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GEBURTSTAGE IM AUGUST 2022

09.08.2022 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM AUGUST 2022

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er!

Zusammenstellung der Liste : Walter Nowotny

1.8. Paolo CONI wird 65

 Er studierte zunächst am Konservatorium seiner Heimatstadt Perugia und war dann Schüler von Lajos Kozma und Rodolfo Celetti. Er wurde Preisträger bei mehreren Gesangwettbewerben, darunter beim Mattia-Battistini-Concours. Er debütierte 1984 am Teatro Donizetti Bergamo als Seid in »Il Corsaro« von Verdi und sang diese Rolle 1984 auch am Teatro Lirico Mailand. 1985 gastierte er in Genua, 1986, 1988 und 1989 bei den Festspielen von Martina Franca. 1985 begann er eine große Karriere am Teatro Comunale von Bologna. In Bologna hörte man ihn immer wieder in Partien wie dem Enrico in »Lucia di Lammermoor« von Donizetti, dem Riccardo in Bellinis »I Puritani«, dem Germont-père in »La Traviata«, dem Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, dem Posa in »Don Carlos« und dem Ford in »Falstaff« er gastierte am Teatro Donizetti Bergamo, am Opernhaus von Köln (1989, 1992-93), an der Staatsoper von Wien (1988-95 als Enrico, als Germont-père und als Riccardo in Bellinis »I Puritani« in insgesamt 12 Vorstellungen), am Grand Théâtre Genf (1989 als Germont-père, 1992 als Ezio in »Attila« und 1993 als Miller in »Luisa Miller« von Verdi) und am Teatro San Carlo Neapel. Mit Auftritten an der Covent Garden Oper London (1987), der Mailänder Scala und der Metropolitan Oper New York kam der Künstler bald in einer weltweiten Karriere zu internationalem Ansehen. An der Mailänder Scala debütierte er 1988 als Marcello in »La Bohème«; hier sang er dann auch 1988 den Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, 1990-92 und 1995 den Germont-père und 1992 den Posa in Verdis »Don Carlos«. An der Metropolitan Oper sang er 1989 als Antrittsrolle den Marcello, nachdem er bereits 1988 bei Gastspielaufführungen der Opernkompanie in Parkanlagen den Belcore in »L‘Elisir d’amore« gesungen hatte; bis 1995 sang er an der Metropolitan Oper in insgesamt 20 Vorstellungen auch den Germont-père. Bei den Festspielen von Valle d’Itria hörte man ihn 1988 mit besonderem Erfolg als Chevreuse in »Maria di Rohan« von Donizetti, 1989 beim Maggio Musicale von Florenz als Riccardo in »I Puritani«. Am Teatro Regio Turin sang er 1990 den Posa, am Teatro Comunale Bologna 1990 in Rossinis »L‘Assedio di Corinto«, 1991 den Eugen Onegin und den Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. Weitere Gastspiele an der San Francisco Opera (1991 als Germont-père), am Teatro Regio Turin (als Lescaut in Massenets »Manon« und als Enrico), am Opernhaus von Lyon (als Graf Luna im »Troubadour«), an der Oper von Chicago (als Riccardo in »I Puritani«) und 1992 in Montpellier in der Titelrolle der Oper »Cristoforo Colombo« von A. Franchetti, beim Festival von Orange 1992 als Germont-père, in der Saison 1994-95 am Opernhaus von Nizza als Doge in Verdis »I due Foscari«, in Montpellier als Manfredo in »L’Amore dei tre Re« von Montemezzi. 1995 sang er bei den Festspielen von Macerata den Germont-père, 1996 in Warschau den Posa, beim Festival von Orange den Carlos in »La forza del destino«, am Teatro San Carlos Lissabon den Riccardo in »I Puritani«. 1997 gastierte er am Teatro Bellini Catania und am Opernhaus von Zürich als Napoleon in »Madame Sans-Gêne« von Giordano, 1998 am Teatro San Carlo Neapel als Verdis Macbeth, am Teatro Comunale Bologna (und mit diesem bei einer Japan-Tournee im gleichen Jahr) als Posa, am Teatro Regio Parma als Edoardo in der Verdi-Oper »Un giorno di regno«, am Teatro de la Maestranza Sevilla als Posa. 2000 sang er am Teatro Regio Turin den Grandier in »Die Teufel von Loudon« von Penderecki, beim Festival von Macerata den Jago in »Otello« von Verdi. Auch als Konzertsolist hervorgetreten.

Schallplatten: Decca (»Manon Lescaut« von Puccini, »Simon Boccanegra«), Fono (»Maria di Rohan«), EMI (»Don Carlos«), Sony (»La Traviata«), Nuova Era (»La Favorita« und »Alina« von Donizetti, »Aureliano in Palmira« von Rossini, »Ernani« von Verdi, »Maria di Rohan« von Donizetti), CBS (Germont-père in »La Traviata«, Mitschnitt einer Aufführung an der Scala); Sony-Video (»La Traviata«), EMI-Video (Posa in Verdis »Don Carlos«, Scala 1992).

 

