GEBURTSTAGE IM DEZEMBER 2023
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Gebutstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste. Walter Nowotny
1.12. Angela M. BROWN wird 60
Informationen über die amerikanische Sopranistin auf ihrer Homepage: https://angelambrown.com/
1.12. Nelly ROMANELLA wird 85
Sie war Schülerin von Emma Brizzi in Buenos Aires. 1965 debütierte sie am Teatro Colón von Buenos Aires als Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini. Seitdem hatte sie an diesem Haus wie bei Gastspielen und Konzerten in ihrer argentinischen Heimat eine langjährige erfolgreiche Laufbahn. Sie beherrschte eine Vielzahl von Partien aus dem Koloraturfach, darunter die Zerlina in »Don Giovanni«, die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Norina in »Don Pasquale«, die Titelfiguren in »Lucia di Lammermoor« und »Linda di Chamounix« von Donizetti, die Musetta in »La Bohème« von Puccini, die Gilda in »Rigoletto«, die Violetta in »La Traviata«, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, die Adele in der »Fledermaus« und die Amelia in Menottis »Amelia al ballo«. 1969 sang sie am Teatro Colón in der Uraufführung der Oper »Voz del silencio« von Peruzzo. Sie wirkte auch in der argentinischen Metropole Buenos Aires als Gesanglehrerin.
2.12. John KITCHINER wird 90
Er erlernte den Beruf eines Tischlers, ließ dann aber seine Stimme im London Opera Centre durch die berühmte Sopranistin Joan Cross ausbilden. 1965 kam es beim Glyndebourne Festival zu seinem Bühnendebüt als Graf in »Le nozze di Figaro« von Mozart. Seitdem hatte er eine erfolgreiche Karriere an den führenden englischen Opernhäusern, vor allem seit 1965 bei der Sadlers’s Wells Oper (u.a. 1966 als Giorgio in Rossinis »La gazza ladra«, 1967 als Marquis d’Obigny in »La Traviata«, 1968 als Ajax I in Offenbachs »La belle Hélène«, 1972 als Silvio im »Bajazzo« und als Escamillo in »Carmen«), dann auch bei der Scottish Opera Glasgow (1967 als Guglielmo in »Così fan tutte«) und bei der Welsh Opera Cardiff. Aus seinem Repertoire sind als Höhepunkte aufzuführen: der Don Giovanni, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, der Graf Luna im »Troubadour«, die Titelpartie in dessen »Macbeth«, der Figaro wie der Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Raimbaud in »Le Comte Ory« vom gleichen Komponisten, der Marcello in Puccinis »La Bohème« und der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing. Er sang bei der English National Opera London (im Coliseum Theatre) in den englischen Erstaufführungen der Opern »War and Piece« (»Krieg und Frieden« von Prokofjew den Andrej Bolkonsky, 1972) und »Die Bassariden« von H.W. Henze (den Pentheus, 1974). 1969 trat er beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung von Benjamin Brittens »Curlew River« auf, 1977 bei der English National Opera in der von »The Royal Hunt of the Sun« von Iain Hamilton, 1986 dort in zwei weiteren Uraufführungen, »Toussaint« von David Blake und »The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle.
Schallplatten: EMI (»La Traviata«), TER (»Street Scene« von K. Weill).
2.12. Hans-Joachim LUKAT wird 95
Er kam mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Westdeutschland und studierte in den Jahren 1946-51 bei Olbert-Hofmann in Oldenburg Gesang. Er war bereits in der Spielzeit 1952-53 am Staatstheater Hannover engagiert, wo er als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg« debütierte, und kam 1953 an das Stadttheater von Hagen (Westfalen), an dem er als erste Partie den Ramfis in »Aida« übernahm. 1958 wurde er an die Berliner Staatsoper verpflichtet, an der er eine sehr erfolgreiche Karriere entwickeln konnte und u.a. 1976 in der Uraufführung von Joachim Werzlaus Oper »Meister Röckle« mitwirkte. Gastspiele, zum großen Teil mit dem Ensemble der Berliner Staatsoper in den osteuropäischen Musikzentren. Auch als Konzert- und Oratorienbassist von Bedeutung. Mitte der siebziger Jahre musste er sein Engagement an der Berliner Staatsoper wegen einer Erkrankung aufgeben. Von seinen Bühnenpartien verdienen der Eremit im »Freischütz« von Weber, der Sparafucile in »Rigoletto«, der Colline in »La Bohème«, der Komtur in »Don Giovanni«, der Hagen in »Götterdämmerung« und der Eustache in »Die Bürger von Calais« von Wagner-Régeny besondere Erwähnung.
Schallplatten: Eterna, BASF (Dr. Grenvil in »La Traviata«), RCA (Szenen aus Verdi-Opern).
3.12. José SEREBRIER wird 85
Schon früh erwies sich der in Montevideo/Uruguay als Sohn russisch/polnischer Immigranten geborene José Serebrier als musikalisches Wunderkind. Mit neun Jahren lernte er Violine (bei dem Heifetz-Schüler Jascha Fidlon) und Klavier sowie lateinamerikanische Folklore. Mit elf Jahren dirigierte er zum ersten Mal ein Orchester, und vier Jahre lang leitete er das erste Jugendorchester in Uruguay, mit dem er im ganzen Land alljährlich zahlreiche Konzerte gab. Der Kulturminister persönlich ließ ihm ein Schreiben ausstellen, welches ihn zur Orchesterleitung von der Schule freistellte. Serebrier hatte außerdem als Neunjähriger begonnen, eigene Kompositionen zu verfassen, und erhielt Unterricht von den aus Italien eingewanderten Komponisten Guido Santórola und Vicente Ascone. Sein frühestes erhaltenes Werk, eine Sonate für Solovioline op.1, entstand 1948. Serebrier absolvierte die Montevideo School of Music und das Montevideo Konservatorium. Als 15-jähriger gewann er mit seiner 18-minütigen Ouvertüre La Leyenda de Fausto einen landesweiten Wettbewerb und erregte große Aufmerksamkeit auch über Uruguays Grenzen hinaus. Auf Initiative von Aaron Copland, bei dem er in Tanglewood studierte, und von Virgil Thompson erhielt er ein Stipendium des amerikanischen State Department und schrieb sich noch im selben Jahr am Curtis Institute of Music in Philadelphia zum Kompositionsstudium bei Vittorio Giannini und Violinstudium beim greisen Rektor Efrem Zimbalist ein. „Zimbalist brachte mir die große Tradition der Auer-Schule nahe. Mein ganzes Musizieren kommt aus der alten, präsowjetischen russisch-slawischen Schule, aus diesem Zugang zur Gestaltung. Eugene Ormandys Assistent William Smith wurde mein erster Dirigierlehrer, und ich komponierte meine Symphonie Nr. 1, die der große Leopold Stokowski in Philadelphia zur Uraufführung brachte. Ich wollte vor allem dirigieren, und Stokowski riet mir: „Fahre rund um die Welt und beobachte alle die schlechten Dirigenten. Davon lernst du.“ Doch das meiste habe ich gelernt, indem ich Stokowski zusah. Vor allem, wie man effizient probt.“ In der Folge studierte Serebrier Dirigieren bei Pierre Monteux und als dessen einziger Schüler bei Antal Dorati. Mit 19 Jahren hatte er als bisher jüngster Student bereits zweimal in Folge ein Guggenheim Fellowship bekommen, und in Tanglewood wurde er mit dem Koussevitzky Prize ausgezeichnet. Und mit 20 Jahren war Serebrier 1958 assistierender Dirigent des Minneapolis Symphony Orchestra und vollendete seine Symphony Nr. 2 Partita (1957/58). Als Komponist wie auch als Dirigent entwickelte Serebrier schnell ein Maximum an Farbigkeit im Klang des sinfonischen Orchesters. 1962 kam der Ruf als Assistent beim New Yorker American Symphony Orchestra unter Leopold Stokowski, der zum begeisterten Mentor des jungen Mannes wurde. Stokowski brachte Serebriers 1952 entstandene Elegy for Strings zur Uraufführung in der New Yorker Carnegie Hall, wo der junge Dirigent ebenfalls 1962 sein Debüt mit dem American Symphony Orchestra hatte, das von Publikum und Kritik enthusiastisch aufgenommen wurde. Sein intensiver, dynamischer Zugang zur Musik und seine hervorragende Kontrolle des Orchesters wurden durchgehend gerühmt. Unter Stokowskis Leitung war Serebrier 1965 Subdirigent bei der Uraufführung und Ersteinspielung von Charles Ives‘ Vierter Symphonie. 1968 wechselte Serebrier als Composer-in-residence und Assistent zu George Szells Cleveland Orchestra, wo er weitere zwei Jahre bei dem gestrengen ungarischen Maestro lernte. 1962 wurde Serebrier’s Elegy for Strings mit Leopold Stokowski, 1963 sein Poema Elegiaco (Funeral March) in der New Yorker Carnegie Hall aufgeführt. Das Louisville Orchestra spielte seine Partita auf Platte ein. Weitere Werke folgten wie das Harfenkonzert Colores Magicos, basierend auf einer Reihe von 10 Tönen. In den 1970er und 1980er Jahren leitete Serebrier als Gastdirigent die besten Orchester der Welt. Seine Ersteinspielungen einiger Film-Suiten von Schostakowitsch erhielten den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. 1985 initiierte José Serebrier das Festival Miami und verfolgt dort seither eine Aufsehen erregendes Programmdramaturgie. Auftragskompositionen von Elliott Carter (4. Streichquartett) und anderen, sowie die amerikanischen Premieren eines Liszt-Bühnenwerks, einer Wagner-Ouvertüre und anderer Werke haben Miami auf den internationalen Festspielkalender gerückt. Er schrieb ein Multi-Media-Werk für den Virtuosen Gary Karr, das Konzert für Kontrabass und Orchester, welches die beiden weltweit aufführten. Des Weiteren schrieb er Werke für Akkordeon und Orchester, Posaune, Violine und Perkussionsensembles. Seine Symphony for Percussion wurde von John Eliot Gardiner eingespielt, sein Violinkonzert Winter wurde unter großem Beifall der Kritik 1995 in New York uraufgeführt und ist seither im Repertoire der bedeutendsten Orchester der Welt. Weitere Werke folgten, unter anderem Dorothy & Carmine! für Flöte und Orchester, At Dusk, in Shadows für Solo Flöte, Night Cry für Blechbläserensemble, George & Muriel für Kontrabass und Chor, und die aufsehenerregende 3. Symphonie für Streichorchester mit Solosopran. Von der Columbia University erhielt Serebrier den Alice Ditson Award für seinen Einsatz für die neue Musik zuerkannt. Serebrier erhielt eine Grammy-Nominierung für seine Einspielung der 4. Symphonie von Charles Ives mit dem London Philharmonic Orchestra, die seither als Meilenstein gilt. Auch für seine Einspielungen von Kompositionen William Schumans wurde Serebrier im Frühjahr 2002 zweimal für den Grammy nominiert. Als Zeichen besonderer Ehre wurde er eingeladen, bei der Verleihung der Preise in Los Angeles zu dirigieren. Zwischen den Pop- und Rock-Preisen war dieser Teil der dreieinhalbstündigen Zeremonie, die in 175 Ländern der Erde etwa eine Milliarde Zuschauer erreichte, die einzige Präsentation klassischer Musik. Im Juni 2002 erschien die Biographie José Serebrier, A Conductor And Composer At The Dawn Of The New Century des Musikkritikers Michel Faure. Das 360 Seiten starke Buch wurde ein Bestseller. Serebrier hat einen Großteil der großen Orchester in Nord- und Südamerika, Europa, Asien, Australien und Südafrika geleitet (u.a. in den letzten Jahren New York Philharmonic, Philadelphia Orchestra, Cleveland Orchestra, Pittsburgh Symphony, London Philharmonic, London Symphony, Royal Philharmonic, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Oslo Philharmonic, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Bamberger Symphoniker). Unter seinen neueren Aufnahmeprojekten ragen der Symphonik-Zyklus Alexander Glasunows (für Warner Classics) und die Einspielungen für Naxos (u.a. die gesammelten Orchestertranskriptionen Leopold Stokowskis und Werke von Ned Rorem, Serebrier und Reinhard Schwarz-Schilling) hervor, die in aller Welt enthusiastisch gefeiert wurden. Er ist verheiratet mit der amerikanischen Sopranistin Carole Farley. Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.joseserebrier.com/
4.12. Marion GASSMANN wird 85
Sie studierte in ihrer Heimatstadt Zürich Klavierspiel bei Gertrud Speiser und Helmuth Reichel, Gesang bei Margarit Berzé und im Opernstudio in Zürich. 1963 erregte sie beim Internationalen Gesangwettbewerb in Genf Aufsehen. 1965-69 gehörte sie dem Ensemble des Zürcher Opernhauses an, 1969-71 war sie am Nationaltheater von Mannheim tätig und wirkte dann 1972-76 als ständiger Gast wieder am Opernhaus von Zürich. Als Gast trat sie auch an den Theatern von Bern, St. Gallen und Basel, an den Stadttheatern von Aachen und Münster (Westfalen) wie an den Vereinigten Theatern Krefeld-Mönchengladbach auf. In Zürich hörte man sie als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Marzelline in »Fidelio«, als Siebel in »Faust« von Gounod, als Mimi in »La Bohème«, als Liu in »Turandot« von Puccini, als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Komponist in »Ariadne auf Naxos« und als Zdenka in »Arabella« von Richard Strauss, als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, als Luise in »Der junge Lord« von H.W. Henze, als Ighino in »Palestrina« von Hans Pfitzner, als Protoë in »Penthesilea« von Othmar Schoeck und als Saffi im »Zigeunerbaron«, 1967 auch in der Uraufführung von »Madame Bovary« von H. Sutermeister. Sie wirkte am Opernhaus von Zürich auch in der Schweizer Erstaufführung von Prokofjews »L’amour des trois oranges« als Nicoletta mit.
4.12. Yvonne MINTON wird 85
Sie erhielt ihre Ausbildung durch die Pädagogin Marjorie Walker in Sydney, mit 18 Jahren gewann sie in Sydney den Elsa Stralia-Preis. 1961 verließ sie Australien und belegte im gleichen Jahr den ersten Platz beim Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch. Weitere Ausbildung in London durch Henry Cummings und Joan Cross. Erste Erfolge hatte sie in London als Konzertsängerin und in Opernaufführungen mit der Handel Society und der New Opera Company. 1964 debütierte sie in London in der Uraufführung der Oper »One Man Show« von Nicholas Maw (als Maggie Dempster) und als Lucretia in Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia« in einer Produktion des City Literare Institute. 1965 sang sie im englischen Fernsehen BBC zusammen mit Tito Gobbi in Puccinis »Gianni Schicchi«. 1965 kam sie an die Londoner Covent Garden Oper (Antrittsrolle: Lola in »Cavalleria rusticana«), an der sie in zwölf Jahren anfänglich kleinere Partien, dann aber bis 1977 30 große Partien sang und eine glänzende Karriere hatte, vor allem als Marina neben Boris Christoff in »Boris Godunow« und in ihrer besonderen Glanzrolle, dem Octavian im »Rosenkavalier«. Sie sang hier auch am 2.12.1970 in der Uraufführung von »The Knot Garden« von Tippett die Partie der Thea. Von den weiteren Partien, die sie an der Covent Garden Oper übernahm, seien der Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, der Ascanio in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz, die Helen in »King Priam« von M. Tippett, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Meg Page in »Falstaff« von Verdi, die Dorabella in »Così fan tutte«, der Orpheus von Gluck, die Geneviève in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, die Olga in »Eugen Onegin«, die Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Waltraute in »Götterdämmerung«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Didon in »Les Troyens« von Berlioz, die Kundry in »Parsifal«, die Brangäne in »Tristan und Isolde«, die Fricka im Nibelungenring, die Charlotte in »Werther« von Massenet und die Gräfin Helfenstein in »Mathis der Maler« von Paul Hindemith genannt. Auch bei den Festspielen von Edinburgh wirkte sie mit. Weitere Gastspiele als Brangäne in Amsterdam und an der Oper von Köln, an der sie seit 1970 immer wieder sehr erfolgreich auftrat. 1970-71 gastierte sie an der Oper von Chicago. Beim Israel Festival 1972 sang sie die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns; 1972-73 an der Australian Opera in Sydney in mehreren großen Partien erfolgreich aufgetreten. 1972-81 trat sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt vier Vorstellungen sowie 1973-77 an der Metropolitan Oper New York in insgesamt 14 Vorstellungen als Octavian auf. In dieser Rolle gab sie 1976 auch ihr Debüt an der Grand Opéra Paris, an der sie 1977 auch die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B: Bartók und 1978 nochmals den Octavian sang; dort wirkte sie am 24.2.1979 in der Uraufführung der dreiaktigen Neufassung der Oper »Lulu« von A. Berg (in der Bearbeitung durch F. Cerha) als Gräfin Geschwitz mit. An der Mailänder Scala trat sie 1973 und 1978-79 in Konzerten auf und sang dort 1976 bei einem Gastspiel der Londoner Covent Garden Oper den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart sowie 1979 bei einem Gastspiel der Pariser Oper die Gräfin Geschwitz. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte sie 1974-77 als Brangäne, 1976 als Fricka im Nibelungenring und 1976-77 als Waltraute in »Götterdämmerung« mit. In den Jahren 1978-79 übernahm sie auch bei den Festspielen von Salzburg die Partie des Octavian und trat dort 1978 als Solistin in den »Kindertotenliedern« von Gustav Mahler auf. 1988 Gastspiel am Teatro Regio Turin als Waltraute in »Götterdämmerung«. 1990 hörte man sie beim Maggio Musicale von Florenz als Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1991 in Adelaide (Australien) als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1993 gastierte sie an der Opéra Bastille Paris als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. Beim Festival von Glyndebourne sang sie 1994 die Larina in »Eugen Onegin«. Als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu außergewöhnlichen Erfolgen. 1980 wurde sie mit dem Titel eines Commander of the British Empire ausgezeichnet.
Lit: H. Rosenthal: Yvonne Minton (in »Opera«, 1977).
Schallplatten: Decca (Octavian im »Rosenkavalier«, »King Priam« von Tippett, kleinere Rollen in »Elektra« von R. Strauss, »Die Zauberflöte«, »Norma«, Kantaten von J.S. Bach, »The Dream of Gerontius« von E. Elgar), Philips (Requiem von Mozart), HMV (Dorabella in »Così fan tutte«, »The Kingdom« von E. Elgar), Telefunken (Hohe Messe von Bach), DGG (»Lulu« von Alban Berg, »Béatrice et Bénédict« und »Benvenuto Cellini« von Berlioz), Eurodisc (Fricka im »Rheingold« und in der »Walküre«), Erato (Kundry in »Parsifal«, »Ercole amante« von Cavalli), MRF (»Benvenuto Cellini« von Berlioz), Philips (Brangäne in »Tristan und Isolde«, Cherubino in »Le nozze di Figaro«, »La clemenza di Tito«, »The Knot Garden« von Tippett), CBS (»Pelléas et Mélisande«), Sony (»Gurrelieder« und »Die glückliche Hand« von A. Schönberg), Bella Voce (Brangäne in »Tristan und Isolde«, Amsterdam 1974).
5.12. Dagmar VAŇKÁTOVÁ wird 60
Biographie der tschechischen Sopranistin auf Englisch:
https://www.narodni-divadlo.cz/en/profile/dagmar-vankatova-1594614
6.12. Mikael BELLINI wird 65
Er erhielt zunächst eine Ausbildung als Klavierlehrer und schloss sich dann Vokalgruppen wie dem Lamentabile Consort und dem Eric Eriscons Kammerchor an. Hier trat er bereits als Countertenor in Erscheinung, wobei er sich in erster Linie der frühen und der Barock-Musik zuwandte. Er entschloss sich dann aber auch zu einer Opernkarriere und trat in geeigneten Partien aus dem Bereich der Barock-Oper, aber auch in modernen Werken auf. So gastierte er 1986 bei der Vadstena Akademien, 1987 an der Ystad Operan in der zeitgenössischen Oper »Akhnaten« (»Echnathon«) von Philip Glass in der Titelrolle. Bei der Norrlands Operan übernahm er 1991 die Partie des Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten. 2000 trat er an der Königlichen Oper Stockholm in der Titelrolle der Händel-Oper »Orlando« auf. Dazu setzte er seine erfolgreiche Konzerttätigkeit fort.
