GEBURTSTAGE IM DEZEMBER 2016
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der OListe: Walter Nowotny
1.12. Eric HALFVARSON wird 65
Als Großinqisitor (Don Carlo) mit F. Furlanetto
Nach seiner ersten Ausbildung war er 1977-78 im Opernstudio der Houston Opera/Texas und wurde bereits in kleineren Partien an diesem Haus eingesetzt. Es kam dann zu einer schnellen Entwicklung seiner Bühnenkarriere. 1979 sang er an der Oper von Chicago, 1980 wieder an der von Houston den Sarastro in der »Zauberflöte«. 1981 wirkte er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Oper »Hamlet« von Ambroise Thomas mit. 1981-83 sang er an der San Francisco Opera den Grafen Ceprano im »Rigoletto«, den Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Oroe in »Semiramide« von Rossini, den Polizeiinspektor in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, den Grafen von Gormas in Massenets »Le Cid«, den Marquis de la Force in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, den Surin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Angelotti in »Tosca« und den Lodovico in Verdis »Otello«; auch später gastierte er noch oft an der Oper von San Francisco, so 1990 als Fasolt und als Hagen im Nibelungenring, 1993 als Ochs im »Rosenkavalier«, 1997 als Daland in »Der fliegende Holländer« und als Gremin in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, 1999 als Fafner und als Hagen im Nibelungenring, 2006 als Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini, 2007 als Landgraf im »Tannhäuser« und 2009 nochmals als Lodovico. 1983 gastierte er in Baltimore, seit 1983 fast regelmäßig an der Washington Opera. 1983 wirkte er beim Festival von Spoleto in der europäischen Erstaufführung der Oper »Antony and Cleopatra« von Samuel Barber mit. Weitere Erfolge brachten Auftritte an der Canadian Opera Toronto (1984), in San Antonio (1984), an der Miami Opera (1985, 1987, 1989), in Pittsburg (1985 als Oroveso in »Norma«), an der Oper von Dallas (1986), an der Cincinnati Opera (1986 und 1987) und an der Oper von Santa Fé (1989 als Ochs). 1986 wirkte er in St. Louis in der amerikanischen Erstaufführung der wieder entdeckten Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« mit, 1986-87 war er am Opernhaus von Köln engagiert. Am 19.1.1988 wirkte er an der Oper von Dallas in der Uraufführung der Oper »The Aspern Papers« von Dominick Argento mit. 1990-91 sang er an der Oper von Dallas den Hunding in der »Walküre« und den Galitzky in »Fürst Igor« von Borodin, 1991 am Theater von Montpellier den Landgrafen. In Montreal trat er 1991 als Ochs, in Chicago als Enobarbus in »Antony and Cleopatra« von Samuel Barber, am Teatro Fenice Venedig (und 1996 am Théâtre Châtelet Paris) als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« auf; in Santa Fé sang er 1991-92 den Morosus in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und den Ochs, 1993 den La Roche im »Capriccio« von R. Strauss. Beim Holland Festival 1992 gastierte er als König in F. Schrekers Oper »Der Schatzgräber«, 1993 in Houston/Texas als Ramfis in »Aida«. 1993 debütierte er als Sarastro an der Metropolitan Oper New York, an der er seither in mehr als 120 Vorstellungen auch den Ochs, den Sparafucile im »Rigoletto«, den Ramfis, den Hagen, den Truffaldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Comte des Grieux in »Manon« von Massenet, den König Heinrich im »Lohengrin«, den Fasolt, den Hunding, den Fafner, den Grafen Waldner in »Arabella« von R. Strauss, den Rocco im »Fidelio«, den Commendatore im »Don Giovanni«, den Titurel im »Parsifal«, den Tiresias in »Oedipus Rex« von Strawinsky, den Papst Clemens in »Benvenuto Cellini« von Berlioz und den Großinquisitor in »Don Carlos« gesungen hat. Bei den Festspielen von Bayreuth übernahm er 1994-98 und 2010 die Partien des Fafner und des Hagen im Nibelungenring, 1996-97 und 2000 den Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 2000 den König Heinrich. 1995 hörte man ihn an der Oper von Washington als Ochs, 1996 an der Pariser Bastille Oper als Claggart in B. Brittens »Billy Budd«, 1997 an der Oper von Dallas als Ochs, 1998 am Teatro Colón Buenos Aires als Hagen. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1998 als König Heinrich; seiter trat er hier auch als Großinquisitor in »Don Carlos«, als Daland, als Sarastro, als Claggart, als Hagen, als Commendatore und als Hunding auf. 1999 sang er an der Miami Opera den Banquo in Verdis »Macbeth«, in New York die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung von »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas, in Los Angeles den Capellio in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«. An der Covent Garden Oper London debütierte er 2000 als Claggart und gastierte hier danach auch als Sparafucile, als Moser in Verdis »I Masnadieri«, als Doktor im »Wozzeck« von A. Berg, als Hunding, als Gremin, als Rocco, als Großinquisitor in »Don Carlos«, als Commendatore, als Ashby in »La fanciulla del West«, als Fafner und als Melcthal in Rossinis »Guillaume Tell«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Großinquisitor in »Don Carlos« und als Hagen. Sein Bühnenrepertoire enthielt vor allem Partien aus dem seriösen Stimmfach, darunter noch den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, den Basilio im »Barbier von Sevilla« und den Colline in Puccinis »La Bohème«. Er trat auch als Solist im Konzertsaal in Erscheinung.
Schallplatten: New World Records (Enobarbus in »Antony and Cleopatra« von S. Barber, Mitschnitt vom Spoleto Festival 1983), EMI (»Don Carlos« von Verdi), Erato (Claggart in »Billy Budd« von B. Britten); Bondy-Video (Großinquisitor im »Don Carlos« von Verdi, Paris 1996).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://erichalfvarson.com/
1.12. Daniela MAZZUCATO wird 70
Studium am Conservatorio Benedetto Marcello in Venedig bei Paolo Mirko Bononi. Bühnendebüt 1966 am Teatro Fenice Venedig als Gilda im »Rigoletto«. 1967 Gewinnerin des Gesangwettbewerbs von Busseto, 1968 und 1970 Preisträgerin beim Concours von Parma. Die Künstlerin sang in Italien an den großen Opernhäusern, darunter am Teatro San Carlo Neapel, in Venedig (1968 die Dirce in Cherubinis »Medea«) und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1971 den Pagen Oscar in Verdis »Maskenball«). An der Mailänder Scala sang sie 1970-71 die Sandrina in Mozarts »La finta giardiniera«, 1974 die Gismonda in Cimarosas »Il marito disperato«, die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Ninetta in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«, 1976 die Despina in »Così fan tutte« und die Sophie in Massenets »Werther«, 1977 den Pagen Oscar, 1978 das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und 1994 die Musetta in »La Bohème«. Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Deutschen Oper Berlin, am Nationaltheateroper von Prag und bei den Bregenzer Festspielen (1975 als Norina in »Don Pasquale« und 1976 als Corilla in Donizettis »Viva la mamma«). 1990 sang sie mit großem Erfolg in Rom die Valencienne in Lehárs »Die lustige Witwe«, am Teatro Verdi Triest die Adina in »L’Elisir d’amore«, am Teatro Carlo Felice Genua und 1995 an der Oper von Toulouse die Musetta. 1995 trat sie an der Oper von Rom als Despina auf, 1996 am Teatro Massimo Palermo als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck. 1997 sang sie an der Oper von Rom die Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von B. Britten, an der Oper von Tel Aviv die Musetta, 1998 bei den Festspielen von Glyndebourne die Despina, am Teatro Comunale Bologna die Gasparina in »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari und, ebenfalls 1998, am Teatro San Carlo Neapel die Pipsi in der Operette »Eva« von Fr. Lehár. 1999 hörte man sie am Teatro San Carlo Neapel, 2000 am Teatro Comunale Ferrara als Despina, im gleichen Jahr am Teatro Regio Turin in »Orphée aux enfers« von J. Offenbach. Ihr Repertoire enthielt an erster Stelle die großen Koloraturpartien des italienischen Repertoires, doch widmete sich die Sängerin einerseits auf der Bühne wie im Konzertsaal der Gestaltung von Barockmusik, andererseits dem zeitgenössischen Musikschaffen. Zeitweilig verheiratet mit dem Tenor Sergio Tedesco (1928-2012), der gleichfalls in Italien eine erfolgreiche Karriere hatte. Das Künstlerehepaar ging von seinem Wohnsitz in Abano Terme aus einer umfassenden Gastspieltätigkeit nach. Später verheiratet mit dem Tenor Max-René Cosotti (* 1950).
Schallplatten: DGG (»Duetti di Camera« von Agostino Steffani), Erato (»Serenata a Trè« von Vivaldi), Legendary Recordings (Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera«, Aufnahme aus der Scala von 1977), Claque Disques (»Medea« von Cherubini), Fonit Cetra (»Il Campiello« von Wolf-Ferrari), Memories (»Il matrimonio segreto«), Bella Voce (Corilla in »Viva la mamma« von Donizetti, Bregenzer Festspiele 1976).
1.12. Rudolf BUCHBINDER wird 70
Als Fünfjähriger wurde er jüngster Student an der Hochschule für Musik in Wien. Sein erstes öffentliches Konzert gab er mit neun Jahren. 1958 wurde er an der Musikhochschule Wien in die Meisterklasse von Bruno Seidlhofer aufgenommen, der auch Friedrich Gulda angehörte. 1961 gewann er mit dem Wiener Trio den 1. Preis bei einem Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks. 1962 erhielt er die Lipatti-Medaille. Danach betätigte sich er vor allem als Kammermusiker. Der Geiger Josef Suk und der Cellist János Starker waren seine Partner. Seither trat er mit allen großen Orchestern und Dirigenten auf. Gelegentlich hat er auch selbst vom Klavier aus dirigiert, etwa in Konzerten mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken. Im Lauf seiner Karriere eignete er sich ein beeindruckendes Repertoire an, welches von klassischen wie romantischen bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts reicht. So war Buchbinder verantwortlich für die Uraufführung von Werken von Gottfried von Einem und von Gerhard Wimberger (2. Klavierkonzert 1984). Bekannt wurde er vor allem als Beethoven-Spezialist. Er hat mehr als 200 Tonträger eingespielt. 1976 gewann er den Grand Prix du Disque für die Aufnahme sämtlicher Klavierwerke von Joseph Haydn. Seit 2007 ist Buchbinder zudem Künstlerischer Leiter des neuen Musik-Festivals Grafenegg auf Schloss Grafenegg (Niederösterreich). 2009 hatte Buchbinder einen Auftritt in dem preisgekrönten Dokumentarfilm der beiden Regisseure Lillian Franck und Robert Cibis, Pianomania. Der Film fand national und international großen Anklang, wurde bei vielen Festivals gefeiert und in den Katalog des Goethe-Instituts aufgenommen. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Literatur und wirkt als Amateur-Maler.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.buchbinder.net/
1.12. Carlos MONTANÉ wird 75
Seine Ausbildung erfolgte nacheinander am New England Conservatory, bei Frederick Jagel in Boston, bei Gibner King in Portland und bei Jerome Lo Monaco in New York. Bühnendebüt 1970 an der New York City Opera in der Rolle des Alfredo in Verdis »La Traviata«, nachdem er durch die erfolgreiche Teilnahme an mehreren Gesangwettbewerben entsprechende Stipendien erhalten hatte. In den Jahren 1970-72 sang er an der City Opera New York auch den Rodolfo in »La Bohème«, den Cavaradossi in »Tosca« und den Gustavus (Riccardo) in Verdis »Maskenball«. Er gastierte u.a. an den Opern von Seattle (1972 als des Grieux in »Manon« von Massenet), Houston/Texas (1975 als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«) und Philadelphia (1975 als Herzog im »Rigoletto«). In Europa trat er erstmals 1972 am Opernhaus von Düsseldorf als des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« auf, 1975 am Teatro Verdi Triest als Don José in »Carmen«, 1977 beim Festival von Split als Herzog im »Rigoletto«. 1973 erreichte er die New Yorker Metropolitan Oper, wo er als des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut« debütierte und bis 1981 in insgesamt 5 Vorstellungen außerdem noch den Herzog im »Rigoletto« sang. 1978 gab er ein sehr erfolgreiches Konzert in der Royal Festival Hall in London. In Europa erschien er an den Opernhäusern von Hamburg, Frankfurt a.M. und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, in Turin, Belgrad und Zagreb. 1980 erfolgreiche Konzertauftritte in Holland und Frankreich. 1984 nahm er an einer Südostasien-Tournee mit der Gesellschaft »Ambassadors of Opera« (als Rodolfo in »La Bohème«) teil, 1986 sang er an der Oper von Rio de Janeiro den Radames in »Aida«, 1985 in San Diego den Riccardo im »Maskenball« und die Titelrolle in »Oberto« von Verdi. Er lebte in Frankfurt a.M. Auf der Bühne bevorzugt im lyrischen Repertoire (Verdi, Puccini, Bizet, Donizetti) zu hören; gleichzeitig hatte er eine Karriere als begabter Konzerttenor. Später unterrichtete er an der Indiana University in Bloomington.
Sang auf OPR das Tenor-Solo in Donizettis Requiem für Bellini. Weitere Aufnahmen auf einer kleinen französischen Marke.
1.12. Sofija JANKOVIĆ wird 95
Sie absolvierte ihr Gesangstudium an der Musikakademie von Belgrad bei J. Stamovic-Nikolic und bei N. Cvejic. 1948 begann sie ihre Bühnenkarriere an der Nationaloper Belgrad und ist ständig deren Mitglied geblieben. Sie sang dort wie bei Gastspielen an anderen Bühnen in Jugoslawien Partien aus dem Koloratur- wie dem lyrischen Repertoire, darunter die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Titelfigur in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow, die Gilda im »Rigoletto«, die Violetta in »La Traviata« und die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Gleichzeitig kam sie zu einer erfolgreichen Konzertkarriere.