1.8. Claes H. AHNSJÖ wird 80

Er studierte bis 1967 Pädagogik an der Lehrerbildungsakademie in Stockholm. Darauf Ausbildung der Stimme in der Stockholmer Opernschule. Zu seinen Lehrern gehörten Erik Saedén, Max Lorenz und Aksel Schiøtz. Debüt 1969 an der Königlichen Oper Stockholm als Tamino in der »Zauberflöte«. Er wirkte dort u.a. am 18.1.1973 in der Uraufführung der Oper »Tintomara« von Lars Johan Werle mit. Er gehörte bis 1973 dem Ensemble der Stockholmer Oper an und folgte dann einem Ruf an die Bayerische Staatsoper in München, deren Mitglied er bis 1999 war. Jetzt wurde er international bekannt, und zwar vor allem als Mozart- und Rossini-Interpret. Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, in Frankfurt a.M., Köln, Tokio, Nancy und seit 1969 bei den Festspielen von Drottningholm. 1976 wirkte er an der Staatsoper von München in der Uraufführung der Oper »Die Versuchung« von Josef Tal, 1985 in der von »Le Roi Béranger« von H. Sutermeister mit, 1991 in der von »Ubu Rex« von K. Penderecki, 1996 in der von Hans-Jürgen von Boses »Schlachthof 5«. 1987 sang er als Gast an der Berliner Staatsoper den Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«, 1991 am Grand Théâtre Genf (wo er bereits 1987 in Honeggers Oratorium »Jeanne d’Arc au bûcher« debütiert hatte) den Leukippos in »Daphne« von Richard Strauss, am 8.4.1997 sang er am Prinzregententheater in München in der Uraufführung der Oper »Helle Nächte« von Moritz Eggert, 1998 an der Staatsoper München den Melot in »Tristan und Isolde«, bei den Wiener Festwochen den Apollo in Monteverdis »L‘Orfeo«. Weitere Bühnenpartien: Idamante in »Idomeneo«, Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, Ferrando in »Cosi fan tutte«, Don Ottavio in »Don Giovanni«, Albert Herring von B. Britten und Tom Rakewell in »The Rake´s Progress« von Strawinsky. Konzertreisen brachten ihm in den skandinavischen Ländern, in Italien und Spanien bedeutende Erfolge, wobei er sich vor allem als großer Bach- und Mozart-Interpret erwies. 1974 feierte man ihn im Kennedy Music Center in New York als Solist in den »Jahreszeiten«. 1977 wurde ihm der Titel des bayerischen Kammersängers verliehen. Er lehrte 1994-96 als Professor für Gesang an der Münchner Musikhochschule, 1999 wurde er nach Stockholm berufen, wo er bis 2002 Künstlerischer Leiter der königlichen Oper war. Verheiratet mit der Mezzosopranistin Helena Jungwirth (* 1945).

Die schön gebildete lyrische Stimme des Sängers erscheint auf vielen Schallplatten, auf BASF (»Bastien et Bastienne« von Mozart), Philips (»Orlando Paladino«, »La vera costanza« und »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn, »Il Re pastore« und »Betulia liberata« von Mozart, »Lucia di Lammermoor« mit Montserrat Caballé), Decca (»Die lustigen Weiber von Windsor«), Eurodisc (Matthäuspassion von J.S. Bach), RCA-BGM (Johannespassion von J.S. Bach, »Turandot« von Puccini als Kaiser), DGG (»Parsifal«, Konzertarien von Mozart), Obligat (C-Moll-Messe von Mozart), Musica Sveciae (Requiem von Joseph Martin Kraus), Arte Nova BGM (»Elias« von Mendelssohn), Wergo (»Das Schloss« von A. Reimann), Farao (»L’Incoronazione di Poppea«, München 1997), Orfeo (»Les pèlerins de la Mecque« von Gluck , Spendius in »Salambo« von M. Hauer, Frieder in »Das Christelflein« von H. Pfitzner, Rinuccio in »Gianni Schicchi«, München 1973) und Electrola (H-Moll-Messe von J.S. Bach, Te Deum von Bruckner); Castle-Video (Matthäuspassion, »Tannhäuser«), Arthaus/Naxos-Video (Melot in »Tristan und Isolde«, München 1998; Walther von der Vogelweide in »Tannhäuser«, München 1994).

 

1.8. Maria de FRANCESCA-CAVAZZA wird 85

Sie kam ganz jung in die USA und studierte dort Gesang an der Sherwood Music School in Chicago, wo sie Schülerin von Maria Hussa-Greve und von Garvin Williamson war. Sie gewann einen Gesangwettbewerb, der durch die New Yorker Metropolitan Oper veranstaltet wurde, und ließ dann ihre Stimme in Deutschland weiter ausbilden; hier war sie in Köln Schülerin von Margarethe Hermann-Düren. 1962 kam es zu ihrem Debüt als Anfängerin am Opernhaus von Köln, wo man sie 1963 als Zarin Miltrissa in Rimski-Korsakows »Das Märchen vom Zaren Saltan« hörte. 1964-65 war sie als erste Sopranistin am Opernhaus von Wuppertal engagiert, dann 1965-67 am Theater von Kiel, 1967-76 am Opernhaus von Nürnberg, wo sie auch 1969 in der Uraufführung der Oper »Träume« von Isang Yun mitwirkte und später oftmals gastierte. 1976-86 war sie der Staatsoper Stuttgart verbunden. Sie gastierte an der Münchner Staatsoper und am Staatstheater Hannover, auch an der Staatsoper von Wien (1973 als Nedda im »Bajazzo«) und Stuttgart, am Opernhaus von Frankfurt a.M., beim Maggio Musicale von Florenz (1976) und am Teatro Comunale Bologna (1979 als Liu in Puccinis »Turandot«) zu wichtigen Erfolgen. 1978 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth als Ortlinde in der »Walküre« mit. Hatte sie im Anfang das lyrische Repertoire gesungen, so standen später Lirico-Spinto-Partien im Mittelpunkt ihres Wirkens auf der Opernbühne, darunter die Alice Ford in »Falstaff« von Verdi, die Leonore im »Troubadour« und die Arabella in der Oper gleichen Namens von R. Strauss. Auch als Konzert- und Rundfunksängerin kam sie zu einer bedeutenden Karriere. Sie nahm gleichzeitig einen Lehrauftrag an der Musikhochschule von Nürnberg wahr.

Schallplatten: Colosseum (Musik aus Nürnberg), Edition Schwann (Lieder von Ermanno Wolf-Ferrari).