6.12. Kenneth GARRISON wird 75
Gesangstudium bei Alan Lindquest in Santa Barbara, dann in Europa am Salzburger Mozarteum und bei Hans Hopf in München. Er begann seine Bühnenkarriere 1977 am Stadttheater von Regensburg als Spieltenor (Debüt als Basilio in »Le nozze di Figaro«) und sang dort bis 1980 Partien wie den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Hexe in »Hänsel und Gretel«. 1980-82 war er am Staatstheater von Oldenburg, 1982-84 am Staatstheater von Karlsruhe engagiert, wo er u.a. den Steuermann in »Der fliegende Holländer« und den Mime im Nibelungenring übernahm. 1984 folgte er einem Ruf an die Staatsoper München. Nachdem er hier als Antrittsrolle den Luzio im »Liebesverbot« von R. Wagner gesungen hatte, ging er allmählich ins Fach des jugendlichen Heldentenors über und trat jetzt als Narraboth in »Salome«, als Max im »Freischütz«, als Elemer in »Arabella«, als Erik in »Der fliegende Holländer«, als Prinz in Prokofjews »L‘Amour des trois oranges« und als Titelheld in »Dimitrij« von Dvorák auf. Am Prinzregententheater München sang er in der zeitgenössischen Oper »Gespenstersonate« von A. Reimann zusammen mit Martha Mödl. Er gab Gastspiele in Karlsruhe (als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« und als Malatestino in »Francesca da Rimini« von Zandonai), an der Staatsoper Hamburg (1990), am Opernhaus von Frankfurt a.M., am Staatstheater Saarbrücken (als Erik, als Kaiser und als Radames in »Aida«), am Staatstheater Braunschweig (1993 als Kaiser), am Opernhaus von Leipzig, an den Staatsopern von Stuttgart und Wien (1991 als Elemer), an der Mailänder Scala (1992 ebenfalls als Elemer; dort bereits 1988 in kleineren Partien in den Opern »Die Liebe der Danae« und »Daphne« von R. Strauss anlässlich eines Gastspiels der Bayerischen Staatsoper aufgetreten), am Opernhaus von Essen (als Parsifal), in Amsterdam (1993 als Erik) und bereits 1988 am Opernhaus von Nancy. 1990 sang er in Mainz wie in München den Otello von Verdi, in München 1992 den Dimitrij in »Boris Godunow«, 1996 an der Opéra du Rhin Straßburg in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 1998 trat er am Theater von Halle/Saale als Hauptmann in »Wozzeck« auf. 1999 sang er an der Staatsoper Dresden den Schäbigen in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, am Stadttheater von Halle wirkte er in den Uraufführungen der Opern »Eduard auf dem Seil« und »Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung« von Detlev Glanert (2001) mit. 2000 hörte man ihn am Nationaltheater Mannheim als Mime in »Siegfried«, an der Oper von Kapstadt als Tannhäuser. 2001 nahm er am Theater von St. Gallen an der Uraufführung der Oper »Ubu Coku« von Gérard Zinstag (in der Titelrolle) teil. Auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger kam er zu einer Karriere auf internationalem Niveau. So sang er das Tenorsolo in Beethovens 9. Sinfonie u.a. in Paris, Madrid, Barcelona und München, in Hamburg im Stabat mater von Rossini.
Schallplatten: EMI (»Die Frau ohne Schatten« als Buckliger).
6.12. Wilma DRIESSEN wird 85
Sie erregte bereits als Kind Aufsehen durch ihr gesangliches Können und studierte dann bei To van der Sluys, Frans Vroons und Wolf-Dieter Ludwig im Haag, später bei Clara Clairbert in Brüssel und bei Lina Pagliughi in Mailand. 1960 Debüt an der Oper von Gent als Lakmé in der gleichnamigen Oper von Delibes. Anschließend sang sie die gleiche Partie an der Oper von Lüttich. 1961-65 war sie als erste Koloratursopranistin an der Niederländischen Oper in Amsterdam engagiert, wo sie die großen klassischen Partien ihres Stimmfachs sang. Sie wurde durch Rundfunkkonzerte und durch ihr Auftreten im niederländischen Fernsehen weiten Kreisen bekannt. Dazu gab sie regelmäßig Gastspiele an den Opern von Antwerpen und Gent. Sie gastierte auch in Italien und in Österreich. 1972-74 gehörte sie zum Ensemble des Stadttheaters Pforzheim, 1974-76 am Stadttheater Oberhausen verpflichtet. Sie ging dann von ihrem Wohnort Voorburg bei Den Haag ihrer Gastspieltätigkeit nach. Zu ihren Bühnenrollen gehörten die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Norina in »Don Pasquale«, die Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, die Agnes in der »Schule der Frauen« von R. Liebermann und die Adele in der »Fledermaus«.
Ihre virtuose, dabei ausdrucksvolle Stimme ist auf HMV-Schallplatten anzutreffen.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.wilmadriessen.nl/
7.12. Frederick BURCHINAL wird 75
Er studierte an der Emoria University bei H.J. Lennon, war 1970-72 Schüler der Juilliard Music School New York und in der Spielzeit 1974-75 im Opernstudio der New Yorker Metropolitan Oper (Debüt 1974: English Clerk sowie zwei weitere Rollen in der amerikanischen Erstaufführung von »Death in Venice« von B. Britten). Bei der Japan-Tournee der Metropolitan Oper 1975 sang er den Marquis d’Obigny in »La Traviata«. Zu seinen Lehrern zählten auch Daniel Ferro und Joshua Hecht. Er begann seine eigentliche Karriere an kleineren Theatern in seiner amerikanischen Heimat; so sang er 1975-76 bei der Norfolk Opera den Scarpia in »Tosca« und den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, 1976-80 an der Oper von San Francisco den Vincenzo Biscroma in Donizettis »Le Convenienze ed inconvenienze Teatrali«, den David in »L’Amico Fritz« von Mascagni, den Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten, einen der Wächter in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und den Paolo in »Simon Boccanegra«, 1977 bei der Milwaukee Opera den Valentin in »Faust« von Gounod, 1977 an den Opernhäusern von Cincinnati und Dallas, 1978 bei der Hartford Opera, 1978 und 1982 an der Miami Opera und in den Jahren 1978, 1980 und 1985 an der Oper von New Orleans. 1978 gastierte er erstmals an der City Opera New York, an der er in den folgenden zehn Jahren immer wieder erfolgreich auftrat. Es folgten Auftritte im kanadischen Calgary (1979) und in Caracas (1979), an den Opern St. Louis (1981, 1986), San Diego (1982, 1985), Baltimore (1982-83, 1988) und Vancouver (1982), bei der Denver Opera (1988) und der Hawaii Opera Honolulu (1988), bei der Connecticut Opera (1984), an der Oper von New Orleans (1985 Marcello in »La Bohème«) und am Opernhaus von Pittsburgh (1985-87). 1988-2007 sang er an der Metropolitan Oper New York in insgesamt 126 Vorstellungen u. a. den Titelhelden in Verdis »Macbeth«, den Rigoletto, den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Simon Boccanegra in der gleichnamigen Verdi-Oper, den Amonasro in »Aida«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Hohepriester in »Samson et Dalila«, den Montano wie den Jago in Verdis »Otello«, den Tonio im »Bajazzo«, den Golaud in »Pelléas et Mélisande«, den Nabucco, den Scarpia, den Gérard in »Andrea Chénier«, den Tomsky in »Pique Dame«, den Capulet in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli und den Michele in »Il Tabarro« von Puccini. Am 20.12.1999 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »The Great Gatsby« von John Harbison (als Henry Gatz) mit. Bereits 1980 wirkte er bei der Norfolk Opera in der Uraufführung von Thea Musgraves »A Christmas Carol« als Scrooge mit. Er kam auch in Europa zu einer großen Karriere, wo er erstmals 1976 in Amsterdam in »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd auftrat. Er gastierte 1981 an der Sadlers‘ Wells Opera London, 1984 an der Oper von Nizza, 1983 (als Sharpless) und 1990 in Amsterdam, 1985-86 und 1990 (als Simon Boccanegra) am Opernhaus von Köln. Seit 1988 war er durch einen Gastvertrag der Deutschen Oper am Rhein, seit 1989 auch dem Opernhaus von Zürich verbunden. 1990 hörte man ihn in Düsseldorf als Amonasro und am Opernhaus von Wuppertal als Agamemnon in Glucks »Iphigenie in Aulis«, 1991 an der Staatsoper Berlin als Scarpia, 1991 in Montpellier als Macbeth von Verdi. An der Staatsoper Dresden sang er 1997 den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. 1999 trat er beim Spoleto Festival in Charleston in der amerikanischen Erstaufführung von K. Weills »Die Bürgschaft« in der Partie des Johann Mattes auf. 2001 sang er am Teatro Massimo Palermo den Scarpia. Das Schwergewicht seiner Partien lag im italienischen Repertoire; so sang er den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Germont-père in »La Traviata«, den Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut« (wie auch in »Manon« von Massenet), den Falstaff von Verdi, den Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, den Barnaba (Niederländischer Rundfunk 1990), die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, den Horace Tabor in D. Moores »The Ballad of Baby Doe« und den Smirnow in »The Bear« von W. Walton. Er trat auch am New Yorker Broadway in Musicals auf, u.a. in »The Most Happy Fella« von Loesser.
Schallplatten: FSM (»A Christmas Carol« von Thea Musgrave), EMI (»Die Bürgschaft« von K. Weill, Spoleto Festival 1999).
8.12. András MOLNÁR wird 75
Nach seinem Gesangstudium in Budapest sang er zuerst im Chor des Ungarischen Rundfunks in Budapest. 1978 wurde er als Solist an die Nationaloper der ungarischen Hauptstadt Budapest berufen und hatte dort bald eine große Karriere. Nach einem ersten aufsehenerregenden Erfolg als Tamino in der »Zauberflöte« 1980 sang er dort vornehmlich Partien aus dem italienischen dramatischen Repertoire wie den Titelhelden in Verdis »Ernani«, den Alvaro in »La forza del destino« und den Elisero in »Mosè in Egitto« von Rossini, dazu jedoch viele andere Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, wobei er mehr und mehr ins heldische und ins Wagner-Fach überging. 1981 wurde er erster Preisträger beim internationalen Gesangwettbewerb von Treviso. 1983 trat er an der Staatsoper Berlin als Lohengrin und als Parsifal auf. 1985 wirkte er an der Budapester Oper in der Uraufführung der Oper »Csongor und Tünde« von Attila Bozay, 1987 in der von »Ecce Homo« von Sandor Szokolay mit. Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1983-84 den Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg« und 1985 den Heinrich den Schreiber in »Tannhäuser«. Gleichfalls 1985 gastierte er in Graz als Assad in der »Königin von Saba« von Goldmark, 1986 in Barcelona als Lohengrin, am Teatro Colón Buenos Aires als Donzello in »La Fiamma« von O. Respighi, den er dann auch in der Spielzeit 1989-90 in Budapest sang. 1987-88 gastierte er an den Opernhäusern von Zürich, Bonn und Prag als Erik in »Der fliegende Holländer«, an der Oper von Antwerpen (dann auch in Zürich und 1996 an der Opéra de Wallonie Lüttich) als Florestan in »Fidelio«. 1990 trat er in Budapest als Tannhäuser auf, 1991 in Wiesbaden als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1993 in Budapest als Bánk Bán in der gleichnamigen Oper von F. Erkel. 1994 sang er in Reykjavik in den denkwürdigen Aufführungen des Nibelungenrings (in der Inszenierung durch Wolfgang Wagner) den Siegfried. 1998 sang er an der Budapester Oper den Siegfried in »Götterdämmerung«. 2001 hörte man ihn am Stadttheater von Trier als Lohengrin. Auch als Konzerttenor durchlief er eine bedeutende Karriere.
Schallplatten: Hungaroton (Elisero in »Mosè in Egitto«, Titelheld in »Parsifal«, »Hunyadi László« von F. Erkel, Orchesterlieder von F. Liszt; Recital).
8.12. Silva SEBASTIANI wird 80
Die Sängerin, deren eigentlicher Name Sylva Anghelone war, studierte u.a. bei Viorica Ursuleac und bei Afro Poli. Sie wurde Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Barcelona, Reggio Emilia, Busseto, Parma und Meran und debütierte 1969 in Reggio Emilia als Titelheldin in Puccinis »Manon Lescaut«. Sie ist in Italien an den Opernhäusern von Rom, Bologna und Parma wie am Teatro Fenice Venedig aufgetreten. Sie gab Gastspiele am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Nationalopern von Budapest und Prag. Sie sang in erster Linie Partien aus dem dramatischen Fach: die Titelheldinnen in Bellinis »Norma« und in »Maria Stuarda« von Donizetti, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Nedda im »Bajazzo«, die Tosca, die Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper, die Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«, die Aida, die Amelia im »Maskenball« von Verdi, die Leonore im »Troubadour« wie in »La forza del destino«, die Abigaille in »Nabucco« und die Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, die Gioconda in der Oper gleichen Namens von Ponchielli, die Giulia in »La Vestale« von Spontini und die Amazili in dessen »Fernand Cortez«, die Francesca da Rimini in der gleichnamigen Oper von Zandonai und die Isolde in »Tristan und Isolde« von R. Wagner. Sie war in Rom auch im pädagogischen Bereich tätig.
8.12. Brigitte DÜRRLER wird 85
Sie verbrachte ihre Jugend in Freiburg i. Br. und ergriff zunächst den Beruf einer Sekretärin. Sie ließ jedoch gleichzeitig ihre Stimme ausbilden und war Schülerin von Margarete von Winterfeldt in Freiburg, von Hans Hase in Frankfurt a.M. und Otto Köhler in Hannover. Erstes Engagement 1959-60 als Anfängerin am Stadttheater von Hagen (Westfalen), dann am Staatstheater Hannover verpflichtet. Seit 1964 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, wo ihre Karriere den Höhepunkt erreichte. Die Künstlerin erwies sich als große Mozart-Interpretin; zu ihren Lieblingsrollen gehörten die Susanna in »Le nozze di Figaro«, das Ännchen im »Freischütz« (in dieser Rolle 1972-74 in insgesamt drei Vorstellungen zu Gast an der Wiener Staatsoper) und der Ighino in »Palestrina« von Hans Pfitzner. 1969 wirkte sie bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung von Giselher Klebes »Das Märchen von der schönen Lilie« mit. Internationale Erfolge bei Gastspielen und Konzerten in den europäischen Musikzentren. Verheiratet mit dem Regisseur Peter Steinbach. Im Konzertsaal in einem weitläufigen Repertoire erfolgreich, das Aufgaben von der Barockepoche bis zur Moderne umfasste. 1984 als Professorin an die Musikhochschule Düsseldorf berufen bei weiterer Gastspieltätigkeit an der dortigen Oper.
Schallplatten: BASF (»Trionfi« von C. Orff); geistliche Musik von Mozart auf RCA wie auf Eurodisc.
9.12. Susan BULLOCK wird 65
Ihre Ausbildung erfolgte am Holloway College in London, dann 1977-80 an der Royal Academy of Music London bei Marjorie Thomas und 1984-85 im National Opera Studio London. 1984 wurde sie mit dem Kathleen Ferrier-Preis ausgezeichnet. 1983-84 war sie Mitglied im Chor des Glyndebourne Festivals, wo sie bereits 1984 als Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und in einer kleinen Rolle in »Le nozze di Figaro« solistisch auftrat. 1986 fand ihr offizielles Bühnendebüt bei der English National Opera London in der Rolle der Pamina in der »Zauberflöte« statt. Im gleichen Jahr sang sie beim Batignano Festival die Andromache in »King Priam« von M. Tippett. Seit 1986 trat sie bei der English National Opera in einer Anzahl von Partien auf, als Micaela in »Carmen«, als Ellen Orford in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, als Marzelline in »Fidelio«, als Marguerite in »Faust« von Gounod, als Gilda in »Rigoletto«, als Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, als Alice Ford in »Falstaff« von Verdi (1993) und als Butterfly. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man sie in den Titelrollen der Janácek-Opern »Jenufa« (1991) und »Katja Kabanowa« (1992), an der Oper von Belfast als Rosalinde in der »Fledermaus«. Die Jenufa sang sie auch 1993 in Tel Aviv und 1994 bei der English National Opera London, beim Glyndebourne Festival 1995 die Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame«, an der English National Opera 1996 auch die Nathalie in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze. 1996 hörte man sie bei der English National Opera London als Butterfly, 1998 als Desdemona in Verdis »Otello«, 1997 beim Garsington Festival in der Titelrolle der Richard Strauss-Oper »Die ägyptische Helena«, 1998 beim Festival von Spoleto als Magda Sorel in »The Consul« von G.C. Menotti, am Opernhaus von Bonn als Butterfly. Sie sang 1999 beim Spoleto Festival das Sopransolo im Stabat mater von Rossini, am Teatro Colón Buenos Aires die Magda Sorel, 2000 am gleichen Haus die Butterfly, auch an der English National Opera London die Mutter in »Il prigioniero« von L. Dallapiccola. 2001 hörte man sie bei der Opera North Leeds als Isolde in »Tristan und Isolde«. Am Royal Opera House Covent Garden in London debütierte sie 2006 als Marie in »Wozzeck« von A. Berg und sang dann dort bis 2013 auch die Brünnhilde im Nibelungenring, die Elektra von R. Strauss und die Queen Elizabeth in »Gloriana« von B. Britten. In der Partie der Elektra von R. Strauss gab sie ihre Debüts 2005 an der Mailänder Scala und 2009 an der Metropolitan Oper New York. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 2010 als Minnie in »La fanciulla del West«, 2017-18 als Mum in »Greek« von M.-A. Turnage, 2019 als Mutter in »Breaking the Waves« von Missy Mazzoli und 2022 als Old Lady in »Candide« von L. Bernstein. An der Frankfurter Oper gastierte sie als Brünnhilde im Nibelungenring, als Emilia Marty in Janáceks »Die Sache Makropulos«, als Magdelone in »Maskarade« von C. Nielsen und als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Als Brünnhilde im Nibelungenring gastierte sie auch 2013 an der Opera Australia und 2014 an der Deutschen Oper Berlin. 2014 gastierte sie als Miss Jane Wingrave in »Owen Wingrave« von B. Britten beim Aldeburgh Festival und beim Edinburgh Festival. 2015 als Mrs. Lovett in »Sweeney Todd« von Sondheim an der Houston Grand Opera, 2016 als Elektra von R. Strauss an der Prager Staatsoper. 2017 sang sie bei der Opera North Leeds und 2019 bei der Grange Park Opera in Aufführungen von Humperdincks »Hänsel und Gretel« die Mutter und die Hexe als Doppelrolle. 2017 sang sie bei der Grange Park Opera die Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek, 2019 an der Canadian Opera die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Am 30.3.2019 wirkte sie bei der English National Opera in der Uraufführung der Oper »Jack the Ripper« von Iain Bell als Liz Stride mit, am 24.9.2020 bei der Grange Park Opera in der Uraufführung der Oper »A Feast in the Time of Plague« von Alex Woolf als Claire. 2020 sang sie bei der Grange Park Opera die Miss Jane Wingrave. Als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók gastierte sie 2021 am Theatre of Sound in London, 2022 an der Atlanta Opera, 2023 an der New Zealand Opera und beim Edinburgh Festival. Als Mutter in »Breaking the Waves« gastierte sie 2023 auch an der Opéra-Comique Paris. Ihre Bühnenkarriere wurde durch Konzert-, Rundfunk- und Fernsehauftritte begleitet. Sie trat als Konzertsolistin in England, in Israel, in Belgien und in den USA auf. Verheiratet mit dem Bass-Bariton Lawrence Wellington.
Schallplatten: TER (»The Mikado« von Gilbert & Sullivan, »Street Scene« von K. Weill), Chandos (»Sancta Susanna« von P. Hindemith, Magda in »The Consul« von G.C. Menotti).
