Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

GEBURTSTAGE IM DEZEMBER 2019

30.11.2019 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM DEZEMBER 2019

 

1.12. Eva BLAHOVÁ wird 75

Aus einer slowakischen Musikerfamilie stammend, studierte sie in Bratislava und Wien (Lied- und Oratorienklasse Robert Schollum). Meisterkurse bei Erik Werba und Daniel Ferro. Sie widmet sich ausschließlich dem Konzertgesang; ihr umfangreiches Repertoire reicht vom Barock bis zu Werken des 20. Jahrhunderts. Sie gastierte bei den bedeutenden europäischen Musikfestivals, konzertierte in ganz Europa, Kanada, Südkorea, Japan und den USA. Professorin an der Hochschule für Musik in Bratislava; zahlreiche Meisterkurse u.a. in Europa, Canada und Japan. Präsidentin des Internationalen M. Schneider-Trnavsky-Gesangs-Wettbewerbs in Trnava. Magdalena Kožená zählte u.a. zu ihren Studenten.

 

2.12. Hans DREWANZ wird 90

Er begann seine Laufbahn an den Städtischen Bühnen in Frankfurt/Main und wurde dort Studienleiter und Assistent von Georg Solti. 1963 als damals jüngster Generalmusikdirektor nach Darmstadt berufen, leitete er dort über drei Jahrzehnte das Opern- und Konzertleben.

Für seine Verdienste um das Musikleben der Stadt Darmstadt wurde er 1994 mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen und der Silbernen Verdienstplakette der Stadt Darmstadt geehrt. Neben den Werken der Klassik und Romantik förderte er in Oper und Konzert durch Kompositionsaufträge und Aufführungen regelmäßig junge Komponisten. In den Jahren 1991/92 leitete er neben den Aufgaben in Darmstadt unter der Intendanz von Hans Peter Doll die Frankfurter Oper, wo er außer dem Repertoire u.a. Schönbergs Moses und Aaron und Reimanns Troades zur Aufführung brachte. Zahlreiche Gastverpflichtungen hatte Drewanz an der Staatsoper München (Mozart, Strauss und Wagner), einen Mozart-Zyklus mit B. Herlischka am Gärtnerplatztheater in München, an der Deutschen Oper Berlin (Mozart und Janacek), an der Staatsoper Berlin (Cerha), an der Deutschen Oper am Rhein (Beethoven, Henze, Puccini und Monteverdi) sowie am Staatstheater Stuttgart mit Schönberg und Wolf-Ferrari. Es folgten Einladungen zu Opernproduktionen nach San Francisco (Don Giovanni), an die Königliche Oper Stockholm (Bizet und Janacek), an die Oper Nantes (Verdi und Beethoven) sowie an das Nationaltheater Athen (Don Giovanni). Als 1. Gastdirigent leitete er am Stadttheater Bern in zehnjähriger Tätigkeit zahlreiche zeitgenössische Opern; u.a. Der gewaltige Hahnrei (Goldschmidt), Macbeth (Bibalo), Traumspiel (Lidholm), L’Amour de loin (Saariaho), Tri sestri (Eötvös), Kullervo (Sallinen); Vipern (Jost). Drewanz war von 1994-96 Chefdirigent des Noord Nederlands Orkest in Groningen und dirigierte Konzerte in allen europäischen Großstädten. Mit dem Yomiuri-Orchester Tokyo, vor allem aber mit dem NHK-Orchester Tokyo verbindet ihn eine lange, seit 1978 währende Zusammenarbeit. Im Herbst 2008 leitete er das NHK-Orchester auf einer umfangreichen Tournee durch Japan mit Werken von Dvorak, Mozart, Denissow und Mahler. Hans Drewanz ist der Leiter der Dirigierklasse am Salzburger Mozarteum.

 

4.12. Ileana SINNONE wird 75

 Tochter des Tenors Aldo Sinnone (1904-47), der u.a. an der Mailänder Scala gesungen hat (1936, 1940, 1947), in Paris (1937), Zürich (1946) und an der Staatsoper Wien gastierte und auf Columbia-Schallplatten Lieder aufgenommen hat. (Von ihm existieren auch Ausschnitte aus Aufführungen an der Wiener Staatsoper, die aus deren Archivsammlungen stammen und auf Koch/Schwann publiziert wurden, darunter Szenen mit Toti dal Monte aus »La Sonnambula« und aus dem »Barbier von Sevilla«, in denen er den Elvino bzw. den Grafen Almaviva singt). – Ileana Sinnone erhielt ihre Ausbildung durch Wladimiro Badiali in Mailand und debütierte 1965 am Teatro Communale von Salò als Norina in Donizettis »Don Pasquale«. Ihre erfolgreiche Sängerkarriere führte sie an die Mailänder Scala (1971 als Nina in Donizettis »Il Giovedì Grasso«, 1972 als Amelia in »Simon Boccanegra« und 1975 in einem Puccini-Konzert), an die Opernhäuser von Neapel, Genua und Venedig sowie zu den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom. Von Mailand aus, wo sie ihren Wohnsitz nahm, ging sie ihrer Gastspieltätigkeit nach; so gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von München und Hamburg, an den Nationalopern von Budapest und Zagreb, in Straßburg, Cardiff (Welsh Opera) und Washington. Sie beherrschte weite Teile des klassischen Repertoires für lyrischen wie für Koloratursopran, war aber auch eine begabte Konzertsopranistin.

Schallplatten: Casa Fabbri (Donna Anna in Mozarts »Don Giovanni«).

 

5.12. John HARRIS wird 75

 Er war in den Jahren 1964-74 als Wirtschaftswissenschaftler in der englischen Industrie tätig. Seit 1970 ließ er seine Stimme an der Birmingham School of Music bei Linda Vaughan ausbilden und betrieb seit 1973 weiterführende Studien bei John Mitchinson und bei Patrick McGuigan. 1973 sang er als erste Bühnenpartie bei der Phoenix Opera den Goro in »Madame Butterfly«. In den folgenden zwanzig Jahren trat er vor allem an der Welsh Opera Cardiff zumeist in mittleren und kleineren, dann auch in großen Partien auf. 1987 hörte man ihn bei der English National Opera London als Don José in »Carmen« und als Bardolfo im »Falstaff« von Verdi. An der Welsh Opera wirkte er 1990 in der Uraufführung der Oper »Tornrak« von J. Metcalf mit, beim Arundel Festival sang er bereits 1985 die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Lancelot« von Iain Hamilton. 1989-90 gastierte er mit dem Ensemble der Welsh Opera an der Mailänder Scala (als Bardolfo), in New York und Tokio. 1991 trat er am Théâtre des Champs-Élysées Paris auf. An der Londoner Covent Garden Oper übernahm er, wie auch bei der Welsh Opera, den Mime im »Siegfried«. In seinem Repertoire für die Bühne fanden sich Partien wie der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Monostatos in der »Zauberflöte«, der Normanno in »Lucia di Lammermoor«, der Bruno in »I Puritani« von Bellini, der Marcellus in »Hamlet« von A. Thomas, der Melot in »Tristan und Isolde«, der Titelheld in »Peter Grimes« und der Bürgermeister in »Albert Herring« von Benjamin Britten. Hinzu kam eine langjährige, erfolgreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensolist.

Schallplatten: Decca (»I Masnadieri« von Verdi, »Tristan und Isolde«), EMI (»Parsifal«), Supraphon (»Griechische Passion« von B. Martinù)

 

6.12. James MADDALENA wird 60

 Er erhielt seine Ausbildung in seiner amerikanischen Heimat am New England Conservatory Boston. Er trat 1974 erstmals in einem Konzert mit dem Boston Pops Orchestra auf und erschien noch im gleichen Jahr als Solist in einem Zyklus von Bach-Kantaten in der Emmanuel Church Boston unter der Leitung des Dirigenten Craig Smith. Er gehörte dann zu den Gründern und Sängern des Liederkreis-Ensembles, das 1980 mit dem Naumburg Award ausgezeichnet wurde. Der Regisseur und Bühnendirektor Peter Sellars führte ihn seit 1981 in die Opernkarriere ein. Er übernahm unter dessen Anleitung die Partien des Don Giovanni und des Guglielmo in »Così fan tutte« und sang am American Repertory Theatre 1982 in der Händel-Oper »Orlando«. 1983 sang er mit dem Hampshire Symphony Orchestra in Haydns »Armida«, 1984 beim Castle Hill Festival den Guglielmo, 1985 beim Pepsico Summer Festival in Purchase (New York) in »Giulio Cesare« von Händel (1987 auch in Boston) und in Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, 1986 hier auch den Guglielmo. 1984 trat er in der New Yorker Carnegie Hall als Solist im »Messias« von Händel auf. An der Oper von Houston/Texas wirkte er 1987 in der Uraufführung der Oper »Nixon in China« von John Adams in der Rolle des Richard Nixon mit (Wiederholungen beim Edinburgh Festival von 1988, an der Oper von Frankfurt a.M. und beim Adelaide Festival 1992). 1990 gastierte er in New York als Graf in »Le nozze di Figaro«, 1991 an der Cincinnati Opera als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1990-91 den Papageno in der »Zauberflöte« und 1992 den Don Alfonso in »Così fan tutte«. Hier sang er auch 1990 in der englischen Erstaufführung der Oper »New Year« von M. Tippett die Partie des Merlin, die er zuvor bei der Uraufführung dieser Oper in Houston kreiert hatte (27.10.1989). 1991 sang er in Houston in der Uraufführung einer weiteren Oper von John Adams, »The Death of Klinghoffer«, die Partie des Captains (anschließende Aufführungen in Brüssel, Lyon, Wien und New York, bei denen er die gleiche Partie übernahm). In dieser Rolle debütierte er auch 1992 an der Oper von San Francisco, an der auch 1996 (wie bereits zuvor in der Uraufführung dieser Oper in Houston) mehrere Partien in der Oper »Harvey Milk« von Stewart Wallace sang. In San Francisco wirkte er auch am 1.10.2005 in der Uraufführung der Oper »Doctor Atomic« von John Adams (als Jack Hubbard) und am 13.9.2008 in jener der Oper »The Bonesetter’s Daughter« von Stewart Wallace (als Art Kame) mit. 1995 sang er bei der Glimmerglass Opera als Don Giovanni, 1996 an der Opera Pacific Costa Mesa als Oscar in »Regina« von Blitzstein. 1997 trat er an der New York City Opera in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1998 als Vater in »Hänsel und Gretel« auf, 1997 bei der Glimmerglass Opera als Taddeo in Rossinis »L‘Italiana in Algeri« und an der Oper von New Orleans als Frédéric in »Lakmé« von Delibes. 1999 sang er bei der Glimmerglass Opera in Cooperstown die Titelrolle in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, an der City Opera New York den Sharpless in »Madame Butterfly«. 2000 gastierte er an der English National Opera als Richard Nixon, 2001 in St. Louis in »Miss Havisham’s Fire« von Dominick Argento. 2011 debütierte er als Richard Nixon an der Metropolitan Oper New York.

Schallplatten: Harmonia mundi (Religiöse Musik von Mozart), FSM (Nelson-Messe von J. Haydn, »Nixon in China«, »The Death of Klinghoffer«), Decca (»Regina« von Blitzstein), Catalyst/BMG (»The Dracula Diary« von Robert Moran), Teldec/East West Records (»Harvey Milk«); auch Aufnahmen mit dem Liederkreis-Ensemble (u.a. Liebeslieder-Walzer von J. Brahms); Decca-Video (»Giulio Cesare« von Händel).

 

6.12. Beat FURRER wird 65

Er wurde in Schaffhausen geboren, übersiedelte 1975 nach Wien und studierte Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati und Dirigieren bei Otmar Suitner. 1984 gewann er den Kompositionswettbewerb „Junge Generation in Europa“. 1985 gründete Furrer zusammen mit Viktor Liberda das Klangforum Wien, dessen künstlerischer Leiter er bis 1992 war. Seit 1991 ist er Professor für Komposition an der Kunstuniversität Graz. 1996 war er Composer in residence bei den Luzerner Festwochen. Seit dem Wintersemester 2006/07 hat er eine Gastprofessur für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Furrer ist Mitglied des von der Kulturstiftung des Bundes berufenen Kuratoriums für das Netzwerk Neue Musik.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.beatfurrer.com/

 

6.12. Martha COLALILLO wird 75

 Gesangstudium am Institut Superior de Arte des Teatro Colón Buenos Aires. Debüt auf der Bühne dieses wichtigsten argentinischen Operntheaters 1968 als Venilia in »Lucrezia Romana« von Respighi. Seitdem kam sie an diesem Opernhaus zu einer sehr erfolgreichen Karriere. 1968 Gewinnerin von zwei bedeutenden Gesangwettbewerben in der argentinischen Hauptstadt. Große Interpretin von Partien in Opern von Mozart (Fiordiligi in »Così fan tutte«, Donna Anna im »Don Giovanni«, Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), Puccini (Mimi in »La Bohème«, Madame Butterfly), Verdi (Gilda im »Rigoletto«, Traviata, Leonore im »Troubadour«, Fenena im »Nabucco«, eine Partie, die sie auch im argentinischen Fernsehen gestaltete), Donizetti und Bizet. Eine ihrer größten Kreationen war die Titelfigur in Puccinis »Tosca«. 1988 gastierte sie bei den Festspielen in der Arena von Verona als Liu in »Turandot« von Puccini, 1990 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires die Magda in »La Rondine«, gleichfalls von Puccini. Sie gastierte auch an der Wiener Staatsoper (1971 als Gilda, 1984 als Tosca), am Stadttheater von Klagenfurt und 1993 am Opernhaus von Istanbul (als Maddalena in »Andrea Chénier«). 1995 hörte man sie am Teatro Argentina von La Plata als Tosca. Noch 1997 gastierte sie am Teatro Argentina in La Plata als Leonore in Verdis »Troubadour«, 1998 als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi. 1999 sang sie am Teatro Colón Buenos Aires die Titelrolle in der Oper »Aurora« des argentinischen Komponisten Héctor Panizza.