 

2.8. Gleb NIKOLSKY wird 70

Er erhielt seine Ausbildung am Konservatorium von Moskau bei A. Baturin, war dann Schüler des großen russischen Bassisten Jewgenij Nesterenko und betrieb seine Weiterbildung in der Opernschule der Mailänder Scala, wo Persönlichkeiten wie Giulietta Simionato, Renata Tebaldi, Giuseppe di Stefano und A. Beltrami sich mit ihm befassten. Er sang dann während mehrerer Jahre am Opernhaus von Woronesch, wo er sich ein umfangreiches Bühnenrepertoire aufbaute. Nachdem er mehrere Gesangwettbewerbe gewonnen hatte, darunter den All Union Vocal Test, den Concours von Treviso, Wettbewerbe in Sofia und Barcelona, wurde er als Solist an das Bolschoi Theater Moskau berufen. In Partien wie dem König Philipp in Verdis »Don Carlos«, dem Ramfis in »Aida«, dem Pater Guardian in »La forza del destino«, dem Fiesco in »Simon Boccanegra«, dem Boris wie dem Pimen in »Boris Godunow«, dem Dosifej in »Chowanschtschina«, dem Iwan Susanin in Glinkas »Ein Leben für den Zaren« und dem Mephisto in »Faust« von Gounod kam er am Bolschoi Theater und an anderen russischen Opernhäusern zu viel beachteten Erfolgen. Auslandsgastspiele und -konzerte schlossen sich an. So gastierte er an der Mailänder Scala (1982 als Schatten des Hector in »Les Troyens« von Berlioz, 1989 im Rahmen eines Gastspiels des Bolschoi Theaters Moskau als Mstivoj in »Mlada« von Rimski-Korsakow und als Iwan Susanin, 2007 als Dorfrichter in »Jenufa« von Janácek und 2008 als Direktor in Prokofjews »Der Spieler«) und am Teatro San Carlo Neapel, am Opernhaus von Reggio Emilia, in Australien, Japan, in den USA und auf Kuba. In Leningrad erregte er in einem Wagner-Konzert großes Aufsehen. In der Saison 1990-91 gastierte er am Opernhaus von Zürich als Gremin in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. 1990 sang er in der New Yorker Carnegie Hall in der (konzertanten) amerikanischen Erstaufführung von Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans« die Partie des Erzbischofs, in der er zuvor am Bolschoi Theater aufgetreten war, und die er auch 1991 bei dessen Gastspiel an der Metropolitan Oper New York übernahm. Beim Edinburgh Festival gastierte er mit dem Ensemble des Bolschoi Theaters Moskau 1990 als Erzbischof in Tschaikowskys »Die Jungfrau von Orléans« und als Mistivoj, 1991 als Gremin. 1993 gastierte er in Florenz als Warlaam in »Boris Godunow«. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1994 als Ramfis und als Warlaam sowie 1997 als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. 1996 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin als Tirésias in »Oedipe« von Enescu. 1999-2000 hörte man ihn bei den Festspielen von Savonlinna als Pater Guardian. Am Opernhaus von Bonn hörte man ihn 1999 als Boris Godunow und 2000 als König Philipp, an der Deutschen Oper Berlin 2000 als Gremin und wieder in »Oedipe« von Enescu. 2018 gastierte er am Stadttheater Klagenfurt als Boris in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch.

Schallplatten: Sony (Warlaam in »Boris Godunow«).

 

2.8. Gundula JANOWITZ wird 85

Sie verbrachte ihre Jugend in Graz und arbeitete nach dem Tod ihres Vaters zeitweilig als Stenotypistin. Ausbildung der Stimme am Steiermärkischen Konservatorium Graz bei Herbert Thöny. Mit einem Stipendium der Grazer Richard-Wagner-Gesellschaft kam sie 1959 nach Bayreuth und sang bei den dortigen Festspielen 1960 einen der Edelknaben in »Lohengrin«, 1960-62 ein Blumenmädchen im »Parsifal«, 1962 die Woglinde im Ring-Zyklus und 1963 das Sopran-Solo in der 9. Symphonie von Beethoven. Durch Herbert von Karajan wurde sie 1960 an die Wiener Staatsoper engagiert (Antrittsrolle: Barbarina in »Le nozze di Figaro«). An diesem Opernhaus erlebte sie einen schnellen Aufstieg, zugleich hatte sie große Erfolge im Konzertsaal. An der Wiener Staatsoper sang sie in insgesamt 670 Vorstellungen anfangs kleinere Partien (Kate Pinkerton in »Madame Butterfly«, Lola in »Cavalleria rusticana«, Flora in »La Traviata«, Gerhilde in der »Walküre«, Woglinde in der »Götterdämmerung«, 1. Dame in der »Zauberflöte«, Blumenmädchen in »Parsifal«, Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, 4. Magd in »Elektra« von R. Strauss, Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Gräfin Ceprano in »Rigoletto«, Hirtenknabe in »Tannhäuser«, Pallas Athene und Drusilla in Monteverdis »Die Krönung der Poppea« und eine der Engelsstimmen in »Palestrina« von H. Pfitzner), hatte aber bald auch in großen Partien große Erfolge (Pamina in der »Zauberflöte«, Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell, Mimì in »La Bohème«, Marzelline und später auch Leonore in »Fidelio«, Helena in B. Brittens »Ein Sommernachtstraum«, Micaela in »Carmen«, Kaiserin in der »Frau ohne Schatten«, Cherubino und später auch Gräfin in »Le nozze di Figaro«, Ighino in »Palestrina«, Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Gutrune in der »Götterdämmerung«, Elisabeth in »Tannhäuser«, Donna Anna und Donna Elvira in »Don Giovanni«, Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, Freia im »Rheingold«, Fiordiligi in »Così fan tutte«, Amelia in »Simon Boccanegra«, Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, Agathe im »Freischütz«, Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss, Marschallin im »Rosenkavalier«, Rosalinde in der »Fledermaus«, Ada in »Die Feen« von R. Wagner (konzertant),  Isabella in »Karl V.« von E. Krenek, Sieglinde in der »Walküre« und Clytemnestre in »Iphigénie en Aulide« von Gluck). Bei den Festspielen von Salzburg trat sie seit 1963 fast alljährlich auf. Sie sang dort 1968-70 die Donna Anna, 1970-71 die Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1972-76 die Fiordiligi, 1978-79 die Marschallin, 1980-81 die Ariadne; dazu trat sie in Salzburg immer wieder in Konzerten (1963 Sopran-Solo in der 9. Symphonie von Beethoven, 1965 in der »Schöpfung« von Haydn, 1968 und 1973 im »Stabat mater« von Pergolesi, 1970 im Verdi-Requiem) und mit Liederabenden (1970, 1972, 1974, 1976 und 1981) hervor. Sie sang bei den Salzburger Osterfestspielen 1967-68 die Sieglinde, 1970 die Gutrune, 1974-75 die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, sowie viele Konzerte (1967 und 1975 Missa solemnis von Beethoven, 1968 und 1978 »Ein deutsches Requiem« von Brahms, 1969 »Die Schöpfung« von Haydn, 1971 9. Sinfonie von Beethoven, 1972 Matthäus-Passion von Bach, 1973 Krönungsmesse von Mozart) unter H. von Karajan. 1963-66 war sie auch an der Oper von Frankfurt a.M. engagiert. Gastspiele in Hamburg, Graz und München, Bei den Festspielen von Aix-en-Provence trat sie 1963 und 1965 als 1. Dame in der »Zauberflöte« und 1967 als Donna Anna auf, bei den Festspielen von Glyndebourne 1964 als Ilia in »Idomeneo« von Mozart. 1967 kam sie an die New Yorker Metropolitan Oper, an der sie aber nur eine einzige Partie, die Sieglinde in sechs Aufführungen der »Walküre«, sang. Seit 1966 auch an der Deutschen Oper Berlin wirkend. 1969 großer Erfolg in Berlin als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, womit sie eine intensive Beschäftigung mit dem italienischen Repertoire einleitete. 1976 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Donna Anna, 1978 als Ariadne auf Naxos. 1973 und 1980 große Erfolge an der Grand Opéra Paris als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1986 bei der Japan-Tournee der Staatsoper Wien als Marschallin. 1987 hörte man sie bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See in der Titelrolle der Operette »Gräfin Mariza« von Kálmán. Bis 1990 war sie an der Staatsoper Wien engagiert, wo sie sich als Ariadne auf Naxos von ihrem Publikum verabschiedete. Sie setzte ihre Konzertkarriere weiter fort und trat u.a. noch 1997 in London im Konzertsaal auf. In einem ersten Abschnitt ihrer Karriere sang sie vor allem lyrische Partien, seit Mitte der sechziger Jahre ging sie dann in das lyrisch-dramatische Fach über. Weitere Höhepunkte in ihrem umfassenden Bühnenrepertoire bildeten die Desdemona in Verdis »Otello« und die Odabella in Verdis »Attila«. Im Konzertsaal als große Oratorien- und Lied-Interpretin gerühmt. Seit etwa 1970 widmete sie sich in besonderer Weise dem Liedgesang. Noch 1993 gab sie einen Liederabend in Berlin. 1990 übernahm sie die Direktion der Oper von Graz, von der sie aber 1991 wieder zurücktrat.

