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GEBURTSTAGE IM AUGUST 2023

01.08.2023 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM AUGUST 2023

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

 1.8. Jadwiga KOBA-LINDQUIST wird 75

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Statens Musikdramatiska Skolan in Stockholm durch die Pädagogen M. Stiglén, I. Berling und V. Mos. Sie debütierte 1970 bei den Festspielen von Vadstena als Fru Lusta in der Barock-Oper »Falken« von Mazzocchi-Marazzoli. Bei den gleichen Festspielen sang sie 1971 die Elvira in »Dal Male il Bene« von Abbatini/Marazzoli. 1972-74 war sie an der Oper von Oslo engagiert, 1975-79 gehörte sie der Värmlandsoperan in Schweden an. In der Spielzeit 1974-75 gastierte sie an der Norrlandsoperan als Zulma in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«. Seit 1979 war sie Mitglied der Königlichen Oper Stockholm; hier sang sie als Antrittsrolle die Magda Sorel in »The Consul« von Menotti, später die Micaela in »Carmen« (in welcher Rolle sie auch 1981 in Oslo gastierte), die Nedda im »Bajazzo« und die Mimi in »La Bohème«, die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Ottavia in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, die Tosca, die Elisabeth in »Tannhäuser«, die Ljubov in »Mazeppa« von Tschaikowsky, Partien in »La clemenza di Tito« von Mozart, »Tintomara« von L.J. Werle und in »Amorina« von Runsten. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich auch Rollen wie der Bastien in »Bastien und Bastienne« von Mozart, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die neue Priorin in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von B. Britten und die Titelrolle in der Kammeroper »Molonne« von Eberhard Eyser. 1972 wirkte sie in Oslo in der Uraufführung der Oper »Orfeus« von T. Rypdal in der Partie der Euridike mit. 1984-86 wirkte sie in Wisby in »Petrus de Dacia« von Mehler mit. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere.

 

1.8. Bruno LAPLANTE wird 85

Er begann sein Gesangstudium am Konservatorium von Montreal; es schlossen sich weiterführende Studien bei Pierre Bernac und an der Musikhochschule von München an. Bühnendebüt bei den Festspielen von Weikersheim in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa. Er wurde Preisträger bei den Wettbewerben von Genf (1966), Barcelona (1966) und Montreal (1967). Nach Kanada zurückgekehrt, arbeitete er dort nochmals mit der Pädagogin Lina Narducci zusammen. Er wurde bekannt durch seine Radiokonzerte, in denen er am Kanadischen Rundfunk, in Paris wie in Hilversum erschien. Seine Gestaltung kanadischer Volkslieder trug ihm in Guelph (Ontario) den »Prix spécial d’interprétation« ein. 1977 verlieh ihm die Académie du Disque Français einen Preis für seinen Vortrag von Liedern von Reynaldo Hahn, Massenet und Gounod auf Erato-Schallplatten. In Frankfurt a.M. wirkte er in der Erstaufführung von Debussys nachgelassener Oper »La Chûte de la Maison d’Usher« mit; 1979 nahm er am Festival von Aix-en-Provence teil. Im kanadischen Rundfunk und Fernsehen trat er in »Roméo et Juliette« von Gounod, in »Susannens Geheimnis« von Wolf-Ferrari und in Lehárs »Die lustige Witwe« auf. Er sang mit dem Canadian Symphony Orchestra in »Carmina Burana« von C. Orff und in »Les Noces« von Strawinsky, beim Festival de Marais Paris (1979) und war in seiner kanadischen Heimat ein gesuchter Konzertsolist. Er hatte seinen Wohnsitz in Quebec.

Schallplatten: KRO Hilversum (»Dialogues des Carmélites« von Poulenc), Erato (Lieder von R. Hahn, Massenet und Gounod), Calliope (Französische Kunstlieder, Lieder von C. Franck und Lekeu; Lieder von H. Berlioz).

 

2.8. Peter JEFFES wird 75

Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte am Royal College of Music London wie auch durch den bekannten Bariton Paolo Silveri in Rom. Er trat seit 1977 bei den großen englischen Operngesellschaften auf und hatte in Partien wie dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, dem Nerone in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, dem Tom Rakewell in Strawinskys »The Rake’s Progress« und dem Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten aufsehenerregende Erfolge. An der Scottish Opera Glasgow sang er 1979 den Kudrjas in Janáceks »Katja Kabanowa« und den Ladislav in Smetanas »Zwei Witwen«, 1984 den Apollo in Cavallis »L’Orione« und 1986 den Titelhelden in »Hoffmanns Erzählungen«. An der Covent Garden Oper London sang er in der Barock-Oper »Castor et Pollux« von Rameau und 1985 in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett, bei der Opera North Leeds in der englischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Daphne« (1987) und 1988-89 in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Als Prinz in dieser Oper hörte man ihn 1989 auch beim Edinburgh Festival, 1992 an der Oper von Tel Aviv. In Italien debütierte er in einer Rundfunkaufführung der Oper »Agnese di Hohenstaufen« von Spontini; im Schweizer Fernsehen erschien er 1986 in einer Übertragung von »L’Incoronazione di Poppea« aus der Grange sublime in Mézières bei Lausanne als Nero. Ebenfalls 1986 war er bei den Festspielen von Wiesbaden in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett zu Gast. 1987 sang er beim Festival von Peralada-Barcelona die Partie des Mozart in »Mozart und Salieri« von Rimski-Korsakow und kam 1988 wieder dorthin, jetzt mit dem English Bach Festival-Ensemble, zurück. Weiter nahm er an den Festspielen von Aix-en-Provence, Orange und Athen teil, gastierte in Monte Carlo und trat auch in den USA auf. Am 20.2.1985 wirkte er an der Grand Opéra Paris in der Uraufführung der Oper »Docteur Faustus« von Konrad Boehmer als Hans mit. 1988-89 sang er in Paris in der Offenbach-Operette »La belle Hélène« und im Te Deum von Gossec, mit dem English Bach Festival in Viterbo in »Alceste« von Gluck. In St. Étienne und Angers gastierte er als Nemorino in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, in Montpellier 1990 als Faust von Gounod, an der Oper von Tel Aviv 1993 als Idomeneo von Mozart. 1999 trat er bei der Chelsea Opera Group in London in der Titelrolle von Wagners »Rienzi« auf, an der Oper von Lyon als Gran Sacerdote in »Idomeneo« von Mozart. Dazu war er sehr erfolgreich im Konzertsaal tätig.

Schallplatten: RCA-Erato (Castor in »Castor et Pollux« von Rameau, 1983; »Le Roi malgré lui« von E. Chabrier), Arion-TIS (Ruggiero in »Tancredi« von Rossini, 1978), Arabesque (Szenen aus Rossini-Opern mit Rockwell Blake), Novello (Englische Lieder).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.peterjeffes.ch/  

 

2.8. Thomas THOMASCHKE wird 80

Er wurde zuerst Gärtner, studierte dann Horn, endlich Gesang an der Musikhochschule Dresden bei Harry Schwickardi. Er war Preisträger bei den internationalen Gesangwettbewerben von s’Hertogenbosch und Moskau. Debüt 1965 am Stadttheater von Freiberg (Sachsen) als Mesner in Puccinis »Tosca«. 1970 wurde er an das Opernhaus von Leipzig berufen. Ständige Tätigkeit auch an der Staatsoper von Dresden wie an der Komischen Oper Berlin. 1969 sang er an der Dresdner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Maître Pathelin« von Rainer Kunad, 1976 an der Staatsoper München in der von »Die Versuchung« von Josef Tal. Er erschien als Gast am Nationaltheater von Prag, an der Oper von Brno (Brünn), an der Mailänder Scala (1974 als Hunding in der »Walküre« und 1986 als Sprecher in der »Zauberflöte«), am Teatro Fenice Venedig und bei den Opernfestspielen von Wiesbaden. Den Sarastro in der »Zauberflöte« sang er 1976 an der Staatsoper von München, 1980 an der Wiener Volksoper und 1984 bei einem Gastspiel der Kölner Oper in Tel Aviv. Seit 1977 Mitglied der Oper von Köln. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat er 1978 und 1980 als Sarastro, 1980 auch in der Sprechrolle des Bassa Selim in der »Entführung aus dem Serail« auf. 1981 sang er beim Edinburgh Festival den Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« bei einem Gastspiel der Kölner Oper. 1986 trat er an der Oper von Lüttich als Landgraf in »Tannhäuser« auf. Weitere Gastspiele an der Covent Garden Oper London, an der Staatsoper Hamburg, am Opernhaus von Zürich, am Teatro San Carlos Lissabon und an der Deutschen Oper Berlin. 1995 wirkte er am Teatro Politeama Palermo in Aufführungen von Zemlinskys »Der Traumgörge« mit. 1999 gastierte er am Opernhaus von Kapstadt als Ramfis in Verdis »Aida«. Sein kraftvoller, tiefer Bass meisterte ein weitläufiges Bühnenrepertoire mit Höhepunkten im Wagner- wie im italienischen Fach; dazu gesuchter Konzert- und vor allem Oratorienbassist. 1975 sang er bei den Wiener Festwochen im Wiener Konzerthaus das Bass-Solo in der Missa solemnis von Beethoven. Im Konzertsaal erschien er auch als Solist in »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms, in der »Schöpfung« von J. Haydn, in Werken von J.S. Bach und Händel. Pädagogische Tätigkeit an der Musikhochschule von Lübeck und in Meisterkursen.

Schallplattenaufnahmen auf den Marken Eterna, HMV, Philips (Kuno im »Freischütz«), Decca (»Jephtha« von Händel), Metronom (»Christus« von F. Liszt), Da Camera (Große Messe von Wilhelm Petersen); SL-Longman-Video (»Die Zauberflöte«).

 

3.8. Barseg TUMANYAN wird 65

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger am Komitas Konservatorium der armenischen Hauptstadt Eriwan durch A.G. Karpatian und studierte dort auch Tanz. 1980 kam es zu seinem Bühnendebüt am Opernhaus (Spendiaryan Theater) von Eriwan, an dem er seither auftrat. 1982-83 ergänzte er seine Ausbildung durch weitere Studien in der Opernschule der Mailänder Scala, 1985 in Moskau bei dem berühmten Bassisten Jewgenij Nesterenko. Er wurde Preisträger bei den Gesangwettbewerben von Busseto (1983) und Rio de Janeiro (1987) wie beim Moskauer Tschaikowsky-Concours (1986). 1988 gastierte er am Teatro San Carlos Lissabon als Basilio im »Barbier von Sevilla« von Rossini. Im Januar 1989 sang er in der Covent Garden Oper London bei einem Gala-Konzert für die Erdbebenopfer in seiner armenischen Heimat. 1989 gab er an der Oper von Boston ein Gastspiel als Ramfis in »Aida«, im gleichen Jahr nahm er an einer USA-Tournee der Armenischen Staatsoper Eriwan teil. 1990 in Los Angeles als König Philipp in Verdis »Don Carlos« zu Gast. 1990 debütierte er als Colline in »La Bohème« an der Covent Garden Oper London, an der er bis 1998 auch als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Escamillo in »Carmen« und als Wurm in »Luisa Miller« von Verdi gastierte. Den Colline sang er auch an der Oper von Monte Carlo. 1992 hörte man ihn an den Staatsopern von Wien und Hamburg als Escamillo, in Melbourne als König Philipp, 1993 am Teatro Colón Buenos Aires als Attila von Verdi, 1993 an der Opéra Bastille in Paris als Mephisto in »Faust« von Gounod und als Escamillo, 1994 in Los Angeles als Mephisto in »Faust« von Gounod. 1997 gastierte er in Amsterdam als Wurm, 1998 bei den Festspielen von Savonlinna als Moser in Verdis »I Masnadieri«, an der Australian Opera Sydney als Mephisto in »Faust« von Gounod. 2000 Gastspiel am Opernhaus von Dublin als Ramfis, an der Oper von Lyon als Mephisto in »Faust« von Gounod. Er sang auf der Bühne des Weiteren den Don Giovanni, den Boris Godunow und auch Partien in Opern armenischer Komponisten. Auf der Bühne wie im Konzertsaal kam er in einem vielseitigen Repertoire zu großen Erfolgen, wobei er auch gerne Vokalmusik aus seiner Heimat Armenien vortrug.

Lit: I. Belskaya: Barseg Tumanian (in Muzikalnaya zhizn‘, 1987).

Schallplatten: Dynamic (Pan Golova in Tschaikowskys »Tscherewitschki«, Mitschnitt einer Aufführung im Teatro Lirico Cagliari, 2000).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.barseg.com/

 

4.8. Robynne REDMON wird 65

 Biographie der amerikanischen Mezzosopranistin auf Englisch: https://www.randsman.com/robynne-redmon

 

4.8. Susan EICHELBERGER wird 75

Sie besuchte das Cincinnati College-Conservatory of Music, wo sie Schülerin von Lucile und Robert Evans war; weitere Ausbildung an der Philadelphia Academy of Vocal Arts durch Dorothy Di Scala. Sie debütierte 1972 an der Oper von Philadelphia als Yvette in »La Rondine« von Puccini. Sie wirkte dann viele Jahre hindurch an der Oper von Tel Aviv, wo sie in lyrischen und Koloratur-Partien erfolgreich auftrat: als Mimi in Puccinis »La Bohème«, als Butterfly, als Norina in »Don Pasquale« von Donizetti, als Olympia wie als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach und als Violetta in »La Traviata« von Verdi. Erfolgreiche Gastspiel- und Konzertauftritte.

 

4.8. Walter DONATI wird 85

Die eigentliche Karriere des Sängers begann relativ spät an italienischen Bühnen. So sang er 1981 den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« bei der Compagnia L’Opera Italiana di Milano, einer Wanderoper, 1983 am Theater von Treviso den Erik in »Der fliegende Holländer« und 1984 an der Mailänder Scala den Walther von der Vogelweide in »Tannhäuser« und den Arvino in Verdis »I Lombardi alla prima crociata« (die letztgenannte Partie wiederholte er an der Scala 1986). 1985 trat er an der Scala als Malcolm in »Macbeth« von Verdi auf und übernahm im gleichen Jahr an der Pariser Grand Opéra die Rollen des jungen Seemanns und des Hirten in »Tristan und Isolde« und den Raimbaut in »Robert le Diable« von Meyerbeer. Es kam nun zur Ausbildung einer internationalen Karriere. 1985 sang er am Opernhaus von Dublin den Titelhelden in »Don Carlos« von Verdi, 1986 den Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1986 in Avignon den Radames in »Aida«, am Teatro Colón Buenos Aires den Dick Johnson in Puccinis »La Fanciulla del West« und – immer noch 1986 – am Teatro Fenice Venedig den Foresto in »Attila« von Verdi. 1987 war er am Teatro San Carlos Lissabon, an den Opernhäusern von Santiago de Chile und Rio de Janeiro (Erik) und am Teatro Comunale Florenz (Dimitrij in »Boris Godunow«) zu Gast. Er sang 1988 an der Grand Opéra Paris den Pollione in »Norma«, 1989 in Pretoria den Lohengrin und war auch 1989 in Edmonton (Kanada) anzutreffen. 1990 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Manrico im »Troubadour« und sang am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Dimitrij. 1993 Gastspiel am Teatro Verdi in Pisa. In seinem Repertoire für die Bühne fand sich noch der Des Grieux in »Manon Lescaut« von Puccini. Er wechselte etwa 1994 in das Bariton-Fach und sang u.a. 1995 am Teatro Comunale Lonigo (bei Verona) die Titelrolle in Verdis »Nabucco«. 1998 sang er bei den »Aida«-Aufführungen im Londoner Earl’s Court den Amonasro. 1999 hörte man ihn beim Wexford Festival als Gleb in Giordanos Oper »Siberia«, 2000 beim Festival von St. Margarethen als Titelhelden in Verdis »Nabucco«. 2003-11 war er Mitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe.

Schallplatten: Marco Polo/Kikko (Giorgio in »Amica« von Mascagni).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.walterdonati.de/  

 

5.8. Gordon GIETZ wird 60

 Nach seiner Ausbildung zum Sänger trat er zu Beginn seiner Karriere am Opernhaus von Montreal, zunächst in kleineren Partien, auf, u.a. 1991 als Spoletta in »Tosca«, 1993 als Incredibile in »Andrea Chénier« von Giordano. Bereits 1993 kam es zu seinem Europa-Debüt an der Oper von Monte Carlo als Cassio in Verdis »Otello«. 1994 sang er dort den Schäfer in »Oedipus Rex« von Strawinsky, in Montreal die Titelrolle in »Hoffmanns Erzählungen«, 1995 an der Canadian Opera Toronto den Agenore in Mozarts »Il Re Pastore«, 1996 den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 1996 in Montreal den Tamino in der »Zauberflöte«, 1996 trat er in der Alice Tully Hall in New York als Paris in der Offenbach-Operette »La belle Hélène« auf, 1997 dort als Bénédict in »Béatrice et Bénédict« von H. Berlioz, den er zuvor in szenischen Aufführungen in Toronto gesungen hatte, und den er 1998 an der Santa Fé Opera wiederholte. 1996 gastierte er beim St. Louis Festival als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den er auch 1997 an der Oper von Cincinnati vortrug, im gleichen Jahr 1997 am Opernhaus von Vancouver den Stewa in Janáceks »Jenufa«. 1998 sang er an der Oper von Philadelphia den Alfredo in »La Traviata«, an der Oper von Washington den Chevalier de Danceny in de zeitgenössischen Oper »The Dangerous Liaisons« von Conrad Susa, 1999 an der Santa Fé Opera den Idamante in »Idomeneo« von Mozart, an der Niederländischen Oper Amsterdam den Tamino, in Avignon den Gérard in »Lakmé« von Délibes. Er gastierte an der Oper von Peking als Herzog in »Rigoletto« (mit Youngok Shin als Gilda), an der Calgary Opera als Albert Herring von B. Britten, beim Saito Kinen Festival in Japan als Journalist in »Les mamelles de Tirésias« von Poulenc. 2000 hörte man ihn an der City Opera New York als Fenton in »Falstaff« von Verdi und an der Oper von Houston/Texas als Kudrjasch in »Katja Kabanowa« von Janácek. 2000 sang er den Sam Polk in »Susannah« von Carlisle Floyd am Grand Théâtre Genf, an dem er auch 2001 als Stewa, 2003 als Kudrjasch und 2004 als Skuratow in Janáceks »Aus einem Totenhaus« gastierte. 2001 gastierte er beim Glyndebourne Festival als Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. An der Opéra Bastille Paris sang er 2001 und 2003 den Don Ottavio in »Don Giovanni«, 2004 den Tamino und den Alfred in der »Fledermaus«, 2005 den Csssio in Verdis »Otello« und 2006 den Yonas in »Adriana Mater« von Kaija Saariaho. 2010 debütierte er an der Metropolitan Oper New York in Schostakowitschs Oper »Die Nase« (in der Titelpartie). 2012 gastierte er als Narraboth in »Salome« von R. Strauss am Théâtre de la Monnaie in Brüssel und als Albi in Schrekers »Der Schatzgräber« an der Niederländischen Oper Amsterdam, 2013 als Male Chorus in Brittens »The Rape of Lucretia« in Reggio Emilia und beim Maggio Musicale Fiorentino sowie als Marquis in Prokofjews »Der Spieler« an der Niederländischen Oper Amsterdam, 2014 als Eisenstein in der »Fledermaus« bei der Edmonton Opera und als Loge im »Rheingold« bei der Pacific Opera Victoria, 2016 als Monseigneur Bilodeau in »Les Feluettes« von Kevin March an der Oper von Montreal ; die letztgenannte Partie sang er auch 2017 an der Pacific Opera Victoria und an der Edmonton Opera. Am holländischen Radiosender VARA übernahm er die Partie des Frère Massée in »St. Francois d‘Assise« von O. Messiaen. Dazu hatte er eine große Karriere im Konzertsaal. Er sang mit den führenden Orchestern in Kanada wie in den USA, u.a. mit den New Yorker Philharmonikern, dem Cleveland Symphony Orchestra, dem Orchestre Symphonique de Montreal, dem Baltimore wie dem Minnesota Symphony Orchestra (»Walpurgisnacht« von Mendelssohn), dem Philadelphia Orchestra (E-Moll-Messe von Schubert), dem Houston Symphony Orchestra und dem Toronto Symphony Orchestra (9. Sinfonie von Beethoven); in Columbus (Ohio) übernahm er das Tenorsolo im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler.

