während der folgenden zehn Jahre bis 1987 eine erfolgreiche Tätigkeit entfaltete. Hier hörte man sie u.a. als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Minerva in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, als Suzuki in »Madame Butterfly«, als Mary in »Der fliegende Holländer«, als Octavian wie als Annina im »Rosenkavalier«, als Olga im »Eugen Onegin« und als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. Hier wirkte sie in der Saison 1979-80 in der Schweizer Erstaufführung der (von F. Cerha ergänzten) Oper »Lulu« von A. Berg als Gymnasiast und Groom mit. Am Opernhaus von Zürich wirkte sie auch in den Uraufführungen der Opern »Ein Engel kommt nach Babylon« (1977) und »Der Kirschgarten« (4.12.1984), beide von Rudolf Kelterborn, mit. Weitere Bühnenpartien der Künstlerin waren der Orpheus von Gluck, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Maddalena im »Rigoletto«, die Azucena im »Troubadour«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos«, die Venus im »Tannhäuser« und die Charlotte in Massenets »Werther«. Sie gastierte am Opernhaus von Kopenhagen, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Staatsoper Hamburg, in Bern und Gelsenkirchen und mit dem Ensemble des Zürcher Opernhauses in Berlin, Dresden, Wiesbaden, München, Wien, an der Mailänder Scala, bei den Festspielen von Edinburgh, in Lausanne und Athen. Als Konzert- und Oratoriensolistin hatte sie in einem sehr umfassenden Repertoire große Erfolge auf internationalem Niveau (Konzertauftritte in Amsterdam, Köln, Frankfurt a.M., Paris, Madrid, Neapel, Seoul). Seit 1987 verlegte sie ihre Tätigkeit nach Seoul (Korea); dort wirkte sie als Opern- und Konzertsängerin sowie als Direktorin der ARTCOM (Computer Visual Art & Music). Sie kam aber wieder zu Beginn der neunziger Jahre nach Europa zurück.

Schallplatten: Telefunken (»L‘Incoronazione di Poppea« und »Il Ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, »Dido and Aeneas« von Purcell, Magnificat und mehrere Kantaten von J.S. Bach) CBS (Geistliche Musik von Johannes Brahms), FSM-Aulos (Theresien-Messe von J. Haydn, Missa brevis D-Dur von Mozart).

 

9.1. Pascal VERROT wird 60

 Informationen über den französischen Dirigenten auf seiner Homepage: http://verrot.free.fr/

 

9.1. Margaret NISBETT wird 90

 Biographie der australischen Sopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Margaret_Nisbett

 

10.1. Marilyn COTLOW wird 95

 Ursprünglich wollte sie Tänzerin werden, ließ dann aber während sieben Jahren ihre Stimme durch Hans Clemens in Los Angeles ausbilden. 1942 debütierte sie in Los Angeles als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« von Mozart. In der Folgezeit arbeitete sie beim Film. 1945 kam sie nach New York und sang 1946 in Central City (Colorado) das Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail« und die Despina in »Così fan tutte«. Am 18.2.1947 kreierte sie am Heckscher Theatre in New York in der Uraufführung von Menottis »The Telephone« die Rolle der Lucy. Die gleiche Partie sang sie 1948 in der englischen Premiere des Werks am Aldwych Theatre in London. 1948 gewann sie den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper Auditions of the Air; darauf debütierte sie an der Metropolitan Oper 1948 als Philine in »Mignon« von Thomas. Sie trat dort in der Spielzeit 1948-49 in insgesamt neun Vorstellungen auch als Adina in »L‘Elisir d’amore« auf. 1952 nahm sie ein Engagement am Stadttheater von Basel an; 1953-54 war sie am Stadttheater von Bremen tätig. Sie gab Konzerte in Holland und sang 1955 beim Wexford Festival in Irland die Amina in »La Sonnambula« von Bellini.

Auf Columbia sang sie in einer vollständigen Aufnahme von Menottis Einakter »The Telephone«, auf CBS in »The Medium«, einem weiteren Werk von Menotti; auf Victor veröffentlichte sie eine Liederplatte.

 

11.1. John DeMAIN wird 75

Der amerikanische Dirigent ist gegenwärtig künstlerischer Leiter der Opera Pacific. Er war 18 Jahre lang Musikdirektor und Erster Dirigent der Houston Grand Opera Er widmet sich gerne zeitgenössischen Opern; er dirigierte die Premieren von John Adam’s Nixon in China, Leonard Bernstein’s A Quiet Place und Michael Tippett’s New Year sowie die amerikanischen Erstaufführungen von Philip Glass’s Akhnaten. Er dirigiert auch gelegentlich an der Los Angeles Opera. 2008 startete seine 15. Saison als Musikdirektor des Madison Symphony Orchestra in Madison, Wisconsin, sowie als künstlerischer Direktor der Madison Opera. Er lebt in Madison mit seiner Frau Barbara und seiner Tochter Jennifer.

 

11.1. York HÖLLER wird 75

1963-70 studierte er an der Musikhochschule Köln bei Bernd Alois Zimmermann und Herbert Eimert Komposition sowie Klavier (u.a. bei Schmitz-Gohr) und Orchesterleitung. Parallel dazu studierte er Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Köln. Weitere musikalische Studien absolvierte er in den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik bei Pierre Boulez. 1967 legte Höller sein Examen in Schulmusik ab. 1969-72 war er Mitglied der Gruppe 8 Köln. Am Staatstheater Bonn war Höller kurzzeitig als Solorepetitor tätig. 1971 folgte er einer Einladung Karlheinz Stockhausens, eigene Kompositionen im Studio für elektronische Musik des WDR zu realisieren. Mit seinen Werken erlangte er schnell internationale Bekanntheit. Ab Mitte der 1970er komponierte Höller auch am Pariser Forschungsinstitut IRCAM, wohin ihn Pierre Boulez eingeladen hatte. An der Grand Opéra wurde 1989 seine Oper Der Meister und Margarita nach dem gleichnamigen Roman Michail Bulgakows uraufgeführt. 1986-90 war Höller Dozent für Analyse und Musiktheorie an der Musikhochschule Köln. Danach war er 1990-99 künstlerischer Leiter des WDR-Studios für elektronische Musik. 1993 folgte er einem Ruf der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin als Professor für Komposition. Als Nachfolger Hans Werner Henzes wechselte er 1995 in dieser Funktion an die Musikhochschule Köln. Außerdem hält Höller an vielen europäischen und amerikanischen Hochschulen Gastvorträge und Kompositionskurse.

Seit 1991 ist York Höller Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg. (Quelle: Wikipedia)

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.yorkhoeller.de/

 

11.1. Rosa LAGHEZZA wird 80

 Nach ihrem Gesangstudium bei den Pädagogen Donassio und Coradetti in Triest debütierte sie 1960 am Teatro Nuovo Mailand als Mignon in der Oper gleichen Namens von A. Thomas. Sie hatte in den folgenden zwei Jahrzehnten eine bedeutende Karriere an den großen italienischen Theatern, darunter an der Oper von Rom, in Neapel, Venedig, Triest, Bologna und Genua, beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, beim Spoleto Festival und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1973). An der Mailänder Scala debütierte sie 1964 als Wowkle in Puccinis »La Fanciulla del West«. An diesem Haus sang sie 1972 die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, 1973 in Paul Dessaus »Die Verurteilung des Lucullus« (im Teatro Lirico), 1974 die Prinzessin Clarice in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, 1977-78 die Mrs. Peachum in »The Beggar’s Opera« von B. Britten (in der Piccolo Scala), 1979 die Suzuki in »Madame Butterfly«, 1979 die Marie in Rossinis »Mosè«, 1979 und 1981 die Schenkenwirtin im »Boris Godunow«,  1979 die Gelosia in Luigi Rossis »L‘Orfeo« und die Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano. Im Ausland gastierte sie erfolgreich im Barocktheater auf Schloss Drottningholm in Schweden (1965 als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und als Marcellina in »Le nozze di Figaro«), an den Opernhäusern von Dortmund, Stuttgart, Monte Carlo, Oslo, Stockholm und Leningrad wie an der Pariser Grand Opéra. 1988 hörte man sie am Opernhaus von Zürich als Marquise de Berckenfield in »La Fille du Régiment« von Donizetti. Noch 1999 gastierte sie am Opernhaus von Nizza als Marquise de Berckenfield. Von ihren Bühnenpartien sind noch zu nennen: die Carmen, die Isabella in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, die Clarice in dessen »La pietra del paragone« (die sie auch in einer Aufführung im italienischen Fernsehen sang), der Arsace in Rossinis »Semiramide«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Federica in »Luisa Miller« von Verdi, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Küsterin in Janáceks »Jenufa« und die Margarita in Wolf-Ferraris »I quattro rusteghi«.

Schallplatten: Nightingale (Marquise in »La Fille du Régiment« von Donizetti).

 

13.1. Richard BLACKFORD wird 65

 Informationen über den englischen Komponisten auf seiner Homepage: http://www.blackford.co.uk/index.html

 

15.1. Olga SZWAJGIER wird 75

 Sie studierte zuerst Chemie und Biologie als Lehrfächer (1962-64), ließ dann aber ihre Stimme 1965-70 durch Stanislawa Hoffmann an der Musikakademie von Krakau ausbilden. 1970 erwarb sie dort ihr Diplom als Sängerin und Pädagogin. Sie begann dann 1972 ihre Bühnenkarriere an der Baltischen Oper Gdansk (Danzig) und trat als Gast an den großen polnischen Bühnen auf. Sie spezialisierte sich in besonderer Weise auf die zeitgenössische Musik, wobei der ungewöhnliche Tonumfang ihrer Stimme, der vom tiefen Alt bis zum höchsten Sopran reichte, in wirkungsvoller Weise eingesetzt wurde. Sie trat bei den Herbst-Festspielen von Warschau, beim Festival Incontroazione in Palermo, beim Foro Internazionale de Musica Nueva in Mexico City und bei weiteren Veranstaltungen auf. Dabei trug sie zum Teil eigens für sie geschriebene Kompositionen vor.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.olgaszwajgier.com/eng.php

 

