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GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2020

07.02.2020 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM FEBRUAR 2020

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

1.2. Mikhail DAVIDOFF wird 60

 Er erhielt seine Ausbildung 1982-87 an der Akademie für Musik und Theater in der russischen Hauptstadt Moskau. 1987-95 trat er in Moskau auf, u.a. am Stanislawski Theater. Er sang 1991-94 am Bolschoi Theater Moskau u.a. den Alfredo in »La Traviata«, den Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin und den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. 1994 war er Preisträger beim internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Im gleichen Jahr gastierte er in der Arena von Verona als Radames in »Aida« und debütierte am Stadttheater von Luzern als Don José in »Carmen«, an das er dann engagiert wurde und an dem er auch als Pedro in »Tiefland« von E. d’Albert, als Canio im »Bajazzo« und als Don Carlos von Verdi auftrat. Er wurde darauf an das Opernhaus von Essen verpflichtet, dem er 1999-2007 als Mitglied und dann als Gast verbunden war (Debüt als Radames). Hier hörte man ihn u.a. als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, als Rodolfo in »Luisa Miller«, als Manrico im »Troubadour«, als Otello von Verdi, als Pinkerton in »Madame Butterfly« und als Dick Johnson in »La fanciulla del West« von Puccini. 1996 hörte man ihn bei der Nederlandse Reisopera (ehemals Forum Enschede) als Verdis Don Carlos. 1998 gastierte er an der Palm Beach Opera (Florida) als Cavaradossi in »Tosca«, am Opernhaus von Antwerpen als Calaf in Puccinis »Turandot« und als Manrico, 1999 an der Oper von Oslo wieder als Cavaradossi, an der Königlichen Oper Kopenhagen als Verdis Don Carlos und beim Glyndebourne Festival als Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini. 1999 sang er am Opernhaus von Essen den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, 2000 am Opernhaus von Köln als Don José, 2000-01 in Helsinki, wo er bereits früher als Don Carlos von Verdi gastierte, den Manrico. 2000 trat er in Essen als Otello von Verdi auf. 2002 sang er im Theater an der Wien den Marcello in »La Bohème« von Leoncavallo. 2005-06 gastierte er als Manrico bei den Bregenzer Festspielen. Weitere Gastspiele führten ihn an das Theater von St. Gallen, an die Deutschen Oper Berlin, an das Opernhaus von Rouen, an das Staatstheater von Wiesbaden und an das Stadttheater von Basel.

 

2.2. David ANGUS wird 65

 Informationen über den englischen Dirigenten auf seiner Homepage:

http://www.david-angus.com/

 

3.2. Malcolm MARTINEAU wird 60

 Er studierte Musik am St. Catharine’s College in Cambridge sowie am Royal College of Music in London. Er gilt als einer der führenden Liedbegleiter seiner Generation und hat mit den bedeutendsten Sängern der Welt zusammengearbeitet. Eigene Liederabend-Reihen gab Malcolm Martineau an der Londoner Wigmore Hall und beim Edinburgh International Festival. Er trat in ganz Europa auf, u. a. am Barbican Centre London, am Royal Opera House, Covent Garden, an der Mailänder Scala, dem Pariser Théâtre du Châtelet, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in der Berliner Philharmonie sowie im Konzerthaus Berlin, ferner im Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Konzerthaus und Musikverein, in der Alice Tully Hall und der Carnegie Hall in New York, an der Oper Sydney sowie bei den Festspielen in Aix-en-Provence, Wien, München, Salzburg und bei der Schubertiade Schwarzenberg. Zu seinen Einspielungen zählen sämtliche Volkslieder Beethovens und Alben mit Werken von Schubert, Schumann und englischen Komponisten gemeinsam mit Bryn Terfel, Schubert- und Strauss-Lieder mit Simon Keenlyside sowie das mit dem Grammy ausgezeichnete Album Songs of War, Liederalben mit Angela Gheorghiu, Barbara Bonney, Magdalena Kožená, Della Jones, Susan Bullock, Solveig Kringelborn, Anne Schwanewilms, Dorothea Röschmann und Christiane Karg. Des Weiteren umfasst seine Diskografie das Liedschaffen Faurés mit Sarah Walker und Tom Krause, das Liedschaffen Poulencs, die Liederzyklen Brittens, jene von Schubert mit Florian Boesch und von Max Reger mit Sophie Bevan sowie sämtliche Lieder Mendelssohns. In der vergangenen Spielzeit trat er mit Elīna Garanča, Christiane Karg, Anna Netrebko, Christopher Maltman und Bryn Terfel auf, gab Liederabende an der Wigmore Hall mit Dorothea Röschmann, Florian Boesch und Anne Schwanewilms und unternahm mit Simon Keenlyside eine USA-Tournee. Malcolm Martineau erhielt 2004 die Ehrendoktorwürde der Royal Scottish Academy of Music and Drama und wurde 2009 zum International Fellow of Accompaniment berufen. 2011 war er Künstlerischer Leiter des Leeds Lieder Festivals. Darüber hinaus wurde der Pianist 2016 zum Officer of the Order of the British Empire ernannt.

 

3.2. Mario LUPERI wird 65

Er studierte zuerst in Cagliari, dann in Verona und schließlich an der Accademia Chigiana von Siena. 1979 debütierte er bei den Festspielen von Perugia in Spontinis Oper »Olimpia« und sang beim gleichen Festival eine von der Eurovision ausgestrahlte Aufführung des Requiems von Cherubini. 1981 hörte man ihn am Teatro Massimo Palermo als Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart und beim Maggio Musicale von Florenz als Thoas in »Iphigénie en Tauride« von Gluck. Er begann dann eine sehr erfolgreiche Karriere an der Mailänder Scala; hier sang er 1982 den Kaiser in Strawinskys »Le Rossignol« und in  »Addio Garibaldi« von Girolamo Arrigo, 1983 und 2008 den Simone in »Gianni Schicchi« von Puccini, 1984 die Stimme Neptuns in Mozarts »Idomeneo«, 1985 den Plutone in »L‘Orfeo« von Monteverdi, 1986 den Oberpriester in Verdis »Nabucco«, 1988 den Loredano in Verdis »I due Foscari«, 1991 den Altamoras in »Lodoïska« von Cherubini und den Leone in Verdis »Attila«, 1992 den Giacomo in »Fra Diavolo« von Auber, 1995 den Jorg in Verdis »Stiffelio«, 2002 den Sparafucile im »Rigoletto« und 2014 den König Priamus in »Les Troyens« von Berlioz. Beim Festival von Macerata gastierte er 1984 als Colline in »La Bohème« und 1986 als Timur in »Turandot« von Puccini. 1986 war er an der Münchner Staatsoper als Colline und als Ramfis in »Aida« zu Gast. Die letztgenannte Rolle sang er auch 1987 bei den »Aida«-Aufführungen vor den Tempeln von Luxor. Er gastierte 1986-87 weiter bei den Festspielen von Avignon, in Toulouse, in Brüssel (als Pistola in Verdis »Falstaff«), in Aix-en-Provence und am Teatro San Carlo Neapel (als Oroe in »Semiramide« von Rossini und als Oroveso in Bellinis »Norma«). Bei den Festspielen in der Arena von Verona 1987 bewunderte man wiederum seinen Basso profondo in der Partie des Ramfis. 1988 erfolgte sein Nordamerika-Debüt an der Oper von Pittsburgh als Timur. 1990 trat er am Teatro Carlo Felice Genua in Puccinis »La Bohème« auf, am Teatro Fenice Venedig als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1995 gastierte er in Amsterdam als Caronte in Monteverdis »L‘Orfeo«. 1996 sang er bei den Aufführungen von Puccinis »La Bohème« auf der Piazza di Siena in Rom den Colline. 1987 Gastspiel an der Staatsoper Wien als Timur. 1996 trat er in Amsterdam als Sparafucile auf, 1998 als Angelotti in »Tosca«, ebenso 1998 am Teatro Goldoni in Florenz als Caronte in Monteverdis »L‘Orfeo«. Er gastierte 1999 in Amsterdam als Gott der Unterwelt/Orakel in »Alceste« von Gluck, 2000 an der Oper von Tel Aviv als Kardinal Brogni in »La Juive« von Halévy, beim Festival in La Coruna in Spanien und an der Oper von Tel Aviv als Commendatore im »Don Giovanni«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Pistola. An der Münchner Staatsoper war er als Pistola, als Mönch in Verdis »Don Carlos« und als Lodovico in Verdis »Otello« zu sehen. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten. Verheiratet mit der Pianistin und Dirigentin Tiziana Carlini, die an der Musikakademie in Parma wirkte.

Schallplatten: Phillips (Colline in »La Bohème«), Decca (Commendatore im »Don Giovanni«), Bongiovanni (Mitschnitt eines Konzerts von 1981), Sony (»Lodoïska« von Cherubini), Cetra (»I Cavalieri di Ekebù« von Zandonai); Videoland Wien (»Attila« von Verdi).

 

3.2. Simone ALAIMO wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger zuerst in Palermo und wurde dann in die Opernschule der Mailänder Scala aufgenommen. Er zeichnete sich bei mehreren Gesangwettbewerben aus (Voce Verdiane Busseto, Concorso Benjamino Gigli 1978, Concours Maria Callas 1980). Durch den berühmten Pädagogen Rodolfo Celetti wurde er in das Belcanto-Repertoire, vor allem in das Werk Rossinis, eingeführt. Nachdem er sich an der Mailänder Scala bereits 1977 und 1978 in Konzerten vorgestellt hatte und bei einem Gastspiel der Scala in Busseto den Leporello im »Don Giovanni« gesungen hatte, wirkte er in Mailand als Tancredi in Monteverdis »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda« und als Uberto in Pergolesis »La Serva Padrona« mit. 1980 sang er an der Piccolo Scala in Mailand den Tollo in der Oper »La Testa di bronzo« von C.E. Soliva. An der Mailänder Scala sang er dann 1982 den Alidoro in Rossinis »La Cenerentola«, 2001 und 2005 sang er dann in der gleichen Oper den Don Magnifico sowie 2002 den Basilio im »Barbier von Sevilla«. Seine Karriere entwickelte sich nunmehr sehr schnell. 1980 sang er in Las Palmas und in Genua (wo er seither oft auftrat), 1981 und dann immer wieder am Teatro San Carlo Neapel, seit 1982 auch an der Oper von Rom. 1982 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und beim Rossini Festival in Pesaro, 1982, 1984 und 1986 übernahm er bei den Festspielen von Martina Franca den Assur in Rossinis »Semiramide«. Hatte er bis 1984 Bass-Partien gesungen, so wandte er sich seitdem auch dem Bariton-Fach zu, so dass sein Rollenrepertoire einen besonders großen Umfang annahm. 1985 gastierte er am Teatro Gigliolo Savona in der Titelrolle der Donizetti-Oper »Torquato Tasso«, 1985 war er zu Gast am Théâtre Châtelet Paris, 1987 am Teatro San Carlos Lissabon. 1987 kam es zu seinem Nordamerika-Debüt an der Oper von Chicago als Mustafà in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. Am Theater von Savona sang er 1986 den Murena in Donizettis »L’Esule di Roma«, 1989 den Issachar in der vergessenen Oper »L’Ebreo« von Giuseppe Apolloni. An der Oper von San Francisco gastierte er 1988 in der amerikanischen Premiere von Rossinis »Maometto II.« in der Titelpartie, 1991 als Figaro in »Le nozze di Figaro«, 1992 als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore« und als Mustafà sowie 1995 als Don Magnifico. 1988 gastierte er mit großen Erfolgen an der Covent Garden Oper London (wieder in »L‘Italiana in Algeri«). Als Mustafà gastierte er 1990-2001 in insgesamt zwölf Vorstellungen auch an der Wiener Staatsoper. An der Oper von Monte Carlo sang er 1990 den Mustafà, in Paris den Assur in »Semiramide« (in einer konzertanten Aufführung). 1993 hörte man ihn an der Covent Garden Oper als Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1994 als Don Magnifico, 1993 an der Oper von Dallas als Assur. 1993 debütierte er als Assur an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2009 in insgesamt 72 Vorstellungen auch als Figaro in »Le nozze di Figaro«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Don Magnifico, als Don Pasquale und als Dulcamara aufgetreten ist. 1997 trat er am Teatro Bellini in Catania als Dulcamara auf, am Teatro Massimo Palermo als Falstaff von Verdi, 1998 an der Covent Garden Oper London und am Teatro Carlo Felice Genua als Basilio im »Barbier von Sevilla«, an der Grand Opéra Paris (Palais Garnier) als Mustafà. 1998 sang er am Opernhaus von Sevilla und 1999 am Teatro Massimo Palermo die Titelrolle in der lange vergessenen Oper »Alahor in Granata« von Donizetti. 2000 sang er an der Londoner Covent Garden Oper und am Opernhaus von Los Angeles den Don Magnifico. 2000 Gastspiel an der New Israeli Opera Tel Aviv als Mustafà. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Mustafà und als Selim. Von den vielen Bühnenpartien, die sein Repertoire bildeten, sind noch zu nennen: der Basilio im »Barbier von Sevilla« von Paisiello, der Bartolo in »Le nozze di Figaro«, der Graf Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, der Selim in Rossinis »Il Turco in Italia«, der Faraone in »Mosè in Egitto« (Covent Garden Oper 1994), der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, der König Heinrich VIII. in »Anna Bolena«, der Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, der Vater Miller in Verdis »Luisa Miller«, der Albano in »I Lituani« von Ponchielli und der Argante in »Rinaldo« von G.F. Händel.

Schallplatten: Philips (»La Cenerentola«, »Maria Stuarda« von Donizetti, Leporello im »Don Giovanni«, Petite Messe solennelle und Messa di Milano von Rossini), Decca (»L‘Elisir d’amore«, »I Masnadieri« von Verdi), Fonit Cetra (»Viva la mamma« und »L’Esule di Roma« von Donizetti), Bongiovanni (»Il Turco in Italia«, »Torquato Tasso«, »I Orazi e i Curiazi« von Cimarosa, »Crispino e la comare« von Ricci, »L’Ebreo« von Apolloni, »L’Esule di Roma« von Donizetti), Arkadia (Recital), Nuova Era (»Zaira« von Bellini), Erato (»Ermione« von Rossini), CBS (»Der Barbier von Sevilla« von Rossini), Ricordi (Severio in »Poliuto« von Donizetti), Naxos (Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«), Agorà (Sizilianische Lieder, Cantate buffe von Simone Mayr, Severo in »Poliuto« von Donizetti).

 

3.2. Hans-Jürgen WACHSMUTH wird 80

 Er war in Leipzig Schüler von Margarete Bäumer und von Rolf Apreck, seit 1974 auch von C. Weigand in Halle (Saale). 1965 debütierte er am Theater von Halle in der Barockoper »Scipio« von G.F. Händel. Bis 2005 wirkte er an diesem Haus und wandte sich in besonderer Weise der Interpretation von Partien in Werken von Händel und anderer Meister der Barock-Epoche zu. Dazu galt er als vortrefflicher Mozartsänger. Fast alljährlich wirkte er bei den in Halle veranstalteten Händel-Festspielen mit, in denen das Opernschaffen des großen Meisters in besonderer Weise vorgestellt wurde. Bei Gastspielen wie vor allem auch in Konzertveranstaltungen kam er in Deutschland, in Polen, in der CSSR und in Holland zu viel beachteten Erfolgen.

Schallplatten: Eterna (»Belsazar« von Händel).

