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GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2021

31.01.2021 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2021.

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60 er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.2. Jonathan DARLINGTON wird 65

Er studierte Musik an der University of Durham und an der Royal Academy of Music in London. Seine Karriere als Dirigent begann er bei Radio France. Er beherrscht ein breit gefächertes Repertoire, und seine Programme umfassen sowohl symphonische Standardwerke wie auch Werke des Barocks und der Moderne. Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen zeugen von der großen Bandbreite seines Könnens. Während seiner Zeit bei Radio France arbeitete Darlington mit einigen der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit, wie z. B. Pierre Boulez, Riccardo Muti und Olivier Messiaen, zusammen. Weitere Engagements führten ihn zum Glyndebourne Festival, zum Berlioz Festival in Lyon und zur Scottish Opera nach Glasgow. Er debütierte 1984 am Pariser Théâtre des Champs-Elysées mit Francesco Cavallis L‘Ormindo. 1991 wurde er von Myung-Whun Chung als Assistent des Generalmusikdirektors an die Opéra de la Bastille in Paris berufen, wo er mit Le nozze di Figaro debütierte. Diese Tätigkeit führte ihn in den Folgejahren an einige der bedeutendsten internationalen Opernhäuser. Seit 2001 arbeitet Darlington regelmäßig mit dem Orchestre National de France zusammen. Gastkonzerte und Opernproduktionen verbinden ihn u. a. mit dem Opernhaus Lausanne (Brittens  The Rape of Lucretia und Mozarts Lucio Silla), der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg (u. a. Manfred Trojahns Was Ihr Wollt, Verdis Falstaff, Mozarts Die Entführung aus dem Serail, Janáčeks Das schlaue Füchslein), dem Théâtre des Champs-Elysées, Paris (u. a. Strawinskys The Rake’s Progress, Janáčeks Das schlaue Füchslein), dem Opernhaus Bordeaux (u. a. Verdis Macbeth, La Traviata), dem Orchestre Philharmonique des Strasbourg, der Staatsoper Hamburg, dem Teatro SDan Carlo (Neapel), dem Swedish Chamber Orchestra, dem Prager Rundfunkorchester, dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, dem Orchestre National Bordeaux, dem BBC Orchestra oder dem Nationalorchester von Taiwan. Im Juni 2005 hat er mit großem Erfolg die Neueinstudierung von Tschaikowskys Eugen Onegin an der English National Opera geleitet. Am Opernhaus Vancouver hat Jonathan Darlington in den letzten Jahren mit großer Resonanz bei Publikum und Presse Verdis Un ballo in maschera und La Traviata sowie Mozarts Don Giovanni dirigiert. Im Juni 2006 hat Darlington mit einer Neuproduktion von Mozarts La Clemenza di Tito an der Oper Sydney mit großem Erfolg debütiert. Im September 2006 dirigierte er die von der internationalen Presse gefeierte Neuproduktion von Verdis La Traviata an der English National Opera. Jüngste Erfolge feierte er mit der Uraufführung von Manfred Trojahns La grande magia (Mai 2008) mit der Staatskapelle Dresden, Gustave Charpentiers Louise (Oktober 2008) an der Deutschen Oper am Rhein mit den Duisburger Philharmonikern sowie Tschaikowskis Salome (Mai 2009) an der Vancouver Opera. Im August 2009 kehrte er für Beethovens Fidelio an die Oper Sydney zurück. 2014 debütierte er mit Madame Butterfly an der Wiener Staatsoper, an der er seither auch Don Carlo, L’Elisir d’amore und Verdis Otello dirigiert hat. Jonathan Darlington ist verheiratet und lebt in Paris.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.jonathan-darlington.com/

 

1.2. Max van EGMOND wird 85
Max Van Egmond

Nach Holland gekommen, besuchte der Künstler dort verschiedene Schulen und studierte mehrere Semester Soziologie und Psychologie. Einige Zeit war er dann als Rundfunksprecher bei Radio Hilversum tätig. Unterdessen hatte er bei der Pädagogin Tine van Willingen sein Gesangstudium vollendet und widmete sich seit 1959 ganz der Musik. 1959 gewann er den Gesangwettbewerb von ’s-Hertogenbosch, 1962 einen Concours in Brüssel, 1964 einen Preis in München. Er hatte gleichzeitig eine sehr erfolgreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensänger begonnen, die ihm in aller Welt große Erfolge eintrug. So gab er Konzerte in Holland, England, Brasilien, Deutschland, Österreich, Italien, Belgien und Polen. Mehrfach bereiste er die USA und Kanada. Man schätzte vor allem seine Kunst des Bach-Gesanges, doch reichte sein Oratorien-Repertoire von der Barockzeit bis in die Gegenwart. Bedeutende Erfolge hatte er dazu als Liedersänger. Bei besonderen Gelegenheiten erschien er auch auf der Opernbühne, zumeist in Opernwerken der Barockzeit. 1969 und 1971 wurde er mit dem Edison-Preis ausgezeichnet. Seit 1973 Lehrtätigkeit am Muzieklyceum Amsterdam.

Sehr viele Aufnahmen haben uns die Stimme des Künstlers erhalten; diese erschienen vor allem bei Telefunken (Matthäus- und Johannespassion von J.S. Bach, H-Moll Messe, eine Anzahl von Bach-Kantaten, »Der Tag des Gerichts« von Telemann, Requiem von Max Reger; »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda«, »L‘Orfeo«, »Il Ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi, Lukas-Passion von H. Schütz, Arien und Lieder, darunter Schuberts »Schwanengesang«), bei CBS erschien eine Aufnahme der Oper »Alceste« von Lully, auf Vanguard eine weitere vollständige Aufnahme der Johannespassion; einige Liedaufnahmen auf der Marke MPS; auf Channel Schuberts »Winterreise«, auf Ricercar die Matthäuspassion von Johann Sebastiani, auf Sony Lieder von Carl Maria von Weber, auf Globe/Noe 1 »Lamentationes Jeremiae Prophetae« von Zelenka.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://maxvanegmond.com/

 

2.2. Ingrid TOBIASSON wird 70

Ingrid Tobiasson Und Lena Nordin In Maria Stuarda
ingrid Tobiasson und Lena Nordin in “ Maria Stuarda“

 Sie arbeitete zunächst als Musiktherapeutin, ließ aber seit 1981 ihre Stimme an der Königlichen Musikhochschule Stockholm ausbilden. Sie sang zu Beginn ihrer Karriere an der Stockholmer Folkoperan, an der Norrlandsoperan Umeå und am Stadttheater von Malmö. 1988 wurde sie an die Königliche Oper Stockholm verpflichtet. Hier kam sie u.a. als Carmen, als Elisabetta in Donizettis »Maria Stuarda« (1990) und als Kundry im »Parsifal« zu wichtigen Erfolgen. 1994 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »Lolita« von Rodion Schtschedrin mit, 1996 trat sie an diesem Haus als Brigitta in Korngolds »Die tote Stadt« und als Wirtin in »Boris Godunow« auf. 1997 trat sie an der Stockholmer Oper, 1998 an der Staatsoper Berlin als Adalgisa in »Norma« auf. 1999 hatte sie am Vasatheater in Stockholm einen großen Erfolg als Fides imn Meyerbeers »Le Prophète«, im gleichen Jahr an der Königlichen Oper Stockholm als Eboli in Verdis »Don Carlos«. Zu ihren Glanzrollen gehörte auch die Partie der Hervor in der Oper »Tirding« von W. Stenhammar. Auch als Konzert- und Oratoriensolistin wurde sie in Schweden bekannt.

Schallplatten: Naxos (»Die tote Stadt« von Korngold), Sterling (»Tirding« von W. Stenhammar).

 

2.2. Martina ARROYO wird 85
Martina Arroyo

 Als Kind lernte sie Klavierspiel, studierte dann jedoch am Hunter College romanische Sprachen und Literatur, gleichzeitig wurde ihre Stimme durch Marinka Gurewich ausgebildet. Sie war zuerst als Lehrerin, dann als Sozialpädagogin tätig. 1958 debütierte sie in einer Konzertaufführung von Pizzettis »L’Assassinio nella cattedrale« in der New Yorker Carnegie Hall. 1959 gewann sie den Wettbewerb der Metropolitan Oper Auditions of the Air, der mit einem Engagement an die New Yorker Metropolitan Oper verbunden war. Hier debütierte sie 1959 (unsichtbar) als Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, doch wurden ihr anfänglich dort nur kleine Partien (Woglinde, Ortlinde, Waldvogel und 3. Norn im Ring-Zyklus) übertragen. Sie kam dann nach Europa und gastierte 1961-79 in insgesamt 24 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Titelheldin in Verdis »Aida«, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Leonora sowohl in »La forza del destino« als auch im »Troubadour« und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1963 wurde sie Mitglied des Opernhauses von Zürich. Sie hatte vor allem an der Deutschen Oper Berlin große Erfolge als Aida. 1965 hatte sie einen entscheidenden Erfolg, als sie an der Metropolitan Oper innerhalb von zwei Tagen für die berühmte Birgit Nilsson als Aida einsprang. Bis 1986 gehörte sie nun zu den großen Stars dieses Opernhauses und wurde in insgesamt 199 Vorstellungen vor allen Dingen als Interpretin dramatischer Partien aus der italienischen Opernliteratur (Elisabetta in »Don Carlos«, Titelheldin in Puccinis »Madame Butterfly«, Leonora sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, Amelia im »Un ballo in maschera«, Donna Anna in »Don Giovanni«, Liu in »Turandot« von Puccini, Santuzza in »Cavalleria rusticana«, Elvira in Verdis »Ernani«, Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, Titelheldin in Ponchiellis »La Gioconda«, Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano) bekannt; sie sang dort sogar die Elsa im »Lohengrin«. 1968 sang sie erstmals in London, und zwar die Valentine in einer konzertanten Aufführung von Meyerbeers »Hugenotten« und trat im gleichen Jahr auch als Gast an der Covent Garden Oper auf. Mit großen Erfolgen gastierte sie am Teatro Colón von Buenos Aires (1973-74), an der Mailänder Scala (1959 Sopran-Solo in Mahlers 2. Sinfonie, 1966 Sopran-Solo in Beethovens Missa solemnis, 1972 als Aida und Sopran-Solo im Verdi-Requiem), an den Opern von Chicago und San Francisco (1971 Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), an der Grand Opéra Paris (1973-79 als Leonora sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, uns als Elena in Verdis »Les Vêpres Siciliennes«) und an der Hamburger Staatsoper (1963, 1974), an den Nationalopern von Warschau, Belgrad und Prag, an den Staatsopern von München und Stuttgart und 1968 in Israel. 1987 sang sie an der Oper von Seattle die Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper. In dieser Partie gastierte sie 1991 am Staatstheater von Kassel. Weitere Bühnenrollen der Sängerin waren die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Agathe im »Freischütz«, die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Rezia im »Oberon« von Weber (1963 in Düsseldorf) und die Tosca. Dazu hatte sie eine bedeutende Karriere im Konzertsaal. Dabei trug sie auch zeitgenössische Werke vor; so kreierte sie 1962 »Andromache’s Farewell« von Barber und 1965 »Momente« von Stockhausen. –  Die Künstlerin, die mit dem italienischen Geiger Emilio Poggioni verheiratet war (von dem sie sich aber später wieder trennte), wohnte in Zürich. Nachdem sie als Dozentin an die Louisiana University berufen worden war, verlegte sie ihren Wohnsitz wieder in die USA.

Schallplatten: DGG (Donna Elvira in »Don Giovanni«, Solo in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler, »Samson« von Händel), RCA (»I Vespri Siciliani« von Verdi, Valentine in »Les Huguenots« von Meyerbeer), Philips (Donna Anna in »Don Giovanni«), MCA (Requiem von Gabriel Fauré), HMV (»Un ballo in maschera«, »Aida« und »La forza del destino« von Verdi), Wergo (moderne Werke von Stockhausen), Claves (Verdi-Requiem); Myto (Selika in Meyerbeers »Afrikanerin«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.martinaarroyo.com/

 

3.2. Karen BUREAU wird 70

 Sie wurde zunächst am York College of Pennsylvania ausgebildet und kam 1981 in die Opernschule der New Yorker Metropolitan Oper, in der sie bis 1984 ihre Studien ergänzte. 1982-84 trat sie an der Metropolitan Oper in insgesamt 45 Aufführungen in kleineren Partien auf (Antrittsrolle: Kammerfrau in Verdis »Macbeth«; danach auch als Helmwige in der »Walküre« und als 2. Magd in »Elektra« von R. Strauss). Nachdem sie auch an anderen amerikanischen Theatern gastiert hatte, kam sie nach Westdeutschland und war dort seit 1985 Mitglied des Staatstheaters Hannover. Hier und bei Gastspielen trat sie in Partien wie der Leonore in »Fidelio«, der Rezia in »Oberon« von Weber, der Senta in »Der fliegende Holländer«, der Freia im »Rheingold«, der Elsa in »Lohengrin«, der Elisabeth in »Tannhäuser«, der Leonore in Verdis »La forza del destino«, der Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, der Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini und der Andromache in der zeitgenössischen Oper »Troades« von A. Reimann (1987 Hannover und Theater des Westens Berlin) auf. 1984 und 1986 war sie an der Oper von Seattle als Gutrune in Aufführungen des Nibelungenrings zu Gast, 1984 auch als Elisabeth in »Tannhäuser«, 1990 an der Deutschen Oper Berlin als Leonore in »Fidelio«, 1991 in Hannover als Brünnhilde in der »Walküre«, in Wiesbaden als Brünnhilde in »Siegfried«, 1995 bei der Arizona Opera in der gleichen Partie in der »Götterdämmerung«. 1996 sang sie die Brünnhilde in den Aufführungen des Nibelungenrings durch die Arizona Opera in Flagstaff am Grand-Canyon. 1995 übernahm sie am Stadttheater von Heidelberg die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, am Staatstheater Hannover die Aida, in Kiel die Turandot von Puccini und die Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss. 1999 trat sie am Staatstheater Hannover als Abigaille in Verdis »Nabucco« auf. Sie gastierte auch an der Victoria State Opera in Australien und hatte eine erfolgreiche Konzertkarriere. So sang sie 1991 in England zusammen mit dem Orchester der BBC London.

 

3.2. Martin-Christian VOGEL wird 70
Martin Christian Vogel

 1961-69 als Knabensopran Mitglied des berühmten Leipziger Thomanerchores. Anschließend bis 1974 Studium der protestantischen Theologie an der Universität von Leipzig. Er nahm bereits während dieses Studiums Gesangunterricht bei Hermann Christian Polster. 1974-79 Ausbildung an der Mendelssohn-Musikhochschule Leipzig, in erster Linie durch Eva Schubert-Hoffmann. 1979 an das Opernhaus Leipzig verpflichtet, wo er als David in »Die Meistersinger von Nürnberg« debütierte. Seither Mitglied dieses Hauses, zugleich Stimmbildner des Thomanerchores. Seine großen Erfolge hatte er in Partien wie dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Tamino in der »Zauberflöte« und dem Prinzen in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Nach zehn Jahren siedelte er 1989 nach Berlin über und erhielt ein Engagement an der Deutschen Oper in Berlin. Gastspiele und Konzertreisen führten ihn in zahlreiche Länder der Welt. Im Jahr 1991 wurde Vogel als Professor für Gesang an die Hochschule für Musik Detmold berufen. 1997-2001 war er hier Dekan, 2001 wurde er zum Rektor der Hochschule gewählt. Dieses Amt übte er bis 2014 aus. 2000-03 war er Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gesangspädagogen und Anfang des 21. Jahrhunderts Vorsitzender des Vereins „Initiative Detmolder Sommertheater e.V.“. Ferner ist Vogel Mitglied des Vorstands der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung sowie, seit November 2015, der Philharmonischen Gesellschaft für Ostwestfalen-Lippe.

Schallplattenaufnahmen bei Ariola-Eurodisc (Mime in »Rheingold«), Eterna, Berlin Classics (»Israel in Ägypten« von Händel).