16.1. Michael ROIDER wird 65

 Er begann das Violin- und Gesangstudium am Salzburger Mozarteum und war bereits während dieser Zeit Mitglied des Mozarteum-Orchesters, der Camerata Accademica und des Pro Arte Streichquartetts Salzburg. Er wurde Preisträger beim Salzburger Mozart-Wettbewerb und beim Schubert-Wolf-Liedwettbewerb des Musikvereins Wien. Als Sänger debütierte er 1979 am Stadttheater von Basel in der Rolle des Ferrando in »Così fan tutte«. Er blieb bis 1985 Mitglied dieses Hauses; zugleich schloss er mit dem Landestheater Innsbruck für die Jahre 1983-85 einen Gastvertrag ab. 1985-86 sang er am Stadttheater von Oberhausen (hier u.a. die Titelrolle in Lortzings Oper »Casanova«), 1986-88 am Stadttheater von Luzern, wo er 1987 an der Schweizerischen Erstaufführung der Oper »Owen Wingrave« von Benjamin Britten teilnahm. 1988-90 war er am Staatstheater Karlsruhe engagiert, 1990-95 am Opernhaus von Graz (wo er u.a. den Kudrjas in Janáceks »Katja Kabanowa«, den Max im »Freischütz«, den Eisenstein in der »Fledermaus« und die Titelpartie in »Der Graf von Luxemburg« verkörperte). Er gastierte in Leipzig, Bern (Schweiz) und am Grand Théâtre Genf (1989 als Lucano in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«). Neben seinen lyrischen Partien (Don Ottavio im »Don Giovanni«, Alfredo in »La Traviata«) nahm er jetzt auch Charakterrollen in sein Bühnenrepertoire auf. Seit 1992 Mitglied der Volksoper Wien, seit 1995 auch der Wiener Staatsoper. An der Volksoper sang er den Prinzen Sou-Chong in der Lehár-Operette »Das Land des Lächelns« und den Eisenstein (auch bei einem Japan-Gastspiel des Ensembles), den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Adam im »Vogelhändler« von Carl Zeller, den Schuiskij im »Boris Godunow« und den 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1995 als Offizier in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und sang hier bis zu seiner Pensionierung 2016 u.a. den Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Arbace und den Titelhelden in Mozarts »Idomeneo«, den Hirten in »Oedipe« von Enescu, den Froh wie den Loge im »Rheingold«, den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, den Herodes in »Salome« von R. Strauss (den er auch 1999 in Graz vortrug), den Basilio in »Le nozze di Figaro«, den Maler in »Lulu« von A. Berg, die Titelrolle in »Das Traumfresserchen« von W. Hiller, den Valzacchi im »Rosenkavalier«, den Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«, den Eisenstein, den Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten, den Altoum in Puccinis »Turandot«, den Laca in »Jenufa« von Janácek, den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, den Incroyable in »Andrea Chénier« von Giordano, den Grafen Albert in Korngolds »Die tote Stadt«, den Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, den Aegisth in »Elektra« von R. Strauss, den Bob Boles in »Peter Grimes« von Britten, den Guillot in »Manon« von Massenet, den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Trabuco in »La forza del destino«, den Schäbigen in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Triquet in »Eugen Onegin«, den Schapkin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und den Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss. Am 28.2.2010 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Medea« von A. Reimann als Kreon mit. Bei den Wiener Festwochen wirkte er bereits am 20.5.1995 am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Die Wände« von Adriana Hölszky mit, in Budapest gastierte er als Josef K. in der Oper »Der Prozess« von Gottfried von Einem, am Opernhaus von  Zürich 2000 als Maler in »Lulu«. 2008 und 2009 sang er den Mime im Nibelungenring in Budapest. Im Konzertsaal reichte sein Repertoire von den Bach-Passionen und –Kantaten bis zu modernen Vokalwerken von Strawinsky und B. Britten. Er trat auch in zahlreichen Rundfunk- und Fernsehprogrammen auf.

Schallplatten: Erato (einer der Knappen im »Parsifal«).

 

16.1. Marilyn HORNE wird 85

 Gesangstudium an der University of Southern California in Los Angeles bei William Vennard, dann bei Lotte Lehmann. 1953 Europa-Tournee mit der Robert Wagner Chorale; sie debütierte 1954 an der Oper von Los Angeles als Hata (Agnes) in Smetanas »Die verkaufte Braut«. In der Folgezeit war sie vor allem als Konzert-Altistin tätig, 1954 sang sie für die Filmschauspielerin Dorothy Dandridge (als Double) in dem Tonfilm »Carmen Jones«. 1956 kam sie nach Europa, wo sie 1957-60 am Stadttheater von Gelsenkirchen engagiert war. Dort sang sie als erste Partie die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«. Während dieser Zeit gastierte sie im Wiener Konzerthaus (1957 als Ismene in einer konzertanten Aufführung von Carl Orffs »Antigonae« sowie 1958-59 in mehreren Konzerten unter Paul Hindemith, Paul Sacher und Karl Österreicher); Igor Strawinsky lud sie zu den Festspielen von Venedig ein, wo sie im Dom San Marco mit glänzendem Erfolg auftrat. 1957 sang sie bei den Salzburger Festspielen eine der Mägde in »Elektra« von R. Strauss; dort trat sie dann 1979 als Amneris in »Aida« sowie 1979-80, 1984 und 1986 in Liederabenden auf. 1960 kehrte sie in die USA zurück. Hier sang sie an der Oper von San Francisco 1960 die Zita in »Gianni Schicchi« und die Marie in Alban Bergs »Wozzeck«, 1961 die Hermia in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, die Marina im »Boris Godunow«, die Marzelline im »Fidelio« und die Carmen, 1962 die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Marie in Donizettis »La fille du régiment«, die Nedda im »Bajazzo«, wieder die Marie im »Wozzeck« und die Rosina im »Barbier von Sevilla«,  1964 und 1992 die Isabella in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1966 die Eboli in Verdis »Don Carlos«, 1979 die Titelrolle in Rossinis »Tancredi«, 1981 den Arsace in Rossinis »Semiramide«, 1982 die Angelina in »La Cenerentola« und die Adalgisa in Bellinis »Norma«, 1983 die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1985 und 1989 die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« und den Titelhelden in Händels »Orlando« und 1988 den Calbo in Rossinis »Maometto II.«. Sie trat 1961 an der Oper von Chicago als Laura in der Uraufführung der Oper »The Harvest« von Vittorio Giannini auf. Ebenfalls 1961 sang sie bei der American Opera Society die Agnese in »Beatrice di Tenda« von Bellini mit Joan Sutherland als Partnerin, später dort und in Los Angeles den Arsace. 1965 hatte sie an der Covent Garden Oper London und bei den Edinburgher Festspielen spektakuläre Erfolge, 1967 an der Covent Garden Oper als Adalgisa, wieder zusammen mit Joan Sutherland, mit der sie auch häufig zusammen im Konzertsaal auftrat. 1969 triumphaler Erfolg an der Mailänder Scala als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky und als Neocle in »L’Assedio di Corinto« von Rossini. An der Scala trat sie außerdem 1975 als Isabella sowie bis 1995 häufig in Konzerten und Liederabenden auf. In Vancouver gastierte sie 1963 in Bellinis »Norma«, 1965 als Isabella. Glanzvolle Karriere an der New Yorker Metropolitan Oper seit 1970. Sie sang dort als erste Partie die Adalgisa und blieb bis 1996 eine der großen Primadonnen dieses Hauses, an dem sie in insgesamt 252 Vorstellungen zu hören war: als Rosina, als Carmen, als Orpheus von Gluck, als Isabella, als Amneris, als Fides in »Le Prophète« von Meyerbeer, als Eboli, als Titelheld in Händels »Rinaldo«, als Dalila, als Arsace, als Mrs. Quickly und als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«. Am 19.12.1991 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »The Ghosts of Versailles« von Carigliano als Samira mit. 1975 stand sie an der Oper von Houston (Texas) im Mittelpunkt einer glänzenden Premiere der Händel-Oper »Rinaldo«. Dieser Triumph wiederholte sich bei der Erstaufführung der gleichen Oper an der New Yorker Metropolitan Oper 1984 und nochmals 1989 am Teatro Fenice Venedig. 1978 gastierte sie an der Staatsoper von Wien als Rosina. 1981 sang sie in Houston, 1985 an der Covent Garden Oper London den Malcolm in »La donna del lago« von Rossini. 1978 brillierte sie am Teatro Filarmonico, 1981 beim Festival de France in Paris in Vivaldis »Orlando furioso«, 1986 beim Rossini-Festival in Pesaro als Falliero in »Bianca e Falliero« von Rossini, 1987 in dessen »Ermione«. 1989 und 1993 gastierte sie abermals an der Covent Garden Oper London, 1990 in Santa Fé als Orpheus von Gluck. Am 29.2.1992, dem 200. Geburtstag Rossinis, sang sie in einem Gala-Gedächtniskonzert in der New Yorker Fisher Hall. Große Karriere auf den Gebieten des Oratorien- und des Liedgesangs. In erster Ehe mit dem Dirigenten Henry Lewis (1932-96, der als erster farbiger Dirigent an der Metropolitan Oper auftrat), in zweiter Ehe mit dem Bassisten Nicola Zaccaria (1923-2007) verheiratet. Sie gab ihre Autobiographie unter dem Titel »Marilyn Horne. My Life« heraus (New York, 1983).

Die schön gebildete, bei einer ungewöhnlichen Tonfülle überaus bewegliche Stimme der Sängerin wurde vor allem in den technisch überaus komplizierten Partien für Koloratur-Contralto aus dem Bereich der Belcanto-Oper bewundert, verfügte aber über ein nahezu unbegrenztes musikalisches Gestaltungsvermögen. Manche der genannten Partien fanden durch sie wieder Eingang in die Spielpläne der Opernhäuser.

Lit: M.R. Scott: Marilyn Horne (in »Record Collector«, 1967).

Von ihrer Stimme sind sehr viele Schallplattenaufnahmen vorhanden, über die nur eine annähernde Übersicht gegeben werden kann. Sie sang auf Decca (»Semiramide« von Rossini, »Orpheus und Eurydike« von Gluck, »Anna Bolena« von Donizetti, »Giulio Cesare« von Händel, »Don Giovanni«, »La damnation de Faust« von Berlioz, »Il Trovatore« von Verdi, »La Gioconda«), CBS (»Le Prophète« von Meyerbeer, »Mignon« von A. Thomas, »Tancredi« von Rossini, »Der Barbier von Sevilla«, »Suor Angelica« von Puccini), DGG (»Carmen«) und RCA (vollständige Aufnahme »Norma« als Partnerin von Joan Sutherland, »Orlando furioso« von Vivaldi, »La Navarraise« von Massenet, »L’Italiana in Algeri« von Rossini, Mrs. Quickly im »Falstaff«, 9. Sinfonie von Beethoven), HMV (»Padmâvati« von Roussel), Italia (»Tancredi«), Fonit Cetra (»Bianca e Falliero« von Rossini), LR (»Semele« von Händel), Mondo Musica (Titelrolle in »Orlando« von Händel, Teatro Fenice Venedig 1985). Als eine ihrer frühesten Aufnahmen existiert auf Cetra eine »Elektra« (Salzburg, 1957), in der sie eine kleine Rolle singt, auf MRF ist ein Mitschnitt der Scala-Aufführung von Rossinis »L‘Assedio di Corinto« vorhanden; DGG-Video (»The Ghosts of Versailles« von J. Corigliano, »Falstaff« von Verdi), Castle-Video (»Semiramide« von Rossini).

