GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2024
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.2. Hans-Otto KLOOSE wird 100
Er begann zuerst ein Studium der Hochfrequenztechnik, wurde aber im Zweiten Weltkrieg als Soldat eingezogen und entschied sich nach Kriegsende für die Sängerlaufbahn. Nachdem er zunächst im Chor des Osnabrücker Stadttheaters gesungen hatte, war er 1952-53 als Solist am Landestheater Detmold engagiert. 1953-54 gehörte er dem Nationaltheater Mannheim an, 1954-56 dem Stadttheater Gelsenkirchen, 1956-58 dem Stadttheater Lübeck und 1958-59 dem Opernhaus Wuppertal. Nach einer Spielzeit 1959-60 am Opernhaus von Köln, folgte er 1960 einem Ruf an die Staatsoper von Hamburg, an der er bis 1993 eine große Karriere entfaltete. Er trat in Hamburg in mehr als 1.745 Vorstellungen und in rund hundert Partien aus allen Bereichen des Repertoires auf und erlangte beim Hamburger Publikum größte Beliebtheit. 1966 sang er in Hamburg in der Uraufführung der Oper »Zwischenfälle bei einer Notlandung« von Boris Blacher. Er gab Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1970 als Graf in »Le nozze di Figaro«), in Dublin (1964), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1972), in Frankreich und Italien. Mit dem Ensemble der Hamburger Oper gastierte er 1967 in den USA und in Kanada sowie in Kopenhagen. Aus der Fülle von Partien, die Bestandteil seines Bühnenrepertoires waren, sind der Titelheld in »Don Giovanni«, der Ottokar im »Freischütz«, der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing, der Wolfram in »Tannhäuser«, der Herr Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Faninal im »Rosenkavalier«, der Lamoral in »Arabella« von R. Strauss, der Malatesta in »Don Pasquale«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Escamillo in »Carmen« und der Titelheld in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky hervorzuheben. Zu seinen Erfolgen auf der Bühne gesellten sich nicht weniger große Erfolge als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger.
Schallplatten: Opera-Ariola (Germont-père in Querschnitt »La Traviata« mit Stina Britta Melander), Philips (Lieder).
2.2. Gregory BONFATTI wird 60
Informationen über den italienischen Tenor auf seiner Homepage: https://www.gregorybonfatti.com/opera-tenor/
2.2. Lucia RIZZI wird 70
Informationen über die italienische Mezzosopranistin auf ihrer Homepage: http://www.luciarizzi.com/
2.2. Sir Andrew DAVIS wird 80
Seine Eltern sind Robert J. Davis und Florence Joyce (geborene Badminton). Andrew Davis wuchs in Chesham, Buckinghamshire und Watford auf. Er besuchte die Watford Boys’ Grammar School, wo er ab der sechsten Klasse die Klassiker studierte. Zu seiner musikalischen Arbeit während seiner Jugend gehörte das Orgelspielen im Palace Theatre, Watford. Er studierte an der Royal Academy of Music und am King’s College (Cambridge), wo er als Orgeltutor arbeitete. 1965 erhielt er den zweiten Preis beim St. Albans International Organ Festival. Er schloss sein Studium 1967 ab. Später studierte er in Rom bei Franco Ferrara Dirigieren. Davis‘ erste Vollzeitstelle war ab 1970 als regelmäßiger Dirigent beim BBC Scottish Symphony Orchestra. 1975 wurde er musikalischer Leiter des Toronto Symphony Orchestra (TSO). Er behielt die Stelle bis 1988, als er den Titel eines Ehrendirigenten des TSO erhielt. 1988-2000 war er musikalischer Leiter der Glyndebourne Festival Opera. 1989 ernannte Sir John Drummond Davis zum Chefdirigenten des BBC Symphony Orchestra (BBC SO). Während seiner Amtszeit beim BBC SO stellte Davis die von Malcolm Sargent begründete Tradition wieder her, dass der Chefdirigent der BBC SO die Last Night of the Proms dirigiert. Er wurde für seine humorvollen Last-Night-Reden bekannt, einschließlich zweier Reden nach dem Plapperlied I am the very model of a modern major-general aus Die Piraten von Penzance, aber er sprach auch ernsthaft über die Tode von Diana, Princess of Wales, Mutter Teresa und Sir Georg Solti in seiner 1997er Last-Night-Rede. Davis trat 2000 als Chefdirigent des BBC SO zurück und hat nun den Titel eines Ehrendirigenten des BBC SO. Im Mai 1992 wurde Davis zum Komtur des Order of the British Empire (CBE) ernannt und in der 1999er Neujahrsehrenliste ernannte man ihn zum Knight Bachelor. 2002 dirigierte er das Prom-at-the-Palace-Konzert, das als Teil der Feierlichkeiten zum Goldenen Thronjubiläum Elizabeth II. in den Gärten des Buckingham Palace abgehalten wurde. Davis wurde 2000 Musikalischer Leiter und Chefdirigent der Lyric Opera of Chicago. Seine Arbeit in Chicago schloss 2005 sein erstes Dirigat von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen ein und die erste Chicagoer Produktion von Michael Tippetts The Midsummer Marriage. Sein Vertrag mit der Lyric Opera of Chicago galt bis zur Saison 2020–2021. 2005 wurde Davis Musikalischer Berater des Pittsburgh Symphony Orchestra für einen Zeitraum von drei Jahren. Im September 2006 gab er bekannt, dass er diese Position in Pittsburgh nach der Saison 2007–08 aufgeben werde. Im Oktober 2007 kamen Davis und das Orchester überein, seinen Vertrag früher zu beenden, so dass er seine geplanten Konzerte in Pittsburgh nicht dirigieren musste, da sein Terminplan sehr voll war. Außerhalb der USA ernannte ihn im Juni 2012 das Melbourne Symphony Orchestra ab Januar 2013 zu seinem Chefdirigenten mit einem Startvertrag über 4 Jahre. Davis hat ein weit gefächertes Repertoire, mit speziellem Fokus auf britische Musik der Gegenwart. Er ist besonders mit Michael Tippett verbunden, für den er die britische Premiere seines Werkes The Mask of Time dirigierte. Davis hat für eine Reihe von Musik-Labels aufgenommen, darunter NMC Recordings, Teldec und Deutsche Grammophon. Er leitete auch eine kritisch aufgenommene Aufnahme von Harrison Birtwistles Oper The Mask of Orpheus. Ebenfalls beendete er die von Richard Hickox begonnene Gesamteinspielung der neun Symphonien von Ralph Vaughan Williams. Davis fungiert ebenfalls als Präsident der Ralph Vaughan Williams Society. Davis war von 1989 bis zu ihrem Tod in dritter Ehe mit der amerikanischen Sopranistin Gianna Rolandi (1952–2021) verheiratet, die er während seiner Arbeit an der Glyndebourne Festival Opera kennengelernt hatte. Das Paar lebte in Chicago. Ihr gemeinsamer Sohn Edward Frazier Davis (* 1989) betätigt sich als Komponist, Sänger und Dirigent.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://sirandrewdavis.com/
3.2. Claus GUTH wird 60
Er begann seine Laufbahn als vor allem für zeitgenössische Werke gefragter Regisseur. Seit 1990 inszenierte er eine Reihe von Uraufführungen – im Rahmen der Münchener Biennale u. a. The Mother of Black Winged Dreams von Hanna Kulenty (in Koproduktion mit der Hamburgischen Staatsoper), 1996, Chaya Czernowins Pnima…ins Innere und zuletzt Berenice von Johannes Maria Staud (2004; Libretto: Durs Grünbein, in Koproduktion mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz). 1995 inszenierte er El Cimarrón von Hans Werner Henze in Atlanta, USA. Weitere Uraufführungen zeitgenössischer Werke des Musiktheaters führten Claus Guth u. a. zu den Salzburger Festspielen (Cronaca del luogo von Luciano Berio, 1999), ans Theater Basel (Schwarzerde von Klaus Huber, 2001, sowie Unsichtbar Land von Helmut Oehring und Henry Purcell, 2006), sowie an die Dresdner Semperoper (Celan von Peter Ruzicka, UA 2001). 2003 inszenierte er am Staatstheater am Gärtnerplatz in München die Uraufführung der Oper Das Beben von Awet Terterjan. Die Zusammenarbeit mit Helmut Oehring setzt sich 2013 mit SehnSuchtMEER oder Vom Fliegenden Holländer (Deutsche Oper am Rhein) und AscheMOND oder THE FAIRY QUEEN an der Staatsoper Unter den Linden im Schiller-Theater Berlin fort. 2019 kam die Weltpremiere der Oper Heart Chamber von Chaya Czernowin an der Deutschen Oper Berlin hinzu. Am Nationaltheater Mannehim inszenierte Claus Guth Giuseppe Verdis La Traviata, in Dortmund Otello und in Nürnberg Igor Strawinskys The Rake’s Progress. Im Münchner Prinzregententheater inszenierte er 2001 als gemeinsames Projekt aller Studiengänge der Bayerischen Theaterakademie August Everding King Arthur von Henry Purcell. Am Staatstheater am Gärtnerplatz in München entstanden Inszenierungen von Albert Lortzings komischer Oper Der Wildschütz (1998) – diese Aufführung wurde vom Bayerischen Rundfunk für das Fernsehen aufgezeichnet -; außerdem 2001 Werner Egks Der Revisor, sowie 2002 Wagners Jugendwerk Das Liebesverbot (in Koproduktion mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding) und 2007 In mir klingt ein Lied. Eine Operetten-Topographie (in diesem Projekt beschäftigte sich Claus Guth erstmals mit dem Genre der Operette). 2004 erarbeitete der inzwischen zu einem der prominentesten Vertreter der jüngeren Generation avancierte Regisseur am Theater Basel Rossinis Der Barbier von Sevilla (später auch in Düsseldorf und München zu sehen), nachdem er dort schon mit Wagners Tannhäuser und Webers Freischütz (2003) Erfolge gefeiert hatte. 2005 interpretierte er bei den Wiener Festwochen Mozarts Lucio Silla (im Theater an der Wien). Am 28. Mai 2007 hatte Guths Neuinszenierung von Verdis Luisa Miller in der Bayerischen Staatsoper in München Premiere. Damit feierte Claus Guth sein Debüt an der meistbespielten Bühne der Welt. Kontinuierlich arbeitete Claus Guth während der Intendanz von Alexander Pereira am Opernhaus Zürich. Nach Iphigénie en Tauride (2001) entstanden dort Fierrabras von Franz Schubert (musikalische Leitung: Franz Welser-Möst, 2003), Ariane et Barbe-Bleue von Paul Dukas (2005), Ariadne auf Naxos (2006) von Richard Strauss sowie die Wagner-Opern Tristan und Isolde (2008) und Parsifal (2011). Seit der Uraufführung von Berios Cronaca del luogo 1999 ist Claus Guth regelmäßig bei den Salzburger Festspielen tätig: 2000 inszenierte er Glucks Iphigénie en Tauride (2001 auch am Opernhaus Zürich und 2002 am Staatstheater Darmstadt). Im Mozart-Jahr 2006 entstand eine Neuinszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro (musikalische Leitung: Nikolaus Harnoncourt) sowie eine Aufführung von Mozarts Fragment Zaide in Kombination mit dem Werk Adama der israelischen Komponistin Chaya Czernowin (letzteres als Uraufführung eines Auftragswerks, zu dem Claus Guth den Anstoß gegeben hatte). In den folgenden Jahren inszenierte Claus Guth bei den Salzburger Festspielen auch die beiden anderen Da Ponte-Opern Mozarts (Don Giovanni, 2008, sowie Così fan tutte, 2009). Alle drei Mozart-Da-Ponte-Inszenierungen standen jeweils mehrere Jahre lang auf dem Spielplan der Salzburger Festspiele und wurden kontinuierlich weiter entwickelt. Die Inszenierung des Don Giovanni wurde 2012 auch an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin gezeigt. 2003 debütierte Claus Guth mit Der fliegende Holländer bei den Bayreuther Festspielen. Seither hat er alle Wagner-Opern des Bayreuther Kanons inszeniert: 2007 Die Meistersinger von Nürnberg an der Semperoper Dresden (diese Inszenierung wurde auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gezeigt), 2008 Tristan und Isolde am Opernhaus Zürich (auch an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf gezeigt); von 2008 bis 2010 erarbeitete Guth zusammen mit der Hamburger Generalmusikdirektorin Simone Young eine Neuinszenierung von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen; im Juni 2010 folgte Tannhäuser an der Wiener Staatsoper (dieses Werk hatte er bereits am Theater Basel 2002 erstmals inszeniert); 2011 hatte Guths Inszenierung des Parsifal am Gran Teatre del Liceu in Barcelona Premiere (koproduziert mit dem Opernhaus Zürich, wo die Aufführung im selben Jahr unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti zu erleben war). Den Abschluss machte eine Neuinszenierung des Lohengrin zur Inaugurazione der neuen Spielzeit an der Mailänder Scala am 7. Dezember 2012 unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim. Einen Schwerpunkt bilden Inszenierungen der Werke von Richard Strauss. So entstanden u. a. Ariadne auf Naxos (zuerst 1996 in Bremen, dann 2006 in einer Neuinszenierung am Opernhaus Zürich), Daphne an der Oper Frankfurt (2010; diese Inszenierung brachte Claus Guth den Deutschen Theaterpreis Der Faust ein) sowie Die Frau ohne Schatten an der Mailänder Scala (2012, musikalische Leitung: Daniel Barenboim; 2014 auch am Royal Opera House Covent Garden in London unter der musikalischen Leitung von Semyon Bychkov). Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet den Regisseur mit dem Theater an der Wien. Im Jahr 2009 brachte er hier Georg Friedrich Händels Messiah in einer szenischen Fassung auf die Bühne. Die Bibeltexte des Oratoriums verbanden sich mit einer hinzuerfundenen Handlung; die Chöre (gesungen vom Arnold Schoenberg Chor) verbanden sich mit einer stark stilisierten Choreographie, als weitere Ebenen traten ein Tänzer (Paul Lorengar, mit dem Claus Guth eine langjährige Zusammenarbeit verbindet) und eine gehörlose Darstellerin (Nadia Kichler) hinzu, die sich in der Gebärdensprache ausdrückte. Die Aufführung wurde vom ORF aufgezeichnet und ist auch auf DVD erschienen. Weitere Arbeiten am Theater an der Wien: Ein Zyklus der vollständig erhaltenen Werke von Claudio Monteverdi, der 2011 mit L‘Orfeo begann, sich 2012 mit Il ritorno d’Ulisse in patria fortsetzte und 2015 mit L’Incoronazione di Poppea abgeschlossen wurde. Im Dezember 2013 erarbeitete er am Theater an der Wien ein weiteres Oratorium in szenischer Fassung: Das Fragment gebliebene Religiöse Drama Lazarus von Franz Schubert, ergänzt mit weiteren Vokalwerken von Schubert sowie Instrumentalwerken von Charles Ives. Im November 2012 inszenierte Claus Guth Claude Debussys Pelléas et Mélisande an der Oper Frankfurt. Für diese Inszenierung wurde er 2013 – nach 2010 für Strauss’ Daphne bereits zum zweiten Mal – mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust in der Kategorie Beste Regie Musiktheater ausgezeichnet. Seit Jahren verbindet Claus Guth eine enge künstlerische Zusammenarbeit mit dem Bühnen- und Kostümbildner Christian Schmidt. Außerdem arbeitet er mit dem Choreographen Ramses Sigl zusammen. Claus Guth lebt in München und hat drei Kinder. Sein Vater Wilfried Guth war Vorstandssprecher und späterer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.clausguth.de/
3.2. Vladimir MILLER wird 60
Biographie des russischen Sängers auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Miller
3.2. Helga DERNESCH wird 85
Nachdem sie bereits in einer Schüleraufführung der »Fledermaus« die Rosalinde gesungen hatte, erfolgte ihre Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien. Zunächst sang sie als Konzertsopranistin in Oratorien und Kantaten. 1961 wurde sie an das Stadttheater von Bern (Schweiz) verpflichtet, wo sie als Marina in »Boris Godunow« debütierte und Rollen wie die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, aber auch bereits ihre ersten Wagner-Partien, sang. 1963 wurde sie an das Staatstheater von Wiesbaden engagiert, an dem sie bis 1966 blieb. Sie gastierte an der Wiener Volksoper u.a. 1964 als Diemut in »Feuersnot« von R. Strauss und in der Titelpartie von A. Dvoraks »Rusalka«, 1965 als Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Sie spezialisierte sich dann auf die Interpretation der großen Wagner-Heroinen. Wieland Wagner verpflichtete sie 1967 für eine Japan-Tournee mit dem Bayreuther Festspiel-Ensemble. 1965-67 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Wellgunde, 1968-69 die Freia und die Gutrune im Ring-Zyklus, 1967 die Elisabeth in »Tannhäuser«, 1966-69 die Ortlinde in der »Walküre« und ein Blumenmädchen in »Parsifal«, 1969 die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Seit 1966 war sie Mitglied des Opernhauses von Köln, seit 1970 als ständiger Gast dort tätig. 1972 debütierte sie als Leonore in »Fidelio« an der Wiener Staatsoper und sang an diesem Haus bis 1996 in insgesamt 72 Vorstellungen außerdem noch die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Cassandre in »Les Troyens« von H. Berlioz, die Sieglinde wie die Fricka in der »Walküre«, die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Amme in der »Frau ohne Schatten« vom gleichen Komponisten, die Mutter in Menottis »Amahl und die nächtlichen Besucher«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, den Prinzen Orlofsky in der »Fledermaus« und die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Dazu hatte sie immer wieder große Erfolge an der Deutschen Oper Berlin. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1968 als Gutrune in der »Götterdämmerung«, 1970, 1974 und 1977 als Leonore in »Fidelio«, 1971 als Brünnhilde in »Siegfried« und in »Götterdämmerung«, 1971 und 1974 als Marschallin, 1972 als Cassandre, 1973 als Isolde und 1977 als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1969 sang sie erstmalig unter H. von Karajan bei den Osterfestspielen von Salzburg und widmete sich nun endgültig dem hochdramatischen Fach; sie galt bald als große Interpretin von Partien wie der Brünnhilde oder der Isolde innerhalb ihrer Generation; bei den Osterfestspielen sang sie 1969 die Brünnhilde in »Siegfried«, 1970 die Brünnhilde in »Götterdämmerung«, 1971 die Leonore in »Fidelio«, 1972-73 die Isolde. 1982 sang sie bei den Salzburger Sommerfestspielen in einer konzertanten Aufführung der Oper »Penthesilea« von Othmar Schoeck die Titelpartie. Sie debütierte an der Londoner Covent Garden Oper 1970 als Sieglinde und sang danach bis 1991 dort die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die Leonore in »Fidelio«, die Marschallin, die Färberin und später die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Herodias, die Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, die Klytämnestra und die Fricka im Nibelungenring. Es folgten glanzvolle Gastspiele in Hamburg und München. An der Grand Opéra Paris 1976-78 als Freia im »Rheingold« und als Sieglinde, 1977 als Marschallin und 1987 als Klytämnestra bewundert; an der Opéra Bastille Paris 1992 als Klytämnestra, 1994 als Stolzius‘ Mutter in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«, 1996 als Herodias, 1998 als Larina in »Eugen Onegin« und 1999 als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 1970 hörte man sie am Teatro San Carlos Lissabon, 1969 und 1970 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1968 am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1968 an der Oper von Rom, 1970 in Amsterdam und Budapest, 1986 in Madrid. Am 23.10.1972 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Elisabeth Tudor« von Wolfgang Fortner, am 9.7.1978 an der Münchner Staatsoper die Goneril in der Uraufführung der Oper »Lear« von Aribert Reimann. Ihr USA-Debüt gab sie 1981 an der Oper von Dallas. An der San Francisco Opera sang sie 1981-2001 die Goneril, die Herodias, die Fricka im Nibelungenring, die Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Orlofsky, die Erda in »Siegfried«, die 2. Norn und die Waltraute in »Götterdämmerung«, die Klytämnestra in »Elektra« und die alte Buryja in »Jenufa« von Janácek. 1973 gastierte sie in New York zusammen mit dem Chicago Orchestra, Seit 1979 ging sie ins Mezzosopranfach über. 1984 nahm sie an der Japan-Tournee der Hamburger Staatsoper teil. 1985 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Marfa. Bis 1995 sang sie an diesem Opernhaus in insgesamt 73 Vorstellungen außerdem noch die Fricka, die 2. Norn und die Waltraute im Nibelungenring, den Prinzen Orlofsky, die Herodias, die Amme in der »Frau ohne Schatten«, die Madame de Croissy in Poulencs »Dialogues des Carmélites«, die Adelaide in »Arabella« und die Leocadia Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1987 gastierte sie auch an der Mailänder Scala als Herodias. 1986 wirkte sie in München in einer weiteren Uraufführung einer Oper von A. Reimann mit, als sie die Partie der Hekabe in dessen »Troades« sang. 1990 gastierte sie in Los Angeles als Fricka, in Los Angeles auch als Mrs. Quickly in »Falstaff« von Verdi, 1992 in München als Kurfürstin in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg«, 1994 an der Staatsoper Dresden als Pytia in »Melusine« von A. Reimann, 1995 an der Staatsoper Hamburg als Principessa in »Suor Angelica« und als Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini, 1996 am Theater von Bern (Schweiz) als alte Gräfin in »Pique Dame«. 1996 gastierte sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Kabanicha in Janáceks »Katja Kabanowa«, 1997 am Opernhaus von Toulouse als Kurfürstin in »Der Prinz von Homburg«, 1998 in Los Angeles als Herodias. 1998 erlebte man sie beim Glyndebourne Festival wieder als Kabanicha, in Amsterdam als alte Gräfin in »Pique Dame«. 1999 übernahm sie beim Maggio Musicale Fiorentino die alte Gräfin in »Pique Dame«, bei den Festspielen von Glyndebourne die Ludmilla in Smetanans »Die verkaufte Braut«. 2000 sang sie an der Staatsoper von München in der Uraufführung der Oper »Bernada Albas Haus« von Aribert Reimann die Titelrolle. Sie sang noch 2009 an der Staatsoper von München die alte Buryja in »Jenufa«. Zeitweilig verheiratet mit dem Tenor Werner Krenn (* 1943). – Neben der dramatischen Aussagekraft ihrer groß dimensionierten Stimme rühmte man ihre eminente darstellerische Begabung.
