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GEBURTSTAGE IM DEZEMBER 2020

30.11.2020 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM DEZEMBER 2020

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

1.12. Leontina VADUVA wird 60

Leontina Vaduva

Ihre Mutter war die in Rumänien beliebte Volkssängerin Maria Ciobanu. Diese sang bereits als Kind mit ihr; sie besuchte dann das Nationalkonservatorium Bukarest, wo sie Schülerin der berühmten Sängerin Arta Florescu war. Sie begann ihre Karriere in ihrer rumänischen Heimat und gewann 1985 den ersten Preis beim Internationalen Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch. 1987 hatte sie große Erfolge an französischen Theatern, u.a. in Toulouse (ihr Debüt für Frankreich), Marseille und Nizza, an denen sie vor allem ihre besondere Glanzrolle, die Titelfigur in »Manon« von Massenet, vortrug. Nachdem sie sich auch bei Gesangwettbewerben in Toulouse und Barcelona ausgezeichnet hatte, verlegte sie 1988 ihren Wohnsitz nach Paris. Hier sang sie 1988 am Théâtre des Champs-Élysées die Ninetta in »La gazza ladra« von Rossini. 1988 gastierte sie als Manon dann auch an der Covent Garden Oper London, an der sie in der Saison 1989-90 als Gilda im »Rigoletto«, 1991 als Micaela in »Carmen« und als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, 1996 als Mimì in »La Bohème«  auftrat. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1989 als Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1996 als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod und 2006 mit einem Recital. 1990 sang sie in Montpellier und an der Opéra-Comique Paris wieder die Manon, am Opernhaus von Bonn die Gilda. 1991 übernahm sie an der Pariser Opéra-Comique die Lakmé in der Oper gleichen Namens von Delibes, am Théâtre Châtelet Paris die Antonia und die Ismene in »Mitridate« von Mozart, am Opernhaus von Köln die Adina in »L‘Elisir d’amore«. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1991-98 in insgesamt 23 Vorstellungen als Manon von Massenet, als Micaela, als Adina und als Mimì. 1992 hörte man sie am Gran Teatre del Liceu in  Barcelona, 1993 am Teatro San Carlos Lissabon als Ninetta in »La gazza ladra«. In Toulouse hörte man sie als Adina und 1993 als Juliette. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1993 und 1998-99 als Micaela, 1996 und 1999 als Mimì und 1998 als Manon von Massenet. 1994 hörte man sie an der Staatsoper Dresden und am Teatro Colón Buenos Aires als Micaela, an der Oper von Nizza und an der Opéra-Comique als Norina im »Don Pasquale«. 1995 trat sie an der Oper von Antwerpen als Juliette, an der Oper von Toulouse und am Teatro Colón Buenos Aires als Mimi, am Opernhaus von Lyon als Adina auf. 1997 hörte man sie am Opernhaus von Toulouse als Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini, an der Oper von Marseille als Mireille von Gounod, 1998 an der Opera Pacific Costa Mesa als Mimi, in Barcelona als Adina, bei den Festspielen von Orange 1998 als Micaela, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Susanna in »Le nozze di Figaro«. 1998 gastierte sie am Teatro Real Madrid als Mimì. An der Mailänder Scala gastierte sie 1999 als Manon von Massenet und 2000 als Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc. 2000 debütierte sie als Mimì an der Metropolitan Oper New York und trat in Los Angeles als Marguerite im »Fuats« von Gounod und wieder als Mimì auf. Sie gastierte 2000 beim Festival von Orange als Antonia und mit dem Ensemble der New Israeli Opera bei den Festspielen von Savonlinna als Adina. Auch als Konzertsopranistin kam sie zu einer internationalen Karriere.

Schallplatten: Electrecord (Recital), Teldec (Gilda im »Rigoletto«), Auvidis/Valois (Micaela in »Carmen«), Erato (Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«), EMI (Mimi in »La Bohème«, Recital), Virgin (»Carmen«, auch als Video-Aufnahme), Pioneer-Video (»Roméo et Juliette«)., Arthaus-Video (Micaela in »Carmen«, Covent Garden Oper London).

 

2.12. Günter KRÄMER wird 80

 Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Heidelberg und Freiburg und war zunächst Lehrer in Mannheim. 1970 begann seine Regietätigkeit (u. a. Uraufführungen von Friederike Roth und Tankred Dorst). Erste Stationen waren Wiesbaden, Köln, Hannover, 1975-79 die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1980-84 war er Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart; 1984-89 Leiter des Bremer Schauspiels. Am Berliner Theater des Westens inszenierte er 1987 Die Dreigroschenoper. 1979 begann Günter Krämer auch Oper zu inszenieren. Sein Operndebüt gab er am Staatstheater Darmstadt mit Kreneks Karl V. Er war 1995-2002 Generalintendant der Bühnen der Stadt Köln, davor seit 1990 Intendant des Kölner Schauspielhauses. Sein Repertoire umfasst klassische wie zeitgenössische Werke. Er wurde mehrfach für seine Arbeiten zum „besten Regisseur“ ernannt, so in der Opernwelt und in Capital u. a. für Janáceks Die Sache Makropoulos an der Deutschen Oper Berlin, Pendereckis Die Teufel von Loudon in Düsseldorf und Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny in Hamburg. An der Deutschen Oper Berlin inszenierte Günter Krämer seit 1986 sieben Opern: einen „slawischen Zyklus“ mit Katja Kabanowa, Lady Macbeth von Mzensk und Die Sache Makropoulos; zum Mozart-Jahr 1991 als seine ersten Mozart-Opern Die Entführung aus dem Serail und Die Zauberflöte, 1999 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny sowie 1994 Francis Poulencs selten gespielte Oper Dialoge der Karmeliterinnen, die seine Fähigkeit zur intensiven Personenführung besonders herausstellte. Für die Hamburgische Staatsoper erarbeitete er 1984 Luigi Nonos Intolleranza, 1989 Franz Schrekers Der Schatzgräber, 1992/93 Richard Wagners Der Ring des Nibelungen und 1996 die Uraufführung von Alexander Zemlinskys König Kandaules, für die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg 1986 Erich Wolfgang Korngolds Die tote Stadt, 1987 Franz Schrekers Die Gezeichneten, 1988 Giuseppe Verdis Macbeth, an der Komischen Oper Berlin 1989 Carl Maria von Webers Der Freischütz, für die Bayerische Staatsoper München 1993 La Traviata und 1995 Hans Werner Henzes Der junge Lord, für die Kölner Oper 1995 Elektra und für die Pariser Opéra Comique die Uraufführung von Lars Gefors’ Clara. An der Semperoper Dresden inszenierte er Die Liebe der Danae, Die Fledermaus, Schoecks Penthesilea sowie Franz Schmidts Notre Dame. Weitere wichtige Inszenierungen hatte er an der an der Opéra Bastille in Paris (2010 Der Ring des Nibelungen) sowie bei den Schwetzinger Festspielen. Bei den Salzburger Festspielen inszenierte er 2002 Richard Strauss‘ Die Liebe der Danae und 2005 Mozarts Mitridate, Re di Ponto. An der Wiener Staatsoper inszenierte er 1999 Halévys La Juive, 2001 Nabucco, 2002 Jonny spielt auf von Erst Krenek und 2003 Tristan und Isolde.

 

2.12. Jürg WYTTENBACH wird 85

Er studierte an der Hochschule der Künste Bern bei Kurt Fischer Klavier und Komposition bei Sándor Veress sowie am Conservatoire de Paris. Es folgten Lehrtätigkeiten an der Musikschule Biel und am Berner Konservatorium. Seit seiner Jugend hat er eine rege Konzerttätigkeit als Pianist und Dirigent insbesondere zeitgenössischer Werke. Jürg Wyttenbach lebt heute in Basel. Als Dirigent hat er weit über 100 Werke zeitgenössischer Komponisten aufgeführt; die meisten in Ur- oder Erstaufführungen. Er konzertierte u.a. mit der Dresdner Philharmonie, dem Südwestfunk-Orchester, dem Hessischen Rundfunk-Orchester und dem Sinfonieorchester Krakau. Jürg Wyttenbach hat viele Konzerte mit kleineren, spezialisierten Ensembles für neue Musik wie u.a. dem Ensemble Modern, Klangforum Wien, Ensemble recherche, Ensemble der IGNM Basel, Ensemble l‘Itinéraire Paris und dem Ensemble Forum Lyon geleitet. 1967-2003 unterrichtet er eine Konzertklasse für Klavier und seit 1970 die Interpretation zeitgenössischer Musik am Konservatorium der Musik-Akademie der Stadt Basel. Er ist regelmäßiger Gast bei den Donaueschinger Musiktagen, dem Festival d’Automne in Paris, bei Wien modern, dem Festival musica in Strassburg und dem Warschauer Herbst. Mit dem Orchester basel sinfonietta arbeitet der Musiker immer wieder zusammen. So war er beispielsweise mit dem Orchester zu Gast am Festival Archipel in Genf und am Festival Octobre en Normandie in Rouen. Als Komponist zuerst von Béla Bartók, später von Mauricio Kagel beeinflusst, schreibt Jürg Wyttenbach mehrheitlich Werke, die sich mit Theaterformen (Theatercollagen) auseinandersetzen. Unter seinen vielen CD-Einspielungen, vor allem zeitgenössischer Musik, spielte er das Gesamtwerk von Giacinto Scelsi für Chor und Orchester ein, ausgezeichnet mit dem Grand Prix du Disque und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik. 1993 erhielt Jürg Wyttenbach den Kunstpreis der Stadt Basel und im Jahr 2003 den Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins.

 

2.12. Ingeborg WIESER wird 95

 Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin am Konservatorium von Wien und in der Opernschule der dortigen Staatsoper. Sie war in den Jahren 1953-65 am Stadttheater von Basel engagiert und trat gastweise am Landestheater von Linz/Donau, am Opernhaus von Zürich und am Stadttheater von St. Gallen auf. In Basel sang sie eine Vielzahl von Partien aus dem Koloratur- wie dem lyrischen Stimmfach, darunter die Romilda in »Serse« von Händel, die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Pamina wie die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Titelrolle in Flotows »Martha«, die Frau Fluth in O. Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Gilda im »Rigoletto« und die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, die Mimì wie die Musetta in »La Bohème«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Zdenka in »Arabella« und die Clairon im »Capriccio« von R. Strauss, die Dorota in »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger, die Belle Hélène in der gleichnamigen Offenbach-Operette, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Kurfürstin im »Vogelhändler« von Carl Zeller, die Valencienne in »Die lustige Witwe« und die Lisa im »Land des Lächelns« von Fr. Lehár. Sie nahm dort auch an der Uraufführung der Oper »Titus Feuerfuchs« von Heinrich Sutermeister (15.4.1958 als Salome Pockerl), sowie an den Schweizer Erstaufführungen der Opern »The Saint of Bleecker Street« von G.C. Menotti (Spielzeit 1955-56 als Carmela), »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc (1956-57 als Thérèse, zugleich deutschsprachige Erstaufführung) und »Simplicius Simlicissimus« von K.A. Hartmann (1963-64 in der Titelrolle) teil. Sie kam gleichzeitig als Konzertsolistin zu einer bedeutenden Karriere; 1960 sang sie in Basel in der Uraufführung des Oratoriums »Petrus« von W. Müller von Kulm. Seit 1965 lebte sie in Belgien.

 

3.12. Jeanne PILAND wird 75

Jeanne Piland

 Sie erhielt ihre Ausbildung hauptsächlich an der East Carolina University und begann ihre Karriere in den Jahren 1972-77 an der New York City Opera. Sie kam dann aber nach Europa und war seit 1977 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg; seit 1981 war sie gleichzeitig der Staatsoper Hamburg, seit 1985 auch der Bayerischen Staatsoper München vertraglich verbunden. Nachdem sie bereits 1975 beim Caramoor Festival (im Staat New York) und 1978 beim Colorado Festival erfolgreich aufgetreten war, brachten Gastspiele ihr weitere internationale Erfolge. 1979 gastierte sie an der Wiener Volksoper (als Rosina im »Barbier von Sevilla«), 1981 an der Mailänder Scala (als Cherubino in »Le nozze di Figaro«), 1984-93 an der Staatsoper von Wien (als Dorabella in »Così fan tutte«, als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Octavian im »Rosenkavalier« in insgesamt 16 Vorstellungen), 1984 bei den Ludwigsburger Festspielen (als Dorabella). 1985 war sie zu Gast an der Covent Garden Oper London, hier als Komponist in »Ariadne auf Naxos«. Diese Partie sang sie auch 1985 bei den Festspielen von Aix-en-Provence; dort bewunderte man 1986 ihren Idamante in »Idomeneo« von Mozart, 1988 ihren Sesto in »La clemenza di Tito«. 1985-86 trat sie bei den Festspielen von Salzburg in Mozart-Konzerten auf. An der Opéra-Comique Paris gastierte sie 1986 als Komponist in »Ariadne auf Naxos«, an der Pariser Oper Bastille 1992 als Cherubino und 2001 als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«. Den Octavian sang sie 1986 an der Staatsoper von Dresden, 1989 an der Oper von Santa Fé und 1992 an der Oper von Antwerpen, die Dorabella in Los Angeles, 1990 in Düsseldorf die Clytemnestre in Glucks »Iphigénie en Aulide«, 1991 in Vancouver die Carmen, ebenfalls 1991 an der Hamburger Staatsoper die Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz, 1992 am Opernhaus von Köln die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. 1995 wirkte sie am Théâtre Carré in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Esmée« von Theo Loevendie mit; im gleichen Jahr sang sie in Montpellier in »La finta giardiniera« von Mozart, 1996 an der Miami Opera die Charlotte in Massenets »Werther«. 1996 sang sie an der Oper von Lyon die Marina im »Boris Godunow«, 1997 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg den Komponisten und die Marschallin im »Rosenkavalier« von R. Strauss, am Opernhaus von Montpellier die Clytemnestre in »Iphigénie en Aulide«. 1998 wirkte sie an der Münchner Staatsoper in der Uraufführung von Manfred Trojahns Oper »Was ihr wollt« (als Olivia) mit, 1999 an der Hamburger Staatsoper in der Uraufführung der rekonstruierten Erstfassung von »Hoffmanns Erzählungen« als Giulietta, in Düsseldorf als Brangäne in »Tristan und Isolde«. 2000 sang sie (konzertant) in Montpellier die Neris in »Medea« von Cherubini, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der sie seit 2000 wieder fest engagiert war, die Eboli in der französischen Erstfassung von Verdis »Don Carlos«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie bis 2008 als Komponist in »Ariadne auf Naxos«, als Cherubino, als Octavian, in der Titelpartie in Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans«, als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz und als Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti. Neben den bereits aufgezählten Partien enthielt ihr Repertoire die schwierigen Rollen für Koloratur-Contralto (Angelina in Rossinis »La Cenerentola«), weiter den Silla in »Palestrina« von Hans Pfitzner, den Fjodor im »Boris Godunow«, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, den Annio in »La clemenza di Tito« und Partien in Opern aus der Barock-Epoche. Zugleich hatte sie eine erfolgreiche Konzertkarriere.

Schallplatten: Canal Grande (»Thérèse« von Massenet).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.jeanne-piland.de/

 

4.12. Paul-Heinz DITTRICH wird 90

Er studierte 1951-56 Komposition bei Fidelio F. Finke und Dirigieren bei Günther Ramin an der Hochschule für Musik Leipzig und war bis 1958 Chordirigent beim FDGB-Ensemble in Weimar. 1958-60 studierte er als Meisterschüler bei Rudolf Wagner-Régeny und war bis 1963 Leiter des Ernst-Moritz-Arndt-Ensembles in Berlin. 1960-76 war er Assistent an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, danach arbeitete er freischaffend. 1979 wurde er Professor für Komposition in Berlin. 1981 war er Scholar-in-Residence am Bellagio Center in Italien. 1984 hielt er sich am IRCAM und der Sorbonne in Paris auf. 1983-91 bildete er an der Akademie der Künste der DDR Meisterschüler aus. 1990 wurde Dittrich Professor an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Zu seinen Schülern gehören Péter Köszeghy, Annette Schlünz und Hannes Zerbe. 1991 gründete er das Brandenburgische Colloquium Neue Musik an der Musikakademie Rheinsberg, dessen künstlerischer Leiter er war.