 

4.2. Zachos TERZAKIS wird 70

 Seine Familie stammte von der Insel Kreta; er studierte zunächst an der Universität von Athen Geologie, ließ aber nebenbei seine Stimme ausbilden. Nachdem er 1976 beim Maria Callas-Wettbewerb den ersten Preis gewonnen hatte, nahm er für die Jahre 1976-79 ein Engagement an der Oper von Athen wahr, wo er als erste Solopartien den Alfredo in »La Traviata«, den Dimitrij im »Boris Godunow« und den Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill sang. Er sang dort auch den Elvino in Bellinis »La Sonnambula« und den Arrigo in Verdis »I Vespri Siciliani«. Der deutsche Dirigent Hans Pintgen, der ihn in Athen hörte, vermittelte dem jungen Sänger ein Engagement am Landestheater von Kiel. 1979-82 wirkte er am Stadttheater von Bielefeld und kam nun in Partien wie dem Titelhelden im »Faust« von Gounod, dem Herzog im »Rigoletto«, dem Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, dem Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, dem Guidon im »Märchen vom Zaren Saltan« von Rimsky-Korssakow, dem Prinzen in »Rusalka« von Dvorák, dem Vasco in Meyerbeers »Afrikanerin«, dem Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und dem Titelhelden in »Benvenuto Cellini« von Berlioz (1996) zu wichtigen Erfolgen. 1982-87 Mitglied des Opernhauses von Nürnberg; 1987-88 wirkte er bei den Festspielen von Bregenz als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen« mit. 1990-91 gastierte er auch an der Berliner Staatsoper als Hoffmann, 1991 an der Staatsoper Wien als Titelheld in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1992 in Linz/Donau als Don José in »Carmen«. Gastspiele am Opernhaus Zürich (u.a. 1989 als Fra Diavolo von Auber), an der Staatsoper Berlin (u.a. als Alfredo), an den Opernhäusern von Stuttgart und Hannover, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Essen und Wiesbaden, an der Staatsoper Hamburg, am Gärtnerplatztheater in München, an der Wiener Volksoper (als Hoffmann, als Barinkay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß, als Symon in Millöckers »Der Bettelstudent« und als Rossillon in Lehárs »Die lustige Witwe«), an den Opernhäusern von Kopenhagen, Helsinki und Bern (u.a. 1988 als Werther in der gleichnamigen Oper von Massenet), am Staatstheater Kassel (als Rodolfo) und an der Nationaloper Athen. Auch als Konzert- und Liedersänger erfolgreich aufgetreten. 1997 trat er am Staatstheater Kassel als Froh im »Rheingold« auf und wirkte als Solist beim Festival von Szczecin (Stettin) im Polnischen Requiem von Penderecki unter der Leitung des Komponisten mit. Seit 2005 lebt er in Athen als künstlerischer Direktor des Akropolis Konservatoriums und Professor für Klassischen Gesang und Oper. Nebenbei singt er in vielen Opern und Konzerten, komponiert und inszeniert. – Seine Tochter Irina Terzakis (* 1983 Bielefeld) studierte ebenfalls Gesang und trat bereits 1998 am Opernhaus von Bonn als Barbarina in »Figaros Hochzeit« auf.

Schallplatten: Concert Athens (»Der Mutter Ring« von Kalomiris), DGG (Polnisches Requiem von K. Penderecki).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.terzakis.com/

 

5.2. Andrew GREENAN wird 60

Biographie des Bassisten auf Englisch: https://www.atholestill.com/artist/andrew-greenan/

 

5.2. Die mexikanische Mezzosopranistin Adriana DÍAZ DE LEÓN wird 65

 

5.2. Phyllis BRYN-JULSON wird 75

 Sie entstammte einer ursprünglich norwegischen Familie. Sie erhielt ihre Ausbildung im Berkshire Music Centre in Tanglewood und hatte 1966 ein aufsehenerregendes Debüt, als sie zusammen mit dem Bostoner Sinfonie-Orchester in der »Lulu«-Sinfonie von Alban Berg das Sopransolo sang. 1973 kam sie in New York zu großen Erfolgen als Solistin mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Pierre Boulez. 1975 debütierte sie in England, indem sie in London die Solopartie in »Pli selon pli« von Boulez zum Vortrag brachte. 1976 sang sie in der amerikanischen Erstaufführung der zeitgenössischen Oper »Montezuma« von Roger Sessions (nach deren Uraufführung 1964 in Berlin) die Partie der Malinche. In der Saison 1986-87 trat sie an der Covent Garden Oper London in »Le Rossignol« von Strawinsky und in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel auf. 1990 hörte man sie in Berlin in »La Damoiselle élue« von Debussy, 1991 in der Royal Festival Hall London in dem dramatischen Monolog »Erwartung« von Schönberg. Sie unternahm Tourneen durch Australien, Neuseeland und Russland, wo sie 1987 am Moskauer Konservatorium in Meisterkursen Unterricht erteilte. In den USA sang sie zusammen mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, in England mit dem Orchester der BBC London. Sie galt als hervorragende Interpretin der modernen Musik und wurde als Solistin in Werken wie Schönbergs »Pierrot lunaire« weithin bekannt. Auch in ihren Liederabenden spezialisierte sie sich auf das Liedschaffen zeitgenössischer Komponisten.

Schallplattenaufnahmen auf RCA, darunter Lieder von Benjamin Britten, auf Etcetera in »Punch and Judy« von Birtwistle, auf Wergo im »Requiem für einen jungen Dichter« von B.A. Zimmermann, auf Erato in Werken von Boulez und Elliot Carter, auf Intercord in Schönbergs »Erwartung« und in der Missa Solemnis von Beethoven, auf RCA-Ariola in Schönbergs »Pierrot lunaire«, auf Sony in »Il Prigioniero« von Luigi Dallapiccola, auf Collins in Orchesterliedern von B. Britten, auf Music and Arts in Liedern von Charles Wuorinen, Gunther Schuller, Elliott Carter, Dallapiccola und O. Messiaën. Weitere Schallplatten auf Musica rediviva (Lieder von E. Krenek), Arabesque (Lieder von R. Schumann), Music Arts Programs of America (Lieder von Charles Wuorinen, L. Dallapiccola und Olivier Messiaen).

 

6.2. Helga THIEDE wird 80

 Sie war Absolventin der Musikhochschule Berlin, und dort in erster Linie Schülerin von Hermann Hähnel. 1967 debütierte sie am Staatstheater Schwerin als Marina in »Die vier Grobiane« von E. Wolf-Ferrari. Bis 1971 blieb sie in Schwerin und war dann 1972-84 am Theater von Dessau engagiert. 1984 wurde sie Mitglied der Staatsoper Dresden. Hier wie bei Gastspielen – zumeist innerhalb des Dresdner Ensembles – sang sie dramatische Sopranpartien aus allen Bereichen der Opernliteratur. In Dresden erregte sie 1989 als Leonore im »Fidelio« Aufsehen. 1990 gastierte sie an der Berliner Staatsoper, 1993 am Staatstheater von Kiel als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die sie auch 1995-96 in Dresden und 2001 am Opernhaus von Bordeaux gesungen hat. 1996 erlebte man sie an der Dresdner Staatsoper und 1997 am Opernhaus von Montpellier als Kostelnicka in Janáceks »Jenufa«. 1997 gastierte sie am Stadttheater von Basel als Mutter Stolzius in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann; 1999 sang sie an der Dresdner Staatsoper die Marschallin im »Rosenkavalier«. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind noch die Titelfigur in »Ariadne auf Naxos«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Eglantine in »Euryanthe« von Weber und die Mutter in »Der Gefangene« (»Il Prigioniero«) von Dallapiccola zu erwähnen. Die Künstlerin wurde auch als Konzertsolistin bekannt.

 

6.2. Ernst DUNSHIRN wird 85

 Er war Sängerknabe im Stift Melk und studierte nach der Matura Kirchenmusik an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Musikuniversität). Anschließend absolvierte er bei Hans Swarowsky eine Kapellmeisterausbildung und bei Dr. Hans Gillesberger eine Chorleiterausbildung. Als Assistent von Dr. Gillesberger machte er zahlreiche Einstudierungen für Konzerte und Schallplattenaufnahmen. In dieser Zeit unternahm er auch Tourneen mit dem Wiener Kammerchor und war Preisträger beim Concours International des Jeunes chefs d’Orchestre in Besancon mit anschließendem Studium in Frankreich. Neben seinen Studien war er Repetitor und Kapellmeister am Stadttheater Baden. Nach Abschluss seiner Studien war er Kapellmeister und Chordirektor an den Städtischen Bühnen Ulm. In dieser Zeit war er zusätzlich Leiter des Orchesters Studio Ulmer Musikfreunde. Außerdem gründete er einen Kinderchor und betreute ihn während dieser Zeit. 1970 folgte ein Engagement als Chordirektor und Kapellmeister an das Landestheater Salzburg. Neben dieser Tätigkeit leitete er zahlreiche Konzerte des Mozarteum Orchesters. Von Salzburg wurde er ans Landestheater Linz berufen. Dort veranlasste er die Neuorganisation und den Aufbau des Konzertchores des Landestheaters, der sich erfolgreich in vielen Konzerten im In- und Ausland bewährte. Neben seiner Tätigkeit am Theater konzertierte er auch mit dem Bruckner Orchester. Darüber hinaus war er viele Jahre lang Leiter des David Chores Eferding, mit dem er in vielen Konzerten das Repertoire von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Musik pflegte. 1994 erhielt er die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich für kulturelle Verdienste. 1996 wurde er mit dem Ehrenzeichen der Stadt Eferding ausgezeichnet. Er war viele Jahre hindurch bei verschiedenen Festspielen tätig: so zum Beispiel in Bayreuth, Bregenz, Salzburg und Verona. 1997 erfolgte die Berufung an die Wiener Staatsoper als erster Chordirektor. Er dirigierte an der Wiener Hofmusikkapelle und 1998-2001 an der Wiener Staatsoper (»Rienzi«). An der Universität für Musik und darstellende Kunst ist er Lehrbeauftragter für den Lehrgang „Chor Professional“. Nach einer erfolgreichen Japantournee wurde er zum Konzertdirektor der Wiener Vokalisten ernannt. Seit Herbst 2001 war er in maßgebender Position an der Opernschule für Kinder an der Wiener Staatsoper beschäftigt. Auch als Juror ist er immer wieder zu internationalen Wettbewerben eingeladen (Chor-Olympiade Linz 2000, Internationaler Chorwettbewerb Budapest 2001). Im Jänner 2002 war er eingeladen, das Neujahrskonzert in Hamilton, Kanada, zu dirigieren. Am 17. Dezember 2003 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen.

 

8.2. Anthony Raymond BECERRIL wird 75

 Schüler von Robert Lawrence und Felix Popper in New York, dann von Maestro Nicolosi in Rom. Bühnendebüt 1967 bei der Salmaggi Opera Company in New York als Silvio im »Bajazzo«. In seiner amerikanischen Heimat sang er an verschiedenen großen Operntheatern, vor allem an der New York City Opera und am Opernhaus von Philadelphia. Auch in Europa gastweise aufgetreten. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind zu erwähnen: der Escamillo in »Carmen«, der Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, der Germont-père in »La Traviata«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Masetto im »Don Giovanni«, der Belcore in »L’Elisir d’amore« von Donizetti, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Valentin im »Faust« von Gounod und der Wolfram im »Tannhäuser«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger bekannt geworden; er wirkte als Gesangspädagoge in New York.

 

8.2. Barbara MARTIG-TÜLLER wird 80

 Sie war die Tochter des Tenors Erwin Tüller (1904-71) und die Schwester des Bass-Baritons Nikolaus Tüller (* 1942). Sie war am Konservatorium von Bern 1959-68 Schülerin von Helene Fahrni und von Felix Loeffel, wurde auch durch Franziska Martienssen-Lohmann und Paul Lohmann, durch Ernst Haefliger und Sylvia Gähwiller (1969-71) in Zürich und schließlich in Bern durch Dennis Hall unterrichtet. Sie ging von ihrem Wohnort Bern aus ihrer Karriere nach. Dabei war sie in erster Linie als Konzertsolistin tätig. Seit 1966 trat sie als Oratorien- und Liedersängerin in einem weitreichenden Repertoire vor ihr Publikum. Sie sang Solo-Partien in den Passionen von J.S. Bach, in dessen H-Moll-Messe und in zahlreichen seiner Kantaten, in Werken von G.F. Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Verdi, Rossini, von A. Honegger, A. Berg, W. Burkhard, O. Schoeck, Debussy, Ravel, Satie, von Jan Dismas Zelenka, von Schubert und Richard Strauss. Sie gab Konzerte beim Bachfest in Mainz, bei den Händelfesten in Halle/Saale und Leipzig, in Turin, Rotterdam, Bristol, Autun, in Hilversum, Paris und Straßburg, vor allem aber in den Musikmetropolen in der Schweiz und in Deutschland. 1980 sang sie in Zürich das Sopransolo in »Nocturnes« von G. Holzer in der Uraufführung des Werks. Auch auf der Bühne ist sie aufgetreten. Sie gastierte an den Theatern von Basel, Bern, Luzern und Metz in Partien wie der Titelheldin in Flotows »Martha«, der Donna Elvira im »Don Giovanni«, der Elettra in Mozarts »Idomeneo«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, der Agathe im »Freischütz«, der Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« und der Mutter in »Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister. Am Stadttheater von Luzern übernahm sie in der Schweizer Erstaufführung von B. Brittens »Owen Wingrave« die Partie des Mrs. Julian (Spielzeit 1986-87). Seit 1986 wirkte sie in Bern im pädagogischen Bereich.

Schallplatten: Accord (»Apollo e Dafne« von Händel, Vokalwerke von J. Haydn), Carus-Verlag (Missa Dei Patris von J.D. Zelenka), Calig-Verlag (Harmonie-Messe von J. Haydn), Jecklin-Disco (Spiegel-Kantate von K. Cornell).

 

9.2. Wolfgang SCHÖNE wird 80

 

 Zuerst wurde er Volksschullehrer, besuchte dann jedoch seit 1964 die Musikhochschule Hannover; dort war er Schüler von Naan Pöld. Als dieser 1968 Professor an der Hamburger Musikhochschule wurde, folgte er ihm dorthin und erhielt 1969 sein Diplom als Konzertsänger und Pädagoge. Seit 1966 gewann er mehrere internationale Gesangwettbewerbe, u.a. in Bordeaux, Berlin, Stuttgart und s’Hertogenbosch. Er sang als Solist in dem Tonfilm »Die Chronik der Anna Magdalena Bach«. Konzertreisen, bei denen er sich als Oratoriensänger und zumal als Bach-Interpret, wie auch im Vortrag von Liedern, bewährte, führten ihn in die Zentren des deutschen Musiklebens, nach Belgien, Holland, Dänemark und Frankreich; in Übersee unternahm er Konzert-Tourneen in den USA, Mexiko und Argentinien. 1970 begann er seine Opernkarriere, indem er bei den Festspielen von Eutin als Ottokar im »Freischütz« debütierte. Er sang am Opernhaus von Wuppertal wie am Stadttheater von Lübeck (Debüt 1970 als Graf in »Figaros Hochzeit«) und schloss Gastspielverträge mit den Staatsopern von Wien (1972-93 als Wolfram im »Tannhäuser«, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Eugen Onegin, als Choroebus in »Les Troyens« von Berlioz, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Ottokar im »Freischütz«, als Minister im »Fidelio«, als Silvio im »Bajazzo«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Mandryka in »Arabella« und als Amfortas im »Parsifal«), Stuttgart (1973-82), und Hamburg (seit 1975) ab. 1976 sang er an der Staatsoper München, der er ebenfalls verbunden war, in der Uraufführung der Oper »Die Versuchung« von Josef Tal. 1980 wirkte er in Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von H. Reutter, 1992 an der Deutschen Oper Berlin in der von A. Reimanns »Das Schloss« (in der Partie des Josef K.) mit. An der Pariser Oper gastierte er 1980 als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1982 als Heerrufer im »Lohengrin«, 1983 als Falke in der »Fledermaus«, 1988 als Athanael in »Thais« von Massenet, 1991-92 und 2000-01 als Sprecher in der »Zauberflöte«, 1993 als Graf im »Capriccio« von R. Strauss, 1997 als Amfortas sowie 1998, 2003 und 2011 als Dr.Schön/Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg. Am 2.6.1983 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Die englische Katze« von H.W. Henze in der Partie des Tom mit, 1984 gastierte er an der Komischen Oper Berlin als Golaud in »Pelléas et Mélisande«. 1984 sang er bei der Eröffnung der restaurierten Stuttgarter Staatsoper den Don Giovanni. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1985-87 und 1990 den Grafen in »Capriccio«, 1988 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Der Prozess« von G. von Einem, 1988-89 den Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, 1999 und 2002 den Sprecher in der »Zauberflöte«, 2002 den Gyges in »Der König Kandaules« von A. von Zemlinsky und 2005 den Lodovico Nardi in »Die Gezeichneten« von Franz Schreker. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1986 als Wolfram, 1989 als Minister im »Fidelio« und als Graf im »Capriccio«, 1990 als Orest in »Elektra« und 1992 als Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. 1987 gastierte er beim Maggio Musicale Fiorentino als Graf im »Capriccio«, 1988 am Teatro Regio Turin als Gunther in der »Götterdämmerung«, am Opernhaus von Köln als Barak. 1990 hörte man ihn in Amsterdam als Amfortas, an der Hamburger Staatsoper als Wolfram, 1993 in Amsterdam als Fliegenden Holländer. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1996 eben falls als Dr. Schön, am Teatro Bellini Catania 1996 als Frank in »Die tote Stadt« von Korngold. 1996 hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart als Germont-père in »La Traviata«, in Amsterdam als Amfortas, an der Hamburger Staatsoper als Fliegenden Holländer, 1997 in Stuttgart in der Titelpartie der Oper »König Roger« von K. Szymanowski, 1998 in Amsterdam als Gunther. Am 24.1.1999 sang er an der Staatsoper Hamburg in der Uraufführung der Urfassung von »Hoffmanns Erzählungen« die vier dämonischen Partien. 1999 trat er an der Staatsoper von Dresden als Barak auf, an der Staatsoper von Stuttgart als Wanderer im »Siegfried«, 2000 an der Hamburger Staatsoper als Jaroslaw Prus in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, ebenfalls 2000 in der Londoner Albert Hall (konzertant) als Amfortas, an der Staatsoper Dresden als Fliegender Holländer. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gastierte er 2000 wieder als Barak, an der Stuttgarter Staatsoper als Mamma Agata in Donizettis »Le convenienze ed inconvenienze teatrali« (»Viva la Mamma«). 2001 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Hans Heiling in der gleichnamigen Oper von H. Marschner. Am Aalto Musiktheater Essen gastierte er als Arkel in »Pelléas et Mélisande«. An der Staatsoper im Schillertheater Berlin sang er in Bohuslav Martinus »Juliette«. An der Berliner Staatsoper sang er u.a. den Nourabad in Bizets »Les Pêcheurs de perles«, den Kuno im »Freischütz« und den Alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens.. Weitere Bühnenrollen: der Renato in Verdis »Maskenball«, der Ford im »Falstaff« von Verdi und der Grandier in »Die Teufel von Loudun« von Penderecki.