Lit: T. Smillie: Helga Dernesch (in »Opera«, 1973).
Zahlreiche, schöne Aufnahmen auf HMV-Electrola (»Fidelio«, Isolde in »Tristan und Isolde«, »Die Walküre«, »Troades« von A. Reimann), Philips (Ring-Zyklus), DGG (Ring-Zyklus, Einzelaufnahme der »Götterdämmerung«, »Arabella« von R. Strauss; »Lear« von A. Reimann, München 1978), Decca (»Tannhäuser«, Ortlinde in der »Walküre«, Mrs Peachum in der »Dreigroschenoper« von Brecht/Weill), Schwann-Verlag (Titelrolle in »Penthesilea« von O. Schoeck), RCA/BMG (»Der Silbersee« von K. Weill).
4.2. Peter-Anton LING wird 60
Er studierte 1982-90 Theologie, Philosophie und Musikpädagogik an den Universitäten von Mainz und München. Er wirkte bereits während dieses Studiums bei den Heidelberger Festspielen als Sänger mit und erwarb 1989 das Diplom of Achievement der USA in diesem Fach. Es folgte eine Konzertreise nach Japan mit Auftritten in Osaka. 1989 wurde er an das Staatstheater von Mainz verpflichtet. Er gab Gastspiele an den Stadttheatern von Koblenz, Regensburg, Osnabrück, Basel und Bern. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind zu nennen: der Silvio im »Bajazzo«, der Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, der Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Olivier in dessen »Capriccio«, der Schaunard in »La Bohème«, der Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, der Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Ned Keene in »Peter Grimes« und der Cecil in »Gloriana« von Benjamin Britten und der Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1997 wirkte er am Staatstheater Mainz in der Uraufführung von Volker David Kirchners »Labyrinthos« mit. Im Konzertbereich wurde er sowohl als Oratorien- wie als Liedersänger bekannt. Seit 1992 wirkte er als Dozent am Peter Cornelius-Konservatorium in Mainz.
Schallplatten: Blue Academie (Lieder von Engelbert Humperdinck), Delta (Weihnachts- und Wiegenlieder der Romantik), Mitschnitte der Petite Messe solennelle von Rossini und der Carmina Burana von C. Orff.
4.2. Lona CULMER-SCHELLBACH wird 70
Nach ihrer Ausbildung und ersten Auftritten in ihrer amerikanischen Heimat wurde sie 1985 Preisträgerin beim Mozart-Concours in Salzburg. Darauf debütierte die farbige Sängerin für Europa bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki in der Rolle der Arabella (15.8.1986). Diese Partie sang sie dann auch an der Wiener Staatsoper und in der amerikanischen Premiere des Werks 1988 in Santa Fé. Am Staatstheater Kassel war sie seit 1989 fest engagiert und stand hier bis heute in mehr als 50 verschiedenen Rollen des Sopran- und Mezzosopran-Fachs auf der Bühne, darunter so wichtigen Partien wie Cio-Cio-San in »Madame Butterfly«, Elsa und Ortrud in »Lohengrin«, Leonore im »Troubadour«, Abigaille in »Nabucco«, Carmen, Salome, Tosca, Marie in »Wozzeck« von A. Berg, Kundry in »Parsifal«, Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, Katerina in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, Chrysothemis und Klytämnestra in »Elektra«, Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und Marina in »Boris Godunow«. Sie gab Gastspiele an führenden Opernhäusern in Europa wie in den USA, u.a. an der Staatsoper von Dresden, an der Komischen Oper Berlin und in Paris. In München wirkte sie in der Uraufführung des Bühnenwerks »Patmos« von Wolfgang von Schweinitz mit (28.4.1990), am Opernhaus von Essen sang sie 1991, am Staatstheater Braunschweig 1992 die Leonore im »Troubadour«. 1993 gastierte sie bei den Festspielen von Bregenz als Abigaille in Verdis »Nabucco«, die sie auch 1997 und 1999 bei den Festspielen von Heidenheim sang. Aus ihrem umfangreichen Repertoire für die Opernbühne ist noch die Donna Elvira in »Don Giovanni« besonders hervorzuheben. Bei den Festspielen von Heidenheim sang sie 2000 die Aida. 2001 gastierte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne übte sie eine rege Tätigkeit als Konzert- und Oratoriensängerin aus und gab regelmäßig Liederabende, wobei sie auch im Konzertsaal ein vielseitiges Repertoire zum Vortrag brachte.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lona-culmer-schellbach.de/
4.2. Walter MacNEIL wird 75
Er war ein Sohn des berühmten Baritons Cornell MacNeil (1922-2011) und der Violinistin Tania MacNeil. Er trat schon während seiner Ausbildungszeit bei der Amato Opera New York auf. Sein eigentliches Debüt fand 1983 an der San Francisco Opera statt, wo er den Froh im »Rheingold« und den Rodrigo in Verdis »Otello«, später den Alfredo in »La Traviata« sang. 1984 gastierte er an der Oper von New Orleans als Alfredo in »La Traviata«, während sein Vater neben ihm als Germont-pére auf der Bühne stand. Der Alfredo blieb auch für die Folgezeit seine große Glanzrolle. 1985 gastierte er an der Oper von San Francisco als Fenton in »Falstaff« von Verdi und als Froh im »Rheingold«, 1985 in Colorado Springs als Ferrando in »Così fan tutte«. Im gleichen Jahr wirkte er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Händel-Oper »Semele« mit. Bei der Milwaukee Opera hörte man ihn 1986 als Don Ottavio in »Don Giovanni«, 1986-87 in Toronto u.a. als Macduff in Verdis »Macbeth« und bei der Hawaii Opera Honolulu 1987 als Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet. Es folgten Gastspiele bei der Michigan Opera Detroit (1987), am Theater von Edmonton in Kanada (1987), in Austin/Texas (1988), an der Louisville Opera (1990) und bei der Connecticut Grand Opera (1991 als Tamino in der »Zauberflöte«). Bei den Festspielen von Glyndebourne der Jahre 1987-88 hatte er als Alfredo einmal mehr seine Erfolge. In dieser Partie debütierte er auch 1989 an der Metropolitan Oper New York, an der er 1991 auch den Alfred in der »Fledermaus« von Johann Strauß sang. 1990 war er am Teatro Colón Buenos Aires als Ruggiero in Puccinis »La Rondine« zu Gast, 1992 beim Wexford Festival als Aubry in »Der Vampyr« von H. Marschner, 1993 in Cincinnati als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«.
SL-Video-Aufnahme von »La Traviata« (aus Glyndebourne).
4.2. Barbara HOENE wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Musikhochschule von Leipzig bei K. Seipt, weiter durch Maria Croonen und Johannes Kempter. Bühnendebüt 1966 am Landestheater von Dessau als Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«. 1968 kam sie an das Stadttheater von Halle/Saale, dem sie bis 1973 angehörte. Dann folgte sie einem Ruf an die Staatsoper von Dresden, deren Mitglied sie bis 2009 blieb. Dort hatte sie eine erfolgreiche Karriere als Vertreterin des lyrischen Fachs in Partien wie der Fiordiligi in »Così fan tutte«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Sophie im »Rosenkavalier«, der Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, der Nedda im »Bajazzo«, der Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, der Titelheldin in Orffs »Die Kluge«, der Nannetta in »Falstaff« von Verdi und in einer Anzahl von Opernwerken von G.F. Händel. Hinzu trat eine umfangreiche Tätigkeit auf dem Konzertsektor, vor allem als Liedinterpretin und als Oratoriensopranistin (J.S. Bach, Händel). Operngastspiele, meist mit dem Dresdner Ensemble, an den Staatsopern von Berlin und Leipzig, an der Komischen Oper Berlin und am Opernhaus von Leningrad. Tourneen führten sie nach Italien (1982), Frankreich (1983) und Japan (1980, 1982). 1988 gastierte sie in Amsterdam als Fiordiligi. Auch als Konzertsängerin im Ausland hervorgetreten. Sie wirkte länger als zwanzig Jahre an der Dresdner Oper; 1994 sang sie dort die Mme. Laperouse in der zeitgenössischen Oper »Melusine« von A. Reimann, 1995 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sie sang 1998 an der Dresdner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Thomas Chatterton« von Matthias Pintscher die Partie der Zimmerwirtin. 1999 trat sie an der Staatsoper von Dresden als Anhilte in der »Csardasfürstin« von E. Kálmán auf; am 25.3.2001 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »Celan« von Peter Ruzicka mit. 2009 zog sie sich von der Bühne zurück. Verheiratet mit dem Violinisten Klaus Hoene.
Schallplatten: Eterena, Teldec (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Mondo Musica (Sophie im »Rosenkavalier«, Teatro Fenice Venedig 1982).
5.2. Rufus MÜLLER wird 65
Informationen über den englischen Tenor auf seiner Homepage: https://rufusmuller.com/
5.2. Josef PROTSCHKA wird 80
Er kam als Kind nach Düsseldorf und trat bereits als Knabensopran in Erscheinung. Er studierte Philosophie, Philologie und Germanistik, schloss dieses Studium mit dem Staatsexamen ab und war einige Zeit als wissenschaftlicher Referent und als Geschäftsführer beim Cusanus-Werk tätig. Er wurde dann an der Kölner Musikhochschule Schüler von Erika Köth und Peter Witsch. 1977 begann er seine Bühnenkarriere am Stadttheater von Giessen und wechselte 1978 an das Staatstheater von Saarbrücken, dem er bis 1980 angehörte. Seit 1980 als erster lyrischer Tenor am Opernhaus von Köln engagiert. Als Gast war er auch der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, der Staatsoper Hamburg, dem Opernhaus Zürich und dem Nationaltheater Mannheim verbunden; weitere Gastspiele an den Staatsopern von München und Stuttgart. 1985 und 1987 sang er bei den Salzburger Festspielen den Pisandro in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, er trat dort auch in Konzerten auf, u.a. 1985 in einem Mozart-Konzert, 1987 als Solist in der 9. Sinfonie von Beethoven sowie 1992 in Mendelssohns »Die erste Walpurgisnacht« und Janáceks Glagolitischer Messe. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1985 als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Bis 1992 sang er hier in insgesamt 20 Vorstellungen außerdem noch den Tamino in der »Zauberflöte«, den Arbace in Mozarts »Idomeneo«, die Titelrolle in der Premiere der vergessenen Oper »Fierrabras« von Schubert, den Florestan in »Fidelio« und den Eisenstein in der »Fledermaus«. 1986 übernahm er bei den Festspielen von Drottningholm die Titelrolle in Mozarts »Idomeneo«. 1986 sang er an der Mailänder Scala das Tenorsolo in der Missa solemnis von Beethoven. 1987-88 sang er bei den Festspielen von Bregenz den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, 1987 am Opernhaus von Köln den Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, beim Maggio Musicale von Florenz den Flamand in »Capriccio« von R. Strauss. In Hamburg hörte man ihn 1989 als Elis in »Der Schatzgräber« von F. Schreker, als Florestan und als Idomeneo, 1989 in Brüssel als Lohengrin, 1990 an der Londoner Covent Garden Oper als Florestan., 1990-91 in Köln als Loge im »Rheingold«, am Opernhaus von Leipzig 1996 als Herodes in »Salome« von R. Strauss. Er wirkte in verschiedenen Rundfunksendungen von Opern mit, u.a. in Rom und bei Radio France Paris als Titelheld in Mozarts »Idomeneo«. Aus seinem Repertoire sind weiter hervorzuheben: der Don Ottavio in »Don Giovanni«, der Titelheld in Massenets »Werther«, der Faust in Gounods bekannter Oper, der Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Lyonel in Flotows »Martha«, der Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und der Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing. Neben dem Wirken auf der Bühne stand eine zweite, gleich bedeutende Karriere als Konzert- und Liedersänger.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen: DGG (»Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, »Fierrabras« von Schubert), Philips (»Die letzten Dinge« von L. Spohr), Fonit-Cetra (»Der Vampyr« von Marschner, Rom 1980), Capriccio (»Der Schatzgräber« von F. Schreker, »Undine« von Lortzing, »Der Traumgörge« von Zemlinsky, Liederzyklus »Die schöne Müllerin« von Schubert, Mozart-Arien, Lieder von R. Schumann), Decca (»Der fliegende Holländer«, Florestan in »Fidelio«), Telefunken (»Die Schöpfung« und »Die Jahreszeiten« von J. Haydn, Krönungsmesse und C-Moll-Messe von Mozart, »Die Fledermaus«), HMV-Electrola (»Lazarus« von Schubert, »Die Großherzogin von Gerolstein« von Offenbach, Messe Nr. 1 von C.M. v. Weber), Edition Schwann (»Massimila Doni« von O. Schoeck, »Von deutscher Seele« von Hans Pfitzner), RCA-Ariola (»Lobgesang« von Mendelssohn), Wergo (»Cardillac« und »Mathis der Maler« von Hindemith), Sony (Lieder von den Britischen Inseln von Beethoven), Intercord (Missa solemnis von Beethoven), Capriccio (»Turandot« von Busoni). Es sind bereits Aufnahmen seiner Stimme als Knabensopran auf Heliodor vorhanden. Arthaus-Video (Florestan in »Fidelio«, London 1991).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://josefprotschka.com/
6.2. Mioara CORTEZ wird 75
Biographie der rumänischen Sopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Mioara_Cortez
6.2. Jan SØDAL wird 85
Er wurde 1969 an die Oper von Oslo verpflichtet, an der er seitdem in einer Vielzahl von Partien aufgetreten ist. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien nur der Graf in »Le nozze di Figaro«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Germont-père in »La Traviata«, der Amonasro in »Aida« und der Titelheld in »Háry Janós« von Z. Kodály genannt. Es kam zu Gastspielen, Konzerten, Fernseh- und Rundfunkauftritten in Norwegen wie im Ausland. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit stand seine pädagogische Tätigkeit an der Universität von Oslo wie an der dortigen Staatlichen Musikakademie.
Schallplatten: BIS (»Der heilige Berg« von Christian Sinding).
7.2. Antoní WIT wird 80
Er studierte Dirigieren an der Musikakademie Krakau bei Henryk Czyz, Komposition bei Krzystof Penderecki und Jura an der Jagiellonen-Universität. Er setzte seine musikalische Ausbildung bei Nadia Boulanger in Paris fort. Außerdem lernte er bei Stanisław Skrowaczewski und Seiji Ozawa. 1967 begann er seine Dirigententätigkeit an der Warschauer Nationalphilharmonie als Assistent von Witold Rowicki. Mit dem 2. Platz beim internationalen Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in Berlin 1971 begann seine internationale Karriere. Zuerst war er Künstlerischer Leiter beim Pommerschen Philharmonischen Orchester (1974–77), dann Direktor des Polnischen Radio- und Fernsehorchesters in Krakau (1977–83), des Orquesta Filarmónica de Gran Canaria (1987–92) und des Nationales Symphonischen Orchesters des Polnischen Rundfunks (1983–2000). 2002-13 war er Chefdirigent der Warschauer Philharmoniker. 2013-18 wirkte er als Chefdirigent des Orquesta Sinfónica de Navarra in Pamplona. Wit war außerdem Gastdirigent bei vielen bedeutenden Orchestern, wie den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Tonhalle-Orchester Zürich und dem Philharmonia Orchestra. Er nahm über 90 Alben auf, die meisten für Naxos. Er spezialisierte sich vor allem auf polnische Komponisten wie Mieczysław Karłowicz, Henryk Mikołaj Górecki, Wojciech Kilar, Krzysztof Meyer, Witold Lutosławski und Krzysztof Penderecki. 1998-2014 lehrte er an der Fryderyk-Chopin-Universität für Musik Warschau.
7.2. Lois McDONALL wird 85
Sie wurde zunächst medizinisch technische Assistentin, ließ dann aber ihre Stimme durch Eileen Turner in Edmonton, durch G. Jones in Vancouver, bei Irene Jessner in Toronto und bei Otakar Kraus in London ausbilden. Ihr Bühnendebüt erfolgte 1969 an der Oper von Toronto in der Titelrolle von Wolf-Ferraris »Il Segreto di Susanna«. Nach ersten Erfolgen an den Opernhäusern von Ottawa und Toronto kam sie nach Europa. 1969-70 war sie am Stadttheater von Flensburg engagiert, wo sie als Tosca, als Elsa in »Lohengrin« und als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« auftrat. 1970 kam sie an die Sadler’s Wells Opera, die spätere English National Opera London (Debüt als Semele in der gleichnamigen Oper von Händel). Dort übernahm sie Partien wie die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Titelfigur in »Manon« von Massenet, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Konstanze, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Jenny in »The Mines of Sulphur« von R.R. Bennett. Sie sang auch bei der English Opera Group. 1975 trat sie an der Covent Garden Oper London in einer kleinen Rolle in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss auf. 1981 kreierte sie an der English National Opera die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Anna Karenina« von Iain Hamilton. 1988 gastierte sie in Toronto als Gräfin de Coigny in »Andrea Chénier« von Giordano. Als Konzertsopranistin in England wie in ihrer kanadischen Heimat aufgetreten.
Schallplatten: HMV (Freia im »Rheingold« in Englisch), OR (Titelrolle in »Maria Padilla« von Donizetti).
7.2. Norman WELSBY wird 85
Er arbeitete zunächst als Industriekaufmann, studierte dann Gesang am Royal College of Music in Manchester und war in London Schüler der Pädagogen Gwilym Jones und Otakar Kraus. 1968 debütierte er bei der Sadler’s Wells Opera London als Masetto in »Don Giovanni«. Dort sang er bis 1974 u.a. den Escamillo in »Carmen«, den Figaro in »Die Hochzeit des Figaro«, den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Silvio im »Bajazzo«, den Donner im »Rheingold«, den Schaunard in »La Bohème« und 1972 den Denisow in der englischen Erstaufführung von Prokofjews »Krieg und Frieden«. 1973-74 sang er in den Aufführungen des Ring-Zyklus an der English National Opera unter Reginald Goodall (in englischer Sprache) den Donner und den Gunther, 1974 in der englischen Bühnen-Erstaufführung von H.W. Henzes Oper »Die Bassariden«. Er trat im Lauf seiner Karriere 1974-77 an der Covent Garden Oper wie auch an der English National Opera London auf, und zwar sowohl in Partien aus dem Standard-Repertoire wie in zeitgenössischen Werken. Am 12.7.1976 wirkte er an der Covent Garden Oper in der Uraufführung von H.W. Henze, »We Come to the River«, in der Partie des Generals mit. Hier trat er bis 1985 auch u.a. als 2. Nazarener in »Salome« von R. Strauss, als Ottokar im »Freischütz«, als Ned Keene in »Peter Grimes« von B. Britten, als Hohepriester des Brahma in Meyerbeers »Afrikanerin«, als Königlicher Herold in Verdis »Don Carlos« und als Sid in Puccinis »La fanciulla del West« auf. 1977 trat er im englischen Rundfunk BBC in der (späten) Uraufführung von »The Magic Fountain« von Frederick Delius auf. 1977 wirkte er im englischen Rundfunk BBC in der Uraufführung der Oper »Tamburlaine« von Iain Hamilton mit. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch genannt: der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Vater in »Hänsel und Gretekl« und der Robert Cecil in »Gloriana« von B. Britten, den er 1975 bei einem Gastspiel der English National Oper auch an der Wiener Volksoper sang. Als Konzert- und Oratoriensänger war er in einem weitreichenden Repertoire zu hören.
Schallplatten: EMI-HMV (Donner im »Rheingold«, Gunther in »Götterdämmerung«), BBC Artium (»The Magic Fountain«).
7.2. Andrée ESPOSITO wird 90
Ihre Stimme wurde durch Mme. Fouilhé in Algier ausgebildet. 1952 trat sie erstmalig in Algier in einem Konzert auf. Ihre weitere Ausbildung erfolgte am Conservatoire National Paris u.a. durch Charles Panzéra, Louis Noguéra und Jean Giraudeau. Bühnendebüt 1956 an der Oper von Nancy in »Le Juif polonais« von Camille Erlanger. Anschließend trat sie an den großen französischen Opernhäusern auf; sie sang in Nizza, Bordeaux, Mulhouse, Nantes, Marseille und Metz, in Lüttich und Genf (1961 Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, 1964 Titelrolle in »Manon« von Massenet und Teresa in »Benvenuto Cellini« von Berlioz). In Nizza trat sie zusammen mit dem belgischen Bariton Julien Haas (1930-2008) auf, den sie dann heiratete. 1959 hatte sie ein glanzvolles Debüt an der Grand Opéra Paris als Violetta in »La Traviata«. Seitdem hatte sie dort wie an der Opéra-Comique ihre Erfolge. An letztgenannten Haus bewunderte man sie in der Titelrolle der Oper »Madame Bovary« von Bondeville. Die Künstlerin galt als eine der begabtesten Koloratursopranistinnen Frankreichs innerhalb ihrer Generation; als Glanzrollen aus ihrem Repertoire sind die Mireille in der gleichnamigen Oper von Gounod und die Marguerite in »Faust« hervorzuheben. Zugleich war sie eine vortreffliche Interpretin des französischen Liedes, vor allem der Lieder von Ernest Chausson. Als Opernsängerin wirkte sie u.a. 1958 in Nancy in der Uraufführung von Delerues »Chevalier de Neige«, in Marseille in der von »Andréa del Sarto« von Daniel-Lesur mit. Nicht zuletzt kam sie als Operettensängerin zu einer großen Karriere.