Schallplatten argentinischer Herkunft (private Mitschnitte von Opernaufführungen), auf Bongiovanni Records in vollständiger Aufnahme von Catalanis »Loreley« zu hören.

 

7.12. Natalia ROMANOVÁ wird 75

 Biographie der tschechischen Sopranistin auf Tschechisch: https://encyklopedie.brna.cz/home-mmb/?acc=profil_osobnosti&load=32122

 

7.12. Miroslav ŠVEJDA wird 80


Als Rodolfo/ Bohème

 Er studierte zuerst Ingenieurwissenschaften und war in einem Konstruktionsbüro in Prag tätig. Dann Gesangunterricht bei Marie Reznícková in Brno, bei Teodor Šrubař und Přemysl Kočí in Prag. Er debütierte sogleich am Nationaltheater Prag 1970 als Pinkerton in »Madame Butterfly«. Seit seinem Debüt große Karriere an diesem Opernhaus wie am Opernhaus von Brno (Brünn); Gastspiele an den Nationalopern von Zagreb und Belgrad sowie am Opernhaus von Boston. Ständiger Gast an der Staatsoper von Dresden. 1998 hörte man ihn am Opernhaus von Leipzig als italienischen Sänger im »Rosenkavalier«. Auf der Bühne war er vornehmlich im lyrischen Repertoire zu hören; er sang im Fernsehen der CSSR in Opernaufführungen den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Jarek in der »Teufelswand« (»Čertova stěna «) von Smetana und den Jiří im »Jakobiner« von Dvorák. Angesehener Konzerttenor.

Schallplatten: Supraphon (u.a. »Die Ausflüge des Herrn Brouček « von Janáček, »Blumenstrauß« von B. Martinů), Supraphon/Koch

 

7.12. Werner GÖTZ wird 85

 Er war Schüler von Schmidtmann, Friedrick Wilcke und W. Kelch in Berlin. Er war 1964-66 an der Deutschen Oper Berlin, dann 1967-68 am Staatstheater von Oldenburg (Antrittsrolle: Alvaro in Verdis »La forza del destino«), 1968-69 am Stadttheater von Mainz, seit 1969 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet, an der er lange Zeit als erster Heldentenor tätig war. Dann bis 1984 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe. 1979-83 sang er am Opernhaus von Frankfurt a.M. und an der Staatsoper von München, bis 1984 an der Staatsoper von Hamburg, dann noch 1985-86 am Stadttheater von Mönchengladbach. Gastspiele an den großen deutschen Opernhäusern, vor allem an der Staatsoper von Stuttgart, in Wiesbaden, Essen, Dortmund und Köln. Erfolgreich auch bei Gastspielen im Ausland, so an der Niederländischen Oper Amsterdam. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an den Opernhäusern von Zürich und Lodz. Er trat gastweise an der Oper von Lyon, 1979 an der San Francisco Opera (als Kerkermester und Großinquisitor in L. Dallapiccolas »Il Prigioniero«), 1984 an der Covent Garden Oper London (als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg), 1981 am Théâtre de la Monnaie Brüssel (als Loge im »Rheingold«), in Prag und in Athen auf. Beim Edinburgh Festival sang er 1976 mit dem Düsseldorfer Ensemble (Titelrolle im »Parsifal«), 1978 mit dem des Opernhauses von Frankfurt a.M. (Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek) und 1983 mit dem der Staatsoper Hamburg (1. Geharnischter in der »Zauberflöte«). Seine besonderen Glanzrollen lagen im heldischen Repertoire, vor allem in Opern von Verdi, Puccini, Janácek, Wagner (Erik in »Der fliegende Holländer«, Lohengrin), Mozart (Tamino in der »Zauberflöte«), Flotow (Lyonel in »Martha«), doch war er auch als Interpret zeitgenössischer Opern- und Konzertwerke geschätzt. 1978 wirkte er an der Münchner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Lear« von Aribert Reimann mit. Er sang dann auch in der Gesamtaufnahme dieser Oper auf DGG. Auf der gleichen Marke sang er den Melot in »Tristan und Isolde«, auf Fonit-Cetra in »Eine Florentinische Tragödie« von A. von Zemlinsky, auf MRF in »Die Gezeichneten« von Franz Schreker (Frankfurt, 1979).

 

7.12. Werner DÜGGELIN wird 90

Er studierte an der Universität Zürich Germanistik. Über die Arbeit als Beleuchter beim Schauspielhaus Zürich fand der den Weg zum Theater. Düggelin war vor seiner Regietätigkeit als Assistent des Regisseurs Leopold Lindtberg tätig. Dieser riet ihm nach Paris zu gehen. In den 1950er erlernte er dort die Theaterregie. Er war einer der ersten deutschsprachigen Regisseure, die Stücke von Samuel Beckett, Eugene Ionseco, Georges Schehadé, Albert Camus, Jean Genet und Paul Claudel in Deutsch inszenierten. Er war 1968-75 der Schauspieldirektor des Theaters Basel. Seitdem arbeitet er als freier Regisseur. 1995 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Basel, am 29. Juni 2014 den Kunstpreis der Stadt Zürich. Daneben inszenierte er auch immer wieder Opern am Opernhaus Zürich (1962 Die Entführung aus dem Serail, 1963 The Rake`s Progress, 1966 La Traviata, 1967 Manon, 1997 Tristan und Isolde, 1999 I due Foscari, 2001 Don Carlo),  am Theater Basel (1971 La Bohème, 1974 Aus einem Totenhaus und Salome, 1976 Pique Dame, 1977 Parsifal, 1983 Tannhäuser) und an der Wiener Staatsoper (1962 Ein Sommernachtstraum, 1965 Die Entführung aus dem Serail, 1975 Der Zigeunerbaron).

 

8.12. James GALWAY wird 80

Bereits mit zwölf Jahren gewann er die ersten musikalischen Preise. Nach einer kurzen Zeit als Klavierstimmer ermöglichte es ihm ein Stipendium, am Royal College of Music zu studieren. Weitere Studienaufenthalte an der Londoner Guildhall School und am Pariser Konservatorium folgten; privat nahm er Unterricht bei Marcel Moyse in Marlboro (Vermont). James Galways Flötenton ist durch den sog. „Deutschen Ansatz“ determiniert, der im Gegensatz zum Französischen Ansatz einen höheren Rauschanteil aufweist. Nach einer Reihe von Engagements bei führenden britischen Orchestern, darunter den Opernorchestern von Sadler’s Wells und der Royal Opera, dem BBC Symphony Orchestra, dem London Symphony Orchestra und dem Royal Philharmonic Orchestra, wurde Galway 1969 erster Flötist der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan und hatte diese Position für sechs Jahre inne. Nach internen Auseinandersetzungen mit Karajan beschloss er, seine Orchesterposition aufzugeben und als einer der ersten Flötisten nur noch als selbständiger Solist aufzutreten. Innerhalb eines Jahres absolvierte er 120 Konzerte und spielte vier Langspielplatten ein. Bis heute tritt er regelmäßig in den großen Konzertsälen der Welt auf. Im Jahr 2001 wurde er von Königin Elisabeth II. zum Knight Bachelor geschlagen. Er wohnt im Zentralschweizer Ort Meggen. Das Repertoire Galways umfasst die klassische Flötenliteratur von Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi bis hin zur Musik des 20. Jahrhunderts, daneben aber auch japanische und irische Volksmusik sowie Jazz und neuerdings Latin Jazz. Durch eigens von ihm in Auftrag gegebene Kompositionen hat er insbesondere die moderne Flötenmusik stark gefördert. Daneben gibt er jährliche Meisterklassen in der Schweiz. Der Komponist Howard Shore engagierte Galway als Flötisten für den Soundtrack zur „Herr der Ringe“-Verfilmung, wo er besonders zum Hobbit-Thema beitrug. Seit kurzem tritt Galway auch als Dirigent in Erscheinung und ist heute erster Gastdirigent der London Mozart Players. Galways Diskografie umfasst mehr als fünfzig Schallplatten und CDs.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.jamesgalway.com/

 

9.12. Russell SMYTHE wird 70

 Er wurde 1970-74 in der Londoner Guildhall School of Music und 1974-75 im London Opera Centre durch Arthur Reckless ausgebildet. 1976 debütierte er beim Aldeburgh Festival in der Uraufführung von Benjamin Brittens »Paul Bunyan«. Seit 1977 hatte er an der Welsh Opera Cardiff eine erfolgreiche Karriere in Partien wie dem Billy Budd in B. Brittens Oper gleichen Namens, dem Grafen in »Le nozze di Figaro«, dem Papageno in der »Zauberflöte«, dem Figaro im »Barbier von Sevilla« und dem Eugen Onegin von Tschaikowsky. Seit 1980 trat er an der Staatsoper von Hamburg auf (Guglielmo in »Così fan tutte«, Figaro im »Barbier von Sevilla«, Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Pelléas in »Pelléas et Mélisande«). An der Wiener Volksoper seit 1982 als Baron im »Wildschütz« von Lortzing und als Dr. Falke in der »Fledermaus« zu Gast. 1983 und 1986 gastierte er als Harlekin an der Opéra-Comique Paris. Seit 1983 kam er zu ähnlichen Erfolgen an der Covent Garden Oper London. Hier debütierte er in B. Brittens »Peter Grimes« und sang den Dr. Falke, den Malatesta im »Don Pasquale« und den Guglielmo. Bei der English National Opera London hörte man ihn als Papageno, als Pelléas und als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von B. Britten. 1984 sang er bei einer Japan-Tournee der Hamburger Oper den Papageno. In Lüttich 1984-85 als Graf in »Le nozze di Figaro« zu Gast. An der Scottish Opera gastierte er 1985 als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1988 als Dr. Falke, 1993 als Eugen Onegin, 1994 als Balstrode in B. Brittens »Peter Grimes«, 1996 als Vater in »Hänel und Gretel«). An der Grand Opéra Paris gastierte er 1985 als Apollon in »Alceste« von Gluck und 1989 in mehreren Partien in »Doktor Faust« von Busoni. Sein Nordamerika-Debüt erfolgte 1986 in Vancouver als Papageno. An der Oper von Lyon sang er 1986 den Scherasmin im »Oberon« von Weber, in Amsterdam, Berlin und Brüssel sowie an der Oper von Frankfurt a.M. (1990) den Nardo in »La finta giardiniera« von Mozart, beim Buxton Festival von 1988 übernahm er die Titelpartie in der vergessenen Donizetti-Oper »Torquato Tasso«. Am Stadttheater von Basel gastierte er 1991 als Germont-père in »La Traviata«, 1992 als Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride« und als Belcore in »L’elisir d’amore«, am Teatro Bellini Catania als Papageno, in Madrid als Ned Keene in »Peter Grimes« von B. Britten, an der English National Opera als Albert im »Werther« von Massenet. 1992 hörte man ihn an der Oper von Tel Aviv als Eugen Onegin, 1994 bei der Opera North Leeds (und anschließend bei deren Gastspiel beim Edinburgh Festival) als Henri de Valois in »Le Roi malgré lui« von E. Chabrier. 1995 wirkte er an der Berliner Staatsoper in konzertanten Aufführungen von »Dido and Aeneas« von Purcell mit. In der Saison 1995-96 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg als Schischkow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. 1998 sang er an der Oper von Lyon den Teucer in »Dardanus« von Rameau, in Antwerpen den Arbace in Mozarts »Idomeneo«. 2000 sang er bei der Castleward Opera Company den Sharpless in »Madame Butterfly«. Im Konzertsaal sang er u.a. in »L’Enfance du Christ« von Berlioz zusammen mit dem Hallé-Orchester und in Valencia das Bass-Solo im »Messias«. 2013 zog er sich von der Bühne zurück.

Schallplatten: Opera Rara (Arien aus italienischen Opern, Edoardo III. in »L’Assedio di Calais« von Donizetti), Ricercar (Nardo in »La finta giardiniera«), DGG (»Hippolyte et Aricie« sowie »Dardanus« von Rameau, Te Deum und Messe de minuit von Charpentier), Erato (Mr. Redburn in »Billy Budd« von B. Britten); Longman-Video (»Lohengrin«).

