GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2022
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.2. Maureen O’FLYNN wird 65
Informationen über die amerikanische Sopranistin, die 1996-98 an der Wiener Staatsoper als Elvira in Bellinis »I Puritani« und als Lucia di Lammermoor gastierte, auf ihrer Homepage: https://maureenoflynn.com/
3.2. Luc VAN HOVE wird 65
Biographie des belgischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Luc_Van_Hove
3.2. Elaine PADMORE wird 75
Biographie der englischen Sopranistin auf Englisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Elaine_Padmore
3.2. Giovanni MAESTRONE wird 75
Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch:
http://concertodautunno-cur.blogspot.co.at/2013/05/giovanni-maestrone-tenore.html
3.2. Ina DRESSEL wird 85
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Wiener Musikakademie u.a. bei Ferdinand Grossmann und bei Elisabeth Rado; Liedgesang studierte sie bei Erik Werba. 1959 begann sie ihre Bühnentätigkeit an der Wiener Volksoper und blieb dort bis 1964 engagiert. 1964-76 war sie Mitglied des Opernhauses von Zürich. Dort wirkte sie in verschiedenen Schweizer Opern-Erstaufführungen mit: »Die Liebe zu den drei orangen« von Prokofjew (Spielzeit 1965-66 als Ninetta), »Bluthochzeit« von W. Fortner (1966-67 als Bettlerin), »Figaro lässt sich scheiden« von G. Klebe (1971 als Fanchette), »La fedeltà premiata« von J. Haydn (1974-75 als Nerina) und »König Hirsch« von H.W. Henze (1989 als Soltarella II). Sie trat als Gast an der Wiener Staatsoper (1961 als Belinda in »Dido and Aeneas« von H. Purcell und 1964 als Adele in der »Fledermaus«), an den Staatstheatern von Hannover und Wiesbaden, am Stadttheater von Basel, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Théâtre Alhambra Paris und bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See auf. Dabei brachte sie zahlreiche Partien für Koloratursopran und aus dem Soubrettenfach in Opern und Operetten zum Vortrag. Gleichzeitig war sie eine geschätzte Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin, die auch auf diesen Gebieten ein umfassendes Repertoire beherrschte. Sie trat im Konzertbereich u.a. in der Schweiz, in Italien (Florenz, Catania, Neapel, Palermo), in Österreich (Graz, Innsbruck, Wien), in Ägypten und in der Türkei auf. Nach Beendigung ihrer Karriere war sie als Pädagogin am Konservatorium von Zürich tätig.
Schallplatten; Westminster (»Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« von J. Haydn, Gloria von Vivaldi).
4.2. Patricia SCHUMAN wird 70
Ihre Mutter stammt aus Nicaragua, ihr Vater war französisch-deutscher Abstammung. sie verbrachte ihre Jugendzeit in Los Angeles und San Francisco, erhielt früh Klavierunterricht und ließ ihre Stimme an der Santa Cruz University in Kalifornien ausbilden. Sie begann ihre Karriere 1976-79 in kleineren Partien an der Oper von San Francisco, sang dann anschließend zwei Jahre hindurch an der Oper von Houston (Texas) und nahm an Gastspieltourneen mit Wanderbühnen in Nordamerika teil. Sie sang danach am Teatro Fenice Venedig, in Washington und an der New York City Opera sowie bei einer Europa-Tournee mit »La Tragédie de Carmen« in der Inszenierung von Peter Brook. Seit 1983 hatte sie große Erfolge am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Hier trat sie als Dorabella in »Così fan tutte«, als Zerline im »Don Giovanni« und in der technisch anspruchsvollen Partie der Angelina in Rossinis »La Cenerentola« auf. Nachdem sie ursprünglich im Mezzosopranfach aufgetreten war, wechselte sie auf Vorschlag der berühmten Altistin Marilyn Horne zum Sopran. Mit Marilyn Horne gastierte sie dann am Teatro Fenice Venedig als Ruggiero in »Tancredi« von Rossini. 1985 debütierte sie als Madame Cortese in der wieder entdeckten Rossini-Oper »Il viaggio a Reims« an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 1990 in Mendelssohn-Bartholdys 2. Sinfonie und als Ilia in »Idomeneo« gastierte. 1986 wirkte sie in St. Louis in der amerikanischen Erstaufführung von Rossinis »Il viaggio a Reims« mit. 1986 debütierte sie als Zerlina im »Don Giovanni« an der Wiener Staatsoper, an der sie dann bis 1991 in insgesamt 22 Vorstellungen auch die Pamina in der »Zauberflöte« und die Ilia sang. 1987 gastierte sie am Opernhaus von Zürich als Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1988 Gastspiel in Amsterdam, 1991 in Toronto als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1991 in Rom als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc und als Donna Elvira, die sie auch 1992 bei ihrem Debüt an der Londoner Covent Garden Oper und 1992-93 beim Festival von Aix-en-Provence sang, an der Oper von Nizza 1991 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 1990 als Donna Elvira und sang bis 1996 in insgesamt 41 Vorstellungen auch die Gräfin in »Le nozze di Figaro«; dort wirkte sie am 12.10.1992 als Commander in der Uraufführung der Oper »The Voyage« von Philip Glass mit. 1993 gastierte sie am Teatro Comunale Bologna als Nerone in Monteverdi »L‘Incoronazione di Poppea«. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1993 in Tommaso Albinonis »Il Nascimento dell‘Aurora« sowie 1994 und 1997 die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. Sie sang 1997 an der Oper von Philadelphia die Butterfly, 1998 an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent die Rezia im »Oberon« von Weber, 1999 bei den Festspielen von Glyndebourne die Vitellia. 2000 sang sie die Vitellia auch an der Covent Garden Opera London, beim Edinburgh Festival wie an der Opera North Leeds die Titelrolle in »La Cenerentola« von R. Schumann, beim Festival von La Coruna in Spanien die Donna Elvira und die Madame Cortese in der spanischen Erstaufführung von Rossinis »Il Viaggio a Reims«. 2001 gastierte sie am Opernhaus von Köln und an der Covent Garden Oper London als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi. Nicht zuletzt als Konzert- und Liedersängerin bekannt geworden. Sie ist verheiratet mit dem amerikanischen Bass-Bariton David Pittsinger.
Schallplatten: CBS (Ruggiero in vollständiger Oper »Tancredi« von Rossini), Erato (Religiöse Vokalwerke von Ferdinando Giuseppe Bertoni, Sopransolo im »Messias« von Händel); Arthaus-Video (Titelrolle in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, Schwetzingen 1993.)
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.patriciaschuman.com/
4.2. Mark ELYN wird 90
Er begann seine Sängerkarriere Mitte der fünfziger Jahre in seiner amerikanischen Heimat und übernahm 1955-56 kleinere Partien an der New York City Opera (Dr. Grenvil in »La Traviata«, Graf Ceprano in »Rigoletto«). Er trat in der Folgezeit an verschiedenen Operntheatern in den USA auf, so 1958 und 1959 an der San Francisco Opera, an der er nun auch größere Partien vortrug (u.a. Mönch in Verdis »Don Carlos«, Ferrando im »Troubadour«, Colline in »La Bohème«, Monterone in »Rigoletto«, Biterolf in »Tannhäuser«, König in »Aida«, Bonze in »Madame Butterfly«). 1959 sang er in der amerikanischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Die Frau ohne Schatten« in San Francisco den Geisterboten. Er verlegte dann seine Tätigkeit nach Europa und war 1960-61 Mitglied des Stadttheaters von Basel. 1961-69 war er am Opernhaus von Köln engagiert. Hier sang er Partien wie den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Daland in »Der fliegende Holländer«, den Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra«, den König Philipp im »Don Carlos«, den Zaccaria im »Nabucco«, den Dosifej in »Chowanschtschina« und nahm an der deutschen Erstaufführung von L. Nonos »Intolleranza 1960« (1962) teil. Gastspiele führten ihn u.a. an die Oper von Monte Carlo (1961 als Pimen im »Boris Godunow«, 1962 als Dosifej), an die Münchner Staatsoper (1965), nach Tel Aviv (1965) und an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1967).
4.2. Julian MOYLE wird 95
Er arbeitete zuerst als Farmer, dann im Musikalienhandel, betrieb aber nebenbei das Gesangstudium 1955-56 am Royal College of Music bei Arnold Matters, das er in London bei Boriska Gereb, Gerald Davies und Betty Bannerman, schließlich bei Ettore Campogalliani in Mantua fortsetzte. 1956 debütierte er bei der Opera for All in London als Malatesta im »Don Pasquale« von Donizetti. In den folgenden drei Jahren sang er bei dieser Operngesellschaft Partien wie den Germont-père in »La Traviata«, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Michele in Puccinis »Il Tabarro« und den Peachum in »The Beggar’s Opera«. Seit 1959 trat er auch bei der Chelsea Opera Group, der Handel Opera Society und 1960-70 bei der Sadler’s Wells Opera London auf. Man hörte ihn hier als Papageno in der »Zauberflöte«, als Ford in Verdis »Falstaff«, als Dandini in »Cinderella« von P. Maxwell Davies, als Figaro im »Barbier von Sevilla«, und als Taddeo in Rossinis »L’Italiana in Algeri«. 1961 wirkte er an der Sadler’s Wells Opera in der englischen Erstaufführung von Janáceks »Das schlaue Füchsleins« als Harasta mit. Er gastierte mit diesem Ensemble 1962 in Deutschland und 1967 in Belgien. Seit 1971 sang er an der New Sadler’s Wells Opera (vor allem in Operetten), hauptsächlich aber in den Jahren 1971-84 an der Welsh Opera Cardiff. Hier trat er in einer Vielzahl von Partien auf und wirkte 1981 in der englischen Erstaufführung von B. Martinùs »Greek Passion« mit. Von seinen Bühnenrollen sind ergänzend noch der Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Pantalone in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«, der Marcello in »La Bohème«, der Yamadori in »Madame Butterfly« und der Kilian im »Freischütz« zu nennen.
Schallplatten: HMV (Querschnitt »Carmen«).
5.2. Eugenie GRUNEWALD wird 65
Biographie der amerikanischen Mezzosopranistin auf Englisch: https://web.operissimo.com/triboni/exec?method=com.operissimo.artist.webDisplay&id=ffcyoieagxaaaaabhugv&xsl=webDisplay&searchStr=
5.2. Eduard TUMAGIAN wird 80
Er begann 1968 seine Bühnenkarriere an der Nationaloper von Bukarest, an der er vor allem Partien aus dem deutschen Repertoire sang, darunter den Papageno in der »Zauberflöte«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Don Pizarro in »Fidelio« und den Wolfram in »Tannhäuser«. Schon zu Beginn seiner Karriere erwies er sich als großer Liedersänger. Seit 1969 war er mehrfach Preisträger bei internationalen Gesangwettbewerben, darunter 1972 in s’Hertogenbosch. 1974 wurde er an die Opéra du Rhin Straßburg verpflichtet, wo er in der Hauptsache Partien aus dem italienischen Fach übernahm: den Germont-père in »La Traviata«, den Jago in Verdis »Otello«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Scarpia in »Tosca«, den Marcello in »La Bohème«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, auch den Escamillo in »Carmen«, den Ourrias in »Mireille« von Gounod und den Eugen Onegin von Tschaikowsky. Von Straßburg aus gastierte er an der Oper von Lyon, an der Staatsoper Stuttgart, am Staatstheater Karlsruhe und beim Festival von Orange. 1981 sang er als erste Partie am Stadttheater von Basel den Rigoletto, der nun seine große Glanzrolle wurde. Er sang ihn am Opernhaus von Zürich, bei der Welsh Opera Cardiff, bei der English National Opera London, an der Staatsoper München (1989) und an vielen anderen Theatern. 1983 gastierte er an der Oper von Frankfurt a.M. als Renato in Verdis »Maskenball«, in Nizza in Bellinis »I Puritani« und in Verdis »I Vespri Siciliani«, in Amsterdam (1984 als Montfort in »I Vespri Siciliani«), in Gent und Antwerpen (1985-86), in Graz und am Teatro Verdi Triest (1991) als Titelheld im »Nabucco«, eine seiner weiteren Glanzrollen. 1986 debütierte er als Nabucco an der Mailänder Scala, an der er auch 1988 als Francesco Foscari in Verdis »I due Foscari« und 1989 als Monfort gastierte. Am 27.1.1987 wirkte er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Riccardo III.« von Flavio Testi als Giorgio di Clarence mit. 1986 kam es zu seinem USA-Debüt an der Oper von Pittsburgh in Verdis »La forza del destino«. Er sang dort am Opernhaus von Philadelphia (1991 den Rigoletto) und in der Carnegie Hall New York (konzertante Aufführungen von »Beatrice di Tenda« von Bellini und »Nabucco«). Weitere Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, an der Staatsoper Hamburg, an der Grand Opéra Paris (1986 als Germont-père), an der dortigen Opéra-Comique (1987 als Riccardo in Bellinis »I Puritani«) sowie an der Opéra Bastille Paris (1996 als Rigoletto und 1997 als Nabucco), an den Opernhäusern von Bordeaux und Toulouse (»La Fanciulla del West« von Puccini), in Montpellier und bei den Festspielen von Oviedo (»Simon Boccanegra«, »La Favorita«). In Kanada gastierte er an den Opern von Edmonton und Winnipeg, in Argentinien am Teatro Colón (1991 als Nabucco). 1987-94 große Erfolge an der Staatsoper Wien (als Scarpia, als Miller in »Luisa Miller« von Verdi, als Sharpless, als Schtschelkalow in »Boris Godunow«, als Germont-père und als Oberpriester des Dago in »Samson et Dalila« von Saint-Saens). 1998 gastierte er am Opernhaus von Marseille als Carlos in »La forza del destino« von Verdi, an der Oper von Frankfurt a.M. als Rigoletto. 1999 gastierte er am Teatro San Carlo Neapel als Vaudémont in »Jolanthe« von Tschaikowsky, bei den Festspielen von Orange und dann auch an der Oper von Baltimore als Germont-père. Während seiner gesamten Karriere kam er auch zu bedeutenden Erfolgen im Konzertbereich (Werke von J.S. Bach, Händel, Beethoven, Mussorgsky, B. Britten). Zu Beginn seiner Karriere erscheint sein Familienname auch als Tumagianian.
Schallplatten: Electrecord (Verdi-Arien, Gesamtaufnahmen »La Traviata« und »Madame Butterfly«), Erato (»Krieg und Frieden« von Prokofjew als Napoleon), HMV (»Turandot« von Puccini), Naxos (Titelfigur im »Rigoletto«, Tonio im »Bajazzo«, Alfio in »Cavalleria rusticana«, Ein deutsches Requiem von J. Brahms), Discover (Titelrolle in »Gianni Schicchi« und Michele in »Il Tabarro« von Puccini, Jago in Verdis »Otello«); Pioneer-Video (»Luisa Miller« von Verdi).
6.2. Matthew BEST wird 65
Er gehörte 1976-79 als Choral Scholar dem King’s College Cambridge an, studierte dann Musik und Gesang in London. Seine Stimme wurde durch Otakar Kraus und 1979-80 im National Opera Studio London ausgebildet; weitere Studien bei Robert Lloyd und bei Patrick McGuigan. 1978 debütierte er bei der Cambridge University Opera Society als Seneca in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. Einer seiner ersten Opernauftritte fand 1980 beim Aldeburgh Festival als Snout in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten statt. An der Covent Garden Oper London sang er seit 1980 zahlreiche Partien, u.a. den Colline in »La Bohème«, den Timur in »Turandot« von Puccini, den Fiorello im »Barbier von Sevilla«, den Mönch in Verdis »Don Carlos«, den Masetto in »Don Giovanni«, den Polizeikommissar in »Lulu« von A. Berg, den Arzt in »La Traviata« wie in »Pelléas et Mélisande«, den Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg« und den Lamoral in »Arabella« von R. Strauss, 1993 wirkte er hier in der Premiere von Luciano Berios »Un Re in ascolto« mit. 1982 wurde er mit dem Kathleen Ferrier-Preis ausgezeichnet. An der Welsh Opera Cardiff gastierte er seit 1982, u.a. 1987 als Colline und 1988 in »Salome« von R. Strauss. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 1983 als Minister in »Fidelio« und als König in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew sowie 1993 als Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« auf. 1985 sang er bei den Festspielen im Theater des Herodes Atticus in Athen in Verdis »Macbeth«. Er gastierte u.a. 1986 in der Alten Oper Frankfurt in »The English Cat« von H.W. Henze und 1990 in Amsterdam. An der Opera North Leeds gastierte er 1987 als Narbal in »Les Troyens à Carthage« von Berlioz, 1989 als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Comte Des Grieux in Massenets »Manon«, 1989 als Schtschelkalow in »Boris Godunow«. Beim Cheltenham Festival sang er 1988 den Polyphemus in »Acis and Galatea« von Händel. Beim Edinburgh Festival sang er 1992 den Ephraimit in »Moses und Aron« von A. Schönberg. Bei der Scottish Opera Glasgow sang er 1994 den Don Pizarro in »Fidelio«, 1996 den Oberpriester und den Apollo in »Alceste« von Gluck, 1997-98 und 2004 den Scarpia in »Tosca«, 1998 den Kurwenal in »Tristan und Isolde« und den König Wladislaw in »Dalibor« von Smetana, 2000 den Amfortas in »Parsifal«, 2000-03 den Wotan im Nibelungenring, 2003-04 den König in »Aida« und 2006 den Komtur in »Don Giovanni«. Beim Lincoln Center Festival New York und bei den Salzburger Festspielen sang er 1996 den Don Pizarro in konzertanten Aufführungen von Beethovens »Leonore« (der Urfassung des »Fidelio«). 1997 sang er bei der English National Opera London den Fliegenden Holländer, 1999 den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss. 2001 trat er beim Glyndebourne Festival als Theseus in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten auf. Große Bedeutung hatte seine Karriere als Konzert- und Oratoriensänger. Er war der Gründer und Dirigent der Corydon Singers, mit denen er große Tourneen unternahm; er trat als Dirigent zusammen mit dem English Chamber Orchestra, den BBC Singers und den London Mozart Players auf und war auch als Komponist tätig. So wurde beim Aldeburgh Festival 1979 eine von ihm komponierte Oper »Alice« zur Uraufführung gebracht.
Schallplatten: DGG (Don Pizarro in Beethovens »Fidelio«), Chandos (Pimen in »Boris Godunow«, Hobson in »Peter Grimes« von B. Britten), Chandos/Koch (»Martin’s Lie« von G.C. Menotti), Philips (»Der Barbier von Sevilla«), RCA (»The Rake’s Progress« von Strawinsky), ASV (»El retablo de Maese Pedro« von M. de Falla), Nimbus (»The Midsummer Marriage« von M. Tippett); Videoaufnahmen von Verdis »Don Carlos« und von »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Als Dirigent kamen zahlreiche Schallplatten mit den Corydon Singers und mit dem London Chamber Orchestra heraus (Requiem-Messen von Duruflé und G. Fauré, E-Moll-Messe von A. Bruckner, Vokalwerke von B. Britten, Vaughan Williams, Bernstein und A. Copland).