Schallplatten: Pathé (Philine in »Mignon« von Thomas, »Medée« von Cherubini als Partnerin von Rita Gorr), Decca (»Les Dragons de Villars« von Maillart), Bourg Records (»Persée et Andromède« von Ibert), BJR (»Sigurd« von Reyer), Le Chant du monde (Recital; »Mireille« von Gounod, »Sigurd« von Reyer, »Thais« von Massenet), Solstice (»Les caprices de Marianne« von Sauguet), EMI (Lieder, »Chanson perpetuel« von Chausson), Bella Voce (Marguerite in »Faust« von Gounod, Amsterdam 1958), Gala (Juliette in Ausschnitten aus »Roméo et Juliette« von Gounod, Monte Carlo 1976).
8.2. Regina OROZCO wird 60
Biographie der mexikanischen Sängerin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Regina_Orozco
8.2. Die deutsche Sopranistin Marianne SEIBEL wird 80
8.2. Francesco MEMEO wird 85
Biographie des italienischen Tenors auf folgender Webseite: https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/22067845_Dieser-Bielefelder-sang-in-den-groessten-Staatstheatern-Italiens.html
9.2. Paul HILLIER wird 75
Er studierte an der Guildhall School of Music and Drama. Sein Konzertdebüt gab er im Jahr 1974 im Purcell Room in London. 1974 gründete er zusammen mit dem Tenor Paul Elliott und dem Countertenor David James das Hilliard Ensemble. Hillier blieb bis zur Gründung des Theatre of Voices im Jahr 1990 der Leiter des Ensembles. Neben Alter Musik hatte dieser Klangkörper zunehmend ein zeitgenössisches Repertoire. Mit dem 1992 erschienenen Album A Land of Pure Delight nahm Hillier zusammen mit dem Chicagoer Kammerchor His Majestie’s Clerkes frühe amerikanische Komponisten wie William Billings auf. Hillier wurde später Leiter des Instituts für Alte Musik der Jacobs School of Music an der Indiana University Bloomington. Bis zum Jahr 2003, als er das Institut verließ, war er auch Chorleiter der Pro Arte Singers. 2001-07 war er künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Estnischen Philharmonischen Kammerchors. Seit 2003 wurde er zum Chefdirigenten des Vokalensembles Ars Nova in Kopenhagen. 2008 wurde er zum künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Chamber Choir Ireland berufen. Hillier hat eine Reihe von Solo-Alben aufgenommen, einige davon zusammen mit dem Harfenisten Andrew Lawrence-King. Die Aufnahmen sind bei den Labels Harmonia Mundi, ECM Records, EMI, Finlandia und Hyperion Records erschienen.
10.2. Carola NOSSEK wird 75
Sie begann 1967 ihre Ausbildung am Konservatorium von Schwerin; Fortsetzung des Studiums bei E. Plehn an der Musikhochschule von Dresden, das sie 1972 mit dem Staatsexamen als Sängerin und Gesangpädagogin abschloss. 1972-75 gehörte die Künstlerin dem Ensemble der Staatsoper von Dresden an, wo sie als Nanette im »Wildschütz« von Lortzing debütierte. Bereits 1974 wurde sie durch einen Gastvertrag an die Staatsoper Berlin verpflichtet. 1975 wurde sie dann als Mitglied des Ensembles an dieses Haus engagiert. Dort sang sie Partien aus dem Fach der lyrischen Koloratursoubrette, darunter die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Despina in »Così fan tutte«, die Servilia in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Woglinde im Nibelungenring, Taumännchen und Sandmännchen in »Hänsel und Gretel«, die Marzelline in Beethovens »Fidelio« und das Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss; 1976 nahm sie dort an der Uraufführung der Oper »Meister Röckle« von Joachim Werzau teil. Erfolgreiche Gastspiel- und Konzerttätigkeit. Sie gastierte u.a. mit dem Ensemble der Berliner Staatsoper in Japan und 1986 beim Festival von Las Palmas auf Gran Canaria (Despina, Marzelline). 1990 hörte man sie an der Berliner Staatsoper als Titelfigur in »Die Kluge« von C. Orff, 1991 als Susanna in »Die Hochzeit des Figaro«, 1995 als Nuri in »Tiefland« von E. d’Albert.
Schallplatten: Eterna (Werke von Hanns Eisler), Eurodisc (Marzelline in »Fidelio«), Eterna (Oratorium »Lazarus« von Schubert, »Die schweigsame Frau« von R. Strauss), BGM-Ariola (Ighino in »Palestrina« von H. Pfitzner), Berlin Classics (»Israel in Ägypten« von Händel, »Leonce und Lena« von P. Dessau), Teldec (»Elektra« von R. Strauss).
11.2. Christine CAIRNS wird 65
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Royal Scottish Academy of Music Glasgow und durch Nelson Taylor. Sie trat zuerst in Konzerten unter dem Dirigenten André Previn auf und hatte einen besonderen Erfolg, als sie 1985 in Los Angeles eine Solopartie in »Alexander Newsky« von Prokofjew vortrug. Sie sang zusammen mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, mit dem Cleveland und dem Philadelphia Orchestra und 1988 mit dem Royal Philharmonic Orchestra London in den »Kindertotenliedern« von Gustav Mahler. Auf einer USA-Konzerttournee sang sie das Solo in der 4. Sinfonie vom gleichen Komponisten; 1988 trug sie in der Londoner Festival Hall Schönbergs Lieder op.22 vor, 1989 bei den Londoner Promenade Concerts das Sopransolo in der Krönungsmesse von Mozart. Als Gast gab sie Konzerte in Paris und Rom, in Berlin, Zürich, Singapur und Rio de Janeiro. In Valencia betrat sie dann in der Monteverdi-Oper »L‘Orfeo« auch die Bühne. Verheiratet mit dem Dirigenten John Lubbock.
Schallplatten: Philips (»Ein Sommernachtstraum« von Mendelssohn, »Alexander Newsky« von Prokofjew).
11.2. Jun MÄRKL wird 65
Sohn des Konzertmeisters Josef Märkl (1928–2010) und einer japanischen Pianistin. Er wurde im Alter von vier Jahren von seinen Eltern in Klavier und Geige unterrichtet. 1978 begann er an der Hochschule für Musik und Theater Hannover Klavier (bei Karl Engel) und Geige sowie Orchesterleitung (bei Lutz Köhler) zu studieren. 1980-84 war er Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie (Celesta und Tasteninstrumente). Nach dem Dirigier- und Klavierdiplom (1982 und 1985) sowie Konzertexamen (1985) ging er nach München zu Sergiu Celibidache und später an die University of Michigan in Ann Arbor, wo einer seiner Mentoren Gustav Meier war. 1986 war er Preisträger des Dirigentenwettbewerbs des Deutschen Musikrates, für dessen Forum Dirigieren er später als Mentor tätig wurde. 1987 erhielt er ein Stipendium des Boston Symphony Orchestra, um in Tanglewood bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa zu studieren. Als Solorepetitor und Kapellmeister wirkte er zunächst am Luzerner Theater, als zweiter Kapellmeister 1986-89 am Stadttheater Bern. 1989 wurde er erster Kapellmeister am Staatstheater Darmstadt, ein Jahr darauf wechselte er als erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor an das Nationaltheater Mannheim. 1991-94 war Märkl Generalmusikdirektor des Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken. Seinen internationalen Durchbruch hatte er 1993 mit seinem Debüt von Puccinis Tosca an der Wiener Staatsoper. 1994-2000 war er Opern- und Generalmusikdirektor in Mannheim. 1996 debütierte er am Royal Opera House in Covent Garden/London mit Wagners Götterdämmerung und 1999 an der Metropolitan Opera mit Verdis Il Trovatore. Bis 2006 wirkte er als ständiger Dirigent an der Bayerischen Staatsoper in München, wo er 1992 mit Brittens Peter Grimes debütierte. 1998 führte er Wagners Walküre bei den Münchner Opernfestspielen auf. Den kompletten Ring des Nibelungen dirigierte er an der Deutschen Oper Berlin und am Neuen Nationaltheater Tokio (erstmals in Japan). Mit der Dresdner Semperoper tourte er 2007 mit Wagners Tannhäuser durch Japan. 2005-11 war Märkl Directeur Musical (Nachfolger von David Robertson) des Orchestre national de Lyon, dem er 2002 zum ersten Mal vorstand. 2009 war er mit dem Orchester Gast bei den BBC Proms. Zusätzlich amtierte er 2007-12 in der Nachfolge von Fabio Luisi als Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters in Leipzig. 2011 trat er mit dem Klangkörper beim Internationalen Mahler-Festival auf. 2014-17 war er Chefdirigent des Baskischen Nationalorchesters in San Sebastián. Ferner arbeitete er als Gastdirigent mit führenden Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Tschechischen Philharmonie, dem Tonhall-Orchester Zürich, dem Cleveland Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra und dem Philadelphia Orchestra zusammen. Seit 1997 ist er regelmäßig Gastdirigent beim NHK-Sinfonieorchester in Tokio; in den Jahren 2013, 2015 und 2017 war er Principal Conductor beim Pacific Music Festival in Japan. Außerdem ist er seit 2014 Gastprofessor am Kunitachi College of Music in Tokio. Märkl hat seinen Schwerpunkt im deutschen symphonischen und Opernrepertoire sowie in der französischen Musik (Debussy, Ravel und Messiaen). Darüber hinaus brachte er Werke zeitgenössischer Komponisten zur Uraufführung, so hatte er 1993 an der Deutschen Staatsoper Berlin bei Bruno Cerchios Missa aurea die musikalische Leitung inne. In den 1990er und 2000er Jahren führte er in Mannheim Werke von Oskar Gottlieb Blarr, Violeta Dinescu, Detlev Glanert, Nikolaus A. Huber, Gija Kantscheli, Detlev Müller-Siemens, Younghi Pagh-Paan, Manfred Trojahn und R´bert Wittinger urauf, darunter Auftragskompositionen der Musikalischen Akademie des Nationaltheater-Orchesters. Wiederholt führte er auch Stücke des Japaners Toshio Hosokawa auf. Er veröffentlicht über 50 Tonträger u. a. die bei Naxos erschienene Gesamtaufnahme der Orchestermusik Debussys mit dem Orchestre national de Lyon. Sein Bruder Key-Thomas Märkl (* 1963) ist Mitglied (2. Violine) im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks; die Schwägerin Kim Märkl betätigt sich als Komponistin und Schriftstellerin.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.junmarkl.com/
11.2. Nelya LEBEDEVA wird 85
Sie wurde zunächst Technologin in einem Maschinenkostruktions-Unternehmen, studierte dann aber Gesang bei Frau Nina L. Dorliak und bei Frau G.A. Malitsjewa in Moskau. Sie wurde sogleich an das Bolschoi Theater Moskau verpflichtet und debütierte hier 1964 als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Seither hatte sie an diesem Opernhaus eine sehr erfolgreiche Karriere, vor allem im lyrischen Stimmfach. Sie trat als Gast am Deutschen Opernhaus Berlin, am Staatstheater Wiesbaden, am Theater am Gärtnerplatz München, an den Opernhäusern von Dortmund, Sofia und Warschau und an der Komischen Oper Berlin auf. Zusammen mit dem Ensemble des Bolschoi-Theaters gastierte sie 1973 an der Mailänder Scala (als Polowetzer Mädchen in »Fürst Igor« von Borodin). Nicht weniger von Bedeutung als Konzertsopranistin.
Schallplatten: Melodiya (u.a. Mascha in »Pique Dame«) Gostelradio-Video (Xenia in »Boris Godunow«). – Sie darf nicht mit der gleichaltrigen, ebenfalls am Bolschoi Theater wirkenden Sopranistin Nina Lebedewa verwechselt werden.
11.2. Thanos PETRAKIS wird 85
Er studierte Jura an der Universität von Athen, daneben aber auch Gesang am Nationalkonservatorium, später 1965-67 mit Hilfe eines Maria Callas-Stipendiums am Conservatorio Verdi in Mailand und an der Wiener Musikakademie. Seine Lehrer waren u.a. Alecos Souflas in Athen, Norbert Hitz in Wien, Frau Lia Guarini in Mailand und Rocco Pandiscio in München. Bühnendebüt 1966 an der Athener Oper als Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. 1970-73 am Stadttheater Lübeck engagiert. Er war 1973-75 Mitglied des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München und trat seitdem in einer Gastspielkarriere auf. Als ständiger Gast 1967-96 an der Nationaloper Athen verpflichtet, wo er u.a. den Don Carlos und den Otello von Verdi, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Canio im »Bajazzo«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, den Manrico im »Troubadour«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Eisenstein in der »Fledermaus« und den Cavaradossi in »Tosca« sang; dazu Mitwirkung bei den Opernfestspielen von Athen und Gastspiele an der Staatsoper Stuttgart, am Staatstheater Kassel, am Stadttheater Aachen (1980) und am Opernhaus von Parma. Das sehr umfangreiche Repertoire des Künstlers reichte von heldischen Partien bis ins Lirico Spinto- und ins rein lyrische Fach. Angesehener Operetten- und Konzerttenor.
Schallplatten: Privatplatten aus der Athener Oper.
12.2. Ingus PĒTERSONS wird 65
Er betätigte sich in seiner Heimat Lettland zuerst im Bereich der Pop- und Unterhaltungsmusik und trat in derartigen Programmen im lettischen Rundfunk wie im Fernsehen auf. Er ließ dann jedoch seine Stimme an der Musikakademie von Riga durch Karl Zarins ausbilden. 1985 debütierte er am Opernhaus von Riga als Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Er sang an diesem Haus dann Partien wie den Alfredo in »La Traviata«, den Herzog in »Rigoletto«, den Titelhelden in »Don Carlos« von Verdi und den Nemorino in »L’Elisir d’amore«. Er ergänzte seine Ausbildung durch weitere Studien in London und nahm an Meisterkursen bei Rudolf Knoll in Stockholm und Salzburg teil. Er war Preisträger bei Gesangwettbewerben in Prag (1989) und in London (Peter Pears-Concours 1990). 1987 trat er beim Wexford Festival und an der English National Opera London als Arturo in »La Straniera« von Bellini auf, 1988 an der Opera North Leeds als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, 1990 am Stadttheater von Aachen als Alfredo in »La Traviata«. 1991 gastierte er an der Folkoperan Stockholm als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. 1991 wurde er an das Landestheater Kiel verpflichtet. 1995 hörte man ihn in Gelsenkirchen als Turiddu in »Cavalleria rusticana«. 1998 sang er am Opernhaus von Graz den Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. Aus seinem Bühnenrepertoire sind der italienische Sänger im »Rosenkavalier« und der Des Grieux in »Manon Lescaut« von Massenet nachzutragen.
Schallplatten: Discofil (Aufnahmen mit Lena Nordin zusammen).
12.2. Johannes KALITZKE wird 65
Er studierte 1967-77 bei Jeanette Chéro Klavier und 1974-76 Kirchenmusik in Köln; 1978-81 an der Musikhochschule Köln Klavier (bei Aloys Kontarsky), Dirigieren (Wolfgang von der Nahmer) und Komposition (York Höller), später elektronische Musik bei Ulrich Humpert. 1982/83 folgte ein Studienaufenthalt am Pariser IRCAM bei Vinko Globokar mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1984-90 war er zunächst als Kapellmeister, dann als Chefdirigent am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier tätig. 1986 übernahm er die Leitung des Forums für Neue Musik in der Nachfolge von Carla Henius, 1991 wurde er künstlerischer Leiter und Dirigent der musikFabrik. Seit 1996 lehrt er u. a. bei den Darmstädter Ferienkursen und leitet Dirigierseminare an verschiedenen Hochschulen und beim Dirigentenforum des Deutschen Musikrates. Kalitzke ist heute als Dirigent wie als Komponist international regelmäßiger Gast bei Ensembles und Orchestern der Festivals für zeitgenössische Musik und bei Opernhäusern wie etwa der Oper unter den Linden Berlin, dem Stuttgarter Opernhaus oder der Pariser Oper und den Salzburger Festspielen. Seit 2015 hat er eine Professur für Dirigieren an der Universität Mozarteum Salzburg inne. Seine erste Oper Bericht über den Tod des Musikers Jack Tiergarten wurde bei der Münchener Biennale 1996 aufgeführt; im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein komponierte Kalitzke seine zweite Oper Molière oder die Henker der Komödianten (Uraufführung 1998 in Bremen, ebenso wie Inferno 2004). 2007 erhielt Kalitzke einen Opernauftrag für Die Besessenen nach Witold Gombrowicz (Theater an der Wien). Die Uraufführung war dort am 19. Februar 2010. Seine Oper Pym nach Edgar Allen Poe wurde 2016 am Theater Heidelberg uraufgeführt, danach die Kirchen-Filmoper Jeanne d´Arc beim Carinthischen Sommer 2021. Seit 2011 beschäftigt er sich mit Musik zu expressionistischen Stummfilmen, u. a. im Auftrag für die Wittener Tage für Neue Musik und das Konzerthaus Berlin (Hoffmanns Erzählungen zum 200. Bestehen des Schauspielhauses). Kalitzke lebt als freischaffender Künstler in Köln und Wien, ist verheiratet mit Monika Kalitzke und hat zwei Kinder.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.johanneskalitzke.com/
12.2. Ettore BABINI wird 100
Er studierte bei Vito Greco und bei Antonio Narducci in Mailand und debütierte in der Saison 1947-48 am Teatro Goldoni in Bagnocavallo in »Madame Butterfly«, sang 1949 am Theater von Faenza und trat bald erfolgreich an den großen italienischen Provinztheatern auf, u.a. am Teatro Petruzzelli Bari, am Teatro Comunale Piacenza (1951-52) und am Teatro Comunale Reggio Calabria (hier als Faust von Gounod). Gastspiele führten ihn nach Frankreich, Spanien und Portugal, in die Schweiz, nach Südamerika, Ägypten, und an die Covent Garden Oper London, wo er 1962 als Rodolfo in Puccinis »La Bohème« auftrat, auch an die Oper von Dublin. Seit 1959 sang er bis Mitte der sechziger Jahre an der Niederländischen Oper Amsterdam. Im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires standen die lyrischen Partien aus der italienischen Opernliteratur wie der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Prinz in Rossinis »La Cenerentola«, der Lindoro in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Ernesto in »Don Pasquale«, der Fernando in »La Favorita« von Donizetti, der Alfredo in »La Traviata«, der Pinkerton in »Madame Butterfly« und der Don Ottavio in »Don Giovanni«.
13.2. Der mexikanische Tenor César BALDENEGRO wird 75
13.2. Der mexikanische Bassist Rogelio VARGAS wird 85
14.2. Renée FLEMING wird 65
Ihr Vater wie ihre Mutter waren Musiklehrer an einer High-School im Staat Pennsylvania; sie lernte frühzeitig Klavierspiel und trat zeitweilig als Vokalistin in einem Jazz-Ensemble auf. Dann erst begann sie das seriöse Musik- und Gesangstudium. Sie studierte an der Eastman School of Music New York und gewann ein Fulbright-Stipendium, mit dem sie in Deutschland in Frankfurt a.M. ihre Ausbildung vervollständigen konnte. 1985 gewann sie Gesangwettbewerbe in Belgien und in Salzburg, wo sie 1986 am Landestheater die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« sang. Weitere Studien fanden im American Opera Center und an der Juillard School of Music New York statt, vor allem bei Beverley Jones. Nachdem sie weitere Gesangwettbewerbe gewonnen hatte, vor allem 1988 die Metropolitan National Auditions und 1990 den Richard Tucker-Concours, kam es schnell zur Entwicklung einer großen, internationalen Karriere. Sie gastierte an der New York City Opera (1988 als Mimi in »La Bohème«, 1992 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«) und am Opernhaus von Houston/Texas (1988 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1998 als Arabella in der gleichnamigen Oper von R. Strauss). An der Covent Garden Oper London debütierte sie 1989 als Dircé in Cherubinis Oper »Medée« und sang hier bis 2017 auch die Comtesse de Folleville in Rossinis »Il viaggio a Reims«, die Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák, die Desdemona in »Otello« von Verdi, die Titelpartie in »Thais« von Massenet, die Violetta in »La Traviata« und die Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss. Die Gräfin in »Le nozze di Figaro« sang sie auch beim Festival von Spoleto (1989) und am Teatro Colón Buenos Aires. 1990-91 hatte sie in Seattle und in Houston große Erfolge als Rusalka in der gleichnamigen Märchenoper von Dvorák. An der Pariser Opéra Bastille debütierte sie 1991 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und sang hier 1996 die Marguerite in »Faust« von Gounod, 1997 die Marschallin, 1997 und 2001 die Manon von Massenet, 2002 die Rusalka, 2011 die Desdemona in »Otello« von Verdi, 2012 die Arabella und 2023 die Pat Nixon in »Nixon in China« von John Adams. An der Grand Opéra Paris sang sie 1996 die Donna Anna in »Don Giovanni« (in einer konzertanten Aufführung unter Georg Solti), 1999 die Titelrolle in Händels »Alcina« und 2004 die Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss. Bereits im März 1991 debütierte sie als Gräfin in »Le nozze di Figaro« an der Metropolitan Oper New York, an der sie seither in bisher 269 Vorstellungen auch die Pamina in der »Zauberflöte«, die Desdemona in »Otello« von Verdi, die Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Rusalka, die Manon und die Susannah in den gleichnamigen Opern von Massenet und Carlisle Floyd, die Marschallin, die Donna Anna, die Arabella, die Imogene in Bellinis »Il Pirata«, die Titelpartien in Verdis »La Traviata« und Händels »Rodelinda«, die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Titelpartien in »Thais« von Massenet und »Armida« von Rossini, die Gräfin in »Capriccio« und die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« gesungen hat. Sie wirkte hier auch in den Uraufführungen der Opern »The Ghosts of Versailles« von John Corigliano (am 19.12.1991 als Rosina) und »The Hours« von Kevin Puts (am 22.11.2022 als Clarissa Vaughan) mit. 1996 sang sie bei einem Gastspiel der Metropolitan Oper an der Alten Oper in Frankfurt a.M. in einer konzertanten Aufführung die Ilia in »Idomeneo« von Mozart. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1991-2016 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Salomé in »Hérodiade« von Massenet (als Partnerin von Plácido Domingo), als Rusalka, als Louise in der gleichnamigen Oper von G. Charpentier, als Marschallin und in der Titelpartie von Donizettis »Lucrezia Borgia«. Hier wirkte sie auch in den Uraufführungen der Opern »The Dangerous Liaisons« von Conrad Susa (am 10.9.1994 als Madame de Tourvel) und »A Streetcar Named Desire« von André Previn (am 19.9.1998 als Blanche DuBois) mit. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1992 als Fiordiligi und 1993 als als Gräfin in »Le nozze di Figaro« sowie 2002 und 2012 mit Liederabenden. An der Mailänder Scala gastierte sie 1993 als Donna Elvira in »Don Giovanni« und 1998 als Lucrezia Borgia; 1999 und 2006 gab sie hier auch sehr erfolgreiche Konzerte. Beim Rossini Festival von Pesaro trat sie 1993 in der Titelrolle der Rossini-Oper »Armida« auf. An der Oper von Chicago sang sie 1993 die Titelrolle der Oper »Susannah« von C. Floyd, 1996 die Marguerite in Gounods »Faust«, 1998 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1999 die Titelrolle in der Händel-Oper »Alcina«, 2015 die Hanna Glawari. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1993 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und sang hier bis 2013 in insgesamt 26 Vorstellungen auch die Donna Elvira, das Sopran-Solo in Mahlers 2. Sinfonie, die Gräfin in »Capriccio« und die Marschallin. 1994 gastierte sie in San Diego als Tatjana. Bei den Bayreuther Festspielen hatte sie 1996 als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« einen großen Erfolg. Bei den Festspielen von Salzburg war sie 1997 und 2002 mit Liederabenden, 2007 mit den Vier letzten Liedern von R. Strauss und 2011 mit Orchesterliedern von R. Strauss erfolgreich; 2002 gastierte sie hier auch als Donna Anna. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Marschallin und als Arabella. 2000 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall (konzertant) die Lucrezia Borgia. Ebenfalls 2000 sang sie das Eröffnungskonzert im restaurierten großen Saal des »Palais voor Schone Kunsten« in Brüssel. 2012 sang sie im Festspielhaus Baden-Baden die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Als Blanche DuBois gastierte sie 2013 an der Oper von Chicago und 2014 an der Oper von Los Angeles. 2014 sang sie bei den Osterfestspielen von Salzburg die Arabella von R. Strauss. Als Gräfin in »Capriccio« gastierte sie 2014 an der Oper von Chicago und an der Semperoper Dresden, als Hanna Glawari 2015 an der Oper von Chicago. 2019 trat sie an der Oper von Los Angeles in dem Musical »The Light in the Piazza« von Adam Guettel als Margaret Johnson auf.