Dittrich komponiert Werke der Orchester- und Kammermusik, Kantaten und Lieder. Die Kammermusiken I (mit Tonband), III (mit Gesang), V (mit Live-Elektronik), VII Die Blinden (mit 5 Sprechern) und XI Journal de poemes entstanden als Auftragswerke für die Bläservereinigung Berlin. Dittrich ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. Er gilt als einer der prägenden und bekanntesten Komponisten für ernste zeitgenössische Musik in Deutschland und steht bzw. stand im Kontakt mit Persönlichkeiten wie Carlfriedrich Claus, Burkhard Glaetzner, Vinko Globokar, Sofia Gubaidulina, Hans Peter Haller, Hans Werner Henze, Heinz Holliger, Herbert Kegel, Marek Kopelent, Aurèle Nicolet, Luigi Nono, Heinrich Schiff und Karlheinz Stockhausen. Ein umfassendes Archiv befindet sich an der Akademie der Künste in Berlin.

2014 wurde in der Staatsoper Unter den Linden in Berlin Dittrichs Kompositionen Kammermusik VII zum Thema Die Blinden von Maurice Maeterlinck aus dem Jahre 1984 und Kafig-Musik aus dem Jahre 1986 auf der Grundlage der Erzählung Die Verwandlung von Franz Kafka aufgeführt,

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.paulheinzdittrich.de/

 

5.12. Osvaldo GOLIJOV wird 60

 Nachdem er am Konservatorium in La Plata Klavier und bei Gerardo Gandini Komposition studiert hatte, ging er 1983 nach Israel. In Jerusalem studierte er bei Mark Kopytman an der Rubin Academy und vertiefte sich in die gegensätzlichen Musiktraditionen dieser Stadt. 1986 ließ er sich in den USA nieder, um an der University of Pennsylvania promoviert zu werden. Er studierte dort bei George Crumb und war als Schüler von Oliver Knussen Stipendiat in Tanglewood. Anfang der 1990er Jahre begann Golijov eng mit zwei Streichquartetten zusammenzuarbeiten: dem St Lawrence String Quartet und dem Kronos Quartet. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Kooperation von Osvaldo Golijov und dem St Lawrence String Quartet veröffentlichte EMI im Jahr 2002 „Yiddishbbuk“, eine für den Grammy nominierte CD mit Golijovs Kammermusik. Das Kronos Quartet brachte drei Aufnahmen von Projekten mit Golijov heraus: „The Dreams and Prayers of Isaac the Blind“, „Caravan“ und „Nuevo“. Des Weiteren arbeitete der Komponist mit der rumänischen Zigeunerkapelle Taraf de Haidouks, der mexikanischen Rockgruppe Café Tacuba, dem Tabla-Virtuosen Zakir Hussain und dem argentinischen Komponisten, Gitarristen und Produzenten Gustavo Santaolalla zusammen. Für die Sängerin Dawn Upshaw komponierte er „Three Songs for Soprano and Orchestra“, die Oper „Ainadamar“, den Zyklus „Ayre“ und Arrangements von Volksliedern. Großen Erfolg feierte Osvaldo Golijov mit der Uraufführung der „Markuspassion“ (La Pasión según San Marcos) im Jahr 2000. Das Werk wurde anlässlich des 250. Todestags von Johann Sebastian Bach für das Europäische Musikfest von Helmuth Rilling in Auftrag gegeben. Die bei Hänssler auf CD erschienene Aufnahme der Uraufführung wurde 2002 für den Grammy und den Latin Grammy nominiert. Für die Uraufführung von Ayre gründete Golijov ein weiteres Ensemble: „The Andalucian Dogs“. Dieses führte das Werk zusammen mit Dawn Upshaw in der Zankel Hall auf und spielte es für die Deutsche Grammophon ein. Die Aufnahme erschien im Januar 2006 und wurde im selben Jahr mit einem Gramophone Award und 2007 mit einem Grammy ausgezeichnet. Osvaldo Golijov erhielt zahlreiche Aufträge von renommierten Ensembles und Institutionen in den USA und Europa. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehört auch eine MacArthur Fellowship. Osvaldo Golijov ist Composer in Residence bei zahlreichen Festivals und Orchestern (Chicago Symphony Orchestra für die Spielzeiten 2006/07 und 2007/08, Spoleto Festival, die Reihe „Music Alive“ des Los Angeles Philharmonic Orchestra, Festivals von Marlboro und Ravinia etc.). Der Komponist ist derzeit außerordentlicher Professor am College of the Holy Cross in Worcester, MA, wo er seit 1991 lehrt, und gehört zudem zum Lehrkörper des Boston Conservatory. 2018 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.

 

5.12. Tamara HERT wird 80

 Sie besuchte das Konservatorium von Basel und ließ ihre Stimme durch Margarethe Haeser in Zürich und am Salzburger Mozarteum bei Rita Schmitz-Gohr ausbilden. Stationen ihrer Bühnenkarriere waren das Städtebundtheater Hof (1970-71), das Stadttheater von Lübeck (1971-73), das Stadttheater von Basel (wo sie ihren Wohnsitz hatte, 1974-75 und seit 1982) sowie das Staatstheater von Kassel (1978-79). Sie gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Wiener Staatsoper (1977 als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«) wie an der dortigen Volksoper, an der Oper von Frankfurt a.M., am Staatstheater Darmstadt, am Grand Théâtre Genf (1978 als Hüter der Schwelle in »Die Frau ohne Schatten« und 1980 als Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss), in Bonn, Bern, St. Gallen und Zürich. 1979 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Theaters von Winterthur die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. Ihr Bühnenrepertoire setzte sich aus einer Vielzahl von Partien aus dem Koloratur- wie dem lyrischen Repertoire zusammen. Sie trat am Stadttheater von Basel in den Schweizer Erstaufführungen der Opern »Die Sache Makropoulos« von L. Janácek (Spielzeit 1981-82 als Christa) und »Orlando Paladino« von J. Haydn (1982-83 als Angelica) auf. Fast noch mehr von Bedeutung war ihre Tätigkeit im Konzertbereich. Sie sang Partien in Oratorien und geistlichen Vokalwerken aus allen Epochen der Musikgeschichte und war eine begabte Lied-Interpretin. Als Konzertsolistin hörte man sie in den Mittelpunkten des Musiklebens in der Schweiz und in Deutschland, in Amsterdam und Brüssel, in Bordeaux, Nizza, Monte Carlo und Paris, in Straßburg wie beim Festival von Wroclaw (Breslau).

Schallplatten: Arion (Stabat mater von Boccherini), Erato (Blumenmädchen und 1. Knappe im »Parsifal«).

 

6.12. Bright SHENG wird 65

Er hatte ab dem vierten Lebensjahr Klavierunterricht bei seiner Mutter. Während der Kulturrevolution lebte er sieben Jahre in der Provinz Qinghai, arbeitete am Theater der Provinz als Pianist und Perkussionist und studierte die Musik der Revolution. Nach der Wiedereröffnung der Universitäten in China 1978 studierte er am Konservatorium von Shanghai. 1982 ging er in die USA und studierte bis 1984 am Queens College der City University of New York Komposition bei George Perle und Hugo Weisgall und Musikanalyse bei Carl Schachter. Den Grad des Doctor of Musical Arts erhielt er 1994 an der Columbia University, wo er Komposition bei Chou Wen-chung, Jack Beeson und Mario Davidovsky studierte. 1985 lernte er im Tanglewood Music Center Leonard Bernstein kennen, der sein Mentor wurde und bis zu seinem Tod 1990 privaten Kompositionsunterricht gab. Seit 1995 unterrichtet er als Leonard Bernstein Distinguished University Professor of Music Komposition an der Columbia University. Zu den Werken Shengs zählen mehrere Opern, Ballettmusiken, Orchesterwerke und Kammermusik. 1989-91 war er Composer-in-Residence der Lyric Opera of Chicago. Hier entstand 1992 in Zusammenarbeit mit dem Librettisten Andrew Porter seine erste Oper Song of Majnun. Es folgten The Silver River nach einem Libretto von David Henry Hwang (UA 2000) und Madam Mao (UA 2003), ein Porträt von Maos Frau Jiang Qing. Als Composer-in-Residence des New York City Ballet komponierte er für den Choreographen Christopher Wheeldon das Ballett The Nightingale and the Rose. Wie seine Oper Madame Mao befasst sich auch sein Orchesterwerk H’un: In Memoriam 1966-76 (1988) mit den Ereignissen der chinesischen Kulturrevolution. Naking! Nanking! — a Threnody for Pipa and Orchestra war ein Auftragswerk für Christoph Eschenbach und wurde von diesem 2000 mit der NDR Radiophilharmonie uraufgeführt. Red Silk Dance, ein Capriccio für Klavier und Orchester, wurde im gleichen Jahr von Emanuel Ax mit dem Boston Symphony Orchestra unter Robert Spano uraufgeführt. 2003 fand in der Carnegie Hall ein Portraitkonzert für Sheng statt, und kurz danach wurde Song and Dance of Tears, ein Konzert für Cello, Klavier, Pipa und Sheng unter der Leitung von David Zinman mit den Solisten Yo-Yo-Ma (an dessen Silk Road Project er 1999-2003 beteiligt war), Emanuel Ax, Wuman und Wutong uraufgeführt. Zum einhundertjährigen Bestehen des Seattle Symphony Orchestra komponierte Sheng 2004 Phoenix nach einem Gedicht von Hans Christian Andersen; das Werke wurde mit der Sängerin Jane Eaglen und unter Leitung von Gerard Schwarz uraufgeführt. Zum achtzigjährigen Bestehen des Konservatoriums von Shanghai entstand 2007 die Shanghai Ouverture. Als Komponist für Kammermusik arbeitete er u. a. mit dem Takasc Quartet, dem Emerson Quartet, dem Shanghai Quartet, dem St. Petersburg String Quartet und dem Daedalus Quartet zusammen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.brightsheng.com/

 

6.12. Franz LINDAUER wird 90

 Er war Schüler von Margarethe Haeser in Zürich und von Erna Westenberger in Frankfurt a.M. 1958-59 war er am Städtebundtheater Biel-Solothurn, 1959-60 am Stadttheater von Bern (Schweiz), 1969-72 bei der Deutschen Gastspieloper (einer Wanderbühne), 1973-74 beim Deutschen Tournee-Theater engagiert. 1973-81 gehörte er dem Stadttheater von Mainz, 1981-83 dem Stadttheater von Heilbronn an, wo er auch als Organisations- und Werbeleiter eingesetzt war. Er betätigte sich dazu als Regisseur für Operetten und Musicals. Von seinen Opernpartien seien genannt: der Graf wie der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Ernesto in »Il mondo della luna« von J. Haydn, die Mamma Agata in »Viva la Mamma« von Donizetti, der Malatesta im »Don Pasquale«, der Graf Eberbach im »Wildschütz«, der Marcello in »La Bohème«, der Mesner in »Tosca«, der Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Pfarrer in »Die schwarze Spinne« von H. Sutermeister und der Poquelin in »Die Schule der Frauen« von Liebermann. Mit besonderer Vorliebe trat er in Operetten auf, und auch hier besaß sein Repertoire einen großen Umfang. Er sang in Operetten von J. Strauß, Offenbach, F. von Suppé, C. Zeller, F. Lehár, E. Kálmán, P. Burkhard und in Musicals. Er wirkte in Mainz in der Uraufführung der Oper »Soldat Postnikow« von E. Amend mit. Sehr erfolgreich war er als Konzertsänger, sowohl als Oratoriensolist wie als Lied-Interpret, und auch auf diesen Gebieten in einem weitläufigen Repertoire. Er trat im Konzertsaal in seiner Schweizer Heimat, in Deutschland (Frankfurt a.M., Mainz, München, Stuttgart), Belgien (Antwerpen, Gent), Holland (Amsterdam, Rotterdam, Maastricht), Frankreich (Paris, Marseille, Festival von Besançon), Österreich (Wien, Salzburg, Linz), Italien (Rom, Venedig, Bologna, Turin) und England (London, Oxford, Coventry) auf. Mit dem Goethe-Institut München unternahm er Tourneen durch Afrika, Asien, Australien, Neuseeland und in die USA.

 

7.12. Gregg BAKER wird 65

Gregg Baker Als Porgy

 Er studierte an der Northwestern University und bei dem Pädagogen Andrew Smith. Er begann seine Karriere als Sänger am New Yorker Broadway, wo er in Musicals wie »The Wiz«, »Timbuktu« und »Raisin« auftrat. Der junge, farbige Sänger debütierte im Februar 1985 an der Metropolitan Oper sehr erfolgreich als Crown in »Porgy and Bess« von Gershwin. Er sang an diesem traditionsreichen Opernhaus bis 2001 in insgesamt 77 Vorstellungen weiter den Escamillo in »Carmen«, den Hohenpriester in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, den Belcore in »L’Elisir d‘amore«, den Donner im »Rheingold«, den Silvio im »Bajazzo«, den Grafen Luna im »Troubadour« und den Amonasro in »Aida«. 1986-87 gastierte er bei den Festspielen von Glyndebourne wiederum in der Partie des Crown in »Porgy and Bess«. Er trat als Crown auch in Helsinki und Tulsa und am Pariser Théâtre Châtelet auf, als Escamillo in Tel Aviv, den er auch 1994 als Partner von Denyce Graves in der Deutschland-Halle in Berlin sang. Bei den Festspielen im Amphitheater von Caesarea hörte man ihn 1993 als Amonasro, 1995 an der Oper von Philadelphia, 1996 in Detroit als Jochanaan in »Salome« von Richard Strauss. 1998 gastierte er in Vancouver als Graf Luna und als Jochanaan. 2000 sang er an der Oper von Houston/Texas den Amonasro, am Opernhaus von Philadelphia den Scarpia in »Tosca« und den Jochanaan, am Teatro San Carlo Neapel den Escamillo. Aus seinem umfangreichen Opernrepertoire sind weiter der Ford im »Falstaff« von Verdi, der Graf Almaviva in »Le nozze di Figaro« und der Marcello in Puccinis »La Bohème« hervorzuheben.

Schallplatten: HMV (Crown in »Porgy and Bess«), Telarc (»Blue Monday« von G. Gershwin).