9.12. Christopher ROBSON wird 70
Sein Gesangstudium erfolgte am Trinity College London bei James Gaddarn, bei dem bekannten Counter-Tenor Paul Esswood und bei Helga Mott; er nahm an Kursen bei Laura Sarti und Geoffrey Parsons teil. 1976 gab er sein erstes Konzert in der Queen Elizabeth Hall London in dem Oratorium »Samson« von Händel. 1979 gewann er in London einen Concours für junge Sänger und debütierte, ebenfalls 1979, in Birmingham in »Sosarme« von Händel. Er kam bald zu großen Erfolgen, vor allem bei der Kent Opera, bei der Opera Factory London und an der English National Opera London, wo er in der englischen Erstaufführung von A. Reimanns »Lear« den Edgar und 1985 in der englischen Erstaufführung der zeitgenössischen Oper »Akhnaten« (»Echnathon«) von Philip Glass die Titelrolle sang. An diesem Haus wirkte er auch in Aufführungen von Monteverdis »L‘Orfeo«, von Händels »Serse« (als Arsamene), »Ariodante« (als Polinesso) und »Giulio Cesare« (als Titelheld) und von B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream« (als Oberon) mit. Beim Camden Festival sang er in der Oper »Eritrea« von Cavalli, in London wie in Zürich in einer weiteren Oper von Cavalli, »La Calisto«. Er sang auch die Titelpartie in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Akhnaten« von Glass 1984 an der Oper von Houston/Texas und anschließend an der City Opera New York. In Heidelberg, Darmstadt und im Haag gestaltete er den Daniel in szenischen Aufführungen von Händels »Belshazzar«, in Innsbruck erschien er in »Orontea« von Antonio Cesti. In der Saison 1986-87 gastierte er am Opernhaus von Frankfurt a.M. 1988 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Athamas in der Oper »Semele« von Händel, 1990 nahm er an einer Russland-Tournee der English National Opera teil, bei der die Händel-Oper »Serse« aufgeführt wurde. Beim Festival Alter Musik in Innsbruck sang er 1991 in »The Fairy Queen« von Purcell. 1994-2006 war er an der Bayrischen Staatsoper München engagiert, wo er u.a. in Händels »Giulio Cesare« (als Tolomeo und in der Titelrolle), »Serse« (als Arsamene). »Ariodante« (als Polinesso), »Rinaldo« (als Mago Christiano), »Rodelinda« (als Unulfo), in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« (als Arnalta), in der »Fledermaus« (als Orlofsky), in Strawinskys »The Rake’s Progress« (als Baba the Turk) und in H. Purcells »Dido and Aeneas« (als Hexe) auftrat. 2003 wurde er zum Bayerischen Kammersänger ernannt. An der Chicago Opera wie an der Oper von Antwerpen sang er in der Saison 1995-96 den Arsamene, beim Festival von Ravenna und bei der Glyndebourne Touring Opera 1996 den Didimus in »Theodora« von Händel. 1998 nahm er bei der Glyndebourne Touring Opera an der Uraufführung der Oper »Flight« von Jonathan Dove als Refugee teil; diese Partie wiederholte er 1999 beim Glyndebourne Festival. Fast noch bedeutender war seine Karriere im Konzertsaal, wo er sich auf das Barock-Repertoire spezialisierte, aber dort wie auch in seinen Rundfunksendungen darüber hinaus viele andere Werke vortrug. Als Konzertsolist hörte man ihn u.a. in London, in Paris, Brüssel und Barcelona, bei den Festspielen von Flandern und von Aix-en-Provence.
Schallplatten: Meridien, Decca (Monteverdi-Vespern, Requiem von I.F. Biber, »Psyche« von Matthew Locke), Harmonia mundi (Werke von H.I. Biber), Chandos (Messias), DGG (»Ezio« von Händel), Collins (»Resurrection« von P. Maxwell Davies), Virgin (»Golem« von John Caskan), Koch (»Artaxerxes« von Thomas Arne), Ars Musici (Marienvesper von I.F. Biber), Farao (Arsamene in »Serse«); Virgin-Video (»The Ice Break« von M. Tippett).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://christopher-robson.com/default.htm
11.12. Lawrence VINCENT wird 75
Biographie des amerikanischen Tenors, der viele Jahre lang an der Wiener Volksoper engagiert war, auf Englisch: https://www.mormonwiki.com/Lawrence_Vincent
12.12. Christa RANACHER wird 70
Sie studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien und erwarb das Diplom für Musikpädagogik. Dann setzte sie am gleichen Institut ihre Ausbildung zur Sängerin fort, ergänzt durch Teilnahme an Meisterkursen u.a. bei Mario del Monaco und Elisabeth Schwarzkopf. Abschluss dieser Ausbildung mit einem weiteren Diplom 1984. 1987 erhielt sie den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 1984-85 begann sie ihre Bühnenkarriere am Stadttheater von Regensburg. Sie war 1986-89 an den Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach engagiert, 1989-96 am Theater am Gärtnerplatz in München, zugleich 1990-95 an der Komischen Oper Berlin; 1995-97 dem Stadttheater von Bern (Schweiz) verbunden. Hier sang sie u.a. die Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, die Stella in »Der gewaltige Hahnrei« von B. Goldschmidt (1995) und die Judith in der gleichnamigen Oper von S. Matthus, die sie auch 1990 bei den Festspielen von Ludwigsburg sang. Erfolgreiche Gastspieltätigkeit an führenden Bühnen des deutschen Sprachgebiets. So sang sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und am Theater im Revier Gelsenkirchen, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Hannover, am Stadttheater von Münster (Westfalen) und an der Deutschen Oper Berlin, in München und am Opernhaus von Zürich. Aus ihrem Repertoire für die Opernbühne sind die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Agathe im »Freischütz«, die Leonore in »Fidelio«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Ada in der Jugendoper »Die Feen« von R. Wagner, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Anna in »I Cavalieri di Ekebù« von Zandonai, die Tosca, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« (Staatsoper Berlin 1990), die Salome und die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss zu nennen. Sie widmete sich gern der Interpretation moderner Opernpartien. So sang sie 2000 in Berlin wie am Stadttheater von Bern die Andromache in der Oper »Troades« von A. Reimann, in Bern auch die Amélia in der zeitgenössischen Oper »Clara« von Hans Gefors (in deren Erstaufführung in der Schweiz). Auch als Konzertsängerin aufgetreten. Sie war verheiratet mit dem Opernregisseur und –intendanten Eike Gramss (1942-2015).
12.12. Donald MAXWELL wird 75
Er studierte zunächst Geographie an der Universität von Edinburgh, bevor er seine Stimme ausbilden ließ. Am 6.9.1977 debütierte er bei der Scottish Opera Glasgow in der Uraufführung der Oper »Mary Queen of Scots« von Thea Musgrave in der Partie des Earl of Morton. Er blieb diesem Haus auch während seiner weiteren Karriere verbunden und trat dort bisher u.a. als Paolo in »Simon Boccanegra«, als Masetto in »Don Giovanni«, als Ned Keene in Benjamin Brittens »Peter Grimes«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Harasta in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, als Ipparco in der Barock-Oper »Egisto« von Cavalli, als Schischkow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, als Jaroslav Prus in Janáceks »Die Sache Makropulos«, als Filip in »Der Jakobiner« von Dvorák, als Escamillo in »Carmen«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Baron Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe« und als Gremin in »Eugen Onegin« auf. An der Welsh Opera Cardiff gastierte er als Marcello in »La Bohème«, als Ned Keene, als Rigoletto, als Renato in »Un ballo in maschera«, als Jago in »Otello« von Verdi, als Don Carlo in dessen »Ernani« und als Wilfred Shadbolt in »The Yeomen of the Guard« von Gilbert & Sullivan. 1981 gastierte er beim Wexford Festival als Belfiore in Verdis »Un giorno di regno«, 1983 beim Buxton Festival als Maître Jean in »La Colombe« von Gounod. 1985 sang er beim Buxton Festival den Nardo in »Il Filosofo di campagna« von Galuppi. 1987 trat er erstmals an der Covent Garden Oper London auf, und zwar als Englischer Bogenschütze in der englischen Erstaufführung der Oper »The King goes forth to France« des finnischen Komponisten Aulis Sallinen. Bis 2019 trat er dort u.a. als Heerrufer in »Lohengrin«, als Fritz Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Alidoro in »La Cenerentola«, als Donner und als Gunther im Nibelungenring, als Dr. Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Rambaldo in Puccinis »La Rondine«, als La Rocca in Verdis »Un giorno di regno«, als Faninal im »Rosenkavalier«, als Förster in »Rusalka« von Dvorák, als Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Hortensius in »La fille du régiment«, als 2. Priester in der »Zauberflöte«, als Antonio in »Le nozze di Figaro«, als Alcindoro in »La Bohème«, als Lockit in »The Beggar’s Opera« und als Mesner in »Tosca« auf. Mit dem Ensemble der Covent Garden Oper gastierte er im Shaftesbury Theatre als Baron Zeta. Mit der Welsh Opera gastierte er 1988/89 in New York, Mailand und Tokio sowie 1993 beim Festival von Edinburgh als Titelheld in »Falstaff« von Verdi. Bei der English National Opera war er 1989 in Prokofjews »L‘Amour des trois oranges« und in »Die Sache Makropulos« von Janácek (als Jaroslav Prus) anzutreffen, bei der Opera North 1987 als Escamillo, 1989 als Fliegender Holländer und als Scarpia in »Tosca«. 1989-90 gastierte er am Opernhaus von Vancouver und am Théâtre de la Monnaie Brüssel. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1990 als Jago. An der Welsh Opera übernahm er 1990 den Don Alfonso. 1991 gastierte er als Falstaff von Verdi an der Wiener Staatsoper. Im englischen Fernsehen trat er als Jago, als Rigoletto und als Wozzeck in der gleichnamigen Oper von A. Berg auf, den er auch 1990 bei der English National Opera vortrug. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1996 den Tierbändiger und den Athleten in »Lulu« von A. Berg und 2012 den Alcindoro. 1997 nahm er am Théâtre Châtelet Paris an der Uraufführung der Oper »60e Parallèle« von Philippe Manoury (als Rudy Link) teil. Beim Buxton Festival trat er 1997 in Cimarosas »Il maestro di cappella« und in »Il segreto di Susanna« von E. Wolf-Ferrari (als Graf Gil) auf. 1998 sang er bei der English National Opera London den Falstaff von Verdi, bei der Welsh Opera Cardiff den Sharpless (dort auch 1999 den Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten). Bei der Opera North wirkte er 1998 (im Batley Theatre Huddersfield) in der Uraufführung der Oper »The Nightingale to Blame« von Simon Holt mit. 1999 sang er in einer konzertanten Aufführung von Zemlinskys »Es war einmal« in der Londoner Royal Festival Hall den König. 2000 hörte man ihn an der Welsh Opera Cardiff als Don Alfonso, an der English National Opera London als Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«. An der Mailänder Scala wirkte er am 5.10.1996 in der Uraufführung (sowie 1999 bei den Reprisen) der Oper »Outis« von L. Berio mit; hier hörte man ihn auch 2000 als Balstrode. Im April 2008 debütierte er als Hortensius in »La fille du régiment« an der Metropolitan Oper New York, an der er bisher in insgesamt 85 Vorstellungen auch als Benoit und als Alcindoro in »La Bohème« aufgetreten ist. Auch als Konzertsänger (zum Teil mit leichterer Unterhaltungsmusik) bekannt geworden.
Schallplatten: Sony (»Noyes Fludde« von Benjamin Britten), Virgin (»The Ice Break« von M. Tippett, »Le nozze di Figaro«), TER (»Amahl and the Night Visitors« von Menotti), Chandos (»The Rape of Lucretia« von B. Britten), IMP-Pickwick (Carmina Burana von C. Orff); Naxos (Rudy Link in »60e Parallèle« von Philippe Manoury); DGG-Video (»Pelléas et Mélisande«, Aufführung der Welsh Opera), NVC/Arts-Video (zwei Partien in »Lulu« von A. Berg).
12.12. Michèle REVERDY wird 80
Sie begann mit sechs Jahren Klavierunterricht zu nehmen. Sie studierte am Pariser Konservatorium Musiktheorie bei Pierre Lantier, Musikgeschichte bei Norbert Dufourcq, Harmonie bei Roger Boutry, Kontrapunkt bei Alain Weber, Fuge bei Marcel Bitsch, musikalische Analyse bei Claude Ballif und Komposition bei Olivier Messiaen. Nach Abschluss ihres Studiums im Jahr 1983 lehrte sie am Pariser Konservatorium Analyse und Instrumentation. 1979-81 war sie Gast in der Casa de Velázquez in Madrid und im Jahr 1993 composer-in-residence am Konservatorium Straßburg Musica Festival. Sie war Produzentin bei Radio France 1978-92 und wurde von der Société des Auteurs et compositeurs éditeurs de musique (SACEM) im Jahr 1995 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie ist die Autorin zweier Bücher über Messiaen.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.michelereverdy.com/
13.12. Alvin CURRAN wird 85
Er studierte bei Elliott Carter. Gemeinsam mit Frederic Rzewski und Richard Teitelbaum und anderen gründete er 1966 das Improvisationsensemble Musica Elettronica Viva. 1991-2006 war er Darius Milhaud-Professor am Mills College. Curran verwendet in seiner Musik regelmäßig elektronische Sounds, aber auch Geräusche der Umwelt. 1988 wurde zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 seine Komposition Crystal Psalms uraufgeführt. Seit 1996 arbeitet er an Inner Cities, einer Serie von Solo-Pianostücken. Am 19. Juni 2010 führte Curran am Schumainkai am nördlichen Mainufer in Frankfurt am Main mit 100 Instrumentalisten ein Auftragswerk der Musikhochschule Frankfurt unter dem Titel Maritime Rites auf. Im Jahr 2011 wurde Alvin Curran mit dem Fellowship Medienkonvergenz des Gutenberg-Forschungskollegs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet und war „Composer in residence“ der Hochschule für Musik Mainz. In diesem Kontext realisierte er sein neuestes Werk „Rhinestones“ im Rhododendrenhain auf der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz und konzipierte dort die Abschlussveranstaltung des Spektrum Villa Musica des Netzwerk Neue Musik am 14. September 2011.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.alvincurran.com/
14.12. Monika PICK-HIERONIMI wird 80
Sie war an der Kölner Musikhochschule Schülerin von Dietger Jakob und debütierte 1970 am Stadttheater von Oberhausen als Ännchen in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Bis 1973 blieb sie in Oberhausen. Sie kam 1974 an das Theater am Gärtnerplatz in München und wirkte schließlich 1976-89 als erste lyrische und Koloratursopranistin am Nationaltheater von Mannheim. 1987-92 war sie durch einen Gastspielvertrag dem Opernhaus von Zürich verbunden. Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1982 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), an der Wiener Volksoper (1983 als Corilla in Donizettis »Viva la Mamma«), an den Opernhäusern von Graz (1993 als Norma von Bellini) und Dortmund, am Staatstheater von Kassel (1984 als Elettra in »Idomeneo« von Mozart) und an weiteren deutschen und ausländischen Bühnen. 1976 sang sie beim Würzburger Mozart-Fest die Königin in der Nacht in der »Zauberflöte«, 1984 am Nationaltheater Mannheim und 1987 bei der Opera North Leeds die Norma von Bellini, am Nationaltheater Mannheim, wie auch später am Opernhaus von Zürich, die Mathilde in Rossinis »Wilhelm Tell«. Sie wandte sich im weiteren Ablauf ihrer Karriere dann auch schwereren Partien zu. Gastspiele führten sie 1989 an die Opéra de Wallonie Lüttich (als Donna Anna in »Don Giovanni«, die sie auch am Opernhaus von Wuppertal sang), an die Berliner Staatsoper (1990 als Leonore im »Troubadour«) und an das Teatro Grande von Brescia (1991 als Elvira in Bellinis »I Puritani«). Sie gastierte 1991 beim Maggio Musicale von Florenz als Abigaille in Verdis »Nabucco« und 1992 in der Arena von Verona als Aida. 1991 hörte man sie am Theater von Klagenfurt in der Titelrolle der Richard Strauss-Oper »Ariadne auf Naxos«, 1991 wieder an der Berliner Staatsoper und, ebenfalls 1991, beim Beethoven-Fest in Bonn als Solistin in der 9. Sinfonie. Bei den »Nabucco«-Aufführungen in der Berliner Deutschlandhalle sang sie 1996 die Abigaille. Hinzu kamen Gastspiel- und Konzertauftritte in vielen Zentren des internationalen Musiklebens, u.a. in Berlin, Frankfurt a.M., Stuttgart, Mailand und London. Aus ihrem vielgestaltigen Bühnenrepertoire sind noch zu nennen: die Norina in »Don Pasquale«, die Violetta in »La Traviata«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Madeleine im »Postillon von Lonjumeau« von Adam. Geschätzte Konzert- und Oratoriensopranistin. Sie gehörte später dem Lehrkörper der Musikhochschule Köln an.
Schallplatten: Ambitus (Verdi-Requiem), Novalis (Donna Anna in »Don Giovanni«), Harmonia mundi (»Christus am Ölberge« von Beethoven), Koch/Schwann (Abigaille in »Nabucco«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.monica-pick-hieronimi.de/
15.12. Jan LATHAM-KOENIG wird 70
Jan Latham-Koenig, der von französischer, dänischer, polnischer und maurischer Abstammung ist, wurde in England geboren und studierte am Royal College of Music in London, bevor er das begehrte Gulbenkian-Stipendium gewann. 1976 gründete er sein eigenes Ensemble, das Koenig Ensemble. Bisherige Stellen als Chefdirigent beinhalten das Orquesta Filarmónica de la UNAM in Mexico City, das Teatro Massimo di Palermo, das Orchestra of Porto, das Orchestre Philharmonique de Strasbourg und die Opéra National du Rhin. Jan Latham-Koenig ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Young Janacek Philharmonic, außerdem war er als Erster Gastdirigent am Teatro dell’Opera di Roma und am Teatro Regio di Torino sowie als Ständiger Gastdirigent an der Wiener Staatsoper tätig. Als enger Vertrauter von Hans Werner Henze hat er zahlreiche Werke des Komponisten uraufgeführt und war 2004-07 Künstlerischer Leiter der Cantiere Internazionale d’Arte in Montepulciano. Jan Latham-Koenig ist Music Director der Novaya Opera in Moskau und Chefdirigent des Sinfonieorchester Flandern in Brügge. Seit seiner Ernennung zum Chefdirigenten des Sinfonieorchester Flandern im Jahr 2013 trat Jan Latham-Koenig bereits häufig mit dem Orchester auf, u. a. im August 2017 im Concertgebouw Amsterdam. Im Mai 2018 kehrten sie für Konzerte in Coventry, Newbury und in der Londoner Cadogan Hall nach Großbritannien zurück. Als erster britischer Dirigent, der jemals als Musikdirektor an einem russischen Opernhaus gewirkt hat, hat er an der Novaya Opera in Moskau am Holocaust-Gedenktag im Januar 2017 die Premiere von Weinbergs Oper »Die Passagierin« und im Februar kurz darauf die Uraufführung von Konstantin Boyarskys Oper »Pushkin« dirigiert. Außerdem hat er sowohl eine Neuproduktion von »Lucia di Lammermoor« als auch »Faust« und »Salome« in Moskau dirigiert, außerdem »Fürst Igor« in Shanghai, »Pushkin« im neuen Theatre in the Woods der Grange Park Opera und »La Boheme« in Dublin. 2014 erhielt Latham-Koenig den angesehenen Russian Golden Mask Award als bester Dirigent für seine Aufführung von »Tristan und Isolde«. Er dirigierte weiters »Peter Grimes« in Monte Carlo mit Jose Cura als Regisseur und Sänger im Februar 2018. Zuletzt feierte er sein Debüt an der Atlanta Opera mit Mozarts »Don Giovanni« und beim Festival della Valle d’Itria mit Prokofjews »Der Spieler« in einer Inszenierung von Sir David Pountney. »Carmen« leitete er an der Tokyo Nikikai Opera Foundation, mit dem Architekten Santiago Calatrava, den er für dessen erstes Opernbühnenbild gewann, erarbeitete er eine Neuproduktion von Poulencs »Dialogues des Carmélites« für das Teatro Regio in Turin. Orchester und Chor der Arena di Verona leitete er in Zefferellis letzter, unvollendet gebliebener Regiearbeit mit Verdis »Rigoletto« am Royal Opera House Oman. Er war zu Gast beim Cape Town Philharmonic und der Oper von Kapstadt für Bizets »Les pécheurs de perles« und Brittens »The Turn of the Screw«. Im vergangenen Jahr war er auf Tournee mit dem Zagreb Philharmonic Orchestra mit Werken von Dora Pejačević, Sibelius und Mahler. Im Rahmen der Ehrenliste zum Geburtstag von Königin Elisabeth II. wurde Jan Latham-Koenig für seine Verdienste um die Musik zum Offizier des Order of the British Empire (OBE) erhoben.