Sie wirkte in konzertanten Aufführungen der Opern »Thaïs« von Massenet (Washington), »La finta giardiniera« von Mozart (Paris) und »La Dame blanche« von Boieldieu (Carnegie Hall New York) mit und sang auf der Opernbühne auch Partien wie die Micaela in »Carmen«, die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und die Governess in »The Turn of the Screw« von B. Britten. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer Karriere auf internationalem Niveau. Sie sang die Sopransoli im Verdi-Requiem beim Festival von Spoleto und in München (2001), im Deutschen Requiem von Brahms in Houston und Wien, im Mozart-Requiem 1992 in Chicago. 2016 sang sie in der Alice Tully Hall in New York in der Uraufführung des Liederzyklus‘ »The Brightness of Light« von Kevin Puts das Sopransolo. Die Sängerin, die zeitweilig mit Richard Lee Ross verheiratet war, hatte ihren Wohnsitz in New York.
Schallplatten: DGG (Blanche in »A Streetcar Named Desire« von André Previn; »The Ghosts of Versailles«; auch als Video), Sony (»Armida« von Rossini, Salomé in »Hérodiade« von Massenet), Decca (Fiordiligi in »Così fan tutte«, Mozart-Arien, Lieder von Schubert, Donna Anna in »Don Giovanni«, Titelrolle in »Rusalka« von Dvorák; Recital; Amerikanische Opernarien), RCA/BMG (Vier letzte Lieder und Orchesterlieder von R. Strauss).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://reneefleming.com/
15.2. Paola SANGUINETTI wird 65
Informationen über die italienische Sopranistin auf ihrer Homepage: http://www.paolasanguinetti.it/
15.2. Hans GRAF wird 75
Er lernte als Kind Klavier und studierte an der Musikhochschule Graz Klavier und Dirigieren (Abschluss 1971). Danach besuchte er Meisterkurse bei Franco Ferrara in Siena und Hilversum sowie bei Sergiu Celibidache in Bologna und studierte ein Jahr am Konservatorium Leningrad bei Arvids Jansons (Staatsstipendium). 1979 gewann er den ersten Preis beim Karl-Böhm-Wettbewerb in Salzburg. 1980 debütierte er bei den Wiener Symphonikern sowie 1982 an der Wiener Staatsoper (1982-95 insgesamt 48 Vorstellungen der Opern Lucia di Lammermoor, Il barbiere di Siviglia, Rigoletto, Simon Boccanegra, Die Zauberflöte und Don Giovanni). In den 1980er Jahren folgten Engagements an Opernhäusern in München, Paris (1984-85 Die Entführung aus dem Serail und Il barbiere di Siviglia), Rom, Berlin, bei den Salzburger Festspielen (1987 eine szenische Aufführung von Franz Schmidts Das Buch mit sieben Siegeln und Fürst von Salzburg – Wolf Dietrich von Gerhard Wimberger, am 15.8.1991 die Uraufführung der Oper Mozart in New York von Helmut Eder, 2013 Die Entführung aus dem Serail sowie viele Konzerte seit 1982), Maggio Musicale Fiorentino, Aix-en-Provence, Savonlinna und 1987 das Debüt mit den Wiener Philharmonikern. Er arbeitet seit den 1990er Jahren hauptsächlich in den USA. Neben einer seit 1995 bestehenden Zusammenarbeit mit dem Boston Symphony Orchestra folgten Auftritte mit Cleveland Orchestra, Philadelphia Orchestra, New York Philharmonic, Pittsburgh Symphony Orchestra und Los Angeles Philharmonic. Er war 1984-94 Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg und des Salzburger Landestheaters, an dem er dreißig Opernpremieren leitete. Danach war Graf Chefdirigent des Orquestra Sinfónica de Euskadi (1994–96), des Calgary Philharmonic Orchestra (1994–2002), des Orchestre National Bordeaux Aquitaine und der Opéra National de Bordeaux (1998–2004), sowie des Houston Symphony (2001–13). 2011 und 2013 dirigierte er das seit 2006 alljährlich stattfindende Konzert am Nationalfeiertag in Wien. Im Sommer 2013 kehrte er mit drei Programmen zu den Salzburger Festspielen zurück. 2013–15 war er Professor für Orchesterdirigieren an der Universität Mozarteum Salzburg. 2017 trat er bei den Sommerfestivals in Tanglewood (mit dem Boston Symphony Orechestra) und Aspen auf, 2018 beim Bravo Festival Vail mit dem New York Philharmonic. Im Juli 2019 wurde er zum Chefdirigenten des Singapore Symphony Orchestra ab 2020/21 ernannt. Am 31. Oktober 2021 leitete er an der Wiener Volksoper die erste Wiener Neuproduktion von Richard Strauss‘ Der Rosenkavalier seit 1968.
16.2. Ray M. WADE wird 60
Der gebürtige Texaner studierte Gesang bei Willis Patterson und George Shirley. Seine ersten Bühnenerfahrungen erwarb er 1983 bei der Fort Worth Opera, danach an der San Francisco Opera und der Dayton Opera, wo er die Tenorpartie bei der Uraufführung von Adolphus Hailstorks Oper Paul Laurence Dunbar – Common Ground sang, sowie am Western Opera Theatre als Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni. Bei nationalen und internationalen Gesangswettbewerben war er mehrfach erfolgreich, er gewann unter anderem 1992 in Mailand den Internationalen Enrico-Caruso-Wettbewerb und 1993 den Wettbewerb für Nachwuchskünstler der Metropolitan Opera in New York City. 1996 gehörte er zu den Preisträgern der Internationalen Queen Elizabeth Music Competition in Brüssel. 1993 gab er sein europäisches Debüt als Don Ottavio in Gent. Nach internationalen Wettbewerbserfolgen hat er auch in Deutschland eine Laufbahn gestartet. Er war 1995-98 Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim und sang dort zahlreiche bedeutende Partien seines Fachs wie den Alfredo in La Traviata, den Almaviva in Il barbiere di Siviglia, den Ferrando in Così fan tutte, den Don Ottavio, den Belmonte in Die Entführung aus dem Serail, den italienischen Sänger in Der Rosenkavalier, den Chevalier Belfiore in Rossinis Il viaggio a Reims und den Camille de Rossillon in Die lustige Witwe. Inzwischen sang er auch bei den Bregenzer Festspielen in Martinůs Griechische Passion, war als Faust in Gounods Oper in Antwerpen erfolgreich, sang anlässlich des Papstjubiläums im Vatikan und in Berlin unter der Leitung von Christian Thielemann in Beethovens 9. Sinfonie, unter Marcello Viotti in Rossinis Stabat mater im Gewandhaus Leipzig und 1999 im Prinzregententheater München den Belmonte in Die Entführung aus dem Serail mit Dietrich Fischer-Dieskau als Bassa Selim. Beim SWR hat er Opern- und Operettenarien eingespielt und in zahlreichen Rundfunkkonzerten unter anderem in der Alten Oper Frankfurt mitgewirkt. An der Seite von Edita Gruberova unter der Leitung von Friedrich Haider nahm er Normanno in Lucia di Lammermoor und Flavio in Norma für CD-Produktionen auf. Im Juni 2013 sang er am Stadttheater Koblenz den Georg in Wagners Urfassung der Oper Der fliegende Holländer. Ray M. Wade hat mit renommierten Orchestern wie dem Metropolitan Opera Orchestra New York, dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, dem San Francisco Opera Orchestra, dem Philharmonischen Orchester Warschau, dem Belgischen Philharmonic Orchestra, dem Orchester des Teatro dell’Opera di Roma, dem St. Paul Chamber Orchestra in St. Paul, Minnesota, unter der Leitung von Bobby McFerrin, den Wiener Symphonikern, dem Münchener Kammerorchester, dem Orchester des Opernhauses de la Monnaie in Brüssel, „Das Neue Orchester“ unter der Leitung von Christoph Spering und dem Gürzenich-Orchester zusammengearbeitet. Nach Engagements am Theater Basel (u. a. als Tamino in Mozarts Die Zauberflöte und Nadir in Bizets Die Perlenfischer) war er 2004-09 festes Ensemblemitglied der Oper Köln und spielte dort 2005 den Dionysos in Henzes Die Bassariden, 2006 den Don Alvaro in Verdis La forza del destino und 2007 den Rodolfo in Puccinis La Bohème sowie den Laca in Janáčeks Jenufa, den Turridu in Mascagnis Cavalleria rusticana, den Canio in Leoncavallos Pagliacci, den Riccardo in Verdis Ein Maskenball und den Samson in Saint-Saëns’ Samson et Dalila. Er hat auch in bedeutenden Theatern gastiert wie der Deutschen Oper Berlin, der Wiener Volksoper, dem Staatstheater Nürnberg, dem Festspielhaus Baden-Baden, dem Staatstheater Kassel, dem Staatstheater Darmstadt und dem Musiktheater im Revier. Während seiner Karriere konnte man ihn auch als Otello in Verdis gleichnamiger Oper, als Erik in Der fliegende Holländer, als Kaiser in Die Frau ohne Schatten von Richard Strauss und als Peter Grimes in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten erleben. 2016-20 war er Ensemblemitglied am Anhaltischen Theater Dessau und in dieser Zeit als Erik, als Turiddu, als Ciccilo in A Santa Lucia, als Samson, als Otello, als Prinz in Die Liebe zu den drei Orangen von Prokofjew, als Wladimir in Fürst Igor von Borodin, als Max in Der Freischütz, als Des Grieux in Puccinis Manon Lescaut und als Ismaele in einer konzertanten Aufführung von Verdis Nabucco zu erleben.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.raymwadejr.com/index_d.html
16.2. Gloria BANDITELLI wird 70
Die junge italienische Sängerin erregte erstes Aufsehen, als sie in einer Rundfunksendung der RAI Neapel in A. Sacchinis Oper »Fra‘ Donato« mitwirkte. 1980 sang sie in Siena in »La Rappresentazione di Anima e di Corpo« von E. de Cavalieri, 1982 am Teatro Valle Rom in der Wiederaufführung der vergessenen Barock-Oper »Dafne« von Marco di Gagliano, in der sie die Titelrolle übernahm. An der Mailänder Scala debütierte sie 1982 als Tisbe in Rossinis »La Cenerentola« und sang an diesem Haus in weiterer Folge 1982 und 1987 die Emilia in Verdis »Otello«, 1983 die Aspasia in Rossinis »La pietra del paragone«, 1984 die Berta im »Barbier von Sevilla«, 1986 die Stimme des Falken in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und die Teresa in Bellinis »La Sonnambula«, 1987 und 1989 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1988 die Ernestina in Rossinis »L’occasione fa il ladro«, 1988-89 die Tkatschicha in Rimski-Korsakows »Das Märchen vom Zaren Saltan«, 1989 die Ninetta in Verdis »I Vespri Siciliani«, 1992 mehrere Partien in einer konzertanten Aufführung der Oper »L’Enfant et les sortilèges« von M. Ravel, 1992 und 1998 den Musico in Puccinis »Manon Lescaut«, 1993 die Fatima in »Oberon« von C.M. von Weber und 1997 die Zaida in Rossinis »Il Turco in Italia«. Sie spezialisierte sich überhaupt auf die Vokalmusik der Barock-Epoche und trat beim Festival Früher Musik in Innsbruck 1983 in »Il Tito« von Cesti (in der Titelpartie), 1984 in »Rodrigo« von Händel (ebenfalls in der Titelpartie), 1988 in »Giasone« von Cavalli (als Medea), 1989 in »Flavio« von Händel (als Teodota) und 1991 in »Serse« von Händel (als Amastris) auf. 1984 gastierte sie am Teatro Carignano Turin wieder in »Tito« von Cesti, auch 1984 am Teatro Comunale Bologna in Glucks »Armida« (dort 1991 als Maria in Rossinis »Mosè in Egitto«). 1985 sang sie am Teatro Fenice Venedig, 1986 beim Rossini Festival in Pesaro die Zaida, 1986 in Jesi die Emirena in »Adriano in Siria« von Pergolesi. 1987 gastierte sie am Teatro Comunale Ferrara. Beim Festival der Frühen Musik in Utrecht gastierte sie 1988 wieder in »Giasone« von Cavalli, in Montpellier 1989 als Orpheus von Gluck, am Théâtre des Champs-Élysées Paris 1990 in »Giasone«. Weitere Gastspiele erfolgten in Treviso (1988), in Monte Carlo (konzertante Aufführung von Händels »Flavio« 1990), an der Oper von Rom (1996 als Ragonde in Rossinis »Le Comte Ory«) und an der Oper von Antwerpen (1990). 1993-94 gastierte sie an der Wiener Staatsoper als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 1997 sang sie am Teatro Comunale Bologna den Pierotto in »Linda di Chamounix« von Donizetti. Beim Maggio Musicale Fiorentino sang sie 1999 die Ericlea in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, am Teatro Comunale Florenz 2000 die Larina in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, beim Festival von Beaune trat sie in Monteverdis »L‘Orfeo« und »L’Incoronazione di Poppea« auf, beim Maggio Musicale Fiorentino 2001 in »Dido and Aneas« von H. Purcell. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer großen Karriere; am 5.12.1991 sang sie zum 200. Todestag von Mozart im Wiener Stephansdom das Alt-Solo in seinem Requiem.
Schallplatten: Decca (Berta im »Barbier von Sevilla«) EMI (»I Vespri Siciliani«, »Le Cinesi« von Gluck), Harmonia mundi (»Le Cinesi« von Gluck, »Agrippina« von Händel, Medea in »Giasone« von Cavalli), Hungaroton (»Juditha triumphans« von Vivaldi), Bongiovanni (»Il vecchio avaro« von Francesco Gasparini, »Adriano in Siria« von Pergolesi, »Il Marito giocatore« von Giuseppe Maria Orlandini), Tactus (Kantaten von A. Scarlatti und Bononcini), Quintana (»Debora« von Gregor Joseph Werner), Nuova Era (Penelope in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), Arts (»Il matrimonio segreto« von Cimarosa, »Nina« von Paisiello, Titelrolle in »Euridice« von Peri), Naxos (»Il combattimento di Tancredi e Clorinda« von Monteverdi), Opus (»Arie e duetti d‘ amore« von Händel mit Sandrine Piau, Rosalia in »La colomba ferita« von Francesco Provenzale), BMG-Ricordi (Amaranta in »La Molinara« von Paisiello), K 617 (Sylvia und Messagiera in »L‘Orfeo« von Monteverdi, Penelope in dessen »Il ritorno d’Ulisse in patria«), Virgin (Titelrolle in »Rodrigo« von Händel), DGG (Musico in »Manon Lescaut« von Puccini), Chandos (Fedra in »Arianna« von Benedetto Marcello), Lydia (»La Silvia« von A. Vivaldi).
16.2. Katalín MÉSZÖLY wird 80
Sie wurde in Budapest durch Jenö Sipos ausgebildet und war in Salzburg Schülerin von Paula Lindberg. 1975 gewann sie den Franz Liszt-Wettbewerb. Nachdem sie bereits als Choristin und in kleineren Partien an der Nationaloper Budapest (Debüt dort 1967 als Lola in »Cavalleria rusticana«) aufgetreten war, kam sie 1968 an das Theater von Pécz (Fünfkirchen), an dem sie während der folgenden sieben Jahre auftrat. 1976-77 sang sie am Opernhaus von Debrecen. 1976 wurde sie als erste Altistin an die Budapester Nationaloper verpflichtet. Hier kam sie zu großen Erfolgen, namentlich als Carmen (eine Partie, die sie allein in Budapest 129mal sang), aber auch als Azucena im »Troubadour«, als Amneris in »Aida«, als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, als Preziosilla in »La forza del destino«, als Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgski (1984) und als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók. Letztgenannte Partie sang sie 1981 sehr erfolgreich an der Mailänder Scala. Etwa seit dieser Zeit unternahm sie Gastspielauftritte im Ausland; so sang sie in Westdeutschland, in Frankreich, in Spanien, Mexiko und Ägypten. 1988 hörte man sie in Budapest als Mrs. Herring in »Albert Herring« von B. Britten, 1989 als Herodias in »Salome« von R. Strauss, 1993 als Erda im »Rheingold«. 1990 gastierte sie in Montreal als Ulrica. 1998 trat sie an der Budapester Oper in »Die Spinnstube« von Kodály auf. Gleichzeitig setzte sie ihre Bühnen- wie ihre Konzertkarriere in ihrer ungarischen Heimat fort. Im Konzertsaal sang sie u.a. die Solopartien in den Requiemmessen von Mozart und Verdi und wurde als Liedersängerin bekannt.