Von ihrer ausdrucksreichen lyrischen Sopranstimme existieren Aufnahmen auf DGG (9. Symphonie von Beethoven, vollständige »Walküre«, Matthäuspassion von J.S. Bach, »Lohengrin«, »Le nozze di Figaro«, »Così fan tutte«, »Der Freischütz«, Gutrune in der »Götterdämmerung«, Leonore in »Fidelio«, »Capriccio« von R. Strauss, Hirtenknabe in »Tannhäuser«, Drusilla in Monteverdis »Die Krönung der Poppea«), Columbia (»Die Zauberflöte«), Jecklin-Disco (»Marienleben« von P. Hindemith), MRF (»La Vestale« von Spontini), Morgan (Elisabetta in »Don Carlos« von Verdi), Decca (»Die Fledermaus«), HMV (»Ariadne auf Naxos«), Philips (»Paulus« von Mendelssohn); Calig-Verlag (Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1967), DGG-Video (»Ariadne auf Naxos«).

 

3.8. Susan McCULLOCH wird 65

Sie erhielt ihre Ausbildung als Sängerin und Gesanglehrerin 1975-82 am Royal College of Music in London und ergänzte diese 1985-86 im National Opera Studio London. 1986 erfolgte ihr Bühnendebüt bei der English National Opera London als Gräfin in »Le nozze di Figaro« von Mozart. Sie kam zu Beginn ihrer Karriere namentlich als Konzertsängerin zu großen Erfolgen, sang als solche in London und Manchester, in Cambridge und beim Festival von Edinburgh, dann auch in anderen europäischen Ländern. Sie erregte besondere Aufmerksamkeit als Solistin in »Ein deutsches Requiem« von J. Brahms und im englischen Rundfunk BBC London, wo man sie in Werken von Mozart und Richard Strauss hörte. Ihr Nordamerika-Debüt fand mit »Vier letzte Lieder« von R. Strauss, zusammen mit dem San José Symphony Orchestra, statt. Sie absolvierte zusätzliche Meisterkurse für den Bereich der Oper bei Paul Hamburger, Janet Baker, Peter Pears, John Copley und Graziella Sciutti und war in den Jahren 1986-92 an der English National Opera in weiteren Partien zu hören, u.a. 1992 als Donna Anna in »Don Giovanni«. 1988 sang sie am Bloomsbury Theatre London und bei der Opera North Leeds die Gulnara in der vergessenen Verdi-Oper »Il Corsaro«. Sie war auch als Pädagogin tätig. 1990 gastierte sie bei der Opera Zuid (Holland) als Marcellina in »Le nozze di Figaro« bei deren Premierenvorstellung in Kerkrade. Diese Partie sang sie auch 1991 beim Hongkong Festival und bei einer Tournee in Spanien, Frankreich, Holland, Luxemburg und England. Bei den Festspielen von Glyndebourne hörte man sie 1991 als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1996 als Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss und 1997 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1991 die Musetta in »La Bohème« und 1993 die Donna Anna. Am Muziektheater Amsterdam hörte man sie 1996 als Praskovia Ossipowna in »Die Nase« von Schostakowitsch. Am Opernhaus von Dublin gastierte sie als Tosca. Weitere Gastspiele in Lissabon, Paris und bei den Ludwigsburger Festspielen.