 

11.12. Roger BRYSON wird 75

 Gesangstudium 1967-72 an der Guildhall School London und 1972-74 im London Opera Center bei Walther Gruner und Otakar Kraus. 1971 und 1978-81 sang er im Chor des Glyndebourne Festival. Bühnendebüt als Solist 1975 bei der Kent Opera als Graf Ceprano im »Rigoletto«. Danach sang er hier u.a. in der »Zauberflöte« und im »Don Giovanni«. Beim Glyndebourne Festival sprang er 1978 in einer Vorstellung von Strawinskys »The Rake’s Progress« als Trulove ein und sang dann bei diesem Festival 1979 und 1981 den 2. Gefangenen im »Fidelio«, 1979 den Nettuno in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, 1980 den 2. Geharnischten in der  »Zauberflöte«, 1981 den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1981, 1984 und 1989 den Quince in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1982-83 den Herold und die Köchin in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, 1982 den Notar im  »Rosenkavalier«, 1983 den Anwalt in »Intermezzo« von R. Strauss, 1984 den Lictor in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und 1991 den Antonio in »Le nozze di Figaro«. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1978 den 2. Geharnischten und einen der Priester in der »Zauberflöte«, 1979 den Rocco im »Fidelio«, 1980 den Osmin in der »Entführung aus dem Serail« und den Trulove, 1981 den Bartolo in »Le nozze di Figaro« und den Quince, 1983 den König und den Prinzen in »L’Amour des trois oranges«, 1984 den Don Alfonso in »Così fan tutte«, 1985 den Bottom in »A Midsummer Night’s Dream«, 1986 den Leporello im »Don Giovanni« und 1992 den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1982 wirkte er an der English National Opera London in der englischen Erstaufführung der Oper »Le grand Macabre« von Ligeti mit. An der Opera North Leeds war er 1986 als Leporello zu hören. Hier gastierte er auch in Massenets »Werther«, in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Tschelio in »L’Amour des trois oranges«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1987 als Schigolch in »Lulu« von A. Berg, 1988 als Don Alfonso, 1989 als Benoit und als Alcindoro in »La Bohème«, 1992 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«. 1984 trat er an der Welsh Opera als Peachum in »The Beggar’s Opera« auf. Bei der Chelsea Opera Group sang er den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, bei der New Sussex Opera 1989 den Mephisto im »Faust« von Gounod. An der Oper von Nancy trat er 1988 als Gast in der französischen Erstaufführung der Oper »King Priam« von M. Tippett auf, im französischen Fernsehen in »The Midsummer Marriage«, ebenfalls von M. Tippett. 1992 sang er in Nancy den Claggart in »Billy Budd« von B. Britten, 1993 an der Opera Northern Ireland in Belfast den Basilio im »Barbier von Sevilla«. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.

Schallplatten: Hyperion (»The Beggar’s Opera«, »The Immortal Hour« von Boughton), CBS (»Il Ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi).

 

11.12. Jon GARRISON wird 75

 Er studierte Musik und Gesang an der University of New Hampshire und an der University of New York. Der Name des Sängers wurde nach seinem Debüt an der Metropolitan Oper New York 1974 als Hotelportier in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Death in Venice« von Benjamin Britten bekannt. Im weiteren Ablauf seiner Tätigkeit an diesem Haus sang er bis 1996 in insgesamt 125 Vorstellungen dort Rollen wie den Rinuccio in »Gianni Schicchi«, den Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini, den Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro«, den Bruno in Bellinis »I Puritani«, den Ulrich Eisslinger wie den Kunz Vogelgesang in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Kaplan in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Ernesto im »Don Pasquale«, den Jaquino im »Fidelio«, den Andres im »Wozzeck« von A. Berg, den Ferrando in »Così fan tutte«, den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Don Ottavio im »Don Giovanni« und den Alfred in der »Fledermaus«. An der City Opera New York sang er seit 1982 (Antrittsrolle: Admète in Glucks Oper »Alceste«) in einer langen Karriere den Herzog im »Rigoletto«, den Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, den Don Ottavio, den Rodolfo in »La Bohème«, den Ruggiero in »La Rondine« von Puccini, den Tamino, den Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und den Nicholas in der Uraufführung der Oper »Rasputin« von Jay Reise, 1990 den Skuratow in der amerikanischen Erstaufführung von Janáceks »Aus einem Totenhaus«. In Nordamerika war er als Gast an den Operntheatern von Cincinnati (1977-84), New Orleans (1980-82), Houston/Texas, Santa Fé (1986 als Tamino), San Diego (1985 als Camille in Lehárs »Die lustige Witwe«), Washington (als Alfredo in »La Traviata«, 1992 als Nerone in »Agrippina« von Händel), Pittsburgh (1991 als Lenski im »Eugen Onegin«), Toronto (1980) und Montreal (1984-85) sowie 1977 bei der Virginia Opera Company zu hören. 1989 wirkte er in Cleveland in der Uraufführung von Stewart Copelands »Holy Blood and Crescent Moon« mit, 1993 bei der Omaha Opera in der von Hugo Weisgalls »The Gardens of Adonis«. 1978 gastierte er beim Spoleto Festival als Ramiro in »La Cenerentola« von Rossini, 1981 am Théâtre Châtelet Paris, 1983 am Opernhaus von Lyon (Desportes in der französischen Erstaufführung der Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann), 1985 an der Staatsoper München, 1986 an der Staatsoper Stuttgart (als Admète), 1978-83 an der Hamburger Staatsoper (u.a. als Ferrando und in dem Musical »West Side Story«), 1993 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1996 beim Garsington Festival als Idomeneo von Mozart, bei der English National Opera London als Desportes. 1999 und 2001 sang er bei der Scottish Opera Glasgow den Pedro in »Inés de Castro« von James MacMillan. Auch als Konzertsolist kam er zu wichtigen Erfolgen, namentlich als Bach- und Händel-Interpret.

Schallplatten: FSM/Novello (Darnley in »Mary Queen of Scots« von Thea Musgrave, 1977), HMV (»Messiah« von Händel), Sony (»Gurrelieder« von A. Schönberg), Collins-Trubach (»A Child of our Time« von M. Tippett), NMC (»The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle).

 

11.12. Laima ANDERSONE-SILĀRE wird 90

 Sie beendete 1960 ihre Ausbildung am Lettischen Staatskonservatorium in Riga und gewann im gleichen Jahr den internationalen Schumann-Concours in Berlin. 1960 wurde sie an die Lettische Nationaloper in Riga berufen und gehörte seitdem zu den bedeutendsten Künstlern dieses Operninstituts. Ihre dunkel timbrierte, voluminöse Altstimme erreichte ihre besten Leistungen auf der Bühne als Carmen, als Azucena im »Troubadour«, als Amneris in »Aida«, als Cherubino in »Figaros Hochzeit« und als Mrs. Sedley in »Peter Grimes« von Benjamin Britten. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer bedeutenden Karriere.

Schallplatten der russisch-lettischen Marke Melodija (Riga) und auf Kaibala (USA), auf denen sie u.a. als Azucena erscheint.

 

11.12. Peter GOUGALOFF wird 90

 1949-53 Studium an der Sport-Hochschule von Sofia, gleichzeitig Solist im Akademischen Chor der Universität. 1953-55 wirkte er als Dozent an der Sport-Hochschule in Sofia. Der große Bassist Nicolai Ghiaurov riet ihm zur Ausbildung der Stimme, die in einem Fernkurs durch Cristo Brambaroff, dann in Deutschland durch die Sänger Helge Roswaenge und Rudolf Dresslmair, erfolgte. 1964 sang er an der Staatsoper Berlin (Debüt als Turiddu in »Cavalleria rusticana«), 1964-73 am Staatstheater von Braunschweig, seit 1973 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. Erfolgreiche Gastspiele an den Nationalopern von Sofia und Prag, an der Grand Opéra Paris, an den Staatsopern von Hamburg, München und Stuttgart, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Zürich und an der San Francisco Opera (1975 Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky). Er nahm an den Festspielen von Edinburgh (1975 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss anlässlich eines Gastspiels der Deutschen Oper Berlin) und beim Maggio Musicale von Florenz teil. Am Moskauer Bolschoi Theater war er 1975 als Hermann zu hören. Weitere Gastspiele: 1977-85 an der Staatsoper Wien (als Elemer in »Arabella« von R. Strauss, als Stewa in »Jenufa« von Janácek, als Turiddu, als Hermann und als Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi), am Teatro Margherita in Genua (1978 als Hermann), an der Oper von Rom (1988), an der Piccola Scala Mailand (1983 als Don Giovanni in »Der steinerne Gast« von A. Dargomyschski).In seinem Bühnenrepertoire standen an erster Stelle heldische Partien aus der italienischen, der deutschen wie der slawischen Opernliteratur. Zu seinen Bühnenpartien gehörten noch der der Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, der Manrico im »Troubadour« und der Foresto in »Attila« von Verdi. Seit Beginn der achtziger Jahre trat er vorwiegend in Charakterrollen auf (Goro in »Madame Butterfly«, Kaiser Altoum in Puccinis »Turandot«). So sang er noch 1993 an der Deutschen Oper Berlin den Wirt im »Rosenkavalier« und 1998 den Ägisth in »Elektra« von R. Strauss. 1999 nahm er an der Deutschen Oper Berlin, an der er 26 Jahre gewirkt hatte, seinen Abschied von der Bühne.

Schallplatten: Balkanton, DGG (Hermann in vollständiger Aufnahme »Pique Dame«), Lévon (»Aida«).

 

14.12. Evan ZIPORYN wird 60

Er begann bereits in seiner Schulzeit zu komponieren, studierte Komposition an der Eastman School of Music bei Joseph Schwantner und an der Yale University bei Robert Moore, David Lewin und Martin Bresnick. Daneben nahm er Klavierunterricht bei Christopher Oldfather und Klarinettenunterricht bei Keith Wilson. Er spielte Freejazz und Improvisationsmusik und spielte im Sommer 1980 mit Wayan Suweca und Michael Tenzer im Gamelanensemble Gamelan Sekar Jaya. 1981 reiste er nach Bali, wo er Wayangmusik bei Wayan Suweca und Perkussion bei I Madé Lebah studierte. Nach seiner Rückkehr setzte er sein Studium an der University of California at Berkeley bei Gerard Grisey und Andrew Imbrie fort. Mit einem Fulbright-Stipendium studierte er 1987 auf Bali bei I Wayan Loceng. Daneben arbeitete er weiter mit dem Ensemble Sekar Jaya, dessen künstlerischer Leiter er 1989 wurde, und wirkte an der Aufführung von Werken zeitgenössischer Komponisten wie Louis Andriessen, Morton Feldman, Michael Gordon, David Lang, Steve Reich und Julia Wolfe mit. 1992 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Bang on a Can All-stars. Mit der Gruppe, die mit Musikern wie Nik Bärtsch, Iva Bittová, Don Byron, Bryce Dessner, Brian Eno, Philip Glass, Meredith Monk, Kyaw-kyaw Naing, Terry Riley, Cecil Taylor, Henry Threadgill und Wu Man auftrat, spielte er Uraufführungen von mehr als einhundert Werken zeitgenössischer Komponisten, darunter von Ornette Coleman, Ralph Shapey, Tan Dun und Thurston Moore. 2005 wurden die All Stars „Ensemble of the Year“ des Magazins Musical America. 1996 nahm er Steve Reichs New York Counterpoint auf, 1998 wirkte er an dem mit einem Grammy ausgezeichneten Album Musicfor 18 Musicians von Reichs Ensemble mit. 2001 erschien sein Soloalbum This Is not a Clarinet. Kompositionsaufträge erhielt er u. a. von Yo-Yo Mas Silk Road Project, dem Kronos Quartet, dem Orkest De Volharding, Maya Beiser und dem Boston Modern Orchestra Project, mit dem er 2006 die CD Frog’s Eye aufnahm. Seit 1990 unterrichtet Ziporyn am MIT, wo er 1993 das Studentensemble Gamelan Galak Tika gründete. Er ist Kenan Sahin Distinguished Professor of Music am MIT. 2004 erhielt Ziporyn ein Goddard-Lieberson-Stipendium der American Academy of Arts and Letters, 2007 den USA Artists Walker Award. Seine Ehefrau ist die Komponistin Christine Southworth, gemeinsam leben sie seit ein paar Jahren in Lexington (Massachusetts).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.ziporyn.com/

 

14.12. John RAWNSLEY wird 70


Als Rigoletto

Gesangstudium am Royal Northern College of Music bei Ellis Keeler und Albert Haskayne, auch Schüler von Otakar Kraus. 1975 kam es zu seinem Debüt bei der Glyndebourne Touring Opera als Kilian im »Freischütz«; er sang bei der Glyndebourne Touring Opera auch 1976-77 den Ford in Verdis »Falstaff«, 1978 den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und 1994 den Bartolo in Rossinis »Barbier von Sevilla«. Er sang dann bei den Festspielen von Glyndebourne 1977-78 den Masetto im »Don Giovanni«, 1978 den Marcello in Puccinis »La Bohème«, 1980 den Perrucchetto in J.  Haydns »La fedeltà premiata«, 1981-82 den Figaro im »Barbier von Sevilla« und 1986 den Paolo Albiani in Verdis »Simon Boccanegra«. 1978 trat er bei der Opera North Leeds als Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns auf, 1979-80 als Rigoletto, 1981-82 als Macbeth von Verdi. In der Saison 1979-80 erschien er an der Covent Garden Oper London; bei der Welsh Opera Cardiff als Figaro aufgetreten. 1980 und 1983 gastierte er am Opernhaus von Nancy, 1982 am Théâtre Châtelet Paris als Ezio in Verdis »Attila«. 1982 erregte er bei der English National Opera London als Amonasro in »Aida« wie besonders als Rigoletto Aufsehen. Letztere Partie sang er 1984 an der Scottish Opera Glasgow und im gleichen Jahr auch bei der Amerika-Tournee der English National Opera im Haus der New Yorker Metropolitan Oper. 1987 sang er an der English National Opera den Papageno in der »Zauberflöte«. Große internationale Karriere mit Gastspielauftritten am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1984 als Marcello), am Grand Théâtre Genf (1984 als Taddeo in Rossinis »L’Italiana in Algeri«), in Marseille (als Ezio) und an der Covent Garden Oper (als Enrico in »Lucia di Lammermoor« und als Sonora in Puccinis »La Fanciulla del West«). 1985 sang er am Teatro Verdi in Triest den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, 1987 an der Mailänder Scala den Tonio im »Bajazzo«, in Turin den Rigoletto. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1987 als Paolo Albiani und 1988 als Ezio. Er gastierte an der Opera Zuid in Holland 1992 als Germont-père in »La Traviata« und 1994 als Falstaff von Verdi. Er war an der Oper von San Diego, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und an der Oper von Oslo (1992 als Rigoletto), am Teatro Verdi Pisa (1992 ebenfalls als Rigoletto) und an der Oper von San Antonio in Texas zu hören. 1994 sang er an der Long Beach Opera die Titelrolle in Verdis »Falstaff«. Auf der Opernbühne schätzte man ihn nicht zuletzt als bedeutenden Darsteller. Als seine Glanzrolle galt der Rigoletto. Bedeutend auch als Konzertsänger.