Schallplatten: Hungaroton (Marie-Luise in »Háry János« von Z. Kodály).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://web.archive.org/web/20130424023229/http://www.meszolyhorvath.eoldal.hu/cikkek/meszoly-katalin-palyaja.html
16.2. Sigiswald KUIJKEN wird 80
Seine Ausbildung erhielt er an den Konservatorien von Brügge und dann in Brüssel bei Maurice Raskin. Hier lernte er seine spätere Frau Marleen Thiers kennen, die zuerst bei Arthur Grumiaux und später ebenfalls bei Raskin studierte. Kuijken erhielt 1964 sein Abschlussdiplom. Bereits in der Studienzeit war er mit seinen beiden Brüdern 1960-71 Mitglied des durch Pierre Bartholomée gegründeten Ensemble Musiques Nouvelles. Bereits im Alter von sieben Jahren hatte er den ersten Kontakt mit Instrumenten der Renaissancezeit, deren Faszination ihn nicht mehr losließ. So erlernten die beiden Brüder Wieland und Sigiswald autodidaktisch das Gambenspiel. Nach dem Studium waren beide Brüder Mitglieder des Alarius Ensemble (Brüssel), welches sich zuerst zeitgenössischer Musik widmete, aber 1964–72 vermehrt mit Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen mit Werken aus dem 17. und frühen 18. Jahrhundert auf sich aufmerksam machte. Während dieser Zeit, verstärkt ab 1969, begann Kuijken die alten Techniken des Violinspiels im Selbstversuch wiederzuentdecken. 1971-96 war er Professor für Barockvioline am Koninklijk Conservatorium Den Haag. In dieser Zeit brachte er zahllosen Violinisten die wiederentdeckten Techniken bei. Zeitgleich wirkte er mehrfach als Dirigent bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. 1972 stellte Kuijken auf Ersuchen von Gustav Leonhardt, der im Auftrag der „Deutschen Harmonia Mundi“ ein größeres Ensemble, welches auf Originalinstrumenten oder getreuen Kopien musizieren konnte, für eine Aufnahme der Oper Bourgeois Gentilhomme von Jean-Baptiste Lully, dies war die Geburtsstunde des Ensembles La Petite Bande. Neben Konzerten, die ihn rund um den Globus führten, ist er in zahlreichen Einspielungen mit Gustav Leonhardt und Robert Kohnen als Cembalisten vertreten sowie mit seinem Orchester. Schwerpunkt seines Wirkens ist die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts von deutschen, italienischen und französischen Komponisten, wie Georg Muffat, Johann Sebastian Bach, Arcangelo Corelli, Jane-Baptiste Lully, Jean-Philippe Rameau, Francois Couperin und Wolfgang Amadeus Mozart. Er tritt auch regelmäßig mit seinen beiden Brüdern Wieland Kuijken (Viola da gamba, Cello) und Barthold Kuijken (Traversflöte) auf, die auf ihren Instrumenten ebenfalls international bekannte Virtuosen sind. Zum Familienensemble gehört neben seiner Frau inzwischen die zweite Generation mit Marie, Piet und Sara Kuijken. 2004 setzte Kuijken erstmals ein Violoncello da spalla ein, welches auf seine Anregung hin durch den Musiker und Geigenbauer Dmitry Badiarov nach historischen Beschreibungen und Abbildungen hergestellt wurde. Von 1993 bis zu seiner Pensionierung 2009 unterrichtete Kuijken Barockvioline an der niederländischsprachigen Abteilung des Königlichen Konservatoriums in Brüssel. Das seit 1986 bestehende Kuijken-Quartett, in dem neben Familienmitgliedern auch Geiger wie Ryo Terakado oder Francois Fernandez mitwirken, erarbeitete sich inzwischen ein romantisches Repertoire. Neben seinen hauptamtlichen Tätigkeiten als Dozent hatte er Gastprofessuren am Londoner Royal College of Music, an der Universität Salamanca, an der Accademia Musicale Chigiana, am Conservatoire de Musique de Genève und an der Musikhochschule Leipzig. 2005-12 macht er, von der von Joshua Rifkin aufgestellten These ebenfalls überzeugt, dass Bach seine Kantaten, Motetten, Passionen und Messen nur mit einem Vokalquartett besetzte, Tonträgeraufnahmen mit der kleinen Chorbesetzung von vier Sängern. Auf dem Wege zur Verbreitung der historischen Aufführungspraxis hat er, ab 1968 als Autodidakt beginnend, die Violine ohne Stütze und Kinnhalter frei auf die Schulter gelegt und durch die so erreichte freie Spieltechnik, Meilensteine zur Wiederentdeckung eines „authentischen Klangbildes“ bei der Barockvioline gesetzt. Sigiswald Kuijken ist im Gegensatz zu einigen anderen Lehrmeinungen, ein überzeugter Verfechter dieser „Chin-off“-Praktik. Wie seine Kollegen Franzjosef Maier und Reinhard Goebel in Köln sowie Eduard Melkus in Wien und Marie Leonhardt in Den Haag, förderte er bereits früh die Heranbildung einer neuen Generation professioneller Barockgeiger. Am 2. Februar 2007 erhielt Kuijken die Ehrendoktorwürde der Katholieke Iniversiteit Leuven. Im Februar 2009 wurde ihm der mit 20.000 € dotierte Kulturpreis der Flämischen Gemeinschaft verliehen.
16.2. Brian LARGE wird 85
Er war 1965-80 Chefopernregisseur der BBC, seit 1980 ist er Head of Media an der New Yorker Metropolitan Opera. Er hat zwei Emmys für TV Aufzeichnungen gewonnen, nämlich einen Outstanding Achievement Award 1991 für die Gala zum Silbernen Jubiläum der Met und einen 1992 für die Produktion der Tosca unter Zubin Mehta. Unter anderem hat Large bei den Aufzeichnungen des Ring-Zyklus in Bayreuth 1980, dem Video der Drei Tenöre (1990) und einigen Videos von Cecilia Bartoli Regie geführt. 1991-2009 und im Jahre 2011 führte er bei der Fernsehübertragung des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker die Bildregie. Large hat auch zwei Biographien, über Bedrich Smetana (1970) und Bohuslav Martinu (1976), verfasst.
18.2. Marek JANOWSKI wird 85
Er hat seinen Vater, einen polnischen Staatsbürger, nie gesehen. Er wuchs in der Heimat seiner Mutter, in Wuppertal, auf, wo er eine Violin- und Klavierausbildung erhielt. Er absolvierte ein Kapellmeisterstudium an der Kölner Musikhochschule unter anderem bei Wolfgang Sawallisch. Seinen künstlerischen Berufsweg begann er als Korrepetitor und Kapellmeister in Aachen, Köln, Düsseldorf und Hamburg und wurde dann Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Freiburg (1973–75) und der Dortmunder Philharmoniker (1975–79). In dieser Zeit erhielt er eine erste Auszeichnung, den Deutschen Schallplattenpreis (1976). 1986-90 amtierte er parallel zu seiner Arbeit in Frankreich als Chefdirigent des Gürzenich-Orchesters in Köln, 1997-99 war er außerdem Ständiger Gastdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. In den 1980er Jahren war er regelmäßiger Gastdirigent in der internationalen Opern- und Konzertszene, von der Metropolitan Opera New York und der Wiener Staatsoper über Chicago und Paris bis München, Hamburg und Berlin. In den 1990er Jahren hat Janowski sich aus dem Opernbetrieb zurückgezogen, um sich stärker auf den Konzertbereich zu konzentrieren. So führte er zwischen 1984 und 2000 als Musikalischer Leiter das Orchestre Philharmonique de Radio France zu internationalem Ansehen und machte es zum Spitzenorchester Frankreichs. 2001-03 hatte er die Chefposition auch bei der Dresdner Philharmonie inne. 2002-17 prägte er als Künstlerischer Leiter das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. 2005-12 leitete er zusätzlich das Orchestre de la Suisse Romande in Genf. Zudem ist er Endowed Guest Conductor des Pittsburgh Symphony Orchestra. Seine 1999 begonnene Zusammenarbeit mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo setzt er fort. Bis heute (2004) gilt Janowskis Gesamteinspielung von Richard Wagners Zyklus Der Ring des Nibelungen mit der Staatskapelle Dresden weltweit als eine der musikalisch interessantesten, die von diesem Werk je aufgenommen wurde. Seine CDs aus den letzten Jahren wurden vielfach preisgekrönt. Seine Tätigkeit als Chef des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin begann er im Herbst 2002 mit einem fünfteiligen Robert-Schumann-Zyklus. Im März 2000 hatte er mit dem RSB die erste Gesamtaufnahme von Paul Hindemiths großer philosophischer Johannes-Kepler-Oper Die Harmonie der Welt realisiert, die im Dezember 2002 bei WERGO auf CD erschienen ist und mit dem „Echo Klassik“ 2003, dem Grand Prix du Disque der Akademie Charles Cros 2003 und den „Cannes Classical Award“ 2004 ausgezeichnet wurde. Seine erste CD mit dem RSB – Lieder von Richard Strauss, gesungen von Soile Isokoski, erschienen im Februar 2002 bei dem finnischen Label ONDINE – war im Oktober 2002 mit dem „Gramophone Award“ geehrt worden. Die 2005 erschienene Ersteinspielung von Paul Hindemiths letzter Oper Das lange Weihnachtsmahl, aufgenommen 2004 von Janowski und dem RSB, erhielt im Herbst 2006 einen Echo Klassik. Er war 2019-23 Chefdirigent der Dresdner Philharmonie.
18.2. Aldo CECCATO wird 90
Er begann seine musikalische Ausbildung am Verdi-Konservatorium seiner Heimatstadt und studierte 1959-62 Dirigieren an der Hochschule für Musik in Westberlin. Mehrfach besuchte er Sommerkurse bei Sergiu Celibidache. An der Accademia Chigiana erhielt er ein Diplom im Klavierspiel. Zunächst trat Ceccato als Pianist auf. Im Jahre 1964 debütierte er als Dirigent mit einer Aufführung von Mozarts Don Giovanni am Teatro Nuovo von Mailand. Es folgten das Debüt an der Mailänder Scala (1967) und der Covent Garden Opera (1969). 1970-74 trat er als Gastdirigent mit dem New York Philharmonic Orchestra auf. 1973-77 war er Musikdirektor des Detroit Symphony Orchestra, danach bis 1983 Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. 1985-89 war er Chefdirigent der Radiophilharmonie Hannover des NDR, daneben auch Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters Bergen in Norwegen (1985–90). Er leitete dann u. a. das Rundfunksinfonieorchester in Turin, das Spanische Nationalorchester in Madrid, die Tschechische Philharmonie in Brünn – mit der er vor Papst Johannes Paul II. das Oratorium Christus von Franz Liszt aufführte – und die Pomeriggi Musicali in Mailand. Als Gastdirigent trat Ceccato mit international bekannten Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Cleveland Orchestra und dem Philadelphia Orchestra, dem New York Philharmonic Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin und der Staatskapelle Dresden, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem NHK-Sinfonieorchester in Tokio auf. Ceccato leitete die Dirigierklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg und gab Meisterklassen u. a. in Hannover, Santiago de Compostela, Bergen und Oxford. Er wurde mit einem Ehrendoktortitel der Eastern Michigan University (1976) und als Commendatore della Republica Italiana (1981) geehrt. Er ist Mitglied der Accademia di Santa Cecilia in Rom (seit 1981) und Ehrenmitglied der Dvořák-Gesellschaft in Prag.
19.2. Dominique PROBST wird 70
Der Sohn der Schauspielerin Gisèle Casadesus studierte am Conservatoire de Paris, wo er 1978 den ersten Preis im Fach Schlagzeug gewann. Im Folgejahr erhielt er den Kompositionspreis der Fondation Lili Boulanger. Seit 1973 ist Probst Soloschlagzeuger beim Orchestre Colonne. Außerdem unterrichtet er am Konservatorium von Levallois-Perret und war 1978-2000 Professor am Conservatoire de Paris. 2009 gab er eine Meisterklasse an der Universität von Boulder/Colorado. 1986 verlieh ihm die Académie des Beaux-Arts für seine Oper Maximilian Kolbe nach einem unveröffentlichten Buch von Eugène Ionesco mit dem Kompositionspreis Marcel Samuel-Rousseau. Das Werk wurde für das Fernsehen verfilmt und erhielt 1990 den Preis Talents Nouveaux Musique der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques und 1991 den Orphée d’Or der Académie Nationale du Disque Lyrique. Seine zweite Oper La petite sirène nach einem Libretto von Marguerite Yourcenar wurde 1993 uraufgeführt. Auf einer Reise durch Australien und Vietnam entstand nach einem Libretto von Duong Le Quy die Oper Motherland, die 2002 bei Festival von Melbourne uraufgeführt und mit dem Prix Musique Paul-Louis Weiller des Institut de France ausgezeichnet wurde. 2004 fand die Uraufführung seiner Symphonie des Bulles mit 450 internationalen Instrumentalisten und Choristen statt. Mehrere Jahre stand seine L’Ile de Lumière auf dem Spielplan des Orchestre Colonne, 2007 wurde das Werk vom Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo und dem Orchestre de Picardie gespielt. Im gleichen Jahr fand beim Festival Solstice d’hiver in Alençon unter Leitung von Martin Moulin die Uraufführung seines Te Deum statt.
19.2. Penelope WALMSLEY-CLARK wird 75
Nach ihrem Studium am Royal College of Music in London begann sie 1977 in England eine Konzertkarriere. Sie erregte als Bühnensängerin erstes internationales Aufsehen, als sie 1987 an der Londoner Covent Garden Oper die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« sang. In dieser Partie trat sie dann auch 1987 am Grand Théâtre Genf, 1989 an der English National Opera London und 1990 am Opernhaus von Köln auf. 1988 hörte man sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Mrs. Frestln in der zeitgenössischen Oper »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne, und sie gastierte in dieser Oper anschließend auch in Berlin. 1988 wirkte sie an der Covent Garden Oper, 1991 an der Opéra Bastille Paris in der englischen wie in der französischen Erstaufführung der Oper »Un Re in ascolto« unter der Leitung des Komponisten L. Berio mit. Im Wiener Konzerthaus (1987) wie in der Royal Festival Hall London sang sie in konzertanten Aufführungen einer weiteren modernen Oper, »Le grand Macabre« von Ligeti. In der City Hall London hörte man sie als Solistin in »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms; zusammen mit dem London Symphony Orchestra trat sie in den »Carmina Burana« von C. Orff auf, in Liverpool in Mendelssohns »Elias«, im englischen Rundfunk BBC in »Moses und Aron« von Schönberg (1988). Am Teatro Fenice Venedig gastierte sie in »Elegy for young Lovers« von H.W. Henze. An der Covent Garden Oper nahm sie an der Uraufführung der Oper »Gawain« von Harrison Birtwistle teil (30.3.1991), bereits 1990 in der English National Opera in der Uraufführung von Robert Holloways »Clarissa«. Dort sang sie 1995 die Donna Anna in »Don Giovanni«. Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1994 in der Titelrolle von Donizettis »Maria Stuarda«, 1995 als Leonora in Verdis »La forza del destino«, 1996 als Leonore im »Troubadour« und 1997 als Norma. Sie wirkte in München in der Uraufführung von Roderick Watkins Oper »The Juniper Tree« mit. Sie gab Konzerte in Frankfurt a.M. und Berlin, in Wien und Salzburg (1988 in »Instant Remembered« von E. Krenek), in der CSR und in Russland. Dabei trat sie gern in zeitgenössischen Werken vor ihr Publikum.
Schallplatten: Wergo (»Le grand Macabre«, »Akanthos« von Xanekis), Chandos (»Hathor-Suite« von Bergman, Werke von Holloway, »Gawain« von H. Birtwistle).
19.2. Fabio VACCHI wird 75
Er studierte bei Giacomo Manzoni, Franco Donatoni und Tito Gotti. 1974 besuchte er Kurse am Berkshire Music Center in Tanglewood/USA. Er gewann den „Koussevitzky Prize in Composition“. Für seine Soupirs de Genève für elf Solostreicher bekam er 1976 den ersten Preis beim Gaudeamus Wettbewerb in den Niederlanden. 1979 und 1981 widmete die Biennale Venedig seinem Werk Sonderkonzerte. 1982 wurde beim Musikfest Florenz seine erste Oper Girotondo, nach einem Text von Arthur Schnitzler, uraufgeführt. 1990 brachte das Teatro Comunale von Bologna seine Oper Il Viaggio zur Uraufführung. 1993 folgte in Lyon La Station thermale, nach einem Stück von Carlo Goldoni. Im Dezember 1995 dirigierte Vacchi seine Pantomime Faust, nach Heinrich Heine am Teatro Comunale Bologna. 1998 führten die Lyon National Opera und das Teatro Comunale Bologna seine Oper Les Oiseaux de Passage auf. Für die Saison 2005/06 bekam Vacchi von der Mailänder Scala den Auftrag für Teneke, nach einem Text des türkischen Schriftstellers Yashar Kemal. Von den Opernhäusern Madrid und Lissabon wurde ihm die Aufgabe anvertraut, ein bisher unveröffentlichtes Opernfragment von Manuel de Falla, El Fuego Fatuo, zu vervollständigen. Zweimal ehrten die Salzburger Festspiele Vacchi mit der Vergabe von Auftragswerken: Im Juli 2000 spielte das Orchestre de Paris unter Ivan Fischer im Kleinen Festspielhaus Tre veglie für Mezzosopran, Violoncello und Orchester. Im August 2006 brachten im Großen Festspielhaus die Wiener Philharmoniker unter Riccardo Muti Giusta Armonia zur Uraufführung. Von Vacchis Instrumentalwerken sind hervorzuheben: Luoghi Immaginari (1987-92), die Kantate Sacer Sanctus für Chor und Instrumente (1997) und Notturno concertante für Gitarre and Orchester (1994). 2001 komponierte Vacchi die Filmmusik zu Il mestiere delle armi von Ermanno Olmi. Er bekam dafür den „David di Donatello“-Preis. Eine Nominierung für den „David di Donatello“ erhielt er für die Filmmusik von Centochiodi (2007).
19.2. Wladimir ATLANTOW wird 85
Sein Vater Andrej Atlantow (1906-71) war als Bassist am Opernhaus von Leningrad engagiert, seine Mutter wirkte in der gleichen Stadt als Operettensängerin. Er besuchte die Musikhochschule und seit 1957 das Konservatorium von Leningrad, wo er Schüler von N. Bolotina und von P.G. Tichonow war. 1963 wurde er an die Oper (Kirow-Theater) von Leningrad engagiert, studierte dann aber nochmals 1963-65 bei Barra in Mailand. 1966 Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau, 1967 Sieger bei Wettbewerben in Sofia und Montreal. Seine Karriere in Leningrad gestaltete sich sehr erfolgreich, und nach einem Gastspiel am Bolschoi Theater von Moskau 1967 wurde er 1968 als Mitglied in das Ensemble dieses Opernhauses berufen. Seither war er einer der führenden russischen Tenöre seiner Generation. Als seine besonderen Glanzrollen galten der Lenski in »Eugen Onegin« und der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Dazu beherrschte er jedoch das italienische Repertoire, in erster Linie Partien wie den Cavaradossi in »Tosca«, den Titelhelden in Verdis »Don Carlos«, den Radames in »Aida« und den Canio im »Bajazzo«. 1969 hörte man ihn bei den Festspielen von Wiesbaden als Don José in »Carmen«, als Don Carlos und als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«; 1987 sang er dort den Dimitrij in »Boris Godunow«. 1971 gastierte er mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters an der Wiener Staatsoper als Hermann mit sensationellem Erfolg. 1972-95 gastierte er dann regelmäßig an der Wiener Staatsoper (als Cavaradossi, als Don José, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Dimitrij, als Posa (!) in Verdis »Don Carlos«, als Luigi in Puccinis »Il Tabarro«, als Otello von Verdi, als Canio, als Andrei Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgski, als Lenski, als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und als Hermann in mehr als 150 Vorstellungen). 1973 sang er mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters an der Mailänder Scala den Lenski, den Wladimir in Borodins »Fürst Igor« und den Titelhelden in Prokofjews »Semjon Kotko«. An der Mailänder Scala sang er dann auch 1974 das Tenor-Solo im Verdi-Requiem und den Cavaradossi, 1990 den Hermann in »Pique Dame« und 1993 den Canio. 1974 gastierte er sehr erfolgreich an der Deutschen Oper Berlin als Cavaradossi. 1975 erregte er bei einem Gastspiel des Bolschoi Theaters in New York Aufsehen. 1980 sang er an der Münchner Staatsoper erstmals den Titelhelden in Verdis »Otello«, ebenfalls eine seiner großen Partien, die er u.a. 1988 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1993 beim Festival von Orange, 1995 an der Opera Pacific in Costa Mesa vortrug. An der Pariser Oper gastierte er 1981 als Don José, 1991 als Samson und 1992 als Otello von Verdi. 1985 hörte man ihn bei den Festspielen von Ravenna als Canio. 1990 trat er bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom wieder als Canio auf, 1991 in Amsterdam als Andrej in Tschaikowskys »Mazeppa«, 1992 in Boston als Hermann. Bis 1993 gastierte er auch mehrfach an der Covent Garden Oper London (als Canio und als Otello). 1993 debütierte er als Canio an der Metropolitan Oper New York, an der er dann bis 1994 in insgesamt 18 Vorstellungen auch den Otello gesungen hat. Er war verheiratet mit der Sopranistin Tamara Milaschkina (1934-2024). – Die dramatische Kraft und der metallische Glanz seiner Tenorstimme wurden im heldischen Repertoire immer wieder bewundert.
Schallplatten der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion Melodiya, darunter mehrere integrale Opern (»Fürst Igor«, »Eugen Onegin« als Partner von Galina Wischnewskaja, »Francesca da Rimini« von Rachmaninow, »Jolanthe« von Tschaikowsky, »Der steinerne Gast« von Dargomyschki), davon manches auf Eurodisc (»Ruslan und Ludmilla« von Glinka, Dimitrij in »Boris Godunow«, Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin) übernommen. Auf letzterer Marke auch als Canio im »Bajazzo« zu hören. Auf Gala als Luigi in »Il Tabarro« von Puccini. Warner-Video (Titelrolle in Verdis »Otello«, Verona 1982). – Der Vater des berühmten Tenors Andrej Atlantow singt eine kleine Partie in einer Gesamtaufnahme von »Chowanschtschina« auf Melodiya.
20.2. Francesco PICCOLI wird 65
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger am Konservatorium von Verona, die er dort 1987 abschloß. Bereits zuvor hatte er im September 1986 am Teatro Sociale von Rovigo als Beppe in »Rita« von Donizetti debütiert. 1988 sang er am Teatro Municipale in Piacenza den Gabriello in »La cena delle beffe« von Giordano. Beim Rossini Festival in Pesaro sang er 1988 den Dogen in Rossinis Oper »Otello«, 1989 den Dorvil in »La scala di seta«, ebenfalls von Rossini, 1994 den Ormondo in Rossinis »L‘ Inganno felice«. 1989 sang er in Florenz in der Operette »Il Finanziere e il Ciabattino« von Offenbach, 1990 am Teatro Fenice Venedig den Ferrando in »Così fan tutte«. 1990 trat er am Theater von Savona als Achilles in der vergessenen Oper »Ecuba« von N.A. Manfroce, 1991 am gleichen Haus als Alfredo in »La Traviata« auf. 1990 debütierte er als Arbace in Mozarts »Idomeneo« an der Mailänder Scala, an der dann auch 1992 den Lorenzo in »Fra Diavolo« von Auber, 1996 den Hylas in »Les Troyens« von Berlioz und den Rinuccio in »Gianni Schicchi«, 1997 den Albazar in Rossinis »Il Turco in Italia« gesungen hat. 1992 gastierte er bei den Festspielen von Schwetzingen in dem Pasticcio »Il Barbiere di Salisburgo«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1992 als Filipeto in E. Wolf-Ferraris »I quattro rusteghi«, 1996 als Beppe im »Bajazzo« sowie 1996 und 2000 als Pedillo in der »Entführung aus dem Serail«. 1993 hörte man ihn am Teatro Comunale Bologna in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und als Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, 1993 am Teatro Regio Turin als Arturo in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, in Palermo in der Operette »Cin-ci-la« von Lombardo & Ranzato, am Teatro Verdi Triest als Alfredo in »La Traviata«, am Teatro San Carlo Neapel in »Il mondo della luna« von J. Haydn, bei den Festspielen von Verona 1993 und 1995 als Beppe im »Bajazzo«. 1995 gastierte er am Teatro Regio Turin in »Gianni Schicchi«, bei der Glyndebourne Touring Opera als Rodolfo in »La Bohème«, 1996 wieder am Teatro Regio Turin als Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1997 in Catania als Goffredo in der Händel-Oper »Rinaldo«. Er sang in Lucca den Raimondo in der zeitgenössischen Oper »I due Timidi« von Nino Rota, in Vicenza den Mercurio in »La Calisto« von Cavalli, in Neapel den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1998 gastierte er in London (bei der Covent Garden Oper in der dortigen Albert Hall) als Prunier in Puccinis »La Rondine«. Bei den Aufführungen von Puccinis »Turandot« in der »Verbotenen Stadt« in Peking wirkte er 1998 als Pang mit (Mitschnitt auf RCA/BMG). 1999 hörte man ihn am Teatro Regio Turin als Alfredo in »La Traviata«, 2000 am Teatro Bellini Catania als Beppe im »Bajazzo«. 2001 gastierte er als Alfredo in »La Traviata« an der Wiener Staatsoper.