Schallplatten: Zahlreiche Bach-Kantaten im Claudius-Verlag, Matthäuspassion von Heinrich Schütz auf Cantate, BASF (Theresien-Messe von Haydn), CBS (Hohe Messe von J.S. Bach), Erato (Amfortas im »Parsifal«), RBM (»Doktor und Apotheker« von Dittersdorf), Orfeo (»Zaïde« von Mozart), DGG (»Giulio Cesare« von Händel), HMV (»Die schweigsame Frau« von R. Strauss). EMI (»Lulu«, Werke von K.A. Hartmann und L. Dallapiccola), Hänssler-Verlag (»Amadis de Gaule« von J. Chr. Bach, »Die Jahreszeiten« von J. Haydn, »Elias« von Mendelssohn), Carus-Verlag (Oratorium auf Worte aus der Bibel von Fanny Mendelssohn, Psalmen von Lili Boulanger); Thorn-Video (»Der Freischütz«), NVC-Arts-Video (Dr. Schön und Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg aus Glyndebourne, 1996).

 

10.2. Helmut KLOTZ wird 85

 Er war an der Musikhochschule Dresden im Gesangsfach Schüler von H. Fischer und studierte auch Violoncello. Er kam 1960 zu seinem Bühnendebüt bei den Sächsischen Landesbühnen Dresden-Radebeul als Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Neben seinem Wirken als Sänger in diesem Ensemble war er dort gleichzeitig als Cellist im Orchester beschäftigt. 1961 wurde er an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet, wo er zahlreiche Partien aus dem lyrischen und dem Charakterfach sang. Er gastierte mit dem Ensemble der Leipziger Oper in Jugoslawien und auf Kuba, auch in Bukarest war er zu Gast. 1968-69 war er auch wieder als Cellist, jetzt im Orchester der Sächsischen Staatskapelle Dresden, tätig. In Leipzig stand er im Dezember 1992 in seiner 2500. Vorstellung auf der Bühne; Er war noch in der Spielzeit 2011/12 am Opernhaus von Leipzig tätig. Zu seinen großen Partien gehörten der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Hauptmann in A. Bergs »Wozzeck« und der Fuchs in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Neben seinem Wirken auf der Bühne zeichnete sich der vielseitig begabte Künstler auch als Konzert- und Oratoriensänger aus und leitete seit 1973 den Leipziger Synagogalchor.

Schallplatten: Er sang auf Philips in »Der Mond« von Carl Orff, auf Eterna in »Wozzeck« von A. Berg.

 

11.2. Robert CHIONIS wird 60

 Er studierte am St. Louis Conservatory of Music und der University of Houston. Sein Operndebüt erfolgte an der Houston Grand Opera in der Welturaufführung von The Passion of Jonathan Wade von Carlisle Floyd und kurz darauf sang er ausgewählte Mozart-Arien mit dem Houston Symphony Orchestra. Es folgten zahlreiche Engagements an amerikanischen Opernhäusern, wo er viele Rollen des lyrischen Baritonfachs sang. Sein europäisches Debüt gab er mit der Wiener Taschenoper als Tarquinius in Brittens The Rape of Lucretia. Der große Erfolg bei Publikum und Presse zog weitere Auftritte in Produktionen der freien Wiener Opernszene, aber auch in Musicals nach sich, und er ließ sich daraufhin in Wien nieder, wo er sich in den letzten Jahren zu einem Experten für (zeitgenössische), amerikanische Musik entwickelte. Bei seinen regelmäßigen Konzertauftritten im Barocksaal des Alten Rathauses, im Salon des Palais Augarten, im Theater Drachengasse und Theater L.E.O. widmet er sich den neuen (Broadway-)Musicals, und präsentierte dem Publikum Ausschnitte aus u.a. Ryan Scott Olivers 35MM, David Yazbeks Dirty Rotten Scoundrels, Jason Robert Browns Songs for a New World und William Finns A New Brain. Die Komponisten der „New American Musical Generation“ wie eben Ryan Scott Oliver, Jason Robert Brown und William Finn, aber auch Michael John LaChiusa, John Bucchino, Sam Davis und Ricky Ian Gordon spielen eine zentrale Rolle bei seinen Auftritten. Liederabende sind für Robert Chionis ebenfalls ein wichtiger Bestandteil seiner Karriere, und so gelangten bisher zahlreiche Werke zeitgenössischer, amerikanischer Komponisten (Nancy Van de Vate, Victoria Bond, Christopher Berg) wie auch Kompositionen von Wilhelm Kienzl, Joseph Marx, Ernst Krenek, Kurt Weill und Benjamin Britten  zur Aufführung. Aber auch als Autor ist Robert Chionis sehr erfolgreich. 2009 fand die Premiere seiner One-Man-Show Surviving Love im Wiener Rampenlichttheater statt. Die gefeierte Produktion wechselte 2010 für mehrere Aufführungen ans Blackbox Theater Wien, 2011 zum Midtown International Theater Festival nach New York und 2012 erneut nach Wien, diesmal ins Amerika Haus (unter der Schirmherrschaft der amerikanischen Botschaft) und ans Theater Drachengasse. 2013 wurde die Produktion im Rahmen des Chicago Fringe Festivals präsentiert. Robert Chionis ist ebenfalls Autor von vier weiteren Theaterstücken (Jukebox-Musicals): The Road to Fame (2010), Der Fluch von Shadow’s Edge – Rückkehr der Vampire (2011), Around the World – Auf der Suche nach dem Licht (2012) und Once Upon a Mirror – Schneewittchen mal anders (2014), welche von Studenten der Broadway Connection im Akzent Theater Wien aufgeführt wurden. Weitere Höhepunkte seiner Laufbahn waren Jack in Frank Wildhorns Jekyll & Hyde mit den Vereinigten Bühnen Wien (im Theater an der Wien) sowie zahlreichen Musical-Tourneen durch Europa, wo er u.a. als Graf Krolock (Tanz der Vampire) Erfolge feierte. Er sang mehrmals im Wiener Konzerthaus, und gab 2009 sein Debüt im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins. Mit dem Musikverein LA PRIMA VOLTA interpretierte er in Revuen und Konzerten auch die traditionellen Musicals von Irving Berlin, Cole Porter und Leonard Bernstein, und in den Produktionen Zwischen Broadway und Oper, schlüpfte er in so unterschiedliche Rollen wie Candide, Sweeney Todd und Fredrik Egermann.

 

11.2. Benedikt KOBEL wird 60

 Er spielte bereits frühzeitig Cello, ließ dann aber an der Musikhochschule Wien seine Stimme, hauptsächlich durch Leopold Spitzer, ausbilden. Nachdem er zunächst als Bariton begonnen hatte, wechselte er bald in das Tenorfach und sang bereits 1983-85 Operettenpartien am Wiener Raimund-Theater. 1985-86 gehörte er dem Opernstudio der Wiener Staatsoper an, an der er 1986 als Gondoliere in Ponchiellis »La Gioconda« debütierte. 1985 wirkte er in Wien in konzertanten Aufführungen der Opern »Wozzeck« von Gurlitt und »Gespenstersonate« von A. Reimann mit. 1986 gewann er einen Gesangwettbewerb in Wien. An der Wiener Kammeroper sang er den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, am Pfalztheater Kaiserslautern 1987 den Alfredo in »La Traviata«. Als Adam im »Vogelhändler« von Zeller hatte er 1986 am Raimund-Theater Wien, 1988 in Klagenfurt und 1989 am Theater am Gärtnerplatz München (dort auch als Camille in Lehárs »Die lustige Witwe«) viel beachtete Erfolge. Seit 1987 Mitglied der Wiener Volksoper, an der er als Nicki in der Operette »Ein Walzertraum« von O. Straus debütierte und in den folgenden Jahren u.a. den Caramello in »Eine Nacht in Venedig« und den Alfred in der »Fledermaus« von Johann Strauß sang. Er trat aber auch in zahlreichen Opernpartien in Erscheinung und sang an der Volksoper 1991 den Don Ottavio im »Don Giovanni« und den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1992 den Camille in »Dantons Tod« von G. von Einem, 1996 den Marquis de Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Seit 1991 Mitglied der Wiener Staatsoper, an der er neben vielen kleineren Partien u.a. auch den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Odoardo in »Ariodante« von Händel, den Bastien in »Bastien und Bastienne« von Mozart, den Missail in »Boris Godunow«, den Flamand im »Capriccio« von R. Strauss, den Remendado in »Carmen«, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den Sänger wie den Valzacchi im »Rosenkavalier«, den Dr. Blind in der »Fledermaus«, den Henry Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den Tamino wie den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, den Jaquino im »Fidelio«, den Rodolphe in »Guillaume Tell« von Rossini, den Arturo wie den Normanno in »Lucia di Lammermoor«, den Prinz und den Kammerdiener in »Lulu« von A. Berg, den Malcolm in »Macbeth« von Verdi, den Goro in »Madame Butterfly«, den Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini, den Cassio wie den Roderigo in Verdis »Otello«,  den Beppe im »Bajazzo«, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Spoletta in »Tosca«, den Pong wie den Altoum in »Turandot« von Puccini, den Andres im »Wozzeck« von A. Berg, den Onkel Grillo in »Pinocchio« sowie die Titelrollen in den Kinderopern »Aladdin und die Wunderlampe« und »Das Traumfresserchen«. Bei den Festspielen von Ludwigsburg sang er 1993 den Jaquino im »Fidelio«, beim Festival von Spoleto 1994 den Andres im »Wozzeck«.

Schallplatten: MDG/Naxos (Jaquino in 2. Fassung des »Fidelio«); Pioneer-Video (»La Gioconda« von Ponchielli).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.benediktkobel.at/

 

11.2. Lenus CARLSON wird 75

 Ausbildung am Moorehead State College (Minnesota) durch Dwayne Jorgenson. Weitere Studien an der Juilliard Music School New York bei Oren Brown und im Opernstudio der Central City Opera (Colorado). Bühnendebüt 1967 an der Minneapolis Opera als Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. In der Folgezeit hatte er eine Karriere von Bedeutung an den führenden Operntheatern in den USA. 1972 wirkte er im American Opera Center New York in der Uraufführung der Oper »Lord Byron« von Virgil Thomson mit. 1972-73 sang er an der Oper von Dallas, 1973 in San Antonio, Boston und Washington. 1973 trat er auf der Studiobühne der New Yorker Metropolitan Oper als Aeneas in »Dido and Aeneas« von Purcell auf. 1974 erfolgte sein eigentliches Debüt an der Metropolitan Oper als Silvio im »Bajazzo«. Er trat dann an der Metropolitan Oper bis 1991 auch als Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Schtschelkalow in »Boris Godunow«, als Marcello in »La Bohème«, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Tierbändiger und Akrobat in »Lulu« von A. Berg, als Eugen Onegin von Tschaikowsky, als Albert im »Werther« von Massenet, als Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Billy Budd in der gleichnamigen Oper von B. Britten, als Escamillo in »Carmen«, als Masetto im »Don Giovanni«, als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, als Sharpless in »Madame Butterfly« und als Dr. Falke in der »Fledermaus« in insgesamt 173 Vorstellungen auf. An der Oper von Boston wirkte er 1974 in der amerikanischen Erstaufführung von Prokofjews »Krieg und Frieden« mit. An der Covent Garden Oper London gastierte er als Valentin. Beim Edinburgh Festival sang er am 27.8.1975 in der Uraufführung der Oper »Hermiston« von Robin Orr die Partie des Archie Weir und 1978 den Golaud in »Pelléas et Mélisande«. Er wurde dann 1982 Mitglied der Deutschen Oper Berlin, an der er 1983 einen besonderen Erfolg als Pierrot in Korngolds »Die tote Stadt« hatte. Er sang dort u.a. auch den Nevers in den »Hugenotten« von Meyerbeer, den Arcesius in »Die toten Augen« von E. d’Albert (1987), in der Uraufführung von Wolfgang Rihms »Oedipus« (4.10.1987), 1995 sehr erfolgreich in der Suppé-Operette »Die schöne Galathee« (den Midas), 1997 den Feldmarschall in H.W. Henzes »Der Prinz von Homburg« und den Vater in »Hänsel und Gretel«, 1998 den Klingsor im »Parsifal«, den Gunther in der »Götterdämmerung« und den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1999 den Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Pilatus in einer szenischen Aufführung der Matthäuspassion von J.S. Bach, den Baron Douphol in »La Traviata« und den Sprecher in der »Zauberflöte«, 2000 den Faninal im »Rosenkavalier« und den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«. 1983 Gastspiel in Brüssel im »Capriccio« von R. Strauss, 1986 an der Victoria State Opera Melbourne als Eugen Onegin. 1985 nahm er an der Nordamerika-Tournee der Deutschen Oper Berlin teil und sang u.a. in Los Angeles den Pierrot. 1991 gastierte er am Teatro Lirico Mailand in der italienischen Erstaufführung der Oper »Das verratene Meer« von H.W. Henze in der Partie des Ryuji Tsukazaki. An der Wiener Volksoper gastierte er 2005 in Nicholas Maws Oper »Sophie’s Choice« als Erzähler. Sein Bühnenrepertoire enthielt eine Fülle von Partien, darunter den Don Giovanni, den Malatesta im »Don Pasquale«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Ford in Verdis »Falstaff«, den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, den Papageno in der »Zauberflöte«, den John Sorel in Menottis »The Consul« und den Rangoni im »Boris Godunow« (Deutsche Oper Berlin 1995). Der Künstler, der sich auch gern dem zeitgenössischen Musikschaffen widmete, hatte darüber hinaus eine bedeutende Karriere als Konzertsänger.

Schallplatten: EMI (Albert in »Werther« von Massenet mit Alfredo Kraus und Régine Crespin); Arthaus-Video (Nevers in Meyerbeers »Die Hugenotten«, Deutsche Oper Berlin 1991). Weiters existiert auf Schallplatten ein privater Mitschnitt der Bostoner Aufführung von »Krieg und Frieden« von 1974, in der er den Prinzen Andrej Bolkonsky singt.