Schallplatten: Philips (Journalist in »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.gordongietz.com/

 

6.8. Faith ESHAM wird 75

Ihr Vater war Arzt, drei ihrer Brüder ergriffen ebenfalls diesen Beruf, und auch sie wollte Medizin studieren, um sich auf das Fach der Psychiatrie zu spezialisieren. Man entdeckte jedoch ihre schöne Stimme, und diese wurde an der Juilliard School of Music in New York durch Jennie Tourel, Beverly Johnson und Adele Addison ausgebildet. Während der Semesterferien sang sie im Chor der Santa Fé Opera und sprang 1976 an der Oper von San Francisco für eine erkrankte Sängerin als Lola in »Cavalleria rusticana« ein. Ihr eigentliches Debüt fand jedoch 1977 an der City Opera New York als Cherubino in »Le nozze di Figaro« von Mozart statt. Nachdem sie anfänglich in Mezzosopran-Partien aufgetreten war, wandte sie sich dem Sopranfach zu. An der City Opera, zu deren Ensemble sie viele Jahre hindurch gehörte, hatte sie in Partien wie der Zerlina in »Don Giovanni«, der Micaela in »Carmen«, der Mimi in Puccinis »La Bohème«, der Titelrolle in »Cendrillon« von Massenet und der Liu in Puccinis »Turandot« große Erfolge. Diese stellten sich auf internationaler Ebene auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1981 als Cherubino, 1984 abwechselnd als Cherubino und als Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1987 als Micaela), an der Mailänder Scala (1982 als Cherubino, 1990 als Marzelline in »Fidelio«), an der Oper von Nancy (Europa-Debüt 1980 als Nedda im »Bajazzo«), an den Opernhäusern von Dallas und San Francisco (1982 als Cherubino), in Santa Fé (1985 als Susanna) und an anderen führenden Theatern ein. 1983 gastierte sie am Grand Théâtre Genf als Cherubino und als Mélisande in »Pelléas et Mélisande«. 1984 war sie als Gast an der Staatsoper von Wien als Micaela zu hören. 1986 großer Erfolg an der City Opera New York als Leila in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, im gleichen Jahr Gastspiel in Lausanne als Marguerite in »Faust« von Gounod. Im Dezember 1986 trat sie dann auch an der New Yorker Metropolitan Oper als Marzelline in »Fidelio« in einer einzigen Vorstellung auf. 1990 gastierte sie bei der Welsh Opera Cardiff als Desdemona in Verdis »Otello«. In Washington gastierte sie in der Saison 1990-91 als Zerlina, in Köln 1990 als Musetta in »La Bohème« und 1995 als Butterfly, an der Oper von Dallas 1992 als Cherubino und als Mélisande, in Las Palmas als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. Zu ihren Bühnenrollen gehörten auch die Titelpartien in »Susannah« von Carlisle Floyd und »The Ballad of Baby Doe« von Douglas Moore, die Pamina in der »Zauberflöte« und die Gilda in »Rigoletto«. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu einer internationalen Karriere.

Schallplatten: HMV (Micaela in »Carmen«, Cherubino in »Le nozze di Figaro«).

 

6.8. Antigone SGOURDA wird 90

Sie besuchte Schulen in England, ließ dann aber ihre Stimme am Konservatorium von Athen und an der Wiener Musikakademie bei Josef Witt ausbilden. 1960-62 hatte sie ihr erstes Bühnenengagement am Stadttheater von Bonn. 1962-66 Mitglied des Opernhauses von Essen. Ihre ersten großen Erfolge hatte sie bei den Festspielen von Glyndebourne (1962 als Fiordiligi in »Così fan tutte« und 1963 als erste Dame in der »Zauberflöte«) sowie als Giulietta in einer Aufführung von »Hoffmanns Erzählungen« im deutschen Fernsehen. 1964 hatte sie bei den Festspielen von Schwetzingen, dann auch beim Holland Festival (1972) und beim Opernfestival von Athen (1971-73) bedeutende Erfolge. 1966-82 gehörte sie dem Opernhaus von Zürich an, 1968-82 zugleich am Opernhaus von Frankfurt a.M. verpflichtet, seit 1974 durch einen Gastvertrag der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verbunden. In der Saison 1970-71 sang sie am Opernhaus von Zürich die Elisabetta in der Schweizer Erstaufführung von Donizettis »Roberto Devereux«. Erfolge auch bei Gastspielen an den Staatsopern von Wien (1974-76 als Katja Kabanowa in der gleichnamigen Oper von Janacek, als Tosca und als Leonora in Verdis »La forza del destino« in insgesamt 18 Vorstellungen), Stuttgart und München sowie 1974 bei einer Israel-Tournee. 1973-74 trat sie bei den Festspielen von Edinburgh als Donna Anna in »Don Giovanni« auf, die sie auch 1977 an der Oper von Philadelphia sang. Weitere Hauptrollen der Künstlerin waren die Tatjana in »Eugen Onegin«, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, die Traviata, die Aida, die Titelfiguren in »Ariadne auf Naxos« und in »Arabella« von R. Strauss.

Sie singt in einer integralen Aufnahme des »Don Giovanni« auf HMV die Donna Anna, auf Fonit-Cetra in »Beatrice di Tenda« von Bellini.

 

8.8. János BÁNDI wird 70

 Biographie des ungarischen Tenors auf Englisch:

https://www.bach-cantatas.com/Bio/Bandi-Janos.htm

 

8.8. Daniel BÖRTZ wird 80

Er studierte am Königlichen Musikkolleg in Stockholm und hatte ab 1961 Kompositionsunterricht bei Hilding Rosenberg. In den 1970er und 1980er Jahren unterrichtete er am Königlichen Musikkolleg Orchestration. 1998-2003 war er Präsident der Königlich Schwedischen Musikakademie. Börtz komponierte Kammermusik, Orchesterwerke, darunter mehrere Instrumentalkonzerte und zwölf Sinfonien, und mehrere Opern. Die Oper Bakchen wurde 1991 an der Königlichen Oper Stockholm in der Regie von Ingmar Bergman uraufgeführt. Die Oper Marie Antoinette wurde nach der Uraufführung an der Folkoper Stockholm fünfzig Mal vor ausverkauftem Haus gespielt. Börtz lebt in Kungsängen bei Stockholm.

 

10.8. Mark TUCKER wird 65

 Der englische Künstler studierte zunächst an der Universität von Cambridge englische Literatur, ließ dann aber an der Guildhall School of Music London seine Stimme ausbilden. Er kam als Konzert- und Oratoriensänger bald zu einer internationalen Karriere. Er trat als Solist bei den Festspielen von Aix-en-Provence und Flandern, in Beaune und Florenz auf und nahm an einer Tournee durch Europa mit dem Monteverdi Choir unter John Eliot Gardiner teil, bei der er in den Marienvespern von Monteverdi sang. Er übernahm die Partie des Evangelisten in der Matthäus- wie in der Johannespassion von J.S. Bach (letztere mit dem Chor des King’s College Cambridge) und sang zusammen mit Gruppen wie The Sixteen, der City of London Sinfonia, dem Amsterdamer Barock-Orchester und dem Niederländischen Bach-Chor, dem Taverner Choir und dem Northern Sinfonia Orchestra. Beim Festival von Brügge trug er 1984 die Titelpartie in Monteverdis »L‘Orfeo« vor und sang im gleichen Jahr das Tenorsolo im »Messias« in der Londoner Festival Hall. 1984 gab er seinen ersten Liederabend in den Purcell Rooms in der englischen Metropole. Im Europäischen Musikjahr 1985 sang er in Florenz in der Renaissance-Oper »Orfeo« von Peri unter Philippe Herreweghe, im Rundfunk BBC in »Peter Schmoll« von Weber und in der Premiere von »Una villa di Tusculo« von Scarlatti. Er sang beim Festival von Granada und 1991 in Aarhus (als Evangelist in der Matthäuspassion). Beim Newbury und beim Spitalfield Festival übernahm er 1990-91 die Rolle des Belmonte in Mozarts »Entführung aus dem Serail«. 1994 gastierte er bei der Opera Factory London als Tom Rakewell in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1995 an der Opéra du Rhin Straßburg als Gomatz in »Zaïde« von Mozart. Am 8.1.1997 sang er an der Oper von Antwerpen in der Uraufführung der Oper »Les Liaisons dangereuses« von Piet Swert. 2000 gastierte er am Théâtre Châtelet Paris als Marzio in Mozarts Oper »Mitridate, Re di Ponto«, beim Garsington Festival als Ecclitico in J. Haydns »Il mondo della luna«. Aus seinem Opernrepertoire (das weitgehend auf Werke aus der Barock-Epoche ausgerichtet war) sind die Titelrolle in »Egisto« von Cavalli, der Alcide in Rameaus »La Fête de Polymnie«, der Eurimaco in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria« und die Titelfigur in »Pygmalion« von Rameau zu nennen; die letztgenannte Partie sang er in konzertanten Aufführungen der Oper unter Sigiswald Kuijken in Stuttgart, Rouen und Utrecht. Hinzu traten Mozart-Partien wie der Bastien in »Bastien und Bastienne« und der Tamino in der »Zauberflöte«, der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Oedipus in »Oedipus Rex« von Strawinsky.

Schallplatten: DGG (»Marienvespern« von Monteverdi; »L’Enfant et les sortilèges« von M. Ravel), Nuova Era (Telemaco in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), Chandos (Erik in »Fennimore and Gerda« von Fr. Delius), Telarc (H-Moll-Messe von J.S. Bach),

 

10.8. Gisela EHRENSPERGER wird 80

Sie wuchs in Zürich auf. Ihr Großvater wie dessen Bruder hatten als Tenor bzw. als Bass-Bariton an der Münchner Oper gewirkt. Sie war Schülerin der Pädagogin Sofia Husi in Zürich. 1965 kam es zu ihrem Debüt am Stadttheater von St. Gallen in der Partie der Musetta in »La Bohème«. Sie wurde bekannt durch ihr jahrelanges Wirken am Theater am Gärtnerplatz in München, wo sie 1967-2007 zu den beliebtesten Kräften des Ensembles gehörte und über 150 Partien gestaltete. Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, an der Berliner Staatsoper, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und in Amsterdam, dazu an weiteren deutschen und Schweizer Bühnen. Aus dem vielfältigen, im lyrischen Fach beheimateten Repertoire der Sängerin sind als Hauptrollen zu nennen: die Mimi in »La Bohème«, die Micaela in »Carmen«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, die Nedda im »Bajazzo«, die Adele in der »Fledermaus«, die Konstanze wie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Marie in »Zar und Zimmermann« wie im »Waffenschmied« von Lortzing und die Gretel im »Wildschütz«. Sie sang am Gärtnerplatztheater in der Uraufführung der Oper »Lebensregeln« von Gerhard Wimberger (1972) und über Radio Zürich in der von »Der Alchemist« von Lang (1969); von beiden Aufführungen wurden Rundfunk- bzw. Fernsehfassungen aufgenommen. Auch als Konzertsopranistin hervorgetreten. 1992 beging man am Münchner Theater am Gärtnerplatz festlich ihr 25jähriges Hausjubiläum. 1998 gastierte sie in Köln in Aufführungen der Offenbach-Operette »Pariser Leben«. 2000 übernahm sie am Theater von Klagenfurt die Partie der Mother Goose in »The Raké Progress« von Strawinsky. 1974 wurde sie zur jüngsten Bayerischen Kammersängerin ernannt, 1994 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz und 1999 der Bayerische Verdienstorden verliehen.

Schallplatten: Telefunken (Operetten-Querschnitte »Die Fledermaus«, »Pariser Leben« von Offenbach, »Der Vetter aus Dingsda« von E. Künneke, »Saison in Salzburg« von F. Raymond).

 

11.8. Krzysztof MEYER wird 80

Er bekam mit 5 Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Er studierte an der Musikakademie Krakau Komposition bei Stanisław Wiechowicz und (nach Wiechowiczs Tod) bei Krzysztof Penderecki und Musiktheorie. In den 1960er Jahren studierte er wiederholt bei Nadia Boulanger in Paris und im Amerikanischen Konservatorium in Fontainebleau. Als Pianist trat er mit dem „Ensemble für zeitgenössische Musik MW2“ in Polen und anderen Ländern Europas auf und spielte auch eigene Kompositionen. 1966-87 unterrichtete Meyer an der Musikakademie Krakau und war zeitweise deren Prorektor. 1975-87 hatte er den Lehrstuhl für Musiktheorie inne. 1985-89 war er Vorsitzender des polnischen Komponistenverbandes. 1987-2008 leitete er eine Kompositionsklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik Köln, 2010-12 war er Leiter der Europäischen Musikakademie Bonn. Meyer ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Mannheim. Sein umfassendes Wissen über die Musik des 20. Jahrhunderts und seine handwerkliche Sicherheit in Fragen der Instrumentation und des Tonsatzes machen ihn zu einem der gesuchtesten polnischen Kompositionslehrer. Zu seinen Schülern zählen unter anderem Sascha Dragicevic, Georg Hajdu, Füsün Köksal und Harald Muenz.

 

11.8. Tamás VÁSÁRY wird 90

 Der Sohn von Jozsef Vásáry, einem Senator im ungarischen Parlament, galt als musikalisches Wunderkind und trat im Alter von acht Jahren erstmals öffentlich auf. Er studierte nach dem Zweiten Weltkrieg an der Franz-Liszt-Musikakademie bei Lajos Hernadi, Josef Gat und Ernst von Dohnányi und wurde Assistent von Zoltán Kodály. 1948 gewann er beim Franz-Liszt-Wettbewerb in Budapest den ersten Preis. Im gleichen Jahr wurde sein Vater der politischen Funktion enthoben, und ab 1951 stand die Familie unter Hausarrest. Nach dem Scheitern des Ungarischen Volksaufstandes flüchtete er 1956 nach Belgien, 1958 ließ er sich in der Schweiz nieder, von wo aus er eine internationale Laufbahn als Konzertpianist begann. Er debütierte 1961 in London und 1962 in New York und trat 1971 erstmals als Dirigent auf. 1979-82 war er Co-Direktor der Northern Sinfonia, 1989-97 Chefdirigent der Bournemouth Sinfonietta und 1993-2004 des Budapester Rundfunksinfonieorchesters. Er spielte Klavierwerke von Sergei Rachmaninow und Franz Liszt ein und nahm für die Deutsche Grammophon, Decca Records, Hungarophon, Supraphon und andere Labels u. a. die Sinfonien Beethovens, die Klavierkonzerte Chopins und Werke Arthur Honeggers und Ottorino Respighis auf. Er war Gastdirigent verschiedener Orchester in New York, Baltimore, Detroit, London, Paris und Berlin und gründete 2006 das Zoltán Kodály World Youth Orchestra. Daneben gab er Meisterkurse in Europa, Asien und den USA und wirkte als Juror bei verschiedenen Klavierwettbewerben. Für seine Lebensleistung als Pianist und Dirigent ehrte ihn die UNESCO 2012 mit der Mozart-Medaille.

 

12.8. Maria HÖLLER wird 75

 Studium am Bruckner-Konservatorium in Linz und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien (Musikpädagogik, Gesang, Blockflöte). Als Solistin des Ensembles für Alte Musik Les Menestrels von 1975-90 Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen, Konzerte in ganz Europa und in Amerika. 1983-89 Mitglied und Solistin des ORF-Chores Wien. Schwerpunkt: Musik des 20. Jahrhunderts, darunter zahlreiche Uraufführungen, z.B. von L. Berio, Fr. Cerha, W. Rihm usw. Sopranistin im solistischen Vokalensemble Voces mit Musik der Renaissance und des 20. Jahrhunderts. Als Konzertsängerin Uraufführungen zahlreicher Werke österreichischer Komponisten wie M. Radulescu, G. Waldek, U. Küchl, Cl. Brandstätter, O. Neuwirth, P. Planyavsky, W. Sauseng u.a. Sopransolistin bei den Passionen und vieler Kantaten von J.S. Bach sowie beim Oratorium Messias von G.Fr. Händel in Österreich, der Schweiz, Italien und Dänemark. Seit 1989 zunächst Lehrbeauftragte, dann Vertragslehrerin für Stimmbildung und Gesang der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Darüber hinaus intensive Beschäftigung mit Jugendstimmbildung, Arbeit mit Jugendchören, stimmbildnerische Arbeit mit Chören. Dozentin für Barockgesang bei der Bachakademie 2000 in Klagenfurt.