Schallplatten: Bongiovanni (»L‘ Ebreo« von Apolloni, »Ecuba« von Nicola Antonio Manfroce), Decca (Albazar in Rossinis »Il Turco in Italia«, Kantaten von Rossini), RCA/BMG (Gaspard in »La Favorite« von Donizetti).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://francescopiccoli.interfree.it/
20.2. Riki TUROFSKY wird 80
Die Künstlerin, deren eigentlicher Name Rita Nan Turofsky war, absolvierte ein sehr gründliches Musik- und Gesangstudium an der Universität von Toronto, an der Academy of the West in Santa Barbara (Kalifornien) und in den Opernschulen der Opern von Vancouver und San Francisco. 1970 debütierte sie an der Oper von Vancouver als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«. Nachdem sie zu den Preisträgern eines internationalen Gesangwettbewerbs in Toronto gehört hatte, kam sie zu einer erfolgreichen Karriere als Koloratursopranistin, vor allem in Kanada an den Opernhäusern von Toronto und Vancouver. Sie gastierte u.a. in Kansas City, in Houston/Texas und an weiteren Bühnen in Nordamerika. Dabei hörte man sie in Partien wie der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Susanna in »Le nozze di Figaro«, der Zerlina in »Don Giovanni«, der Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, der Gilda in »Rigoletto« und der Marie in der Donizetti-Oper »La Fille du Régiment«. 1975 wirkte sie an der Oper von Toronto in der Uraufführung der Oper »The Glove« von Polgar mit; diese Aufführung wurde vom Kanadischen Fernsehen aufgezeichnet. Sie kam auch als Konzert- und Oratoriensängerin zu einer belangreichen Karriere.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://suddenly70.ca
20.2. Margaret KINGSLEY wird 85
Sie erhielt ihre Ausbildung am Royal College of Music London. 1965-66 sang sie im Chor des Glyndebourne Festivals. Bereits 1965 trat sie als Ortlinde in der »Walküre« an der Covent Garden Oper London auf, an der sie dann bis 1976 u.a. auch als Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, als Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss, als 3. Norn in »Götterdämmerung«, als Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss und als Player Queen in »Hamlet« von Humphrey Searle aufgetreten ist. Sie debütierte bei den Festspielen von Glyndebourne 1966 in der Partie der 1. Dame in der »Zauberflöte«. Anschließend sang sie bei der Glyndebourne Touring Opera 1968 die Donna Elvira in »Don Giovanni« und 1969 die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. 1969 sang sie an der Salers’s Wells Opera die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Sie hatte dann eine erfolgreiche Karriere an den großen englischen Theatern, an der English National Opera London (hier 1983-84 als Amneris in »Aida«, als Marina in »Boris Godunow«, als Achrossimowa in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten), bei den Festspielen von Edinburgh und an der Scottish Opera Glasgow (1971-72 Brünnhilde in der »Walküre«, 1972 Cassandre in »Les Troyens« und 1974 Leonore in »Fidelio«). Internationale Gastspieltätigkeit mit Auftritten an den Staatsopern von Hamburg, München und Stuttgart, an den Staatstheatern von Karlsruhe und Hannover, bei den Festspielen von Wiesbaden, an der Königlichen Oper Stockholm, am Nationaltheater Prag, in Lyon, Neapel, Miami und Washington. Sie gastierte 1970 und 1972 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel (in Wagner-Rollen), 1971 und 1972 an der Grand Opéra Paris (als Brünnhilde in der »Walküre«), 1971-73 an der Staatsoper Wien (als Brünnhilde in der »Walküre« und als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«). Ihr Repertoire enthielt vor allem Partien für dramatischen Sopran, darunter auch Wagner-Heroinen (Brünnhilde, Gutrune). Zu nennen sind weiters die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Elettra in Mozarts »Idomeneo«, die Giorgetta in »Il Tabarro« von Puccini, die Rezia in »Oberon« von Weber, die Eurydice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell. Nicht weniger von Bedeutung war ihre Karriere als Konzertsopranistin. Sie lehrte als Professorin am Royal College of Music London.
21.2. Mária ZEMPLÉNI wird 75
Sie absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium 1968-75 an der Budapester Musikakademie, wo Jenö Sipos ihr hauptsächlicher Lehrer war. 1975 debütierte sie an der Nationaloper von Budapest, an der sie seitdem eine große Karriere entwickelte. Sie sang dort u.a. in den Uraufführungen der Opern »Csongor und Tünde« von Attila Bozay (1985) und »Ein Herr aus Venedig« (»Egy úr Velencéböl«, 1991) von Ferenc Farkas. Sie gab auch Gastspiele im Ausland, hier jedoch in erster Linie als Konzert- und Oratoriensängerin. Von ihren Bühnenpartien seien die Pamina in der »Zauberflöte«, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Norina in »Don Paquale«, die Mimi wie die Musetta in »La Bohème«, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Micaela in »Carmen«, die Salome in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper und die Giorgetta in »Il Tabarro« von Puccini genannt. Sie nahm an zahlreichen Rundfunk- und Fernsehsendungen teil.
Schallplatten: Hungaroton (u.a. vollständige Opern »Orpheus und Eurydike« von Gluck, »La Fedeltà premiata« von J. Haydn, »Belfagor« von O. Respighi, »Falstaff« von Antonio Salieri), Arts (Missa brevis von Z. Kodály).
21.2. Armin ROSIN wird 85
Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München die Posaune. Sein Staatsexamen erhielt er dort 1962. 1962-67 studierte er Musikwissenschaft, Geschichte und Bibliothekswissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Abschlussjahr erhielt er ein Doktoranden-Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. 1963-66 erhielt er Dirigier-Unterricht bei Joseph Keilberth (ehemals Prager Dt. Philharmonie). In den Jahren 1964/65 besuchte er Dirigier-Sommerkurse bei Herbert von Karajan und István Kertész (Mozarteum Salzburg). 1971-77 bekam Rosin Dirigier-Unterricht bei Sergiu Celibidache. Bereits mit 21 Jahren war Rosin Soloposaunist der Bamberger Symphoniker. Mit 28 Jahren wechselte er zum Radio-Symphonie-Orchester (unter Celibidache) nach Stuttgart. 1973 bespielte er die weltweit erste Schallplatte mit Posaunen-Konzerten. Mit dieser Aufnahme gelang es ihm, die Posaune als Solo-Instrument in die Konzertsäle Europas neu einzuführen. Auch in Korea war er der erste, der als Posaunen-Solist mit dem Seoul-National-Orchester oder in Taiwan mit dem Taibei-National-Orchester auftrat. Über 70 Kompositionen wurden eigens für ihn von Komponisten geschrieben. 2001 führte er das ihm gewidmete letzte Werk des Hindemith-Schülers Harald Genzmer urauf. Im Auftrag der Universal-Edition, Wien verfasste er 1976 eine Posaunenschule mit neuen Lehr- und Spielmethoden entsprechend den neuesten Erkenntnissen der Pädagogik. Die DOV beauftragte ihn mit der Co-Autorschaft ihres Probespiel-Orchesterstellen-Hefts. Rosin ist Präsident des Internationalen Blechbläser-Wettbewerbs von Südkorea und Juror bei international bedeutenden Musikwettbewerben (ARD-München, Markneukirchen, Genf, Prager Frühling, Moskau, Gaudeamus Amsterdam) bei denen er als Vertreter Deutschlands eingeladen wurde. 1980 wurde er auf eine ordentliche Professur für Posaune an die Stuttgarter Musikhochschule berufen, die er nach seiner Emeritierung im Jahr 2006 auf Wunsch seiner Studenten noch um einige Jahre im Lehrauftrag verlängerte. Als Solist spielte er noch Konzerte bis Oktober 2021, als ihn die Corona-Pandemie aufhören ließ. Rosin ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Stuttgart.
22.2. David Maxwell ANDERSON wird 60
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger an der Glasgow Academy und im Queen’s College Cambridge, seit 1986 am Royal College of Music London und schließlich seit 1989 im National Opera Studio London. 1987 debütierte er bei der Opera Northern Ireland als Gastone in »La Traviata«. Er kam dann zu ersten Erfolgen, als er bei der Opera North Leeds und bei der English National Opera London den Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi« sang. In den folgenden Jahren hörte man ihn an der Opera North als Pinkerton in »Madame Butterfly« und als Herzog in »Rigoletto«. 1991 gastierte er als Rodolfo in »La Bohème« an der Scottish Opera Glasgow und bei der Glynebourne Touring Opera. 1993 Gastspiel am Teatro Verdi Pisa als Alfredo in »La Traviata«. 1994 sang er bei der English National Opera den Stewa in Janáceks »Jenufa«. 2000 sang er bei der Opera North Leeds den Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, 2001 an der Oper von Monte Carlo den Anatol in »Vanessa« von Samuel Barber. Als Konzertsänger trat er im Verdi-Requiem, in der Missa da Gloria von Puccini, in »The Dream of Gerontius« von E. Elgar, im Te Deum von Bruckner, in Vaughan Williams »Serenade to Music« und in weiteren Werken der verschiedensten Stilrichtungen hervor.
22.2. Lucy SHELTON wird 70
Sie studierte am Pomona College, dann am New England Conservatory in Boston. 1980 begann sie ihre Bühnen- wie ihre Konzertkarriere. 1989 trat sie im englischen Fernsehen als Jennifer in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett auf. Zu ihren Opernpartien gehörten die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Salud in »La vida breve« von M. de Falla, Partien in »Zaïde« von Mozart, »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola und in »The Ghosts of Versailles« von John Corigliano. Sie trat als Konzertsängerin in den USA wie in Europa auf und brachte dabei ein Programm zum Vortrag, das Werke von der Barock-Epoche bis zur zeitgenössischen Musik enthielt. Auf letztere hatte sie sich in besonderer Weise spezialisiert. Sie wirkte im pädagogischen Bereich an der Eastman School of Music und am Cleveland Institute of Music.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.lucyshelton.com/
22.2. Thomas PAUL wird 90
Ausgebildet an der Juilliard School of Music New York bei Hans Heinz, und zwar für Orchesterleitung; Gesangstudium bei Beverly Johnson, Gibner Kind und Cornelius Reid in New York. Bühnendebüt 1962 an der New York City Opera als Sparafucile in »Rigoletto«. Seine Karriere spielte sich vor allem in den USA und in Kanada ab; dort sang er in Baltimore, Cincinnati, Houston/Texas, in New Orleans, Philadelphia, Pittsburgh und St. Paul, in Boston, San Francisco (1963 den Sprecher in der »Zauberflöte« und den Sparafucile, 1964 den Colline in »La Bohème« und den Nourabad in »Les pêcheurs de perles« sowie 1986 den Comte Des Grieux in »Manon« von Massenet), Washington, Vancouver und Montreal, vor allem aber an der City Opera New York, an der er bis 1971 auftrat. 1964 wirkte er beim Central City Festival in der Uraufführung der Oper »Lady from Colorado« von Ward mit, auch beim Aspen Festival aufgetreten. Aus seinem Bühnenrepertoire sind im Einzelnen zu nennen: der Figaro in »Le nozze di Figaro«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Titelheld in »Herzog Blaubarts Burg« von Béla Bartók, der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Vater in Charpentiers »Louise«, der Pater Guardian in »La forza del destino« von Verdi, der Rocco in »Fidelio«, der Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky, der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, der Ptolemäus in »Julius Cäsar« von Händel und der Don Marco in »The Saint of Bleecker Street« von Menotti. Auch im Konzertsaal in einem umfassenden Repertoire aufgetreten; Dozent an der Eastman School of Music in Rochester (New York) und an der Aspen School (Colorado).
Schallplatten: DGG (Brander in vollständiger Aufnahme »La Damnation de Faust« von Berlioz).
22.2. Ilse LUDWIG wird 95
Nachdem sie zuerst als Chorsängerin tätig gewesen war, wurde sie durch die Dresdner Pädagoginnen Marianne Rau-Hoeglauer, Käthe Heine-Mitzschke und Annemarie Rauch zur Solistin ausgebildet. Sie debütierte 1954 an der Staatsoper von Dresden als Hirt in Puccinis »Tosca«. Seitdem blieb sie für mehr als 35 Jahre Mitglied dieses großen Hauses. Man schätzte hier ihre Gesangskunst wie ihr darstellerisches Talent in einer Vielzahl von Aufgaben aus dem lyrischen Fachbereich. Sie sang u.a. die Dorabella in »Così fan tutte«, den Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Erda im Nibelungenring, die Carmen und die Mrs. Quickly in »Falstaff« von Verdi. Sie sang auch die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, den Hänsel in »Hänsel und Gretel«, die Marchesa in Donizettis »Regimentstochter« und die Filipjewna in »Eugen Onegin«. 1976 trat sie in Dresden in der Uraufführung der Oper »Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« von Udo Zimmermann auf. 1985 wirkte sie in einer der Gala-Aufführungen zur Eröffnung der wieder aufgebauten Dresdner Semper-Oper als Annina im »Rosenkavalier« mit. Sie sang dort noch 1989 die Mary in »Der fliegende Holländer«. Sie war durch einen Gastvertrag der Staatsoper Berlin verbunden. Sie gastierte auch zusammen mit dem Ensemble der Staatsoper Dresden an den Opernhäusern von Leningrad, Prag, Budapest, Bratislava (Preßburg), in Lausanne, bei den Wiener Festwochen und bei den Festspielen von Wiesbaden. Verheiratet mit dem Opernsänger Wilfried Jahns. Ihre Tochter Annette Jahns (1958-2020) wurde ebenfalls als Sängerin bekannt.
Schallplatten: Eterna (Emilia in Verdis »Otello«, »Il matrimonio segreto« von Cimarosa), Denon (Annina im »Rosenkavalier«).
22.2. Anny SCHLEMM wird 95
Ihr Vater Franz Schlemm war Chorist an der Frankfurter Oper. Ausbildung durch Erna Westenberger in Berlin. Sie debütierte 1948 am Stadttheater von Halle (Saale) als Bastienne in »Bastien und Bastienne« von Mozart. 1949 kam sie an die Berliner Staatsoper, deren Mitglied sie bis 1961 war und wurde gleichzeitig an die Komische Oper Berlin verpflichtet. Hier wirkte sie in den berühmten Inszenierungen von Walter Felsenstein als Desdemona in Verdis »Otello« (1959) und als Boulotte in »Ritter Blaubart« von Offenbach (1963) mit. Die letztgenannte Partie wurde ihre große Glanzrolle, die sie in den folgenden 19 Jahren 257mal auf der Bühne sang, allein 40mal in Frankfurt a.M. und bis 1992 immer wieder an der Komischen Oper Berlin. Sie war 1950-51 am Opernhaus von Köln und seit 1951 an der Oper von Frankfurt a.M. engagiert. Bereits 1954 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Pamina in der »Zauberflöte«. Sie gastierte an den Staatsopern von München und Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin und am Staatstheater Hannover. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1954 die Zerlina in »Don Giovanni«. 1957 wirkte sie am Opernhaus von Köln in der Uraufführung der Oper »Bluthochzeit« von W. Fortner in der Partie der Braut mit, 1964 an der Frankfurter Oper in der Uraufführung von »Dame Kobold« von G. Wimberger. Ausgedehnte Gastspieltätigkeit am Teatro San Carlo Neaapel (1954), an der Staatsoper von Stuttgart (seit 1964), beim Holland Festival, an der Grand Opéra Paris, an der Staatsoper Dresden (1986) und mit dem Ensemble der Komischen Oper Berlin in Moskau, Stockholm und Prag. Hatte sie zunächst lyrische Sopranpartien gesungen, so fügte sie im Laufe ihrer langen Bühnenkarriere später dramatische Sopran- und Mezzosopranpartien in ihr sehr umfangreiches Repertoire ein, wobei man immer wieder ihr glänzendes schauspielerisches Talent bewunderte. An der Wiener Staatsoper debütierte sie bereits 1966 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Später sang sie an diesem Haus in insgesamt 29 Vorstellungen auch die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Mutter in »Baal« von F. Cerha, die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky und die alte Buryja in Janáceks »Jenufa«, die sie dort noch 2003 sang. Bei den Bayreuther Festspielen trat sie 1978-82 und 1984-85 als Mary in »Der fliegende Holländer« auf. Diese Partie übernahm sie auch 1990 an der Münchner Staatsoper. 1981 hatte sie an der Oper von Köln als Küsterin in Janáceks »Jenufa« einen besonderen Erfolg, 1978 sang sie an der Niederländischen Oper Amsterdam die Herodias in »Salome« und die Klytämnestra. 1984-85 an der Covent Garden Oper London die Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano. 1988 gestaltete sie in Frankfurt, 1989 in Stuttgart und 1991 in Toronto die Klytämnestra, 1990 an der Wiener Volksoper die Palmatica in der Operette »Der Bettelstudent« von Millöcker, 1992 an der Staatsoper Berlin die Filipjewna in »Eugen Onegin«. 1994 hörte man sie an der Komischen Oper Berlin als Amme in Aufführungen der Oper »Der gewaltige Hahnrei« von Berthold Goldschmidt, 1996 an der Staatsoper von Dresden als alte Buryja, am Theater von Halle/Saale (zu dessen Ehrenmitglied sie 1996 ernannt wurde) als Babricha in Rimski-Korsakows »Märchen vom Zaren Saltan«. 1997 hörte man sie an der Komischen Oper Berlin als alte Gräfin in »Pique Dame«, 1999 als Öffentliche Meinung in »Orpheus in der Unterwelt« von J. Offenbach. 1998 wurde sie zum Ehrenmitglied der Komischen Oper Berlin ernannt. 1999 erschien sie an der Opern von Flandern Antwerpen/Gent als alte Gräfin in »Pique Dame«, 2001 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«. Aus dem ersten Abschnitt ihrer Karriere (bis etwa 1975) sind als Bühnenpartien der Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«, die Despina in »Così fan tutte«, die Sophie im »Rosenkavalier«, das Ännchen im »Freischütz«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Titelrolle in »Die Kluge« von C. Orff, die Marzelline in »Fidelio«, dann die Agathe im »Freischütz«, die Manon Lescaut von Puccini, der Hänsel (später die Hexe) in »Hänsel und Gretel«, die Saffi im »Zigeunerbaron« und die Arabella in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper zu nennen. – Zeitweilig war sie verheiratet mit dem Dirigenten Wolfgang Rennert (1922-2012).
Sehr viele Aufnahmen auf DGG (»Madame Butterfly«, »Der Bajazzo«), HMV, Decca (Hexe in »Hänsel und Gretel«), Eterna (»Die verkaufte Braut«), Philips (Mary in »Der fliegende Holländer«), Capriccio (»Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill), Melodram (»Die Fledermaus«), Busch Editon (Page Oscar in »Ein Maskenball« von Verdi, 1951), Berlin Classics (4. Sinfonie von G. Mahler) und Harmonia mundi (Szenen aus »Bluthochzeit« von Fortner); EMI-Video (Mary in »Der fliegende Holländer«), Thorn-Video (Madelon in »Andrea Chénier«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://annyschlemm.de/
23.2. Tiziana FABBRICINI wird 65
Ihr Vater war in Asti im Piemont als Coiffeur tätig, ihre Mutter war gelegentlich als Amateursängerin aufgetreten. Sie begann im Alter von 17 Jahren ihr Gesangstudium und gewann in den Jahren 1982-85 einige Gesangwettbewerbe, darunter den Battistini-Concours in Rieti (1982), Wettbewerbe in Alessandria (1986) und Mailand (1988). Sie setzte aber ihre Studien weiter fort, sang zunächst als Choristin, übernahm aber am Theater von Alessandria seit 1986 einige Solopartien, darunter auch die Traviata. Sie kam zu einem sensationellen Debüt an der Mailänder Scala, als sie dort im Frühjahr 1990 die Violetta in Verdis »La Traviata« sang. Da man an der Scala immer noch unter dem Eindruck der unvergeßlichen Leistung von Maria Callas in dieser Partie stand, hatte man (nach einem Fiasko bei einer Aufführung im Jahre 1964) es nicht mehr gewagt, »La Traviata« dort zur Aufführung zu bringen. Nachdem der Dirigent Riccardo Muti die junge, ganz unbekannte Sängerin wie auch den genau so unbekannten Tenor Roberto Alagna auf die großen Partien der Verdi-Oper vorbereitet hatte, kam Tiziana Fabricini wie dieser zu einem spektakulären Erfolg, der sie unmittelbar in eine große Karriere einführte. An der Mailänder Scala war sie dann auch 1991-92 in Konzerten, 1991-92 und 1995 nochmals als Traviata, 1992 auch als Lucia di Lammermoor zu hören. 1990 sang sie die Traviata in Lausanne, 1991 am Teatro San Carlo Neapel und bei den Festspielen von Ravenna die Elvira in »La Muette de Portici« von Auber. 1992 trat sie in Ferrara als Contessa de Folleville in Rossinis »Il Viaggio a Reims«, an der Staatsoper Berlin abermals als Traviata, die sie 1993 auch an der Metropolitan Oper New York, an der Wiener Staatsoper, an der Hamburger Staatsoper und bei den Festspielen von Wiesbaden sowie 1994 am Teatro San Carlos Lissabon, schließlich 1996 an der Münchner Staatsoper übernahm. 1993 sang sie an der Berliner Staatsoper die Tosca. 1994 gastierte sie an der Oper von Houston/Texas als Lucia di Lammermoor, an der Staatsoper Wien als Manon Lescaut in Puccinis gleichnamiger Oper, 1995 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und 1996 am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1997 gastierte sie an der Oper von Rom in der Titelrolle von Donizettis »Maria Stuarda«, an der Staatsoper Hamburg, am Teatro Chiabrera Savona und beim Festival von Antibes (1997-98) als Tosca. 1999 sang sie am Teatro Gustavo Modena in Genua die Titelrolle in der vergessenen Barock-Oper »Arianna in Nasso« von Nicola Porpora, 2000 bei den Festspielen von Baalbeck die Tosca (mit José Cura als Cavaradossi).