15.12. Gabriela CEGOLEA wird 75
Schon mit sechs Jahren erhielt sie Unterricht im Klavier- und Cellospiel, ließ dann aber an der Musikakademie von Bukarest ihre Stimme ausbilden. Sie setzte ihr Studium am Konservatorium Benedetto Marcello in Venedig fort, trat beim Festival von Taormina bereits auf der Bühne auf und besuchte dann die Opernschule der Königlichen Oper Stockholm. Sie wurde Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Lonigo, Parma und Peschiera (am Gardasee) und kam 1977 zu ihrem professionellen Bühnendebüt an der Stockholmer Oper in der Partie der Tosca. Diese sang sie dann auch an der Oper von Oslo, am Teatro Fenice Venedig die Titelfigur in »Manon« von Massenet. Sie debütierte 1978 als Manon Lescaut von Puccini (als Partnerin des berühmten Tenors Placido Domingo unter Georges Prêtre) an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 1979 die Anaide in Rossinis »Mosè«, 1981 die Emma in »Chowanschtschina« und 1984 die Nedda im »Bajazzo« sang. Es kam zu erfolgreichen Gastspielen in New York, Berlin, Stuttgart, San Francisco, Neapel, Bordeaux, Palermo und Rom. Sie unternahm Tourneen in Brasilien, Australien und Südkorea. 1989 gastierte sie an der Opéra de Wallonie Lüttich als Maddalena in Giordanos »Andrea Chénier«. Weitere Bühnenpartien: Leonore im »Troubadour«, Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, Amelia in »Un Ballo in maschera« von Verdi, Anna Bolena in der gleichnamigen Oper von Donizetti
15.12. Nigel ROBSON wird 75
Ausbildung zum Sänger an der York University und am Royal Northern College of Music Manchester bei Alexander Young. Er sang 1975-78 im Chor der Glyndebourne Touring Opera (wo er bereits 1976 einen der Diener in »Capriccio« von R. Strauss, 1977 den Schulmeister in Janáceks »Das schlaue Füchslein« und 1978 den Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky sang) und 1976-78 im Chor der Festspiele von Glyndebourne, seit 1981 als Solist bei der English National Opera London. Hier trat er in Monteverdis »L‘Orfeo« und 1986 in der Uraufführung von Birtwistles »The Mask of Orpheus« auf. 1985 hörte man ihn beim Arundel Festival in der Uraufführung der Oper »Lancelot« von Iain Hamilton (als Mordred). Er sang in der englischen Premiere von K. Weills »Der Protagonist« und 1988 in Paris in der Uraufführung der Oper »The Undivine Comedy« von Michael Finnissy (dann in der englischen Premiere am Londoner Almeida Theatre), bei der Opera Factory in der Uraufführung von M. Tippetts »Songs for Dov« (für Tenor und kleines Orchester). Bei der Opera North Leeds gastierte er 1989 in »La finta giardiniera« von Mozart, bei der Opera Factory London als Don Giovanni, beim Buxton Festival 1985 als Marquis di Conchiglia in Niccolò Piccinnis »La buona figliuola«. Mit dem Monteverdi Choir sang er in Aufführungen von Werken dieses Meisters bei einer Tournee in Italien, in Deutschland und Frankreich, in Venedig in dessen Vespern, in Spanien in der Monteverdi-Oper »L‘Orfeo«; als Titelheld in »Idomeneo« von Mozart in Lissabon, Paris, Amsterdam und London aufgetreten. 1988 übernahm er bei den Göttinger Händel-Festspielen die Titelrolle in »Jephtha« von Händel, die er dann auch beim Holland Festival, in London und in deutschen Städten zum Vortrag brachte. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er am 1.7.1990 in der Uraufführung der Oper »New Year« von M. Tippett den Presenter. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1993 die Titelrolle in Mozarts »La clemenza di Tito« und 1996 den Septimius in »Theodora« von Händel. In der Londoner Festival Hall trat er in der Glagolitischen Messe von Janácek, mit dem Ensemble Intercontemporain in Paris und mit dem Ensemble London Sinfonietta in »Voices« von H.W. Henze (1991) auf. 1991 gastierte er am Teatro Zarzuela Madrid als Arbace in »Idomeneo«. An der Scottish Opera gastierte er 1992 als Captain Vere in »Billy Budd« von B. Britten, 1993 als Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropulos«, 2012 in der gleichen Oper in der Partie des Hauk-Sendorf und sang am 24.10.2013 in der Uraufführung der Oper »Breathe Freely« von Julian Wagstaff die Partie des Lieut Dr. Stanislaw Hempel. 1995 gastierte er am Théâtre des Champs-Élysées Paris als Massimo in der Händel-Oper »Ezio«, an der Münchner Staatsoper 1996 als Idomeneo von Mozart. An der Welsh Opera Cardiff übernahm er 1998 die Partie des Captain Vere, die des Laça in Janáceks »Jenufa« und die der Hexe in »Hänsel und Gretel«, in Lissabon die Titelrolle in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«. 2000 sang er (mit dem Ensemble der Nederlandse Reisopera, ehedem Forum Enschede) an der Opera Zuid Maastricht die Titelrolle in »Peter Grimes« von B. Britten, beim Garsington Festival den Golo in »Genoveva« von R. Schumann. 2001 gastierte er an der Canadian Opera Toronto als Captain Vere. Noch 2014 gastierte er als Bajazet in einer konzertanten Aufführung von Händels »Tamerlano« im Theater an der Wien.
Schallplattenaufnahmen auf Philips (»Tamerlano«, »Jephtha« und »Alexander’s Feast« von Händel), Virgin Classics (»Songs for Dov«), Sony (»Renard« von Strawinsky), DGG (Arbace in »Idomeneo«, »L‘Orfeo« und Marienvesper von Monteverdi), Chandos (»The Rape of Lucretia« von B. Britten), Chandos/Koch (Stabat mater von Stanford).
15.12. Francesco ELLERO D’ARTEGNA wird 75
Er widmete sich anfänglich der Unterhaltungsmusik, wurde dann aber am Konservatorium von Udine wie auch durch den Pädagogen Piccinni in Triest und durch Ettore Campogalliani ausgebildet. 1981 debütierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Oberpriester in Verdis »Nabucco«. Es folgten Auftritte an italienischen Theatern, die einen sehr erfolgreichen Verlauf nahmen: am Teatro Verdi Triest (seit 1983), am Teatro Comunale Modena (1984), in Genua (seit 1985), bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom (1986 und 1992 als Timur in Puccinis »Turandot«), am Teatro Regio Parma (1988), am Teatro Fenice Venedig (1988 sowie 1995 als Giorgio in Bellinis »I Puritani«) und auch an der Mailänder Scala (1986 als König in »Aida« und als Zaccaria in Verdis »Nabucco«, 1989 als Conte Walter in Verdis »Luisa Miller« und 1994 als Colline in »La Bohème«). Beim Gastspiel der Mailänder Scala in Vancouver 1986 sang er den Pagano in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«. Bei den Festspielen von Verona hörte man ihn 1988-89 als Ramfis in »Aida«. Seine Karriere nahm internationale Dimensionen durch Gastspiele an vielen großen Bühnen an. So sang er 1982 und 1987 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1986, 1988 und 1991 an der Hamburger Staatsoper, 1986 am Opernhaus von Zürich, 1987 an der Oper von Monte Carlo (den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«), bei den Festspielen in der Arena von Nîmes (1987), an der Grand Opéra Paris (1987 den König Philipp in Verdis »Don Carlos« und 1988 den Oroveso in Bellinis »Norma«), am Teatro Real Madrid (1989 den Leporello in »Don Giovanni«) und an der Oper von Chicago (1988). Weitere Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1988-97 als Ferrando im »Troubadour«, als Ramfis, als Talbot in »Maria Stuarda« von Donizetti und als Escamillo in »Carmen« in insgesamt 15 Vorstellungen), an der Deutschen Oper Berlin (1990 als Conte Rodolfo in »La Sonnambula« von Bellini), am Theater von Bonn (1990 als Banquo in Verdis »Macbeth«), an der Oper von Lyon (1988 und 1991 als Raimondo) und beim Maggio Musicale von Florenz (u.a. 1995 als Eremit im »Freischütz« und in »Fierrabras« von F. Schubert), in Amsterdam (1992 als Conte Rodolfo) und an der Berliner Staatsoper (1993 als Ramfis). An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1995 als Raimondo, an der Oper von Santiago de Chile 1995 als Zaccaria, in Warschau 1996 als Conte Rodolfo. An der San Francisco Opera gastierte er 1997 als Ramfis, 1998 als Timur und 2000 als Conte Walter. 1997 gab er sein Debüt an der Metropolitan Oper New York als König Philipp in Verdis »Don Carlos«. 1999 gastierte er am Teatro Victoria in Barcelona als Oroveso. Beim Festival von Martina Franca sang er 1999 den Grand Pontifex in »Roma« von Massenet, in Gent/Antwerpen (konzertant) den Silva in Verdis »Ernani«, am Opernhaus von Zürich den Giorgio in »I Puritani«. Sein Repertoire umfasste vorwiegend Partien aus dem Bereich der italienischen Oper: den Haly in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, den Sparafucile in »Rigoletto«, den Pater Guardian in »La forza del destino«, den Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi, den Lunardo in »I quattro rusteghi« von Wolf-Ferrari und den Mephisto in »Faust« von Gounod. Auch als Konzertsolist kam er zu großen Erfolgen. 1994 sang er in der Basilica di Sant’Ambrogio in Mailand das Bass-Solo in Rossinis Petite Messe Solemnelle.
Schallplatten: RCA-Erato (Colline in »La Bohème«, Pistola in Verdis »Falstaff«), Philips (»Maria Stuarda« von Donizetti), Decca (»Adriana Lecouvreur« von Cilea), BMG-Ariola (»La Wally« von Catalani, »La Sonnambula«), Naxos (Ramfis in »Aida«, Conte Rodolfo in »La Sonnambula«), Decca (»Il Trovatore«), DGG (Seneca in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«), Dynamic (Lucius Cornelius in »Roma« von Massenet, Fiesco in »Simon Boccanegra«).
18.12. Don BERNARDINI wird 70
Er sang im Wiener Musikverein unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt in L’Infedeltà delusa mit Aufführungen in Halle und Kopenhagen und mit dem Malmö Symphony Orchestra Verdis Requiem, kam wieder nach Wien ins Konzerthaus für Rossinis Stabat Mater und Mozarts Mitridate. In Amerika debütierte er in Il Barbiere di Siviglia in San Diego und sang La Favorita in Philadelphia, La Traviata in Portland, Così fan tutte in Cleveland, außerdem Beethovens 9. Sinfonie und Mozarts Requiem. Er trat in den Opernhäusern Amerikas auf (Austin, Central City, Chatauqua, Edmonton, Hawaii, Kentucky, Knoxville, Michigan, New Orleans, Palm Beach, Sacramento, Seattle, Tulsa, Utah, Washington, Saint Louis und beim Brevard Music Festival), war Solist mit den Orchestern von Denver, Evansville, Fort Wayne, Indianapolis, Rochester, Victoria und dem Opera Orchestra New York und trat international in den Opernhäusern La Fenice in Venedig, Teatro Bellini in Catania, der New Israeli Opera in Tel Aviv und der Montemerey Opera in Mexiko auf. Seine Einspielungen von Bellinis Beatrice di Tenda und Donizettis Linda di Chamounix, beide mit Edita Gruberova in den jeweiligen Titelrollen, wurden auf Nightingale Classics veröffentlicht.
18.12. William BOUGHTON wird 75
Weltweite Tätigkeit als Gründer, Chef- und Gastdirigent führender Orchester (English Symphony Orchestra, New Haven Symphony Orchestra/USA, Jyvaskyla Sinfonia/Finnland, Royal Philharmonic Orchestra u.v.a.). Künstlerischer Leiter des Malvern Festival, der Nimbus Foundation und der Wyastone Summer Series. Zusammenarbeit mit Solisten wie Yehudi Menuhin, Nigel Kennedy, Leonidas Kavakos, Radu Lupu, Evelyn Glennie und Viktoria Mullova. 1993 Ehrendoktor der Coventry University, Leiter und Gestalter zahlreicher CD-Produktionen (Nimbus Records) und Radiosendungen (BBC).
19.12. Donald KAASCH wird 65
Ausbildung an der Colorado University und an der Northwestern University of Illinois. Debüt 1985 an der Chicago Lyric Opera, deren Opera Center er 1985-88 angehörte. Es kam zu einer schnellen Karriere als lyrischer Tenor in den USA wie in Europa. So trat er 1989 beim Maggio Musicale von Florenz (Gran Sacerdote in Mozarts »Idomeneo«) und am Théâtre des Champs-Élysées Paris (Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell«) auf und sang bei der Canadian Opera Toronto. Bereits im gleichen Jahr kam es zu seinem ersten Auftreten an der Metropolitan Oper New York als Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«. Bis 1997 sang er an diesem Haus in insgesamt 45 Vorstellungen auch den Andres in »Wozzeck« von A. Berg, den Jaquino in »Fidelio«, den Titelhelden in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Steuermann in »Der fliegende Holländer« und den Iopas in »Les Troyens« von Berlioz. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1990 als Iopas, 1991 als Idamante in »Idomeneo«, 1996 als Tamino in der »Zauberflöte«, 2001 als Andres und 2011 (in der Opéra Garnier) als Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1991 gastierte er an der Oper von Lille und am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Bei den Salzburger Festspielen übernahm er 1992 die Partie des Argirio in konzertanten Aufführungen von Rossinis »Tancredi«. Am Teatro Colón Buenos Aires trat er 1992 als Oreste in »Ermione« von Rossini auf, beim Rossini Festival in Pesaro 1993 als Geoffredo in Rossinis »Armida«, in Brüssel 1993 als Percy in Donizettis »Anna Bolena«, in Chicago 1994 als Andres, in Nizza 1996 als Astrologe in »Le Coq d’or« von Rimski-Korsakow, an der Covent Garden Oper London 1996 als Don Ottavio. 1997 gastierte er an der Mailänder Scala als Faust von Gounod. 1997 übernahm er an der Oper von Rom in Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« den Prolog und den Quint, am Grand Théâtre Genf die Titelpartie in Mozarts »Mitridate Re di Ponto«, 1998 an der Oper von Antwerpen den Leukippos in einer konzertanten Aufführung der Oper »Daphne« von R. Strauss, an der Oper von Rom den Schuiskij in »Boris Godunow«. 1999 gastierte er am Muziektheater Amsterdam als Admète in »Alceste« von Gluck (mit Ann Murray in der Titelrolle), 2000 sang er dort an der Niederländischen Oper den italienischen Sänger in »Capriccio« von R. Strauss, im gleichen Jahr am Opernhaus von Lausanne den Male Chorus in »The Turn of the Screw«. 2001 trat er an der Australian Opera Sydney in der Titelrolle von Mozarts »Mitridate Re di Ponto« auf. 2007 sang er an der Covent Garden Oper London den Antonio in »The Tempest« von Thomas Adès. 2012 sang er am Teatro Real Madrid den Kerkermeister und den Großinquisitor in Dallapiccolas »Il prigioniero«. Am 3.1.2013 sang er am Teatro Real Madrid in der Uraufführung der Oper »The Perfect American« von Philip Glass die Partie des Dantine. Die letztgenannte Partie wiederholte er auch 2014 bei der australischen Erstaufführung der Oper »The Perfect American« an der Opera Queensland. Weitere Partien aus seinem Repertoire waren der Ferrando in »Così fan tutte«, der Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor« (Australian Opera Sydney 1996), der Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Prinz in »Lulu« von A. Berg und die Titelrolle in »The Voyage of Edgar Allan Poe« von D. Argento. Auch als Konzertsänger erfolgreich tätig.
Schallplatten: Sony (»Armida« von Rossini).
19.12. Wendy FINE wird 85
Sie begann ihre Ausbildung bei John van Zyl in Durban und war dann an der Wiener Musikakademie Schülerin von Christian Moeller, Erik Werba und von Maria Hittorf. Bühnendebüt 1963 am Stadttheater von Bern (Schweiz) als Titelheldin in Puccinis »Madame Butterfly«. Preisträgerin beim Mozart-Wettbewerb 1964 in Wien. Die Künstlerin war bis 1965 in Bern, dann 1965-68 am Staatstheater von Wiesbaden, 1968-72 am Opernhaus von Köln (als Gast bis 1974), 1971-74 an der Staatsoper München, 1972-75 an der Staatsoper Hamburg und dann 1975-78 wieder in Köln engagiert. Sie trat erfolgreich an der Deutschen Oper Berlin, in Stuttgart, Frankfurt a.M. und Karlsruhe, am Staatstheater Wiesbaden und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg auf. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1970 die Waltraute in der »Walküre«, 1970-71 ein Blumenmädchen in »Parsifal«, 1971 die Helmwige und die 3. Norn im Nibelungenring. Sie sang an der Sadler’s Wells Opera London 1969 in der englischen Erstaufführung von H.W. Henzes Oper »Der junge Lord« (durch das Ensemble der Kölner Oper) die Luise. An der Covent Garden Oper London gastierte sie 1971-77 als Gutrune in »Götterdämmerung«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Donna Elvira in »Don Giovanni«, als Musetta in »La Bohème«, als Jenufa von Janácek und als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«. In England sang sie außerdem an der Scottish Opera Glasgow (1978 die Jenufa) und bei der English National Opera. Zu Gast auch an der Opéra du Rhin Straßburg, am Teatro San Carlos Lissabon (1969), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1970, 1978), am Opernhaus von Marseille (1978), am Grand Théâtre Genf (1965 als Pallas Athene in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«) und an der Wiener Volksoper (als Marta in »Tiefland« von E. d’Albert). 1977 und 1979 Gastspiel an der Mailänder Scala als Marie in »Wozzeck« von A. Berg. Aus ihrem weit gespannten Rollenrepertoire sind noch hervorzuheben: die Nedda im »Bajazzo«, die Micaela in »Carmen«, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Mimi wie die Musetta in »La Bohème«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Marschallin wie die Sophie im »Rosenkavalier«, die Titelrolle in »Rusalka« von Dvorák, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Ophelia in »Hamlet« von Sándor Szokolay und die Maria in »Marienlegenden« von B. Martinù.
Schallplatten: HMV, DGG (»Parsifal«), Musidisc (Bühnenmusik zu Goethes »Egmont«).
20.12. John HARBISON wird 85
Er gründete bereits als Zwölfjähriger eine Jazzband. Den Bachelor erwarb er 1960 als Student bei Walter Piston an der Harvard University, setzte seine Studien an der Berliner Hochschule für Musik 1961 bei Boris Blacher fort und erhielt 1963 den Master of Fine Arts an der Princeton University als Student von Roger Sessions und Earl Kim. Nach einer Junior Fellowship in Harvard wurde Harbison Fakultätsmitglied des Massachusetts Institute of Technology, wo er seit 1984 eine Musikprofessur innehat. Harbison lehrte außerdem am CalArts, der Boston University und der Duke University und war Composer-in-residence verschiedener Orchester (u.a. dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und in Tanglewood). Als Dirigent leitete er zahlreiche kleinere und größere Ensembles, darunter Saint Paul Chamber Orchestra, Scottish Chamber Orchestra und Los Angeles Philharmonic Orchestra. Die Kantate Flight into Egypt trug Harbison 1987 den Pulitzer Prize of Music ein. 1989 erhielt er eine MacArthur Fellowship. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählen der Heinz Award for the Arts and Humanities (1998), die Harvard Arts Medal (2000), der American Music Center’s Letter of Distinction (2000), der Distinguished Composer Award from the American Composers Orchestra (2002) sowie mehrere Ehrendoktorate. Das kompositorische Werk Harbisons umfasst sechs Sinfonien, ein Ballett (Ulysses, 1983), drei Opern (darunter die im Auftrag der Metropolitan Opera komponierte Oper The Great Gatsby auf ein eigenes Libretto, 1999 uraufgeführt), zahlreiche Kammermusikwerke (darunter fünf Streichquartette) sowie Chorwerke. Mehrere Violinkompositionen Harbisons entstanden für seine Frau Rose Mary, mit der er gemeinsam das 1989 gegründete Token Creek Chamber Music Festival leitet.