 

7.12. Kathleen KUHLMANN wird 70

Kathleen Kuhlmann Als Penelope In Salzburg
Als Penelope in Salzburg

 Ihre Großeltern waren deutscher Abstammung, ihre Mutter stammte aus Mexiko. Zuerst studierte sie Medizin, dann Ökonomie. Ein gelegentliches Auftreten in einem Musical brachte sie auf den Gedanken, ihre Stimme ausbilden zu lassen. Sie besuchte die Opernschule der Lyric Opera Chicago, musste aber, um ihre Ausbildung finanzieren zu können, gleichzeitig als Buchhalterin arbeiten. Noch während ihres Studiums sang sie an der Oper von Chicago die Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. Ihr eigentliches Bühnendebüt erfolgte 1979 an der Oper von Chicago als Maddalena im »Rigoletto«. An der Chicago Opera sang sie seit 1979 die Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano und die Prinzessin Clarice in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. In Chicago sang sie auch die Carmen in einer Freiluft-Aufführung vor 20.000 Zuhörern. Ihre große internationale Karriere kam jedoch in Europa zur Entwicklung, wo sie Mitglied der Oper von Köln wurde (Antrittsrolle 1980: Preziosilla in Verdis »La forza del destino«). Sie zeichnete sich jetzt besonders in den schwierigen Partien für Koloraturalt aus. An der Mailänder Scala sang sie 1980 und 1982 die Meg Page in Verdis »Falstaff«, 1982 auch die Bersi, am Teatro Regio Parma 1983 die Rosina im »Barbier von Sevilla«. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1982 als Rosina, 1989 als Alcina in Vivaldis »Orlando Paladino«, 1991 als Carmen und 1992 als Andromaca in Rossinis »Ermione«. 1982 gastierte sie erstmals in England, und zwar an der Covent Garden Oper London in »Semele« von Händel, 1985 am gleichen Haus als Rosina, die sie auch 1984 in Chicago zum Vortrag brachte. 1983 und 1985 hörte man sie beim Glyndebourne Festival als Angelina in »La Cenerentola« von Rossini, 1984-85 in Köln als Carmen. 1986 Gastspiel beim Wexford Festival in der Titelpartie von Rossinis »Tancredi«, 1987 am Teatro San Carlo Neapel und 1988 in Bonn als Arsace in »Semiramide«, gleichfalls von Rossini. 1987 gastierte sie am Teatro Regio Parma als Orpheus von Gluck, dann auch in Rossinis »La Donna del Lago«, an der Oper von Sydney als Carmen, 1989 in Stuttgart als Angelina. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1983 als Rosina und 1987 als Carmen. Bei den Salzburger Festspielen trat sie 1985 und 1987 als Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« auf. An der Metropolitan Oper New York hörte man sie 1989 als Charlotte in Massenets »Werther«. Sie gastierte 1990 am Théâtre Châtelet Paris und 1992 an der Covent Garden Oper London als Bradamante in »Alcina« von Händel. Im gleichen Jahr sang sie am Opernhaus von Köln den Orpheus von Gluck, an der Hamburger Staatsoper die Charlotte, 1992 an der Staatsoper Dresden und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona einmal mehr die Angelina, 1996 bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Juno in »Semele« von Händel. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1997 als Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel und 1999 als Bradamante sowie 2003 an der Opéra Bastille als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«. Die Cornelia in »Giulio Cesare« sang sie auch 1998 an der Oper von Rom und 1999 in Bordeaux, 1997-98 an der Staatsoper Dresden die Isabella in »L‘ Italiana in Algeri« von Rossini. 1999 gastierte sie auch an der Chicago Opera als Bradamante, in New York mit dem American Symphony Orchestra (konzertant) als Nutrice in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas. 2000 hörte man sie am Opernhaus von Köln als Mrs. Quickly. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie bis 2001 als Arsace, als Erda im Nibelungenring, als Cornelia in »Giulio Cesare« und als Amastre in »Serse« von Händel. Neben ihrem Wirken auf der Bühne kam eine zweite, gleichwertige Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin zustande.

Schallplatten: RCA (Krönungsmesse von Mozart), HMV (Alisa in »Lucia di Lammermoor«, »Alcina« von Händel), Eurodisc (eine der Walküren in einer Gesamtaufnahme des Ring-Zyklus), Decca (Bersi in »Andrea Chénier«), Orfeo (Lieder und Duette von J. Brahms, letztere mit Marilyn Schmiege; »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi als Penelope, Salzburg 1985), Koch Rec. (»The Secular Masque« von W. Boyce); Arthaus-Video (Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, Schwetzingen 1993).

 

7.12. Heather THOMSON wird 80

Heather Thomson

 Sie wurde in der Opernklasse des Konservatoriums von Toronto durch Herman Geiger-Torel und durch Irene Jessner ausgebildet. 1961 gewann sie die Gesangwettbewerbe der Metropolitan Oper und der Oper von San Francisco;. 1962 debütierte sie bei der Canadian Opera Toronto als Taumännchen in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. In der folgenden Saison hatte sie als Mimi in »La Bohème« ihren ersten großen Erfolg. Sie blieb seither Mitglied dieses Hauses, war aber seit 1969 auch an der New York City Opera verpflichtet, wo sie u.a. als Traviata, als Nedda im »Bajazzo«, als Donna Anna wie als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Marguerite im »Faust« von Gounod, als Rosalinde in der »Fledermaus« und in der Spielzeit 1993-94 als Agathe im »Freischütz« auftrat. Gastspiele bei der Sadler’s Wells Opera London (1964 als Micaela in »Carmen« und 1965 als Marguerite im »Faust« von Gounod), der English National Opera London, der Welsh Opera Cardiff, in Montreal, Vancouver, Ottawa, Boston, Pittsburgh, Portland, Houston (Texas), New Orleans und in Amsterdam. 1973 sang sie in Toronto die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Heloise and Abelard« von Wilson. Sie zeichnete sich auf der Bühne in einer Vielzahl von lyrischen Partien aus: als Tatjana im »Eugen Onegin«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Musetta in »La Bohème«, als Butterfly, als Liu in »Turandot«, als Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und als Hanna Glawari in Lehárs »Die Lustige Witwe«. Am Stadttheater von Chemnitz gastierte sie als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, in Toledo (Ohio) als Traviata. Gefragte Konzert- und Oratoriensolistin. Verheiratet mit dem amerikanischen Tenor Perry Price (* 1942).

Schallplatten: Mitschnitte von Opernaufführungen auf CBC (»Manon« von Massenet, Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten, Mutter in »Hänsel und Gretel«).

 

7.12. Jean-Claude CASADESUS wird 85

 Der Sohn der Schauspielerin Gisèle Casedesus und Großneffe des Pianisten Robert Casadesus studierte bis 1958 am Conservatoire de Paris Schlagzeug. Er komponierte Film- und Schauspielmusiken und erlernte das Dirigieren bei Pierre Dervaux und Pierre Boulez. 1969 wurde er Dirigent der Opéra National de Paris und der Opéra-Comique. 1971 gründete er mit Pierre Dervaux das Orchestre Philharmonique des Pays de la Loire, dessen Direktor er bis 1976 war. Danach gründete er das Orchestre National de Lille, mit dem er seither zusammenarbeitet und jährlich mehr als einhundert Konzerte weltweit gibt. Daneben wirkt er als Gastdirigent der großen Sinfonieorchester und der bedeutenden Opernhäuser Europas.

Mit dem Orchestre National de Lille spielte er mehr als zwanzig Aufnahmen ein (u.a. Gustav Mahlers Rückert-Lieder und Kindertotenlieder sowie die 1., 2., 4. und 5. Sinfonie, Pelléas et Mélisande von Claude Debussy und Clovis et Clotilde von Georges Bizet). Er verfasste die Autobiographie Le plus court chemin d’un cœur à un autre. Seine Kinder sind ebenfalls kreativ, so ist seine Tochter Caroline Casadesus Sängerin, sein Sohn Olivier Casadesus Schauspieler und sein anderer Sohn Sebastian Copeland Fotograf und Dokumentarfilmer. Sein Neffe ist Orlando Bloom.

Weitere Informationen auf seiner Homepage:

http://www.casadesus.com/famille/jeanclaude-casadesus.html

 

7.12. Richard CROSS wird 85

Richard Cross, Voice Faculty

Richard Cross, voice faculty, profile photo

 Ausbildung hauptsächlich am Cornell College von Mount Vernon (Iowa). Debüt am Teatro Caio Melisso beim Festival von Spoleto am 20.6.1958 in der Uraufführung der Oper »The Scarf« von Lee Hoiby. Am 20.8.1958 wirkte er bei der Weltausstellung von Brüssel in der Uraufführung der Oper »Maria Golovin« von Gian-Carlo Menotti mit. 1959 sang er dann in dieser Oper auch an der New York City Opera. Nach einer Tournee mit der NBC-Opera-Company durch Nordamerika gastierte er in Baltimore, Houston (Texas) und an der Oper von San Francisco; hier sang 1963 den Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula« als Partner von Joan Sutherland. 1966-79 war er am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert, seitdem wirkte er wieder ständig in Nordamerika. 1970-71 gastierte er an der Oper von Mexico City, 1971 sang er beim Spoleto Festival den Boris Godunow, 1974 in »Lulu« von A. Berg. Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, in Dortmund, Stuttgart, Hamburg, Triest, Budapest und Vancouver. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1976-77 den Titelhelden im »Falstaff« von Verdi, 1977 den Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. 1979 wirkte er an der City Opera New York in der Uraufführung von Dominick Argentos Oper »Miss Havishams Fire« mit. An diesem Haus trat er in den folgenden zehn Jahren immer wieder auf, noch 1990 als Moses in »Moses und Aron« von Schönberg. 1982 Gastspiel an der Miami Opera in der Uraufführung der Oper »Minute Till Midnight« von Robert Ward, 1984 an der Oper von Pittsburgh als Barbarossa in Verdis »La battaglia di Legnano«, 1987 im Artspark Lewistone (New York) als Wotan in der »Walküre«.

Decca-Aufnahmen, darunter vollständige Opern (»Maria Golovin« von Menotti, Oroveso in »Norma« als Partner von Joan Sutherland).

 

7.12. Breda KALEF wird 90

Breda Kalef Als Carmen

 Sie machte zunächst als Tennisspielerin von sich reden und brachte es in dieser Sportart zu einer internationalen Karriere. Sie ließ dann aber ihre Stimme ausbilden, und zwar zunächst an der Musikakademie von Belgrad bei Frau Zlata Gjungenac, dann am Conservatorio Benedetto Marcello, wo sie Schülerin von Maria Carbone war. Sie wurde Preisträgerin beim Gesangwettbewerb von s’Hertogenbosch. Bühnendebüt 1960 an der Nationaloper Belgrad als Mercedes in »Carmen«. Sie kam an diesem Haus zu einer großen Karriere, dann aber auch zu einer Gastspielkarriere auf internationalem Niveau. Sie gastierte an den Nationalopern von Budapest und Zagreb, an den Opernhäusern von Kopenhagen, Oslo, Bordeaux, an der Oper von Rom, in Neapel, Palermo, an der Deutschen Oper Berlin und an der Berliner Staatsoper, in Leipzig und Barcelona und bei den Festspielen von Athen. Zu ihren Glanzrollen gehörten die Carmen, die Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica in Verdis »Maskenball«, die Kontschakowna in Borodins »Fürst Igor«, die Marina im »Boris Godunow« und die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Sie wurde auch als Konzertsängerin bekannt.

Schallplatten: Jugoton; auf der Marke Everest singt sie die Dulcinée in einer vollständigen Aufnahme von Massenets »Don Quichotte«.

 

8.12. Michael EBBECKE wird 65

Michael Ebbecke

 Bereits mit sechs Jahren kam er in den Kinderchor des Staatstheaters seiner Heimatstadt Wiesbaden, verzog dann mit seiner Familie nach München und erhielt dort eine erste Ausbildung zum Sänger am Richard-Strauss-Konservatorium. Entscheidend für seine Entwicklung wurde jedoch eine siebenjährige Ausbildung durch den berühmten Bariton Josef Metternich in Köln. Er wechselte vom Tenor- zum Baritonfach und gewann 1982 einen Gesangwettbewerb in Berlin. 1983-85 gehörte er dem Ensemble des Staatstheaters Karlsruhe an. Seit 1985 Ensemblemitglied der Staatsoper von Stuttgart, wo er als Graf in »Figaros Hochzeit« debütierte und eine erfolgreiche Karriere aufbauen konnte. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1985 als Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride«, den er 1988 auch an der Deutschen Oper Berlin sang, 1984 an der Komischen Oper Berlin als Guglielmo in »Così fan tutte«. Weitere Gastspiele an den Opernhäusern von Lyon und Lüttich (Wolfram im »Tannhäuser«). 1987 hörte man ihn in Stuttgart als Stolzius in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann (1988 Gastspiel mit dem Stuttgarter Ensemble in dieser Partie an der Opéra du Rhin Straßburg), 1988 am Grand Théâtre Genf als Ottokar im »Freischütz«, 1989 und 1993 an der Mailänder Scala als Scherasmin im »Oberon« von Weber. 1990 gastierte er an der Wiener Staatsoper in der Partie des Stolzius, den er 1994 auch an der Opéra Bastille Paris sang. In Stuttgart hörte man ihn 1990 als Papageno in der »Zauberflöte« und 1991 als Germano in Rossinis »La scala di seta«, 1992 bei den konzertanten Aufführungen des Nibelungenrings in der Salle Pleyel in Paris als Donner im »Rheingold«. Er wirkte in Stuttgart in der Uraufführung der Oper »Don Quichote de la Mancha« von Hans Zender (3.10.1993) mit; 1998 trat er dort als Minister im »Fidelio« und als Melisso in »Alcina« von Händel auf. 2000 hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart als Dr. Falke in der »Fledermaus« und in der Uraufführung der Oper »Giuseppe e Sylvia« von Adriana Hölszky (17.11.2000 als Verdi), beim Edinburgh Festival als Melisso (im Rahmen eines Gastspiels der Stuttgarter Oper). 2001 sang er an der Stuttgarter Staatsoper den Blinval in Donizettis »I Pazzi per progetto«. Von den vielen weiteren Partien, die er auf der Bühne sang, sind zu nennen: der Belcore in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, der Giulio Cesare in Händels bekannter Oper, der Arsamenes in »Serse« von Händel, der Titelheld in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, der Silvio im »Bajazzo«, der Pantalone in Prokofjews »Liebe zu den drei Orangen« (Stuttgart 1995) und der Popolani in der Offenbach-Operette »Ritter Blaubart« (Stuttgart 1996). Als Konzertsänger erschien er u.a. 1987 in Amsterdam in der Johannes-Passion von J.S. Bach.

Schallplatten: Telefunken/East West Records (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann), Sonopress (»Neue Stimmen«).

 

9.12. Gertrude NAUMBURG wird 100

 Sie hieß eigentlich Gertrude Nemeo-Schubert; sie studierte an der Universität von Leipzig Germanistik, ließ aber auch gleichzeitig ihre Stimme ausbilden. Sie war Schülerin der Leipziger Pädagogen Polster und Hauschild. Ihr Bühnendebüt fand 1946 an der Staatsoper Berlin statt, wo sie als erste Partie die Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen« übernahm. Sie sang dann bis 1956 an der Staatsoper von Dresden. Hier hörte man sie u.a. als Orpheus in der gleichnamigen Oper von Gluck, als Fricka wie als Grimgerde im Nibelungenring, als Gräfin im »Wildschütz« von Lortzing, als Eboli in Verdis »Don Carlos«, als Emilia in dessen »Otello«, als Bostana im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius und als Küsterin in Janáceks »Jenufa«. Sie wurde bekannt durch Gastspiele an deutschen Theatern, durch Konzerte und Rundfunkauftritte.

 

10.12. Robert JOHNSON wird 80

 Nach anfänglicher Tätigkeit in mehreren Industrieunternehmen ließ er seine Stimme an der Northwestern University in Evanston (Illinois) durch Norman Gulbrandsen und durch die New Yorker Pädagogen Edward J. Dwyer und Richard Fredricks ausbilden. Er debütierte 1971 an der New York City Opera in der Rolle des Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini. An diesem Opernhaus hatte er in der Folgezeit eine erfolgreiche Karriere, ebenso an den Opern von Chicago, Baltimore, New Orleans, Houston/Texas und Washington. Sein Repertoire hatte seine Höhepunkte im lyrischen Stimmfach, in Partien wie dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, dem Ernesto im »Don Pasquale«, dem Beppo in »Rita« von Donizetti, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Fenton in Verdis »Falstaff«, dem Titelhelden in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, dem Des Grieux in »Manon« von Massenet, dem Rodolfo in »La Bohème«, dem Sali in »A Village Romeo and Juliet« von Delius und dem Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Von seinem Wohnsitz New York aus ging er einer intensiven Konzert- und Gastspieltätigkeit nach.