 

12.2. Paata BURCHULADZE wird 65

Er hatte ursprünglich die Absicht Bauingenieur zu werden und studierte dieses Fach am Georgischen Polytechnikum seiner Heimatstadt Tblissi. Seine schöne Stimme wurde jedoch 1972 durch den Gesangpädagogen Kheleschwili entdeckt, der ihn zu deren Ausbildung am Konservatorium von Tblissi bewog. 1975 sang er in einer Schüler-Aufführung dieser Musikhochschule den Mephisto im »Faust« von Gounod. Ein Jahr später, 1976, wurde er an das Opernhaus von Tblissi verpflichtet. 1978 ging er zur weiteren Fortbildung nach Italien. In Mailand war er u.a. Schüler der berühmten Altistin Giulietta Simionato. 1981 gewann er den Verdi-Concours in Verdis Geburtsort Busseto, ein Jahr später den Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. 1982 kam er wieder an die Oper von Tblissi, an der er als Mephisto, als Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini, als Leporello im »Don Giovanni«, als König René in »Jolanthe« von Tschaikowsky, als Gremin in dessen »Eugen Onegin« und vor allem als Titelheld im »Boris Godunow« von Mussorgsky auftrat. Großes Aufsehen erregte er dann als Gast am Bolschoi Theater Moskau, wo er den Leporello und den Boris Godunow zum Vortrag brachte. 1983 wirkte er beim Lichfield Festival in England als Solist in dem Oratorium »The Dream of Gerontius« von Elgar mit und gab aufsehenerregende Liederabende. Zu einer großen Sensation wurde 1984 sein Gastspiel an der Londoner Covent Garden Oper als Ramfis in Verdis »Aida«. An der Mailänder Scala gastierte er 1985 als Banquo in Verdis »Macbeth« und als Ramfis, 1986 als Pagano in »I Lombardi« von Verdi, 1986 und 1988 als Zaccaria im »Nabucco«, 1988 als Fiesco in »Simon Boccanegra«, 1989 als Graf Walter in Verdis »Luisa Miller«, 1994 und 1999 als Inquisitor in »L’Ange de Feu« von Prokofjew, 1997 im Verdi-Requiem, 1998 als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, 2000 und 2002 als Sparafucile im »Rigoletto« sowie 2002 als Boris Godunow; 1986 und 1990 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende. 1986 debütierte er als Graf Walter in »Luisa Miller« an der Wiener Staatsoper, an der bis 2008 in insgesamt 47 Vorstellungen auch den Boris Godunow, den Dosifej in »Chowanschtschina«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Zaccaria, den Fiesco, den König Philipp in Verdis »Don Carlos« und den Procida in Verdis »I Vespri Siciliani« sang. 1989 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Zaccaria, 1987 in Genua und 1988 in Philadelphia als Mefistofele von Boito. Bereits 1987 hatte er in Philadelphia als Antrittsrolle den Boris Godunow gesungen und wirkte im gleichen Jahr bei den Festspielen von Bregenz als Silva in Verdis »Ernani« mit. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1987-88 den Commendatore im »Don Giovanni«, 2002 den Timur in Puccinis »Turandot«; 1987 und 1990 gab er dort Liederabende, 2002 sang er dort auch das Bass-Solo im Verdi-Requiem und die Lieder und Tänze des Todes von Mussorgsky. 1988 gastierte er an der Covent Garden Oper als Boris Godunow. An der Pariser Oper sang er 1988 und 1992 den Boris Godunow, 1992 den Mephisto im »Faust« von Gounod, 1997 den Zaccaria, 2009-10 den Basilio im »Barbier von Sevilla«, 2012 den Commendatore und 2019 den König Priamos in »Les Troyens« von Berlioz. 1989 debütierte er als Ramfis an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2014 in insgesamt 102 Vorstellungen auch den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Boris Godunow, den Commendatore, den Iwan Chowanski, den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, den Zaccaria, den alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Kotschubej in Tschaikowskys »Mazeppa«, den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli und den Sparafucile sang. 1990 trat er an der Covent Garden Oper als Kontschak in Borodins »Fürst Igor« und als Inquisitor in »L’Ange de Feu« von Prokofjew, 1989 am Teatro San Carlos Lissabon als Mefistofele von Boito auf. 1991 (und 1995) sang er an der Staatsoper von München den Boris Godunow in der Urfassung der Oper und den Pater Guardian in Verdis »La forza del destino«. 1993 gastierte er bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea als Ramfis, an der Oper von Bordeaux als Boris Godunow, 1994 an der Oper von Tel Aviv als Boris Godunow, 1995 an der Staatsoper Stuttgart als Fiesco. 1995-96 sang er in der Arena von Verona, 1996 in der Berliner Deutschlandhalle den Zaccaria. An der Oper von San Francisco gastierte er 1996 als Kontschak, 2001 als Ramfis und 2003 als Sarastro in der »Zauberflöte«. 1997 Gastspiel an der Oper von Tel Aviv als Sparafucile, an der Staatsoper Hamburg als Basilio im »Barbier von Sevilla« und als Banquo bei den Festspielen von Macerata. 1998 gastierte er beim Edinburgh Festival als Graf Walter in »Luisa Miller«, an der Staatsoper Hamburg als Ramfis, an der Covent Garden Oper London als Zar Dodon in »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow. 1999 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Pater Guardian und an der Oper von St. Petersburg (Marienskij Theater) den König Philipp. 2000 übernahm er an der Bayerischen Staatsoper München den Großinquisitor im »Don Carlos«, am Theater von St. Gallen den Basilio im »Barbier von Sevilla«, am Teatro Real Madrid den Pater Guardian, an der New Israeli Opera Tel Aviv den Banquo. In der Spielzeit 2000-01 trat er an der Oper von Washington als König Philipp auf. 2001 gastierte er an der Staatsoper Hamburg als Boris Godunow. An der Oper von Monte Carlo sang er 2012 den Kotschubej und 2019 den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«. 2012 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Commendatore, in Valencia als Sparafucile, im Teatro Filarmonico Verona als Banquo, 2013 in Valencia als Basilio im »Barbier von Sevilla«, beim Maggio Musicale Fiorentino als Großinquisitor im »Don Carlos«, 2014 an der Staatsoper Hamburg als Kontschak, 2017 an Der Covent Garden Oper London als Großinquisitor im »Don Carlos«, 2018 an der Covent Garden Oper London als Alter Strafgefangener in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. – In seiner Stimme paarten sich in schönster Ausgewogenheit dunkle Tonfülle, Kraft und Intensität des Ausdrucks, Klarheit der Diktion und Musikalität des Vortrags.

Schallplatten: Auf Decca kam 1985 eine Platte mit Szenen aus Opern von Mussorgsky und Verdi heraus; dann viele weitere Aufnahmen auf Decca (Basilio im »Barbier von Sevilla«, Silva in »Ernani«, »Simon Boccanegra«, »Aida«, russische Lieder), DGG (Pater Guardian in »La forza del destino«, Dosifej in »Chowanschtschina«, Mozart-Requiem, Lieder von Mussorgsky und Rachmaninoff), HMV (Sparafucile im »Rigoletto«), Philips (»Samson et Dalila«), Koch/Schwann (Colline in »La Bohème«, Zaccaria in »Nabucco«), Melodiya-Eurodisc (Recital), Ricordi/Agorà (Vescovo in »La Fiamma« von O. Respighi), GIB-Classics (»La damnation de Faust« von H. Berlioz); Pioneer-Video (Ramfis in »Aida«), Decca-Video (»Fürst Igor« von Borodin), DGG-Video (Ramfis in »Aida«, Metropolitan Oper 1989).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://burchuladze.com/

 

12.2. Gilda CRUZ-ROMO wird 80

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Mexico City, wo Angel Esquivel ihr hauptsächlicher Lehrer war. 1962 debütierte sie in Mexico City als Ortlinde in der »Walküre« von R. Wagner. Nach ersten Erfolgen in ihrer Heimat gewann sie den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper und leitete damit eine glanzvolle internationale Karriere ein. 1969 trat sie an der City Opera New York als Margherita in »Mefistofele« von Boito auf. 1970 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen (Debüt als Maddalena in »Andrea Chénier«) und sang dort die Nedda im »Bajazzo«, die Butterfly, die Leonore in den Verdi-Opern »La forza del destino« und »Il Trovatore«, die Tosca, die Traviata, die Amelia in »Un Ballo in maschera«, die Aida, die Manon Lescaut wie die Suor Angelica in den gleichnamigen Opern von Puccini, die Desdemona im »Otello« von Verdi und die Elisabetta im »Don Carlos«. Insgesamt trat sie an der Metropolitan Oper bis 1984 in 163 Vorstellungen auf. 1972-73 hörte man sie an der Londoner Covent Garden Oper als Aida, die als ihre größte Kreation galt, und mit der sie 1973 auch an der Mailänder Scala (wo sie 1975 auch als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera« zu sehen war) zu großen Erfolgen kam. 1973 gastierte sie an der Oper von Boston als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«. Gastspiele an der Staatsoper von Wien (1973-76 als Butterfly, als Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, als Tosca, als Aida und als Luisa Miller in der gleichnamigen Oper von Verdi), am Bolschoi Theater Moskau, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Pariser Grand Opéra (1976 als Leonore im »Troubadour«), in Barcelona, Rom, Venedig, Turin, Chicago, New Orleans (1984 als Aida), Dallas, Baltimore, Philadelphia und bei den Festspielen von Verona (1974) ließen in ihr eine der großen Sopranistinnen ihrer Generation erkennen. In der Saison 1988-89 hörte man sie an der New Jersey Opera als Medea in der gleichnamigen klassischen Oper von Cherubini und als Matilda in der amerikanischen Erstaufführung von Mascagnis »Silvana«. Nicht weniger bedeutende Konzertkarriere.

Ihre reich gebildete, ausdrucksstarke Stimme ist auf Schallplatten der Marken RAI und Angelicum (Stabat mater von Rossini) zu hören. Sie singt auf HRE die Leonore im »Troubadour«, auf Lévon die Titelrolle in »Aida«.

 

12.2. Edy AMEDEO wird 85

 Sie war am Conservatorio Giuseppe Verdi Mailand Schülerin von Renza Ferrari. Debüt 1957 am Teatro Nuovo Mailand als Suor Angelica in der gleichnamigen Puccini-Oper. Nachdem sie 1953 den Gesangwettbewerb der RAI und 1959 den Puccini-Concours gewonnen hatte, kam es zu einer großen Karriere der Künstlerin an den ersten italienischen Bühnen, darunter an der Mailänder Scala (1963 als Donna Rosita in »Il linguaggio dei fiori« von R. Rossellini, 1966 als Lola in »Cavalleria rusticana« und 1972 als Madame Butterfly), an den Opern von Rom, Genua, Florenz, Turin, Triest, Venedig, Bologna, Palermo, Parma und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla. Internationale Gastspielauftritte an der Grand Opéra Paris, an den Staatsopern von Wien (1967 als Mimì in Puccinis »La Bohème« und 1971 als Butterfly), Berlin, Hamburg, in Karlsruhe, Wiesbaden, Frankfurt a.M., an der  Deutschen Oper Berlin, an der Oper von Monte Carlo, in Bordeaux, Marseille, Nantes, Toulouse, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Komischen Oper Berlin, an der Nationaloper Prag, an der Covent Garden Oper London, in Barcelona, Lissabon, an der City Opera New York, an der Chicago Opera und bei den Festspielen von Aix-en-Provence. Dabei sang sie bevorzugt Partien aus dem lyrischen Repertoire: die Titelheldinnen in »Anna Bolena« und »Maria Stuarda« von Donizetti, die Minnie in »La fanciulla del West«, die Tosca, die Liu in »Turandot«, die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, die Desdemona im »Otello« von Verdi, die Violetta in »La Traviata«, die Leonore im »Troubadour«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Titelrolle in »La Wally« von Catalani, die Agnese in »Beatrice di Tenda« von Bellini, die Micaela in »Carmen«, die Francesca da Rimini wie die Luisa Miller in den Opern gleichen Namens von Zandonai und Verdi, die Marguerite in Gounods »Faust« und die Titelfiguren in »Manon« von Massenet und in Puccinis »Manon Lescaut«.

Aufnahmen auf Supraphon (Recital) und auf italienischen Privatmarken (Mitschnitte von Radiosendungen).

 

13.2. Anna STEIGER wird 60


In L’Heure Espagnol“

 Sie war die Tochter des englischen Schauspielerehepaars Rod Steiger und Claire Bloom, wurde in den USA geboren, studierte aber 1977-83 an der Guildhall School London bei Noëlle Barker Gesang. Sie war u.a. Schülerin von Vera Rozsa. 1982 gewann sie den Peter Pears Award und konnte 1983 bei den Festspielen von Aldeburgh Partien in den Opern »The Turn of the Screw« von B. Britten und »Jolanthe« von Tschaikowsky übernehmen; 1983-84 sang sie im Chor der Glyndebourne Touring Opera. 1984 sang sie bei der Gesellschaft Opera 80 die Dorabella in »Così fan tutte«. 1984 gewann sie den Richard Tauber Award, mit dessen Hilfe sie durch Studien bei Irmgard Seefried in Wien ihre Ausbildung ergänzte. 1984-85 sang sie im Chor des Glyndebourne Festivals. 1985-86 gehörte sie dem National Opera Studio London an. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1985 die Frasquita wie die Micaela in »Carmen«, 1986 die Miss Wordsworth in B. Brittens »Albert Herring«, 1987 die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel und am 5.10.1987 die Sashka in der Uraufführung der Oper »The Electrification of the Soviet Union« von Nigel Osborne. Beim Glyndebourne Festival sang sie 1986 die Virtù wie die Titelpartie in der Monteverdi-Oper »L’Incoronazione di Poppea«, 1987 die Frasquita, 19897-88 die Concepcion und das Eichkätzchen in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel. In der Spielzeit 1985-86 gastierte sie in Lausanne als Clorinda in »La Cenerentola« von Rossini, in der folgenden Saison 1986-87 sang sie bei der Opera North Leeds die Musetta in »La Bohème«. 1988 erfolgte ihr Debüt an der Covent Garden Oper London als Blumenmädchen im »Parsifal« danach sang sie dort die Karolka in »Jenufa« von Janácek. An der English National Opera hörte man sie in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1989 als Concepcion, die als ein besonderer Höhepunkt in ihrem Repertoire galt, 1997 als Tisbe in »La Cenerentola« von Rossini, 1998 als Noémie in »Cendrillon« von Massenet und 1999 als Alisa in »Lucia di Lammermoor«. 1989 gastierte sie in Lausanne als Serpetta in »La finta giardiniera« von Mozart. In Los Angeles erlebte man sie 1989 als Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill (USA-Debüt), in Amsterdam 1990 als Despina in »Così fan tutte«. 1990 trat sie an der City Opera New York als Concepcion auf, 1991 in Seattle als Zerline im »Don Giovanni«, in St. Louis als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, an der Staatsoper Stuttgart als Despina in »Così fan tutte«, 1992 in Amsterdam als Zerline und als Despina, 1994 als Meg Page in Verdis »Falstaff«. 1995 sang sie an der Oper von Monte Carlo die Maddalena im »Rigoletto«. 2000 gastierte sie am Theater von St. Gallen in der Schweiz als Marquise de Berkenfield in »La fille du régiment« von Donizetti. Gleichzeitig bildete sich eine große Konzertlaufbahn heraus. Bereits 1986 gab sie ein glanzvolles Konzert in der Londoner Wigmore Hall; 1988 sang sie beim Aldeburgh Festival in »Poème de l’Amour et de la Mer« von Chausson, zusammen mit dem Scottish National Orchestra das Sopransolo im Requiem von Gabriel Fauré. Konzerte in Belgien, Deutschland, Jugoslawien wie beim Festival von Edinburgh, dazu Radiosendungen über BBC London bezeichnen den Fortgang ihrer Karriere.

Schallplatten: ASV (»Les Malheurs d’Orphée« von D. Milhaud), Teldec (Despina in »Così fan tutte«).