 

16.1. Richard WERNICK wird 85

 Er studierte an der Brandeis University, ab 1957 am Mills College und schließlich in Tanglewood. Seine wichtigsten Lehrer waren Aaron Copland, Ernst Toch, Boris Blacher, Irving Fine, Harold Shapero und Leon Kirchner. Außerdem nahm er Dirigier- und Klavierunterricht bei Leonard Bernstein und Seymour Lipkin. Er unterrichtete zunächst an der University at Buffalo und der University of Chicago, von 1968 bis zu seiner Emeritierung 1996 an der University of Pennsylvania. Zu den bekanntesten Werken zählen sein Violinkonzert (1984) und sein Klavierkonzert (1990). Außerdem komponierte Wernick neben weiteren Orchesterwerken auch Vokal- und Kammermusik und in den 1950er Jahren zahlreiche Film- und Schauspielmusiken. Für Visions of Terror and Wonder (für Mezzosopran und Orchester) wurde er 1977 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Außerdem erhielt er dreimal einen Preis des National Endowment for the Arts und drei Kennedy Center Friedheim Awards, und 2006 zeichnete ihn die Classical Recording Foundation als Komponisten des Jahres aus.

 

17.1. Salome KAMMER wird 60

 Informationen über die deutsche Sängerin auf ihrer Homepage: http://www.salomekammer.de/

 

17.1. Fabio LUISI wird 60

 Der Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich stammt aus Genua. 2011 wurde er zum Principal Conductor der Metropolitan Opera in New York ernannt, nachdem er dort bereits seit September 2010 als Principal Guest Conductor amtiert hatte. 2005-13 war er Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Zuvor war Fabio Luisi Generalmusikdirektor der Staatskapelle Dresden und der Sächsischen Staatsoper (2007-10), Künstlerischer Direktor und Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters Leipzig (1999-2007), Musikdirektor des Orchestre de la Suisse Romande (1997-2002), mit dem er zahlreiche CDs aufnahm (Poulenc, Respighi, Mahler, Liszt, eine Gesamtaufnahme der sinfonischen Werke von Arthur Honegger und Verdis Jérusalem und Alzira). Luisi war Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Wien (1995-2000) und Künstlerischer Direktor der Grazer Symphoniker (1990-96). Er ist Musikdirektor des „Festival della Valle d’Itria“ in Martina Franca (Apulien). Gastdirigent aller wichtigen Orchester in Europa, USA und Asien und aller wichtigen europäischen Opernhäuser. 2002 debütierte er bei den Salzburger Festspielen mit Richard Strauss’ Die Liebe der Danae und kehrte im folgenden Jahr mit Strauss’ Die Ägyptische Helena dorthin zurück. An der MET dirigierte er erstmals 2005 (Don Carlo). Im Jahr 2011 dirigierte Fabio Luisi Neuproduktionen von Don Giovanni, Siegfried und Götterdämmerung (2012) an der Met und dort außerdem Das Rheingold, Ariadne auf Naxos, Rigoletto und Massenets Manon. Mit dieser Oper gab er auch sein Debüt am Teatro alla Scala di Milano. Am Royal Opera House Covent Garden debütierte er mit Aida, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit Falstaff. Am Opernhaus Zürich dirigierte Fabio Luisi bisher die Neuproduktionen von Jenůfa, Rigoletto, Don Giovanni, La straniera, Fidelio, Aida, Juliette sowie die Wiederaufnahmen von Tosca, La Bohème, Der Rosenkavalier, Don Carlo, Norma und Ariadne auf Naxos. Zu seinen CD-Aufnahmen gehören Verdis Aroldo, Alzira, Jerusalem, Bellinis I Puritani und I Capuleti e i Montecchi sowie sämtliche Sinfonien von Robert Schumann sowie Sinfonien und das Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln des vergessenen österreichischen Komponisten Franz Schmidt. Außerdem liegen verschiedene sinfonische Dichtungen von Richard Strauss und eine hochgelobte Aufnahme (Echo-Klassik-Preis 2009) von Bruckners 9. Sinfonie mit der Staatskapelle Dresden vor. Für die Einspielungen von Siegfried und Götterdämmerung mit dem Orchester der MET erhielt er einen Grammy, 2013 wurde ihm der begehrte italienische Kritikerpreis Premio Franco Abbiati und 2014 der Grifo d’Oro der Stadt Genua verliehen. Er ist Träger des Bruckner-Ringes der Wiener Symphoniker sowie Kavalier der Italienischen Republik. Im 2015 neu gegründeten Label Philharmonia Records der Philharmonia Zürich erschien von ihm bereits der Livemitschnitt von Berlioz’ Symphonie fantastique, eine Studioaufnahme mit ausgewählten Ouvertüren und Zwischenspielen aus Opern von Richard Wagner sowie die DVD zu Rigoletto (Regie: Tatjana Gürbaca).

 

17.1. Augustin DUMAY wird 70

Er wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren, bereits im Alter von 10 Jahren besuchte er die Pariser Musikhochschule. Nach Erhalt der Goldmedaille nahm er während fünf Jahren Privatunterricht, unter anderem bei Arthur Grumiaux in Brüssel. Mit 14 Jahren konzertierte er auf dem Festival von Montreux und zog die Aufmerksamkeit der anwesenden Geiger Henryk Szeryng und Joseph Szigeti auf sich, die ihn weiter vermittelten. Seine internationale Laufbahn begann 1979 nach einem Konzert unter Leitung des Dirigenten Herbert von Karajan in Paris. Hiernach machte er eine glänzende solistische Karriere, welche ihn mit den besten Orchestern und den berühmtesten Dirigenten auftreten ließ. Er erhielt unzählige Schallplattenpreise und nahm an zahlreichen Festivals teil, so in Montreux, Bath, Berlin, Luzern, Aix-en-Provence, Leipzig und im Lincoln Center New York. Seit September 2003 leitet er das „königliche Kammerorchester der Wallonie“ (Belgien), welches durch Lola Bobesco gegründet wurde. Außerdem ist er einer der Betreuer-Professoren an der „Chapelle musicale reine Elisabeth“ in Brüssel. Dort werden junge Berufsmusiker intensiv auf ihre Laufbahn vorbereitet. Hier werden auch alljährlich die Finalisten des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs (Concours Musical Reine Elisabeth) betreut und vorbereitet. 2002-05 war er künstlerischer Leiter des Musikfestivals von Menton. 2008 wurde er offiziell zum ersten Gastdirigenten des Kansai Philharmonic Orchestra (Osaka) ernannt. Bis 2012 war er musikalischer Leiter des Metropolitan Orchesters Lissabon.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.augustin-dumay.com/

 

17.1. Joyce CASTLE wird 75

 Studium an der University of Kansas bei Reinhold Schmidt, an der Eastman School of Music in Rochester (New York) bei Julius Huehn und bei dem New Yorker Pädagogen Harry Garland. Bühnendebüt 1970 an der Oper von San Francisco als Siebel im »Faust« von Gounod. Sie hatte eine erfolgreiche Karriere an den großen nordamerikanischen Opernhäusern in Philadelphia, Houston/Texas, San Antonio und Washington. An der City Opera New York trat sie 1985 als Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von S. Prokofjew auf. Sie debütierte 1986 an der Metropolitan Oper New York als Waltraute in der »Walküre« und trat hier bis 1999 in mehr als 90 Aufführungen auf, als Schenkenwirtin im »Boris Godunow«, als Frugola in Puccinis »Il Tabarro« und als Zita in dessen »Gianni Schicchi«, als 2. Norn in der »Götterdämmerung«, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Gräfin de Coigny in »Andrea Chénier« von Giordano, als Marthe im »Faust« von Gounod, als Annina im »Rosenkavalier«, als Frau des Dorfrichters in Janáceks »Jenufa«, als Larina im »Eugen Onegin«, als Hexe in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck (die sie 1988 auch in Houston sang) und als Mrs. McLean in »Susannah« von Carlisle Floyd. 1990 Gastspiel an der Oper von Seattle in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, 1986 in Santa Fé als Orlofsky, 1991 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1992 als Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und als Annina im »Rosenkavalier«. Weiter trat sie in Partien wie der Lola in »Cavalleria rusticana«, der Mme. Flora in Menottis »The Medium«, der Elizabeth Proctor in »The Crucible« von Robert Ward, der Leocadia in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill und in vielen anderen Rollen vor ihr Publikum. 1985 sang sie an der New York City Opera in der Uraufführung von Dominick Argentos »Casanova’s Homecoming«, 1986 in Santa Fé in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The King goes forth to France« von Aulis Sallinen. 1996 gastierte sie am Teatro Regio Turin als Madame de la Haltière in »Cendrillon« von Massenet. 1997 übernahm sie an der New York City Opera die Rolle der Claire im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem, 1998 am Opernhaus von Gent die Madame de la Haltière, an der Oper von Tel Aviv die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 1999 an der Oper von Washington die Schenkenwirtin im »Boris Godunow«. 2000 trat sie an der Oper von Chicago als Orlofsky auf, 2001 an der Vlaamse Opera Antwerpen als Herodias in »Salome« von R. Strauss, an der City Opera New York als Augusta Tabor in »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore. 2011 gastierte sie im Wiener Konzerthaus in einer konzertanten Aufführung von Samuel Barbers »Vanessa« als alte Baronin. Von Arlington (Virgina) aus, wo sie mit ihrem zweiten Gatten, dem Tenor Bruce Brewer (* 1944) wohnte, ging sie ihrer Gastspiel- und Konzerttätigkeit nach und wirkte dort auch als Gesangpädagogin.

Schallplatten: Rodolphe Records (Biancofiora in »Francesca da Rimini« von Zandonai), New World Records (»Candide« von L. Bernstein), Cedille Records (Madame Flora in »The Medium« von G.C. Menotti).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.joycecastle.com/

 

17.1. Charlotte BERTHOLD wird 85

 Ausbildung an der Musikhochschule von Leipzig, dann bei Margarethe Bärwinkel in Berlin und München. Später noch ergänzende Studien bei Willy Domgraf-Fassbaender in Nürnberg (seit 1968). Debüt 1955 am Landestheater von Gera (Thüringen) als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. Es folgten Engagements am Theater von Halle/Saale (1956-58), am Staatstheater Hannover (1959-63) am Stadttheater von Lübeck (1963-65), am Opernhaus von Wuppertal (1965-68) und seit 1971 am Opernhaus von Zürich. 1967-84 war sie durch einen Gastvertrag mit der Staatsoper München verbunden. Mit deren Ensemble gastierte sie u.a. bei den Festspielen von Schwetzingen und bei einer Japan-Tournee (als Waltraute im Nibelungenring und als Brangäne in »Tristan und Isolde«). An der Münchner Staatsoper wirkte sie auch in der Uraufführung der Oper »Das Spiel von Liebe und Tod« von Ján Cikker mit (1.8.1969), wie sie überhaupt gerne in zeitgenössischen Werken auftrat. Sie sang bereits in der Spielzeit 1965-66 am Opernhaus von Wuppertal in der deutschen Erstaufführung der Oper »Bluthochzeit« von S. Szokolay (die Braut), dann am Opernhaus von Zürich in den Schweizer Erstaufführungen von »Ein Stern geht auf aus Jakob« von Paul Burkhard (Spielzeit 1972-73 die Rachel, Dirigent: der Komponist), »La Fedeltà premiata« von J. Haydn (1974-75 die Amaranta) und »Cardillac« von Paul Hindemith (1976-77 die Dame). 1977 wirkte sie in Zürich in der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon« und 1984 in der von »Der Kirschgarten« von R. Kelterborn mit. Weitere Gastspiele am Théâtre des Champs-Élysées Paris, an der Covent Garden Oper London, an der Königlichen Oper Stockholm, in Venedig, Bordeaux und Chicago, an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Opéra du Rhin Straßburg, in Karlsruhe, bei den Festspielen von Drottningholm und mit dem Zürcher Ensemble in Dresden, Wien, Helsinki, Athen und Wiesbaden. Zu ihren Bühnenpartien zählten die Carmen, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« und der Octavian im »Rosenkavalier«, die Marina im »Boris Godunow«, die Venus im »Tannhäuser«, die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, die Gräfin in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann und die Clairon im »Capriccio« von R. Strauss. Sie übernahm auch Sopranpartien wie die Tosca, die Salome von R. Strauss und die Rosalinde in der »Fledermaus« Nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertbereich.