 

10.12. Michel BOUVIER wird 85

 Er studierte in Paris Gesang bei Mme. Gordon-Beckmans, Klavierspiel bei Mme. Anchisi und nahm an Perfektionskursen der Académie Internationale du Théâtre Lyrique in Vichy teil. Er begann seine Bühnenkarriere 1963 und trat in den Jahren 1965-81 ständig am Grand Théâtre Genf auf, wo er auch seinen Wohnsitz nahm. Er sang an diesem Haus eine Vielzahl von kleineren wie großen Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, u.a. den Wagner im »Faust« von Gounod, den Donner im »Rheingold«, den König in »Aida«, den Heerrufer im »Lohengrin«, den Biterolf im »Tannhäuser«, den Abimélech in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, den Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill und den Angelotti in »Tosca«. In seinem Repertoire fanden sich weiter der Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, der Nourabad in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Arkel in »Pelléas et Mélisande«, der Ramon in »Mireille« von Gounod, der Vitellius in Massenets »Hérodiade«, der Comte Des Grieux in dessen »Manon«, der Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini wie von Paisiello und der Ferrando im »Troubadour«. In diesen Rollen trat er gastweise in Paris, Nancy, Rouen, Avignon, Dijon, Nantes, St. Étienne, an der Oper von Monte Carlo und beim Festival von Carpentras auf. Hinzu kam eine bedeutende Karriere als Konzertsänger in Werken von J.S. Bach, M.A. Charpentier, Beethoven (9. Sinfonie), J. Haydn, Rossini (Stabat mater) und Berlioz (»L’Enfance du Christ«). Er trat bei Konzertveranstaltungen in Frankfurt a.M., Paris, Valence, Annecy, vor allem natürlich in Genf, in Erscheinung.

 

12.12. Jaap van ZWEDEN wird 60

Er erhielt Violinunterricht am Konservatorium von Amsterdam. Er begann seine aktive Laufbahn 1979, wo er bereits im Alter von 18 Jahren einer der Konzertmeister des Concertgebouw.Orchesters Amsterdam wurde. Die Position hatte er bis 1991 inne. Anschließend war er Dirigent in verschiedenen Europäischen Ländern, so unternahm er zum Beispiel Tourneen mit dem Mozarteum-Orchester Salzburg und dem israelischen Kammerorchester. 1996-2000 war er Chefdirigent des Netherlands Symphony Orchestra, mit dem er Konzertreisen nach England und in die USA unternahm. Das Residenz Orchester Den Haag leitete er 2000-05, seither ist er Ehrendirigent des Orchesters. Seit 2005 ist Jaap van Zweeden Chefdirigent und künstlerischer Leiter der beiden niederländischen Rundfunkorchester. Er ist ein gefragter Gastdirigent verschiedener international renommierter Orchester. 2008-12 hatte er Verträge als Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Antwerpen und als künstlerischer Leiter des Dallas Symphony Orchestra. Mehrere Jahre war er in Dallas der bestverdienende Orchesterleiter in den USA, zuletzt nachgewiesen für die Saison 2015/16. 2018 wurde er Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://jaapvanzweden.com/

12.12. Der italienische Bassist Teodoro ROVETTA wird 95

 

13.12. Karin OTT wird 75

Karin Ott

Sie begann mit sechs Jahren ihre Ausbildung im Klavierspiel, später studierte sie Gesang, Violoncello und Orgelspiel am Konservatorium von Winterthur und schloss ihr Musikstudium in Zürich mit dem Diplom ab. Sie trat dann in das Opernstudio der Zürcher Oper ein. Sie begann ihre Bühnenkarriere als Solistin am Städtebundtheater Biel-Solothurn, ging aber ein Jahr später nach Deutschland und widmete sich einem weiteren Studium des Opernrepertoires. 1970 gewann sie in Reggio Emilia einen internationalen Gesangwettbewerb (Concours Achille Peri). Am Staatstheater Braunschweig sprang sie ganz kurzfristig in einer Aufführung von Mussorgskys »Jahrmarkt von Sorotschinzy« in der Partie der Parassja ein; in drei Tagen übernahm sie für eine indisponierte Kollegin die schwierige Partie der Tove in einer Aufführung der »Gurrelieder« von Schönberg in Zürich. 1977 großer Erfolg an der Pariser Grand Opéra als Königin der Nacht in der »Zauberflöte«; diese Partie wurde zu ihrer besonderen Glanzrolle. Seit 1978 durch Verträge der Stuttgarter Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin verbunden, gleichzeitig an der Oper von Zürich engagiert. 1981 Gastspiel als Königin der Nacht an der Niederländischen Oper Amsterdam. Sie gastierte an der Wiener Staatsoper 1982-83 als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Königin der Nacht, als Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« in insgesamt 29 Vorstellungen. Sie gastierte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Frankfurt a.M. und in Karlsruhe, in Bordeaux und Brüssel und in Atlanta City. Sie wirkte am der Staatsoper von Stuttgart 1985 in der deutschen Erstaufführung von H.W. Henzes Oper »König Hirsch« mit (als Scoltarella 1). Auch als Konzert- und Liedersängerin angesehen. Auf den Gebieten des Oratoriums und der geistlichen Musik zeichnete sie sich als Bach-Interpretin aus. Zusammen mit ihrem Gatten, dem Regisseur Eugen Ott, entfaltete sie auch eine rege musikwissenschaftliche Tätigkeit und gab im Schweizerischen Rundfunk Sendereihen über Interpretationsprobleme. Sie lebte abwechselnd in Spreitenbach im Kanton Zürich und in Ponte Capriasca im Kanton Tessin.

Schallplatten: DGG (»Die Zauberflöte« unter von Karajan, »Die lustige Witwe«), Ex Libris (Konzertarien von C.M. von Weber, »Frauenliebe und -leben« von R. Schumann), Nuova Era (Lieder von Schönberg und H. Eisler).

 

13.12. Pinchas STEINBERG wird 75

Er studierte Violine in den USA und Komposition in Berlin. 1974 gab er sein Debüt als Dirigent mit dem RIAS-Symphonie-Orchester, es schlossen sich Dirigate bei zahlreichen Orchestern an (u. a. Berliner Philharmoniker, London Symphony Orchestra, Philharmonia Orchestra, London Philharmonic, Israel Philharmonic, Gewandhausorchester Leipzig, Orchestre National de France, Santa Cecilia Orchestra Roma, Münchner Philharmoniker, Orchestre de Paris). Seit 2001 steht er auch regelmäßig am Pult des Cleveland Orchestra. Er dirigierte bei den Festspielen in Salzburg (1991 Julietta von Martinů, 1992 Tancredi von Rossini, 1994 Le Rossignol von Strawinsky und La Voix Humaine von Poulenc, alles in konzertanten Aufführungen), Berlin, Prag, Wien, Orange, Verona, Bregenz (1987 Ernani, 1990 La Wally von Catalani, 1991 Mazeppa von Tschaikowsky, sowie 1989-90 und 1993 Konzerte), Flandern und beim Richard Strauss Festival in Garmisch. 1988-92 war er Ständiger Gastdirigent der Wiener Staatsoper, dirigierte ferner u. a. am Royal Opera House Covent Garden London, in Paris (1986 Medée von Cherubini, 1995 und 1997 Nabucco, 1998 Madama Butterfly, 2001 Attila, 2002 Simon Boccanegra, 2003 Ariadne auf Naxos, 2009 Die tote Stadt von Korngold, 2011 Salome), San Francisco (1981 Il trovatore), Berlin, am Teatro Real in Madrid, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Bayerischen Staatsoper München (2018 Macbeth, 2019 Turandot). 1989-96 war Steinberg Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters in Wien, 2002-05 Musikalischer Leiter des Orchestre de la Suisse Romande in Genf. Gefeierte Opern-Einspielungen entstanden, sein Chérubin (Massenet) gewann den Grand Prix du Disque, den Diapason d’Or, den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den Caecilia Prize in Brüssel. An der Deutschen Oper Berlin dirigierte er 2008|09 Turandot und Tristan und Isolde. 2010 debütierte er mit R. Schumanns Szenen aus Goethes Faust an der Mailänder Scala. 2012-13 gastierte er nochmals an der Wiener Staatsoper.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.pinchas-steinberg.com/

 

13.12. Urszula KOSZUT wird 80

Urszula Koszut

 Sie studierte bei Maria Eichler-Cholewa in Kattowitz und bei Bogdan Ruskiewicz in Warschau. Sie hatte ihr erstes Engagement 1964-65 an der Nationaloper Warschau. Seit 1967 war sie für dreißig Jahre Mitglied der Staatsoper Stuttgart (Antrittsrolle: Lucia di Lammermoor), durch Gastverträge war sie der Staatsoper München (1968-72), der Staatsoper Hamburg (1970-74) und dem Opernhaus von Köln (1977-80) verbunden. Die Sängerin kam schnell zu einer großen Karriere an Theatern in Deutschland wie in ihrer polnischen Heimat. 1967 sang sie an der Oper von New Orleans die Norina im »Don Pasquale« (ihr US-Debüt), 1969 in Houston/Texas die Gilda im »Rigoletto«, 1970 bei den Münchner Festspielen die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, 1972 an der Lyric Opera Chicago die Despina in »Così fan tutte« und den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, 1972 in Toronto die Mimi in »La Bohème«, 1973-74 an der Scottish Opera Glasgow wie an der Oper von Warschau die Traviata, 1980 am Teatro Fenice Venedig die Königin der Nacht, 1982 an der Covent Garden Oper London die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1983 an der Oper von Rom die Elettra in »Idomeneo« von Mozart, 1986 in Südafrika die Traviata. Sie trat als Gast an der Deutschen Oper Berlin, an der Berliner Staatsoper, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. (wo sie ihren Wohnsitz nahm), Zürich, in Amsterdam, Lissabon und Genua auf. 1972-90 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt 32 Vorstellungen als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Königin der Nacht, als Gilda, als Antonia wie als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und als Gräfin de la Roche in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann; 1973 trat sie hier auch bei einem Gastspiel der Stuttgarter Staatsoper als Philippe in »Die Teufel von Loudon« von K. Penderecki auf. Bei den Festspielen vom Glyndebourne sang sie 1970 die Königin der Nacht. 1976 übernahm sie bei den Festspielen von Bregenz die vier Frauenrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, die sie im gleichen Jahr auch am Grand Théâtre Genf sang, wo sie dann auch 1979 als Philippe in Pendereckis »Die Teufel von Loudon« und 1981 als Miss Wordsworth in B. Brittens »Albert Herring« auftrat. An der Hamburger Staatsoper wirkte sie in Uraufführungen von mehreren Opern mit: 1970 in »Ein Stern geht auf aus Jacob« von Paul Burkhard, 1971 in »Staatstheater« von M. Kagel, 1973 in »Unter Milchwald« von Steffens. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte sie 1996 als Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«. Ihr weit gespanntes Bühnenrepertoire enthielt Partien aus dem Koloratur- wie dem lyrischen Stimmfach (nachzutragen sind noch die Titelrolle in »Anna Bolena« von Donizetti und die Nannetta im »Falstaff« von Verdi); bedeutende Erfolge auch als Konzertsolistin. Verheiratet mit dem Dirigenten Gerhard Geist (* 1932).

Sie sang auf HMV das Sopransolo in der 9. Sinfonie von Beethoven unter Rudolf Kempe, auf HMV-Electrola die Donna Anna im »Don Giovanni« und in »Mathis der Maler« von Hindemith, auf Ex Libris die Julia in »Romeo und Julia« von H. Sutermeister, auf Decca in »Leonore« von F. Paër, auf Teldec in »Intolleranza 1960« von Luigi Nono; Teldec-Video »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann.

 

13.12. Connell BYRNE wird 90

 Seine Ausbildung erfolgte in Australien, in London und in Italien. Seit 1961 trat er in London bei kleineren Operngesellschaften auf (u.a. Group Eight und Philopera Circle). Er ging dann nach Deutschland, wo sich seine Karriere nun überwiegend abspielen sollte. Hier war er 1963-64 Mitglied des Staatstheaters Braunschweig und in der folgenden Spielzeit des Stadttheaters Lübeck. 1965 engagierte ihn das Nationaltheater Mannheim. Hier war er beim Publikum sehr beliebt und nahm in sein bis dahin weitgehend italienisch orientiertes Repertoire auch Wagner-Partien auf. 1969 schloss er Gastverträge mit den Opernhäusern von Graz und Bern ab, dann auch mit dem Stadttheater Bremen, dessen Mitglied er bis 1980 blieb. In den Jahren 1976-82 war er vertraglich auch der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. Bis zur Mitte der achtziger Jahre ging er von seinem Wohnsitz Düsseldorf aus seiner Gastspieltätigkeit nach, kehrte dann aber nach Australien zurück, wo er gelegentlich noch auf der Bühne wie im Konzertsaal auftrat. Gastspiele des Sängers fanden bei der Sadler’s Wells Opera London (1968 als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1970 als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss), an der Wiener Staatsoper (1971 als Cavaradossi in »Tosca«, 1978-79 als Laça in »Jenufa« von Janácek), an der Griechischen Nationaloper Athen (1971-72 als Erik in »Der fliegende Holländer«), am Teatro Regio Turin (1976 als Tristan) und am Opernhaus von Dublin (1977) statt. Aus seinem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne sind der Florestan im »Fidelio«, der Lohengrin, der Rienzi, der Tannhäuser, der Parsifal, der Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Herzog im »Rigoletto«, der Don Carlos in Verdis Oper gleichen Namens, der Ismaele in dessen »Nabucco«, der Carlo in »I Masnadieri« von Verdi, der Titelheld in »Fra Diavolo« von Auber, der Don José in »Carmen« und der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« zu nennen.

Schallplatten: Bongiovanni (»Lucrezia« von O. Respighi).

 

14.12. Stephanie FRIEDE wird 60

Stephanie Friede

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Juilliard Music School New York und am Oberlin Conservatory. 1985 hatte sie ihre ersten Erfolge, als sie an der Oper von Houston/Texas den Siebel im »Faust« von Gounod und die Zerline im »Don Giovanni« sang; 1986 sang sie am Opernhaus von St. Louis die Corinna in der amerikanischen Erstaufführung von Rossinis »Il Viaggio a Reims«. 1988 trat sie an diesem Haus als Micaela in »Carmen« und als Manon in der bekannten Oper von Massenet auf. Nach einem Gastspiel an der Chautauqua Opera kam es 1987 zu ihrem Europa-Debüt, als sie an der Staatsoper Stuttgart die Adina in »L‘Elisir d’amore« sang. 1987 gastierte sie in Amsterdam in der Titelrolle der Massenet-Oper »Cendrillon«, in Nizza als Micaela. Neue Erfolge brachten der Künstlerin Gastspiele an der Philadelphia Opera (1988) und in Detroit (1988-90), beim Buxton Festival (als Eleonora d’Este in Donizettis »Torquato Tasso«) und bei der Connecticut Grand Opera (1988). 1989 und 1991 war sie am Opernhaus von Köln als Traviata (eine ihrer größten Kreationen) zu Gast. 1990 trat sie bei der Cincinnati Opera auf. 1991 sang sie an der Münchner Staatsoper die Donna Anna im »Don Giovanni«, bei den Festspielen von Glyndebourne die Elettra in »Idomeneo«, am Teatro San Carlos Lissabon die Traviata, 1992 an der Opéra de Wallonie Lüttich die Salomé in »Hérodiade« von Massenet, 1993 an der Staatsoper Wien die Mimi in »La Bohème«. 1994 hörte man sie an der Opéra Bastille Paris als Marguerite im »Faust« von Gounod, 1995 an der Opera North Leeds als Jenufa in der Oper gleichen Namens von Janácek. 1996 Gastspiel an den Opernhäusern von Gent und Lüttich als Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«, am Opernhaus von Antwerpen als Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, an der Miami Opera als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1997 hörte man sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Tosca und als Butterfly, bei der Nederlandse Reisopera Enschede als Elisabetta in »Maria Stuarda« von Donizetti, 1998 am Opernhaus Zürich als Minnie und als Minneleide in H. Pfitzners »Die Rose vom Liebesgarten«. Ergänzend seien aus ihrem Bühnenrepertoire noch die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod und die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky genannt. Sie nahm zunehmend dramatische Sopranpartien in ihr Repertoire auf. 2000 hörte man sie am Opernhaus von Antwerpen als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, in Cincinnati wie am Opernhaus von Zürich als Salome von R. Strauss, 2001 an der Staatsoper von Hamburg als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. Die Minnie sang sie auch am New National Theatre Tokyo, an der New York City Opera und beim Maggio Musicale Fiorentino. Sie gastierte oft am Opernhaus von Zürich (als Sieglinde in der »Walküre« und als Brünnhilde im »Siegfried«), an der Deutschen Oper Berlin (als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, als Sieglinde und als Marietta in E.W. Korngolds »Die tote Stadt«),  am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (in »Wintermärchen« von Philipp Boesmann und als Marietta), am Grand Théâtre Genf (2002 in der Titelrolle von Puccinis »Manon Lecaut« und 2007 als Katerina Ismailowa in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), an der English National Opera (in der Titelrolle der Oper »The Bitter Tears of Petra von Kant« von Gerald Barry), an der Semperoper Dresden (als Butterfly und als Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák), am Royal Opera House Covent Garden London (als Wanda in »Sophie’s Choice«), an der Oper von Rom (als Chrysothemis in »Elektra« von R.Strauss), an der Oper von Graz (als Färberin in »Die Frau ohne Schatten« und in der Titelrolle in »Elektra« von R. Strauss), am Theater an der Wien (2006 in mehreren Partien in der Oper »Flammen« von Erwin Schulhoff) und am Staatstheater Kassel (2014 als Färberin).    