 

13.2. Rosanna DIDONÈ wird 65

Gesangstudium am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig bei Maestro Paolo Minto Bonini, auch Schülerin von Frau Enza Ferrari. Nachdem sie bereits 1977 in einer Fernsehaufzeichnung von Verdis »Macbeth« mitgewirkt hatte, debütierte sie 1978 in Padua als Serpina in »La Serva padrona« von Pergolesi. Es folgten Auftritte am Teatro Fenice Venedig in »Idomeneo« von Mozart und 1981 als Rosette in »Manon« von Massenet, 1983 als Bianca in »La Rondine« von Puccini. 1980 sang sie am Theater von Alessandria die Despina in »Così fan tutte«, 1982 in Turin die Clarice in »Il mondo della luna« von J. Haydn, am Teatro Verdi Padua 1982 die Frasquita in »Carmen«, 1984 die Musetta in Puccinis »La Bohème«. Oft war sie am Teatro Verdi Triest anzutreffen, u.a. 1982 als Gnese in »Il Campiello« von Wolf-Ferrari, 1984 als Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1985 als Barbarina in »Le nozze di Figaro«, 1987 als Kaiserin Marie-Louise in »Háry János« von Z. Kodály und 1988 als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1985 gastierte sie in Holland als Egloge in »Nerone« von Mascagni, 1987 in Bulgarien als Biancofiora in Zandonais »Francesca da Rimini« 1982 sang sie an der Oper von Rom die Voce dal cielo in Verdis »Don Carlos«, 1988 die Madame Silberklang in Mozarts »Schauspieldirektor«. Von ihren Bühnenpartien sind noch die Gilda im »Rigoletto«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Carolina in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Norina im »Don Pasquale«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Nannetta in dessen »Falstaff« und die Lauretta in »Gianni Schicchi« zu nennen. In Mailand wie in Wien und in vielen anderen Musikmetropolen trat sie als Konzertsängerin auf.

Schallplatten: Bongiovanni (»Nerone« von Mascagni, »Francesca da Rimini« von Zandonai).

 

13.2. Christine von WIDMANN wird 95

 Ihre Ausbildung fand an der Wiener Musikhochschule, bei Salvatore Salvati am Salzburger Mozarteum und bei Erna Westenberger in Frankfurt a.M. statt. Sie war 1947-50 am Theater von Luzern, 1950-51 am Stadttheater von Basel, 1951-59 am Stadttheater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern engagiert. Dazu hatte sie eine internationale Gastspielkarriere. Sie gastierte an den Opernhäusern von Zürich (Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, Baronin im »Wildschütz« von Lortzing) und Lausanne, an der Staatsoper Stuttgart, an der Volksoper Wien und am Theater am Gärtnerplatz München, am Stadttheater Heidelberg, am Stoll Theatre London, in New York, Chicago, New Orleans und Toronto. Ihr Bühnenrepertoire enthielt Partien wie die Susanna und den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Despina in »Così fan tutte«, die Papagena in der »Zauberflöte«, die Nedda im »Bajazzo«, die Undine von Lortzing, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Musetta in »La Bohème«, die Butterfly, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Lucieta in »Die vier Grobiane« und die Susanna in »Il segreto di Susanna« von E. Wolf-Ferrari. Große Erfolge hatte sie auf dem Gebiet der Operette in Werken von J. Strauß, C. Zeller, M. Ziehrer, E. Eysler, P. Abraham, R. Benatzky, E. Kálmán, F. Lehár, S. Jones, L. Fall und G. Jarno. Sie wirkte am Stadttheater von Bern in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Rusalka« von A. Dvorák (Spielzeit 1950-51 als Küchenjunge) und »Der Prozess« von Gottfried von Einem (1953-54 als Fräulein Bürstner, dann auch am Opernhaus von Zürich) mit, außerdem am Stadttheater Luzern in der Uraufführung der Operette »Auf nach Paris« von Leo Schottlaender (1947-48 als Blanche) und in der Schweizer Erstaufführung von »Manina« von Nico Dostal (1947-48 als Carla Lichtenau). Sie trat als Konzert- und Rundfunksängerin in Erscheinung und wirkte später als Leiterin eines von ihr begründeten Opernstudios in Bern.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage:

http://www.privatepro.ch/christinevonwidmann/

 

14,2, Estrella RAMIREZ wird 70

 Biographie der mexikanische Mezzosopranistin auf Spanisch: https://www.ecured.cu/Estrella_Ram%C3%ADrez  

 

14.2. Jean-Jacques CUBAYNES wird 70

 Er studierte zuerst Chemie, dann jedoch Musik und Gesang am Konservatorium von Toulouse, anschließend 1975-78 im Opernstudio der Grand Opéra Paris. Im November 1978 debütierte er am Opernhaus (Théâtre Capitole) von Toulouse und gastierte seitdem oft an diesem Haus. Er sang hier u.a. den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Colline in »La Bohème«, den Zuniga in »Carmen«, den Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und den Monterone im »Rigoletto«. 1987 trat er erstmals an der Pariser Grand Opéra auf (Antrittsrolle: Publio in »La clemenza di Tito« von Mozart). Er sang hier auch 1987 und 1991 die Stimme Neptuns in Mozarts »Idomeneo«, 1991 den alten Hebräer in »Samson et Dalila«, 1993-94 den Zuniga, 1992 den Frère Ruffin in »Saint Francois d‘Assise« von O. Messiaen sowie 1993 und 1995 den Samuel in Verdis in »Un ballo in maschera«. Er gab Gastspiele an allen größeren französischen Opernhäusern, u.a. am Theater von Metz (1980), in Nantes (1983), Montpellier (seit 1985), Tours (1986), Angers, Toulon, Bordeaux (1986) und seit 1987 vielfach an der Opéra du Rhin Straßburg, wo er als Basilio im »Barbier von Sevilla« sehr erfolgreich auftrat. Er gastiere auch im Ausland, so in Dublin, Sevilla und Perugia sowie bei den Festspielen von Bregenz, wo er 1991-92 als Zuniga auftrat. Sein Bühnenrepertoire war umfangreich und enthielt u.a. den Oroveso in »Norma«, den Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, den Mephisto in »La damnation de Faust«, den Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, den Arkel in »Pelléas et Mélisande«, den Don Giovanni, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, den Geronte in Puccinis »Manon Lescaut«, den Gessler in Rossinis »Wilhelm Tell«, den Sparafucile im »Rigoletto«, den Lothario in »Mignon« von A. Thomas, den Lodovico in Verdis »Otello«, den Eremiten im »Freischütz«, den Daland in »Der fliegende Holländer« und den Alaska Wolf Joe in Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«.

Schallplatten: EMI (vollständige Opern »Mireille« von Gounod und »Padmâvati« von Roussel).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.jjcubaynes.com/

 

14.2. Sergio FONTANA wird 70

 Er studierte seit 1970 bei Fernando Bandera in Mailand und begann 1972 seine Karriere auf der Bühne. In den Jahren 1980-81 war er nochmals Schüler des großen Tenors Mario del Monaco. Er trat als Gast an den Theatern von St. Gallen und Bern, am Grand Théâtre Genf (1972 als Bote in »Antigone« von A. Honegger), am Teatro Comunale Bologna, beim Maggio Musicale von Florenz, an der Mailänder Scala (1976 in Verdis »Macbeth«, 1977 in »Moses und Aron« von A. Schönberg, 1982 und 1985 als Schmidt in »Andrea Chénier« von Giordano, 1985 als Onkel Bonze in Puccinis »Madame Butterfly« und 1990 als Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«) und an den Theatern von Metz und Klagenfurt auf. Seine Bühnenpartien waren u.a. der Sparafucile im »Rigoletto«, der Zaccaria in »Nabucco« von Verdi, der Vaudemont in dessen »I Vespri Siciliani«, der Pater Guardian in »La forza del destino« und der Wurm in Verdis »Luisa Miller«, der Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini, der Baldassare in »La Favorita« von Donizetti, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Timur in »Turandot« von Puccini, der Zuniga in »Carmen« und der Biterolf im »Tannhäuser«. Er war der künstlerische Leiter des Festivals von Gstaad im Schweizer Kanton Bern.

Schallplatten: DGG (»Macbeth« von Verdi), Decca (Onkel Bonze in »Madame Butterfly«), Virgin Records.

 

14.2. Kazimierz PUSTELAK wird 90

 Zuerst Studium der Agrarwissenschaft, dann Schüler von Czeslaw Zaremba in Krakau und von Gennaro Barro in Mailand. Debüt 1957 an der Oper von Krakau als Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, eine seiner Glanzrollen. 1960 Mitglied der Nationaloper von Warschau. Er erschien als Gast am Bolschoi Theater Moskau, an den Nationalopern von Prag, Budapest und Bukarest, in Lodz, Tiflis (Tblissi), an der Königlichen Oper von Stockholm und bei den Festspielen von Wiesbaden. Seine schön gebildete, in ihrem Ausdrucksvermögen sehr variable Stimme leistete ihr Bestes im lyrischen Repertoire, vor allem in Opern von Donizetti, Rossini, Mozart, Moniuszko, Verdi, aber auch in modernen Werken von Strawinsky, Rudzinski, dazu in einem vielseitigen Konzertprogramm.

Schallplatten: Muza (vollständige Opern »Halka« und »Das Gespensterschloss« von Moniuszko, »König Roger« von Szymanowski, Werke von Rudzinski), Capriccio (»Boris Godunow«).

 

15.2. Donna BROWN wird 65

Sie studierte Gesang zunächst in ihrer kanadischen Heimat, dann bei Edith Mathis in der Schweiz. Nachdem sie in Kanada bereits als Bühnen- wie als Konzertsängerin aufgetreten war, kam sie seit Mitte der achtziger Jahre auch durch Gastspiele in Europa zu großen Erfolgen. 1985 war sie an der Opéra-Comique in Paris als Aricie in der Oper »Hippolyte et Aricie« von Rameau zu hören. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1989 als Madeleine im »Postillon von Lonjumeau« von A. Adam, 1990 als Roggiero in Rossinis »Tancredi«, 1990 als Morgana in Händels »Alcina«, 1993 als Pamina in der »Zauberflöte« und 1997 als Almirena in Händels »Rinaldo«. 1989 gastierte sie am Théâtre des Champs-Elysées Paris als Amina in Bellinis »La Sonnambula«. 1990 trat sie am Théâtre Châtelet Paris als Morgana in Händels »Alcina« auf, ebenfalls 1990 in Vancouver als Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, in Toronto als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito«. Im Wiener Konzerthaus sang sie 1991 die Poppea in einer konzertanten Aufführung von Händels »Agrippina«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1992 die Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell. Am 29.5.1993 wirkte sie in der Eröffnungsvorstellung des neuen Hauses der Oper von Lyon in der Uraufführung der Oper »Rodrigue et Chimène« von Debussy/Denissow als Chimène mit. Aus ihrem Bühnenrepertoire seien die Susanna in »Le nozze di Figaro«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Despina in »Così fan tutte«, die Gilda im »Rigoletto«, die Nannetta in Verdis »Falstaff«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss hervorgehoben.

Schallplatten: DGG (»Die Schöpfung« von J. Haydn), RCA-Erato (»Scylla et Glaucus« von J.M. Leclair, »Rodrigue et Chimène« von Debussy/Denissow), Hänssler-Verlag (Deutsches Requiem von J. Brahms, »Der Messias« von Händel, Messe As-Dur von Schubert), Philips (»Agrippina« von Händel, »Saul« von Händel, Messe Solennelle von Berlioz, Quattro pezzi sacri von Verdi), Opus (Lieder von Fanny Mendelssohn), EMI (»Don Carlos« von Verdi als Voce celeste).

 

15.2. Renate LENHART wird 80

 Sie war am Wiener Konservatorium Schülerin von Peter Klein und H. Hudec; weitere Studien bei E. Philipp, bei Zoë Prasch von Formacher und bei Hilde Zadek in Wien. Bühnendebüt 1962 am Stadttheater von Bern (Schweiz) als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. Sie sang dann 1963-64 am Landestheater Salzburg, 1964-67 an der Wiener Kammeroper und nahm an einer Südamerika-Tournee teil. 1967 wurde sie an das Opernhaus von Zürich berufen, an dem sie länger als 30  Jahre als erste lyrische Koloratursopranistin wirkte. Gastspiele an den Opernhäusern von Köln und Hannover, am Stadttheater von Basel, an den Staatsopern von Wien (1972-74 als Sophie im »Rosenkavalier«, als Glauce in Cherubinis »Medea« und als Susanna in »Le nozze di Figaro«) und München, an der Wiener Volksoper, bei den Festspielen von Bregenz (1970 als Adele in der »Fledermaus«, 1972 als Rosina in »List und Liebe« von J. Haydn, 1974 als Micaela in »Carmen«), in Paris, Lille, Bordeaux und Rio de Janeiro. Mit dem Zürcher Ensemble gastierte sie u.a. an der Mailänder Scala (1978 als Fortuna/Giunone in »Il ritorno d’Ulisse in patria« und als Fortuna in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), bei den Festspielen von Edinburgh, Wiesbaden und Athen. Aus ihrem umfangreichen Bühnenrepertoire sind hervorzuheben: die Titelfigur in Flotows »Martha«, die Clarissa in »Il mondo della luna« von J. Haydn, die Zerline im »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marzelline im »Fidelio«, das Ännchen im »Freischütz«, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und die Liu in Puccinis »Turandot«. Am Opernhaus von Zürich wirkte sie in den Schweizer Erstaufführungen einiger Opern mit: »Re Cervo« von H.W. Henze (1969 als Constanza), »Bomarzo« von A. Ginastera (Spielzeit 1970-71 als Julia Farnese), »Ein Stern geht auf aus Jakob« von P. Burkhard (1972-73 als Maria) und »Der Jakobiner« von A. Dvorák (1977-78 als Terinka). In Zürich war sie an den Aufführungen der Monteverdi-Opern unter N. Harnoncourt beteiligt. Noch 1999 sang sie am Opernhaus von Zürich die Gräfin de Coigny in »Andrea Chénier« von Giordano. Angesehene Konzertsopranistin. Verheiratet mit dem Leiter des Internationalen Opernstudios Zürich Marc Belfort (1934-98).

Schallplatten: Telefunken (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Koch-Records (»Kleider machen Leute« von Zemlinsky).

 

15.2. George Alexander ALBRECHT wird 85

Als Sohn des Arztes Carl Albrecht ist er ein Ururenkel des Bremer Großkaufmanns Baron Ludwig Knoop, jüngerer Bruder des Politikers Ernst Albrecht und Vater des Dirigenten Marc Albrecht sowie Onkel der Politikerin Ursula von der Leyen. Er studierte Violine, Klavier und Komposition und erhielt 1954 den „Prix d’excellence“ der Accademia Chigiana in Siena, Italien. Nach Stationen am Bremer Theater am Goetheplatz (1958–61) und am Landestheater Hannover (1961–65) wurde er mit 29 Jahren 1965 zum Generalmusikdirektor der Niedersächsischen Staatsoper Hannover berufen und war damals jüngster GMD in Deutschland. Er war im Laufe seiner Karriere u. a. Gastdirigent der Berliner und Münchner Philharmoniker, der Bamberger Symphoniker, der Staatskapelle Dresden und des Gewandhausorchesters Leipzig. Er dirigierte sämtliche deutsche Rundfunk-Orchester und stand bei zahlreichen ausländischen Orchestern am Pult, darunter die Warschauer Philharmonie, das Orchestre Philharmonique de Paris, die Tschechische Philharmonie sowie die Rundfunk-Orchester Turin, Mailand und Rom. Opern- und Konzertgastspiele führten ihn nach Bologna, Barcelona, Madrid, Triest, Turin, Venedig, zur Philharmonie St. Petersburg, an das Opernhaus Zürich, zur Wiener Staatsoper (1998 Parsifal, 2001 Götterdämmerung), zum Wiener Konzerthaus und zum Wiener Musikverein, den Salzburger Festspielen und in die Carnegie Hall in New York. Im Februar 1992 debütierte er in Japan beim NHK-Sinfonieorchester Tokio. Nach 32 erfolgreichen Jahren verließ Albrecht mit Ende der Spielzeit 1992/93 die Hannoversche Oper, um sich zunehmend Gastdirigaten zu widmen. 1990-95 war Albrecht Gastdirigent an der Semperoper Dresden und leitete 1994 in Leipzig die Neuinszenierung der Oper Moses und Aron von Arnold Schönberg. Eine Honorarprofessur verbindet ihn mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Zu seinen Schülern zählen die Dirigenten Volkher Häusler und Michael Mader. Als Generalmusikdirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar unternahm er seit 1996 Gastspielreisen u. a. nach Berlin, Köln, München, Wien, Salzburg, Antwerpen, Luxemburg sowie nach Japan. Auf einer seiner letzten Gastspielreisen (Herbst 2004) dirigierte er die Staatskapelle Weimar mit Wilhelm Furtwänglers Sinfonischem Konzert für Klavier und Orchester und Beethovens 5. Sinfonie in ganz Deutschland und Österreich. Seine CD-Einspielungen mit diesem traditionsreichen deutschen Orchester konzentrieren sich besonders auf für Weimar geschriebene Werke von Liszt, Wagner, Strauss und Humperdinck. Besondere Höhepunkte unter den zahlreichen Gastspielen, die Albrecht unternahm, stellten in der Saison 2003/04 das Dirigat von Antonin Dvoráks Stabat Mater mit dem New Zealand Symphony Orchestra beim New Zealand International Festival und die Einstudierung von Richard Wagners Der fliegende Holländer an der Opera Australia in Sydney und in Melbourne dar. Für dieses Projekt erhielt er im Jahr 2005 den Conductors Award in der Kategorie Oper vom australischen Kritikerpreis Green Room Award. Albrechts Opern- und Konzertrepertoire ist breit gefächert. Einen Schwerpunkt bildet die Neue Musik, was zahlreiche Uraufführungen und exemplarische Einstudierungen (z. B. Aribert Reimanns Troades, Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten, Schönbergs Moses und Aron) belegen. Neben dem musikdramatischen Schaffen Mozarts und Wagners bilden die Symphonik Bruckners und Mahlers einen weiteren Schwerpunkt in Albrechts Schaffen. So erhielt er unter anderem für seine Aufführung des Mahlerschen Gesamtwerkes 1985 die Gustav-Mahler-Goldmedaille der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft und schrieb das umfangreiche Werk Die Symphonien Gustav Mahlers. Immer wieder setzt er sich für selten gespielte Werke ein, wie z. B. von Hans Pfitzner, über den er auch wissenschaftlich forschte und die Studie Das Sinfonische Werk Pfitzners verfasste, Erwin Schulhoff, Allan Pattersson und nicht zuletzt Wilhelm Furtwängler, dessen Sinfonien er derzeit als Präsident des Vereins Wilhelm-Furtwängler-Gesamtausgabe ediert. Es sind drei CDs mit allen Sinfonien Furtwänglers mit der Staatskapelle Weimar erschienen. Seine erste Komposition, ein Lied, schrieb George Alexander Albrecht im Alter von 11 Jahren im Oktober 1946. Im August 2019 Uraufführung seiner 1. Sinfonie „Sinfonia due Mondi“ für Mezzosopran und großes Orchester auf Texte von Ulla Hahn (Staatskapelle Weimar, Ltg.: Marc Albrecht).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.george-alexander-albrecht.de/