21.12. Tom RANDLE wird 65
Er absolvierte sein Gesangstudium an der University of Southern California. Er trat bald als Konzertsänger in den USA wie in Europa auf, wobei er vor allem Werke von J.S. Bach, Händel und Mozart zum Vortrag brachte. Dabei sang er als Solist zusammen mit Orchestern wie dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Kammerorchester Baden-Württemberg und übernahm in Leipzig das Tenor-Solo im Weihnachtsoratorium von J.S. Bach. In seinem Repertoire fanden sich auch moderne Komponisten wie A. Berg, Strawinsky, Michael Tippett, Heinz Holliger und William Kraft. Auf der Bühne erschien er in Opern von Mozart, Rossini, Donizetti, Massenet (Titelheld in »Werther«) und A. Thomas (Wilhelm Meister in »Mignon«). Nach Opernauftritten in Nordamerika kam er 1988-89 an der English National Opera London zu einem großen Erfolg, als er dort den Tamino in der »Zauberflöte« sang. An der Deutschen Oper Berlin gastierte der farbige Künstler als Sportin‘ Life in Gershwins »Porgy and Bess«. 1989 hörte man ihn beim Festival von Aix-en-Provence in »The Fairy Queen« von Purcell, in Valencia in Monteverdis »L‘Orfeo«. 1990 sang er in der Royal Albert Hall in London den Olympion in »The Ice Break« von M. Tippett. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1990 als Ferrando in »Così fan tutte«, 1996 als Titelheld in Mozarts »Idomeneo«, 2006 als Bajazet in Händels »Tamerlano« und 2014 als Hauptmann in »Wozzeck« von A. Berg. 1990 hörte man ihn am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1992 in Genf als Ferrando, 1990 an der English National Opera als Pelléas in »Pelléas et Mélisande«, 1995 am gleichen Haus als Oberon in »The Fairy Queen« von Purcell. 1991 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Tamino, 1992 beim Internationalen Bach-Fest in Braunschweig das Tenorsolo in der H-Moll-Messe. Am 5.5.1992 wirkte er an der English National Opera in der Uraufführung der Oper »Bakxai« (»The Bacchae«) von John Buller mit, am 9.7.1993 am Almeida Theatre London in der von »The Man who Strides the Wind« von Kevin Volans (als Rimbaud). In Valencia sang er die Titelrolle in Monteverdis »L‘Orfeo«. An der Opera North Leeds gastierte er 1994 als Essex in »Gloriana« von B. Britten (und gastierte damit auch an der Covent Garden Opera London), an der Niederländischen Oper Amsterdam wirkte er am 29.4.1994 in der Uraufführung der Oper »Symposion« von Peter Schat mit. 1994 in Los Angeles als Don Ottavio in »Don Giovanni« zu Gast, 1995 beim Garsington Festival als Ramiro in »La Cenerentola« von Rossini, 1996 an der Opera North als Jason in Cherubinis »Medea«. An der Covent Garden Oper London trat er 1997 als Johnny Inkslinger in »Paul Bunyan« von B. Britten, 2000 als Narr in »Gawain« von Harrison Birtwistle, 2003 und 2012 in einer Ballett-Version von G. Mahlers »Lied von der Erde« und 2009 als Macheath in »The Beggar’s Opera« auf. Am 13.6.1997 wirkte er beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung der Oper »The Country of the Blind« von Mark-Anthony Tumage mit. Im gleichen Jahr sang er bei den Festspielen von Innsbruck die Titelrolle in der Barock-Oper »Solimano« von J.A. Hasse, 1998 beim Garsington Festival die Titelpartie in »Lucio Silla« von Mozart, in Amsterdam den Tom Rakewell in Strawinskys »The Rake’s Progress«. 1999 gastierte er an der Berliner Staatsoper in der Titelrolle der Oper »Solimano« von J.A. Hasse (unter René Jacobs). 1999 sang er bei der Opera North Leeds (als Partner von Josephine Barstow) den Essex in »Gloriana« von B. Britten, auch den Alfredo in »La Traviata«, an der Oper von Lausanne den Tom Rakewell. Am 15.4.2000 übernahm er in der Uraufführung der Oper »The Last Supper« von Harrison Birtwistle an der Staatsoper Berlin (dann auch bei der Glyndebourne Touring Opera) die Partie des Judas, beim Buxton Festival die Titelrolle in »Fierrabras« von Fr. Schubert. 2001 hörte man ihn an der English National Opera London als Loge im »Rheingold«, an der Welsh Opera Cardiff als Bénédict in »Béatrice et Bénédict« von H. Berlioz, bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale in dessen Oper »Tamerlano«. Am 9.6.2012 sang er an der Niederländischen Oper Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Waiting for Miss Monroe« von R. de Raaff den Joe. Er gastierte 2012 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Maler und als Neger in »Lulu« von A. Berg, 2013 an der English National Opera London als Hauptmann in »Wozzecks« von A. Berg und als Eisenstein in der »Fledermaus« sowie beim Festival von Aix-en-Provence als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss. Am 28.1.2014 sang er am Teatro Real Madrid in der Uraufführung der Oper »Brokeback Mountain« von Charles Wuorinen den Jack. 2014 gastierte er als Admète in »Alceste« von Gluck am Teatro Real Madrid, als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss an der Mailänder Scala und als Erzähler in »Owen Wingrave« von B. Britten am Théâtre Capitole de Toulouse. 2015 sang er den Snaut in »Solaris« von Fujikura am Théâtre de Champs-Élysées Paris und an der Opéra de Lausanne. Am 13.3.2016 sang er an der Opéra de Lille in der Uraufführung der Oper »Marta« von Wolfgang Mitterer den Captain. Er gastierte 2016 am Teatro Colón Buenos Aires als Desportes in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten« und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Ägisth, 2017 an der Welsh National Opera als Tristan in »Le vin herbé« von F. Martin, an der New Zealand Opera als Don José in »Carmen« und an der Opera National du Rhin in Straßburg als Malatestino in »Francesca da Rimini« von Zandonai. Am 21.2.2019 wirkte er am Linbury Theatre in London in der Uraufführung der Oper »The Monstrous Child« von Gavin Higgins als Loki und God mit. 2021 sang er beim Longborough Festival den Titelhelden in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« und an der Welsh National Opera den Goro in »Madame Butterfly«. Am 29.6.2022 wirkte er an der Welsh National Opera in der Uraufführung der Oper »Migrations« von Will Todd mit. Neben der Musikalität seiner Stimmführung wurde seine darstellerische Präsenz auf der Bühne bewundert. Er trat auch unter dem Namen Thomas Randle auf.
Schallplatten: Harmonia mundi (»The Fairy Queen« von Purcell), EMI (Werke von Martinù, Schönberg, Nono und Hartmann), Collins (»Samson« und »Esther« von G.F. Händel), Naxos (War Requiem von B. Britten), Chandos/Koch (»A Cotswold Romance« von Vaughan Williams).
21.12. Nadine SECUNDE wird 70
Sie studierte Klavierspiel und Gesang am Oberlin Conservatory und an der Indiana University bei Margaret Harshaw. 1979 kam sie mit einem Fulbright Stipendium nach Westdeutschland und erhielt dort 1980 ihr erstes Engagement am Staatstheater Wiesbaden. 1985 wurde sie Mitglied des Opernhauses von Köln. Sie debütierte dort 1985 in der Titelrolle von Janáceks Oper »Katja Kabanowa«. Es kam zu einer schnellen Entwicklung einer großen Karriere im lyrisch-dramatischen Fach. 1985 sang sie als Antrittsrolle an der Münchner Staatsoper die Titelpartie in »Arabella« von R. Strauss, im gleichen Jahr an der Hamburger Staatsoper die Katja Kabanowa. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1985 als Sieglinde in der »Walküre« und sang hier bis 1999 in insgesamt 21 Vorstellungen auch die Elisabeth in »Tannhäuser« und die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. 1987 hörte man sie an der Staatsoper von München als Freia im »Rheingold«, im gleichen Jahr am Opernhaus von Köln als Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame«, in Zürich als Sieglinde. Als große Wagner-Interpretin erwies sie sich namentlich bei den Festspielen von Bayreuth; hier sang sie 1987-89 die Elsa in »Lohengrin« und 1988-92 die Sieglinde, die sie auch 1990-91 bei den Kölner Aufführungen des Nibelungenrings sowie 1991 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona vortrug. An der Covent Garden Oper London trat sie 1988 als Elsa, 1990-97 als Chrysothemis, am Teatro Fenice Venedig 1990 ebenfalls als Elsa auf. 1988 gastierte sie in Chicago als Elisabeth in »Tannhäuser«, 1990 an der Oper von Seattle in der amerikanischen Erstaufführung der zeitgenössischen Oper »Judith« von S. Matthus als Judith, 1991 dort auch als Leonore in »Fidelio«, in Los Angeles 1991 als Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz. 1992 sang sie in der Neuen Musikhalle in Athen (Megaron Mousikis Athenon) die Chrysothemis, 1995 die Marie in »Wozzeck« von A. Berg, 1993 an der Staatsoper München die Sieglinde, 1996 die Elisabeth in »Tannhäuser«, 1995 am Teatro Comunale Bologna die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1996 am Théâtre Châtelet Paris die Leonore in »Fidelio«, bei den Maifestspielen von Wiesbaden die Sieglinde. Sie gastierte 1996 am Teatro Colón Buenos Aires als Brünnhilde in der »Walküre«; sie wirkte am 11.1.1997 an der Staatsoper München in der Uraufführung von H.W. Henzes »Venus und Adonis« mit. 1997 trat sie an der Hamburger Staatsoper als Sieglinde auf, an der Münchner Staatsoper 1997 als Chrysothemis und 1998 als Gutrune in »Götterdämmerung«, 1999 als Sieglinde, 1998 in Amsterdam wieder als Sieglinde und als Brünnhilde in »Siegfried«, 1999 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Katerina Ismailowa in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1999 trat sie im Festspielhaus von Baden-Baden, 2000 an der Staatsoper München als Chrysothemis auf, 2000 an der Opéra du Rhin Straßburg wie am Teatro Colón Buenos Aires als Isolde in »Tristan und Isolde«. Als Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss hörte man sie 2014 an der Semperoper Dresden und 2015-17 an der Deutschen Oper Berlin, an der sie auch 2015 als Axinja in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und 2020 als Frau des Bürgermeisters in »Jenufa« von Janácek auftrat. 2019 gastierte sie als altes Weib in Fr. Schrekers »Der ferne Klang« an der Frankfurter Oper. Darüber hinaus hatte die Künstlerin eine erfolgreiche Konzertkarriere in den europäischen Musikzentren wie in Nordamerika. Verheiratet mit dem Musikologen und Musikalienantiquar Heiner Rekeszus in Wiesbaden.
Schallplatten: Philips (Chrysothemis in »Elektra«), DGG (Renata in »Der feurige Engel« von Prokofjew), Teldec (Sieglinde in der »Walküre«, auch als Video), Collins (Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von B. Britten); Castle-Video (Elisabeth in »Tannhäuser«), Arthaus/Naxos-Video (Elisabeth in »Tannhäuser«, München 1994).
21.12. Józef FRAKSTEIN wird 70
Biographie des polnischen Bassisten auf Englisch:
http://www.bach-cantatas.com/Bio/Frakstein-Josef.htm
21.12. András SCHIFF wird 70
Er wurde in eine jüdisch-bürgerliche Budapester Familie hineingeboren, in der sonntägliche Treffen mit Hausmusik zur Kultur gehörten. Die Mutter war „eine gute Klavierlehrerin“, die wegen ihres großen Lampenfiebers nicht Pianistin wurde. Der Vater, ein Gynäkologe, der „Geige als Amateur“ spielte, starb bereits 1961. Für beide Eltern war es die zweite Ehe. Der erste Mann der Mutter und die erste Frau des Vaters waren in NS-Lagern ermordet worden. Schiff wuchs als Einzelkind auf. Schiff, ein Zeitgenosse von Zoltán Kocsis und Dezsö Ránki, begann mit fünf Jahren Klavier zu spielen. Er lernte zunächst bei Elisabeth Vadász und nahm mit 14 Jahren sein Studium an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest auf, unter anderem bei Ferenc Rados, Pál Kadosa und György Kurtág. Er verbrachte mehrfach seine Sommerferien in England bei Verwandten. Dort schloss er Freundschaft mit dem rund 40 Jahre älteren Dirigenten und Cembalisten George Malcolm, mit dem er zusammen musizierte und der in ihm Verständnis für die Musik Bachs weckte. Schiff erhielt 1987 die österreichische Staatsbürgerschaft und 2001 die britische Staatsbürgerschaft. 2014 wurde er geadelt und in den englischen Rittersnad erhoben („Knight Bachelor“ mit dem Prädikat „Sir“). Schiff tritt international auf, sowohl als Solist als auch zusammen mit bekannten Orchestern, beispielsweise dem Chicago Symphony Orchestra, den Wiener Philharmonikern und den Berliner Philharmonikern. Schiff ist seit 1999 Gründer und Dirigent des international auftretenden Kammerorchesters Cappella Andrea Barca. 1989-98 leitete Schiff das Mondsee-Festival in der Nähe von Salzburg. Gemeinsam mit Heinz Holliger gründete er 1995 die „Ittinger Pfingstkonzerte“ in der Kartause Ittingen. Im Jahr 2000 sagte Schiff seine Teilnahme bei der Schubertiade in Feldkirch ab und drückte so seinen Protest gegen die Beteiligung der rechtsgerichteten FPÖ an der österreichischen Bundesregierung aus. Gegen das ungarische Mediengesetz und die Einmischung der Politik in die Kultur unter der Orbán-Regierung verfasste Schiff im Januar 2011 mit mehreren Künstlern eine Resolution. In Interviews teilte er mit, dass er nicht mehr in Ungarn konzertieren werde, weil er dort Persona non grata sei und er von antisemitischer Hetze persönlich bedroht werde. Er sei „sehr verärgert“ über Ungarn und ärgere sich auch über das Verhalten der jüdischen Gemeinde in Ungarn, die nicht öffentlich gegen diese Entwicklungen Stellung beziehe. Zum Bruch mit seinem Heimatland befragt, bekannte er im Juni 2022: „Es schmerzt, immer mehr.“ Er sei 2010 zum letzten Mal in Ungarn gewesen, anlässlich der Beerdigung seiner Mutter. Seine Heimatstadt fehle ihm, obwohl er mit Freunden regelmäßig Ungarisch spreche und auch die zeitgenössische Literatur lese. Es sei „unwahrscheinlich, dass sich zu meinen Lebzeiten noch einmal etwas grundlegend ändert“. Schiff ist mit der Violinistin Yuuko Shiokawa verheiratet. Er hat Wohnsitze in London und Florenz. Neben seiner Muttersprache Ungarisch spricht Schiff auf praktisch muttersprachlichem Niveau Deutsch und Englisch. Schiff, der als einer der besten und vielseitigsten Pianisten der Gegenwart gilt, ist ein renommierter Interpret der Musik von Mozart, Beethoven, Schubert, Robert Schumann (etwa Kreisleriana) und besonders des Klavierwerks seines Landsmannes Béla Bartók. Daneben widmet er sich intensiv dem Werk von Johann Sebastian Bach, den er für „den größten Komponisten, der je gelebt hat“ und „den Besten von uns“ hält, wobei er nicht der strengen historischen Aufführungspraxis folgt, sondern die Musik Bachs üblicherweise auf modernen Flügeln verschiedener Bauart (Bösendorfer, Steinway) darbietet. 2019 äußerte er sich bei Meisterkursen der Schubertiade öffentlich über die Eignung von Instrumenten der Marken Steinway & Sons bzw. Bösendorfer zur Interpretation von Musik des frühen 19. Jahrhunderts. Von Schiff liegen Einspielungen sämtlicher Sonaten von Mozart, Beethoven und Schubert sowie der Klavierkonzerte Mozarts vor, außerdem der meisten großen Solo-Klavierwerke Johann Sebastian Bachs. Zusammen mit Peter Schreier hat er Lieder von Beethoven, Schubert und Schumann aufgenommen, mit Robert Holl Lieder von Brahms und Schumann. Er musizierte 1991 und 1992 mit Dietrich Fischer-Dieskau Schuberts Die schöne Müllerin, bei TDK ist eine DVD-Aufnahme des denkwürdigen Konzertes von der Schubertiade in Feldkirch 1991 erschienen. Im Henle-Verlag erschienen Werke von Bach, Mozart und anderen Komponisten mit Fingersätzen und Hinweisen zur Aufführungspraxis von András Schiff. 2002 erschien eine Doppel-CD mit Werken von Schumann beim Label ECM, basierend auf einem Livekonzert Schiffs in Zürich. Warner Classics veröffentlichte 2007 eine Box mit Werken von Brahms, Händel, Haydn, Reger, Schumann und Smetana (6 CDs).
21.12. Ann COOPER-GAY wird 80
Biographie der Dirigentin auf Englisch: https://www.thewholenote.com/index.php/newsroom/feature-stories/25458-ann-cooper-gay-first-the-child-then-the-music
21.12. Domenico TRIMARCHI wird 85
Er wurde zunächst Schauspieler, dann Ausbildung der Stimme am Konservatorium San Pietro a Majella in Neapel und bei dem Pädagogen Gino Campese. Bühnendebüt 1964 am Teatro Fenice Venedig als Belcore in »L’Elisir d’Amore« von Donizetti. Seine Karriere spielte sich vorzugsweise an den großen italienischen Operntheatern ab. So sang er an der Mailänder Scala (1968 den Arbace in Mozarts »Idomeneo« und den Kommandanten in der italienischen Erstaufführung von H.W. Henzes »Die Bassariden«, 1972 den Apollo in Glucks »Alceste« und 1979 den Dulcamara in »L’Elisir d’Amore«), beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festspielen in der Arena von Verona (1975-76, 1978), an den Opernhäusern von Rom, Genua, Neapel, Venedig, Triest und Turin. Er sang 1972 beim Edinburgh Festival (zusammen mit dem Ensemble des Teatro Massimo Palermo) den Valdeburgo in »La Straniera« von Bellini, dann an der Covent Garden Oper London den Bartolo im »Barbier von Sevilla« (1975-87) und den Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«. Er war zu Gast an den Opernhäusern von Dortmund, Stuttgart und Frankfurt a.M., in Chicago und Dubrovnik. Mehrfach gastierte er bei den Bregenzer Festspielen (u.a. 1974 als Cavaliere di Belfiore in Verdis »Il finto Stanislao«, 1976 als Beatrice in Goldonis »Der Herr im Haus« und 1978 als Dandini in »La Cenerentola«). 1976-77 gastierte er mehrmals als Fra Melitone an der Wiener Staatsoper. In der Spielzeit 1986-87 trat er am Teatro Regio in Parma als Falstaff in den beiden gleichnamigen Opern von Verdi und von A. Salieri auf. 1989 hörte man ihn in Rom, in Parma und in Madrid als Leporello in »Don Giovanni«. Am Teatro Verdi Triest gastierte er 1989 als Marchese in Donizettis »Linda di Chamounix«, 1991 am Teatro Regio Parma und 1993 am Teatro San Carlos Lissabon als Don Magnifico in »La Cenerentola«. Er sang eine große Zahl von Partien aus dem seriösen wie dem komischen Fachbereich in Opern von Cimarosa, Mozart, Puccini, Donizetti, Rossini und Verdi, aber auch in modernen Werken.
Schallplatten: Philips (»La vera costanza«, »L’incontro improviso« und »Il mondo della luna« von Haydn, »Il barbiere di Siviglia«, »Tito Manlio« von Vivaldi, »Tosca« von Puccini); weiters auf MRF (»Elisa e Claudio« von Mercadante, »La Straniera« von Bellini), Melodram (»Werther« von Massenet), TIS (Enrico in »Lucia di Lammermoor«), Bongiovanni (»Viva la mamma«, »I due Baroni di Rocca azzurra« von Cimarosa), Fonit-Cetra (»La Cenerentola«), Naxos (Titelrolle in Verdis »Falstaff«)und CBS (»La Cenerentola«) anzutreffen.