 

14.12. Christian PAPIS wird 65

Christian Papis

Er studierte zuerst Saxophonspiel am Konservatorium von Metz, seit 1976 das gleiche Fach am Conservatoire National de Paris. 1978 wechselte er ins Gesangsfach. Weitere Ausbildung in der École de Chant der Pariser Grand Opéra durch den berühmten Tenor Michel Sénéchal. Er begann seine Bühnenlaufbahn 1981 mit Auftritten am Théâtre Châtelet Paris in K. Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« und in »Fürst Igor« von Borodin. Er sang dann an den Opernhäusern von Lille, Toulouse, Marseille, Rouen, Lyon und Metz. Er kam bald auch an der Opéra-Comique Paris zu ersten Erfolgen. Hier sang er den Seemann in »Dido and Aeneas« von Purcell, den Raflafla in »Mesdames de la Halle« von Offenbach, den Gonzalve in »L’Heure espagnole« von Ravel, den Oberpriester in Mozarts »Idomeneo«, den Toby wie auch die Titelpartie in »Robinson Crusoe« von Offenbach. Er sang vor allem das lyrische Fachgebiet, Partien wie den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Des Grieux in »Manon« und den Nicias in »Thaïs« von Massenet. Auch in Operetten demonstrierte er eine große Begabung für dieses Fach; so sang er in Lehárs »Land des Lächelns« und in den Offenbach-Operetten »La Grande-Duchesse de Gerolstein« und »La Périchole«. An der Opéra de Wallonie Lüttich hörte man ihn als Vincent in »Mireille« von Gounod. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1987 als Porucs in »Jeanne d’Arc au bûcher« von A. Honegger, 1995 als Matteo in »Arabella« von R. Strauss sowie mit einem Recital. Seit 1989 trat er mehrfach am Stadttheater von Basel auf, u.a. als Cassio in Verdis »Otello«, als Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und als Narraboth in »Salome« von R. Strauss. 1990 sang er an der Opéra-Comique Paris (und zuvor am Theater von Metz sowie 1991 in St. Étienne) den Des Grieux in »Manon« von Massenet, 1991 in Toulouse den Bénédict in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, an der Opéra du Rhin Straßburg den Tamino, 1992 in St. Étienne den Phaon in »Sapho« von Gounod. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1992 den Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1994 den Lenski in »Eugen Onegin«, 1997 den Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. 1996-97 übernahm er den Boris in »Katja Kabanowa« auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisbug, an der Opéra de Wallonie in Lüttich die des Narraboth, 1998 beim Glyndebourne Festival den Boris in »Katja Kabanowa«.

Schallplatten: EMI (»Samson et Dalila« von Saint-Saëns), Koch Records (»Sapho« von Gounod), Cascavelle (»Mireille« von Gounod), Auvidis/Valois (Don José in »Carmen«).

 

14.12. Joseph COLANERI wird 65

 Informationen über den amerikanischen Dirigenten auf seiner Homepage: https://www.josephcolaneri.com/artist.php?view=bio

 

16.12. Magda NÁDOR wird 65

Magda Nador Als Oscar

Sie war an der Budapester Musikakademie Schülerin von Edith Fabry, nachdem sie bereits zuvor im Monteverdi-Chor und bei gelegentlichen Anlässen in der ungarischen Metropole gesungen hatte. 1979 begann sie ihre Karriere an der Nationaloper Budapest, wo sie als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« debütierte. 1981-82 gastierte sie an der Staatsoper von Dresden. Sie kam dann an die Komische Oper Berlin, zu deren Ensemble sie seit 1982 gehörte. Hier sang sie Partien wie die Konstanze, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und die Gilda im »Rigoletto«. Gastspiele brachten der Koloratrice an den Opernhäusern von Amsterdam (Adele in der »Fledermaus«) und Zürich, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und in München Erfolge. 1984-86 gastierte sie in insgesamt 10 Vorstellungen als Königin der Nacht, als Konstanze und als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« an der Wiener Staatsoper. 1986 trat sie bei den Festspielen von Salzburg in einem Mozart-Konzert auf. 1987 gastierte sie an der Stuttgarter Staatsoper als Königin der Nacht, ebenso war sie 1987 am Opernhaus von Graz als Gast zu hören. 1991 sang sie an der Komischen Oper Berlin, 1992 bei den Festspielen von Wiesbaden die Isotta in »Die schweigsame Frau« von Richard Strauss. 1986 gastierte sie an der Mailänder Scala als Königin der Nacht. 1997 trat sie am Landestheater von Dessau, dessen Mitglied sie für mehrere Jahre war, als Luisa Miller von Verdi, als Mimi in »La Bohème« und 1998 als Clorinda in Rossinis »La Cenerentola« auf. 1999 nahm sie dort ihren Bühnenabschied in »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari und wurde zum Ehrenmitglied des Hauses ernannt. Auch als Konzertsopranistin wurde sie bekannt.

Schallplatten: Hungaroton, Eterna (Arien der Königin der Nacht), Telefunken (»Der Schauspieldirektor« von Mozart); Video-Aufnahme »Un ballo in maschera« (Wien, 1986).

 

17.12. Ludmilla SERGIENKO wird 75

Ludmilla Sergienko

Sie begann frühzeitig das Klavierstudium, das sie an der Staatlichen Musikschule in Charkow fortsetzte. Sie wechselte aber dort ins Gesangsfach und wurde Schülerin von Tamara Jakowlewna Veske. 1971-77 war sie am Opernhaus (Lyssenko-Theater) von Charkow engagiert, wo sie als Leonore im »Troubadour«, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Tosca, als Tatjana im »Eugen Onegin« und als Nastasja in »Die Zauberin« von Tschaikowsky ihre Erfolge hatte. Sie zeichnete sich bei mehreren Gesangwettbewerben aus, 1971 beim nationalen Glinka-Wettbewerb in Moskau, 1972 beim internationalen Concours von Genf, 1974 beim internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Zwischenzeitlich ergänzte sie 1972 ihre Ausbildung im Opernstudio des Bolschoi Theaters Moskau, 1973 in der Opernschule der Mailänder Scala bei Renato Pastorino. 1977 wurde sie reguläres Mitglied des Bolschoi Theaters Moskau (Debüt als Tatjana), dem sie bis zur Beendigung ihrer Karriere 1994 angehörte. Dort sang sie eine Vielzahl von Partien, darunter die Iphigenie in »Iphigenie in Aulis« von Gluck, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, die Micaela in »Carmen«, die Traviata, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Nedda im »Bajazzo«, die Tosca, die Donna Anna in »Der steinerne Gast« von Dargomyschski, die Kupawa in »Schneeflöckchen« und die Fevronia in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow, die Maria in »Mazeppa« von Tschaikowsky, die Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und die Luisa in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew. In den letzten Jahren ihrer Karriere übernahm sie Rollen wie die Larina im »Eugen Onegin«, die Saburowa in der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow und die Susanna in »Chowanschtschina« von Mussorgsky. Als Larina gastierte sie mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters 1991 beim Edinburgh Festival. Sie wurde 1987 zur Verdienten Künstlerin der Ukrainischen Sowjetrepublik, 1985 zur Volkskünstlerin der UdSSR ernannt.

Schallplattenaufnahmen bei Melodiya.

 

18.12. Maria PARAZZINI wird 80

Maria Parazzini

 Ausbildung am Conservatorio Rossini in Pesaro, dann an der Accademia Chigiana in Siena. Sie trat in das Opernstudio des Teatro Massimo in Palermo ein, wo sie auch als Violetta in Verdis »La Traviata« debütierte. Sie gewann den Gesangwettbewerb von Vercelli und den Verdi-Concours in Parma und gastierte 1972 mit dem Ensemble des Teatro Massimo Palermo an der Nationaloper von Sofia wie beim Edinburgh Festival als Odabella in »Attila« von Verdi. Sie trat an der Bayerischen Staatsoper München (1976 als Traviata), am Teatro Fenice Venedig (1976 als Odabella und 1977 als Lucrezia in Verdis »I due Foscari«), an der Oper von Rom (1976 in der Oper »Il Bravo« von Mercadante, 1980 als Lucrezia in »I due Foscari«, 1981 als Odabella und ebenfalls 1981 als Elvira in »Ernani«), bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom (1977 als Aida), an der Mailänder Scala (1971 als Blumenmädchen im »Parsifal«, 1979 als Anai in der Oper »Mosè« von Rossini und 1987 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), am Teatro San Carlo Neapel (1982 als Elvira in »Ernani«), am Opernhaus von Bilbao (1983 als Lucrezia in »I due Foscari«), beim Festival von Ravenna (1984 als Leonore im »Troubadour«), am Teatro Massimo Palermo (1984 und 1986 als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano), am Teatro Margherita Genua (1985 als Maddalena in »Andrea Chénier«), am Theater von Novara (gleichfalls als Maddalena) und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1987 als Aida) auf. Sie sang während ihrer Karriere an weiteren großen Opernhäusern in Italien u.a. in Turin, Bologna und beim Maggio Musicale Fiorentino, in Deutschland auch am Opernhaus von Frankfurt a.M. Sie übernahm in der Hauptsache Partien für Soprano Lirico Spinto, konnte aber infolge ihres weit reichenden Stimmumfangs sogar Mezzosopranrollen singen.

Schallplatten: Italia (»Il Bravo« von Mercadante), Mondo Musica (»I due Foscari« von Verdi).

 

21.12. Ján GALLA wird 65

Ján Galla - Mozart - Aria Sarastra "In diesen heil'gen Hallen" z opery  Čarovná flauta - YouTube

Er studierte an der Hochschule für Musische Künste in Bratislava bei Prof. Ida Černecká. Während des Studiums absolvierte er einen Stipendium-Aufenthalt in Siena, Italien. Als bester Absolvent der Hochschule im Jahre 1981 wurde er sofort Mitglied des Solistenensembles des Nationaltheater Bratislava. Im Jahre 1985 gewann er beim Internationalen Wettbewerb von Rio de Janeiro die Goldene Medaille für die beste Interpretation eines brasilianischen Liedes. Es folgten Engagements an der Oper von Rio de Janeiro und in der Arena di Verona. Im gleichen Jahr sang Jan Galla die Partie des Gremin in »Eugen Onegin« neben Mirella Freni und Peter Dvorský. 1986 gastierte er an der Grand Opéra Paris als Mönch wie als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 1988 trat er am Teatro Comunale in Bologna auf – wieder neben Mirella Freni und Peter Dvorský – und nahm an einer Konzerttournee in China teil. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1989 in Dvořáks Te Deum und in B. Martinůs Feldmesse. 1989 sang er mit den Münchner Philharmonikern im »Stabat Mater« von Dvořák sowie in Verdis »Aida« in Chicago. 1990 sang er beim Gastspiel des Slowakischen Nationaltheaters beim Edinburgh Festival den Galitzky in Borodins »Fürst Igor« und den Mephisto im »Faust« von Gounod. 1991 sang er mit Katia Ricciarelli in Ludwigshafen in »Adriana Lecouvreur«, »Attilla« in Leeds und den Raimondo in »Lucia di Lammermoor« in Dublin. Im Wiener Musikverein interpretierte er die »Glagolitische Messe«, weiter sang er in Bologna und mit dem Ensemble der Oper des SND beim Jerusalem Festival. Im Jahre 1992 war er u. a. in Rossinis »Stabat Mater« in Athen, als Don Basilio in »Il Barbiere di Siviglia« in Madrid und in »Simon Boccanegra« in Bremen zu hören. Im Jahre 1993 sang er in Janáčeks »Aus einem Totenhaus« im Barbican Centre in London sowie im Verdi-Requiem in Amsterdam und in Straßburg. Danach kehrte er wieder auf englisches Territorium zurück, sehr erfolgreich war auch sein Mitwirken mit der Oper des SND im Dezember 1996 an der Opera Comique in Paris in den Partien der Vier Bösewichte in Offenbachs »Les Contes d’Hoffmann«. Als Philipp in »Don Carlo« debütierte er in Bratislava. Er sang im »Stabat Mater« in Oviedo, die Partie des Sarastro in »Die Zauberflöte« in Seoul, den Dikoj in »Katja Kabanowa« in Antwerpen und Gent, den Gremin in »Eugen Onegin« in einer Inszenierung von Peter Konwitschny sowie die Partie des Timur in »Turandot« unter Ondrej Lenárd in Bratislava. 2007 nahm er als Tschekunow an der Neuproduktion »Aus einem Totenhaus« von Patrice Chéreau und Pierre Boulez bei den Wiener Festwochen, in Amsterdam und Aix-en-Provence (mit DVD-Aufzeichnung) teil, 2008 ging Jan Galla mit dem Nationaltheater Prag als Sarastro auf Japan-Tournee und sang den Kecal in Smetanas »Die verkaufte Braut« in der Suntory Hall in Tokyo. Zu seinen größten Erfolgen im Ausland gehören seine Auftritte an der Wiener Staatsoper (2001 als Conte Rodolfo in »La Sonnambula«), an der Mailänder Scala (2010 als Tschekunow) und an der Opéra Bastille Paris (2017 als Tschekunow). Sein breites Repertoire enthält ferner Rollen wie die Titelrolle in Boitos „Mefistofele“, den Ramfis in „Aida“, den Loredano in »I due Foscari«, den Richtár in »Jenůfa«, den Geronte in »Manon Lescaut« und viele andere.

