GEBURTSTAGE IM JÄNNER 2018
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtage ab dem 60er
Zusammenstellung: Walter Nowotny
1.1. Armand ARAPIAN wird 65
Der Sänger entstammte einer griechisch-armenischen Familie. Er studierte am Conservatoire Nationale de Paris und gewann mehrere Gesangswettbewerbe. Seit 1977 trat er ständig am Opernhaus von Marseille auf, wo man ihn u.a. als Escamillo in »Carmen«, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, als Chorèbe in »Les Troyens« von H. Berlioz (1989) und als Jeletzki in Tschaikowskys »Pique Dame« hörte, 1988 auch in der Oper »Anusch« des armenischen Komponisten Armen Tigranjan. 1979 sang er an der Opéra-Comique Paris den Bassanio in »Le Marchand de Venise« von R. Hahn. Den Escamillo, seine Glanzrolle, sang er auch an den Opernhäusern von Essen und Frankfurt a.M., in Seattle, Philadelphia und bei den Festspielen von Taormina. Seine zweite große Rolle war der Golaud in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. 1991 debütierte er an der Staatoper Berlin als Golaud, den er dann auch in Basel, in Dresden und in Paris, am Opernhaus von Lille (1996) und am Teatro Regio Turin (1997) vortrug. 1994 sang er als erste Partie an der Deutschen Oper Berlin den Gérard. Er trat gastweise an der Oper von Rom, an der Staatsoper von Hamburg, an den Opernhäusern von Lille, Nancy, Toulouse und in Athen auf. 1985 hörte man ihn bei den Festspielen von Salzburg als Moralès in »Carmen« unter H. von Karajan, bei den Wiener Festwochen als Thoas in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, den er auch an der Berliner Staatsoper sang. 2000-01 trat er an der Wiener Staatsoper in den vier dämonischen Partien in Offenbachs »Hoffmanns Erzählungen« auf.
Schallplatten: RCA (»Chérubin« von Massenet), Naxos (Golaud in »Pelléas et Mélisande«), MRF (»Le Cheval de Bronce« von Auber), Mandala (Rebolledo in »Les Diamants de la Couronne« von Auber).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.arapian.com/
1.1. Der russische Tenor Vladimir Vsevolod PUCHKOV wird 95
3.1. Esther HINDS wird 75
Gesangausbildung bei Clyde Burrows in New York und an der Hartt School of Music Hartford (Connecticut) bei Helen Hubbard. Sie debütierte als erste Dame in der »Zauberflöte« 1970 an der New York City Opera. Seitdem hatte sie dort wie an anderen großen Bühnen in den USA, u.a. in Cincinnati, Houston/Texas und San Diego, eine erfolgreiche Karriere. Sie gastierte auch an der Virginia Opera und an der Opera Ebony. Eine ihrer Glanzrollen, die Bess in »Porgy and Bess« von Gershwin, sang sie an der Oper von Houston/Texas (1995-96), in Baltimore, an der Connecticut Opera und am New Yorker Broadway. Zu ihren besten Leistungen zählten Partien wie die Micaela in »Carmen«, die Liu in Puccinis »Turandot« und die Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1983 sang sie beim Festival von Spoleto die Cleopatra in »Antony and Cleopatra« von Samuel Barber. Auch als Konzertsopranistin hatte sie eine Karriere von Bedeutung; zugleich pädagogische Tätigkeit.
Schallplatten: New World (vollständige Oper »Antony and Cleopatra« von S. Barber).
3.1. HK GRUBER wird 75
Heinz Karl Gruber war Sängerknabe, hatte dann Kompositions- und Instrumentalunterricht an der Wiener Musikhochschule (unter anderen bei Alfred Uhl und Erwin Ratz) und beschäftigte sich während dieser Zeit auch mit Filmmusik, elektronischer Musik und Tanztechniken. Er wurde Kontrabassist und spielte 1963-69 beim Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester und 1969-97 beim ORF-Symphonieorchester. Als Chansonnier und Dirigent arbeitete er unter anderen auch mit dem Ensemble die reihe, dem Ensemble Modern und dem Radiosymphonieorchester Frankfurt zusammen. 1968 gründete er mit Kurt Schwertsik und Otto M. Zykan das Ensemble MOB art & tone ART und wirkte er an einer Reihe von Produktionen im musikalisch-szenischen Bereich sowie für die Medien mit. Als Komponist, der sich einer oft bewusst vereinfachenden und tonal gebundenen Tonsprache bedient, zählt HK Gruber heute zu den wichtigsten seiner Generation. In den letzten Jahren war eine Reihe von Performances und Schwerpunktveranstaltungen im Bereich der österreichischen zeitgenössischen Musik seinen Arbeiten gewidmet. 2004/05 fungierte er als composer in residence der Philharmonie Essen, 2006 hatte er dieselbe Position beim Lucerne Festival inne und 2006/07 war er artist in residence beim Schwedischen Kammerorchester. Seit Februar 2010 ist er Komponist und Dirigent beim BBC Philharmonic Orchestra. Aus seinem schon sehr umfangreichen Werkkatalog sind zu nennen: Orchestermusik, Konzerte, Stücke für das MOB-Ensemble, das musikalische Spektakel Gomorra (Uraufführung an der Wiener Volksoper 1993), die Frankenstein-Suite und die Oper der herr nordwind nach einem Text von H. C. Artmann (Uraufführung am Opernhaus Zürich 2005). Bei den Bregenzer Festspielen 2014 wurde seine Oper Geschichten aus dem Wiener Wald nach Ödön von Horváths bekanntem Bühnenstück uraufgeführt. Das Theater an der Wien übernahm die Produktion 2015.
HK Gruber ist Vizepräsident des Österreichischen Kunstsenats.
3.1. Viveja GROMOVA wird 90
Sie studierte 1952-56 am Gnesin-Konservatorium in Moskau und trat dann in Warschau am Opernhaus wie als Konzert- und Rundfunksängerin auf. 1957 kam sie nach Moskau und wurde Mitglied des Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Theaters. Hier wie bei Gastspielen an anderen Theatern in der Sowjetunion sang sie u.a. die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata, die Butterfly, die Natascha Rostowa in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, die Arsena im »Zigeunerbaron« und die Fiammetta in »Boccaccio« von F. von Suppé. Sie trat auch in den zeitgenössischen russischen Opern »Der Wert des Lebens« von Nikolajew (als Lisoschka), »Via del Corno« von Moltschanow (als Clara), in Opern von Chrennikow und A. Spadavecchia auf. 1969 erhielt sie den Titel einer Verdienten Künstlerin der UdSSR. Sie gab ihre Karriere 1983 auf.
4.1. Curt APPELGREN wird 75
Er studierte 1960-67 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und legte dort 1965 sein Examen als Musiklehrer ab, dann 1971-74 nochmaliges Studium dort bei Arne Sunnegårdh und bei Erik Saedén, das mit dem Examen als Solosänger zum Abschluss kam. Während seines Studiums war er 1966-69 als 2. Geiger beim Institut für Rikskonserter, 1969-74 als Altviolinist im Stockholmer Sinfonieorchester tätig. Er debütierte am Barocktheater auf Schloss Drottningholm als Dulcamara in Donizettis »L‘Elisir d’amore« und trat danach an der Königlichen Oper Stockholm als Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Dort kam er zu einer großen Karriere; man hörte ihn u.a. als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, als Leporello im »Don Giovanni«, in der Titelrolle von Cimarosas »Il Maestro di cappella« (in der er 1975 und 1977 auch bei Gastspieltourneen durch Schweden auftrat) und in der Uraufführung der Oper »Christina« von Hans Gefors (18.10.1986 als Oxenstierna), ebenso in der von Ingmar Lidholms »Ett Drömspel« (»Ein Traumspiel«, 12.9.1992). Bei den Festspielen von Perugia gastierte er in »La Vestale« von Spontini, bei den Festspielen von Glyndebourne 1979 und 1981 als Rocco im »Fidelio«, 1981, 1984 und 1989 als Bottom in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, 1982 als Basilio im »Barbier von Sevilla« und 1995 als Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart. Den Bottom sang er auch 1986 mit dem Ensemble des Glyndebourne Festival beim Hongkong Festival. 1997 hörte man ihn an der Stockholmer Königlichen Oper, 1998 an der Staatsoper Berlin als Oroveso in Bellinis »Norma«. Zu seinen großen Bühnenpartien zählten auch der Scarpia in »Tosca« und der Fliegende Holländer. Neben seinem Wirken auf der Bühne war er ein hoch geschätzter Konzertsänger. Er galt als ausgezeichneter Oratoriensolist. So trat er auf diesem Gebiet u.a. mit dem London Philharmonic Orchestra in der Londoner Festival Hall auf. Auch durch Rundfunksendungen bekannt geworden.
Pickwick-Video (»Fidelio«).
4.1. Ioan HVOROV wird 90
Er absolvierte seine Ausbildung am Konservatorium von Cluj (Klausenburg). Beginn seiner Bühnenkarriere 1950 an der Oper von Cluj (Debüt als Kontschak in »Fürst Igor« von Borodin). Seit 1956 Mitglied der Nationaloper von Bukarest. Er wurde hier in einem Repertoire, das von Mozart- bis zu Wagner-Partien reichte, und das vor allem das slawische Repertoire seines Stimmfachs enthielt, bekannt. Gastspiele am Bolschoi und am Stanislawsky-Theater in Moskau, an den Staatsopern von Stuttgart und Sofia, an der Grand Opéra Paris, am Opernhaus von Lüttich, an der Nationaloper von Athen und bei den Festspielen von Wiesbaden. Nicht weniger erfolgreich als Konzertsänger.
Schallplatten der rumänischen Marke Electrecord (vollständige Oper »Oedipe« von Enescu).
5.1. Robert SCHUNK wird 70
Als Melot in Bayreuth
Nach seinem Studium 1966-73 an der Musikhochschule von Frankfurt a.M., wo er Schüler von Martin Gründler war, wurde er an das Staatstheater von Karlsruhe engagiert (Debüt 1973 als Jack in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett), dem er bis 1975 angehörte. 1975-77 war der Künstler am Opernhaus von Bonn engagiert. 1977-79 gehörte er dem Ensemble des Opernhauses von Dortmund an. 1977 wirkte er erstmalig bei den Bayreuther Festspielen mit. Ursprünglich nur für kleinere Partien verpflichtet, ersetzte er den erkrankten Peter Hofmann als Siegmund in der »Walküre« und hatte dabei einen glänzenden Erfolg. Er sang in Bayreuth 1977 einen der Ritter im »Parsifal« und den Siegmund, 1977-78 und 1985-86 den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, 1977, 1981-82 und 1986 den Melot in »Tristan und Isolde« (1981-82 zusätzlich auch den jungen Seemann), 1978-82 und 1984-85 den Erik in »Der fliegende Holländer«. Er nahm in der Folgezeit kein festes Engagement mehr an sondern gastierte an den großen Opernbühnen in aller Welt, u.a. an den Staatsopern von Hamburg (1981 als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), München und Wien (1981-92 als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten«, als Florestan im »Fidelio«, als Erik und als Parsifal in insgesamt 17 Vorstellungen), an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Köln. Durch einen Gastspielvertrag mit der Deutschen Oper Berlin verbunden. Zu Gast auch an der Grand Opéra Paris (1978 als Siegmund, 1980 als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« und 1981 als Erik). Bei den Festspielen von Bregenz 1983 wirkte er als Max im »Freischütz« mit. 1984 nahm er an der Japan-Tournee der Hamburger Staatsoper teil. 1983 kam es zu seinem USA-Debüt an der Oper von Chicago. 1986 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Florestan (als Partner von Hildegard Behrens). Dort sang er bis 1989 in insgesamt acht Vorstellungen auch den Siegmund und den Kaiser in »Die Frau ohne Schatten«; die letztgenannte Partie sang er auch an der Covent Garden Oper London. 1986 hörte man ihn am Teatro San Carlo Neapel als Florestan, 1988 am Teatro Liceu Barcelona als Erik, 1987 an der Staatsoper München als Siegmund. 1988 trat er bei den Aufführungen von Borodins »Fürst Igor« in der Münchner Olympia-Halle als Wladimir auf, 1991 an der Oper von Rom als Claudio in »Das Liebesverbot« von Richard Wagner. Den Siegmund sang er auch 1992 in den konzertanten Aufführungen des Nibelungenrings in der Salle Pleyel in Paris, 1993 wirkte er in einer ähnlich konzertanten »Parsifal«-Aufführung in London unter Giuseppe Sinopoli mit. 1996 übernahm er am Opernhaus von Marseille die Partie des Loge im »Rheingold«, 1997 die des Siegmund; 1998 gastierte er am Teatro Bellini Catania als Florestan. Bedeutende Karriere auch im Konzertsaal.
Schallplatten: EMI (Siegmund in vollständigem Nibelungenring, München 1989; Bürgermeister im »Friedenstag« von R. Strauss), Orfeo, Decca (9. Sinfonie von Beethoven), Wergo (»Cardillac« von P. Hindemith), Koch Records (»Der Cid« von Peter Cornelius), Philips (Erik im »Der fliegende Holländer«, auch als Video; »Tannhäuser«).
6.1. Stella SILVA wird 70
Sie wurde zunächst in Argentinien Elementarschullehrerin, erreichte dann aber ein Gesangstudium am Institut Superior des Teatro Colón Buenos Aires und mit Hilfe eines Stipendiums des Fondo Nacional de las Artes eine zusätzliche Ausbildung in Europa, die am Liceo Musicale G. Viotti in Vercelli stattfand. Sie gewann einen Gesangwettbewerb in Mailand und debütierte 1969 am Opernhaus von Bordeaux als Preziosilla in Verdis Oper »La forza del destino«. Sie nahm in Mailand ihren Wohnsitz und kam bei Auftritten am Teatro Regio Parma, an den Opern von Lyon und Nizza, an der Opéra du Rhin Straßburg, an den Staatsopern von Wien (1974 als Carmen) und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro Liceu Barcelona, in Washington und Johannesburg, vor allem auch am Teatro Colón Buenos Aires, zu großen Erfolgen. 1973-74 wirkte sie bei den Festspielen in der Arena von Verona, u.a. als Amneris in »Aida«, mit. 1976 gastierte sie in Seattle als Amneris. Weitere Höhepunkte in ihrem umfassenden Bühnenrepertoire waren die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, die Eboli im »Don Carlos«, die Azucena im »Troubadour«, die Federica in »Luisa Miller« von Verdi, die Adalgisa in »Norma« von Bellini, die Gran Vestale in Spontinis »La Vestale«, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Ortrud im »Lohengrin«, die Laura wie die Cieca in Ponchiellis »La Gioconda«, die Leonora in »La Favorita« von Donizetti, die Rosa in »L’Arlesiana« von Cilea, der Orpheus in der Oper gleichen Namens von Gluck, die Hexe in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck und der Holofernes in »Juditha triumphans« von Vivaldi. Auch als Konzertaltistin kam sie zu einer sehr erfolgreichen Karriere.
6.1. Bruno CAMPANELLA wird 75
Er zählt zu den wichtigsten Dirigenten des italienischen Opernrepertoires. Seit seinem Debüt trat er an wichtigen internationalen Bühnen auf, wie etwa am Teatro alla Scala in Mailand (1973-2005 La cambiale di matrimonio, Il maestro di cappella, Il matrimonio segreto, Le Comte Ory, Fra Diavolo, Il cappello di paglia di Firenze und La Cenerentola), an der New Yorker Metropolitan Opera (2000-04 insgesamt 45 Vorstellungen der Opern La Cenerentola, Il barbiere di Siviglia, L’Italiana in Algeri und Il pirata). dem Londoner Royal Opera House Covent Garden, dem Teatro La Fenice in Venedig, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, der Opéra National de Paris (1986-2014 La fille du régiment, I Puritani, I Capuleti e i Montecchi, Lucia di Lammermoor, L’Italiana in Algeri, La Cenerentola, Norma, Il barbiere di Siviglia und Guillaume Tell), der Oper in Leipzig, dem New National Theatre in Tokio, weiter in Chicago, Turin, San Francisco (1992-2009 L’Elisir d’amore, La fille du régiment und Il barbiere di Siviglia), Genua und Rom. 1992-95 war er Musikdirektor des Orchesters des Teatro Regio in Turin. Zu seinem breiten Repertoire gehören weiter Opern wie etwa Macbeth, Rigoletto, La Traviata, Anna Bolena, Roberto Devereux, Don Pasquale, La Sonnambula und Lucrezia Borgia. An der Wiener Staatsoper, an der er 1994 mit L’Italiana in Algeri debütierte, leitete er bisher in insgesamt 48 Aufführungen auch Vorstellungen von Jérusalem, Linda di Chamounix, Lucia di Lammermoor und La fille du régiment.
6.1. Radmila BAKOČEVIĆ wird 85
Studium an der Musikakademie von Belgrad bei Nicola Cvejic, weitere Ausbildung in der Gesangschule der Mailänder Scala. Debüt 1955 an der Nationaloper von Belgrad als Mimi in Puccinis »La Bohème«. Seitdem hatte sie an diesem Opernhaus für mehr als 20 Jahre eine große Karriere. 1962 gewann sie den Internationalen Gesangwettbewerb von Genf, 1964 einen ähnlichen Wettbewerb in Lüttich. 1967 sang sie an der Oper von Triest die Olga in Rimsky-Korssakows »Das Mädchen von Pskow«. Gastspiele an den Nationalopern von Budapest, Warschau, Bukarest, an der Staatsoper Berlin, am Bolschoi Theater Moskau, in Bordeaux, Barcelona und Lissabon. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1974 als Jaroslawna in »Fürst Igor« von Borodin, 1976 als Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«, 1977 als Tosca und 1978 als Abigaillie in Verdis »Nabucco«. In Italien trat sie an der Mailänder Scala (1972 als Norma und 1974 als Tosca), an den Opernhäusern von Rom, Turin (1974 als Jaroslawna und 1978 als Tosca), Venedig, Palermo, Neapel, Parma, Florenz sowie bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla auf, in Deutschland an der Deutschen Oper Berlin (1969 als Maria in »Mazeppa« von Tschaikowsky), in Düsseldorf, Köln, Frankfurt a.M. und Hamburg, am Opernhaus von Mexico City und am Teatro Colón von Buenos Aires. 1967-82 trat sie an der Staatsoper von Wien (an der sie bereits 1964 als Pauline in »Der Spieler« von Prokofjew anlässlich eines Gastspiels der Belgrader Nationaloper zu sehen war) in insgesamt 27 Vorstellungen als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Leonore im »Troubadour«, als Marguerite im »Faust« von Gounod, als Desdemona in Verdis »Otello«, als Minnie, als Tosca, als Norma, als Butterfly und als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano auf. 1968 debütierte sie als Butterfly an die New Yorker Metropolitan Oper, wo sie bis 1969 in insgesamt acht Vorstellungen auch als Mimi, als Micaela in »Carmen«, als Leonore im »Troubadour« und als Marguerite im »Faust« von Gounod auftrat. 1972 gastierte sie an der Pariser Grand Opéra als Norma und als Tosca. An der Oper von Monte Carlo war sie 1976 als Salome von R. Strauss zu hören. 1982 sang sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Turandot in der gleichnamigen Oper von Puccini. Ihr umfassendes Bühnenrepertoire enthielt sowohl dramatische als auch lyrische Rollen, darunter auch die Tatjana im »Eugen Onegin« und die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky.
Schallplatten: MGM, MRF (»Oedipe a Colone« von Sacchini, Neapel 1971), Myto/TIS (Maria in Tschaikowskys »Mazeppa«), Mondo Musica (vollständige Opern »Pique Dame« als Lisa und »Norma« in der Titelrolle).
7.1. Rebecca ROBERTS wird 70
Sie wurde durch die Pädagogin Mary Henderson Buckley in Miami ausgebildet. Preisträgerin bei mehreren Gesangwettbewerben in den USA. Das Bühnendebüt der Sängerin fand beim Ambler Festival 1970 statt. Nach ersten Erfolgen in ihrer nordamerikanischen Heimat kam sie 1972 nach Frankreich und wurde für lange Jahre Mitglied der Opéra du Rhin in Strasbourg. 1975 wirkte sie hier in der Uraufführung des Opernwerks »Médis et Alyssio« von Delerue mit. Gastspiele und Konzerte in französischen und in anderen europäischen Musikzentren, wobei jedoch die Oper von Straßburg ihre eigentliche künstlerische Heimat blieb. Auf der Bühne war sie in erster Linie im lyrischen Stimmfach erfolgreich.