6.2. Param VIR wird 70
Seine Mutter war eine Dichterin und angesehene Sängerin, sein Vater Elektronikingenieur und Mathematiker. Virs prägende Jahre im Elternhaus waren von indischer klassischer Musik bestimmt. Im Alter von 9 begann Vir, Klavierunterricht zu nehmen; mit 14 Jahren folgte Kompositionsunterricht. Auf diesem Weg kam Vir erstmals mit zeitgenössischer westlicher Musik in Kontakt. Diese Einführung in die Komposition entfachte in dem Jungen eine große Leidenschaft und bestimmte von nun an sein kreatives Wirken. Virs frühe Kompositionen weckten das Interesse von Peter Maxwell Davies, der ihn 1983 mit einem Stipendium zur Dartington Summer School einlud. Unter der Ermutigung von Maxwell Davies zog Param Vir 1984 nach London, um Komposition zu studieren. Der Ortswechsel zahlte sich sofort aus. Innerhalb von drei Jahren gewann Vir den Benjamin Britten Kompositionspreis (Aldeburgh), den Kucyna International Composition Prize (Boston), den Tippett Composition Award (Dartington) und den Performing Right Society Composition Prize (London). Seit den 1990er Jahren hebt Vir sich als Opernkomponist von beträchtlichem Talent und hoher Originalität heraus. Seine beiden einaktigen Opern – Broken Strings und Snatched by the Gods – waren von Hans Werner Henze für die Münchner Biennale 1992 in einer Inszenierung von Pierre Audi und der niederländischen Oper in Auftrag gegeben worden. Im folgenden Jahr erhielt Param Vir den Ernst von Siemens Kompositionspreis (München). Der Erfolg dieser beiden Opern zeigt sich an den zahlreichen Aufführungen beispielsweise der Almeida Opera (1996), der Scottish Opera (1998), der Berliner Staatsoper (1999) und der Musikwerkstatt Wien (1999). Im Jahr 2001 wurde die ursprüngliche Pierre Audi-Produktion von Muziektheater Transparant wiederbelebt und in Antwerpen, Rotterdam und Rouen aufgeführt. Param Virs erste abendfüllende Oper Ion wurde von der Aldeburgh Almeida Opera in Auftrag gegeben. Sie wurde beim Aldeburgh Festival im Jahr 2000 erstaufgeführt. Die erste vollständige Produktion der Oper wurde 2003 in einer Koproduktion zwischen dem Musiktheater Wales, den Berliner Festwochen und Opera National du Rhin aufgeführt. Die Premiere startete in der Saison 2003/04 mit einer Reihe von sieben Aufführungen, bevor sie bei den Berliner Festspielen, im Linbury Studio des Royal Opera House in Covent Garden und auf einer Tournee durch Großbritannien aufgeführt wurde. Das große Orchesterwerk Horse Tooth White Rock, das auf dem Leben des tibetischen Heiligen Milarepa aus dem 11. Jahrhundert basiert, wurde 1994 vom BBC Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Peter Maxwell Davies in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Es wurde unter anderem vom BBC Symphony Orchestra bei den BBC Proms 2005 aufgeführt. Weitere bemerkenswerte Werke sind Ultimate Words – Infinite Song for Bariton Solo, Percussion Sextett and Piano, das im Auftrag des Berliner Festivals 1997 entstanden ist. Das Stück ist von den Schriften des dänischen Widerstandshelden Kim Malthe-Bruun aus dem Zweiten Weltkrieg inspiriert. Das Theatre of Magical Beans wurde 2003 von der Birmingham Contemporary Music Group in Auftrag gegeben und von einem Kritiker als „virtuoses und äußerst erfreuliches, lebensbejahendes Werk“ beschrieben. Es folgte 2005 Hayagriva, das im Amsterdamer Muziekgebouw vom Schönberg Ensemble uraufgeführt wurde. 2006 gab das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Alexander Rumpf die Uraufführung von Between Earth and Sky. Das Stück ist inspiriert von Anish Kapoors Chicagoer Skulptur Cloud Gate. Es wurde vom Sunday telegraph hochgelobt: „Selbst in einer ruhigen, verzückten Reflexion am Ende wird die Musik von einem strukturellen Rückgrat gehalten, das eine fruchtbare Beschäftigung mit Kapoor suggeriert“. In Bezug auf seine Oper Ion formuliert Param Vir sein künstlerisches Credo: „Mein Gefühl von Zeit trennt nicht Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft; für mich ist das alles Gegenwart, so Param Vir. Wirkliche Kunstwerke transzendieren Zeit und Ort.“
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.paramvir.net/
6.2. Wiesław OCHMAN wird 85
Er erhielt seine Ausbildung in Warschau bei Gustaw Serafin und Sergiusz Nadgryzowski, in Bytom bei Maria Szlapák. Debüt 1959 an der Oper von Bytom (Beuthen) als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti. Er war 1963-64 am Opernhaus von Krakau engagiert. Seit 1964 große Karriere an der Nationaloper von Warschau. Man bewunderte hier seine Gestaltung von Partien wie dem Jontek in »Halka« von Moniuszko, dem Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, dem Dimitrij in »Boris Godunow«, dem Cavaradossi in Puccinis »Tosca«, dem Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani« und dem Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Im Jahre 1966 begann er dann eine glanzvolle internationale Karriere, doch blieb er Mitglied der Warschauer Oper. Er wurde Mitglied der Staatsoper Berlin und gab Gastspiele an der Covent Garden Oper London, an der Grand Opéra Paris (1974-76 und 1979 als Arrigo und 1980 als Dimitrij) und Prag. Seit der Spielzeit 1968-69 war er durch einen Gastspielvertrag mit der Hamburger Staatsoper verbunden. Bei den Festspielen von Glyndebourne wirkte er 1968 und 1970 als Lenski, 1969 als Don Ottavio in »Don Giovanni« und 1970 als Tamino in der »Zauberflöte« mit, bei den Festspielen von Salzburg 1973 und 1976 als Idomeneo von Mozart sowie 1977-78 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss. 1975 sang er am Theater an der Wien den Alfred in der Gala-Vorstellung zum hundertjährigen Jubiläum der Uraufführung der »Fledermaus«. Bei mehreren Tourneen hatte der Künstler auch in Nordamerika große Erfolge zu verzeichnen. Weltweite Karriere mit Auftritten am Bolschoi Theater Moskau, an der Wiener Staatsoper (1974 als Cavaradossi und 1991 als Fritz in »Der ferne Klang« von Fr. Schreker), an den Opern von Chicago, San Francisco (1972 als Cavaradossi, 1973 als Alfredo in »La Traviata«, 1983 als Dimitrij, 1986 als Laca in »Jenufa« von Janácek, 1987 als Hermann in »Pique Dame«, 1988 als Steuermann und als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1989 als Idomeneo von Mozart und 1992 als Schuiskij in »Boris Godunow«) und Genf (1973 als Herzog im »Rigoletto«, 1980 als Laca und 1981 als Dimitrij); schließlich Mitglied der Metropolitan Oper New York. Dort sang er als Antrittsrolle 1975 den Arrigo und dann bis 1991 in insgesamt 71 Vorstellungen den Dimitrij, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Lenski, den Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und den Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1981 sang er am Teatro Colón Buenos Aires den Hirten in der amerikanischen Erstaufführung von K. Szymanowskis Oper »König Roger«. 1987 gastierte er in Houston/Texas als Herodes in »Salome« von R. Strauss, 1988 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Fritz in »Der ferne Klang«. 1994 hörte man ihn an der Hamburger Staatsoper als Golizyn, 1995 an der Deutschen Oper Berlin als Dimitrij. 1999 gastierte er an der Washington Opera als Schuiskij. Nicht allein als Opernsänger sondern auch im Konzertsaal feierte man den Künstler, wobei er Werke von der Barockepoche bis zur modernen Musik vortrug. Oft sang er in den Werken des zeitgenössischen polnischen Komponisten Krysztof Penderecki.
Seine schöne Stimme ist auf polnischen Muza-Platten erhalten (u.a. Recital, Verdi-Requiem sowie vollständige Opern »Halka« und »Das Gespensterschloss« von Moniuszko); auf Philips sang er im Requiem von Penderecki, auf Wergo in der Sinfonie Nr. 7 »Seven Gates of Jerusalem« von Penderecki, auf DGG in den integralen Opern »Idomeneo« von Mozart und »Salome« von R. Strauss, dazu Aufnahmen von Opernarien und die Tenorsoli im Mozart-Requiem und in der Messe D-Moll von Bruckner, auf HMV-Electrola in den Opern »Salome« und »Cavalleria rusticana« und im Te Deum von Penderecki, auf Erato in »Krieg und Frieden« von Prokofjew (als Pierre), auf Decca wie auf BIS in »Jenufa« von Janácek, auf Sony als Hermann in »Pique Dame«, auf Orfeo in »Armida« von Dvorák, auf Supraphon-Eurodisc in »Rusalka« von Dvorák; DGG-Video (»Idomeneo«), Topaz-Video (»Eugen Onegin«, München 1972), Naxos (Hirte in »König Roger« von Szymanowski, Katowice 1990).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.bg.agh.edu.pl/STUDIOWALI/Ochman/index.php?p=role
7.2. Julia EDER-SCHÄFER wird 65
Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Anschließend Privatstudien bei Flory Drath in Hamburg, Erika Köth in Neustadt/Weinstraße und Carol Blaickner-Mayo in Wien. Preisträgerin des „Podiums junger Künstler“ bei „Jugend musiziert“ in Österreich. Zahlreiche Meisterkurse (u.a. bei Rina del Monaco und Erika Köth) und Konzerte im In- und Ausland (z.B. Nationaltheater München, Ludwigshafen, Mainz, Bozen, Graz, Wien). 1986 erstes Bühnenengagement an der Wiener Kammeroper als Konstanze in der „Entführung aus dem Serail“. Damit Gastspiele in Palm Beach, Florida, im Schlosstheater von Versailles in Paris, sowie im Schloss Schönbrunn in Wien und 1990 im Jugendstiltheater Wien. Rege Konzert- und Oratorientätigkeit im In- und Ausland, u.a. bei der Eröffnung der Bachwoche 1989 in Ansbach/Deutschland. Seit 1991 auch als Gesangslehrerin tätig. 2003-05 Ausbildung zur integrativen Stimmtrainerin. Seit 2005 Mitarbeiterin des Institutes „Integratives Stimmtraining“.
7.2. Michael GOLDTHORPE wird 80
Er studierte am Trinity College Cambridge, am dortigen King’s College und 1966-67 an der Guildhall School of Music London. 1967 gewann er einen Wettbewerb als Liedersänger; 1970 fand sein Konzertdebüt in den Purcell Rooms in London statt, 1972 trat er als Konzertsolist in Paris auf. Nachdem er bereits 1977 am Théâtre Royal Versailles auf der Bühne gastiert hatte, debütierte er 1980 an der Covent Garden Oper London. 1986 sang er erstmals in den USA, und zwar beim Miami Festival. Er trat, in erster Linie als Konzertsänger, in den meisten westeuropäischen Ländern, in Irland und Singapur und 1986 zusammen mit dem Concertgebouworchest Amsterdam auf. 1987 leitete er ein Konzert mit mittelalterlicher Musik in Rom, 1992 gab er eine Serie von Konzerten an der Pariser Sorbonne. Man schätzte ihn vor allem als Evangelisten in den Passionen von Bach und als Interpreten französischer Barock-Musik. Weitere Höhepunkte in seinem Konzertrepertoire waren Solopartien im Verdi-Requiem, in der Glagolitischen Messe von Janácek, in B. Brittens »Cantata Misericordium« und in der Missa solemnis von Beethoven. Er war am Royal College of Music London im pädagogischen Bereich tätig.
Schallplatten: CBS (»Hippolyte et Aricie« von Rameau), RCA (Missa Assumpta est Maria von Charpentier, »Ercole amante« von Cavalli), EMI (»Pygmalion« von Rameau), außerdem Sammlungen von Monteverdi-Motetten, von Victorian and Edwardian Ballads und »100 Years of Italian Opera«.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.michaelgoldthorpe.com/
8.2. Jon KETILSSON wird 60
Er erhielt seine Ausbildung zunächst an der Neuen Musikschule in Reykjavik, dann setzte er sein Gesangstudium bei Leopold Spitzer in Wien fort und erwarb das Operndiplom an der dortigen Musikhochschule. Er trat zunächst erfolgreich in Konzerten, in Rundfunk- und Fernsehsendungen auf. Sein erstes Bühnenengagement hatte er in der Spielzeit 1996-97 am Stadttheater von Hildesheim, dann 1997-98 am Opernhaus von Dortmund, wo er als Max im »Freischütz« und als Cavaradossi in »Tosca« zu hören war. 1998-2000 Mitglied des Opernhauses von Köln. 1999 gastierte er am Opernhaus von Lausanne als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, am Teatro San Carlos Lissabon als Énée in »Les Troyens« von H. Berlioz. In der Spielzeit 1999-2000 sang er am Opernhaus von Köln den Herrn M. in »Neues vom Tage« von P. Hindemith. 2000 gastierte er bei den Salzburger Festspielen als Énée und am Grand Théâtre Genf als Don José in »Carmen«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Aeneas in Purcells »Dido and Aeneas«, als Froh im »Rheingold« und als Königssohn in Humperdincks »Königskinder«. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2006 als Énée und 2008 als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«. 2010 gastierte er am Teatro Regio Turin in der Titelrolle von B. Brittens »Peter Grimes«. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich des Weiteren Partien wie der Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Macduff in Verdis »Macbeth«, der Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi« und der Graf Zedlau in der Johann-Strauß-Operette »Wiener Blut«.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://ketilsson.com/
8.2. Sylvia GREENBERG wird 70
Ihre Eltern gehörten der jüdischen Minderheit in Rumänien an; ihre Mutter war selbst Sängerin gewesen. Sie begann in Rumänien das Violoncello-Studium, wanderte dann 1964 mit ihrer Familie nach Israel aus, wo sie weiter dieses Instrument studierte. Sie absolvierte 1975-77 eine zweijährige Dienstzeit in der israelischen Armee und finanzierte schließlich ihr Gesangstudium zum Teil durch Nachtarbeit in einer Fabrik. Mit einem Stipendium der amerikanisch-israelischen Gesellschaft studierte sie dann an der Musikakademie von Tel Aviv und debütierte dort bereits in einem Konzert unter Zubin Mehta. Weitere Ausbildung im Opernstudio in Zürich durch Marc Belfort. In Zürich kam es 1977 zu ihrem eigentlichen Bühnendebüt als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die sie dann auch 1978 bei den Festspielen von Glyndebourne sang. Sie blieb bis 1979 am Opernhaus von Zürich, wo sie auch die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und Partien in Opern von Monteverdi übernahm. 1979-83 war sie an der Deutschen Oper Berlin engagiert, danach diesem weiterhin durch Gastspielverträge verbunden. 1981 hörte man sie erstmals in Nordamerika, als sie in Chicago in der »Schöpfung« von J. Haydn unter G. Solti sang; 1982 sang sie in einem Konzert vor Papst Johannes Paul II. im Vatikan. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie 1982-85, 1988 und 1995 in vielen Mozart-Konzerten, 1984 in der Uraufführung der Oper »Un Re in ascolto« von Luciano Berio (als Sopran II), 1986 in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler, 1988 in der Uraufführung von Salomes Tanz (Sieben orientalische Gesänge für Sopran und Orchester) von Hubert Stuppner und 1990 in einer konzertanten Aufführung von J. Haydns »L’Anima del filosofo« (als Genio) mit. An der Wiener Staatsoper sang sie 1982-98 in insgesamt 20 Vorstellungen die Königin der Nacht, das Blondchen wie die Kostanze in der »Entführung aus dem Serail, Sopran II in »Un Re in ascolto«, die Zerbinetta, die Susanna in »Le nozze di Figaro« und ein Sopran-Solo in der 8. Sinfonie von G. Mahler. Sie gastierte an den Staatsopern von Hamburg (1983 als Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss) und München, am Opernhaus von Köln, beim Festival von Edinburgh (Melanto in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« bei einem Gastspiel der Oper Zürich) und sang bei den Festspielen von Bayreuth 1983 den Waldvogel im »Siegfried«. 1985 fand ihr USA-Debüt auf der Bühne an der Oper von Philadelphia (als Zerbinetta) statt. Am 16.5.1989 wirkte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Doktor Faustus« von Giacomo Manzoni mit. An der Mailänder Scala sang sie auch 1991 eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, 1992 die Lucia di Lammermoor, 1994 in einem Konzert Mozarts Motette »Exultate, jubilate« und 1997 in einem Schubert-Konzert. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence trat sie 1986 als Ilia in »Idomeneo« von Mozart auf. 1990 trat sie am Salzburger Landestheater als Elisa in »Il Re pastore« von Mozart auf, 1990 an der Oper von Tel Aviv als Konstanze, 1991 in Pittsburgh als Adele in der »Fledermaus« und bei den Ludwigsburger Festspielen wieder als Konstanze. 1995 hörte man sie am Teatro Bellini Catania als Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, 1996 am gleichen Theater als Konstanze, am Teatro Municipale Piacenza als Olga in Giordanos »Fedora«. 1997 gastierte sie beim Würzburger Mozart-Fest als Donna Elvira im »Don Giovanni«. 2000 sang sie an der New Israeli Opera Tel Aviv die Donna Elvira. Weitere Partien aus ihrem Bühnenrepertoire: die Sophie im »Werther« von Massenet und die Gilda im »Rigoletto«. Große Erfolge als Konzertsängerin in Israel wie bei Gastauftritten in aller Welt. Verheiratet mit dem als Korrepetitor an der Wiener Staatsoper tätigen Pianisten David Aronson.
Schallplatten: Decca (»Die Schöpfung«, Te Deum von Bizet, Gloria von Fr. Poulenc, Carmina Burana von C. Orff), Orfeo (»Paride ed Elena« von Gluck, »L’Anima del filosofo« von J. Haydn, »Das Buch mit sieben Siegeln« von F. Schmidt), Capriccio (Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), Calig Verlag/Koch (Missa solemnis von Beethoven), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio).
8.2. Elke SCHARY wird 75
Schülerin von Erna Berger und Clara Ebers in Hamburg, von Hermann Firchow in Bielefeld und von Maria Reining in Salzburg. Bühnendebüt 1967 am Stadttheater von Bielefeld, wo sie bis 1969 blieb. 1969-70 am Stadttheater von Mainz, 1970-72 am Opernhaus von Dortmund und 1972-74 an der Bayerischen Staatsoper München engagiert, wo sie als Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail« debütierte. Sie sang als Gast an den Staatsopern von Wien (1972 das Blondchen), München und Stuttgart, an den Staatstheatern von Hannover, Kassel und Wiesbaden, am Opernhaus von Essen und an der Deutschen Oper Berlin. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie 1974-75 als Barbarina in »Le nozze di Figaro« mit. Gastspiele an der Mailänder Scala (1972 als Blondchen), an der Kroatischen Nationaloper von Zagreb und am Grand Théâtre von Genf (1974 als Blondchen). Sie beherrschte mit ihrer technisch virtuos geführten, beweglichen Stimme eine Vielzahl von Partien, vor allem aus dem Fachbereich der Koloratur-Soubrette.
Schallplatten: Decca, HMV-Electrola (»Die Verschworenen« von Schubert, Operette »Im Weißen Rössl«), Orfeo (Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, München 1973), Estro Armonico (Barbarina in »Le nozze di Figaro«).
8.2. Eleonore ELSTERMANN wird 90
Sie war Schülerin der Gesangpädagogen L. Behr-Schlegel, K. Gebel und F.R. Wark und debütierte 1951 am Stadttheater von Magdeburg als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Bis 1955 wirkte sie an diesem Haus und folgte dann einem Ruf als erste Koloratursopranistin an die Staatsoper von Dresden. In einer langjährigen Karriere hatte sie hier ihre großen Erfolge in Partien wie der Susanna in »Figaros Hochzeit«, der Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, der Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Gilda in »Rigoletto«, der Violetta in »La Traviata«, der Musetta in Puccinis »La Bohème«, der Sophie im »Rosenkavalier« und der Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Gastspiele unternahm die in Dresden sehr beliebte Künstlerin zumeist mit dem Ensemble der dortigen Staatsoper zusammen; dazu hatte sie eine erfolgreiche Konzertkarriere. Seit 1980 widmete sie sich in Dresden einer ausgedehnten pädagogischen Tätigkeit, seit 1987 Direktorin des Opernstudios der Dresdner Staatsoper.
Schallplatten: Eterna.