 

21.12. Peter OUNDJIAN wird 65

 Seine vierzehnjährige Amtszeit als musikalischer Leiter des Toronto Symphony Orchestra wurde durch eine Neuaufstellung des Orchesterprogramms, ein steigendes internationales Ansehen, eine höhere Besucherzahl, intensive Tourneen und eine Reihe bemerkenswerter Konzertmitschnitte geprägt. Durch seine langjährige Verbindung mit dem Orchester etablierte er das TSO als einen der weltweit angesehensten Klangkörper und fungierte als treibende kreative Kraft für die Stadt Toronto. Oundjian leitete das Orchester auf mehreren internationalen Tourneen in Europa und den USA und dirigierte im Jahr 2014 das überhaupt erste Konzert eines nordamerikanischen Orchesters in der Harpa Hall, Reykjavik. Seit 2012 fungiert er als musikalischer Leiter des Royal Scottish National Orchestra und etablierte eine Form der gemeinschaftlichen Programmgestaltung, die zum Markenzeichen seiner Arbeit wurde. Oundjian führte das RSNO auf mehrere internationale Tourneen, einschließlich Nordamerika, China und eine europaweite Festivaltournee mit Konzerten in Innsbruck, bei den Bregenzer Festspielen, den Dresdner Musikfestspielen sowie unter anderem in Bergamo, Ljubljana. Seinen letzten Auftritt als Chefdirigent des RSNO hatte er nach einer sechsjährigen Anstellung bei den BBC Proms 2018, wo er Brittens War Requiem dirigierte. Unter den Highlights vergangener Saisons sind Engagements mit dem Orchestre de la Suisse Romande, den Sinfonieorchestern in Detroit, Atlanta, Saint Louis und Baltimore sowie Konzerte in Los Angeles, Neuseeland und Armenien. Oundjian ist künstlerischer Berater des Colorado Music Festival und wird seine Arbeit mit dem Caramoor Festival, den BBC Proms, dem NHK Symphony Orchestra und dem Prager Frühling weiter fortsetzen. Oundjian ist seit 1981 Gastprofessor an der musikalischen Fakultät der Universität Yale und wurde dort im Jahre 2013 mit der Sanford Medal for Distinguished Service to Music ausgezeichnet. Er engagiert sich hingebungsvoll für die Weiterbildung junger Musiker, was ihn in der Saison 18/19 an die Dirigentenpulte des Orchesters der Universität Yale, des Juilliard Symphony Orchestra und des New World Symphony führte. Oundjian verbrachte als ausgezeichneter Violinist vierzehn Jahre als erster Geiger des Tokyo String Quartet, bevor er sich dem Dirigieren widmete.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://peteroundjian.com/

 

21.12. Ian CAMPBELL wird 75

 Biographie des australischen Opernregisseurs und Operndirektors auf Englisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/Ian_Campbell_(opera_director)

 

23.12. Glenn WINSLADE wird 65

Glenn Winslade

 Er studierte am New South Wales Conservatory in Sydney und am Konservatorium der Stadt Wien. Er debütierte in England, wo er beim Glyndebourne Festival 1982 den Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1983 den Stroh im »Intermezzo« von R. Strauss, 1984 den Ferrando in »Così fan tutte« und den Elemer in »Arabella« von R. Strauss sang sowie bei der Glyndebourne Touring Opera 1982 den Don Ottavio, 1983 den Prinzen in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew und 1984 den Ferrando. Er übernahm 1983 bei der English National Opera London den Tamino in der »Zauberflöte«. In seiner australischen Heimat sang er 1987 am Opernhaus von Sydney den Giasone in »Medea« von Cherubini (mit Elizabeth Connell in der Titelpartie) und den Oronte in der Händel-Oper »Alcina«. In Perth hörte man ihn, ebenfalls 1987, als Alfredo in »La Traviata«, in Sydney 1985 und in Wellington (Neuseeland) 1988 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. Diese Rolle übernahm er auch bei der Victoria State Opera Melbourne, an der er 1989 den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser« sang. Er hatte dann auch eine sehr erfolgreiche Karriere in England. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1989 und 1992 den Don Ottavio sowie 1991 den Titelhelden in »La clemenza di Tito« von Mozart. An der Covent Garden Oper London sang er als erste Partie 1990 den Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg«, im gleichen Jahr trat er in der Londoner Elizabeth Hall in einer konzertanten Aufführung von Mozarts »Idomeneo« als Gran Sacerdote auf, 1991 bei der English National Opera London als Ferrando. Weitere Gastspiele an der New Sadler’s Wells Opera (in Lehárs »Die lustige Witwe«), an der Staatsoper Dresden (als Belmonte), an der Stuttgarter Staatsoper (1991) und am Theater von Freiburg i.Br., an der Niederländischen Oper Amsterdam (1991 in »Idomeneo«) und an der Opéra du Rhin Straßburg (1996 als Admète in »Alceste« von Gluck). 1997 Gastspiel an der Oper von Rom als Erik in »Der fliegende Holländer«, an der Welsh Opera Cardiff als Titelheld in Mozarts »La clemenza di Tito«, 1998 an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent (Vlaamse Opera) als Hüon im »Oberon« von Weber, am Opernhaus von Nancy als Max im »Freischütz«. 1999 sang er in Wien (konzertant)  den Apollo in »Daphne« von R. Strauss, in der Royal Festival Hall London (gleichfalls konzertant) den Prinzen in »Es war einmal« von Zemlinsky. An der Wiener Staatsoper trat er 1998-2003 in insgesamt 23 Vorstellungen als Rienzi von R. Wagner, als Erik, als Florestan im »Fidelio« und als Kaiser in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss auf. In der letztgenannten Partie debütierte er 2003 auch an der Metropolitan Oper New York. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 2002-03 den Tannhäuser. Aus seinem Repertoire für die Opernbühne sind noch der Fracasso in »La finta semplice« von Mozart, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Lindoro in »La Cenerentola«, der Amenofi in »Mosè in Egitto« von Rossini, der Jaquino im »Fidelio« und der Steuermann in »Der fliegende Holländer« hervorzuheben. Im Konzertsaal kam er zu einer nicht weniger bedeutenden Karriere; so sang er zusammen mit dem Ensemble Musica Antiqua Wien, mit der Duke University North-Carolina, trat im italienischen Rundfunk RAI Mailand und im englischen Radio BBC auf. Er war verheiratet mit der australischen Sopranistin Amanda Thane (1953-2012).

Schallplatten: DGG (Gran Sacerdote in »Idomeneo«), TER (»Die lustige Witwe«), EMI (9. Sinfonie von Beethoven); Pickwick (»Messiah« von Händel), Arte Nova/BMG (»Von deutscher Seele« von Hans Pfitzner).

 

23.12. Georges ASPERGHIS wird 75

Der Sohn des Bildhauers Achille Aperghis und der Malerin Irène Aperghis bildete sich weitgehend autodidaktisch als Maler und Komponist aus. 1963 übersiedelte er nach Paris, wo er 1965 die Schauspielerin Édith Scob heiratete. Musikalisch wurde er von Komponisten wie Pierre Schaeffer, Pierre Henry, Iannis Xenakis, John Cage und Mauricio Kagel beeinflusst.

1971 erschien mit La Tragique histoire du nécromancien Hieronimoet et de son miroir sein erstes Werk für das Musiktheater, dessen profiliertester Vertreter in Frankreich er wurde.

1976 gründete er die Theatergruppe Atelier Théâtre et Musique (ATEM) in Bagnolet (seit 1991 am Théâtre des Amandiers in Nanterre). Hier wurden bis zur Auflösung der Gruppe mehr als zwanzig Stücke aufgeführt, darunter La bouteille à la mer (1976), Conversations (1985), Enumérations (1988), Jojo (1990), H (1992), Sextuor (1993) und Commentaires (1996).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.aperghis.com/

 

24.12. Helmut DEUTSCH wird 75

Er unterrichtete 1967-79 an der Musikhochschule Wien und hatte 1986-2011 eine Professur für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik und Theater München inne. Der Hochschule in München und anderen deutschen Hochschulen (Frankfurt und Nürnberg) ist er weiterhin durch Gastprofessuren verbunden und gibt Meisterkurse in ganz Europa. Deutsch ist bzw. war Liedbegleiter von zahlreichen Sängerinnen und Sängern an vielen Häusern und Festivals internationalen Ranges. Mit Hermann Prey arbeitete er zwölf Jahre lang intensiv zusammen. Weitere bedeutende Sänger, die Deutsch begleitete, waren Irmgard Seefried, Ileana Cotrubas, Grace Bumbry, Barbara Bonney, Angelika Kirchschlager, Annette Dasch, Diana Damrau und Ekaterina Sementchuk, Olas Bär, Bo Skovhus, Michael Volle, Matthias Goerne, Bernd Weikl, Andreas Schmidt, Jonas Kaufmann und Piotr Beczala. Für viele seiner zahlreichen Einspielungen bekam er Schallplattenpreise. Zwei Albumaufnahmen mit Kaufmann kamen in den deutschsprachigen Ländern und in Frankreich in die Charts. Nach Helmut Deutsch ist der Internationale Liedwettbewerb benannt, der im Schlosstheater Schönbrunn abgehalten wird.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://helmutdeutsch.at/

 

24.12. Luca LOMBARDI wird 75

Er besuchte ab 1955 die deutsche Schule in Rom. Nach einem Klavier- und Kompositionsstudium in Rom, Florenz, Wien, Köln und Berlin promovierte Luca Lombardi an der Universität Rom. 1966-72 lebte er in Köln und studierte dort in den Kölner Kursen für Neue Musik mit Karlheinz Stockhausen, Henri Pousseur, Mauricio Kagel, Dieter Schnebel, und Frederic Rzewski. An der Hochschule für Musik Köln studierte er bei Bernd Alois Zimmermann. 1973 ging er als Meisterschüler von Paul Dessau nach Berlin (Ost), wo er auch Kontakte zu Heiner Müller, Friedrich Goldmann und zur Gruppe Neue Musik Hanns Eisler knüpfte. 1973-93 war er an den Konservatorien von Pesaro und Mailand als Dozent für Komposition tätig, seither arbeitet er freischaffend. Lombardi ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Im Jahr 2008 erwarb Lombardi die israelische Staatsbürgerschaft; er lebt zeitweise in Rom sowie in Tel Aviv. Seine starke Abneigung gegen den Antisemitismus findet auch in seinen Werken ihren Ausdruck (z. B. im Streichquartett WARUM?, komponiert für Robert Schumanns 200. Geburtstagsjubiläum). Er spricht und komponiert in verschiedenen Sprachen wie italienisch, deutsch, hebräisch und englisch, und arbeitet zurzeit an seiner fünften Oper, Eine Frau flieht vor einer Nachricht nach einem Roman von David Grossmann.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.lucalombardi.net/home/it_IT/

 

24.12. Ingrid PALLER wird 95

Ingrid Paller

Sie erhielt ihre Ausbildung am Salzburger Mozarteum und an der Musikakademie in Wien. 1948 debütierte sie (noch unter ihrem eigentlichen Namen Ingrid Petschaller) am Stadttheater von Klagenfurt als Zerline im »Don Giovanni«. Sie war engagiert 1948-52 am Theater von Klagenfurt, 1952-53 am Stadttheater von Basel, 1953-54 am Stadttheater von Heidelberg, 1954-68 am Opernhaus von Düsseldorf, 1967-72 an der Wiener Volksoper (wo sie große Erfolge u.a. in Aufführungen der Operette »Der Bettelstudent« hatte). 1953 gastierte sie in Zürich, 1956 in Amsterdam als Pamina in der »Zauberflöte«, 1961 am Alhambra Theater Paris in der »Fledermaus«. Weitere Gastspiele trugen der Künstlerin an den Opernhäusern von Köln und Frankfurt a.M., an den Staatsopern von Wien (1962-70 als Micaela in »Carmen«, als Pamina und als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«), München, Stuttgart und Hamburg, in Rom, Genf (1963 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), Dublin, Nizza, Lyon und Brüssel große Erfolge ein. Sie übernahm sowohl Partien für lyrischen Sopran wie auch Aufgaben aus dem Koloraturfach (Glanzrollen: Violetta in »La Traviata«, Gilda im »Rigoletto«, Mimi in »La Bohème«). Am 14.6.1959 sang sie am Opernhaus von Düsseldorf in der Uraufführung der Oper »Die tödlichen Wünsche« von G. Klebe. Auch als Konzertsopranistin angesehen. Nach Abschluss ihrer Bühnenkarriere bekleidete sie eine Professur am Salzburger Mozarteum.

Schallplatten: Electrola (Querschnitt »Rigoletto«), Eurodisc (Querschnitt »Don Giovanni« als Zerline, vollständige Oper »Rigoletto«).

 

25.12. Richard GOODMAN wird 85

Richard Goodman

 Er studierte an der Cornell University und an der University of California in Berkeley und erwarb den akademischen Grad eines Master of Science. Bereits als Kind erhielt er Klavier- und Musikunterricht bei Hedy Spielter, danach bei Alexander Aronowsky. Die Ausbildung seiner Stimme erfolgte durch die Pädagogen Janet Parlova, Frederick Sharp und Lenoir Hosack. Er ergänzte seine Studien in Graz. Er war der Gründer und der künstlerische Direktor der Berkeley Opera Company, in deren Ensemble er mehr als 40 große Partien zum Vortrag brachte. Er trat auch als Gast bei der West Bay Opera und bei anderen Operngesellschaften in Nordamerika auf und gastierte in London wie in Österreich. Seine großen Bühnenrollen waren der Figaro in »Le nozze di Figaro«, der Rigoletto, der Rocco im »Fidelio«, der Bartolo im »Barbier von Sevilla« von Rossini wie von Paisiello, der Falstaff in der gleichnamigen Verdi-Oper wie in »Sir John in Love« von Vaughan Williams und der George in »Of Mice and Men« von C. Floyd. Daneben war er ein anerkannter Ingenieurgeologe, der sich insbesondere mit Felsmechanik beschäftigte.

 

25.12. Bethany BEARDSLEE wird 95

Bethany Beardslee

Sie studierte Gesang und Musik an der Michigan State University und an der Juilliard School of Musik. 1949 debütierte sie als Konzertsängerin in New York. Sie sang vor allem in Konzerten unter dem Dirigenten Jacques-Louis Monod (1927-2020), mit dem sie in erster Ehe verheiratet war. Dabei brachte sie mehrere zeitgenössische Werke von Komponisten wie A. Berg, E. Krenek, I. Strawinsky, A. Webern und A. Schönberg zur Erstaufführung in den USA. Seit 1956 war sie mit dem englischen Komponisten Godfrey Winham (1934-1975) verheiratet. Anderseits wandte sie sich der mittelalterlichen und der Barockmusik zu und trat 1957-60 zusammen mit dem New Yorker Ensemble Pro Musica auf. 1972 brachte sie zusammen mit dem Cleveland Symphony Orchestra Schönbergs »Pierrot Lunaire« zur Aufführung. Der Komponist Milton Babbitt komponierte für sie »Philomele«, 1966 von ihr dann auch in der Uraufführung gesungen. Seit 1976 wirkte sie als Pädagogin am Westminster Choir College, 1981-82 als Professorin an der University of Texas in Austin, seit 1983 am Brooklyn College und an der City University New York. Seit 1981 trat sie oft zusammen mit dem Pianisten Richard Goode auf.

Schallplatten: CBS (»Pierrot Lunaire« von Schönberg, Vokalwerke von Strawinsky, von Milton Babbitt, George Perle und Mel Powell, Arien von J.S. Bach, Haydn und Pergolesi), auch Aufnahmen auf Decca, Dial, Epic, American Record Society und auf Sona Nova (Lieder von A. Schönberg).