Schallplatten: RCA-Erato (kleine Rolle in »La Périchole« von Offenbach).
7.1. Richard ARMSTRONG wird 75
Biographie des britischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_Armstrong_(conductor)
7.1. Carlos CIRIGO wird 85
Er studierte in seiner Heimatstadt Orizaba (Veracruz). Während mehrerer Jahre sang er mit führenden mexikanischen Orchestern das Tenor-Solo in Carl Orffs Carmina burana. An der Nationaloper Mexico sang er Comprimario-Partien in den Opern Aida, Don Quichotte, La Traviata, Adriana Lecouvreur, Manon Lescaut, Il Trovatore und Andrea Chénier. Er war dann Mitglied des Chors des Teatro de Bellas Artes.
7.1. Colette LORAND wird 95
Sie entstammte einer ungarisch-schweizerischen Familie; ihre Großmutter war als Sängerin tätig gewesen. Gesangstudium an der Musikhochschule Hannover, dann bei Melitta Hirzel in Zürich. Debüt 1945 am Stadttheater von Basel als Marguerite im »Faust« von Gounod. 1951-56 war sie Mitglied des Opernhauses von Frankfurt a.M. 1952 hatte sie am Opernhaus von Zürich einen spektakulären Erfolg als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. 1955 gastierte sie in der Eröffnungsvorstellung der neu erbauten Hamburger Staatsoper als Königin der Nacht und war bis 1957 und dann wieder 1960-69 dort im Engagement. Sie nahm 1966 in Hamburg an der Uraufführung von Boris Blachers »Zwischenfälle bei einer Notlandung« teil. Sie war durch Gastspielverträge den Staatsopern von München (1961-63 und 1970-81) und Stuttgart (1969-75), der Deutschen Oper Berlin (1973-78) und der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1973-78) verbunden und gastierte bei zahlreichen Gelegenheiten am Opernhaus von Zürich. Auch Gastspiele an der Covent Garden Oper London (1954 als Traviata), am Teatro San Carlos Lissabon (1961 als Konstanze in »Die Entführung aus dem Serail«), an der Staatsoper von Wien (1951-58 als Königin der Nacht und als Traviata in insgesamt sechs Vorstellungen), an der Mailänder Scala (1960 als Blumenmädchen im »Parsifal«, 1963 als Woglinde, als Helmwige und als Waldvogel im Nibelungenring), in Amsterdam, Kairo, Rio de Janeiro, São Paulo, Rom, am Teatro Comunale Bologna (1967 als Freia im »Rheingold«), am Teatro Comunale Florenz (1963 als Gerhilde in der »Walküre«), am Teatro San Carlo Neapel (1961), am Teatro Massimo Palermo (1959), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1966) und bei den Festspielen von Bregenz (1947 als Konstanze, 1957 als Marguerite im »Opernball« von R. Heuberger). Auf der Bühne sang sie ein vielgestaltiges Repertoire, das von Mozart-Partien bis zu zeitgenössischen Komponisten (H.W. Henze, K. Penderecki, Carl Orff, Marvin Levy) reichte. Am 23.10.1972 sang sie an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper »Elisabeth Tudor« von Wolfgang Fortner, am 20.8.1973 bei den Festspielen von Salzburg in der von Carl Orffs »De temporum fine comoedia«, am 9.7.1978 an der Staatsoper von München in »Lear« von Aribert Reimann. Sie trat in einigen Schweizer Opern-Erstaufführungen auf: am Stadttheater von Basel in »The Rape of Lucretia« von B. Britten (Spielzeit 1946-47 als Female Chorus), in »Raskolnikow« von H. Sutermeister (1948-49 als Sonja) und in »Die Sache Makropoulos« von Janácek (1981-82 als Emilia Marty), am Opernhaus von Zürich in der szenischen Erstaufführung von »Le Vin herbé« von Frank Martin (Spielzeit 1951-52 als Branghien). 1954 nahm sie an der Oper von Frankfurt a.M. an der deutschen Erstaufführung der Oper »Penelope« von Rolf Liebermann (in der Titelrolle) teil, 1959 am Opernhaus von Dortmund an der deutschen Erstaufführung der Oper »Mourning becomes Electra« von M. Levy (als Lavinia), 1969 in New York an der konzertanten amerikanischen Erstaufführung von Carl Orffs »Prometheus« (als Io). 1962 sang sie mit dem Hamburger Ensemble in London die Natalie in der englischen Erstaufführung von H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«. Sie trat auch als Gast an der Oper von San Diego, am Nationaltheater Prag und an der English National Opera London auf. Die Partie der Regan in A. Reimanns »Lear« sang sie 1982 an der Grand Opéra Paris. 1983 nahm sie am Stadttheater von Basel als Emilia Marty von der Bühne Abschied. Ihr Repertoire für die Bühne besaß einen sehr großen Umfang; nachdem sie zuerst in Partien aus dem Koloraturfach aufgetreten war, ging sie ins lyrische Stimmfach über und sang u.a. die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Margiana im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, die Elsa im »Lohengrin«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Gilda im »Rigoletto«, die Mimi in »La Bohème«, die Rodelinda in der gleichnamigen Händel-Oper, die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, dann auch die Desdemona in Verdis »Otello«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Rezia im »Oberon« von Weber, die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, die Elisabeth im »Tannhäuser« und die Salome von R. Strauss, schließlich Partien aus Opern des 20. Jahrhunderts wie die Titelrolle in »Antigonae« von C. Orff, die Mutter in »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola, die Isabella in »Columbus« von W. Egk, die Fata Morgana in »L‘ Amour des trois oranges« von Prokofjew, die Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten und die Jeanne in »Die Teufel von Loudun« von K. Penderecki (eine ihrer großen Kreationen, die sie auch 1973 nochmals an der Wiener Staatsoper bei einem Gastspiel der Staatsoper Stuttgart sang). Sie war nicht zuletzt eine geschätzte Konzert- und Oratoriensängerin.
Schallplatten: Melodram (Arien-Platte), Ariola-Bertelsmann (geistliche Musik von Schubert), Philips-Pergola (Querschnitt »Hoffmanns Erzählungen«), DGG (»Lear« von A. Reimann, »De temporum fine comoedia«), RCA (»Prometheus« von Carl Orff), Orfeo (Io in »Prometheus« von C. Orff, München 1975).
8.1. Kaja BORRIS wird 70
Sie entstammte einer sehr musikalischen Familie, ihr Vater war der Musikwissenschaftler und Komponist Siegfried Borris (1906-87), ihre Mutter Condoo Kerdyk eine angesehene Sopranistin. Sie erhielt ihre Schulausbildung in Berlin, wurde dann aber von ihren Eltern nach Den Haag zurückgeschickt und erlernte dort den Beruf einer Fremdsprachensekretärin. Sie nahm gleichzeitig am Königlichen Konservatorium im Haag das Klavierstudium auf, ließ aber nebenbei auch ihre Stimme ausbilden. Nachdem die Pädagogen Laurens Bogtman und Helena Rott deren Qualität erkannt hatten, entschloss sie sich zur Sängerkarriere. Als ihre Lehrerin Helena Rott vom Haag an die Musikhochschule Köln wechselte, folgte Kaja Borris ihr dorthin. Sie war auch Schülerin von Heinz Marten und in Berlin von Wolfgang Schütt und Irmgard Hartmann-Dressler. Dabei entwickelte sich die Stimme von einem anfänglichen Sopran zum dramatischen Alt. Sie trat 1971 in das Opernstudio der Deutschen Oper Berlin ein und wurde 1973 in das Ensemble des Hauses übernommen, dem sie seither angehörte. Sie kam dort in Partien wie der Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, der Ulrica im »Maskenball«, der Annina im »Rosenkavalier«, der 3. Dame in der »Zauberflöte«, der Emilia in Verdis »Otello«, der Marthe im »Faust« von Gounod, der Geneviève in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, der Principessa in Puccinis »Suor Angelica«, der Azucena im »Troubadour«, der Amme im »Boris Godunow«, der Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano, der Sphinx in »Oedipe« von Enescu, der Hexe in »Hänsel und Gretel«, der Filipjewna im »Eugen Onegin«, der Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli, der Erda und der 1. Norn im Ring-Zyklus, der Mary in »Der fliegende Holländer« und in weiteren Rollen zu bedeutenden Erfolgen. Am 25.9.1984 wirkte sie an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper »Gespenstersonate« von A. Reimann mit. Bei den Salzburger Osterfestspielen 1982-83 hörte man sie als Mary in »Der fliegende Holländer«. Sie gastierte an den Staatsopern von Wien (1973 als Waltraute in der »Walküre«), München und Hamburg, am Staatstheater Braunschweig und wirkte 1973 bei den Festspielen von Schwetzingen mit. 2000 sang sie an der Deutschen Oper Berlin (konzertant) die alleswissende Muschel in der Richard-Strauss-Oper »Die ägyptische Helena«. 2002 nahm sie an der Deutschen Oper Berlin Abschied von der Bühne, wo sie in 30 Jahre über 55 Rollen verkörpert hat. Fast noch erfolgreicher als auf der Bühne gestaltete sich ihre Karriere im Konzertsaal. Ihre Konzertreisen führten sie in die Musikzentren in Deutschland, Holland, Italien, Österreich und Frankreich, sogar bis nach Alaska (1991); dazu zahlreiche Rundfunkauftritte.
Schallplatten: HMV (Mary in »Der fliegende Holländer«), Acanta (»Feuersnot« von R. Strauss), DGG (»Die lustige Witwe« von F. Lehár), Schwann (»Der Corregidor« von Hugo Wolf), Capriccio (»Notre Dame« von F. Schmidt), Decca (»Flammen« von Erwin Schulhoff).
8.1. Jewgeni NESTERENKO wird 80
Gesangstudium am Rimsky-Korssakow-Konservatorium in Leningrad bei Wassilij Lukanin. Er debütierte 1963 am Maly Theater von Leningrad als Gremin in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. 1967 erhielt er einen Preis beim Gesangwettbewerb von Sofia, 1970 gewann er den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Nachdem er an der Oper von Leningrad erfolgreich aufgetreten war, folgte er 1971 einem Ruf an das Bolschoi Theater von Moskau. Durch die dunkle Tonfülle seiner Stimme und die bezwingende Kraft des Vortrags wurde er nun zum führenden russischen Bassisten seiner künstlerischen Generation. Dabei beherrschte er sowohl das russische wie das italienische Repertoire für tiefen Bass. Er gastierte mit dem Ensemble des Moskauer Bolschoi Theaters an der Mailänder Scala 1973 als Ruslan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, als Gremin und als Titelheld in Borodins »Fürst Igor«, 1989 als Boris Godunow. Glanzvolle Gastspiele an den Nationalopern von Budapest, Sofia und Warschau, in Nizza und Lodz folgten. 1975 gastierte er mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters im New Yorker Haus der Metropolitan Oper als Boris Godunow. 1975 sang er als erste Partie an der Wiener Staatsoper den König Philipp in Verdis »Don Carlos« und gastierte dort bis 1993 in insgesamt 56 Vorstellungen als Boris Godunow, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Wassermann in Dvoraks »Rusalka«, als Banquo in Verdis »Macbeth«, als Mephisto im »Faust« von Gounod und als Ramfis in »Aida«. An der Mailänder Scala trat er 1977 als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Arkel in »Pelléas et Mélisande« von Debussy und als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, 1978 als König Philipp und als Massimiliano in Verdis »I Masnadieri«, 1978 und 1980-81 mit Liederabenden, 1979 als Moses in »Mosè in Egitto« von Rossini, als Colline in »La Bohème« und in einem Verdi-Konzert, 1980 als Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 1981 und 1988 im Requiem von Verdi, 1986 als Sarastro und 1989 als Susanin in Glinkas »Ein Leben für den Zaren« auf. 1978 sang er als erste Partie an der Londoner Covent Garden Oper den Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1982 hörte man ihn dort als Iwan Chowanski in Mussorgskys »Chowanschtschina« und 1983 als Mephisto im »Faust« von Gounod. 1978, 1985, 1989 und 1991 (in den beiden letztgenannten Jahren als Zaccaria im »Nabucco«) trat er bei den Festspielen in der Arena von Verona auf, 1979 an der Oper von San Francisco als König Philipp. 1984 bewunderte man am Teatro Liceu Barcelona seinen Zaccaria und seinen Titelhelden in »Attila« von Verdi. 1986 gastierte er bei den Festspielen von Bregenz als Enrico in »Anna Bolena« von Donizetti. Den Boris Godunow, der ein besonderer Höhepunkt in seinem Repertoire war, sang er auch 1987 bei den Festspielen von Wiesbaden und anschließend an verschiedenen Theatern in Westdeutschland und in Dänemark sowie 1988 an der Grand Opéra Paris. 1987 gastierte er bei den Festspielen von Savonlinna als Dosifej in Mussorgskys »Chowanschtschina« und mit dem Bolschoi-Ensemble in Budapest. 1988 trat er an der Nationaloper Budapest in der Titelrolle von Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg« auf. 1989 sang er in der Münchner Olympia-Halle den Kontschak in Aufführungen von Borodins »Fürst Igor«, in Rom in einer konzertanten Aufführung von Rachmaninoffs »Aleko«. Beim Festival von Orange gastierte er 1990, an der Hamburger Staatsoper 1991 als König Philipp (und 1992 als Don Pasquale), an der Staatsoper München 1992 als Boris Godunow, am Teatro Colón Buenos Aires 1991 als Zaccaria, am Teatro Carlo Felice Genua 1992 als Kontschak. 1997 trat er in den »Aida«-Aufführungen in der Dortmunder Westfalenhalle als Ramfis auf. Nicht weniger von Bedeutung als Konzert- und Liedersänger; er wirkte in einer russischen Verfilmung von Borodins »Fürst Igor« mit. Er lebte später als Pädagoge in Wien, wo er noch Ende der neunziger Jahre als Konzertsänger auftrat. Neben der Kraft und Tonfülle seiner Bass-Stimme wurde die Intensität seiner Darstellungskunst gerühmt.
Schallplattenaufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion, darunter auch Partien in vollständigen Opern (»Ruslan und Ludmilla« und »Ein Leben für den Zaren«/ von Glinka, »Die Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, »Jolanthe«, »Mazeppa« und »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, »Francesca da Rimini« und »Aleko« von Rachmaninoff, Lieder von Tschaikowsky), einiges davon auf Ariola-Eurodisc übertragen (»Lieder und Tänze des Todes« von Mussorgsky, Lieder von Schostakowitsch, »L‘Elisir d’amore« und »Don Pasquale« von Donizetti). Auch auf HMV vertreten (Verdi-Requiem). Weiter auf Capriccio in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók, auf DGG in Verdis »Nabucco«, auf Voce in »Don Carlos« von Verdi (Mitschnitt einer Aufführung an der Mailänder Scala von 1977) zu hören; Teldec-Video (»Ein Leben für den Zaren« von Glinka).
9.1. Hillevi MARTINPELTO wird 60
Sie studierte vier Jahre an der Königlichen Musikakademie Stockholm und war dann 1984-87 in der Königlichen Opernschule Stockholm Schülerin von Lilian Gentele. 1982 kam es zu ihrem Bühnendebüt in Stockholm in der Oper »A Midsummer Marriage« von M. Tippett. Diese Aufführung wurde 1982-84 bei den Festspielen von Vadstena wiederholt. 1985 gastierte sie an der Folkoperan Stockholm als Pamina in der »Zauberflöte« und als Aida und sang bei den Festspielen von Drottningholm die Zerline im »Don Giovanni«. Im Herbst 1987 kam es zu einem sehr erfolgreichen Debüt der jungen Sängerin an der Königlichen Oper Stockholm in der Titelpartie von Puccinis »Madame Butterfly«. 1986 hörte man sie bei der Norrlandsoperan in Ivar Hallströms »Den Bergtagna« (mit der das Ensemble 1988 eine England-Tournee unternahm), 1988 als Tatjana im »Eugen Onegin«. 1988 war sie an der Oper von Oslo als Donna Anna im »Don Giovanni« zu Gast, an der Norrlandsoperan als Marguerite im »Faust« von Gounod. Die Donna Anna sang sie dann auch an der Oper von Stockholm und bei einem Gastspiel dieses Hauses am Bolschoi Theater Moskau 1989. 1989 trat sie bei den Festspielen von Drottningholm als Iphigénie in Glucks »Iphigénie en Aulide« auf, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1988 und 1990 als Fiordiligi in »Così fan tutte«, die sie auch 1992 an der Staatsoper von Hamburg sang. 1990 hörte man sie bei den Festspielen von Ludwigsburg als Elettra in Mozarts »Idomeneo«, 1991 in Stockholm in der vergessenen schwedischen Barock-Oper »Gustaf Wasa« von Naumann. 1992 sang sie in Brüssel die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1992-93 die Donna Anna, die sie auch 1994-95 beim Glyndebourne Festival vortrug. 1993 trat sie bei den Festspielen von Ludwigsburg wieder als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, bei einem Gastspiel der Deutschen Oper Berlin (der sie vertraglich verbunden war) in Tokio als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Am 12.9.1992 wirkte sie in Stockholm in der Uraufführung der Oper »Ett Drömspel« von Ingvar Lidholm als Indras Tochter mit. 1994 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der Oper von Gent nach deren Renovierung die Donna Anna, 1996 beim Maggio Musicale von Florenz die Elettra. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1996 in einer konzertanten Aufführung die Titelrolle in Beethovens »Leonore« und 2001 in Gustav Mahlers 8. Sinfonie. 1997 sang sie an der Oper von Kopenhagen wie am Opernhaus von Köln die Agathe im »Freischütz«, in der Albert Hall in London in einer konzertanten Aufführung von Schuberts »Die Verschworenen«, an der Mailänder Scala die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1998 am neu erbauten Festspielhaus von Baden-Baden die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, an der Wiener Staatsoper die Donna Anna, 1999 an der Staatsoper von München (an der sie als Donna Anna debütierte) die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1999 sang sie an der Königlichen Oper Stockholm die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 2000 am Stora Theater Göteborg die Elsa im »Lohengrin«, 2001 am Théâtre Châtelet Paris die Alice Ford, an der Berliner Staatsoper die Agathe. Sie gastierte weiter bei den Festspielen von Edinburgh (2003 als Elsa, 2004 als Agathe, 2005 als Vitellia und 2006 als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Brighton und York, gab Konzerte in Schweden wie in Deutschland und trat in Rundfunk- und Fernsehsendungen auf.
Schallplatten: Musica Sveciae (»Svenska Messan« von Roman, »Trauerkantate für Gustav III.« und Requiem von Joseph Martin Kraus; Gustavian Opera), Virgin (»Auferstehung und Himmelfahrt Jesu« von C. Ph. E. Bach), BIS (Werke von Sibelius), DGG (Elettra in »Idomeneo«, Leonore in Beethovens »Leonore«), EMI (Fiordiligi in »Così fan tutte«), Berlin Classics (H-Moll-Messe von J.S. Bach), Caprice (»Electra« von J. Chr. Haeffner), Phono Suecia (Szenen aus »Christina« von H. Gefors), Sterling (Ingeborg in »Den Bergtagna« von I. Hallstöm), Philips (Alice Ford im »Falstaff« von Verdi); Warner-Video (Donna Anna im »Don Giovanni«, Glyndebourne 1995).