 

3.2. Laureen LIVINGSTONE wird 75

Laureen Livingstone As Elsie Maynard In The Yeomen Of The Guard

 Sie studierte 1963-66 an der Royal Scottish Academy of Music in Glasgow und ergänzte diese Ausbildung 1967-69 im London Opera Centre. Sie erwarb ihr Diplom als Musiklehrerin. Als Opernsängerin trat sie vor allem 1970-83 bei der Scottish Opera Glasgow auf, wo sie Partien wie die Papagena und später die Pamina in der »Zauberflöte«, die Ilia in Mozarts »Idomeneo«, die Lucia in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten, die Zerlina in »Don Giovanni«, die Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Karolka in Janáceks »Jenufa«, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi und die Gretel in »Hänsel und Gretel« übernahm. An der Opera North Leeds trat sie als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Sophie im »Rosenkavalier« und als Vrenchen in »A Village Romeo and Juliet« von Delius auf; an der English National Opera London war sie 1988 als Sophie und als Gilda in »Rigoletto« zu hören. Sie sang in England auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1972-73 Amore in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«), bei der New Sadler’s Wells Opera, bei der Handel Opera Society und bei weiteren Gesellschaften. 1980 gastierte sie am Teatro San Carlo Neapel als Woglinde im Nibelungenring, 1985 an der Oper von Antwerpen als Gilda. Von großer Bedeutung war ihre Karriere als Konzertsängerin. Sie trat als Solistin mit den führenden englischen Orchestern auf und wurde durch Rundfunk- und Fernsehsendungen bekannt; sie sang u.a. 1976 im ersten Lunchtime-Recital von BBC London. Im englischen Fernsehen erschien sie in den Operetten »Gräfin Mariza« von E. Kálmán und »The Yeomen of the Guard« von Gilbert & Sullivan und als Ninetta in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Sie arbeitete später im pädagogischen Bereich.

Video-Aufnahme von Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« aus Glyndebourne.

 

4.2. Jean-Philippe LAFONT wird 70

Jean Philippe Lafont

 Er war in seiner Heimatstadt Toulouse Schüler der Pädagogin Denise Dupleix. Bereits 1974 kam es zu seinem Debüt an der Oper von Toulouse als Papageno in der »Zauberflöte«. Er setzte dann aber seine Ausbildung im Opernstudio von Toulouse weiter fort. Nachdem er 1977, immer noch in Toulouse, als Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky erfolgreich aufgetreten war, wurde er an die Opéra-Comique Paris engagiert. Hier sang er 1978 den Sganarelle in »Le Médecin malgré lui« von Gounod, 1979 den Mr. Western in »Tom Jones« von Philidor, 1979 und 1983 in Offenbach-Operetten (die Madame Beurrefondu in »Mesdames de la Halle«, die Titelpartie in »Monsieur Choufleuri« und den Rabastens in »Pomme d‘api«), 1980 den Mikeli in Cherubinis »Der Wasserträger«, 1982 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1985 und 1987 die Titelrolle in Puccinis »Gianni Schicchi« (1987 auch den Michele in »Il Tabarro«) und 1986 den Ramiro in »L’Heure espagnole« von Ravel. 1978 wirkte er am Opernhaus von Lyon in der Uraufführung der Oper »Gambara« von Antoine Duhamel mit. Er war dann in Berlin zu Gast, wo er in Aufführungen der (fragmentarisch) nachgelassenen Oper »La Chute de la Maison Usher« von Debussy mitwirkte. 1980 sang er in Lyon in »Les Troyens« von Berlioz. 1981 an der Opéra du Rhin Straßburg als Titelheld in »Le nozze di Figaro«, an der Oper von Gent in »Le Comte Ory« von Rossini und an der Oper von Lille zu Gast. Er sang in Paris in Massenets »Le Cid« als Partner von Placido Domingo und in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, bei den Festspielen von Nîmes und an der Staatsoper Hamburg den Escamillo in »Carmen«, bei den Händel-Aufführungen in Hannover in dessen Oper »Rodelinda«. 1982 übernahm er bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Partie des Borée in der klassischen Oper »Les Boréades« von Rameau. 1982 debütierte er als Chorèbe in »Les Troyens« an der Mailänder Scala,  an der er auch 1991 als Jack Rance in »La fanciulla del West«, 2002 als Grand-Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und 2012 als Comte Des Grieux in Massenets »Manon« zu sehen war. An der Grand Opéra Paris trat er häufig auf; so sang er hier 1983 den Figaro in »Le nozze di Figaro« und den Pharaon in Rossinis »Moïse«, 1984 den Thoas in Glucks »Iphigénie en Tauride«, 1985 den Oberpriester es Apollo in Glucks »Alceste«, 1986 den Créon in »Médée« von Cherubini, 1989 die Titelrolle in Busonis »Doktor Faust« und 2010 den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1985 sang e am Théâtre des Champs-Élysées den Golaud in »Pelléas et Mélisande«. 1984 hörte man ihn am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Grafen in »Le nozze di Figaro«, 1987 am Teatro San Carlo Neapel und 1988 in Bonn als Assur in »Semiramide« von Rossini. 1985 wirkte er am Opernhaus von Toulouse in der Uraufführung der Oper »Montségur« von M. Landowski als Alfaro mit. 1988 debütierte er mit großem Erfolg an der Metropolitan Oper New York als Escamillo. An diesem Haus sang er bis 2006 in insgesamt 21 Vorstellungen außerdem noch den Scarpia sowie den Grand-Prêtre in »Samson et Dalila«. 1990 gastierte er an der Niederländischen Oper Amsterdam als Méphistopheles in »La damnation de Faust« von Berlioz und in Bonn als Golaud, 1992 in Montpellier in »Alceste« von Gluck und an der Oper von San Francisco in der Titelpartie von Milhauds »Christophe Colomb«. 1992-2011 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Amonasro in »Aida«, als Scarpia in »Tosca« und als Jago in Verdis »Otello« in insgesamt 15 Vorstellungen. An der Opéra Bastille sang er 1993 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1994, 1996, 1998, 2000 und 2002-03 den Scarpia, 1995 die Titelrolle in Verdis »Nabucco«, 1996 den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, 1997 und 2007 den Telramund in »Lohengrin«, 1999 die Titelpartien in »Macbeth« von Verdi und in »Wozzeck« von A. Berg, 1999 und 2003 den Falstaff von Verdi, 2000 den Sancho in Massenets »Don Quichotte«, 2003 den Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 2004 den Jago, 2010 den Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 2012 den Crespel und den Luther in »Hoffmanns Erzählungen« und 2014 den Bailli in »Werther« von Massenet. 1994 sang er am Théâtre Châtelet Paris den Barak, 1995 in Catania wieder den Golaud, bei den Festspielen von Orange den Rigoletto und an der Oper von Marseille den Gunther in »Sigurd« von Reyer. 1996 sang er am letztgenannten Haus die Titelrolle in »Le Chemineau« von Xavier Leroux, im gleichen Jahr wirkte er an der Oper von Lyon in der Uraufführung von Marcel Landowskis Oper »Galina« mit. 1996 sang er in Chicago in der US-Erstaufführung der Oper »Un Re in ascolto« von Luciano Berio, 1997 am Opernhaus von Toulouse in »Il Tabarro« und »Gianni Schicchi« von Puccini. An der Oper von Tel Aviv übernahm er 1997 den Rigoletto, in Montpellier die Titelrolle in »Macbeth« von Ernest Bloch und an der San Francisco Opera den Wilhelm Tell in Rossinis gleichnamiger Oper, 1998 am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Amfortas in »Parsifal«. Am neu erbauten Festspielhaus von Baden-Baden und am Teatro Comunale Florenz trat er 1998 als Falstaff von Verdi auf. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1999, 2000 und 2002 den Telramund. 1999 sang er an der Staatsoper Hamburg den Golaud, 2000 am Opernhaus von Nizza den Jack Rance und den Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, am Theater von Montpellier die Titelrolle in Verdis »Macbeth«, 2001 an der Oper von Chicago den Scarpia. Weitere Bühnenrollen: der Leporello im »Don Giovanni«, der Astor in Cherubinis »Démophon« und der Ourrias in »Mireille« von Gounod.

Schallplatten: Erato (Grand Prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns), RCA-Erato (»Les Boréades« von Rameau, Dancaïro in »Carmen«), HMV (Messe solennelle von Gounod, »La belle Hélène« von Offenbach, »Le Postillon de Lonjumeau« von A. Adam, »La Muette de Portici« von Auber, Herzog in »Le Roi malgré lui« von Chabrier), Orfeo (»Djamileh« von Bizet), Philips (»La damnation de Faust«, Theaterdirektor in »Les Mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc, Titelrolle im »Falstaff« von Verdi), Erato (»La Rencontre imprévue« von Gluck), Disques Montaigne-IMS (»Alceste« von Lully), EMI (»La Légende de Sainte Cécile« von Ernest Chausson), MDG/Naxos (Pizarro in der 2. Fassung des »Fidelio«), Actes Sud (Titelrolle in »Macbeth« von Ernest Bloch)..

 

4.2. Curtis RAYAM wird 70

Curtis Rayam

 Studium an der Universität von Miami, u.a. Schüler von Mary Henderson Buckley. Bühnendebüt in einer kleinen Partie in »Manon Lescaut« von Puccini 1971 an der Oper von Miami. 1972 Finalist in einem Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper; Sieger in einem Concours in Dallas 1974. Europäisches Debüt bereits 1976 beim Wexford Festival als Carlo VII. in Verdis »Giovanna d’Arco«; bei den gleichen Festspielen gastierte er später als Lenny in »Of Mice and Men« von Floyd, als Soliman in »Zaide« von Mozart, als Wilhelm Meister in »Mignon« von A. Thomas und als Titelheld in »Werther« von Massenet. Große Karriere als lyrischer Tenor, namentlich an der Oper von Miami, an der Oper von Philadelphia (1985 Faust in » La damnation de Faust« von Berlioz), aber auch in Houston (Texas), Dallas und bei der Jackson Opera/South. 1979 kreierte er in der amerikanischen Erstaufführung von M. Tippetts »The Ice Break« an der Oper von Boston die Partie des Olympion. Auch in Europa war der farbige Künstler an zahlreichen Theatern zu hören, so 1981 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Werther. 1985 Gastspiel am Teatro Comunale Bologna als Paride in »Paride ed Elena« von Gluck. 1985 debütierte er an der Mailänder Scala als Oronte in der Händel-Oper »Alcina«. 1987 gastierte er bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm als Idomeneo von Mozart, 1988 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Achilles in »Iphigenie in Aulis« von Gluck, ebenfalls 1988 an der Mailänder Scala als Orcane in »Fetonte« von Niccolò Jommelli. 1988 wirkte er beim Spoleto Festival in der Oper »Antigone« von Tomaso Traetta mit, 1990 am Théâtre Châtelet Paris in »Testonide Argonauto« von João De Sousa Carvalho. Bei den Salzburger Festspielen trat er 1984 als Idomeneo von Mozart sowie 1985 und 1987 als Iro in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« auf; diese Partie sang er auch 1990 an der San Francisco Opera. 1992 sang er an der Staatsoper Berlin den Tolomeo in »Cleopatra e Cesare« von Carl Heinrich Graun. 1993 begeisterte er das Publikum der Schwetzinger Festspiele in der Buffo-Rolle der Amme Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, die er auch an der Oper von Köln übernahm. 1997 hörte man ihn bei den Festspielen Alter Musik in Innsbruck in »L’Opera seria« von Florian Gassmann. 1998 sang er am Opernhaus von Pretoria in der Uraufführung der Oper »Buchuland« von Roelof Temmingh die Partie des Titus April. Weitere große Rollen des Tenors: Nemorino in »L’Elisir d’amore«, Rodolfo in »La Bohème«, Pinkerton in »Madame Butterfly«, Cassio in Verdis »Otello«, Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, Titelpartie in »La clemenza di Tito« von Mozart, Otello in der gleichnamigen Rossini-Oper, Cléomène in dessen »Le siège de Corinthe«, Dimitrij im »Boris Godunow«. Erfolgreicher Konzert- und Oratorientenor. Lehrauftrag als Pädagoge an der Miami University.

Schallplatten: DGG (Oper »Treemonisha« von Joplin), Decca (»Rodelinda« von Händel; Da-ud in »Die ägyptische Helena« von R. Strauss, nachdem er diese Partie 1979 bei einer Tournee mit konzertanten Aufführungen der Oper in den USA vorgetragen hatte), Nuova Era (»Axur, Re d’Ormus« von A. Salieri, »Testonide Argonauto« von João De Sousa Carvalho); Arthaus-Video (Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, Schwetzingen 1993).

 

4.2. Der italienische Tenor Carlo TUAND wird 75

 

4.2. Mary Ellen PRACHT wird 85

 Sie besuchte das Cincinnati College of Music, studierte dann an der Ohio State University in Columbus Piano und Gesang, schließlich Schülerin von Emmy Joseph und Daniel Ferro in New York. Nachdem sie bereits als Konzertsängerin aufgetreten war, kam es 1961 zu einem Engagement an der Metropolitan Oper New York, wo sie als Annina in »La Traviata« debütierte. Für 15 Spielzeiten war sie bis 1975 und nochmals in der Saison 1976-77 Mitglied dieses traditionsreichen amerikanischen Opernhauses, an dem sie in insgesamt 314 Vorstellungen kleinere Partien (u.a. Gräfin Ceprano in »Rigoletto«, Kate Pinkteron in »Madama Butterfly«, Priesterin in »Aida«, Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Xenia in »Boris Godunow«, Woglinde, Gerhilde und Ortlinde im Nibelungenring, erste Dame in der »Zauberflöte«, Chloe in »Pique Dame«, Tebaldo in Verdis »Don Carlos«, Estrella in Offenbachs »La Périchole«, 1. Knappe im »Parsifal«, Hirte in »Tannhäuser«, Hüter der Schwelle in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss und 1. Nichte in »Peter Grimes« von B. Britten), aber auch tragende lyrische Rollen (Mimi in »La Bohème«, Nedda im »Bajazzo«, Marzelline in »Fidelio«, Donna Elvira in »Don Giovanni«, Micaela in »Carmen«, Nannetta in Verdis »Falstaff«, Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, Freia im »Rheingold« und Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«). 1964 sang sie beim Central City Festival in der Uraufführung der Oper »Lady from Colorado« von Robert Ward, am 16.9.1966 bei der Eröffnung des neuen Gebäudes der Metropolitan Oper im Lincoln Centre New York in der Uraufführung von »Antony and Cleopatra« von Samuel Barber die Partie der Octavia. (Von dieser Aufführung sind Mitschnitte auf amerikanischen Privatmarken vorhanden). Sie trat als Gast auch an den Opernhäusern von Newark, Cincinnati, New Orleans, Pittsburgh, San Francisco (1964 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und als Leila in »Les pêcheurs de perles«)

und Toronto auf. Aus ihrem Repertoire sind noch hervorzuheben: die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Marguerite in Gounods »Faust« und die Helena in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Die Künstlerin, die zeitweilig mit dem Cellisten Jascha Silberstein (1934-2008) verheiratet war, hatte auch eine bedeutende Karriere im Konzertsaal.