 

16.2. Andreas HOMOKI wird 60

 Er studierte Schulmusik und Germanistik in Berlin (West). 1987 ging er als Regieassistent und Abendspielleiter an die Kölner Oper, wo er bis 1993 engagiert war. 1988-92 war er außerdem Lehrbeauftragter für szenischen Unterricht an der Opernschule der Musikhochschule Köln. Hier entstanden erste eigene Inszenierungen. 1992 führte ihn seine erste Gastinszenierung nach Genf, wo seine Deutung der Frau ohne Schatten internationale Beachtung fand. Die Inszenierung, die später auch am Pariser Théâtre du Châtelet gezeigt wurde, erhielt den französischen Kritikerpreis des Jahres 1994. 1993-2002 war Andreas Homoki als freier Opernregisseur tätig und inszenierte u.a. in Köln, Hamburg, Genf, Lyon, Leipzig, Basel, Berlin, Amsterdam und München. Bereits 1996 debütierte er an der Komischen Oper Berlin mit Falstaff, es folgten Die Liebe zu drei Orangen (1998) sowie im Jahre 2000 Die lustige Witwe. 2002 wurde Andreas Homoki als Nachfolger von Harry Kupfer zum Chefregisseur der Komischen Oper Berlin berufen, deren Intendant er 2004 wurde. Neben seinen Regiearbeiten an der Komischen Oper Berlin inszenierte er während seiner Intendanz u.a. am Théâtre du Châtelet in Paris, an der Bayerischen Staatsoper München, am New National Theatre Tokyo, an der Sächsischen Staatsoper Dresden und der Hamburgischen Staatsoper. Im Juli 2012 inszenierte er unter der musikalischen Leitung von William Christie David et Jonathas von Marc-Antoine Charpentier für das Festival in Aix-en-Provence – eine Produktion, die später auch u.a. in Edinburgh, Paris und New York gezeigt wurde. Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist Andreas Homoki Intendant des Zürcher Opernhauses und inszenierte seither Der fliegende Holländer (Koproduktion mit der Mailänder Scala und der Norwegischen Staatsoper Oslo), Lady Macbeth von Mzensk, Fidelio, Juliette, Lohengrin (Koproduktion mit der Wiener Staatsoper), Luisa Miller (Hamburgische Staatsoper), Wozzeck, My Fair Lady (Komische Oper Berlin), I puritani, Medée, Das Land des Lächelns, Lunea, welche von der Zeitschrift „Opernwelt“ zur Uraufführung des Jahres 2017/18 gekürt wurde, sowie zuletzt Sweeney Todd von Stephen Sondheim. Andreas Homoki ist seit 1999 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

 

17.2. Ellen SHADE wird 75

 Ausbildung der Stimme in Santa Fé, im Juilliard American Opera Center und bei dem Pädagogen Cornelius Reid in New York. Zu ihrem Bühnendebüt kam es 1972 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Liu in »Turandot« von Puccini. In Europa sang sie in Westdeutschland (vor allem in Frankfurt a.M.) und beim Maggio Musicale Fiorentino. Sie nahm dann ihren Wohnsitz in New York und war in den USA an den Opern von New Orleans, Pittsburgh, Philadelphia und an der City Opera New York (Debüt 1981 als Donna Elvira im »Don Giovanni«) zu hören. 1976 wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet (Antrittspartie: Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«). An der Metropolitan Oper New York trat sie bis 1989 auch als 1. Dame in der »Zauberflöte«, als Donna Elvira, als Freia im »Rheingold«, als Delilah in dem szenisch aufgeführten Oratorium »Samson« von Händel und als Sieglinde in der »Walküre« auf. Sie trat in den Jahren 1976-82 an der Chicago Opera auf (Debüt als Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, später auch als Amelia in »Simon Boccanegra« und als Luisa Miller von Verdi sowie 1976 als Eve in Pendereckis »Paradise Lost« und als Ilia in »Idomeneo« von Mozart). 1978 sang sie an der San Francisco Opera die Donna Elvira im »Don Giovanni«, bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1981 die Donna Anna in der gleichen Oper. 1979 Gastspiel an der Mailänder Scala als Eve in Pendereckis »Paradise Lost«, 1981 am Opernhaus von Köln als Donna Anna. 1982-86 trat sie an der Oper von Santa Fé als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Arabella von R. Strauss, als Katja Kabanowa von Janácek und als Delilah im »Samson« von Händel auf, am Théâtre de la Monnaie Brüssel 1982-85 als Luisa Miller, als Amelia in »Simon Boccanegra«, als Katja Kabanowa und als Rosalinde in der »Fledermaus«. 1985 in Cincinnati als Aida. 1988 gastierte sie am Theater an der Wien in Wien als Florinda in der Premiere der Schubert-Oper »Fierrabras« und wiederholte diese Partie 1990 auch an der Wiener Staatsoper. Im gleichen Jahr sang sie in Amsterdam die Katja Kabanowa. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1988 in einer konzertanten Aufführung der Oper »Der Prozess« von G. von Einem und 1992 die Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1988 als Katja Kabanowa, 1990 als Ariane in »Ariane et Barbe-Bleue« von Dukas und als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, 1992 als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten«. In Amsterdam gastierte sie 1991 als Kaiserin in der »Frau ohne Schatten« und als Iphigénie in Glucks »Iphigénie en Tauride«. 1997 gastierte sie an der Oper von Dallas als Marschallin im »Rosenkavalier«. Man schätzte sie besonders in Verdi- und Richard Strauss-Opern. Von den Partien, die sie auf der Bühne gesungen hat, sind noch zu nennen: die Fiordiligi in »Così fan tutte«, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Euridice im »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Mimi in »La Bohème« von Puccini, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Nedda in Leoncavallos »Bajazzo«, die Micaela in »Carmen« und die Salud in »La vida breve« von Manuel de Falla. Auch als Konzert- und Oratoriensolistin hatte sie eine große, internationale Karriere.

Schallplatten: Intercord (Glagolitische Messe von Janácek).

 

17.2. Hans-Joachim KETELSEN wird 75

 Er wurde in Dresden durch die bekannten Sänger und Pädagogen Arno Schellenberg und Johannes Kemter ausgebildet. 1973 debütierte er am Theater von Freiberg (Sachsen) als Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing. Er blieb bis 1976 an diesem Haus tätig und war dann 1976-82 am Stadttheater von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) engagiert. 1982 wurde er an die Staatsoper von Dresden berufen. Hier wirkte er am 13.2.1985 bei der Eröffnungsvorstellung der wieder aufgebauten Semper-Oper mit Webers »Freischütz« in der Partie des Fürsten Ottokar mit. Er sang dort in der Uraufführung von Eckehard Mayers »Der goldene Topf« den Lindhorst (25.5.1989). Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire bildeten Rollen wie der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Titelheld im »Don Giovanni«, der Macbeth von Verdi (Chemnitz 1993), der Telramund im »Lohengrin« (Dresden 1995), der Amfortas im »Parsifal« (Dresden 1988), der Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg« (Dresden 1994), der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss (Dresden 1995, Halle/Saale 1996), der Orest in dessen »Elektra«, der Gil in »Der Günstling« von Wagner-Régeny und der Peer Gynt in der gleichnamigen Oper von Werner Egk. Mit der Staatsoper Berlin war er durch einen Gastvertrag verbunden; er sang dort 1990 den Grafen Luna im »Troubadour«, 1991 den Amonasro in »Aida« und den Heerrufer im »Lohengrin«. Gastspiele (u.a. 1994 am Teatro Verdi Triest) wie Konzertreisen führten ihn in die deutschen Musikzentren, aber auch nach Spanien und Japan. 1994 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. Bis 2013 sang er an diesem Haus in insgesamt 56 Vorstellungen außerdem noch den Telramund, den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, den Faninal im »Rosenkavalier« und den Amfortas. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte er 1996-2001 als Kothner, 1998 sowie 2000-01 als Donner im »Rheingold«, 2000-01 als Gunther in der »Götterdämmerung« und 2010 als Telramund mit. 1997 sang er an der Staatsoper Dresden den Pentheus in »Die Bassariden« von H.W. Henze und den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, in Tokio gastierte er als Telramund, den er auch 1998 an der Hamburger Staatsoper übernahm. 1998-99 sang er an der Dresdner Oper den Kommandanten im »Friedenstag« von R. Strauss sowie den Gianni Schicchi in der gleichnamigen Puccini-Oper. 1999 sang er an der Oper von Rom den Donner. 1999-2004 gastierte er an der Wiener Staatsoper in insgesamt sechs Vorstellungen als Beckmesser und als Kurwenal. 2000 trug er an der Dresdner Staatsoper den Faninal und den Renato in Verdis »Maskenball« vor. 2000 gastierte er am Teatro Comunale Bologna als Jochanaan.

Schallplatten: Denon (»Der Freischütz«, Mitschnitt der Dresdner Aufführung von 1985), BGM-Ariola (Morone in »Palestrina« von H. Pfitzner), EMI (Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Teldec (Geisterbote in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss; Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1999).

 

17.2. Rosl ZAPF wird 95

 Die österreichische Sängerin erhielt ihre Ausbildung hauptsächlich durch die Pädagogin Stoja von Milinkovic in Graz. Ihre Bühnenkarriere begann sie mit einem Engagement am Salzburger Landestheater in den Jahren 1945-49. 1949 ging sie an das Opernhaus von Frankfurt a.M. und blieb bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1976 eins der beliebtesten Mitglieder dieses Hauses. Sie wirkte dort 1962 in der Uraufführung der Oper »Die Alkestiade« von Louise Talma wie in den deutschen Erstaufführungen von Hindemiths »Cardillac« (1952 in der Neufassung des Werks) und von R. Rossellinis »Un Sguardo dal Ponte« (1962) mit. 1954 trat sie am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, 1956 bei den Festspielen von Salzburg (3. Dame in der »Zauberflöte«), 1959 am Teatro San Carlos Lissabon auf; auch an der Grand Opéra Paris ist sie als Gast erschienen. Ihr Bühnenrepertoire hatte seine Höhepunkte in Partien wie der Marcellina und dem Cherubino in »Figaros Hochzeit«, der Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Mary in »Der fliegende Holländer«, dem Hänsel in »Hänsel und Gretel«, der Azucena im »Troubadour«, der Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, der Magdalene im »Evangelimann« von Kienzl, der Gräfin Geschwitz in »Lulu« von Alban Berg, der Wirtin im »Boris Godunow«, der Mrs. Herring in »Albert Herring« von B. Britten und der Czipra im »Zigeunerbaron« von J. Strauß. Nicht weniger von Bedeutung war die Künstlerin als Operetten- wie als Konzertsängerin.

Schallplattenaufnahmen auf MMS (Amneris in »Aida«-Querschnitt).

 

19.2. Leslie RICHARDS wird 70

 Sie wurde am San Francisco Conservatory ausgebildet. 1979 debütierte sie an der Oper von San Diego. 1980 gewann sie den Nationalen Wettbewerb der Metropolitan Oper New York, 1984 den Richard Tucker-Concours. 1980-87 sang sie an der Oper von San Francisco (anfänglich kleinere Partien wie die Rossweisse in der »Walküre«, die Inez im »Troubadour«, die Alisa in »Lucia di Lammermoor«, die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, die Giovanna im »Rigoletto«, die Mère Jeanne in »Dialogues des Carmélites«, die Tisbe in »La Cenerentola«, die Clotilde in »Norma« und die Amme im »Boris Godunow«, später auch größere Partie wie die Emilia in Verdis »Otello«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, die Maddalena im »Rigoletto« und die Fenena im »Nabucco«; 1983 wirkte sie hier auch in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Midsummer Marriage« von M. Tippett mit), 1983 an der Hawaii Opera, 1984 Gastspiel beim Festival von Como. Das Jahr 1985 brachte Auftritte bei der Fort Worth Opera, bei der Canadian Opera Toronto, und schließlich sang sie 1986 in Freiluftaufführungen der Metropolitan Oper New York die Amneris in »Aida«. 1986 kam es auch zu Auftritten beim Spoleto Festival (USA), an den Operntheatern von Philadelphia und Anchorage. 1988 trat sie an der City Opera New York auf, 1989 an der Oper von Seattle, 1991 in Washington, Cleveland und an der Connecticut Opera. Man schätzte die Künstlerin vor allem als Mozart-Interpretin, doch sang sie ein weitreichendes Repertoire sowohl für die Bühne wie für den Konzertsaal.

Schallplatten: Sonic Arts Recording (Mozart-Arien).

 

20.2. Christoph ESCHENBACH wird 80

Er wuchs als Kriegswaise bei der Cousine seiner Mutter, der Pianistin Wallydore Eschenbach, in Schleswig-Holstein und Aachen auf. Der Unterricht bei ihr legte den Grundstein für seinen musikalischen Werdegang. Nach dem Studium bei Eliza Hansen (Klavier) und Wilhelm Brückner-Rüggeberg (Dirigieren) ebneten ihm erste Preise als Pianist beim ARD-Wettbewerb 1962 und dem Concours Clara Haskil 1965 auch international den Weg. Gefördert von Mentoren wie George Szell und Herbert von Karajan, verlagerte Christoph Eschenbach seinen Fokus zunehmend auf das Dirigieren: Er war Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Züricher Tonhalle-Orchesters (1982-86), Musikalischer Direktor der Houston Symphony (1988-99), Künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik Festivals (1999-2002) sowie Musikalischer Direktor des NDR Sinfonieorchesters (1998-2004), des Philadelphia Orchestra (2003-08) und des Orchestre de Paris (2000-10). 2010-17 leitete Christoph Eschenbach das Washington National Symphony Orchestra. Ab September 2019 hat er die Leitung des Konzerthausorchesters Berlin übernehmen. Als Gegengewicht zu seinen vielen festen Verpflichtungen setzt Eschenbach bewusst auf eine extensive Gastdirigenten-Tätigkeit, unter anderem bei den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra, der Staatskapelle Dresden, der Scala sowie dem NHK Symphony Orchestra, Tokyo. Eine besonders fruchtbare kammermusikalische Partnerschaft verbindet Christoph Eschenbach mit dem Bariton Matthias Goerne.  Christoph Eschenbach ist Ritter der Légion d’honneur, Commandeur des Arts et des Lettres und Gewinner des Leonard Bernstein Preises. 2015 wurde er als Pianist und Dirigent mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis ausgezeichnet.