9.1. Die japanische Mezzosopranistin Yasuko IDO wird 60
9.1. Ariel BYBEE wird 75
Biographie der amerikanischen Mezzosopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Ariel_Bybee
10.1. Cheyne DAVIDSON wird 60
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger zunächst in seiner amerikanischen Heimat, wo er an der Case Western University, am Cleveland Institute of Music und an der Manhattan School of Music studierte. Er trat in den USA bereits bei der Berkshire Opera als Graf in »Le nozze di Figaro« auf, unternahm eine große Konzerttournee und sang in Santa Fé in den Richard Strauss-Opern »Feuersnot« und »Der Friedenstag«. Er kam dann nach Europa und wirkte am 24.11.1989 am Opernhaus von Nancy in der Uraufführung der Oper »La Noche triste« von Jean Prodromidès (und bei der Wiederholung dieser Oper in Paris) mit; außerdem sang er in Nancy den Patroclus in »King Priam« von M. Tippett. Er nahm an der großen Tournee mit Peter Brooks Inszenierung von »La Tragédie de Carmen« teil, bei der er in Europa, in Japan und in Israel als Escamillo auftrat. 1991 wurde er in das internationale Opernstudio des Zürcher Opernhauses aufgenommen, dessen reguläres Mitglied er dann wurde. In Zürich hörte man ihn u.a. als Tony in Menottis »Help! Help! The Globolinks«, als Sid in »Albert Herring« von B. Britten, als Fiorillo im »Barbier von Sevilla«, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Sergio und als Boroff in »Fedora« von Giordano, als Marcello wie als Schaunard in »La Bohème«, als Ottokar im »Freischütz«, als Hérode in »Hérodiade« von Massenet, als Michelotto Cibo in Fr. Schrekers »Die Gezeichneten«, als Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano, als Ramiro in »L’Heure espagnole« von Ravel, als David in »L‘Amico Fritz« von Mascagni, als Escamillo in »Carmen«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Silvio im »Bajazzo«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, in den vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, als Antonio in »Linda di Chamounix« von Donizetti, als Roi Marc in »Le vin herbé« von F. Martin, als Waffenmeister in H. Pfitzners »Die Rose vom Liebesgarten«, als Sonora in »La Fanciulla del West«, als Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Amfortas im »Parsifal«, als Donner und als Gunther im Nibelungenring, als Marquis de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, als Faninal im »Rosenkavalier«, als Sebastiano in »Tiefland« von E. d’Albert, als Cecil in »Maria Stuarda« von Donizetti, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, als Marco in »Gianni Schicchi«, als Pirro in Verdis »I Lombardi«, als Belfiore in Verdis »Un giorno di regno«, als Dominik in »Arabella« von R. Strauss, als Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Werschinin in »Drei Schwestern« von Eötvös und als Eisenhardt in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«. 1994 gastierte er bei den Festspielen von Bregenz als Turmwärter in »Francesca da Rimini« von Zandonai und kreierte dort im gleichen Jahr die Orchesterlieder »Vom Unvergänglichen« von Franz Thürauer. 1996 nahm er in Zürich an der Uraufführung der Oper »Schlafes Bruder« von Herbert Willi teil; im gleichen Jahr gastierte er am Théâtre Châtelet Paris als Bote in »Oedipus Rex« von I. Strawinsky. 1999 sang er am Stadttheater von Luzern (konzertant) den Achilles in »Penthesilea« von O. Schoeck. 2000 gastierte er am Opernhaus von Köln als Escamillo, 2010 an der Bayerischen Staatsoper München als Baron Douphol in »La Traviata«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 2016 den Doc in Bernsteins »West Side Story«; am 28.7.2016 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »The Exterminating Angel« von Th. Adès in der Partie des Padre mit. Er gastierte an der Staatsoper Stuttgart als Sharpless und als Sprecher in der »Zauberflöte«, in Hamburg als Escamillo, in Frankfurt a.M. in den Carmina Burana von C. Orff. Auch als Konzertsolist erfolgreich. u.a. in Belgrad im »Elias« von Mendelssohn, in Wien in der Messe solennelle von H. Berlioz, in Zürich im Oratorio de Noël von Saint-Saëns.
Schallplatten: Pan (Herold/Hauptmann in »Penthesilea« von O. Schoeck).
10.1. Josella LIGI wird 70
Nach ihrem Gesangstudium in Mailand debütierte sie 1971 an der Mailänder Scala in Strawinskys »Pulcinella«. In den folgenden Jahren hörte man sie oft an diesem bedeutenden Opernhaus, u.a. 1972 als Priesterin in Verdis »Aida« (die gleiche Rolle übernahm sie 1972 auch bei einem Gastspiel des Scala-Ensembles in München), als Ismene in Glucks »Alceste« und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 1973 als Aida und in Beethovens 9. Sinfonie, 1974 als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, 1981 als Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, 1981 und 1983 in Rossinis Petite Messe Solennelle, 1983 als Corinne in Cherubinis »Anacréon«, 1984 und 1990 in Mendelssohn-Bartholdys 2. Sinfonie, 1985 als Vittoria und Giunone in »L‘Orfeo« von Luigi Rossi, 1986 als Vierge Érigone in Debussys »Le marytre de Saint Sébastien«, 1987 in der Titelpratie von Glucks »Alceste«, 1988-89 als Cuoca in Rimsky-Korsakows »Märchen vom Zaren Saltan« und 1993 als Agnese in Bellinis »Beatrice di Tenda«. 1974 trat sie am Teatro Regio Turin als Mimi in »La Bohème« auf, 1974 gastierte sie im spanischen Valencia als Desdemona im »Otello« und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. Im gleichen Jahr 1974 sang sie am Opernhaus von Toulouse die Aida. 1975 sang sie am Teatro Comunale Florenz die Mimi, an der Oper von Rom 1975 die Maddalena in Giordanos »Andrea Chénier«, 1976 die Titelrolle in »Francesca da Rimini« von Zandonai, 1980 die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, am Teatro San Carlo Neapel 1977 die Maddalena in »Andrea Chénier«, am Teatro Verdi Triest 1975 die Tatjana im »Eugen Onegin«, 1982 die Alice Ford, beim Festival von Macerata 1981 die Nedda im »Bajazzo«, am Teatro Regio Turin 1976 die Alice Ford, 1979 die Amelia in »Simon Boccanegra«, 1973 und 1984 die Mimi, am Teatro Margherita Genua 1983 die Francesca da Rimini. Am Teatro Colón Buenos Aires sang sie 1975 die Leonore im »Troubadour«. 1975 Gastspiel an der San Francisco Opera als Maddalena in »Andrea Chénier« (zugleich ihr US-Debüt). 1977 trat sie an der Oper von San Diego als Micaela in »Carmen« auf, 1983 am Teatro San Carlos Lissabon als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 1984 am Teatro Comunale Bologna als Amelia in »Simon Boccanegra«, am Teatro Comunale Treviso 1984 als Senta in »Der fliegende Holländer«. Bei den Festspielen von Martina Franca wirkte sie 1988 als Nerone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, 1989 als Sesto in »Giulio Cesare« von Händel und 1990 in einer konzertanten Aufführung von »Piramo e Tisbe« von J.A. Hasse mit. Weitere Gastspiele am Bolschoi Theater Moskau und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1975, 1982-83). 1982-83 hörte man sie an der Opéra de Wallonie Lüttich, 1984 bei den Festspielen von Ravenna als Amelia in »Simon Boccanegra«, 1985 beim Wexford Festival als Titelheldin in »La Wally« von Catalani, 1986 am Teatro Regio Turin als Alice Ford. 1988 bei der Newark Opera als Leonore im »Troubadour«. Sie sang 1986 bei den Salzburger Festspielen in Debussys »Le Martyre de Saint Sébastien« die Vierge Érigone. 1990 sang sie im Wiener Konzerthaus die Elena in konzertanten Aufführungen von A. Boitos »Mefistofele«.
Schallplatten: HMV (Elena in integraler Aufnahme der Oper »Mefistofele« von Boito), Nuova Era (Sesto in »Giulio Cesare« von Händel, »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi).
10.1. Janice CHAPMAN wird 80
Sie war am Elders Conservatory Adelaide Schülerin von Arnold Matters und schloss ihre Ausbildung im London Opera Centre bei Ruth Packer ab. Bühnendebüt bei der Sadler’s Wells Opera 1965 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« von Mozart. 1965 gewann sie den Kathleen Ferrier Gesangwettbewerb der Londoner Royal Philharmonic Society. Erfolgreiche Karriere an der Covent Garden Oper London, bei der English National Opera London, bei der Scottish Opera Glasgow (1965 als Donna Anna im »Don Giovanni«, 1968 als Marcelinna in »Le nozze di Figaro« und 1970 als Vitellia in Mozarts »La clemenza di Tito«), der Welsh Opera Cardiff und beim Festival von Aldeburgh. Sie gastierte an der Hamburger Staatsoper, am Opernhaus von Lüttich und in Genf (1973 als Mrs. Grose in »The Turn oft he Screw« von B. Britten). Sie bevorzugte in ihrem Bühnenrepertoire vor allem das dramatische Fach in Werken von Mozart, Verdi, Wagner, Benjamin Britten und Prokofjew. Am 10.5.1973 wirkte sie an der Covent Garden Oper in der Bühnen-Uraufführung von »Owen Wingrave« von Benjamin Britten mit. Mit der English Opera Group unter Benjamin Britten nahm sie an einer Russland-Tournee teil. Mit diesem Komponisten hatte sie die Partie der Miss Jessel und der Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« einstudiert. Zu ihren großen Bühnenpartien gehörten auch die Ellen Orford in »Peter Grimes« und die Lady Billows in »Albert Herring« von Britten. 1986 sang sie mit dem Trio »The Alexandra Ensemble« beim Women’s Festival in Beersheba in Israel. 1990 gastierte sie an der New Israel Opera in Tel Aviv als Mrs. Grose. Bedeutende Konzert- und Oratoriensopranistin. Sie wurde später als Professorin an das London College of Music berufen.
Schallplattenaufnahmen auf Decca.
10.1. Barbara SCHERLER wird 80
Sie war Schülerin der Musikhochschule Berlin und von Margarete Bärwinkel. 1959 debütierte sie am Staatstheater Hannover, dem sie bis 1964 angehörte, als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. 1961 und 1962 war sie erste Preisträgerin der Bundesauswahl »Konzerte junger Künstler«. Zugleich begann sie eine erfolgreiche Karriere als Konzert- und Oratorienaltistin. 1964-68 gehörte sie zum Ensemble der Kölner Oper; 1968 folgte sie einem Ruf an die Deutsche Oper Berlin. Gastspiele und vor allem Auftritte im Konzertsaal ließen ihren Namen in Deutschland wie im Ausland bekannt werden. Sie galt dabei vor allem als große Bach-Interpretin, aber auch als Liedersängerin von hohem Rang. Sie gastierte an den großen westdeutschen Bühnen, an der Wiener Staatsoper (1967 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), am Théâtre de la Monnaie von Brüssel, an der Covent Garden Oper London, in Lissabon, Mexico City, Zürich und Venedig. Teilnahme an den Festspielveranstaltungen in Drottningholm, Edinburgh (1975 als Gymnasiast in »Lulu« von A. Berg und als Sklave in »Salome« von R. Strauss im Rahmen eines Gastspiels der Deutschen Oper Berlin), Wiesbaden und Athen. Sie sang am 23.6.1976 an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung von Toshiro Mayuzumis Oper »Der Tempelbrand«, am 6.9.1979 am gleichen Haus in »Der Untergang der Titanic« von Wilhelm Dieter Siebert, am 25.9.1984 in der Uraufführung von A. Reimanns »Gespenstersonate«.
Schallplatten: Erato (Bach-Kantaten, Mozart-Requiem), Electrola (Messen von Mozart), BASF (»Penthesilea« von O. Schoeck), Mondo Musica (»Arabella« von R. Strauss, Teatro Fenice Venedig 1966).
10.1. Marie STEINEROVÁ wird 95
Sie war Absolventin des Prager Konservatoriums, als sie 1943 am Theater von Ostrava (Mährisch Ostrau) als Rusalka in der gleichnamigen Märchenoper von Dvorák debütierte. 1945-46 sang sie an der Oper des 5. Mai in Prag, danach in den Jahren 1946-48 wieder in Ostrava und wurde 1948 an das Opernhaus von Brno (Janácek-Theater) berufen, zu dessen führenden Künstlern sie für viele Jahre zählte. Sie trat als Gast am Nationaltheater Prag, in Polen und in Ungarn auf. Sie sang in erster Linie Partien aus dem lyrischen Repertoire wie die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Jenufa, übernahm später aber auch dramatische Rollen wie die Titelfigur in Smetanas »Libussa«, die Milada in »Dalibor« vom gleichen Meister, die fremde Fürstin in »Rusalka« und die Küsterin in »Jenufa« von Janácek. Seit 1962 wirkte sie als Pädagogin am Konservatorium von Brno (Brünn).
Schallplatten: Supraphon.
11.1. Konstantin SFIRIS wird 65
Gesangstudium am Nationalkonservatorium von Athen. Seit 1980 konnte er sein Studium mit einem Stipendium des griechischen Staates an der Musikhochschule Köln fortsetzen. 1981 gewann er den Internationalen Gesangwettbewerb von Treviso. 1983 wurde er an die Staatsoper von Wien verpflichtet (Debüt als Dr. Grenvil in »La Traviata«), deren Mitglied er bis 1987 blieb. Hier sang er u.a. den 2. Geharnischten in der »Zauberflöte«, den Papst Leo in Verdis »Attila«, den Pietro in Verdis »Simon Boccanegra«, den König in »Aida«, den Grafen Des Grieux in »Manon« von Massenet, den Schließer in »Tosca«, den Sparafucile im »Rigoletto«, den alten Diener in »Elektra« von R. Strauss, den Papst Pius in »Palestrina« von H. Pfitzner, das Orakel in Mozarts »Idomeneo«, den Onkel Bonze in »Madame Butterfly« und den Stiftsprobst in Cerhas »Der Rattenfänger«. Seit 1986 war er am Opernhaus von Graz engagiert. Hier wirkte er 1987 in der Uraufführung der Oper »Der Rattenfänger« von Friedrich Cerha mit, 1996 in der der Oper »Rashomon« von Mayako Kuba (als Richter). 1997 sang er in Graz den König Marke in »Tristan und Isolde« und den Giustiniano in Donizettis »Belisario«, 1999 den Banquo in Verdis »Macbeth«, 2000 den Fafner im »Rheingold« und den Hunding in der »Walküre«, 2001 den Timur in Puccinis »Turandot«.
Bei den Bregenzer Festspielen sang er 1987-88 den Luther und den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«. Gastspiele und Konzerte trugen dem Künstler in Barcelona und San Francisco (1986 als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, zugleich sein US-Debüt), am Grand Théâtre Genf (1988 als Mönch in Verdis »Don Carlos«) und an der Opéra de Wallonie Lüttich (1989 als Sparafucile) bedeutende Erfolge ein. Von seinen mehr als 120 Bühnenpartien sind noch der Komtur im »Don Giovanni«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Rocco im »Fidelio«, der Banquo in Verdis »Macbeth«, der Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«, der König Philipp wie der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Zaccaria in dessen »Nabucco«, der Procida in »I Vespri Siciliani« von Verdi, der Hagen in der »Götterdämmerung«, der Pimen im »Boris Godunow«, der Titelheld in »Mefistofele« von Boito, der Colline in »La Bohème« und der Schigolch in »Lulu« von A. Berg hervorzuheben. Im Konzertsaal trat er in einem umfangreichen, vielseitigen Repertoire in Erscheinung.
11.1. Franz KASEMANN wird 80
Er wurde an der Musikhochschule von Münster durch Any Diesenhoff, dann bis 1966 an der Musikhochschule von Köln ausgebildet. 1966-70 war er am Staatstheater von Braunschweig engagiert, danach 1970-80 am Staatstheater von Kassel, 1980-82 am Stadttheater Lübeck, 1982-99 an der Wiener Staatsoper (Debüt als Beppe im »Bajazzo«). Hier trat er in mehr als 50 verschiedenen Rollen, zumeist aus dem Buffo- und dem Charakterfach, in über 800 Vorstellungen auf. Aus seinem Repertoire verdienen der Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, der Monostatos in der »Zauberflöte«, der Gaston in »La Traviata«, der Bardolfo im »Falstaff« von Verdi, der Spoletta in »Tosca«, der Pong in Puccinis »Turandot«, der Abbé in »Andrea Chénier« von Giordano, der Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Wirt im »Rosenkavalier«, der Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos«, der Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss, der Blind in der »Fledermaus«, der Schmidt im »Werther« von Massenet und der Narr im »Wozzeck« von A. Berg Erwähnung. Er gastierte mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper in China und Japan und gab eigene Gastspiele an der Oper von Bordeaux (als Mime im Nibelungenring), an der Königlichen Oper Stockholm (ebenfalls als Mime), am Nationaltheater Mannheim, an der Hamburger Staatsoper und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der er u.a. als Basilio in »Le nozze di Figaro« und als Valzacchi im »Rosenkavalier« auftrat. Auch als Operettensänger bekannt geworden.
11.1. Beverly GRIGSBY wird 90
Informationen über die amerikanische Komponistin auf ihrer Homepage: http://www.beverlygrigsby.org/home.shtml
11.1. Andréa GUIOT wird 90
Nach einem dreijährigen Studium bei dem Tenor Santalouna in Nîmes setzte sie ihre Ausbildung vier Jahre lang am Conservatoire National de Paris fort, wo die bekannte Sopranistin Janine Micheau zu ihren Lehrern zählte. Sogleich nach ihrem Debüt 1955 an der Oper von Nancy als Marguerite im »Faust« von Gounod wurde sie an die Opéra-Comique Paris verpflichtet (Antrittspartie: Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«), an er sie 1957-73 engagiert war. Hier sang sie Rollen wie die Micaela in »Carmen«, die Mimi in »La Bohème« und die Titelpartien in »Manon« von Massenet und »Mireille« von Gounod. Die letztgenannte Partie sang sie auch 1962 in der 1000. Aufführung dieser Oper. Sie wurde dann auch Mitglied der Pariser Grand Opéra, an der sie als Marguerite im »Faust« debütierte. Als 1959 »Carmen« erstmals an der Grand Opéra zur Aufführung kam, sang sie die Micaela mit Jane Rhodes als Carmen. 1961 gastierte sie beim Wexford Festival in Irland als Mireille, 1962 bei den Aufführungen in Baalbek, 1963 an der Oper von Chicago wiederum als Marguerite im »Faust«. 1964 hörte man sie in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Oper »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. Sie gastierte an der Staatsoper von Wien (1965 als Marguerite im »Faust« von Gounod), an der Scottish Opera Glasgow (1964 in der gleichen Rolle), beim Festival von Orange (1964 als Mireille), an den Opernhäusern von San Antonio (1965 als Marguerite im »Faust«), Philadelphia (1965, ebenfalls als Marguerite), an der New Jersey State Opera in Newark (1975 als Micaela). Sie trat regelmäßig an den großen französischen Bühnen auf, in Bordeaux, Toulouse, Vichy, Nizza und vor allem an der Opéra du Rhin Straßburg (dort u.a. 1973 als Desdemona in Verdis »Otello«, 1974 als Butterfly, 1975 als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi). Am Teatro Colón Buenos Aires sang sie 1965 in der Premiere von Poulencs »Dialogues des Carmélites«, 1966 die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck. An der Grand Opéra Paris trat sie bis 1978 auf (zuletzt als Mimì, als eines der Blumenmädchen im »Parsifal« und als Helmwige in der »Walküre«). Weitere Rollen der beliebten Sängerin waren die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Marzelline im »Fidelio«, die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, die Traviata, die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, die Teresa in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz und die Liu in Puccinis Oper »Turandot«. Erst 1993 gab sie ihre Karriere endgültig auf und wurde als Nachfolgerin von Janine Micheau Professorin am Conservatoire National de Paris. Zu ihren Schülern gehörte die Sopranistin Valérie Millot.
Schallplatten: Philips (Camille in »Louise« von Charpentier, Micaela in »Carmen«, »Mireille«), Pathé (»Veronique« von Messager), Golden Age of Opera (»Hérodiade« von Massenet), HMV (»Wilhelm Tell« von »Sigurd« von Reyer), On Stage (Desdemona in Ausschnitten aus Verdis »Otello« mit Sandor Kónya als Partner).