Schallplattensammlern ist der Name der Künstlerin bekannt, weil sie auf Decca in drei Aufnahmen von vollständigen Opern mitwirkt (»Boris Godunow« von Mussorgsky, »Pique Dame« von Tschaikowsky und in der Titelrolle der Märchenoper »Schneeflöckchen«).
2.12. Jaakko RYHÄNEN wird 70
Er erhielt seine Ausbildung in Helsinki und wurde 1974 Mitglied der Finnischen Nationaloper Helsinki (an der er bereits 1972 zu Beginn seiner Karriere gastiert hatte). Im gleichen Jahr wirkte er erstmals bei den Festspielen von Savonlinna mit, bei denen er seitdem Jahr für Jahr in großen Aufgaben aus dem Bass-Repertoire zu hören war. Zusammen mit dem Ensemble der Nationaloper Helsinki unternahm er Gastspiele im Ausland, darunter am Bolschoi Theater Moskau und an der Metropolitan Oper New York (1983). Nach einem sehr erfolgreichen Gastspiel 1985 in Madrid kam es zur Ausbildung einer großen internationalen Karriere. 1986 gastierte er an der Staatsoper von Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, an der Münchner Staatsoper und am Opernhaus von Zürich. Auch zu Gast an der Stuttgarter Staatsoper. An der Grand Opéra Paris sang er 1986 den Sarastro in »Zauberflöte« und 1987 den Daland in »Der fliegende Holländer«. An der Mailänder Scala sang er 1987 das Bass-Solo im Verdi-Requiem und 1988 den Daland. An der Wiener Staatsoper sang er 1987-98 in insgesamt 92 Vorstellungen den Daland, den Sarastro, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, den Komtur im »Don Giovanni«, den Ramfis in »Aida«, den Osmin in der »Entführung aus dem Serail« und den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 1988 war er an der Oper von Monte Carlo und in Madrid in der Partie des Osmin sehr erfolgreich. 1989-90 Gastspiel an der Chicago Opera als Großinquisitor, in Helsinki als Raimondo in »Lucia di Lammermoor« (1990), an der Staatsoper von München 1990 als Daland, 1991 im finnischen Tampere als Titurel im »Parsifal«. 1989 und 1992-93 hörte man ihn bei den Festspielen von Savonlinna als Sarastro, 1990 beim Festival von Aix-en-Provence als Osmin, 1993-94 in Savonlinna als Banquo in Verdis »Macbeth«, 1995 in Los Angeles wieder als Osmin, 1996 in Warschau als König Philipp im »Don Carlos« von Verdi. An der Nationaloper von Helsinki trat er 1997 als Boris Godunow auf, an der Covent Garden Oper London als Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi, 1998 an der Deutschen Oper Berlin (hier auch als Hunding in der »Walküre«) und am Opernhaus von Lille als Daland, an der Oper von Frankfurt a.M. als Sarastro. 1999 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Daland, an der Königlichen Oper Stockholm den König Philipp, 2000 am Opernhaus von Köln den Banquo, an der Nationaloper Helsinki den Fiesco und den Boris Godunow, bei den Festspielen von Savonlinna den Sarastro, an der Oper von Los Angeles den Ramfis, 2001 an der Rheinoper Düsseldorf den Boris Godunow. 2001 sang er nochmals an der Nationaloper Helsinki die schwierige Partie des Paavo Ruotsalainen in »Die letzten Versuchungen« von Joonas Kokkonen. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 2003-06 den Daland. Noch im Sommer 2016 trat er bei den Festspielen von Savonlinna als Komtur auf. Dazu große Karriere als Konzertsänger. Er trat u.a. zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta und mit Liederabenden in Finnland, in den skandinavischen Musikzentren und in Deutschland auf.
Schallplatten: BIS (Opernszenen aus Savonlinna), Finlandia (Recital), EMI (Wachtmeister in »Friedenstag« von R. Strauss); EMI-Video (Daland in »Der fliegende Holländer«).
2.12. Sergej BANEWITSCH wird 75
Er wurde von Lehrern wie Galina Ustvolskaya und Orest Yevlakhov (beide Schüler von Dmitri Schostakowitsch) unterrichtet. Er ist Preisträger für Literatur, Kunst und Architektur der Stadt St. Petersburg, Träger der Staatlichen Freundschaftsmedaille und Initiator des jährlichen Internationalen Kindermusikfestivals in St. Petersburg. Seit mehr als 40 Jahren ist er dem Musiktheater verbunden. Seine Musik ist durch feine musikalische Sprache und großzügige melodische Kompositionen gekennzeichnet. Seine Kinderoper Die Schneekönigin wurde 2015-16 im Schloss Esterházy aufgeführt.
3.12. Marjana LIPOVSEK wird 70
Ihr Vater Marijan Lipovsek (1910-95) war Rektor der Musikhochschule Ljubljana. Sie studierte dort zuerst Musikpädagogik, dann das gleiche Fach in Graz. Ihre Stimme wurde durch Hilde Rössl-Majdan entdeckt und durch sie, durch Herma Handl und durch Gottfried Hornik in Graz ausgebildet. 1978 trat sie in das Opernstudio der Wiener Staatsoper ein und wurde 1979 Ensemblemitglied dieses Hauses (Debüt als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«). Hier sang sie zu Beginn meist kleinere Partien, bald folgten jedoch Rollen wie die Fürstin in »Suor Angelica« von Puccini, die Anna in »Les Troyens« von Berlioz, die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, die Mary in »Der fliegende Holländer«, die Emilia in Verdis »Otello« und die Annina im »Rosenkavalier«. 1981 hatte sie ihren ersten großen Erfolg in Graz als Brangäne in »Tristan und Isolde«. Seit 1981 Mitglied der Staatsoper Hamburg (Antrittsrolle: Federica in Verdis »Luisa Miller«). Hier sang sie 1982 in der Erstaufführung von »Les Troyens« von Berlioz die Rolle der Anna. 1983 kam ein Gastspielvertrag mit der Staatsoper München zustande. Hier sang sie u.a. 1987 die Fricka im Ring-Zyklus, 1988 die Gaea in »Daphne« von R. Strauss. 1989 sang sie bei den Aufführungen von Borodins »Fürst Igor« in der Münchner Olympia-Halle die Kontschakowna. 1985 Gastspiel bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien als Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von F. Cerha die Emilie, am 15.8.1986 in der Uraufführung der Oper »Die schwarze Maske« von K. Penderecki die Rosa Sacchi, 1992 die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1993 die Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und die Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, 1994 die Jokaste in »Oedipus Rex« von Strawinsky und die Marina im »Boris Godunow«, 1995 die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, 2000 die Brangäne, 2003 die Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«. Sie wirkte bei den Salzburger Festspielen in konzertanten Aufführungen der Opern »Penthesilea« von Othmar Schoeck (1982 als Oberpriesterin der Diana) und »Dantons Tod« von G. von Einem (1983 als Weib), als Solistin in der 9. Sinfonie von Beethoven (1987), im »Messias« von Händel (1988), in der Missa solemnis von Beethoven (1992) und in den Gurre-Liedern von A. Schönberg (1996) mit, dazu seit 1981 in zahlreichen Konzerten (Mozart-Matinee 1981; »Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« von Frank Martin 1981; »Vesperae solennes« von Mozart 1985; »Messe est« von H. Eder 1986; Uraufführung von Hans Zenders »Die Wüste hat zwölf Ding« 1986; Mahlers »Kindertotenlieder« 1992; Schubert-Konzert 1995; Luciano Berios »Folk Songs« 1998; Requiem von R. Schumann 2000) und in Liederabenden (1983, 1985, 1987, 1989, 1992, 1995, 1997, 1999 und 2003). Bei den Salzburger Osterfestspielen trat sie 1992 als Amme in der »Frau ohne Schatten«, 1993 als Mrs. Quickly, 1994 und 1998 als Marina, 1995 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss und im Verdi-Requiem, 1997 in Mahlers 2. Sinfonie, 1998 in Mahlers 3. Sinfonie sowie 1999 als Brangäne auf. Bei den Festspielen von Bregenz trat sie 1988-89 als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1990 mit Frank Martins »Der Cornet«, 1991 als Carmen, 1998 mit »Les Nuits d‘eté« von Berlioz und 2000 die Lieder und Tänze des Todes von Mussorgsky auf. Seit 1986 gastierte sie auch wieder an der Wiener Staatsoper, nun als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli, als Octavian im »Rosenkavalier«, als Brangäne, als Marfa in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, als Mrs. Quickly, als Klytämnestra, als Dalila, als Marina, als Amneris in »Aida«, als Fricka, Waltraute und Erda im Ring-Zyklus, als Azucena im »Troubadour«, als Sphinx und als Jocaste in »Oedipe« von Enescu, als Amme in der »Frau ohne Schatten«, als Gaea und als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Große Erfolge bei Konzerten und Gastspielen in ganz Europa. 1986 gastierte sie am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1987 beim Maggio Musicale von Florenz, 1989 bei den Festspielen von Savonlinna (als Amneris). 1990 sang sie an der Covent Garden Oper London als Antrittsrolle die Klytämnestra. 1991 Gastspiel an der Opéra Bastille Paris als Dalila; 1992 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten Opernhauses von Nagoya in Japan die Amme in der »Frau ohne Schatten«. An der Münchner Staatsoper gastierte sie 1995 als Kundry im »Parsifal«, in San Francisco als Fricka in der »Walküre«, 1996 in Chicago als Fricka wie als Waltraute im Nibelungenring, beim Maggio Musicale von Florenz wieder als Klytämnestra. 1996 sang sie an der Deutschen Oper Berlin, 1997 in Amsterdam in »Oedipe« von Enescu die Partien der Sphinx und der Jocaste, an der Staatsoper von München die Klytämnestra, dort auch 1998 die Brangäne. 1998 gastierte sie an der Berliner Staatsoper als Mrs. Quickly, an der Münchner Staatsoper als Amme in »Die Frau ohne Schatten«. 1999 gastierte sie an der Oper von San Francisco als Fricka und als Waltraute im Nibelungenring, am Teatro Comunale Florenz als Brangäne. 2000 sang sie in Berlin das Alt-Solo in der Johannespassion von J.S. Bach, an der Münchner Staatsoper die Klytämnestra. 2001 trat sie an der Staatsoper von München als Mrs. Quickly auf. 2002 debütierte sie mit der Klytämnestra an der New Yorker Metropoltian Oper. An der Wiener Volksoper war sie als Bloody Mary in »South Pacific« erfolgreich. Von ihren Bühnenpartien sind noch ergänzend zu nennen: die Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Titelheld in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und die Marie im »Wozzeck« von A. Berg. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine hoch angesehene Konzertsängerin, einmal im Bereich des Oratoriums (Bach, Händel), dann auch als Lied-Interpretin.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen auf Telefunken (»Der Messias« von Händel, »Die Fledermaus«), Philips (»Faust« von Gounod, Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, »Die letzten Dinge« von Spohr, Nelson-Messe von Haydn), Ariola-Eurodisc (»Orpheus und Eurydike« von Gluck), Christophorus-Verlag (»Il lutto dell‘ universo« von Kaiser Leopold I. von Österreich), Harmonia mundi- HMV (Dettinger Te Deum von Händel, »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, Fricka in »Das Rheingold«), Schwann (»Penthesilea« von O. Schoeck). Orfeo (Lieder von Schubert), Intercord (H-Moll-Messe von J.S. Bach), RCA (Mozart-Requiem), Koch/Schwann (Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns), EMI (Waltraute in der »Götterdämmerung«; Fricka in vollständigem Ring-Zyklus, München 1989), Sony (Marina im »Boris Godunow«, Lieder von J. Brahms), Teldec (Johannes-Passion von J.S. Bach, Brangäne in »Tristan und Isolde«, »Alfonso und Estrella« von Schubert, »Das Buch mit sieben Siegeln« von Franz Schmidt); Arthaus/Naxos-Video (Brangäne in »Tristan und Isolde«, München 1998).
3.12. Sonja POOT wird 80
Als Traviata mit Vittorio Terranova
Sie kam als Kind nach Rhodesien, wohin ihre Eltern auswanderten. Dort erhielt sie ihre erste Ausbildung in Salisbury; sie kam zu weiteren Studien dann nach Amsterdam und an die Musikakademie Wien. 1964 erfolgte ihr Bühnendebüt am Stadttheater von Bonn in der Partie der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« (mit Werner Hollweg als Partner). Sie blieb bis 1971 Mitglied dieses Hauses, an dem sie sehr beliebt war. Man inszenierte für sie Donizetti-Opern wie »Lucia di Lammermoor«, »Maria di Rohan« und »Roberto Devereux«, in denen sie die Hauptpartien übernahm. 1971-73 war sie am Opernhaus von Nürnberg tätig, 1973-78 an der Staatsoper Stuttgart. Sie trat anschließend bis Mitte der achtziger Jahre gastierend auf; durch einen Gastvertrag war sie 1977-79 dem Opernhaus von Graz verbunden, wo sie u.a. die Violetta in »La Traviata« sang). Sie erschien als Gast auch am Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern (1964), am Stadttheater von Basel (1969) und in Amsterdam (1970 als Lucia di Lammermoor und dann mehrfach bis 1978, als sie dort die Elsa im »Lohengrin« sang). Weitere Gastspiele an der Wiener Volksoper (1972 als Lucia di Lammermoor), an der Oper von Rom (1973 als Konstanze), am Grand Théâtre Genf (1973 als Elettra in »Idomeneo« von Mozart), am Teatro Liceu Barcelona, in Rotterdam (1974), Nantes und Ottawa (1974 als Konstanze). Sie setzte ihre Karriere 1981-83 mit einem Engagement am Theater von St. Gallen fort; 1985 trat sie am Theater von Klagenfurt auf. Aus ihrem sehr vielseitigen Bühnenrepertoire sind noch die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Königin der Nacht wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Titelheldinnen in den Donizetti-Opern »Anna Bolena« und »Lucrezia Borgia«, die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, die Norina im »Don Pasquale« und die Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von B. Britten nachzutragen. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.