Schallplatten: Chandos (Titelrolle im »Rigoletto«), HMV (Masetto im »Don Giovanni«, Titelheld im »Rigoletto« in englischer Sprache); Topaz-Video (Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«), Pickwick-Video (»Don Giovanni« aus Glyndebourne, 1977), Thames-Video (»Rigoletto«).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.johnrawnsley.com/

 

14.12. Die slowakische Sopranistin Jarmila SMYČKOVÁ wird 90

 

15.12. Graham TITUS wird 70

 Er studierte Orgelspiel und Gesang am Clare College der Universität Cambridge und ergänzte diese Studien an der Musikhochschule Köln. 1974 debütierte er als Konzertsänger in den Purcell Rooms in London. 1977 gewann er den Concours von s’Hertogenbosch. Es kam dann auch bald zu Auftritten auf der Opernbühne, u.a. bei der New Opera Company London, bei der Handel Society und bei der English National Opera London. 1975 wirkte er beim Aldeburgh Festival mit. Seit 1974 war er immer wieder in Rundfunksendungen der BBC London zu hören; er trat am niederländischen Rundfunk und im dortigen Fernsehen auf und unternahm eine erfolgreiche Konzertreise durch Südamerika. In seinem Konzertrepertoire fanden sich an erster Stelle die großen Solopartien in Oratorien aus allen Epochen der Musikgeschichte.

 

15.12. Alexander WOROSCHILOW wird 75

 Er studierte in den Jahren 1969-74 am Konservatorium von Odessa bei Frau Olga Blagovidowa und debütierte 1974 am Opernhaus von Odessa. Bereits im folgenden Jahr 1975 wurde er an das Bolschoi Theater Moskau verpflichtet, zu dessen Ensemble er während seiner gesamten Karriere gehörte. Er trat an diesem Haus in einer Vielzahl von Partien auf, u.a. als Valentin im »Faust« von Gounod, als Renato in Verdis »Maskenball«, als Venezianischer Gast in »Sadko« von Rimsky-Korssakow, als Eugen Onegin, als Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Robert in »Jolanthe« vom gleichen Komponisten und als Posa in Verdis »Don Carlos«. Er wirkte am 7.6.1977 am Bolschoi Theater in der Uraufführung der Oper »Die toten Seelen« von Rodion Schtschedrin in der Rolle des Tschitschikow mit, wie er sich überhaupt gern dem zeitgenössischen russischen Musikschaffen zuwandte. Er zeichnete sich 1973 beim Concours Glinka, 1975 beim Gesangwettbewerb von Barcelona aus. 1981 erhielt er den Staatspreis der UdSSR, 1982 den Titel eines Volkskünstlers. 1992 gab er seine Karriere auf.

Schallplatten: Melodiya.

 

15.12. Hildegard UHRMACHER wird 80

 Sie ergriff den Beruf einer Lehrerin und unterrichtete drei Jahre hindurch in Waldniel bei Mönchengladbach. Sie studierte in dieser Zeit jedoch bei den Gesangpädagogen Clemens Glettenberg und Peter Witsch und absolvierte das Studio der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. An diesem Theater fand 1964 ihr Debüt in der Rolle der Vespina in »L’Infedeltà delusa« von Haydn statt. 1965 wurde sie reguläres Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein. Über das Staatstheater von Kassel, wo sie 1967-73 engagiert war, kam sie 1974 als erste Koloratursopranistin an die Hamburger Staatsoper. Große Karriere mit Auftritten an den Staatsopern von München (1970-78), in Köln, Dortmund, Nürnberg, Frankfurt a.M. und Karlsruhe. Auf internationaler Ebene Gastspiele an der Wiener Staatsoper (1973-77 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), an der Niederländischen Oper in Amsterdam, beim Maggio Musicale von Florenz und an der Welsh Opera Cardiff. 1980 großer Erfolg bei den Festspielen auf Schloss Weikersheim als Salome in der Oper gleichen Namens von R. Strauss. Bis 1984 gehörte sie der Staatsoper Hamburg an; zugleich bestanden Gastverträge mit der Staatsoper Stuttgart (1981-88) und mit dem Staatstheater Hannover (1981-89). 1989 sang sie in Hannover in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann, 1991 die Felice in Wolf-Ferraris »I quattro rusteghi«. 1995 hatte sie an der Deutschen Oper am Rhein nochmals einen glänzenden Erfolg als Hanna Glawari in F. Lehárs »Die lustige Witwe«, 1996 trat sie in Mannheim in der zeitgenössischen Oper »Amandas Traum« von Harold Weiss auf. Seit Mitte der achtziger Jahre nahm sie eine Professur an der Musikhochschule Hannover wahr. Ihre mühelose Beherrschung der Gesangtechnik und ihr stilistisches Einfühlungsvermögen fanden entsprechende Aufgaben in Partien wie der Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, der Despina in »Così fan tutte«, der Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Fiakermilli in dessen »Arabella«, der Baronin im »Wildschütz« von Lortzing, der Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Gilda im »Rigoletto«, der Traviata, der Musetta in Puccinis »Bohème« und der Titelheldin in Flotows »Martha«. Sie sang sowohl die klassischen Partien des italienischen Belcanto wie zeitgenössische Werke von H.W. Henze, Dessau, Benjamin Britten oder Bernd-Alois Zimmermann; bedeutend auch als Konzertsopranistin. Sie ist auch unter dem Namen Hildegard Uhrmacher-Kronstein aufgetreten. Verheiratet mit dem Bariton Gotthard Kronstein (1927-97). Sie veröffentlichte ihre Memoiren unter dem Titel »Hilde, du schaffst das«.

Schallplatten: RBM (»Doktor und Apotheker« von Karl Ditters von Dittersdorf) Pair Music (Lieder von R. Stephan), LPT (Werke von Händel und H. Marschner).

 

15.12. Nicolaus A. HUBER wird 80

Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium Passau studierte er 1958-62 Schulmusik an der Musikhochschule München, unter anderem bei Oskar Koebel Klavier, anschließend bis 1964 ebendort Komposition bei Franz Xaver Lehner und 1964-67 bei Günter Bialas. 1965-66 arbeitete er gemeinsam mit Josef Anton Riedl im Siemens-Studio für elektronische Musik in München. Anschließend studierte er bei Karlheinz Stockhausen (Darmstädter Ferienkurse „Ensemble“ 1967) und vor allem 1967–68 bei Luigi Nono in Venedig. 1969–71 war er Mitglied im Ensemble von J. A. Riedl, 1970/71 Stipendiat an der Cité Internationale des Arts Paris. 1975–80 arbeitete er mit Peter Maiwald, Therese Angeloff und einer freien Theatergruppe zusammen und machte Touren mit politischen Revuen und Kulturprogrammen durch Westdeutschland. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2003 war Huber Professor für Komposition an der Folkwang-Hochschule in Essen. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Max E. Keller, Robin Hoffmann, Gerald Eckert, Daniel Ott, Ludger Brümmer, Kunsu Shim, Gerhard Stäbler und Jörg Birkenkötter. Er ist seit 1993 Mitglied der Akademien der Künste Berlin und Leipzig und seit 2019 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.

Nicolaus A. Huber erfand die Technik der „konzeptionellen Rhythmuskomposition“ und vor allem die der rhythmischen Modulation, mit deren Hilfe unabhängige Dauern und metrische Modelle in jede Richtung moduliert und verschränkt werden können. Ab 1994 arbeitet er erneut mit „Wiederholung“ (als gestreute, fraktale, zusammenhangabstoßende, als Mehrfachdarstellung, als multifocales Hören). Nach Unschärfen der musikalischen Gestalten (thalassale Regression) und ihrer Ränder thematisiert er aus der Quantentheorie stammende Begriffe wie Nicht-Lokalität, Wahrscheinlichkeitswelle, Welcher-Weg-Information u. ä. als harmonische Doppelnatur von Tönen (Teilchen- und Wellencharakter) mit harmonischen Reichweiten über ein ganzes Stück hinweg (etwa seit 2002).

 

15.12. Raina KABAIVANSKA wird 85

 Sie war die Tochter eines Arztes und einer Physikprofessorin. Sie studierte in Sofia bei Frau Prokopowa und bei dem Pädagogen Josiffow und wurde mit dem Dimitroff-Preis ausgezeichnet. Ihre ersten Erfolge hatte sie an der Nationaloper von Sofia, an der sie 1957 als Tatjana im »Eugen Onegin« debütierte. Weitere Ausbildung durch Zina Fumagalli-Riva in Mailand und durch Giulia Tess in Vercelli. 1959 debütierte sie für Italien unter dem Namen Raina Kabai in Fano als Nedda im »Bajazzo«. Gastspiele brachten ihr am Moskauer Bolschoi Theater, an der Oper von Leningrad und an der Budapester Nationaloper große Erfolge, die sich dann bald an den führenden Opernhäusern in aller Welt einstellten. 1961 debütierte sie bereits an der Piccolo Scala in Mailand als Figlia in »Torneo Notturno« von G. Malipiero und hatte dann an der Mailänder Scala 1961 als Agnese in Bellinis »Beatrice di Tenda« und in der Titelpartie der Oper »Giovanna d‘Arco« von M.E. Bossi, 1962 in den Titelpartien von Puccinis »Suor Angelica« und von Busonis »Turandot«, 1962-63 als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, 1964 als Margherita in »Mefistofele« von A. Boito und als Irene im »Rienzi« von R. Wagner, 1964 und 1969 als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1969 als Elvira in Verdis »Ernani«, 1970 als Nedda, 1972 und 1979 als Butterfly, 1974 und 1980 als Tosca, 1976 als Amelia in »Simon Boccanegra« sowie 1990 und 1997 mit Galakonzerten aufsehenerregende Erfolge. Seit 1962 trat sie an der Covent Garden Oper London auf, an der man sie 1962 als Desdemona in Verdis »Otello« mit Mario del Monaco in der Titelpartie bewunderte. Seit 1962 Mitglied der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Nedda), an der sie in zwölf Spielzeiten auftrat. Sie sang dort bis 1979 zwölf Partien in insgesamt 78 Vorstellungen: die Mimi in »La Bohème«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Desdemona, die Alice Ford, die Leonore in »La forza del destino«, die Manon Lescaut in der gleichnamigen Oper von Puccini, die Butterfly, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Lisa in Tschaikowskys »Pique Dame« und die Tatjana. 1965-94 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt zwölf Vorstellungen als Nedda, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Leonore im »Troubadour« und als Tosca. Seit 1967 wohnte sie in Modena. Sie gastierte in Paris und an den großen italienischen Bühnen. Seit 1971 war sie durch einen Gastspielvertrag der Staatsoper Hamburg verbunden. 1973 hörte man sie am Teatro Margherita in Genua als Tosca, 1973 in Triest als Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli, 1974 in Turin als Francesca da Rimini in der Oper gleichen Namens von Zandonai. In der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Teatro Regio in Turin sang sie 1973 die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani« unter der Regie von Maria Callas. 1978 und 1983 sang sie bei den Festspielen von Verona die Butterfly, 1982 die Mimi. 1981-82 gastierte sie bei den Salzburger Festspielen als Alice Ford in Verdis »Falstaff«. Sie gastierte mehrfach an der Bayerischen Staatsoper München. In Amerika trat sie als Gast an den Opern von Chicago, Dallas, New Orleans, San Francisco (1962 und 1970 als Desdemona, 1966 als Alice Ford, 1976 als Leonora in »La forza del destino« und als Nedda) und am Teatro Colón Buenos Aires auf. 1988 hatte sie an der Oper von Rom große Erfolge als Elisabetta in Donizettis »Roberto Devereux«. 1990 hörte man sie in Rom als Hanna Glawari in F. Lehárs »Die lustige Witwe«, als Butterfly und als Tosca, am Teatro Regio Parma als Leonore im »Troubadour«. Diese Partie sang sie auch 1991 in der Eröffnungsvorstellung des wieder aufgebauten Teatro Carlo Felice in Genua, am Teatro Fenice Venedig die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«. 1992 hörte man sie am Teatro Valle Rom wieder als Hanna Glawari, 1993 am Teatro Regio Turin als Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, die sie dann auch 1994 in Bologna übernahm, 1995 in Palermo als Francesca da Rimini von Zandonai. 1995 trat sie am Teatro Regio Turin als Gouvernante in »The Turn of the Screw« von B. Britten auf, 1996 in Palermo als Adriana Lecouvreur von Cilea. 1997 sang sie am Teatro Massimo Palermo die Alice Ford, am Teatro Comunale Bologna die Gouvernante in »The Turn of the Screw«. Bei den Festspielen in der Arena von Verona trat sie 1997 nochmals in ihrer Glanzrolle, der Butterfly, auf; sie wurde dort mit dem Maria Callas-Preis geehrt. 1999 trat sie am Teatro San Carlo Neapel als Emilia Marty auf, 2000 am Teatro Massimo Palermo und am Teatro Comunale Bologna in dem dramatischen Monolog »La voix humaine« von Fr. Poulenc. Am 8. September 2007 sang sie auf der Trauerfeier für Luciano Pavarotti in Modena das Ave Maria der Desdemona aus Verdis »Otello«. 2008 sang sie die alte Gräfin in »Pique Dame«  von Tschaikowsky am Théâtre du Capitole Toulouse. Die Künstlerin gründete ein Hilfswerk für bulgarische Waisenkinder. – Die üppige, dramatische Stimme der Künstlerin und ihr erregender Vortrag wurden durch ein besonderes darstellerisches Talent glücklich ergänzt.