12.1. Margherita RINALDI wird 85
Nachdem die Sängerin beim Gesangwettbewerb von Spoleto Preisträgerin geworden war, debütierte sie dort 1958 als Lucia di Lammermoor. 1959 kam es zu ihrem ersten Auftreten an der Mailänder Scala in der Rolle der Sinaida in »Mosè in Egitto« von Rossini. Seitdem war sie immer wieder dort zu hören: 1965-67 und 1971 als Gilda im »Rigoletto«, 1966 als Adina in »L’Elisir d‘amore«, 1967 als Nannetta im »Falstaff« von Verdi, 1968 als Lucia di Lammermoor und als Ilia in Mozarts »Idomeneo«, 1969 und 1973 im Stabat mater von Pergolesi, 1970 im Magnificat von Petrassi, 1972 als Linda di Chamounix in der gleichnamigen Oper von Donizetti und im Requiem von Mozart, 1976 in Beethovens 9. Sinfonie, 1976 und 1978 in Rossinis Petite Messe Solennelle. Sie gastierte 1959 an der Oper von Rom in »Mefistofele« von Boito, im gleichen Jahr bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla als Leonore im »Troubadour«. Am Teatro Fenice Venedig hörte man sie 1968 in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, am Teatro Comunale Modena 1965 als Gilda, am Teatro Comunale Genua häufig in den Jahren 1967-79 (u.a. als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Marschallin im »Rosenkavalier«). 1966 erfolgte ihr USA-Debüt an der Oper von Dallas als Gilda. An der San Francisco Opera sang sie 1968 die Lucia di Lammermoor und 1979 die Amenaide in »Tancredi« von Rossini. 1964 und 1968 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel zu Gast, 1967 an der Nationaloper Budapest, 1966 (als Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«) und 1969 (als Fiordiligi in »Così fan tutte«) beim Holland Festival, 1968 in Amsterdam (als Traviata). Bei den Festspielen von Bregenz sang sie 1966 die Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia«, 1967 die Carolina in „Il matrimonio segreto“ von Cimarosa, 1968 und 1980 die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, 1969 die Adina, 1971 den Volpino in J. Haydns »Lo speziale« und die Marie in Donizettis »La fille du régiment«, 1972 die Amina in »La Sonnambula« von Bellini und 1974 die Marchesa di Poggio in der österreichischen Erstaufführung von Verdis Oper »Un giorno di regno«. Weitere Gastauftritte am Teatro Comunale Bologna (1965 als Sophie im »Rosenkavalier«, 1969 als Amina, 1971 als Alice Ford, 1980 und 1981 in Beethovens 9. Sinfonie, 1983 als Musetta in »La Bohème«), am Teatro Massimo Palermo (1965 als Gilda und als Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, 1968 als Gilda und 1969 als Adina), am Teatro Regio Turin (1975 als Adèle in Rossinis »Le Comte Ory«, 1977 als Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und als Donna Elvira), am Teatro Comunale Florenz (1970 als Fiorilla, 1972 als Norina im »Don Pasquale«, 1977 als Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segretro« und als Amenaide, 1978 als Adalgisa in »Norma«) sowie beim Maggio Musicale von Florenz, wo sie 1978 die Helena in »A Midsummer Night´s Dream« von B. Britten, 1979 das Sopransolo in Beethovens 9. Sinfonie sang. 1961 sang sie in Dublin die Carolina. 1966 zu Gast am Teatro Colón Buenos Aires. 1965 sang sie beim Glyndebourne Festival (und 1967 bei einer Gastspieltournee des Glyndebourne Festivals durch Skandinavien) die Carolina. 1962 und 1969 wirkte sie bei den Festspielen von Verona mit. Ihr Bühnenrepertoire umfasste sowohl Partien für Koloratursopran wie Aufgaben aus dem lyrischen Fach. So sang sie u.a. die Berthe in Meyerbeers »Le Prophète«, die Elvira in »I Puritani« von Bellini und den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«. Auch als Konzertsopranistin hervorgetreten. 1981 nahm sie von der Bühne Abschied.
Schallplatten: MMS (»Lucia di Lammermoor«), Bellaphon (Gilda im »Rigoletto«), MRF (»Le Prophète« von Meyerbeer), RCA (»La scala di seta« von Rossini), EJS (»L’Africaine« von Meyerbeer, »Linda di Chamounix« von Donizetti), Fonit-Cetra (»La buona figliuola« von Piccinni), Philips (»Idomeneo«), HRE (»Un giorno di regno« von Verdi), Frequenz (»Rigoletto« mit Luciano Pavarotti als Partner, 1967), Melodram (»I Capuleti e i Montecchi« von Bellini).
14.1. Mariss JANSONS wird 75
Er wurde in Riga als Sohn des lettischen Dirigenten Arvids Jansons geboren. Seine Mutter Iraida, eine jüdische Sängerin, brachte ihn in einem Versteck zur Welt, in das sie sich geflüchtet hatte, nachdem ihr Vater und ihr Bruder im Rigaer Ghetto umgekommen waren. 1946 gewann sein Vater den zweiten Preis in einem nationalen Wettbewerb und wurde von Jewgeni Mrawinski zu seinem Assistenten bei den Leningrader Philharmonikern gemacht. 1956 folgte ihm seine Familie nach. Mariss Jansons studierte Violine, Klavier und Dirigieren am Leningrader Konservatorium und ging 1969 nach Österreich, wo er seine Ausbildung bei Hans Swarowsky und Herbert von Karajan fortsetzte. 1973 wurde er wie sein Vater zuvor stellvertretender Dirigent der Leningrader Philharmoniker. 1979-2000 war er Leiter des Osloer Philharmonie-Orchesters, mit dem er zahlreiche Aufführungen, Aufnahmen und Tourneen hatte. 1996 erlitt er beim Dirigieren der letzten Partiturseiten von La Bohème einen lebensbedrohlichen Herzanfall auf dem Podium in Oslo (sein Vater war beim Dirigieren verstorben). 1992 wurde er zum Haupt-Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra, 1997 zum Chefdirigenten des Pittsburgh Symphony Orchestra ernannt. Seit Herbst 2003 ist er als Nachfolger Lorin Maazels Chefdirigent beim Chor des Bayerischen Rundfunks und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, seit September 2004 zusätzlich Chefdirigent des Amsterdamer Concertgebouw-Orchesters, hier in der Nachfolge von Riccardo Chailly. Im Jahr 2006 leitete Jansons erstmals das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Im Oktober 2007 führte Jansons mit dem Chor und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks die Neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven und die Chormotette Tu es Petrus von Giovanni Pierluigi da Palestrina im Vatikan auf; das Konzert wurde von zahlreichen Sendern weltweit übertragen. Weitere Meilensteine der Zusammenarbeit mit den Klangkörpern des Bayerischen Rundfunks waren die Aufführungen der Requien von Verdi, Mozart und Dvořák; von Strawinskis Psalmensinfonie, Poulencs Stabat Mater und Leonard Bernsteins Chicester Psalms. Im Karajan-Gedenkjahr führte der Karajan-Schüler Johannes Brahms‘ Ein deutsches Requiem auf, eines der Lieblingswerke Karajans, das von der Presse als überragendes Klangereignis gefeiert wurde. Am 20. April 2010 wurde bekannt, dass Jansons die nächsten Monate wegen Krankheit ausfallen werde. Bei seinem für den 3. Mai 2010 vorgesehenen Debüt an der Wiener Staatsoper (als Dirigent der Bizet-Oper Carmen) vertrat ihn sein Schüler und Landsmann Andris Nelsons am Pult. 2012 dirigierte Mariss Jansons zum zweiten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Im Herbst 2012 haben das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks mit Mariss Jansons in der Suntory Hall in Tokio den Zyklus aller neun Beethoven-Symphonien aufgeführt. Nach 2006 und 2012 leitete Jansons auch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2016. Im Januar 2006 wurde ihm in Cannes auf der Midem ein Cannes Classical Award als Künstler des Jahres verliehen. Für die Aufnahme der 13. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch erhielten Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Februar 2006 einen Grammy in der Kategorie „Beste Orchesterleistung“. Jansons erhielt im Mai 2006 den „Drei-Sterne-Orden“, die höchste Auszeichnung der Republik Lettland. 2007 wurde er von der Deutschen Phono-Akademie mit dem Echo Klassik 2007 geehrt. Im selben Jahr erhielt er aus der Hand des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber den Bayerischen Verdienstorden. 2009 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. 2010 erhielt er den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. Im Juni 2013 wurde Jansons mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet. Am Tag der Deutschen Einheit 2013 erhielt er von Bundespräsident Joachim Gauck das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Wie die Londoner Royal Philharmonic Society in einer Pressemitteilung vom 23. November 2017 mitteilte, wurde Mariss Jansons mit der Goldmedaille der britischen Konzertgesellschaft ausgezeichnet. Die „RPS Gold Medal“ gilt als einer der renommiertesten Preise des klassischen Musikbetriebs. Entgegengenommen hat Jansons die Medaille aus den Händen der Pianistin Mitsuko Uchida im Rahmen eines Gastkonzerts mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks am Abend des 24. November 2017 in der Barbican-Hall in London. Jansons ist damit der 104. Träger in der knapp 150-jährigen Geschichte der Auszeichnung.
15.1. Linda ORMISTON wird 70
Sie studierte 1965-69 Computertechnik, aber auch bereits Musik, an der University of Glasgow und ließ dann 1969-72 ihre Stimme an der Royal Scottish Academy of Music und durch Winifred Busfield ausbilden; sie schloss diese Ausbildung 1972-74 im London Opera Centre bei Joy Mammen ab. 1974 debütierte sie bei der Opera for All London in der Titelrolle von Rossinis »La Cenerentola«. Seit 1974 sang sie beim Buxton Festival (u.a. Marie-Louise in »Háry János« von Kodaly), an der Scottish Opera Glasgow (1976-2005 u.a. die Ludmila wie die Háta in Smetanas »Die verkaufte Braut«, das Sandmännchen in »Hänsel und Gretel«, die Eule in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, die Margret im »Wozzeck« von A. Berg, die Olga und die Filipjewna in »Eugen Onegin«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Hermia in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, die Annina in »La Traviata«, die Mrs. Peachum in »The Beggar‘s Opera«, die Kammerzofe in Janáceks »Die Sache Makropulos«, die Didone und die Volupia wie die Climene in »L‘Egisto« von Cavalli, die 2. Dame in der »Zauberflöte«, die Aurora in »L‘Orione« von F. Cavalieri und die Praskowja in Lehárs »Die lustige Witwe«), bei der Handel Society und bei der Opera for All (Olga, Zerline im »Don Giovanni«). 1985 trat sie erstmals an der Opera North Leeds auf, wo sie dann 1991 in der Uraufführung der Oper »Caritas« von Robert Saxton mitwirkte. Bereits 1977 wirkte sie beim Festival von Edinburgh in der Uraufführung der Oper »Mary, Queen of the Scots« von Thea Musgrave mit. 1986 gastierte sie bei der Glyndebourne Touring Opera in der Rolle der Mrs. Herring in »Albert Herring« von B. Britten. Beim Glyndebourne Festival trat sie 1988 als Feklusa in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1989 als Frau des Dorfrichters in »Jenufa« und als Mother Goose in »The Rake’s Progress« von Strawinsky auf. An der Opera North hörte man sie in den englischen Erstaufführungen von »Maskarade« von C. Nielsen (als Magdelone) und von »Der ferne Klang« von Fr. Schreker (1992). Bei der New Sadler’s Wells Opera trat sie in Operetten von Gilbert & Sullivan, am Opernhaus von Belfast als Despina in »Così fan tutte« auf, am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der zeitgenössischen Oper »Stephen Climax« von Hans Zender, an der Oper von Vancouver 1989 als Mother Goose, 1991 als Marthe im »Faust« von Gounod. 1991 sang sie an der Oper von Monte Carlo die Mother Goose, 1995 an der English National Opera London die Marie in der Offenbach-Operette »La belle Vivette«. Bei den Salzburger Festspielen trat sie 1994 und 1996 als Mother Goose sowie 2011 als Putzfrau und als Kammerzofe in »Die Sache Makropulos« von Janácek auf. 1997 sang sie bei der Welsh Opera Cardiff die Nutrice und die Venere in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. 1999 wurde sie zum Ehrendoktor der St. Andrew´s University ernannt. 2000 trat sie an der Oper von Frankfurt a.M. in der zeitgenössischen Oper »Die Wände« von Adriana Hölszky auf. Auch im Konzertsaal wurde sie in England wie im Ausland, vor allem durch ihre Auftritte in Oratorien, bekannt.
Schallplatten: Virgin (»Noyes Fludde« von B. Britten), Collins (»Caritas« von Saxton), Academy-Records (»Stephen Climax« von H. Zender), TER (Sullivan-Operetten); Video-Aufnahmen von den Glyndebourner Festspielen.
15.1. Nucci CONDÒ wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin an der Accademia di Santa Cecila in Rom und trat zunächst als Konzert- und Liedersängerin auf. Erst 1969 debütierte sie auf der Bühne, und zwar in Spoleto als Hänsel in »Hänsel und Gretel«. Seit 1970 war sie Mitglied des Piccolo Teatro dei Virtuosi di Roma, das sich mit der Aufführung von Barock-Opern befasste. 1970 hörte man sie an der Oper von Rom in Monteverdis »Il Ballo delle Ingrate«, 1976 als Orsola in »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari. 1972 gastierte sie in der Londoner Queen Elizabeth Hall in einer konzertanten Aufführung von Vivaldis »Juditha triumphans«. Im gleichen Jahr trat sie in diesem Werk auch im New Yorker Kennedy Center auf und hatte dabei einen großen Erfolg. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1973-74, 1976 und 1981 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1976-77 und 1980 die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 1978 die 3. Dame in der »Zauberflöte«, 1979 die Ericlea in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in Patria«, 1980 und 1982 die Annina im »Rosenkavalier« und 1982-83 die Prinzessin Clarice in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«. 1975 sang sie am Teatro Verdi in Triest ebenfalls die Annina, 1980 in Palermo die Emilia in Rossinis »Otello«. An der Grand Opera Paris sang sie 1982 die Mrs. Quickly und 1983 die Prinzessin Clarice. 1984 gastierte sie am Opernhaus von Köln als Lucia in »La gazza ladra« von Rossini. Auch an der Opéra du Rhin Straßburg aufgetreten. An der Mailänder Scala sang sie 1981 die Amme im »Boris Godunow«, 1985 die Amme in der Barock-Oper »L‘Orfeo« von Luigi Rossi, 1986 die Filipjewna im »Eugen Onegin«, 1988-89 die Barbarika in Rimsky-Korsakows »Das Märchen vom Zaren Saltan« und 1990 die Gouvernante in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 1987 sang sie am Teatro Donizetti Bergamo die Ida in »Gemma di Vergy« von Donizetti, im gleichen Jahr an der Oper von Monte Carlo die Mrs. Quickly. 1991 übernahm sie am Teatro Comunale Bologna die Filipjewna, im gleichen Jahr bei der Zweihundertjahr-Feier des Teatro Fenice Venedig die Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sie gastierte an der Niederländischen Oper Amsterdam, bei den Festspielen von Dubrovnik und Prag und trat zusammen mit dem Orchester der römischen Accademia di Santa Cecilia auf. Konzertreisen führten die Künstlerin durch Jugoslawien, Österreich und in die USA. Dabei reichte ihr Repertoire auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium von Monteverdi und der Barockepoche bis zu den modernsten zeitgenössischen Kompositionen.
Schallplatten: Italia (»La gazza ladra« von Rossini), Philips (»Otello« von Rossini), CBS (»Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), Decca (Marta in »Mefistofele« von Boito); Topaz-Video (»Le nozze di Figaro«, Glyndebourne, 1973); Pickwick-Video (»Le nozze di Figaro« und »Falstaff« aus Glyndebourne), Castle-Video (»La gazza ladra« von Rossini).
16.1. Gavin BRYARS wird 75
Er studierte Philosophie an der Universität Sheffield und wurde als Jazzbassist mit seinen Partnern Derek Bailey und Tony Oxley Pionier freier Improvisation. In den späten 1960er Jahren arbeitete er mit John Cage und wurde durch ihn zu Werken wie dem aleatorisch notierten The Sinking of the Titanic (1969) und seinem großen Erfolg Jesus‘ Blood Never Failed Me Yet (1971) inspiriert. Einen Wendepunkt in seiner Entwicklung stellt seine erste Oper Medea dar, die an der Opéra de Lyon und der Opéra de Paris 1984 uraufgeführt wurde. Bryars komponierte zwei weitere Opern, beide mit Libretti seines langjährigen Partners Blake Morrison: Doctor Ox’s Experiment (English National Opera 1998) und G, ein Auftrag des Staatstheaters Mainz zum 600. Geburtstag Johannes Gutenbergs im Jahr 2002. Bryars hat ein umfangreiches kammermusikalisches Schaffen vorzuweisen, das auch drei Streichquartette und ein Saxophonquartett beinhaltet. Darüber hinaus hat er eine große Anzahl an Werken für Streicher und Soloinstrumente mit Orchester geschrieben, wie etwa seine Konzerte für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Jazz-Bass, Saxophon und Bassoboe. Besonders bemerkenswert sind seine Kompositionen für Chor, hauptsächlich für den Latvian Radio Choir, der jüngst auch eine neue Bryars-CD eingesungen hat und den Estonian Male Choir. Bryars hat mehrere Jahre in Kunsthochschulen unterrichtet und mit vielen bildenden Künstlern wie Bruce McLean, Tim Head, James Hugonin, Bill Woodrow und Will Alsop gearbeitet. 2006 war er Gastredner beim 10. Alvar Aalto Architecture Symposium in Finnland. Er hat unter anderem Installationen und Performances für die Liverpool Tate Gallery, die Tate St. Ives und das Chateau d’Oiron erarbeitet und bestritt mehrere Projekte mit Juan Muñoz, jüngst A Man in a Room, Gambling. Viele Jahre arbeitete Bryars mit Interpreten Alter Musik und hat eine Reihe von Madrigalbüchern geschrieben: Das erste für das Hilliard Ensemble (Texte von Blake Morrison), das zweite für das Trio Mediaeval Sextet (Petrarca Sonette) und das dritte für Red Byrd (Petrarca, Übersetzung von John Millington Synge). Einen vierten Teil mit längeren Petrarca-Sonetten hat Bryars gerade begonnen. Darüber hinaus hat er auch zwei Bücher mit irischen Madrigalen komponiert wie auch eine große Anzahl an Laude, viele davon für die Sopranistin Anna Maria Friman und arbeitet zur Zeit an Vertonungen alter irischer Texte für Iarla l’Lionaird. Viele Choreographen schätzen Bryars‘ Musik und haben vielfach direkt mit ihm zusammengearbeitet. Unter ihnen sind Lucinda Child (für die Rambert Dance Company), Laurie Booth, William Forsyth (Frankfurt Ballett), Edouard Lock (La La La Human Steps). 1999 schrieb er die Musik für BIPED, das Programm von Merce Cunningham. Seit 2002 arbeitet er mit Carolyn Carlson, zuerst entstand Writings on Water für die Biennale Venedig. Jüngst hat Bryars ein Musiktheaterstück mit Peeter Jalakas für das Von Krahl Theater in Tallinn fertiggestellt und ein Ballett für Edouard Lock in Montreal komponiert. Er schreibt gemeinsam mit der Kanadischen Schriftstellerin Marilyn Bowering an einer Kammeroper über Marilyn Monroe. Bryars ist Dozent am Dartington College of Arts. Seine Werke wurden vielfach eingespielt, unter anderem bei Incus, ECM, Point, Philips, Argo, Clarinet Classics, Daphénéo, CBC Records und seinem eigenen Label GB Records.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gavinbryars.com/
16.1. Brian FERNEYHOUGH wird 75
Er erhielt seine musikalische Ausbildung an der School of Music in Birmingham und an der Royal Academy of Music in London. 1968 wurde ihm ein Mendelssohn-Bartholdy-Stipendium erteilt, das es ihm ermöglichte, mit seinen Studien bei Ton de Leeuw in Amsterdam fortzufahren. Im folgenden Jahr erhielt er ein Stipendium für das Studium bei Klaus Huber am Konservatorium in Basel. Nach Ferneyhoughs Übersiedlung zum europäischen Festland stieß seine Musik auf breitere Resonanz. Beim Gaudeamus-Wettbewerb für Komponisten in Holland 1968 erhielt er einen Preis für seine Sonaten für Streichquartett und erzielte denselben Erfolg 1969 und 1970 mit Epicycle und Missa Brevis. Die italienische Abteilung der ISCM sprach Ferneyhough für Firecycle Beta auf dem Wettbewerb von 1972 eine ehrenvolle Anerkennung (zweiter Platz) aus und gab ihm zwei Jahre später einen Sonderpreis für Time and Motion Study III, das als das beste Werk aller Kategorien angesehen wurde. Ferneyhough unterrichtete Komposition an der Musikhochschule Freiburg, an der Civica Scuola di Musica in Mailand, am Königlichen Konservatorium Den Haag sowie an der University of California in San Diego. Im Januar 2000 wurde Ferneyhough Fakultätsmitglied an der Stanford University und wurde bald darauf zum William H. Bonsall Professor in Music ernannt. Studenten aus aller Welt wurden von ihm im Rahmen von Meisterklassen gefördert, so etwa bei den zweijährlichen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt sowie bei der Fondation Royaumont bei Paris. Ferneyhoughs Musik ist weltweit zur Aufführung gebracht worden und wurde bei den bedeutendsten europäischen Festivals für Zeitgenössische Musik vorgestellt. In neuerer Zeit hat Brian Ferneyhough seine Oper Shadowtime fertig gestellt, deren Uraufführung im Mai 2004 bei der Münchener Biennale einen großen Erfolg erzielte. Basierend auf Leben und Werk von Walter Benjamin, erläutert Shadowtime zentrale Themen des Werkes von Benjamin. Im Jahr 2007 erhielt Ferneyhough den Ernst von Siemens Musikpreis.