Schallplatten: Eurodisc (Mutter in »Hänsel und Gretel«).

 

19.1. Hubert STUPPNER wird 75

Er studierte Klavier bei Nunzio Montanari und Komposition bei Andrea Mascagni in Bozen; an der Universität Padua erlangte er seine Promotion in Musikwissenschaft. 1970-81 war er Professor für Analyse und Harmonielehre am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ Bozen, dem er 1981-96 als Direktor vorstand. 1982-96 hatte er den Vorsitz in der Jury des Internationalen Klavierwettbewerbs Ferruccio Busoni in Bozen inne. Außerdem ist er Gründer und Leiter des Festivals Zeitgenössischer Musik Bozen. Stuppner erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge, u. a. von den Donaueschinger Musiktagen, vom Südwestfunk Baden-Baden, vom Staatstheater Stuttgart, vom Deutschen Fernsehen ZDF, von der „Akademie der Künste“ Berlin, von den Salzburger Festspielen, von der „Biennale Venedig“, von der „Warschauer Kammeroper“ und vom Kronos-Quartett.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.hubertstuppner.com/

 

19.1. Gerard SCHURMANN wird 95

 Informationen über den französischen Komponisten auf seiner Homepage.

http://www.gerard-schurmann.com/

 

20.1 Øystein LILTVED wird 85

 Er studierte bei Maria Hittorf in Wien und bei dem Pädagogen Luciano Domaggio in Triest, später auch bei Fred Dalberg in Kapstadt in Südafrika. Bühnendebüt 1959 am Stadttheater von Basel als Kontschak in »Fürst Igor« von Borodin. Er sang dann häufig an der Oper von Oslo, gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater von Kassel und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Er ließ sich schließlich in Südafrika nieder, heiratete dort die Opernsängerin Virginia Oosthuizen, lebte in Kapstadt und trat dort wie am Opernhaus von Johannesburg auf. International bekannt wurde er durch seine Mitwirkung in Aufführungen des Nibelungenrings am Opernhaus von Seattle, vor allem in der Partie des Hagens in der »Götterdämmerung«. Weitere bedeutende Partien in seinem Bühnenrepertoire waren der Daland in »Der fliegende Holländer«, der Landgraf im »Tannhäuser«, der Fafner wie der Hunding im Ring-Zyklus, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Fiesco in »Simon Boccanegra«, ebenfalls von Verdi, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Mephisto im »Faust« von Gounod, der Warlaam wie der Pimen im »Boris Godunow«, der Oroveso in Bellinis »Norma«, der Rocco im »Fidelio«, der Raimondo in »Lucia di Lammermoor« und der Swallow in »Peter Grimes« von B. Britten. Auch als Konzertbassist kam er zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: HMV-Aufnahmen aus Norwegen; Mitschnitte von Aufführungen an der Oper von Seattle auf amerikanischen Privatmarken.

 

21.1. Vladimir BOGACHOV wird 60

 Er studierte am Gnesin-Institut wie am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau und war Schüler des berühmten russischen Tenors Wladimir Atlantow. Er gewann bereits 1983 den Belcanto-Wettbewerb des Belgischen Fernsehens. 1985 begann er seine Karriere mit einem Engagement am Bolschoi Theater Moskau. 1987 hatte er dort einen ersten großen Erfolg als Werther von Massenet mit Elena Obraztsowa in der Rolle der Charlotte. Er blieb dem Bolschoi Theater während seiner weiteren Karriere verbunden, die jedoch seit den neunziger Jahren sich auf einem ganz internationalen Niveau, vor allem in Westeuropa und in den USA, abspielte. 1992 sang er am Stadttheater von Luzern den Vaudémont in Tschaikowskys »Jolanthe«, 1993 (konzertant) in der Londoner Barbican Hall den Énée in »Les Troyens« von H. Berlioz, im gleichen Jahr an der Portland Opera in den USA den Don José in »Carmen«, an der Opéra de Wallonie in Lüttich den Radames in »Aida«. Er wurde vor allem als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper bekannt, wobei er sich als hervorragender Darsteller erwies. Er sang den Otello u.a. 1994-95 und 1997 an der Covent Garden Oper London, 1996 beim Holland Festival und 1999 an der Bayerischen Staatsoper München. 1994 debütierte er als Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 1999 in insgesamt 32 Vorstellungen auch den Wenzel (!) in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Canio im »Bajazzo«,  den Radames, den Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und den Otello von Verdi sang. 1995 gastierte er an der Florentine Opera Milwaukee als Cavaradossi in »Tosca«, 1996 an der Mailänder Scala als Énée, 1996 bei den Festspielen von Macerata und 1997 an der Oper von Dallas als Kalaf in Puccinis »Turandot«, an der Staatsoper von Hamburg als Turiddu in »Cavalleria rusticana«. 2000 trat er als Otello von Verdi am Théâtre de la Monnaie Brüssel auf. Zu seinen großen Bühnenrollen gehörten weiter der Manrico im »Troubadour«, der Lenski im »Eugen Onegin« (New Orleans 1995) und der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky.

Schallplatten: Capriccio (»Der Spieler« von Schostakowitsch), Oiseau Lyre (»Die Nacht vor Weihnachten« von Rimsky-Korssakow).

 

21.1. Georg LEHNER wird 60

 Nach Abschluss des Oboenstudiums und mehrjähriger Berufstätigkeit als Oboist mit den Wiener Symphonikern und den Wiener Philharmonikern, Wechsel ins Gesangsfach. Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. KS Hilde Rössel-Majdan und Prof. KS Walter Berry.  Engagements als Opern-, Operetten-, Lied- und Oratoriensänger führen den lyrischen Bariton seither nach Japan, in die USA, Südamerika und in verschiedene Länder Europas. Zu Georg Lehners Repertoire zählen, neben dem französischen und deutschen Fach, vor allem die Opern von W. A. Mozart (Figaros Hochzeit, Don Giovanni, Cosí fan tutte, Zauberflöte und La finta giardiniera). 2003 sang Georg Lehner den Valentin in Gounods Faust und die Bösewichte in Hoffmanns Erzählungen von Offenbach, das Brahms´ Requiem mit den Wiener Symphonikern in Wien, Magnificat und Weihnachtsoratorium von J. S. Bach in Dresden und Wien, sowie bei Neujahrskonzerten in Florida. Im Juni 2004 debütierte er mit großem Erfolg beim Rockport Chamber Music Festival (USA) mit Schuberts Schwanengesang und Schumanns Dichterliebe. Es folgten die 9. Symphonie von Beethoven in Japan (Nagoya) und das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf bei den Melker Stiftskonzerten. 2004/05 sang Georg Lehner Bachs Kreuzstabkantate und Weihnachtsoratorium in Wien, Beethovens Christus am Ölberg in Dresden, Bachs Matthäuspassion (Jesus) in Bochum und Mendelssohns Elias in Eisenstadt. Zwei weitere Abende folgten beim Rockport Chamber Music Festival (USA), sowie 2005/06 der Musiklehrer in Ariadne auf Naxos von R. Strauss an der Staatsoper Tokyo und die Hauptrolle des Pentheus in der Uraufführung der Oper Strom von Johanna Doderer in Wien.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.georglehner.at/

 

21.1. David MOSS wird 70

Er begann seine musikalische Ausbildung mit einem Schlagzeugstudium 1963-68 an der Hartt School of Music und 1969-70 an der Wesleyan University. 1970 absolvierte er ein Studium in russischer Geschichte am Trinity College mit dem Abschluss Bachelor of Arts. 1971-73 schloss er ein Studium der Komposition bei Bill Dixon am Bennington College an. Seit 1973 trat David Moss weltweit als Percussionist und Vokalkünstler in Solokonzerten oder in Zusammenarbeit mit Orchestern, Musik- und Theaterensembles auf. Er gilt seit Mitte der 1970er Jahre als eine zentrale Figur der Neuen Improvisationsmusik, des Art-Rock und der Noise Music. In seinen Solo-Performances kombiniert er Live-Elektronik und sein eigenwillig zusammengestelltes Schlagzeug mit artistischen Vokaleinlagen. Seit den 1990er Jahren arbeitet David Moss vermehrt mit Komponisten wie Heiner Goebbels, Orchestern und Theaterensembles zusammen und ist in zahlreichen Operninszenierungen, Musiktheaterproduktionen, Orchesterkonzerten und Festivals als Solist aufgetreten, u.a. mit dem Ensemble Modern, der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Ensemble intercontemporain, dem Arditti-Quartett, dem Klangforum Wien, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Musiktheater Ohrpilot und den Berliner Philharmonikern. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Institue for Living Voice, eines Workshop-Zentrums für herausragende Sänger und Vokalmusiker. 2001 sah man ihn bei den Salzburger Festspielen als Prinz Orlofsky in der umstrittenen Inszenierung der Fledermaus durch Hans Neuenfels. Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.davidmossmusic.com/

 

21.1. Neely BRUCE wird 70

 Informationen über den amerikanischen Komponisten und Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.neelybrucemusic.com/

 

22.1. Die australische Sopranistin Halina NIECKARZ wird 70

 