 

5.2. Adriana LAZZARINI wird 90

Adriana Lazzarini

 Sie begann ihre Ausbildung in Verona bei C. Zilotti und brachte sie bei der berühmten Gilda Della Rizza in Venedig zum Abschluss. 1952 fand ihr Debüt am Teatro Nuovo in Mailand statt. Ihre Karriere nahm an den führenden italienischen Opernhäusern eine schnelle Entwicklung. Sie sang bereits 1955 am Teatro Comunale Florenz (Principessa in »Suor Angelica« von Puccini), dann 1966 am Teatro San Carlo Neapel die Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, im gleichen Jahr am Teatro Petruzzelli in Bari die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Bei den Festspielen in der Arena von Verona gastierte sie 1955-72 sehr erfolgreich als Amneris in »Aida«, aber auch als Carmen, als Azucena im »Troubadour« und als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom 1958-60 und 1969 als Amneris, auch 1971 beim Festival von Macerata. An der Mailänder Scala debütierte sie 1958 als Mutter in der italienischen Erstaufführung der Oper »Maria Golovin« von G.C. Menotti und trat dort bis 1973 oft auf, u.a. 1958 als Marie in Rossinis »Mosè in Egitto«, 1959, 1962 und 1973 als Principessa in »Suor Angelica«, 1959 als Clitemnestre in Glucks »Iphigénie en Aulide«, 1960, 1968 und 1973 als Ulrica, 1960 als Anna in »Les Troyens« von Berlioz, 1961 als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 1962, 1965 und 1970 als Maddalena im »Rigoletto«, 1963 als Mara in »Debora e Jaele«  von I. Pizzetti und 1969 als Federica in Verdis »Luisa Miller«. Seit 1959 war sie oft an der Oper von Rom anzutreffen (Antrittsrolle: Principessa in »Suor Angelica«, u.a. 1961 in der Uraufführung der Oper »Amleto« von Mario Zafred), seit 1958 am Teatro Comunale Bologna, 1968-71 am Teatro Carlo Felice Genua (u.a. als Neris in Cherubinis »Medea«), 1969-71 am Teatro Fenice Venedig (u.a. als Ulrica), am Teatro Verdi Triest (1966 als Amneris, 1967 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi), auch an den Theatern von Brescia, Como, Mantua, Treviso, an denen sie oft als Adalgisa in Bellinis »Norma« und später als Mrs. Quickly zu hören war. 1967 hatte sie am Teatro Massimo Palermo bedeutende Erfolge. 1955 gastierte sie in Marseille, 1964 an der Wiener Staatsoper (als Amneris), 1966 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (ebenfalls als Amneris). Sie trat als Gast an weiteren Bühnen in Europa wie in Nordamerika in Erscheinung. Die auch als Darstellerin geschätzte Sängerin hatte in einem umfangreichen Bühnen-. und Konzertrepertoire ihre Erfolge. 1973 gab sie ihre Bühnenkarriere auf.

Schallplatten: Columbia (Maddalena in vollständigem »Rigoletto«), Philips (Lola in »Cavalleria rusticana«), DGG (Ulrica in »Un Ballo in maschera«), Cetra (Rubria in Mascagnis »Nerone«, Neapel 1957), Frequenz (Maddalena im »Rigoletto«, RAI-Sendung von 1967), Arkadia (Ulrica in »Un Ballo in maschera«, Mitschnitt einer Aufführung in Bologna 1961), GOP (Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky), Mondo Musica (Principessa in »Suor Angelica« von Puccini, Teatro Fenice Venedig, 1969).

 

7.2. Raimo SIRKIÄ wird 70

Raimo SirkiÄ

 Er war zuerst als Instrumentalmusiker tätig und wurde viermal finnischer Meister im Akkordeonspiel, beherrschte aber auch Klavier, Orgel, Kontrabass, Schlagzeug, Querflöte und Gitarre. 1977 begann er das Schulmusikstudium an der Sibelius-Akademie in Helsinki und wechselte drei Jahre später in die Gesangklasse; weitere Ausbildung seiner Stimme in Rom und London. 1981 gewann er den Timo Mustakallio-Concours in Helsinki. Seit 1982 trat er bei den Festspielen im finnischen Savonlinna auf. 1983 ging er an das Theater von Kiel, an dem er lyrische Tenorpartien wie den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Lyonel in Flotows »Martha«, aber auch bereits den Cavaradossi in »Tosca« und den Pollione in »Norma« sang. 1985 folgte er einem Ruf an das Opernhaus von Dortmund und spezialisierte sich nun auf das jugendlich dramatische und das italienische heldische Fach. Jetzt standen der Radames in Verdis »Aida«, der Riccardo in dessen »Maskenball«, der Manrico im »Troubadour«, der Titelheld in »Otello«, der Alvaro in »La forza del destino«, der Ismaele in »Nabucco«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Erik in »Der fliegende Holländer«, der Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Titelheld in »Parsifal«, der Don José in »Carmen«, der Hüon in »Oberon« von Weber, der Canio im »Bajazzo« (Tampere 1996), der Narraboth in »Salome« von R. Strauss, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« und der Wladimir in Borodins »Fürst Igor« im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires. Er gab Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von Dresden und Stuttgart, an den Staatstheatern von Braunschweig, Hannover, Karlsruhe und Oldenburg, an der Deutschen Oper Berlin (1989 als Manrico), in Essen, Basel, Bordeaux und Augsburg. Seit 1989 Mitglied der Nationaloper Helsinki. Bei den Festspielen von Savonlinna sang er 1990 den Radames und den Erik, 1991 den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1993 den Florestan in »Fidelio«, 1993-95 den Macduff in Verdis »Macbeth«, 1995 wieder den Erik, 1996-98 den Tannhäuser, 1999-2000 den Alvaro. An der Deutschen Oper am Rhein hörte man ihn 1989 als Radames und 1991 als Carlos in Verdis »Don Carlos«, 1995 als Calaf in Puccinis »Turandot«, am Staatstheater von Hannover 1990 als Dick Johnson in Puccinis »La Fanciulla del West«, 1996 als Parsifal. Er gastierte 1990 mit dem Ensemble der Oper von Helsinki in Tallinn (Reval) und sang 1991 in Helsinki den Parsifal, 1993 in Stockholm den Canio. 1997 trat er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Radames auf, an der Nationaloper von Helsinki 1997 als Florestan und als Siegmund in der »Walküre«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1997 als Otello von Verdi. 1998 hörte man ihn an der Deutschen Oper am Rhein als Tristan. 1999 sang er am Teatro Regio Turin den Erik. 2000 trat er an der Deutschen Oper Berlin als Macduff auf, am Staatstheater von Darmstadt als Tristan, an der Oper von Helsinki als Manrico, an dieser auch 2001 als Verdis Otello. Er trat in Finnland, in Deutschland, Italien und Russland erfolgreich als Konzertsänger auf.

Schallplatten: Chandos (8. Sinfonie von G. Mahler), Ondine (»Juha« von Merikanto), Dynamic (Arindal in »Die Feen« von R. Wagner); Teldec-Video (Erik in »Der fliegende Holländer«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://raimosirkia.com/indexFI.php

 

8.2. Vyacheslav VOYNAROVSKY wird 75

Vyacheslav Voynarovsky

 Er erhielt seine Ausbildung in den Jahren 1965-70 am Lunatscharsky-Institut in Moskau. 1971 wurde er an das Akademische Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau verpflichtet, dessen Mitglied er während seiner ganzen Kariere blieb. Man hörte ihn hier in Tenorpartien, hauptsächlich aus dem Charakterfach: als Mr. Triquet im »Eugen Onegin«, als Vinokur in der »Mainacht« von Rimsky-Korssakow, als Don Jerom in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew, als Planquet in »D’Artagnans Liebe« von M. Weinberg, als Panikowsky in »Das goldene Kalb« von Chrennikow, als Pomponio in der Operette »Donna Juanita« von F. von Suppé und als Zsupan im »Zigeunerbaron«. Er gab Gastspiele an russischen Theatern, trat aber auch im Ausland auf. 1987 wurde er zum Verdienten Künstler der UdSSR ernannt. Seit 1997 trat er auch am Bolschoi Theater Moskau auf.

Schallplattenaufnahmen der staatlichen russischen Produktion (Melodiya).

 

8.2. Kosuke TAGUCHI wird 80

 Schüler von Takanosuke Watanabe und von Frau Tsuruyo Takeokaka in Tokio. Er begann seine Bühnenkarriere 1969 am Fujiwara Theater von Tokio als Beppe im »Bajazzo« von Leoncavallo. Er wurde wenig später Mitglied des Niki Kai-Theaters, wo er als lyrischer Tenor in zahlreichen bedeutenden Aufgaben hervortrat (Opern von Mozart, Verdi, Puccini, Offenbach, C.M. v. Weber). Gastspiele und Konzerte in den japanischen Musikmetropolen; Gesanglehrer am Kunutachi Music College in Tokio.

Schallplatten: Victor Nippon.

 

8.2. Esther WETTACH wird 95

 Sie erhielt ihre Ausbildung durch Cornelio Cairati in Zürich. Sie war 1959-60 am Stadttheater von Luzern, 1960-62 am Stadttheater von Bern, 1962-63 am Landestheater Detmold engagiert. Sie trat als Gast am Opernhaus von Zürich auf. Dort hörte man sie u.a. als Mercedes in »Carmen«, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Diane in »Orphée aux enfers« von Offenbach, als Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, als Floßhilde und als Siegrune im Nibelungenring. Zu ihren Partien für die Bühne gehörten auch die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Eboli in »Don Carlos« von Verdi, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Christine in »Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister, der Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«, die Fricka und die Waltraute im Ring-Zyklus. Sie sang am Stadttheater von Luzern in einer Neu-Fassung der Händel-Oper »Rodelinda« die Edvige (Spielzeit 1959-60), am Stadttheater von Bern den Ascanio in »Ascanio in Alba« in der szenischen Schweizer Erstaufführung (in deutscher Sprache, 1960-61). Sie ist auch als Konzertsängerin aufgetreten.

 

9.2. Elena BRILOVA wird 60

Elena Brilova

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium ihrer Heimatstadt Moskau. Bereits 1988 wurde sie an das Bolschoi Theater Moskau engagiert, an dem sie Partien aus dem Koloratur-Fachbereich vortrug. Einen ihrer größten Erfolge hatte sie in Moskau als Violetta in Verdis »La Traviata«. Eine weitere Glanzrolle der Sängerin war die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. Diese Partie sang sie bei Gastspielen in den USA und 1991 als Antrittsrolle am Opernhaus von Köln. Als Königin der Nacht debütierte sie 1991 auch an der Wiener Staatsoper, an der sie 1992 auch die italienische Sängerin in »Capriccio« von R. Strauss sang. Bei den Ludwigsburger Festspielen war sie 1991 als Palmide in der Oper »Il Crociato in Egitto« von Meyerbeer zu hören, an der Norwegischen Nationaloper Oslo trat sie 1992 als Gilda im »Rigoletto« auf, die wie die Adina in »L‘Elisir d’amore« von Donizetti einen besonderen Platz in ihrem Bühnenrepertoire einnahm. 1992 sang sie in London in einer konzertanten Aufführung von Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn« die Königin von Schemacha, beim Bergen Festival in Norwegen und in Tel Aviv 1993 wieder die Gilda. 1998 sang sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Norina im »Don Pasquale«, dann auch die Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart. 1999 wirkte sie am Théâtre Châtelet Paris in Aufführungen der Oper »Outis« von Luciano Berio mit; 2001 sang sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg die Elvira in Rossinis »L’Italiana in Algeri«. Zu ihren Bühnenpartien gehörten auch die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Lucia di Lammermoor, die Amina in Bellinis »La Sonnambula«, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Norina im »Don Pasquale«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« und die Sophie im »Rosenkavalier«. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine bedeutende Karriere.

 

9.2. Terry COOK wird 65

Terry Cook

Die Ausbildung des aus einer farbigen Familie stammenden Sängers erfolgte im Wesentlichen an der Texas University. Nach ersten Auftritten bei kleineren amerikanischen Operngesellschaften sowie 1980 an der Chicago Lyric Opera und 1982 beim Festival von Santa Fé wurde er 1983 an die Metropolitan Oper New York berufen. Er debütierte hier als Dr. Grenvil in »La Traviata« und sang dort bis 2006 in insgesamt 193 Vorstellungen den Argante in Händels »Rinaldo«, den Bosun in B. Brittens »Billy Budd«, den Pietro in »Simon Boccanegra«, den König in »Aida«, den Lodovico in Verdis »Otello«, die Stimme Neptuns in Mozarts »Idomeneo«, den Harapha in Händels »Samson«, den Reinmar von Zweter in »Tannhäuser«, den Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Achilla in Händels »Giulio Cesare«, einen der Soldaten in »Salome« von R. Strauss, den Ferrando in Verdis »Troubadour«, den Crown wie den Porgy in »Porgy and Bess« von Gershwin, den Samuel in Verdis »Un ballo in maschera«, einen der Gralsritter in »Parsifal«, den Jake Wallace in »La fanciulla del West«, Hectors Geist in »Les Troyens« von Berlioz und den Zuàne in »La Gioconda« von Ponchielli. Dazu trat er als Gast an weiteren Operntheatern in den USA auf, u.a. an der Minnesota Opera (1983), an der Oper von Seattle (1985) und an der Michigan Opera (1987). Mehrfach gastierte er an Opernhäusern in der französischen Metropole Paris: am Théâtre Châtelet 1985 in »Rinaldo« von Händel und 1987 als Porgy, an der Grand Opéra 1983 als Lodovico und 1986 als Colline in Puccinis »La Bohème«m an der Opéra-Comique 1986 als Sprecher in der »Zauberflöte«, an der Opéra Bastille 1992 als Samuel in Verdis »Un ballo in maschera« und 1997 als Porgy. 1997-98 sang er bei den Festspielen von Bregenz den Crown in »Porgy and Bess«. 2000 sang er an der Deutschen Oper Berlin den König Balthasar in »Amahl and the Night Visitors« von G.C. Menotti. Als weitere Partien fanden sich in seinem Repertoire für die Bühne der Minister im »Fidelio«, der Oroe in Rossinis »Semiramide« (Dallas Opera 1993) und der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. Neben seiner erfolgreichen Bühnenkarriere entfaltete er eine gleichwertige zweite Karriere als Konzert- und Oratoriensolist.

Schallplatten: Sony (König in vollständiger »Aida«).

 

9.2. Max POMMER wird 85

Der Urenkel des Architekten und Bauunternehmers Max Pommer (und damit in vierter Generation Träger des Vornamens Max in der Familie Pommer) besuchte die Leipziger Thomasschule und gründete dort das Kammerorchester der Thomasschule. Nach dem Abitur studierte er Dirigieren und Klavier an der Leipziger Hochschule für Musik und 1960-64 Musikwissenschaft an der Universität Leipzig, die ihn 1968 mit einer Dissertation zum Thema „Melodische Einflüsse des Ländlers auf die Wiener Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts“ promovierte. Pommer war Chorassistent bei Hans Sandig und absolvierte ein Orchesterpraktikum bei Herbert Kegel, später arbeitete er unter Herbert von Karajan. Nach seiner Tätigkeit als Kapellmeister in Borna leitete er 1962-73 die Leipziger Kammermusikvereinigung und die Gruppe Neue Musik Hanns Eisler. 1973-87 war Pommer Leiter des Leipziger Universitätschores. Während dieser Zeit gründete er zusammen mit Mitgliedern des Gewandhausorchesters 1979 das Neue Bachische Collegium Musicum und war bis 1987 auch dessen künstlerischer Leiter. Er machte dieses mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnete Kammerorchester (u. a. Deutscher Schallplattenpreis für die Einspielung von Bachs Brandenburgischen Konzerten) in Zusammenarbeit mit dem Trompetensolisten Ludwig Güttler schon lange vor der Wiedervereinigung Deutschlands in der Welt bekannt, was Pommer auch seinen internationalen Durchbruch brachte. Eine umfangreiche Tätigkeit als Gastdirigent führte Pommer in der Folgezeit zu weltweit namhaften Orchestern. 1980 erfolgte seine Berufung zum Professor mit künstlerischer Lehrtätigkeit an die Universität Leipzig. Danach war Max Pommer als Generalmusikdirektor 1987-91 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig. Nach ersten Kursen und einer Gastprofessur an der Hochschule für Musik Saar wurde Pommer 1990 zum Professor für Orchestererziehung und Dirigieren berufen. In Saarbrücken baute er ein Hochschulorchester auf und leitete dieses und die Dirigierklasse der Hochschule bis 2005. Er dirigierte u.a. das Saint Paul Chamber Orchestra, Orchestre national Bordeaux Aquitaine und SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Seit 2006 ist er Gastdirigent des Nagoya Philharmonic Orchestra in Tokio. 1991 dirigierte er erstmals das Mozarteumorchester Salzburg bei den Salzburger Festspielen. Ebenfalls seit 1991 arbeitete er mit der Hamburger Camerata zusammen, deren künstlerischer Leiter er von 2001 bis zu seinem 75. Geburtstag 2011 war. Zu seinem Abschied wurde Pommer für seine vielfältigen Verdienste in der Musik mit der Biermann-Ratjen-Medaille der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2000 ist Pommer ständiger Gastdirigent der Holland Symfonia, einem Zusammenschluss von Musikern des Noordhollands Philharmonisch Orkest (NPO) und des Nederlands Balletorkest (NBO). Nach seiner Emeritierung zum Ende des Sommersemesters 2003 kommt Pommer verstärkt seinen nationalen und internationalen Dirigierverpflichtungen und bis 2011 seiner Konzerttätigkeit mit der Hamburger Camerata nach. 2009 dirigierte er am Tiroler Landestheater in Innsbruck Brigitte Fassbaenders gefeierte Inszenierung von Das Rheingold. Pommers CD-Einspielungen sind vielfältig. Allein für Capriccio spielte er 22 Aufnahmen mit Orchesterwerken von Bach, Händel und Debussy ein. Für Berlin Classics nahm er Mozarts Sinfonien und frühe Opern auf. Das finnische Label Ondine brachte Aufnahmen der sinfonischen Werke der finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara und Kalevi Avo, aber auch Werke von Kurt Weill heraus. Ebenso gibt es von Eterna Musik zeitgenössischer deutscher Komponisten, wie Eisler, Dessau und Schönberg.