16.1. Peter KELLER wird 75
Gesangstudium am Konservatorium von Zürich bei Sylvia Gähwiller (1961-68), dann bei Ernst Haefliger in Berlin (1968-71) und bei Agnes Giebel in Köln (1967-75). In der Spielzeit 1972-73 begann er seine Bühnenkarriere am Opernhaus von Zürich, dessen Mitglied er seither geblieben ist (zuerst als ständiger Gast, seit 1978 als Ensemblemitglied). Gastspiele auf internationaler Ebene führten ihn an die Staatsopern von Stuttgart, München und Hamburg, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (Edgar in »Lear« von A. Reimann), an das Opernhaus von Köln, an die Mailänder Scala (2003 Wirt im »Rosenkavalier«), nach Helsinki und zu den Festspielen von Schwetzingen. Mit dem Ensemble des Zürcher Opernhauses war er bei den Berliner Festwochen, beim Festival von Athen und bei den Wiesbadener Festspielen zu Gast. Auf der Bühne trat er vor allem in Buffo- und Charakterrollen auf: als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, als Monostatos in der »Zauberflöte«, als Jaquino im »Fidelio«, als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Peter Iwanow in Lortzings »Zar und Zimmermann«, als Mr. Triquet im »Eugen Onegin«, als Valzacchi im »Rosenkavalier«, als Torquemada in »L’Heure espagnole« von Ravel und als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er wirkte in den Zürcher Aufführungen von Monteverdi-Opern unter N. Harnoncourt in mehreren Partien mit (Pastore in »L‘Orfeo«, Eurimaco in »Il ritorno d’Ulisse in patria« und Valletto in »L’Incoronazione di Poppea«) und gastierte in diesen Partien mit dem Ensemble des Zürcher Opernhauses 1978 auch bei den Wiener Festwochen, beim Festival von Edinburgh und an der Mailänder Scala. 1991 hatte er in Zürich als Mime im »Rheingold« wie im »Siegfried« einen überwältigenden Erfolg, worauf er dann auch im gleichen Jahr den Mime (im »Rheingold«) bei den Bayreuther Festspielen vortrug. 1994 sang er am Théâtre Châtelet Paris wieder diese seine Glanzrolle in den Opern des Nibelungenrings. Er trat an diesem Haus auch in »Il Prigioniero« von Dallapiccola und in »Oedipus Rex« von Strawinsky auf. Fast noch umfangreicher war sein Repertoire für den Konzertsaal; als Oratoriensolist wie als Liedersänger kam er zu großen Erfolgen. Er trat als Konzertsänger u.a. in der Schweiz, in Westdeutschland und Frankreich, in Holland und in Israel auf, dazu in Rundfunksendungen. Verheiratet mit der Sopranistin Helen Keller (* 1945).
Schallplatten: Telefunken (Monostatos in der »Zauberflöte«, »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, »L‘Incoronazione di Poppea« und »L‘Orfeo« von Monteverdi), Jecklin Disco (Messe G-Dur von Schubert), Accord (»Tagebuch eines Verschollenen« von L. Janácek, Vokalquartette von Haydn), Gallo-MXT (»Israel in Egypt« von Händel), Koch Records (»Kleider machen Leute« von Zemlinsky), Pan (»Christus« von Mendelssohn).
16.1. Charlotte LEHMANN wird 80
Studium an der Universität des Saarlandes und an der Musikhochschule in Saarbrücken. Ausbildung der Stimme durch Frau Sibylle U. Fuchs. Nachdem sie 1962 ihre Studien abgeschlossen hatte, begann sie eine ungewöhnlich erfolgreiche Karriere als Konzertsängerin. Seit 1963 trat sie oft in Rundfunksendungen auf; 1966 und 1967 gewann sie Gesangwettbewerbe in Paris. Konzertreisen führten sie in die deutschen Musikzentren, nach Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, in die Schweiz und in die Türkei, nach Spanien, England, Irland, Mittel- und Südamerika. Sie sang beim Bach-Fest von Toulouse, beim Festival von Namur und gab Konzerte anlässlich des Eucharistischen Weltkongresses in Bogotà (1968) und bei den Olympischen Spielen in Mexico City (1968). Ihr Repertoire enthielt zahlreiche Partien aus den Bereichen des Oratoriums wie der geistlichen Musik, darunter an erster Stelle Werke von J.S. Bach., dazu eine Fülle von Liedern aus allen Epochen der Musikgeschichte. Seit 1972 wirkte sie als Dozentin, dann als Professorin an der Musikhochschule von Hannover. Sie war u.a. die Lehrerin (und eigentliche Entdeckerin) des Baritons Thomas Quasthoff.
Schallplatten: Corona (Lukaspassion von J.S. Bach), Belcantophon (Mozart-Requiem), Da Camera (Hohe Messe von Bach, altitalienische Kantaten, »Serenaden für Sopran« von P. Hindemith, Lieder von Dowland, R. Schumann, Hugo Wolf, Gabriel Fauré und Peter Cornelius).
17.1. Tormod SÆVERUD wird 80
Er komponierte überwiegend musikalische Werke in Kammerbesetzung, z. B. für Cello, Gitarre, Stimme und Klavier – für Erwachsene, aber auch für Kinder. Er komponierte über 200 Lieder auf die Texte von Inger Hagerup, Einar Skjæråsen, Jakop Sande usw. Seine Balladen, die ihren Ursprung in dem norwegischen und schwedischen Epos fanden, wurden von der bekannten Sängerin Sissel Kyrkjebo interpretiert und vielfach auf Schallplatten aufgenommen (die Sängerin arbeitete u. a. mit Placido Domingo zusammen). Seine Tangos für Gitarre und Klavier wurden auch sehr populär. Die Suite für Klavier (1980 komponiert) wurde vom schwedischen Pianisten Berit Modin-Ehde auf Schallplatte aufgenommen.
Sæveruds Kinderlieder wurden regelmäßig in Liederbüchern veröffentlicht, die in erster Linie für Kindergärten und Grundschulen bestimmt waren. Sæverud hatte zahlreiche Aufführungen in Schweden, Norwegen, Dänemark, Deutschland, Russland und Japan. Das meiste von seiner Musik wurde bei Norsk Musikforlag und Musikk-Huset verlegt. Sæverud bezeichnet seine Stilistik selbst als „klassisch – in meiner modernen Art und Weise“. Seine musikalische Sprache wurzelt in der skandinavischen Volksmusik. Seine Melodik hat u. a. Affinität zu Musik von Edvard Grieg. Parallel arbeitete er als Journalist für The Associated Press und norwegische Zeitungen, vor allem Aftenposten, die größte Zeitung in Norwegen.
18.1. Rolf HAUNSTEIN wird 75
Er begann eine kaufmännische Ausbildung, wurde dann aber durch Johannes Kemter in Dresden unterrichtet und begann 1964 seine Karriere als Bassist am Deutsch-Sorbischen Theater in Bautzen in der Partie des Ministers im »Fidelio«, wandte sich aber bald dem Bariton-Fach zu. 1966-69 war er am Stadttheater von Freiberg (Sachsen), 1969-71 am Stadttheater von Cottbus engagiert. 1971 folgte er einem Ruf an die Staatsoper von Dresden; seit 1977 war er auch Mitglied des Opernhauses von Leipzig; auch der Berliner Staatsoper und der Komischen Oper Berlin vertraglich verbunden. In Dresden hatte er in Partien wie dem Germont-père in »La Traviata«, dem Posa in Verdis »Don Carlos«, dem Tonio im »Bajazzo«, dem Scarpia in »Tosca«, dem Ford in Verdis »Falstaff«, dem Kurwenal in »Tristan und Isolde« und dem Eugen Onegin in der Oper gleichen Namens von Tschaikowsky seine Erfolge. 1973 sang er dort in der Uraufführung der Oper »Levins Mühle« von Udo Zimmermann. Gastspiele, zumeist im Verband des Dresdner Ensembles, an der Oper von Leningrad, an den Nationalopern von Prag, Budapest und Ljubljana (Laibach), bei den Festspielen von Wiesbaden und in Lausanne (hier u.a. 1983 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«). 1985 sang er bei den Eröffnungsvorstellungen der wieder aufgebauten Dresdner Semper-Oper den Faninal im »Rosenkavalier«. 1988 hörte man ihn in Leipzig als Nabucco in der gleichnamigen Verdi-Oper, in Wiesbaden als Telramund im »Lohengrin«, 1991 im Kongresspalast in Straßburg als Klingsor im »Parsifal«. Bei der »Lohengrin«-Aufführung aus Anlass des hundertjährigen Bestehens des Opernhauses von Zürich, dessen Mitglied er seit 1991 war, übernahm er den Telramund. Er sang dort weiter den Faninal, den Monterone im »Rigoletto«, den Fazio in Giordanos »La cena delle beffe«, den Minister im »Fidelio«, den Dikoj in Janáceks »Katja Kabanowa« und 1996 den Klingsor. An der Komischen Oper Berlin hatte er als Sharpless in »Madame Butterfly« erfolgreiche Auftritte. 1997 gastierte er in Toulouse als Dr. Kolenaty in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Am Opernhaus von Zürich sang er 1998 den Nacht-Wunderer in H. Pfitzners »Die Rose vom Liebesgarten«, 1999 den Biterolf im »Tannhäuser« und den General von Vliessen in »Simplicius« von Johann Strauß, 2000 den Tierbändiger/Athlet in »Lulu« von A. Berg und 1999-2002 den Alberich im Ring-Zyklus. Am Teatro Verdi Triest sang er 1999 den Faninal. Bei den Bregenzer Festspielen 2004 und an der Wiener Volksoper in der Spielzeit 2006-07 trat er als General Garcia Conchaz in »Der Kuhhandel« von Kurt Weill auf. Auch als Konzertsänger angesehen.
Schallplatten: Eterna (»Levins Mühle« von Udo Zimmermann), Denon (Mitschnitt der oben erwähnten Dresdner »Rosenkavalier«-Aufführung), EMI (von Vliessen in »Simplicius« von J. Strauß).
19.1. Bernd RIEDEL wird 80
Er begann seine Ausbildung bei H. Wolf in Dessau und war 1960-62 Solist in Ensembles der Nationalen Volksarmee der DDR. 1961-66 bildete er sich in Abendkursen an der Berliner Musikhochschule bei G. Eisenmann weiter und wirkte darauf 1962-68 als Chorist an der Komischen Oper Berlin. 1968 erhielt er seine erste Verpflichtung als Solist an das Musiktheater von Potsdam (Debüt als Dr. Falke in der »Fledermaus«), dem er bis 1972 angehörte. 1972 wurde er dann an die Staatsoper Berlin berufen, an der er eine Vielzahl von Aufgaben aus allen Bereichen der Oper übernahm: den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Malatesta im »Don Pasquale«, den Zaren in »Zar und Zimmermann« von Lortzing wie den Scherasmin im »Oberon« von Weber. 1973 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer mit. Er war über 20 Jahre an der Berliner Staatsoper engagiert, an der er später zahlreiche Comprimario-Rollen übernahm. Gastspiele, in der Hauptsache als Mitglied des Ensembles der Staatsoper Berlin, an der Grand Opéra Paris, an den Nationalopern von Bukarest und Bratislava, in Lausanne und Madrid. 1995 und 1999 wirkte er bei den Salzburger Festspielen als Journalist in A. Bergs »Lulu« mit. Nicht weniger von Bedeutung war seine Tätigkeit als Konzertsänger.
Aufnahmen der Marke Eterna, darunter ein Solo in dem Oratorium »Lazarus« von Schubert.
19.1. Otello BORGONOVO wird 90
Nach anfänglichem Chemiestudium Ausbildung der Stimme durch Riccardo Stracciari, Domenico Malatesta und in der Opernschule der Mailänder Scala. Er trat an der Mailänder Scala bereits 1951 und 1953 als Inigo in der Oper »L’Osteria Portoghese« von Cherubini und 1952 als Betto di Signa in »Gianni Schicchi« auf. 1953 gastierte er bei den Festspielen im Castello Sforza in Mailand als Germont-père in »La Traviata«. Seine Karriere entwickelte sich schnell. So sang er an den führenden italienischen Bühnen, vor allem an der Mailänder Scala (1970-71 den Nardo in Mozarts »La finta giardiniera«, 1971 den Sigismondo in Donizettis »Il giovedi grasso«, 1971-72 den Gasparo in Donizettis »Rita«, 1974 den Slook in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, 1977 in Schönbergs »Moses und Aron« sowie 1978-79 in Ravels »L’enfant et les sortilèges«). Internationale Gastspieltätigkeit mit Auftritten in Brüssel, Paris, Nizza, Montreal, an den großen deutschen Operntheatern, in Zürich, Genf (1975 als Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini), Barcelona, Lissabon, Warschau, Monte Carlo (1964 als Marcello in »La Bohème«), bei den Festspielen von Verona und Edinburgh. Auf der Bühne schätzte man ihn als Interpreten eines weit gespannten Repertoires, das an erster Stelle lyrische Partien enthielt; auch als Konzert-Bariton bekannt. Er wirkte in mehreren Uraufführungen zeitgenössischer Opern mit, so 1955 in Palermo in »Il Capello di paglia di Firenze« von Nino Rota, 1970 am Teatro San Carlo Neapel in »Il Barone avaro« von Napoli, 1971 am Teatro Verdi Triest in »Elisabetta« von Viozzi und 1959 beim Festival von Como in »Procedura penale« von Chailly. Er trat noch 1982 am Teatro Municipale von Piacenza auf. – Verheiratet mit der Sopranistin Silvana Zanolli (* 1928).
Schallplattenaufnahmen auf Cetra (»Rita« von Donizetti), Columbia, Philips, Fonit, Angelicum.
20.1. Celia JEFFREYS wird 70
Sie studierte am Royal College of Music London bei Gordon Clinton und bei Meriel St. Clair, dann auch noch bei dem Londoner Gesanglehrer Georges Cunelli. Ihr Bühnendebüt fand 1970 bei der Welsh Opera Cardiff als Adele in der »Fledermaus« von Johann Strauß statt. Nach anfänglichen Erfolgen in England kam sie nach Westdeutschland. Ihre Engagements waren: 1972-75 Staatstheater Kassel, 1975-76 Staatstheater Darmstadt, 1976-78 Theater am Gärtnerplatz München, 1979-82 Stadttheater Basel, 1982-85 wieder Theater am Gärtnerplatz München, 1985-88 Stadttheater Bern (Schweiz), 1988-92 Landestheater Linz/Donau, 1992-94 Theater St. Gallen, 1994-97 Landestheater Salzburg. Sie gastierte u.a. 1978 bei den Bregenzer Festspielen als Wally in der Operette »Tausend und eine Nacht« von J. Strauß. Gastspiele an deutschen und englischen Bühnen und Auftritte im Konzertsaal runden die Karriere der Sopranistin ab. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind zu nennen: die Ilia in »Idomeneo« von Mozart, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, die Carolina in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, das Ännchen im »Freischütz« von Weber wie in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, die Luigia in »Viva la mamma« von Donizetti, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Musetta in Puccinis »La Bohème«.
Schallplatten: Bayer Records (Querschnitt durch das Musical »The Student Prince« von S. Romberg, englisch gesungen).
20.1. Die mexikanische Sopranistin Margarita PRUNEDA wird 70
20.1. Eugenia SUTTI wird 70
Biographie der mexikanischen Mezzosopranistin auf Spanisch: https://es.wikipedia.org/wiki/Eugenia_Sutti
20.1. André JOBIN wird 85
Sohn des berühmten kanadischen Tenors Raoul Jobin (1906-74) und der Sopranistin Thérèse Drouin († 2007). Er erhielt zunächst eine Ausbildung als Schauspieler in Paris und war als solcher seit 1952 bei der Compagnie von J.L. Barrault – M. Renaud tätig. Daneben wurde seine Stimme durch seinen Vater wie durch die berühmte französische Sopranistin Janine Micheau geschult. 1958 kam es zu seinem Debüt als Sänger, als er am Pariser Théâtre de l’Étoile in dem Musical »Nouvelle-Orléans« von S. Bechet auftrat. Seit 1962 sang er in klassischen Operetten und wandte sich dann dem Operngesang zu. Seine große Partie wurde nun der Pelléas in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. Er sang diese Rolle in Nizza, Paris, Marseille, San Francisco (1965 bei seinem US-Debüt), Los Angeles, Madrid, an der City Opera New York und 1976 bei den Festspielen von Glyndebourne. Er gastierte am Teatro Regio Turin in »Candide« von L. Bernstein. In Quebec, in Lyon wie in anderen Städten in der französischen Provinz sang er den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Araquil in »La Navarraise« und den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. Weitere Opernpartien, die er in Chicago und in Detroit sang, waren der Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, der Eisenstein in der »Fledermaus« und der Chevalier de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc. Er gastierte an der Opéra-Comique Paris, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Deutschen Oper Berlin, an der Oper von San Francisco (1983 als Boris in »Katja Kabanowa«), in Madrid und bei einer Australien-Tournee (1968). Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1963 in »Valses de Vienne« von Johann Strauß, 1970 als Eisenstein in der »Fledermaus« und 1972 als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«. Seit 1968 standen die Operetten-Auftritte wieder mehr im Vordergrund seiner Karriere; so sang er am Pariser Théâtre du Châtelet in Operetten von Fr. Lopez und 1971-74 am Londoner Adelphi Theatre in einer Serienaufführung des Musicals »Showboat«. Eine seiner großen Operetten-Rollen war auch der Sou-Chong im »Land des Lächelns« von F. Lehár. Zwischendurch war der Künstler jedoch immer wieder auch als Opernsänger zu hören, so 1970 an der City Oper New York, 1987 am Opernhaus von Köln als Titelheld im »Werther« von Massenet und 1982-87 in Lüttich als Rodrigo in dessen Oper »Le Cid«, als Jean in »Hérodiade« und als Des Grieux in »Manon«, ebenfalls von Massenet, auch als Julien in »Louise« von Charpentier. 2001 trat er am Theater von Calais in der Titelrolle der Operette »Phi-Phi« von Henri Christiné auf.
Schallplattenaufnahmen bei Columbia, Decca, Philips.
21.1. Richard ESTES wird 70
Er studierte zunächst an der Stetson University, wo er 1970 den akademischen Grad eines Bachelor of Music erwarb, dann an der Catholic University of America, wo er 1974 sein Diplom als Master of Music erhielt. Nach weiterem Gesangstudium an der Juilliard School of Music in New York und im American Opera Centre debütierte er 1980 mit dem Opera Orchestra of New York in der New Yorker Carnegie Hall als Jean in einer konzertanten Aufführung von Massenets »Hérodiade«. Im Ablauf seiner Karriere trat er an vielen Opernhäusern und auch bei reisenden Operngesellschaften in den USA auf. Er sang an den Opern von Houston/Texas, Baltimore und Santa Fé, bei der Minnesota Opera und der Kentucky Opera, in Rochester und Atlanta City, bei der Lake George Opera und der Wolf Trap Opera, in Augusta und Chattanooga. Dabei trug er ein umfassendes Repertoire vor, das seine Höhepunkte in Partien aus der italienischen wie der französischen Opernliteratur hatte. Hinzu kam eine nicht weniger bedeutende Karriere auf dem Gebiet des Konzert- und Oratoriengesangs; hier trat er mit führenden amerikanischen Orchestern zusammen auf, u.a. mit den Sinfonieorchestern von Florida, Rochester, Charlotte und Charleston.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.richardestes.net/about.asp
21.1. Anssi HIRVONEN wird 70
Er erhielt seine Ausbildung an der Sibelius-Akademie in Helsinki, wo er Gesang und Kirchenmusik studierte. Er war zunächst als Konzertsänger erfolgreich und kam im Verlauf seiner Konzertkarriere zu Auftritten in seiner finnischen Heimat, in Russland, Deutschland, Ungarn wie in den USA. Dabei war er vor allem als Solist in Oratorien zu hören. 1975 erfolgte dann auch sein Debüt auf der Opernbühne am Theater von Tampere. Er wurde als Gast am Nationaltheater von Helsinki und bei den Festspielen von Savonlinna bekannt. Dabei trug er sowohl lyrische Tenorpartien als auch Buffo- und Charakterrollen vor. In Savonlinna sang er u.a. 1989-93 den Monostatos in der »Zauberflöte«, am Nationaltheater Helsinki wirkte er in der Uraufführung der Oper »Vincent« von Einojuhani Rautavaara mit (17.5.1990). In der Spielzeit 1979-80 war er am Stadttheater von Heidelberg engagiert. 1996 trat er in Tampere in L. Dallapiccolas »Il Prigioniero« und als Beppe im »Bajazzo« auf. Er wirkte in mehreren Sendungen des finnischen Fernsehens mit und nahm einen Lehrauftrag an der Sibelius-Akademie Helsinki wahr.