Engagements an der Wiener Staatsoper (2013 Capriccio von R. Strauss und Die Zauberflöte, 2014 Idomeneo) und der Opéra national de Paris (2010 Mathis der Maler) sowie bei den Salzburger Festspielen (2013 Così fan tutte und 2014 Don Giovanni).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.christoph-eschenbach.com/

 

21.2. Lisbeth BALSLEV wird 75

 Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester besuchte sie während vier Jahren das Vestjysk Konservatorium in Esbjerg (Dänemark). Zum Abschluss ihrer Ausbildung kam sie in die Opernschule der Königlichen Oper Kopenhagen, wo sie noch während des Studiums 1976 als Jaroslawna in Borodins »Fürst Igor« debütierte. 1977 wurde sie reguläres Mitglied der Kopenhagener Oper. Hier sang sie u.a. die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Leonore in Verdis »Troubadour« und die Senta in »Der fliegende Holländer«. 1977 erfolgreiches Gastspiel in Bern (Schweiz) als Elettra in Mozarts »Idomeneo« im gleichen Jahr sang sie am Opernhaus von Zürich die Senta. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie 1978-82 und 1984-85 die Senta sowie 1986 die Gutrune in der »Götterdämmerung«. 1979-83 Mitglied der Staatsoper von Hamburg, an der sie als Elsa im »Lohengrin« ihr Debüt hatte. 1979 eröffnete sie die Saison an der Staatsoper von München in der Titelpartie der Oper »Iphigenie auf Tauris« von Gluck. Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Dresden, an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Wiener Staatsoper (1985 als Salome in der gleichnamigen Oper von R. Strauss, 1986 als Gutrune und 1987 als Senta), an der Deutschen Oper Berlin, an der Stuttgarter Staatsoper, an den Opernhäusern von Köln und Frankfurt a.M. Bei den Festspielen von Schwetzingen sang sie die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann (25.4.1982). 1988 gastierte sie mit dem Ensemble der Kölner Oper in Tel Aviv, 1987 an der Mailänder Scala als Salome, am Teatro San Carlos Lissabon als Senta, in Bern als Elisabeth im »Tannhäuser« und an der Jütländischen Oper Aarhus als Sieglinde in der »Walküre«; 1988 war sie an der Oper von Lyon zu Gast und sang in Turin und Florenz die Isolde in »Tristan und Isolde«, die sie 1989 an der Jütländischen Oper wiederholte (und mit deren Ensemble auch 1990 beim Edinburgh Festival vortrug). Am 6.11.1989 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses (Cultural Centre) von Hongkong (mit dem Ensemble des Opernhauses von Köln) die Leonore im »Fidelio«. 1990 hörte man sie am Opernhaus von Dortmund als Brünnhilde in der »Walküre«, 1991 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf als Agave in »Die Bassariden« von H.W. Henze, am Opernhaus von Köln als Senta, 1992 am Opernhaus von Essen, 1993 an der Oper von Nizza und am Theater von Metz, 1996 am Opernhaus von Montpellier wieder als Isolde. 1993 sang sie an der Jütländischen Oper Aarhus die Brünnhilde in der »Walküre«, später im gesamten Nibelungenring. 1997 gastierte sie an der Oper von Toulouse als Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, 1998 sang sie an der Oper von Kopenhagen die Ortrud im »Lohengrin«, an der Jütländischen Oper Aarhus die Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss.

Schallplatten: EMI (Gutrune in vollständigem Ring-Zyklus, München 1989), Philips (Senta in »Der fliegende Holländer« auch als Video).

 

21.2. D’Anna FORTUNATO wird 75

 Sie studierte in den Jahren 1965-72 am New England Conservatory in Boston bei Frederick Jagel und Gladys Miller. Sie setzte ihre Ausbildung durch Studien bei Phyllis Curtin im Berkshire Music Center fort. In den Jahren 1974-82 ging sie einer Lehrtätigkeit an der Longy School of Music in Cambridge nach. Ihr Europa-Debüt erfolgte 1980 in Paris, als sie mit der Boston Camerata dort die Titelrolle in »Dido and Aeneas« von Purcell sang. 1981 gab sie ihr erstes Konzert in New York. Auch auf der Opernbühne hatte sie eine erfolgreiche Karriere. 1979 wirkte sie in New York in der Uraufführung der Oper »Full Moon in March« von John Harbison mit, 1983 sang sie als Antrittsrolle an der City Opera New York den Ruggiero in »Alcina« von Händel. Sie gastierte an der Oper von Boston, an der Kentucky Opera, der San José Opera, der Connecticut Opera (1986 Rosina im »Barbier von Sevilla«), an der Glimmerglass Opera und am Rochester Opera Theatre. Sie wirkte oft bei internationalen Festspielen mit, so beim Tanglewood Festival, beim New York International Festival of the Arts, beim Bach Festival in Rom und beim Carmel Bach Festival. Seit 1983 trat sie regelmäßig beim Monadnock Music Festival in New Hampshire auf, und zwar sowohl als Opern- wie als Konzert- und Liedersängerin. In ihrem sehr umfassenden Repertoire fanden sich bevorzugt Werke der Barockzeit wie moderne Kompositionen.

Schallplatten auf verschiedenen Marken: Harmonia mundi, London Records, New World Records, Nonesuch, Music Masters, Newport Classic (Hagar in »Ismaele« von A. Scarlatti, »Berenice« von Händel, »Médée« von Cherubini), Vox (»Ezio«, »Imeneo« und »Faramondo« von Händel), Erato (»Jonny Johnson« von K. Weill); auf Koch Records in der vollständigen Oper »Byron« von Virgil Thomson.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.dannafortunato.com/

 

21.2. John BRÖCHELER wird 75

 Neffe des bekannten Baritons Caspar Bröcheler (1911-83). Ausbildung der Stimme an der Musikhochschule von Maastricht durch Leo Ketelaars; weitere Studien bei Pierre Bernac in Paris. Zuerst wurde er als Konzertsänger, vor allem als Solist in Oratorien (Bach-Passionen, 9. Sinfonie von Beethoven, Deutsches Requiem von Brahms), aber auch als Liedersänger, bekannt. Bereits 1966 gab er einen ersten Liederabend in Utrecht. Dabei widmete er sich gern der Interpretation zeitgenössischer Werke. So sang er bei den Berliner Festwochen 1974 in der Uraufführung von »Die Erprobung des Petrus Hebraicus« von Henry Pousseur und 1975 in »Mare nostrum« von Mauricio Kagel. Durch den Dirigenten Raphael Frühbeck de Burgos kamen wichtige Konzertauftritte in Spanien zustande. Zugleich entwickelte sich eine Opernkarriere an der Niederländischen Oper Amsterdam. Hier debütierte er 1973 als Sid in »Albert Herring« von B. Britten und hatte seine größten Erfolge als Don Giovanni (1984), als Germont-père in »La Traviata«, als Marcello in »La Bohème« und besonders als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. Diese Partie gestaltete er auch 1984 bei den Festspielen von Glyndebourne. Nachdem er in Amsterdam zusammen mit Joan Sutherland in »Maria Stuarda« von Donizetti aufgetreten war, erfolgten Einladungen an amerikanische Opernhäuser. An der Oper von San Diego sang er den Sharpless in »Madame Butterfly« und den Ford in Verdis »Falstaff« und wirkte dort 1979 in der Uraufführung der Oper »La Loca« von Gian Carlo Menotti (als Partner von Beverly Sills, der die Oper gewidmet war) mit. Er sang in Toronto den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, in New York und Los Angeles den Titelhelden in Verdis »Nabucco« als Partner von Grace Bumbry. In Deutschland ständiger Gast an den Opern von Stuttgart (1985 in »König Hirsch« von H.W. Henze) und Frankfurt a.M. (1983 Amfortas im »Parsifal«, Agamemnon in »Iphigenie in Aulis« von Gluck). 1985 Verpflichtung an die Mailänder Scala (1986 als Golaud in »Pelléas et Mélisande« und 1987 als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss). An der Wiener Staatsoper gastierte er 1988 als Golaud und 1991 als Mandryka. Er sang 1989 am Opernhaus von Bonn den Wolfram im »Tannhäuser«, in München 1990 die Titelrollen in »Mathis der Maler« von Hindemith und in »Dantons Tod« von G. von Einem wie den Dunois in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«. Auch zu Gast an der Pariser Grand Opéra (1986 als Jochanaan und 1987 als Orest in »Elektra« von R. Strauss) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1990 als Orest in »Elektra«), an den Staatsopern von Stuttgart (1992-93 als Wozzeck) und Dresden (1993 in »Il Prigioniero« von Dallapiccola). 1991 sang er anlässlich der Eröffnung des neu erbauten Theaters in Maastricht die »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler, in Amsterdam den Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1994, ebenfalls in Amsterdam, den Wozzeck von A. Berg und den Jochanaan. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man ihn zunächst 1991 in einem Kirchenkonzert, dann 1993 in der Titelrolle von Dallapiccolas Oper »Ulisse« (in einer konzertanten Aufführung), 1995 und 1999 in der Doppelrolle Dr. Schön/Jack the Ripper in A. Bergs »Lulu«, 1996 als Orest in »Elektra« und 2001 als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1997 trat er an der Berliner Staatsoper als Dr. Schön auf, in Amsterdam sang er die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung von P. Hindemiths »Cardillac«, dann sehr erfolgreich den Wotan im »Rheingold« (1997) und in der »Walküre« (1998) sowie den Wanderer im »Siegfried« (1998). 2000 sang er an der Staatsoper von München den Amfortas, an der Staatsoper von Stuttgart die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«.

Schallplatten: Edition Schwann (»Dichterliebe« von R. Schumann, 1979; Dettinger Te Deum und »Judas Makkabäus« von Händel), Decca (kleine Partie in »Lucrezia Borgia« von Donizetti), Koch Records (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), EMI (»Verkündigung« von W. Braunfels).

 

21.2. Heinz ZEDNIK wird 80

 Er arbeitete zunächst als Buchhalter im Unternehmen seines Vaters, begann dann aber seine Gesangsausbildung bei Marga Wissmann und schloss sie am Wiener Konservatorium bei Klein und Hudez ab. 1964 debütierte er an der Grazer Oper als Trabucco in »La Forza del destino«. Bereits 1964 wurde er an die Wiener Staatsoper berufen (Debüt als Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«), deren Mitglied er mehr als 45 Jahre blieb. Er sang hier in beinahe 2.000 Vorstellungen 103 verschiedene Partien in 68 Opern, davon seien hier nur die wichtigsten genannt: der Basilio in »Le nozze di Figaro«, der Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos«, der Valzacchi im »Rosenkavalier«, die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, der Monostatos in der »Zauberflöte«, der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, der Gottesnarr wie der Schuijskij im »Boris Godunow«, der Incroyable in »Andrea Chénier« von Giordano, der Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Herodes in »Salome« von R. Strauss, der Steuermann in »Der fliegende Holländer, der Jaquino im »Fidelio«, der Eisenstein in der »Fledermaus«, der Mime im Nibelungen-Ring (seine berühmteste Rolle), den Novagerio in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Kudrjasch in »Katja Kabanowa« von Janácek, der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Mr. Taupe im »Capriccio« von R. Strauss, der Mr. Triquet in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Beppe im »Bajazzo«, der Loge im »Rheingold«, der Aegisth in »Elektra« von R. Strauss, der Maler und der Neger in »Lulu« von A. Berg. Er sang an der Wiener Staatsoper in den Uraufführungen der Opern »Der Besuch der alten Dame« (am 23.5.1971 den Butler) und »Kabale und Liebe« (am 17.12.1976 den Hofmarschall von Kalb) von G. von Einem, in der von Alfred Schnittkes »Gesualdo« (am 26.5.1995 den Don Garzia de Toledo) und in der von Friedrich Cerhas »Der Riese vom Steinfeld« (am 15.6.2002 den Kaiser Wilhelm und den Rabbi Fleckeles) sowie die Titelrolle in der Österreichischen Erstaufführung von Wilfried Hillers »Das Traumfresserchen« (1999). Am 6.12.1990 wirkte er am Ronachertheater in Wien in der Uraufführung von E. Kreneks Satire »Kehraus um St. Stephan« als Emmerich von Kereszthely mit. Noch 2017 trat er als Kaiser Altoum in Puccinis »Turandot« an der Wiener Staatsoper auf, deren Ehrenmitglied er seit 1994 ist. Er trat auch oft an der Wiener Volksoper auf, u.a. als Hexe in »Hänsel und Gretel«, 1978 als Birkhahn in der Österreichischen Erstaufführung der Oper »Preußisches Märchen« von B. Blacher, 1998 als Zsupan im »Zigeunerbaron« und 2006 in der Titelrolle in Janáceks »Die Ausflüge des Herrn Broucek«. Mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper gastierte er u.a. in Montreal und Moskau; weitere Gastspiele in Zürich und Nizza sowie 1967-69 in der Sommerarena von Baden bei Wien als Operettensänger. Seit 1970 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar 1970 als Ulrich Eisslinger sowie 1976 als Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1970-73 und 1976 als einer der Knappen im »Parsifal«, 1971-72 als einer der Edlen im »Lohengrin«, 1971 als Steuermann, 1972-75 als Mime im »Rheingold« sowie 1972-80 als Mime im »Siegfried«, 1974-76 als Hirte wie als junger Seemann in »Tristan und Isolde«, 1975 als David und 1976-80 als Loge. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1977 als Mime im »Rheingold« und 1978 als Loge. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er unter Herbert von Karajan 1977-78 den Ruiz im »Troubadour«, 1978 auch den Jaquino, 1985 den Remendado in »Carmen«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1981-82 den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, 1983-84 den Valzacchi, 1985-86 den Remendado in »Carmen«, 1987-89 den Pedrillo, 1990 den Mr. Taupe, 1991 und 1993 den Monostatos, 1992 den Schapkin in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 2010 den Prinzen und den Kammerdiener in »Lulu« von A. Berg sowie in konzertanten Aufführungen der Opern »Der Prozess« von G. von Einem (1988), »Antigonae« von C. Orff (1989) und »Die Jakobsleiter« von A. Schönberg (1989). 1983, 1985, 1988 und 1994 gab er dort sehr erfolgreiche Liederabende. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte er auch in den Uraufführungen von Luciano Berios »Un Re in Ascolto« (am 7.8.1984 als Regisseur) und von K. Pendereckis »Die schwarze Maske« (am 15.8.1986 als Hadank) mit. 1981 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Mime im »Rheingold« und sang dort bis 2009 in insgesamt 53 Vorstellungen auch den Mime im »Siegfried«, den Loge, den Pedrillo, den Schuijskij, den Monostatos, den Tanzmeister, den Basilio in »Le nozze di Figaro« und zuletzt 2009 den alten Sträfling in der MET-Premiere von Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 1996 Gastspiel mit dem Ensemble der Metropolitan Oper New York im Konzerthaus Alte Oper in Frankfurt a.M. (Tanzmeister in konzertanter »Ariadne auf Naxos«). An der Mailänder Scala gastierte er 1986 als Regisseur in Berios »Un Re in Ascolto«, 1996-97 als Mime im Nibelungenring, 2008 als Narr im »Wozzeck« von A. Berg und 2010 als alter Sträfling in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Er gastierte 1994 in Florenz, 1995 an der Staatsoper von München als Herodes. Bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See sang er 2000 den Carnero im »Zigeunerbaron«. Am 10.12 1999 sang er in der Uraufführung der Oper »Wintermärchen« von Philippe Boesmans am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Partie des Green, die er 2000 an der Oper von Lyon wiederholte. 2008 und 2010 gastierte er als Zirkusdirektor in Smetanas »Die verkaufte Braut« an der Opéra Bastille Paris. Bekannt als Oratorien- und Konzertsänger, auch als Sänger von Wiener Liedern. Er übernahm dazu Aufgaben aus dem Bereich der Opernregie.