 

9.2. Kurt RÖSINGER wird 100

Kurt RÖsinger

 Er wurde in Weimar ausgebildet, und zwar durch den Pädagogen F. Stauffert und durch die bekannte Altistin Helena Jung. 1947 kam es zu seinem Debüt am Nationaltheater von Weimar. An dieser Bühne war er bis 1959 tätig, wobei er sich vor allem, wie auch im weiteren Ablauf seiner Karriere, auf das Buffo-Fach spezialisierte. 1959 kam er an das Opernhaus von Leipzig. Seit 1959 war er zugleich durch einen langjährigen Gastspielvertrag mit der Dresdner Staatsoper verbunden. Auf der Bühne trat er in einem umfangreichen Repertoire in Erscheinung, das rund 50 große Partien umfasste, und das als Höhepunkte den Papageno in der »Zauberflöte«, den Titelhelden in »Falstaff« von Verdi, den Alberich wie den Fafner im Nibelungenring, den Klingsor in »Parsifal«, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Leporello in »Don Giovanni«, den van Bett in »Zar und Zimmermann«, den Baculus im »Wildschütz« von Lortzing und den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg« enthielt.

 

10.2. Marc-André DALBAVIE wird 60

 Er hat die zeitgenössische Musik nach vielen Richtungen hin geöffnet und ist heute einer der meistgespielten Komponisten seiner Generation. Er erhielt Kompositionsaufträge von den renommiertesten Orchestern weltweit – darunter das Chicago Symphony Orchestra, das Cleveland Orchestra, die Berliner Philharmoniker, das Philadelphia Orchestra, das Concertgebouw-Orchester, das Orchestre de Paris, das BBC Symphony Orchestra, das Orchestre symphonique de Montréal und das Philharmonische Orchester Tokio –, aber auch von Musikinstitutionen wie der Carnegie Hall, der Suntory Hall in Tokio oder der Cité de la musique in Paris sowie von Festivals wie den BBC Proms in London, dem Aspen und dem Marlboro Festival und Présences von Radio France. Nach verschiedenen Experimenten mit Charakteristika von Klang und Klangfarben im Zusammenhang mit elektronischer Musik entstand eine Serie „verräumlichter“ akustischer Stücke. Parallel dazu hat Dalbavie seine Auseinandersetzung mit dem Orchester begonnen. Er erkundet dessen Potenziale von der Ton-Diffraktion bis zum Orchesterblock, wobei er in einer Art übergreifendem „Morphing-Effekt“ vom einen ins andere hinübergleitet. Durch diese Innovationen hat sich der Komponist über mehrere modernistische Verbote hinweggesetzt: Er führte die Konsonanz und den rhythmischen Pulsschlag wieder ein, erweiterte den Fächer musikalischer Genres durch eine Rückbesinnung auf das Instrumentalkonzert oder bestimmte kammermusikalische Besetzungen, gab der Stimme ihren melodischen Fluss zurück und hinterfragte das Verhältnis von Text und Musik. Im Oktober 2010 fand die Uraufführung seiner ersten Oper Gesualdo unter seiner eigenen musikalischen Leitung am Opernhaus Zürich statt. Der Komponist dirigiert häufig eigene Werke im Konzert. Mit der 45-minütigen Komposition Seuils für Sopran, Ensemble und Live-Elektronik, aufgeführt vom Ensemble Intercontemporain unter Pierre Boulez, gab Marc-André Dalbavie 1994 sein Debüt als Komponist bei den Salzburger Festspielen. Die Uraufführung der Oper Charlotte Salomon bei den Salzburger Festspielen 2014 dirigierte er selbst.

 

11.2. Martina MUSACCHIO wird 65

Sie absolvierte ihr Studium am Conservatoire de Genève bei Ursula Buckel, am Conservatorio Luigi Cherubini Florenz bei Andreina Desderi, an der Musikhochschule München bei Hanno Blaschke und war 1980-81 im Opernstudio von Zürich, 1981-82 als Mitglied des dortigen Opernhauses tätig. 1982-85 war sie am Stadttheater von Luzern im Engagement und ging seitdem von ihrem Wohnsitz Genf aus einer umfangreichen Gastspieltätigkeit nach. So gab sie Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Darmstadt, am Teatro Fenice Venedig, am Teatro Sociale Mantua, am Teatro Verdi Busseto, am Grand Théâtre Genf (u.a. 1989 als Valletto in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1990 als Ygraine in »Ariane et Barbe-Bleue« von P. Dukas und als Oberto in »Alcina« von Händel und 1991 als 1. Magd in »Daphne« von R. Strauss), in Lausanne und bei den Festspielen von Ravenna. Ihr Bühnenrepertoire umfasste eine Vielzahl von Partien: die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Zerline in »Don Giovanni«, die Despina in »Così fan tutte«, die Pamina wie die Papagena in der »Zauberflöte«, die Marzelline in »Fidelio«, die Norina in »Don Pasquale«, die Adina wie die Giannetta in »L‘Elisir d’amore«, die Titelheldin in Flotows »Martha«, die Micaela in »Carmen«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Angélique in der gleichnamigen Oper von Ibert, die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Titelfigur in »Die Kluge« von Carl Orff und die Ismene in »Antigone« von A. Honegger. 1990 sang sie am Théâtre Châtelet Paris den Oberto in »Alcina« von Händel. Als Konzertsängerin kam sie bei Auftritten in der Schweiz und in Deutschland (Hamburg, Mainz, München, Stuttgart), in Paris, Venedig, Bilbao, Burgos und Madrid zu großen Erfolgen. Sie wurde auch durch Radiosendungen im Schweizerischen (Genf, Lausanne) wie im deutschen Rundfunk (Hamburg, München, Saarbrücken) bekannt. Dabei reichte ihr Konzert- wie ihr Rundfunkrepertoire von Werken der Barock-Epoche (J.S. Bach, Händel, Vivaldi) bis zu zeitgenössischen Kompositionen und zu Liedern aus allen Bereichen der Musikgeschichte.

Schallplatten: Bongiovanni (»I due Baroni di Rocca Azzurra« und »I tre amanti« von Cimarosa).

 

11.2. Alexander NAUMENKO wird 65

Biographie des russischen Bassisten auf Englisch:

https://www.bolshoi.ru/en/persons/opera/43/  

 

11.2. Magdalena FALEWICZ wird 75

Magdalena Falewicz

 Ausbildung der Stimme am Staatlichen Konservatorium von Warschau durch Olga Olgina und Maria Kuninska-Opacka. 1971-72 Mitglied der Kammeroper Warschau, wo sie 1970 in »Livietta e Tracolo« von Pergolesi debütiert hatte. Preisträgerin bei internationalen Gesangwettbewerben in München (1970) und Toulouse (1972). Ihr eigentliches Bühnendebüt fand 1973 an der Komischen Oper Berlin in der Rolle des Pagen Oscar im »Maskenball« von Verdi statt. Sie blieb Mitglied dieses Hauses und gastierte erfolgreich an der Warschauer Nationaloper und an den Opern von Frankfurt a.M. und Leipzig. Seit 1979 war sie auch Mitglied der Berliner Staatsoper, an der sie zu einer großen Karriere kam, und wo sie 1984 in der Uraufführung der Oper »Amphitryon« von R. Kunad mitwirkte. Auch an der Staatsoper von Dresden zu Gast, wo sie 1985 an der Uraufführung von »Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« von Siegfried Matthus teilnahm; 1988 war sie in Dresden als Gräfin in »Figaros Hochzeit« sehr erfolgreich. 1978 sang sie bei der Welsh Opera Cardiff die Butterfly, die sie auch 1980 an der English National Opera London vortrug. Sie hatte in ihrem umfangreichen Repertoire Partien aus dem Fachgebiet der Koloratursoubrette wie für lyrischen Sopran. Man schätzte sie als Mozart- und Verdi-Interpretin, aber auch als Mimi in »La Bohème« und als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss. Gastspiele und Konzertreisen unternahm sie nach Holland, Finnland, Bulgarien, in die CSSR, in die USA, nach Japan und Jugoslawien. Zeitweilig verheiratet mit dem polnischen Komponisten Ryszard Kula. Später war sie mit dem amerikanischen Tenor John Moulson (1928-94) bis zu dessen Tod verheiratet.

Schallplatten: Electrola (kleine Partie in »Alfonso und Estrella« von Schubert), Accent (Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck), Philips (»Die Kluge« von C. Orff), Teldec (»Elektra« von R. Strauss).

 

12.2. Jyrki NISKANEN wird 65

Jyrki Niskanen

Er begann in seiner finnischen Heimat zunächst eine Karriere auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik, spielte Klavier, Keyboard und Akkordeon, entschloss sich dann aber zur Ausbildung seiner Stimme. Diese erfolgte 1978-86 an der Sibelius-Akademie in Helsinki, dann bei Vera Rózsa in London und bei Peter Berne. Bereits 1986 sang er am Opernhaus von Tampere in Finnland den Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti, 1989 an der Nationaloper Helsinki den Alfredo in »La Traviata«. Er wandte sich zunehmend dem heldischen und dem Wagner-Fach zu. Große Erfolge hatte er bei den Festspielen von Savonlinna, wo er 1989-90 in der finnischen Oper »Das Messer« (»Vamppu«) von Heinninen, 1992-93 den Florestan in »Fidelio« sowie 1993 und 1996 den Macduff in Verdis »Macbeth« sang. Seine Karriere entwickelte sich zu internationalem Format. So gastierte er am Opernhaus von Zürich 1992 als Florestan (seine große Glanzrolle) und als Alviano in »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker, am Théâtre Châtelet Paris 1994 als Siegmund in der »Walküre«, am Teatro Comunale Bologna 1994 als Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, in Turin 1995 in »Il Prigioniero« von Dallapiccola, in Florenz 1995 in »Eine Florentinische Tragödie« von Zemlinsky. Den Florestan sang er auch bei den Festspielen von Ludwigsburg (1993) und Bregenz (1995), in Barcelona, Madrid, Athen (1995) und Rio de Janeiro (1996). Am Teatro Bellini von Catania trat er 1996 als Paul in »Die tote Stadt« von Korngold auf, in Barcelona im gleichen Jahr als Tristan, in Rio de Janeiro als Florestan (in konzertanten »Fidelio«-Aufführungen). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1996-2002 in insgesamt 7 Vorstellungen als Siegmund und als Florestan. 1997 gastierte er an der Mailänder Scala als Hauptmann in Alban Bergs »Wozzeck«, bei den Festspielen von Savonlinna als Canio im »Bajazzo« (1997-99). Beim Gastspiel des Ensembles der Oper von Oslo am Theater Royal in Norwich 1997 trat er als Siegmund auf. 1998 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, bei den Festspielen von Savonlinna den Alvaro in Verdis »La forza del destino«. 1999 fand sein Amerika-Debüt an der Oper von Washington als Titelheld in »Tristan und Isolde« statt. 1999 sang er in Sydney den Titelhelden in »Siegfried« (in einer konzertanten Aufführung). Auch als Konzertsänger wurde er bekannt (Requiem-Messen von Mozart und Verdi, Stabat mater von Rossini). Konzerte und Radioauftritte in Finnland, in Estland, Deutschland, Spanien, in der Schweiz und in den USA.

Schallplatten: 1994 kam ein Recital unter dem Namen »Love Songs« heraus, dabei auch eigene Kompositionen des Sängers.

 

13.2. Julie SIMSON wird 65

Informationen über die amerikanische Mezzosopranistin auf ihrer Homepage: http://www.juliesimsonmezzo.com/

 

13.2. Esther LAMANDIER wird 75

Esther Lamandier

 Sie entstammte einer sehr musikalischen Familie, die Mutter war Pianistin, ihr Großvater Flötist. Bereits mit vier Jahren begann sie das Violin-, mit sechs das Klavierspiel. Sie wurde dann durch die berühmte Nadia Boulanger in das Musikstudium eingeführt und war bis 1970 Schülerin des Lycée Lafontaine, studierte weiter Musikpädagogik in Nizza und besuchte 1971-75 das Collège Jean-Mermoz in Savigny-sur-Orge. Sie wandte sich dann dem klassischen Gesangsrepertoire zu und widmete sich speziell der Musik des Elisabethanischen England und der Barockmusik des französischen Hofes im 17. und 18. Jahrhundert. Seit 1975 war sie nur noch als Sängerin tätig; sie gehörte dem Ensemble Vocal de France an und wurde durch Gérard Le Vot mit dem Reichtum der mittelalterlichen Musik bekannt gemacht. Nach weiterem zweijährigem Studium im Studio der Frühen Musik in München (1976-77) wurde sie Mitglied der Gruppe Guillaume Dufay. Sie trat in zahlreichen Konzertveranstaltungen mit mittelalterlicher Vokalmusik auf, wobei sie sich gern selbst auf historischen Instrumenten (Laute, Harfe, Orgel-Portativ, Fiedel) begleitete. Ihr Repertoire enthielt Werke wie die Messe von G. de Machaut, »Planctus« von Abélard, »Office des fous« von Pierre Corbeil, »Cantigas de Santa Maria« nach alt-spanischen Meistern und Ballate der Meister aus dem Kreis der Florentinischen Ars nova des 16. Jahrhunderts. So erwarb die Sängerin sich große Verdienste um die Begegnung des Publikums mit einer weitgehend vergessenen, historisch bedeutenden Musik.

Schallplatten auf Harmonia mundi, Arion, Astrée (einstimmige Gesänge der Florentiner Renaissance), Aliena (Romances; mittelalterliche jüdisch-spanische Lieder; »Chansons Andalouses et Tangos«; »Chants chrétiens Arméniens«).