Schallplatten: Ondine (»Thomas« und »Vincent« von E. Rautavaara). Moderne finnische Chormusik, Weihnachtslieder, geistliche Lieder von P. Kostiainen und J. Sibelius.
21.1. Nadine SAUTEREAU wird 95
Sie begann ihre Karriere Ende der vierziger Jahre, wobei sie sowohl als Konzert- und als Radiosängerin wie auch auf der Bühne in Erscheinung trat. Am Grand Théâtre Genf sah man sie 1952 als Irène in »Sapho« von Massenet, 1955 als Crobyle in »Thais« von Massenet, 1961 als Amor in »Orphée et Eurydice« von Gluck, 1962 als Xenia im »Boris Godunow«, 1963 als Mélisande sowohl in »Pelléas et Mélisande« von Debussy als auch in »Ariane et Barbe-Bleue« von P. Dukas, 1964 als Pouseette in »Manon« von Massenet und 1966 als Sophie im »Werther« von Massenet. In den fünfziger Jahren gastierte sie an verschiedenen französischen Opernhäusern und sang bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1956 in »Platée« von Rameau und 1959 in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«. Sie wurde 1960 an die Grand Opéra Paris verpflichtet, zu deren Ensemble sie bis 1965 gehörte. Zugleich trat sie an der Opéra-Comique Paris auf, wo sie u.a. die Marzelline in »Fidelio«, die Micaela in »Carmen« und die Musetta in »La Bohème« sang. Sie wurde vor allem durch ihre Interpretation der Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy bekannt, die sie u.a. 1956 am Teatro Comunale Florenz, 1962 am Teatro dell’Opera Rom und 1966 in Madrid vortrug. 1966 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg als Frasquita in »Carmen« mit. Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf den Marken Columbia (»L’Enfant et les sortilèges«), Nixa, Decca, Pathé (»Platée«), HMV (»Carmen« mit Maria Callas in der Titelrolle) und MRF (»Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas).
22.1. Myung-Whun CHUNG wird 65
In Seoul geboren, begann Myung-Whun Chung seine Laufbahn als Pianist. Seine dirigentische Karriere startete er als Assistent von Carlo Maria Giulini in Los Angeles. Positionen als Chefdirigent bekleidete er beim Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, an der Opéra Bastille in Paris und bei der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, 15 Jahre stand er als Musikdirektor dem Orchestre Philharmonique de Radio France vor.
Daneben ist und war er in verschiedenen Ämtern in seiner asiatischen Heimat präsent, u. a. als Künstlerischer Direktor sowohl des Seoul Philharmonic Orchestra als auch des Asia Philharmonic Orchestra, das asiatische Musiker aus den großen Orchestern der Welt für Konzertprojekte zusammenführt. Myung-Whun Chung trat mit allen bedeutenden Klangkörpern auf, viele seiner bei der Deutschen Grammophon erschienenen CDs sind preisgekrönt. Die Ernennung eines Ersten Gastdirigenten ab der Spielzeit 2012/13 war ein Novum in der langen Kapell-Historie – und dokumentiert die enge Beziehung zwischen Myung-Whun Chung und der Sächsischen Staatskapelle. Der südkoreanische Maestro stand seit November 2001 vielfach in den Symphoniekonzerten in der Semperoper am Pult, er dirigierte im Orchestergraben eine Premierenserie von Verdis »Don Carlo« und ging mit der Kapelle auf Tourneen durch Europa, in die USA und nach Asien. Überdies musizierte er immer wieder gemeinsam mit Mitgliedern der Staatskapelle auf dem Kammermusikpodium, so auch 2013 bei den Osterfestspielen Salzburg, bei denen er in der Doppelrolle als Dirigent und Pianist zu erleben war. Im Zuge seines Mahler-Zyklus dirigierte Chung bislang die erste, zweite, vierte, sechste und neunte Symphonie. In der Spielzeit 2016/17 folgte die fünfte. Über seine künstlerischen Aktivitäten hinaus widmet sich Myung-Whun Chung mit großem Engagement humanitären und ökologischen Fragen. Er war Botschafter des Drogenkontrollprogramms der Vereinten Nationen (UNDCP) und wurde 1995 von der UNESCO als Man of the Year gewürdigt. 1996 erhielt er den Kumkuan, den höchsten koreanischen Kulturpreis. Er wurde zum ersten Kulturbotschafter seines Landes berufen, die UNICEF ernannte ihn 2008 als ersten Dirigenten zum Goodwill Ambassador.
22.1. Gilbert LEVINE wird 70
Seit 1997 hat er mit drei der besten Londoner Orchester, dem Royal Philharmonic, dem Philharmonia Orchestra und der London Philharmonic in internationalen Tourneen, Aufnahmen und Fernsehaufzeichnungen zusammengearbeitet. Außerordentliche Beachtung durch die internationale Kritik erhielt seine Telarc-Aufnahme von Tschaikowskys 3. Symphonie mit dem Royal Philharmonic: Mit dem Philharmonia Orchestra ging er in der eigens für ihn geschaffenen Funktion als Künstlerischer Leiter und Dirigent der Millennium Schöpfungsserie auf eine Tournee durch die Vereinigten Staaten und Europa mit einer Reihe von Aufführungen von Haydns Oratorium Die Schöpfung aus Anlass der Millenniumsfeierlichkeiten, die im Fernsehen übertragen wurden. Als Gastdirigent arbeitete er mit vielen der weltbekannten Orchester: In Amerika leitete er die New York Philharmonic, das Philadelphia Orchestra, San Francisco Symphony, Minnesota Orchestra, St. Paul Chamber Orchestra und die Baltimore Symphony, während er auf der anderen Seite des Atlantiks die Sächsische Staatskapelle Dresden, das RSO Berlin, das Orchester des Norddeutschen Rundfunks, die Hamburger Philharmoniker, das Bayerische Staatsorchester, die Jerusalem Symphony und das English Chamber Orchestra dirigierte. Unter den herausragenden Solisten, mit denen er bisher zusammenarbeitete sind Yo-Yo Ma, Lynn Harrell, Mitsuko Uchida, Emanuel Ax, Garrick Ohlsson, Shlomo Mintz, Salvatore Accardo, Ely Ameling, Hakan Hagegard und Elisabeth Söderström. Er trat erstmals ins internationale Rampenlicht mit seiner Berufung zum Künstlerischen Leiter und Ersten Dirigenten der Krakauer Philharmonie im Jahre 1987. Er war der erste Amerikaner, der einem osteuropäischen Orchester vorstand. Mit zahlreichen Tourneen durch ganz Europa, UK und den Fernen Osten erhöhte er die Reputation des Orchesters; eine große Tournee durch Nordamerika mit Aufführungen in den wichtigsten Konzerthallen New Yorks, Philadelphias, Washingtons, Bostons, Chicagos, Clevelands, Detroits und Torontos brachte ein außergewöhnliche Medienresonanz in allen Tourneestädten. Neben seinen Studien in Juilliard, Princeton und Yale lernte Gilbert Levine auch in Europa bei der berühmten Pädagogin Nadia Boulanger in Frankreich und beim italienischen Dirigenten Franco Ferrara. Schon früh in seiner Laufbahn wurde er Assistent von Sir Georg Solti für symphonische und Opernprojekte in London und Paris und stand als Protegé in einer außergewöhnlichen Beziehung zum Dirigenten Klaus Tennstedt, mit dem er in ähnlicher Eigenschaft in Europa und Nordamerika wirkte. Die Führung des London Philharmonic Orchestra, bei dem sowohl Solti als auch Tennstedt jahrelang als musikalische Leiter tätig waren, bringt Maestro Levine zurück zu seinen Ursprüngen und gibt ihm die einzigartige Gelegenheit, seine Mentoren zu ehren in der Fortführung ihres musikalischen Erbes. Im Fernsehen erschien Gilbert Levine zu vielen Gelegenheiten als Nachrichtenthema und im Konzert. Im exklusiven CBS Nachrichtenmagazin Sixty Minutes lief eine große Porträtsendung, während andere Beiträge über ihn in Programmen wie CBS Evening News, CBS Sunday Morning (moderiert von Eugenia Zukerman), ABC World New Tonight und CNN ausgestrahlt wurden. Für so geschichtsträchtige Fernsehübertragungen wie das Päpstliche Konzert zur Erinnerung an den Holocaust – gesendet in 22 Ländern – und eine Reihe von vorzüglichen Kooperationen im Bereich von Konzerten, Aufnahmen und internationalen Fernsehübertragungen, mit denen er Papst Johannes Pauls unermüdliche Bemühungen für ein besseres Verständnis zwischen Menschen aller Glaubensrichtungen unterstützte, wurde er vom Papst mit der Ritterwürde, als Knight Commander of St. Gregory, geehrt. Während seine sehr ungewöhnliche Beziehung mit Papst Johannes Paul II. zu außergewöhnlichem Interesse und Neugier von Medienseite führte, wachsen seine rein musikalischen Verdienste kontinuierlich – seine Aufführungen sprechen für sich selbst in Bezug auf interpretatorische Kraft und musikalische Exzellenz. Weitere Aufnahmen von Maestro Levine sind die Arabesque CD mit Musik von Benjamin Britten mit dem English Chamber Orchester und der Sopranistin Elisabeth Söderström, die von der New York Times als „spektakulär“ bezeichnet und während mehrerer Wochen in Folge als „Empfehlung der Woche“ gewählt wurde. Zu erwähnen wären außerdem sein Schostakowitsch-Album mit der Krakauer Philharmonie und Pianist Garrick Ohlsson und die live-Aufnahme von Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, die er mit dem Berliner Rundfunk Symphonieorchester in der Berliner Philharmonie dirigierte.
22.1. Priscilla GORDON wird 80
Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch: http://www.ramonalsina.org/gordon.htm
23.1. Falk STRUCKMANN wird 60
Er studierte als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der Musikhochschule von Stuttgart. Nach Abschluss dieses Studiums war er in den Jahren 1985-89 am Landestheater von Kiel engagiert. 1989 wurde er an das Stadttheater von Basel verpflichtet, wo er bald als Heldenbariton großes Aufsehen erregte, u.a. 1991 als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. In den folgenden Jahren war die Staatsoper Unter den Linden in Berlin das Zentrum seines Wirkens. Er sang dort in Neuproduktionen die Titelrolle in »Der fliegende Holländer«, den Telramund im »Lohengrin«, den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Wotan wie den Wanderer im »Ring des Nibelungen«, den Amfortas im »Parsifal«, den Don Pizarro im »Fidelio« und den Orest in »Elektra« von R. Strauss. Außerdem hörte man ihn dort als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und als Titelhelden im »Wozzeck« von A. Berg. Es kam nun zur Entwicklung einer großen internationalen Karriere. 1991 gastierte er an der Oper von Antwerpen als Scarpia in »Tosca«, im gleichen Jahr am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Donner im »Rheingold«. 1991 debütierte er als Orest in »Elektra« von R. Strauss an der Wiener Staatsoper, an der er seither auch als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Escamillo in »Carmen«, als Kurwenal in »Tristan und Isolde«, als Titelheld im »Wozzeck« von A. Berg, als Wotan und als Hagen im Nibelungenring, als Telramund, als Don Pizarro, als Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Scarpia, als Fliegender Holländer, als Amfortas wie als Gurnemanz im »Parsifal«, als Amonasro in »Aida«, als Jago im »Otello« von Verdi, als Rangoni im »Boris Godunow«, als Hans Sachs und als Jochanaan zu sehen war. 1992 sang er an der Staatsoper von München den Fliegenden Holländer, in den Aufführungen des Nibelungenrings in der Salle Pleyel in Paris den Gunther in der »Götterdämmerung«. Am Opernhaus von Toulouse hörte man ihn 1992 als Orest in »Elektra« von R. Strauss, in Berlin als Solisten in der 9. Sinfonie von Beethoven, 1993 in Bonn als Kaspar im »Freischütz«, im gleichen Jahr am Opernhaus von Leipzig als Titelhelden in »Herzog Blaubarts Burg«. Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1993-97 und 1999 den Kurwenal, 1994-96 den Donner, 1994-98 den Gunther, 1997-99 den Amfortas, 2006 den Wotan. Er trat als Gast in Lyon und Prag auf. Als Don Pizarro gastierte er 1994 am Grand Théâtre Genf und 1995 am Staatstheater Braunschweig. 1994 war er an der Staatsoper von Hamburg als Wanderer im »Siegfried« erfolgreich, 1995 am Théâtre Châtelet Paris als Don Pizarro, 1996 als Orest in »Elektra« von R. Strauss. 1997 sang er als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York die Titelpartie im »Wozzeck« von Alban Berg; hier sang er seither auch den Telramund, den Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Don Pizarro wie den Rocco im »Fidelio«, den Amfortas, den Scarpia und den Jago in Verdis »Otello«. An der Mailänder Scala debütierte er 1997 als Wanderer im »Siegfried«; er sang hier auch 2007 den Jochanaan, 2012 den Barak und 2014 den Don Pizarro. 1997 gastierte er am Théâtre Châtelet Paris als Telramund. An der Münchner Staatsoper hörte man ihn 1997 als Escamillo. Den Hans Sachs sang er auch 1998 an der Wiener Volksoper zu deren Hundertjahrfeier, bei den Osterfestspielen von Salzburg 1999 den Kurwenal, an der Oper von Rom im gleichen Jahr den Wotan im »Rheingold«. 1999 sang er am Teatro Comunale Florenz den Kurwenal, 2000 am Opernhaus von Köln den Gunther. Als Fliegender Holländer debütierte er 2000 an der Opéra Bastille Paris, an der er auch 2003 als Scarpia und als Jochanaan sowie 2010 als Wotan im »Rheingold« gastierte. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn 2000 als Kurwenal, 2003 als Altair in »Die ägyptische Helena« von R. Strauss, 2008 als Capulet in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« und in der Kantate »Die Zauberhirsche« von B. Bartók. 2001 trat er am Teatro Real Madrid als Hans Sachs auf. In den letzten Jahren war er verstärkt an der Hamburgischen Staatsoper tätig, wo er in der Eröffnungspremiere der Intendanz von Simone Young den Titelhelden in »Mathis der Maler« von P. Hindemith sang, später folgte dann der ganze »Ring des Nibelungen«. An der Staatsoper München sang er in der Neuproduktion des »Palestrina« von H. Pfitzner den Borromeo, eine Rolle, die er kurz danach auch an der Oper Frankfurt und an der Staatsoper Hamburg interpretierte. Am Theater an der Wien war er im »Freischütz« als Kaspar engagiert; diese Rolle verkörperte er 2014 auch an der Staatsoper Berlin. Am Royal Opera House Covent Garden in London debütierte er in »Parsifal« und am Teatro Liceu in Barcelona sang er unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy in »Tristan und Isolde« und dem »Ring des Nibelungen«. 2017 sang er an der Semperoper Dresden den Hagen. Als große Partien sind aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire noch der Germont-père in »La Traviata« neben weiteren Aufgaben in Opern von Monteverdi, Mozart, Donizetti, Lortzing, Verdi, Puccini, Wagner, Richard Strauss und Alban Berg zu nennen. Er wurde sowohl zum Kammersänger der Berliner als auch der Wiener Staatsoper ernannt. Große Karriere auch im Konzertsaal.
Schallplatten: Erato (9. Sinfonie von Beethoven), Virgin (»Turandot« von Busoni), Sony, Telefunken (9. Sinfonie von Beethoven), Denon (»Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók), Teldec (»Parsifal«, auch als Video, Kurwenal in »Tristan und Isolde«, Orest in »Elektra« von R. Strauss, Don Pizarro in »Fidelio«), Teldec/East West Records (Telramund im »Lohengrin«).
23.1. Elisabeth WEINGARTNER wird 75
Sie studierte am Konservatorium von Basel bei Paul Zelter und Friedrich Schramm, bei den Pädagogen Erika Frauscher, Annie Weber und Eva Krasnai-Gombos, dazu bei Res Fischer in Stuttgart. 1973-81 war sie am Stadttheater von Basel tätig und gastierte u.a. am Opernhaus von Nantes, an der Opéra du Rhin Straßburg, am Stadttheater von Trier und am Theater von Cannes. Ihre großen Partien auf der Bühne waren die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, die Mary »Der fliegende Holländer«, die Emilia in Verdis »Otello«, die Geneviève in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, die Annina im »Rosenkavalier« und die Wirtin im »Boris Godunow« von Mussorgsky. 1984 wirkte sie an der Opéra du Rhin Straßburg in der Uraufführung der Oper »H.H. Ulysse« von J. Prodromidès in der Partie der Kirke mit (Schallplattenaufnahme auf Harmonia mundi). Große internationale Erfolge im Konzertsaal, und hier, sowohl als Oratoriensängerin wie als Lied-Interpretin, in der Schweiz (Basel, Lausanne, Genf, Lugano), in Frankreich (Paris, Tours, Lille, Nantes, Nancy, Grenoble, Rennes), in Stuttgart, Lüttich und Wien.
23.1. Joel SPIEGELMAN wird 85
Er studierte 1949-53 an der Yale School of Music und der University of Buffalo, dann bis 1954 an der Longy School of Music in Cambridge/Massachusetts und bis 1956 und 1960–61 bei Harald Shapero, Irving Fine und Arthur Berger an der Brandeis University. 1956–57 besuchte er das Conservatoire de Paris und nahm Privatunterricht bei Nadia Boulanger. Er unterrichtete dann an der Longy School of Music (1961–62) und der Brandeis University (1961–66). Seit 1966 war er Direktor des Studio for Electronic Music and Sound Media am Lawrence College. 1970 gründete er das New York Electronic Ensemble, das er bis 1973 leitete. 1976-79 war er Dirigent des Russian Orchestra of the Americans. Daneben dirigierte er auch das Moskauer und das Sankt Petersburger Philharmonieorchester. Spiegelman gilt als profilierter Vertreter der musikalischen Avantgarde. Er verwendet in seinen Werken elektroakustische Instrumente und Kompositionstechniken der Moderne wie die Dodekaphonie und die Aleatorik. U.a. komponierte er ein Ballett für Tonband, eine Sinfonie für Sopran, Flöte, Kontrabass, Synthesizer und Tonband und Werke in kammermusikalischer Besetzung. Er verfasste Artikel über russische und sowjetische Musik sowie über elektroakustische Komposition. Als Dirigent nahm er u. a. das sinfonische Gesamtwerk von Irving Fine, das Holocaust Requiem von Ronald Senator sowie die Romantische Sinfonie und das Violinkonzert von Fiorgio Carlo Garofalo auf. Als Cembalist trat er mit einer Aufnahme von Johann Sebastian Bachs Goldbergvariationen sowie von Werken des russischen Komponisten Edison Densiov hervor.
24.1. Hitomi KATAGIRI: 60. Geburtstag
Sie absolvierte ihre Gesangsausbildung in Osaka und in Wien. Sie debütierte 1985 als Siegrune in der »Walküre« an der Wiener Staatsoper, an der sie auch die 2. Magd in »Elektra« von R. Strauss sang. Damit leitete sie eine Bühnenkarriere ein, die ihr an Opernhäusern in Europa, in Japan wie in den USA Erfolge eintrug. Sie wurde durch ihr Auftreten bei den Bayreuther Festspielen bekannt; dort sang sie bereits 1984-87 im Festspielchor, 1988-92 die Schwertleite in der »Walküre« und das Altsolo im »Parsifal«. Sie gastierte in Monte Carlo, Brüssel, New York und 1996 an der Oper von Santiago de Chile; am Grand Théâtre Genf sang sie 1989 (und auch am Opernhaus von Köln) in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, 1990 die Sélysette in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas, in Rom 1991 in einer konzertanten Aufführung der »Götterdämmerung« unter Sinopoli (die Floßhilde und die 2. Norn). Sie übernahm Partien für tiefen dramatischen Mezzosopran in Opern von Wagner und Richard Strauss, von Verdi und Puccini und aus dem Bereich der französischen Oper. Ihr Konzertrepertoire reichte von J.S. Bach über Beethoven, Mozart bis zu Gustav Mahler und Schönberg; sie sang auch das Alt-Solo im Verdi-Requiem, trat in weiteren Oratorien auf und brachte englische und französische Lieder zum Vortrag.
Schallplatten: Teldec (»Die Walküre« aus Bayreuth; auch als Video).