22.12. Christiane OERTEL wird 65
Sie studierte 1975-82 an der Felix Mendelssohn-Bartholdy-Musikhochschule Leipzig bei Irmgard Lipus Gesang. Sie fand ihr erstes Engagement 1982 am Theater von Erfurt. Seit 1986 war sie ständiger Gast, seit 1988 reguläres Mitglied der Komischen Oper Berlin. Dort sang sie zahlreiche Partien für Mezzosopran, darunter den Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«, die Olga in »Eugen Onegin«, die Laura in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Lola in »Cavalleria rusticana«, die Carlotta in »Die schweigsame Frau« von Richard Strauss und 1994 die Angelina in »La Cenerentola« von Rossini. 1991 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Cherubino, eine Partie, in der sie auch an der Hamburger Staatsoper (1993) und in Toronto auftrat. Mit dem Ensemble der Komischen Oper Berlin gastierte sie in New York und Tokio, mit dem der Covent Garden Oper in Japan (als Cherubino). Bei den Festspielen von Wiesbaden trat sie 1992 als Carlotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss auf. 1998 sang sie bei den Salzburger Festspielen in konzertanten Aufführungen von Wagners »Parsifal« einen der Knappen. 1998 sang sie an der Komischen Oper Berlin die Clarice in der »Liebe zu den drei Orangen« von Prokofjew. 1999 den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1999 trat sie an der Komischen Oper Berlin als 2. Dame in der »Zauberflöte« auf, 2000 als Annio in Mozarts »La clemenza di Tito« und als Meg Page in »Falstaff« von Verdi, 2000 auch am Landestheater von Salzburg als Siebel in »Faust« von Gounod. 2004 debütierte sie als Bianca in Zemlinskys »Eine florentinische Tragödie« an der Mailänder Scala, an der sie 2005 auch als 3. Magd in »Elektra« von R. Strauss gastierte. An der Komischen Oper Berlin trat sie außerdem als Herodias in »Salome« von R. Strauss, als Annina in »La Traviata«, als Mutter in »Hänsel und Gretel«, als Bébé in »Ball im Savoy« von Paul Abraham, als Hippolyta in B. Brittens »Ein Sommernachtstraum«, als Küchenjunge in »Rusalka« von A. Dvorak, als Wirtin einer Herberge in Prokofjews »Der feurige Engel«, als Stolzius‘ Mutter in B.A: Zimmermanns »Die Soldaten«, als Mrs. Cecilia Umney in Marius Felix Langes »Das Gespenst von Canterville«, als Zita in »Gianni Schicchi«, als Mrs Pearce in Loewes »My Fair Lady«, als Larina in »Eugen Onegin«, als Mutter in »Geschichten aus dem Wiener Wald« von HK Gruber, als Mrs. Darling in »Peter Pan« von Ayres, als Königin Clementine in Offenbachs »Blaubart«, als Martuccia in Fr. Schrekers »Die Gezeichneten«, als böse Hexe des Westens im »Zauberer von Oz« von Valtinoni und als Baron Grog in Offenbachs »Großherzogin von Gerolstein« auf. Weitere Gastspielreisen führten sie nach Österreich und Frankreich, wo sie u.a. bei den Festspielen von Aix-en-Provence mit dem Leipziger Gewandhausorchester zusammen auftrat. Von ihren Bühnenrollen sind noch der Hänsel in »Hänsel und Gretel«, der Orlofsky in der »Fledermaus«, die Ismene in »Antigone« von Carl Orff, der Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel zu nennen. Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin nahmen Konzerte und Liederabende einen großen Teil ihrer künstlerischen Arbeit ein.
Schallplatten: Teldec (»Ein Sommernachtstraum« von Mendelssohn).
24.12. Hans-Jürgen von BOSE wird 70
Häufige Umzüge seiner Familie, Internats- und Auslandsaufenthalte prägten seine Kindheit. Erste autodidaktische musikalische Studien vertiefte er ab 1969 am Frankfurter Hoch‘schen Konservatorium, wo er Unterricht in den Fächern Klavier und Musiktheorie erhielt. Nach dem Abitur 1972 begann von Bose ein Studium an der Musikhochschule Frankfurt bei Hans Ulrich Engelmann (Komposition) und Klaus Billing (Dirigieren und Klavier). 1974 nahm er erstmalig an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil und erregte mit der erfolgreichen Uraufführung seines 1. Streichquartetts in Frankfurt Aufmerksamkeit. Weitere Kompositionen brachten von Bose, der 1976 als freischaffender Komponist nach München zog, bald internationale Anerkennung ein. Von seinen zahlreichen Stipendien und Auszeichnungen sind hier nur einige zu nennen: Berliner Kunstpreis (1977), Stipendien an der Villa Massimo in Rom (1980 und 1985), Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste München (1985), Schneider-Schott-Musikpreis (1988), Musik-Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Stiftung (1994) und Preis der Christoph-und-Stephan-Kaske-Stiftung in Anerkennung seiner pädagogischen Verdienste (1998). Von Bose erhielt Aufträge renommierter Musiktheater wie der Hamburgischen Staatsoper (Blutbund, 1977) oder weltberühmter Orchester wie der Berliner Philharmoniker (Idyllen, 1982/83). Ab den späten 1980er Jahren konzentrierte sich Bose mehr auf seine pädagogische Tätigkeit, zunächst als Jurymitglied der Sommerlichen Musiktage Hitzacker und als Dozent bei den Weikersheimer Kursen Jugend komponiert, dann 1991 kurzzeitig als Gastprofessor für Komposition am Mozarteum in Salzburg und schließlich seit 1992 als Ordinarius für Komposition an der Musikhochschule München in der Nachfolge Wilhelm Killmayers. Neben Kompositionen im Bereich der Vokal-, Orchester- und Kammermusik hat von Bose bisher zehn Bühnenwerke geschrieben. Zu seinen erfolgreichsten Opern zählt die mit dem BMW-Musiktheaterpreis sowie dem Prix de Composition Musicale de la Fondation Prince Pierre de Monaco ausgezeichnete Oper 63: Dream Palace, die 1990 bei der Münchener Biennale uraufgeführt wurde. Von Boses Musik zeichnet sich durch eine besondere Ausdruckskraft und Subjektivität aus und stellt, anders als die serielle Kompositionstechnik der 50er und 60er Jahre, nicht die technische Innovation in den Mittelpunkt. Von Bose verarbeitet in seinen Werken Erkenntnisse aus der Astrophysik, der Neurobiologie und der Chaos-Forschung und entwickelt ein neues musikalisches Struktur- und Zeitkonzept, das nicht von der konventionellen Linearität und Zielgerichtetheit bestimmt wird. Im Zentrum seines Komponierens steht die „Sehnsucht nach einer verlorengegangenen Schönheit und Inhaltlichkeit“.
24. 12 Karsten KÜSTERS wird 80. Geburtstag.
Karsten Küsters war Schüler von Willi Domgraf-Fassbaender und Hilde Scheppan am Konservatorium in Nürnberg und seit 1970 festes Ensemblemitglied am Theater Bremen, wo er auch aktuell, neben Auftritten an der Komischen Oper Berlin, immer noch auftritt. Gastspiele brachten ihn u.a. an die Hamburgische Staatsoper und andere große Häuser, waren aber nur selten möglich, weil er in Bremen zum ständig im Einsatz befindlichen Stamm-Ensemble gehörte. Seine Leistungen sind insbesondere im norddeutschen Raum weithin anerkannt und der Künstler äußerst beliebt.
24.12. Libuše MÁROVÁ wird 80
Ausbildung an der Musikakademie von Prag durch Premysl Koci, Joséf Frydl, Stapánka Stepánová und Michael Zabejda. Bühnendebüt 1965 am Opernhaus von Plzen (Pilsen) als Azucena im »Troubadour«. 1969 wurde sie an das Nationaltheater von Prag berufen, wo sie zu einer großen Karriere kam. Im Ausland erschien sie an der Komischen Oper Berlin (als Ulrica im »Maskenball« von Verdi und als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet), in Amsterdam, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an den Opernhäusern von Oslo und Bordeaux und beim Edinburgh Festival. Sie gehörte auch zu den führenden tschechischen Konzertsängerinnen ihrer Generation. Auf der Bühne übernahm sie vorzugsweise die dramatischen Partien ihres Stimmfachs, wobei sie auch als Schauspielerin beeindruckte. Verdiente Künstlerin der CSSR.
Schallplatten: Supraphon (»Zuzana Vojírová« von Jiri Pauer, Martínka in »Der Kuss« von Smetana, »Die Braut von Messina« von Z. Fibich, »Die Ausflüge des Herrn Broucek« von Janácek, »Im Brunnen« von Blodek, »Eva« von Foerster; Arien- und Liedaufnahmen), Decca (»Katja Kabanowa« von Janácek), Soli Deo gloria (Bach-Kantaten), Aris (8.Sinfonie von G. Mahler).
24.12. Denis KOROLJOW wird 85
Ausgebildet am Moskauer Tschaikowsky Konservatorium durch G.I. Tits. Er debütierte 1964 am Stanislawski Theater Moskau als Lenski in »Eugen Onegin«. Er kam bereits 1965 an das Bolschoi Theater Moskau, dessen Mitglied er seither blieb. Er war Gewinner des Internationalen Gesangwettbewerbs von München 1966; 1967 Preisträger beim Schubert-Concours in Wien. Er trat als Gast an den Opern von Leningrad und Kiew auf. Auslandsgastspiele an den Nationalopern von Warschau und Sofia und am Opernhaus von Leipzig. In seinem Repertoire fanden sich lyrische Partien in Opern von Tschaikowsky, Rimski-Korsakow, Mozart (Don Ottavio in »Don Giovanni«), Rossini (Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«), Donizetti, Gounod, Verdi (Alfredo in »La Traviata«, Herzog in »Rigoletto«) und Puccini. Von den Partien, die er am Bolschoi Theater Moskau sang, seien der Faust von Gounod, der Bajan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, der Zar Berendej in »Schneeflöckchen«, der indische Gast in »Sadko«, der Mozart in »Mozart und Salieri« und der Lysenko in der »Zarenbraut«, alle von Rimski-Korsakow, der Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin, der Marchese in »Der Spieler« und der Kuragin in »Krieg und Frieden« von Prokofjew sowie der Manilow in »Die toten Seelen« von Schtschedrin genannt. Auch als Konzerttenor in einer erfolgreichen Karriere bekannt geworden. Er zeichnete sich im Konzertsaal namentlich als Liedersänger (Schubert, R. Schumann, J. Brahms, Hugo Wolf, Richard Strauss) aus. 1976 erhielt er den Titel eines Verdienten Künstlers der UdSSR. 1986 gab er seine Karriere auf.
Schallplatten der staatlichen sowjetrussischen Produktion Melodiya (Lenski in »Eugen Onegin«, Wassilij in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, »Lakmé« von Delibes).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://denis-korolev.ucoz.ru/
25.12. Carlo GUELFI wird 65
Seine erste Ausbildung erfolgte durch seinen Onkel, den Tenor Renato Guelfi, und zwar glaubte er zuerst Bassist zu sein, wechselte aber auf den Rat des berühmten Baritons Giuseppe Taddei ins Baritonfach. Seine weitere Ausbildung erfolgte dann an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. 1983 gewann er den Councours Aureliano Pertile und erhielt beim Festival »Progetto Roma Barocca« den Titel »Virtuoso«. Er begann seine Bühnenkarriere zu Beginn der neunziger Jahre, sang 1993 am Theater von Treviso den Monterone in »Rigoletto«, in Rovigo den Rigoletto und in Padua den Amonasro in »Aida«. 1995 hörte man ihn am Theater von Livorno als Douglas in »Guglielmo Ratcliff« von Mascagni. 1995 sang er in der New Yorker Carnegie Hall den Riccardo in einer konzertanten Aufführung von Bellinis »I Puritani«, 1996 dort in einer, gleichfalls konzertanten Aufführung von Verdis »Giovanna d’Arco«. Der Durchbruch fand 1996 statt, als er beim Maggio Musicale von Florenz den Renato in Verdis »Un ballo in maschera« sang. 1996 gastierte er an der Hamburger Staatsoper als Rigoletto und am Teatro Donizetti Bergamo als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli. 1996 debütierte er als Graf Luna im »Troubadour« an der Staatsoper Wien, an der er 1999 auch als Titelheld in der Verdi-Oper »Macbeth« (mit Mara Zampieri als Partnerin) aufgetreten ist. 1997 gastierte er am Teatro Regio Parma als Alfio in »Cavalleria rusticana«. 1997 debütierte er als Barnaba an der Mailänder Scala, an der er dann auch 1997, 2003 und 2006 als Scarpia in »Tosca«, 2000 und 2007 als Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und 2006 als Amonasro aufgetreten ist. 1998 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Jack Rance in Puccinis »La Fanciulla del West«, am Teatro Carlo Felice Genua als Barnaba und als Macbeth von Verdi, in Venedig als Chevreuse in »Maria di Rohan« von Donizetti. 1998 nahm er als Alfio in »Cavalleria rusticana« an der Japan-Tournee des Teatro Comunale Bologna teil. 1999 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg als Simon Boccanegra von Verdi. Bei den Osterfestspielen von Salzburg trat er 2000 als Simon Boccanegra von Verdi auf, am Teatro Comunale Florenz als Alfio in »Cavalleria rusticana« uns als Tonio im in »Bajazzo«. Beim Maggio Musicale Fiorentino wie bei den Festspielen von Verona des gleichen Jahres hörte man ihn als Germont-père in »La Traviata«, am Teatro Fenice Vendig als Simon Boccanegra. Am Teatro Real Madrid wie beim Maggio Musicale Fiorentino gastierte er 2001 als Graf Luna. 2002 debütierte er als Scarpia an der Metropolitan Oper New York (nachdem er bereits im Jahr 2000 bei einigen Freiluftaufführungen der Metropolitan Oper in Parkanlagen in New York und New Jersey die Titelpartie in Verdis »Rigoletto« gesungen hatte). Bis 2010 sang er an Der Metropolitan Oper in mehr als 50 Vorstellungen auch den Jago in Verdis »Otello«, den Barnaba und den Amonasro. 2016 sang er beim Puccini-Festival in Torre del Lago den Scarpia. – Er ist nicht verwandt mit dem bekannten Bariton Giangiacomo Guelfi.
Schallplatten: Fonè (Barnaba in »La Gioconda«, Mitschnitt der Aufführung in Bergamo 1996), Agorá (Douglas in »Guglielmo Ratcliff« von Mascagni), EMI (Michele in »Il Tabarro« von Puccini).
25.12. Reinhild RUNKEL wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung am Bergischen Konservatorium in Wuppertal und bis 1973 an der Musikhochschule von Köln. 1974 war sie Preisträgerin beim Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch. In den Jahren 1973-75 trat sie als Konzert- und Oratoriensängerin auf, entschloss sich dann aber zur Bühnenlaufbahn. 1975-82 war sie am Opernhaus von Nürnberg engagiert. Dann nahm sie kein festes Engagement mehr an, sondern ging einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit auf internationaler Ebene nach. So gastierte sie am Teatro San Carlos Lissabon (1981, 1982, 1985), am Teatro Municipale Reggio Emilia (1983), an der Oper von San Francisco (1983 als Erda im »Rheingold« und als Schwertleite in der »Walküre«) und in Santiago de Chile (1986). Beim Maggio Musicale von Florenz hörte man sie 1986 als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, bei den Salzburger Festspielen von 1987 als Kranke in Schönbergs »Moses und Aron«. 1987 gab sie auch Gastspiele am Teatro Comunale Bologna (Fricka im Nibelungenring) und an der Stuttgarter Staatsoper, 1988 am Opernhaus von Köln und am Teatro Regio Turin. Durch Gastspielvertrag war sie mit dem Opernhaus von Zürich (1985-88) verbunden, wo die Künstlerin 1986 als Herodias in »Salome« von R. Strauss und 1988 als Fricka Aufsehen erregte. 1990 sang sie dort die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Auf der Bühne war sie vor allem in Wagner- und Richard Strauss-Partien erfolgreich. Aus ihrem umfangreichen Repertoire sind hervorzuheben: die Erda, die Waltraute und die Fricka im Ring-Zyklus, die Brangäne in »Tristan und Isolde« und die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky. Eine ihrer größten Kreationen war die Partie der Amme in der Richard Strauss-Oper »Die Frau ohne Schatten«, die sie in Stuttgart und Zürich, beim Holland Festival (1990), an der Staatsoper Wien (1988-92 in insgesamt elf Vorstellungen), am Grand Théâtre Genf (1992), an der Oper von Marseille (1995), in Turin (1996), an der Staatsoper Dresden (1997-99), an der Mailänder Scala (1999), an der Staatsoper München (1999) und in der Saison 2001/02 in insgesamt sieben Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York übernahm. 1991 Gastspiel am Staatstheater Hannover als Erda im »Rheingold«, 1992 an der Staatsoper Stuttgart als Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1997 hörte man sie in Amsterdam als Fricka im »Rheingold«, 1998 in der »Walküre«. 2000 sang sie an der Australian Opera Sydney die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die sie auch bei den Festspielen von Savonlinna (mit dem Ensemble der New Israeli Opera) vortrug. Ihr Wirken auf der Bühne wurde durch eine erfolgreiche Tätigkeit als Konzert- und Oratoriensängerin seit Beginn ihrer Karriere begleitet.
Schallplatten: Decca (Amme in »Die Frau ohne Schatten«, Kartenaufschlägerin in »Arabella«, »Das Wunder der Heliane« von Korngold, Alt-Solo in der 9. Sinfonie von Beethoven), DGG (»Die Walküre«).
25.12. David ARNOLD wird 80
Er absolvierte seine Ausbildung in New York, wo er in den Jahren 1977-83 mehrere Preise bei Gesangwettbewerben davontrug. Er kam seit den siebziger Jahren in den USA wie in England zu einer großen Bühnen- und Konzertkarriere. So sang er an der City Opera New York (Debüt als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet), an der Metropolitan Oper New York (1985 den Jake in »Porgy an Bess«, nachdem er bereits 1983 als Enrico in »Lucia di Lammermoor« bei Aufführungen der Metropolitan Opera in den Parks in und um New York mitgewirkt hatte) und bei der English National Opera London (Debüt als Escamillo in »Carmen«, 1987). Er wirkte in den Uraufführungen der Opern »The Winter’s Tale« (1974) und »Full Moon in March« (1977) von John Harbison mit und kreierte in der New Yorker Carnegie Hall die Solopartie in der Uraufführung der 9. Sinfonie von David Diamond unter der Leitung von Leonard Bernstein. Im Weißen Haus in Washington sang er in einer Aufführung des Oratoriums »L’Enfance du Christ« von Berlioz; an der Oper von Boston hörte man ihn als Amonasro in »Aida«, als Gast auch an der Oper von Montreal und bei der Omaha Opera aufgetreten. Im Konzertsaal wurde er als Solist für Aufführungen mit den großen amerikanischen Orchestern verpflichtet; allein während fünf Jahren war er Solist des Boston Symphony Orchestra.
Schallplatten: CRI (»Full Moon in March«), Arabesque (»Walpurgisnacht« von Mendelssohn), Leonard Records, Newport Classic (»Médée« von Cherubini).