8.2. John WILLIAMS wird 90
Er wurde als Sohn eines Orchestermusikers im New Yorker Stadtbezirk Queens im Stadtteil Flushing geboren. Bereits im Alter von drei Jahren erlernte er das Notenlesen. Er wuchs in New York auf und zog 1948 mit seiner Familie nach Los Angeles, wo er die University of California besuchte und bei Mario Castelnuovo-Tedesco Komposition studierte. Nachdem er seinen Wehrdienst bei der US Air Force absolviert hatte, zog Williams zurück nach New York. Dort besuchte er die Juilliard School, an der er bei Rosina Lhévinne Klavier studierte. Nebenbei arbeitete er in New York als Jazz-Pianist. Bereits 1951 erschien seine erste Klaviersonate. Es folgten weitere klassische Werke. In den folgenden Jahren arbeitete er unter anderem auch für das US-Fernsehen und für verschiedene Hollywood-Produktionen, zunächst unter dem Namen Johnny Williams. Von 1956 bis zu deren Tod 1974 war John Williams mit der Schauspielerin und Sängerin Barbara Ruick verheiratet. Dieser Ehe entstammen drei Kinder: Jennifer (* 1956), Mark (* 1958) und Joseph Williams (* 1960), der ebenfalls Filmmusikkomponist und 1986-89 und seit 2010 der Sänger der US-amerikanischen Band Toto ist. Seit 1980 ist John Williams in zweiter Ehe mit Samantha Winslow verheiratet. Seinen Durchbruch hatte er 1972 mit der Musik zu dem Katastrophenfilm Die Höllenfahrt der Poseidon (The Poseidon Adventure). Noch größere Bekanntheit erlangte er jedoch mit Der weiße Hai (Jaws, 1975) und schließlich mit Krieg der Sterne (Star Wars, 1977). Für beide erhielt er den Oscar. Der Regisseur Steven Spielberg vermittelte John Williams an seinen Freund, den Regisseur George Lucas. Lucas arbeitete gerade an dem ersten Star-Wars-Film, für den Williams schließlich die – 1978 mit dem Oscar prämierte – Filmmusik schrieb. Auch die Filmmusik zu allen weiteren Star-Wars-Teilen (außer The Clone Wars, Rogue One: A Star ward Story und Solo: A Star Wars Story) inklusive der „Prequel-Trilogie“ (Episoden I – III) und der „Sequel-Trilogie“ (Episoden VII – IX) stammt aus seiner Feder. Die Soundtrack-CDs gehören zu den erfolgreichsten der Filmmusikgeschichte, Stücke wie die Titelmelodie oder der „Imperial March“ sind auch über Fankreise hinaus bekannt. Im Jahr 1993 komponierte John Williams den Score zum Film Schindlers Liste. Weil er sehr beeindruckt von dem Film war, traute sich Williams zunächst nicht, die Filmmusik zu schreiben. Er sagte zu Spielberg: „Du benötigst einen besseren Komponisten für diesen Film, als ich es bin.“ Darauf antwortete Spielberg: „Ich weiß, aber die sind alle tot.“ Williams wurde 2001 vom Regisseur Chris Columbus gebeten, die Filmmusik zu dem ersten Harry Potter-Film Harry Potter und der Stein der Weisen zu schreiben. Williams komponierte für diesen Film unter anderem „Hedwigs Thema“, das weltbekannt wurde. Auch die zwei folgenden Harry-Potter-Verfilmungen wurden von Williams vertont. Danach stieg er aus dem Projekt aus. Grund dafür war die Arbeit an Die Geisha. Im Jahre 2002 schrieb Williams vier Filmmusiken: Catch Me If You Can, Star Wars: Episode II, Minority Report und Harry Potter und die Kammer des Schreckens. In Catch Me If You Can verwendete Williams erstmals in seiner Filmmusikgeschichte mit Steven Spielberg Jazz-Elemente. Spielberg betrachtete dies als Geburtstagsgeschenk, weil dieser Film die 20. Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur und dem Komponisten darstellte. 2008 erschien der Soundtrack zum vierten Indiana Jones-Film Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. 2009 schrieb John Williams für die Fernsehserie Great Performances die Titelmusik, für die er im selben Jahr einen Emmy gewann. Im selben Jahr begann Williams seine Arbeit an Spielbergs Die Abenteuer vom Tim und Struppy – Das Geheimnis der Einhorn, der im Oktober 2011 erschien. Dies ist der erste animierte Film, an dem Williams beteiligt war. Zudem arbeitete Williams hier erstmals mit Peter Jackson zusammen, dem Produzenten des Films. 2011 komponierte Williams die Filmmusik zu Spielbergs Gefährten und 2012 für Spielbergs Lincoln. 2013 arbeitete er erstmals seit 2005 wieder mit einem anderen Regisseur als Spielberg zusammen: Er vertonte Die Bücherdiebin des Regisseurs Brian Percival. Der Film ist eine amerikanisch-deutsche Koproduktion, an der das Studio Babelsberg maßgeblich beteiligt war. Williams arbeitete 2015 am siebten Teil der Star-Wars-Reihe Star Wars: Das Erwachen der Macht, der unter der Regie von J. J. Abrams entstand. Für Spielbergs 2015 erschienenen Film Bridge of Spies – Der Unterhändler stand Williams aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung. Dies hatte zur Folge, dass Thomas Newman als Komponist verpflichtet wurde. Dieser Spielberg-Film ist somit der erste seit dreißig Jahren (zuletzt Die Farbe Lila, 1985), dessen Filmmusik nicht von John Williams stammt. 2016 setzten Williams und Spielberg aber ihre Zusammenarbeit mit dem Film BFG – Big Friendly Giant wieder fort. Eine enge Freundschaft verbindet John Williams seit 1974 mit Steven Spielberg. In diesem Jahr arbeiteten sie gemeinsam an dem Film Sugarland Express, der beiden den Durchbruch brachte. Seit Der weiße Hai (1975) ist Williams Spielbergs bevorzugter Komponist, er vertonte mit Ausnahme von Die Farbe Lila (1985), Bridge of Spies – Der Unterhändler (2015) und Ready Player One (2018) sämtliche Filme von Spielberg. Der Film Die Verlegerin aus dem Jahr 2017 stellt die mittlerweile 29. Zusammenarbeit von Williams und Spielberg dar. Zudem wird Williams bereits seit Jahrzehnten regelmäßig vom Tonmeister Shawn Murphy unterstützt. In seiner Arbeit für Hollywood hat sich Williams nie auf ein Genre festgelegt, wobei seine Musik mit wenigen Ausnahmen (z. B. Jane Eyre (1970), Stanley & Iris (1990) oder Die Asche meiner Mutter (1999)) meist ausladend und üppig orchestriert ist. 2005 komponierte Williams vier stilistisch vollkommen verschiedene Scores: Star Wars: Episode III, Krieg der Welten, Die Geisha und München. Ist in Star Wars noch dramatische Musik zu hören, finden sich in Krieg der Welten Horrorelemente. Die Geisha dagegen ist durch Eleganz und Einfachheit geprägt und für München schuf Williams eine Trauermusik, die durch Streicher, Klavier, Gitarre und Sologesang getragen wird. Neben seinen Filmmusiken komponierte Williams zwei Sinfonien, mehrere Solokonzerte sowie diverse kürzere Stücke für Orchester bzw. Ensembles. Ebenfalls aus seiner Feder stammt das Musical Thomas and the King (1975) über Thomas Becket und König Heinrich II. von England. Für die Zeremonie zur Vereidigung Barack Obamas zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten am 20. Januar 2009 schrieb er das Quartett Air and Simple Gifts. Es wurde von Itzhak Perlman (Geige), Yo-Yo-Ma (Cello), Gabriela Montero (Klavier) und Anthony McGill (Klasrinette) aufgeführt. Die Komposition setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Das so genannte „Air“-Thema und das „Simple Gifts“-Thema. Das Stück ist angelehnt an die Shaker-Hymne von Joseph Brackett. Viermal schrieb Williams Fanfaren für Olympische Spiele, „Los Angeles Olympic Theme“ für die Sommerfestspiele 1984 in Los Angeles (später auch als „Olympic Fanfare and Theme“ bekannt), „Olympic Spirit“ für die Sommerspiele 1988 in Seoul, „Summon the Heroes“ für die Sommerspiele 1996 in Atlanta und „Call of the Champions“ für die Winterspiele2002 in Salt Lake City. 2003 wurde er dafür mit dem Olympischen Orden ausgezeichnet. Die Musik der US-Nachrichtensendung NBC News, The Mission, ist von Williams komponiert, ebenso die Musik für das Firmenlogo von DreamWorks SKG. 2011 wurde die Steven Spielberg Stage in Los Angeles nach Williams zur John Williams Scoring Stage umbenannt. Williams war 1980-93 Dirigent des Boston Pops Orchestra und ist inzwischen dessen Ehrendirigent. Darüber hinaus gibt er regelmäßig Gastspiele bei amerikanischen Orchestern. Nachdem John Williams in einem Interview als Herzenswunsch geäußert hatte, einmal mit den Wiener Philharmonikern musizieren zu wollen, wurde er vom Vorstand des Orchesters als Dirigent zu einer Aufführung seiner Kompositionen nach Wien eingeladen. Nach krankheitsbedingten Absagen fand das Konzert am 18. und 19. Januar 2020 im goldenen Saal des Wiener Musikvereins mit Anne-Sophie Mutter als Solistin statt. Vom 14. bis zum 16. Oktober 2021 gab John Williams sein Debüt bei den Berliner Philharmonikern im großen Saal der Berliner Philharmonie. Damit ist er mit 89 Jahren der älteste Debütant am Dirigentenpult. Es war sein allererster Besuch in Berlin. Im Februar 2022 erreichte Williams mit der Aufnahme des Konzertes zum ersten Mal den ersten Platz der deutschen Albumcharts. Im März wird er wieder im goldenen Saal des Wiener Musikvereins die Wiener Philharmoniker dirigieren.
9.2. Anne DAWSON wird 70
Sie erhielt ihre Ausbildung am Royal Northern College of Music Manchester. 1978 trat sie beim Bath Festival als Angelica in Händels »Orlando« auf, 1979 war sie beim Festival von Grenoble zu Gast. 1981 war sie Preisträgerin beim Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch, 1982 erhielt sie den Kathleen Ferrier-Preis. Es schlossen sich Konzertreisen durch England an. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1982 die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1984 die Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1985 die Micaela in »Carmen«, 1991 und 1995 die Mimì in »La Bohème«, 1992 die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und 1996 die Titelrolle in Händels »Theodora«. Beim Glyndbourne Festival hörte man sie 1984 als Barbarina in »Le nozze di Figaro« und 1992 als Chloe in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Bei der Welsh Opera Cardiff hatte sie als Gilda in »Rigoletto« und als Pamina in der »Zauberflöte«, bei der English National Opera London in der Titelpartie von Janáceks »Das schlaue Füchslein« viel beachtete Erfolge. 1988 kam es dann zu ihrem ersten Auftreten an der Londoner Covent Garden Oper in Verdis »Don Carlos«. Sie gastierte an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. (Gilda) und Vancouver (Schlaues Füchslein), an der Niederländischen Oper Amsterdam und in Lausanne. Sie trat auch an der Scottish Opera Glasgow (1991 in der Titelpartie von Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1994 als eine der Nichten in B. Brittens »Peter Grimes« und 1999-2000 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«), 1991 an der Opera North Leeds als Marguerite in »Faust« von Gounod auf. 1998 sang sie beim Garsington Festival den Cecilio in Mozarts »Lucio Silla«, 1999 an der Covent Garden Oper London die Titelrolle in Rimski-Korsakows »Der goldenen Hahn«. 2000 hörte man sie an der Opéra du Rhin Straßburg als Polly in »The Beggar’s Opera« (Bearbeitung B. Britten), beim Buxton Festival als Emma in »Fierrabras« von F. Schubert. Sie sang in London in einer konzertanten Aufführung der Oper »Fierrabras« von Schubert und wurde im Konzertsaal, namentlich im Bereich des Oratoriums (Carmina Burana, 1988 London), durch erfolgreiche Auftritte bekannt.
Schallplatten: Hyperion (Englische Lieder), HMV (Barbarina in »Le nozze di Figaro«), Koch Records (»The Beggar’s Opera«).
9.2. Marilyn HILL-SMITH wird 70
Sie studierte an der Guildhall School of Music London und konnte 1975 als »Outstanding Young Musician« die USA, Kanada, Australien und Neuseeland bereisen, wobei sie am Opernhaus von Sydney und in der Hollywood Bowl auftrat. 1978 debütierte sie bei der English National Opera London, an der sie bis 1984 in Partien wie der Adele in der »Fledermaus«, der Susanna in »Le nozze di Figaro«, der Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, der Ciboletta in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, der Despina in »Così fan tutte«, der Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«, der Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss, dem Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und der Papagena in der »Zauberflöte« zu hören war. 1982 wirkte sie hier in der englischen Erstaufführung der Oper »Le grand Macabre« von György Ligeti (als Chef der Geheimpolizei) mit. 1981 sang sie erstmals an der Covent Garden Oper London. Sie trat an vielen anderen Bühnen in Erscheinung, so an der D’Oily Carte Opera Company, wo sie hauptsächlich Operetten sang (Mabel in »The Pirates of Penzance« von Gilbert & Sullivan 1990), bei der Welsh Opera Cardiff (Musetta in »La Bohème«, Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), bei der Scottish Opera Glasgow (Cunegonde in »Candide« von Bernstein 1988, Plaintiff in »Trial By Jury« von Gilbert & Sullivan 1990), an der National Opera Dublin (Adele in der »Fledermaus« 1984), in Toronto (Yum-Yum in »The Mikado« von Gilbert & Sullivan), in Luxemburg, Coburg, Köln, Versailles, Granada, Siena und Athen. Beim Camden Festival gastierte sie als Clotilde in Pacinis »Maria Tudor«, in Belfast als Marzelline im »Fidelio«, beim English Bach Festival als Agilea in »Teseo« von Händel, als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck und als Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell. 1990 sang sie am Old Vic Theatre London die Cunegonde, an der Deutschen Oper Berlin die Herodias in »Salome« von R. Strauss, 1991 an der Covent Garden Oper in »Riccardo primo« von Händel. 2001 sang sie mit der Carl Rosa Opera Company im Theatre Royal Nottingham die Rosalinde in der »Fledermaus«. Zahlreiche Auftritte im englischen Rundfunk und im Fernsehen.
Viele Schallplattenaufnahmen, insbesondere auf der Marke Opera Rara (Arien aus italienischen Opern), auf RCA (»Ercole amante« von F. Cavalli), auf TER-Fono (»The Student Prince« von Romberg) und auf Chandos (Melodien von Lehár und Kálmán).
9.2. Margot STEJSKAL wird 75
Sie studierte an der Musikhochschule von Weimar bei Hans Kremers. Dann war sie an der Musikhochschule von Leipzig Schülerin von Erhard Fischer und von Hanne-Lore Kuhse. 1974 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Stadttheater von Cottbus als Musetta in »La Bohème« von Puccini. In den zwei folgenden Spielzeiten war sie Mitglied dieses Theaters und ging dann 1977-80 an die Staatsoperette in Dresden. 1980-84 war sie am Opernhaus von Karl- Marx-Stadt (Chemnitz) im Engagement und folgte darauf einem Ruf an die Berliner Staatsoper, mit der sie einen Gastspielvertrag abschloss. Sie gehörte dem Ensemble der Staatsoper Dresden an, wo sie große Erfolge hatte. So sang sie dort auch bei den Vorstellungen zur Eröffnung der wieder aufgebauten Semper-Oper im Februar 1985 die Sophie im »Rosenkavalier« von R. Strauss. Weitere Höhepunkte in ihrem umfangreichen Bühnenrepertoire waren das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Nannetta in »Falstaff« von Verdi und die Adele in der »Fledermaus« von J. Strauß. 1996 sang sie am Theater von Halle/Saale die Miltrissa in Rimski-Korsakows »Märchen vom Zaren Saltan«. Auch als Operetten- wie als Konzertsängerin erfolgreich aufgetreten.
Schallplatten: Denon (Sophie im »Rosenkavalier«, Mitschnitt der oben erwähnten »Rosenkavalier«-Aufführung in Dresden, 1985), BGM-Ariola (»Palestrina« von Hans Pfitzner).
9.2. Marilyn ZSCHAU wird 85
Sie war zunächst als Büroangestellte tätig, kam dann aber zum Gesangstudium an die Juilliard School New York bei Christopher West und bei John Lester in Missoula (Montana). 1965-66 nahm sie an einer Tournee der Metropolitan National Opera Company (einer Wanderoper) teil. 1967 erfolgte ihr Europa-Debüt an der Wiener Volksoper als Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«. Sie sang hier in den folgenden Jahren u.a. auch die Giorgetta in Puccinis »Der Mantel« und die Titelrolle in Cileas »Adriana Lecouvreur. Es kam zu Engagements am Opernhaus von Zürich und am Stadttheater von Basel, schließlich wurde sie Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. 1969-93 gastierte sie in insgesamt 45 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini, als Giorgetta, als Odabella in Verdis »Attila«, als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Färberin in »Die Frau ohne Schatten« und in der Titelrolle von »Salome« von R. Strauss). Große internationale Gastspielkarriere; in Westdeutschland hörte man sie an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an der Oper von Frankfurt a.M. und am Stadttheater von Bielefeld, sie sang an der Nationaloper Budapest und an anderen führenden Bühnen, u.a. bei der English National Opera London und in Genf (1979 als 1. Dame in der »Zauberflöte« und 1994 als Ortrud in »Lohengrin«). 1985 debütierte sie an der New Yorker Metropolitan Oper als Musetta in Puccinis »La Bohème« und war dort bis 1997 in insgesamt 24 Vorstellungen auch als Tosca, als Färberin, als Giorgetta und als Knusperhexe in »Hänsel und Gretel« erfolgreich. Als Färberin hatte sie bereits 1986 an der Mailänder Scala großes Aufsehen erregt. 1987 sang sie in Los Angeles die Renata in Prokofjews »L’Ange de feu«, 1988 in Chicago die Venus im »Tannhäuser«. Ebenfalls 1988 hörte man sie beim Maggio Musicale von Florenz als Giorgetta, im gleichen Jahr in Santa Fé und 1989 in Seattle als Senta in »Der fliegende Holländer«, 1986 an der Australian Opera Sydney als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, 1988 als Salome, 1989 als Brünnhilde in der »Walküre«. 1990 sang sie an der Chicago Opera die Minnie, beim Holland Festival des gleichen Jahres wieder die Renata in »L’Ange de feu«, an der Oper von Dallas die Brünnhilde in der »Walküre«, 1991 im australischen Adelaide die Elektra von R. Strauss, 1992 in Wellington (Neuseeland) die Salome, 1993 beim Maggio Musicale von Florenz, 1994 in Dallas die Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek, 1995 in Seattle die Brünnhilde im Ring-Zyklus, in San Francisco die gleiche Partie in der »Walküre«, 1996 in Seattle und am Teatro Municipal Rio de Janeiro wieder die Elektra von R. Strauss. 1997 hörte man sie am Opernhaus von Santiago de Chile als Brünnhilde in der »Götterdämmerung«, 1998 als Kostelnicka. 2000 gastierte sie mit dem Ensemble der New Israeli Opera bei den Festspielen von Savonlinna als Elektra von R. Strauss. Weitere Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Titelfigur in »Agrippina« von Händel, die Violetta in »La Traviata«, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Mimi in Puccinis »La Bohème«, die Titelheldinnen in den Puccini-Opern »Madame Butterfly« und »Manon Lescaut«, die Nedda im »Bajazzo«, die Marschallin wie der Octavian im »Rosenkavalier«, die Titelfigur in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, die Kluge in der Oper gleichen Namens von C. Orff und die Lucile in »Dantons Tod« von Gottfried von Einem. Auf dem Gebiet des Konzertgesangs wurde sie namentlich als Solistin in Oratorien geschätzt.
Schallplatten: Bella Voce (Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«), Mitschnitte von Radiosendungen; Video-Aufnahme einer Aufführung von »La Bohème« aus der Covent Garden Oper.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.archangel-healing.com/aboutus.html
10.2. Brigita ŠULCOVÁ wird 85
Biographie der tschechischen Sopranistin auf Tschechisch:
http://archiv.narodni-divadlo.cz/umelec/9262
10.2. Leontyne PRICE wird 95
Tochter eines Zimmermanns und einer Hebamme. Die junge farbige Künstlerin studierte zuerst am Central State College Ohio, dann 1949-52 an der Juilliard Music School New York bei Florence Page Kimball. Sie sang bereits während des Studiums in einer Studentenaufführung von Verdis »Falstaff« die Alice Ford. 1950 Debüt als Konzertsängerin. 1951 Bühnendebüt als St. Cecilia in einer New Yorker Aufführung der Oper »Four Saints in three Acts« von Virgil Thomson, der sie selbst engagiert hatte. 1951 kam sie mit einer Truppe von farbigen Sängern nach Europa und hatte in einer Tournee mit Gershwins »Porgy and Bess« 1952-54 in London, Berlin, Wien (Volksoper), Paris und Moskau in der Rolle der Bess ungewöhnliche Erfolge. Dabei war der Bassbariton William Warfield (1920-2002) ihr Partner, mit dem sie dann 1952-72 verheiratet war. 1953 trat sie mit großem Erfolg auch am New Yorker Ziegfeld Theatre als Bess auf. 1954 aufsehenerregendes Konzert der Künstlerin in der Town Hall New York. 1957 trat sie an der Oper von San Francisco in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc in der Partie der Madame Lidoine auf, 1958 am gleichen Haus in der amerikanischen Erstaufführung von Carl Orffs »Die Kluge« in der Titelrolle. Bis 1992 hörte man sie dort auch als Aida, als Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, als Donna Elvira wie als Donna Anna in »Don Giovanni«, als Butterfly, als Liù in »Turandot« von Puccini, als Tosca, als Amelia in Verdis »Un ballo in Maschera«, als Elvira in Verdis »Ernani«, als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, in den Titelrollen der Oper »Manon Lescaut« von Puccini und »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Sie sang dann auch an der Oper von Chicago die Aida, die Liù (1959) und die Titelrolle in der Oper »Thais« von Massenet. 1957 war Leontyne Price bei Konzerten in Italien sehr erfolgreich; 1957-58 triumphale Erfolge als Aida in der Arena von Verona. Sie gastierte 1958-77 in insgesamt 35 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (Debüt wiederum als Aida, danach auch als Pamina in der »Zauberflöte«, als Donna Anna, als Butterfly, als Liù, als Tosca und als Leonore im »Troubadour«). Bei den Salzburger Festspielen übernahm sie Soli in Beethovens Missa solemnis (1959), im Mozart-Requiem und in Bruckners Te Deum (1960), in der Hohen Messe von J.S. Bach (1961) und im Requiem von Verdi (1962) und begeisterte das Publikum in großen Liederabenden (1975, 1977-78, 1980-81, 1984); sie trat dort auch als Donna Anna (1960-61) und als Leonore im »Troubadour« (1962-63) auf. Glänzende Erfolge 1958-59 als Aida an der Covent Garden Oper London, an der Grand Opéra von Paris (u.a. 1975 auch als Donna Anna) und an der Deutschen Oper Berlin. 1960 trat sie an der Mailänder Scala als Aida auf. Hier gastierte sie auch 1961 als Butterfly, 1963 als Donna Anna, 1963-64 und 1967 als Sopran-Solistin im Verdi-Requiem und 1968 als Amelia in Verdis »Un ballo in Maschera«. Zu Ostern 1964 sang sie in New York beim Requiem für Präsident Kennedy. 1960 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittspartie: Leonore im »Troubadour«, Januar 1961). Hier sang sie am 16.9.1966 bei der Eröffnung des neuen Opernhauses im Lincoln Center in der Uraufführung von Samuel Barbers »Antonius and Cleopatra« die Cleopatra. Sie trat bis 1985 an der Metropolitan Oper in 16 Partien und in insgesamt 204 Vorstellungen auf: als Aida, als Butterfly, als Liù, als Donna Anna, als Minnie in »La fanciulla del West« von Puccini, als Tosca, als Elvira in »Ernani«, als Pamina, als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Leonore in »La forza del destino«, als Manon Lescaut von Puccini und in der Titelrolle der Oper »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Als viel bewunderte Primadonna teilte sie ihre Auftritte in erster Linie zwischen diesem Opernhaus, der Scala und der Wiener Staatsoper auf. 1970 gastierte sie an der Staatsoper von Hamburg. Bei den Osterfestspielen von Salzburg sang sie 1977 die Leonore im »Troubadour«. 1985 verabschiedete sie sich an der Metropolitan Oper mit der Aida und einem Recital von der Bühne. – Eine der schönsten Sopranstimmen ihrer Zeit, deren Klangfülle und deren Beseelung des Vortrages nicht genug zu bewundern sind, vor allem im Verdi-Repertoire geschätzt; neben ihrem Wirken auf der Bühne gefeierte Liedinterpretin, wobei sie auch das Negro Spiritual immer wieder zum Vortrag brachte.