24.1. Yuri BASHMET wird 65
Er verbrachte seine Kindheit im ukrainischen Lvov. Im Alter von 18 Jahren begann er seine Studien am Moskauer Konservatorium, zunächst bei Vadim Borisovsky – dem Bratschisten des Beethoven Quartettes – danach bei Feodor Druzhinin. Der erste Preis beim ARD-Wettbewerb in München 1976 begründete seine internationale Karriere. Yuri Bashmet regte viele Komponisten zum Schreiben an. Eine besonders enge und produktive Beziehung bestand zu Alfred Schnittke und Sofia Gubaidulina. Das Konzert für Bratsche, das Schnittke für Yuri Bashmet schrieb, ist inzwischen ein fester Bestandteil des Bratschenrepertoires geworden. Zu den weiteren Werken, die für Yuri Bashmet geschrieben wurden, zählen das Bratschenkonzert des georgischen Komponisten Giya Kantscheli, The Myrrh Bearer von John Tavener, Sofia Gubaidulinas Bratschenkonzert, Kantschelis Styx und Mark-Anthony Turnages On Opened Ground. 1992 gründete Yuri Bashmet die Moskauer Solisten, ein inzwischen weltweit erfolgreiches Kammerorchester aus führenden jungen Streichern des Moskauer Konservatoriums, das er auch selbst dirigiert. Konzerte in Moskau, Athen, Amsterdam, Paris, Wien und bei den Londoner BBC Promenade Concerts wurden von Publikum und Presse enthusiastisch gefeiert. 2002 wurde Yuri Bashmet Chefdirigent des neu gegründeten Symphony Orchestra of New Russia. Yuri Bashmet trat mit zahlreichen führenden Orchestern der Welt als Dirigent und Solist auf, dazu zählen die Berliner Philharmoniker, das Königliche Concertgebouw Orchester, Boston Symphony, Chicago Symphony, Montreal Symphony, Los Angeles Philharmonic, Philharmonia Orchestra London, London Philharmonic Orchestra, Philharmonisches Orchester Dresden, Tokyo Philharmonic, Orchestra Sinfonica Milano Giuseppe Verdi, Residentie Orkest Den Hague, Camerata Salzburg, Scottish Chamber Orchestra, Saint Paul Chamber Orchestra und Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino. Als Kammermusiker trat er gemeinsam mit Sviatoslav Richter, Gidon Kremer, Mstislav Rostropovich, Maxim Vengerov, Natalia Gutman, Viktoria Mullova und dem Borodin Quartet auf. Als gefeiertes Trio ging er gemeinsam mit der Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager und dem Pianisten Jean Yves Thibaudet auf Europa Tournee. Er ist wiederholt Gast bei Sommerfestivals wie Elbe, Verbier und bei Martha Argerichs Festival in Japan. Das Violinkonzert von Sofia Gubaidulina und Styx von Gija Kantscheli, 2002 bei der Deutschen Grammophon aufgenommen, wurden 2003 mit dem Diapason d´Or ausgezeichnet und für den Grammy Award nominiert. Weiters bei DG aufgenommene CDs sind Mozarts Sinfonia Concertante mit Anne-Sophie Mutter, das Brahms Klavierquartett in G-Moll mit Martha Argerich, Gidon Kremer und Mischa Maisky und das Bartok Konzert mit den Berliner Philharmonikern unter Pierre Boulez. Beim Label Onyx erschien eine Aufnahme mit Werken von Strawinsky und Prokofjew und seine von Kritikern gefeierte CD mit Kammersymphonien von Schostakowitsch, Sviridov und Vainberg (für den Grammy Award nominiert). Diese spielte er gemeinsam mit seinem eigenen Kammerorchester, den Moskauer Solisten ein. Weiters veröffentlicht wurden ein CD mit Werken von Komponisten aus Fernost und ein Recital gemeinsam mit Mikhail Muntian. Die Times beschreibt Yuri Bashmet „ohne Zweifel, ist er einer der bedeutendsten lebenden Musiker der Welt“. Er ist ein Fan der Beatles und von Jimi Hendrix und hat seine eigene politische Diskussionsrunde im russischen Fernsehen. Seit 1971 spielt Yuri Bashmet auf einer 1758 Testora Viola (sehr ähnlich der Viola, auf der Mozart gespielt hat).
24.1. Lars KARLSSON wird 65
Biographie des finnischen Komponisten auf Englisch: http://www.fennicagehrman.fi/composers/karlsson-lars/
24.1. John CAREWE wird 85
Seine Liebe zur Musik entdeckte er als Zehnjähriger; kam drei Jahre später nach Greshams, einer Schule, die auch Benjamin Britten besucht hatte. Er lernte Klavier und Flöte und studierte später an der Guildhall, wo er mit der neuen Musik (Bartok, Strawinsky) in Berührung kam. Seinen ursprünglichen Wunsch, Komponist zu werden, gab er bald auf und begann ein Dirigierstudium, das durch Privatunterricht bei Walther Goehr, einem Schüler Schönbergs, vertieft wurde. Ein französisches staatliches Stipendium ermöglichte Carewe 1955 weitere Studien in Paris, wo er Schüler von Messiaen und dem jungen Pierre Boulez wurde und Alexander Goehr zu seinen Studienkollegen zählte. Wichtige Impulse erhielt Carewe hier auch von Max Deutsch, der wie Walther Goehr ein Schüler Schönbergs gewesen war. 1957 ging Carewe zurück nach London und gründete das New Music Ensemble. Weitere Stationen seiner Karriere waren die Arbeit als Assistent von John Pritchard beim Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und für Alexander Gibson beim Scottish National Orchestra. 1966 wurde er für fünf Jahre Chefdirigent des BBC Orchesters in Cardiff. Danach arbeitete er freischaffend vor allem in England und Südamerika. 1974-87 war er Chefdirigent und musikalischer Direktor der Brighton Philharmonie, leitete daneben die Fires of London (1980-84) und lehrte an der Royal Academy of Music. Zum ersten Mal dirigierte er 1977 in Deutschland, wo er in den darauffolgenden Jahren – trotz vieler Gastspiele in aller Welt – sein Hauptbetätigungsfeld fand und Gast zahlreicher Orchester war. 1993-96 war er zudem Chefdirigent der Robert-Schumann-Philharmonie und Generalmusikdirektor in Chemnitz.
Jüngste Engagements führten den Dirigenten zu Orchestern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der Dresdner Philharmonie, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Orchestre National de Lyon, sowie zu den Orchestern in Aachen und Rostock. 2003 leitete John Carewe die Dresdner Sinfoniker in Berlin und Dresden für die Uraufführung des Liederzyklus Mein Herz brennt von Torsten Rasch nach Motiven der Band Rammstein. Zusammen mit Katharina Thalbach und René Pape ist dies auch eine CD Produktion der DG. Zudem dirigierte er dieses Werk beim Helsinki Philharmonic Orchestra. Konzerte in jüngster Vergangenheit führten ihn zu den Nürnberger Symphonikern und zum Royal Philharmonic Orchestra. Im März 2010 war er Jurymitglied beim Gustav Mahler Dirigierwettbewerb. John Carewe hat u.a. folgende Schallplatten bzw. CDs eingespielt: Pelleas und Melisande von Debussy mit der Opéra de Nice; Orchesterlieder von Elgar, Zemlinsky und Mahler mit dem Orchestre Philharmonique de Nice; Cantiga von David Matthews und Mahler-Lieder mit der Bournemouth Sinfonietta; Werke von Colin Matthews mit der London Sinfonietta und dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin, Die Geschichte vom Soldaten von Strawinsky und Erschaffung der Welt von Milhaud mit dem London Symphony Orchestra, Musik von Frank Bridge mit dem Radio-Sinfonieorchester Köln; Schönbergs Erwartung sowie Orchesterlieder von Schönberg, Zemlinsky, Schreker und Korngold mit Eva Marton (Hungaroton).
25.1. Brenda BOOZER wird 70
Ausgebildet an der Florida University Tallahassee (1974-77) und an der Juilliard Music School in New York. Auch Schülerin von Elena Nikolaidi. Sie gewann 1977 einen von der Metropolitan Oper New York ausgeschriebenen Wettbewerb. Bereits 1976 gastierte sie an der Santa Fé Opera in »La Calisto« von Cavalli, 1977 bei der San Francisco Opera als Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1978 und 1979 beim Spoleto Festival in Charleston. Ihr Debüt an der Metropolitan Oper gab sie 1979 als Hänsel in »Hänsel und Gretel«. Bis 1990 sang sie hier in insgesamt 58 Vorstellungen auch die Wellgunde im »Rheingold«, den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Octavian im »Rosenkavalier«, die Meg Page im »Falstaff« von Verdi, den Orlofsky in der »Fledermaus«, die Cornelia in Händels »Giulio Cesare«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, den Pagen in »Salome« von R. Strauss, die Olga im »Eugen Onegin« und den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«. Sie trat an der Oper von Chicago als Lola in »Cavalleria rusticana« und als Bianca in »The Rape of Lucretia« von Britten auf. Sie gastierte an den Opernhäusern von Chicago (bereits 1978), Houston/Texas (in »La Cenerentola« von Rossini), in Memphis, Atlanta City und auf Hawaii. 1981 kam sie nach Europa und sang an der Niederländischen Oper Amsterdam den Octavian und die Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet. 1982 wirkte sie beim Maggio Musicale Fiorentino als Meg Page mit. Diese Partie sang sie dann auch 1982 an der Chicago Opera, 1982-83 an der Grand Opéra Paris, 1983 an der Covent Garden Oper London und 1983 am Teatro San Carlo Neapel. 1985 gastierte sie an den Opernhäusern von Lyon und Nizza, 1987 in Amsterdam und in Santiago de Chile. Beim Spoleto Festival gastierte sie 1989 als Nicklausse. Neben ihrem Auftreten auf der Bühne auch bedeutende Karriere als Konzertsängerin.
Schallplatten: DGG (vollständige Aufnahme von Verdis »Falstaff«).
27.1. Michael PINKERTON wird 65
Informationen über den Regisseur auf seiner Homepage: http://michaelpinkerton.com/de/michael/
27.1. Anna GREEN wird 85
Als Isolde
Sie wurde zuerst Konzertpianistin und absolvierte diese Ausbildung in den Jahren 1951-53 am Royal College of Music in London. Seit 1957 ließ sie ihre Stimme durch Rodolfo Mele in London ausbilden. Sie debütierte 1961 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Amelia in Verdis »Maskenball«. Sie war bis 1965 an der Deutschen Oper am Rhein engagiert und war dann durch Gastverträge 1966-70 mit dem Staatstheater Kassel, 1965-67 mit dem Staatstheater Karlsruhe, 1966-72 mit dem Theater im Revier Gelsenkirchen verbunden. 1967 sang sie erstmals an der Covent Garden Oper London, und zwar die Hecuba in »King Priam« von M. Tippett. Sie gastierte an der Oper von Seattle (1973 in der »Walküre«, 1974 im »Siegfried«, 1975 im gesamten Nibelungenring), in Washington (1974 in der »Walküre«), an der San Diego Opera (1975 in der »Walküre«, 1976 in der »Götterdämmerung«), am Teatro Regio Turin (1976 als Isolde in »Tristan und Isolde«), an der English National Opera London (1979 in »Siegfried«), am Teatro San Carlo Neapel (1981 in der »Götterdämmerung«), am Nationaltheater Mannheim (1983 als Isolde), an der Wiener Staatsoper (1968 als Elektra von R. Strauss) und an der Staatsoper München (1987 im Nibelungenring). Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg, in Essen, Köln, Dortmund, Nürnberg, Wuppertal und Hannover, am Teatro Liceu Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, an den Opernhäusern von Graz, Ottawa und Toronto. 1986 sang sie am Teatro Liceu Barcelona die Brünnhilde in der »Götterdämmerung« und noch 1995 sprang sie am Staatstheater Wiesbaden als Isolde ein. 1997 trat sie am Stadttheater von Bern (Schweiz) als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek auf. Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren Partien wie die Brünnhilde im Nibelungenring, die Aida, die Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi, die Desdemona in dessen »Otello«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Leonore im »Fidelio«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Martha in »Tiefland« von d’Albert, die Tosca, die Ariadne auf Naxos von Richard Strauss, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg, die Mutter in Dallapiccolas »Il Prigioniero« die Kundry im »Parsifal«, die Marschallin im »Rosenkavalier« und die Küsterin in Janáceks »Jenufa«. Die Sängerin, die mit dem Tenor Howard Vandenburg (1918-2000) verheiratet war, hatte gleichzeitig als Konzertsängerin eine bedeutende Karriere, wobei sie sich auch der zeitgenössischen Musik widmete.
28.1. Malvina MAJOR wird 75
Sie studierte Klavierspiel, Gesang und Musiktheorie in einer Klosterschule und wurde dann Schülerin der Pädagogin Sister Mary Leo an der St. Mary’s Music School in Auckland auf Neuseeland (1960-65). 1965-67 setzte sie ihre Ausbildung am Royal College of Music und im London Opera Centre wie bei Ruth Packer in London fort. Bereits 1963 war sie in ihrer Heimat auf der Bühne erschienen; sie sang dann im London Opera Centre 1967 als erste Partie die Pamina in der »Zauberflöte«. Ihre Karriere nahm nun einen schnellen Fortgang. 1968 sang sie beim Camden Festival die Matilda in Donizettis »Elisabetta Regina d’Inghilterra«, 1968-69 bei den Festspielen von Salzburg die Rosina im »Barbier von Sevilla« unter Claudio Abbado. 1969 gab sie in Antwerpen ein Gala-Konzert in Anwesenheit des belgischen Königspaares. In Brüssel hörte man sie am Théâtre de la Monnaie als Butterfly, als Gilda im »Rigoletto«, als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, als Tosca, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und als Arminda in Mozarts »La finta giardiniera«. In New York wie in Australien kam sie als Lucia di Lammermoor, als Mimi in »La Bohème«, als Marguerite im »Faust« von Gounod und als Rosalinde in der »Fledermaus« zu viel beachteten Erfolgen. Nach einer Heirat zog sie sich um 1970 von der Bühne zurück, betrat diese aber 1987 wieder. 1987 gastierte sie beim Brighton Festival als Donna Anna im »Don Giovanni« und sang die gleiche Partie auch 1987 an der Oper von Sydney. 1990-91 gastierte sie in Wellington (Neuseeland) als Tosca und als Rosalinde, 1995 wieder in Wellington als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1993 in Adelaide als Lucia di Lammermoor, 1992 bei den Festspielen von Salzburg als Arminda in »La finta giardiniera« von Mozart. Hinzu traten Auftritte im Konzertsaal in einem sehr umfangreichen Repertoire. 1991 wurde sie von Königin Elisabeth II. von England zur Dame of the British Empire erhoben.
Schallplatten: HMV (Caterina in Mascagnis »L‘Amico Fritz«, 4. Sinfonie von G. Mahler), Ricercar (»La finta giardiniera« von Mozart).
Weitere Informationen auf der Homepage ihrer Foundation: http://www.dmmfoundation.org.nz/
28.1. Maria Luisa NAVE wird 80
Sie war am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig Schülerin der berühmten Giulietta Simionato, in Padua von Iris Adami-Corradetti. 1962 betrat sie erstmals die Bühne, und zwar sang sie am Teatro Nuovo in Mailand die Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. Von Padua aus ging sie einer regen Gastspieltätigkeit nach; diese führte sie in den sechziger Jahren an italienische Theater, u.a. an das Teatro Sociale Rovigo, das Teatro Comunale Modena, das Teatro Municipale Treviso, an die Opernhäuser von Padua und Mantua. 1968 gastierte sie am Teatro Regio Parma, 1967 am Opernhaus von Dublin als Principessa de Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea (später eine ihrer Glanzrollen). 1971 sang sie am Teatro Comunale Bologna, 1972 am Teatro Massimo Palermo die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1972 am Teatro Fenice Venedig die Marina im »Boris Godunow«. 1972-78 gastierte sie in insgesamt sechs Vorstellungen an der Staatsoper von Wien (als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Amneris in »Aida«, als Preziosilla in Verdis »La forza del destino« und als Eboli in Verdis »Don Carlos«). An der Philadelphia Opera hörte man sie 1972 als Azucena im »Troubadour«, bei den Festspielen von Macerata 1972 als Laura in »La Gioconda«, 1973 als Amneris, 1979 als Adalgisa in »Norma«, 1981 als Preziosilla (ebenfalls eine ihrer großen Kreationen). Am Teatro San Carlo Neapel sang sie 1974 die Laura und trat an diesem Haus bis Mitte der achtziger Jahre regelmäßig auf. 1978 debütierte sie an der Mailänder Scala als Preziosilla. Auch an der San Francisco Opera (1973 als Leonora in »La Favorita« von Donizetti), an der Staatsoper von München (1973 als Azucena), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1975 als Preziosilla), am Opernhaus von Frankfurt a.M. (1976 als Eboli), am Teatro Liceu Barcelona (1975 als Eboli und als Santuzza, 1977 als Principessa de Bouillon, 1978 als Romeo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«) hatte sie ihre Erfolge. Bei den Festspielen von Verona trat sie 1974 als Amneris, 1975 als Preziosilla, 1980 als Laura auf, am Teatro Regio Turin 1975-88 (u.a. als Giovanna in »Anna Bolena« von Donizetti), an der Grand Opéra Paris 1976 (als Azucena), an der Oper von Rom 1977-79 (hier auch als Giovanna in »Anna Bolena«), an der Oper von Caracas 1978 (als Azucena), am Teatro Colón Buenos Aires 1976 (als Amneris), an der Oper von Rio de Janeiro 1985 (als Amneris), an der Fujiwara Opera Tokio 1982 und 1984, in Madrid 1981 (wieder als Azucena), an der Oper von Rouen 1982 (als Adalgisa). Bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom sang sie 1976 die Azucena, am Opernhaus von Genf 1979 die Preziosilla und die Laura, beim Festival von Ravenna 1982-83 und 1989 (Eboli). 1979 debütierte sie als Laura an der New Yorker Metropolitan Oper, an der sie bis 1989 in insgesamt neun Vorstellungen auch als Amneris und als Eboli zu sehen war. Sie setzte ihre Karriere mit Gastauftritten am Stadttheater von Bern (1986 als Laura), am Teatro Verdi Triest (1982 und 1984 als Dalila, 1985 als Küsterin in »Jenufa« von Janácek) und noch 1993 am Theater von Novara (als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«) fort. 1990 sang sie am Tetro Regio Turin die Amneris. Weitere Bühnenrollen: Nerestina in »Zaira« von Bellini, Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, Fenena in Verdis »Nabucco«, Suzuki in »Madame Butterfly«, Maddalena im »Rigoletto«. Hinzu trat eine internationale Konzertkarriere. Einen Teil ihrer Karriere absolvierte sie unter dem Namen Maria Luisa Bordin Nave
Schallplatten: GIRI (Laura in vollständiger Aufnahme von »La Gioconda«, Preziosilla in »La forza del destino«), Mondo Musica (Laura in »La Gioconda«, Mitschnitt aus dem Teatro Fenice Venedig von 1971).
28.1. Helena TATTERMUSCHOVÁ wird 85
Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Prag durch Vlasta Linhartová. Bühnendebüt 1955 am Opernhaus von Ostrava (Mährisch Ostrau) als Musetta in Puccinis »La Bohème«. 1959 wurde sie an das Nationaltheater von Prag berufen, wo sie seither eine große Karriere hatte. Gastspiele am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, in Amsterdam, Bordeaux, Neapel, Venedig, an den Nationalopern von Sofia und Warschau, am Teatro Liceu von Barcelona und beim Festival von Edinburgh. Hier wirkte sie 1964 als Euphemia Bochkova in Jan Cikkers »Auferstehung«, als Jitka in Smetanas »Dalibor«, als Küchenjunge in Dvoráks »Rusalka« und als Aljeja in der Oper »Aus einem Totenhaus« von Janácek, 1970 nochmals als Jitka, als Kristina in »Die Sache Makropoulos«, in der Titelrolle von »Das schlaue Füchslein« sowie als Málinka/Etherea/Kunka in der englischen Erstaufführung von Janáceks »Die Ausflüge des Herrn Broucek« (jeweils im Rahmen von Gastspielen der Prager Nationaloper) mit. Sie sang auf der Bühne eine Vielfalt von Partien aus dem Fach der Koloratursoubrette, vor allem Rollen in Opern von Smetana, Janácek, Mozart, Puccini und R. Strauss wie die Blazenka in Smetanas »Das Geheimnis«, die Karolina in »Zwei Witwen«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata, die Butterfly, die Liu in Puccinis »Turandot« und die Papagena in der »Zauberflöte«.