 

13.2. Colin MATTHEWS wird 75

An der Universität von Nottingham hörte er klassische Philologie, begann später sein Studium der Komposition gemeinsam mit Arnold Whittall und Nicholas Maw. In den 70ern unterrichtete er an der Universität von Sussex, wo er ein Doktorat für seine Arbeiten über Mahler erhielt – Ergebnis seiner langen Zusammenarbeit mit Deryck Cooke über Mahlers zehnte Symphonie. Während dieser Zeit arbeitete er zudem in Aldeburgh mit Benjamin Britten und Imogen Holst zusammen. Renewal, sein Großwerk für Chor/Orchester, beauftragt durch den BBC zum 50. Jubiläum von Radio 3 im Jahr 1996, erhielt den Royal Philharmonic Society Award für Großkompositionen. 1988 gründete Matthews das Label NMC Recordings, ist dort Produzent, war seither allerdings auch für die Deutsche Grammophon, Virgin Classics, Collins, BMG und weitere Labels tätig. Matthews komponierte Auftragswerke in enger Zusammenarbeit mit dem London Symphony Orchestra.1989 wurde Quatrain mit Michael Tilson Thomas uraufgeführt, die erste von vielen Aufträgen des LSO, gefolgt von Machines and Dreams für das Childhood Festival des Orchesters im Jahr 1991, Memorial (1993) mit Mstislav Rostropovich als Dirigenten und das zweite Cello Konzert (1996) ebenfalls für Rostropovich. Zur Eröffnung des Royal Opera House im Dezember 1999 wurde eine Version von Hidden Variables vom Royal Ballet in Auftrag gegeben. Im Jahr darauf folgten vier Premieren: Two Tributes mit der London Sinfonietta, Pluto für das Hallé Orchestra unter Kent Nagano, Aftertones für die Huddersfield Choral Society und Continuum, ein Großwerk für Sopran und Ensemble, beauftragt durch die Birmingham Contemporary Music Group unter Sir Simon Rattle, welches damit durch Europa tourte. Im Frühling 2001 gab die Philharmonie die erste Vorstellung von Matthews Hornkonzert mit Richard Watkins unter Esa-Pekka Salonen. Ebenfalls 2001 wurde Matthews mit einer Fanfare für die BBC Proms beauftragt. Reflected Images feierte im Oktober 2003 mit Michael Tilson Thomas und dem San Francisco Symphony Orchestra Premiere. 2001 wurde Matthews zudem teilhabender Komponist beim Hallé Orchestra und schrieb zahlreiche Auftragswerke, sowie die Orchestration aller 24 Debussy Präludien, die 2007 fertig gestellt und durch Sir Mark Elder unter dem Hallé Label aufgenommen wurden. Derzeitige Kompositionen sind unter anderem Reflected Images für das San Francisco Synphony Orchestra und Berceuse for Dresden. Turning Point feierte mit dem Concertgebouw Orchestra im Januar 2007 Premiere. Weitere Aufträge kamen unter anderem für das London Sinfonietta und BBC Symphony Orchestra sowie ein Violinkonzert für Leila Josefowicz und das City of Birmingham Symphony Orchestra. Außerdem ist Matthews als Verwalter bei der Holst Stiftung tätig, Präsident des Britten Estate, und Kurator und Musikdirektor der Britten-Pears Stiftung. 1983-94 war er Ratsmitglied der Aldeburgh Stiftung und war eng mit dem Aldeburgh Festival und der Britten-Pears School verbunden, insbesondere als Co-Direktor mit Oliver Knussen. Über zwanzig Jahre lang war er zudem Ratsmitglied der Gesellschaft zur Unterstützung Neuer Musik und 1992-95 Direktor der Gesellschaft für Aufführungsrechte.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.colinmatthews.net/testsite/

 

13.2. Renée DORIA wird 100

Renée Doria

 Ihre Ausbildung erfolgte durch Umberto Valdarnini in Marseille. Im Alter von 18 Jahren gab sie in Marseille ein erstes Konzert. Noch vor ihrem Debüt sang sie in Prades in einer konzertanten Aufführung von Glucks »Orfeo ed Euridice« die Euridice als Partnerin von Alice Raveau. 1942 erfolgte dann ihr eigentliches Debüt an der Oper von Marseille als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1943 hörte man sie am Pariser Théâtre Gaîté Lyrique als Lakmé von Delibes; sie debütierte in der gleichen Rolle auch 1946 an der Opéra-Comique Paris. Sie sang an der Opéra-Comique auch die Philine in der 2000. Vorstellung der Oper »Mignon« von A. Thomas und hatte an diesem Haus eine bedeutende Karriere als Koloratrice. 1947 war sie an der Grand Opéra als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« sehr erfolgreich. Hier übernahm sie in der 900. Aufführung von Verdis »Rigoletto« die Partie der Gilda. Sie sang an den Opernhäusern von Straßburg, Lyon, Marseille, Vichy, Antwerpen, Brüssel und in der Schweiz. An der Opéra-Comique übernahm sie bis 1959 Partien wie die Traviata, die Mireille, die Philine, die Norina in »Don Pasquale«, in Cannes die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« (unter der Leitung von Reynaldo Hahn), in Straßburg die drei weiblichen Partien in »Hoffmanns Erzählungen«, insgesamt beherrschte sie mehr als 60 Rollen. Davon seien noch die Adèle in »Le Comte Ory« von Rossini, die Ophélie in »Hamlet« von A. Thomas, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Sophie im »Rosenkavalier« und die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod genannt. 1946 sang sie in der ersten Opernaufführung im französischen Fernsehen die Rosina im »Barbier von Sevilla«. Ihre Karriere dauerte lange; noch 1978 wirkte sie in einer Schallplattenaufnahme der Oper »Sapho« von Massenet mit, 1982 kam eine Arien-Platte der Künstlerin heraus. Sie arbeitete im Übrigen im pädagogischen Bereich in Paris.

Schallplatten: Columbia (Olympia in vollständiger Oper »Hoffmanns Erzählungen«, 1947; »Sapho« von Massenet), Decca (Titelheldin in vollständiger Aufnahme »Thaïs« von Massenet), später viele Aufnahmen auf Philips, Pleïade, Bourg Records (»Le Comte Ory« und »Der Barbier von Sevilla« von Rossini) und Véga (»Mireille« von Gounod, »Les noces de Jeannette« von Massé, Querschnitte »Manon« von Massenet und »Le Pré-aux-Clercs« von Hérold, »Faust« von Gounod, Gesamtaufnahme »Rigoletto«). 1982 erschien auf Accord ein Mitschnitt einer vollständigen Aufnahme von Gounods »Mireille« (Paris, 1963), in der sie die Titelpartie singt, dort auch Lieder von Gabriel Fauré. Auf Westminster in einer Kurzfassung von Meyerbeers »Hugenotten« zu hören, auf MN mit Liedern von Gounod.

 

14.12. Steven MACKEY wird 65

Er ist bekannt für seine höchst charakteristische Musiksprache – ein vielschichtiges Spiel von Rhythmus und Klanglichkeit – integriert und transformiert Anspielungen auf Klassik und Popularmusik. Zu seinen Vorkämpfern zählen Michael Tilson Thomas, Dennis Russell Davies und das Kronos Quartett. Er komponierte als ausgebildeter Gitarrist zahlreiche Werke für dieses Instrument, darunter Deal, ein Solokonzert für E-Gitarre und Ensemble oder Orchester. Er erhielt Kompositionsaufträge für Orchesterwerke u.a. vom American Composers Orchestra, vom Chicago Symphony Orchestra, vom Niederländische Rundfunk-Symphonieorchester, dem New World Symphony und dem San Francisco Symphony Orchestra

 

14.2. Pier Giorgio CALABRIA wird 80

 Biographie des italienischen Dirigenten auf Englisch: https://web.operissimo.com/triboni/exec?method=com.operissimo.artist.webDisplay&id=ffcyoieagxaaaaabempf&xsl=webDisplay&searchStr=

 

15.2. Kathryn HARRIES wird 70

Kathryn Harries

 Sie studierte Klavierspiel und Gesang an der Royal Academy of Music London; ihre Gesanglehrerinnen waren Constance Shacklock und Flora Nielsen. Sie begann dann eine Konzertkarriere und präsentierte im englischen Fernsehen BBC eine Serie »Music Time« mit mehr als 60 Folgen. 1977 gab sie ein sehr erfolgreiches Konzert in der Royal Festival Hall London. Ihr Repertoire für den Konzertbereich war sehr umfangreich und enthielt Werke von Monteverdi bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. 1982 begann sie ihre Bühnenkarriere, als sie bei der Welsh Opera Cardiff als Leonore im »Fidelio« debütierte. Seitdem sang sie bei dieser Gesellschaft die Sieglinde wie die Gutrune im Nibelungenring, die Adalgisa in »Norma« und den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Bei der English National Opera London trat sie als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Female Chorus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten (1988), als Irene in »Rienzi« von R. Wagner und als Donna Anna in der englischen Erstaufführung von Dargomyschskis »Der steinerne Gast« (1987) auf. Bei der Scottish Opera Glasgow erschien sie 1984 als Leonore im »Fidelio«, 1987 als Senta in »Der fliegende Holländer«, 1990 als Didon in »Les Troyens« von Berlioz, 1993 als Emilia Marty in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, 1994 als Thanastô in Chabriers » Briseïs «, 1994 und 1998 als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1999 als Kabanicha in Janáceks »Katja Kabanowa«, 2007 als Old Lady in L. Bernsteins »Candide« und 2015 als Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek. Am 5.6.1985 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper »Hedda Gabler« von Edward Harper in der Titelrolle mit. Sie gastierte an der Opera North Leeds als Donna Elvira im »Don Giovanni« und als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, beim Buxton Festival als Sylvie in »La Colombe« von Gounod. 1986 debütierte sie mit großem Erfolg an der Metropolitan Oper New York als Kundry im »Parsifal« und sang dort in der Spielzeit 1988-89 die Gutrune in der »Götterdämmerung« sowie in der Spielzeit 1997-98 die Clairon im »Capriccio« von R. Strauss. 1986 gastierte sie an der Oper von Nizza, 1988 am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Sieglinde in der »Walküre«, 1987 in Lyon als Didon in »Les Troyens« von Berlioz. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1987 als Senta, an der Opéra Bastille Paris 1991 als Protagonista in L. Berios »Un Re in ascoltò«, 1994 als Carmen, 197 als Kundry und als Leokadija Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und 1999 als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. Am Teatro Colón Buenos Aires erschien sie 1988 als Leonore im »Fidelio«. An der Covent Garden Oper London wirkte sie 1989 in der englischen Erstaufführung der Oper »Un Re in ascolto« von Luciano Berio mit. 1990 gastierte sie in Amsterdam als Kundry und als Cléopâtre in der gleichnamigen Oper von Massenet, 1993 als Senta, 1990 in Brüssel als Didon, 1991 an der Covent Garden Oper als Gutrune, beim Festival von Orange als Carmen. 1996 trat sie an der English National Opera London als Leonore im »Fidelio« auf. 1996 wirkte sie am Grand Théâtre Genf als Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas und in Chicago in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Un Re in ascolto« von Luciano Berio mit. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte sie 1996 als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, 1998 als Clairon und 2004 als Kostelnicka. 1997 gastierte sie in Amsterdam als Kostelnicka, 1999 bei der English National Opera London als Kundry, am Teatro Nazionale Rom als Hyppolita in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«. Am 4.8.2000 nahm sie in Amsterdam an der Uraufführung der Oper »Rêves d’un Marco Polo« von Claude Vivier teil, am 27.4.2001 an der English National Opera London an der von David Sawer’s »From Morning to Midnight«. Sie setzte neben ihrem Wirken auf der Bühne ihre nicht minder erfolgreiche Karriere im Konzertsaal fort.

Schallplatten: HMV (Mutter in »Osud« von Janácek), Koch Records (»Cléopâtre« von Massenet), Teldec (»Intolleranza 1960« von L. Nono), Hyperion (»Briseïs« von E. Chabrier); NVC-Arts-Video (»Lulu«, Glyndebourne 1996).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.kathrynharries.co.uk/

 

15.2. James JOHNSON wird 75

James Johnson

Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia durch Martial Singer. Nachdem er in seiner amerikanischen Heimat mehrere Preise gewonnen hatte, kam er nach Westdeutschland und debütierte 1972 am Staatstheater von Braunschweig als König Philipp in Verdis »Don Carlos«. Er war 1972-74 am Staatstheater Braunschweig, 1974-76 am Opernhaus von Köln, 1977-83 am Theater von Graz, seit 1991 an der Staatsoper Stuttgart engagiert. An der Grazer Oper sang er u.a. den Dr. Grenvil in »La Traviata«, den Nilakantha in »Lakmé« von Délibes, den Enrico in Donizettis »Anna Bolena«, die Titelrolle in B. Bartóks »Herzog Blaubarts Burg«, den Vater in »Louise« von Charpentier, den Melisso in Händels »Alcina«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Adolf in A. Dvoráks »Der Jakobiner«, den Golaud in »Pelléas et Mélisande«, den Jochannan in »Salome«, den Pirro in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky und den Paolo in »Simon Boccanegra«. 1981 sang er an der Oper von Graz in der szenischen Uraufführung von S. Prokofjews »Maddalena« den Stenio. Gastspielauftritte an der Wiener Staatsoper (1981 als Minister im »Fidelio« und 1982 als Jochanaan), an der Münchner Staatsoper, an den Opernhäusern von Hannover, Karlsruhe, Kassel, am Teatro Comunale Bologna (1985 als Doktor Faust von F. Busoni) und an der Oper von Baltimore schlossen sich an. 1987 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth als Heerrufer in »Lohengrin« mit, 1988 trat er an der Oper von Nizza wie am Théâtre des Champs-Élysées in Paris als Wotan im Nibelungenring auf, 1990 gastierte er, gleichfalls als Wotan, an der Oper von Dallas, 1990 bei der Milwaukee Opera. 1996 sang er am Opernhaus von Marseille den Wotan im »Rheingold«, 1997 in der »Walküre«. 1998 erfolgte sein Debüt an der Metropolitan Oper New York als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1999 hörte man ihn in Stuttgart als Jeletzky in Tschaikowskys »Pique Dame«. 1999 gastierte er am Opernhaus von Marseille, 2000 am Opernhaus von Graz als Wanderer im »Siegfried«, an der Niederländischen Oper Amsterdam in der Titelrolle der Oper »König Roger« (»Król Roger«) von K. Szymanowski. Als Bühnen- wie als Konzertbassist trat er in einem umfangreichen Repertoire auf; er übernahm Partien in Opern von Mozart, Verdi, Wagner, Tschaikowsky, R. Strauss, aber auch in zeitgenössischen Werken. Zu seinen Bühnenpartien gehörten auch der Fliegende Holländer, der Amfortas in »Parsifal« und der Orest in »Elektra« von R. Strauss.

Schallplatten: Pan (Achill in »Penthesilea« von O. Schoeck), RAI Sony (Requiem für einen jungen Dichter von B.A. Zimmermann).

 

15.2. Emilio NOLI wird 75

Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch: http://virtualmuseum.nationalopera.gr/en/virtual-exhibition/persons/noli-emilio-2654/  

 

16.2. Der mexikanische Tenor Carlos GUTIÉRREZ OJEDA wird 85

 

16.2. Eliahu INBAL wird 85

Als Gewinner des internationalen Dirigentenwettbewerbes „Guido Cantelli“ wurde Eliahu Inbal bereits im Alter von 26 Jahren gefragter Gastdirigent bei den führenden Orchestern weltweit. Im Laufe der Jahre wirkte er als Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks Frankfurt, des Orchestra del Teatro la Fenice, des Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI Torino, des Konzerthausorchesters Berlin, der Tschechischen Philharmonie und des Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra, das ihn 2014 zum Conductor Laureate ernannte. Seit Beginn der Saison 2019/20 ist Eliahu Inbal Principal Conductor des Taipei Symphony Orchestra. Schon während seiner langjährigen Chefdirigententätigkeit beim hr-Sinfonieorchester (1974-90), dessen Ehrendirigent er heute ist, profilierte sich Eliahu Inbal als eine herausragende Musikerpersönlichkeit unserer Zeit. Der charismatische israelische Dirigent, der in Berlin lebt, wurde weltweit durch seine inzwischen legendären Mahler-Aufnahmen (Deutscher Schallplattenpreis, Grand Prix du Disque) und die Urfassungen der Sinfonien von Anton Bruckner bekannt, die er als erster einspielte. Besondere Anerkennung erhielten auch seine Interpretationen der Symphonien von Dmitri Schostakowitsch. Nachdem er im Frühjahr 2020 mit Bruckners 5. Sinfonie an die Mailänder Scala zurückkehrte, dirigiert Eliahu Inbal dieses Werk erneut im Oktober 2020 am Teatro del Maggio Musicale Fiorentino. Mit dem Taipei Symphony Orchestra setzt er unter anderem den in der vergangenen Saison begonnenen Mahler-Zyklus mit den Sinfonien Nr. 5, 6 und 7 im Rahmen des Taipei Music Festival fort. Im Januar 2021 unternimmt er eine Reise nach Japan zum Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra und Osaka Philharmonic Orchestra, bevor er in Taipei einen Bruckner- und Schostakowitsch-Zyklus beginnt. Des Weiteren folgt er Einladungen nach Spanien, Portugal und Israel sowie schließlich Moskau und St. Petersburg. Operndirigate führten Eliahu Inbal unter anderem an die Opernhäuser von Paris, Glyndebourne, München, Stuttgart, Hamburg, Zürich und Madrid. 2013 feierte er mit Tristan und Isolde beim Festival de Opera de A Coruña und Parsifal an der Vlaamse Opera große Erfolge (International Opera Award 2014 als beste Produktion im Wagner-Jubiläumsjahr). Ferner erhielt er die italienischen Kritikerpreise Abbiati und Viotti für seine außergewöhnlichen Interpretationen von Wagners Ring mit dem RAI-Sinfonieorchester Turin. Eliahu Inbals umfangreiche Diskographie enthält das sinfonische Gesamtwerk von Berlioz, Brahms, Bruckner, Mahler, Ravel, Schumann, Schostakowitsch, Skrjabin, Strawinsky, Richard Strauss und der Zweiten Wiener Schule. Diese Werke nahm er – außer mit dem hr-Sinfonieorchester – mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre National de France, den Wiener Symphonikern, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de la Suisse Romande, der Tschechischen Philharmonie und dem Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra auf. Die zehnte Sinfonie (D. Cooke), die er im Rahmen des Mahlerzyklus des Royal Concertgebouw Orchestra dirigierte, ist auf DVD dokumentiert. Eliahu Inbal studierte zunächst Violine und Komposition in seiner Heimatstadt Jerusalem, ehe er seine Ausbildung auf Empfehlung Leonard Bernsteins am Conservatoire National Supérieur in Paris bei Louis Fourestier, Olivier Messiaen und Nadia Boulanger fortsetzte. Wichtige Impulse vermittelten ihm außerdem Franco Ferrara in Hilversum und Sergiu Celibidache in Siena. 1990 ernannte die französische Regierung Eliahu Inbal zum Officier des Arts et des Lettres. 2001 wurde ihm in Wien das Goldene Ehrenzeichen verliehen; 2006 erhielt er die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main und das Bundesverdienstkreuz.        