Lit: A. Blyth: Leontyne Price Talks (in »Opera«, 1971), H.L. Lyons: »Leontyne Price. Highlights of a Primadonna« (New York, 1973).
Ihre Schallplatten erschienen bei RCA (u.a. vollständige Opern »Aida«, »Don Giovanni«, »Il Trovatore«, »Carmen«, »Così fan tutte«, »Madame Butterfly«, »Tosca«, »Il Tabarro«, »Un ballo in Maschera«, »Ernani«, »La forza del destino«, 9. Sinfonie von Beethoven), Decca (»Tosca«, »Ariadne auf Naxos«, »Aida«, »Don Giovanni«, »Un ballo in maschera«) und (»Il Trovatore«), Movimento musica (»Don Giovanni«).
11.2. Gabriele FONTANA wird 65
Ihr Vater war Kapellmeister am Landestheater Innsbruck. Sie absolvierte eine fünfjährige Ausbildung an der Musikhochschule von Wien, wo sie vor allem Schülerin von Ilse Rapf war. 1980 trat sie in das Opernstudio der Wiener Staatsoper ein. Sie debütierte an der Wiener Staatsoper 1980 mit dem Sopransolo in einer Ballettversion von Brahms‘ »Liebeslieder Walzer« und konnte hier 1981-82 bereits Partien wie die Gräfin Ceprano in »Rigoletto«, die Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Suor Genoveva in Puccinis »Suor Angelica«, die Xenis in »Boris Godunow« oder die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi« singen. Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Leipzig, London und Wien. Ihr eigentliches Bühnendebüt fand am Opernhaus von Frankfurt a.M. in der Partie der Pamina in der »Zauberflöte« statt. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1982 als eines der Blumenmädchen in »Parsifal«, 2005 in der Titelpartie von Donizettis »Maria Stuarda« und mit einem Liederabend sowie 2009 als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten. Seit 1982 an der Staatsoper Hamburg engagiert. Hier sang sie Mozart-Partien wie die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Servilia in »La clemenza di Tito« und wirkte 1985 in der Uraufführung der Neu-Bearbeitung der Oper »Die weiße Rose« von Udo Zimmermann (als Sophie Scholl) mit. Auch als Sophie im »Rosenkavalier« war sie in Hamburg erfolgreich. Gastspiele am Stadttheater von Bremen, am Staatstheater Hannover, bei den Festspielen von Glyndebourne (1984 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und 1987 als Fiordiligi in »Così fan tutte«) und Bregenz (1985 als Pamina in der »Zauberflöte«). Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1985 und 1991 in Kirchenkonzerten und 1996 ein junges Mädchen in »Moses und Aron« von A. Schoenberg. Seit 1986 Mitglied der Wiener Volksoper und der Wiener Staatsoper. An der Wiener Staatsoper sang sie die Sophie Scholl in Zimmermanns »Die weiße Rose«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Marzelline in »Fidelio«, die Pamina, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Susanna in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, die Woglinde im »Rheingold«, die 1. Rheintochter in der »Götterdämmerung« und die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss. 1994 gastierte sie an der Oper von Tel Aviv als Rosalinde, 1995 in Amsterdam als 1. Dame in der »Zauberflöte« und in Schönbergs »Moses und Aron«. Am 20.5.1995 nahm sie am Theater an der Wien an der Uraufführung der Oper »Die Wände« von Adriana Hölszky (als Mutter) teil. Am Staatstheater Hannover trat sie 1997 als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf, in Amsterdam 1987 als Woglinde im »Rheingold« und 1998 als 1. Rheintochter in der »Götterdämmerung«, 1998 in Hannover als Marschallin im »Rosenkavalier« und als Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss, 1999 an der Komischen Oper Berlin als Eurydice in »Orpheus in der Unterwelt« von J. Offenbach und als Rosalinde. 2000 trat sie am Staatstheater Hannover als Katerine in B. Martinůs »Griechische Passion«, als Poppea in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und als Elsa im »Lohengrin« auf, 2001 als Ursula in »Mathis der Maler« von P. Hindemith. An der Niederländischen Oper Amsterdam gastierte sie 2000 als Gräfin in »Capriccio«. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 2004 in der Titelrolle von C.M. von Webers »Euryanthe« und 2007 (mit dem Ensemble der Oper Köln) als Gräfin in »Capriccio«. 2006 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Gutrune in der »Götterdämmerung«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Grüfin in »Le nozze di Figaro« und als Rosalinde. Weitere Partien aus ihrem Repertoire waren die Leonore in »Fidelio«, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten«, die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die Titelheldin in »Arabella« von R. Strauss (Oper Graz), die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« (Deutsche Oper Berlin), die Senta in »Der fliegende Holländer« (Marseille), die Sieglinde in der »Walküre«, die Vitellia in Mozarts »La Clemenza di Tito« (Dresden) und die Elettra in Mozarts »Idomeneo« (Deutsche Oper Berlin). Konzerte führten die Künstlerin u.a. nach Philadelphia, Rom, in den Wiener Musikvereinssaal, nach Manchester, London, Prag, Israel und Japan. Seit 2007 unterrichtet sie an der Wiener Musikuniversität Lied und Oratorium.
Schallplatten: Decca (»Idomeneo« von Mozart, »Arabella« von R. Strauss, Woglinde im »Rheingold«, Schubert-Lieder, Bach-Kantaten), Orfeo (»Paride ed Elena« von Gluck, »Die weiße Rose« von Udo Zimmermann), HMV-Electrola (»Die großmüthige Tomyris« von Reinhard Keiser), Naxos (»Die Fledermaus« als Rosalinde), DGG (»Moses und Aron« von Schönberg), Calig-Verlag (»Das Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt), Arte Nova/BMG (»Hans Pfitzner« von Hans Pfitzner).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.gabriele-fontana.com/biog_g.htm
11.2. John Arden HOPKIN wird 75
Er studierte an der Brigham Young University, wo er 1971 den Grad eines Bachelor of Music, dann an der Texas State University, wo er 1974 den eines Master of Music erwarb, 1978 promovierte er an der Eastman School of Music. Er debütierte als Opernsänger bei der Fort Worth Opera und trat in den USA an den Opern von Chautauqua, Syracuse, an der Beaumont Opera, bei der Boris Goldovsky’s Opera Company und an weiteren Bühnen in 30 Opern- wie Operettenpartien auf. Er gab zahlreiche Konzerte in Nord- und Mittelamerika, wobei er auch gerne lateinamerikanische Volksmusik vortrug. Von großer Bedeutung war seine Tätigkeit als Pädagoge wie als Operndirektor, die er seit 1977 entfaltete. 1977-87 lehrte er an der Texas Christian University, 1981-88 war er in der Direktion der Fort Worth Opera Company tätig, ebenso bei der Arkansas Opera, am Southwestern Opera Institute und beim Bay View Music Festival. Er veröffentlichte musikologische und musikhistorische Beiträge (»The Influence of the Commedia dell‘ Arte on Opera Buffa of the 18. Century«).
Schallplattenaufnahmen auf Vox und Turnabout, darunter die älteste amerikanische Oper »The Disappointment« von Andrew Barton.
11.2. Ria BOLLEN wird 80
Sie wurde am Konservatorium von Antwerpen ausgebildet und debütierte 1965 als Solistin in dem Oratorium »Godelieve« von E. Tinel. Sie entfaltete dann eine ausschließliche Konzertkarriere, wobei sie sich sowohl als Oratorien- wie als Liedersängerin auszeichnen konnte. Gastspielreisen führten die Künstlerin nach Kanada, Österreich und England, nach Westdeutschland und in die Schweiz. Dazu trat sie immer wieder in den Musikzentren in Belgien und Holland auf. Nicht zuletzt ist sie durch zahlreiche Schallplattenaufnahmen bekannt geworden, darunter auf Intercord Messen von J. Haydn, auf CBS geistliche Musik von J.S. Bach, auf Claves religiöse Vokalmusik von Galuppi; weitere Aufnahmen auf HMV (Lieder, »Alessandro« von Händel) und auf Disco Jecklin (Requiem von Frank Martin, Mitschnitt der Uraufführung des Werks von 1973), Calig (Harmonie-Messe von J. Haydn), Tudor (»I quattro stagioni« von Scarlatti).
11.2. Catherine GAYER wird 85
Sie entstammte einer finnisch-ungarischen Familie; ihre Mutter war in Helsinki bereits als Opernsängerin aufgetreten. Sie besuchte die Universität von Los Angeles und erwarb 1960 den Grad eines Bachelor of Arts. Zeitweilig wirkte sie als Geigerin im Orchester der Universität mit. 1960 gewann sie einen Gesangwettbewerb in San Francisco, der mit einem Fulbright Stipendium verbunden war. Darauf studierte sie weiter in Berlin bei Irma Beilke. Am 13.4.1961 wirkte sie am Teatro Fenice in Venedig in der Uraufführung und 1962 in Köln in der deutschen Erstaufführung der Oper »intolleranza 60« von Luigi Nono (in der Partie der Gefährtin) mit. Seit 1961 Mitglied der Deutschen Oper Berlin, an der sie 1963 in der szenischen Gesamt-Uraufführung der Trilogie »Orestie« von Darius Milhaud, 1966 in der Uraufführung der Oper »Amerika« von Roman Haubenstock, 1979 in der von W.D. Sieberts »Der Untergang der Titanic« mitwirkte. 1965 sang sie an der Berliner Akademie der Künste in der Uraufführung von »Der Traum des Liu-Tung« des koreanischen Komponisten Isang Yun. Am 29.9.1968 wirkte sie in Berlin in der Uraufführung von Dallapiccolas »Ulisse« als Nausikaa mit, am 29.4.1971 bei den Schwetzinger Festspielen in der Uraufführung von A. Reimanns »Melusine«, am 2.5.1984 bei den gleichen Festspielen in der von »Ophelia« von R. Kelterborn, bereits am 26.7.1976 an der Münchner Staatsoper in »Die Versuchung« von Josef Tal. Große Erfolge auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1988 gestaltete sie an der Komischen Oper Berlin das Monodrama »Erwartung« von A. Schönberg. 1968-72 gastierte sie an der Staatsoper von Wien (Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, Susanna in »Le nozze di Figaro«). An der Mailänder Scala sang sie 1970 die Nausicaa in der italienischen Erstaufführung von Dallapiccolas »Ulisse«. Sie sang hier auch 1970 in einem Konzert unter Claudio Abbado die Lulu-Sinfonie von A. Berg, 1978 A. Schönbergs »Pierrot lunaire«, 1979 nochmals »Pierrot lunaire« und die Brettl-Lieder von A. Schönberg und 1983 nochmals »Pierrot lunaire«. Sie gastierte an den Staatsopern von, Hamburg und München, in Köln, Frankfurt a.M., Amsterdam, Lissabon und beim Festival von Edinburgh. Dort sang sie mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin 1971 in der englischen Premiere der zeitgenössischen Oper »Melusine« von A. Reimann die Titelpartie, mit dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein 1972 in der englischen Premiere der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann die Marie, 1975 mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin die Titelrolle in A. Bergs »Lulu« und am 27.8.1975 in der Uraufführung der Oper »Hermiston« von Robin Orr die Partie der Christine. Auch am Théâtre de la Monnaie Brüssel, beim Maggio Musicale von Florenz (1964) und in Helsinki gastweise aufgetreten. An der Covent Garden Oper London debütierte sie 1962 als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1968 als Susanna, 1970 und 1974-75 als Hilda Mack in »Elegy for Young Lovers« von H.W. Henze, 1974 als Königin der Nacht, 1975-76 als Königin von Schemacha in Rimski-Korsakows »Der goldene Hahn« und 1975 als Alisa in »Lucia di Lammermoor«. Ihr technisch hervorragend durchgebildeter, klarer Koloratursopran fand seine Aufgaben in Partien wie der der Gilda in »Rigoletto« und der Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. Weitere Bühnenrollen: Musetta in »La Bohème«, Sophie im »Rosenkavalier«, Waldvogel in »Siegfried«, Despina in »Così fan tutte«, Cherubino in »Figaros Hochzeit«, Rosina im »Barbier von Sevilla« und Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. Zugleich war sie als Konzert- und Liedersängerin bekannt. Sie galt allgemein als bedeutende Interpretin zeitgenössischer Musik. 2002 verabschiedete sie sich mit einem Liederabend nach 41-jähriger Ensemble-Zugehörigkeit von ihrem Publikum an der Deutschen Oper Berlin.
Schallplatten: DGG (Waldvogel in »Siegfried« unter von H. von Karajan, Solo in »Elegie für junge Liebende« von Hans Werner Henze, »Die Israeliten in der Wüste« von Carl Philipp Emanuel Bach, »Il giardino d’amore« von A. Scarlatti).
13.2. Anna MALEWICZ-MADEY wird 85
Sie wurde 1958 Ansagerin am Polnischen Rundfunk, studierte aber gleichzeitig Gesang am Chopin-Konservatorium in Warschau bei Wictor Brégy, dann an der Accademia Chigiana in Siena bei Giorgio Favaretto. Bühnendebüt 1959 an der Nationaloper Warschau als Mercedes in »Carmen«. Sie hatte an diesem Haus wie auch am Opernhaus von Lodz eine erfolgreiche Karriere. Sie gastierte am Bolschoi Theater Moskau, an der Nationaloper Prag, an der Komischen Oper Berlin, bei den Festspielen von Salzburg (1971 im Requiem von G. Ligeti) und Florenz. Hier wirkte sie 1972 im Rahmen des Maggio Musicale Fiorentino in der Uraufführung der Oper »Tutto ciò che accade ti riguarda« von Bartolozzi mit. Mit ihrer dunkel getönten, sehr ausdrucksvollen Stimme sang sie vornehmlich Partien aus dem lyrischen Bereich: Cherubino in »Figaros Hochzeit«, Siebel in »Faust« von Gounod, Marina in »Boris Godunow«, Concepcion in »L‘ Heure espagnole« von Ravel, Rosina im »Barbier von Sevilla«, Jadwiga im »Gespensterschloss« von Moniuszko, Zofia in »Halka« vom gleichen Komponisten, Asa in »Manru« von Paderewski, Suzuki in »Madame Butterfly«. Sie war verheiratet mit dem Dirigenten und Direktor der Oper von Lodz Boguslaw Madey (1932-2004).
Schallplatten: Muza (Zofia in vollständiger Oper »Halka« von Moniuszko, Sinfonie G-Dur von O. Respighi), Marco Polo (»König Roger« von Szymanowski).
14.2. Soile ISOKOSKI wird 65
Als Marschallin
Sie erhielt zuerst an der Sibelius-Akademie in Kuopio eine Ausbildung im Fach Kirchenmusik, die sie 1984 zum Abschluss brachte. Anschließend ließ sie in Helsinki ihre Stimme ausbilden; 1986 kam es zu ihrem ersten öffentlichen Auftreten. Sie gewann mehrere Gesangwettbewerbe, so 1987 den Nationalen Finnischen Wettbewerb und 1988 den Internationalen Concours von Cardiff. Nach weiteren Studien bei den Pädagogen Ralf Gothóny und Dorothy Irving debütierte sie als Opernsängerin 1987 an der Finnischen Nationaloper in Helsinki. Hier hatte sie als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Mimi in »La Bohème« und als Liu in Puccinis »Turandot« ihre ersten großen Erfolge. 1990 gastierte sie bei der Operngesellschaft Forum Enschede (Niederlande) als Micaela in »Carmen«, in Karlsruhe und Ludwigshafen als Donna Elvira in »Don Giovanni«, in der gleichen Rolle auch 1991 in Prag. An der Staatsoper Stuttgart war sie 1991 als Fiordiligi zu Gast, am Theater von Ludwigshafen 1992 als Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck und als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Bei den Festspielen von Savonlinna sang sie 1992 die Pamina in der »Zauberflöte«. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie 1993 als 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1994 in dem Opern-Pasticchio »Ombra felice« zu Musik von Mozart und 1996 als Gräfin in »Le nozze di Figaro« mit; auch in Konzerten wirkte sie dort oft mit (1995 in Händels Oratorium »Israel in Egypt«, 1996 in Bruckners Te Deum und in Beethovens Egmont-Musik, 1997 in Mozarts C-Moll-Messe, 2002 und 2004 mit den Vier letzten Liedern von R. Strauss und 2004 mit einem Liederabend). In der neu erbauten Oper von Helsinki sang sie 1993 die Micaela. Als Pamina debütierte sie 1993 an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2014 in insgesamt 179 Vorstellungen auch als Donna Elvira, als Agathe im »Freischütz«, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Liu, als Mimì, als Rachel in »La Juive« von Halévy, als Desdemona in Verdis »Otello«, als Marschallin im »Rosenkavalier«, als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Fiordiligi, als Micaela, als Elsa in »Lohengrin«, als Marguerite in »Faust« von Gounod und als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss zu sehen war. An der Mailänder Scala debütierte sie 1994 als Sopransolistin in einem Ballettabend und sang hier 1995 die Pamina und 2007 in einem Weihnachtskonzert. 1995 gastierte sie in Hamburg als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, in München als Pamina. 1996 gastierte sie an der Oper von Tel Aviv als Agathe, 1997 an der Covent Garden Oper London als Fiordiligi, 1997 in Berlin als Emma in »Fierrabras« von Fr. Schubert. An der Opéra Bastille Paris debütierte sie 1997 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«; hier sang sie auch 2000 die Donna Elvira, 2001 die Marguerite in »Faust« von Gounod, 2002 die Marschallin und die Liu sowie 2005 die Desdemona. 1998 hörte man sie an der Berliner Staatsoper als Alice Ford in »Falstaff« von Verdi, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, an der Covent Garden Oper London als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1999 trat sie bei den Festspielen von Savonlinna als Marguerite in »Faust« von Gounod auf. 2000 sang sie an der Nationaloper von Helsinki die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, an der Staatsoper München wie an der Covent Garden Oper London die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 2001 an der Oper von Helsinki die Desdemona. 2002 debütierte sie als Gräfin in »Le nozze di Figaro« an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2006 in insgesamt 24 Vorstellungen auch die Rachel und die Marguerite in »Faust« von Gounod sang. 2007 gastierte sie an der Oper von San Francisco als Marschallin. Ebenso erfolgreich wie ihre Bühnenkarriere gestaltete sich ihr Auftreten im Konzertsaal. Hier zeigte sie sich als begabte Oratorien- und vor allem als Liedersängerin. Als Konzertsolistin gastierte sie u.a. in Amsterdam, London, München und Köln (1991); sie gab Liederabende in Hamburg und Lübeck, in Rom, Athen und Kopenhagen. Im Anschluss an ihren Erfolg beim Concours von Cardiff sang sie 1988 in Cardiff und in Manchester das Sopransolo in der 2. Sinfonie von Gustav Mahler.
Schallplatten: Finlandia (Lieder skandinavischer Komponisten, Vokalwerke von E. Rautavaara, Liederkreis op. 39 und »Frauenliebe und -leben« von R. Schumann), BIS (Requiem von Kokkonen), DGG (»Luonnotar« von J. Sibelius, Donna Elvira im »Don Giovanni«, Werke von C. Nielsen), Accent (Fiordiligi in »Così fan tutte«), Novalis (Donna Elvira in »Don Giovanni«), Harmonia mundi (»Elias« von Mendelssohn, »La deposizione della Croce« von Fux), Opus/Le Chant du monde (»Paulus« von Mendelssohn), Berlin Classics (Messe Es-Dur von Schubert), EMI (»Der Zwerg« von A. Zemlinsky, Gesänge von Zemlinsky), Opus/Helikon (»Der häusliche Krieg« von Fr. Schubert), Teldec (Marzelline in »Fidelio«, 9. Sinfonie von Beethoven), Ondine/Note 1 (»Finlandia« von J. Sibelius).