3.12. Wilfried JOCHIMS wird 80
Die Familie des Künstlers war ursprünglich böhmischer Abkunft. Neben seinem wissenschaftlichen Studium an der Universität von Köln studierte er an der dortigen Musikhochschule Schulmusik und Konzertgesang. 1964 wurde er als lyrischer Tenor an das Opernhaus von Essen verpflichtet. Er war bis 1967 am Opernhaus von Essen engagiert, widmete sich dann aber ganz seiner Konzerttätigkeit; dabei erwies er sich als bedeutender Bach-Interpret, doch beherrschte er ein ausgedehntes Konzertrepertoire. 1966 unternahm er eine Italien-Tournee, bei der er Soli in der Johannespassion und der H-Moll Messe von J.S. Bach sang. 1967 kam es zu einem Gastspiel am Teatro Liceu von Barcelona. 1968 wurde er als Dozent an die Kölner Musikhochschule berufen. In den Jahren 1969-72 folgten große Gastspiel- und Konzertreisen durch Nord- und Südamerika, in Australien, Neuseeland, Indonesien und Indien. Bekannt wurde der Sänger nicht zuletzt durch seine Schallplattenaufnahmen, die zum Teil in Deutschland, zum Teil in den USA entstanden.
Er sang auf den Marken HMV (Magnificat von J.S. Bach), Bärenreiter Verlag (Werke von Bach und H. Schütz), CPO (Cornett-Kantaten von Telemann) und Vox (»Belsazar« von Händel, Biblische Oratorien von Carissimi, Kaffeekantate von Bach).
4.12. Patryk WROBLEWSKI wird 60
Er sang zu Beginn seiner Bühnenkarriere 1980 beim Blossom Festival den Malatesta im »Don Psquale«. 1984 war er Preisträger beim Rosa Ponselle-Wettbewerb, 1985 gewann der den Pavarotti-Concours in Philadelphia. Er trat dann an amerikanischen Opernhäusern auf, u.a. an der Chicago Opera als Germont-père in »La Traviata« und als Marcello in »La Bohème« sowie in der modernen Oper »Satyagraha« von Ph. Glass. An der Oper von Philadelphia hörte man ihn als Fernando in Rossinis »La gazza ladra«, an der Oper von Dallas als Silvio im »Bajazzo«, als Valentin im »Faust« von Gounod und in Monteverdis »L‘Orfeo«, an der Grand Rapids Opera als Don Giovanni. In der Spielzeit 1991-92 sang er an der New York City Opera den Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und den Silvio. An der Miami Opera trat er als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, an der Münchner Staatsoper 1992 wieder als Silvio (zugleich sein europäisches Debüt) auf, 1992-93 in Holland als Zurga, in Dublin als Taddeo in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, bei der New Israeli Opera Tel Aviv als Marcello und als Figaro im »Barbier von Sevilla«. Weitere Gastspiele an der Santa Fé Opera (in »The Young Lord« von H.W. Henze), in Dublin (in »Der Protagonist« von K. Weill) und an der Manitoba Opera in Kanada (als Zurga). Hinzu trat eine erfolgreiche, vielseitige Konzertkarriere.
4.12. James BUSWELL wird 70
Biographie des amerikanischen Geigers und Dirigenten auf Englisch: http://www.schmidtart.com/artists/james_buswell
4.12. Helmut HOLZAPFEL wird 75
Sein Vater war Chorleiter, die Mutter Sängerin. Musikstudium an der Universität Stellenbosch in Südafrika und an der Wiener Musikakademie bei Erik Werba. Bereits mit 21 Jahren sprang er in Kapstadt als Don Ottavio im »Don Giovanni« ein. Er hatte sein erstes Engagement 1971 am Theater von Klagenfurt. 1972-77 sang er am Landestheater von Innsbruck, seit 1977 Mitglied der Staatsoper Stuttgart. In seinem Bühnenrepertoire fanden sich vor allem Aufgaben aus dem Spiel- und Charakterfach wie der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Basilio in »Figaros Hochzeit«, der Valzacchi im »Rosenkavalier«, aber auch lyrische Partien wie der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, der Ferrando in »Così fan tutte« und der Fenton in Verdis »Falstaff«. Er widmete sich gern der Interpretation moderner Musik und trat in Ur- und Erstaufführungen von Opern von Ph. Glass, H.W. Henze (Uraufführung von »Die englische Katze« bei den Festspielen von Schwetzingen 1983), K. Penderecki, H. Reutter, W. Rihm, M. Kagel und B.A. Zimmermann auf, so u.a. am 24.3.1984 in der Stuttgarter Uraufführung der Oper »Echnaton« von Philip Glass und am 3.10.1993 in der von »Don Quichote de la Mancha« von Hans Zender. Er gastierte in Berlin, Dresden, München, Frankfurt a.M., Genf (1979 Adam in »Die Teufel von Loudon« von Penderecki, 1988 Kilian in Webers »Der Freischütz« und 1991 Blind in »Die Fledermaus« von J. Strauß), Zürich und Warschau. 1997 gastierte er am Opernhaus von Kapstadt als Gastone in »La Traviata«, 1998 als Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«. 1999 sang er an der Stuttgarter Staatsoper den Tschaplitzki in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 2000 hörte man ihn dort als Spalanzani, 2001 als Graf Lerma in Verdis »Don Carlos«. Nicht weniger von Bedeutung war seine Karriere als Konzertsänger, vor allem als Oratoriensolist (Evangelist in den Passionen von J.S. Bach). 1976 trat er als Liedersänger bei den Salzburger Mozartwochen, 1983 in einer großen Südamerika-Tournee (Auftritte in Buenos Aires, Santiago de Chile, Montevideo, Rio de Janeiro, São Paulo) in Erscheinung. 1992 promovierte er mit einer Doktorarbeit über den südafrikanischen Liederkomponisten Stephanus le Roux Marais.
Schallplatten: CBS (»Echnaton«), Teldec (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann); Arthaus-Video (»Satyagraha« von Philip Glass, Stuttgart 1981).
5.12. José CARRERAS wird 70
Seine Familie wanderte nach Argentinien aus, kam aber doch wieder nach Spanien zurück, wo er seine Erziehung erhielt. Er wollte ursprünglich Chemie studieren, wurde dann aber Schüler von Jaime Francesco Puig und Juan Roax in Barcelona. Bereits mit zehn Jahren sang er bei einer Aufführung von »Il retablo de Maese Pedro« von de Falla die Partie des Trujaman. Offizielles Bühnendebüt 1970 am Teatro Liceu von Barcelona als Flavio in »Norma« von Bellini und als Gennaro in Donizettis »Lucrezia Borgia«. 1971 Gewinner des Verdi-Wettbewerbs in Parma. Nachdem er in Barcelona zusammen mit der berühmten Sopranistin Montserrat Caballé in Verdis »Nabucco« und in »Lucrezia Borgia« aufgetreten war, wurde er durch diese Künstlerin in seiner Karriere gefördert, die bald eine weltweite Entwicklung nahm. 1971 wirkte er in London in einer konzertanten Aufführung der Donizetti-Oper »Maria Stuarda« mit, seit 1974 regelmäßige Gastspiele an der dortigen Covent Garden Oper, u.a. als Alfredo in »La Traviata«, als Nemorino in »L’Elisir d’amore«, als Rodolfo in »La Bohéme«, als Oronte in Verdis »I Lombardi« und als Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von U. Giordano. Seit 1972 sang er an der New York City Opera (Debüt als Pinkerton in »Madame Butterfly«). Nach seinem Amerika-Debüt von 1972 trat er in der Hollywood Bowl als Herzog im »Rigoletto« auf. 1973 gastierte er erstmals an der San Francisco Opera als Rodolfo in »La Bohème«, wo er dann auch 1974 als Pinkerton, 1975 als Nemorino, 1977 als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, 1978 als Werther in der gleichnamigen Oper von Massenet und 1992 in einem Recital auftrat. Bereits 1974 debütierte er als Herzog im »Rigoletto« an der Wiener Staatsoper, an der er in 140 Vorstellungen außerdem als Cavaradossi in »Tosca«, als Rodolfo sowohl in »La Bohème« als auch in »Luisa Miller«, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Alvaro in »La forza del destino«, als Alfredo, als Eléazar in »La Juive« (konzertant), als Nemorino, als Andrea Chénier, als Kalaf in Puccinis »Turandot«, als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, als Don José in »Carmen«, als Werther, als Canio im »Bajazzo«, als Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, als Loris in »Fedora« von Giordano, als Jean in »Hérodiade« von Massenet, als Gaston in »Jérusalem« von Verdi und als Stiffelio in der gleichnamigen Verdi-Oper aufgetreten ist. Seit 1974 nicht weniger große Erfolge an der New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: Cavaradossi). Bis 1987 trat er dort in insgesamt 72 Vorstellungen als Rodolfo sowohl in »La Bohéme« als auch in »Luisa Miller«, als Alfredo, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von F. Cilea, als Nemorino, als Alvaro und als Don José auf. Im Jahr 2000 trat er dort noch einmal in einer Gala (in der Placido Domingo im 2. Akt von »Andrea Chénier« und Luciano Pavarotti im 3. Akt von Puccinis »Turandot« zu hören war) mit dem 4. Akt aus »Carmen« auf. 1975 sang er an der Mailänder Scala als Antrittsrolle den Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera« und hatte seither bis 2010 auch an diesem Haus eine große Karriere; hier sang er neben Solorecitals 1976-77 den Rodolfo in »La Bohéme«, 1977 und 1979 den Don Carlos von Verdi, 1978 wieder den Riccardo und den Alvaro, 1981 das Tenor-Solo im Verdi-Requiem, 1982 und 1985 den Andrea Chénier, 1984 den Oronte und den Don José, 1987 den Canio, 1993 und 1996 den Loris sowie 1995 den Stiffelio. Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1976-78 (sowie 1986 bei den dortigen Osterfestspielen) den Don Carlos, 1979-80 den Radames in »Aida«, 1985-86 den Don José, 1978, 1980 und 1984 das Tenorsolo im Verdi-Requiem, 1992 das Tenor-Solo im »Te Deum« von H. Berlioz und gab 1981, 1989, 1991, 2001 und 2012 glanzvolle Liederabende. Bei den dortigen Osterfestspielen sang er 1976 das Tenor-Solo im Verdi-Requiem, 1979 und 1986 den Don Carlos sowie 1985 den Don José. Zu Gast an den Opern von Parma, Turin, Triest, an der Grand Opéra Paris (1982 als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«), am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, in Budapest, Prag, Zürich und Genf (1977 als Don Carlos, 1979 als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, 1981 und 1986 jeweils in einem Recital), am Teatro Colón Buenos Aires (seit 1973), in Hamburg, München und Stuttgart; er gastierte auch in Chicago, Dallas und Philadelphia, vor allem aber in seiner spanischen Heimat in Barcelona und Madrid, wo er 1981 seinen ersten Don José sang, seitdem eine seiner Glanzrollen. Er trat bei den Festspielen von Aix-en-Provence in »Roberto Devereux« von Donizetti auf, 1984 in Verona als Don José, 1986 als Titelheld als Andrea Chénier. Er stellte den großen spanischen Tenor Julián Gayarre in einem Film dar (1986). 1987 erkrankte er an einer schweren Bluterkrankung und musste seine Karriere unterbrechen. Es hatte zunächst den Anschein, als wäre diese Krankheit nicht zu beherrschen, doch konnte er am 21.7.1988 mit einem glanzvollen Konzert unter freiem Himmel in Barcelona vor 150.000 Zuschauern und in Anwesenheit der spanischen Königin Sofia einen neuen Abschnitt seiner Sängerlaufbahn beginnen. Spanien feierte dieses Konzert wie einen National-Feiertag. Er setzte seine weltweite Karriere nun weiter fort. Am 24.9.1989 sang er in Barcelona (wieder vor dem spanischen Königspaar) die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Cristobal Colón«, die der Komponist Leonardo Balada für ihn geschrieben hatte. In der Saison 1990-91 war er an der Covent Garden Oper als Samson in »Samson et Dalila« zu Gast, in der Dortmunder Westfalenhalle 1992 als Don José. Er trat 1992 in den spektakulären Konzerten zur Eröffnung der Weltausstellung von Sevilla und der Olympischen Spiele von Barcelona auf und gab in den folgenden Jahren Freiluft-Konzerte vor zehntausenden von Zuhörern zusammen mit den Tenören Placido Domingo und Luciano Pavarotti (erstmals 1990 anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in den Thermen des Caracalla in Rom, 1996 Welt-Tournee). Die »drei Tenöre« gaben auch bei den Fußball-Weltmeisterschaften 1994 in Los Angeles und 1998 in Paris ein Konzert (bei dem letztgenannten sollen zwei Milliarden Menschen die Veranstaltung im Radio und Fernsehen erlebt haben!). 1998 sang er am Opernhaus von Zürich die Titelrolle in »Sly« von E. Wolf- Ferrari. 1998 sang er bei einer Japan-Tournee des Teatro Comunale Bologna den Loris, 1999 an der Washington Opera sowie 2000 am Teatro Liceu Barcelona den Sly. Im April 2014 sang er in Bilbao die Partie des Federico Ribas in der Uraufführung der Oper »El Juez« von Christian Kolonovits, die der Komponist für ihn geschrieben hatte. Er wiederholte diese Partie auch im August 2014 bei den Tiroler Festspielen Erl, 2015 im Mariinsky-Theater in St. Petersburg und 2016 im Theater an der Wien. Seine Autobiographie erschien unter dem Titel »Singing for The Soul« (»El Placer de cantar«, Seattle 1991). – Er besaß eine der schönsten Tenorstimmen seiner Epoche, die durch die Ausdruckskraft des Vortrages wie durch einen natürlichen Glanz ausgezeichnet wurde.