Schallplatten: CBS (Violetta in »La Traviata«), Sony (ebenfalls »La Traviata«, auch als Video).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://web.archive.org/web/20110211174755/http://www.tizianafabbricini.com/
23.2. Aivars KRANCMANIS wird 70
Biographie des lettischen Bass-Baritons auf Englisch: https://www.opera.lv/en/artists/archive/arhivs/aivars-krancmanis
24.2. Gary LEHMAN wird 60
Er studierte an der Dana School of Music der Youngstown State University sowie an der Indiana University. Praktische Erfahrungen sammelte er als Mitglied des Opernstudios an der Chicago Lyric Opera; in dieser Zeit konnte er bereits in mehr als neunzig Aufführungen an dieser renommierten Bühne mitwirken. Anschließend sang er zunächst fast zehn Jahre lang ausschließlich Rollen des Bariton-Repertoires wie den Marcello in »La Bohème«, den Ford in »Falstaff«, die Titelrolle in »Eugen Onegin«, den Germont-père in »La Traviata«, den Grafen Almaviva in »Le nozze di Figaro« und den Eisenstein in der »Fledermaus«, ehe er 2003/04 den Wechsel zum Heldentenor wagte. In nur drei Jahren seit seinem Fachwechsel vom Bariton zum Heldentenor hatte er bereits großen Erfolg mit großen Wagnerpartien, darunter sein Debüt als Heldentenor in der Titelrolle von »Parsifal« an der Los Angeles Opera, wo er in letzter Minute für den erkrankten Placido Domingo einsprang; sein erster Siegmund in der »Walküre« an der Long Beach Opera sowie als Samson in »Samson et Dalila« an der Orlando Opera. 2008 gab Lehman seinen Einstand an der New Yorker Metropolitan Opera und interpretierte bei dieser Gelegenheit erstmals die gefürchtete Partie des Tristan in »Tristan und Isolde«. Sogleich wurde er wieder eingeladen und gestaltete dort im Jahr darauf den Siegmund in der »Walküre« und 2010 den Alwa in A. Bergs »Lulu«. 2008 trat er als Erik in »Der fliegende Holländer« beim Savonlinna Festival in Finnland auf. Er gastierte als Alwa und als Tannhäuser in Oslo, als Parsifal in Hamburg und St. Petersburg, als Siegmund in einer konzertanten Aufführung der »Walküre« im Festspielhaus Baden-Baden (2010) und als Tannhäuser in Erfurt und an der Deutschen Oper Berlin. Er gab sein Rollendebüt als Peter Grimes an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf (2009) und sang dort auch den Canio im »Bajazzo«. Als Tristan war Gary Lehman auch an der Oper Leipzig und am Mariinsky-Theater St. Petersburg zu erleben; an der Los Angeles Opera gastierte er als Erik und als Florestan in »Fidelio«. 2012 gastierte er an der Semperoper Dresden als Florestan, 2013 an der Bayerischen Staatsoper München als Tristan und an der Wiener Staatsoper als Tambourmajor in »Wozzeck« von A. Berg. Bei diesen und anderen Auftritten konnte Lehman mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, James Conlon, Valery Gergiev, James Levine und Fabio Luisi zusammenarbeiten.
24.2. Gregory KUNDE wird 70
Er erhielt seine Ausbildung an der Illinois State University und vervollständigte sie in der Opera School der Chicago Lyric Opera, an der er 1978 als Cassio in Verdis »Otello« debütierte. Bald trat er auch an anderen führenden amerikanischen Operntheatern auf, vor allem seit 1983 an der Washington Opera, seit 1987 an der Oper von Seattle, seit 1986 an der Oper von Dallas, an der Oper von Cincinnati und an kanadischen Opernhäusern. 1987 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Des Grieux in »Manon« von Massenet. Er konnte dann auch in Europa zu erfolgreichen Bühnenauftritten kommen, so u.a. an der Oper von Nizza und 1989 am Théâtre des Champs Elysées Paris wie in Florenz in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1990 sang er bei der Michigan Opera den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, in Amsterdam den Percy in Donizettis »Anna Bolena«. Am 24.11.1990 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung des Théâtre Berlioz in Montpellier als Raoul in den »Hugenotten« von Meyerbeer mit. Am gleichen Haus hörte man ihn als Des Grieux in »Manon« von Massenet, an der Deutschen Oper Berlin 1991 als Arturo in Bellinis »I Puritani«, am Teatro Bellini Catania, ebenfalls 1991, als Fernando in »Bianca e Fernando« von Bellini. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1991 als Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell« und als Don Ottavio in »Don Giovanni«, 1992 als Julien in »Louise« von Charpentier, 1994 als Tebaldo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1998 als Idreno in Rossinis »Semiramide«, 2010 als Rodrigo in Rossinis »La donna del lago« sowie 2017 als Des Grieux in einer konzertanten Aufführung von Puccinis »Manon Lescaut«. An der Mailänder Scala debütierte er 1992 mit dem Tenor-Solo in Rossinis Stabal mater; er sang dann noch im gleichen Jahr an der Scala den Rodrigo in Rossinis »La donna del lago«, 1993 den Don Ottavio in »Don Giovanni«, 1994 den Ernesto in »Don Pasquale«, 1996 den Chevalier Danois in Glucks »Armide«, 2001 den Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, 2014 den Énée in »Les Troyens« von Berlioz und 2015 den Titelhelden in Rossinis »Otello«. Beim Rossini Festival von Pesaro gastierte er 1993 als Rinaldo in Rossinis »Armida«, 1995 als Arnold in Rossinis »Wilhelm Tell«; 1993 sang er am Teatro Regio Turin den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, am Opernhaus von Montpellier den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, 1994 am Teatro Comunale Bologna den Leicester in Donizettis »Maria Stuarda«, 1995 in Philadelphia den Arturo in »I Puritani«, 1996 in Rom die Titelrolle in »Le Comte Ory« von Rossini und den Elvino, beim Rossini Festival in Pesaro den Ricciardo in dessen »Ricciardo e Zoraide«, am Opernhaus von Toulouse den Julien. 1997 debütierte er als Arturo in »I Puritani« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2021 auch als Arnold, als Elvino, als Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani«, als Titelheld in Giordanos »Andrea Chénier«, als Radames in »Aida« und als Otello von Verdi zu sehen war. 1997 sang er an der Opéra-Comique Paris den George Brown in »La Dame blanche« von Boieldieu, am Teatro Colón Buenos Aires 1997 den Ernesto, 1998 den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1998 an der Oper von Toulouse den Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet. 1999 gastierte er am Opernhaus von Nizza als Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti (mit Edita Gruberová als Partnerin). 1999 trat er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Bellinis »La Sonnambula« als Elvino auf, in der dortigen Avery Fisher Hall als Tebaldo. 2000 sang er an der Oper von San Diego den Don Ottavio, an der Metropolitan Oper den Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«, an der Sante Fé Opera in »Ermione« von Rossini, am Teatro Colón Buenos Aires den Narciso in »Il Turco in Italia« von Rossini. Ebenfalls 2000 hörte man ihn am Teatro Massimo Palermo als Elvino. 2001 übernahm er an der Deutschen Oper Berlin den Percy in Donizettis »Anna Bolena«. 2001 hörte man ihn wie auch schon zuvor in Bordeaux, an der Oper von Marseille als Nadir. An der Bayerischen Staatsoper München hörte man ihn 2001-02 als Arturo in »I Puritani«, 2003 als Percy und 2015 als Pollione in Bellinis »Norma«. In der Spielzeit 2006/07 sang er an der Metropolitan Oper den Arturo in »I Puritani« (an der Seite von Anna Netrebko). 2011 sang er am Teatro Regio Turin den Arrigo, beim Festival von Aix-en-Provence die Titelrolle in Mozarts »La clemenza di Tito« und am Teatro San Carlo Neapel den Idreno. 2012 sang er an der Opéra du Rhin Straßburg den Raoul, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (konzertant) die Titelrolle in »Otello« von Rossini, am Teatro Regio Turin den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« und am Theater an der Wien den Rodrigo in »La donna del lago«. Den Otello von Verdi sang er 2012 erstmals am Teatro La Fenice Venedig, danach 2013 am Palau de les Arts Reine Sofia Valencia, am Teatro Municipale Giuseppe Verdi in Salerno und am Teatro Carlo Felice Genua, 2014 an der Vlaamse Opera, 2019 an der Operá Bastille Paris und an der Oper von Monte Carlo, 2021 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und am Teatro di San Carlo Neapel, 2022 am Teatro Comunale Bologna und bei den Münchner Opernfestspielen, 2023 an den Theatern von Modena und Piacenza. 2013 sang er am Teatro La Fenice Venedig den Vasco da Gama in Meyerbeers »Afrikanerin«. Als Titelheld in Donizettis »Roberto Devereux« gastierte er 2015 am Teatro Real Madrid und in Bilbao. Den Samson in »Samson et Dalila«von Saint-Saens sang er 2016 in Valencia, am Mariinski-Theater in St. Petersburg und am Teatro Regio in Turin, 2019 an der Metropolitan Oper New York und am Teatro de la Maestranza in Sevilla. Den Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« sang er 2016 in Bilbao, 2017 am Teatro Regio Turin, 2018 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und 2019 an der Oper von Dallas. 2016-17 gastierte er als Manrico im »Troubadour« und als Otello von Verdi an der Covent Garden Oper London. 2016 gastierte er in Valencia als Titelheld in Mozarts »Idomeneo«. Als Pollione gastierte er 2016 am Teatro Regio Turin und am Teatro Real Madrid, 2017 an der Opéra de Wallonie in Liège. Als Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani« hörte man ihn 2016 in Valencia. Den Titelhelden in »Andrea Chénier« sang er 2017 an der Oper von Rom und in Bilbao, 2022 am Teatro Comunale in Bologna. 2017 und 2020 hatte er als Jean van Leyden in Meyerbeers »Le Prophète« an der Deutschen Oper Berlin sensationelle Erfolge. 2018 hörte man ihn am Gran Teatre del Liceu in Barcelona in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Poliuto« in der Titelpartie, in Valencia in der Titelpartie von B. Brittens »Peter Grimes«, am Teatro Real Madrid als Radames und an der Semperoper Dresden als Alvaro in Verdis »La forza del destino«. Bei den Festspielen in der Arena von Verona gastierte er 2018 als Radames und als Calaf in Puccinis »Turandot«; den Calaf sang er im gleichen Jahr auch am Teatro Real Madrid, 2019 am Teatro Comunale Bologna und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 2022 an der Hamburger Staatsoper. Als Don Carlos von Verdi gastierte er 2020 an der Opéra Royale de Wallonie in Liège. Als Ernani von Verdi hörte man ihn 2021 am Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon und 2022 an den Theatern von Piacenza und Ferrara, als Manrico 2021 beim Glimmerglass Festival und an der Oper von Los Angeles. 2022 gastierte er an der Bayerischen Staatsoper München als Énée, am Teatro Comunale Bologna als Rodolfo in »Luisa Miller«, beim Verdi Festival in Parma als Alvaro, an der Opernhäusern von Rom und Los Angeles als Cavaradossi in »Tosca«. 2023 gastierte er in Nizza als Florestan in »Fidelio, an der Oper von Rom als Radames, an der Semperoper Dresden als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, an der Oper von Rom als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« und als Canio im »Bajazzo«, an der Covent Garden Oper London wieder als Manrico, in der Arena von Verona als Radames und am Teatro Regio Torino als Éleazar in »La Juive« von Halévy. Sein Repertoire lag zunächst im Belcanto- und lyrischen Bereich, später erweiterte er sein Repertoire mit schwereren dramatischen Partien; ergänzend sind noch der Tamino in der »Zauberflöte«, der Alfredo in »La Traviata«, der Prunier in Puccinis »La Rondine«, der Tybalt in »Roméo et Juliette« von Gounod und der Rosillon in »Die lustige Witwe« von Franz Lehár zu nennen. Er war zu seiner Zeit der einzige Tenor der den Titelhelden in Rossinis »Otello« und in Verdis »Otello« im gleichen Jahr sang. Im weiteren Verlauf seiner Karriere betätigte er sich auch als Dirigent. So stand er 2018 am Pult des Teatro La Fenice in Venedig bei Vorstellungen von Rossinis »Il barbiere di Siviglia«.
Schallplatten: Ricordi (Idreno in »Semiramide« von Rossini), EMI (»Hamlet« von A. Thomas, Gérald in »Lakmé« von Delibes), Sony (»Armida« von Rossini), Nuova Era (»Bianca e Fernando« von Bellini), Serenissima (»Maria Stuarda« von Donizetti).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://gregorykunde.com/
24.2. John NEUMEIER wird 85
Eine Biographie über die russische Ballettlegende Vaslav Nijinsky in der örtlichen Stadtbibliothek weckte sein Interesse für den Tanz und beschäftigte ihn sein Leben lang mit dem Leben und Wirken Nijinskys. Den ersten Ballettunterricht erhielt Neumeier in seiner Heimatstadt Milwaukee (Wisconsin). Danach folgten Lehrjahre in Kopenhagen und an der Royal Ballet School in London. Schließlich kehrte er nach Milwaukee zurück und erwarb an der dortigen Marquetta University den akademischen Grad eines Bachelor of Arts in den Fächern „Englische Literatur“ und „Theaterwissenschaft“. Als er 1963 in London tanzte, sahen ihn dort u. a. auch Marcia Haydée und Ray Barra. Weil diese beiden erkannten, welch großes Potenzial in dem jungen Talent steckte, legten sie ihrem Direktor John Cranko nahe, ihn für das Stuttgarter Ballett zu engagieren. Dieser Truppe gehörte er bis 1969 als Tänzer (später Solist) an und schuf seine ersten Choreografien. Ulrich Erfurth berief ihn nach Frankfurt am Main, wo er 1969-73 Ballettdirektor war. Neumeier erregte in dieser Zeit bereits durch seine Neudeutung bekannter Handlungsballette Aufsehen (Der Nussknacker, Romeo und Julia und Daphnis und Chloë). 1973 holte ihn August Everding nach Hamburg. Seitdem ist er Leiter des Hamburg Ballett an der Hamburgischen Staatsoper, das unter seiner Direktion zu einer der führenden deutschen Ballettkompanien wurde. 1978 gründete er dort die Ballettschule des Hamburg Ballett, deren Direktor er ebenfalls ist. Als Vorbild diente ihm dabei die Stuttgarter Ballettschule. Neumeier ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Akademie der Künste Berlin. Maurice Béjart choreografierte im Jahr 1984 für Neumeier und Marcia Haydée (Neumeier widmete ihr seine Kameliendame) als Tänzer Les Chaises nach Ionescos Die Stühle. Das Stück wurde auf Tourneen u. a. in New York, Zürich, Buenos Aires, São Paulo, Rio de Janeiro, Tel Aviv, Tokio, Berlin, Essen, Dresden, Paris und Kopenhagen gezeigt. Als Gastchoreograf war Neumeier u. a. wiederholt beim American Ballet Theatre in New York (u. a. Getting Closer 1999), beim Royal Ballet in London (Lento zur Wiedereröffnung des Royal Opera House), beim Tokyo Ballet in Tokyo (Seasons – The Colors of Time zum 35-jährigen Bestehen 2000), am Mariinsky-Theater in St. Petersburg (Sounds of Empty Pages, Alfred Schnittke gewidmet, 2001 als erster westlicher Choreograf seit 100 Jahren), den Ballettkompanien der Staatsopern Wien und Dresden, beim Bayerischen Staatsballett in München, beim Ballett der Deutschen Oper in Berlin, beim Stuttgarter Ballett, beim Königlich Dänischen Ballett in Kopenhagen (u. a. Die kleine Meerjungfrau 2005 Uraufführung zur Eröffnung des Opernhauses/200. Geburtstag Hans Christian Andersen), beim Königlich Schwedischen Ballett in Stockholm, beim Finnischen Nationalballett, für das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, beim Royal Winnipeg Ballet und beim National Ballet in Kanada, beim American Ballet Theatre, beim Ballet du XXième siècle in Brüssel, beim Ballet de l’Opéra de Paris, beim Ballet des Grand Théâtre de Genève in Genf und beim San Francisco Ballet tätig. Zu seinen bekanntesten Werken als Choreograf gehören Romeo und Julia (1971), Kameliendame (1978), Medea (1990), Sylvia (1997), Matthäus-Passion (1981), Messias (1999), Endstation Sehnsucht (1983), Odyssee (1995), König Artus (1982) und Illusionen – wie Schwanensee (1976), Nijinsky (2000), Die Möwe (2002). 2006 entstand Parzival – Episoden und Echo mit Musik von John Adams, Richard Wagner und Arvo Paert. Auch wenn der Schwerpunkt von Neumeiers Schaffen dem abendfüllenden Handlungsballett gilt, hat er sich gerne hin und wieder auch anderer Bühnenwerke angenommen. So inszenierte er beispielsweise Otello von Giuseppe Verdi an der Bayerischen Staatsoper und Orpheus und Eurydike von Christoph Willibald Gluck sowie das Musical West Side Story von Leonard Bernstein an der Hamburgischen Staatsoper.
Ein Highlight für die Hamburger Ballettszene sind die stets ausverkauften Ballett-Werkstätten John Neumeiers, die meist viermal, davon eine Benefiz-Ballett-Werkstatt, während einer Spielzeit stattfinden. Im Jahr 2006 begründete Neumeier die Stiftung John Neumeier mit dem Ziel, seine Tanz- und Ballettsammlung und sein Lebenswerk für die Stadt Hamburg zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2022 wurde bekannt, dass ab August 2024 der argentinische Choreograf Demis Volpi als Intendant des Hamburger Balletts die Nachfolge Neumeiers antreten werde. Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 untersagte er im Juli 2023 eine weitere Aufführung seines Balletts Kameliendame am Bolschoi-Theater in Moskau. Neumeier war eng befreundet mit dem 1993 verstorbenen österreichischen Schauspieler Werner Pochath. Am 21. Dezember 2018 heiratete er seinen langjährigen Lebenspartner, den Herzchirurgen hermann Reichenspurner. Nachdem die Kirchengemeinde Neumeiers ihm 2009 zum 70. Geburtstag gratuliert hatte, behauptete Neumeier gegenüber der Fachzeitschrift Dance Magazine, 1942 geboren zu sein. 2017 gab er dann bekannt, tatsächlich 1939 geboren zu sein.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.johnneumeier.org/biografie.html
25.2. Lucy SHELTON wird 80
Sie studierte am Pomona College, dann am New England Conservatory in Boston. 1980 begann sie ihre Bühnen- wie ihre Konzertkarriere. 1989 trat sie im englischen Fernsehen als Jennifer in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett auf. Zu ihren Opernpartien gehörten die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Salud in »La vida breve« von M. de Falla, Partien in »Zaïde« von Mozart, »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola, »Médée« von Fr. Poulenc und in »The Ghosts of Versailles« von John Corigliano. Sie trat als Konzertsängerin in den USA wie in Europa auf und brachte dabei ein Programm zum Vortrag, das Werke von der Barock-Epoche bis zur zeitgenössischen Musik enthielt. Auf letztere hatte sie sich in besonderer Weise spezialisiert. Sie wirkte im pädagogischen Bereich an der Eastman Schpool of Music und am Cleveland Institute of Music.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.lucyshelton.com/biography
25.2. Luisa CANTELLI wird 90
Sie war am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig Schülerin von Mirko Bonomi. Sie trat in Venedig in mehreren Konzerten auf und debütierte dort auch 1955 in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa. Sie sang in Venedig in »Le nozze di Figaro« zusammen mit dem berühmten Bariton Mariano Stabile und in »Passione« von Gian Francesco Malipiero. 1957 gastierte sie am Teatro Nuovo in Mailand in »L‘Amico Fritz« von Mascagni und in Venedig in der vergessenen Oper »Il mercato di Malmantile« von Cimarosa. Sie sang in Venedig in einer Aufführung des Oratoriums »Christus am Ölberge« von Beethoven in Gegenwart des Patriarchen Angelo Roncalli, des späteren Papstes Johannes XXIII. In Spoleto hörte man sie als Musetta in »La Bohème«, die sie auch in Lonigo, Monza und Cesena vortrug. In Paris übernahm sie mehrere kleinere Partien in Puccinis »Il Trittico«. Sie trat als Konzertsolistin in vielen italienischen Städten auf, u.a. in Parma, Verona, Florenz und in Lugano in der Schweiz. Sie gab relativ früh ihre Karriere auf und zog sich nach Monza zurück.
Von ihrer Stimme sind vermutlich keine kommerziellen Schallplattenaufnahmen vorhanden.