15.2. Graham LEA-COX wird 65
Er studierte am Royal College of Music in London sowie an der Oxford University Dirigieren, Violoncello und Orgel. Startschuss seiner internationalen Karriere waren sein Debüt in der Carnegie Hall, beim San Antonio International Music Festival und sein Auftritt als Dirigent des Orchestra of St. John’s, Smith Square. Tourneen und Projekte in den USA, Europa und Afrika schlossen sich an. Eng verbunden fühlt sich Graham Lea-Cox der Hanover Band, einem Ensemble, das sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben hat. Vor allem die Aufnahmen, die Lea-Cox zusammen mit der Hanover Band unter Rückgriff auf kritisch edierte Partituren bei »Universal Records« eingespielt hat, wurden mit großem Zuspruch von der internationalen Kritik aufgenommen.
Weitere Informationen über den Dirigenten auf seiner Homepage:
15.2. John ADAMS wird 75
Er lernte Klarinette bei seinem Vater und spielte in Marschkapellen und kleineren Orchestern. Mit zehn Jahren begann er zu komponieren, und schon als Jugendlicher hörte er die erste orchestrale Aufführung eines seiner Werke. Adams studierte an der Harvard University, wo er von Leon Kirchner unterrichtet wurde. Als Student spielte er gelegentlich im Boston Symphony Orchestra und dirigierte das Harvard University Bach Society Orchestra. Nach Abschluss seines Studiums zog er 1971 nach San Francisco, wo er seitdem lebt. 1997 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Adams unterrichtete zehn Jahre am San Francisco Conservatory of Music, bevor er 1982-85 Hauskomponist der San Francisco Symphony wurde und für dessen Dirigent Edo de Waart die erfolgreiche und kontroverse Konzertreihe Neue und Ungewöhnliche Musik entwickelte. Eine Reihe von Adams´ Orchesterstücken sind speziell für die San Francisco Symphony geschrieben, darunter Harmonium (1981), Grand Pianola Music (1982), Harmonielehre (1985) und El Dorado (1992). Adams errang mit den Klavierwerken Phrygian Gates und China Gates erste Aufmerksamkeit, seinen ersten Welterfolg hatte er mit dem Orchesterwerk Shaker Loops. 1985 begann seine Zusammenarbeit mit der Textdichterin Alice Goodman und dem Regisseur Peter Sellars. Das Ergebnis waren zwei Opern: Nixon in China über den Staatsbesuch Präsident Richard Nixons in der Volksrepublik China (Grammy 1989 für die beste zeitgenössische klassische Komposition) und The Death of Klinghoffer über die Entführung des Kreuzfahrtschiffs Achille Lauro durch palästinensische Terroristen. John Adams Werke gelten als moderne Klassiker der Minimal Music. Nach einer Erhebung stammt fast jede zehnte zeitgenössische Aufführung in den USA aus seiner Feder. In Europa hingegen galt nach Meinung von Beobachtern mit Steve Reichs Video-Oper The Cave um die Jahrtausendwende das Ende der Minimal Music gekommen. Seit Mitte der 2010er Jahre ist eine Renaissance der Aufführungspraxis von Adams-Werken in Europa festzustellen. Eine Filmversion von The Death of Klinghoffer wurde 2003 von Penny Woolcock für Channel Four eingerichtet. Der Film gewann eine Reihe internationaler Fernsehpreise, darunter den Prix Italia. Adams´ Oper versucht Verständnis für alle Beteiligten zu entwickeln; jüdische und arabische Interessenverbände warfen Adams Parteinahme für die jeweils andere Seite vor. Das Werk wurde wegen der Kontroversen seit 1992 in den USA nicht mehr aufgeführt. Erst 2011 wagte das Opernhaus von Saint Louis eine Neuproduktion. Es folgten 2014 Long Beach und die Metropolitan Opera New York, wo eine Koproduktion mit der English National Opera London heraus kam. Intendant Peter Gelb entschied jedoch nach massiven Protesten, nicht, wie geplant, eine Aufführung weltweit in Kinos zu übertragen. Es folgten drei weitere Bühnenprojekte mit Sellars: Das „Songplay” I Was Looking at the Ceiling and Then I Saw the Sky über das 1994er Erdbeben in der Gegend um Los Angeles, El Niño, eine vielsprachige Wiedergabe der Weihnachtshistorie, komponiert zur Feier des Jahrtausendwechsels, und Doctor Atomic über J. Robert Oppenheimer und die Entwicklung der ersten Atombombe. Adams´ bisher letzte Oper, A Flowering Tree, eine Auftragsarbeit zu Mozarts 250. Geburtstag, lehnt sich an dessen Oper Die Zauberflöte an, basiert jedoch im Wesentlichen auf einer südindischen Sage. Adams schrieb bisher zwei Filmmusiken: Matter of Heart zu einem Dokumentarfilm über C. G. Jung, An American Tapestry zu einem Film von Gregory Nava über illegale Einwanderer in den USA. Die Musik zu dem Spielfilm I Am Love von Luca Guadagnino mit Tilda Swinton in der Hauptrolle stammt ausschließlich von John Adams, wurde aber nicht eigens für den Film komponiert, es sind Stücke aus der Zeit von 1978 bis 1996. John Adams arbeitete auch mit dem Kronos Quartet. 2002 komponierte Adams On the Transmigration of Souls für die New Yorker Philharmoniker, ein Orchesterwerk aus Anlass des ersten Jahrestages der Anschläge vom 11. September 2001. Für dieses Werk wurde Adams mit dem Pulitzer-Preis für Musik und drei Grammies auf einmal ausgezeichnet, für die beste Aufnahme klassischer Musik, die beste Orchesteraufnahme und die beste zeitgenössische klassische Komposition. 2017 ließ er sich von den Briefen der Louise Clappe aus den Jahren 1851/52 zur Oper Girls of the Golden West inspirieren (Textbuch Peter Selars). Clappe verbrachte während des Goldrauschs in Kalifornien eineinhalb Jahre unter Minenarbeitern und veröffentlichte ihre Briefe unter dem Namen Dame Shirley. Die Oper wurde am 21. November 2017 in San Francisco uraufgeführt. Im März 2019 wurde sein drittes Klavierkonzert Must the Devil Have All the Good Tunes? in der Walt Disney Concert Hall von Yuja Wang und den Los Angeles Philharmonie unter der Leitung von Gustavo Dudamel uraufgeführt.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.earbox.com/
15.2. Donald STEPHENSON wird 75
Er studierte 1969-71 am Royal Manchester College of Music, erwarb 1972 sein Diplom als Gesanglehrer und gehörte 1972-73 dem National Opera Studio London an. Bereits 1972 kam es zu seinem Bühnendebüt bei der English National Opera London. 1972-75 sang er bei der English National Opera, seit 1975 bei der English Opera Group, 1976-79 beim English Music Theatre. 1978 gastierte er erstmals an der Covent Garden Oper London; bekannt wurde er auch durch seine Radio- und Fernsehauftritte. Bei der Welsh Opera Cardiff hörte man ihn in Partien wie dem Radames in »Aida«, dem Don José in »Carmen«, dem Siegmund in der »Walküre«, dem Parsifal und dem Max im »Freischütz«. Er wirkte bei den Festspielen von Glyndebourne (1984 als 2. Soldat in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«) und Aldeburgh mit und sang 1984 in London (und dann auch in Rom und New York) in der Uraufführung des Werks »The No 11 Bus« von Maxwell Davies. Am Stadttheater von Freiburg i. Br. hörte man ihn als Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek und als Alwa in »Lulu« von A. Berg (1986) wie als Erik in »Der fliegende Holländer« (1988), an der Scottish Opera Glasgow als Florestan in »Fidelio« (1984), als Jove in Cavallis »L‘Orione« (1984) und als Red Whiskers in »Billy Budd« von B. Britten (1987), an der Opera North Leeds als Mark in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett (1985). Er gastierte in Wiesbaden (1986), sang in Kaiserlautern und in Regensburg den Florestan (1987-88), beim Festival von Edinburgh den Herodes in der Richard Strauss-Oper »Salome« (1989). 1990 Gastspiel an der Königlichen Oper Stockholm als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, an der English National Opera als Bob Boles in B. Brittens »Peter Grimes«. Auch als Konzertsänger aufgetreten.
Schallplatten: TER (»The Most Happy Fellah«, Musical von Frank Loesser).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://donaldstephenson.weebly.com/
15.2. Kathrin GRAF wird 80
Nach ihrer Ausbildung an den Konservatorien von Genf und Winterthur (bei Sylvia Gähwiller), in Frankfurt a.M. und an der Musikhochschule Berlin (bei Elisabeth Grümmer) ging sie von ihrem Wohnort Zürich aus einer umfangreichen Konzerttätigkeit nach. Dabei reichte ihr Konzertrepertoire von oratorischen Werken der Barock-Epoche (J.S. Bach, Händel) bis zu modernen Kompositionen, deren Interpretation sie sich gerne annahm. Sie trat als Konzertsängerin in der Schweiz (Zürich, Basel, Bern, Lausanne, Genf, Winterthur, St. Gallen, Schaffhausen) in Deutschland, Belgien, Holland, Österreich, in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, in Kanada und Japan mit großen Erfolgen auf. Sie war vor allem auch als Liedersängerin bekannt und trat auf diesem Gebiet in einem weit gespannten Repertoire vor ihr Publikum. Sie war die Schwester des Flötisten und Dirigenten Peter-Lukas Graf (* 1929).
Schallplatten: Hänssler-Verlag (Kantaten von J.S. Bach), Pick (Liebeslieder-Walzer von J. Brahms), Claves (Nelson-Messe von J. Haydn, Arien von Händel, A. Scarlatti, Rameau, J.S. Bach, Martin, Roussel und Ravel), Pan (»Media in vita« von A. Schibler).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.kathringraf.ch/
15.2. Jeanne DEROUBAIX wird 95
Ihr Vater war Wallone, die Mutter flämisch-spanischer Abkunft; sie wurde in Brüssel ausgebildet und erregte erstes Aufsehen in dem Vokal-Ensemble »Pro Musica«, das von Stafford Cape gegründet worden war und sich der Interpretation alter Musik widmete, dem sie 1947-53 angehörte und mit dem sie große Konzert-Tourneen unternahm, die sie u.a. durch Deutschland, Italien und Spanien führten. Dabei spezialisierte sie sich einmal auf Barockmusik, andererseits galt sie als hervorragende Interpretin moderner Werke. Ihre Liederabende, bei denen sie sowohl das Kunstlied der deutschen Romantik wie Lieder der französischen Impressionisten vortrug, brachten ihr in ganz Europa Erfolge ein. Auf der Bühne ist die Künstlerin nur ausnahmsweise aufgetreten; so sang sie 1960 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel die Messagera und eine Nymphe in Aufführungen von Monteverdis »L’Orfeo«. 1957 wurde sie Professorin an der Musikhochschule von Detmold. 1958 sang sie in der Uraufführung von Strawinskys »Threni« in Venedig, später kreierte sie dessen »Cantata« in Basel. Sie galt als hervorragende Interpretin von Komponisten wie Arnold Schönberg (»Pierrot lunaire«) und Pierre Boulez.
Ihre Schallplatten erschienen vor allem unter dem Etikett von Decca, darunter Lieder von Johannes Brahms. Auf CR sang sie das Alt-Solo in der Missa solemnis von Beethoven, auf DGG in »L’Orfeo« von Monteverdi, auf Harmonia mundi in »Le Marteau sans Maître« von Boulez, auch auf Columbia.
16.2. Doug JONES wird 60
Informationen über den amerikanischen Tenor auf seiner Homepage: https://dougjonestenor.com/
16.2. Lee VENORA wird 90
Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Lee_Venora
18.2. David PITTSINGER wird 60
Der amerikanische Sänger debütierte 1987 als 1. Soldat in »Salome« von R. Strauss an der Oper von San Francisco, an der er bis 1989 dann auch als 2. Geharnischter in der »Zauberflöte«, als Dr. Grenvil in »La Traviata«, als Luther in »Hoffmanns Erzählungen«, als Mönch und als Straßensänger in Ponchiellis »La Gioconda«, als Pistola in Verdis »Falstaff«, als Lodovico in Verdis »Otello« und als König in »Aida« aufgetreten ist. Er kam dann in den USA wie auch in Europa zu einer sehr erfolgreichen Bühnenkarriere. 1988 hörte man ihn am Théâtre de la Monnaie Brüssel in »Der ferne Klang« von Fr. Schreker, auch als Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra«, als Mephisto in »Faust« von Gounod und in »Mefistofele« von Boito, 1989 an der Long Beach Opera als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1991 an der Oper von Seattle als Colline in Puccinis »La Bohème«. In der Saison 1990-91 gastierte er an der Oper von Nizza als Don Giovanni, 1991 in Amsterdam als Alfonso in »Lucrezia Borgia« von Donizetti und am Opernhaus von Pittsburgh als Gremin in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. 1992 sang er bei den Festspielen von Salzburg in einer konzertanten Aufführung von Rossinis »Tancredi« die Partie des Orbazzano. In der Spielzeit 1994-95 trat er am Opernhaus von Köln als Figaro in »Le nozze di Figaro« auf, an der Oper von Vancouver 1994 als Don Giovanni und 1995 als Mephisto in »Faust« von Gounod, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1995 und am Théâtre des Champs-Élysées Paris 1996 als Selim in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1997 gastierte er bei den Festspielen von Macerata wie an der Oper von Montreal als Mephisto in »Faust« von Gounod. 1997 debütierte er als Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2017 in annähernd 100 Vorstellungen auch als Mönch in Verdis »Don Carlos«, als Colline, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Achilla in Händels »Giulio Cesare«, als Angelotti in »Tosca«, als Geist in »Hamlet« von A. Thomas, als Graf Des Grieux in »Manon« von Massenet, als Marquis de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, als Luther und als Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, als Le Bret in »Cyrano de Bergerac« von Alfano und als Palémon in »Thais« von Massenet aufgetreten ist. 1998 gastierte er in St. Louis als Mephisto in »Faust« von Gounod. 1999 war er am Opernhaus von Lausanne als Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky zu Gast, 2000 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, als Teatro Colón Buenos Aires als Selim, 2001 am Teatro San Carlo Neapel als Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky. Er gastierte mehrmals am Theater an der Wien, u.a. in der Titelrolle von Massenets »Don Quichotte« (2002), als Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« (2010) und als Cadmus/Somnus in Händels »Semele« (2010). Eine weitere Partie aus seinem Repertoire für die Bühne war der Basilio im »Barbier von Sevilla«. Auch als Konzertsänger hatte er eine internationale Karriere.
Schallplatten: Harmonia mundi (»La Calisto« von Cavalli), Virgin-EMI (»Susannah« von C. Floyd).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.davidpittsinger.com/
19.2. Reinhard DORN wird 65
Er studierte zunächst Pädagogik und schloss an dieses Lehramtsstudium ein Gesangstudium an der Musikhochschule von Köln an. 1983 begann er seine Bühnenkarriere an den Vereinigten Theatern Krefeld/Mönchengladbach (Debüt als Moruccio in »Tiefland« von E. d’Albert) Er trat dort u.a. als Dr. Cajus in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Alcindoro in »La Bohème« und als Bartolo im »Barbier von Sevilla« auf. Von dort wechselte er 1985 an das Staatstheater Karlsruhe, dessen Mitglied er bis 1987 blieb, und wo er den Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, den Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, den Leporello in »Don Giovanni« und die Mamma Agata in Donizettis »Viva la mamma« sang. 1987-94 war er am Opernhaus von Köln engagiert, dem er als Gast verbunden blieb. Hier hatte er in Partien wie dem Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, dem Frank in der »Fledermaus«, dem Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«, dem van Bett in Lortzings »Zar und Zimmermann«, dem Leporello wie dem Masetto in »Don Giovanni«, dem Papageno in der »Zauberflöte«, dem Figaro in »Le nozze di Figaro« (1996), dem Bottom in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und dem Don Pasquale von Donizetti seine Erfolge. Den Masetto sang er auch 1990 bei einem Gastspiel am Opernhaus von Toulouse. 1991 gastierte er bei den Festspielen von Eutin als Papageno, im gleichen Jahr wirkte er in Köln in der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller mit. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg (Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1996 Frank in der »Fledermaus«) und Stuttgart. Der Staatsoper von Dresden war er durch einen Gastvertrag verbunden; hier hörte man ihn als Kezal, als Don Alfonso in »Così fan tutte« und als Leporello, 1995 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1997 als Taddeo in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. Auch in Brüssel, Prag und Montpellier (1995 Nardo in »La finta giardiniera« von Mozart) als Gast aufgetreten. 1995 großer Erfolg an der Staatsoper München als Leporello, 1996 an der Staatsoper Berlin als Silvano in »La Calisto« von Cavalli, an der Staatsoper Hamburg als Frank in der »Fledermaus«. 1997 Gastspiel an der Oper von San Diego als Taddeo in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, 1998 an der Wiener Staatsoper als Leporello, 1999 am Stadttheater von Basel als Ochs im »Rosenkavalier«. 1999 gastierte er am Opernhaus von Bonn als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, 2000 an der Oper von San Diego in »Don Giovanni». Er sang in der Spielzeit 2000-01 am Opernhaus von Köln den Figaro in »Le nozze di Figaro» und einmal mehr den Osmin, den er auch an der Bayerischen Staatsoper München sang. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2002-03 als Bartolo in »Le nozze di Figaro« und 2004 als Sprecher in der »Zauberflöte«. 2005 gastierte er als Kezal beim Glyndebourne Festival. In der Spielzeit 2012-13 gastierte er an der Oper Leipzig als Brighella in Wagners »Das Liebesverbot«. Auch als Konzertsänger erfolgreich.
Arthaus-Video (»Don Giovanni«, Köln 1991).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.reinharddorn.de/
19.2. Jesús MACÍAS wird 100
Biographie des mexikanischen Tenors auf Spanisch:
https://www.ecured.cu/Jes%C3%BAs_Mac%C3%ADas_Ju%C3%A1rez
20.2. Sergei ALEKSASHKIN wird 70
Er schloss sein Gesangstudium 1982 am Konservatorium von Saratow ab und wurde an das dortige Operntheater verpflichtet. Er setzte seine Ausbildung dann in der Opernschule der Mailänder Scala fort. 1984 wurde er an das Mariinski-Theater, das Opernhaus von St. Petersburg (Leningrad) engagiert, wo er bald zu einer großen Karriere kam. Er nahm an den ausgedehnten Gastspieltourneen dieses Ensembles in den neunziger Jahren teil und sang u.a. 1991 bei der Spanien-Tournee den Jago in Verdis »Otello« als Partner des berühmten Tenors Placido Domingo und 1994 an der Mailänder Scala den Burundai in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow sowie 2000 ebenfalls an der Mailänder Scala den Kutusow in Prokofjews »Krieg und Frieden«. Bei den Salzburger Osterfestspielen gastierte er 1994 als Rangoni im »Boris Godunow« und 1995 mit dem Bass-Solo in Schostakowitschs 13. Sinfonie. An der Mailänder Scala gastierte er 1996 als General in Prokofjews »Der Spieler« sowie 2006 als Gremin in »Eugen Onegin« und in mehreren Konzerten. 1997 sang er am Opernhaus von St. Petersburg (Mariinski-Theater) den Ruslan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, den Mendoza in Prokofjews »Die Verlobung im Kloster« (den er 1998 auch an der Oper von San Francisco sang) und den General in »Der Spieler«, ebenfalls von Prokofjew, im gleichen Jahr an der Covent Garden Oper London den Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1998 in Venedig die Titelrolle in der italienischen Erstaufführung von Rachmaninoffs Oper »Der geizige Ritter«, am Mariinski-Theater den Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« und den Salieri in »Mozart und Salieri« von Rimski-Korsakow, ebenfalls 1998 an der Oper von Rom den König in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. 1999 sang er mit dem St. Petersburger Ensemble in der Londoner Barbican Hall den Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und den Surin in Tschaikowskys »Pique Dame, an der Oper von St. Petersburg den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und den Leporello in »Don Giovanni«, 2000 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen« und 2001 am gleichen Haus den Fürsten Jurij in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow. 2000 trat er im Festspielhaus von Baden-Baden als Balducci in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz auf. 2001 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper als General in »Der Spieler« von Prokofjew. Bis 2009 sang er an diesem Haus in insgesamt 20 Vorstellungen auch den Gremin. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch der Iwan Susanin in Glinkas »Ein Leben für den Zaren«, der Titelheld wie der Warlaam in »Boris Godunow«, der Kontschak in »Fürst Igor« von Borodin, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Ramfis in »Aida«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der König Heinrich in »Lohengrin« und der Mephisto in »Faust« von Gounod genannt. Auch als Konzertsänger hatte er eine bedeutende Karriere.
Schallplatten: DGG (»Der geizige Ritter« und »Francesca da Rimini« von Rachmaninoff), Collins (Arien aus russischen Opern), Philips (General in »Der Spieler« von Prokofjew, Malyuta in »Die Zarenbraut« von Rimski-Korsakow, »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew, »Mazeppa« von Tschaikowsky als Kotschubej, »L’Ange de feu« von Prokofjew, »Jolanthe« von Tschaikowsky, »Sadko« von Rimski-Korsakow; , »Pique Dame«, alle auch als Video), Arthaus/Naxos-Video (Pater Guardian in »La forza del destino«, St. Petersburg 1998).