26.12. Franz HAWLATA wird 60
Er begann an der Musikhochschule von München zunächst ein Studium der Musikwissenschaft, ließ dann aber dort seine Stimme zuerst von Raimund Grumbach, dann auch durch Ernst Haefliger und Hans Hotter ausbilden. Weitere Studien bei Erik Werba. 1986 erfolgte sein Bühnendebüt am Theater am Gärtnerplatz in München. Er wurde Preisträger bei Gesangwettbewerben in Cardiff und Wien. 1987-89 war er am Landestheater Coburg engagiert, wo er sogleich in seiner späteren Glanzrolle, dem Ochs im »Rosenkavalier«, debütierte und in zwei Spielzeiten 17 Partien sang. 1989 wurde er Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin, seit 1992 war er freischaffender Künstler. Es kam bald zur Ausbildung einer Bühnenkarriere auf internationalem Niveau. 1992 sang er an der Oper von Lyon den Altoum in »Turandot« von Busoni, in Washington den Kaspar im »Freischütz«, in Pretoria (Südafrika) den Titelhelden in »Le nozze di Figaro«. Am Stadttheater von Würzburg hörte man ihn als Ochs, am Opernhaus von Dortmund in der Spielzeit 1992-93 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1993 trat er in Amsterdam in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, in San Francisco als Ochs und als 1. Nazarener in »Salome« von Richard Strauss auf. In der Spielzeit 1993-94 gastierte er wieder in Washington, jetzt als Enrico in »Anna Bolena« von Donizetti; 1994 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Kadmos in »Die Bassariden« von H.W. Henze, an der Welsh Opera Cardiff wiederum den Ochs. Seit 1994 der Wiener Volksoper verbunden, wo er u.a. den Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, den König in »Hamlet« von A. Thomas, den Don Pasquale in der gleichnamigen Oper von Donizetti, den Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« und den Ochs sang. 1994 debütierte er als Sarastro in der »Zauberflöte« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2008 in insgesamt 176 Vorstellungen auch den Bartolo wie den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Colline in »La Bohème«, den 1. Nazarener wie den 1. Soldaten in »Salome« von R. Strauss, den Doktor wie den Titelhelden in »Wozzeck« von A. Berg, den Adhémar wie den Roger in »Jérusalem« von Verdi, den Ochs, den Rocco in »Fidelio«, den Kaspar, den Leporello in »Don Giovanni«, den Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, den Orest in »Elektra« in R. Strauss, den Sir Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den Zacharie in »Le Prophète« von Meyerbeer, den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Baron Mirko Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Madruscht in »Palestrina« von H. Pfitzner, den König Heinrich in »Lohengrin«, den Banquo in Verdis »Macbeth«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Gabriel in A. Schönbergs »Die Jakobsleiter«, den Frank in der »Fledermaus«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Daland in »Der fliegende Holländer« und den La Roche in »Capriccio« von R. Strauss gesungen hat. 1995 sang er bei den Festspielen von Ravenna den Bottom in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. 1995 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Ochs im »Rosenkavalier« mit Mechthild Gessendorf in der Rolle der Marschallin. 1995 debütierte er als Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Kurt Weill an der Opéra Bastille, an der er dann auch als Ochs, als Mönch in Verdis »Don Carlos«, als Wassermann in »Rusalka« von Dvorák, als Titelheld in »Wozzeck« von A. Berg, als Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Bermiata in »Schneeflöckchen« von Rimski-Korsakow auftrat. An der Grand Opéra Paris sang er den La Roche und den Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1996 sang er beim Lincoln Center Festival in New York den Rocco, an der Covent Garden Oper London den Leporello. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1996 in konzertanten Aufführungen den Rocco in »Leonore« (der Urfassung von Beethovens »Fidelio«), 1997-98 und 2006 den Osmin, 1998 den Rocco in »Fidelio« und in einem Mozart-Konzert, 1999 den Leporello und einen sehr erfolgreichen Liederabend, 2000-01 den Don Alfonso in »Cosi fan tutte«, 2001 in Beethovens C-Dur-Messe, 2004 den Ochs. An der Covent Garden Oper London trat er 1998 als Kezal auf. 1998 hörte man ihn an der New Yorker Metropolitan Oper als alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und als Sarastro, 1999 als Doktor in »Wozzeck« von A. Berg. Bei den Festspielen von Urach sang er in den »Szenen aus Goethes Faust« von R. Schumann. Im Januar 2000 trat er an der Metropolitan Oper New York als Ochs auf und sang im gleichen Jahr dort den Sparafucile in »Rigoletto«. Den Ochs übernahm er 2000 an der Covent Garden Oper London, 2001 an der Chicago Opera den Daland. Ebenfalls 2001 sang er am Theater von Meiningen (Thüringen) den Wotan im Nibelungenring. 2007-08 sang er den Hans Sachs auch bei den Bayreuther Festspielen. Er gastierte 2012 am Theater Chemnitz als Sir Morosus, bei den Tiroler Festspielen in Erl als König Marke in »Tristan und Isolde«, an der Bayerischen Staatsoper München als Ochs und am Gärtnerplatztheater in München als Don Pasquale, 2013 am teatro Massimo Palermo als Wotan im Nibelungenring, am Teatro Real Madrid als Doktor in »Wozzeck« von A. Berg, an der Opéra de Wallonie Lüttich als Osmin, 2014 an der Opéra de Wallonie Lürrich als Rocco, am Teatro Real Madrid als König Heinrich, an der Bayerischen Staatsoper München als Osmin und als Sir Morosus, 2015 an der Opéra de Wallonie Lüttich als Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, am Aalto.Theater Essen als Sir Morosus, bei den Tiroler Festspiele in Erl als König Marke und als Zaccaria in »Nabucco«, 2016 an der Oper von Bonn als Roger in Verdis »Jérusalem«, am Theater Chmenitz als Hans Sachs, bei den Wiener Festwochen als Rocco und an der Berliner Staatsoper als Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini, 2017 an der Oper von Bonn als Attila in der gleichnamigen Oper von Verdi, 2018 am Teatro La Fenice Venedig als Baron Mirko Zeta, am Grand Théâtre de la ville de Luxembourg als Rocco und an der Komischen Oper Berlin als Voltaire in »Candide« von L. Bernstein, 2019 an der Oper von Bonn als Ochs, 2021 an der Oper von Metz als Rocco und an der Staatsoper Stuttgart als Frank in der »Fledermaus«, 2022 an der Bayerischen Staatsoper München als Sir Morosus, in der Carnegie Hall und an der Oper von Valencia als Doktor in »Wozzeck« von A. Berg, 2023 an der Staatsoper Stuttgart die Titelpartie in »Der Räuber Hotzenplotz« von Schwab, am Staatstheater Braunschweig den Hagen in »Götterdämmerung«, beim Baltic Opera Festival als Daland und am Teatro Colón Buenso Aires als Baron Mirko Zeta. Nicht weniger von Bedeutung war seine Karriere als Konzert- und Oratoriensänger. Als solcher hatte er u.a. auch in Italien (Mailand, Venedig) seine Erfolge.
Schallplatten: Capriccio (»Der Trompeter von Säckingen« von V. Nessler, Gesamtaufnahme »Faust« von L. Spohr, Szenen aus Opern von Richard Strauss; Verdi-Arien, Arien und Szenen aus Opern), RCA (»La Fanciulla del West« von Puccini), DGG (Rocco in Beethovens »Leonore«), Decca (Wassermann in »Rusalka« von Dvorák), EMI/Capriccio (»Die drei Wünsche« von Carl Loewe) Teldec (»Das Buch mit seinem Siegeln« von Franz Schmidt).
26.12. Harry CHRISTOPHERS wird 70
Er erhielt seine Schulbildung an der King’s School in Canterbury, nachdem er bereits zuvor unter Allan Wicks (1923–2010) Chormitglied an der Canterbury Cathedral geworden war. Zusammen mit Andrew Marriner spielte er im dortigen Orchester Klarinette. Bevor er seine Leidenschaft zum Beruf machte und seine musikalische Karriere begann, studierte er zwei Jahre lang an der Magdalen College in Oxford Klassische Philologie. Es folgten sechs Jahre, in denen er eine Stelle als Sänger (Lay Vicar) an der Westminster Abbey bekleidete und anschließend drei Jahre bei dem Kammerchor BBC Singers. Die Gründung des Vokalensembles The Sixteen‘s 1979 fällt in diese Zeit. Mit The Sixteen‘s, die sich zwar bereits 1977 formiert hatten, aber offiziell erst zwei Jahre später aus der Taufe gehoben wurden, hatte Christophers schnell internationalen Erfolg. Noch im Gründungsjahr hatte er seinen ersten Auftritt in der Magdalenen College Chapel und in der Kirche St. Johns, 1980 wurde die erste Schallplattenproduktion veröffentlicht und 1981 erfolgte sein erster Auftritt beim BBC. Schwerpunkt seiner Arbeit ist Musik der Renaissance, des Barock und der Neuen Musik. Neben Aufnahmen seines eigenen Studios Coro produzierte er mit Hyperion Records, UCJ und Vergin Classics, von denen mehrere renommierte Preise erhielten wie beispielsweise ein Grand Prix du Disque oder auch den Gramophone Award für Alte Musik. Seit 2009 wurde Christophers für die Händel- und Haydn-Gesellschaft (H+H) in Boston verpflichtet, wo er bis dato blieb, nachdem er zuvor schon im September 2008 zu deren künstlerischen Leiter ernannt worden war. Daneben engagiert er sich zunehmend für Opern. Seit dem Jahr 2000 unternimmt Christophers zusammen mit The Sixteen’s eine sogenannte Choral Pilgrimage Tour, in der er mit Musik vor der Reformation durch englische Kathedralen tourt, die jedes Jahr unter einem anderen Motto steht. Harry Christophers ist mit Lonnie Christophers verheiratet. Christophers wurde 2012 für seinen Einsatz für das britischen Königshaus mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet. An die 100 Musikeinspielungen lagen 2021 vor.
26.12. Adriana MALIPONTE wird 85
Sie kam im Alter von 14 Jahren nach Frankreich und studierte bei Suzanne Steppen in Mulhouse (Elsass), dann bei Carmen Melis in Como. 1958 debütierte sie am Teato Nuovo Mailand als Mimi in Puccinis »La Bohème« 1960 gewann sie den Gesangwettbewerb von Genf, dann auch die Wettbewerbe der Mailänder Scala und des Italienischen Rundfunks RAI. Es folgten Gastspiele an der Oper von Rom, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon (1965), am Théâtre de la Monnaie Brüssel und 1962 an der Grand Opéra Paris (Debüt als Micaela in »Carmen«) An der Opéra-Comique Paris wirkte sie in der Uraufführung der Oper »The Last Savage« von G.C. Menotti in der Partie der Sardula mit (21.10.1962). 1967 trat sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Adina in »L‘Elisir d’amore« auf. 1970 sang sie als erste Partie an der Mailänder Scala die Manon in der gleichnamigen Oper von Massenet. Sie sang hier auch 1970 die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss und die Adina, 1971 und 1975 (sowie 1981 bei einem Gastspiel der Mailänder Scala in Japan) die Mimì in »La Bohème«, 1974 die Micaela, 1976 die Luisa Miller in der gleichnamigen Verdi-Oper, 1978 die Amalia in Verdis »I Masnadieri«, 1983 und 1985 die Liù in Puccinis »Turandot« und 1984 die Nedda im »Bajazzo«. 1971 begann sie eine erfolgreiche Karriere an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Mimi); sie sang dort bis 1986 in insgesamt 113 Vorstellungen auch Verdis Luisa Miller, die Micaela, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Juliette in Gounods »Roméo et Juliette«, die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Marguerite in »Faust« von Gounod, die Traviata, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Liù, die Norina in »Don Pasquale«, die Titelrolle in Puccinis »Manon Lescaut« und die Alice Ford in Verdis »Falstaff«. Sie gastierte in Neapel und Venedig, an der Oper von New Orleans und an der Grand Opéra Paris (1983 als Luisa Miller). 1976 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Nedda. Sie gastierte an der Wiener Staatsoper 1978-82 als Traviata, als Mimi, als Gräfin in Mozarts »Le nozze di Figaro« (unter Karl Böhm) und als Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi« in insgesamt fünf Vorstellungen. 1987 sang sie beim Festival von Bergamo die Titelrolle in Donizettis »Gemma di Vergy«, 1990 am Teatro Regio Turin wieder die Titelrolle in »Luisa Miller«. 1999 wurde ihr der Premio Puccini verliehen.
Schallplatten: DGG (Micaela in »Carmen«), RCA (»Le Villi« von Puccini), HMV (Werke von Alessandro Scarlatti), Carillon (»Les pêcheurs de perles« von Bizet), Voce (»Poliuto« von Donizetti).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.adrianamaliponte.com/
27.12. Darina TAKOVA wird 60
Nach der Ausnildung ihrer Stimme debütierte sie 1991 an der Nationaloper von Sofia und trat dort als Gilda in »Rigoletto«, als Lucia di Lammermoor, als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, als Musetta in Puccinis »La Bohème«, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und als Traviata auf. 1992 gastierte sie am Teatro Massimo Palermo als Amina und als Lisa in »La Sonnambula«, 1995 sang sie an der Oper von Rom die Gilda und die Königin von Schemacha in »Der goldene Hahn« von Rimski-Korsakow. Beim Wexford Festiabl hörte man sie 1996 als Prascovia in »L’Étoile du Nord« von Meyerbeer, am Grand Théâtre Genf, ebenfalls 1996, als Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss, in Innsbruck und Lausanne 1997 als Fliaura in der Barock-Oper »L‘Argia« von Cesti (unter der Leitung von René Jacobs). In der Spielzeit 1997-98 trat sie am Teatro Donizetti in Bergamo als Lucia di Lammermoor auf, die sie auch 1999 am Opernhaus von Tel Aviv übernahm. 1998 debütierte sie als Königin der Nacht an der Mailänder Scala; an der sie im gleichen Jahr auch die Titelpartie in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, 2004 die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« und 2005 die Armida in Händels »Rinaldo« gesungen hat. 1999 sang sie wieder an der Covent Garden Oper London die Königin von Schemacha, ebenfalls 1999 in Japan das Sopransolo in Beethovens 9. Sinfonie, in Verona die Constance in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, 2000 dort die Traviata. In München gastierte sie in Puccinis »La Rondine«, 1999 an der Deutschen Oper Berlin und am Opernhaus von Vancouver als Traviata, bei den Rossini-Festspielen von Pesaro als Amenaide in »Tancredi«. 2000 hörte man sie am Teatro Real Madrid als Diana in der ältesten spanischen Oper »Celos aun del aire matan« von Juan Hidalgo, 2001 an der Opéra de Wallonie Lüttich als Semiramide in der Oper gleichen Namens von Rossini, am Teatro Constanzi in Rom als Magda in Puccinis »La Rondine«.2001 gastierte sie auch an der Covent Garden Oper London als Traviata.
Schallplatten: Teldec (Elvira in »L’Italiana in Algeri« von Rossini; Prascovia in »L’Étoile du Nord«), Fonè (»Tancedi« von Rossini).
27.12. Giancarlo del MONACO wird 80
Er wurde als Sohn des Tenors Mario del Monaco geboren und debütierte als Regisseur 1964 in Syracus/Sizilien mit der Oper Samson und Dalila von Camille Saint-Saens, in der sein Vater die Titelpartie interpretierte. Anschließend war er international als Regieassistent (von Wieland Wagner, Günther Rennert und Walter Felsenstein) und Regisseur im Einsatz. Eine Reihe von Produktionen erarbeitete er zunächst auch an deutschen Stadttheatern. An der Wiener Staatsoper inszenierte er 1989 La forza del destino. 1991 brachte er La fanciulla del West an der Metropolitan Opera heraus, und anschließend inszenierte er dort auch Stiffelio, Madama Butterfly, Simon Boccanegra und La forza del destino. Er war darüber hinaus auch als Chef und Intendant von Opernhäusern und Festivals tätig: darunter dem Staatstheater Kassel (1980-82), dem Macerata Festival (1986-88), der Oper Bonn (1992-95) und der Opéra de Nice (1997-2001). 2009-11 war er Künstlerischer Leiter des Opernfestivals in Teneriffa. Er ist mit der 41 Jahre jüngeren kroatischen Opernsängerin Lana Kos liiert.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.giancarlodelmonaco.com/
27.12. Karlheinz HERR wird 90
Er war zunächst als Maurer tätig und zu dieser Zeit bereits Mitglied eines Gesangvereins. Der Tenor Heinrich Bensing hörte ihn zufällig auf einer Baustelle singen und vermittelte ihn an den Pädagogen Paul Lohmann, der ihn als seinen Schüler an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. annahm. Er kam 1959 zu seinem Bühnendebüt am Stadttheater von Mainz, ging dann für die Jahre 1960-63 an das Landestheater Darmstadt und wurde 1963 an das Nationaltheater von Mannheim verpflichtet, dessen Mitglied er für mehr als 25 Jahre blieb. Aus seinem breit gefächerten Repertoire ragen vor allem die Partien aus dem Buffo- und Charakterfach heraus. Besonders erfolgreich war er als Klingsor in »Parsifal«, den er u.a. 1974 an der Grand Opéra Paris sang, und als Alberich in den Opern des Ring-Zyklus. Die letztgenannte Partie sang er 1975 an der Deutschen Oper Berlin (an der er auch später noch häufig gastierte), am Teatro San Carlos Lissabon (1988), bei den denkwürdigen Ring-Aufführungen in der Nationaloper von Warschau in den Jahren 1988-90 sowie bei den Festspielen von Bayreuth, wo er 1974 für einen erkrankten Kollegen im »Rheingold« einsprang. Von weiteren Partien, die er gesungen hat, seien der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Bartolo in »Le nozze di Figaro«, der Leporello in »Don Giovanni«, der Rocco in »Fidelio«, der Eremit im »Freischütz«, der Daland in »Der fliegende Holländer« (Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1972), der van Bett in »Zar und Zimmermann«, der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Fra Melitone in Verdis »La forza del destino«, der Mesner in »Tosca« und der Warlaam in »Boris Godunow« genannt. Gastspiele führten den Künstler außerdem an Theater in Deutschland, in Italien und in der Schweiz. Zu seinem Wirken auf der Bühne trat eine ebenso vielseitige Tätigkeit als Konzert- und Liedersänger. So übernahm er Solopartien in der »Schöpfung« wie in den »Jahreszeiten« von Haydn, im Verdi-Requiem, im »Messias«, im Stabat mater von Rossini, im Requiem von Gabriel Fauré und in vielen weiteren Werken.
28.12. Béatrice URIA-MONZON wird 60
Sie studierte in Bordeaux und war in Paris u.a. Schülerin von Michel Sénéchal an der École de l’Art Lyrique der Grand Opéra Paris. An der Opéra-Comique Paris trat sie bereits seit 1987 auf, u.a. in Strawinskys »Mavra« und in Puccinis »Suor Angelica«. Seit 1987 trat sie auch an der Grand Opéra Paris auf, in einer szenischen Produktion von Bachs »Magnificat«, als Fekluscha in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Fjodor in »Boris Godunow«, als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, als Ghita in Zemlinskys »Der Zwerg« und als Königin Marguerite in »Yvonne, Princesse de Bourgogne« von Boesmans. Sie wirkte hier auch in mehreren Uraufführungen mit: am 20.5.1989 in jener der Oper »Der Meister uind Margarita« von York Höller, am 16.3.2017 in jener der Oper »Trompe-la-mort« von Luca Francesconi (als Comtesse de Sérizy) und am 21.5.2021 in jener der Oper »Le soulier de satin« von Marc-André Dalbavie. An der Opéra Bastille Paris trat sie ab 1992 als Carmen, als Marguerite in »La damnation de Faust« von H. Berlioz, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet, als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, als Fata Morgana in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, als Venus in »Tannhäuser« und als Tosca auf. 1988 erfolgte ihr Konzertdebüt, 1989 ihr offizielles Bühnendebüt am Opernhaus von Nancy als Cherubino in »Le nozze di Figaro«. Ihre ersten großen Erfolge erzielte sie, als sie 1989 an der Oper von Lyon und bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Partie der Smeraldine in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew sang. Sie trat seither an den führenden französischen Opernhäusern auf, so 1990 in Avignon als Mignon von A. Thomas, in Rouen als Charlotte in »Werther« von Massenet, 1991 am Opernhaus von Toulouse als Béatrice in »Béatrce et Bénédict« von Berlioz, 1992 in Bordeaux als 2. Dame in der »Zauberflöte«, ebenso 1992 an der Opéra de Wallonie Lüttich und bei den Festspielen von Bregenz als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz. Die Charlotte sang sie 1994 auch in Lüttich. In der Saison 1994-95 war sie am Opernhaus von Köln als Marguerite in »La damnation de Faust« zu Gast, am Opernhaus von Lille in »La mort de Cléopâtre« von Berlioz. 1993-94 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires, 1995 in Lüttich und beim Festival von Antibes, in der Arena von Verona, schließlich auch am Opernhaus von St. Étienne die Carmen. 1996 gastierte sie am Teatro Regio Turin sowie 1997 am Opernhaus von Toulouse und 1998 bei den Festspielen von Orange als Carmen, 1998 hörte man sie an der Opéra de Wallonie Lüttich als Eboli in Verdis »Don Carlos«; im gleichen Jahr kam es zu ihrem Debüt an der Metropolitan Oper New York als Carmen. 1998 debütierte sie als Carmen an der Wiener Staatsoper, an der sie dann bis 2016 in insgesamt 18 Vorstellungen auch die Eboli gesungen hat. 1999 gastierte sie am Opernhaus von Lille als Charlotte, 2000 bei den Festspielen von Orange als Giulietta. 2000 trat sie als Carmen am Opernhaus von Houston/Texas auf, 2001 als Hérodiade in der gleichnamigen Oper von Massenet am wieder aufgebauten Théâtre Massenet in St. Étienne. An der Mailänder Scala, an der sie bereits 1992 in einem Konzert debütiert hatte, gastierte sie 2004 als Giulietta, 2015 als Tosca und 2017 als Eboli. 2012 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo als Anita in »La Navarraise« von Massenet, an der Oper von Avignon als Tosca und am Teatro La Fenice Venedig als Carmen, 2013 an der Opéra du Rhin Straßburg als Venus, an der Covent Garden Oper London als Eboli, an der Oper von Marseille als Cléopâtre in der gleichnamigen Oper von Massenet und als Didon in »Les Troyens« von Berlioz sowie am Théâtre de Champs-Élysées Paris als Grand Vestale in »La Vestale« von Spontini und als Léonore in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »La Favorite«, 2014 an der Oper von Marseille als Margared in »Le Roi d’Ys« von Lalo und als Laura in »La Gioconda«, 2015 am Grand Théâtre Genf als Didon, 2016 als Fenena in Verdis »Nabucco«, 2018 am Théâtre Massenet in St. Étienne in der Titelpartie von Cileas »Adriana Lecouvreur«, an der Oper von Marseille als Hérodiade, am Théâtre du Capitole de Toulouse als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« und beim Festival von Orange als Margherita in »Mefistofele« von Boito, 2019 am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Titelpartie von Ponchiellis »La Gioconda« und an der Oper von Tours als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano. Am 20.3.2021 sang sie an der Opéra du Rhin Straßburg in der Uraufführung der Oper »Hémon« von Moultaka die Eurydice. Am Théâtre du Capitole de Toulose sang sie 2021 die Titelpartie in »La Gioconda« und 2022 die Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák. 2022 gastierte sie an der Oper von Oviedo als Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas und wiederholte diese Partie 2023 an der Opéra de Wallonie Lüttich. 2023 sang sie am Théâtre du Capitole de Toulose die Helena in »Mefistofele« von Boito. Auch als Konzertsängerin bekannt geworden.