Lit: N. Godwin: José Carreras (in »Opera«, 1987).
Schallplatten: Philips (»Un Giorno di Regno«, »I due Foscari«, »Un Ballo in maschera«, »Il Corsaro«, »Il Trovatore« und »Stiffelio«, alles Verdi-Opern; »Tosca«, »La Bohème«, »Lucia di Lammermoor«, »Werther«, von Massenet, »Elisabetta Regina d’Inghilterra« von Rossini, italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, »Samson et Dalila«, Missa Criolla und Weihnachtskantaten von Ariel Ramirez), HMV (»Macbeth«, »Aida« und »Don Carlos« von Verdi, »I Pagliacci«, »Cavalleria rusticana«), RCA (Nicias in »Thaïs« von Massenet), DGG (»Tosca«, »Carmen«, »Simon Boccanegra« von Verdi,»La vida breve« von de Falla, »West Side Story«), HRE (»Maria Stuarda« von Donizetti, »La Juive« von Halévy; Oronte in »I Lombardi« von Verdi, Covent Garden Oper London 1976), Orfeo (»L’Enfant Prodigue« von Debussy), Hungaroton (»Fedora« und »Andrea Chénier« von Giordano), Sony (»Tosca«), CBS (»Poliuto« von Donizetti), Koch (Titelrolle in »Sly« von E. Wolf-Ferrari); Sony-Video (Titelrolle im »Don Carlos« von Verdi, Salzburg 1986), Topaz-Video (»Turandot«; »I Lombardi« von Verdi, Scala di Milano 1984), Castle-Video (»Don Carlos« von Verdi), Decca-Video (»A Life Story«; »The three Tenors«, Rom 1990, Paris 1998), Pioneer-Video (»Stiffelio« von Verdi). Philips-Video (Missa Criolla), Arthaus-Video (Verdi-Requiem, London 1982). Dazu viele Schallplatten mit Zusammenstellungen von Konzert- und Arienprogrammen; eine auch nur annähernde Übersicht kann hier nicht gegeben werden.
5.12. Jeanette SCOVOTTI wird 80
Sie besuchte die Juilliard School of Music und die High School of Music and Arts in New York. Nachdem sie bereits in Musicals und als Konzertsängerin aufgetreten war, begann sie ihre Opernkarriere 1959 an der City Opera New York in Menottis Oper »The Medium«. 1960 sang sie am New England Opera Theatre in Boston die Despina in »Così fan tutte«, in Santa Fé die Gianetta in der Operette »The Gondoliers« von Gilbert & Sullivan, die Clorinda in Rossinis »La Cenerentola« und die Lauretta in »Gianni Schicchi« von Puccini. 1960 kam sie zur weiteren Ausbildung in das Opernstudio der Metropolitan Oper New York. Dort debütierte sie 1962 als Solistin in der Rolle der Adele in der »Fledermaus«. Bis 1966 trat sie an diesem Haus in insgesamt 86 Vorstellungen auch als Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Lisa in Bellinis »La Sonnambula«, als Page Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Xenia im »Boris Godunow«, als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Poussette in »Manon« von Massenet, als Zerline im »Don Giovanni«, als Gilda im »Rigoletto«, als Papagena in der »Zauberflöte«, als Nannetta im »Falstaff« von Verdi, als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Lucy in Menottis »The Telephone«, als Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss und als Adina in »L’Elisir d’amore« auf. 1962 übernahm sie als Antrittsrolle an der San Francisco Opera das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«; 1967 sang sie dort die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Miss Hampton in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Visitation« von Gunther Schuller und die Musetta in »La Bohème«. 1963-65 hatte sie bedeutende Erfolge am Teatro Colón von Buenos Aires, 1965 gastierte sie an der Münchner Staatsoper; Gastspiele auch an den Opernhäusern von Santa Fé (1960, 1967) und an der Wiener Staatsoper (1967-74 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« und als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« in insgesamt sieben Vorstellungen). 1966-77 war sie Mitglied der Hamburger Staatsoper. In den Jahren ihres Wirkens in Hamburg hatte sie große Erfolge im Koloraturfach. Zu ihren großen Partien gehören auch die Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss und die Carolina in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa. 1970 wirkte sie in Hamburg in der Uraufführung der Oper »Das kommt davon« von E. Krenek mit, bereits 1966 in »Die Heimsuchung« (»The Visitation«) von Gunther Schuller. 1972 sang sie (mit dem Ensemble der Münchner Staatsoper) an der Covent Garden Oper London die Zerbinetta, 1973 hörte man sie an der Oper von Dallas als Königin von Schemacha in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«. 1977 sang sie an der Oper von Boston in der amerikanischen Erstaufführung von Glinkas »Ruslan und Ludmilla«. 1978 hörte man sie in London in einer konzertanten Aufführung von Vivaldis Oper »Griselda«.
Schallplatten: Szenen aus modernen Opernwerken und »Hoffmanns Erzählungen« auf HMV-Electrola, auf Telefunken in »Castor et Pollux« von Rameau, auf Hungaroton-Acanta in »Eine Nacht in Venedig«, auf MRF Page Urbain in den »Hugenotten« von Meyerbeer, auf CBS in »Rinaldo« von Händel, auf RCA in »Die drei Pintos« von Weber/G. Mahler, auf HMV in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, auf RCA/BMG Adele in Ausschnitten aus der »Fledermaus« (1963).
6.12. Keith WARNER wird 60
Er ist einer der wichtigsten Regisseure unserer Zeit. Er inszenierte u. a. Wagners Lohengrin in Bayreuth, Der Ring des Nibelungen in Tokio, Leoncavallos I Pagliacci und Mascagnis Cavalleria rusticana an der Staatsoper Berlin, Puccinis Tosca in London, Brittens The Turn oft he Screw am Théâtre de la Monnaie und Strauss’ Die Frau ohne Schatten in Hamburg, in Dresden Berlioz‘ La Damnation de Faust und Gounods Faust. In Covent Garden feierte er mit Bergs Wozzeck (ausgezeichnet mit dem „Olivier Award“ sowie als beste Opernproduktion 2003) und dem Ring des Nibelungen große Erfolge. Weiters arbeitet er regelmäßig an der Oper Frankfurt, wo er Brittens Death in Venice, Rossinis La Cenerentola, Dallapiccolas Volo di notte/Il Prigioniero, Reimanns Lear, Ades‘ The Tempest und Ildebrando Pizzettis Murder in the Cathedral inszenierte. Bei den Bregenzer Festspielen inszenierte er im Sommer 2011 Umberto Giordanos Andrea Chénier mit der Wiederaufnahme in 2012. In der Saison 2012/13 inszenierte er Pendereckis Die Teufel von Loudon an der Royal Danish Opera in Kopenhagen und Wagners Tannhäuser an der Opéra National du Rhin in Straßburg. In Bregenz hat er die Uraufführung von André Tchaikowskys Der Kaufmann von Venedig inszeniert. Zukünftige Projekte sind u. a. Verdis Nabucco an der Deutschen Oper Berlin, Verdis Falstaff in Frankfurt sowie Ernest Chaussons Le Roi Arthus in Straßburg. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Keith Warner mit dem Theater an der Wien, wo er u.a. Blochs Macbeth, Mozarts Don Giovanni, Schulhoffs Flammen, Haydns Orlando Paladino, Janáceks Katja Kabanova, Hindemiths Mathis der Maler und zuletzt Die Dreigroschenoper von Brecht/Weill inszenierte.
6.12. John NELSON wird 75
Biographie des amerikanischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/John_Nelson_(conductor)
7.12. Katalin PITTI wird 65
Sie begann 1972 ihr Gesangstudium am Béla Bartók-Konservatorium in Budapest und war dann an der dortigen Franz Liszt-Musikakademie Schülerin von Jenö Sipos. 1975 nahm sie an Meisterkursen teil, die die berühmte Sopranistin Irmgard Seefried in Wien veranstaltete. 1976 war sie Preisträgerin beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig, 1978 beim Tschaikowsky-Concours in Moskau. 1977 erfolgte ihr Bühnendebüt an der Nationaloper von Budapest in der Partie der Desdemona in Verdis »Otello«. Seitdem blieb sie Mitglied dieses Hauses, an dem sie zu einer großen Karriere kam. Sie sang vor allem Partien aus der italienischen (Verdi, Puccini) wie aus der ungarischen und der slawischen Opernliteratur. Man hörte sie an der Budapester Oper u.a. als Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, als Saffi im »Zigeunerbaron« und 1992 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg. 1999 sang sie am Opernhaus von Szeged die Saffi. Sie gastierte auch an der Wiener Volksoper. Auch im Konzertsaal kam sie zu einer erfolgreichen Karriere sowohl in ihrer ungarischen Heimat wie auch als Gast im Ausland. Sie ist verheiratet mit dem deutschen Unternehmer Wolfhard Freiherr von Boeselager.
Schallplatten: Hungaroton (Suor Genoveva in »Suor Angelica« von Puccini), Supraphon/Koch (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann).
8.12. Juri MARUSIN wird 70
1969-74 studierte er am Konservatorium von Leningrad bei Jewgenij Grigorjewitsch Olschowsky. 1972 erfolgte sein Bühnendebüt am Maly Theater von Leningrad in der Partie des Vaudemont in »Jolanthe« von Tschaikowsky. Seit 1975 entfaltete er eine intensive Konzerttätigkeit in den Zentren des russischen Musiklebens, vor allem als Liedersänger (Glinka, Tschaikowsky, A. Rubinstein, Rimsky-Korssakow, Rachmaninoff, Bulachow, Gurilew, Swiridow, aber auch Schubert, R. Schumann, J. Brahms, E. Grieg und A. Dvorák). Er kreierte für Russland Janáceks »Tagebuch eines Verschollenen«. Er schloss dann in den Jahren 1977-78 in der Opernschule der Mailänder Scala sein Gesangstudium ab. 1977 gewann er den Gesangwettbewerb von Vercelli, 1979 den Concours K. Popova in Sofia. An der Mailänder Scala, an der er bereits 1978 in einem Konzert mit Janáceks »Tagebuch eines Verschollenen« debütiert hatte, hörte man ihn 1981 als Gritzko im »Jahrmarkt von Sorotschinzy« von Mussorgsky, 1982 als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, 1983 als Rinuccio in »Gianni Schicchi«, 1988 als Zarewitsch in »Das Märchen vom Zaren Saltan« von Rimsky-Korssakow, 1994 als Prinz Wsewolod in einer konzertanten Aufführung von Rimsky-Korssakows Oper »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« (mit dem Ensemble des Mariinsky Theaters) und 1998 als Andrej Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky. Er war bis 1978 am Maly Theater Leningrad engagiert, seit 1982 am dortigen Opernhaus (Kirow Theater, später Mariinsky Theater). Er sang dort wie bei Gastspielen am Moskauer Bolschoi Theater und an weiteren führenden Opernhäusern ein breit angelegtes Repertoire. Daraus sind im Einzelnen als Höhepunkte zu nennen: der Cavaradossi in »Tosca«, der Alfredo in »La Traviata«, der Titelheld in Verdis »Don Carlos«, der Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Hermann in »Pique Dame«, der Fürst in »Rusalka« von Dargomyschski, die Titelpartien in den Opern »Faust« von Gounod und »Werther« von Massenet. Gastspiele und Konzerte trugen dem Künstler in den Musikzentren der Sowjetunion, in Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien, in Deutschland, in Finnland, Schweden, Österreich, England, in der CSSR und in der Schweiz große Erfolge ein. Er nahm an den Gastspielen der Leningrader Oper in Westeuropa teil, u.a. 1987 bei den Festspielen von Wiesbaden und an der Covent Garden Oper London (hier als Hermann, als Lenski und als Dimitrij im »Boris Godunow«) sowie 1991 beim Edinburgh Festival (hier als Dimitrij und als Gritzko). Er gastierte in Toronto 1987 als Alvaro in »La forza del destino«, 1988 als Hermann. An der Wiener Staatsoper sang er 1989-90 in insgesamt 15 Vorstellungen den Golizyn in »Chowanschtschina«, den Lenski und den Dimitrij. An der San Francisco Opera übernahm er 1991 die Partie des Anatol Kuragin in »Krieg und Frieden« von Prokofieff und 1995 den Bayan in »Ruslan und Lumilla« von M. Glinka. 1992 und 1995 sang er beim Glyndebourne Festival wieder den Hermann, den er auch 1996 am Opernhaus von Lyon vortrug. 1994 sang er am Théâtre des Champs Élysées Paris in Rimsky Korssakows »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch«, 1995 am Teatro San Carlos Lissabon den Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1996 sang er am Opernhaus von St. Petersburg (Mariinsky Theater) den Alexej in »Der Spieler« von Prokofieff, 1997 in Tel Aviv den Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk«, 1997 in St. Petersburg den Bayan und den Andrej Chowanski, den er auch 1998 bei einem Gastspiel des Ensembles am Teatro Colón Buenos Aires vortrug, dazu den Dimitrij. 1999 debütierte er als Hermann an der Metropolitan Oper New York. 2000 gastierte er an der Florida Opera Miami als Lenski; 2001 sang er am Mariinsky Theater St. Petersburg den Grischa in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch«. Seit 1988 nahm er einen Lehrauftrag am Konservatorium von Leningrad (St. Petersburg) wahr. – In den englisch sprechenden Ländern erscheint sein Name in der Schreibweise Yury Marusin.
Schallplattenaufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenherstellung (Melodiya), Philips (Anatol in »Krieg und Frieden« von Prokofieff; Prinz Wsewolod in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow; »Ruslan und Ludmilla« von M. Glinka, auch als Video); auf Pioneer-Video in »Chowanschtschina«.
9.12. Diana ARZOUMANIAN wird 75
Sie betrieb in Buenos Aires ein sehr intensives Musik- und Gesangstudium. Sie studierte Harmonielehre, Komposition, Orchestration und Klavierspiel bei Roberto Caamaño, Kammermusik bei Ferruccio Calusio, das französische Repertoire bei Jacqueline Ibela, das deutsche bei Guillermo Opitz. 1968 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Buenos Aires. 1970 schloss sie ihre Ausbildung am Conservatorio Municipal Manuel de Falla in Buenos Aires mit einer Goldmedaille ab. Sie begann dann eine große Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin. Sie trat sehr erfolgreich im Konzertsaal in Buenos Aires wie in den übrigen Zentren des argentinischen Musiklebens sowie am argentinischen Rundfunk auf und erwarb sich große Verdienste als Pädagogin; sie bekleidete eine Professur an der Universidad Católica Buenos Aires und lehrte an den Konservatorien Carlo Lopez Buchardo und Manuel de Falla in der argentinischen Hauptstadt. Ihr Konzertrepertoire enthielt eine Vielzahl von Aufgaben; sie sang u.a. im Stabat mater von Pergolesi, die »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler, Lieder von R. Schumann (»Frauenliebe und -leben«), Debussy (»Fêtes galantes«, »Chansons de Bilitis«), A. Schönberg (»Buch der hängenden Gärten«), J. Turina (»Canto a Sevilla«), R. Wagner (Wesendonck-Lieder), vor allem aber Lieder spanischer und argentinischer Komponisten (Carlos Lopez Buchardo, Alberto Ginastera, José André, Julián Aguirre, Roberto Caamaño, Juan José Castro).
Schallplatten: Academia Nacional de Bellas Artes (Lieder, am Klavier von Roberto Caamaño begleitet).
11.12. Neil MACKIE wird 70
Er studierte an der Royal Academy of Music und am Royal College of Music in Manchester. Er begann zunächst eine Konzertkarriere, wobei er sich vor allem dem Oratorium und der Barock-Musik widmete. Sein Debüt fand in London mit dem English Chamber Orchestra unter Raymond Leppard statt. Er sang dann in den Zentren des europäischen Musiklebens, u.a. beim Festival von Flandern und bei den Festspielen von Savonlinna, mit dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, in den skandinavischen Ländern und über den Rundfunk RAI in Rom. Mit dem Ensemble »La Petite Bande« bereiste er Holland und Belgien. Er trat dann in Beziehungen zu dem Werk des Komponisten Peter Maxwell Davies und wirkte in den Uraufführungen von dessen Opern mit: am 18.6.1977 in Kirkwall auf den Orkney-Inseln in »The Martyrdom of St. Magnus« (in der Titelpartie), am 3.9.1980 beim Aldeburgh Festival in »The Lighthouse« und 1983 in der Kantate »Into the Labyrinth«. Er trat im Rahmen der Festspiele von Aldeburgh und Cheltenham auf; in Aldeburgh kreierte er 1984 »Three Poems von W.H. Auden« von H.W. Henze. Er sang als Solist zusammen mit den großen englischen Orchestern und gastierte 1988 beim Ojai Festival in den USA mit »Into the Labyrinth«. 1988-89 unternahm er mit dem Scottish Chamber Orchestra eine große Nordamerika-Tournee und gastierte als Solist mit dem Orchestre National de Paris. 1991 gastierte er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Auf pädagogischem Gebiet wirkte er seit 1985 als Professor am Royal College of Music London, seit 1993 Direktor der Vokalklasse
Schallplatten: Decca (Requiem und Messen von Mozart, »Die Schöpfung« von J. Haydn, »Serenade for Tenor, Horn and Strings« von B. Britten, Lieder vom gleichen Komponisten), Collins (»The Lighthouse« von Maxwell Davies), Accent Records (Vokalmusik alter Meister).
11.12. Jeffrey LAWTON wird 75
Er arbeitete zunächst in den Jahren 1964-75 in einem kaufmännischen Beruf. Dann erhielt seine Stimme ihre Ausbildung durch den Pädagogen Patrick McGuigan. Er kam zu einer großen Karriere, vor allem bei der Welsh Opera Cardiff. Hier sang er u.a. als eigentliche Debütrolle 1981 den Florestan im »Fidelio«, dann den Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek, mehrere Partien in »The Greek Passion« von Martinù, den Hüon im »Oberon« von Weber, den Énée in »Les Troyens« von Berlioz, den Laça in »Jenufa« von Janácek, den Don José in »Carmen« und 1986-87 mit sensationellem Erfolg den Titelhelden in Verdis »Otello« (zum hundertjährigen Jubiläum der Uraufführung der Oper; auch im englischen Fernsehen übertragen). Als Siegfried im Nibelungenring trat er zuerst bei der Welsh Opera, dann auch 1986 an der Covent Garden Oper London auf. Eine weitere große Partie in seinem Repertoire war der Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss. Bei der Opera North Leeds hörte man ihn als Florestan, als Erik in »Der fliegende Holländer« (1988) und als Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg (1993), am Opernhaus von Nancy als Otello, ebenso 1987 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und in Paris. 1988 gastierte er an der Oper von Köln als Siegmund in der »Walküre«, 1989 als Siegfried in der »Götterdämmerung« und in Brüssel als Luka in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Beim Festival von Edinburgh gastierte er 1990 als Panait in Martinùs »The Greek Passion« und sang am 23.8.1996 in der Uraufführung der Oper »Inéz de Castro« von James MacMillan den Pedro. 1991 sang er an der Welsh Opera Cardiff den Edmund in der zeitgenössischen Oper »Lear« von A. Reimann, 1993 an der Welsh Opera wie an der Covent Garden Oper den Tristan. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1994 und 1998 als Tristan sowie 1997 in der Titelrolle von B. Brittens »Peter Grimes«. An der Welsh Opera sang er 1995 den Ägisth in »Elektra« von R. Strauss. Beim Garsington Festival 1995 trat er als Apollo in der Richard Strauss-Oper »Daphne« auf. 1997 gastierte er bei der Opera North Leeds als Tannhäuser. 1999 trat er bei der Welsh Opera Cardiff, 2000 am Teatro Colón Buenos Aires als Tristan auf. Auch im Konzertsaal kam er zu einer internationalen Karriere. So sang er zusammen mit dem Liverpool Philharmonic Orchestra das Tenorsolo in Beethovens 9. Sinfonie, mit dem BBC Symphony Orchestra beim Brighton Festival und in Paris Gustav Mahlers »Lied von der Erde«, in Turin ein Solo in der 8. Sinfonie (»Sinfonie der Tausend«), ebenfalls von G. Mahler. 1999 wurde er zum Direktor der Vokal- und Opernklasse am Northern College of Music Manchester ernannt.
Schallplatten: Supraphon (zwei Partien in »The Greek Passion« von B. Martinù).
13.12. David PITTMAN-JENNINGS wird 70
Er studierte in seiner amerikanischen Heimat zuerst Oboespiel an der Universität von Oklahoma. Nach Ableistung seines Militärdienstes entschloss er sich dann aber zur Ausbildung seiner Stimme, die an der gleichen Universität bei Laurence Zachary und auch bei Elisabeth Parham in Los Angeles stattfand. Er sang bei einigen amerikanischen Operngesellschaften und beim Festival von Santa Fé, kam aber 1976 nach Europa. Er war dort 1977-80 am Opernhaus von Graz engagiert, wo er u.a. den Nachtwächter in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Hauptmann in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, den Luigi Pinelli in E. Kálmáns »Die Zirkusprinzessin«, den Frederick in Leo Delibes »Lakmé«, den Major Max von Zastrow in der deutschsprachigen Erstaufführung von Nicholas Maws »Der Mond geht auf über Irland«, den Lord Rocheford in Donizettis »Anna Bolena« und den Ping in Puccinis »Turandot« sang. 1981-85 bestand ein Gastengagement am Stadttheater von Bremen. Zu Beginn der achtziger Jahre begann er mit Gastspielauftritten vor allem an französischen und italienischen Theatern. So erschien er 1982-83 an der Grand Opéra Paris als Don Fernando im »Fidelio« und als Schaunard in Puccinis »La Bohème«. Seit 1983 war er regelmäßig an der Oper von Nizza anzutreffen, 1983 und 1989 am Opernhaus von Lyon, 1985 und 1986 an der Opéra du Rhin Straßburg, 1987 und 1988 am Opernhaus von Nantes, 1990 am Opernhaus von Toulouse (als Faninal im »Rosenkavalier«). 1989 hatte er am Teatro Municipale von Reggio Emilia einen besonderen Erfolg in der Titelpartie von A. Bergs »Wozzeck«. 1984-85 war er an der Niederländischen Oper Amsterdam, 1990 an der Oper von Antwerpen und am Nationaltheater von Bratislava zu Gast. In Amsterdam sang er 1990 in der Uraufführung der Oper »Un Malheureux vêtu de Noir« von H. van Vlijmen die Partie des Vincent van Gogh, an der Staatsoper Stuttgart die Titelrolle in der Uraufführung von Hans Zenders »Don Quichote de la Mancha« (1993). An der Oper von Tel Aviv gastierte er 1988 als Germont-père in »La Traviata« (den er auch in Frankfurt a.M. sang), am Teatro San Carlos Lissabon als Heerrufer im »Lohengrin«. 1991 sang er bei einer »Parsifal«-Aufführung im Kongresspalais in Straßburg den Amfortas, in Palermo den Friedrich in »Das Liebesverbot« von R. Wagner. Seit 1990 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe. 1992 gastierte er am Théâtre Châtelet Paris in der Titelrolle von Dallapiccolas »Il Prigioniero«, an der Wiener Staatsoper als Mandryka, 1993 am Opernhaus von Montpellier in den vier dämonischen Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995 am Teatro Colón Buenos Aires als Wozzeck, in Straßburg und am Staatstheater Wiesbaden als Scarpia in »Tosca«, in Amsterdam (und bei den Salzburger Festspielen von 1996) als Moses in »Moses und Aron« von A. Schönberg, an der Oper von Antwerpen als Frank in »Die tote Stadt« von Korngold (und 1996 in der Titelrolle der Oper »King Priam« von M. Tippett), 1996 an der Berliner Staatsoper als Don Pizarro im »Fidelio«. 1997 gastierte er am Grand Théâtre Genf als Raimond in »Venus« von O. Schoeck, in Lausanne als König Atamante in Händels »Rinaldo«, an der Hamburger Staatsoper als Don Alfonso in »Così fan tutte«, an der Santa Fé Opera als Mandryka und, immer noch 1997, am Teatro Carlo Felice Genua als Balstrode in »Peter Grimes« von B. Britten. 1998 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, am Opernhaus von Lille den Fliegenden Holländer, bei den Festspielen in der Arena von Verona den Scarpia, an der Berliner Staatsoper die Titelrolle in »Christophe Colomb« von Darius Milhaud. 1999 gastierte er in Belgien an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent als Dr. Schön in »Lulu« von A. Berg, an der Berliner Staatsoper als Moses in »Moses und Aron« von A. Schönberg. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte er 1999 als Balstrode, 2000 am Teatro Municipal von Santiago de Chile als Wozzeck von A. Berg, am Teatro Colón Buenos Aires als Scarpia, an der Opera Scotland Glasgow als Klingsor im »Parsifal«. 2001 Gastspiel am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Cortez in »Die Eroberung von Mexico« von Wolfgang Rihm, an der Oper von Bordeaux als Orest in »Elektra« von R. Strauss, an den Opern von Antwerpen und Gent als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Am 23.7.2013 sang er bei den Festspielen von Bregenz in der Uraufführung der Oper »Geschichten aus dem Wiener Wald« von HK Gruber die Partie des Mister, die er 2015 auch im Theater an der Wien sang. Aus seinem sehr umfangreichen Repertoire für den Bereich der Oper sind noch zu nennen: der Orest in Glucks »Iphigénie en Tauride«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Figaro wie der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Prosdocimo in Rossinis »Il Turco in Italia«, der Marcello in »La Bohème« (Sevilla 1994), der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Harlekin wie der Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Graf in »Capriccio« von R. Strauss, der Riccardo in Bellinis »I Puritani«, der Lescaut in »Manon« von Massenet, der Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz, der Hector in »King Priam« von M. Tippett, der Graf Homonay im »Zigeunerbaron« und der Caramello in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß. Dazu war er ein hoch geschätzter Konzertsänger (9. Sinfonie von Beethoven, Ein deutsches Requiem von Brahms, »Elias« und »Paulus« von Mendelssohn, »L’Enfance du Christ« von H. Berlioz, Requiem-Messen von Mozart, Verdi und Dvorák, Carmina Burana von C. Orff).
Schallplatten: Donemus (»Un Malheureux vêtu de Noir«), FNA (Verdi-Requiem), BMG-Ariola/RCA (Herzog in »Roméo et Juliette« von Gounod), DGG (Moses in »Moses und Aron« von Schönberg), Ricordi (»La Fiamma« von O. Respighi), Emergo/Liebermann (Laudi von Tristan Keuris).