23.1. Peter MIKULÁŠ wird 65

 Er absolvierte seine Ausbildung zum Sänger am Nationalkonservatorium von Bratislava (Preßburg). Er war dort Schüler der Pädagogin Viktoria Stracenská. 1977 gewann er den Dvorák-Concours in Karlovy Vary (Karlsbad); Preisträger bei Gesangwettbewerben in Moskau (1982) und Helsinki (1984). 1978 debütierte er am Slowakischen Nationaltheater Bratislava und gehörte seither zu den führenden Sängern dieses Hauses. Er sang dort Partien wie den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, den Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Leporello im »Don Giovanni«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Wassermann in »Rusalka« von Dvorák und den Gremin in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Für sein Auftreten in der Oper »Svätopluk« von E. Suchon wurde er mit dem Großen Preis der Slowakischen Theaterkünstler ausgezeichnet. Er gastierte seit 1980 immer wieder am Nationaltheater von Prag, mehrfach an der Berliner Staatsoper, kam aber auch bei vielen weiteren Gastspielen zu Erfolgen auf internationalem Niveau. So sang er in Berlin, Leipzig und Wien, in Lissabon und Madrid, in Liverpool und Tokio und in den Zentren des italienischen Musiklebens, u.a. beim Edinburgh Festival (1990 den Mephisto im »Faust« von Gounod anlässlich eines Gastspiels des Slowakischen Nationaltheaters Bratislavaund 1998 den Lutobor in »Libussa« von Smetana) und bei den Salzburger Festspielen (1992 das Bass-Solo in der Glagolitischen Messe von Janácek). 1994 sang er an der Oper von Rom den Wassermann in »Rusalka« von Dvorák. 1997 gastierte er in Amsterdam als Fasolt im »Rheingold«. Am Nationaltheater Bratislava sang er 1998 den Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula« und 2000 den Dulcamara in »L’Elisir d’amore«. 2001 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Kolenaty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek. 2018 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München als Gorjantschikow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch der Daland in »Der fliegende Holländer« sowie Belcanto-Partien von Rossini und Donizetti hervorzuheben. Er wirkte bei den Festspielen des Prager Frühlings und des Carinthischen Sommers mit. Als Konzertsänger trat er in erster Linie mit den Sinfonieorchestern der Tschechei und der Slowakei in Prag bzw. in Bratislava auf, wobei er auch im Konzertbereich ein weitläufiges Repertoire zum Vortrag brachte.

Schallplatten: Orfeo (Don Alfonso in »Così fan tutte«, Lhotský in »Osud« von Janácek), Supraphon (Messe in D-Dur von Zelenka, Gesamtaufnahme der Oper »Dimitrij« von A. Dvorák), Naxos (»Così fan tutte«), Discover (Stabat mater von Dvorák, Verdi-Requiem), ECM/Polygram (Messe D-Dur von A. Dvorák), Koch/Schwann (Messe Es-Dur von J.N. Hummel), Opus (Requiem von Dvorák, »La Sonnambula« von Bellini), Hänssler-Verlag (42. Psalm von Mendelssohn), Virgin/EMI (Epilog und Pohádka von Josef Suk).

 

23.1. Enrico FISSORE wird 80

 Er war am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand Schüler von Michele Accorinti sowie in Turin von Alberto Soresina. Sein Bühnendebüt erfolgte 1964 am Teatro Nuovo Mailand als Titelheld in Mozarts »Don Giovanni«. Es kam in der Folgezeit zu einer bedeutenden Karriere an den ersten Operntheatern in Italien: an der Scala in Mailand (am 26.3.1970 als Il Vecchio in der Uraufführung von Bruno Bettinellis »Count Down« an der Piccolo Scala, 1973 als Slook in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, 1979 als Lindo in Vivaldis »Tito Manlio« und als Bajazet in »Il Gran Tamerlano« von Josef Myslivicek an der Piccolo Scala, 1988 als Dulcamara in »L’elisir d‘amore«), in Bologna, Triest, Genua, Parma, Venedig und Turin. Auslandsgastspiele an den Staatsopern von München (als Leporello in »Don Giovanni«, als Bartolo in »Le nozze di Figaro« und als Mesner in »Tosca«) und Stuttgart, an den Opern von Genf (1974 als Dulcamara, 1975 als Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla« und 1992 als Simon in Wolf-Ferraris »I Quattro Rusteghi«), Barcelona, Zagreb und Cincinnati, an der Staatsoper Wien (1972-91 als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«, als Leporello, als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Figaro in »Le nozze di Figaro« und als Dulcamara in insgesamt 49 Vorstellungen), bei den Festspielen von Glyndebourne (1967 als Schaunard in »La Bohème« und als Bartolo in »Le nozze di Figaro«) und Bregenz (1974 als La Rocca in Verdis »Il finto Stanislao« sowie 1971 und 1974 in Konzerten). Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1970 als Uberto in »La serva padrona« von Pergolesi auf. Ebenfalls 1970 war er an der Oper von Chicago und bei den Festspielen in der Arena von Verona zu Gast. An der Oper von Dan Francisco gastierte er 1982 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1984 als Leporello und 1986 als Fra Melitone. 1983 wurde er an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, an der er als Antrittsrolle den Fra Melitone sang, und 1987 nochmals als Dulcamara gastierte (insgesamt 15 Vorstellungen). 1986 hörte man ihn am historischen Teatro Rossini in Lugo in Rossinis »La scala di seta«, 1992 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1997 hörte man ihn an der Oper von Miami als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1998 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Mesner in »Tosca«. An der Covent Garden Oper London gastierte er noch 2008 als Mesner in »Tosca« und 2009 als Ser Amanto di Nicolao in Puccinis »Gianni Schicchi«. Er sang mit Vorliebe Rollen in Opern von Mozart, Donizetti, Rossini, Pergolesi und Verdi, darunter auch Buffo-Partien und Rollen in selten aufgeführten Belcanto- und Barock-Opern. Zugleich als Konzertsänger erfolgreich.

Schallplatten: Auf MRF sang er in einer integralen Aufnahme von Bellinis »Bianca e Fernando«, auf Decca wie auf Legendary Records im »Barbier von Sevilla« von Rossini, auf HRE in »Un giorno di regno« von Verdi, auf Bongiovanni in »I Pazzi per progetto« von Donizetti, auf Nuova Era in einer weiteren Donizetti-Oper, »Gianni di Parigi«, auf EMI in »La Bohème« (als Benoit und als Alcindoro), in »Il Tabarro« (als Talpa) und in »Gianni Schicchi« (als Ser Amantio/Spinelloccio). Auch Aufnahmen auf Teldec.

 

23.1. Vahan KHANZADIAN wird 80

 

 Er stammte aus einer ursprünglich armenischen Familie. Er studierte bis 1961 an der University of Buffalo und war 1961-63 am Curtis Institute of Music Philadelphia Schüler von Martial Singher. Bereits 1960 debütierte er bei der Chatauqua Opera Company als Parpignol in Puccinis »La Bohème«. 1968-72 sang er an der San Francisco Opera (u.a. den jungen Soldaten in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Christopher Columbus« von D. Milhaud, den Lorenzo in Aubers »Fra Diavolo«, den Hylas in »Les Troyens« von Berlioz, den Arturo wie den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Andres im »Wozzeck« von A. Berg und den Ruggero in »La Rondine« von Puccini) und begann damit seine eigentliche Bühnenkarriere. Er sang in den folgenden Jahren an den großen amerikanischen Opernhäusern, in Baltimore, Houston/Texas und New Orleans, an der City Opera New York, in San Antonio und Portland, bei der Kentucky Opera, in St. Paul und Memphis, in Montreal, Edmonton, Vancouver und bei der Hawaii Opera. Auch als Konzertsolist bekannt geworden; so sang er 1976 in Milwaukee in der Uraufführung von Menottis »Landscapes and Remembrances«. 1992 kam es dann auch zu seinem Europa-Debüt, als er am Stadttheater von Aachen den Cavaradossi in »Tosca« sang. Am Stadttheater von Basel hörte man ihn 1992 als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1993 erreichte er dann auch die Metropolitan Oper New York, an der er als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« debütierte. Diese Partie wiederholte er im gleichen Jahr an der Chicago Opera. An der Metropolitan Oper sang er bis 1997 in insgesamt 16 Vorstellungen außerdem noch den Arvino in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, den Kaplan in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, den Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra«, den Titelhelden in Giordanos »Andrea Chénier« und den Turiddu in »Cavalleria rusticana«. Von seinen Bühnenpartien sind noch zu nennen: der Herzog im »Rigoletto«, der Alfredo in »La Traviata«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Paco in »La vida breve« von M. de Falla und der Alfred in der »Fledermaus« von J. Strauß. Im amerikanischen Fernsehen erschien er als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Auch als Konzertsänger wurde er bekannt; er trug im Konzertsaal gern Lieder aus seiner armenischen Heimat vor.

Schallplattenaufnahmen mit armenischer Musik (1970).

 

24.1. Galina PISARENKO wird 85

 Sie erhielt ihre Ausbildung 1956-61 zur Sängerin am Konservatorium von Moskau in der Hauptsache als Schülerin von Nina L. Dorliak. 1961 erfolgte ihr Bühnendebüt am Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater in Moskau, dessen Mitglied sie für die folgenden 30 Jahre blieb. Hier wie als Gastsängerin an anderen Opernhäusern der UdSSR hatte sie viel beachtete Erfolge als Interpretin von Partien aus dem italienischen wie dem slawischen Repertoire, u.a. als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Adina in »L‘Elisir d’amore«, als Manon von Massenet, als Mimi wie als Musetta in »La Bohème«, als Tatjana im »Eugen Onegin«, als Jolanthe in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky, als Ninetta in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew und in der Titelrolle von Offenbachs Operette »La belle Hélène«. Der berühmte Regisseur Walter Felsenstein verpflichtete sie 1972 als ständigen Gast für die von ihm geleitete Komische Oper Berlin, an der sie jetzt eine große Karriere mit ihrem Debüt als Carmen einleitete. Sie war bis 1976 Mitglied der Komischen Oper Berlin, trat aber auch noch weiter am Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater in Moskau auf. In Berlin, wie zuvor bereits in Russland, war sie auch als Konzertsängerin sehr erfolgreich tätig. 1977 Gastspiel in Tokio als Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Gastspiele, zum Teil mit dem Berliner Ensemble, in verschiedenen Zentren des europäischen Musiklebens, u.a. 1980 in Rom. 1991 gastierte sie in Perugia in der Oper »Maddalena« von Prokofjew. Als sich 1991 (zum großen Teil aus Kräften des Nemirowitsch-Dantschenko-Theaters) in Moskau unter der Direktion von Jewgenij Kolobow das Ensemble »Neue Oper« bildete, schloss Galina Pisarenko sich diesem an und leitete seit 1994 das Opern-Unternehmen. Sie wirkte später als Pädagogin in Moskau.

Schallplatten: Fonit-Cetra (integrale Aufnahme »Der Vampyr« von Marschner, 1980), Ariola (4. Sinfonie von Gustav Mahler), Relief (Olga in »Rusalka« von Dargomyschski).