 

26.12. Viorica CORTEZ wird 85

Viorica Cortez

 Sie begann ihre Ausbildung am Konservatorium von Jassy und schloss sie an der Musikakademie von Bukarest bei Arta Florescu ab. Während ihres Studiums gehörte sie dem Moldova-Chor Jassy, dann dem Philharmonischen Chor in Bukarest an. 1964-65 gewann sie mehrere Gesangwettbewerbe und erhielt beim Concours von ’s-Hertogenbosch als besondere Auszeichnung den Kathleen Ferrier-Preis. 1965 debütierte sie am Opernhaus von Toulouse als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der Nationaloper Bukarest, wo sie 1965-70 bedeutende Erfolge hatte. 1968 debütierte sie an der Covent Garden Oper London, 1969 Italien-Debüt am Teatro San Carlo Neapel. 1970-76 trat sie an der Wiener Staatsoper als Eboli in Verdis »Don Carlos«, als Carmen, als Amneris in »Aida« und als Azucena im »Troubadour« in insgesamt 19 Vorstellungen auf. 1971 sang sie erstmals in den USA, und zwar an der Oper von Seattle. An der Mailänder Scala war sie 1971 als Dalila, 1972 als Carmen und als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« sowie als Iocasta in Strawinskys »Oedipus Rex«, 1973 als Amneris, 1975 als Adalgisa in »Norma« (mit der berühmten Montserrat Caballé als Partnerin), 1976 als Concepcion in Ravels »L’Heure Espagnole«, 1977 als Eboli, 1978 als Azucena zu Gast. Seit 1971 große Erfolge an der Metropolitan Oper New York, an der sie als Antrittsrolle die Carmen vortrug und in den folgenden Jahren bis 1983 in insgesamt 64 Vorstellungen als Azucena, als Amneris, als Dalila, als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und als Principessa in »Adriana Lecouvreur« von Cilea zu hören war. 1973 debütierte sie an der Oper von Chicago als Maria Stuarda in der gleichnamigen Donizetti-Oper. An der Grand Opéra Paris gastierte sie 1974 als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet, 1975 als Azucena, 1977 als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz, 1978 als Dalila, 1979 als Fenena in Verdis »Nabucco«, 1979-80 als Iocasta, 1980 als Marina in »Boris Godunow«, 1981 als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« und als Carmen, 1986 als Äbtissin in »L’Ange de feu« von Prokofjew und als Herodias in »Oedipus Rex« von R. Strauss. 1980 gastierte sie an der Opéra-Comique Paris als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók. Bei den Festspielen in der Arena von Verona sang sie in den Jahren 1972-73, 1975 (die Carmen), 1977-78 und nochmals 1988 (La Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli und die Amneris). Weitere Gastspiele in den Niederlanden und in Irland, an den führenden französischen Operntheatern und 1979 am Opernhaus von Köln. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Giulietta, als Adalgisa, als Cieca (1988) und als Azucena aufgetreten, 1990 am Teatro Regio Turin als Königin in »Hamlet« von A. Thomas, beim Festival von Las Palmas 1991 als Ulrica, ebenso 1991 an der Oper von Rom als Maddalena im »Rigoletto«. Am Teatro Gran Guardio Livorno übernahm sie die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »La Lupa« von Marco Tutino (4.9.1990). 1994 trat sie am Teatro Regio Turin, 1996 an der Oper von Monte Carlo als Marquise in Donizettis » La fille du régiment « auf, 1993 am Teatro Grande Palermo als Anais in »Zazà« von Leoncavallo, 1995 an der Oper von Marseille als Uta in »Sigurd« von Reyer, 1996 beim Festival von Montpellier als Rosa Mami in »L’Arlesiana« von Cilea. 1997 hörte man sie am Teatro San Carlos Lissabon als Principessa in »Suor Angelica« von Puccini, 1998 an der Oper von Rom als Amme im »Boris Godunow«. 2000 gastierte sie an der Opéra du Rhin Straßburg als Marquise in »La fille du régiment«, beim Festival von Orange als Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, 2001 am Opernhaus von Marseille als Lia in »Bérénice« von Albéric Magnard. Mit ihrer dunkel timbrierten, ausdrucksstarken Altstimme meisterte sie ein umfassendes Repertoire mit Höhepunkten in weiteren Partien wie der Charlotte im »Werther« von Massenet, dem Orpheus von Gluck, der Leonora in »La Favorita« von Donizetti, der Brangäne in »Tristan und Isolde«, der Fricka in der »Walküre« und der Kundry im »Parsifal«. Dazu war sie eine geschätzte Konzertsängerin (Verdi-Requiem). Seit 1974 war sie in zweiter Ehe mit dem Komponisten und Dirigenten Emmanuel Bondeville (1898-1987) verheiratet; in der Uraufführung von dessen Oper »Antoine et Cléopatre« 1974 an der Oper von Rouen sang sie die Titelpartie. Das Künstlerehepaar lebte in Paris, wo sie seit 1985 als Pädagogin am Conservatoire National wirkte. 2001 wurde sie bei einem Autounfall, bei dem ihr dritter Ehemann Adolf Armbruster starb, schwer verletzt. Dennoch kehrte sie bereits ein halbes Jahr später auf die Opernbühne zurück, als sie in Sevilla die Gräfin Coigny und die Madelon in Giordanos »Andrea Chénier« sang; beide Partien sang sie auch in der Saison 2007-08 an Gran Teatre del Liceu in Barcelona. 2008 gastierte sie am Teatro Real Madrid als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowksy, die sie zuvor schon am Gran Teatre del Liceu in Barcelona gesungen hatte. Als alte Buryja in »Jenufa« von Janácek hörte man sie in Barcelona (2005) und am Opernhaus von Monte Carlo. 2008 gastierte sie in Oviedo als Mme. de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc. 2009 wirkte sie in Montpellier in der Uraufführung der Oper »Affaire étrangère« von Valentin Villenave mit. In Florenz und Marseille trat sie als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana« auf. Ihre Karriere dauerte sehr lange, Noch 2013 trat sie in Sevilla als Mamma Lucia auf.

Schallplatten: Auf der rumänischen Marke Electrecord sang sie bereits die Lola in »Cavalleria rusticana«, dann auf HMV die Mercedes in einer integralen »Carmen«-Aufnahme, ferner die Amneris in »Aida«. Weitere Aufnahmen auf Ariola-Eurodisc (»Il trovatore«), Italia (»Oberto« von Verdi), Decca (Requiem von Donizetti), Alienor/Helikon (Arien-Recital, Radio France 1977), Bellaphon (»Rigoletto«, »Il trovatore«), RCA-Erato (»Jolanthe« von Tschaikowsky).

 

27.12. Clarence BARLOW wird 75

 Von englischer und portugiesischer Abstammung, gehörte er in Indien zur englischsprachigen Minderheit. Seine ersten Kompositionen schrieb er mit 11 Jahren und schloss ein naturwissenschaftliches Studium in Kalkutta mit einem Diplom am Trinity College in London ab. Danach studierte er klassische indische Musik und beschäftigte sich gleichzeitig mit mittelalterlicher und zeitgenössischer europäischer Musik. Ab 1968 studierte er an der Hochschule für Musik Köln Komposition und elektronische Musik, unter anderem bei Bernd Alois Zimmermann und Karlheinz Stockhausen. 1971 begann er, Computer für seine Kompositionen einzusetzen. Heute ist er einer der bekanntesten Vertreter der Computermusik. Seit 1968 lebte er in Köln, seit 2006 in Santa Barbara, Kalifornien.

 

27.12. Jan ŠTYCH wird 85

 Biographie des tschechischen Dirigenten auf Tschechisch:

https://www.narodni-divadlo.cz/cs/profil/jan-stych-1594168  

 

27.12. Lamara CHKONIA wird 90

Lamara Chkonia

 Sie studierte in den Jahren 1951-56 am Konservatorium von Tblissi (Tiflis) bei G.M. Gogitschadze und bei V.S. Kaschakaschwili. 1956-60 war sie am Opernhaus von Tblissi engagiert, wo sie als Maro in der georgischen Oper »Daisi« von Paliaschwili debütierte und dann u.a. in »Abessalom i Eterio« von Paliaschwili, in »Arsen« von Bukija und in »Die Braut des Nordens« von Toradze auftrat. Sie wurde Preisträgerin bei Gesangwettbewerben in Moskau (Glinka-Concours 1960), in Sofia (1963), in Prag (1966) und im Butterfly-Wettbewerb in Tokio (1967). 1960-68 war sie Mitglied des Opernhauses von Kiew; hier hörte man sie als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Traviata, als Micaela in »Carmen«, als Butterfly, als Marfa in der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, als Tatjana im »Eugen Onegin« und als Jolanthe von Tschaikowsky. Seit 1968 wieder Mitglied des Opernhauses von Tblissi. 1969 trat sie bei einem Gastspiel des Georgischen Operettentheaters in Moskau sehr erfolgreich auf. 1963 wurde sie Verdiente Künstlerin der Ukrainischen Republik, 1970 Volkskünstlerin der Georgischen Republik, 1976 Volkskünstlerin der UdSSR.

 

28.12. Kurt WIDMER wird 80

Kurt Widmer

 Er besuchte das Lehrerseminar in Rorschach und unterrichtete sechs Jahre lang in Zürich. Er studierte am Konservatorium von Zürich Violinspiel und Gesang (bei Ria Ginster), dann bei Paul Lohmann und Franziska Martienssen-Lohmann in Luzern und Wiesbaden und bei Burga Schwarzbach in Wien. Seit 1966 kam er als Konzertsänger in der Schweiz, dann auch auf internationaler Ebene, zu einer großen Karriere. 1967 gewann er den Solistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Er wirkte bei den Festwochen von Montreux und beim English Bach-Festival in London, bei den Festwochen von Luzern, beim Israel Festival, bei den Schwetzinger Festspielen, beim Brighton Festival und beim Festival von Straßburg mit. Man hörte ihn in der Schweiz (Basel, Bern, Zürich, Genf, Lugano, Lausanne) und in Deutschland (Berlin, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München, Stuttgart), in Wien und Graz, in Mailand, Rom, Turin, Triest und Neapel, in Paris, Brüssel und Lüttich, in Amsterdam, London und Rotterdam, in Dresden, Leipzig und Bratislava, in Madrid, Valencia und Lissabon, bei den Salzburger Festspielen (1978 in einem Mozart-Konzert) und beim Cleveland Festival, in Budapest, beim Festival von Wroclaw (Breslau) und beim Deutschen Bachfest in Mainz. Sein Repertoire auf den Gebieten des Oratoriums und der religiösen Vokalmusik hatte einen fast unerschöpflichen Umfang und enthielt Werke von J.S. Bach, Händel und Meistern der Barock-Epoche bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Er kreierte mehrere Vokalwerke moderner Komponisten wie R. Kelterborn, Armin Schibler, H. Sutermeister und Klaus Huber. In seinen Liederabenden brachte er die Lieder des Schweizer Komponisten Othmar Schoeck ebenso zum Vortrag wie Lieder von Schubert, R. Schumann, J. Brahms, Mussorgsky, Richard Strauss, A. Honegger und B. Britten. Auf der Bühne gastierte er nur gelegentlich, sang aber Partien in konzertanten und Radio-Aufführungen von Opern. Auch als Rundfunksänger hatte er eine große, internationale Karriere. Er sang über die Radiostationen in der Schweiz (Zürich, Basel, Genf, Bern, Lugano), über die Sender Baden-Baden, Köln, Berlin, Hilversum, Brüssel, Madrid, Barcelona, Kol Israel Jerusalem und über die RAI Turin, Mailand und Rom. Seit 1968 wirkte er als Pädagoge an der Musikakademie von Basel. Sein Sohn Oliver Widmer (* 1965) wurde wie sein Vater ein bekannter Bariton.

Nicht zuletzt wurde Kurt Widmer durch eine Vielzahl von Schallplattenaufnahmen bekannt; diese erschienen auf Harmonia mundi (»Die Schöpfung« von Haydn, Ein deutsches Requiem von J. Brahms, Johannes-Passion von Scarlatti, Missa solemnis von Beethoven), Toccata (»Winterreise« von Schubert), Electrola (Werke von Carissimi und Heinrich Schütz), Philips (Requiem von Cimarosa), BASF (»Penthesilea« von O. Schoeck), Vox (Oratorien »Die Schöpfung« und »Die Jahreszeiten« von Haydn), DGG (Werke von G. de Machaut, B. Marcello), HMV (Johannes-Passion von J.S. Bach), Jecklin-Disco (Lieder von Schubert, Mozart und A. Zemlinsky), Erato (Werke von M.A. Charpentier, »Der Tod Jesu« von Graun, Werke von H. Schütz und Zelenka), Calig-Verlag (Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns), Schwann (Requiem von Gabriel Fauré), Pan (Lieder von O. Schoeck und W. Burkhard), Amati (»Mozart und Salieri« von Rimsky-Korssakow).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.musaios.ch/index1.htm

 

29.12. Grant LLEWELLYN wird 60

 Biographie des walisischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Grant_Llewellyn

 

30.12. Marisa ALTMANN-ALTHAUSEN wird 60

Marisa Altmann Althausen Als Fricka Und Bodo Brinkmann Als Wotan
Als Fricka mit Bodo Brinkmann (Wotan)

 Sie begann ihre Ausbildung am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck bei Gertrude Hechenleitner. Danach studierte sie weiter bei Ruthilde Boesch in Wien und bei Ada Zapperi-Zucker in München. Es folgten Meisterkurse bei Wolfgang Brendel, Walter Berry, Birgit Nilsson, Josef Loibl sowie bei Kurt Widmer, Meisterkurse bei Heldentenor Peter Svensson und stimmliche Zusammenarbeit mit Annamaria Rott (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien). Altmann-Althausen ist Preisträgerin des Benjamino Gigli Gesangswettbewerbes in Sirmione/Italien. Noch während ihres Studiums sang sie beim Weltkirchentag in München die Titelpartie bei der Uraufführung von Peter Janssens’ Musikspiel Elisabeth von Thüringen, mit dem sie anschließend zwei Jahre lang auf Tournee durch Deutschland ging. 1988-90 führte sie ihr erstes festes Engagement an das Stadttheater Hagen, wo sie unter anderem mit Partien wie der Amneris in Aida (Leitung: Michael Halász), die Alte in Der ferne Klang und der Mutter in Hänsel und Gretel reüssierte. 1990-97 führten sie Gastspiele u. a. nach Krefeld, Pilsen, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg und Wien mit Partien wie Azucena im Troubadour, Larina in Eugen Onegin und Czipra im Zigeunerbaron. In der Ring-Tetralogie am Staatstheater Kassel 1997-99 sang sie die Fricka im Rheingold und in der Walküre, sowie die Waltraute in der Walküre und die erste Norn in der Götterdämmerung unter der musikalischen Leitung von Roberto Paternostro und unter der Regie von Michael Leinert. Dieses Engagement begründete ihre internationale Karriere. Zubin Mehta engagierte sie als Hécube in Les Troyens (Hector Berlioz) bei den Münchner Opernfestspielen (Eröffnungspremiere) unter der Regie von Graham Vick. An der Bayerischen Staatsoper München sang sie in Parsifal ein Blumenmädchen unter der Leitung von Peter Schneider und unter der Regie von Peter Konwitschny. Unter der Leitung von Bertrand de Billy und der Regie von Harry Kupfer sang sie im Gran Teatre del Liceu in Barcelona die Waltraute in der Walküre. Bei den Tiroler Festspielen Erl unter der Leitung und Regie von Gustav Kuhn gab sie die Erda im Rheingold und den Orlofsky in der Fledermaus. Auf Einladung der Vereinten Nationen absolvierte sie eine Konzerttournee in Japan mit Mami Teraoka am Klavier. Eine weitere Einladung führte sie ins Austrian Cultural Forum (Direktion: Christoph Thun-Hohenstein) nach New York, wo sie Konzerte mit Liedern von Franz Schubert und den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner sang. Außerdem sang sie in Wien, vor allem im Rahmen der Wiener Festwochen, wie zum Beispiel das Alt-Solo in der Alt-Rhapsodie von Johannes  Brahms mit Chor und Orchester der Universität Wien unter der Leitung von Vijay Upadhyaya. Von dieser Produktion wurde auch eine Live-Aufnahme gemacht. Sie gibt Konzerte mit der Europäischen G. F. Händel-Gesellschaft (zumeist mit dem Countertenor Arno Raunig) in der Wiener Hofburgkapelle und im Alten Rathaus von Wien und hatte Auftritte im Festsaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien und bei Operngalas auf Schloss Weikersdorf in Baden bei Wien mit der Europasymphonie unter der Leitung von Wolfgang Gröhs.