13.12. George FORTUNE wird 85
Er studierte an der Brown University in Providence (Rhode Island), an der Universität von Boston und am Institut für Sprache und Linguistik in Washington. Zu seinen Gesanglehrern gehörte u.a. Todd Duncan. Er kam zur weiteren Ausbildung nach Westdeutschland und debütierte 1960 am Stadttheater von Ulm als Herr Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1961-82 trat er mehrfach als Gast an der Wiener Staatsoper auf (als Silvio wie als Tonio im »Bajazzo«, als Graf Luna im »Troubadour«, als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, als Scarpia in »Tosca«, als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Enrico in »Lucia di Lammermoor« in insgesamt 13 Vorstellungen). Er war 1962-65 am Stadttheater von Augsburg engagiert und kam 1965 an die Deutsche Oper Berlin, an der er länger als 30 Jahre blieb. Mit deren Ensemble sang er 1973 in der Uraufführung der Oper »Verlorene Liebesmüh« von Nabokow am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Zu den Höhepunkten in seinem Repertoire gehörten Partien wie der Graf und der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Titelheld in Händels »Giulio Cesare«, der Rigoletto, der Germont sr. in »La Traviata«, der Jago in Verdis »Otello«, der Posa im »Don Carlos«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano (Deutsche Oper Berlin 1995), der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Wolfram im »Tannhäuser«, der Heerrufer im »Lohengrin«, der Donner im »Rheingold«, der Escamillo in »Carmen« (Deutsche Oper Berlin 1996) und der Alfred Ill im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem. Gastspiele führten den Künstler an die Opern von Bordeaux und Brüssel, an die Straßburger Opéra du Rhin, an die Staatsopern von Hamburg und München, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Zürich, an die Oper von Santa Fé (u.a. 1967 in der amerikanischen Erstaufführung von »Boulevard Solitude« von H.W. Henze) und zu den Festspielen von Glyndebourne, wo er 1964 den Grafen in »Capriccio« von R. Strauss sang. Als Tonio im »Bajazzo« debütierte er 1985 an der New Yorker Metropolitan Oper, wo er bis 1992 in insgesamt 21 Vorstellungen auch den Amonasro in »Aida«, den Scarpia und den Jack Rance in »La fanciulla del West« von Puccini sang. 1988 am Teatro San Carlos Lissabon als Scarpia zu Gast; 1989 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Hohepriester in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1992 den Grafen Luna im »Troubadour« und den Don Carlos in »La forza del destino«, 1991 am Teatro Liceu Barcelona den Tonio im »Bajazzo«. 2000 sang er an der Staatsoper Prag den Scarpia, an der Opéra du Rhin Straßburg den Capulet in Gounods »Roméo et Juliette«, 2001 an der Deutschen Oper Berlin den Grafen Luna im »Troubadour« und den Scarpia. Großer Konzert- und Oratoriensänger, vor allem auf dem Gebiet der religiösen Musik geschätzt; er wirkte als Pädagoge an der Berliner Kirchenmusikschule im Johannes-Stift in Berlin-Spandau.
Schallplatten: Schwann-Verlag (vollständige Oper »Thérèse« von Massenet), CBS-Metronom (»Christus« von F. Liszt), Orfeo (»Olympie« von Spontini, »Armida« von Dvorák), Vispro-Classic (Arien-Recital), Koch (»La Vita nuova« von E. Wolf-Ferrari), HMV (Krönungsmesse von Mozart).
14.12. Anthony KORF wird 65
Informationen über den amerikanischen Komponisten auf seiner Homepage: http://www.anthonykorf.com/
14.12. Karan ARMSTRONG wird 75
Sie wollte ursprünglich Pianistin und Klarinettistin werden, entschloss sich aber auf den Rat von Lotte Lehmann zum Gesangstudium. Ausbildung durch das Pädagogenehepaar Zweig-de Garmo in Los Angeles, durch Dean Verhines in Los Angeles, durch Aldo Di Tullio und Alberta Masiello in New York. Sie gewann 1965 den Gesangwettbewerb der Oper von San Francisco und debütierte bei der dortigen Spring Opera 1966 als Elvira in Rossinis »L’Italiana in Algeri«; dort sang sie auch 1969 die Lisette in »La Rondine« von Puccini. 1966 Gewinnerin des Wettbewerbs der Metropolitan Oper New York mit einem Dreijahresvertrag für dieses Haus (Debüt als eine der Dienerinnen in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), wurde dort jedoch nur in kleinen Partien eingesetzt (u.a. Page in »Rigoletto«, Annina in »La Traviata« und Taumännchen in »Hänsel und Gretel«). 1968 trat sie an der Santa Fé Opera sehr erfolgreich als Adina in »L’Elisir d’amore« auf, 1975-78 an der City Opera New York. Seither an den großen Operntheatern in Nordamerika (Baltimore, Cincinnati, Houston, Dallas, San Diego, San Antonio) erfolgreich aufgetreten. 1974 Europa-Debüt in Straßburg als Micaela in »Carmen«. 1977 große Erfolge als Salome an den Staatsopern von München und Stuttgart. Gastspielverträge mit der Deutschen Oper Berlin und der Staatsoper von Stuttgart. 1978-91 gastierte sie in insgesamt 57 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Salome, als Tosca, als Butterfly, als Marie im »Wozzeck« von A. Berg, als Sopran I in Luciano Berios »Un Re in Ascolto«, als Eleonore in »Karl V.« von E. Krenek, als Frau in A. Schönbergs Monodrama »Erwartung«, als Marietta in Korngolds »Die tote Stadt«, als Alice Ford in Verdis »Falstaff« und als Marschallin im »Rosenkavalier«. 1980 wirkte sie am Theater an der Wien in der Uraufführung der Oper »Jesu Hochzeit« von G. von Einem mit. An der Pariser Grand Opéra gastierte sie 1980 als Mélisande, 1987 als Jordane de Montaure in »Montségur« von Marcel Landowski, 1988, 1990-91 und 1993 in der Titelpartie von Janáceks »Katja Kabanowa«, 1989 als Marguerite in »Le Maître et Marguerite« von York Höller. 1981 war sie an der Covent Garden Oper London zu Gast. Sie sang 1981 an der Münchner Oper in der Uraufführung der Oper »Lou Salomé« von Giuseppe Sinopoli die Titelpartie. Sie gastierte in Frankfurt a.M., Toulouse, Hamburg und Oslo. 1979-82 großer Erfolg bei den Bayreuther Festspielen als Elsa im »Lohengrin«, 1984 in Berlin als Mélisande. Am 7.8.1984 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg in der Uraufführung der Oper »Un Re in Ascolto« von L. Berio mit. 1987 Japan-Tournee mit der Deutschen Oper Berlin als Gutrune in der »Götterdämmerung«, 1989 gastierte sie mit dem gleichen Ensemble in Warschau als Sieglinde in der »Walküre«. 1988 an der Opéra-Comique Paris und in Los Angeles zu Gast, wo sie 1990 die Leonore im »Fidelio« und 1992 die Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek sang. 1988 großer Erfolg in Berlin als Katerina Ismailowa in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1990 bei den Festspielen von Wiesbaden in der Titelrolle von »Katja Kabanowa« von Janácek, 1991 in Tampere (Finnland) als Kundry im »Parsifal« und an der Covent Garden Oper London als Sieglinde wie als Gutrune. 1992 wirkte sie bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung von »Desdemona und ihre Schwestern« von S. Matthus mit, in Los Angeles gastierte sie als Emilia Marty. 1993 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Marschallin. 1996 sang sie am Opernhaus von Köln die Laura in »Neues vom Tage« von P. Hindemith, 1997 an der Deutschen Oper Berlin die Titelrolle in »Susannah« von Carlisle Floyd (dort auch 1998 die Katja Kabanowa und die Sieglinde), an der Nationaloper Helsinki 1997 die Sieglinde, 1998 die Brünnhilde im »Siegfried« und 1999 in der »Götterdämmerung«, 1998 an der Deutschen Oper Berlin die Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. Weitere Höhepunkte in ihrem umfangreichen Rollenrepertoire waren die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Nedda im »Bajazzo«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die drei Sopranpartien in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, die Mimi in »La Bohème«, die Concepcion in »L’Heure Espagnol« von Ravel, die Violetta in »La Traviata«, die Jocaste in »Oedipe« von Enescu (Deutsche Oper Berlin 1996) und die Rosina im »Barbier von Sevilla«. Sie trat auch in dem dramatischen Monolog »La Voix humaine« von F. Poulenc auf (u.a. 1986 an der Oper von San Francisco). 1996 gastierte sie am Berliner Metropol-Theater als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1999 sang sie an der Nationaloper Helsinki die Brünnhilde im Ring-Zyklus, 2000 an der Deutschen Oper Berlin die Marschallin, 2001 die Venus im »Tannhäuser«, 2000 bei den Antiken-Festspielen in Trier die Herodias in »Salome« von R. Strauss, 2001 am Teatro Carlo Felice Genua die Begbick. Bedeutende Karriere auch als Konzert- und Liedersängerin. Seit 1996 wirkte sie als Professorin an der Hochschule der Künste in Berlin. Verheiratet mit dem Regisseur und Intendanten der Deutschen Oper Berlin Götz Friedrich (1930-2000).
Lit: Ruth René Reit: »Karan Armstrong. Das Mädchen aus dem Goldenen Westen« (München, 1996).
Schallplatten: Zuerst einige Aufnahmen auf kleinen amerikanischen Marken. Sang dann auf CBS die Elsa in einer vollständigen »Lohengrin«-Aufnahme aus Bayreuth; weitere Aufnahmen auf Cybélia (»Montségur« von M. Landowski), Koch Records (»Die Bassariden« von H.W. Henze), Supraphon (Lyrische Sinfonie von Zemlinsky), Col Legno (»Un Re in aascolto« von L. Berio); Philips-Video (Elsa im »Lohengrin«, Bayreuth 1982).
14.12. Roderic KEATING wird 75
Nachdem er zuerst als Lehrer, dann als Rundfunksprecher gearbeitet hatte, studierte er Gesang an der Royal Academy of Music London bei Eric Greene, dann an der Yale University New Haven (Connecticut) bei Benjamin de Loache und an der Texas University Austin bei Willa Stewart. Er debütierte 1970 an der Oper von Houston/Texas als Nathanael in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach. 1971 wirkte er bei der Glyndebourne Touring Opera als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss mit. 1971 Gastspiel am Theater an der Wien in dem Musical »My Fair Lady«. 1973 sang er beim Glyndebourne Festival Ills Sohn in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«. Seine Karriere spielte sich dann vor allem in Westdeutschland ab. Hier war er zunächst am Stadttheater von Lübeck (1972-74), am Staatstheater von Saarbrücken (1974-80), dann bis 1985 am Opernhaus von Wuppertal, am Stadttheater von Bonn (1986-89), an der Staatsoper Stuttgart (seit 1989), auch als Gast an der Hamburger Staatsoper, tätig. 1982 sang er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung der Oper »Die wundersame Schustersfrau« von Udo Zimmermann. Er gab erfolgreiche Gastspiele und Konzerte in Europa wie in Nordamerika. Aus seinem Repertoire, das Partien des lyrischen wie des Charakter-Fachs enthielt, sind zu nennen: der Idamante in Mozarts »Idomeneo«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, der Dormont in »La scala di seta«, ebenfalls von Rossini, der Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing, der Eisenstein in der »Fledermaus« von J. Strauß, der David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Loge im »Rheingold« (Wuppertal, 1988) und der Fatty in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill. Er gastierte an der Grand Opéra Paris (1981 als Piet vom Fass in »Le Grand Macabre« von G. Ligéti), an den Opern von Köln (1985), Warschau (1983), Tblissi (Tiflis 1975), an der Covent Garden Oper London (1988), in Interlaken (1975) und Wiesbaden (1977). 1995 gastierte er am Teatro Comunale Bologna, 1997 hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart als Kaiser Altoum in Puccinis »Turandot«, 1998 als Spoletta in »Tosca« und in der Premiere der Oper »Al gran sole carico d’amore« von Luigi Nono. 2000 übernahm er an der Staatsoper Stuttgart die Rolle des Blind in der »Fledermaus«, am Stadttheater von Freiburg i. Br. den Doktor in der zeitgenössischen Oper »Drei Schwestern« von Peter Eötvös. Große Konzertkarriere mit Auftritten in Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland und Deutschland.
16.12. Trevor PINNOCK wird 70
Er genießt Weltruf als Cembalist und Dirigent und hat sich für die historische Aufführungspraxis auf Originalinstrumenten spezialisiert. Er pflegte diese Praxis vor allem als Leiter des Orchesters The English Concert, welches er 1972 gründete und drei Jahrzehnte leitete. Gegenwärtig befasst sich Trevor Pinnock schwerpunktmäßig mit Orchesterleitung, Auftritten als Solist, Kammermusik und Lehrtätigkeit. Er pflegt die Zusammenarbeit mit berühmten Klagkörpern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem Kammerorchester Basel, dem Ensemble Les Violons du Roy und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Trevor Pinnock bleibt der alten Musik sehr verbunden, hat aber gleichzeitig großes Interesse an zeitgenössischer Musik. So hat er namentlich zwei Werke des englischen Komponisten John Webb uraufgeführt. Er dirigiert auch Opern, insbesondere am Opernhaus Houston, wo er 2013 Don Giovanni leitete.