Schallplatten: DGG (Marcellina in »Le nozze di Figaro«), IMP (Ausschnitte aus Operetten von Gilbert & Sullivan).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.classicalvoice.co.uk/

 

4.8. Alicia NAFÉ wird 75

Sie begann ihr Studium am Konservatorium Manuel de Falla und bei dem Dirigenten Ferruccio Calusio in Buenos Aires. Weitere Ausbildung in Europa durch Luigi Ricci in Rom und durch die berühmte Mezzosopranistin Teresa Berganza. Nachdem die Künstlerin den Concours Francisco Viñas in Barcelona gewonnen hatte, debütierte sie in Toledo in der Alt-Partie im Requiem von Verdi. Bald darauf fand 1971 ihr Bühnendebüt am Teatro Real Madrid statt. 1974 sang sie am Staatstheater Darmstadt erstmals ihre große Glanzrolle, die Carmen. Es folgten Auftritte an der Oper von São Paulo (1976 als Charlotte in »Werther« von Massenet), an der Opéra de Wallonie Lüttich (1980, 1983, 1987) und am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1982). Sehr erfolgreiche Gastspiele an den großen deutschen Bühnen, vor allem in Frankfurt a.M. (seit 1988 u.a. als Sesto in »La clemenza di Tito« und als Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart), an der Deutschen Oper Berlin und am Opernhaus von Köln. Bei den Festspielen von Bayreuth trat sie 1975-76 als Blumenmädchen in »Parsifal« und 1976 als Siegrune in der »Walküre« auf. Beim Festival von Edinburgh gastierte sie 1977 als Mercédès in »Carmen«, 1981 als Rosina im »Barbier von Sevilla« (bei einem Gastspiel der Kölner Oper), 1989 als Pyrene in »Atlántida« und als Abuela in »La vida breve« von M. de Falla (in konzertanten Aufführungen). Sie sang 1981 am Grand Théâtre Genf die Titelrolle in Rossinis »La Cenerentola« und beim Festival Berlioz in Lyon in dessen »Béatrice et Bénédict«. 1984 gestaltete sie an der Mailänder Scala den Idamante in »Idomeneo« von Mozart und gab dort einen Liederabend. 1985 sang sie an der Covent Garden Oper London die Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1987 die Adalgisa in »Norma«. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1985-93 in insgesamt 12 Vorstellungen als Cherubino in »Le nozze di Figaro« und als Elisabetta in »Maria Stuarda« von Donizetti. 1988 trat sie in Brüssel als Orpheus von Gluck auf. In Nordamerika gastierte sie an den Opern von San Francisco (1984 als Carmen, zugleich ihr US-Debüt) und Chicago (Carmen mit Placido Domingo als Don José). 1988 debütierte sie an der New Yorker Metropolitan Oper als Carmen (während jetzt Placido Domingo die Vorstellung dirigierte). 1990 trat sie am Teatro Regio Parma als Charlotte auf, an der Staatsoper von Hamburg (deren Mitglied sie in den Jahren 1977-80 gewesen war) als Carmen, 1991 an der Oper von Antwerpen als Ruggiero in »Alcina« von Händel. Am 23.9.1992 sang sie am Teatro Bellini Catania in der Uraufführung der Bellini-Oper »Adelson e Salvini« (nach einer ersten Schüler-Aufführung von 1815) die Partie der Nelly, 1993 an der Oper von Helsinki wieder die Carmen. In der Eröffnungsvorstellung des wiederhergestellten Teatro Real Madrid sang sie am 11.10.1997 die Abuela in de Fallas »La vida breve«; 1999 hörte man sie an diesem Haus als Carmen. Sie hatte sehr große Erfolge bei Gastspielen und Konzerten in Spanien, Südamerika, Frankreich und Deutschland, in Nord- und Südamerika sowie in Kanada. Eine ausgedehnte Tournee durch China brachte ihr auch dort immense Erfolge ein. – Neben der Tonfülle ihrer Stimme bewunderte man auf der Bühne deren mühelose Technik wie ihr großes darstellerisches Talent. Ein weiterer Höhepunkt ihres ausgedehnten Repertoires war die Dorabella in »Così fan tutte«. Hervorragende Interpretin des Oratoriums wie des Liedes in einem sehr vielseitigen Repertoire.

Schallplatten: DGG (Mercedes in »Carmen« mit Teresa Berganza in der Titelpartie, »La vida breve« von de Falla in der Partie der Großmutter), Telarc (»La vida breve«, jetzt als Salud) RCA (Madrigale von Monteverdi), Bellaphon (Lieder von Ginastera u.a.), Decca (»Così fan tutte«, Cherubino in »Le nozze di Figaro«, »Rodelinda« von Händel), Sony-CBS (»Elias« von Mendelssohn), Nuova Era (»Adelson e Salvini«); Privataufnahme aus dem Théâtre de la Monnaie Brüssel (»La clemenza di Tito« von Mozart), Gutingi/Con Brio (Lieder von de Falla, Ginastera, Guastavino und Camps).

 

4.8. Peter KNAPP wird 75

Er studierte zuerst an der St. Albans School, dann am St. John’s College Cambridge und war auch Schüler des berühmten Baritons Tito Gobbi. Er begann seine Bühnenkarriere bei der Glyndebourne Touring Opera, an der er 1973 als Graf in »Le nozze di Figaro« debütierte. Hier sang er auch 1974 den Grafen in »Le nozze di Figaro« und 1975 den Ottokar im »Freischütz«. 1975 sang er bei der New Opera Company die Titelpartie in der Oper »König Roger« von K. Szymanowski. Er wurde bekannt durch eine Anzahl von Partien, die er bei der Kent Opera sang: den Titelhelden in »L‘Orfeo« von Monteverdi (auch in einer Sendung des englischen Fernsehens BBC gezeigt), den Don Giovanni, den Eugen Onegin von Tschaikowsky und den Germont-père in »La Traviata«. Bei der English National Opera London hörte man ihn als Don Giovanni und in »Le nozze di Figaro«. Erfolgreiche Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Zürich, an die Nationaloper Sofia, nach Venedig und Florenz. Er unternahm eine große Australien-Tournee. Häufige Auftritte im englischen Rundfunk und am Fernsehen. 1970 gründete er eine eigene Operngesellschaft, die zuerst unter dem Namen Singers‘ Company, später als Travelling Opera, auftrat und Opernaufführungen in englischer Sprache veranstaltete und mit der er u.a. im Haus der Sadler’s Wells Opera London gastierte. Er wirkte am 19.10.1983 an der Opera North Leeds in der Uraufführung der Oper »Rebecca« von Wilfred Josephs mit. Bei der Scottish Opera trat er 1987 als Mr. Redburn in B. Brittens »Billy Budd« und 1989 als Baron Mirko Zeta in Lehárs »Die lustige Witwe« auf, bei der New Sussex Opera 1990 als Wolfram in »Tannhäuser«. 1992 sang er beim Glyndebourne Festival den Altgesellen in »Jenufa« von Janácek. Er war auch schriftstellerisch tätig und übersetzte Operntextbücher ins Englische (»Le nozze di Figaro«, »Il barbiere di Siviglia«, »Così fan tutte«, »La Périchole« und »Orphée aux Enfers« von Offenbach).