Ihre ersten Schallplatten erschienen auf der bulgarischen Marke Balkanton, dann bei Ariola-Eurodisc (vollständige Opern »Manon Lescaut« und »Tosca« von Puccini, »Francesca da Rimini« von Zandonai, »Adriana Lecouvreur« von Cilea), bei Bellaphon (»Il Trovatore«), BJR (eine weitere Aufnahme von Zandonais »Francesca da Rimini«, Mitschnitt einer New Yorker Aufführung von 1973), Fratelli Fabbri (»Madame Butterfly«), HRE (Titelrolle in »Fausta« von Donizetti), Rococo (Irene in »Rienzi«), Teatro Dischi (»Pagliacci«) und bei Frequenz (»Tosca«, »Madame Butterfly«). Auf RCA/BGM wurde ein Arien-Recital publiziert, bei Avidi Lumi der Mitschnitt einer Aufführung von Fr. Poulenc »La voix humaine«.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://rainakabaivanska.net/en/

 

16.12. Mildred MILLER wird 95

 Sie wurde zuerst am Cleveland Institute of Music, dann am New England Conservatory Boston ausgebildet und war dort Schülerin von Marie Sundelius. Sie trat dann als Konzertsängerin und beim amerikanischen Tonfilm auf und war 1946-49 Mitglied der New England Opera Company. 1946 wirkte sie beim Tanglewood Festival in der amerikanischen Erstaufführung von Benjamin Brittens »Peter Grimes« mit. 1949 kam sie nach Europa, wo sie an der Stuttgarter Staatsoper auftrat. Sie gastierte auch an der Wiener Staatsoper (1963 als Octavian im »Rosenkavalier«, als Cherubino in »Le nozze di Figaro« und als Komponist in »Ariadne auf Naxos«) und an der Staatsoper von München; bei den Festspielen von Edinburgh sang sie 1951 (mit dem Ensemble des Glyndebourne Festivals) die Preziosilla in »La forza del destino« von Verdi. 1951 wurde sie an die New Yorker Metropolitan Oper berufen (Antrittsrolle: Cherubino). Seitdem war sie für 24 Spielzeiten bis 1974 ein beliebtes Mitglied dieses Opernhauses. Sie übernahm dort in insgesamt 338 Vorstellungen 21 Partien, darunter die Lola in »Cavalleria rusticana«, den Orlofsky in der »Fledermaus«, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Rosette in »Manon« von Massenet, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Preziosilla, die Carmen, den Octavian wie die Annina im »Rosenkavalier«, den Fjodor in »Boris Godunow«, den Siebel im »Faust« von Gounod, den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, den Komponisten in »Ariadne auf Naxos«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Meg Page im »Falstaff« von Verdi und die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«. In den Jahren 1959-73 erschien sie oft am Opernhaus von Frankfurt a.M. In den USA trat sie als Gast an den Opernhäusern von San Francisco (1961 als Cherubino, als Suzuki und als Maddalena im »Rigoletto«), Chicago, Cincinnati, San Antonio, Pittsburgh, Kansas City, Fort Worth und Pasadena auf. Konzerte in den Zentren des amerikanischen Musiklebens nahmen einen sehr erfolgreichen Verlauf; man schätzte sie besonders als Interpretin des Alt-Solos im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler. Seit 1950 war sie mit dem Impresario Wesley W. Posvar verheiratet.

Schallplatten: CBS (Lola in »Cavalleria rusticana«, »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler unter Bruno Walter), Westminster (»Xerxes« von Händel), RCA (»Das Lied von der Erde«). Auf Robin Hood Records sang sie die Marthe im »Faust« von Gounod (New York, 1959), auf Cetra Opera Live den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, auf Metropolitan Opera Club die Suzuki in »Madame Butterfly«. Auch Aufnahmen bei Columbia und Desto.

 

17.12. William INGLE wird 85

 Er studierte Musik und Gesang an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia bei Dorothy di Scala, dann bei Sidney Dietsch in New York, schließlich bei Luigi Ricci in Rom. Er erwarb Diplome als Musiklehrer und Chorleiter, debütierte jedoch auf der Bühne 1965 am Stadttheater von Flensburg in der Rolle des Tamino in der »Zauberflöte«. Er war 1965-66 am Stadttheater von Flensburg, 1966-68 am Stadttheater von Bremerhaven, 1968-72 am Opernhaus von Graz (wo er u.a. den italienische Sänger im »Rosenkavalier«, den Janek in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, den Herzog im »Rigoletto«, den Tamino und den John Stephen Beaumont in der österreichischen Erstaufführung von Nicholas Maws »Der Mond geht auf über Irland« sang) und 1972-93 am Landestheater von Linz/Donau als lyrischer Tenor engagiert. Am Linzer Landestheater wirkte er am 2.9.1979 in der Uraufführung der Oper »Der Aufstand« von Helmut Eder mit und sang noch 1989 den Masaniello in »La Muette de Portici« von Auber. Er trat auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatstheatern von Kassel und Hannover, am Opernhaus von Frankfurt a.M. und an der Volksoper Wien erfolgreich auf. 1990 übernahm er beim Wellington Festival auf Neuseeland die Partie des Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Von seinen Partien sind zu nennen: der Ernesto im »Don Pasquale« von Donizetti, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Flamand im »Capriccio« von R. Strauss und der Alfredo in »La Traviata«. Auch als Konzertsänger erfolgreich.

Schallplatten: RCA (Arien, Aufnahme eines Konzerts in Linz/Donau 1984).

 

18.12. Sergio DE SALAS wird 75

 Er war der Sohn eines Konteradmirals der spanischen Marine; als Künstlernamen wählte er den Namen seiner Mutter María Luiz de Salas. Er ergriff zunächst den Beruf eines Telekommunikationsingenieurs, sang aber bereits in einer Vokalgruppe, die spanische Lieder vortrug. Er sang auch Unterhaltungslieder, studierte dann aber seriösen Gesang bei Luis Arnedillo in Madrid. 1971 begann er seine Bühnenkarriere bei der Compañia Lirica Nacionale, mit der er im Palacio de los Deportes in Barcelona in der Zarzuela »El barberillo de Lavapiés« von Barbieri auftrat. Nach weiteren Studien bei Maestro Puig sang er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Yamadori in »Madame Butterfly« und den Mandarin in »Turandot« von Puccini. Er wurde bekannt, als er mehrere internationale Gesangwettbewerbe gewann, darunter in Italien den Concours Benjamino Gigli in Macerata und den Concorso Voci Verdiane in Parma (1974) sowie den Wettbewerb des spanischen Rundfunks. Er kam bald zu großen Erfolgen auf der Bühne; 1974 hörte man ihn beim Festival von Macerata als Alfio in »Cavalleria rusticana«. 1974 hatte er großen Erfolg in Valencia als Rigoletto, den er dann auch am Teatro Zarzueala in Madrid und am Teatro Romea in Barcelona sang, am Theater von La Coruña den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, den Grafen Luna im »Troubadour« und den Pascual in »Marina« von Arrieta. Er trat in Sevilla und an weiteren spanischen Bühnen auf. Seine weitere Karriere entwickelte sich in der Hauptsache in Frankreich und Italien. 1983 sang er an der Oper von Marseille den Michele in Puccinis »Il Tabarro«, den Grafen Luna, den Amonasro in »Aida«, den Scarpia in »Tosca« und den Simon Boccanegra von Verdi. 1978 gastierte er an der Grand Opéra Paris in »I due Foscari« von Verdi, dann auch an den Opernhäusern von Dijon und Nantes, in Italien am Teatro Margherita in Genua (in »Chowanschtschina« von Mussorgsky), am Teatro Comunale Bologna als Fliegender Holländer. An der Opéra de Wallonie Lüttich gastierte er 1987-88 in den vier dämonischen Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1989 dort wie am Teatro Real Madrid als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano. 1990 sang er im Palais des Sports in Lüttich den Alfio. Auf der Bühne war er in einem vielseitigen Repertoire zu hören, das Partien aus dem Bereich der deutschen, der französischen (Athanaël in »Thaïs« von Massenet, Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz), der russischen und der italienischen Oper (Verdi-Partien) umfasste.

Schallplatten: Zu Beginn seiner Karriere Unterhaltungslieder; später auf der Marke Palobal ein Recital mit Opern-Arien, ein zweites mit Liedern und Romanzen aus Zarzuelas.

 

19.12. Donald KAASCH wird 60

 Ausbildung an der Colorado University und an der Northwestern University of Illinois. Debüt 1985 an der Chicago Lyric Opera, deren Opera Center er 1985-88 angehörte. Es kam zu einer schnellen Karriere als lyrischer Tenor in den USA wie in Europa. So trat er 1989 beim Maggio Musicale von Florenz (Gran Sacerdote in Mozarts »Idomeneo«) und am Théâtre des Champs-Élysées Paris (Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell«) auf und sang bei der Canadian Opera Toronto. Bereits im gleichen Jahr kam es zu seinem ersten Auftreten an der Metropolitan Oper New York als Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«. Bis 1997 sang er an diesem Haus in insgesamt 45 Vorstellungen auch den Andres im »Wozzeck« von A. Berg, den Jaquino im »Fidelio«, den Titelhelden in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Steuermann in »Der fliegende Holländer« und den Iopas in »Les Troyens« von Berlioz. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1990 als Iopas, 1991 als Idamante in »Idomeneo«, 1996 als Tamino in der »Zauberflöte«, 2001 als Andres und 2011 (in der Opéra Garnier) als Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1991 gastierte er an der Oper von Lille und am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Bei den Salzburger Festspielen übernahm er 1992 die Partie des Argirio in konzertanten Aufführungen von Rossinis »Tancredi«. Am Teatro Colón Buenos Aires trat er 1992 als Oreste in »Ermione« von Rossini auf, beim Rossini Festival in Pesaro 1993 als Geoffredo in Rossinis »Armida«, in Brüssel 1993 als Percy in Donizettis »Anna Bolena«, in Chicago 1994 als Andres, in Nizza 1996 als Astrologe in »Le Coq d’or« von Rimsky-Korssakow, an der Covent Garden Oper London 1996 als Don Ottavio. 1997 gastierte er an der Mailänder Scala als Faust von Gounod. 1997 übernahm er an der Oper von Rom in Benjamin Brittens »The Turn of the Screw« den Prolog und den Quint, am Grand Théâtre Genf die Titelpartie in Mozarts »Mitridate Re di Ponto«, 1998 an der Oper von Antwerpen den Leukippos in einer konzertanten Aufführung der Oper »Daphne« von R. Strauss, an der Oper von Rom den Schuiskij im »Boris Godunow«. 1999 gastierte er am Muziektheater Amsterdam als Admète in »Alceste« von Gluck )mit Ann Murray in der Titelrolle), 2000 sang er dort an der Niederländischen Oper den italienischen Sänger im »Capriccio« von R. Strauss, im gleichen Jahr am Opernhaus von Lausanne den Male Chorus in »The Turn of the Screw«. 2001 trat er an der Australian Opera Sydney in der Titelrolle von Mozarts »Mitridate Re di Ponto« auf. Weitere Partien aus seinem Repertoire waren der Ferrando in »Così fan tutte«, der Don Basilio in »Le nozze di Figaro«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor« (Australian Opera Sydney 1996), der Rinuccio in »Gianni Schicchi« von Puccini, der Prinz in »Lulu« von A. Berg und die Titelrolle in »The Voyage of Edgar Allan Poe« von D. Argento. Auch als Konzertsänger erfolgreich tätig.

Schallplatten: Sony (»Armida« von Rossini).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.donaldkaasch.com/

 

19.12. William CHRISTIE wird 75

Der Cembalist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Pädagoge steht als inspirierende Kraft hinter einem der aufregendsten musikalischen Abenteuer der letzten 30 Jahre: Mit seiner Pionierarbeit hat er der Barockmusik, insbesondere dem französischen Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts, zu neuer Wertschätzung bei einem breiten Publikum auf der ganzen Welt verholfen. Er studierte an den Universitäten von Harvard und Yale und lebt seit 1971 in Frankreich. Die Gründung von Les Arts Florissants im Jahr 1979 markiert den entscheidenden Wendepunkt seiner Karriere. Als Leiter dieses Vokal- und Instrumentalensembles erregte er schon bald auf dem Konzertpodium sowie im Opernhaus Aufmerksamkeit. Zu allgemeiner öffentlicher Anerkennung gelangte er 1987 mit einer Produktion von Lullys Atys an der Opéra Comique in Paris. Von Charpentier über Couperin und Mondonville bis zu Rameau: William Christie ist der unbestrittene Meister sowohl der Tragédie-lyrique als auch der Opéra-ballet und widmet sich mit gleicher Hingabe französischen Motetten wie der Musik des Hofes. Seine Liebe zur französischen Musik hindert ihn aber nicht daran, auch anderes Repertoire zu erforschen, etwa die Werke von Monteverdi, Rossi, Scarlatti, Landi, Purcell, Händel, Mozart, Haydn und Bach. Zu seinen wichtigsten Opernproduktionen der jüngeren Zeit zählen Campras Les Fêtes vénitiennes 2015 an der Opéra Comique und danach an der Brooklyn Academy of Music, Rameau, maître à danser 2014 für das Théâtre de Caen, Händels Theodora 2016 am Théâtre des Champs-Élysées in Paris sowie 2018 Händels Jephtha an der Pariser Opéra und Ariodante an der Wiener Staatsoper. Als Gastdirigent tritt William Christie regelmäßig bei Festivals wie Glyndebourne, wo er 2018 mit Giulio Cesare zu Gast war, und an Opernhäusern wie der Metropolitan Opera in New York, dem Opernhaus Zürich und der Opéra National de Lyon auf. Seine umfangreiche Diskografie umfasst mehr als 100 Aufnahmen. Im Rahmen der Edition Les Arts Florissants erscheinen bei harmonia mundi seit 2016 Neueinspielungen sowie Neuauflagen älterer Aufnahmen, die seit längerer Zeit nicht mehr erhältlich sind. Im Bestreben, seine pädagogische Arbeit weiterzuentwickeln, rief William Christie gemeinsam mit Les Arts Florissants 2002 eine alle zwei Jahre stattfindende Akademie für junge Sänger – Le Jardin des Voix – ins Leben, die nun in Thiré in der Vendée, wo Christie lebt, stattfindet. Seit 2007 ist er Artist in Residence an der New Yorker Juilliard School, wo er zwei Mal im Jahr Meisterklassen gibt. 2012 gründete er das Festival Dans les Jardins de William Christie, für das er jedes Jahr in seinen Gärten in Thiré junge Musiker aus der Juilliard School sowie Musiker und Sänger von Les Arts Florissants versammelt. Im November 2008 wurde William Christie in die französische Académie des Beaux-Arts gewählt, und im Januar 2010 hielt er unter der Kuppel des Institut de France seine Antrittsrede. 2018 wurde er in Anwesenheit der französischen Kulturministerin Françoise Nyssen von der Organisation Le Bureau Export zum Weltbotschafter der französischen Kultur ernannt.