 

12.8. Leonid SMETANNIKOV wird 80

 Sein Vater war Elektriker in einem Industriewerk, und er selbst ergriff gleichfalls diesen Beruf. Mit 19 Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung für das Leonid Sobinow-Konservatorium in Saratow, an dem er seine Ausbildung erhielt. Bereits während seines Studiums trat er am Opernhaus von Saratow auf und wurde 1966 reguläres Mitglied dieses Theaters. Gastspiele und vor allem Konzertauftritte trugen dazu bei, dass er zunächst in seiner russischen Heimat, dann auch auf internationaler Ebene, bekannt wurde. So hat er in West- und Ostdeutschland, in Österreich, Finnland, Jugoslawien, in Italien, Nordkorea und in Mexiko gesungen. Als seine großen Bühnenrollen galten der Titelheld in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Mazeppa in der gleichnamigen Oper dieses Komponisten, der Don Giovanni, der Valentin in »Faust« von Gounod, der Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, der Germont-père in »La Traviata« (den er mit großem Erfolg an der Nationaloper Belgrad sang), die Titelpartie im »Dämon« von A. Rubinstein, der Ferdinand in Prokofjews »Die Verlobung im Kloster« und der Petruschko in »Der Widerspenstigen Zähmung« von W. Schebalin. Im Konzertsaal schätzte man seine Interpretationen des russischen Volksliedes wie des Kunstliedes aus allen Bereichen der Musikliteratur. Zugleich ging er einer intensiven pädagogischen Tätigkeit als Dozent am Konservatorium von Saratow nach. 1987 wurde ihm der Titel eines Volkskünstlers der UdSSR verliehen.

Schallplattenaufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion (Melodiya).

 

13.8. Kathleen BATTLE wird 75

Da die junge farbige Künstlerin keinen Studienplatz für Mathematik erhielt, wandte sie sich dem Musik- und Gesangstudium zu, das sie an der Cincinnati University absolvierte und mit dem Grad eines Bachelor of Music abschloss. Ihre Lehrer waren Franklin Bess und Italo Tajo. 1972 Debüt beim Spoleto Festival in den USA im Deutschen Requiem von J. Brahms. Es schlossen sich erfolgreiche Konzertauftritte in New York und Los Angeles an. 1975 erfolgte ihr Bühnendebüt an der Michigan Opera Detroit als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1976 trat sie an der New York City Opera als Susanna in »Le nozze di Figaro« auf. Bereits in der Spielzeit 1977-78 sang sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Hirtenknabe in »Tannhäuser«). Sie sang dann an diesem Haus bis 1993 in insgesamt 224 Vorstellungen auch die Sophie in »Werther« von Massenet, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Elvira in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, die Zerlina in »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Despina in »Così fan tutte«, die Rosina, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Susanna, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Adina in »L’Elisir d‘amore« und die Cleopatra in Händels »Giulio Cesare«. Sie kam dann nach Europa und erregte dort 1978 beim Festival von Spoleto und an der Opéra du Rhin in Straßburg Aufsehen. 1979 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Nerina in »La fedeltà premiata« von Haydn. Am Opernhaus von Zürich gastierte sie 1980 als Adina. Seit 1982 große Erfolge bei den Festspielen von Salzburg. Hier sang sie seit 1982 als Konzertsolistin (1982 in einem Mozart-Konzert, 1984 in Mozarts C-Moll-Messe, 1985 in der Hohen Messe von J.S. Bach und in der »Carmina burana« von Orff, 1987 in der »Schöpfung« von Haydn, 1989 in der 2. Symphonie von Gustav Mahler) und hatte 1984, 1987 und 1989 große Erfolge mit Liederabenden, aber auch auf der Bühne, und zwar 1982-85 als Despina, 1986 als Susanna und 1987-88 als Zerlina in »Don Giovanni«. Gastspiele an den Opernhäusern von San Francisco (1977 und 1982 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«; 1978 als Sophie in »Werther«, 1983 als Zerbinetta und 1993 als Marie in »La Fille du Régiment« von Donizetti) und Chicago, an der Wiener Staatsoper (1984-85 als Adina in insgesamt 6 Vorstellungen), an führenden Bühnen in Deutschland und England (hier 1985 an der Covent Garden Oper London als Zerbinetta und 1990 als Norina in »Don Pasquale«). Dabei erregte sie nicht zuletzt auch durch ihr ebenso intelligentes wie temperamentvolles Bühnenspiel Aufsehen. Am 29.6.1985 sang sie in einer Aufführung im Petersdom in Rom das Sopransolo in der Krönungsmesse von Mozart unter Herbert von Karajan, während Papst Johannes Paul II. eine festliche Messe zelebrierte. Große Erfolge der Sängerin in den Konzertsälen in Europa wie in ihrer amerikanischen Heimat. 1992 trat sie an der Mailänder Scala mit einem Liederabend auf. 1994 wurde ihr Vertrag mit der Metropolitan Oper seitens der Direktion gekündigt, weil sie sich während der Proben „unprofessionell verhalten“ haben soll. 2016 trat sie an der Metropolitan Oper aber nach 22-jähriger Abwesenheit noch einmal in einem Konzert auf.

Schallplatten: HMV (Mozart-Requiem, Despina in vollständiger »Così fan tutte«-Aufnahme, Susanna in »Le nozze di Figaro«, Händel-Arien), RCA (Elvira in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms), CBS (4. Sinfonie von G. Mahler), Sony (geistliche Musikwerke), DGG (Krönungsmesse von Mozart, Zerlina in »Don Giovanni«, Rosina im »Barbier von Sevilla«, »Il Signor Bruschino« von Rossini, Negro Spirituals, Requiem von G. Fauré, »Ariadne auf Naxos« als Zerbinetta, »Semele« von Händel, Schubert- Lieder, Französische Opernarien, »Salzburg Recital« mit James Levine am Klavier, Mozart-Arien), Barclay (Papagena in der »Zauberflöte« aus Straßburg von 1978), HRE (»Un Ballo in maschera«, San Francisco 1977), Decca (»Die Entführung aus dem Serail«); DGG-Video (»L‘Elisir d’amore«).

 

14.8. Francesca PEDACI wird 60

 Sie studierte am Conservatorio Giovanni Battista Martini in Bologna bei Leone Magiera. Sie gewann mehrere Gesangswettbewerbe, darunter den ASLICO-Concours und 1989 den Toscanini-Verdi-Wettbewerb in Parma. Nachdem sie in der Titelrolle der Oper »Cecchina ossia La buona Figliuola« von Piccinni debütiert hatte, kam sie 1991 zu einem aufsehenerregenden Erfolg an der Mailänder Scala als Lysinka in Cherubinis Oper »Lodoïska«. An der Mailänder Scala hörte man sie dann auch 1993 als Donna Anna in »Don Giovanni« sowie 1997 und 2002 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sie sang das Sopransolo in Rossinis Petite Messe solennelle in Brescia und in Bergamo, später auch in Triest, Udine und Klagenfurt, und trat in »Der Geburtstag der Infantin« von Zemlinsky (als Ghita) und in den Rossini-Opern »La cambiale di matrimonio« und »La Scala di seta« auf. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1995 als Donna Anna, 1996 als Liu in Puccinis »Turandot« und 1999 als Mimi in »La Bohème«. An der Opéra-Comique Paris gastierte sie in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, 1996 hörte man sie beim Wexford Festival in der Titelrolle der Oper »Saffo« von Giuseppe Pacini (hiervon existiert ein Mitschnitt auf der Schallplatte). Als Mimi debütierte sie 1998 an der Metropolitan Oper New York. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1998-99 als Donna Elvira in »Don Giovanni« sowie 2001-02 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Als Marcellina gastierte sie auch an der Bayerischen Staatsoper München. 2000 gastierte sie an der Dresdner Staatsoper als Alice Ford in »Falstaff« von Verdi, am Opernhaus von Detroit als Mimi. Sie trat in den USA zusammen mit dem berühmten Tenor Luciano Pavarotti in Konzerten auf. Zu ihren weiteren Bühnenrollen zählten die Micaela in »Carmen«, die Felice in »I quattro rusteghi« von E. Wolf-Ferrari, die Fiorilla in »Il Turco in Italia« von Rossini und das Ännchen im »Freischütz«. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin erfolgreich.

Weitere Schallplatten: Sony (»Lodoïska« von Cherubini), Virgin/EMI (»La Passione di Gesù Cristo« von Caldara), EMI (Suora infirmiera in »Suor Angelica« von Puccini).

 

14.8. Patrick SUMMERS wird 60

 Biographie des amerikanischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Patrick_Summers

 

15.8. Angela LIEBOLD wird 65

 Gesangstudium in den Jahren 1976-82 an der Carl-Maria von Weber-Musikhochschule Dresden bei Christian Elßner. Die Künstlerin trat dann in das Opernstudio der Staatsoper Dresden ein und wurde 1985 als erste Mezzosopranistin in das Ensemble des Hauses übernommen. Sie wurde Preisträgerin bei mehreren internationalen Gesangwettbewerben, so 1983 beim Walther Gruner-Liedwettbewerb in London, 1985 beim Maria Callas-Concours in Athen, 1989 beim Robert Schumann-Wettbewerb in Zwickau; 1984 gewann sie den Bach-Wettbewerb in Leipzig. An der Staatsoper Dresden hörte man sie u.a. als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Flora in »La Traviata«, als Mercedes in »Carmen«, als Olga in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, als Cyrus in szenischen Aufführungen des Händel-Oratoriums »Belsazar«, als Page der Herodias in »Salome« von R. Strauss, als 2. Dame in der »Zauberflöte« und während der Gala-Aufführungen zur Einweihung der wieder neu erbauten Semper-Oper in der Titelpartie der Uraufführung von »Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« von Siegfried Matthus (16.2.1985). 1999 sang sie am Opernhaus von Leipzig die Agnes (Hata) in Smetanas »Die verkaufte Braut«. Weitere Schwerpunkte ihrer künstlerischen Tätigkeit waren der Konzert- und vor allen Dingen der Liedgesang; so gab sie Konzerte bzw. Liederabende in der Sowjetunion, in Ungarn, Frankreich und in Westdeutschland. Ihr besonderes Interesse galt der pädagogischen Arbeit; seit 1983 wirkte sie als Gesangpädagogin an der Musikhochschule Dresden.

Schallplattem: Teldec (kleine Partie in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss).

 

15.8. Hanna SCHWARZ wird 80

Sie begann das Psychologie- und Gesangstudium in Hamburg, dann an der Folkwangschule Essen und an der Musikhochschule Hannover. Nachdem sie 1969 einen Gesangwettbewerb in Berlin gewonnen hatte, erhielt sie ihr erstes Engagement am Staatstheater von Hannover, wo sie 1970 als Siegrune in der »Walküre« debütierte und ihren ersten großen Erfolg als Maddalena in »Rigoletto« hatte. 1972 gastierte sie als Carmen bei den Opernfestspielen von Eutin. 1973 Mitglied der Staatsoper von Hamburg, an der sie in den klassischen Partien ihres Stimmfachs erfolgreich war. 1975 Gastspiel in Zürich; im gleichen Jahr sang erstmals bei den Festspielen von Bayreuth. Dort ist sie in einer Vielzahl von Partien aufgetreten: als Floßhilde (1975), als Rossweisse (1975, 1984), als Erda (1976-77), als Fricka (1978-80, 1984-86, 1995-98) und als 2. Norn (1985-86) im Nibelungenring sowie als Waltraute in der »Götterdämmerung« (1984-86, 1994-98),  als eines der Blumenmädchen (1975, 1977-83), als 2. Knappe (1975, 1977-81) und mit dem Alt-Solo (1977-83, 1987) in »Parsifal« sowie als Brangäne in »Tristan und Isolde« (1981-83, 1987). 1976 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Cherubino in »Le nozze di Figaro«; 1979 sang sie hier das Alt-Solo in der 9. Sinfonie von Beethoven unter L. Bernstein, 1988 den Octavian im »Rosenkavalier« sowie 1999-2004 die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss (insgesamt trat sie hier in 14 Vorstellungen auf). Seit 1977 zu Gast an der Oper von San Francisco, wo sie 1977, 1983 und 1985 als Fricka im »Rheingold«, 1978 als Octavian, 1981 als Carmen, 1985 als Erda im »Siegfried«, 1990 als Clairon in »Capriccio« von R. Strauss und als Orlofsky in der »Fledermaus«, 1991 als Brangäne, 2002 als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek und 2005 als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky brillierte. Weitere Gastspiele an der Grand Opéra Paris (Debüt 1976 als Preziosilla in »La forza del destino«, am 24.2.1979 als Gymnasiast/Groom/Garderobiere in der Uraufführung der durch F. Cerha vollendeten Oper »Lulu« von Alban Berg, 1983 als Orlofsky, 1986 als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet, 1987 als Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel) und an der Opéra Bastille Paris  (2017 als Filipjewna in »Eugen Onegin«), an der Deutschen Oper Berlin (1978 als Cherubino), in Washington, an der Münchner Staatsoper (1974, 1980, 1984, 2008 als Beroe in H.W. Henzes »Die Bassariden«, 2014 als Weseners alte Mutter in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«, 2017 als alte Buryja in »Jenufa« von Janácek) und beim Holland Festival, wo ihre Brangäne große Bewunderung erregte. Am Opernhaus von Genf sang sie 1984 die Fricka im »Rheingold«, 1985 die Brangäne und 1987 die Fricka in der »Walküre«. Bei den Salzburger Festspielen übernahm sie 1979 das Alt-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 1980 die Partie der Juana in einer konzertanten Aufführung der Oper »Karl V.« von Krenek, 1992-93 die Herodias in »Salome« von R. Strauss, 1996 Wagners Wesendonck-Lieder (in einer Bearbeitung durch L. Berio), 1999 die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, 2002 das Alt-Solo in Bernsteins 1. Sinfonie (»Jeremiah«), am 12.8.2003 die Partie der Malik in der Uraufführung der Oper »L‘Upupa« von H.W. Henze und 2015 die Mrs. Peachum in einer konzertanten Aufführung der »Dreigroschenoper« von Brecht/Weill. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1980-81 das Alt-Solo in »Parsifal« unter Herbert von Karajan und 2011 die Herodias. 1988 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Fricka im »Rheingold«). Bis 2016 sang sie dort in insgesamt 81 Vorstellungen außerdem noch die 2. Norn und die Waltraute in der »Götterdämmerung«, die Fricka in der »Walküre«, den Orlofsky, die Herodias, die Klytämnestra, die Gräfin Geschwitz, die Amme in »Die Frau ohne Schatten«  von R. Strauss und die alte Buryja in »Jenufa«. An der Mailänder Scala, an der sie bereits 1972 in einem Konzert debütierte, gastierte sie 1994 als Klytämnestra und 2002 als Herodias. Sie wirkte in Hamburg in der Uraufführung der Oper »Historia von Dr. Johann Fausten« von A. Schnittke mit (22.6.1995 als Mephistophela). 1995 sang sie am Opernhaus von Köln die Klytämnestra, 1996 an der Dresdner Staatsoper die Amme in der »Frau ohne Schatten«. An der Covent Garden Oper London hatte sie 1980 und 1991 als Waltraute in der »Götterdämmerung« sowie 1984 als Orlofsky große Erfolge, 1983 an der Hamburger Oper in der Titelrolle von »Dido and Aeneas« von Purcell. In Amsterdam gastierte sie als Charlotte in »Werther« von Massenet. 1998 hörte man sie an der Deutschen Oper Berlin als Klytämnestra, als Erda wie als Waltraute im Nibelungenring, am Opernhaus von Köln als Fricka im »Rheingold«. Beim Maggio Musicale von Florenz sang sie 1999 die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, an der Staatsoper Dresden die Klytämnestra. 2000 hörte man sie am Opernhaus von Köln als Waltraute und als 2. Norn in der »Götterdämmerung«, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und 2001 an der Staatsoper Dresden als Amme in der »Frau ohne Schatten«, an der Hamburger Staatsoper 2001 als Herodias. Am Theater an der Wien war sie 2014 in Tschaikowskys »Die Zauberin« und 2015 als Auntie in »Peter Grimes« von B. Britten zu sehen. Auf der Bühne wurde sie als Sänger-Darstellerin, vor allem im Wagner-Repertoire, bewundert. Zusammen mit Pierre Boulez unternahm sie eine große Konzerttournee durch Italien, wie sie überhaupt als hervorragende Konzert- und Oratorienaltistin galt.
Sehr viele Schallplatten: DGG (»Die Zauberflöte«, »Pique Dame« von Tschaikowsky, »Lulu« von A. Berg, 5. Sinfonie und Rückert-Lieder von Gustav Mahler, »Rigoletto«, 9. Sinfonie und Missa solemnis von Beethoven, »Die lustigen Weiber von Windsor«, »Apollo et Haycinthus« von Mozart, »Götterdämmerung«; Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss mit Alessandra Marc als Partnerin; »Salome«, auch als Video), Teldec (»Hänsel und Gretel«, Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), EMI (Erda in vollständigem Nibelungenring, München 1989), HMV (»Hoffmanns Erzählungen«, »Königskinder« von Humperdinck, »Die Heimkehr aus der Fremde« von Mendelssohn, »Die Frau ohne Schatten«, »Paulus« von Mendelssohn), Ariola-Eurodisc (Rheintochter in »Das Rheingold« und »Götterdämmerung«), Philips (Lieder von Gustav Mahler, Fricka in vollständigem Nibelungenring; »Tristan und Isolde« als Video), Decca (Herodias in »Salome« von R. Strauss), Hänssler-Verlag (Bach-Kantaten), Amadeo (»Karl V.« von Krenek), HMV-Electrola (»Der Zigeunerbaron«), RCA/BGM (»Historia von Dr. Johann Fausten«); religiöse und Oratorienmusik auf Orfeo, u.a. als Martha in dem Oratorium »Lazarus« von Schubert.

 

15.8. Rita Frances DE CARLO wird 85

 Ihre Stimme wurde durch die Pädagogen John Daggett Howell und David Bender in New York ausgebildet. 1963 betrat sie beim Chautauqua Opera Festival erstmals die Bühne, und zwar als Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini. Sie kam dann zu einer bedeutenden Karriere an den großen Operntheatern in den USA und in Kanada und sang u.a. in Cincinnati, New Orleans, Pittsburgh, Philadelphia, Houston (Texas), Milwaukee, in Montreal, Quebec, Toronto und Vancouver. Aus ihrem Opernrepertoire sind zu nennen: der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, die Marina in »Boris Godunow«, die Carmen, die Laura in »La Gioconda« von Ponchielli, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino« und der Siebel in »Faust« von Gounod. Von der Stimme der Künstlerin, die auch im Konzertsaal erfolgreich auftrat, existieren private Schallplattenaufnahmen.