 

26.1. Magnus KYHLE wird 60

 Er begann sehr früh mit seiner musikalischen Ausbildung, war dann Toningenieur bei Radio Stockholm, ließ aber seine Stimme an der Königlichen Musikakademie in der schwedischen Metropole ausbilden und besuchte später die Opernschule der Stockholmer Oper. 1983 debütierte er in Vadstena in einer Opera buffa von Dittersdorf und kam 1986 an die Königliche Oper Stockholm, deren Mitglied er bis 1989 blieb, an der er aber auch später noch als Gast auftrat. Er kam auch bei der Norrlandsoperan und bei den Festspielen im barocken Theater auf Schloss Drottningholm (1989 als Monostatos in der »Zauberflöte«) zu viel beachteten Erfolgen. 1989-90 war er Mitglied des Staatstheaters von Darmstadt und trat hier u.a. als Pelléas in »Pelléas et Mélisande« sowie in kleineren Partien in »Arabella« von R. Strauss und in Alban Bergs »Wozzeck« auf. 1990-92 gehörte er dem Landestheater Salzburg an; er sang dort vor allem den Tamino in der »Zauberflöte«. 1989-92 trat er wieder an der Stockholmer Oper in Erscheinung, jetzt als Tamino, als Don Ottavio im »Don Giovanni« und als Ferrando in »Così fan tutte«, in der Spielzeit 1992-93 als Beppe im »Bajazzo« und als Alfredo in »La Traviata«. Er gastierte in Tokio und auf Teneriffa und sang 1992 an der Staatsoper von Dresden den Ferrando. 1994 wirkte er in Stockholm in Aufführungen des Musicals »The Phantom of the Opera« mit. 1997 hörte man ihn an der Oper von Stockholm als Mime im »Rheingold«. Auch im Konzertsaal hatte er in Werken von J.S. Bach, Händel, Haydn und Mozart wichtige Erfolge, wobei er oft mit den großen skandinavischen Orchestern zusammen auftrat.

 

27.1. Rupert Oliver FORBES wird 75

 Er erhielt seine Ausbildung an der Universität von Cambridge; dann Gesangstudium bei Pierre Bernac in Paris (1966-67), bei Luigi Ricci in Rom (1968-69), später noch bei Arturo Merlini in Mailand. 1969 wurde er in das Opernstudio des Zürcher Opernhauses aufgenommen und 1970 dessen reguläres Mitglied. Nachdem er anfänglich als Bariton aufgetreten war, wechselte er ins Tenorfach. Er blieb bis 1975 in Zürich und war seitdem am Stadttheater von Basel engagiert. Er gab Gastspiele am Nationaltheater Mannheim, an den Staatstheatern von Wiesbaden und Kassel, an den Stadttheatern von Bremen und Freiburg i. Br. und hatte auch eine internationale Karriere als Konzert- und Oratorientenor. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien aufgezählt: der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Jaquino im »Fidelio«, der Tybalt in Gounods »Roméo et Juliette«, der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Lindoro in »La fedeltà premiata« von J. Haydn, der Goro in »Madame Butterfly«, die vier komischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, der Mr. Triquet im »Eugen Onegin«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer« und der Lord Barrat in »Der junge Lord« von H.W. Henze. 1992 gastierte er am Opernhaus von Nantes als Mime im »Rheingold«, 1992-93 an der Scottish Opera Glasgow als Monostatos in der »Zauberflöte«. Der auch als Gesanglehrer und Chordirigent tätige Künstler war mit der Mezzosopranistin Elizabeth Burnett (* 23.4.1947 Edinburgh) verheiratet, die 1977-78 am Theater am Gärtnerplatz München und seit 1977 als ständiger Gast am Stadttheater von Basel engagiert war, und die auch als Konzertsängerin auftrat.

Schallplatten des Sängers erschienen auf der Marke Ars Musici (u.a. Bach-Kantate).

 

27.1. Die italienische Sopranistin Gianna AMATO wird 80

 

27.1. Tigran MANSURIAN wird 80

 Er besuchte das staatliche Konservatorium in Jerewan, wo er 1960-65 Komposition studierte. Zusammen mit Jerwand Jerkanian (* 1949) und Awet Terterian (1929–94) gehört Mansurian zu den bedeutendsten Komponisten der neuen armenischen Musik. In seiner Musikästhetik bekennt sich Mansurian zu überlieferten Traditionen, sieht sich aber nicht als Nachahmer bekannter Stile, sondern korrespondiert mit alten Formen und Betonungen. Er sucht stets nach der inneren Geschlossenheit eines Kunstwerkes und misst ebenso der musikalischen Rhetorik in ihrer modernen Umsetzung große Bedeutung zu. Komitas und Claude Debussy waren seine geistigen Vorbilder. Von der armenischen Naturlyrik inspiriert, entwickelte er eine der Klangmystik nahestehende Kompositionsform, in die er Elemente der Neuen Musik integrierte. Sein kompositorisches Schaffen reicht von kammermusikalischen Werken über Vokalzyklen bis hin zu sinfonischen Werken. 2011 entstand seine zur Erinnerung des Völkermords an den Armeniern geschaffene Totenmesse, die 2016 mit dem RIAS-Kammerchor und dem Münchener Kammerorchester von ECM eingespielt wurde.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://tigranmansurian.com/

 

27.1. Carlo MELICIANI wird 90

 Er begann seine Karriere Mitte der fünfziger Jahre, wirkte bereits 1956 bei einer England-Tournee einer italienischen Operntruppe mit und erreichte 1960 die Mailänder Scala, an der er als Ping in Puccinis »Turandot« debütierte, und an der er dann bis 1983 ständig auftrat. Hier sang er eine Reihe großer Partien aus dem italienischen Repertoire, darunter den Amonasro in »Aida« (seine Hauptrolle), den Renato in Verdis »Un Ballo in maschera«, den Carlos in »La forza del destino«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Alfonso in »La Favorita« von Donizetti, den Michele in Puccinis »Il Tabarro«, den Sonora in »La Fanciulla del West«, den Hermann in Catalanis »Loreley«, den Chevreuse in Donizettis »Maria di Rohan«, den Carlo in Verdis »Ernani«, den Posa in Verdis »Don Carlos« und den Antonio in Donizettis »Linda di Chamounix«. An der Scala wirkte er auch in den Uraufführungen der Opern »Il Calzare d’argento« von Pizzetti (23.3.1961) und »Il buon soldato Svejk« von G. Turchi (5.4.1962) mit. 1961 gastierte er am Teatro Comunale Bologna als Rigoletto. Daneben gastierte er regelmäßig an den großen italienischen Opernhäusern wie am Teatro Verdi Triest, am Teatro Petruzzelli Bari, am Teatro Comunale Florenz (1965 als Rigoletto) und am Teatro Massimo Palermo, trat aber auch an kleineren Theatern (Rovigo, Bergamo, Mantua, Cremona, Piacenza) auf. Er unternahm dazu zahlreiche Auslands-Gastspiele. 1961 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, mit dem Ensemble des Teatro Massimo Palermo bei den Festspielen von Wiesbaden (als Riccardo in Bellinis »I Puritani«), außerdem am Opernhaus von Athen und in der Schweiz. 1960-61 sang er bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom den Rigoletto, 1973 in der Arena von Verona den Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«. Bereits 1962 war er als Gast in Mexico City anzutreffen, 1968 kam es zu seinem USA-Debüt am Opernhaus von Philadelphia als Amonasro, 1970 und 1971 gastierte er dort wieder, ebenso 1970 an der Hartford Opera. Von seinen Partien sind ergänzend der Nabucco von Verdi, der Graf Luna im »Troubadour«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Tonio im »Bajazzo«, der Scarpia in »Tosca«, der Gellner in »La Wally« von Catalani und der Heerrufer im »Lohengrin« zu nennen. Er trat auch gern in Charakterrollen auf, so als Metifio in »L’Arlesiana« von Cilea, als Kyoto in Mascagnis »Iris« und als Dandini in »La Cenerentola« von Rossini. Noch 1985 sang er am Teatro Margherita in Genua eine kleine Rolle in »Andrea Chénier« von Giordano. Verheiratet mit der Sopranistin Laura Londi.

Schallplatten: Legendary Records (»Ernani«, Mitschnitt einer Scala-Aufführung von 1969).

 

28.1. Léonard GRAUS wird 75

 Er studierte am Konservatorium von Maastricht und debütierte 1966 an der Süd-Niederländischen Oper in Maastricht als Sparafucile im »Rigoletto«. Er trat dann an der Niederländischen Oper Amsterdam, u.a. in »Trouble in Tahiti« von L. Bernstein, auf und war in den Jahren 1973-82 an der Opéra de Wallonie in Lüttich tätig. 1978 gastierte er an der Oper von Marseille in »Attila« von Verdi. Er war dann 1982-86 Mitglied des Staatstheaters Hannover und in den Jahren 1986-88 des Landestheaters Saarbrücken. 1983 gastierte er an der Oper von Monte Carlo in der Oper »Uno sguardo dal Ponte« von R. Rossellini, 1985 am Opernhaus von Köln als Pallante in »Agrippina« von Händel. 1988-94 gehörte er dem Ensemble des Grand Théâtre in Genf an (wo er u.a. als d’Obigny in »La Traviata«, als Hobson in Benjamin Brittens »Peter Grimes« und als Leone in »Attila« zu hören war), seitdem wieder der Opéra de Wallonie Lüttich (wo er u.a. als Colline in »La Bohème«, als Nourabad in »Les Pêcheurs de perles« von Bizet, als Nikititsch im »Boris Godunow«, in mehreren Rollen in Ravels »L’Enfant et les sortilèhges«, als Minister im »Fidelio«, als Gessler in Rossinis »Wilhelm Tell«, als Angelotti in »Tosca«, als Biterolf im »Tannhäuser«, als Altgesell in »Jenufa« von Janácek, als Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Oroe in Rossinis »Semiramide« 1996 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1998 als Jorg in »Stiffelio« von Verdi, 2000 als Don Prudenzio in Rossinis »Il Viaggio a Reims«, 2002 als Gualtiero in Bellinis »I Puritani«, 2005 als Moser in Verdis »I Masnadieri«, 2006 als Wagner im »Faust« von Gounod und als König in Verdis »Aida«, 2007 als Zuniga in »Carmen« und als Oberpriester des Baal in Verdis »Nabucco«, 2008 als Arzt in Verdis »Macbeth«auftrat) verbunden. Bei den Opernaufführungen im Palais des Sports in Lüttich sang er den Frank in der »Fledermaus« und 1995 den Zuniga. Er gastierte auch an den Opernhäusern von Nancy, Lille und in Montreal. Aus seinem Bühnenrepertoire sind ergänzend der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Gaston in »Manon« von Massenet, der Zaccaria in Verdis »Nabucco«, der Ramfis in »Aida«, der Escamillo in »Carmen«, der Kaspar im »Freischütz«, der Orest in »Elektra« von R. Strauss und der Timur in Puccinis »Turandot« zu nennen.

Schallplatten: Teldec (vollständige Aufnahme »Der Barbier von Sevilla« von Rossini).