Aufnahmen auf Supraphon (»Orpheus und Eurydike« von Gluck, »Trionfi« von C. Orff, »Die Sache Makropoulos«, »Das schlaue Füchslein« und »Aus einem Totenhaus« von Janácek) und auf Eurodisc (»Das schlaue Füchslein« von Janácek).
28.1. Spiro MALAS wird 85
Seine Familie stammte aus Griechenland. Ursprünglich wollte er Automechaniker werden, entschied sich dann aber für den Beruf des Lehrers und studierte am Teacher’s College in Tawson (Maryland). Er ließ jedoch gleichzeitig seine Stimme am Peabody Conservatory in Boston ausbilden. Er wurde durch die große Primadonna Rosa Ponselle in seiner Karriere gefördert. 1959 sang er an der Oper von Baltimore den Marco in Puccinis »Gianni Schicchi«. 1961 gewann er den Gesangwettbewerb Auditons of the Air der Metropolitan Oper New York. Im gleichen Jahr 1961 kam es zu seinem ersten Auftreten an der City Opera New York (als Spinelloccio in »Gianni Schicchi«). An diesem Haus hatte er 1963 große Erfolge in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. An der City Opera New York sang er auch den Falstaff von Verdi wie in Nicolais Oper »Die lustigen Weiber von Windsor«, den General Boum in der Offenbach-Operette »La Grande-Duchesse de Gerolstein«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Leporello im »Don Giovanni« und den Frank in der »Fledermaus«. Am 22.2.1966 sang er in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Hauses der City Opera im New Yorker Lincoln Centre den Teudiselo in der Oper »Don Rodrigo« von Ginastera. 1961 wirkte er im Theater des Herodes Atticus in Athen in der Uraufführung der Oper »Nausikaa« von Peggy Glenville-Hicks mit. 1964 trat er zusammen mit Joan Sutherland an der Oper von Boston in Bellinis »I Puritani« auf. 1965-66 begleitete er diese große Primadonna auf einer Australien-Tournee. Er trat als Gast auch an der Oper von Rom (1973) und beim Festival von Edinburgh (1967 als Creonte in J. Haydns »L’Anima del Filosofo«)
auf. 1983 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Sulpice in »La Fille du Régiment« von Donizetti. Bis 1990 übernahm er an diesem Haus in insgesamt 156 Vorstellungen auch den Wirten sowohl in Puccinis »Manon Lescaut« als auch in Massenets »Manon«, den Mesner in »Tosca«, den Dorfrichter in Janáceks »Jenufa«, den Polizeikommissär im »Rosenkavalier«, den Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, den Zuniga in »Carmen«, den Capulet in Gounods »Roméo et Juliette«, den Frank in der »Fledermaus«, den Benoit wie den Alcindoro in Puccinis »La Bohème«, den Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«, den Luther in »Hoffmanns Erzählungen« und den Hauptmann im »Eugen Onegin«. Er ist auch bei den Festspielen von Salzburg 1970 als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« aufgetreten. Beim Wexford Festival sang er 1989 den Isaac in »The Duenna« von Prokofjew, in Vancouver 1990 den Baron Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1989 trat er bei der Scottish Opera Glasgow in der englischen Erstaufführung von Kurt Weills »Street Scene« als Frank Maurrant auf. An der Oper von Boston wirkte er 1990 in der Uraufführung der Oper »The Balcony« von Robert De Domenica mit.
Lit: Q. Earon: Spiro Malas (in »Opera News«, 1969-70).
Schallplatten: Decca (»Semiramide« von Rossini, »La Fille du Régiment«, »L‘Elisir d’amore« zusammen mit Joan Sutherland, »Giselda« von Bononcini), RCA (»Giulio Cesare« von Händel), Troy (»The Crucible« von Ward); VAI-Video (»La Fille du Régiment«).
29.1. Vlatka ORŠANIĆ wird 60
Sie wuchs in Varazdin auf, wo sie im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierspiel begann. Mit 14 Jahren wechselte sie ins Gesangsfach und studierte 1974-79 an der Musikhochschule von Ljubljana (Laibach) bei Ondina Otta-Klasinc. Noch vor Abschluss dieser Ausbildung wurde sie an das Slowenische Nationaltheater in Ljubljana engagiert, wo sie als Lucia di Lammermoor, als Gilda im »Rigoletto«, als Traviata, als Elvira in »I Puritani« von Bellini, als Adina in »L‘Elisir d’amore« und als Rosina im »Barbier von Sevilla« auftrat. 1979 gewann sie den Mario del Monaco-Wettbewerb, 1980 war sie Preisträgerin beim Belcanto-Concours in Ostende. Sie blieb mehrere Jahre hindurch dem Nationaltheater Ljubljana verbunden und gastierte von dort aus an weiteren Theatern in Jugoslawien, wobei sie 1991 am Nationaltheater Belgrad als Lucia di Lammermoor großes Aufsehen erregte. Sie trat außerdem in Österreich, in der Tschechoslowakei, in Ungarn, Rumänien und Luxemburg auf. Sie betrieb weitere Studien bei Olivera Miljakovic in Wien und gehörte 1990-92 dem Landestheater Salzburg an. Es folgten Gastspiele in Japan und in Spanien, 1991 an der Staatsoper Dresden (als Mila in Janáceks »Osud«). 1992-93 trat sie am Staatstheater Darmstadt als Jenufa von Janácek, als Rosalinde in der »Fledermaus«, als Mimi in »La Bohème«, als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, als Tatjana im »Eugen Onegin«, als Traviata, als Donna Anna im »Don Giovanni« und als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« auf. 1993 hörte man sie beim Maggio Musicale von Florenz als Jenufa, 1995 am Opernhaus von Essen als Titelheldin in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1996 als Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák; in Darmstadt war sie 1996 als Katja Kabanowa von Janácek zu Gast. Im Wiener Konzerthaus wirkte sie in mehreren konzertanten Opernaufführungen mit (1994 als Málinka/Etherea/Kunka in Janáceks »Die Ausflüge des Herrn Broucek«, 1995 als Natascha Rostowa in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und 1996 in der Titelrolle von »Genoveva« von R. Schumann). 1997 hörte man sie an der Komischen Oper Berlin als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. 1999 trat sie am Theater von Meinigen (Thüringen) in der Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch auf, am Opernhaus von Leipzig als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. Sie hatte auch als Konzertsolistin eine internationale Karriere mit Auftritten in Frankfurt a.M., Berlin, Köln, Brüssel und Paris, bei den Salzburger Festspielen (1995 im Requiem für einen jungen Dichter von B.A. Zimmermann) und beim Edinburgh Festival.
Schallplatten: Sony (Requiem für einen jungen Dichter von B.A. Zimmermann), Intercord (9. Sinfonie von Beethoven), Arte Nova (»Altenberglieder« von A. Berg, Lyrische Symphonie von A. Zemlinsky).
29.1. Irma URRILA wird 75
Ihre Ausbildung besorgten Aino Elenius in Helsinki, Carla Castellani in Mailand und Clemens Kaiser-Breme in Essen. Bühnendebüt 1964 an der Oper von Helsinki als Mimi in Puccinis »La Bohème«. Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Lonigo (1965) und in Parma (1966). Hoch geschätztes Mitglied der Oper von Helsinki, seit 1970 an der Oper von Oslo tätig. Sie gastierte an den Königlichen Opern von Stockholm und Kopenhagen, bei den Festspielen von Savonlinna und wirkte in Opernaufführungen im schwedischen Rundfunk und im Fernsehen mit. Vortreffliche Interpretin lyrischer wie Koloratur-Partien, dazu bedeutende Konzert- und Liedersängerin. Sie sang beim Finnland Festival 1975 in Helsinki in der Uraufführung der Oper »Die letzten Versuchungen« von Jonas Kokkonen, am 29.9.1990 an der Oper von Oslo in der Uraufführung der Oper »Macbeth« von Antonio Bibalo. Verheiratet mit dem Dirigenten und Direktor der Oper von Oslo Per Åke Andersson (* 1935).
Schallplatten finnischer Provenienz, Sveriges Radio Records. Sang in der berühmten Verfilmung der »Zauberflöte« durch I. Bergmann die Pamina (Schallplattenaufnahme auf HMV-Intermezzo). Auf DGG wirkt sie in einer vollständigen Aufnahme der Oper »Die letzten Versuchungen« von Kokkonen mit.
29.1. René ROHR wird 85
Er ergriff zunächst den Beruf eines Primarschullehrers, den er 1955-65 im Kanton Zürich ausübte. Er ließ seine Stimme 1960-64 am Konservatorium von Zürich durch Ria Ginster ausbilden und gehörte 1963-65 dem Internationalen Opernstudio des Opernhauses von Zürich an. 1965 wurde er als Solist in das Ensemble des Hauses übernommen, an dem er in den folgenden 25 Jahren zu den führenden Sängern gehörte. Er sang hier in den Uraufführungen der Opern »Madame Bovary« von H. Sutermeister (26.5.1967) und »Ein Engel kommt nach Babylon« (5.6.1977) von R. Kelterborn, in vielen Premieren und übernahm eine große Zahl von Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur (insgesamt über hundert). Er nahm hier auch an einer Anzahl von Schweizer Opern-Erstaufführungen teil: »The Burning Fiery Furnace« von B. Britten (1984 im Zürcher Großmünster als Azarias und als Abednego), »Ein Stern geht auf aus Jakob« von P. Burkhard (Spielzeit 1972-73 als Zadok), »Der Besuch der alten Dame« von G. von Einem (1971-72 als Polizist), »Agrippina« von G.F. Händel (1970-71 als Lesbo), »Melusine« von A. Reimann (1973-74 als Maurer). Gastspiele führten ihn an die Theater von Basel und St. Gallen, an die Staatsoper von Wien, (1972 als Polizist in »Der Besuch der alten Dame« und 1987 als Fiorello im »Barbier von Sevilla«) an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an das Théâtre des Champs Élysées Paris, an die Stuttgarter Staatsoper und an das Opernhaus von Graz. Mit dem Zürcher Ensemble gastierte er in Bordeaux, Helsinki und beim Festival von Lausanne.
30.1. Ernesto VERONELLI wird 80
Er wurde am Conservatorio Giuseppe Verdi in seiner Heimatstadt Mailand zum Sänger ausgebildet. Nach ersten Auftritten an italienischen Bühnen entwickelte sich seine Karriere seit Beginn der achtziger Jahre zu internationalen Dimensionen. 1982 sang er bei den Festspielen in der Arena von Verona den Radames in »Aida«, eine seiner großen Kreationen, und gastierte 1983 in dieser Partie am Opernhaus von Zürich. 1983 war er am Opernhaus von Köln als Kalaf in Puccinis »Turandot«, an der Hamburger Staatsoper als Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von Giordano zu hören. 1983 sang er mit dem Ensemble der Covent Garden Oper London bei ihrem Gastspiel in Manchester den Cavaradossi in »Tosca«, 1985 debütierte er dann in deren Londoner Haus als Chevalier Roland in »Esclarmonde« von Massenet, wobei die große australische Primadonna Joan Sutherland seine Partnerin war. 1985 debütierte er als Kalaf an der Mailänder Scala. In der Spielzeit 1985-86 sang er an der Metropolitan Oper New York in insgesamt sieben Vorstellungen den Canio im »Bajazzo« (seine Antrittsrolle) und den Radames. Am Kölner Opernhaus war er 1985 abermals, jetzt als Pinkerton in »Madame Butterfly«, zu Gast; in Detroit gastierte er als Kalaf, in Pretoria als Cavaradossi, in Toronto als Radames. Weitere Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1982-84 als Don Carlos von Verdi, als Kalaf und als Cavaradossi in insgesamt vier Vorstellungen), in Berlin und Salzburg (1983), am Teatro Liceu Barcelona, an der Grand Opéra Paris (1982 als Cavaradossi und 1983 als Pinkerton) und an der Bayerischen Staatsoper München. Aus seinem Repertoire für die Opernbühne seien noch der Macduff in Verdis »Macbeth«, der Carlo in »Giovanna d’Arco« von Verdi und der Manrico im »Troubadour« nachgetragen.
Schallplatten: Topaz-Video (Cavaradossi in »Tosca«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.ernestoveronelli.it/
30.1. Harold PRINCE wird 90
Er begann seine Broadwaykarriere als Assistent des legendären Broadwaystars George Abbott. 1962 begann er seine eigenen Shows zu produzieren und zu inszenieren, allerdings zunächst ohne größeren Erfolg. Er wollte schon seine Laufbahn beenden, als ihm 1966 mit Joe Masteroffs, John Kanders und Fred Ebbs Musical Cabaret der Durchbruch gelang. Die Inszenierung gewann acht Tony Awards und erlebte bis 1969 1.165 Vorstellungen. Das neue Erfolgsteam Prince, Kander und Ebb versuchte 1968 gleich einen weiteren Erfolg mit dem Musical Zorba nach Alexis Sorbas von Nikos Kazantzakis nachzulegen. Der Erfolg von Cabaret war jedoch nur schwer zu übertreffen. Dennoch erhielt auch diese Inszenierung vier Tony Awards, und Harold Prince war endgültig ein Erfolgsgarant am Broadway. Bereits 1960 hatte Prince als Co-Produzent mit dem Autor Stephen Sondheim an der West Side Story zusammengearbeitet. 1970 produzierte und inszenierte Prince Sondheims neues Stück Company. Die Produktion sollte sogar zwölf Tony Awards erhalten, und Sondheim wurde bis Anfang der 1980er Jahre der wichtigste Partner für Harold Prince. Neben der Arbeit mit Sondheim inszenierte und produzierte Prince die Broadwayerfolge Evita und Phantom der Oper des englischen Erfolgskomponisten Andrew Lloyd Webber. 1983 inszenierte er an der Wiener Staatsoper Puccinis Turandot. Harold Prince ist verheiratet mit Judy Chaplin, Tochter von Saul Chaplin, einem legendären Broadwayregisseur. Ihre Tochter Daisy ist Regisseurin und Sohn Charles ist Dirigent.
31.1. Kolos KOVÁTS wird 70
Er ließ seine Stimme an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest ausbilden; hier war Frau Ferenc Révhegyi seine hauptsächliche Lehrerin. 1970 wurde er sogleich an die Nationaloper von Budapest verpflichtet, wo er als Debüt-Partie den Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« sang und seine ersten großen Erfolge in der Oper »Hamlet« des zeitgenössischen ungarischen Komponisten Sándor Szokolay und in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« hatte. Er war Preisträger beim Wettbewerb von Rio de Janeiro (1973) und beim Moskauer Tschaikowsky-Concours (1974). 1971 bewunderte man ihn in Budapest als Sarastro in der »Zauberflöte« und als Gremin im »Eugen Onegin«, 1984 als Dosifej in Mussorgskys »Chowanschtschina«, Es folgten Gastspiele an der Oper von Rom, in Rio de Janeiro und in Prag, am Moskauer Bolschoi Theater und in Helsinki, in Graz und Kairo, am Opernhaus von Leipzig sowie an Bühnen in Westdeutschland. An der Wiener Staatsoper war er 1976-89 in insgesamt zehn Vorstellungen als Pimen im »Boris Godunow« und als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók zu Gast. Auch an der Mailänder Scala als Gast aufgetreten (1978 als Herzog Blaubart). 1978 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Sarastro. 1987 Gastspiel in Brüssel als Zaccaria in Verdis »Nabucco«, 1993 am Opernhaus von Leipzig als Pimen. 1997 wirkte er in Tel Aviv in einer konzertanten Aufführung der Oper »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók mit. 1998 sang er an der Budapester Oper den Timur in Puccinis »Turandot«. Von seinen Bühnenrollen sind noch der Komtur im »Don Giovanni«, der Mephisto im »Faust« von Gounod und der Colline in Puccinis »La Bohème« nachzutragen. Auch als Konzert- und Oratoriensänger hatte er eine erfolgreiche Karriere. Sein Familienname kommt auch in der Schreibweise Kovacz vor.
Die machtvolle, vom Stimmmaterial her fast unerschöpfliche Bass-Stimme des Künstlers findet sich vor allem auf ungarischen Qualiton und Hungaroton-Platten (»Medea« von Cherubini, »Ernani«, »Macbeth« und »I Lombardi« von Verdi, »Die Legende von der hl. Elisabeth« von F. Liszt, Solo-Platte mit Verdi-Arien), auch auf Capriccio (9. Sinfonie von Beethoven), HMV (vollständige Oper »Wilhelm Tell« von Rossini) und auf CBC (»Fedora« von Giordano).
31.1. Peter MENZEL wird 75
Seine Gesangsausbildung erfolgte vor allem durch Helga Fischer-Klotz an der Musikhochschule Dresden, die er seit 1963 besuchte. 1968-70 gehörte er dem Nachwuchs-Ensemble der Dresdner Staatsoper an und wurde 1970 reguläres Mitglied des Hauses. Er blieb dort bis 1972, sang 1972-77 an der Landesbühne Sachsen (Dresden-Radebeul) und folgte 1977 einem Ruf an die Berliner Staatsoper, an der über 15 Jahre wirkte. Er sang an diesem Haus 1977 in der Uraufführung der Oper »R. Hot« von Friedrich Goldmann (die Titelrolle), 1979 in der von Paul Dessaus »Leonce und Lena« (den Valerio). Im Vordergrund seines Repertoires standen Buffo- und Charakterpartien wie der Monostatos in der »Zauberflöte«, der Oronte in »Alcina« von Händel, der Jaquino im »Fidelio«, der Mime im Nibelungenring (1996 Staatsoper Berlin), die Hexe in »Hänsel und Gretel«, der Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, der 1. Strolch in »Die Kluge« von C. Orff, der Don Amsel in »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann, der Flipke im »Schmied von Gent« von Schreker, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, der Beppo in »Fra Diavolo« von Auber, der Pang in »Turandot« von Puccini, der Mr. Triquet im »Eugen Onegin« und der Jarischkin in »Die Nase« von Schostakowitsch. 1998 sang er an der Berliner Staatsoper mehrere kleinere Partien in »Christophe Colomb« von Darius Milhaud, 1999 den Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss und den Don Curzio in »Figaros Hochzeit«. 2001 sang er an der Staatsoper Berlin den Bardolfo in Verdis »Falstaff«. Dazu war er als Konzert- und Oratoriensänger tätig und nahm an Tourneen des Leipziger Thomanerchors nach Japan, Italien und in die Schweiz teil.
Schallplattenaufnahmen: Eterna, Berlin Classics (»Leonce und Lena« von P. Dessau), Decca (»Die Herzogin von Chicago« von E. Kálmán).
31.1. Wally STAEMPFLI wird 85
Sie studierte Klavierspiel am Conservatoire von La Chaux-de-Fonds bei Elise Faller, dann am Conservatoire National de Paris bei Vlado Perlemuter, dort auch Komposition bei Nadia Boulanger und Gesang bei Charles Panzéra; in Wien wurde sie weiter durch Lily Kolar, in Bern durch Margarethe Haeser, in Hamburg durch Erna Berger ausgebildet. Sie kam zu einer großen Karriere im Konzertsaal, wo sie zahlreiche Partien in oratorischen und religiösen Vokalwerken und ein sehr vielseitiges Lieder-Repertoire zum Vortrag brachte. Sie war während zwölf Jahren Mitglied des Ensemble Vocal de Lausanne, das unter der Leitung von Michel Corboz stand, und mit dem sie u.a. eine Afrika-Tournee unternahm. Sie gab Konzerte in Basel, Bern und Zürich, in Genf, Schaffhausen und Lausanne, bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern, in Paris, Straßburg, Lyon und beim Festival von Besançon, in Köln, Gent und Bologna. 1976 nahm sie an der Uraufführung des »Requiem de Pâques« von S. Arnauld über Radio Lausanne teil. Nachdem sie einige Zeit am Conservatoire von La Chaux-de-Fonds Klavierunterricht erteilt hatte, war sie seit 1967 als Gesangpädagogin am Konservatorium von Basel wie bei der Schola Cantorum Basiliensis tätig.
Viele Schallplattenaufnahmen bei Erato (Hohe Messe und andere Vokalwerke von J.S. Bach, »Golgotha« von F. Martin, »L‘Orfeo« von Monteverdi als Musica, »Chasse du Cerf« von J.B. Morin, Gloria von Vivaldi, Altfranzösische und venezianische Lieder), HMV (Deutsche Lieder von Senfl), VDE-Gallo (»Les Noces« von Strawinsky), Electrola (Chansons espagnoles et françaises).