20.2. Daniel SPALDING wird 70
Biographie des amerikanischen Dirigenten auf Englisch:
http://dev-site.mariinsky.ru/en/company/conductors/spalding/
21.2. Alexandru BADEA wird 60
Erste Festengagements führten ihn an das Staatstheater Wiesbaden sowie an die Theater in Dortmund und Augsburg. Es folgten internationale Gastspiele u.a. als Faust von Gounod an der Deutschen Oper Berlin, an der Wiener Volksoper und an den Opernhäuser von Triest, Tel Aviv, Stockholm, Basel, Bologna, Catania, Los Angeles, am Nationaltheater Mannheim sowie bei den Festspielen in Aix-en-Provence. Triumphe feierte Alexandru Badea als Arturo in I Puritani an der Grand Opera in Washington ebenso, wie bei seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Herbert Wernicke an dessen Offenbach-Zyklus bei den Salzburger Festspielen (2000 Paris in La belle Hélène) und an der Oper in Brüssel. Neben erfolgreichen Auftritten bei Sommerfestspielen u.a. beim Lehar Festival Bad Ischl, den Opernfestspielen Schwerin und dem Operetten-Festival Wien, ist Badea ein gern gesehener Gast auf internationalen Konzertpodien. So gastierte er in der Philharmonie Köln, der Philharmonie Essen, der Alten Oper Frankfurt, im Konzerthaus in Wien, in Antwerpen und Tokyo. Er sang mit großem Erfolg den Calaf in Tokyo, sowie bei den Freilichtaufführungen in Bremen im Sommer 2010. Den Titelhelden in Hoffmanns Erzählungen verkörperte er an der Staatsoper Breslau und Istanbul, den Edgardo in Lucia di Lammermoor an der Oper in Metz, den Herzog von Mantua in Rigoletto am Opernhaus Chemnitz. In Saarbrücken war er auch als Calaf und als Pinkerton in Madame Butterfly zu erleben, an der Oper Bonn als Gérald in Lakmé. Er gastierte als Herzog von Mantua am Staatstheater Saarbrücken, als Alfredo in La Traviata an der Opera Mauritius und als Titelheld in Verdis Don Carlos an der Nationaloper Sofia. In der Spielzeit 2014/15 gastierte er erfolgreich in einer Neu-Inszenierung von Marco Arturo Marelli als Alfred in Die Fledermaus an der Finnischen Nationaloper Helsinki. Regelmäßig singt er Opern-Gala-Konzerte u.a. in der Alten Oper Frankfurt, in Tokyo und in Toronto. Er war verheiratet der mit Sopranistin Simina Ivan.
Mehrere CD- und DVD-Einspielungen zeugen von der strahlenden und höhensicheren Stimme des rumänischen Tenors, so u.a. eine Gesamtaufnahme der Lucia di Lammermoor auf Französisch sowie die von der Kritik hoch gelobte Aufnahme „Viva L´Opera“ mit dem Chor der Deutschen Oper Berlin und den Berliner Symphonikern unter Janos Acs.
21.2. Kåre BJØRKØY wird 75
Er studierte Stimmphysiologie in Stockholm (u.a. bei Leandersson), später auch in den USA, ließ aber gleichzeitig bei dem berühmten englischen Tenor Peter Pears seine Stimme ausbilden. Seit 1975 wirkte er als Dozent am Konservatorium von Trondheim in seiner norwegischen Heimat. Dort kam er auch zu einer erfolgreichen Bühnenkarriere; an der Oper von Oslo übernahm er eine Anzahl von großen Tenorpartien und wurde dann durch Gastspiele international bekannt. So sang er sowohl an der Königlichen Oper Stockholm wie auch an der Königlichen Oper Kopenhagen die Titelrolle in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. An der Stockholmer Oper gastierte er als Cavaradossi in »Tosca«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Pinkerton in »Madame Butterfly« und als Don José in »Carmen«. Die letztgenannte Rolle übernahm er auch bei den viel beachteten Aufführungen von »La Tragédie de Carmen« (einer Bearbeitung der bekannten Oper von Bizet durch Peter Brooks) in Paris. Nicht weniger bekannt wurde er als Konzertsänger.
21.2. Bożena KINASZ wird 90
Die Ausbildung ihrer Stimme erfolgte an der Musikakademie von Warschau. Dort war sie Schülerin des Pädagogen Stephan Mikołajczak, den sie dann heiratete. 1959 schloss sie ihr Studium mit dem Staatsdiplom ab. 1962 Bühnendebüt am Theater von Bydgoszcz (Bromberg) als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. Nach ersten Erfolgen in Polen wurde sie 1965 Mitglied der Nationaloper von Warschau, an der sie zu einer großen Karriere kam. Auslandsgastspiele führten sie an Bühnen in Holland, Belgien, Österreich, in der CSSR und in Ostdeutschland. 1972-74 war sie am Opernhaus von Wuppertal im Engagement, dem sie auch später als Gast verbunden blieb. Seit 1974 wirkte sie wieder an der Warschauer Nationaloper; sie gastierte in der Sowjetunion und in Spanien. Im Wesentlichen enthielt ihr Repertoire für die Bühne die großen dramatischen Sopranpartien: die Aida, die Abigaille in Verdis »Nabucco«, die Elisabetta in dessen »Don Carlos«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Titelrolle in »Halka« von Moniuszko, die Marina in »Boris Godunow«, aber auch die Marguerite im »Faust« von Gounod und die Gänsemagd in den »Königskindern« von E. Humperdinck. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu einer bedeutenden Karriere.
Schallplatten: Auf Nagrania Polska (Muza) u.a. Sopransolo in Beethovens 9. Sinfonie, auf HMV Marina in vollständiger Oper »Boris Godunow«.
22.2. Roger ROLOFF wird 75
Er absolvierte zunächst ein akademisches Allgemeinstudium an der Indiana University Bloomington und verlegte sich vor allem auf das Gebiet der Anglistik. Er ließ dazu seine Stimme am Wesley College durch David Nott ausbilden und debütierte semiprofessionell im Alter von 22 Jahren bei einer Schüleraufführung als Escamillo in »Carmen«. Er setzte jedoch das Studium der Anglistik für fünf weitere Jahre fort und schloss es mit dem Diplom als Englischlehrer ab. Seit 1975 weiteres Gesangstudium bei Sam Sakarian in New York. 1975 sang er bei der Deertrees Opera (Maine). 1981 beteiligte er sich mit großem Erfolg an einem Gesangwettbewerb in Montreal. Bereits 1983 sollte er bei der Boston Lyric Opera den Wotan in der »Walküre« singen, doch zerschlug sich dieses Vorhaben schließlich wieder. In New York stellte er sich dem großen Wagner-Interpreten Hans Hotter vor, der ihn ermutigte, sich dem Wagnergesang zu widmen. 1984 sang er an der Oper von Seattle mit großem Erfolg den Wotan im Nibelungenring und trat dort bis 1992 in dieser Partie in Erscheinung. Diese Aufführungen führten dazu, dass er 1985 auch an der Deutschen Oper Berlin den Wotan übernahm. Weitere Gastspiele bei der English National Opera London (1985), an der Hawaii Opera Honolulu (1986 als Scarpia in »Tosca«), am Staatstheater Hannover (1987), an den Opern von San Diego (1987), Chicago (1987) und bei den Münchner Opernfestspielen (1988 in »Die Liebe der Danaë« von R. Strauss). 1987 gab er ein viel beachtetes Wagner-Konzert in der New Yorker Carnegie Hall. 1983 sang er den Friedrich in der amerikanischen Erstaufführung der frühen Richard Wagner-Oper »Das Liebesverbot« (Waterloo Festival New Jersey). An der Oper von Seattle trat er als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Fliegender Holländer (1990) und 1991-92 wieder als Wotan in den Aufführungen des Ring-Zyklus auf, in Boston als Fliegender Holländer (1990), an der Oper von Nizza als Telramund in »Lohengrin«. 1993 gastierte er an der Oper von Chicago als Orest in »Elektra« von R. Strauss, 1994 bei der Opera Pacific als Wotan in der »Walküre«. Neben den großen Wagner-Partien (zu denen auch der Kurwenal in »Tristan und Isolde« zählte) waren der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und der Ruprecht in »The Fiery Angel« von Prokofjew Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire.
Schallplatten: Koch Records (»Der Friedenstag« von Richard Strauss).
22.2. Renate HÄRTEL wird 95
Gesangstudium an der Musikhochschule Dresden bei Annemarie Rauch und bei Elly Doerner. Sie debütierte 1954 am Theater von Greiz als Suzuki in »Madame Butterfly« und kam von dort 1955 an das Stadttheater von Chemnitz (Karl-Marx-Stadt), wo sie als Fricka in der »Walküre« debütierte. Sie wurde 1966 Mitglied des Opernhauses von Leipzig, sang aber auch immer wieder an den Staatsopern von Dresden und Berlin. Ihre Stimme, ein dramatischer Mezzosopran, zeichnete sich in Opern von Bizet, Verdi, Wagner, Janácek wie auch in modernen Werken aus. 1970 sang sie am Leipziger Opernhaus (Kellertheater) in der Uraufführung der Oper »Der zerbrochene Krug« von Fritz Geißler. Seit 1968 war sie als Dozentin an der Leipziger Musikhochschule tätig.
Schallplatten: Eterna.
24.2. Bernhard LANG wird 65
Er studierte am Brucknerkonservatorium in Linz. Im Jahr 1975 zog er nach Graz und studierte Philosophie und Germanistik, Jazztheorie (Dieter Glawischnig), Klavier (Harry Neuwirth), Kontrapunkt (Hermann Markus Preßl), Harmonielehre und Komposition (Andrzej Dobrowolski). Während dieser Zeit (1977–81) arbeitete er mit diversen Jazzgruppen als Komponist, Arrangeur und Pianist. Am IEM in Graz begann auch seine Auseinandersetzung mit Elektronischer Musik und Computertechnologie. 1984-89 arbeitete er als Lehrbeauftragter am Landeskonservatorium Graz, studierte aber weiter bei Georg Friedrich Haas und Gösta Neuwirth. 1987 gründete er zusammen mit G. Präsent und J.M. Willnauer die Komponistenvereinigung „die andere saite“. Er entwickelte gemeinsam mit Winfried Ritsch die Software CADMUS in C++ (Entwicklungsumgebung für computergestützte Komposition). 1989 begann seine Lehrtätigkeit an der Grazer Musikhochschule (nunmehr KUG). 1999 zog er als freischaffender Komponist nach Wien. Seit 2003 hat er eine a.o. Professur für Komposition an der Kunstuniversität Graz inne. Seit 2003 intensive Beschäftigung mit Tanz, Zusammenarbeit mit Xavier Le Roy, Willi Dorner, Christine Gaigg. 2004/05 Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg, 2007 Arbeitsaufenthalt im Künstleratelier, Thomas Bernhard Archiv, Gmunden; 2007/08 „composer in residence“ am Theater Basel; 2008/09 Capell-Compositeur der Sächsischen Staatskapelle Dresden; 2013 Gastdozent für Komposition in Luzern; 2014 Mentorenprojekt in Potsdam.
Langs Musik zieht ihre Anregungen aus den unterschiedlichsten Genres: Europäische Avantgarde des 20. Jahrhunderts, historische Europäische Kunstmusik, Jazz, Free Jazz, Rock, Punk, Techno, EDM (elektronische Tanzmusik), Elektronica, Elektronische Musik und Computergenerierte Musik. Seine Werke reichen von Solostücken und kleinen Kammermusikbesetzungen über Chorwerke bis hin zu großen Ensemblestücken, Orchester- und Musiktheaterwerken. Daneben komponierte Lang Musik für Theater, Tanz, Film und Klanginstallationen. Bernhard Lang erlangte Bekanntheit durch die Beschäftigung mit dem Phänomen der „Wiederholung“, im Werkzyklus „Differenz/ Wiederholung“, basierend auf der philosophischen Arbeit Gilles Delenzes, wobei er die reproduzierende und DJ-Kultur beleuchtet und hinterfragt. Soziokulturelle und gesellschaftskritische Fragen („Das Theater der Wiederholungen“, 2003) werden dabei ebenso berührt wie dem Musizieren und der Musikkultur innewohnende Probleme („I hate Mozart“, 2006). Ein weiteres Betätigungsfeld ist das „Recyclen“ historischer Musiken, welche Lang im Rahmen des Werkzyklus Monadologie mittels computergenerierter Verfahren Filter- und Mutationsprozessen unterzieht. Sein Instrumentarium umfasst neben dem Ensemble klassischer europäischer Instrumente deren verstärkte und elektrifizierte Pendants (z. B. elektrische Viola) sowie gegeneinander mikrotonal verstimmte Ensemblegruppen. Lang setzt analoge und digitale Synthesizer, Keyboards und Rock-Instrumente ein (E- Gitarre, E-Bass, Drumset), Plattenspieler (als wegweisende Geräte der Reproduktionskultur), Rapper, arabische Sänger, Sprecher und Live-Elektronik (vorwiegend der selbst programmierte „Loop-Generator“).
Weitere Informationen auf seiner Homepage. https://bernhardlang.at/
24.2. Jadwiga RAPPÉ wird 70
Sie studierte an der Universität von Warschau Slawistik und begann während dieses Studiums mit der Ausbildung ihrer Stimme an der Staatlichen Warschauer Musikschule bei Zofia Brégy. Sie setzte diese Ausbildung bei Jerzy Artysz fort und brachte sie an der Warschauer Musikakademie zum Abschluss. 1980 gewann sie den Bach-Wettbewerb in Leipzig, 1981 einen Concours beim Festival Junger Solisten in Bordeaux. Sie begann, zunächst in Polen, dann auf internationaler Ebene, eine große Konzertkarriere als Oratorien- wie als Liedersängerin. Ihr Bühnendebüt fand 1983 in Warschau statt. In ihrer polnischen Heimat wirkte sie 1983 in der Erstaufführung der Händel-Oper »Amadigi di Gaula« mit. Seit 1984 gastierte sie sehr erfolgreich, sowohl auf der Bühne wie im Konzertsaal, in Westeuropa und in den nordamerikanischen Musikzentren. 1984 war sie am Staatstheater Karlsruhe zu hören, 1985 gab sie Konzerte in Berlin, 1986 in Wien, 1988 in Paris und in Köln. Sie wirkte 1985 bei den Festspielen von Ludwigsburg, 1988 bei denen von Orange mit; 1988 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Erda (ihre eigentliche Glanzrolle) im Nibelungenring, 1988 an der Covent Garden Oper London die Erda im »Rheingold«, 1989-90 bei den Aufführungen des Ring-Zyklus an der Nationaloper von Warschau die gleiche Partie, ebenso 1995 in Frankfurt a.M. 1987 und 1990 gastierte sie in Amsterdam, 1989 am Teatro Comunale Bologna. 1990 sang sie im Holländischen Rundfunk die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1991 als Gaea in der Richard Strauss-Oper »Daphne«, 1993 mit einem Recital sowie 1999 und 2001 als Erda im Nibelungenring. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1992-93 in insgesamt 16 Vorstellungen als Erda und als 1. Norn im Nibelungen-Ring. 1997 sang sie beim Festival von Szczecin (Stettin) das Alt-Solo im Polnischen Requiem von Penderecki unter der Leitung des Komponisten. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1998 die Diakonissin in »König Roger« von Szymanowski und 2001 ein Alt-Solo in der 8. Sinfonie von G. Mahler. 1998 gastierte sie bei der Scottish Opera Glasgow als alte Gräfin in Tschaikowskys »Pique Dame«. 1999 sang sie im Wiener Konzerthaus (konzertant), 2000 an der Deutschen Oper Berlin (szenisch) die Gaea. 2009 sang sie an der Pariser Opéra Bastille die Diakonissin in »König Roger« von Szymanowski. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch die Ulrica in Verdis »Maskenball«, der Orpheus von Gluck und die Juno in »Semele« von Händel zu nennen.
Schallplatten: Muza (Polen, 1983), HMV (Erda im »Rheingold«, C-Moll-Messe von Mozart, Stabat mater von Szymanowski), Telefunken, Decca (Bach-Messe), Teldec (H-Moll-Messe von J.S. Bach), Hänssler-Verlag (Missa solemnis von Beethoven), EMI (Diakonissin in »König Roger« von Szymanowski), EMI-Classics (Erda im »Siegfried«), Orfeo (»Le Roi David« von Honegger), Helikon (4. Sinfonie von Gustav Mahler), RCA/BMG (»Walpurgisnacht« und Lieder von Mendelssohn), Bayer Records (»Elias« von Mendelssohn), Erato (»Das klagende Lied« von Gustav Mahler), Wergo (Sinfonie Nr. 7 »Seven Gates of Jerusalem« von K. Penderecki).
24.2. Henry HERFORD wird 75
Er erhielt seine Ausbildung am King’s College Cambridge (1965-68), wo er zugleich Anglistik studierte und den akademischen Grad eines Masters of Arts erwarb. Dann studierte er weiter 1971-76 am Royal Northern College of Music bei Patrick McGuigan und Frederic Cox und beendete diese Ausbildung mit der Diplomprüfung. 1977-78 sang er im Chor der Glyndebourner Festspiele, 1978 auch im Chor der Glyndebourne Touring Opera, wo er dann auch als erste Partie 1977 den Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein« übernahm. Beim Glyndebourne Festival sang er dann 1978 den Sprecher in der »Zauberflöte« und 1988 den Boris Pasternak in »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne (und gastierte damit 1988 auch in Berlin). Die letztgenannte Partie sang er auch bei der Uraufführung dieser Oper am 5.10.1987 bei der Glyndebourne Touring Opera, bei der er 1978 auch den Sprecher in der »Zauberflöte« und 1981 den Demetrius in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream« sang. Er trat in der Folgezeit bei den führenden englischen Operngesellschaften auf, darunter der Covent Garden Oper London, der Handel Opera Society, der Chelsea Opera Group und sang beim English Bach Festival. Beim Maggio Musicale von Florenz hörte man ihn in der Titelpartie von Monteverdis »L’Orfeo«. 1988 sang er in der Elizabeth Hall in London in der konzertanten Uraufführung der Oper »Beatrice Cenci« von Berthold Goldschmidt. Er übernahm Partien in Opern von Rameau, Benjamin Britten, Janácek und Maxwell Davies (»The Lighthouse«). In London wie in Lissabon (1989) gastierte er als Frederick in Debussys »The Fall of the House of Usher«. Noch mehr von Bedeutung war jedoch seine Karriere als Konzertsänger, wobei er auch hier ein weit gespanntes Repertoire zum Vortrag brachte. Er sang als Solist zusammen mit bekannten Orchestern in England, im übrigen Europa und in den USA. In London hörte man ihn im »Gloria« von W. Walton, in John Jouberts »The Instant Moment« (1987 zum 60. Geburtstag des Komponisten), in modernen Kompositionen von John Hopkins und Nigel Osborne. Er unternahm mehrere Nordamerika-Tourneen mit Konzerten in New York, Washington, Los Angeles und New Orleans. 1986 sang er in der Carnegie Hall New York in »Belshazzar’s Feast« von William Walton. Mit dem Ensemble Songmakers‘ Almanac sang er in der Londoner Wigmore Hall und beim Bath Festival, ebenso mit dem Nash Ensemble (mit dem er lange Zeit verbunden war). Er trat in London mit Schubert-Liederabenden vor sein Publikum, gab Konzerte in Köln und Berlin, war aber auch ein großer Interpret des klassischen Konzert-Repertoires von Bach bis Debussy. Er war auch als Pädagoge tätig. Verheiratet mit der Mezzosopranistin Lindsay John.
Von seiner Stimme sind zahlreiche Schallplattenaufnahmen vorhanden; diese erschienen auf den Marken Decca und Hyperion (»Five Mystical Songs« und »Five Tudor Portraits« von Vaughan Williams, »Dixit Dominus« von Händel), CBS (Messe C-Moll von Mozart), New World Records (Recital of American Songs), Virgin (»A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten), Erato (»Castor et Pollux« von Rameau, Auszüge aus dem »Messias«), Collins (»Resurrection« von P. Maxwell Davies) und Nimbus (»The Instant Moment« von J. Joubert).
24.2. Hillevi BLYLODS wird 90
Sie wurde 1965-69 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm durch Arne Sunnegaard ausgebildet. 1968 wurde sie sogleich an die Königliche Oper Stockholm engagiert, an der sie als Gräfin in »Figaros Hochzeit« debütierte. An diesem bedeutendsten schwedischen Opernhaus hatte sie eine langjährige Karriere, in deren Verlauf sie Partien wie die Micaela in »Carmen«, die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Morgana in »Alcina« von Händel, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte« und die Sophie im »Rosenkavalier« von R. Strauss sang. Hinzu traten Gastspiele, u.a. bei den Festspielen von Drottningholm (1971 als Eurydike), und Konzertauftritte.
Schallplatten: Gramofon ab Electra.