 

15.8. Richard FREDRICKS wird 90

Er absolvierte die Ausbildung zum Sänger an der University of Denver bei Florence Lamont Hinman, bei Carlos Noble in Los Angeles und bei Beverley Johnson in New York. 1960 erfolgte sein Bühnendebüt an der New York City Opera New York als Schaunard in Puccinis »La Bohème«. Seitdem ist er ständig an diesem bedeutenden amerikanischen Opernhaus aufgetreten. Im Übrigen spielte sich seine Karriere ganz in Nordamerika ab; hier sang er an den Opern von Baltimore, Houston (Texas), Memphis, Miami, Philadelphia, San Antonio, San Francisco (1961-66 den Schaunard wie den Marcello in Puccinis »La Bohème«, den Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Lescaut in »Manon« von Massenet, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Dr. Malatesta in »Don Pasquale«, den Ramiro in »L’Heure Espagnole« von Ravel, den Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano, den Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Sonora in »La Fanciulla del West«, den Heerrufer in »Lohengrin«, den Silvano in Verdis »Un Ballo in maschera« und den Charles in »Carry Nation« von Douglas Moore) und San Diego. 1976 debütierte er als Germont sr. in »La Traviata« im Haus der Metropolitan Oper (nachdem er bereits ein Jahr zuvor mit dem Ensemble der Metropolitan Opera in Vienna, Virginia, in einer Aufführung von Verdis »La forza del destino« den Carlo gesungen hatte). Bis 1984 sang er an der Metropolitan Oper in insgesamt 45 Vorstellungen auch den Escamillo in »Carmen«, den Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Athanaël in »Thaïs« von Massenet, den Schtschelkalow in »Boris Godunow«, den Don Giovanni, den Ostasio in »Francesca da Rimini« von Zandonai und die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. Sein Rollenvorrat für die Opernbühne war fast unerschöpflich, wobei er Aufgaben aus dem dramatischen Bereich den Vorzug gab. 1965 sang er an der City Opera New York in der Uraufführung der Oper »Lizzie Borden« von Beeson, 1972 in der Premiere von Donizettis »Maria Stuarda«. 1967 wirkte er an der Oper von San Diego in der amerikanischen Premiere der modernen Oper »Der junge Lord« von Hans Werner Henze mit. Große Verdienste erwarb er sich als Konzert- und Oratoriensänger.
Schallplatten: Desto, Columbia, Mondo Musica (Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, Teatro Fenice Venedig, 1986).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.richardfredricks.com/

 

15.8. Yoshinobu KURIBAYASHI wird 90

 Seine Stimme wurde zunächst durch die Pädagogin Keikichi Yatabe und durch Nicola Rucci in Tokio ausgebildet. Diese Ausbildung wurde in Italien bei Giuseppe Paoletti in Rom und bei Ettore Campogalliani in Mailand zum Abschluss gebracht. Bühnendebüt 1958 bei der Fujiwara Opera Company als Scarpia in »Tosca«. Seitdem hatte er bei dieser Gesellschaft wie an der Niki-Kai-Oper in Tokio große Erfolge, vor allem im italienischen Repertoire. Zu seinen großen Partien gehörten der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Tonio im »Bajazzo«, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Marcello in Puccinis »La Bohème«, der Lescaut in dessen »Manon Lescaut«, der Michele in »Il Tabarro« vom gleichen Komponisten, der Escamillo in »Carmen« und der Mephisto in »La damnation de Faust« von Berlioz. Gastspiele führten ihn an das Teatro Colón Buenos Aires, an die Oper von Leningrad und in die japanischen Großstädte.

Schallplatten: Nippon Victor.

 

16.8. Evelino PIDÒ wird 70

 Er entstammt einer Familie von bildenden Künstlern, wurde aber bereits mit vier Jahren musikalisch unterwiesen. Er studierte am Konservatorium Turin und an der Musikhochschule Wien. Er debütierte 1970 als Fagottist im Orchester der Mailänder Scala, dann assistierte er u. a. Claudio Abbado. Ein Studienjahr absolvierte er in Wien bei Karl Österreicher. Pidò war Chefdirigent der Oper von Lyon. Pidò ist namentlich für seine Interpretationen der Opern von Vincenzo Bellini und Gaetano Donizetti bekannt. Er ist u. a. Spezialist für die puristische Urfassung der Lucia di Lammermoor, die im Februar 2019 mit Olga Peretyatko und Juan Diego Flórez in den Hauptpartien an der Wiener Staatsoper aufgeführt wurde.

 

16.8. Frédéric BOLLI wird 70

 Er studierte nach der Matura in Frauenfeld an der Universität Zürich Mathemathik, Physik und Musikwissenschaft sowie später Schulmusik. Seine Ausbildung als Komponist begann zunächst autodidaktisch. Begleitend nahm er Gesangsunterricht bei Rudolf A. Hartmann und bei Ivan Neumann in Zürich sowie bei Elsa Seyfert in Konstanz. Zudem besuchte er den Meisterkurs von Maria Stader. Der Kompositionsunterricht beim Zürcher Komponisten Rolf Urs Ringger setzte erst später ein. Ein Studienaufenthalt beim englischen Komponisten Ivan Moody in Lissabon rundete seine kompositorische Ausbildung ab. Frédéric Bolli ist Autor beim Verlag Schweizer Singbuch. Seine Kompositionen sind bei Breitkopf & Härtel, Edition Brendel und beim Pan Verlag erschienen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.bollimusic.de/

 

16.8. Georg Friedrich HAAS wird 70

Bei allen Kontrasten, die man in der Musik von Georg Friedrich Haas ausmachen kann, gibt es eine Klammer, die sein kompositorisches Denken bestimmt: Der sinnliche Reiz des lebendigen Instrumentalklangs steht für den 1953 geborenen Komponisten im Mittelpunkt. Schon während seines Studiums, das er in Graz unter anderem bei Gösta Neuwirth und Ivan Eröd, später in Wien bei Friedrich Cerha absolvierte, hat sich Haas mit Konzeptionen mikrotonaler Systeme beschäftigt und dafür die Werke von Komponisten wie Wyschnegradsky, Hába, Tenney, Nono und Grisey eingehend befragt. Mikrotonalität bestimmte folgerichtig schon früh sein kompositorisches Schaffen, so zum Beispiel in der Kammeroper Nacht, die 1996 mit großem Erfolg bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt wurde. Nach anfänglichen Experimenten mit Vierteltönen erforscht er seit Mitte der achtziger Jahre den Klang als Komplex von schillernden Zwischenwerten. In Werken wie seinem Ersten Streichquartett (1997) arbeitet er intensiv mit Obertonkonstellationen – am konsequentesten in dem Ensemblestück in vain (2000). Seit Ende der 90er Jahre ist Georg Friedrich Haas mit seinen Werken bei den wichtigsten Festivals neuer Musik vertreten. Bei den Salzburger Festspielen erregte er als Next Generation Komponist 1999 große Aufmerksamkeit. Eine zweite Kammeroper bei den Bregenzer Festspielen (Die schöne Wunde) wurde 2003 vom Klangforum Wien zur Uraufführung gebracht. Im gleichen Jahr spielte das SWR Sinfonieorchester bei den Donaueschinger Musiktagen Natures mortes, und 2006 folgte dort der große Erfolg von Hyperion. Konzert für Lichtstimme und Orchester. 2010 war Georg Friedrich Haas mit seinem Werk limited approximations für sechs Klaviere und Orchester erneut in Donaueschingen zu Gast. Viele bedeutende Symphonieorchester haben Werke von Georg Friedrich Haas zur Uraufführung gebracht, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, (Cellokonzert, 2004), das Mozarteum Orchester Salzburg (Sieben Klangräume, 2005), das Cleveland Orchestra  (Poème, 2006), die Münchner Philharmoniker (Bruchstück, 2007), das RSO Wien (Klavierkonzert, 2007), das WDR Sinfonieorchester (Saxophonkonzert, 2008), das Gewandhausorchester Leipzig (Traum in des Sommers Nacht, 2009) und das Münchener Kammerorchester (chants oubliés, 2011; amerikanische Erstaufführung durch das Los Angeles Philharmonic Orchestra). Seine Oper Melancholia wurde seit ihrer erfolgreichen Uraufführung an der Opéra National de Paris im Jahr 2008 an mehreren Opernhäusern gespielt. Bluthaus, die nach einem Libretto von Händl Klaus entstandene zweite Oper von Georg Friedrich Haas, kam 2011 bei den Schwetzinger SWR Festspielen sehr erfolgreich zur Uraufführung. Das Mozarteumorchester Salzburg brachte unter Michael Gielen die von den Salzburger Festspielen in Auftrag gegebene Komposition … e finisci già? zur Uraufführung. Für das Eröffnungskonzert des Musikfestes Berlin fertigte Georg Friedrich Haas Bearbeitungen von fünf Liedern von Charles Ives aus dessen Zyklus 114 Songs an, die, gesungen von Thomas Hampson, mit dem Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Kent Nagano uraufgeführt wurden. Kurz darauf war der Komponist mit seinem großen Orchesterwerk Tetraedrite beim Festival Klangspuren Schwaz zu Gast. Die Osterfestspiele Tirol und der Klangraum Krems widmeten der Musik von Georg Friedrich Haas einen Schwerpunkt. Nach dem Erfolg der Oper Bluthaus setzte sich die Zusammenarbeit zwischen den Schwetzinger SWR Festspielen, Georg Friedrich Haas und dem Librettisten Händl Klaus in einer neuen Kammeroper Thomas fort, die im Mai 2013 Premiere hatte. Georg Friedrich Haas wurde für seine Werke mit zahlreichen Kompositionspreisen sowie 2007 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Seit Mai 2011 ist er Mitglied des Österreichischen Kunstsenats. Seit September 2013 ist er Professor für Komposition an der Columbia University New York.

 

17.8. Roman TREKEL wird 60

 Er war der Sohn des Sängerehepaares Jürgen Trekel (* 1938) und Ute Trekel-Burckhardt (* 1939); bereits im Alter von sieben Jahren erhielt er Unterricht im Violinspiel, später studierte er Blockflöte und während acht Jahren Oboe. Dann ließ er seine Stimme 1980-86 an der Berliner Musikhochschule ausbilden, an der er Schüler von Heinz Reeh war. Weiterbildende Kurse absolvierte er bei Siegfried Lorenz und bei Hans Hotter. Er wurde Preisträger bei mehreren Gesangwettbewerben, so 1985 beim Dvorák-Concours in Karlovy Vary (Karlsbad), 1987 beim Nationalen Wettbewerb der DDR und 1989 beim Internationalen Liedwettbewerb Walter Gruner in London. Nachdem er seine Diplomprüfung abgelegt hatte, wurde er sogleich an die Berliner Staatsoper verpflichtet; hier sang er 1986-88 in deren Opernstudio und erregte 1987 als Valerio in »Erwin und Elmire« von Reichardt erstes Aufsehen. Seit 1988 gehörte er als Solist zum Ensemble dieses Hauses und zeichnete sich im lyrischen Fachbereich, vor allem als Mozart-Interpret, aus. 1989 sang er dort die Titelpartie in viel beachteten Aufführungen der Oper »Der Kaiser von Atlantis« von Viktor Ullmann. 1991 hörte man ihn an der Berliner Staatsoper als Pelléas in »Pelléas et Mélisande« und als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1992 als Collatinus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten, als Leonhard in »Die Brautwahl« von F. Busoni und in der Barock-Oper »Cleopatra e Cesare« von C.H. Graun, 1993 als Olivier in »Capriccio« von R. Strauss, 1994 als Papageno in der »Zauberflöte«, 1996 als Heerrufer in »Lohengrin«. 1987 nahm er an der Berliner Staatsoper an der Uraufführung der Oper »Büchner« von Friedrich Schenker teil. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte er 1993 in Monteverdis »L‘Orfeo« mit und 2003 als Dionysos in einer konzertanten Aufführung der »Bakchantinnen« von Egon Wellesz; am 31.8.2013 sang er hier in der Uraufführung der »Passion Giordano Bruno« von Gerhard Wimberger das Bariton-Solo. 1995 gastierte er in Catania als Pelléas. Bei den Festspielen von Bayreuth wirkte er 1996-2000 als Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1999-2003 und 2005 als Heerrufer in »Lohengrin« sowie 2002-05 und 2007 als Wolfram in »Tannhäuser« mit. 1997 trat er an der Staatsoper Berlin als Ottokar im »Freischütz«, als Silvio im »Bajazzo«, als Papageno in der »Zauberflöte« und als Zar in »Zar und Zimmermann« von Lortzing auf, 1998 als Pelléas und als Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1999 in der Titelrolle der Oper »Croesus« von Reinhard Keiser als Wolfram, als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Leonhard in Busonis »Die Brautwahl«, 2000 als Ottokar, als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Don Alfonso in »Così fan tutte«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er als Ottokar, als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Spielmann in »Königskinder« von Humperdinck. 2004 gastierte er am Grand Théâtre Genf als Prometheus in »Die Vögel« von W. Braunfels. An der Mailänder Scala gastierte er 2010 als Wolfram und 2015 als Titelheld in »Wozzeck« von A. Berg. 2012 sang er am Festspielhaus Baden-Baden den Belcore in »L’Elisir d‘amore«.  Am 16.6.2013 wirkte er an der Berliner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Aschemond oder The Fairy Queen« von Oehring mit. An der Berliner Staatsoper sang er 2013 den Wozzeck von A. Berg und den Papageno, 2014 den Kuligin in »Katja Kabanowa« von Janácek und den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, 2015 den Ottokar und den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er gastierte 2015 als Sprecher in der »Zauberflöte« an der Opéra Bastille Paris, 2016 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg« am Theater Chemnitz und als Förster in »Das schlaue Füchslein« von Janácek an der Wiener Staatsoper. An der Berliner Staatsoper sang er 2016 den Donner im »Rheingold«, den Gunther in »Götterdämmerung«, den Minister in »Fidelio«, den Papageno und den Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, 2017 den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Vater in »Hänsel und Gretel« und den Faust in »Szenen aus Goethes Faust« von R. Schumann (aus Anlass der Wiedereröffnung der renovierten Staatsoper). 2018 gastierte er am Theater St. Gallen als Don Pizarro in »Fidelio«. An der Berliner Staatsoper sang er 2018 den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Ottokar und den Tisiphone in »Hippolyte et Aricie« von Rameau, 2019 den Donner, den Gunther und den Sprecher in der »Zauberflöte«, 2020 den Faninal im »Rosenkavalier« und den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«. Am 28.11.2021 wirkte er an der Berliner Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Schlaflos« von Peter Eötvös als Boatman mit (und wiederholte diese Partie 2022 am Grand Théâtre Genf). An der Staatsoper Berlin sang er 2023 den Moralès in »Carmen«, einen der Hirten in »Daphne« von R. Strauss und den Faninal. Konzerte und Liederabende brachten dem Künstler neben seinem Wirken auf der Bühne schöne Erfolge; er trat in Konzertveranstaltungen in Deutschland, in Belgien, Österreich (Schubertiade Hohenems), in der CSSR, in Schweden und in England auf; dazu wirkte er in Rundfunk- und Fernsehsendungen mit. Seit 1989 nahm er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin wahr.

Schallplatten: Sonopress (»Neue Stimmen«), RCA (Kilian im »Freischütz«), Teldec (Steuermann in »Tristan und Isolde«; Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1999), Teldec/East West Recrds (Heerrufer in »Lohengrin«), Disco Jecklin (Lieder von O. Schoeck), Harmonia mundi (»Croesus« von Reinhard Keiser; Titelrolle in »Orpheus« von G. Ph. Teleman; Weltliche Kantaten von J.S. Bach), Wergo (Missa da Requiem und Te Deum von H. Sutermeister), CPO (Lieder und Balladen von Carl Loewe, Szenen aus Opern von Siegfried Wagner)), Naxos (»Winterreise« von Schubert), Arte Nova (Lieder von Schubert und Duparc, »Vier ernste Gesänge« von J. Brahms); Arthuas-Video (»Le nozze di Figaro«, Staatsoper Berlin 1999).

 

17.8. Emil IVANOV wird 65

 Er wuchs in Sofia auf und ließ sich an der dortigen Staatlichen Musikhochschule durch Asen Selimsky ausbilden. Bereits während seines Studiums trat er in kleineren Partien an der Nationaloper Sofia auf, deren Mitglied er dann auch wurde. 1986 war er Preisträger beim Internationalen Belvedere-Wettbewerb in Wien und beim Concours Giuseppe Verdi. Nachdem er in Sofia erste Erfolge erzielt hatte, gastierte er 1987 am Opernhaus von Essen als Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1988-89 übernahm er am Theater von St. Gallen die Titelpartie in Verdis »Ernani« und den Pollione in »Norma« in Essen sang er den Radames in »Aida«, bei den Festspielen von Macerata den Manrico im »Troubadour«. Es kam zu weiteren Gastspielen an der Oper von Frankfurt a.M. (als Cavaradossi in »Tosca« und als Radames), beim Verdi Festival in Fidenza (1990 als Zamoro in »Alzira« von Verdi) und an der Niederländischen Oper Amsterdam, wo er 1990 als Gustavo (Riccardo) in Verdis »Un ballo in maschera« zu Gast war. 1990 trat er am Opernhaus von Zürich (als Cavaradossi), am Opernhaus von Nantes, am Teatro Regio Parma und an der Staatsoper Stuttgart auf, 1991 an der Oper von Houston/Texas (als Prinz in »Rusalka« von Dvorák), bei den Festspielen von Bregenz (als Don José in »Carmen«) und am Opernhaus von Köln. Seit 1991 war er Mitglied der Wiener Staatsoper. Hier sang er bis 1999 in insgesamt 71 Vorstellungen den Dimitrij in »Boris Godunow«, den Cavaradossi, den Prinzen in »Rusalka«, den Don José, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Radames, den Alfredo in »La Traviata« und den Jean in »Hérodiade« von Massenet. 1992 gastierte er in insgesamt 7 Vorstellungen als Pinkerton und als Cavaradossi an der Metropolitan Oper New York. 1992 sang er in der Arena von Verona, 1994 am Opernhaus von Essen den Radames, 1995 bei den Festspielen von Macerata den Cavaradossi. 1997 gastierte er in Santiago de Chile als Radames und an der Mailänder Scala als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, 1998 am Stadttheater von Bern als Verdis Otello, 1999 am Staatstheater Karlsruhe als Pollione. 1999 gastierte er am Teatro Lirico von Cagliari in der Titelrolle von Smetanas »Dalibor«, am Theater von St. Étienne wie an der Oper von Bordeaux als Alim in »Le Roi de Lahore« von Massenet, 2000 am Opernhaus von Dublin als Radames, am Theater von St. Gallen als Henri in Verdis »Les Vêpres Siciliennes«, am Staatstheater von Karlsruhe als Radames, 2002 an der Covent Garden Oper London als Carlo in Verdis »I Masnadieri«. Auch als Konzertsänger kam er zu einer erfolgreichen internationalen Karriere. Zahlreiche Auftritte im bulgarischen Rundfunk und Fernsehen.