Weitere Informationen auf seiner Homepage:

https://www.arts-florissants.com/main/en_GB/william-christie-musical-director,-founder.html

 

19.12. Jan KRATOV wird 85

 Er studierte in den Jahren 1952-57 am Konservatorium von Baku und trat bereits während dieser Zeit dort in Rundfunksendungen auf. 1957-59 war er am Opernhaus von Nowosibirsk engagiert, wo er u.a. den Valentin im »Faust« von Gounod, den Germont-père in »La Traviata«, den Eugen Onegin von Tschaikowsky, den Jeletzky in dessen »Pique Dame«, den Venezianischen Gast in »Sadko« von Rimsky-Korssakow, den Orlofsky in der »Fledermaus« und den Petruccio in »Der Widerspenstigen Zähmung« von Schebalin sang. 1959 wechselte er an das Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau, an dem er für mehr als 30 Jahre bis zur Aufgabe seiner Karriere 1989 auftrat. Seine großen Bühnenrollen waren hier der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Robert in Tschaikowskys »Jolanthe«, der Fernando in der »Verlobung im Kloster« von Prokofjew und der Andrej Bolkonski in dessen »Krieg und Frieden«, der Ugo in »Via del corno« von Moltschanow, der Don Jerom in »Doroteja« und der Kozlewitsch in »Das goldene Kalb« von Chrennikow, der Martini in »Il Tafano« von A. Spadavecchia, der Barinkay im »Zigeunerbaron« und der Boccaccio in der gleichnamigen Operette von F. von Suppé. 1979 wurde ihm der Titel Verdienter Künstler der UdSSR verliehen.

 

19.12. Willard COBB wird 90

 Er studierte am Tusculum College zunächst Klavierspiel (1947-51), dann am Oberlin College (seit 1957) und am Trinity College of Music (seit 1961) Gesang. Er wurde als Konzertsänger durch Auftritte in seiner amerikanischen Heimat, in England wie in Deutschland bekannt. 1964-70 sang er als Tenor im Studio der frühen Musik München zusammen mit der Mezzosopranistin Andrea von Ramm und Instrumentalsolisten vor allem mittelalterliche Vokalwerke. Dabei trug er ein umfangreiches Repertoire aus dem Bereich des Oratoriums und der religiösen Vokalmusik vor. Auch auf dem Gebiet des Liedgesangs beherrschte er ein weit gespanntes Repertoire. Er gab Konzerte im englischen Rundfunk BBC, im Bayerischen Rundfunk München und trat mehrfach in Fernsehsendungen auf. Seit 1979 wirkte er im pädagogischen Bereich an der St. Louis University.

Von seiner Stimme sind zahlreiche Schallplattenaufnahmen vorhanden; diese erschienen auf den Marken Telefunken (Minnelieder), Odeon, HMV und Musical Heritage Society; Decca-Video (»Giulio Cesare« von Händel).

 

20.12. Milena MORAČA  wird 65

Sie studierte an der Musikakademie von Ljubljana (Laibach) bei Ondina Otta. Sie war Preisträgerin beim Internationalen Gesangwettbewerb von Udine. 1978 debütierte sie am Theater von Maribor (Marburg a.d. Drau), wo sie bereits in der ersten Spielzeit die Frasquita in »Carmen«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, Partien in »Le donne curiose« von Wolf-Ferrari und in der Uraufführung der Oper »Gorenjski slavcek« des slowenischen Komponisten A. Förster sang. 1981 wurde sie an die Slowenische Nationaloper in Ljubljana berufen, an der sie seitdem eine große Karriere in einem vielseitigen Repertoire hatte. Sie sang Partien wie die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Despina in »Così fan tutte«, den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro«, die Gilda im »Rigoletto«, die Traviata, die Lucia di Lammermoor, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Mimi wie die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Jenufa in der Oper gleichen Namens von Janácek, die Myrtocle in »Die toten Augen« von E. d’Albert und die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«. Sie trat auf der Bühne wie im Konzertsaal auch gern in zeitgenössischen, vor allem in Werken slowenischer Komponisten, auf. Sie gastierte u.a. an der Kroatischen Nationaloper in Zagreb, an den Theatern von Rijeka und Novi Sad, in Maribor und am Opernhaus von Ankara. 1996 wurde sie mit dem Staatspreis der Slowenischen Republik ausgezeichnet.

 

21.12. Kimberly BARBER wird 60

 Nach ihrer Ausbildung debütierte sie 1985 an der Calgary Opera (Kanada) als Hänsel in Humperdincks »Hänsel und Gretel«. Sie trat in den folgenden Jahren in ihrer kanadischen Heimat wie auch in Europa vor allem in Travestierollen auf, so als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, als Lazuli in »L`Étoile« von E. Chabrier und in »Cendrillon« von Massenet. 1989-94 gastierte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart, als Cherubino in »Le nozze di Figaro«, als Dorabella in »Così fan tutte« und als Rosina im »Barbier von Sevilla«. Bei der English National Opera London hörte man sie als Pauline in »Der Spieler« von Prokofjew. 1999 sang sie an der Canadian Opera Toronto die Titelpartie in der Oper »Serse« von Händel, am Opernhaus von Seattle sehr erfolgreich die Erika in »Vanessa« von Samuel Barber. 2001 gastierte sie an der Grand Opéra Paris als Titelheld in Händels »Ariodante« und als Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, Hinzu kam eine internationale Karriere als Konzertsolistin; als solche sang sie u.a. in Chicago, in Cincinnati, New York und in Tokio. 1994 trat sie als Konzertsängerin in der Londoner Wignore Hall auf.

Schallplatten: DGG (Concepcion in »L’Heure Espagnole« von M. Ravel).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://kimberlybarber.com/

 

21.12. Michael TILSON THOMAS wird 75

Er studierte an der University of Southern California Klavier bei John Crown, Komposition und Dirigieren bei Ingolf Dahl. Als junger Pianist spielte er 1963 in Los Angeles u. a. mit Gregor Platigorsky und Jascha Heifetz. Unter der Aufsicht Igor Strawinsky wirkte er an der Weltersteinspielung der vierhändigen Version für Klavier des Sacre du printemps mit. 1966 war er Assistenzdirigent in Bayreuth und gewann 1969 den Koussevitzky-Preis in Tanglewood. 1973 wurde er Chefdirigent des Buffalo Philharmonic Orchestra und dirigierte regelmäßig beim Boston Symphony Orchestra, London Symphony Orchestra (1988–95 Chefdirigent, gegenwärtig Principal Guest Conductor) und Los Angeles Philharmonic Orchestra. 1990 führte er seine Komposition Aus dem Tagebuch der Anne Frank auf. Weitere Kompositionen von ihm sind u. a. Showa/Shoah, Urban Legend, Island Music, Notturno, Street Song, Agnegram. Tilson Thomas lebt offen homosexuell in San Francisco.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://michaeltilsonthomas.com/

 

22.12. Jean RIGBY wird 65

 Sie war zunächst als Schullehrerin in Liverpool tätig, bevor es zur Ausbildung ihrer Stimme kam. Sie besuchte die Birmingham School of Music als Schülerin von Janet Edmunds, dann die Royal Academy of Music London (Lehrerin: Patricia Clark) und schließlich das National Opera Studio London. Als erste Rolle übernahm sie 1982 bei der English National Opera London die Mercedes in »Carmen« und hatte dort 1987 als Carmen, 1988 als Octavian im »Rosenkavalier« aufsehenerregende Erfolge. Hier sang sie eine Vielzahl von Partien: die Maddalena im »Rigoletto«, die Marina im »Boris Godunow« von Mussorgsky, die Blanche in Prokofjews »Der Spieler«, die Titelfigur in Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1989 die Penelope in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, 1990 die Ursula in »Béatrice et Bénédict« von Berlioz, 1991 die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky, 1995 die Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1998 die Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, 1999 die Helena in »King Priam« von M. Tippett. 1986 nahm sie dort an der Uraufführung der Oper »The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle teil. Bei der Chelsea Opera Group übernahm sie die Lady Essex in einer konzertanten Aufführung der Krönungsoper »Gloriana« von Britten, in der Festival Hall London sang sie das Alt-Solo im Requiem von Verdi. 1983 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Tebaldo in Verdis »Don Carlos«. Beim Glyndebourne Festival wirkte sie 1984 und 2001 als Hippolyta in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1985 als Mercedes, 1985 und 1990 als Nancy in »Albert Herring« von Benjamin Britten, 1997 als Irene in Händels »Theodora«, 1999 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1999 und 2004 als Eduige in Händels »Rodelinda«, 2001 und 2005 als Emilia in Verdis »Otello« und 2012 als Förstersfrau und Eule in Janáceks »Das schlaue Füchslein« mit. Am 10.8.2010 sang sie hier in der Uraufführung der Oper »Love and Other Demons« von Peter Eötvös die Martina Laborde. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 2001 die Eduige, 2010 die Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und 2012 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 1986 gastierte sie am Opernhaus von Zürich als Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel, 1991 an der Covent Garden Oper London als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« und an der Scottish Opera Glasgow als Carmen. 1992 übernahm sie beim Buxton Festival die Isabella in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, 1995 beim Garsington Festival die Titelrolle in »La Cenerentola«, 1996 bei den gleichen Festspielen den Idamante in »Idomeneo« von Mozart. In den USA trat sie an der Oper von San Diego als Nicklausse, 1996 in Seattle als Charlotte im »Werther« von Massenet auf. Sie hatte dazu eine bedeutende Karriere im Konzertsaal, wo sie u.a. in Werken von J.S. Bach, Händel und Gustav Mahler auftrat. Verheiratet mit dem Direktor James Hayes.

Lit: R. Milnes: Jean Rigby (in »Opera«, 1997).

Schallplatten: Philips (»Rigoletto«, »Elias« von Mendelssohn), Hyperion-Koch (»L’Enfance du Christ« von Berlioz, »Juditha triumphans« von Vivaldi), Koch (Messe C-Dur von Beethoven), Chandos (Maddalena im (»Rigoletto«), Chandos/Koch »Paulus« von Mendelssohn), Opera Rara/Note 1 (Armelinda in »Cendrillon« von Pauline Viardot-Garcia

Collins (Kantaten von B. Britten), NMC (»The Mask of Orpheus« von H. Birtwistle); Arthaus-Video (Amastris in »Xerxes« von Händel; Mercedes in »Carmen«).

 

24.12. Ladislav MLEJNEK wird 60

 Biographie des tschechischen Bassisten auf Englisch:

https://www.narodni-divadlo.cz/en/artist/ladislav-mlejnek

 

24.12. Arnold ÖSTMAN wird 80

Er war 1979-92 Künstlerischer Leiter des berühmten Schlosstheaters in Drottningholm. Er war es, der dort die Praxis, klassische Opern auf zeitgenössischen Instrumenten zu spielen, einführte: Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, La Clemenza di Tito, Die Entführung aus dem Serail, La finta giardiniera, Die Zauberflöte, Iphigénie en Tauride, Iphigénie en Aulide und Orphée. Seine Tätigkeit in Drottningholm errang weltweite Anerkennung; seine künstlerischen Neuerungen formten die musikalische Landschaft der 1980er. Die Arbeit dieser Jahre ist hervorragend dokumentiert: Alle sieben Mozart Produktionen wurden vom schwedischen Fernsehen in Kooperation mit dem Bayrischen Rundfunk aufgezeichnet und 1991 anlässlich des 200. Todesjahres Mozarts als Serie durch die ARD ausgestrahlt. Des Weiteren wurden vier der Mozart-Opern und eine Oper von Gluck für den internationalen Markt auf CD aufgenommen. Außerhalb Schwedens dirigierte Östman ein weitgefächertes Repertoire u.a. an den Opernhäusern von London (Covent Garden), Wien (La clemenza di Tito 1991 an der Staatsoper und 1997 an der Volksoper), Parma, Triest, Köln, Bonn, Toulouse, Nizza, Wexford, Madrid, Washington, Lausanne, Paris (Garnier 1985 Le Siège de Corinthe und Bastille 1992 Le Nozze di Figaro), sowie bei den Schwetzinger Festspielen und den Wiener Festwochen. Auf sinfonischem Gebiet arbeitet Arnold Östman mit den großen europäischen Orchestern zusammen, darunter die Radioorchester von Hamburg, Frankfurt, Köln, Stuttgart und Baden-Baden; ebenso das Kölner Gürzenich Orchester, das Freiburger Barock Orchester, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das Orchestre National de France, die Academy of Ancient Music, das Kammerorchester Genf, das Königliche Concertgebouw Orchester Amsterdam und das holländische Radio Kammerorchester. Aktuelle und zukünftige Verpflichtungen umfassen Konzerte mit der Sinfonica Siciliana in Palermo; dem Scottish Chamber Orchestra; dem Schwedischen Radiosinfonie Orchester; den Göteborgs Symfonikern; den Sinfonieorchestern von Adelaide, Sydney und Melbourne in Australien; der Philharmonie Oslo; dem Gustav Mahler Kammerorchester; der Stockholm Sinfonietta; dem Swedish Chamber Orchestra; dem Rotterdam Philharmonic Orchestra; bei der Quincena Musical de San Sebastián; dem Residentie Orkest in den Haag und den Hamburger Philharmonikern, sowie dem WDR Rundfunkorchester in Köln. Wichtige Opernengagements sind: Die Zauberflöte in Graz, Die Entführung aus dem Serail beim Aspen Music Festival, Le Nozze di Figaro und La Sonnambula in Malmö, eine Ballett Einstudierung der Schöpfung in Leipzig und Orphée in Buenos Aires. Von den Drottningholmer Mozart Produktionen liegen Aufnahmen der drei großen da Ponte Opern und der Zauberflöte auf DECCA vor. Auch für Naxos Records hat Arnold Östman eine Reihe von Opern eingespielt. Darüber hinaus schuf und dirigierte er im Laufe seiner Karriere die Musik für zwei Fernsehfilme über Gustav III. und Königin Christina von Schweden. Beide Filme gewannen den Prix d’Italia.