26.2. Milena RUDIFERIA wird 70
Sie wurde in Bozen geboren, studierte am Mozarteum in Salzburg und erwarb dort das Lied- und Operndiplom mit Auszeichnung. Sie debütierte in der Titelrolle der Csárdásfürstin an der Wiener Volksoper. Im Rahmen der Amerika-Tournee der Wiener Volksoper sang sie in New York, Chicago, Los Angeles und Washington. 1981 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper Baal von Friedrich Cerha mit und gastierte anschließend in dieser Oper auch an der Wiener Staatsoper. Neben ihrer regelmäßigen Konzert- und Bühnentätigkeit in Wien gastierte sie u.a. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Deutschen Theater in München, in zahlreichen Produktionen am Teatro Verdi in Triest am Teatro Regio di Parma und sang mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem BBC-Symphony Orchestra London und gab Konzerte beim WDR in der Kölner Philharmonie, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, in der Symphony Hall Osaka, in der NHK Hall und in der Bunka Kaikan Tokyo, beim SFB-Berlin, SWF-Baden-Baden, NOS-Amsterdam und bei der RAI in Rom. Sie hat bei den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen sowie bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Ihr Repertoire umfasst bedeutende Opernpartien des lyrischen Soprans und Koloratursoprans sowie die wichtigsten Werke des Konzertfaches und der Operette.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.milenarudiferia.com/
26.2. Emma KIRKBY wird 75
Sie studierte an der Universität Oxford klassische Literatur; ihre Stimme wurde dann jedoch durch Jessica Cash ausgebildet. Sie debütierte 1974 in einem Konzert in London. Innerhalb kurzer Zeit wurde sie eine der bekanntesten Konzertsängerinnen ihrer künstlerischen Generation in England. Sie wurde durch ihre Konzertauftritte wie durch Rundfunk- und Fernsehsendungen (darunter eine Aufführung des »Messias« über BBC 2) weithin bekannt. 1978 unternahm sie eine Konzerttournee durch die USA, 1982 bereiste sie Neuseeland, 1980, 1981 und 1983 den Mittleren Osten (Ägypten, Türkei, arabische Staaten). Dabei trug sie gern altenglische Lieder vor, bei denen der Lautenvirtuose Anthony Rooley sie begleitete. Die Künstlerin spezialisierte sich in besonderer Weise auf die Musik der Renaissance und des Barock, sang Solopartien in Werken, namentlich in den Kantaten von J.S. Bach und Händel, Arien von J. Haydn und Mozart, englische und italienische Madrigale (teilweise zusammen mit dem Madrigal-Ensemble Consort of Musicke) und dramatische Dialoge des 17. Jahrhunderts (mit dem Bassisten David Thomas als Partner). Sie wirkte als führende Solistin in weiteren Gruppen mit, die sich der Pflege alter Kammermusik widmeten: The Academy of Music, The Taverner Players, The London Baroque Consort. Sie ist verheiratet mit dem Dirgenten Andrew Parrott (* 1947), unter dessen Leitung sie u.a. in London Soli in der Matthäuspassion von J.S. Bach, in der H-Moll-Messe vom gleichen Meister und in den Vespern von Monteverdi sang, wobei die Begleitung auf authentischen Barock-Instrumenten stattfand. Ihr Bühnendebüt fand 1983 in Brügge (Belgien) in der barocken Masque »Cupid and Death« von Matthew Locke und Christopher Gibbons (als Mother Nature) statt. 1989 sang sie die Venus in »The Judgement of Paris« von D. Purcell, Weldon und Eccles bei den BBC Promenade Concerts in London. 1989 sang sie in London die Dorinda in »Orlando« von Händel, 1989 beim Festival Alter Musik in Innsbruck die Titelrolle in der Oper »Giuditta« von A. Scarlatti. 1994 trug sie in einem Konzert in Wien Arien von Mozart und Johann Christian Bach vor. 1997 wurde sie mit dem Händel-Preis der Stadt Halle/Saale ausgezeichnet, wo sie in einem Gala-Konzert auftrat. 2000 wurde ihr von Königin Elizabeth II. von England der Orden of the British Empire verliehen.
Nicht zuletzt wurde sie durch eine Fülle von interessanten Schallplattenaufnahmen bekannt, von denen hier nur eine gedrängte Übersicht gegeben werden kann. Darunter finden sich auch Partien in barocken Opern, obwohl sie die meisten davon nicht auf der Bühne gesungen hat. Im Einzelnen sind zu nennen: Aufnahmen auf HMV (Renaissance- und Barock-Musik, Werke von Monteverdi, darunter dessen Oper »L‘Orfeo«, Arien von Händel), Decca (Utrechter Te Deum von Händel und »Athalia«, »Jephtha« und »Orlando« von Händel, »Dido and Aeneas« von H. Purcell, Werke von Monteverdi, italienische Kantaten von Händel, Mozart-Motetten, Hochzeits-Kantaten), Philips (H-Moll-Messe und Magnificat von J.S. Bach), Chandos (Titelrolle in »Dido and Aeneas« von Purcell), Harmonia mundi (»Acis and Galataea« von Händel), Chandos/Koch (Symphoniae Sacrae von H. Schütz), Hyperion (»The Triumph of Time und Truth« von Händel, Songs and Dialogues von Purcell, Barock-Arien), Koch/Hyperion (Opern-Arien), Capriccio (»Cleofide« von J.A. Hasse), Koch Records (»Josuah« von Händel, Arien und Duette von Purcell, Lieder des 18. Jahrhunderts), Newport Classics (»Siroe« von Händel), Marco Polo/Naxos (Werke von Buxtehude), EMI (Musica in »L‘Orfeo« von Monteverdi), Virgin (Lauten-Lieder von John Dowland), Musica Oscura (Arie Antiche); auch Aufnahmen auf Oiseau Lyre (Arien von Händel, Th. Arne und F. Lampe), K & K Records (»Jephta« von Händel), Carus/Note 1 (Bach-Kantaten), CPO (Geistliche Werke und Motetten von Johann Christian Bach), FSM und BIS (auf dieser Marke erfolgte 2001 die Aufnahme eines in der Bibliothek der Royal Academy of Music London wieder entdeckten Gloria von G. Friedrich Händel); Vanguard-Video (Matthäuspassion von J.S. Bach).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.emmakirkby.com/
27.2. Barbara DeMAIO wird 65
Informationen über die amerikanische Sopranistin auf folgender Web-Seite: https://www.nats.org/cgi/page.cgi/_membership.html/70210-Barbara-DeMaio?value=TEXOMA&attr=region
27.2. JoAnn FALLETTA wird 70
Sie wuchs in der Gegend von Queens in einem italienisch-amerikanischen Haushalt auf. Sie besuchte das Mannes College of Music und die Juilliard School in New York City. Sie begann ihre Musikkarriere als Gitarren- und Mandolinenspielerin. In ihren Zwanzigern wurde sie oft gebeten, mit der Metropolitan Opera oder mit den New Yorker Philharmonikern zu spielen. Ihr Studium am Mannes College of Music begann sie 1972 und dirigierte schon in ihrem ersten Jahr das Studentenorchester. In dieser Zeit reifte ihr Wunsch nach einer Karriere als Dirigentin. Nach ihrem Abschluss studierte sie weiter am Queens College (M.A. in „orchestral conducting“) und an der Juilliard School (M.M., D.M.A. in „orchestral conducting“). Falletta absolvierte eine Ausbildung zur Dirigentin bei Jorge Mester, Semyon Bychkov und anderen. 1991 wurde sie zur elften Intendantin des Virginia Symphony Orchestra ernannt. Im Mai 2011 wurde ihr Vertrag in Virginia bis zur Saison 2015/16 verlängert und im September 2015 um fünf weitere Jahre. Sie war auch Intendantin des Long Beach Symphony Orchestra und des The Women’s Philharmonic Orchestra (San Francisco). Im Mai 1998 wurde sie Intendantin des Buffalo Philharmonic Orchestra. Diese Stelle trat sie in der Saison 1999/2000 an. Während ihrer Amtszeit in Buffalo nahm das Orchester Stücke für Naxos Records auf und spielte zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in der Carnegie Hall. In Zusammenarbeit mit dem Orchester und der Fernsehstation WNED etablierte sie die JoAnn Falletta International Guitar Concerto Competition. Sie verlängerte kürzlich ihren Vertrag mit dem Buffalo Philharmonic Orchestra bis zur Saison 2020/21. Außerhalb der USA fand ihr erster Gastauftritt im August 2010 beim Ulster Orchestra statt. Weitere Auftritte hatte sie dort im Januar 2011. Im Mai 2011 wurde sie die zwölfte Chefdirigentin des Ulster Orchestra. Ihren Posten trat sie zur Saison 2011/12 an; ihr Vertrag lief drei Jahre. Sie war die erste Frau und die erste Amerikanerin, die Chefdirigentin dieses Orchesters war. Nach der Saison 2013/14 trat Falletta von diesem Posten zurück. Sie saß 2008-12 im National Council on the Arts und folgte damit der Berufung durch George W. Bush. In der schwedischen Dokumentation A Woman Is a Risky Bet: Six Orchestra Conductors aus dem Jahr 1987 dirigiert sie das Queens Philharmonic mit Stravinskys Ballettmusik Le sacre du printemps. 2016 wurde sie zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt. Sie nahm über 70 Alben auf, unter anderem für das Label Naxos. Darunter waren Stücke von Johannes Brahms, Franz Schubert, Clara Schumann und Lili Boulanger oder von modernen Komponisten wie John Corigliano und Samuel Barber. Sie machte sich mit Aufnahmen wichtiger, aber selten gehörter Werke einen Namen. Sie heiratete 1986 Robert Alemany, der für IBM arbeitet und in Teilzeit professioneller Klarinettist ist.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.joannfalletta.com/
27.2. Alan OKE wird 70
Er verzog mit seinen Eltern als Kind nach Schottland und studierte dort Gesang an der Royal Academy of Music Glasgow bei Lillian Liddell. Nachdem er bereits in Schüleraufführungen von Opern gesungen hatte, vervollständigte er 1977-79 seine Ausbildung bei Hans Hotter in München und war dann zunächst in seiner Heimat als Oratoriensänger tätig. Sein erstes Bühnenengagement fand er bei der Go Round Opera 1978 als Belcore in »L’Elisir d’amore« und sang dann in den Jahren 1979-2016 bei der Scottish Opera Glasgow u.a. Partien wie den Germont-père in »La Traviata«, den Zurga in »Les pêcheurs de perles«, den Frank in der »Fledermaus«, den Demetrius in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Schaunard in Puccinis »La Bohème«, den Belcore, den Ping in Puccinis »Turandot«, den Olivier in »Capriccio« von R. Strauss, den Bobinet in Offenbachs »La Vie Parisienne«, den Prunier in Puccinis »La Rondine«, den Sellem in Strawinskys »The Rake’s Progress« und den Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten. 1983 gastierte er mit der Scottish Opera in Frankfurt a.M., bei den Festspielen von Schwetzingen und in Venedig als Apollo in der Oper »L’Egisto« von Francesco Cavalli. 1983 debütierte er an der Covent Garden Oper London in der Oper »Taverner« von Peter Maxwell Davies in der Partie des Jester (die er auch 1986 bei der amerikanischen Erstaufführung des Werks in Boston übernahm); in den Jahren 2003-18 gastierte er an der Covent Garden Oper als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«, als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Gherardo in »Gianni Schicchi«, am 17.2.2011 als J. Howard Marshall II. in der Uraufführung der Oper »Anna Nicole« von M.-A. Turnage, als Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten, als Tinca in »Il tabarro«, als Hiereus in »The Minotaur« von H. Birtwistle, als Beichtvater in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, als Hirte in »Oedipe« von Enescu und als Loge im »Rheingold«. 1987 sang er bei der Kent Opera in der Uraufführung von Judith Weirs »A Night at the Chinese Opera«. Bei der D’Oyly Carte Opera hatte er in Gilbert & Sullivan-Operetten große Erfolge, bei der Kent Opera u.a. als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Escamillo in »Carmen«. Er trat bei der English National Opera London wie bei der Opera North Leeds (u.a. 1995 als Laërte in »Hamlet« von A. Thomas) erfolgreich auf und setzte auch seine Karriere im Konzertsaal fort. 1989 wirkte er in Glasgow in der englischen Erstaufführung von Kurt Weills »Street Scene« mit. Gastspiele bei der Travelling Opera at Stratford-upon-Evan als Malatesta in »Don Paquale«; an der Opera North Leeds trat er 1990 als Macheath in der »Dreigroschenoper« von K. Weill auf. 1992 wechselte er ins Tenorfach. 1996 sang er bei der Glyndebourne Touring Opera den Gastone in »La Traviata«. 1997 übernahm er bei der Opera North Leeds mehrere Partien in B. Martinùs Oper »Julietta«, 1998 in Auckland den Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi« und den Gonzalve in »L‘ Heure espagnole« von Ravel, bei der Castleward Opera den Alfredo in »La Traviata«. 1999 gastierte er beim Buxton Festival als Pygmalion in der Operette »Die schöne Galathee« von Fr. von Suppé, an der Opera North Leeds als Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek und mit deren Ensemble 2000 in Prag als Kommissar in »Julietta« von B. Martinu. Ebenfalls 2000 trat er bei der Castleward Opera als Pinkerton in »Madame Butterfly« auf. Beim Glyndebourne Festival wirkte er 2004 als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte« und 2012 als Don Basilio in »Le nozze di Figaro« mit. 2008 debütierte er als Gandhi in der Oper »Satyagraha« von Ph. Glass an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2017 in mehr als 50 Aufführungen auch als Tschekalinsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Monostatos in der »Zauberflöte«, in den vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, als Vitek in Janáceks »Die Sache Makropulos«, als Caliban in der Oper »The Tempest« von Thomas Adès, als Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, als Prinz/Kammerdiener/Marquis in »Lulu« von A. Berg und als Valzacchi im »Rosenkavalier« aufgetreten ist. 2017 gastierte er am Grand Théâtre Genf als Major in »Figaro gets a divorce« von Elena Langer. Verheiratet mit der Mezzosopranistin Fiona Milne.
Schallplatten: TER (»The Gondoliers« von Gilert & Sullivan, »Die lustige Witwe«).
27.2. Bożena PORZYŃSKA wird 80
Die polnische Sopranistin erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Gdansk (Danzig), vor allem durch Frau B. Iglikowska. 1974 debütierte sie am Baltischen Opernhaus Gdansk als Titelheldin in Puccinis »Madame Butterfly«. Als dramatische Sopranistin hatte sie an diesem Theater wie am Opernhaus von Lodz große Erfolge, wobei sie sich in besonderer Weise dem italienischen Repertoire widmete. Dann wurde sie auch Mitglied der Nationaloper Warschau, an der sie lange Jahre hindurch zu hören war. Gastspiele und Konzertreisen trugen ihr in den polnischen Musikzentren, in der DDR, in Sofia, Prag und Brno (Brünn) die gleichen Erfolge ein.
Schallplattenaufnahmen auf polnischen Fabrikaten (Muza, Polska Nagranie).
27.2. Erland HAGEGÅRD wird 80
Er war ein Vetter des Baritons Håkan Hagegård (* 1945). Er war anfangs als Musikproduzent tätig, ließ dann aber seine Stimme an der Ingesunds Musikschule ausbilden, er studierte auch bei Arne Sunnegaard in Stockholm, bei Erika Werba in Wien und bei Gerald Moore in London. 1965 gab er einen ersten Liederabend in Stockholm. Sein Bühnendebüt fand 1968 an der Wiener Volksoper statt, und zwar sang er dort drei Bariton-Partien in einer Aufführung von »Trois Opéras minutes« von Milhaud. Er war bis 1971 Mitglied der Wiener Volksoper, wo er u.a. auch den Albert in »Werther« von Massenet gesungen hat. 1971-74 an der Oper von Frankfurt a.M. engagiert. Er trat 1971-72 an der Wiener Staatsoper gastweise als Brétigny in »Manon« von Massenet auf und gastierte an der Königlichen Oper Stockholm. 1974-78 gehörte er dem Ensemble der Hamburger Staatsoper an. Er gastierte 1976 mit dem Ensemble der Hamburger Oper in Teheran als Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1976 sang er an der Königlichen Oper Stockholm den Germont-père. in »La Traviata«. Er ließ sich 1978-79 durch die Pädagogen G. Athanas in Hamburg und H. Gertz in Stockholm zum Tenor umschulen und debütierte in diesem Fach 1979 bei den Festspielen im Barock-Theater von Drottningholm als Titelheld im »Xerxes« (»Serse«) von Händel. Beim Festival von Aix-en-Provence sang er 1982 den Tamino in der »Zauberflöte«. Er sang vor allem das lyrische Stimmfach mit Partien wie dem Escamillo in »Carmen«, dem Valentin in »Faust« von Gounod, dem Eugen Onegin von Tschaikowsky, dem Grafen im »Wildschütz« von Lortzing, dem Papageno in der »Zauberflöte« und dem Ottokar im »Freischütz«. Weitere Partien aus seinem Bariton-Repertoire: der Don Giovanni, der Belcore in »L‘Elisir d’amore«, der Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, der Zar in Lortzings »Zar und Zimmermann« und der Boccaccio in der gleichnamigen Operette von F. von Suppé. Im dänischen Fernsehen wirkte er 1973 in einer Sendung der Händel-Oper »Xerxes« als Arsamenes mit. Hervorragender Konzert- und Liedersänger.
Schallplatten: BIS (Lieder von Schubert, »Jungfruburen« von Sibelius), Proprius (Oratorio de Noel von Saint-Saens).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://erlandhagegard.com/index.html
28.2. Nina WARREN wird 60
Sie debütierte an der City Opera New York als Musetta in »La Bohème« und nahm dann an einer USA-Gastspieltournee des Ensembles teil, bei der sie in der »Zauberflöte« und als Puccinis Tosca auftrat. 1992 debütierte sie als Gerhilde in der »Walküre« an der Metropolitan Oper New York, an der sie 1994 auch kleine Partien in »Death in Venice« von B. Britten und »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch sang. Sie gastierte anschließend an mehreren Operntheatern in den USA, u.a. 1996 an der Oper von Utah als Salome von Richard Strauss. In dieser Partie fand dann auch ihr Europa-Debüt im gleichen Jahr an der Staatsoper von Stuttgart statt. Am 6.10.1996 wirkte sie an der Staatsoper von Hamburg in der Uraufführung der (nachgelassenen) Oper »Der König Kandaules« von A. Zemlinsky in der Partie der Nyssia mit. 1997 hörte man sie an der Conecticut Grand Opera wie am Opernhaus von Essen als Leonore in »Fidelio«, beim Festival von Spoleto als Marietta in »Die tote Stadt« von E.W. Korngold, dazu in einem viel beachteten Rundfunkkonzert in Köln in Werken von Alban Berg und Richard Strauss. Sie trat gastweise an der Berliner Staatsoper als Salome, an der Niederländischen Oper Amsterdam als Tosca, an der Stuttgarter Staatsoper in der Titelrolle von Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«, in der Spielzeit 1998-99 am Opernhaus von Köln als Marietta auf. 1999 gastierte sie an der Oper von Köln als Nyssia. Seit 1999 auch dem Opernhaus von Frankfurt a.M. verbunden. 2000 trat sie in Köln als Emilia Marty in »Die Sache Makropulos« von Janácek auf, 2000 bei den Antiken-Festspielen in Trier und 2001 an der Vlaamse Opera Antwerpen als Salome von R. Strauss. 2001 übernahm sie am Opernhaus von Essen (Aalto-Theater) die Partie der Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek. 2019 gastierte sie am Teatro Colón Buenso Aires als Turandot von Puccini.
Schallplatten: Capriccio (»Der König Kandaules« von A. Zemlinsky als Nyssia), Empreinte Digitale/Helikon (»Gwendoline« von E. Chabrier).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.ninawarren.com/
28.2. Fernando DEL VALLE wird 60
Er entstammte einer sehr musikalischen Familie; sein Vater wie sein Großvater waren Sänger. Er begann sein Musik- und Gesangstudium an der Universität von New Orleans, setzte es in Dallas, dann in der Metropolitan Opera School in New York fort, wo er Schüler von Thomas Hayward war und gewann beim Belcanto-Wettbewerb in Chicago ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in Italien. Er studierte hier bei dem Pädagogen Paolo Vaglieri. 1996 erfolgte sein europäisches Debüt an den Theatern von Treviso und Genua als Don José in »Carmen« sowie auch 1996 bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla als Rodolfo in »La Bohème«. Er trat in Bari im Stabat mater von Rossini und in Turin in einem Konzert im italienischen Rundfunk RAI auf. Er wurde dann im Merola-Programm de San Francisco Opera während zwei Jahren dureh so bedeutende Sänger wie Sherrill Milnes, Robert Merrill und Régine Crespin betreut. 1997 trat er an der Oper von Austin/Texas, dann an der Alaska Opera (als Faust von Gounod), auf, 1998 an der Oper von Frankfurt a.M. (als Rodolfo in »La Bohème«) und in Belo Horizonte in Brasilien, auch bei den Festspielen von Wexford (in der Oper »Fosca« des brasilianischen Komponisten Carlos Gomes). 1999 hörte man ihn an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Stadttheater von Malmö und an der Opera Zuid Maastricht. Er war seit 1999 Mitglied des Staatstheaters Darmstadt, wo er als Don José, als Werther von Massenet, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« und als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« auftrat, 2000 an der Deutschen Oper Berlin als Pinkerton in »Madame Butterfly«. 2000 sang er an der Dorset Opera und bei einem anschließenden Gastspiel dieses Ensembles am Bloomsbury Theatre London die Titelrolle in der Oper »Salvator Rosa« von Carlos Gomes. 2001 gastierte er an der Oper von Helsinki als Alfredo in »La Traviata« und als Pinkerton, am Nationaltheater Mannheim als Werther.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://fernandodelvalle.de/ueber-mich/
28.2. Suzana FRASHERI wird 70
Biographie der albanischen Sopranistin auf Polnisch: https://pl.wikipedia.org/wiki/Suzana_Frash%C3%ABri
28.2. Der italienische Bassist Carlo FOLCIA wird 95