25.2. Philippe BENDER wird 80
Er wurde am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris, an der Musikhochschule Freiburg i.Br. sowie an der Juilliard School New York als Flötist ausgebildet. Er begann zunächst eine Solistenkarriere, wurde dann allerdings Mitglied des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo. Dort begegnete er Paul Paray, der ihn dazu ermutigte, die Dirigentenlaufbahn einzuschlagen. Bender gewann die Goldmedaille des Mitropoulos-Dirigentenwettbewerbs im Jahre 1970 und wurde in der Folge als Assistent des Musikdirektors beim New York Philharmonic verpflichtet, wo er mit Leonard Bernstein und Pierre Boulez zusammenarbeitete. Philippe Bender ist künstlerischer Leiter des Orchestre Régional de Cannes Provence-Alpes-Côte d’Azur sowie der Orquestra Simfònica de Balears mit Sitz in Palma de Mallorca, der er bereits 1995-97 vorstand. Vor Kurzem wurde er zum Chevalier de l’Ordre de la Légion d’Honneur ernannt.
25.2. Günter NEEF wird 90
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger hauptsächlich durch L. Schlauf in Dresden und debütierte 1961 auf der Bühne des Stadttheaters von Frankfurt a. d. Oder als Jaquino im »Fidelio«. 1962-64 war er am Theater von Döbeln (Sachsen) engagiert, 1964-69 am Opernhaus von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). 1969 kam es zu seiner Verpflichtung an die Dresdner Staatsoper, wo er für viele Jahre das Fach des Buffo- und Charaktertenors vertrat. Er nahm an Gastspielreisen des Dresdner Ensembles teil und trat auch auf dem Konzertpodium in Erscheinung.
Schallplatten: Eterna (»Der Schuhu und die fliegende Prinzessin« von Udo Zimmermann).
26.2. Marie-Thérèse MERCANTON wird 80
Sie wurde am Institut Ribaupierre in Lausanne durch Grete Rumbeli-Trokay, am Wiener Konservatorium durch Johanna Willimsky und Hilde Zadek ausgebildet. 1965-67 begann sie ihre Bühnenkarriere als Sopranistin bei der Wiener Kammeroper, sang 1967-70 am Theater von St. Gallen, 1970-73 am Stadttheater von Heidelberg, ging dann aber zu weiteren Studien nach Wiesbaden und wurde dort durch Jan Tanaru 1974 zur Altistin umgeschult. Als solche war sie 1975-77 am Stadttheater von Hagen/Westfalen engagiert. Sie widmete sich dann vor allem dem Konzertgesang und kam als Oratoriensängerin wie als Lied-Interpretin in Basel, Lausanne und St. Gallen, in Bayreuth, Nürnberg, Mainz und Heidelberg, in Luzern und in Wien zu bedeutenden Erfolgen. Bühnengastspiele führten sie an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Zürich, an die Theater von Graz, Klagenfurt und Bern, zu den Heidelberger Schlossfestspielen und an das Theater an der Wien in der österreichischen Metropole. Sie beherrschte ein vielseitiges Repertoire: die Susanna wie die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline in »Fidelio« (die sie auch in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Theaters von St. Gallen 1968 sang), die Donna Ximena in »Don Giovanni« von Gazzaniga, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos« und die Mrs. Quickly in dessen »Falstaff«, die Tatjana in »Eugen Onegin« und die alte Gräfin in »Pique Damre« von Tschaikowsky, die Marie wie die Ludmilla in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Antonia wie den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, die Carmen, die Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák, die Ermäntä in »Juha« von Merikanto, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Saffi im »Zigeunerbaron« und die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Die Sängerin, die mit dem Pianisten und Dirigenten Günther Simonott verheiratet war, wirkte seit 1982 als Dozentin am Conservatoire de Lausanne.
Schallplatten: Pelca (137. Psalm von F.X. Richter).
26.2. Claudine CARLSON wird 85
Ihre Mutter war eine bekannte Pianistin und führte sie frühzeitig in die Welt der Musik ein. Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin in Kalifornien; sie war Schülerin der Pädagoginnen Gertrude Gruenberg, Jennie Tourel und Esther Andreas und besuchte auch die Manhattan School of Music New York. Sie begann dann eine Karriere als Konzertsängerin, die sich bald auf internationalem Niveau abspielte. Sie sang zusammen mit führenden Orchestern in aller Welt, u.a. mit dem Boston Symphony Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem New York Philharmonic Orchestra, dem St. Louis Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Israel Philharmonic Orchestra. Sie nahm an zahlreichen großen Festspielveranstaltungen teil, wobei sie ein umfangreiches Repertoire (darunter auch Partien in konzertanten Opernaufführungen) zum Vortrag brachte. 1977 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Genevieve in Debussys »Pelléas et Mélisande« und sang hier 1981 auch zwei Rollen in Ravels »L’Enfant et les Sortilèges«.
Die Stimme der Künstlerin begegnet uns auf verschiedenen Schallplattenmarken, so auf Candide, Vox, Decca (Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, »L’Enfant et les ortilèges« von Ravel, »Les Troyens« von Berlioz), Orion, RCA und Townhall.
26.2. Erik STUMM wird 85
Er besuchte die Musikakademie in Hamburg und war 1962-71 am Staatstheater Darmstadt, seit 1972 am Staatstheater Braunschweig engagiert. Durch Gastverträge war er 1983-84 dem Stadttheater von Aachen, 1990-91 der Komischen Oper Berlin, 1992-93 dem Stadttheater Bremerhaven und dem Landestheater von Dessau, dann wieder der Komischen Oper Berlin und dem Theater von Darmstadt verbunden. In Braunschweig übernahm er Partien wie den Klingsor in »Parsifal«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Simon in E. Wolf-Ferraris »Die vier Grobiane«, den Silvio im »Bajazzo«, den Pantalone in Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen«, den Vater in »Hänsel und Gretel« und den Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«. An der Komischen Oper Berlin gastierte er 1990-91 als Kaspar im »Freischütz«. Er trat auch erfolgreich im Konzertsaal auf.
27.2. Francesca FRANCI wird 60
Sie war die Tochter des bekannten Dirigenten Carlo Franci (1927-2019) und die Enkelin des berühmten italienischen Baritons Benvenuto Franci (1891-1985). Dieser kümmerte sich noch um die erste Ausbildung seiner Enkelin, die im Übrigen durch ihren Vater und durch den großen Bariton Tito Gobbi geleitet wurde. 1985 kam es zu ihrem Konzert-Debüt am Teatro Filarmonico in Verona mit den »Liedern eines fahrenden Gesellen« von Gustav Mahler. Kurz darauf fand ihr Bühnendebüt am Teatro San Carlo Neapel als Maddalena im »Rigoletto« in einer Vorstellung statt, die von ihrem Vater dirigiert wurde. Nach Auftritten an verschiedenen italienischen Bühnen erreichte sie die Mailänder Scala. Hier debütierte sie 19898 als Edvige in »Wilhelm Tell« von Rossini; sie sang hier weiters 1989 und 1993 die Fatime im »Oberon« von Weber, 1990 die Polina in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1992 die Lady Pamela in »Fra Diavolo« von Auber, 1996 die Suzuki in »Madame Butterfly«, 1998 die Baronessa di Champigny in »Il cappello di paglia di Firenze« von Nino Rota, 2007 die Marchese de Berkenfield in Donizettis »La fille du régiment«. 1988 gastierte sie in Bologna als Suzuki, bei den Festspielen von Martina Franca als Armando in der Donizetti-Oper »Maria di Rohan«. Bei den Rossini-Festspielen von Pesaro trat sie in dessen Oper »L’Occasione fa il ladro« als Ernestina auf. 1989 sang sie an der Oper von Rom die Meg Page in »Falstaff« von Verdi, 1992 beim Festival von Martina Franca den Stéphano in »Roméo et Juliette« von Gounod, 1993 den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, 1993 in Florenz die Wirtin in »Boris Godunow«, 1996 beim Rossini Festival in Pesaro die Contessa d’Arco in Rossinis »Matilde di Shabran«, am Teatro Comunale Florenz die Suzuki. 1995 trat sie in Genua als Suzuki, in Cagliari als Dorabella in »Così fan tutte« auf, 1997 am Teatro Massimo Palermo als Meg Page, in der Arena von Verona wieder als Suzuki, am Teatro Valli Reggio Emilia als Climene in »Saffo« von Pacini, 1998 am Teatro Carlo Felice Genua als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli (und 1999 als Orlofsky in der »Fledermaus«), an der Oper von Rom als Fenena in Verdis »Nabucco«, am Teatro San Carlo Neapel als Beppe in Mascagnis »L‘Amico Fritz«. Beim Wexford Festival sang sie 1998 die Commandante in Zandonias »I Cavalieri di Ekebú«. 1999 sang sie bei den Festspielen in der Arena von Verona die Suzuki, 2000 dort die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, 2000 am Teatro Bellini Catania die Adalgisa in Bellinis »Norma«. An der Israeli Opera Tel Aviv gastiert sie 2005 als Flora in »La Traviata« und 2017 als Suzuki.
Schallplatten: Fonit Cetra (»Maria di Rohan«); Polyphon-Video (Rosina im »Barbier von Sevilla«).
27.2. Marcelo ÁLVAREZ wird 60
Als Manrico an der Met. Foto: Howard
Er besuchte als Kind eine Musikschule (Niños Cantores) in Córdoba, wo er auch im Knabenchor sang. Später entschied er sich jedoch für ein Wirtschaftsstudium und arbeitete bis zu seinem 30. Lebensjahr in einer Möbelfabrik. Erst 1992 begann er – mit großer Unterstützung seiner Frau Patricia – in Buenos Aires die Ausbildung zum Opernsänger. Es folgten drei Jahre intensivsten Studiums. Nachdem seine Bemühungen, im Teatro Colón Fuß zu fassen, scheiterten, entschloss sich Marcelo Álvarez, 1995 seinen ganzen Besitz in Argentinien zu verkaufen und – dem Rat von Giuseppe Di Stefano folgend – nach Italien zu gehen. Er lebt heute mit Frau und Sohn in Tortona bei Mailand. Kurz nach seiner Ankunft in Italien, 1995, gewann Marcelo Álvarez einen internationalen Gesangswettbewerb in Pavia, worauf die ersten Engagements folgten. Sein erster Auftritt als Elvino in »La Sonnambula« von Bellini am Teatro La Fenice in Venedig 1995 wurde ein großer Erfolg, der Kritiker und bedeutende Opernhäuser auf ihn aufmerksam machte. 1998 debütierte er als Alfredo in »La Traviata« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2018 in insgesamt 30 Vorstellungen auch als Herzog in »Rigoletto«, als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Titelheld in »Werther« von Massenet, als Rodolfo in »La Bohème«, als Cavaradossi in »Tosca« und als Don José in »Carmen« aufgetreten ist. 1998 debütierte er als Carlo in »Linda di Chamounix« von Donizetti an der Mailänder Scala, an der er auch 2002 als Alfredo in »La Traviata« und als Gennaro in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, 2003 als Rodolfo in »La Bohème«, 2006 als Herzog in »Rigoletto«, 2011 als Sänger im »Rosenkavalier«, 2012 als Cavaradossi in »Tosca« und als Rodolfo in »Luisa Miller«, 2013 als Riccardo in Verdis »Maskenball«, 2014 als Manrico im »Troubadour« und 2019 als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini aufgetreten ist. 1998 debütierte er als Alfredo an der Opéra Bastille Paris, an der er bis 2018 auch als Herzog in »Rigoletto«, als Des Grieux in »Manon« von Massenet, als Rodolfo in »La Bohème«, als Riccardo im »Maskenball«, als Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano, als Rodolfo in »Luisa Miller«, als Alvaro in »La forza del destino«, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, als Radames in »Aida«, als Cavaradossi, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und als Marico aufgetreten ist. 1998 debütierte er als Alfredo an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2018 in insgesamt 148 Vorstellungen auch als Herzog in »Rigoletto«, als Sänger im »Rosenkavalier«, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Des Grieux sowohl in »Manon« von Massenet als auch in »Manon Lescaut« von Puccini, als Don José, als Manrico, als Cavaradossi, als Radames, als Riccardo im »Maskenball«, als Andrea Chénier, als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und als Canio im »Bajazzo«, als Calaf in Puccinis »Turandot« und als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« aufgetreten ist. Seither gehört er zu den führenden Tenören der Welt und gastiert an allen bedeutenden Opernhäusern (Covent Garden Oper London, Opernhaus Zürich, Bayerische Staatsoper München, Teatro Real Madrid, Gran Teatre del Liceu in Barcelona). Einige Experten sehen in ihm, im lyrischen Repertoire, einen Nachfolger des großen Alfredo Kraus. Jedoch erlaubt ihm die Entwicklung seiner Stimme in letzter Zeit, zusätzlich Rollen aus dem Spinto-Fach mit großem Erfolg zu bestreiten. 2001 und 2002 wurde Marcelo Álvarez mit dem Echo Klassik als Sänger des Jahres ausgezeichnet, 2003 wählten ihn die Leser der italienischen Zeitschrift „l’Opera“ zum besten Tenor des Jahres. Marcelo Álvarez hat ein samtweiches, dabei aber kernig-männliches Timbre. Er verfügt über eine ausgefeilte Gesangstechnik, große Musikalität, feine Phrasierungskunst und ist imstande zarteste Piani zu singen. In seinem Repertoire fanden sich auch der Arturo in Bellinis »I Puritani«, der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, der Faust von Gounod und der Nemorino in »L’Elisir d‘amore«.
Marcelo Alvarez war ca. 10 Jahre lang Exklusiv-Künstler bei Sony. Angesichts der Bedeutung und der Erfolge des Sängers ist seine Diskographie bei Sony erstaunlich knapp.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.marceloalvarez.com/
27.2. Susan DANIEL wird 75
Sie studierte 1967-70 am Royal College of Music in London, auch in Paris, und trat 1969 bei der Gemini Opera London als Carmen, 1970 als Kontschakowna in »Fürst Igor« von Borodin auf. Sie gehörte 1976-78 der English Music Theatre Company, an, die eine Einrichtung der Covent Garden Oper London war. 1978-81 gehörte sie zum Ensemble des Stadttheaters von Basel. Hier wurde sie als Interpretin von Partien wie der Charlotte in Massenets »Werther«, dem Sesto in »Giulio Cesare« von Händel, der Dorabella in »Così fan tutte« und in der schwierigen Koloraturrolle der Angelina in Rossinis »La Cenerentola« bekannt. 1981 folgte sie einem Ruf an die Staatsoper von München; zugleich wurde sie als Gast an die Wiener Staatsoper verpflichtet, wo sie 1984-85 in insgesamt 11 Vorstellungen als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Dorabella beeindruckte. 1982 fand ihr USA-Debüt an der Oper von Miami (als Charlotte) statt, 1983 gastierte sie in Berlin als Marguerite in »La Damnation de Faust« von Berlioz. 1983 erschien sie an der Opéra-Comique Paris in der Offenbach-Operette »La belle Hélène«, 1989 am Opernhaus von Dublin als. Neben ihrer Bühnentätigkeit war sie eine geschätzte Lied-Interpretin; dabei bevorzugte sie das Liedschaffen französischer und spanischer Meister wie Debussy, Ravel, de Falla, Granados und die Kompositionen des Brasilianers Villa-Lobos.
Schallplatten: HMV (Mercedes in vollständiger »Carmen«), Denon (Lieder von Granados, de Falla und Nin).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.susandaniel.com/
27.2. Vladimir OGNOVENKO wird 75
Er absolvierte sein Musik- und Gesangstudium am Ural-Konservatorium und trat zu Beginn seiner Bühnenlaufbahn an den Opernhäusern von Krasnojarsk und Swerdlowsk auf. 1984 kam er an das Maly-Theater Leningrad. 1989 wurde er an das Opernhaus von Leningrad (Mariinski-Theater St. Petersburg) verpflichtet und kam nun zu einer internationalen Karriere, vor allem durch seine Teilnahme an den Gastspieltourneen, die das St. Petersburger Ensemble in Europa wie in Nordamerika unternahm. An der Oper von San Francisco sang er 1991 den Bolkonsky und den Matveyev in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, 1992 und 2008 den Warlaam in »Boris Godunow«, 1995 den Farlaf wie auch den Ruslan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, 1995 den Skula in »Fürst Igor« von Borodin und 2000 den Grigory Lukyanovich in Rimski-Korsakows »Die Zarenbraut«. 1992 sang er in Helsinki den Boris Godunow in der gleichnamigen Oper von Mussorgsky. Seit 1992 war er auch dem Bolschoi Theater Moskau verbunden. Hier trat er u.a. 1996 als Prinz Iwan Chowanski in Mussorgskys Oper »Chowanschtschina« auf; seit 1997 wirkte er als erster Bassist und reguläres Ensemblemitglied am Bolschoi Theater. 1992 gastierte er mit dem Ensemble der St. Petersburger Oper im Haus der Metropolitan Oper New York als Warlaam. 1993 trat er am Teatro Massimo Palermo als Duda in Rimski-Korsakows Oper »Sadko« auf. 1994 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper als Polizeichef in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch; bis 2014 sang er hier in insgesamt 128 Vorstellungen auch den Gremin in »Eugen Onegin«, den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Warlaam, den Iwan Chowanski, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Bolkonsky und den Matveyev in »Krieg und Frieden«, den Dikoj in Janáceks »Katja Kabanowa«, den General in Prokofjews »Der Spieler«, den Platzkommandanten in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, den Ivan Yakovlevich in Schostakowitschs »Die Nase« und den Skula in »Fürst Igor«. 1997 trat er am Opernhaus (Mariinski-Theater) St. Petersburg 1998 als Galitzky in Borodins »Fürst Igor« auf, mit dem Ensemble dieses Hauses auch 1998 am Teatro Colón Buenos Aires als Iwan Chowanski. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1999 in einer konzertanten Aufführung von Mussorgskys Oper »Chowanschtschina« den Iwan Chowanski. 1999-2001 gastierte er an der Wiener Staatsoper in insgesamt sechs Vorstellungen als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 2000 wirkte er am Theater von Cagliari in der italienischen Erstaufführung der Oper »Tscherewitschki« (»Die Pantöffelchen«) von Tschaikowsky als Schub mit, an der Oper von Houston/Texas gastierte er 2001 als Galitzky. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2002 als Iwan Chowanski und als Warlaam sowie 2005 als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Marschall Kutuzov in »Krieg und Frieden« und als Rangoni im »Boris Godunow«. An der Mailänder Scala debütierte er 2005 als Schub und sang dort 2006 den Dikoj und 2008 den General in Prokofjews »Der Spieler«. 2014 sang er am Theater an der Wien den Mamyrow in Tschaikowskys Oper »Charodeyka« (»Die Zauberin«). Seine weiteren großen Bühnenpartien waren der Zar Iwan in »Iwan der Schreckliche« von Rimski-Korsakow, der Magier in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew und der Mephisto in »Faust« von Gounod.
Schallplattenaufnahmen bei Dynamic (Schub in »Tscherewitschki« von Tschaikowsky, Cagliari 2000) und Philips (vollständige Opern »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow als Burunday, »Das Mädchen von Pskow« von Rimski-Korsakow als Zar Iwan, »Fürst Igor« von Borodin als Galitzky, »Sadko« »Der Spieler« von Rimski-Korsakow als Duda, letzteres auch als Video erschienen).