Schallplatten: Geger CD (Recital).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.emilivanov.com/opera/Biography.htm

 

17.8. John CHEEK wird 75

Er erhielt seine Ausbildung an der Carolina School of Arts und ergänzte diese an der Accademia Chigiana Siena bei Gino Bechi. Nachdem er als Soldat in der amerikanischen Armee gedient hatte, kam es 1975 zu seinem Bühnendebüt. Er trat zuerst bei einigen amerikanischen Operngesellschaften auf und kam bereits in der Spielzeit 1977-78 an die Metropolitan Oper New York. Hier debütierte er im Oktober 1977 als Arzt in »Pelléas et Mélisande« von Debussy (nachdem er bereits im Juni 1977 bei einem Gastspiel der Metropolitan Oper im Wolf Trap Farm Park in Vienna, Virginia den Ferrando im »Troubadour« gesungen hatte). Bis 2012 sang er an der Metropolitan Oper in insgesamt 373 Vorstellungen u.a. den Pimen in »Boris Godunow«, den Monterone wie den Sparafucile in »Rigoletto«, den Reinmar von Zweter in »Tannhäuser«, den Mr. Ratcliffe wie den Dansker in »Billy Budd« von B. Britten, den Minister in »Fidelio«, den Tobias in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den König in »Aida«, den Wurm in Verdis »Luisa Miller«, den Angelotti in »Tosca«, den Pfleger des Orest in »Elektra« von R. Strauss, den Mönch in Verdis »Don Carlos«, den Kanzler in Strawinskys »Le Rossignol«, den Oroveso in »Norma«, den Alvise in »La Gioconda« von Ponchielli, den Panthée in »Les Troyens« von Berlioz, den Colline in »La Bohème«, den Publio in Mozarts »La clemenza di Tito«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Don Alfonso in »Così fan tutte«, den Basilio im »Barbier von Sevilla«, den 1. Nazarener in »Salome« von R. Strauss, den Oroe in »Semiramide« von Rossini, den Leporello in »Don Giovanni«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Grafen Ilja Rostow in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, den Marchese di Calatrava in »La forza del destino«, den Dr. Grenvil in »La Traviata« und den Priester in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Dazu trat er als Gast an weiteren amerikanischen Opernhäusern auf, so seit 1979 an der Oper von New Orleans, seit 1986 an der City Opera New York (hier auch als Don Giovanni, als Titelheld in »Mefistofele« und 1988 als Attila von Verdi), an der Oper von Chicago (1983), seit 1985 an der Cincinnati Opera (1985 als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, 1990 als Ramfis in »Aida«), an der Oper von Pittsburgh (1988), an der Oper von Detroit (1983; 1991 als Figaro in »Le nozze di Figaro«), seit 1983 an der Oper von Philadelphia, an der Tulsa Opera (1987), an der Florentine Opera Milwaukee (1991), bei den Festspielen von Ravinia und Tanglewood, bei denen er hauptsächlich Mozart-Partien vortrug. Bei der Canadian Opera Toronto war er 1987 und 1991 (als Pater Guardian in »La forza del destino« und als Colline) zu Gast. Er dehnte seine Tätigkeit auch auf die europäischen Länder aus. 1981 gastierte er am Teatro Fenice Venedig in »Maria di Rudenz« von Donizetti, 1982 am Théâtre Châtelet Paris, 1983 bei den Festspielen von Orange (als Timur in Puccinis »Turandot«) und an der Grand Opéra Paris (als Graf Walter in »Luisa Miller«), 1993 am Stadttheater von Basel (als Titelfigur in Boitos »Mefistofele«), 1994-95 an der Oper von Nizza (als Loredano in »I due Foscari« von Verdi), 1996 in Milwaukee als Don Giovanni, in Cincinnati als Don Pasquale. 2000 gastierte er in der Nationaloper von Helsinki als Mephisto in »La damnation de Faust« von H. Berlioz. Aus seinem umfangreichen Repertoire für die Bühne sind noch der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Banquo in Verdis »Macbeth«, der König Philipp (Nizza 1992, Montreal 1998) und der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und der Titurel in »Parsifal« nachzutragen. Der Sänger wirkte auch in Opernsendungen des amerikanischen Fernsehens mit und wurde als Konzertsolist bekannt.

Schallplatten: HMV-EMI (Angelotti in »Tosca«, »The Mask of Time« von M. Tippett, Johannes-Passion von J.S. Bach), RCA (»Messias« von Händel), Fonit-Cetra (»Maria di Rudenz«), Telarc (»Die Schöpfung« von J. Haydn), Collins-Trubach (»A Child of our Time« von Tippett), Pro Arte (9. Sinfonie von Beethoven), Sony (»Gurrelieder« von Schönberg); Castle-Video (»Semiramide« von Rossini aus der Metropolitan Oper).

 

17.8. T. J. ANDERSON wird 95

 Biographie des amerikanischen Dirigenten und Komponisten auf seiner Homepage:

http://www.tjandersonmusic.com/  

 

19.8. Rebecca EVANS wird 60

 Sie wurde an der Londoner Guildhall School of Music zur Sängerin ausgebildet. 1990 gewann sie den Peter Pears-Wettbewerb, 1991 den Concours Young Welsh Singer of the Year. Sie debütierte 1990 bei der Welsh Opera Cardiff als Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck und sang dort in den folgenden Jahren eine Anzahl von Partien, darunter die Ilia in »Idomeneo« von Mozart (1991, 1995), die Norina in »Don Pasquale«, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« (1993), die Ines in Donizettis »La Favorita« (1993), die Gräfin in »Le Comte Ory« von Rossini, die Titelrolle in »Cendrillon« von Massenet (1993) und die Sophie im »Rosenkavalier« (1994). Bei den Festspielen von Edinburgh wirkte sie 1992 als eine der nackten Jungfrauen in »Moses und Aron« von Schönberg, 1993 als Laura in Schuberts »Die Freunde von Salamanka« und 1994 als Barbarina in »Le nozze di Figaro mit. 1993 gastierte sie an der Oper von Tel Aviv. An der Oper von San Francisco gastierte sie 1995 als Zerlina in »Don Giovanni«, 2000 als Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, als Adina in »L’Elisir d‘amore« und als Sophie im »Rosenkavalier«. Sie gastierte 1996 an der Staatsoper von München als Ilia. 1997 trat sie an der Scottish Opera Glasgow in der Titelrolle von Janáceks »Das schlaue Füchslein« auf, an der Welsh Opera Cardiff als Marzelline in »Fidelio« und wirkte in der Barbican Hall London in einer konzertanten Aufführung der Oper »The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams mit, 1998 an der Oper von Gent in der Titelpartie von Massenets »Cendrillon«, am neu erbauten Festspielhaus Baden-Baden als Nannetta in Verdis »Falstaff«, an der Staatsoper München als Ilia. 1999 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Sophie in »Werther« von Massenet. Bis 2003 sang sie hier auch die Susanna in »Le nozze di Figaro« und die Zerlina in »Don Giovanni«. 2000 hörte man sie an der Chicago Opera als Adele in der »Fledermaus« und an der Münchner Staatsoper als Sophie im »Rosenkavalier«, dort auch 2001 als Susanna in »Le nozze di Figaro« und als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, später auch als Servilia in »La clemenza di Tito« von Mozart und als Merab in »Saul« von Händel. An der Covent Garden Oper London sang sie in den Jahren 2002-17 die Zerlina in »Don Giovanni«, die Nannetta, die Johanna in »Sweeney Todd« von Sondheim, die Pamina wie die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Despina in »Così fan tutte«, die Mimì in »La Bohème«, die Nella in »Gianni Schicchi«. Sie hatte auch als Konzert- und Oratoriensängerin eine bedeutende Karriere.

Schallplatten: Teldec (Gräfin Ceprano in »Rigoletto«, Mabel in »The Pirates of Pensance« von Gilbert & Sullivan), Chandos (»Dido and Aeneas« von Purcell als Belinda; »The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams), Decca (Lieder von Rossini, Bellini und O. Respighi), Philips (Nannetta in »Falstaff« von Verdi).

 

19.8. Kirsi TIIHONEN wird 60

 Sie beendete 1993 ihre Ausbildung zur Sängerin an der Sibelius-Akademie in Helsinki, von sie Schülerin von Frau Liisa Linko-Malmio war. Bereits zuvor trat sie in ihrer finnischen Heimat als Solistin in Konzerten und zusammen mit Chören auf. Sie gewann zwei nationale Gesangswettbewerbe, den Timo Mustakallio-Wettbewerb, und den Lappeenranta-Concours. 1991 erhielt sie den ersten Preis bei einem Wettbewerb in Rio de Janeiro, 1994 beim internationalen Mirjam Helin-Wettbewerb in Helsinki. 1995 erregte sie beim Concours »Singer of the World« in Cardiff Aufsehen. 1994-96 war sie Mitglied der Finnischen Nationaloper in Helsinki, der sie seitdem durch Gastverträge verbunden blieb. Sie hatte dort ihre Erfolge u.a. als Donna Anna in »Don Giovanni«, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Leonore in »Fidelio« und als Desdemona in Verdis »Otello«. Bei den Festspielen von Savonlinna sang sie 1997 und 1998 die Elisabeth in »Tannhäuser«. In der Spielzeit 1997-98 gastierte sie an der Niederländischen Oper Amsterdam als Helmwige in der »Walküre«  und als 3. Norn in »Götterdämmerung«. Am Staatstheater von Braunschweig hörte man sie als Elisabetta in »Don Carlos«, 2000 als Aida. An der Oper von Helsinki trat sie 1999 als Ellen Orford in »Peter Grimes« von Benjamin Britten auf, die sie dann auch bei einem Gastspiel des Ensembles an der Deutschen Oper Berlin sang. Am Opernhaus von Frankfurt a.M. gastierte sie 1999 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, am Staatstheater Schwerin 2000 als Leonore in »Fidelio«. Am Opernhaus von Helsinki folgten als weitere Partien die Leonore im »Troubadour« (2000-01) und die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Sie wirkte an diesem Haus auch in der Uraufführung der Oper »König Lear« von Aulis Sallinen (15.9.2000 als Regan) mit. 2005 debütierte sie als Elisabeth in »Tannhäuser« an der Mailänder Scala. 2017-18 sang sie an der Oper Kiel die Brünnhilde im Nibelungering und die Turandot von Puccini. Gleichzeitig entfaltete sie eine bedeutende Karriere im Konzertsaal. Als Konzertsolistin trat sie in St. Petersburg, im Concertgebouw Amsterdam, in der Londoner Albert Hall und in der Berliner Philharmonie, in Konzerten in Norwegen, Dänemark, Island, Polen, Ungarn, Holland, Italien, Frankreich, Süd-Korea, Japan und Singapur auf. 1999 trug sie in Helsinki die Wesendonck-Lieder von R. Wagner vor.

Schallplatten: Naxos (Lieder von Toivo Kuula und Leevi Madetoja).       

 

19.8. Paul STEINER wird 75

Gesangstudium am Konservatorium von Zürich bei Hans Som, bei Elsa Cavelti in Basel, bei Hermann Fischer in Luzern und bei Adalbert Kraus in Stuttgart. Sein Wirken auf der Bühne beschränkte sich auf Gastspiele in der Schweiz, u.a. bei der Aargauer Oper und am Theater von Biel, bei denen er lyrische Tenorpartien übernahm: den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, den Edoardo Milford in Rossinis »La Cambiale di matrimonio«, den Marquis de Châteauneuf in »Zar und Zimmermann«. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit standen jedoch seine Konzertauftritte, die in der Schweiz (Zürich, Basel, Bern, Chur, Einsiedeln, Interlaken, Luzern, St. Gallen, Schaffhausen, Solothurn, Winterthur), in Deutschland (Donaueschingen, Stuttgart, Lindau) und in Italien (Meran) stattfanden. Sein Konzertrepertoire enthielt zahlreiche Werke aus dem Bereich des Oratoriums und der geistlichen Musik von Meistern der Barock-Epoche bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Er war auch ein bekannter Liedersänger, sowohl für das deutsche wie für das französische Kunstlied. Er wirkte in den Uraufführungen mehrerer Konzertwerke moderner Schweizer Komponisten mit und sang in der Spielzeit 1983-84 am Theater von Biel in der Uraufführung der Oper »Une songe d’une nuit d’été« von R. Gerber.

Schallplatten: Elite (Kantaten von Mozart und Schubert), Collegium Musicum (Markus-Passion von J.S. Bach), Edition Kunzelmann (»Messe für die gegenwärtige Zeit« von A. Schibler), Jecklin Disco (Frühe Lieder von Othmar Schoeck), RILF (Volkslieder aus der romanischen Schweiz).

 

19.8. Peter BINDSZUS wird 85

Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger an der Musikhochschule von Weimar, vor allem durch die Pädagogen Goldmann und Werner Haseleu. Er begann seine Bühnenlaufbahn im Opernstudio der Berliner Staatsoper und wurde 1964 als Mitglied in das Ensemble dieses Opernhauses übernommen, dem er seither für rund 30 Jahre angehörte. Hier zeichnete er sich in erster Linie in Partien wie dem Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, dem Max im »Freischütz« von Weber und dem Steuermann in »Der fliegende Holländer« aus, sang aber auch eine Anzahl kleinerer Rollen. 1977 nahm er dort an der Uraufführung der Oper »R. Hot« von Friedrich Goldmann teil. Zahlreiche Gastspiele, zum Teil als Mitglied des Berliner Ensembles, in West- und Osteuropa. Auch als Konzertsänger hervorgetreten.

Schallplatten: BASF (kleine Partie in »La Traviata«), Eterna. Auf Ariola-Eurodisc sang er den Prinzen in »Rusalka« von Dvorák.

 

19.8. John Edward WALKER wird 90

Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte an den Universitäten von Denver, Urbana (University of Illinois) und Bloomington sowie bei Olga Ryss in New York. Bühnendebüt 1963 am Stadttheater von Bern (Schweiz) als Tamino in der »Zauberflöte«. In Europa kam er an den Opernhäusern von Zürich, Köln und Frankfurt a.M., an der Stuttgarter Staatsoper und am Théâtre de la Monnaie Brüssel zu großen Erfolgen als lyrischer Tenor. In Nordamerika nicht weniger erfolgreich bei Auftritten an den Opern von San Francisco (1971-74 als David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Mr. Triquet in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, als Prinz in »Lulu« von A. Berg, als Ernesto in »Don Pasquale«, als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini und als Cassio in Verdis »Otello«) und Dallas, in Santa Fé und Chicago, in Seattle und San Diego, bei der Kentucky Opera, der Omaha Opera Company und in Portland. Partien wie der Nadir in »Les pêcheurs de perles« von Bizet, der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Don Ottavio in »Don Giovanni«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« wie in »Falstaff« von Verdi, der Alfredo in »La Traviata«, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Titelheld in »Werther« von Massenet, der Nureddin im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Lenski in »Eugen Onegin«, der Titelheld in »Albert Herring« von Benjamin Britten und der Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« vom gleichen Komponisten bildeten Höhepunkte in seinem reichhaltigen Bühnenrepertoire. Hinzu trat eine nicht weniger bedeutende Karriere als Konzert- und Oratorientenor.

 

21.8. Vladimir CHMELO wird 60

 Biographie des slowakischen Baritons auf Englisch: http://www.operavladarski.com/tl_files/user_upload/biografien/Chmelo/BarChmeloengl.pdf

 

21.8. Janet BAKER wird 90

Sie verbrachte ihre Jugend in Grimsby, wo sie bereits als Amateur sang. Die Ausbildung ihrer Stimme erfolgte durch Helene Isepp und Meriel St. Clair in London. 1956 gewann sie den Kathleen Ferrier-Preis und konnte ihre Studien am Salzburger Mozarteum abschließen. 1959 gewann sie den Queen’s Prize an der Royal Academy of Music in London. Bereits während ihres Studiums hatte sie 1956 im Oxford University Club die Rosa in Smetanas »Das Geheimnis« und 1958 in einer Vorstellung im Morley College die Titelrolle in »Orpheus und Eurydike« von Gluck gesungen. 1960 hatte die Künstlerin ihre ersten großen Erfolge bei Konzerten in London und im Rahmen der Festspiele von Edinburgh. 1961 feierte man sie in Berlin und Kopenhagen als Bach-Interpretin. 1961 sang sie das Solo in der 2. Sinfonie von Gustav Mahler bei den Edinburgher Festspielen unter Otto Klemperer. 1963 bewunderte man sie bei Konzerten in Zürich, Stockholm und Oslo. Die Künstlerin galt bald als die bedeutendste englische Oratorienaltistin ihrer Generation. In Brüssel, Paris, Barcelona und Wien sowie in den deutschen Großstädten eilte sie von Erfolg zu Erfolg; glanzvolle Konzerttourneen unternahm sie durch Nordamerika. Später erschien sie dann auch auf der Opernbühne. Bereits 1959 hatte sie bei der Handel Opera Society die Edvige in Händels »Rodelinda« als Partnerin von Joan Sutherland gesungen. 1966 sang sie dort in Händels Oper »Orlando«. 1961-76 hörte man sie häufig bei der English Opera Group (Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell, Nancy in »Albert Herring«, Kate in »Owen Wingrave« von Britten, Polly in »The Beggar´s Opera«). Die Partie der Kate in seiner Oper »Owen Wingrave«, die sie bei deren Rundfunk- und Fernseh-Uraufführung (18.5.1971 BBC London) wie bei der szenischen Uraufführung (10.5.1973 Covent Garden Oper London) sang, hatte Benjamin Britten im Hinblick auf ihre Stimme komponiert. Bei der English National Opera London erlebte man sie als Donizettis Maria Stuarda, als Charlotte in »Werther« von Massenet und in der Titelrolle von Händels »Giulio Cesare«. Bei der Scottish Opera Glasgow trat sie 1967, 1969 und 1975 als Dorabella in »Così fan tutte«, 1969 und 1972 als Dido in »Les Troyens« von H. Berlioz, 1971 als Octavian im »Rosenkavalier«, 1975 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1978 und 1986 als Dido in »Dido and Aeneas«, 1978 in der Titelrolle der Oper »Savitri« von G. Holst und 1979 als Glucks Orpheus auf. 1966 trat sie erstmalig an der Londoner Covent Garden Oper auf, und zwar als Hermia in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, danach 1974-76 als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1978-79 als Idamante in Mozarts »Idomeneo«, 1981 als Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck. 1976 sang sie an der Covent Garden Oper die Cressida in »Troilus and Cressida« von W. Walton, die dieser für sie als Alt-Partie umgeschrieben hatte. Beim Glyndebourne Festival gastierte sie 1966 als Dido in »Dido and Aeneas«, 1970-71 als Diana in »La Calisto« von Cavalli, 1972-73 als Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« sowie 1982 als Orpheus von Gluck. Ihr Bühnenrepertoire umfasste zahlreiche Partien aus Barock-Opern und aus Opernwerken von R. Wagner, Mozart, Berlioz, R. Strauss und Benjamin Britten. Fast alljährlich sang sie bei den Festspielen von Edinburgh (hier u.a. 1986 den Engel im Oratorium »The Dream of Gerontius« von E. Elgar). 1973 gab sie ein Konzert im Rahmen der Salzburger Festspiele. 1975 sang sie die Titelpartie in der szenischen Kantate »Phaedra«, die Benjamin Britten für sie komponiert hatte. Dominick Argento komponierte für sie den Liederzyklus »From the Diary of Virginia Woolfe«. 1982 beendete sie ihre Bühnenkarriere; als letzte Partie sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne den Orpheus von Gluck; sie übernahm diese Partie nochmals 1988 in einer konzertanten Aufführung des Werks in New York. 1989 gab sie auch ihre Konzertkarriere auf. Durch Königin Elizabeth II. wurde sie 1976 als Dame of the British Empire in den Adelsstand erhoben. – Die Altstimme der Künstlerin, die immer wieder mit der der großen Kathleen Ferrier verglichen worden ist, zeichnet sich durch ihre Tonfülle ebenso aus wie durch die Wärme ihres Timbres und durch ihre mustergültige Interpretationskunst. Ihr Konzertrepertoire war sehr reichhaltig, doch schätzte man sie vor allem als Monteverdi-, Händel- und Bach-Sängerin und als Interpretin des deutschen Kunstliedes. Sie veröffentlichte ihre Memoiren unter dem Titel »Full Circle« (London, 1982).