 

25.12. Giuseppe DE MATTEIS wird 65

 Er studierte am Conservatorio Francesco Cilea in Reggio Calabria und debütierte 1978 am Teatro Nuovo von Spoleto als Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«. Im folgenden Jahr trat er am gleichen Haus in »La Cenerentola« von Rossini auf. Bei den Festspielen von Montepulciano wirkte er in Aufführungen der »Dreigroschenoper« von Kurt Weill mit, in Alessandria gastierte er im »Falstaff« von Verdi, in Monza im »Rigoletto« wie in Puccinis »La Bohème«, in Cosenza in der Oper »Amalia« von E. Capizzano. An der Oper von Frankfurt a.M. und in Messina trat er in »Guglielmo d’Aquitania«, in Messina, in Novara und Turin in »Bastien und Bastienne« von Mozart auf. An weiteren italienischen Opernhäusern hörte man ihn in Partien, hauptsächlich aus dem Bereich der italienischen Oper. 1989 trat er bei den Festspielen von Macerata als Curio in »Giulio Cesare« von Händel auf.

Schallplatten: Bongiovanni (»La Gazzetta« von Rossini).

 

26.12. Patrick FOURNILLIER wird 65

Seit seinem Debüt 1986 (als Einspringer für Emmanuel Krivine in Nîmes mit Verdis Il Corsaro) hat sich Patrick Fournillier weltweit als Dirigent einen Namen gemacht. Er war 1988-2004 Musikdirektor der Opéra de St. Étienne und hat 1990 das Festival Massenet ins Leben gerufen. Er stand u.a. am Pult des Orchestre de la Suisse Romande, der Tschechischen Philharmonie, des Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, des Orchestre National de Lyon, des Bournemouth Symphony Orchestra, des English Chamber Orchestra, der Prager Philharmoniker, des San Francisco Symphony Orchestra, des Orchesters der Metropolitan Opera New York, des BBC Symphony Orchestra sowie des Orchestre de Paris. 1997-2002 war er Musikdirektor des Toscanini-Sinfonieorchesters in Parma. Zu seinen Tonträgeraufnahmen gehören Solo-Recitals mit Natalie Dessay und Rockwell Blake, Gesamtaufnahmen der Massenet-Opern Cléopâtre, La Vierge, Esclarmonde und Grisélidis (beide mit einem Orphée d’Or ausgezeichnet), Le Cid, Cendrillon, Hérodiade, Chérubin, Don Quichotte, Thérèse, Le Roi de Lahore, Panurge, sowie – auf DVD – Lucia di Lammermoor aus dem Teatro Carlo Felice Genua. Als Operndirigent war Patrick Fournillier u.a. an der Scala di Milano (neben Ballettabenden u.a. 1997 Faust und 2008 Cyrano de Bergerac), an der Opéra de Paris (1988 Der Nussknacker), an der Welsh National Opera, der Bayerischen Staatsoper (2008 Werther), der Semperoper in Dresden, dem Palau des les Arts in Valencia sowie an den Opernhäusern von Rom, Bologna, Venedig, Florenz, St. Gallen, Genf (Le Postillon de Lonjumeau), Washington, Seattle, Montréal, Zagreb, Zürich und Kairo zu erleben. Zu seinen Verpflichtungen der jüngsten Zeit zählen Don Quichotte und Carmen in Turin, Werther an der Opéra des Flandres, Lucia di Lammermoor an der Deutschen Oper Berlin, Dialogues des Carmélites in Oslo, Pagliacci und Cavalleria rusticana in Seattle sowie Les Pêcheurs de Perles am Opernhaus Zürich, Thaïs in Los Angeles, Les Pêcheurs de Perles in Parma, L’Étoile in Amsterdam und Carmen in Barcelona.

 

27.12. Francesco MUSINU wird 60

 Biographie des italienischen Bassisten auf Italienisch: http://www.ouverture.net/francescomusinu.html

 

27.12. Virginie WALTEROVÁ wird 65

 Informationen über die tschechische Mezzosopranistin auf ihrer Web-Seite: http://www.virginiewalterova.com/index.html

 

27.12. Isola JONES wird 70

 Die farbige Sängerin debütierte nach ihrer Ausbildung an der Northwestern University und in New York direkt an der Metropolitan Oper New York, und zwar im Oktober 1977 als Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Sie blieb bis 1991 Mitglied dieses traditionsreichen Opernhauses und kam dort in insgesamt 505 Vorstellungen in einer Vielfalt von Partien zu bedeutenden Erfolgen; so sang sie u.a. die Maddalena im »Rigoletto«, die Lola in »Cavalleria rusticana«, die Myrtale in »Thais« von Massenet, die 3. Dame in der »Zauberflöte«, die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Mercédes in »Carmen«, die Margret in Alban Bergs »Wozzeck«, den Madrigalisten in »Manon Lescaut« von Puccini, die Mutter in »L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, die Flosshilde im »Rheingold«, die Ninetta in Verdis »I Vespri Siciliani«, die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Dangeville in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, die Smaragdi in »Francesca da Rimini« von Zandonai, die Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Rolle der Strawberry Woman in »Porgy and Bess« von G. Gershwin, die Carmen (ihre größte Kreation) und die Federica in Verdis »Luisa Miller«. 1988 gastierte sie sehr erfolgreich in Cincinnati als Carmen, 1991 als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«. 1985 unternahm sie zusammen mit der Truppe »Ambassadors of Opera« eine Südostasien-Tournee, bei der sie als Carmen und als Amneris in »Aida« auftrat. 1989 sang sie beim Festival von Spoleto, 1990 an der Oper von Dallas die Giulietta. Eine große Karriere konnte sie auch als Konzertsolistin entwickeln; so sang sie in zahlreichen Aufführungen mit den Sinfonieorchestern von Chicago, Cleveland und Boston und 1982 in New York in einem Gala-Konzert zusammen mit dem großen Tenor Placido Domingo. Hinzu kamen weitere Gastspiele und Rundfunkauftritte.

Schallplatten: Decca (»Porgy and Bess«, Mary in »Der fliegende Holländer«), RCA (Lola in »Cavalleria rusticana«, »Les Noces« von Strawinsky).

 

27.12. Grayson HIRST wird 80

 Er durchlief eine sehr gründliche Ausbildung an der Music Academy of the West Santa Barbara bei Martial Singher, an der Juilliard School of Music New York bei Jennie Tourel, Christopher West und Tito Capobianco, bei Jan Popper in Los Angeles und bei Elemer Nagy in Aspen. 1969 Bühnendebüt in Washington als Ormindo in der gleichnamigen Barock-Oper von Cavalli. 1970 sang er in der Carnegie Hall New York den Tonio in »La Fille du Régiment« von Donizetti. Es kam zur Ausbildung einer großen Karriere an den führenden amerikanischen Operntheatern: in Boston und Cincinnati, in Pittsburgh und San Antonio, in San Francisco (1974 als Ormindo und 1978 als Lindoro in »L’Italiana in Algeri«) und Philadelphia, in Hartford und Houston/Texas, in San Diego und Washington, und bereits seit 1970 an der City Opera in New York, wo er seinen Wohnsitz nahm und als Konzertsänger wie als Gesanglehrer wirkte. Sein Repertoire für die Bühne besaß einen sehr großen Umfang; daraus seien genannt: der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Graf Almaviva in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, der Lyonel in Flotows »Martha«, der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, der Alfredo in »La Traviata«, der Don José in »Carmen«, der Des Grieux in »Manon« von Massenet, der Pelléas in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, der Rodolfo in »La Bohème«, der Titelheld im »Faust« von Gounod, der Roméo in dessen »Roméo et Juliette«, der Iopas in »Les Troyens« von Berlioz, der Roderick in »A long Christmas Dinner« von Hindemith und der Curley in »Of Mice and Men« von Carlisle Floyd. Bemerkenswert ist, dass der Künstler in einer Anzahl von Uraufführungen zeitgenössischer amerikanischer Opern mitwirkte, von denen nur »Padina« von Pasatieri (1966, Juilliard Opera Theatre New York), »The Scarlet Mill« von Zador (1968, Brooklyn College Opera), »Beatrix Cenci« von Ginastera (1971, Washington zur Eröffnung des neuen Opernhauses im Kennedy Center), »Lord Byron« von V. Thomson (1972, American Opera Center New York), »Bertha« von Ned Rorem (1968, Alice Tully Hall, Lincoln Center New York) und »Fables« von Aitken (1975, Library Hall des amerikanischen Kongresses Washington) erwähnt sein sollen. 1990 sang er in der New Yorker Carnegie Hall den Tonio im »Bajazzo«.

 

29.12. Leo DI MAURO wird 100

 Nach einer ersten Ausbildung durch Frau Mercedes Aicardi in Modena studierte er in Mailand bei Giulia Tess und bei den Pädagogen Armani und Boccazzi. 1940 gewann er den Concorso Nazionale di Canto in Florenz. Seine Bühnenkarriere fand in den Jahren 1945 bis 1951 statt. 1946 sang er am Teatro Alighieri Ravenna den Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1947 am Teatro Comunale Modena den Sparafucile im »Rigoletto«, 1949 in Cervia den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. 1951 wirkte er in Modena in der Uraufführung der Oper »Rossana« von Azzolini mit. Trotz weiterer Erfolge an führenden italienischen Opernbühnen gab er 1951 seine Opernkarriere auf und wurde jetzt ein bekannter Konzertsänger. So gab er Konzerte in Bologna und Novara, am Teatro Fenice Venedig, am Teatro Regio Parma, in Bari und Cesena und mit besonderem Erfolg an der Mailänder Scala. Er betätigte sich als Gesangpädagoge und als Dirigent von Chören, u.a. eines bekannten Kinderchores in Massa Finalese. Später befasste er sich mit Aktivitäten auf den Gebieten der Malerei wie der Musikkritik. Sein Sohn, Daniele Rubboli, wurde als Musikschriftsteller bekannt (»Le Voci raccontate«).

In der Edition Bongiovanni wurde eine Schallplatte »Le grandi Voci Romagnole« herausgebracht, auf der er das Lied »Ideale« von Tosti singt.

 

30.12. Sir Antonio PAPPANO wird 60

 Als Sohn italienischer Eltern in London geboren, studierte er in den USA Klavier, Komposition und Dirigieren. Sein internationales Debüt gab Pappano an der Den Norske Oper in Oslo zu deren musikalischen Direktor er 1990 ernannt wurde. In gleicher Position wirkte er 1991-2002 am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Zu seinen wichtigsten internationalen Stationen zählen seine Debüts an der Wiener Staatsoper  (1993 Siegfried), an der Metropolitan Opera in New York (1997 Eugen Onegin) und bei den Bayreuther Festspielen (1999 Lohengrin). Er dirigierte viele international bedeutende Orchester, darunter das New York Philharmonic Orchestra, Chicago Symphony, Philadelphia Orchestra, Cleveland Orchestra, die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Staatskapelle Dresden, die Staatskapelle Berlin, das Royal Concertgebouw Orchestra, das London Symphony Orchestra und das Chamber Orchestra of Europe. Sir Antonio Pappano ist seit Oktober 2005 musikalischer Direktor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, nachdem er bereits im September 2002 musikalischer Direktor des Royal Opera House  Covent Garden in London wurde. 2005 zeichnete die Royal Philharmonic Society Pappano als Dirigent des Jahres aus und im gleichen Jahr erhielt er auch den prestigeträchtigen Abbiati-Preis für sein Dirigat der Requien von Brahms, Britten und Verdi zusammen mit den Ensembles der Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Im Frühjahr 2007 wurde er zum Accademico Effettivo di Santa Cecilia berufen. In 2013 wurde er bei den International Opera Awards als Dirigent des Jahres geehrt.  Im April 2014 debütierte er am Teatro alla Scala in Mailand mit Berlioz‘ Les Troyens, eine Produktion, die als beste Oper mit dem „Premio Abbiati della Critica Musicale Italiana“ ausgezeichnet wurde, dem renommiertesten italienischen Musikpreis. Viele der zahlreichen Aufnahmen von Sir Antonio Pappano zusammen mit dem Orchester und dem Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia für Warner Classics haben bedeutende internationale Anerkennung erfahren: Brittens War Requiem und Rossinis Ouvertüren sowie Verdis Aida (Echo Klassik Preisträger 2016 als „Dirigent des Jahres“), Tschaikowskis Klavierkonzert Nr.1 und Prokofjews Klavierkonzert Nr.2 mit der Pianistin Beatrice Rana. Für Decca Records entstanden Aufnahmen von Brahms Violinkonzert (Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia) und Bartóks Violinkonzert Nr. 1 (London Symphony Orchestra) mit der Solistin Janine Jansen sowie Schumanns Klavierkonzert mit dem Solisten Jan Lisiecki (Deutsche Grammophon). Zu weiteren CD Produktionen mit dem Orchestra dell’Accademia di Santa Cecilia gehören Nessun Dorma, Das Puccini Album mit Jonas Kaufmann, Schumanns Sinfonien Nr. 2 und Nr. 4, Elgars Sinfonie Nr. 1 (ICA Classics), das Album Verismo (DG) mit Anna Netrebko, Saint-Saëns Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie“ und Der Karneval der Tiere gemeinsam mit Martha Argerich sowie Bernsteins Sinfonien Nr. 1-3. Im Februar 2016 erhielten Sir Antonio Pappano und Mezzo-Sopranistin Joyce di Donato den 58. Grammy Award for Best Classical Solo Vocal Recording für ihr gemeinsames Album Joyce & Tony, erschienen bei Erato Classics. Für Bernsteins West Side Story und seine Sinfonien Nr. 1-3 zusammen mit dem Orchester und dem Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia wurde Pappano im April 2019 erneut mit dem Abbiati Preis als bester Dirigent ausgezeichnet.  2012 erteilte ihm die Queen den Ritterschlag für seine Verdienste um die Musik und im gleichen Jahr erfolgte die Ernennung zum Cavaliere di Gran Croce dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana. Im März 2015 verlieh ihm die römische Tor Vergata Universität die Ehrendoktorwürde und im Mai 2015 zeichnete die Royal Philharmonic Society Antonio Pappano als 100. Preisträger seit der Gründung des Preises 1870, mit der Goldmedaille aus, welche die höchste Auszeichnung dieser Institution darstellt. Damit reiht er sich in einen erlesenen Kreis von Musikern ein, dem unter anderem Brahms, Elgar, Strauss, Strawinsky und Britten angehören.