Weitere Informationen auf seiner Hoempage: http://www.trevorpinnock.com/
16.12. Piero GAMBA wird 80
Der italienische Dirigent, Pianist und Komponist war Schüler seines Vaters und trat im Alter von acht Jahren mit einem probenden Orchester am Opernhaus in Rom öffentlich auf und dirigierte erfolgreich Beethovens 1. Symphonie. Unter größerem Publikumszuspruch wiederholte er dies im Jahr darauf und begann dann als „Wunderkind“ mit Konzertreisen durch Europa, Nord- und Südamerika. Sein Debüt in England fand 1948 mit Werken Dvoraks und Beethovens in der Londoner Harringay Arena statt. 1952 ging er nach Madrid, nahm seine Laufbahn als Dirigent erst in den späten fünfziger Jahren wieder auf und trat 1959-63 als Gastdirigent in London in Erscheinung.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.pierogamba.com/
17.12. Steven KIMBROUGH wird 80
Er studierte an der Universität von Birmingham (Alabama) und am Princeton Theological Seminary Altes Testament und vor allem semitische und arabische Sprachen. Dieses Studium wurde mit seiner Promotion abgeschlossen. Darauf Ausbildung seiner Stimme durch Gerhard Pechner, Alberta Masiella und andere Pädagogen in New York. Nachdem er 1967 einen großen Wettbewerb für Operngesang gewonnen hatte, kam er 1968 zu weiteren Studien nach Italien. Dort debütierte er 1968 am Teatro Sociale Mantua als Marcello in Puccinis »La Bohème«. Er hatte große Erfolge an Bühnen in Italien wie in Westdeutschland, vor allem am Teatro Regio Turin, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Mannheim und in Philadelphia. Seit 1970 wohnte er in Bonn, wo er am dortigen Theater ständig auftrat und im Übrigen einer umfangreichen Gastspiel- und Konzertkarriere nachging. In der Saison 1973-74 hörte man ihn an der Oper von San Francisco als Marquis d’Obigny in »La Traviata«, als einer der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos« und als Marcello in »La Bohème«. Er gastierte er an den Opern von Cincinnati (1983) und Vancouver. Er wandte sich dem zeitgenössischen Musikschaffen zu und kreierte am Teatro Regio Turin H.W. Henzes »Elegie für junge Liebende« für Italien. Am 1.10.1978 wirkte er am Stadttheater von Freiburg i. Br. in der Uraufführung der nachgelassenen Oper »Christophorus« von Franz Schreker mit, einem Künstler, dem sein besonderes Interesse galt, und dessen Lieder er gern vortrug. 1989 sang er am Opernhaus von Essen den Wozzeck von A. Berg. Seine Konzertreisen führten ihn in die USA, durch Deutschland, Österreich und Italien. Nicht zuletzt enthielt sein umfangreiches Repertoire Partien in Operetten und Musicals.
Schallplatten: Acanta (Lieder von Fr. Schreker, E.W. Korngold und A. Zemlinksy), HMV-Electrola, Fono (Songs von K. Weill), Koch Records (Lieder von W. Kienzl), Arabesque (Lieder von Rossini).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.stkimbrough.com/
19.12. Dalton BALDWIN wird 85
Der amerikanische Pianist nahm mehr als 100 Schallplattenaufnahmen auf und gewann zahlreiche Preise. Er arbeitete zusammen mit außergewöhnlichen Sängern wie Gérard Souzay, Elly Ameling, Arleen Augér und Jessye Norman.
20.12. Barbara McALISTER wird 75
Informationen über die amerikanische Mezzosopranistin auf ihrer Homepage: http://www.barbaramcalister.com/
21.12. Sándor SOLYOM-NAGY wird 75
Als Herrmann Ortel in Bayreuth
Er war Schüler von Frau Eva Kutrucz in Budapest. und wurde Preisträger beim Ferenc Erkel- Concours in Budapest 1965. Debüt 1964 an der Nationaloper von Budapest als Scarpia in Puccinis »Tosca«. Er hatte dann eine sehr erfolgreiche Karriere an diesem Opernhaus. 1972 Gewinner des Liszt Gesangwettbewerbs in Budapest. Internationale Erfolge bei Gastspielen an der Wiener Staatsoper (1974 als Jago in Verdis »Otello«), am Bolschoi Theater Moskau, an den Nationalopern von Prag und Sofia. Er gastierte auch an der Staatsoper von München, am Opernhaus von Köln, in Brüssel, Rotterdam, Paris, Rio de Janeiro und São Paolo. Er wirkte bei den Festspielen von Bayreuth 1981-84, 1986-88 und 1996-2002 als Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1985-87, 1989, 1993 und 1995 als Reinmar von Zweter im »Tannhäuser«, 1989-2002 als 2. Ritter im »Parsifal«, 1993-97 und 1999 als Steuermann in »Tristan und Isolde« mit. 1987 sang er an der Nationaloper von Budapest in der Uraufführung der Oper »Ecce Homo« von S. Szokolay. 1998 sang er an der Budapester Oper den Falstaff in der gleichnamigen Verdi-Oper. Er trat beim Verdi Festival an der Nationaloper Budapest im Januar 2000 als Amonasro in »Aida« auf. 1977 wurde er zum Volkskünstler der Republik Ungarn ernannt. In erster Linie im heldischen Baritonrepertoire beheimatet (Opern von Verdi, Mozart, R. Wagner, R. Strauss, Donizetti, Gluck, Benjamin Britten, Händel, Mascagni, Leoncavallo, Puccini); auch als Konzertsänger geschätzt.
Schallplatten: Sehr viele Aufnahmen auf Hungaroton (u.a. Agamemnon in Glucks »Iphigénie en Aulide«, vollständige Oper »Die Königin von Saba« von Goldmark, Titelheld in »Háry János« von Kodály, »Az ajtón kivül« von Sándor Balassa, »Hunyádi Lászlo« von F. Erkel, »Christus« und »Die Legende von der heiligen Elisabeth« von F. Liszt, »Il barbiere di Siviglia« von Paisiello, »La Fiamma« von O. Respighi, »Guntram« von R. Strauss, »Mosè in Egitto« von Rossini, »Kindertotenlieder« und »Lieder eines fahrenden Gesellen« von G. Mahler); Philips-Video (»Tannhäuser« aus Bayreuth).
23.12. Edita GRUBEROVÁ wird 70
Sie studierte zuerst bei Frau Maria Medvecká in Prag, dann bei Ruthilde Boesch in Wien. 1968 debütierte sie am Opernhaus von Bratislava als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1969-71 war sie am Theater von Banská Bystrica engagiert. 1970 erregte sie bei einem Gastspiel an der Wiener Staatsoper als Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« erstes Aufsehen. Darauf folgte sie einem Ruf an die Wiener Staatsoper, an der sie seither eine langjährige, große Karriere entfalten konnte. Hier wurde sie anfangs nur in kleineren Partien (u.a. Tebaldo in Verdis »Don Carlos«, Barbarina in »Le nozze di Figaro«, Jano in Janáceks »Jenufa«, Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Blumenmädchen im »Parsifal«) eingesetzt, erhielt jedoch dann auch bald größere Aufgaben (Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Glauce in Cherubinis »Medea«, Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, Oscar in Verdis »Un Ballo in maschera«, Waldvogel im »Siegfried«, Rosina, Sophie im »Rosenkavalier«, Arsena im »Zigeunerbaron«, Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss). Ihre Zerbinetta, die sie hier auch 1976 in einer Neuinszenierung unter der musikalischen Leitung von Karl Böhm sang, bedeutete den eigentlichen Durchbruch zum Weltruhm. Danach folgten an der Wiener Staatsoper Rollen wie die Norina im »Don Pasquale«, die italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss, die Titelrolle in Donizettis »Lucia di Lammermoor«, die Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, die Adele in der »Fledermaus«, die Violetta in »La Traviata«, die Gilda im »Rigoletto«, die Titelrolle in »Manon« von Massenet, die Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, die Titelrolle in Donizettis »Maria Stuarda«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Giunia in Mozarts »Lucio Silla«, die Elvira in Bellinis »I Puritani«, die Titelrolle in Donizettis »Linda di Chamounix«, die Elisabetta in Donizettis »Roberto Devereux« sowie (in konzertanter Form) die Titelrollen in Bellinis »Norma« und Donizettis »Lucrezia Borgia«, schließlich auch noch die Titelrolle in Donizettis »Anna Bolena«. 1988 wurde sie zum Ehrenmitglied des Hauses ernannt. Sie hatte ebenso glänzende Erfolge bei den Festspielen von Salzburg. Dort sang sie die Königin der Nacht (1974, 1978-83), die Konstanze (1975), die Mlle. Silberklang in einer konzertanten Aufführung von Mozarts »Schauspieldirektor« (1976), den Pagen Tebaldo und die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos« (1976-78), Roma Prologo und Religione in Stefano Landis »Il Sant‘ Alessio« (1977-78); die Zerbinetta (1979-82), die Donna Anna (1990-91) und (in konzertanten Aufführungen) die Norma (2010); dazu trat sie in Salzburg immer wieder in Konzerten (»Cantata della fiaba estrema« von H.W. Henze 1975, C-Moll-Messe von Mozart 1976, Konzertarien von Mozart 1976 und 1983) und in Liederabenden (1980, 1984, 1985, 1989, 2013) vor das Festspielpublikum. Bei den Festspielen von Bregenz feierte man sie 1986 als Elvira in »I Puritani«. Gastspiele an den Opernhäusern von Köln, Hamburg, Frankfurt a.M., an der Staatsoper München (u.a. als Manon von Massenet, als Elvira in Bellinis »I Puritani«, als Rosina, als Anna Bolena, als Lucia di Lammermoor, als Elisabetta in »Roberto Devereux«, als Norma und als Lucrezia Borgia) und bei den Festspielen von Glyndebourne (1973 als Königin der Nacht) ließen in ihr eine der größten Koloratricen ihrer Generation erkennen. An der Metropolitan Oper New York debütierte sie 1977 als Königin der Nacht und sang später bis 1991 in insgesamt 23 Vorstellungen auch noch die Zerbinetta, die Lucia di Lammermoor, die Traviata und die Elvira in »I Puritani«. 1996 sang sie beim Gastspiel der Metropolitan Oper mit deren Ensemble in Frankfurt (konzertant) die Zerbinetta. An der Mailänder Scala sang sie 1978 als Antrittsrolle die Konstanze, 1984 dort sehr erfolgreich als Zerbinetta (bei einem Gastspiel der Bayerischen Staatsoper) und als Lucia di Lammermoor, 1987 und 1989 als Donna Anna, 1998 als Linda di Chamounix sowie bis 2012 auch immer wieder in Konzerten und Liederabenden. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1980 als Zerbinetta, 1981 mit einem Liederabend und 1982 als Amina in Bellinis »La Sonnambula«. An der Covent Garden Oper London gastierte sie u.a. 1984 als Giulietta in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1991 als Giunia in »Lucio Silla« von Mozart. 1986 glanzvolles Gastspiel an der Oper von Chicago als Lucia di Lammermoor, 1987 in der gleichen Rolle am Teatro Liceu Barcelona. Dem Opernhaus Zürich war sie als ständiger Gast verbunden und sang dort u.a. 1984 die Marie in »La Fille du Régiment« von Donizetti, 1990 die Lucia di Lammermoor, 1992 die Titelpartie in Rossinis »Semiramide«, 1995 die Linda di Chamounix, 1999 die Elvira in »I Puritani«, 2000 die Anna Bolena. Beim Festival von Versailles hörte man sie 1988 als Traviata, am Teatro Liceu Barcelona 1990 als Elisabetta in »Roberto Devereux« von Donizetti, 1992 als Anna Bolena, am Teatro Fenice Venedig 1992 wiederum als Traviata. 1990 gab sie in Osaka einen triumphalen Liederabend. 1992 war sie im Wiener Konzerthaus in einer konzertanten Aufführung als Beatrice di Tenda von Bellini zu hören, 1996 am Teatro San Carlos Lissabon als Elvira in »I Puritani«. 1993 veranstaltete man in Japan ein eigenes »Edita Gruberová-Festival«. 1997 Gastspiel an der Staatsoper Dresden als Elisabetta in Donizettis »Roberto Devereux«, 1999 in Hamburg (konzertant) als Anna Bolena, am Opernhaus von Nizza als Marie in Donizettis »La Fille du Régiment«. 2001 sang sie in Hamburg die Elisabetta in »Roberto Devereux« von Donizetti in einer konzertanten Aufführung. 2015 gastierte sie am Theater an der Wien als Alaide in Bellinis »La Straniera«, die sie zuvor schon am Opernhaus von Zürich gesungen hat. Sie trat auch in Opern-Filmen auf (»Così fan tutte«, »Rigoletto«, »Hänsel und Gretel«, »Ariadne auf Naxos«, »Arabella«). Neben ihrer großen Karriere auf der Bühne stand eine zweite, nicht weniger bedeutende Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin. Einen ihrer größten Erfolge als Konzertsängerin hatte sie 1988 bei einem Liederabend in Paris. – Mit ihrem technisch vollendet durchgebildeten, vor allem in den hohen und höchsten Lagen brillant geführten Koloratursopran beherrschte sie das klassische Repertoire ihres Stimmfachs, wurde aber vor allem in den technisch schwierigen Belcanto-Aufgaben in Opern von Rossini, Bellini und Donizetti bewundert. Dazu war sie eine große Konzert- und Liedersängerin. Sie hatte ihren Wohnsitz in der Schweiz; sie war verheiratet mit dem tschechischen Musikologen Stefan Klimo († 1983).
Lit: N. Rishol: »Edita Gruberova. Ein Porträt« (Wien & Zürich 1996).