Lit.: A. Blyss: »Janet Baker« (London, 1973).

Schallplatten: Eine Aufnahme auf Saga, sehr viele HMV- und Decca-Platten (»Dido and Aeneas« von Purcell, »La Calisto« von Pier Francesco Cavalli, Mozart-Requiem, »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, »Maria Stuarda«, »Hippolyte et Aricie« von Rameau, »Giulio Cesare« von Händel, Schubert-Lieder, »The Rape of Lucretia« und »Owen Wingrave« von Benjamin Britten), auf DGG (u.a. Duette mit Dietrich Fischer-Dieskau, »Judas Maccabäus« von Händel), Philips (»Ariodante« von Händel, »L’Enfance du Christ« von Berlioz), RCA (Verdi-Requiem), Erato (Titelfigur in Glucks »Orpheus und Eurydike«, »Phaedra« von B. Britten), Hyperion (Lieder von Schubert, Gustav Mahler und Gabriel Fauré), BBC Music (H-Moll-Messe von J.S. Bach, 1972), Chandos (Charlotte in »Werther« von Massenet, 1977), OPD (Edvige in »Rodelinda« von Händel, London 1959), EMI (»The Dream of Gerontius« von E. Elgar), IMG Artists (»Arianna a Naxos« von J. Haydn, »Frauenliebe und -leben« von R. Schumann).

 

22.8. Deborah SASSON wird 65

 Ihr eigentlicher Name war Deborah O’Brian; sie war eine Enkelin der Opernsängerin Clara O’Brian. Ihre Karriere absolvierte sie jedoch unter dem Namen ihres ersten Ehemannes, des Dirigenten Michel Sasson (1935-2013). Ausbildung am Oberlin College durch Ellen Repp und Helen Hodam, dann am New England Conservatory Boston, vor allem durch Gladys Miller. Sie begann eine Konzertkarriere in ihrer amerikanischen Heimat und war Finalistin im Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper New York Auditions of the Air. 1979 kam sie nach Europa und debütierte an der Hamburger Staatsoper als Maria in dem Musical »West Side Story« von L. Bernstein. 1979-81 gehörte sie dem Ensemble des Stadttheaters von Aachen an. Seither führte sie erfolgreiche Gastspiele an der Hamburger Staatsoper, an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro Fenice Venedig und an der Oper von San Francisco (1984 als Adele in der »Fledermaus« und 1985 als Woglinde im Nibelungenring) durch. 1982-85 und 1987-89 wirkte sie bei den Bayreuther Festspielen als Blumenmädchen in »Parsifal« mit. Sie heiratete in Bayreuth 1983 den bekannten Wagner-Tenor Peter Hofmann (1944-2010), der sich aber 1990 wieder von ihr trennte. Von ihren Bühnenrollen sind zu erwähnen: die Norina in »Don Pasquale«, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Gilda in »Rigoletto«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Despina in »Così fan tutte« und die Zerlina in »Don Giovanni«. Sie wandte sich später wieder mehr dem Musical und der Unterhaltungsmusik zu.

Schallplatten: CBS (Arien und Duette mit Peter Hofmann), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler vom Tanglewood Festival, Blumenmädchen in »Parsifal« aus Bayreuth, 1985), EMI (»Singin‘ Classics«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.sasson.de/

 

22.8. Günter NEUMANN wird 85

Er bildete seine Stimme fast ausschließlich autodidaktisch aus. Er sang fünf Jahre lang im Chor der Volksarmee der DDR und war dann als Chorist an der Berliner Staatsoper beschäftigt. 1962-65 war er Mitglied der Solisten-Vereinigung des Berliner Rundfunks. 1965 erfolgte sein Solistendebüt am Stadttheater von Potsdam als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. Bis 1967 gehörte er diesem Theater an und wirkte anschließend 1967-69 am Nationaltheater von Weimar. Hier erwarb er sich einen bedeutenden Ruf als Mozart-Interpret. Seit 1968 fügte er dann eine Vielzahl von Partien aus dem italienischen Fach, schließlich heldische und Wagner-Partien, in sein Bühnenrepertoire ein. 1969 wurde er an die Komische Oper Berlin berufen, an der er eine lange, erfolgreiche Karriere hatte. Er trat oft an der Staatsoper von Dresden als Gast auf. Gastspiele kamen auch an der Wiener Staatsoper (1974-97 als Kudrjasch und als Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek und als Tannhäuser in insgesamt 9 Vorstellungen), an der Oper von Warschau (1987), am Nationaltheater von Prag, am Opernhaus von Zürich, an der Nationaloper Budapest, in Rio de Janeiro und in Tokio, an der Opéra du Rhin Straßburg (1984 als Tannhäuser), in der Sowjetunion, in Italien, in Finnland und China zustande; dabei war er auf dem Konzertpodium nicht weniger erfolgreich als auf der Opernbühne. 1984 wirkte er bei den Festspielen von Verona mit. An der Staatsoper Hamburg hörte man ihn als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Boris in »Katja Kabanowa«, 1990 als Tannhäuser, 1994 als Herodes in »Salome« von R. Strauss, an der Berliner Staatsoper 1990 als Canio im »Bajazzo«, an der Komischen Oper Berlin als Idomeneo von Mozart. Am Staatstheater Braunschweig trat er 1988 als Otello von Verdi auf, 1993 als Tannhäuser, an der Oper von Köln (an der 1985-95 ein Gast-Engagement bestand) als Tannhäuser und als Aron in »Moses und Aron« von Schönberg. In Amsterdam gastierte er als Florestan in »Fidelio« und als Herodes, an der Oper von Marseille als Tannhäuser, am Staatstheater von Wiesbaden 1992 als Idomeneo von Mozart. 1994 sang er an der Komischen Oper Berlin den Bruno in »Der gewaltige Hahnrei« von Berthold Goldschmidt, 1995 an der Staatsoper Hamburg wieder den Herodes, an der Oper von Tel Aviv die Titelpartie in einer szenischen Aufführung des Oratoriums »Belshazzar« von Händel, an der Komischen Oper Berlin den Eisenstein in der »Fledermaus«, 1996 den Grischka im »Märchen von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow. 1997 trat er an der Komischen Oper Berlin als Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, am Theater von Innsbruck als Aron in »Moses und Aron« auf, 1999 an der Komischen Oper Berlin als Jupiter in der Offenbach-Operette »Orpheus in der Unterwelt«. 1999 gastierte er im Festspielhaus von Baden-Baden als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, am Staatstheater Braunschweig als Loge im »Rheingold«. 2000 hörte man ihn bei den Antiken-Festspielen von Trier als Herodes, 2001 an der Komischen Oper Berlin als Ägisth und als Schuiskij in »Boris Godunow«, im gleichen Jahr bei den Aufführungen des Ring-Zyklus am Theater von Meiningen (Thüringen) als Loge. An der Covent Garden Oper London trat er 1989 mit dem Ensemble der Komischen Oper in der Titelrolle der Offenbach-Operette »Ritter Blaubart« auf. Weitere Partien aus seinem Repertoire für die Bühne: Odysseus in »Deidameia« von Händel, Vitalino in dessen »Giustino« (Volksoper Wien 1985), Ruggiero in »Alcina« von Händel, Lohengrin, Manrico im »Troubadour«, Riccardo in »Un Ballo in maschera«, Alvaro in »La forza del destino«, Pinkerton in »Madame Butterfly«, Rodolfo in »La Bohème«, Alwa in »Lulu« von A. Berg, Kurfürst im »Prinzen von Homburg« von H.W. Henze, Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch (eine Glanzrolle des großen Sänger-Schauspielers).

Schallplatten: Eterna (Florestan in »Fidelio«, Walthers Preislied aus »Die Meistersinger von Nürnberg«, Recital, Titelrolle in Querschnitt »Fra Diavolo« von Auber).

 

22.8. Robert HALE wird 90

Sein Musik- und Gesangstudium fand an der Boston University bei Ludwig Bergmann, an der Oklahoma University und am New England Conservatory statt, wo er Schüler von Gladys Miller, Cloë Owen und Léopold Simoneau war. Er wurde auch durch Boris Goldovsky in New York unterrichtet. Nachdem er anfänglich die Laufbahn eines Gesangpädagogen einschlagen wollte, entschloss er sich zur Bühnenkarriere und debütierte 1965 an der Oper von Denver als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Er trat dann an der New York City Opera auf, an der er eine erfolgreiche Karriere entwickeln konnte und besonders als Partner der großen Primadonna Beverly Sills geschätzt wurde. Er trat an diesem Haus u.a. als Don Giovanni, als Figaro wie als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Titelheld in »Mefistofele« von Boito, als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Enrico in Donizettis »Anna Bolena«, als Oroveso in Norma« und als Giorgio in »I Puritani« von Bellini, als Escamillo in »Carmen«, auch als Vater in »Louise« von Charpentier, auf. An der Oper von San Diego sang er 1978 den Claudius in »Hamlet« von A. Thomas, am Teatro Colón Buenos Aires 1980 die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. Weitere Gastspiele an den Opern von Denver, Philadelphia, Pittsburgh, San Antonio und beim Festival von Las Palmas (auf den Kanarischen Inseln). Er verlegte dann seine Tätigkeit nach Europa. Nachdem er 1978 am Opernhaus von Wuppertal einen sensationellen Erfolg als Fliegender Holländer gehabt hatte, wandte er sich mehr und mehr dem Wagner-Gesang zu. Gastspiele an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, am Opernhaus von Zürich, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Deutschen Oper Berlin, an der Oper von Frankfurt a.M., am Staatstheater Wiesbaden und an vielen weiteren führenden Bühnen bestätigten seinen Ruf als Wagner-Interpret. Neben dem Wagner-Repertoire behielt er jedoch sein vielseitiges Rollenrepertoire bei; so gastierte er 1983 an der Oper von Köln als Escamillo. Zu seinen großen dramatischen Partien gehörten weiter der Mephisto in »Faust« von Gounod, der Jago in »Otello« von Verdi, der Scarpia in »Tosca« und der Don Pizarro in »Fidelio«. Seine große Glanzrolle wurde der Wotan in den Opern des Ring-Zyklus, den er erstmalig in Wiesbaden, dann an weiteren Theatern sang, und den er 1987 bei einer Tournee der Deutschen Oper Berlin in Japan in den ersten dort gegebenen vollständigen Aufführungen des Nibelungenrings zum Vortrag brachte. 1989 wiederholte er diese Partie bei einem Gastspiel der Deutschen Oper Berlin in Washington. Ebenfalls 1987 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Scarpia, am Teatro Massimo Palermo als Mephisto in »Faust« von Gounod, am Grand Théâtre Genf als Wotan in der »Walküre«. 1988 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss. An der San Francisco Opera gastierte er 1990 als Wotan im Nibelungenring und 1991 als Escamillo. 1990-91 hörte man ihn auch an der Oper von Köln als Wotan im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man ihn 1990 als Don Pizarro in »Fidelio« und mit dem Bass-Solo in Beethovens 9. Sinfonie, 1992 als Barak in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss, 1995 in der Titelrolle von »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, 2000 als Saul in einer konzertanten Aufführung der Oper »Saul und David« von Carl Nielsen und 2005 als Herzog Adorno in »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1987-2002 in insgesamt 45 Vorstellungen als Wotan im Ring-Zyklus, als Scarpia, als Fliegender Holländer, als Don Pizarro und als Escamillo. Am Royal Opera House Covent Garden gastierte er 1988 und 1997 als Jochanaan, 1990, 1994 und 1997 als Orest in »Elektra« sowie 2005 als Wotan in der »Walküre«. Am Théâtre Châtelet Paris gastierte er 1994 wieder als Wotan im Ring-Zyklus, 1995 an der Staatsoper Hamburg als Titelheld in »Herzog Blaubarts Burg«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Jochanaan, am Teatro Colón Buenos Aires als Wotan im »Rheingold«. Er trat bei den Festspielen von Ravinia, Tanglewood, Cincinnati, Lausanne, Bordeaux, Bregenz (1989 als Fliegender Holländer) und Wiesbaden (1995 als Wotan im Nibelungenring) auf und war ein international angesehener Konzert- und Oratoriensänger. 1990 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Fliegender Holländer. Bis 1996 trat er dort in insgesamt 20 Vorstellungen auch als Wotan im Nibelungenring, als Don Pizarro und als Orest in »Elektra« von R. Strauss auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1994 als Wotan in der »Walküre« und 1995 als Jochanaan. 1996 trat er in München als Amonasro in »Aida« auf, an der Deutschen Oper Berlin als Mephisto in »Faust« von Gounod, an der Deutschen Oper Berlin 1997-98 wieder als Wotan im Nibelungenring, 1998-99 als Mephisto in »Faust« von Gounod, 1998 am Opernhaus von Köln als Wotan im »Rheingold«, an der Nationaloper Helsinki als Wanderer in »Siegfried«, in Barcelona als Jochanaan in einer konzertanten Aufführung von »Salome« von R. Strauss. 1999 gastierte er in Sydney (konzertant) als Wanderer in »Siegfried«, bei den Festspielen von Savonlinna als Mephisto in »Faust« von Gounod, 2000 an den Opernhäusern von Gent/Antwerpen als Fliegender Holländer, bei den Festspielen von Ludwigsburg als Saul in einer konzertanten Aufführung von Carl Nielsens »Saul og David«, an der Staatsoper Hamburg als Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg«. 2000 sang er an der Deutschen Oper Berlin in einer konzertanten Aufführung der Richard-Strauss-Oper »Die ägyptische Helena« den Altair, ebenfalls 2000 an der Oper von Dallas den Wanderer in »Siegfried«, 2001 am Opernhaus von Toulouse den Wotan im »Rheingold«, an der Deutschen Oper Berlin den Fliegenden Holländer. Seine Konzerte, die u.a. in San Francisco, Boston, Philadelphia, in der New Yorker Carnegie Hall wie im Kennedy Center Washington, in Berlin, Wien und London stattfanden, trugen ihm die gleichen Erfolge ein, die auch seine Bühnenlaufbahn kennzeichneten. Er war verheiratet mit der bekannten dänischen Sopranistin Inga Nielsen (1946-2008), von der er sich jedoch 2005 trennte. Seit 2006 war er zeitweilig mit der russischen Sopranistin Marina Poplavskaya (* 1977) verheiratet. Seit 2012 war er mit der amerikanischen Sopranistin Julie Davis (* 1982) verheiratet.

Schallplatten: CRI, OPR (Requiem für Bellini von Donizetti), Philips (»Der Messias« von Händel), Decca (Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«; »Der fliegende Holländer«, auch als Video), Obligat (Verdi-Requiem), EMI (»Der fliegende Holländer«, Wotan in vollständigem Ring-Zyklus, München 1989), DGG (»Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Chandos (Jochanaan in »Salome« von R. Strauss).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://web.archive.org/web/20120301203340/http://haledavis.com:80/index.htm

 

23.8. Mikhail SVETLOV wird 65

 Er studierte bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr in Kaliningrad (Königsberg im ehemaligen Ostpreußen), wo er lebte, Klavierspiel und Orchesterleitung. Darauf kam er 1982 an das Gnesin-Konservatorium Moskau und studierte bis 1985 Gesang bei dem berühmten Bassisten Jewgenij Nesterenko. 1983 erwarb er dort sein Diplom als Sänger und Gesanglehrer. Bereits in seinem letzten Studienjahr begann er seine Sängerlaufbahn am Bolschoi Theater Moskau und wurde dann reguläres Mitglied dieses Hauses. Seinen ersten aufsehenerregenden Erfolg hatte er am Bolschoi Theater als Titelheld in »Giulio Cesare« von Händel. Seine weiteren großen Partien, die er dort vortrug, waren der Prinz Galitzky in Borodins »Fürst Igor«, der Boris Godunow, der Dosifej in Mussorgskys »Chowanschtschina«, den Gremin in »Eugen Onegin« und der König René in »Jolanthe« von Tschaikowsky sowie der Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1987 gastierte er erstmals in Westeuropa, und zwar sang er beim Wexford Festival in Irland und in London den Mantolino in »La Straniera« von Bellini, in Wexford auch in »La cena delle beffe« von Giordano. 1988 wirkte er in der Londoner Albert Hall in einer konzertanten Aufführung von Prokofjews »L‘Ange de Feu« mit und nahm an einer England-Tournee des Bolschoi-Ensembles teil. 1990 hörte man ihn beim Festival von Edinburgh als Mendoza in »Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew und als Dunois in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans« und im gleichen Jahr auch an der Mailänder Scala in »Boris Godunow« sowie als Mendoza, immer im Rahmen von Gastspielen des Bolschoi Theaters. In der gleichen Partie gastierte er 1991 mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters im Haus der Metropolitan Oper New York. 1992 sang er an der Deutschen Oper Berlin den Großinquisitor in »Don Carlos« von Verdi, 1993 dem König Philipp in der gleichen Oper, bei den Bregenzer Festspielen (1993-94) wie am Teatro Carlo Felice Genua den Zaccaria in Verdis »Nabucco«, in der Saison 1995-96 an der City Opera New York den Sparafucile in »Rigoletto«. 1998 hörte man ihn an den Opern von Fort Worth und New Orleans als Daland in »Der fliegende Holländer«, in New Orleans 1999 auch als Ramfis in »Aida«. 2000 gastierte er an der Florida Grand Opera Miami als Gremin. 2010 debütierte er als Mitjucha in »Boris Godunow« an der Metropolitan Oper New York. 2018 debütierte er als Polizeichef in Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk« an der Londoner Coent Garden Oper. Zu Beginn seiner Karriere trat er unter dem Namen Mikhail Krutikov auf.