 

30.12. Janis KELLY wird 65

Janis Kelly

Sie absolvierte ihre Ausbildung 1972-76 an der Royal Scottish Academy of Music in Glasgow, 1976-79 am Royal College of Music in London und 1980-83 in Paris. In Frankfurt a.M. war sie Schülerin von Elisabeth Grümmer und in London von Audrey Langford. Sie debütierte 1979 bei der Musical Theatre Company als Yum-Yum in der Operette »The Mikado« von Gilbert & Sullivan. 1981 vertrat sie England beim Enesco-Forum junger Musiker in Bratislava. Sie kam schnell in England zu einer bedeutenden Karriere im Bereich der Oper. Sie sang die Serpetta in Mozarts »La finta giardiniera« beim Camden Festival, bei der Opera Factory London die Flora in »The Knot Garden« von M. Tippett, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Zerline im »Don Giovanni« und die Despina in »Così fan tutte«. An der English National Opera London war sie seit 1980 als Amor in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, als Flora in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten, als Bekhetaten in »Akhnaten« (»Echnaton«, 1985 in der englischen Erstaufführung) von Philip Glass, als Barbarina wie als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Papagena in der »Zauberflöte«, als Kitty in »Anna Karenina« von Iain Hamilton (in der Uraufführung der Oper 1981), als Rose Maurrant in »Street Scene« von K. Weill, als Yum-Yum, als Romilda in »Xerxes« und als Iris in »Semele« von Händel, als Despina, als Pat Nixon in »Nixon in China« von John Adams, als Mrs. Naydoo in »Satyagraha« von Glass, in der Titelrolle von Händels »Alcina« und in weiteren Rollen zu hören. 1986 wirkte sie dort in der Uraufführung von Birtwistles »The Mask of Orpheus« mit. An der Opera North Leeds trat sie als Magnolia in dem Musical »Show Boat«, als Elettra in »Idomeneo« von Mozart, als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, als Violetta in »La Traviata«, als Marschallin im »Rosenkavalier«, als Magda in »La Rondine« und als Lania in »Skin Deep« von David Sawer auf, in Anchorage (Alaska) bereits 1982 als Despina.An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1989 als Rose Maurrant, 1990 als Polly Peachum in der »Dreigroschenoper« von Brecht/Weill und 1997 als Rosalinde in der »Fledermaus«. Beim Buxton Festival trat sie 1998 als Rosina in »La finta semplice« von Mozart auf. 2009 debütierte sie als Nella in »Gianni Schicchi« an der Covent Garden Oper London, an der sie seither auch als Jouvenot in »Adriana Lecouvreur« und als Berta in Rossinis »Il barbiere di Siviglia« aufgetreten ist. Am 7.5.2011 wirkte sie im Linbury Studio in der Uraufführung der Oper »Clemency« von James MacMillan in der Partie der Sarah mit (und wiederholte diese Partie 2012 an der Scottish Opera Glasgow). 2011 debütierte sie als Pat Nixon an der Metropolitan Opera New York, an der sie auch 2018 die Mrs. Rutland in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Marnie« von Nico Muhly sang. Beim Edinburgh Festival gastierte sie 2014 als Mrs. Julian in »Owen Wingrave« von Benjamin Britten. Die Berta in Rossinis »Il barbiere di Siviglia« sang sie 2016 und 2019 beim Glyndebourne Festival sowie 2017 bei der Glyndebourne Touring Opera. Als Konzertsolistin kam sie in ihrer englischen Heimat, in Paris, in den USA, in der Tschechoslowakei und in Kanada zu Erfolgen.

Schallplatten: TER (»Street Scene« von K. Weill).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.janiskellysoprano.com/

 

30.12. Alfonso ECHEVERRÍA wird 70

Biographie des spanischen Baritons, der 1981-82 auch an der Wiener Staatsoper engagiert war, auf Englisch: https://www.bach-cantatas.com/Bio/Echeverria-Alfonso.htm

 

30.12. Bruno CANINO wird 85

 Er erhielt zunächst Klavierunterricht bei Vincenzo Vitale am Konservatorium in Neapel. Danach studierte er Klavier bei Enzo Calace und Komposition bei Bruno Bettinelli am Konservatorium in Mailand. Ab 1953 war er im Klavierduo mit Antonio Ballista tätig, das seinen Schwerpunkt bei der Neuen Musik hatte. Darüber hinaus trat er ab 1956 mit Rocco Filippini und Cesare Ferraresi bzw. Mariana Sirbu im Trio di Milano auf. Ferner arbeitete er u. a. mit Salvatore Accardo, Itzhak Perlman, Saschko Gawriloff, Oleksandr Semchuk, Félix Ayo, Cathy Berberian, Thomas Brandis, Severino Gazzelloni, Lynn Harrell und Siegfried Palm zusammen. Er brachte Werke u. a. von Luciano Berio, Sylvano Bussotti, Niccolò Castiglioni, Franco Donatoni, Rolf Liebermann, Wolfgang Rihm und Iannis Xenakis zur Uraufführung. Er erhielt 1956 und 1958 jeweils den 4. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni in Bozen und teilte sich 1960 mit Andor Losonczy den 2. Preis des Kranichsteiner Musikpreises (Klavier). Canino war ab 1961 Professor für Klavier am Mailänder Konservatorium und unterrichtete 1991-2002 an der Musikhochschule Bern, wo er eine Meisterklasse für Klavier und Kammermusik ausbildete. 1999-2002 war er Leiter der Musik-Biennale di Venezia. Außerdem übernahm er die künstlerische Leitung des Giovini Orchestra Genovese und des Campus Internazionale di Musica in Latina.

 

30.12. Nancy Van de VATE wird 90

Sie erhielt eine Ausbildung im Konzertfach Klavier an der Eastman School of Music und der Musiktheorie an der Wellesley College Bachelor of Arts. Ihren Magister in Musikkomposition machte sie an der Universität von Mississippi und einen Doktor in Musikkomposition an der Florida State University. Danach folgten weitere Studien für Elektronische Musik am Dartmouth College und an der Universität von New Hampshire.

De Vate wurde besonders bekannt für ihre Kompositionen für großes Orchester. Sie war Fakultätsmitglied an elf Universitäten und Colleges in den Vereinigten Staaten und auch am Jakarta Konservatorium (Yayasan Pendidikan Musik) in Indonesien. Heute unterrichtet Nancy Van de Vate Musikkomposition am Institut für Europäische Studien in Wien. Die Premiere ihrer Oper Im Westen nichts Neues (All Quiet on the Western Front) fand 2003 in Osnabrück statt. Das Werk wurde im Mai 2003 von der New York City Opera in ihr Programm aufgenommen. Im Januar 2005 wurde ihre neue Kammeroper Where the Cross Is Made, basierend auf einem Stück von Eugene O‘Neill, von der National Opera Association (USA) im Rahmen ihres internationalen, biennalen Wettbewerbs für neue Kammeropern, preisgekrönt. Eine gekürzte Version wurde in New York City vorgestellt. Die gesamte Oper wurde auch im Januar 2006, bei der 51. jährlichen Zusammenkunft der National Opera Association in Ann Arbor (Michigan), aufgeführt. Tschernobyl ist eins ihrer bisher 26 Orchesterwerke, das in Wien, Hamburg, der Tschechischen Republik, Bulgarien, in den USA (Chautauqua Festival) und in Maine (Portland Symphony Orchestra) gespielt wurde. Als Teil eines Sonderkonzerts spielte es das Portland Symphony Orchestra unter der Leitung von Toshiyuki Shimada, am 25. Februar 2006, dem 20. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl. Seit seiner Veröffentlichung 1987 auf CD wird Tschernobyl von Radiosendern gespielt. Van de Vate komponierte Soli und Kammerwerke für unterschiedliche Instrumente und Ensembles, darunter das vom Wiener Mozartjahr 2006 in Auftrag gegebene String Quartet No. 2 und das Brass Quintet No. 2: Variations on the „Streets of Laredo“, ein Auftragswerk der Universität Mississippi für deren Musikfestival 2005. Als Rednerin nahm sie am World Music Council Treffen in Los Angeles im Oktober 2005 teil. Seit der Verleihung des Kyoto-Preises für Musik ist sie auch hier als Nominatorin tätig. Mit ihrem verstorbenen Ehemann, Clyde Smith, gründete sie 1990 die CD-Firma Vienna Modern Masters, deren Präsidentin und künstlerische Leiterin sie ist.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.nancy-vandevate.at/

 

31.12. Rudolf KREČMER wird 70

Er wurde in einer Familie mit langer Musiktradition geboren. Den ersten Musikunterricht und den Kontakt mit dem Konzert- und Opernleben hat ihm sein Stiefvater, der Dirigent Václav Neumann, vermittelt. Nach seinem Abitur am Gymnasium und Abschluss des Studiums am Prager Konservatorium setzte Rudolf Krečmer seine musikalische Ausbildung an der Akademie der musischen Künste in Prag fort, wo er bei Alois Klíma im Jahre 1978 das Fach Dirigieren absolvierte. 1970–75 konnte er seine ersten Erfahrungen als Dirigent mit dem Kammerensemble Camerata Nova sammeln; einen seiner Auftritte mit diesem Ensemble hat Hans Swarovsky besucht und ihm die Möglichkeit geboten, an seinen Meisterkursen an der Wiener Musikhochschule (1974) teilzunehmen. Noch während seines Studiums war Rudolf Krečmer an der Gründung des Opernorchesters in Hradec Králové beteiligt, mit dem er die folgenden zehn Jahre als Dirigent, später als Chefdirigent verbunden blieb. Mit diesem Orchester, der heutigen Philharmonie Hradec Králové, begründete Krečmer die Tradition der Abonnenten-Konzerte und absolvierte mit ihm auch eine Reihe erfolgreicher Gastspiele im Ausland. Außerdem gastierte er bei mehr als 40 Orchestern, darunter bei fast allen renommierten seiner Heimat (z.B. Prager Symphoniker, Symphonisches Orchester des Prager Rundfunks, Prager Kammerorchester, Slowakische Philharmonie Bratislava, Staatsphilharmonie Brno, Janáček Philharmonie Ostrava, Philharmonie Košice und Symphonisches Orchester Karlovy Vary). Im Ausland ist Rudolf Krečmer wiederholt mit den Hamburger Symphonikern, der Bochumer Symphonie, der Philharmonie Bremen, dem Rundfunkorchester Leipzig, der Schweriner Philharmonie, dem Bruckner-Orchester Linz aufgetreten. Mit den Bamberger Symphonikern hat er die beiden Violoncellokonzerte Antonín Dvořáks eingespielt, und mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München Werke von Bohuslav Martinů, Luboš Fišer und Otmar Mácha. Er absolvierte im Jahre 1984 in Italien eine Tournee von zwölf Konzerten mit dem Orchestra Siciliana Palermo, auf deren Programm der symphonische Zyklus von Bedřich Smetana Mein Vaterland stand. Er arbeitet regelmäßig auch mit Orchestern in Japan zusammen: In den Jahren 1982–96 hat er wiederholt das Rundfunk-Symphonieorchester Sapporo dirigiert, weiters das Schinsei Symphonieorchester Tokyo und das Philharmonieorchester Tokyo. Mit diesem und dem Symphonischen Orchester NHK hat Rudolf Krečmer in den Jahren 1991 und 1992 mehrere weitere Konzerte in ganz Japan gegeben. Ebenso intensiv ist Rudolf Krečmer als Operndirigent tätig. Im Jahre 1981 absolvierte er auf Einladung von Wolfgang Sawallisch einen sechsmonatigen Studienaufenthalt als Dirigierassistent an der Bayerischen Staatsoper in München. In dieser glanzvollen Ära der Münchener Oper konnte er so prominente Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, Rafael Kubelík, Riccardo Muti, Nello Santi, Carlos Kleiber und nicht weniger bedeutende Opernregisseure wie August Everding, Bohumír Hrdlička und Jean-Pierre Ponnelle bei ihrer Arbeit persönlich erleben. Im Jahre 1988 wurde Rudolf Krečmer Dirigent der Oper des Nationaltheaters Prag. Bereits am Beginn seines Engagements hat durch seine Einstudierung der Neuinszenierung der Griechischen Passion von Bohuslav Martinů auf sich aufmerksam gemacht, er hat auch die von Alberto Zedda revidierte Fassung von Rossinis Il barbiere di Siviglia vorstudiert. Im Jahre 1989 dirigierte er an der Neuen Bühne des Nationaltheaters die Premiere von Martinůs Alexander bis und Purcells Dido and Aeneas. In dieser Zeit lernte er den Dirigenten Bohumil Gregor kennen, der ihn als 2. Dirigenten für die neuen Produktionen von Leoš Janáčeks Die Ausflüge des Herrn Brouček und Aus einem Totenhaus einsetzte. Während seiner drei Jahren am Nationaltheater hat Krečmer auch Rigoletto, Rusalka und Tosca dirigiert und sich an der von Zdeněk Košler geleiteten Produktion von Così fan tutte beteiligt. Im Jahre 1997 hat er Mozarts Don Giovanni für die Stagione des Ensembles „Opera Mozart“ am Ständetheater einstudiert. Rudolf Krečmer war auch Gast an bedeutenden Opernbühnen im Ausland. Im Jahre 1989 hat er Eugen Onegin am Teatro Municipale Rio de Janeiro einstudiert, 1990 die Tosca an der Staatsoper Hannover mehrmals dirigiert, 1991 sechs Vorstellungen und die Fernseh-Übertragung von Janáčeks Jenůfa am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, 1992 zwölf Mal Die verkaufte Braut am Opernhaus Bonn, mehrmals Die Zauberflöte an der Staatsoper Stuttgart, 1993 mehrere Vorstellungen von Humperdincks Hänsel und Gretel an der Staatsoper Hamburg und Janáčeks Die Sache Makropoulos am Teatro Nacional de São Carlos Lissabon. Eine große Herausforderung war für ihn der Zyklus von Janáček-Opern an der Opèra du Rhin Strasbourg in den Jahren 1992–95. Im Jahre 2000 folgte dann Das schlaue Füchslein am Teatro Colón Buenos Aires als Erstaufführung in Südamerika. Im Jahre 1999 wurde Rudolf Krečmer als Dirigent an die Staatsoper Prag engagiert und nach der Ernennung von Bohumil Gregor als Musikdirektor von diesem zu seinem Vertreter gewählt. An diesem Haus hat Krečmer bis jetzt Der Freischütz (1999), Ein Maskenball (2001), Die Zauberflöte (2002), Tosca, Carmen, Rigoletto, Turandot, Aida, Pique Dame einstudiert und dirigiert und auch die Operette Die Fledermaus musikalisch geleitet.

 

31.12. Birgit Louise FRANDSEN wird 75

 Sie erhielt ihre Ausbildung in Aarhus und am Salzburger Mozarteum. 1981 begann sie ihre Bühnenkarriere am Stora Theater von Göteborg. Sie trat als Gast an der Königlichen Oper Kopenhagen auf, wo sie in der Spielzeit 1985-86 als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« ihrer großen Glanzrolle, besonders erfolgreich war. Sie trug diese Partie während zwei Spielzeiten an der Königlichen Oper Stockholm und 1989 bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm vor. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich zahlreiche weitere Rollen aus dem Koloraturfach, darunter die Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata und die Zerbinetta in der Richard Strauss-Oper »Ariadne auf Naxos«. 1993 gastierte sie in Göteborg als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi. Auch als Konzertsolistin geschätzt.

Schallplatten: Philips (»Die Zauberflöte« aus Drottningholm, auch als Video).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://birgitlouise.se/

 

 

 

 

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