Schallplatten: Argo (»El retablo de Maese Pedro« von M. de Falla), Decca (kleine Partie im »Troubadour« von Verdi).

Weitere Informationen auf seiner Homepage:

https://www.trinitylaban.ac.uk/study/teaching-staff/peter-knapp

 

4.8. Ugo TRAMA wird 90

Er erhielt ersten Gesangsunterricht durch Emilia Gubitosi in Neapel; weiter ausgebildet an der Accademia Chigiana in Siena, dann an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. 1951 kam es zu seinem Bühnendebüt beim Festival von Spoleto als Banquo in Verdis »Macbeth«. Dann sang er an der Oper von Kairo und an italienischen Provinztheatern. Beim Holland Festival 1960 wirkte er als Fiesco in Verdis »Simon Boccanegra« mit; seitdem war er mehrfach bei diesen Festspielen zu hören. 1961 sang er beim Wexford Festival den Silva in »Ernani«, im gleichen Jahr gastierte er an der Oper von Dallas. Er trat beim Maggio Musicale, am Gran Teatre del Liceu von Barcelona und am Opernhaus von Straßburg auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne wirkte er 1964-65 als Asdrubale in Rossinis »La pietra del paragone« mit, 1970-71 und 1974 als Giove in »La Calisto« von Cavalli, 1972-73 und 1979 als Tempo und Antinoo in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1974 als Giove und Pane in Cavallis »La Calisto«, 1974 und 1976 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1976-77 und 1980 als Pistola in Verdis »Falstaff«, 1977 und 1979 als Farfallo in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss. In der Spielzeit 1965-66 gastierte er an der Oper von San Francisco (als Leporello in »Don Giovanni«, als Basilio im »Barbier von Sevilla« und als Pater Guardian in »La forza del destino«, in der Saison 1968-69 nochmals als Leporello.

Schallplatten: Sang auf MMS in vollständiger »Aida« den König, auf DGG in »La Cenerentola« von Rossini; auch auf Decca und CBS (»Il ritorno d’Ulisse in patria« von Monteverdi) zu hören. Sang weiter auf den Marken Argo, Angelicum und Orpheus, auf Melodram in »Le Pescatrici« von J. Haydn, auf Eklipse in Verdis »Nabucco«; Pickwick-Video (»Falstaff« aus Glyndebourne).

 

5.8. Petra WEBER-SCHUWERACK wird 70

Sie hat am Konservatorium Wiesbaden und am Konservatorium der Stadt Wien Gesang und Oper bei Heinz Peters, Waldemar Kmentt, Antonina Kresaldo und Kurt Richter studiert und erhielt zusätzlich eine kompetente und  prägende Ausbildung im Studienfach Lied und Oratorium bei David Lutz. Nach Abschluss des Studiums wurde sie  als Solistin in das Ensemble der Wiener Volksoper engagiert, wo sie viele Jahre erfolgreich die wesentlichen Partien des Mezzosopran-Fachs verkörpert hat. Am 25.11.1989 wirkte sie im Theater Odeon in Wien bei der Uraufführung der Oper Die Blinden von Beat Furrer mit. Viele Jahre war sie als Gast am Stadttheater Klagenfurt engagiert. Konzertauftritte im Wiener Konzerthaus und im Musikvereinssaal Wien – ein herausragendes musikalisches Erlebnis war die Mitwirkung bei einer konzertanten Aufführung von A. Boitos Mefistofele im Wiener Konzerthaus unter dem Dirigenten Carlo Franci mit Samuel Ramey, Carlo Bergonzi und Fiamma Izzo d’Amico.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.passionemusica.de/home

 

5.8. Vitali TARASCHENKO wird 75

Seine Ausbildung erfolgte am Konservatorium von Moskau im Wesentlichen durch die Pädagogen Frau Atlantowa und Gusa. 1979 wurde er Mitglied des Stanislawski-Theaters Moskau, Hinzu kam später ein Gastspielvertrag mit der Großen Oper Warschau. Er ergänzte seine Studien 1982-84 im Opernstudio der Mailänder Scala. Es folgten dann Gastauftritte an Theatern in Italien, Frankreich und Belgien. 1990 wirkte er am Teatro Comunale Florenz als Prinz Wsewolod in Aufführungen von Rimski-Korsakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« mit und sang am Teatro Comunale Bologna den Dimitrij in »Boris Godunow«. Seit 1992 Mitglied des Bolschoi Theaters Moskau. Bei den Festspielen von Bregenz trat er 1991 als Andrej in »Mazeppa« von Tschaikowsky und 1993-94 als Ismaele in Verdis »Nabucco« auf. Er sang an der Niederländischen Oper Amsterdam und 1993 an der Staatsoper von Hamburg den Calaf in Puccinis »Turandot«, 1994 an der Wiener Staatsoper den Turiddu in »Cavalleria rusticana«; an der Opéra Bastille Paris hörte man ihn 1992 als Dimitrij, 1993 als Hermann in Tschaikowskys »Pique Dame« und 1997 als Calaf; 1994 gastierte er in Frankfurt a.M. mit dem Ensemble der Festspiele von Verona in »Nabucco«, am Teatro Fenice Venedig 1994 als Dimitrij, 1995 am gleichen Haus als Andrej in »Mazeppa«. 1996 gastierte er an der Oper von Nizza als Dimitrij, am Teatro Comunale Florenz 1997 als Prinz Guidon in »Das Märchen vom Zaren Saltan« von Rimski-Korsakow. 1998 sang er an der Oper von St. Petersburg den Paolo in »Francesca da Rimini« von Rachmaninoff. Weitere Partien aus seinem Bühnenrepertoire waren der Lenski in »Eugen Onegin« (Zürich 1995), der Wladimir in Borodins »Fürst Igor«, der Cavaradossi in »Tosca«, der Alvaro in »La forza del destino« von Verdi, der Gabriele Adorno in Verdis »Simon Boccanegra« und der Prinz in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew.