 

17.2. Friedrich CERHA wird 95

Schon als Gymnasiast leistete er politisch aktiven Widerstand, desertierte dann zweimal von der deutschen Wehrmacht und überlebte das Kriegsende als Hüttenwirt in Tirol. Ab 1946 studierte er an der Wiener Musikakademie Violine, Komposition und Musikerziehung und an der Universität Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Zunächst war er als Geiger und Musiklehrer tätig und stand einerseits in Kontakt zur avantgardistischen Untergrundszene junger Maler und Literaten um dem Art-Club und andererseits zum Schönberg-Kreis der österreichischen Sektion der IGNM; der Schönberg-Schüler Josef Polnauer  gab ihm privaten Analyseunterricht zu Werken der Wiener Schule. 1956, 1958 und 1959 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen teil und 1958 gründete er mit Kurt Schwertsik in Wien das Ensemble „die reihe“, das  konsequent  Werke der Avantgarde, der Wiener Schule und der gesamten klassischen Moderne präsentierte und internationale Anerkennung fand. Von 1959 bis 1988 lehrte Friedrich Cerha an der Hochschule für Musik in Wien, wo er von 1976 bis 1988 eine Klasse für Komposition, Notation und Interpretation neuer Musik leitete. Von 1960 bis 1997 war er gleichzeitig als Dirigent mit renommierten Ensembles und Orchestern bei international führenden Institutionen zur Pflege neuer Musik und Festivals (Salzburger Festspiele, Berliner Festwochen, Wiener Festwochen, Biennale Venedig, Warschauer Herbst, Festival d’Automne Paris, Jyväskylä Festival, Musica Viva München, Nutida Musik Stockholm, Neues Werk Hamburg, Musik der Zeit Köln etc.) und auch an Opernhäusern (Staatsoper Berlin, Wien, München, Liceo Barcelona, Teatro Colon Buenos Aires etc.) tätig. 1978 gründete er mit Hans Landesmann im Wiener Konzerthaus den Zyklus Wege in unsere Zeit, den er bis 1983 leitete. Ab 1994 verband ihn auch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Klangforum Wien, dessen Präsident er bis 1999 war. Er lebt heute als freischaffender Komponist in Wien und seinem Landhaus in Maria Langegg.

Friedrich Cerhas Herstellung einer spielbaren Fassung des III. Akts der Oper Lulu von Alban Berg (UA 1979 in Paris) hat der Musikwelt ein wesentliches Werk des 20. Jahrhunderts vollständig erschlossen. Im Zeitraum der Arbeit daran (1962 bis 1978) entstand sein eigenes Bühnenstück Netzwerk (UA 1981 Wiener Festwochen), dem thematisch und musikalisch Vorgänge um die Gegensätze von Leben, das sich entwickeln will, und Ordnung, die sich erhalten möchte, zugrunde liegen. In seinen Opern Baal (UA 1981 Salzburger Festspiele), Der Rattenfänger (UA 1987  Steirischer Herbst) und Der Riese vom Steinfeld (UA  2002 Staatsoper Wien) geht es in verschiedenen Facetten um das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, das ihn seit den Erlebnissen in seiner Jugend beschäftigt und geprägt hat. Seine Jugendwerke  sind  stilistisch vielfältig. In seinem Orchesterzyklus Spiegel (1960/61), der heute als ein Hauptwerk der sogenannten Klangkomposition gilt, hat er zu einer von traditionellen Formulierungen gänzlich freien Klangsprache gefunden, die er im Baal mit aus Traditionen Herzuleitendem zu einer organischen Einheit verschmolzen hat. Sein Spätwerk führt  Vorstellungen aus beiden Welten weiter. Charakteristisch für sein Gesamtwerk sind direkt emotional mitvollziehbare Entwicklungen und sein Streben nach Reichtum in seiner Musik. Friedrich Cerha erhielt zahlreiche Aufträge für Ensemble-, Chor- und Orchesterwerke durch hervorragende Institutionen und Festivals (Koussevitzky-Foundation New York, BNP Paribas Paris, Festival de Música de Canarias, Südwestfunk Baden-Baden, Westdeutscher Rundfunk, Musica Viva München, Konzerthaus Berlin, ORF Wien, Steirischer Herbst Graz, Konzerthaus und Musikverein Wien, Wiener Philharmoniker etc.) und ebenso zahlreiche Preise und Ehrungen, zuletzt 2006 den Goldenen Löwen der Biennale Venedig, den Orden Officier des Arts et des Lettres, 2011 den Musikpreis Salzburg und 2012 den Ernst von Siemens Musikpreis.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.friedrich-cerha.com/

 

18.2. Christina HÖGMAN wird 65

Christina HÖgman

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Musikakademie von Stockholm und im Salzburger Opernstudio. 1985 debütierte sie im Barocktheater der Drottningholmer Festspiele in »Il maestro di musica« von Pergolesi. 1985-86 gehörte sie der Königlichen Oper Stockholm an und wurde dann an die Staatsoper Hamburg verpflichtet, wo sie in den folgenden zwei Jahren 1986-88 u.a. den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Mercedes in »Carmen«, Partien in »Elektra« von R. Strauss, in »Rigoletto« und in »Parsifal« sang. 1987 gastierte sie bei den Schwetzinger Festspielen als Lisinga in »Le Cinesi« von Gluck. In dieser Oper trat sie im gleichen Jahr auch am Opernhaus von Monte Carlo auf, an dem sie 1990 die Vitige in »Flavio« von Händel sang. Bei den Festspielen Alter Musik in Innsbruck hörte man sie 1989 in der gleichen Rolle, 1990 in der Barock-Oper »L’Orontea« von Cesti. 1989 war sie in Montpellier in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« zu Gast, 1992 als Telemaco in dessen »Il ritorno d’Ulisse in patria«. Im gleichen Jahr sang sie bei der Folkoperan in Stockholm die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1996 die Donna Elvira im »Don Giovanni«. An der Stockholmer Folkoperan sang sie die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Marie Antoinette« von Daniel Börtz (21.1.1998). Sie spezialisierte sich für die Bühne wie für das Konzertpodium weitgehend auf den Vortrag von Barock-Werken und solchen des 18. Jahrhunderts.

Schallplatten: Harmonia mundi (Aglaë in »Echo et Narcisse« von Gluck, »Flavio« von Händel), Caprice (»Electra« von Haeffner), Musica Sveciae (Kantaten von H. Roman, Requiem von J.M. Kraus), BIS (»Verklärte Nacht« von Schönberg, Lieder von Fanny Mendelssohn, Clara Schumann und Alma Mahler), Vanguard (Matthäus- und Johannespassion von J.S. Bach), Accent (Donna Elvira im »Don Giovanni«), Swedish Discofil (H-Moll-Messe von J.S: Bach).

 

18.2. Lena NORDIN wird 65

Lena Nordin

 Die Sängerin erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Malmö, dann an der Königlichen Musikakademie Stockholm und absolvierte ergänzende Studien in Salzburg, Florenz und Siena. Seit 1982 trat sie, zuerst als Konzertsopranistin auf. 1984 sang sie beim Schwedischen Barock-Festival in der schwedischen Erstaufführung der Oper »Hippolyte et Aricie« von Rameau die Titelpartie, doch kam der Durchbruch zustande, als sie 1986 in Stockholm die Luisa Miller in der gleichnamigen Verdi-Oper sang. Seither gehörte sie zu den führenden Sängerpersönlichkeiten der Königlichen Oper Stockholm. In der Spielzeit 1988-89 kam sie dort als Donna Anna in »Don Giovanni« und als Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini zu aufsehenerregenden Erfolgen; im Herbst 1988 gastierte sie beim Wexford Festival in Irland (und später in der Queen Elizabeth Hall in London) in »Elisa e Claudio« von Mercadante und trat in Paris und Lyon im Konzertsaal auf. 1989 gastierte sie mit dem Ensemble der Stockholmer Oper am Bolschoi Theater Moskau als Donna Anna und sang dann wieder beim Wexford Festival und in London die Aspasia in »Mitridate, Re di Ponto« von Mozart. 1990 hörte man sie an der Stockholmer Oper in der Titelpartie von Donizettis »Maria Stuarda« und als Marguerite im »Faust« von Gounod, 1991 in der vergessenen schwedischen Barock-Oper »Gustaf Wasa« von Naumann in der Partie der Christina Gyllenstierna. Bei den Festspielen von Drottningholm trat sie 1993 in der Oper »Una cosa rara« von Martín y Soler auf, 1995 in Kopenhagen als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«. 1999 trat sie bei den Festspielen von Savonlinna als Marguerite im »Faust« von Gounod auf. Auch im Bereich des Konzert- und Oratoriengesangs konnte sie sich auszeichnen (»Der Messias« von Händel, 9. Sinfonie und Missa solemnis von Beethoven, Stabat mater von Pergolesi und von Rossini, »Die Schöpfung« und »Die Jahreszeiten« von Haydn).

Schallplatten: Supraphon (Arien-Programm), Virgin (»Gustaf Wasa« von Johann Gottlieb Naumann), BIS (Carmina Burana von C. Orff), Musica Sveciae (»Estrella de Soria« von Franz Berwald), Discofil (»Mary Stuart«).

 

19.2. Alexander TSCHAIKOWSKI wird 75

Er studierte 1966-72 am Moskauer Konservatorium Klavier bei Heinrich Neuhaus und Lew Naumow sowie Komposition bei Tichon Chrennikow, bei dem er bis 1975 noch eine Aspirantur absolvierte. 1976 wurde er Mitglied des Komponistenverbands der UdSSR, 1985-91 war er dort als Sekretär tätig. Ab 1976 lehrte er selbst am Moskauer Konservatorium, ab 1993 als Professor. 1993-2002 war er künstlerischer Berater von Valery Gergiev am Mariinski-Theater in St- Petersburg. 2001/02 begann er seine Lehrtätigkeit am Sankt Petersburger Konservatorium, wo er dann 2005-08 als Rektor wirkte. Seit 2003 ist er auch künstlerischer Leiter der Moskauer Philharmonischen Gesellschaft. Sein Werk umfasst 9 Opern, 3 Ballette, 5 Sinfonien, Oratorien, außerdem zahlreiche Konzerte, weitere Orchesterwerke, Kammermusik und Filmmusiken, u. a. für Iwan und Marja. Alexander Tschaikowski ist ein Neffe des Komponisten Boris Tschaikowski (1925–96). Mit Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–93) verbinden ihn keine verwandtschaftlichen Beziehungen.

 

19.2. Ian COMBOY wird 80

 Er arbeitete 1957-62 als Chemiker im Forschungsbereich, ließ dann aber seine Stimme 1962-68 am Royal Northern College of Music Manchester bei Albert Haskayne und Ellis Keeler ausbilden und war auch Schüler von Otakar Kraus in London; 1966-68 betrieb er weitere Studien an der Wiener Musikakademie bei Wolfgang Steinbruck und bei Erik Werba. Er debütierte 1968 bei der Glyndebourne Touring Opera als Zweiter Priester und als Zweiter Geharnischter in der »Zauberflöte« und war 1968-70 bei der Sadler’s Wells Opera in London engagiert. Dort hörte man ihn als Colline in »La Bohème«, als Leporello im »Don Giovanni« und als Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1969 sang er beim Gastspiel des Glyndebourne Festival im Münchner Cuvillies-Theater den Osmano in »L’Ormindo« von Cavalli. An der Scottish Opera Glasgow war er oft zu hören, so 1969 als Alcalde in »La forza del destino«, 1976 als Leporello in »Don Giovanni« und als Theseus in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1976-78 und 1983 als Hans Schwarz in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1986 in der Titelrolle von »The Mikado« von Gilbert & Sullivan und 1992 als Gesler in Rossinis »Wilhelm Tell«. 1978 sang er an der Opera North Leeds den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1981 an der Kent Opera den Gremin im »Eugen Onegin«, 1982 an der Welsh Opera Cardiff den Doktor in A. Bergs »Wozzeck«. Seit 1971 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London in einer Anzahl von kleineren und mittleren Partien. 1986 Gastspiel an der Oper von Rennes als Sparafucile im »Rigoletto«, 1987 an der Oper von Lille als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«. Er sang in mehreren Uraufführungen von Opern: 1977 beim St. Magnus Festival auf den Orkney Inseln in »The Martyrdom of St. Magnus« von Peter Maxwell Davies, am 6.9.1977 beim Edinburgh Festival in »Mary, Queen of Scots« von Thea Musgrave, 1988 an der Berliner Kammeroper in »Zeus, Europa und der Stier« von Helge Jörns, 1990 an der Welsh Opera in »Torndrak« von John Metcalfe. An diesem Haus wirkte er auch 1987 in der englischen Erstaufführung der Oper »Die Teufelswand« (»Certova sténa«) von Smetana als Rarach mit. Bereits 1974 sang er bei der New Opera Company in der englischen Premiere von »Arden muss sterben« von A. Goehr. Verheiratet mit der Violinistin Dianne Chidgey.

Schallplatten: TER; auf einer französischen Privatmarke »Scipione« von Händel.