Schallplatten: Melodiya (»Judith« von A. Serow), Le Chant du monde (»Der geizige Ritter« von Rachmaninoff), Capriccio (»Die Mainacht« von Rimski-Korsakow, »Die Spieler« (»I Goriki«) von Schostakowitsch); ORF-Video (Szenen aus »Nabucco«, Bregenz 1994).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.mikhailsvetlov.com/

 

23.8. Csaba AIRIZER wird 80

 Biographie des rumänischen Bassisten auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Airizer_Csaba

 

23.8. Celestina CASAPIETRA wird 85 

Sie erhielt ihre Ausbildung am Mailänder Konservatorium, vor allem bei der berühmten Sopranistin Gina Cigna und bei Costaguta. 1963 gewann sie Preise bei Gesangwettbewerben in Mailand und Rom. Sie debütierte 1961 am Teatro Nuovo in Mailand in der Oper »Mese Mariano« von Giordano. Sie sang dann in Italien in Genua, San Remo, Pisa und Venedig sowie an der Oper von Lyon. 1964 wurde sie durch den Dirigenten Otmar Suitner entdeckt und darauf 1965 an die Staatsoper Berlin berufen. Hier sang sie in einer langjährigen, erfolgreichen Karriere Partien wie die Elsa in »Lohengrin«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Donna Anna in »Don Giovanni«, die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Agathe im »Freischütz«, die Mimi in »La Bohème«, die Micaela in »Carmen« und die Titelfigur in der Richard Strauss-Oper »Daphne«. Erfolgreiche Gastspiele am Teatro Fenice Venedig, am Bolschoi Theater Moskau, an der Wiener Staatsoper (1972-85 als Nedda im »Bajazzo«, als Vitellia in »La clemenza di Tito«, als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Alice Ford in »Falstaff« von Verdi in insgesamt 8 Vorstellungen), in Prag. Helsinki, Kopenhagen, Chicago und Paris. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie 1969-71 in den Aufführungen von »Rappresentazione di Anima e di Corpo« von Emilio de Cavalieri mit. 1984 sang sie bei den Salzburger Mozartwochen die Vitellia, 1985 in Dublin die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1986 beim Festival von Las Palmas auf Gran Canaria die Elisabeth in »Tannhäuser«. 1983 gastierte sie in Hamburg, 1989 in Amsterdam in »Der Kreidekreis« von Zemlinsky. 1993 wurde ihr Vertrag mit der Berliner Staatsoper durch diese gekündigt, woraus ein langer Rechtsstreit entstand, den die Sängerin schließlich gewann. Ihre Karriere war von langer Dauer; 1994 gastierte sie in Genua als Tosca, in Lyon als Ariadne auf Naxos von Richard Strauss. Zu ihren Bühnenpartien gehörten auch die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Fiordiligi in »Cosi fan tutte«, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel und die Marguerite in »Faust« von Gounod. Zeitweilig war sie verheiratet mit dem Dirigenten Herbert Kegel (1920-90). Ihr Sohn Björn Casapietra (* 18.2.1970) wurde ein berühmter Tenor, Moderator und Schauspieler.

Sie sang auf Ariola-Eurodisc die Fiordiligi in einer vollständigen Aufnahme von »Così fan tutte«, auf Philips Soli in Mozart-Messen, in den »Carmina Burana« und in »Trionfi« von C. Orff. Weitere Aufnahmen auf Eterna, Tryphon Classics (»Sakuntala« von Fr. Alfano), Mondo Musica (Anaide in »Mosè in Egitto« von Rossini, Teatro Fenice Venedig, 1974) und auf Ars Vivendi (4. Sinfonie von Gustav Mahler).

 

24.8. Pierre LEFEBVRE wird 70

 Er erhielt seine Gesangsausbildung an der Sherbrooks University Montreal und ging dann zu ergänzenden Studien nach Italien. Hier war er u.a. Schüler von Achille Braschi und Leo Ferri. Er wurde Gewinner des Concorso Mattia Battistini und 1985 des Concorso Coccia in Novara. Er erregte erstes Aufsehen in Partien wie dem Edgardo in Donizettis »Lucia di Lammermoor« und dem Rodolfo in »La Bohème«. Er trat als Gast in Rom, Montreal und Lucca auf, sang 1990 am Teatro Regio Turin den Grafen Lerma in Verdis »Don Carlos« und 1991 am Teatro Comunale Bologna einen der Geharnischten in der »Zauberflöte«. An der Mailänder Scala übernahm er den 1. Gefangenen in »Fidelio« (unter Lorin Maazel, 1990), den Poisson in »Adriana Lecouvreur« (1991), den Bertramo in Rossinis »La Donna del Lago« (1992) und

den Anichino in Bellinis »Beatrice di Tenda« (1993). 1991 sang er im Konzerthaus Alte Oper Frankfurt a.M. in einer konzertanten Aufführung der Oper »Cristoforo Colombo« von Alberto Franchetti (Mitschnitt dieser Aufführung auf Koch-Records). Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1993 den Bardolfo in Verdis »Falstaff« und 1996 den Rodrigo in Verdis »Otello«. Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 1993 als Bardolfo und 1994 als Hirte in Strawinskys »Oedipus Rex«. 1994 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper als Goro in »Madame Butterfly«. Bis 2000 sang er dort in insgesamt 40 Vorstellungen auch den Bardolfo und die vier Diener-Rollen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1997 sang er bei den Festspielen von Verona den Malcolm in »Macbeth« von Verdi und den Boten in »Aida«, am Teatro San Carlo Neapel die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 1999 an der Washington Opera den Gottesnarren in »Boris Godunow«.

Weitere Aufnahmen: Teldec-Video (Delil in Verdis »Giovanna d’Arco«, Mitschnitt aus dem Teatro Comunale Bologna), Foné (Arturo in »Lucia di Lammermoor«).

 

24.8. Roland BADER wird 85

Er studierte ein Semester Kirchenmusik in Rottenburg am Neckar, absolvierte dann die sogenannte C-Prüfung für Organisten und studierte danach an der Musikhochschule Stuttgart, wo er Orgel (Nowakowski), Klavier (Lautner), Viola (Kessinger) und Komposition (Joh. Nep. David) studierte. Von Hans Hörner, 1958–65 Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und später Professor an der Musashino Musikhochschule Tokyo, erhielt Bader Privatunterricht zur Dirigenten-Laufbahn. Nach seiner Ausbildung mit Abschlussexamen A in Kirchenmusik widmete Bader sich als Chorleiter und Organist der Kirchenmusik und den großen Oratorien sowie der sinfonischen Musik. Bader war als hauptamtlicher Kirchenmusiker in Böblingen (1960–67) und Ludwigsburg (1967–70) angestellt. Daneben gründete er 1966 das „Philharmonia Vocal-Ensemble Stuttgart“ (SemiProfiChor) und das „Philharmonia-Kammerorchester Stuttgart“ (Mitglieder der großen Stuttgarter Orchester), die „Böblinger Bach-Abende“ (1960) und die „Philharmonia-Konzerte“ Ludwigsburg (1967). 1963 war die Ersteinspielung von Mendelssohns Elias für VOX New York mit den Stuttgarter Philharmonikern, dem Böblinger Liederkranz und dem Bachchor Böblingen. Es folgten Einspielungen von Ein deutsches Requiem von Brahms und Mozarts Requiem, Schumanns Missa sacra, C.M. v. Webers Jubelmesse, der Messkirchner Messe von Conradin Kreutzer, Mozarts Krönungsmesse und diverse Trompetenkonzerte mit Walter Schetsche (SDR) als Solist. 1970 übernahm Bader die Position als Musikchef der Städtischen Bühnen in Oberhausen. Sein Repertoire weitete sich in dieser Zeit auch auf die Spiel-Oper und die Operette aus, womit er mit seinem Musiktheater-Ensemble auch viele niederländische Städte bespielte. Weitere Stationen waren Essen – Dozent an der Folkwanghochschule 1971-76 für Dirigieren und Partiturspiel – und Berlin – Domkapellmeister und Leiter des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin – 1974-91. Er leitete auch den Chor der Bonner Bach-Gemeinschaft (1972–75) und war Gründer und Leiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule Berlin (1975–87). Zahlreiche Rundfunkaufnahmen mit dem Chor der St.-Hedwigs-Kathedrale Berlin und Tourneen nach USA, Australien und Japan zeichnen diese Zeit aus. Mit den Berliner Philharmonikern und dem Chor der St. Hedwigs-Kathedrale dirigierte Roland Bader 17 Mal in der Berliner Philharmonie chorsinfonische Werke von Verdi, Rossini, Bizet, Brahms, Elgar, Tschaikowski (Oper Jeanne d’Arc), Berlioz und Beethoven. Mozarts Geistliches Singspiel Die Schuldigkeit des ersten Gebots war mit Roland Bader 1980 zum ersten Mal szenisch in Berlin zu sehen. Regie führte August Everding. Bekannt wurde er auch durch seine Schallplatten-/CD-Aufnahmen mit Werken von Leopold Mozart (Missa solemnis), Wolfgang Amadeus Mozart (Die Schuldigkeit des ersten Gebots), Franz Xaver Wolfgang Mozart (2 Klavierkonzerte), Jos. Haydn (Schöpfung), Gaetano Donizetti/Vincenco Bellini (je drei kleine Sinfonien), Franz von Suppé (Requiem), Ignaz Jan Paderewski (Orchesterwerke), Ludwig van Beethoven (Drei Hymnen), Charles Gounod/Ant. Bruckner (Cäcilienmesse/Te Deum), Friedrich Kiel (Stern von Bethlehem), Ermanno Wolf-Ferrari (Messe op 35), Max Reger (Hebbel-Requiem, Lateinisches Requiem op. 145a, Dies Irae), E. T. A. Hoffmann. (Oper Undine, Miserere und Messe), Otto Nicolai (Te Deum), Richard Wetz (Sinfonie Nr. 1), Mario Castelnuovo Tedesco (Konzerte für 2 Gitarren), Charles Koechlin (Silhouettes de Comédie op 193 f. Fagott & Orchester), Grazyna Bacewicz (Sinfonie Nr. 3), Henryk Mikolaj Górecki (Sinfonie Nr. 1), Stanislaw Moniuszko (Opern-Ouvertüren), Boris Ljatoschinskij (Sinfonien Nr. 4 und 5), Joseph Joachim (Ouvertüren), Otto Nicolai (Te Deum), Muzio Clementi, Domenico Maria Puccini und Joh. Nep. Hummel (Klavierkonzerte und Rondo), Kurt Weill (Sinfonien Nr. 1 und 2), Hans-Georg Pflüger (Memento mori) u.a.

Bader dirigierte das RSO Berlin (heute DSO), das RSB Berlin mit Rundfunkchor und Chor der Staatsphilharmonie Krakau im Gedenkkonzert am 3. Oktober 1990 (Britten War-Requiem mit Julia Varady und Dietrich Fischer-Dieskau), Tokyo Philharmonic, Tokyo Symphony Orchestra, Tokyo City Philharmonic, Seoul Philharmonic, Manila Philharmonic, Sydney Symphony, Melbourne Symphony, Edmonton Symphony (Kanada), Residenzorchester Den Haag, Limburgs Sinfonieorkest Maastricht, Philharmonia Hungarica, Mozarteum Orchester Salzburg, Camerata Academica des Mozarteums Salzburg (Europa-Tournee mit Maurice André), Sinfonieorchester des NDR Hamburg, Sinfonieorchester des WDR Köln, Gürzenich-Orchester Köln, Sinfonieorchester des SWR Baden-Baden, Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks, Radiophilharmonie Hannover, Orchester der Beethovenhalle Bonn, Duisburger Sinfoniker, Stuttgarter Philharmoniker, Rundfunk-Sinfonieorchester und Staatsphilharmonie Krakau (dort war er drei Jahre Chefdirigent), Capella cracoviensis.

Roland Bader war von 1984 an drei Jahre lang auch Chefdirigent des NDR-Chors Hamburg. In diese Zeit fallen viele Produktionen sowohl mit Chor + Sinfonieorchester und Fernsehkonzerte im Lübecker Dom (Silvesterkonzert 1984) und bei der Internationalen Nürnberger Orgelwoche sowie Opernproduktionen beim NDR Hannover. Als ständiger Gastdirigent arbeitete er an der Staatsoper Krakau, Staatsoper Lódz und Ukrainischen Staatsoper Charkow (internationale Opern-Tourneen); als Gast auch an der Staatsoper Budapest (La Traviata). Drei Jahre war er summer school-Dirigent an der North Carolina School of the Arts in Winston-Salem. Jugendorchesterarbeit mit dem RIAS-Jugend-Sinfonieorchester Berlin und dem Landesjugend-Sinfonieorchester Berlin. Roland Bader war 1988-2006 Gast-Professor an der Musikhochschule TOHO Mimurodo Gakuen in Tokyo. In Japan dirigierte Bader 1995-2008 mit der Capella cracoviensis und später mit der Kammerphilharmonie der Krakauer Philharmoniker jährlich ein „education-program“ mit besonders talentierten Kindern zwischen 7 und 18 Jahren; die Konzerte fanden zwischen Nagasaki und Hokkaido in zahlreichen großen Städten statt. Roland Bader erhielt für seine Einspielung von Mozarts geistlichem Singspiel Die Schuldigkeit des ersten Gebots zusammen mit seiner Schallplattengesellschaft (damals KOCH-SCHWANN) den Preis der Wiener Flötenuhr. Roland Bader wurde von Papst Paul VI. mit dem Ritter-Orden des Heiligen Gregorius ausgezeichnet. Bader ist Rotary-Mitglied.

 

25.8. Horand FRIEDRICH wird 80

Ausbildung an der Musikhochschule von Dresden, in der Hauptsache durch E. Plehn. Bühnendebüt 1966 am Opernhaus von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) als Wassermann in »Rusalka« von Dvorák. Er blieb bis 1972 an diesem Haus und folgte dann einem Ruf an die Staatsoper von Dresden. Hier hatte er eine bedeutende Karriere, wobei sein umfassendes Bühnenrepertoire in gleicher Weise Partien für seriösen Bass wie Aufgaben aus dem Buffo- und Charakterfach enthielt. Gastspiele, zum Teil mit dem Ensemble der Dresdner Oper, an den Opernhäusern von Leningrad und Lausanne, an den Nationaltheatern von Prag, Budapest und Ljubljana sowie bei den Festspielen von Wiesbaden. 1999 gastierte er am Stadttheater von Cottbus als Landgraf in »Tannhäuser«. Neben seinem Wirken auf der Bühne auch als Konzert- und Oratorienbassist mit Erfolg tätig.

Schallplatten: Philips (vollständige Oper »Die Kluge« von C. Orff).

 

25.8. Roberto de SIMONE wird 90

In den 80er Jahren war De Simone künstlerischer Leiter des Teatro San Carlo und 1995-2000 Direktor des Konservatoriums San Pietro a Majella seiner Heimatstadt Neapel. De Simone, der im Ausland hauptsächlich als Opernregisseur ein Begriff ist (Don Giovanni in Wien, Macbeth in München, Nabucco in Mailand, La Cenerentola in Houston etc.), ist in Italien eine bekannte und kontroverse Persönlichkeit der zeitgenössischen Kulturlandschaft. Bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erlangte die von ihm geleitete Nuova Compagnia di Canto Popolare (NCCP) Weltruhm mit ihrer Neubearbeitung traditioneller Musik Süditaliens. De Simones Orientierung hin zum Musiktheater fand damals ihren stärksten Ausdruck in der Produktion La gatta Cenerentola, die unter Beteiligung der NCCP 1976 in Spoleto uraufgeführt wurde und legendären Ruf erlangte. Ab den frühen 80er Jahren arbeitete De Simone – insbesondere für Musiktheater-Produktionen – regelmäßig mit der neapolitanischen Theater- und Musikgruppe Media Aetas und deren Gründer und Leiter Virgilio Villani zusammen. Dessen Tod im Jahre 2003, im Alter von 54 Jahren, bedeutete das Ende dieser symbiotischen Partnerschaft, da Villani eine prägende Rolle im Umsetzen der Werke De Simones für die Bühne gespielt hatte. De Simone trennte sich 2004 von Media Aetas und arbeitet seitdem mit wechselnden Ensembles.