Schallplatten: Le Chant du monde (»Francesca da Rimini« von Rachmaninoff), Ricordi (»Jolanthe« von Tschaikowsky), Saison Russe (Levko in »Die Mainacht« von Rimski-Korsakow), MCA Classics (Hermann in »Pique Dame«).

 

5.8. Vladimir FEDOSEYEV wird 90

Er studierte in Moskau an der Gnesin-Akademie und anschließend am Tschaikowsky-Konservatorium bei Leo Ginzburg. 1971 wurde er vom großen russischen Dirigenten Jewgenij Mrawinsky eingeladen, das Leningrader Philharmonische Orchester zu dirigieren. Dieses äußerst erfolgreiche Konzert, dem bald viele Einladungen folgten, war der Beginn zu Fedoseyevs steiler Karriere. 1974 wurde Vladimir Fedoseyev zum Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter des Tschaikowsky-Symphonieorchesters des Moskauer Rundfunks gewählt. In seiner 30jährigen Arbeit mit dem Orchester verlieh er diesem Orchester sein charakteristisches Profil. Das Orchester unternahm unter seiner Leitung zahlreiche bejubelte Tourneen durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Skandinavien, Großbritannien, Spanien, die USA, Südamerika, Hong Kong und Japan. 1997-2004 war Vladimir Fedoseyev Chefdirigent der Wiener Symphoniker und hat sie im Rahmen weltweiter Tourneen dirigiert. Seine Konzerte mit dem Orchester im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus fanden sowohl bei Publikum als auch Kritik sehr großen Anklang. Unter seinen vielen denkwürdigen Wiener Konzerten wären die Aufführungen von Schönbergs Gurre-Liedern, dem Verdi Requiem sowie die konzertante Aufführung der Zarenbraut von Rimsky-Korsakoff besonders hervorzuheben. Sein auf zwei Jahre angelegter Beethoven-Zyklus im Wiener Musikverein fand den krönenden Abschluss mit der Missa Solemnis am 31. Dezember 1999 und leitete in das neue Jahrtausend über. Vladimir Fedoseyev hat in den vergangenen Jahren als Gastdirigent mit vielen der führenden großen Orchester gearbeitet, unter anderem mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gürzenich Orchester Köln, dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Berliner Philharmonischen Orchester, dem Tonhalle Orchester Zürich, sowie mit allen führenden Pariser Orchestern. Er ist ein gefeierter Dirigent in Japan und wurde 1996 Erster Gastdirigent des Tokyo Philharmonic Orchestra. In der Saison 2004/5 debütierte er als Gast beim Cleveland Orchestra, und den Sinfonieorchestern von Detroit und Pittsburgh. Als hochgelobter Operndirigent wirkte Vladimir Fedoseyev an der Mailänder Scala und den Theatern in Florenz, Rom und Bologna und war zudem Erster Gastdirigent der Züricher Oper, wo er unter anderem viel beachtete Neuproduktionen von Verdis Otello, Mussorgskys Chowanschtschina und Tschaikowskys Eugen Onegin, Rimski-Korsakows Zarenbraut und Schostakowitschs Katerina Ismailova, sowie ein neues Ballett von Heinz Spoerli, choreographiert zur 5. Symphonie von Mahler, dirigierte. Weitere herausragende Opernproduktionen von Vladimir Fedoseyev waren Rubinsteins Der Dämon, L’Amore dei tre re von Italo Montemezzi und Janaceks Das schlaue Füchslein bei den Bregenzer Festspielen. Fedoseyevs Diskographie umfasst Symphonien, Opern und Ballette von Tschaikowsky, Mussorgsky, Rimski-Korsakow, Rachmaninoff, Strawinsky, Skrjabin, Schostakowitsch, Brahms, Mendelssohn und Mahler. Im Dezember 2005 erschien eine neue Aufnahme mit Werken von Boris Tschaikowsky. 1996 wurde Fedoseyev in seiner Heimat Russland mit dem Preis „Verdienste für das Vaterland“ geehrt. Sein Wirken in Österreich wurde am 5. Dezember 2005, dem Tag der Jubiläums-Gala zum 75-jährigen Bestehen des Tschaikowsky-Symphonieorchesters Moskau im Wiener Musikverein, mit der höchsten österreichischen Auszeichnung, dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse gewürdigt.

 