 

29.1. Elizabeth NORBERG-SCHULZ wird 60

 Sie entstammte einer italienisch-norwegischen Familie. Sie begann ihr Gesangstudium in Oslo. Ihre weitere Ausbildung zur Sängerin fand an der Accademia di Santa Cecilia in Rom, an der Pears-Britten School in Snape in England und bei der berühmten Sopranistin Elisabeth Schwarzkopf in Zürich statt. Sie trat zuerst in Liederabenden auf und sang 1981 in Snape in »Les Illuminations« von Benjamin Britten. 1985 war sie Preisträgerin beim Mozart-Concours in Salzburg. Sie sang zu Beginn in Italien und an einigen weiteren europäischen Bühnen kleinere Partien, wurde dann aber bekannt, als sie Rollen wie die Gilda im »Rigoletto« und die Lucia di Lammermoor übernahm. In letztgenannter Partie hatte sie 1987 am Teatro Sperimentale von Spoleto einen besonderen Erfolg. 1987debütierte sie als Barbarina in »Le nozze di Figaro«an der Mailänder Scala, an der sie 1988 den Jemmy in Rossinis »Wilhelm Tell«, 1988-89 in Rimski-Korssakows »Das Märchen vom Zaren Saltan«, 1989 nochmals die Barbarina und den Amor in Glucks »Orfeo ed Euridice«, 1989 und 1991 die Vannella in Pergolesis »Lo frate ’nnamorato «, 1990 das Sopransolo in Mendelssohn-Bartholdys »Elias«, 1991 das Sopransolo im Mozart-Requiem, 1995 und 1997 die Nannetta in Verdis »Falstaff«, 1996 die Lauretta in »Gianni Schicchi«, 1997 die Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1998 die Elena in Nino Rotas »Il cappello di paglia di Firenze« und die Adina in »L’Elisir d‘amore« sowie 2000 die Schwester Constance in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc gesungen hat. Sie gastierte an der Oper von Rom 1988-89 als Barbarina. Beim Maggio Musicale von Florenz war sie 1989 als Ilia in Mozarts »Idomeneo« zu hören, an der Oper von Oslo 1990 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«.Ein weiterer Höhepunkt in ihrem Repertoire für die Bühne war die Pamina in der »Zauberflöte«, die sie 1991 am Landestheater Salzburg (zur Mozart-Zweihundertjahrfeier) und am Théâtre de la Monnaie Brüssel vortrug. 1991 debütierte sie als Pamina an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1997 engagiert war und dort in insgesamt 56 Vorstellungen auch die Susanna, die Ilia, den Pagen Oscar, die Adina, die Nannetta, die Manon von Massenet und die Musetta in »La Bohème« gesungen hat. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1992 den Hüter der Schwelle in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und in einem Konzert unter Claudio Abbado, 1993 die Nannetta im »Falstaff« und das Sopran-Solo im Deutschen Requiem von J. Brahms. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1992 als Hüter der Schwelle, 1992 und 1994 als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito«,1993 als Nannetta und 1994 als Xenia in »Boris Godunow«. Am Teatro San Carlo Neapel gastierte sie als Norina im »Don Pasquale«. 1993 gastierte sie in Treviso als Gilda, 1995 an der Staatsoper München als Norina, in Florenz als Musetta. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1994 als Micaela in »Carmen«. 1994 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Liu in Puccinis »Turandot«; 1995 hörte man sie bei Rossini Festival in Pesaro als Jemmy. 1995 debütierte sieals Page Oscar an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2000 in insgesamt 21 Vorstellungen auch die Adele in der »Fledermaus« und die Sophie im »Rosenkavalier« gesungen hat. 1996 gastierte sie an der Oper von Rom als Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1997 Gastspiel an der Chicago Opera (als Pamina), beim Rossini Festival von Pesaro als Anaïs in »Moïse et Pharaon« von Rossini, am Teatro San Carlo Neapel als Daria in Donizettis »Le Convenienze ed inconvenienze teatrali«, am Teatro Comunale Bologna als Liu, in der Saison 1998-99 am Grand Théâtre Genf als Sophie im »Rosenkavalier«. 1999 sang sie beim Rossini-Festival in Pesaro die Corinna in »Il viaggio a Reims«, 2000 bei den gleichen Festspielen die Giulia in »La scala di seta«. 2000 übernahm sie am Teatro Comunale Bologna das Sopransolo in dem Oratorium »La Passione di Gesù Cristo« von Antonio Salieri, an der Deutschen Oper Berlin die Susanna. 2001 trat sie beim Maggio Musicale von Florenz wie bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale in der Oper »Tamerlano« von G. Fr. Händel auf. Auch als Konzert-, Lieder- und Oratoriensängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere. Sie wurde 1993 mit dem Edvard-Grieg-Preis ausgezeichnet.

Schallplatten: Ricordi (»Lo frate ’nnamorato«, Mitschnitt der Scala-Aufführung), Naxos (Pamina in der »Zauberflöte«), RCA (Stabat mater von Pergolesi, 8. Sinfonie von Gustav Mahler); RCA/BMG (Marzelline im »Fidelio«), Philips (»Don Carlos« von Verdi als Tebaldo).

 

29.1. Raili VILJAKAINEN wird 65

 Sie erhielt ihre Ausbildung 1973-78 an der Sibelius-Akademie in Helsinki und studierte anschließend bei Luigi Ricci in Rom; spätere Weiterbildung durch Rudolf Bautz in Aachen. 1974 gewann sie den Helsinki-Stockholm-Concours für Jugendsänger, 1976 den Timo Callio-Wettbewerb im Rahmen der Opernfestspiele von Savonlinna, 1977 den Internationalen Wettbewerb von s’Hertogenbosch. 1978 begann sie ihre Bühnenkarriere an der Staatsoper von Stuttgart. Dort sang sie vor allem Partien aus dem Fachbereich der Koloratursoubrette wie des lyrischen Soprans: das Ännchen im »Freischütz« von Weber, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Ilia in »Idomeneo«, die Marzelline im »Fidelio«, die Micaela in »Carmen«, die Mimi in »La Bohème«, die Liu in »Turandot« von Puccini, die Freia und die Woglinde im Nibelungenring, die Marie in »Zar und Zimmermann« von Lortzing und die Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Sie gastierte bei den Festspielen von Savonlinna, in Helsinki, bei den Mozartfestwochen in Salzburg (1979, 1984) und bei den Saratoga Springs Festspielen (1984). 1986 sang sie am Opernhaus von Nürnberg die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1989 am Opernhaus von Essen die Tatjana im »Eugen Onegin«, bei den Festspielen von Savonlinna die Pamina in der »Zauberflöte«. 1998 sang sie an der Nationaloper Helsinki die Ellen Orford in Benjamin Brittens Oper »Peter Grimes«, die sie auch beim Gastspiel der Nationaloper Helsinki an der Deutschen Oper Berlin 1999 sang. Im gleichen Jahr wirkte sie in der Almi Hall in Helsinki in der konzertanten Uraufführung der Oper »Mütter und Töchter« von Tapio Tuomela mit, bei den Festspielen von Schwetzingen 2000 in der Uraufführung der Oper »Gute Miene böses Spiel« von Karl-Wieland Kurz. Dazu entfaltete die Künstlerin eine intensive Tätigkeit als Konzert- und vor allem als Liedersängerin. Sie sang die großen Solopartien in Werken von J.S. Bach, Händel, Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Gustav Mahler und hatte als Liedinterpretin eine erfolgreiche, internationale Karriere. Ihre Konzertreisen führten sie in die Musikmetropolen in Finnland, West- und Ostdeutschland, Österreich, Holland, in die Schweiz, in die USA (u.a. Konzert in der Carnegie Hall New York) und in die Sowjetunion.

Schallplatten: Aufnahmen auf BIS (Opernszenen aus Savonlinna); Thorn-Video (Ännchen im »Freischütz«).

 

29.1. Ivona VALENTOVÁ wird 75

 Sie war am Konservatorium von Ostrava Schülerin von Frau Jechová, dann an der Musikakademie von Prag von Premysl Koci und von Marie Veselá. 1973 Bühnendebüt am Nationaltheater Prag als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«. In den folgenden Jahren war sie an diesem größten Opernhaus der CSSR in Partien wie der Despina in »Così fan tutte«, der Zerline im »Don Giovanni«, der Barce in Smetanas »Hubicka« (»Der Kuss«) und in ähnlichen Aufgaben aus dem Soubrettenfach anzutreffen. Sie gastierte an Bühnen in der CSSR und 1975 am Bolschoi Theater Moskau.

Supraphon-Aufnahmen.

 

29.1. Lorna HAYWOOD wird 80


Als Katja Kabanova

 Studium am Royal College of Music London bei Mary Parsons und bei Gordon Cinton, später an der Juilliard School of Music New York bei Sergius Kagen und Beverley Johnson. Während ihres Studiums in New York sang sie dort bereits 1964 die Titelrolle in der New Yorker Premiere von Janáceks »Katja Kabanowa«. Debüt an der Covent Garden Oper London 1966 als erste Dame in der »Zauberflöte«. Sie durchlief in England an diesem großen Opernhaus, bei der English National Opera London (1970 als Micaela in »Carmen«), bei der Welsh Opera Cardiff und bei der Scottish Opera Glasgow (1980 als Butterfly) ihre erfolgreiche Karriere. Gastspiele am Nationaltheater Prag, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und in Nordamerika, wo sie später in New York lebte, an den Opern von Chicago, Dallas, St. Paul, Seattle, Washington und an weiteren Bühnen. Sie trat dabei vor allem im lyrischen Fach in Rollen wie der Marzelline im »Fidelio«, der Nedda im »Bajazzo«, der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Mimi in Puccinis »La Bohème«, der Sieglinde in der »Walküre«, der Elisabeth Zimmer in »Elegy for young Lovers« von H.W. Henze, der Lucia in »A long Christmas Dinner« von Hindemith, der Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss und der Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten (die sie u.a. 1992 in Los Angeles vortrug) auf. 1978 trat sie an der Oper von San Diego in der Titelrolle von Menottis »The Saint of Bleecker Street«. Sie war eine große Interpretin der Frauengestalten in den Opern von L. Janácek. So sang sie die Jenufa 1972 an der Covent Garden Oper London, 1980 an der Opera North Leeds. In Prag trat sie in »Die Sache Makropoulos«, an der English National Opera London 1978 in »Die Abenteuer des Herrn Broucek« (als Málinka, Etherea und Kunka) auf, dazu immer wieder in ihrer großen Glanzrolle, der Katja Kabanowa. Auch als Konzertsängerin wurde sie bekannt. Nach Beendigung ihrer Gesangskarriere wandte sie sich der Opernregie zu. Verheiratet mit dem Tenor Paul Crook (* 1936).