 

27.8. Jörg HERING wird 60

 Er trat bereits mit sieben Jahren dem Kinderchor der Komischen Oper Berlin bei. Er wurde 1980-84 als Facharbeiter für Nachrichtentechnik ausgebildet, studierte dann aber Gesang und ließ seine Stimme bei Jutta Vulpius und seit 1984 bei Heinz Reeh in Berlin ausbilden. Nachdem er am Theater von Potsdam als Rossillon in Lehárs »Die lustige Witwe« debütiert hatte, sang er 1990 am Berliner Hebbel-Theater den Belfiore in »La finta giardiniera« von Mozart. 1991-94 war er am Stadttheater von Bern (Schweiz) engagiert, seit 1994 am Theater von St. Gallen. Er trat vor allem in lyrischen Partien auf, u.a. als Don Ottavio in »Don Giovanni« (Bern 1991), als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, als Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Paris in »La belle Hélène« von Offenbach, als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Ferrando in »Così fan tutte«. In der Spielzeit 1995-96 gastierte er am Stadttheater von Basel als Tamino in der »Zauberflöte«. 1999 sang er beim Rheinischen Musikfest in Duisburg (in einer konzertanten Aufführung) die Titelrolle in der Oper »Endimione« von Johann Christian Bach. 1999 gastierte er bei den Festspielen von Drottningholm als Alessandro in »Il Re Pastore« von Mozart. Er konnte gleichzeitig eine bedeutende Konzertkarriere entwickeln und trat als Konzert- und Oratoriensänger in Berlin und München, in Hamburg, Dresden und Köln, in Frankfurt a.M. und Wien, in Zürich und Bern, in Athen, Paris, Bordeaux, Bologna und bei den Salzburger Festspielen auf. Bereits 1991 nahm er an einer Tournee mit Händels »Messias« als Tenorsolist teil mit Auftritten in Dresden, Wien, Bologna, München, Linz/Donau, Passau, Straßburg und Ludwigsburg. Er wurde nicht zuletzt durch seine Schallplattenaufnahmen bekannt.

Schallplatten: Naxos (Steuermann in »Der fliegende Holländer«), Novalis (»Wandersprüche« von Othmar Schoeck), Sony (Tenorsolo in der »Schöpfung«, in der Paukenmesse und im Salve Regina von J. Haydn, in den Messen As-Dur und Es-Dur von F. Schubert, im Mozart-Requiem, in der Schöpfungsmesse und Harmoniemesse von J. Haydn).

 

27.8. Michael VIER wird 60

 Musik-und Gesangstudium an der Musikhochschule Hamburg bei Naan Pöld, dann bei Ugo Ugaro in Paris. Noch während des Studiums erhielt er einen Gastvertrag am Stadttheater von Pforzheim, wo er den Grafen in »Le nozze di Figaro« sang. Seit der Spielzeit 1986-87 Mitglied des Stadttheaters Bielefeld, dessen Opernproduktionen zu dieser Zeit großes Aufsehen erregten; so nahm er dort 1991 an Aufführungen von Meyerbeers »Afrikanerin« (als Nelusco) teil, in der Spielzeit 1992-93 hörte man ihn in Bielefeld als Faust in der Oper gleichen Namens von Louis Spohr, 1994 in der deutschen Erstaufführung der Oper »Die Dueña« von Roberto Gerhard. Beim Schleswig-Holstein Musikfestival wirkte er 1988 in »Songfest« von Bernstein unter der Leitung des Komponisten mit. Mit Leonard Bernstein unternahm er Konzertreisen nach London und Moskau. Am 6.4.1991 sang er in der Eröffnungsvorstellung des wieder aufgebauten Opernhauses von Frankfurt a.M. den Papageno in der »Zauberflöte«. Er gab Konzerte in Berlin und Köln und trat am Theater von Mainz als Figaro in »Le nozze di Figaro« auf. 1992-93 gastierte er am Staatstheater von Kiel als Herrufer in »Lohengrin«, 1995 als Figaro, 1994 am Opernhaus von Zürich als Papageno. 1995 folgte er einem Ruf an das Opernhaus von Köln. Auch hier sang er den Papageno, dazu den Sharpless in »Madame Butterfly« und den Elviro in »Xerxes« von Händel. 1997 sang er an der Oper der Stadt Bonn den Papageno, 1998-99 am Opernhaus von Köln den Melot in »Tristan und Isolde« und den Fritz in Korngolds »Die tote Stadt«, 1999 den Delaqua in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß. 1999 sang er am Opernhaus von Köln den Phedros in »Der König Kandaules« von Zemlinsky, den Ratefreund in »Die Vögel« von W. Braunfels, auch den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Domino in Offenbachs Operette »Die Banditen« und den Marcello in »La Bohème«, 2000 den Dancairo in »Carmen« und den Algerier in »Intolleranza« von Luigi Nono, dann den Donald in »Billy Budd« von B. Britten und den Leander in  Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen«.

Schallplatten: CPO (Titelfigur in »Faust« von L. Spohr, »Ali Pascha von Janina« von Lortzing).

 

28.8. Tõnu KALJUSTE wird 70

Er wurde als Sohn des estnischen Dirigenten Heino Kaljuste (1925-89) und der Radiojournalistin Lia Kaljuste geboren. 1971 schloss er das Tallinner Musikgymnasium ab. Anschließend studierte er bis 1976 am Staatlichen Konservatorium in Tallinn Chor- und Orchesterleitung. 1976-78 vertiefte er seine Kenntnisse am Konservatorium in Leningrad. Ab 1971 dirigierte Kaljuste den 1966 von seinem Vater gegründeten Ellerhein Kammerchor und wurde 1974 dessen Leiter. 1978-80 war Tõnu Kaljuste Dozent im Fach Chorleitung am Staatlichen Tallinner Konservatorium und 1978-85 Dirigent an der Nationaloper Estonia.

1980 gewannen der Ellerhein Kammerchor und Tõnu Kaljuste die ersten Preise beim 9. Béla Bartók Chorwettbewerb in Ungarn. 1981 wurde der Chor in Staatlicher Philharmonischer Kammerchor der Estnischen SSR umbenannt (später Estnischer Philharmonischer Kammerchor). Seit dieser Zeit ist Tõnu Kaljuste ausschließlich als Dirigent tätig. Er blieb bis 2001 Chefdirigent des Chors. 1994-2000 war er Chefdirigent des Schwedischen Rundfunkchors und 1998-2000 Chefdirigent des Niederländischen Kammerchors. 2004 erhielt er den ersten Preis der staatlichen estnischen Stiftung Kultuurkapital. Seit 2004 ist Kaljuste Dirigent des Nargen-Festivals, eines jährlichen, dreimonatigen Musikereignisses an der Küste Estlands.

 

28.8. Zehava GAL wird 75

Sie erhielt ihre Ausbildung an der Rubin Akademie in Jerusalem und legte dort ihr Abschlussexamen als Musiklehrerin ab. Fortsetzung der Studien an der Juilliard School in New York als Schülerin von Jennie Tourel und Daniel Ferro. In den späten siebziger Jahren gewann sie mehrere Gesangwettbewerbe, u.a. in New York und München. 1979 erregte sie Aufsehen, als sie an der Mailänder Scala den Fjodor in »Boris Godunow« von Mussorgsky sang. Die gleiche Partie sang sie auch 1980 an der Grand Opéra Paris. 1980 wirkte sie bei den Osterfestspielen von Salzburg als eines der Blumenmädchen in »Parsifal« mit. Im gleichen Jahr 1980 bewunderte man ihre Kunst des Koloraturgesangs an der Niederländischen Oper Amsterdam als Cenerentola in Rossinis gleichnamiger Oper, in Washington wie auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1981-82), an der Scottish Opera Glasgow (1985), in Amsterdam (1987) sowie an der Oper von Tel Aviv (1988) ihre Rosina im »Barbier von Sevilla«, in Monte Carlo ihren Cherubino in »Le nozze di Figaro«. 1981 großer Erfolg am Théâtre des Bouffes Nord Paris als Carmen in »La Tragédie de Carmen«, der Peter Brook-Fassung von Bizets Oper, 1985 am Théâtre des Champs-Élysées Paris in der Titelpartie von Händels »Ariodante«, 1986 bei den Festspielen in der Grange sublime de Mézières in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, 1987 an der Wiener Staatsoper als Cherubino, 1988 bei den Schwetzinger Festspielen in der Oper »Tarare« von A. Salieri. In der Saison 1990-91 gastierte sie an der Oper von Tel Aviv als Orpheus von Gluck. Auch als Konzert- und Oratoriensängerin konnte sie eine große Karriere entwickeln.

Schallplatten: Philips (»Mosè in Egitto« von Rossini), Thésis (»Les nuits d’été« von Berlioz), Schwann (Werke von Mussorgsky).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.voicebygal.com/voicebygal.com/Home.html

 

28.8. Hubert BISCHOF wird 85

Nach Abschluss eines Sozialpädagogik-Studiums und längeren Auslandsaufenthalten absolvierte er sein Gesangstudium in Berlin. 1971 erfolgte sein Bühnendebüt am Berliner Theater des Westens als Frank in der »Fledermaus«. 1972-75 war er am Südostbayerischen Städtebundtheater Passau engagiert; 1975 wurde er an das Staatstheater Darmstadt berufen, wo er eine über zwanzigjährige erfolgreiche Karriere, vor allem im italienischen und Heldenbariton-Fach, hatte. Sein Repertoire für die Bühne umfasste mehr als 80 Opernpartien. Er wirkte in Darmstadt in den Uraufführungen der Opern »Die Fasnachtsbeichte« von G. Klebe (1983) und »Morels Erfindung« von Reinhard Felbel (1996) mit, ebenfalls in den deutschen Erstaufführungen der Opern »Baal« von F. Cerha, »Un Re in ascolto« von L. Berio (1988 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf in der Partie des Prospero) und »Der Mulatte« von J. Meyerowitz (1996). Gastspiele führten ihn an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Staatsopern von Berlin (als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini), Hamburg und München, an die Opernhäuser von Köln und Hannover, an das Théâtre de la Monnaie Brüssel, nach Nancy und Moskau. 1997 übernahm er am Staatstheater Darmstadt die Partie des Gregor Mittenhofer in »Elegie für junge Liebende« von H.W. Henze, auch den Faninal im »Rosenkavalier« und den Biterolf in »Tannhäuser«, 1998 den Orest in »Elektra« von R. Strauss und den Petrus in »Der gewaltige Hahnrei« von B. Goldschmidt. 1999 wirkte er am Stadttheater von Freiburg i.Br. in der Uraufführung der Oper »Heimat« von Cornelius Schwehr mit. 2000 übernahm er am Staatstheater von Darmstadt den Jaroslav Prus in »Die Sache Makropulos« von Janácek.

Rundfunkaufnahmen beim Bayerischen Rundfunk München und bei Radio France Paris (Klingsor in »Parsifal«).

 

28.8. Gyula TARNAY wird 95

Er trat in den Chor der Ungarischen Volksarmee ein und wurde dessen Tenorsolist. Er entschloss sich jedoch zur Laufbahn eines Opernsängers und wurde an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest durch Endré Rösler ausgebildet. Debüt 1957 an der Nationaloper Budapest als Florestan in Beethovens »Fidelio«. Seither eine der führenden Sängerpersönlichkeiten dieses Opernhauses. Gastspiele an der Wiener Volksoper und am Opernhaus von Zürich, in Finnland und in Polen; dazu als Konzertsänger mit großem Erfolg im ungarischen Musikleben tätig. Auf der Bühne vornehmlich im heldischen Stimmfach, auch in modernen Werken von Alban Berg, Benjamin Britten, Dallapiccola und in Opern zeitgenössischer ungarischer Komponisten erfolgreich. Bühnenpartien: Lohengrin, Parsifal, Tannhäuser, Don Carlos und Otello von Verdi, Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Dimitrij in »Boris Godunow«, Titelrolle in »Bánk-Bán« von F. Erkel.

Schallplatten: Hungaroton.

 

29.8. Marta BEŇAČKOVÁ wird 70

Biographie der slowakischen Mezzosopranistin auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Marta_Be%C5%88a%C4%8Dkov%C3%A1

 

30.8. Jean-Paul FOUCHÉCOURT wird 65

 Er studierte zunächst klassischen Saxophon-Vortrag und Dirigieren und leitete verschiedene Instrumentalgruppen. Als er 1982 Cathy Berberian begegnete, riet diese ihm dringend zu einer Sängerlaufbahn. Darauf kehrte er an das Conservatoire National de Paris zurück und ließ dort seine Stimme durch Peter Gottlieb und Gabriel Bacquier ausbilden. Er trat 1986 dem Ensemble Les Arts Florissants unter William Christie bei und widmete sich der Interpretation französischer Barockmusik. Mit dem genannten Ensemble nahm er an ausgedehnten Tourneen durch Europa und die USA, durch Russland, Südamerika und Japan teil. Er wurde auch auf der Bühne in den Tenorpartien der französischen Barock-Oper bekannt. Er sang an der Opéra Comique Paris in »Atys« von Lully (1987 und 1989), an der Grand Opéra Paris in einer szenischen Aufführung von Bachs Magnificat (1987), beim Festival von Aix-en-Provence in »The Fairy Queen« von Purcell (1989) und in »Les Indes galantes« von Rameau (1990), 1992 dort auch in einem Monteverdi-Konzert und 1993 anlässlich der Eröffnung des neu erbauten Opernhauses von Lyon in »Phaéton« von Lully. An der Grand Opéra Paris sang er die Titelfigur in Rameaus »Platée« (1999, 2006 und 2009), mehrere Partien in Ravels »L’enfant et les sortilèges« (2001), den Torquemada in Ravels »L’Heure espagnole« und den Gherardo in Puccinis »Gianni Schicchi« (2004), an der Opéra Bastille Paris den Mr. Triquet in »Eugen Onegin« (2010). Bei den Salzburger Festspielen gastierte er 1992 in mehreren Konzerten (gemeinsam mit dem Ensemble Les Arts Florissants, darunter in einer konzertanten Aufführung von Purcells »The Fairy Queen«), 1993 in einer szenischen Aufführung von Monteverdis »L‘Orfeo« und 2012 als Remendado in »Carmen«. Die letztgenannte Partie sang er im gleichen Jahr auch bei den Salzburger Osterfestspielen. Bei den dortigen Pfingstfestspielen sang er 1999  die Titelfigur in Rameaus »Platée«. Am Grand Théâtre Genf gastierte er u.a. in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, in Rameaus »Platée«, in »Hoffmanns Erzählungen«, in »L’Incoronazione di Poppea« und in Chabriers »L‘Étoile«. 1997 gastierte er im Barbican Theatre London und bei den Festspielen von Edinburgh in der Titelrolle der Oper »Platée« von Rameau, 1998 in Lyon als Titelheld in konzertanten Aufführungen von Rameaus »Zoroastre«, am Sadler’s Wells Theatre London als Astrologe in Rimski-Korsakows »Der goldene Hahn«. An der Covent Garden Oper sang er 2000 und 2004 die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«, 2006-07 und 2018 den Remendado, 2013 und 2019 den Basilio in »Le nozze di Figaro« sowie 2015-16 den Mr. Triquet. 1998 debütierte er mit den vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen« an der Metropolitan Oper New York, an der dann bis 2008 in insgesamt 52 Vorstellungen auch den kleinen alten Mann in »L’Enfant et les sortilèges«, den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, den Guillot in »Manon« von Massenet, den Mr. Triquet und den Remendado sang. 1999 hörte man ihn am Theater von Montpellier als Ehemann in »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc. 2000 trat er bei den Festspielen von  Aix-en-Provence wie am Theater an der Wien als Arnalta in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« auf, beim Festival von Orange sang er die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«. 2000 sang er in Köln (konzertant) den Ménélas in der Offenbach-Operette »La belle Hélène«. In seinem Repertoire fanden sich jedoch auch Tenorpartien in »Une éducation manquée« von Chabrier, »Orphée aux enfers« von Offenbach und der Don Ottavio in Mozarts »Don Giovanni«. Bekannt wurde er auch als Interpret von Liedern (u.a. von Debussy, Eric Satie, Gabriel Fauré, Francis Poulenc und B. Britten). Zusammen mit der Pianistin Marcia Hadjimarkos gründete er das Ensemble Romanesque, das Werke der klassischen Epoche und des beginnenden 19. Jahrhunderts original mit Hammerklavier-Begleitung zum Vortrag brachte. Gleichzeitig pädagogische Tätigkeit am Conservatoire National de Paris. Seit 2011 ist er Leiter des Opernstudios an der Opéra de Lyon.

Schallplattenaufnahmen zusammen mit Les Arts Florissants, vor allem auf Harmonia mundi (»Idomenée« von Campra, »Alcyone« von Martin Marais, »Les Indes galantes« von Rameau), auch auf EMI (»Hérodiade« von Massenet, »La Dame blanche« von Boieldieu, Aristée/Pluton in Offenbachs »Orphée aux Enfers«, Schmidt in »Werther« von Massenet) und DGG (»Hippolyte et Aricie« von Rameau, »Acis et Galatée« von Lully). Weitere Schallplatten: Virgin/EMI (Airs de cour von Sébastien Le Camus), Oiseau-Lyre (»Les fêtes de Paphos« von Mondonville), Erato (»Les Fêtes d‘ Hébé« von Rameau), Erato/Warner (Szene aus Goethes »Faust« von H. Berlioz), Philips (»Roméo et Juliette« von Berlioz, »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc), K 617 (Telemaco in »Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi), Glissando (Airs de Cour).

 

30.8. Jan MARKVART wird 75

Er unternahm zuerst ein technisches Studium an der Universität von Brno, ließ dann aber seine Stimme durch V. Barbák in Brno ausbilden. Er debütierte am Opernhaus von Brno (Janácek-Theater) als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und sang in den folgenden zwei Jahren dort Partien wie den Prinzen in »Rusalka« und den Jiri in »Der Jakobiner« von Dvorák, den Ladislav in Smetanas »Zwei Witwen«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Ismaele in Verdis »Nabucco« und den Fernando in »La Favorita« von Donizetti. 1985 gastierte er am Teatro Regio Turin als Hans in »Die verkaufte Braut«, 1986 am Teatro Colón Buenos Aires als Albert Gregor in »Die Sache Makropulos« von Janácek. 1986 wurde er an das Nationaltheater in Prag berufen und gehörte bald zu dessen führenden Mitgliedern. Neben den großen Tenorpartien in den Opern von Smetana und Dvorák sang er dort den Florestan in »Fidelio« (1989). Internationale Gastspielkarriere mit Auftritten am Nationaltheater von Bratislava (Preßburg, als Don José in »Carmen«), an der Opéra-Comique Paris (Lukas in Smetanas »Der Kuss«), bei den Festspielen von Wiesbaden und bei der Operngesellschaft Forum im holländischen Enschede (1988-90 als Hans, als Stewa in Janáceks »Jenufa«, als Boris in »Katja Kabanowa« und als Rektor in »Das schlaue Füchslein« vom gleichen Komponisten). 1986-95 gastierte er regelmäßig am Theater von Luxemburg, u.a. als Prinz in »Rusalka«, als Ladislav in »Zwei Witwen« und als Dalibor in der gleichnamigen Oper von Smetana. Auch als Konzertsolist erfolgreich aufgetreten.

Schallplatten: Supraphon (Stáhlav in vollständiger Aufnahme von Smetanas »Libussa«).

 

 

 

 

 

 

 

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