 

19.2. Die tschechische Sopranistin Růžena KOHOUTOVÁ wird 95

 

19.2. György KURTÁG wird 95

Er wurde in einer ungarischsprachigen, assimilierten jüdischen Familie im Banat in Rumänien geboren. Mit fünf Jahren erhielt er von seiner Mutter seinen ersten Klavierunterricht. Ab 1940 erhielt er Klavierunterricht bei Magda Kardos und Theorie- und Kompositionsunterricht bei Max Eisikovits in Timisoara, wo er das Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur überquerte er 1945 illegal die Grenze zwischen Rumänien und Ungarn und zog nach Budapest. Zwei Jahre später wurde er ungarischer Staatsbürger. Nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Franz-Liszt-Musikakademie setzte er sein Studium in Komposition bei Sándor Veress (1946–49) und nach dessen Emigration bei Pál Járdányi und Ferenc Farkas (1949–55), in Klavier bei Pál Kadosa sowie in Kammermusik bei Léo Weiner fort. Als Student stand er der kommunistischen Partei nahe. 1951 machte er seine Diplome in Klavier und Kammermusik, 1955 in Komposition. An der Musikakademie freundete er sich mit György Ligeti an, den er bereits 1945 kennengelernt hatte. Im Zuge des Ungarischen Volksaufstandes 1956 erhielt er einen Reisepass und hielt sich 1957/58 in Paris auf, wo er Kurse bei Max Deutsch, Darius Milhaud (Komposition) und Olivier Messiaen (Analyse) besuchte. Für seine kompositorische Entwicklung wurde während dieses Studienjahres die Begegnung mit der ungarischen Kunstpsychologin Marianne Stein von entscheidender Bedeutung. Er befasste sich mit der Musik von Pierre Boulez und wurde mit der Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg und Anton Webern, von dem er Partituren kopierte, vertraut. Außerdem kam er mit Stücken Samuel Becketts in Berührung. Während eines Reiseaufenthalts in Köln lernte er Ligetis Artikulation und Karlheinz Stockhausens Gruppen kennen. 1958-63 war er Klavierbegleiter an der Béla-Bartók-Mittelschule für Musik in Budapest. Außerdem wirkte er 1960-68 als Korrepetitor an der Ungarischen Staatsphilharmonie. Ab 1967 war er Professor für Klavier, 1969-86 für Kammermusik an der Musikakademie. Bis 1993 gab er einzelnen Schülern weiterhin Unterricht. András Schiff und Zoltán Kocsis u. a. waren in seiner Klavierklasse. Im Anschluss wirkte er als Kammermusiklehrer. Mit einem Künstlerstipendium des DAAD lebte er 1971 in West-Berlin. Im Jahre 1993 wurde er für zwei Jahre am Wissenschaftskolleg zu Berlin Composer in Residence der Berliner Philharmoniker. Es folgten Aufenthalte am Wiener Konzerthaus als Composer in Residence, außerdem unterrichtete er die Meisterklasse (1995/96) sowie am Koninklijk Conservatorium Den Haag als Honorarprofessor (1996). 1996-98 hielt er sich in den Niederlanden auf. 1998/99 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ab 1999 lebte er auf Einladung des Pariser Konservatoriums, der Cité de la musique, des Festival d’automne à Paris und des Ensemble intercontemporain in Paris. 1998 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. 1987-93 war er Mitglied der Sektion Musik der Akademie der Künste in West-Berlin und 1990-93 Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin, seitdem ist er Mitglied der gesamtdeutschen Akademie. 1999 erhielt er den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. 1994 wurde er Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik, 2001 ausländischer Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters und 2015 der American Academy of Arts and Sciences in Cambridge, Massachusetts. Er ist ferner Distinguished Patron der International Kodály Society.

György Kurtág gilt heute neben György Ligeti und Péter Eötvös als der bedeutendste ungarische Komponist nach 1945. Während Ligeti aber Ungarn 1956 verließ und in Westeuropa schnell zu einem gefeierten Komponisten wurde, blieb Kurtág zunächst in Budapest musikpädagogisch tätig. Er blieb als einziger international wahrgenommener Komponist die gesamte kommunistische Ära in Ungarn. So blieb er lange nur ein „Geheimtipp“ unter Eingeweihten. Erst Ende der 1970er Jahre begann seine Musik in Deutschland bekannt zu werden; seinen internationalen Durchbruch erreichte er 1981 mit der Pariser Uraufführung von Poslanija pokojnoj R. V. Trusovoj durch das Ensemble intercontemporain unter Sylvain Cambreling. Heute werden seine Werke weltweit bei Festivals u. a. aufgeführt und liegen in diversen CD-Aufnahmen (ECM Records u. a.) vor. Seine Werke werden bei der Editio Musica Budapest und bei Universal Edition in Wien verlegt.

Seit 1947 war er bis zu deren Tod am 17. Oktober 2019 mit der Pianistin Márta Kurtág, geb. Kinsker, verheiratet; sie hatten einen gemeinsamen Sohn, György Kurtág Jr, mit dem er das Stück Zwiegespräch komponierte. 2001-15 lebte er im südwestfranzösischen Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux, seit 2015 in Budapest. 2002 erhielt er zusätzlich zu seiner ungarischen die französische Staatsbürgerschaft.

 

20.2. Anthony DAVIS wird 70

Davis, dessen Vater Hochschullehrer war, wuchs auf dem Campus von Princeton und des State Colleges in Pennsylvania auf. Sein Vater kannte Art Tatum; einer der Nachbarn war der Pianist Billy Taylor. Davis nahm Klavierstunden und schloss Anfang der 1970er Jahre sein Musikstudium in Yale ab. Während dieser Zeit lernte er den Posaunisten George Lewis kennen, mit dem er auch spielte. Spätestens zwischen 1974 und 1977, als er mit dem Trompeter Wadada Leo Smith in dessen Gruppe New Delta Akhri spielte, wurde er mit den Prinzipien der Association for the Advancement of Creative Musicians vertraut, die ihn beeinflussten. 1975 leitete er ein eigenes Quartett mit Ed Blackwell, Jay Hoggard und Mark Helias. 1977 zog er nach New York City, wo er mit Anthony Braxton, Oliver Lake, Barry Altschul, Chico Freeman und George Lewis arbeitete. In dieser Zeit entstand sein erstes Album, Song for the Old World. Zu Beginn der 1980er arbeitete er in unterschiedlichen Formationen mit dem Flötisten James Newton und gab Konzerte als Solopianist. 1981 gründete er das Oktett Episteme, um neben seinen eigenen Kompositionen auch jene anderer Komponisten (z. B. Earle Howard und Alvin Singleton) aufzuführen. In seinen kammermusikalischen Kompositionen sind Einflüsse javanischer Gamelanmusik und afrikanischer Skalen deutlich. 1985 wurde seine erste Oper X: The Life and Times of Malcolm X an der New York City Opera in Manhattan uraufgeführt, die auf dem Leben von Malcolm X basiert. Die Uraufführung seiner fünften Oper Wakonda’s Dream war 2007 in der Opera Omaha. Sie befasst sich mit dem Leben einer Indianerfamilie und deren Geschichte. In beiden Fällen führte Rhoda Levine Regie. Sowohl als Komponist als auch als Pianist wurde Davis im Down-Beat-Poll ausgezeichnet. Als Hochschullehrer an der Yale University lehrte er sowohl Komposition als auch Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts; seit 1998 ist er Musik-Professor an der University of California, San Diego. Davis ist mit der Sopranistin Cynthia Aaronson-Davis verheiratet und hat einen Sohn.

 

20.2. Vladimir MARTYNOV wird 75

 Biographie des russischen Komponisten auf Englisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/Vladimir_Martynov

 

20.2. Barry HANNER wird 85

 Er war am Curtis Institute of Music in Philadelphia Schüler von Martial Singher und gewann 1961 ein Fulbright-Stipendium zum Weiterstudium in Europa. Hier debütierte er 1962 am Staatstheater Karlsruhe als Belcore in »L’Elisir d’amore«. Er sang am Theater am Gärtnerplatz München, an der Staatsoper Stuttgart, an den Staatstheatern von Darmstadt und Wiesbaden und war lange Jahre hindurch am Opernhaus von Nürnberg engagiert. Gastspiele an der Wiener Volksoper, in Amsterdam und in Florenz. Er trug auf der Bühne ein vielseitiges, in der Hauptsache dem lyrischen Fach gewidmetes Repertoire vor, das Partien in Opern von Mozart, Verdi, Puccini, Cimarosa, Menotti und Janácek enthielt. Dazu war er ein erfolgreicher Konzertsolist. In Nürnberg sang er 1969 in der Uraufführung der Oper »Die Witwe des Schmetterlings« des koreanischen Komponisten Isang Yun und 1972 in der ersten szenischen Aufführung von H.W. Henzes »Das Floß der Medusa« Er wirkte als Dozent an der Musikhochschule Nürnberg.

Schallplatten: Colosseum (Musik in Nürnberg).

 

20.2. Carol SMITH wird 95

Carol Smith

 Schülerin von Lola Fletcher in Chicago. Sie debütierte nach ihrem Studium als Konzertsängerin in Chicago und hatte als solche ihre ersten Erfolge in den USA und in Kanada. Zwölf Jahre lang war sie Solistin der »Bach Aria Group«. Zur weiteren Ausbildung als Opernsängerin kam sie nach Italien und studierte erneut bei Mario Cordone in Mailand; sie debütierte 1961 als Opernsängerin am Teatro San Carlo Neapel. Sie war dabei sehr erfolgreich und sang nun an der Mailänder Scala (1964 die Eboli in Verdis »Don Carlos«, 1965 die Amneris in »Aida«, im Mozart-Requiem unter Herbert von Karajan, in G. C. Menottis »La Morte del Vescovo di Brindisi« und in einem Ballettabend mit Musik von G. Gerhswin sowie 1971 in einem Konzert mit Mahlers Wunderhorn-Liedern), an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von Wien (1965 die Amneris und 1966 die Eboli), Hamburg und München und an der Oper von Genf (1969 die Amneris, 1970 die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« und 1975 die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«). Sie trat seit 1961 (und bis 1983) gastweise am Opernhaus von Zürich auf, dessen reguläres Mitglied sie in den Jahren 1966-81 war. Dort wirkte sie in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Roberto Devereux« von Donizetti (Spielzeit 1970-71 als Sara), »Bomarzo« von Alberto Ginastera (1970-71 als Pantasilea), »Melusine« von A. Reimann (1973-74 als Pythia) und »Lulu« von A. Berg (in der Neu-Bearbeitung durch F. Cerha, Spielzeit 1979-80) mit. Sie war verheiratet mit dem ersten Violinisten dieses Hauses Audinoff Zanforlin. Sie wirkte beim Casals Festival auf Puerto Rico mit und gastierte bei großen internationalen Festspielveranstaltungen, teils als Opernsängerin, teils auch in Konzerten. 1971 wirkte sie in Washington in der Uraufführung der Oper »Beatrix Cenci« von Alberto Ginastera mit (zur Eröffnung des neuen Opernhauses im dortigen Kennedy Center). Im gleichen Jahr 1971 trat sie bei den Festspielen von Salzburg als Messagiera in Monteverdis »L’Orfeo« auf. Auf der Bühne bevorzugte sie das italienische Opernrepertoire, als Konzertaltistin beherrschte sie eine Vielzahl von Solopartien aus allen Bereichen der Musikliteratur. In ihrer amerikanischen Heimat wurde sie in erster Linie durch ihr Auftreten im Konzertsaal bekannt. Ihr Konzertrepertoire enthielt u.a. die Passionen, die Hohe Messe und Kantaten von J.S. Bach, den »Messias« von Händel, die 9. Sinfonie wie die Missa solemnis von Beethoven, das Mozart-Requiem, die Petite Messe solennelle und das Stabat mater von Rossini, die Requiem-Messen von Verdi wie von Dvorak, die Alt-Rhapsodie von J. Brahms, sie 2. wie die 8. Sinfonie von G. Mahler, die Glagolitische Messe von Janácek, auch Werke zeitgenössischer Komponisten (S. Prokofjew, P. Hindemith, L. Bernstein). Sie gab Konzerte beim Festival von Athen, beim Baalbeck Festival, beim Maggio Musicale Fiorentino, bei den Festspielen von Aix-en-Provence und bei den Berliner Festwochen, in Paris, Marseille, Straßburg, Monte Carlo und Brüssel, in Chicago, New York, San Francisco, Los Angeles und Cincinnati, in Hamburg, Köln, Dortmund, Düsseldorf und in Den Haag, in Mailand, Perugia, Palermo und Neapel sowie in den Musikzentren in der Schweiz (Zürich, Luzern, St. Gallen, Solothurn). 1979-84 lehrte sie an der Musikhochschule von Zürich, seit 1984 Professorin an der Indiana University Bloomington. – Farbenreiche, warm timbrierte Stimme, die ein weites Ausdrucksspektrum beherrschte.

Schallplatten: RCA (Lola in »Cavalleria rusticana«, »La Damoiselle élue« von Debussy unter Charles Münch als Partnerin von Victoria de los Angeles, 1954), Decca (Bach-Kantaten), Columbia (Missa solemnis von Beethoven), Concert Hall, MMS (»El amor brujo« von M. de Falla), BASF-Harmonia mundi (»Penthesilea« von O. Schoeck).

 

22.2. Die tschechische Sopranistin Anna KRATOCHVÍLOVÁ wird 75

 

23.2. Tero HANNULA wird 75

Tero Hannula

Er war zuerst fünf Jahre lang als Schullehrer tätig, ließ dann aber seine Stimme ausbilden. Er war in Finnland Schüler von P. Salomaa, K. Kerkola und Matti Lehtinen, studierte in Rom bei Luigi Ricci und war Absolvent der Musikhochschule in Wien. 1976 fand sein Bühnendebüt am Pfalztheater von Kaiserslautern statt, und zwar als Escamillo in »Carmen« und als Posa in Verdis »Don Carlos«. Im folgenden Jahr 1977 wechselte er an das Nationaltheater Mannheim, an dem er in den folgenden fünf Jahren ein Repertoire von rund 40 Partien zum Vortrag brachte. Darunter fanden sich der Wolfram in »Tannhäuser«, der Figaro im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Graf Almaviva in »Figaros Hochzeit«, der Titelheld in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Marcello in Puccinis »La Bohème« und der Zar in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Gastspiele führten den Künstler an die Staatsopern von Stuttgart und Hamburg, an die Staatstheater von Hannover und Karlsruhe, an das Stadttheater von Aachen und zu den Festspielen von Ludwigsburg, bei denen er 1980-81 den Grafen in »Figaros Hochzeit« übernahm. Internationale Gastspielauftritte am Bolschoi Theater Moskau und am Opernhaus von Leningrad. 1981-89 bewunderte man bei den Opernfestspielen von Savolinna in seiner finnischen Heimat seinen Papageno in der »Zauberflöte« am 7.7.1984 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Der König begibt sich nach Frankreich« von Aulis Sallinen mit. 1996 sang er in Turku den Ali in der barocken Oper »Den lilla slafvinna« von B.H. Crusell. Seit 1982 gehörte er als führendes Ensemblemitglied der Stuttgarter Staatsoper an, wo er am 24.3.1984 an der Uraufführung der Oper »Echnathon« von Philipp Glass teilnahm. 1982 sang er in der Eröffnungsvorstellung der Bayerischen Kammeroper München und gastierte mit deren Ensemble in Norwegen und Belgien (Lüttich). An der Oper von Helsinki war er als Rigoletto in der Verdi-Oper gleichen Namens zu Gast, an der Deutschen Oper Berlin als Thoas in Glucks »Iphigenie in Aulis«. Seit der Spielzeit 1994-95 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, wo er u.a. 1996 als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein« auftrat. 1997 sang er in Karlsruhe den Brétigny in »Manon« von Massenet, am 27.2.1998 in der Uraufführung der Oper »Farinelli« von S. Matthus den Nicola Porpora, 1998 dort auch den Dunois in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. Am Stadttheater Würzburg übernahm er 1998 die Titelrolle in der vergessenen Oper »Kublai Khan« von A. Salieri, in Karlsruhe 1999 den Rodimarte in »Il trionfo dell’onore ovvero Il dissoluto pentito« von A. Scarlatti. In der Spielzeit 1999-2000 hörte man ihn am Staatstheater Karlsruhe als Capulet in Gounods »Roméo et Juliette« wie als Mirko Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe« sowie bei den dortigen Händel-Festspielen als Rodimarte in »Der Triumph der Erde« von A. Scarlatti, 2000 auch als Frank in Korngolds »Die tote Stadt« und als Procolo Cornacchia in »Le Convenienze ed Inconvenienze teatrali« (»Viva la Mamma!«) von Donizetti. Bei den Festspielen von Savonlinna sang er 2000 den Papageno, am Opernhaus von Bonn 2001 den Gunther in der »Götterdämmerung«. Parallel zu diesen Bühnenerfolgen verlief eine nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertsaal. So nahm er 1980 an einer Russland-Tournee des Finnischen National-Orchesters teil.

Schallplatten: CBS (»Echnathon«), Bella Musica (Donner im »Rheingold«).