Schallplatten: MRF (vollständige Oper »Die Feen« von Richard Wagner, Mitschnitt einer Aufführung in Manchester von 1976), TER (»Amahl and the Night Visitors« von Menotti), Telarc (War Requiem von Benjamin Britten).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lornahaywood.com/

 

29.1. Ermanno MAURO wird 80

 Er kam 1958 nach Kanada, wo er in Edmonton (Alberta) lebte. Er studierte Gesang an der Universität von Toronto und am dortigen Konservatorium bei George Lambert und bei Herman Geiger-Torel. 1962 sang er als erste Opernpartie bei der Canadian Opera Company, die in seiner Heimatstadt Edmonton gastierte, den Manrico im »Troubadour«. Er setzte sein Studium am Konservatorium von Toronto fort und wurde 1964 Preisträger beim Verdi-Concours in Busseto. 1965 kam er als Mitglied in das Ensemble der Canadian Opera Company Toronto, wo er als Manrico Aufsehen erregte. Auch an den Opern von Ottawa und Vancouver immer wieder aufgetreten. 1967 Debüt an der Covent Garden Oper London, wo er seinen Wohnsitz nahm. 1969 hatte er an der Covent Garden Oper einen sensationellen Erfolg als Macduff in Verdis »Macbeth« und leitete damit eine große internationale Karriere ein. 1974 USA-Debüt an der Oper von San Diego als Cavaradossi in »Tosca«. 1975-90 gab er Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Manrico, als Canio im »Bajazzo«, als Kalaf in Puccinis »Turandot«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, als Andrea Chénier von Giordano und als Cavaradossi), an der Grand Opéra Paris 1976 als Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« und 1979 als Alvaro in dessen »La forza del destino«. Weiter zu Gast an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Oper von Frankfurt a.M. und in Athen. 1975 sang er erstmals an der New York City Opera, und zwar den Kalaf. Im englischen Fernsehen BBC gestaltete er den Paco in de Fallas »La vida breve«. An der Mailänder Scala gastierte er 1978 als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini und als Manrico und 1984-85 als Kalaf. 1978 trat er an Oper von Rom auf, 1982-90 Gastspiele an der San Francisco Opera (als Pollione in »Norma«, als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Turiddu, als Canio, als Cavaradossi und als Otello von Verdi). 1978 erreichte er die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Canio), an der er bis 1993 in insgesamt 188 Vorstellungen auftrat (als Radames in »Aida«, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, als Cavaradossi, als Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, als Turiddu, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Manrico, als Don Carlos von Verdi, als Macduff, als Alvaro, als Ernani von Verdi, als Paolo in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Kalaf und als Rodolfo in »Luisa Miller«). 1979 wirkte er bei den Festspielen von Verona mit. 1984 Gastspiel am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Manrico, 1985 an der Oper von Dallas als Otello von Verdi. 1987 hörte an ihn an der Deutschen Oper Berlin als Kalaf, 1988 an der Oper von Miami, 1989 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Enzo. Im gleichen Jahr sang er in Toronto den Andrea Chénier, 1990 am Opernhaus von Zürich den Manrico, 1991 in Miami den Canio, in New Orleans den Alvaro. Am Teatro Colón Buenos Aires gastierte er 1991 als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini, 1991 in Philadelphia als Kalaf, bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea 1993 als Radames. 1997 sang er am Opernhaus von Baltimore den Enzo. Von seinen Bühnenpartien sind noch der Alfredo in »La Traviata«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Faust von Gounod, der Prinz in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, der Loris in »Fedora« von Giordano (Montreal 1995) und der Male Chorus in »The Rape of Lucretia« von B. Britten zu nennen. Den Otello von Verdi sang er auch am Opernhaus von Toronto.

Schallplatten: CBC (Arien-Platte), Privat-Mitschnitt einer Aufführung von Donizettis »Belisario« (mit Montserrat Caballé).

 

30.1. Jochen KOWALSKI wird 65

 Er war fünf Jahre lang im Requisitenfundus der Berliner Staatsoper beschäftigt, wo man auf seine schöne Stimme aufmerksam wurde. Er besuchte dann die Volksmusikschule und schließlich seit 1977 sechs Jahre hindurch die Musikhochschule Berlin, wo er Schüler von Heinz Reeh war. Die Gesangpädagogin Marianne Fischer-Kupfer entdeckte die phänomenale Tonhöhe seiner Stimme und bildete ihn zum Countertenor aus, einer Kunst des Singens, die in England während der Barockzeit blühte und nach dem Zweiten Weltkrieg von dort her neu belebt worden war. 1982 erregte er bei den Händel-Festspielen von Halle (Saale) in dem Pasticcio »Il Muzio Scevola« erstes Aufsehen. 1983 sang er an der Komischen Oper Berlin als erste eigentliche Opernpartie den Fjodor im »Boris Godunow« von Mussorgsky. Er blieb Mitglied dieses Hauses und sang hier u.a. die Titelrollen in »Giustino« und »Julius Caesar« von Händel, den Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, den Orlofsky in der »Fledermaus«, den David in »Saul« von Händel, den Andronico in »Tamerlano« von Händel sowie den Astrologen in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«. Seit seinem Debüt 1985 als Daniel in Händels »Belshazzar« der Staatsoper von Hamburg durch Gastspielvertrag verbunden (u.a. 1996 als Orlofsky). Seit 1986 kam es zu einer großen internationalen Karriere des Künstlers an führenden europäischen Opernhäusern; man hörte seine seltene Kunst des Singens u.a. an den Staatsopern von München und Berlin (Titelrolle in Rossinis »Tancredi« und Orlofsky), an der Semperoper in Dresden (Oberon in Brittens »A Midsummer Night’s Dream«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1989), an der Wiener Volksoper (1986 Giustino, 1987 Orlofsky, 1998 Oberon), an der Grand Opéra Paris (1987-88 Ptolemäus in »Giulio Cesare« von Händel), an der Frankfurter Oper (Oberon)  und an der Niederländischen Oper Amsterdam. An der Covent Garden Oper London debütierte er als Orlofsky unter der musikalischen Leitung von Richard Bonynge und zusammen mit Joan Sutherland. 1989 sang er hier den Orpheus von Gluck und 1991 den Farnace in »Mitridate« von Mozart. 1991-94 sang er den Orlofsky an der Wiener Staatsoper in insgesamt zehn Vorstellungen (inklusive einer Gastspieltournee der Wiener Staatsoper durch Japan). In den USA trat er in Minneapolis auf. 1994 debütierte er sehr erfolgreich an der Metropolitan Oper New York als Orlofsky. Dort trat er bis 1999 in insgesamt 24 Vorstellungen auch als Oberon auf. An der Komischen Oper Berlin hörte man ihn am 19.11.1991 in der Uraufführung der Oper »Antigonae« von Georg Katzer. 1993 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Ottone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, bei den Festspielen von Schwetzingen 1993 die Titelpartie in »Giulio Cesare« von Händel. Am 24.9.1995 wirkte er an der Hamburger Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Freispruch für Medea« von Rolf Liebermann als Kreon mit. Im gleichen Jahr gastierte er an der Oper von Tel Aviv als Daniel in einer szenischen Aufführung von Händels »Belshazzar«. Am 19.2.2010 wirkte er am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Die Besessenen« von Johannes Kalitzke als Fürst Holszanki mit. 2012 sang er bei den Salzburger Pfingstfestspielen die Nirena in Händels »Giulio Cesare« und wiederholte im gleichen Jahr diese Partie auch bei den dortigen Sommerfestspielen. Neben seinem Repertoire für die Bühne sang er ein ebenso umfangreiches wie interessantes Repertoire im Konzertsaal, wobei er sich auch hier bevorzugt der Interpretation der frühen und Barock-Musik (Bach, Händel, H. Schütz, italienische Meister) widmete.

Schallplatten: Eterna (Szenen aus »Boris Godunow« und aus »Giustino« von Händel), Teldec (»Theodora« von Händel), Philips (Religiöse Musik von Vivaldi), Capriccio (Barock-Arien preußischer Meister; Bach-, Händel- und Mozart-Arien, italienische Solokantaten, Belcanto-Arien, Lieder von Mozart und Beethoven, »Dichterliebe« von R. Schumann, (»Die schöne Müllerin« von F. Schubert, »Salonlieder«, »Evergreens«, Titelrolle in »Orpheus und Eurydike« von Gluck; »Symphoniae Sacrae« von Heinrich Schütz), Berlin Classics (»L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato« von Händel, Stabat mater von Pergolesi, Bach-Kantaten), Schweizer Musikszene (»Freispruch für Medea« von R. Liebermann); Virgin-Video (Orlofsky in der »Fledermaus«), Pioneer-Video (»Mitridate« von Mozart).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.jochen-kowalski.de/

 

30.1. Helen VANNI wird 95

 Ausbildung durch Marinka Gurewich, Martin Rich und Edyth Walker in New York. Bühnendebüt 1956 an der Metropolitan Oper New York als Page im »Rigoletto« von Verdi. Sie sang an diesem Opernhaus bis 1973 in insgesamt 402 Vorstellungen zunächst kleinere Partien wie die Clotilde in »Norma«, die Giovanna in Verdis »Ernani«, die Priesterin in »Aida«, die Ines im »Troubadour«, den Hirten in »Tosca«, die Flora in »La Traviata«, die Siegrune in der »Walküre«, die Mercedes in »Carmen«, den Pagen in »Salome« von R. Strauss, die Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Madrigalisten in Puccinis »Manon Lescaut«, die Schenkenwirtin im »Boris Godunow« und die Javotte in Massenets »Manon«, dann übernahm sie größere Aufgaben wie den Siebel im »Faust« von Gounod, den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, die Lola in »Cavalleria rusticana«, die Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano, die Suzuki in »Madame Butterfly«, den Fjodor in »Boris Godunow«, den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Fenena in Verdis »Nabucco«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Berta im »Barbier von Sevilla« und die Dorabella in »Così fan tutte«; zuletzt sang sie sogar die Marschallin im »Rosenkavalier« und die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Größer Aufgaben übernahm sie an den Opernhäusern von Baltimore, Cincinnati, Pittsburgh, Portland, San Francisco (1963-71 Dorabella, Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Isabella in »L’Italiana in Algeri«, Titelrolle in »Mignon« von A. Thomas, Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Larina in »Eugen Onegin« und Suzuki) und an der New York City Opera. Gastspiele an den Opern von Toronto, Ottawa und Montreal; auch bei den Festspielen von Glyndebourne aufgetreten. Hier erschien sie 1971-72 als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Besonders beliebt war die Künstlerin an der Oper von Santa Fé, zu deren Ensemble sie lange gehörte. Bedeutende Karriere auch als Konzertsängerin. Sie wirkte als Pädagogin am Cleveland Institute of Music, auch an der Manhattan School; zu ihren Schülern gehörte die Mezzosopranistin Dolora Zajick.

Schallplatten: Allegro Royale, Columbia (Lieder von Schönberg), Foyer (Giovanna in Verdis »Ernani«).

 

 

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