27.2. Gidon KREMER wird 75
Er wurde in Riga als Sohn deutschstämmiger Eltern geboren. Sein Großvater und sein Vater waren Geiger und Musikpädagogen, und so erhielt Kremer im häuslichen Kreis bereits als Kind Musikunterricht. 1954 besuchte er das Konservatorium von Riga und nahm Unterricht bei Voldemars Sturesteps. Bereits mit sechzehn wurde er mit dem Ersten Preis der lettischen Republik ausgezeichnet. 1965 ging Kremer an das Moskauer Konservatorium, wo er Schüler von David Oistrach wurde. 1967 war er Preisträger beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel (3. Platz), zwei Jahre später gewann er den Paganini-Wettbewerb in Genua, 1970 wiederum den Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau. Als Mitglied des Leningrader Kammerorchesters entwickelte Kremer in den 1970er Jahren gemeinsam mit Emil Gilels und Lazar Gosman Aufarbeitungen von mehr als 200 Werken der Kammermusik, darunter Stücke von Dmitri Schostakowitsch und Benjamin Britten. Er gab 1975 sein erstes Konzert in West-Deutschland, und 1976 spielte er bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung von Hans Werner Henzes Chaconne für Solovioline und Kammerorchester „Il Vitalino raddoppiato“. 1977 gab er sein Debüt in den USA. Im selben Jahr heiratete er die Pianistin Jelena Baschkirowa. 1978 entschied sich Kremer, nicht mehr in die (damalige) UdSSR zurückzukehren. 1980 stieg er auf eine Stradivari aus dem Jahr 1734 um, die „Ex-Baron von Feilitzsch“, anschließend auf eine Guarneri del Gesù (ex David) aus dem Jahre 1730. Zurzeit spielt er eine Nicola Amati aus dem Jahre 1641. 1981 gründete Kremer das Kammermusikfest Lockenhaus, das seitdem jedes Jahr im Sommer stattfindet, seit 1992 unter dem Namen Kremerata Musica. 1997 gründete er das Streichorchester Kremerata Baltica mit jungen Musikern aus den baltischen Staaten. Im selben Jahr wurde er als Nachfolger von Yehudi Menuhin zum künstlerischen Leiter des Festivals in Gstaad ernannt. Seit 2002 ist er künstlerischer Leiter des Basler Festivals les muséiques und ist außerdem im Künstlerischen Beirat der Kronberg Academy. Seit 2004 veranstaltet er Ende Juni/Anfang Juli mit der Kremerata Baltica ein Festival in der lettischen Stadt Sigula. 1993 veröffentlichte Kremer das Buch Kindheitssplitter, dem 1997 Obertöne und 2003 Zwischen Welten folgten. Die Bücher enthalten autobiografische Erzählungen und Auseinandersetzungen mit künstlerischen Themen. Kremer hat mit allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten (Leonard Bernstein, Herbert von Karajan, Christoph Eschenbach, Nikolaus Harnoncourt, Lorin Maazel, Riccardo Muti, Zubin Mehta, James Levine, Valery Gergiev, Claudio Abbado und Sir Neville Marriner) gespielt und über 100 CDs für die Labels Melodija, Teldec, BIS Records, Nonesuch, Sony, ECM und Deutsche Grammophon eingespielt. Zu seinen Kammermusikpartnern gehören u.a. Martha Argerich, Mischa Maisky, Oleg Maisenberg, Eduard Brunner, Kim Kashkashian, Isabelle van Keulen, Waleri Afanassjew und Tabea Zimmermann. Er spielte zahlreiche Werke zeitgenössischer Komponisten und nahm sie auch auf (als Uraufführungen: Sofia Gubajdulinas Offertorium, Arvo Paerts Tabula Rasa für zwei Violinen und Stabat Mater, Michael Nymans erstes Violinkonzert). Außer den klassischen Komponisten hat er Werke von Alfred Schnittke, Gia Kantscheli, Valentin Silvestrov, Luigi Nono, Aribert Reimann, Peteris Vasks, Kaija Saariaho und John Adams im Programm. In den neunziger Jahren kümmerte er sich ausgiebig um das kompositorische Werk von Astor Piazzolla.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gidonkremer.net/
27.2. Sándor NÉMETH wird 80
Er besuchte nach der Matura die Schauspiel-Akademie in Budapest und erhielt sein erstes Engagement als Sänger, Tänzer und Schauspieler in Györ. Ab 1964 war er Mitglied des Budapester Operettentheaters, wo er Buffo- und Musicalrollen spielte und auch als Regisseur tätig war. Engagements erhielt der Künstler am Raimundtheater Wien, am Opernhaus Graz, (auch als Regisseur) bei den Seefestspielen Mörbisch, bei den Operettenwochen in Bad Ischl und beim Operettensommer in Baden. Gastauftritte führten ihn nach Berlin, München, Frankfurt und Köln, Gastspiele nach Japan, Australien, Kanada, Russland, durch Europa und die USA. Er wirkte bei zahlreichen Schallplattenaufnahmen mit und wurde auch für Fernseh- und Filmproduktionen im In- und Ausland engagiert. 1981-82 war er Professor an der Schauspiel-Akademie Budapest für Operette und Musical, 1988-93 Intendant des Budapester Operettentheaters, 1992-93 leitete er eine Meisterklasse für Operette am Konservatorium der Stadt Wien. Seit 1983-84 ist er fixes Ensemblemitglied der Volksoper Wien und hat sich hier ein umfangreiches Repertoire erarbeitet. So war er u. a. zu sehen als Cornelius Hackl (»Hello Dolly«), Joseph Calicot (»Madame Pompadour«), Gustl (»Das Land des Lächelns«), Zsupán (»Der Zigeunerbaron«), Sigismund (»Im Weißen Rössl«), Barbaruccio & Giorgio Testaccio (»Eine Nacht in Venedig«), Notar & Carlotto (»Don Pasquale«), Süffle (»Der Vogelhändler«), 2. Lakai (»Der Zarewitsch«), Krupke (»West Side Story«), von Schweinitz (»Der Bettelstudent«), König Clodomir V. (»Die Generalin«), Zsupan & Fürst Populescu (»Gräfin Mariza«), Fürst Esterházy (»Wiener Blut«), Marquis Perolin (»Die Herzogin von Chicago«), Lotteringhi (»Boccaccio«), Baron Zeta & Njegus (»Die lustige Witwe«), Arvide (»Guys and Dolls«) und Feri Bacsi (»Die Csárdásfürstin«).
27.2. Helga THIEME wird 85
Nach ihrem Gesangstudium in Frankfurt a.M. war sie 1962-65 am Stadttheater von Basel, 1965-67 am Stadttheater von Bielefeld, 1967-68 am Staatstheater von Wiesbaden und 1968-73 an der Staatsoper von Hamburg engagiert. 1974-76 sang sie in Bremen, 1975-76 und 1984-85 am Opernhaus von Zürich. Seit 1980 bestand ein Gast-Engagement am Stadttheater St. Gallen, das ihr Gatte Glado von May als Direktor leitete. Sie gab Gastspiele am Stadttheater von Bern, an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von München und Stuttgart, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Volksoper Wien, an den Opernhäusern von Köln und Wuppertal, am Staatstheater Braunschweig, bei den Festspielen von Eutin und Mörbisch am Neusiedler See (hier als Adele in der »Fledermaus«). An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg sang sie als Gast die Adina in »L’Elisir d’amore« und die Norina in »Don Pasquale«, an der Oper von Köln die Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. In Hamburg wirkte sie in den Uraufführungen der Opern »Die Teufel von Loudun« von K. Penderecki (20.6.1969 als Soeur Gabrielle) und »Ashmedai« von Josef Tal (1971) mit. Bühnenpartien der Künstlerin: Susanna in »Figaros Hochzeit«, Zerline im »Don Giovanni«, Despina in »Così fan tutte«, Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, Titelrolle in Flotows »Martha«, Gretchen im »Wildschütz« von Lortzing, Marie in »Zar und Zimmermann«, Gilda in »Rigoletto«, Ännchen im »Freischütz«, Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Sophie im »Rosenkavalier« von R. Strauss, Isotta in »Die schweigsame Frau«, ebenfalls von R. Strauss, Ida in »Der junge Lord« von H.W. Henze, Fiametta in »Boccaccio« von F. von Suppé. Sie sang am Stadttheater von Basel in den Schweizer Erstaufführungen von »Boulevard Solitude« von H.W. Henze (Spielzeit 1964-65 die Manon Lescaut) und am Opernhaus von Zürich in der von »Der Jakobiner« von A. Dvorák (1977-78 die Terinka).
Schallplatten: Philips (»Die Teufel von Loudon«).
27.2. Ingrid STEGER wird 95
Sie studierte an der Musikhochschule von München bei Henriette Klink-Schneider und bei Else Schulz (1946-52). 1949-52 war sie als Elevin an der Bayerischen Staatsoper München engagiert und eröffnete ihre eigentliche Bühnenkarriere 1951 am Stadttheater von Passau, an dem sie als Azucena im »Troubadour« debütierte. In der Spielzeit 1951-52 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Czipra im »Zigeunerbaron«. 1952-54 sang sie am Stadttheater von Augsburg, 1954-58 am Staatstheater von Kassel, 1958-60 am Stadttheater von Trier und seit 1960 am Stadttheater von Oberhausen. Sie schloss Gastverträge mit verschiedenen großen Theatern, so mit der Berliner Staatsoper (1965-68), mit dem Opernhaus von Graz (1974-75) und mit dem Staatstheater Karlsruhe (1975-77) ab. Seit dem Beginn der sechziger Jahre unternahm sie ausgedehnte Gastspielreisen; diese führten sie an die Staatsopern von Wien (1971 als Senta in »Der fliegende Holländer«), Hamburg und Stuttgart (1971), an die Opernhäuser von Köln, Frankfurt a.M. und Nürnberg, an die Staatsoper Dresden, an das Staatstheater Hannover, an das Teatro Regio Parma (1965, 1968) an das Teatro Verdi Triest, an das Teatro Fenice Venedig (1968), an das Teatro San Carlos Lissabon (1972), wobei sie vor allem in ihrer Glanzrolle, der Elektra in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper, zu großen Erfolgen kam. 1967-68 wirkte sie bei den Osterfestspielen von Salzburg mit (als Waltraute in der »Walküre«). 1973 gab sie als Elektra an der Oper von San Francisco zugleich ihr US-Debüt. Bis 1986 ist sie noch auf der Bühne erschienen. Ihr Repertoire für die Opernbühne enthielt Sopran- und Mezzosopran-Partien wie die Titelrolle in »Rodelinda« von Händel, den Achill in dessen »Deidamia«, die Leonore in »Fidelio«, die Elsa wie die Ortrud in »Lohengrin«, die Elisabeth wie die Venus in »Tannhäuser«, die Brünnhilde wie die Fricka im Nibelungenring, die Isolde in »Tristan und Isolde«, die Kundry in »Parsifal«, die Titelheldin wie den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, die Amelia im »Maskenball«, die Amneris in »Aida«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Turandot von Puccini, die Fürstin in »Rusalka« von Dvorák, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók und die Titelfigur in »Penthesilea« von Othmar Schoeck. Nicht zu vergessen ist ihre Tätigkeit als Konzertsängerin.
Schallplatten: DGG (»Die Walküre«).
28.2. Brent BARRETT wird 65
Informationen über den amerikanischen Tenor auf seiner Homepage: http://www.brentbarrett.com/
28.2. Ragnar ULFUNG wird 95
Bereits mit 15 Jahren sang er ein Tenor-Solo in einem Konzert. Ausbildung in Oslo, dann in Mailand durch den Pädagogen Minghetti. 1950 Debüt in einem Konzert in Oslo. 1951 Bühnendebüt an der dortigen Oper als Nica Magadoff in Menottis »The Consul«. 1951 sang er als Solist des norwegischen Knabenkirchenchores »Olavsguttene« in einem Konzert bei den Salzburger Festspielen. 1955-58 war er am Stora Theater Göteborg engagiert, wo er u.a. den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Herzog in »Rigoletto«, den Fra Diavolo in der Oper gleichen Namens von Auber und den Don José in »Carmen« sang. Dann wurde er 1958 an die Königliche Hofoper Stockholm verpflichtet. Dort hatte er länger als 25 Jahre seine Erfolge in Partien wie dem Canio im »Bajazzo«, dem Riccardo im »Maskenball« von Verdi, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Cavaradossi in »Tosca« und dem Herzog in »Rigoletto«. In Stockholm sang er am 31.5.1959 in der Uraufführung von K.B. Blomdahls »Aniara«, 1961 in der Erstaufführung von Strawinskys »The Rake’s Progress« in der denkwürdigen Inszenierung durch Ingmar Bergman. Beim Edinburgh Festival sang er 1959 den Gustavus (Riccardo) in Verdis »Maskenball« und den Taubstummen in K.B. Blomdahls »Aniara« sowie 1974 den Aegisth in »Elektra« von R. Strauss (anlässlich von Gastspielen der Stockholmer Oper). Den Gustavus
wiederholte er 1961 an der Covent Garden Oper London (ebenfalls bei einem Gastspiel der Stockholmer Oper). Durch Gastspiele erregte er auf internationaler Ebene Aufsehen; so war er mehrfach an der Grand Opéra Paris (u.a. 1985-86 als Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg, 1986 in mehreren Partien in Prokofjews »L’Ange de feu«, 1986 und 1994 als Herodes in »Salome« von R. Strauss und 1988 als Schujskij in »Boris Godunow«) und an der Staatsoper von Wien (1965 als Don Carlos von Verdi und 1977 als Herodes) zu Gast. An der Covent Garden Oper London sang er 1963 (Don Carlos) und 1970-76 (Mime im Nibelungenring und Herodes). 1972 kreierte er dort die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »The Taverner« von Peter Maxwell Davies. Seit 1965 war er nach einem Gastspiel der Stockholmer Oper in Hamburg bis 1969 durch einen Gastspielvertrag mit der dortigen Staatsoper verbunden, an der den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Erik in »Der fliegende Holländer«, den Stewa in »Jenufa« von Janácek und 1969 in der Uraufführung der Oper »Die Reise« von Lars Johan Werle sang. 1966 erschien er erstmals in den USA; 1967 trat er mit dem Hamburger Ensemble bei einem Gastspiel im Haus der Metropolitan Oper New York auf. An der San Francisco Opera übernahm er als erste Partie 1967 den Chuck in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Visitation« von Gunther Schuller, bis 2000 sang er hier auch den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Stewa, den Dr. Cajus in »Falstaff« von Verdi, den Herodes, den Mime in »Siegfried«, den Valazacchi im »Rosenkavalier«, den Maler in A. Bergs »Lulu«, den Guillot de Morfortaine in »Manon« von Massenet, den Schujskij, den Alfred in der »Fledermaus«, den Aegisth, den Loge in »Rheingold« und den Earl von Kent in A. Reimanns »Lear«. 1971 hatte er an der Chicago Opera bedeutende Erfolge. Im Dezember 1972 debütierte er offiziell an der Metropolitan Oper New York als Mime in »Siegfried«. Er sang dort bis 1993 in insgesamt 93 Vorstellungen auch den Herodes, den Mime wie den Loge im »Rheingold«, den Monostatos, den Aegisth, den Fatty in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg und den Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. An der Mailänder Scala, an der er bereits 1961 in Mahlers »Lied von der Erde« debütiert hatte, gastierte er 1972 als Aegisth und 1995 als Herodes. 1983 stand er in Stockholm erstmals als Otello in Verdis Oper gleichen Namens auf der Bühne. 1985 gastierte er in Santa Fé als Pollux in der Richard Straus-Oper »Die Liebe der Danaë« und als Alfred in der »Fledermaus«, 1986 in Los Angeles als Herodes, Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1988 als Agrippa und Mephistopheles in Prokofjews »L’Ange de feu« und 1992 als Fatty. 1988 hörte man ihn an der Oper von Oslo als Alfred in der »Fledermaus«, 1989 in London (als Aegisth) und an der Santa Fé Opera (als Valzacchi), 1990 an der Oper von Lyon (als Goro in »Madame Butterfly«), 1992 in Los Angeles (als Hexe in »Hänsel und Gretel«). 1988 sang er an der Santa Fé Opera den Jadidja in der amerikanischen Erstaufführung von Pendereckis Oper »Die schwarze Maske«. 1998 hörte man ihn beim Santa Fé Festival in der zeitgenössischen schwedischen Oper »Ein Traumspiel« (»A Dream Play«) von Ingvar Lidholm. 2000 sang er an der Oper von Santa Fé den Aegisth. In all seinen Rollen erwies er sich auf der Bühne als großer Darsteller. Neben seinem Wirken auf der Bühne war er gleichzeitig ein bedeutender Konzert- und Oratoriensänger, nicht zuletzt auch ein geschätzter Regisseur. Als erste Oper inszenierte er 1971 in Santa Fé Puccinis »La Bohème«, später dort auch »Lulu« von A. Berg. In Stockholm führte er 1983 in Verdis »Otello« Regie (und sang gleichzeitig die Titelrolle), in Seattle war er an den aufsehenerregenden Inszenierungen des Ring-Zyklus beteiligt. 1977-78 war er künstlerischer Direktor des Stora Theater Göteborg. 1976 Ernennung zum schwedischen Hofsänger. Er wirkte als Pädagoge am Konservatorium von Santa Fé.
Lit: N. Benvega: Ragnar Ulfung (in »Opera«, 1975).
Schallplatten: In Schweden erschienen HMV-Aufnahmen, auf Electrola sang er moderne Opernmusik aus der Hamburger Staatsoper, auf Philips Ägisth in vollständiger »Elektra« von R. Strauss. In der berühmten Tonfilmfassung der »Zauberflöte« von I. Bergman singt er den Monostatos (Aufnahme auf HMV-Intermezzo).
28.2. Fernando BANDERA wird 100
Er durchlief seine Gesangausbildung in Brescia und in Piacenza und debütierte 1948 in der Titelrolle von Mascagnis »L’Amico Fritz«. Er konnte bald im lyrischen Tenorfasch eine erfolgreiche Karriere entfalten, die ihn an zahlreiche mittlere und kleinere italienische Theater, aber auch ins Ausland führte. So sang er in der Spielzeit 1950-51 an der New York City Opera den Alfredo in »La Traviata«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Pinkerton in »Madame Butterfly« und den Faust von Gounod. Aufgrund einer Erkrankung musste er seine Bühnenkarriere in den Jahren 1952-54 unterbrechen, konnte sie aber 1954 am Teatro Nuovo Mailand mit einem Auftritt als Alfredo wieder aufnehmen. Er gastierte jetzt vermehrt im Ausland, so an der Scottish Opera Glasgow (mit dem Ensemble der Iskoldoff Italian Opera Company) 1954 als Nemorino in »L’Elisir d‘amore« und 1955 als Pinkerton, an der
Niederländischen Oper Amsterdam 1958 als Alfredo, 1950-52 an der Oper von Kairo und 1962 an der Oper von Monte Carlo als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der als seine Glanzrolle galt. Er sang diese u.a. 1966 an der Oper von Bordeaux, auch am Teatro San Carlos Lissabon und an Bühnen in der Schweiz. Zu seinen weiteren Partien gehörten der Ernesto in »Don Pasquale«, der Des Grieux in »Manon« von Massenet und der Titelheld in dessen »Werther« (Treviso 1965). Nach seinem Abschied von der Bühne (1968) wirkte er als Pädagoge in Mailand.
29.2. Reri GRIST wird 90
Bereits als Kind trat sie am New Yorker Broadwy auf. Auch nach ihrem Gesangstudium am Queens College bei Claire Gelda erschien sie am Broadway in Musical-Produktionen (»West Side Story«, 1957). Ihren ersten Erfolg als Konzertsängerin hatte sie, als sie in New York das Sopransolo in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler unter der Leitung von Leonard Bernstein vortrug. Es folgte 1959 eine Tournee mit der Santa Fé Opera Company, bei der sie als Adele in der »Fledermaus« und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« auftrat. 1960 kam die junge, farbige Künstlerin an das Opernhaus von Köln, wo sie als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« debütierte. 1961 glänzender Erfolg am Opernhaus von Zürich als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Despina in »Così fan tutte«. Darauf gehörte sie in den Jahren 1961-64 dem Zürcher Opernhaus als Mitglied an, wo sie dann auch später noch häufig gastierte. Sie debütierte 1962 an der Covent Garden Oper London als Königin von Schemacha in Rimski-Korsakows »Der goldene Hahn« und sang dort bis 1975 fast alljährlich weiter die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Gilda in »Rigoletto«, die Susanna in »Le nozze di Figaro« und den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«. An der San Francisco Opera trat sie 1963-90 als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Despina, als Sophie im »Rosenkavalier«, als Schwester Constance in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Susanna, als Sophie im »Rosenkavalier«, in Carl Orffs »Carmina burana«, als Adele in der »Fledermaus«, als Rosina, als Page Oscar, als Zerbinetta, als Gilda, als Adina in »L’Elisir d‘amore«, als Manon von Massenet und als italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss auf. 1962 gastierte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Despina und als Zerbinetta. 1963 leitete sie mit einem ersten Auftritt als Zerbinetta eine glänzende Karriere an der Wiener Staatsoper ein. Hier sang sie bis 1987 in insgesamt 145 Vorstellungen auch das Blondchen, die Zerline in »Don Giovanni«, den Pagen Oscar, die Susanna, die Rosina, die Sophie, die Gilda, den Waldvogel in »Siegfried«, die Despina und die Adina. Ebenso hatte sie immer wieder sehr erfolgreiche Auftritte an der Münchner Staatsoper. Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie 1964-65 als Zerbinetta, 1965-67 und 1970-71 als Blondchen, 1966-67 und 1970-71 als Susanna, 1972-77 als Despina und 1974 als Papagena in der »Zauberflöte«; außerdem sang sie bei den Salzburger Festspielen auch 1965 und 1969 in Mozart-Konzerten sowie 1970 und 1983 in Konzerten mit Musik des 20. Jahrhunderts. 1966 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Rosina. Während sechs Spielzeiten (bis 1978) hörte man sie an diesem Haus in insgesamt 58 Vorstellungen, als Sophie, als Zerbinetta., als Olympia, als Pagen Oscar, als Norina in »Don Pasquale«, als Adina und als Gilda. 1972 sang sie an der Wiener Volksoper die Marie in Donizettis »Regimentstochter«, 1973 im Theater an der Wien die Adina. Auf der Bühne wirkten neben der technischen Souveränität und der Leichtigkeit ihres Koloraturvortrags ihr lebendiges Bühnenspiel und die Anmut ihrer Erscheinung. Verheiratet mit dem Musikologen Ulf Thomson. 1981-83 bekleidete sie eine Professur an der Indiana University in Bloomington, 1984-95 an der Musikhochschule München; außerdem gab sie Meisterkurse in Europa wie in den USA.
Schallplatten: DGG (Zerline in »Don Giovanni«, Despina in »Così fan tutte«, Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«, Kantate »Endimione e Cintia« von A. Scarlatti), RCA (Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, »Il Re pastore« und »Der Schauspieldirektor« von Mozart), HMV-Electrola (Susanna in »Le nozze di Figaro«), CBS (»Le Rossignol« von Strawinsky), HMV (»Rigoletto«), Vanguard (»Jephta« von Händel), Orfeo (Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss), auch Schallplattenaufnahmen auf MMS und auf Myto (hier Adina in »L’Elisir d’amore« aus Wien von 1973).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://rerigrist.com/