 

24.2. Gabriele SCHNAUT wird 70

Gabriele Schnaut

Sie wuchs in Mainz auf, studierte dort zuerst Violinspiel und nebenbei Liedgesang. Seit 1971 Gesangstudium an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. als Schülerin von Elsa Cavelti, dann in Darmstadt von Aga Zeh-Landzettel und in Berlin von Hanne-Lore Kuhse. 1976 erhielt sie ihr erstes Bühnenengagement an der Stuttgarter Staatsoper. 1978-80 war sie am Staatstheater von Darmstadt engagiert, 1980-88 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim. Dort wirkte sie 1987 in der Uraufführung der Oper »Die Hamletmaschine« von Wolfgang Rihm als Ophelia mit. 1985 sang sie als erste dramatische Sopranpartie am Opernhaus von Dortmund die Isolde in »Tristan und Isolde«. Seit 1988 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, zugleich in einer ganz internationalen Gastspielkarriere, wirkend. Sie kam zu großen Erfolgen bei den Festspielen von Bayreuth; dort trat sie 1977-80 als Waltraute und als 2. Norn (1980 auch als Wellgunde) im Nibelungenring auf, 1985-87 als Venus in »Tannhäuser«, 1985-86 als 3. Norn (1986 auch als Sieglinde) im Nibelungenring, 1987-91 und 1999 als Ortrud in »Lohengrin« sowie 2000 als Brünnhilde im Nibelungenring. 1985 debütierte sie als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss an der Wiener Staatsoper. An diesem Haus sang sie bis 2005 in insgesamt 85 Vorstellungen außerdem noch die Isolde, die Ortrud, die Brünnhilde, die Kundry in »Parsifal«, die Turandot in der gleichnamigen Oper von Puccini, die Elektra von R. Strauss und die Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Sie gastierte 1985 in Dortmund, 1987 in Köln und 1988 mit großem Erfolg in Hamburg als Isolde. Sie debütierte 1988 an der Covent Garden Oper London als Ortrud und sang dort 1989 die Sieglinde in der »Walküre«. In Hamburg sang sie auch 1989 die Els in »Der Schatzgräber« von Fr. Schreker, in Düsseldorf 1989 die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«. Weitere Gastspiele an den Opern von Genf (1978 als Margret in »Wozzeck« von A. Berg und 1987 als Sieglinde) und Rom, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Nationaloper von Warschau. 1983 sang sie erstmals an der Oper von Chicago, und zwar die Fricka in einer konzertanten Aufführung der »Walküre«. An der Oper von San Francisco trat sie 1991 als Isolde (zugleich ihr US-Debüt) und 1998 als Turandot auf. 1990 hörte man sie an der Deutschen Oper am Rhein und an der Staatsoper von Hamburg als Brünnhilde in der »Walküre«, in Tokio als Isolde, 1992 an der Opéra Bastille Paris und an der Oper von Antwerpen als Elektra in der Oper gleichen Namens von Richard Strauss, 1993 in Amsterdam als Ortrud. 1993 sang sie in Santiago de Chile und 1994 an der Deutschen Oper am Rhein die Turandot. 1994 gastierte sie an der Mailänder Scala als Elektra von R. Strauss und als Brünnhilde in der »Walküre«; 1995 sang sie an der Oper von Köln wieder die Elektra, 1996 in Amsterdam die Färberin. 1996 sang sie als Antrittsrolle an der New Yorker Metropolitan Oper sehr erfolgreich die Brünnhilde in der »Walküre«. Hier sang sie bis 2004 außerdem noch die Brünnhilde im »Siegfried« und in der »Götterdämmerung«, die Elektra von R. Strauss und die Färberin. 1996 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Isolde. 1997 gastierte sie an der Chicago Opera als Puccinis Turandot; an der Staatsoper Hamburg sang sie 1997 die Brünnhilde im Nibelungenring, 1998 am Opernhaus von Köln und an der Pariser Opéra Bastille wieder die Isolde. An der Deutschen Oper Berlin 1998-99 als Brünnhilde im gesamten Ring-Zyklus zu hören, 1999 auch als Turandot. 2000 hörte man sie an der Deutschen Oper Berlin (mit René Kollo in der Titelrolle) wie an der Covent Garden Oper London (hier mit Jon Frederic West) als Isolde in »Tristan und Isolde«, 2001 dann auch am Muziektheater Amsterdam (mit John Treleaven). 2001 gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin in der Titelrolle von Puccinis Oper »Turandot«, am Opernhaus von Zürich als Brünnhilde in der »Walküre«, 2002 bei den Salzburger Festspielen als Turandot. Ihre weiteren Partien waren der Octavian im »Rosenkavalier«, der Sesto in »Titus« von Mozart, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Federica in Verdis »Luisa Miller« und die Brangäne in »Tristan und Isolde«, später auch die Carmen, die Leonore im »Fidelio« und die Marie in A. Bergs »Wozzeck«. 2008 wechselte sie ins Charakterfach und interpretierte von da an Partien wie die Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek und die Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie bis 2016 u.a. als Elektra von R. Strauss, als Brünnhilde im Ring-Zyklus, als Kundry, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Agaue und als Venus in H.W. Henzes »Die Bassariden«, als Küsterin in »Jenufa« von Janácek, als Herodias in »Salome« und als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Am 27.10.2006 sang sie hier in der Uraufführung des Opernmonodrams »Das Gehege« von Wolfgang Rihm die Partie der Frau und am 27.10.2012 in der Uraufführung der Oper »Babylon« von Jörg Widmann die Partie des Euphrat. Auch als Konzertsängerin (Oratorium, Lied) kam sie zu einer sehr erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: In einer Gesamtaufnahme des Ring-Zyklus auf Philips singt sie die Waltraute in der »Walküre« und die zweite Norn in der »Götterdämmerung«. Sie sang auf CBS in der Matthäuspassion von J.S. Bach und in »Cardillac« von Hindemith, auf Wergo in »Sancta Susanna« von Hindemith, in »Die Hamletmaschine« von W. Rihm und in Liedern von Hindemith. Weitere Schallplattenaufnahmen auf Capriccio (Gesamtaufnahmen »Der Schatzgräber« und »Der ferne Klang« von Fr. Schreker), auf Decca (Leonore in »Fidelio«, Brünnhilde in der »Walküre«), und auf Chandos (»Oedipus Rex« von Strawinsky).

 

24.2. Arthur FAGEN wird 70

Der gebürtige New Yorker hat sich eine erfolgreiche europäisch-amerikanische Karriere sowohl im Konzert- als auch im Opernbereich aufbauen können, seit er Mitte der 70er Jahre den Baltimore- und den „Gino Marinuzzi“-Wettbewerb gewonnen hat. Seine ersten künstlerischen Erfahrungen sammelte er als Assistent von Christoph von Dohnanyi in Frankfurt/Main, später als 1. Kapellmeister und Stellvertreter des GMD in Kassel. Es folgten Chefpositionen in Braunschweig und an der Flanders Opera Antwerpen/Gent, bevor er sich 1986 entschloss, wieder in sein Heimatland, die USA, zurückzukehren.  2002-09 war er Generalmusikdirektor der Stadt Dortmund. Neben einer sehr erfolgreichen Arbeit mit den Dortmunder Philharmonikern leitete er an der Oper Dortmund Neuproduktionen (u.a. Die Meistersinger von Nürnberg, Don Giovanni, Jenufa, Der Rosenkavalier, Nabucco, Wozzeck, Fidelio, Der Ring des Nibelungen) und die Welturaufführung von Eckehard Mayers Treffen in Telgte. In der Saison 2007/08 unternahm er mit den Dortmunder Philharmonikern eine China Tournee. Zurzeit ist Arthur Fagen Musikdirektor der Atlanta Opera (USA) und Leiter der Orchesterklasse der Indiana University in Bloomington (USA). Arthur Fagen dirigierte an der MET New York (1988 Il Trovatore), war regelmäßig Gast an der Lyric Opera Chicago, wo er u.a. mit The Ghosts of Versailles, Hoffmanns Erzählungen, Don Carlo und 1997 Shulamit Ran’s Between Two Worlds große Erfolge verzeichnen durfte. An der Deutschen Staatsoper Berlin (Aida und Cavalleria Rusticana/Pagliacci) war er ebenso als Gastdirigent tätig wie an der Hamburgischen Staatsoper (Cavalleria Rusticana/Pagliacci) und an der Bayerischen Staatsoper München (La Bohème). An der Wiener Staatsoper dirigierte er u.a. La Traviata, L‘Elisir d’Amore, Don Carlo, Turandot, Cavalleria rusticana/Pagliacci, Il Trovatore und Macbeth, Arthur Fagen ist außerdem der New Israeli Opera als Gast verbunden, wo er unter anderem Falstaff dirigierte. An der Opéra de Toulouse leitete er im Frühjahr 1999 eine von Publikum und Presse hoch gelobte Neuproduktion von Tosca, am Teatro Real in Madrid gastierte er mit La Bohème. Im Frühjahr 2000 dirigierte er Die Sache Makropoulos an der Opéra de Montpellier. An der Semperoper Dresden debütierte er mit Nabucco, am Teatro Regio di Torino leitete er eine Neuproduktion von Aribert Reimanns Lear, im Teatro San Carlo di Napoli eine Neuproduktion von Poulencs Dialogues des Carmélites und im Februar/März 2003 an der Deutschen Oper Berlin die Wiederaufnahme von Schönbergs Erwartung und Bartoks Herzog Blaubarts Burg, ein Werk mit dem er 2004 auch zum Festival Miskolc nach Budapest eingeladen wurde. 2006 debütierte Arthur Fagen am Teatro Colon, Buenos Aires in einer Neuproduktion von Brittens A Midsummer Night’s Dream und gastierte beim Indianapolis Symphony Orchestra, am Teatro Massimo Palermo, bei den Nürnberger Philharmonikern, dem Israel Symphony Orchestra, dem Orquestra Sinfonica del Principado di Asturias, dem Orchestre Philharmonique de Mulhouse, dem Holland Symfonia, der Portland Opera, dem Krakow Philharmonic Orchestra und dem Orquestra di Navarra. Auch auf dem Konzertpodium ist Arthur Fagen sowohl in den USA wie auch in Europa gern gesehener Gast, u.a. in Boston, Baltimore, Milwaukee, bei der Tschechischen Philharmonie, der Slowakischen Philharmonie, den Radio Orchestern in Köln, Wien, Berlin, bei der RAI Turin und Rom und beim Spoleto Festival. Er gastierte mit dem Gulbenkian Orchester Lissabon, dirigierte die Philharmonie in Warschau und Krakau, gastierte in Mexiko, in Japan, Paris, Oslo, Madrid und Kiew. Beim Rundfunkorchester des BR München ist er seit Jahren ein gern gesehener Gast in Konzerten und Aufnahmen (u.a. Rossini CD mit Vesselina Kasarova und Ramon Vargas) wie auch bei der Deutschen Kammerphilharmonie. Im Juni 2003 debütierte er beim Orchestre de la Suisse Romande in Genf.  
Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen für Naxos (zuletzt Ungarische Rhapsodien von Franz Liszt mit der Staatskapelle Weimar), BMG/RCA, CRI, den Bayerischen Rundfunk, SFB und den WDR Köln.

 

25.2. Giorgio GRIMALDI wird 85

 Nachdem er anfänglich als kaufmännischer Angestellter gearbeitet hatte, studierte er Gesang bei Ettore Campogalliani und debütierte 1962 am Teatro Nuovo Mailand als Paolino in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa. Seine Karriere entwickelte sich an den führenden Opernbühnen in Italien sehr schnell. Er trat an der Mailänder Scala (1973 als Don Giovanni in Gazzanigas »Il convitato di pietra«) und an der Oper von Rom auf, sang an den Opernhäusern von Bologna, Florenz, Palermo, Parma, Triest, Turin und Venedig und wirkte beim Maggio Musicale Fiorentino mit. Auslandsgastspiele brachten ihm die gleichen Erfolge; er gastierte an der Staatsoper von Wien (1966-70 als Beppe im »Bajazzo«, als Alfredo in »La Traviata« und als Fenton im »Falstaff« von Verdi), am Nationaltheater von Prag, in Amsterdam, Lyon, Straßburg und Mexico City. Seine rein lyrische, sehr ausdrucksvolle Stimme beherrschte das klassische Belcanto-Repertoire ebenso wie das Mozart-Fach und die entsprechenden Partien in Opern von Verdi, Puccini, Bizet, Massenet und Wolf-Ferrari. Angesehener Konzertsänger.

Schallplatten: Angelicum, Chant du Monde, darunter die komplette Oper »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn.

 

26.2. Dimitri KAVRAKOS wird 75

Dimitri Kavrakos

 Er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Athen. 1970 debütierte er an der Nationaloper Athen als Zaccaria in Verdis »Nabucco«. Bis 1980 blieb er Mitglied dieses Opernhauses. Nachdem er in der New Yorker Carnegie Hall in der Oper »Cecilia« von Refice aufgetreten war, erhielt er 1979 einen Ruf an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«). Bis 2007 hörte man ihn dort in insgesamt 166 Vorstellungen als Graf Walter in Verdis »Luisa Miller«, als Ferrando im »Troubadour«, als König wie als Ramfis in »Aida«, als Silva in »Ernani« von Verdi, als Capulet in Gounods »Roméo et Juliette«, als Sparafucile in »Rigoletto«, als Commendatore in »Don Giovanni«, als Timur in Puccinis »Turandot«, als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Zaccaria und als Albert in Halévys »La Juive«. In Europa trat er an der Oper von Genf (1984 als Oroveso in Bellinis »Norma«) und in Amsterdam auf. 1981 gastierte er an der Oper von Lüttich als Gremin im »Eugen Onegin«, die gleiche Partie sang er 1984 in Lyon und bei der Welsh Opera Cardiff. An der Opéra-Comique Paris gastierte er 1987 als Giorgio in Bellinis »I Puritani«, an der Grand Opéra Paris 1987 als Großinquisitor in »Don Carlos« und 1988 als Oroveso. An der Opéra Bastille Paris sang er 1995-96 und 1999 den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, 1996 den Oroveso, 1996 und 1998 den Lorenzo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1997 und 1999 den Timur. An der Mailänder Scala debütierte er 1985 als Melisso in Händels »Alcina«; er sang an der Scala auch 1993 den Commendatore in »Don Giovanni« und den Oberpriester in Spontinis »La Vestale«, 1994 den Sparafucile und 1997 den Raimondo. Weitere Gastspiele bei den Festspielen von Aix-en-Provence, Spoleto, Florenz (1989 als Giorgio in »I Puritani«) und Avignon. Bei den Festspielen von Glyndebourne gastierte er 1982 und 1986 als Commendatore. 1988 war er am Opernhaus von Köln als Ramfis zu Gast. In Nordamerika hörte man ihn an den Opern von Chicago (u.a. 1988 als Pater Guardian in Verdis »La forza del destino« und als Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini), Dallas (als Procida in Verdis »I Vespri Siciliani«) und San Francisco (1983 als Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli). An der Oper von Houston/Texas sang er 1987 den Oroveso, eine seiner Glanzrollen. 1984 trat er erstmals an der Covent Garden Oper London auf, und zwar als Pimen in »Boris Godunow« in den folgenden Jahren gastierte er dort als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, als Douglas in Rossinis »La donna del lago«, als Oroveso und als Enrico in »Anna Bolena« (1988 zusammen mit Joan Sutherland). Er war 1989 an der Oper von Rom als Silva zu Gast, 1990 beim Maggio Musicale von Florenz als Ernesto in »Parisina« von Donizetti, 1991 am Teatro San Carlo Neapel als Alfonso in »Lucrezia Borgia« vom gleichen Meister, 1993 dort und 1994 beim Festival von Ravenna als Oroveso, 1992 in Catania als Fiesco in »Simon Boccanegra«, beim Festival von Aix-en-Provence als Commendatore, im Stabat mater von Rossini und in der Missa solemnis von Beethoven. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1987 als Solist im Stabat mater von Dvorák, 1990-91 den Commendatore, 1991 auch den Bartolo in »Le nooze di Figaro«. An der Chicago Opera hörte man ihn 1990 als Gremin, 1992 als Timur, an der Oper von Rom 1992 als Raimondo. 1999 sang er am Teatro Municipal Rio de Janeiro den Großinquisitor, 2000 an der Canadian Opera Toronto den Arkel in »Pelléas et Mélisande«, am Teatro Colón Buenos Aires den Ferrando.

Schallplatten: HMV (»Les Danaïdes« von A. Salieri, »Don Giovanni«, Petite Messe solennelle von Rossini), Nightingale (»La Sonnambula« von Bellini), Sony (»La Vestale« von Spontini), EMI (Oroveso in »Norma«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.kavrakos.com/

 

27.2. Die tschechische Sopranistin Hana BERANOVÁ wird 70

 

 

 

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