Schallplatten: Forlane (9. Sinfonie von Beethoven), Virgin (»L’Amour des trois oranges« von Prokofieff), Auvidis/Valois (Titelrolle in »Carmen«), Harmonia mundi (Kantaten von Berlioz).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.beatrice-uriamonzon.com/
28.12. Giorgio ARISTO wird 80
Sein Vater war aus Griechenland in die USA eingewandert, der eigentliche Name des Sängers war Giorgios Crucicos. Seine Mutter war ausgebildete Sängerin, hatte aber aus familiären Gründen keine Karriere begonnen. Er studierte an der New York State University Tenor-Saxophon und Klarinette und erwarb für das letztgenannte Instrument ein Diplom. Im Vietnam-Krieg wurde er zur amerikanischen Armee in Vietnam eingezogen, wo er eine Band zusammenstellte. Nach seiner Heimkehr ließ er an der Manhattan School of Music in New York seine Stimme durch Gabor Carelli ausbilden. Nachdem er bereits in New York gelegentlich aufgetreten war, erhielt er ein Stipendium für seine Weiterbildung im Opernstudio von Zürich. Studien bei Arturo Merlini in Mailand führten zu einem ersten Engagement am Stadttheater von Passau (1979-81). Er sang dort Partien wie den Herzog in »Rigoletto«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und den Danilo in Lehàrs »Die lustige Witwe«. 1981-83 war er am Opernhaus von Essen engagiert und gehörte 1983-94 als erster Tenor dem Staatstheater Hannover an. Er gab Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (als Don José in »Carmen«), an den Staatsopern von Wien (1988 als Titelheld in »Werther« von Massenet), München (als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 1992 als Cavaradossi in »Tosca«) und Hamburg (als Don José), an der Wiener Volksoper, an der Königlichen Oper Kopenhagen (als Cavaradossi), in Zürich und Berlin. 1988 sang er am Opernhaus von Nantes den Calaf in Puccinis »Turandot«, 1989 in Toulon und in Lüttich den Titelhelden in »Andrea Chénier« von Giordano; zu den weiteren Glanzrollen des Künstlers, der auch als Konzertsänger eine bedeutende Karriere hatte, gehörten der Alfredo in »La Traviata« und der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, später auch der Manrico im »Troubadour« (Hannover, 1991). Nachdem er während mehrerer Jahre ausschließlich als Konzertsänger aufgetreten war, sang er 1999 wieder am Staatstheater Hannover den Ismaele in Verdis »Nabucco«. Verheiratet mit der Sopranistin Melody Kielisch, die am Opernhaus von Essen engagiert war.
Schallplatten: Amadeo (Arien).
28.12. Åsa BÄVERSTAM wird 65
Sie studierte Musik und Gesang am Jütländischen Konservatorium in Aarhus und an der Königlichen Musikakademie Kopenhagen. Dort sang sie bereits in Schüleraufführungen die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Sophie im »Rosenkavalier«. 1989 wirkte sie in der Premiere der Kammeroper »A Bed of Roses« von Arne Mellnas mit. 1989 erregte sie beim Wettbewerb Singers of the World in Cardiff Aufsehen. 1990 erfolgte ihr eigentliches Debüt an der Königlichen Oper Kopenhagen in der Partie der Despina in »Così fan tutte«. 1990 wurde sie an das Stadttheater von Basel verpflichtet; hier sang sie zuerst die Xenia in »Boris Godunow«, dann bis 1992 die Adina in »L’Elisir d’amore« und die Zerlina in »Don Giovanni«, 1994 die Frasquita in »Carmen«. Sie übernahm in Basel auch das Sopransolo im »Messias« von Händel, wie sie denn überhaupt als Konzert- und Oratoriensängerin zu einer bedeutenden Karriere kam. In Dänemark und Schweden hörte man sie in Werken von J.S. Bach und Händel, von Haydn, Mozart und Schubert, auch in zeitgenössischen Kompositionen und zusammen mit Gruppen wie dem Barock-Orchester »La Stravaganza« und dem Renaissance-Quartett »Charneyron«. 2000 sang sie an der Jütländischen Oper Aarhus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. Sie ist auch unter dem Namen Åsa Bäverstam-Boder aufgetreten.
Schallplatten: Sony (»Frühling auf Fünen« von C. Nielsen), Dacapo (»The Echoing Garden« von Bent Sørensen).
28.12. Luisella CIAFFI RICAGNO wird 90
Sie besuchte das Konservatorium von Turin, die Accademia Chigiana in Siena und die Accademia di Santa Cecilia in Rom. Nachdem sie mehrere Preise bei Gesangwettbewerben gewonnen hatte, begann sie ihre Bühnenkarriere 1956. Diese führte zu erfolgreichen Auftritten an den Opernhäusern von Turin, Venedig, Florenz, Genua, Bologna und beim Festival von Spoleto. Sie debütierte 1969 an der Mailänder Scala in einer Ballett-Version von »Roméo et Juliette« von Berlioz und sang 1971 an der Piccolo Scala die Hortigosa in Goffredo Petrassis »Il Cordovano«, 1972 die Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, ebenfalls 1972 mehrere Partien in der Uraufführung von »La camera degli sposi« von Paolo Renosto und in »Una notte in paradiso« von Valentino Bucchi, 1975 dann am Teatro Lirico in Mailand in der Uraufführung von »Al gran sole carico d’amore« von Nono (auch bei den Reprisen im Jahr 1978), 1977 an der Piccolo Scala die Mutter der Isot in Fr. Martins »Le vin herbé« und 1979 an der Mailänder Scala in »Paradise Lost« von K. Penderecki. Sie gastierte u.a. an der Oper von Straßburg. Dabei sang sie ein umfassendes Repertoire für lyrischen Mezzosopran, mit Vorliebe jedoch Partien in alten Barockwerken oder in modernen Kompositionen von Lukas Foss, Frank Martin, Luigi Nono und Strawinsky. Vielseitige Konzertsängerin. Nach Abschluss ihrer Karriere wirkte sie als Pädagogin am Conservatorio Giuseppe Verdi in Turin.
Schallplatten: Angelicum, RAI.
30.12. Tina KIBERG wird 65
Sie studierte am Musikkonservatorium und an der Opernakademie ihrer Heimatstadt Kopenhagen und war Schülerin von Kirsten Hermansen und Eva Brinck. Meisterkurse bei so bedeutenden Sängern wie Nicolai Gedda, Thomas Hemsley, Judith Beckmann, Sena Jurinac und Birgit Nilsson vervollständigten ihre Ausbildung. 1984 war sie Preisträgerin beim Benson & Hedges-Concours in London und gab anschließend Liederabende in England, Deutschland und Italien. Seit 1983 war sie Mitglied des Königlichen Opernhauses Kopenhagen, wo sie als Leonora in »Maskarade« von Carl Nielsen debütierte. Es kam zur Entwicklung einer großen internationalen Karriere, nachdem sie 1984 in Kopenhagen als Elsa in »Lohengrin« allgemeines Aufsehen erregt hatte. So gastierte sie 1988 in Paris als Agathe im »Freischütz«, im gleichen Jahr in Frankfurt a.M. als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. An der Oper von Kopenhagen wurde sie als Marschallin im »Rosenkavalier« gefeiert (1988), in Aarhus als Mimi in »La Bohème« (1988). Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1988 als Agathe, 1989 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1996 als Arabella von R. Strauss, 1998 als Marschallin im »Rosenkavalier« und 2000 als Sieglinde in der »Walküre«. 1989 hatte sie in Kopenhagen als Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell große Erfolge. 1990 debütierte sie als Elsa in »Lohengrin« (als Partnerin von Placido Domingo) an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1992 in insgesamt 12 Vorstellungen auch die Emma in »Fierrabras« von Fr. Schubert und die Donna Elvira in »Don Giovanni« sang. 1990 Gastspiel an der Staatsoper Hamburg als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Elsa. 1991 sang sie an der Opéra Bastille Paris die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, bei den Festspielen von Savonlinna 1991 die Liu in »Turandot« von Puccini. An der Oper von Kopenhagen hörte man sie auch als Elena in Verdis »I Vespri Siciliani«. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1992-93 sowie 1995 die Elisabeth in »Tannhäuser«, 1994-98 die Sieglinde in der »Walküre«, an der Jütländischen Oper Aarhus 1993 ebenfalls die Sieglinde. An der Berliner Staatsoper gastierte sie 1993 als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten, am Opernhaus von Frankfurt a.M. 1994 als Donna Anna in »Don Giovanni«, 1996 an der Chicago Opera als Freia wie als Sieglinde im Ring-Zyklus. 1995 debütierte sie als Pamina in der »Zauberflöte« an der Metropolitan Oper New York. 1996 sang sie an der Oper von Kopenhagen die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« und die Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, an der Berliner Staatsoper die Pamina in der »Zauberflöte«. 1998 hörte man sie am Teatro Bellini Catania als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. 1999 trat sie an der Jütländischen Oper Aarhus wie an der Königlichen Oper Kopenhagen als Salome von R. Strauss auf. 2000 gastierte sie mit dem Ensemble der New Israeli Opera bei den Festspielen von Savonlinna wie beim Festival von Caesarea (Israel) als Chrysothemis. 2000 hörte man sie in Kopenhagen als Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame«. 2013 sang sie an der Königlichen Oper Kopenhagen wie am Teatr Wielki in Warschau die Jeanne in Pendereckis »Die Teufel von Loudon«. Ebenso bedeutend waren ihre Konzertauftritte. Sie sang u.a. in Kopenhagen im »Buch mit sieben Siegeln« von Franz Schmidt, in Lausanne in der Messe C-Dur von Beethoven (1988), in Wien in der Nelson-Messe von Haydn (1990), in Berlin im »Elias« von Mendelssohn (1990), im Rahmen einer Tournee mit der Missa solemnis von Beethoven unter Antal Dorati in Berlin, Moskau, Dresden und London. Seit 1990 mit dem dänischen Tenor Stig Fogh Andersen (* 1950) verheiratet.
Schallplatten: Kontrapunkt (»Lulu« von Frederik Kuhlau), Chandos (»Saul og David« von C. Nielsen, Sinfonie Nr. 2 von Gustav Mahler), Erato (Missa solemnis von Beethoven), Da Capo (»Siddharta« von Per Norgård).
30.12. Teresa RINGHOLZ wird 65
Sie studierte sechs Jahre lang an der Eastman School of Music in Rochester sowie in San Francisco. Bereits während dieser Ausbildung, die sie mit dem akademischen Grad eines Master of Music abschloss, sang sie in San Francisco kleinere Opernpartien. 1982 debütierte sie am Western Opera Theatre San Francisco als Gilda in »Rigoletto« und nahm dann in dieser Rolle an der USA-Tournee einer Wanderoper teil, trat aber in dieser Zeit auch als Konzertsängerin in Erscheinung. 1985 kam sie nach Europa und sang dort als erste Partie in Straßburg die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Noch im gleichen Jahr wurde sie an das Opernhaus von Köln verpflichtet, an dem sie als erste größere Rolle die Liu in Puccinis »Turandot« übernahm und 1986 große Erfolge als Sophie im »Rosenkavalier« hatte. Man bewunderte sie in Köln als Mozart-Interpretin (Susanna in »Le nozze di Figaro«, Despina in »Così fan tutte«, Pamina in der »Zauberflöte«, Sandrina in »La finta giardiniera«); weitere Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Gilda, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Woglinde im Nibelungenring, die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, die Micaela in »Carmen«, die Marzelline in »Fidelio« und die Adele in der »Fledermaus«. In den Sommern 1987-88 gastierte sie bei den Festspielen von Salzburg in »Moses und Aron« von Schönberg, 1987 hörte man sie dort auch in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« und im »Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt. 1988 gastierte sie mit dem Ensemble des Kölner Opernhauses in Tel Aviv. 1991 sang sie an der Staatsoper von Stuttgart in Rossinis »La scala di seta«, bei den Festspielen von Eutin die Pamina und die Marzelline in »Fidelio«, 1992 in Barcelona die Fiordiligi in »Così fan tutte«. Am Muziektheater Amsterdam wirkte sie in der Uraufführung der Oper »Life with an Idiot« von Alfred Schnittke mit (13.4.1992); am Théâtre Châtelet Paris sang sie 1992 die Fanny in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, in Washington 1995 die Susanna in »Le nozze di Figaro«; bei den Schwetzinger Festspielen von 1995 hörte man sie in der Oper »Falstaff« von A. Salieri, 1996 in Dresden als Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto«. 1998 sang sie bei den Festspielen im Barock-Theater von Drottningholm die Titelrolle in »Alceste« von Gluck, 2000 am Stadttheater von Osnabrück die Tatjana in »Eugen Onegin«. Als Konzertsängerin trat sie in Deutschland, in der Schweiz (Zürich, Genf) und in Frankreich (Montpellier) auf.
Schallplatten: Arabesque (mehrere Recitals mit Mozart-Arien und Ausschnitten aus Operetten von Friml und S. Romberg), Pantheon (Messias von Händel), Sony (»Life with an Idiot«), Naxos (Titelrolle in »Alceste« von Gluck); Arthaus-Video (Mrs. Ford in »Falstaff« von A. Salieri, Schwetzingen 1995).
30.12. Geoffrey DOLTON wird 65
Er war an der Royal Academy of Music 1977-82 Schüler von Joy Mammen und beendete seine Ausbildung 1982-83 im National Opera Studio London. Er sang 1983 als Debütrolle an der Opera North Leeds den Guglielmo in »Cosi fan tutte«. Bei dieser Gesellschaft trat er dann auch als Lescaut in »Manon« von Massenet (1989), als Valentin in »Faust« von Gounod (1991), als Hector in »King Priam« von M. Tippett (1991), als Graf in »Le nozze di Figaro« und in der englischen Premiere von C. Nielsens »Maskarade« (1990) auf. Bei der Opera Factory London sang er den Guglielmo (1983), den Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride« (1987) und den Nick Shadow in Strawinskys »The Rake’s Progress«. An der Welsh Opera Cardiff (1986) wie in Belfast (1990) begeisterte er sein Publikum als Papageno in der »Zauberflöte«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1985 als Scherasmin in »Oberon« von Weber, 1987 als Fiorello im »Barbier von Sevilla« und 1988-89 als Schaunard in »La Bohème«. 1987 hat er am Teatro Fenice Venedig den Scherasmin gesungen. Bei der New Israeli Opera gastierte er als Malatesta in »Don Pasquale«, beim Buxton Festival von 1990 in »Le Huron« von Grétry, 1990 bei der English National Opera London wieder als Guglielmo. 1994 trat er an der Oper von Belfast als Figaro im »Barbier von Sevilla«, beim Edinburgh Festival als Fritelli in E. Chabriers »Le Roi malgré lui« auf. Er wirkte beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung der Oper »The Country of the Blind« von M.A. Tumage mit (13.6.1997). 2000 Gastspiel am Teatro Fenice Venedig als First Mate in »Billy Budd« von B. Britten, an der Opera Zuid Maastricht als Malatesta. 2005 gastierte er an der Welsh National Opera als Njegus in Lehárs »Die lustige Witwe«, 2011 bei der English Opera Group als Frank Maurrant in »Street Scene« von K. Weill, 2012 bei der Garsington Opera als Don Andrès de Ribeira in »La Périchole« von Offenbach und an der English National Opera als Dancaire in »Carmen«, 2013 am Théâtre du Châtelet Paris und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Frank Maurrant, an der Opera Holland Park als Dulcamara in »L’Elisir d‘amore« und an der Opera North als Starveling in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 2014 an der Opera North als Benoit und Alcindoro in »La Bohème« und an der Garsington Opera als Baladon in »Vert-Vert« von Offenbach, 2015 wieder an der English National Opera als Dancaire, 2016 an der English National Opera als Journalist in »Lulu« von A. Berg, 2017 bei der Garsington Opera als Don Geronio in Rossinis »Il Turco in Italia«, 2018 am Teatro Real Madrid als Abraham Kaplan in »Street Scene« von K. Weill, an der Opera North als Baron Mirko Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe« und als Ponchel in der englischen Erstaufführung der Oper »Silent Night« von Kevin Puts. Am 7.7.2019 wirkte er beim Buxton Festival in der Uraufführung des Opernpasticcios »Georgiana« als Sheeridan mit. 2020 gastierte er als Abraham Kaplan auch an der Oper von Monte Carlo. Auch als Konzert- und Liedersänger von Bedeutung.
Schallplatten: Opera Rara (Arien-Platte, »Emilia di Liverpool« und L’Eremitaggio di Liverpool von Donizetti).
30.12. Erika BERGHÖFER wird 95
Informationen über die österreichische Schauspielerin und Sängerin, die mit dem in München engagierten amerikanischen Bassisten Kieth Engen verheiratet war, auf folgender Homepage: https://www.degruyter.com/database/DLLO/entry/dllo.zw.002.613/html?lang=de
31.12. Iris DE KOOMEN wird 60
Informationen über die niederländische Sopranistin auf ihrer Homepage: https://irisdekoomen.nl/
31.12. Graeme JENKINS wird 65
Der englische Dirigent ist für sein breit gefächertes Repertoire und seine langjährige Erfahrung im Bereich der Oper bekannt. 1986-91 war er musikalischer Leiter der Glyndebourne Touring Opera. 1994 wurde er zum musikalischen Leiter an der Dallas Opera ernannt. 1997-2002 war er ständiger Gastdirigent an der Oper Köln. Er dirigierte ca. 112 verschiedene Werke in 171 Opernproduktionen an Häusern wie Covent Garden, Glyndebourne Festival, English National Opera, Scottish Opera und Opera North in Großbritannien, Opera dé Paris, Deutsche Oper Berlin, Nederlandse Opera, Royal Danish Opera, Royal Swedish Opera, Australian Opera, Canadian Opera und Glimmerglass. Mit der Wiener Staatsoper war er auf Tournee. Sein umfangreiches Repertoire reicht von frühem Barock bis zu zeitgenössischen Stücken. Im Oktober 2009 betreute Graeme Jenkins den Umzug der Dallas Opera in das Winspear Opernhaus mit, das von Lord Foster als Teil des Dallas Center for Performing Arts entworfen wurde. Zu den Höhenpunkten seiner Laufbahn an der Dallas Opera gehört die musikalische Leitung des Nibelungenrings als jüngster britischer Dirigent. Weitere erfolgreiche Produktionen: Wozzeck, Jenufa, Ariodante, Lohengrin, Boris Godunov, Pique Dame, Tristan und Isolde, Lucia di Lammermoor, Die Zauberflöte. 2005 debütierte Graeme Jenkins an der Wiener Staatsoper mit der gefeierten Willy-Decker- Produktion von Brittens Billy Budd, mit Simon Keenlyside in der Hauptrolle. In den folgenden Jahren übernahm er dort weitere Dirigate, darunter unter anderem Jenufa (2009), Der fliegende Holländer (2010), Billy Budd, Cavalleria Rusticana und I Pagliacci (2011). 2013 war er wiederum in Wien zu erleben – mit Peter Grimes. 2013 hat er ebenfalls sein Debüt an der Welsh National Opera mit einer Neuproduktion von Maria Stuarda gegeben. 2014 war er von der English National Opera für eine Produktion Rigoletto eingeladen. An der Wiener Staatsoper hat Graeme Jenkins – ebenfalls 2014 – La Fanciulla del West und Der fliegende Holländer dirigiert. Er war für eine Produktion Otello nach Seoul eingeladen. Mit den Bamberger Symphonikern nahm Graeme Jenkins für JPC eine CD mit Werken von Paul Juon auf. In Budapest dirigierte er Jenufa, in Prag und Toulon Sinfoniekonzerte. An der Wiener Staatsoper übernahm Graeme Jenkins 2015/16 die musikalische Leitung von The Tempest und Lohengrin und 2016/17 Peter Grimes. In derselben Spielzeit dirigierte er ebenfalls konzertante Aufführungen von Tristan und Isolde in Lissabon. 2017/18 kehrte Graeme Jenkins an die Wiener Staatsoper zurück – für Katja Kabanowa und Otello. 2018/19 dirigierte er wiederum in Lissabon – Glucks Alceste. 2019 war Grame Jenkins wiederum Gast an der Wiener Staatsoper – für Johannes Maria Stauds Oper Die Weiden.