 

30.12. Roberto ABBADO wird 65

Er wurde in eine Musikerfamilie hineingeboren und erhielt seine Dirigierausbildung bei Franco Ferrara am Teatro La Fenice in Venedig und an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Er war 1991-98 Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters und gastiert am Pult so bedeutender Orchester wie dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester, dem Orchestre National de France, dem Orchestre de Paris, der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Israel Philharmonic Orchestra. In seiner Heimat Italien ist er u.a. den Orchestern der Mailänder Scala, des Maggio Musicale Fiorentino, der RAI in Turin und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia eng verbunden. In den Vereinigten Staaten ist er seit 2005 Artistic Partner des Saint Paul Chamber Orchestra und tritt regelmäßig mit den Symphonieorchestern von Boston, Philadelphia, Chicago, Atlanta, St. Louis, San Francisco und Houston auf. An der Mailänder Scala dirigierte er als erste Oper 1981 Il Sosia von Flavio Testi; bis 2011 leitete er an diesem Haus viele Vorstellungen der Opern La Pietra del Paragone, Il barbiere di Siviglia, Don Pasquale, Riccardo III von Flacio Testi, La Gioconda, Lucia di Lammermoor und La donna del lago. Als Operndirigent hat Roberto Abbado zahlreiche Neuproduktionen an führenden Häusern geleitet, darunter La Cenerentola und I vespri siciliani an der Wiener Staatsoper, L’Amour des trois oranges, Aida und La Traviata an der Bayerischen Staatsoper, Le Comte Ory, Attila, I Lombardi alla prima crociata, Il barbiere di Siviglia, Anna Bolena und Henzes Phaedra beim Maggio Musicale Fiorentino, Simon Boccanegra und La clemenza di Tito in Turin, La donna del lago an der Opéra national de Paris, Fedora an der Metropolitan Opera in New York, Don Giovanni an der Deutschen Oper Berlin, Ermione, Zelmira und Mosè in Egitto beim Rossini Opera Festival in Pesaro, La Gioconda und Maometto II in Rom, Macbeth und Parsifal in Bologna und Così fan tutte in Bari sowie La Traviata auf einem Hong Kong-Gastspiel des Teatro San Carlo in Neapel. Die Produktion von Mosè in Egitto aus Pesaro wurde 2012 mit dem renommierten Premio Franco Abbiati ausgezeichnet. Roberto Abbado versteht sich als leidenschaftlicher Anwalt moderner und zeitgenössischer Musik und hat zahlreiche Werke zur Uraufführung gebracht, u.a. 2007 Fabio Vacchis Oper Teneke an der Mailänder Scala. Seine umfangreiche Diskografie umfasst u.a. preisgekrönte Einspielungen von I Capuleti e i Montecchi und Tancredi sowie zahlreiche DVD-Mitschnitte. 2009 wurde er mit dem Premio Franco Abbiati als Dirigent des Jahres ausgezeichnet.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.robertoabbado.com/?lang=en

 

30.12. Bernadette CULLEN wird 70

 Sie sang als erste Partien in ihrer Bühnenkarriere seit 1981 an der Australian Opera Sydney den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti, den Nicklausse und die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Angelina in Rossinis »La Cenerentola« (1987), die Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«. die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Sekretärin in »The Consul« von Menotti (1986), die Brangäne in »Tristan und Isolde« (Sydney und Adelaide 1990) und die Rosina im »Barbier von Sevilla«. Sie trat an weiteren Opernbühnen in Australien auf, so an der Queensland Opera als Donna Elvira im »Don Giovanni«, bei der Victoria State Opera als Prinzessin Eboli in Verdis »Don Carlos« und als Adalgisa in »Norma«. In einer konzertanten Aufführung von Mozarts »La clemenza di Tito« übernahm sie die Rolle der Vitellia und trat zusammen mit der großen Primadonna Joan Sutherland in einem Gala-Konzert in Perth auf. Nachdem sie beim Hongkong Festival als Dorabella in »Così fan tutte« gastiert hatte, kam sie nach England. Hier sang sie als erste Partie an der Welsh Opera Cardiff 1991 den Pagen Isolier in »Le Comte Ory« von Rossini. Als am 3.12.1991 das Stände-Theater Prag, an dem Mozarts »Don Giovanni« zweihundert Jahre zuvor uraufgeführt worden war, nach seiner Restaurierung wieder eröffnet wurde, sang sie die Donna Elvira. An der Welsh Opera wie an der Covent Garden Oper London folgten Auftritte als Leonora in »La Favorita« von Donizetti, am Teatro Massimo Palermo als Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell, an der Australien Opera Sydney als Cassandre in »La prise de Troyes« von Berlioz und als Amneris in »Aida« (1995). 1998 trat sie an der Australian Opera Sydney als Venus im »Tannhäuser« und als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns auf. 2000 trat sie am Opernhaus von Melbourne als Eboli auf, 2001 an der Australian Opera Sydney als Azucena im »Troubadour«. 2003 gastierte sie als Azucena an der Bayerischen Staatsoper München. Sie wurde auch als Konzertsolistin in einer internationalen Karriere bekannt; sie sang zusammen mit führenden Orchestern in Australien und in England, vor allem in Oratorien und religiösen Musikwerken (Stabat mater und Petite Messe solennelle von Rossini, Verdi-Requiem, »The Dream of Gerontius« von Elgar, 9. Sinfonie von Beethoven, Werke von Gustav Mahler).

Schallplatten: Argo (»The Bohemian Girl« von Balfe).

 

30.12. Bodil GØBEL wird 85

 Sie studierte Musik und Gesang am Königlichen Konservatorium von Kopenhagen und auch an der Musikakademie in Stockholm. Sie sang als erste Bühnenpartie 1959 die Despina in »Così fan tutte«. 1964 debütierte sie an der Königlichen Oper Kopenhagen, an der sie eine lange, erfolgreiche Karriere hatte. Sie trat an diesem Haus in einer Vielzahl von Partien aus dem lyrischen Repertoire auf: als Gräfin in »Figaros Hochzeit« und als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als Pamina in der »Zauberflöte« und als Marzelline im »Fidelio«, als Aase in »Drot og Marsk« von Heise, als Fjodor im »Boris Godunow« und als Pinguin in »Animalen« von Werle. Sie gastierte u.a. an der Jütländischen Oper Aarhus als Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und in der Oper »Den unge park« des zeitgenössischen dänischen Komponisten Ib Nørholm. Sie war gleichzeitig eine bekannte Konzert- und Oratoriensängerin.

Schallplatten: Unicorn (»Saul og David« von Carl Nielsen), Marco Polo (»Elverhöj« von Friedrich Kuhlau), Philips.

 

31.12. Karen HUFFSTODT wird 65


Als Kaiserin/ Frau ohne Schatten

Sie sang zu Beginn ihrer Karriere 1979 am Chicago Opera Theatre die Fiordiligi in »Così fan tutte« und trat dort 1983 auch als Titelheldin in Flotows »Martha« auf. Nach diesen (wohl mehr semi-professionellen) Auftritten wurde sie weiten Kreisen bekannt, als sie 1983 an der New York City Opera als Magda in »La Rondine« von Puccini debütierte. Im folgenden Jahr hörte man sie an den Opern von Fort Worth und Santa Fé. Sie kam 1984 nach Deutschland und wurde an das Opernhaus von Köln verpflichtet, wo sie u.a. als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« sehr erfolgreich war. Seit 1985 bestand ein Gastvertrag mit der Staatsoper Hamburg und mit dem Opernhaus Zürich, an dem sie u.a. in ihrer Glanzrolle als Donna Anna im »Don Giovanni« auftrat. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1987-96 in insgesamt neun Vorstellungen als Donna Anna, als Rosalinde in der »Fledermaus« und als Salome von R. Strauss. Sie unternahm weitere Gastspiele, vor allem an französischen Theatern, wobei sie sich in erster Linie als Mozart-Sängerin auszeichnete (Donna Anna, Konstanze, Fiordiligi). So gastierte sie 1985 am Théâtre des Champs Élysées Paris und 1986 beim Pariser Mozart Festival; 1988 sang sie an der Opéra-Comique Paris und in Toulouse die Titelpartie in »Thaïs« von Massenet; 1986 und 1988 gastierte sie in Nancy, 1990 am Opernhaus von Lyon als Salome in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss. 1989 hörte man sie in Amsterdam in einer konzertanten Aufführung von Händels »Alcina«, 1987 an der Oper von Sydney. Gleichzeitig setzte sie ihre Karriere in Nordamerika fort; hier trat sie 1985 in Washington (als Donna Anna), 1986 in Houston/Texas, 1987 in Los Angeles (als Musetta in »La Bohème«), 1988 in Miami (als Donna Anna), 1989 an der Philadelphia Opera, 1987 in Winnipeg (Kanada) auf. Am 23.11.1986 sang sie in Washington in der Uraufführung der Oper »Goya« von G.C. Menotti die Partie der Königin Maria-Luisa. 1991 gastierte sie in Toulouse und in Los Angeles wieder als Donna Anna, 1990-91 an der Opera North Leeds und mit deren Ensemble in Rotterdam, dann auch an der Covent Garden Oper London als Odabella in Verdis »Attila«. In der Saison 1989-90 trat sie an der Metropolitan Oper New York in insgesamt 15 Vorstellungen als Traviata und als Rosalinde auf, an der Oper von Antwerpen als Tosca, 1992 an der Opéra Bastille Paris als Chrysothemis in »Elektra«, 1994 dort als Salome von R. Strauss, an der Oper von Lyon als Turandot in der Oper gleichen Namens von Busoni. An der Berliner Staatsoper war sie 1993, in Hamburg 1995 als Salome von R. Strauss (eine weitere Glanzrolle der Sängerin) anzutreffen, bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1993 als Eglantine in »Euryanthe« von Weber, am Théâtre Châtelet Paris 1994 und an der Covent Garden Oper London 1996 als Sieglinde in der »Walküre«, in Montpellier 1994 als Fiora in Montemezzis »L‘Amore dei tre Re«. An der Mailänder Scala gastierte sie 1993 als Giulia in »La Vestale« von Spontini, 1994 als Sieglinde und 1996 in dem Monodram »Erwartung« von A. Schönberg. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1995 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, 1997 als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und 2000 als Brünnhilde in der »Walküre«. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1996 als Chrysothemis sowie als Mutter in einer konzertanten Aufführung von Dallapiccolas Oper »Il Prigioniero« sowie 1998 als Leonore im »Fidelio« auf. 1997 gastierte sie an der San Francisco Opera und in Rotterdam als Salome von R. Strauss, an der Oper von Washington als Chrysothemis, 1998 an der Oper von Monte Carlo und am Teatro Carlo Felice Genua als Isolde in »Tristan und Isolde«. 1998 trat sie beim Maggio Musicale Fiorentino in der Titelrolle von Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk« auf, am Teatro Massimo Palermo als Elisabeth im »Tannhäuser«. 1999 Gastspiel an der Staatsoper von Dresden als Katerina Ismailowa in »Lady Macbeth von Mzensk«. 2000 gastierte sie an der Oper von Washington als Kundry im »Parsifal« (mit Placido Domingo in der Titelpartie). Von ihren Bühnenpartien sind noch die Titelfigur in »Agrippina« von Händel, die Amelia in Verdis »I Masnadieri«, die Fürstin in »Rusalka« von Dvorák und die Ensoleillad in »Chérubin« von Massenet (Santa Fé, 1989) zu nennen. Auch im Konzertbereich kam sie zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: Virgin (Titelfigur in »Salome« von R. Strauss), Sony (»La Vestale« von Spontini).

 

 

 

 

Diese Seite drucken