Schallplatten: Decca (kleine Partie im »Parsifal«, »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, »Le nozze di Figaro«, »Wozzeck«, »Die Entführung aus dem Serail«), HMV-Electrola (»Salome«, »Wiener Blut«, »Die Fledermaus«, »Die Zauberflöte«), DGG (»Ariadne auf Naxos«, »Wozzeck«, »Tosca«, »Mazeppa« von Tschaikowsky, »Wintermärchen« von Philippe Boesmans), Philips (Loge im »Rheingold« aus Bayreuth, Mime im »Siegfried«), Ariola-Eurodisc (»Die verkaufte Braut«), HMV (Loge im »Rheingold«), RCA/BMG (Ruiz im »Troubadour«, »Der Silbersee« von K. Weill), Bella Voce (»Il Tabarro« von Puccini), Arte Nova (»Der Zigeunerbaron«, Festspiele Mörbisch), Amadeo-Polygram (»Der Besuch der alten Dame«, Mitschnitt der Uraufführung von 1971), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio), Kontrapunkt (»Boris Godunow«), Sony (»Irrelohe« von Franz Schreker); Topaz-Video (Pong in »Turandot«, Wien 1983), DGG-Video (»Die Zauberflöte«, »Ariadne auf Naxos«), Pioneer-Video (»Wozzeck«).

 

22.2 Peter STRAKA wird 70

 Er wuchs in Kromeriz (Kremsier) in Mähren auf, wo er in einem Kinderchor sang. Er begann zunächst ein Studium der Veterinärmedizin, dann Ausbildung der Stimme am Konservatorium von Brno (Brünn). Fortsetzung seines Studiums in Düsseldorf bei William Pearson, dann an der Musikhochschule Köln bei Ellen Bosenius und Dietger Jacob. 1977-78 war er im Internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich, dessen Mitglied er nach einem kurzen Engagement am Theater von St. Gallen (1978-79) seit 1979 war. Er wurde durch Gastspiele an den Stadttheatern von Basel und Bern, an der Staatsoper Berlin wie an der dortigen Komischen Oper, am Staatstheater Hannover, an den Opern von Graz und Marseille, an der Volksoper Wien, an der Opéra-Comique Paris, am Teatro Massimo Palermo und bei den Festspielen von Orange international bekannt. Mit dem Zürcher Ensemble trat er in Dresden, beim Festival von Lausanne und bei den Festspielen von Schwetzingen auf. Er nahm am Opernhaus von Zürich 1977 an der Uraufführung der Oper »Ein Engel kommt nach Babylon« von R. Kelterborn teil, auch an der dortigen Schweizer Erstaufführung von B. Brittens »The Burning Fiery Furnace« (Spielzeit 1983-84 im Großmünster als Nebuchadnezzar). 1984 wirkte er am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung von R. Kelterborns Oper »Der Kirschgarten« mit. An der Pariser Oper trat er 1988 als Skuratow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1993 als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1996 als Boris in »Katja Kabanova« von Janácek und 1997 als Jim Mahoney in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« auf. 1991 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Kudrjas in »Katja Kabanova«, 1999 gastierte er dort in derselben Oper in der Partie des Boris und wirkte 2009 in der MET-Premiere von Janáceks »Aus einem Totenhaus« in der Rolle des Großen Sträflings mit. 1991 sang er am Théâtre Châtelet Paris den Alwa in »Lulu« von A. Berg, in Nizza den Titelhelden in »La clemenza di Tito« von Mozart, am Opernhaus von Zürich den Florestan im »Fidelio«. Er war an den Zürcher Monteverdi-Aufführungen unter Nikolaus Harnoncourt namhaft beteiligt (»L’Orfeo«, »L’Incoronazione di Poppea«, »Il ritorno d’Ulisse in patria«), mit denen er auch u.a. bei den Wiener Festwochen und 1978 an der Mailänder Scala gastiert hat. 1993 trat er bei den Festspielen von Salzburg als Lucano in »L’Incoronazione di Poppea« auf, am Théâtre Châtelet Paris als Loge im »Rheingold«, 1995 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Stewa in Janáceks »Jenufa«, 1996 am Opernhaus von Zürich als Sobinin in Glinkas »Ein Leben für den Zaren«, in Kopenhagen als Alwa. 1997 hörte man ihn am Opernhaus von Frankfurt a.M. und in Amsterdam, 1998 in Zürich als Laça in »Jenufa«, in Amsterdam 1998 als Siegmund in der »Walküre«. 1999-2000 sang er an der Staatsoper von München den Boris in »Katja Kabanowa«. An der Mailänder Scala gastierte er 2000 als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, 2006 als Boris in »Katja Kabanova« und 2010 als Großer Sträfling in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 2000 sang er am Opernhaus von Zürich den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Narraboth in »Salome« vom gleichen Komponisten und den Alwa. Aus seinem Repertoire sind weiter hervorzuheben: der Idamante in »Idomeneo« von Mozart, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Peter Iwanow wie der Marquis von Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Froh im »Rheingold« und der Rodolfo in »La Bohème«; hinzu traten Partien aus dem Bereich der Operette. Auch im Konzertsaal kam er, vor allem als Oratoriensolist, zu einer internationalen Karriere. Er war verheiratet mit der Sängerin Ursula Volbeding († 1982).

Schallplatten: Telefunken (»L’Incoronazione di Poppea«, »L’Orfeo«, »Il ritorno d’Ulisse in patria«), Chandos (»Lulu« von A. Berg, »Lobgesang« von Mendelssohn), Orfeo (»Osud« von L. Janácek, Slavo in »Wanda« von A. Dvorak), Supraphon/Koch (Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, »Tagebuch eines Verschollenen« von Janácek), Arte Nova (H-Moll-Messe von J.S. Bach), Nightingale/Koch (Orchesterlieder von R. Strauss).

 

23.2. Miroslav KOPP wird 65

Er wurde am Nationalkonservatorium in Prag zum Sänger ausgebildet und begann seine Karriere 1981 am Nationaltheater Prag. Er sang hier eine Anzahl von lyrischen Tenorpartien wie den Alfredo in »La Traviata«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Pelléas in »Pelléas et Mélisande« von Debussy (1986) und den Prinzen in »Rusalka« von Dvorák (1991). Er trat aber auch in Charakter- und Buffo-Partien auf (Wenzel in »Die verkaufte Braut«, Vitek in »Dalibor« von Smetana). 1986 gastierte er in Wien als Hans in »Die verkaufte Braut« (im Rahmen eines Gastspiels der Staatsoper Prag), 1988 Gastspiele an der Opéra-Comique Paris (in Janáceks »Aus einem Totenhaus«) und beim Wexford Festival. 1991 hörte man ihn am Nationaltheater Prag wie bei den Festspielen von Savonlinna in Finnland wieder als Prinzen in »Rusalka«, 1992 bei den Salzburger Festspielen als Tscherewin in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, am Stadttheater von Basel als Don Carlos in der Verdi-Oper gleichen Namens. 1993 war er beim Maggio Musicale von Florenz als Stewa in »Jenufa« von Janácek zu Gast. 2001 sang er an der Staatsoper Prag den Kristián Brehm in der Oper »Der polnische Jude« von Karel Weis. Er trat auch in Opernsendungen des tschechischen Fernsehens auf, u.a. als Wenzel.

Schallplatten: Supraphon-Eurodisc (Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«), Supraphon (»Der listige Bauer« von Dvorák, »Ariane« von B. Martinù, Vítek in »Dalibor« von Smetana, »König und Köhler« von Dvorák, »Katja Kabanowa« von Janácek).

 

23.2. Franz WAECHTER wird 65

Der Sohn des Baritons Eberhard Waechter (1929-92) nahm Gesangsunterricht bei Prof. Rado und bei KS Dermota. Der Bariton war 1977-2018 an der Volksoper Wien engagiert und gab hier sein Debüt als Leonetto in „Boccaccio“. Zu seinem Repertoire am Haus gehören u. a.: Jan Janicki („Der Bettelstudent“), Gustl („Das Land des Lächelns“), Freddy („My Fair Lady“), Anselmo („Der Mann von La Mancha“), Dr. Cajus („Die lustigen Weiber von Windsor“), Henry Burgum (Pintschers „Thomas Chatterton“, ÖEA), Missail („Boris Godunow“), Pharnaces („Der König Kandaules“), Konrad Nachtigall („Die Meistersinger von Nürnberg“) sowie Dancairo („Carmen“), Vicomte Cascada („Die lustige Witwe“), Zöllner („La Bohème“), von Henrici („Der Bettelstudent“), Eugen („Die Csárdásfürstin“) Admiral von Schreiber („The Sound of Music“), Haushofmeister („Ariadne auf Naxos“), Checco („Boccaccio“) und Mondgroom („Frau Luna“). 1981 debütierte er als als Dr. Falke in der „Fledermaus“ an der Wiener Staatsoper (an der Seite seines Vaters in der Rolle des Eisenstein), an der er dann bis 1987 auch als Zelebrant in Leonard Bernsteins „Mass“, als Harlekin in „Ariadne auf Naxos“, als Graf in „Figaros Hochzeit“, als Silvio im „Bajazzo“, als Bote in „Aida“, als Arturo in „Lucia di Lammermoor“, als Melot in „Tristan und Isolde“, als Walther von der Vogelweide in „Tannhäuser“; als Jaquino im „Fidelio“, als Graf Albert in Korngolds „Die tote Stadt“, als Narraboth in „Salome“ und als Steuermann in „Der fliegende Holländer“ aufgetreten ist.

 

24.2. Annett ANDRIESEN wird 70

 Biographie der holländischen Mezzosopranistin auf Holländisch:

http://401dutchdivas.nl/mezzosopranen/404-annett-andriesen.html

 

24.2. Howard GRIFFITHS wird 70

Er studierte am Royal College of Music in London. Seit 1981 lebt er in der Schweiz. 1996-2006 war er Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Zürcher Kammerorchesters, dessen lange und ausgezeichnete Tradition er in jeder Beziehung erfolgreich weiter geführt hat. Dazu gehörten auch ausgedehnte Tourneen in Europa, den USA und China. Publikum und Presse haben auf diese Zusammenarbeit sowohl in der Schweiz wie auch im Ausland begeistert reagiert. 2007-18 war er Generalmusikdirektor des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt. Daneben ist er weltweit als Gastdirigent mit vielen führenden Orchestern aufgetreten; dazu gehören das Royal Philharmonic Orchestra London, das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre National de France, das Tschaikowsky Sinfonieorchester des Moskauer Rundfunks, das Israel Philharmonic Orchestra, das Orchestra of the Age of Enlightenment, die Warschauer Philharmonie, das Sinfonieorchester Basel, die London Mozart Players, das Orquesta Nacional de España, Taipei Symphony Orchestra, verschiedene Rundfunkorchester in Deutschland (das Orchester des NDR, die Radiophilharmonie Hannover, das Sinfonieorchester des WDR, das hr-Sinfonieorchester, die Deutsche Radio Philharmonie), das Polnische Kammerorchester sowie das English Chamber Orchestra und die Northern Sinfonia. Howard Griffiths engagiert sich auch regelmäßig für zeitgenössische Musik. So leitete er mit dem Collegium Novum Zürich die schweizerische Erstaufführung von Hans Werner Henzes Requiem im Beisein des Komponisten und arbeitete eng mit Komponistinnen und Komponisten wie Sofia Gubaidulina, George Crumb, Arvo Pärt und Mauricio Kagel zusammen. Howard Griffiths ist immer wieder für neue, außergewöhnliche Projekte zu begeistern: Er führte mit dem Sinfonieorchester Basel Gustav Mahlers 8. Sinfonie, die «Sinfonie der Tausend», mit über tausend Mitwirkenden auf; zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester (ZKO) entstanden erfolgreiche Crossover-Projekte etwa mit Giora Feidman, Roby Lakatos, Burhan Öcal oder Abdullah Ibrahim; mit großem Erfolg dirigierte er ebenfalls mit dem ZKO die Original-Musik zu Filmen von Charles Chaplin live zur Film-Projektion auf Großleinwand. Mehr als hundert CD-Aufnahmen bei verschiedenen Labels (Warner, Universal, cpo, Sony, Koch u.a.) zeugen von Howard Griffiths’ breitem künstlerischen Spektrum. Sie enthalten zum Beispiel Werke von zeitgenössischen schweizerischen und türkischen Komponisten sowie Ersteinspielungen von wieder entdeckter Musik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Dazu zählen auch mehr als 40 Sinfonien von Zeitgenossen Beethovens und der früher Romantiker. Seine Aufnahmen aller acht Sinfonien des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries haben von der Kritik weltweit großes Lob erhalten. Die Leserschaft der englischen Zeitschrift «Classic CD» wählte Griffiths’ Einspielung von Werken von Gerald Finzi als «Klassik-CD des Jahres» in dieser Kategorie. Großes Lob erhielt auch die Einspielung aller vier Brahms-Sinfonien. Howard Griffiths musiziert mit zahlreichen renommierten Künstlerinnen und Künstlern, wie unter anderem mit Maurice André, Kathleen Battle, Joshua Bell, Rudolf Buchbinder, Augustin Dumay, Sir James Galway, Bruno Leonardo Gelber, Evelyn Glennie, Edita Gruberova, Mischa Maisky, Olli Mustonen, Güher und Süher Pekinel, Mikhail Pletnev, Julian Rachlin, Vadim Repin, Maria João Pires, Fazil Say, Gil Shaham und Thomas Zehetmair. Abgesehen von der Zusammenarbeit mit renommierten Solisten und Orchestern ist Howard Griffiths äußerst engagiert in der Unterstützung und Förderung junger Musikerinnen und Musiker. Dies spiegelt sich in seiner Tätigkeit bei der Orpheum Stiftung zur Förderung junger Solistinnen und Solisten wider, deren künstlerischer Leiter er seit 2000 ist. Darüber hinaus setzt er sich besonders für die Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche ein: Während seiner Tätigkeit als künstlerischer Leiter des Brandenburgischen Staatsorchesters war er Initiator umfangreicher Education-Projekte mit jährlich mehreren hundert Schülern – dafür erhielt das Orchester in diesem Jahr den Sonderpreis der deutschen Orchesterstiftung «Innovatives Orchester». Daneben hat er zusammen mit dem Schweizer Hug-Verlag bereits drei erfolgreiche Musikbücher für Kinder geschrieben: «Die Hexe und der Maestro», «Die Orchestermäuse» sowie «Das fliegende Orchester», die jeweils mit der CD der Konzertfassung mit Sprecher erschienen sind und alle drei ausgezeichnet wurden.

In der jährlichen «New Year’s Honours List», die Queen Elizabeth II jeweils zum Neujahrstag bekannt gibt, wurde Howard Griffiths 2006 wegen seiner Verdienste um das Musikleben in der Schweiz zum «Member of the British Empire» (MBE) ernannt.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.howardgriffiths.ch/

 

28.2. Drahomíra DROBKOVÁ wird 85

 Sie begann ihre Bühnenlaufbahn am Theater von Banská-Bystrica (CSSR) und gehörte während der langen Jahre von 1966 bis 1983 dem Opernhaus von Ostrava (Mährisch-Ostrau) an. Hier sang sie die großen Partien für Mezzosopran wie die Prinzessin Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Ortrud im »Lohengrin«, den Adriano in Wagners »Rienzi«, den Octavian im »Rosenkavalier« und die Marina im »Boris Godunow«. Nachdem sie bereits in den sechziger Jahren am Prager Nationaltheater gastweise aufgetreten war, wurde sie 1983 an dieses Haus verpflichtet, an dem sie seitdem eine große Karriere hatte. Sie wirkte hier in Opern von Smetana, Dvorák, Janácek, Verdi, Puccini, Richard Strauss und Debussy mit und nahm an Gastspielen des Ensembles in der CSSR wie im Ausland teil; so hörte man sie 1991 bei den Festspielen von Savonlinna als Hexe in »Rusalka« von Dvorák. Auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin wurde sie bekannt; sie trat als Solistin mit dem Philharmonischen Orchester Prag auf, wobei sie vor allem Werke tschechischer Komponisten (Jan Dismas Zelenka, Dvorák, Janácek) und religiöse Musik von Mozart vortrug.

Schallplatten: Supraphon (»Dimitrij« von Dvorák), Supraphon-Eurodisc (Glagolitische Messe von Janácek), Ariola, Aris (»Rusalka« von Dvorák).

 

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