Schallplatten: Supraphon, HMV-Electrola (Arien-Recital; »Don Carlos« von Verdi, Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, »Lucia di Lammermoor«), Decca (»Leonore« von Paër, »Idomeneo«, »Der Schauspieldirektor« und »Die Zauberflöte« von Mozart, »Rigoletto«, »Ariadne auf Naxos«), Eurodisc (»Die Entführung aus dem Serail«), DGG (»Die Entführung aus dem Serail«, »Mitridate« von Mozart, »Hoffmanns Erzählungen«), Philips (»Rigoletto«, »Ariadne auf Naxos«, Adele in der »Fledermaus«, »Maria Stuarda« von Donizetti, »Mitridate« von Mozart, Gretel in »Hänsel und Gretel«), Orfeo (Lieder von Brahms, Dvorák und Richard Strauss, Arienplatte), Telefunken (»Die Fledermaus«, »Die Schöpfung« von J. Haydn), HRE (»Lucia di Lammermoor«), Nightingale (»Linda di Chamounix«, »Anna Bolena«, »La Fille du Régiment« und »Roberto Devereux« von Donizetti, »I Puritani«, »La Sonnambula«, »Die Fledermaus«, Operetten-, Gala-, Kinder- und Frühlingslieder), Nightingale/Koch (Orchesterlieder von R. Strauss, »Maria Stuarda« von Donizetti), Barclay (»Die Zauberflöte«); Teldec-Video (»La Traviata«), Decca-Video (»Così fan tutte«), DGG-Video (»Ariadne auf Naxos«), Warner-Video (Titelrolle in »La Traviata«, Venedig 1992).
Weitere Informationen auf folgender Homepage: http://www.gruberova.com/
23.12. Michiyoshi INOUE wird 70
Informationen über den japanischen Dirigenten auf seiner Homepage:
http://www.michiyoshi-inoue.com/
23.12. Der ukrainische Komponist Vitaly KYREYKO wird 90
24.12. Harald SERAFIN wird 85
Er kam nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 nach Bamberg, begann zuerst ein Medizinstudium, doch wurde seine Stimme durch die große Koloratursopranistin Maria Ivogün entdeckt und dann in Venedig, Berlin, hauptsächlich aber an der Musikhochschule Nürnberg durch W. Domgraf-Fassbaender, ausgebildet. Er begann seine Karriere 1962-64 mit einem Engagement am Stadttheater von St. Gallen, sang dann am Wiener Raimund-Theater und war 1966-71 am Opernhaus von Zürich engagiert. Es schlossen sich Verpflichtungen am Opernhaus von Köln (1975-77), am Opernhaus von Frankfurt a.M. (1977-81) und am Theater am Gärtnerplatz München (1981-84) an. Seit 1967 war er zugleich an der Wiener Volksoper tätig, an der er bis zum Beginn der achtziger Jahre vor allem als Operettensänger hervortrat. Dabei galt der Eisenstein in der »Fledermaus« als seine besondere Glanzrolle, die er auch bei der Japan-Tournee der Wiener Volksoper 1980 sowie bei Gastspielen an der Wiener Staatsoper (1976-77), an der Oper von Frankfurt a.M. und bei den Bregenzer Festspielen (1970) sang. Auch bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See trat er mehrfach in Erscheinung. 1967 übernahm er in Zürich in der Uraufführung der Oper »Madame Bovary« von H. Sutermeister die Partie des Rudolf, am 22.3.1968 sang er an der Wiener Volksoper in der österreichischen Erstaufführung der Oper »Der Zerrissene« von G. von Einem die Partie des Herrn von Lips. Zu seinen weiteren Rollen gehörten der Lord Cookburn in »Fra Diavolo« von Auber, der Graf Eberbach im »Wildschütz« von Lortzing, der Dandini in Rossinis »La Cenerentola« und die Titelrolle in »Háry János« von Z. Kodaly. 1992-2012 leitete er als Intendant die Festspiele von Mörbisch am Neusiedler See, wo er viel beachtete Operetten-Inszenierungen herausbrachte. – Zeitweilig verheiratet mit der Sängerin Mirjana Irosch (* 1939), die wie er während vieler Jahre an der Wiener Volksoper engagiert war. Auch die Tochter des Sängerehepaars Serafin-Irosch, Marina Serafin, kam zu einer erfolgreichen Bühnen-Karriere.
Schallplatten: Philips.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.haraldserafin.com/
25.12. Barbara DEVER wird 65
Sie absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium in Philadelphia und in New York. Im September 1989 debütierte sie auf der Bühne der Virginia Opera als Azucena im »Troubadour«, die sie 1994 auch mit großem Erfolg an der Oper von Cincinnati vortrug, und die ihre große Glanzrolle wurde. 1992 sang sie als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York die Siegrune in der »Walküre«. Bis 2014 hörte man sie an diesem Opernhaus in insgesamt 95 Vorstellungen u.a. als Amneris in »Aida«, als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Herodias in »Salome« von R. Strauss, als Eboli in Verdis »Don Carlos«, als Azucena, als alte Buryja in Janáceks »Jenufa«, als Filipjewna in »Eugen Onegin«, als Mme. Podtochina in Schostakowitschs »Die Nase«, als Schenkenwirtin im »Boris Godunow« und als Amme in Borodins »Fürst Igor«. 1994 trat sie an der Oper von Washington als Ulrica auf. Es kam zu Gastauftritten an den Opernhäusern von San Diego und Philadelphia. 1993 hatte sie bei einer Japan-Tournee des Ensembles der Metropolitan Oper neben der Siegrune auch die Fricka in der »Walküre« unter James Levine übernommen. 1994 hörte man sie am Opernhaus von Dublin als Amneris. 1995 gastierte sie an der Oper von Santiago de Chile als Fricka in der »Walküre«, 1999 dort auch als Azucena. 1997 sang sie an der Oper von Mexico City die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saens mit Placido Domingo als Partner. In Europa trat sie u.a. 1997-98 an der Deutschen Oper Berlin als Amneris, bei den Festspielen in der Arena von Verona wie am Teatro Regio Parma und beim Maggio Musicale von Florenz in der gleichen Rolle auf. 1996 war sie an der Oper von Miami als Ulrica zu hören, 1998 in Vancouver einmal mehr als Azucena, am Teatro Massimo Palermo als Amneris, an der Oper von Flandern in Antwerpen und Gent als Azucena. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1999 als Eboli und als Amneris, 2000 an der Oper von Washington wie am Teatro Regio Parma als Azucena, an der Oper von Philadelphia als Herodias.
Schallplatten: Naxos (Azucena im »Troubadour«).
27.12. Arndt MÄDLER wird 65
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in Dresden und in Berlin als Schüler der Sänger und Pädagogen Günther Leib und Johannes Kemter. 1979 kam es zu seinem Bühnendebüt am Stadttheater von Cottbus als Guglielmo in »Così fan tutte« von Mozart. Er blieb bis 1982 in Cottbus und folgte dann einem Ruf an das Opernhaus von Leipzig. Hier wie bei Gastspielen an führenden Opernbühnen, darunter am Nationaltheater von Prag, zeichnete er sich in einem Repertoire von großem Umfang aus, aus dem nur der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Leporello im »Don Giovanni« genannt sein sollen. Auch als Konzertsänger kam er zu einer erfolgreichen Karriere.
27.12. Glafira KOROLEVA wird 80
Sie war am Konservatorium von Moskau Schülerin von R.J. Alpert, E.K. Levinson und von Frau F.S. Petrowa. Sie debütierte sogleich am Bolschoi Theater Moskau 1963 als Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Am Bolschoi Theater sang sie Partien wie die Kontschakowna in »Fürst Igor« von Borodin, den Siebel im »Faust« von Gounod, den Oberon in Benjamin Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, den Wanja in »Iwan Susanin« von Glinka und die Nejata in »Sadko« von Rimsky-Korssakow. Auch als Konzert- und als Liedersängerin kam sie in den Zentren des russischen Musiklebens zu einer erfolgreichen Karriere. Verheiratet mit dem Opernsänger Yuri V. Korolev, der wie sie am Bolschoi Theater Moskau tätig war.
28.12. Kurt JACOBSSON wird 75
Er war ein Sohn des Bassisten Sven-Erik Jacobsson (1911-93), der lange an der Königlichen Oper Stockholm engagiert war. Er wurde an der Musikschule in Malmö ausgebildet; sein hauptsächlicher Lehrer war dort B. Gylling. 1957 begann er als Antonio in »Le nozze di Figaro« eine langjährige Karriere am Stadttheater von Malmö. Hier wie bei Gastspielen an weiteren schwedischen Bühnen hörte man ihn in Partien wie dem Don Giovanni, dem Papageno in der »Zauberflöte«, dem Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, dem Posa in Verdis »Don Carlos«, dem Amonasro in »Aida«, dem Renato in Verdis »Un Ballo in maschera«, dem Mephisto im »Faust« von Gounod und dem Porgy in »Porgy and Bess« von Gershwin. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu einer bedeutenden Kariere.
31.12. Eva RANDOVÁ wird 80
Sie studierte Pädagogik und wurde Lehrerin für Mathematik und Sport. Sie war mehrfach tschechische Meisterin in Schwimmwettbewerben. Sechsjähriges Gesangstudium bei Frau J. Svábová in Ustí nad Labem (Aussig), dann Besuch des Konservatoriums von Prag für ein Jahr. Sie fand ihr erstes Engagement am Staatstheater von Ostrava (Mährisch Ostrau), wo sie 1962 debütierte und bereits die großen Partien ihres Stimmfachs sang: die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Küsterin in »Jenufa« von Janácek und die Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák. Sie gastierte bereits in dieser Zeit an der Prager Nationaloper, an die sie 1969 berufen wurde. Über das Opernhaus von Nürnberg kam sie 1971 an die Staatsoper von Stuttgart, deren Mitglied sie seitdem blieb, und wo sie seit 1979 auch lebte. Seit 1973 wirkte sie bei den Wagner-Festspielen von Bayreuth mit, wo sie eines der Blumenmädchen im »Parsifal« (1973), die Waltraute in der »Walküre« (1973-75), die Gutrune in der »Götterdämmerung« (1973-75), die Kundry im »Parsifal (1975-77 und 1981) die Fricka im Nibelungenring (1976-77) sang. 1974-91 gastierte sie in insgesamt 66 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper: als Eboli, als Ulrica in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Amneris, als Ortrud, als Azucena, als Kundry, als Venus im »Tannhäuser«, als Fricka in der »Walküre«, als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Küsterin, sowohl als Hexe als auch als Fremde Fürstin (als Doppelrolle) in »Rusalka«. 1975 ersetzte sie bei den Salzburger Festspielen Christa Ludwig in der Partie der Eboli, die sie dann auch 1976 und 1978 in Salzburg sang. Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und München, an der Deutschen Oper Berlin, an der Grand Opéra Paris (1975 als Kundry, 1982 als Ortrud, 1983 als Fricka im »Rheingold«, 1984 als Venus und 1996 als Kabanicha in Janáceks »Katja Kabanowa«), in San Francisco (1974 als Kundry und 1989 als Ortrud) und Zürich sowie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. An der Covent Garden Oper London gastierte sie seit 1977, u.a. als Ortrud, als Venus, als Marina im »Boris Godunow« und 1986-87 sehr erfolgreich als Küsterin. Bei den Münchner Opernfestspielen gastierte sie 1978 als Ortrud. 1981 sang sie als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York die Fricka im »Rheingold«, bis 1999 hörte man sie dort in insgesamt 13 Vorstellungen auch als Venus und als Kabanicha. An der Mailänder Scala gastierte sie 1983 als Ortrud und 1987 als Ulrica. 1984 wirkte sie bei den Festspielen in der Arena von Verona mit, 1985 sang sie beim Festival von Orange die Marina, 1986 an der Stuttgarter Oper die Küsterin. 1990 trat sie an der Hamburger Staatsoper, 1992 in der Neuen Musikhalle Athen (Megaron Mousikis Athenon) als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss auf, am Teatro Liceu Barcelona 1990 als Marina, an der Covent Garden Oper London 1994 (und nochmals 1997) als Kabanicha, in Stuttgart 1995 als Clarissa in »L’Amour des trois oranges« von Prokofieff. 1999 sang sie an der Staatsoper Stuttgart die Erda im »Siegfried«. Bedeutende Konzert- und Oratoriensängerin. Seit 1994 leitete sie als Intendantin die Staatsoper (ehemals Smetana-Theater) Prag.
Schallplatten: CLV (Bach-Kantaten), HMV-Electrola (»Cavalleria rusticana«), Supraphon (2. Sinfonie von G. Mahler, Marfa in »Dimitrij« von Dvorák, Glagolitische Messe von Janácek, vollständige Oper »Sarka« von Fibich), Supraphon/Koch (»Katja Kabanowa« als Kabanicha), Decca (»Das schlaue Füchslein« und »Jenufa« von Janácek, Ortrud im »Lohengrin«), Myto (Laura in »La Gioconda« von Ponchielli); Philips-Video (Kundry im »Parsifal«).
31.12. Noel TYL wird 80
Er wurde durch den Pädagogen Gibner King in New York ausgebildet, nachdem er zuvor in verschiedenen kaufmännischen Berufen gearbeitet hatte. 1964 gewann er einen Gesangsconcours in Cincinnati und debütierte noch im gleichen Jahr am Teatro della Pergola Florenz als Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«. In Nordamerika sang er an zahlreichen führenden Opernbühnen, u.a. in Boston, Cincinnati, Houston/Texas, in New Orleans, San Diego und Seattle sowie vor allem an der New York City Opera. Erfolgreich war er auch bei Gastspielen an der Wiener Staatsoper (1968 als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«), an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Theater am Gärtnerplatz in München, am Teatro Liceu Barcelona und an der Oper von Vancouver. Dabei standen im Vordergrund seines umfangreichen Bühnenrepertoires Partien wie der Titelheld in »Don Quichotte« von Massenet, der Wotan im Nibelungenring, der Amfortas im »Parsifal«, der Amonasro wie der Ramfis in »Aida«, der Scarpia in »Tosca« und der König Dodon in Rimsky-Korssakows »Der goldene Hahn«. Angesehener Konzert- und Oratoriensänger. Nach Beendigung seiner Karriere war er als Astrologe tätig und veröffentlichte Bücher zu diesem Thema.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.noeltyl.com/