7.8. Vincent LE TEXIER wird 65

Seine Urgroßmutter war als Sängerin an der Opéra-Comique in Paris aufgetreten. Er absolvierte zuerst in Aix-en-Provence ein Studium der Bildenden Künste und erteilte während mehrerer Jahre Unterricht in diesem Fach. Er begann seine Gesangsausbildung 1981-83 am Conservatoire de Grenoble und wurde dann in Paris Schüler von Udo Reinemann. Weitere Studien 1986-88 an der École d’Art Lyrique der Grand Opéra Paris bei Denise Dupleix; Meisterkurse bei Christa Ludwig, Hans Hotter und Daniel Ferro. Er kam seit Mitte der achtziger Jahre zu einer erfolgreichen Karriere sowohl im Bereich des Opern- als auch des Oratoriengesangs. Bei den Festspielen von Saint-Céré trat er als Masetto in »Don Giovanni« auf. In Moskau wirkte er 1987 in der russischen Erstaufführung von Debussys »Pelléas et Mélisande« als Golaud mit, den er auch 1988 in Caracas sang. 1988 debütierte er an der Opéra-Comique Paris in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und an der Grand Opéra Paris als Minos in Offenbachs »Orphée aux Enfers«. 1988 hörte man ihn in Lille, 1988 in Amsterdam in »San Giovanni Battista« von A. Stradella, 1989 bei den Festspielen von Aix-en-Provence in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. 1990 übernahm er an der Opéra du Rhin Straßburg den Abimelech in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und sang im gleichen Jahr in Los Angeles den Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«. Am Opernhaus von Lyon gastierte er 1991 als Schaunard in Puccinis »La Bohème«, in Nantes in »Pénélope« von Gabriel Fauré, 1993 in Bordeaux als Leporello in »Don Giovanni«. Als die neue Oper von Lyon mit der Uraufführung der Oper »Rodrigue et Chimène« von Debussy/Denissow eröffnet wurde, sang er die Partie des Königs (29.5.1993). An der Opéra Bastille Paris hörte man ihn 1994 als Yamadori in »Madame Butterfly«, 1997 als Arzt in »Pelléas et Mélisande«, 1999 und 2002 als Jupiter in »Platée« von Rameau, 2007, 2009 und 2013 als Jaroslav Prus in Janáceks »Die Sache Makropulos«, 2009 in der Titelrolle in A. Bergs »Wozzeck« und als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, 2011 als Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek, 2012 als Golaud in »Pelléas et Mélisande« und als Tschelio in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, 2013 als Don Esteban in A. von Zemlinskys »Der Zwerg«. 1997 sang er am Opernhaus von Rouen die Titelrolle in »Wozzeck« von Manfred Gurlitt, 1998 an der Staatsoper Stuttgart den Huascar in »Les Indes galantes« von Rameau. 2000 sang er in einer konzertanten Aufführung von »La damnation de Faust« von H. Berlioz am Teatro San Carlo Neapel den Mephisto; an der Oper von Lausanne trat er 2000 als Eumée in »Pénélope« von Gabriel Fauré auf, am Opernhaus von Leipzig 2001 als Golaud. 2011 sang er an der Operá Liège den Jochanaan in der französischen Fassung der Oper »Salomé« von R. Strauss. Im Konzertsaal zeichnete er sich als Lied-Interpret aus.

Schallplatten: Virgin Classics (»L’Amour des trois oranges«), TIS (Golaud in »Pelléas et Mélisande«), Erato (»Alcyone« von Marain Marais, »Rodrigue et Chimène« von Debussy/Denissow), Verany-Records (Lieder von Duparc), Auvidis/Valois (Escamillo in »Carmen«), Forlane (Montano in Verdis »Otello«), DGG (Aronte in »Armide« von Gluck).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.vincentletexier.com/

 

7.8. Ian HOBSON wird 70

Informationen über den britischen Pianisten und Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.ianhobson.net/

 

7.8. Michael PABST wird 80

 Nachdem er seine Ausbildung in Wien erhalten hatte, war er in den Jahren 1972-80 als Chorsänger an der Wiener Staatsoper tätig. 1979-80 übernahm er als Gast erste Solopartien am Landestheater Salzburg. Sein erstes eigentliches Solistenengagement bestand 1981-84 am Stadttheater Augsburg, wo er 1982 die Titelrolle in der ersten vollständigen Aufführung der Oper »Fierrabras« von Schubert sang. 1984 wurde er an die Volksoper Wien verpflichtet, 1991-99 auch an die Staatsoper Wien. Hier hörte man ihn in mehr als 70 Vorstellungen als Erik in »Der fliegende Holländer«, als Florestan in »Fidelio«, als Tichon in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Tambourmajor in »Wozzeck« von A. Berg, als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Oberpriester in Mozarts »Idomeneo«, als Froh im »Rheingold«, als Herodes in »Salome« von R. Strauss, als Max im »Freischütz« und als 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«. Zugleich bestand 1989-92 ein Gastvertrag mit dem Opernhaus Köln. Er begann bald mit Gastspielen im Ausland. So gastierte er 1982 und 1986 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, sang 1984 am Teatro Comunale Bologna und 1984-85 bei den Festspielen von Bayreuth (1. Gralsritter in »Parsifal«). Bei den Festspielen von Bregenz hörte man ihn 1982 als Barinkay im »Zigeunerbaron« und 1986 als 1. Geharnischten in der »Zauberflöte«. An der Oper von Bordeaux war er 1985 als Bacchus, 1988 als Siegfried im Nibelungenring zu Gast; weitere Gastspiele 1985-86 an der Oper von Philadelphia (1985 als Bacchus) und in Houston/Texas (1985-86 gleichfalls als Bacchus), 1985 an den Opernhäusern von Zürich und Frankfurt a.M., 1986 am Opernhaus von Toulouse und am Teatro Verdi Triest. 1987 sang er in Kapstadt sowie am Stadttheater von Basel den Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« 1988 debütierte er an der Mailänder Scala als Erik und sang dort 1989 den Hüon im »Oberon« von Weber. Den Erik sang er auch am Teatro Colón Buenos Aires. Es folgten Gastauftritte an der Oper von Toulon (1989), an der Staatsoper München (1990), am Opernhaus von Genf (1990 als Apollo in »Daphne« von R. Strauss, den er dann auch 1991 in einer konzertanten Aufführung der Oper in Rom sang), an der Oper von Santiago de Chile (1992-93 als Erik), bei den Festspielen von Savonlinna (1992 als Florestan) und Edinburgh (1994 gleichfalls als Florestan), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1992 als Siegmund in der »Walküre«), an den Staatsopern von Stuttgart und Hamburg und am Staatstheater Karlsruhe (1991 als Walther von Stolzing). 1997 sang er an der Münchner Staatsoper den Bacchus, im Theater des Herodes Atticus in Athen (und 1999 am Opernhaus von Graz) den Herodes in »Salome« von R. Strauss, 1998 am Opernhaus von Toulouse wieder den Bacchus. Aus seinem Repertoire sind ergänzend der Lyonel in Flotows »Martha«, der Lohengrin, der Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, der italienische Sänger im »Rosenkavalier«, der Elemer in »Arabella«, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Sergej in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, der Don Carlos von Verdi, der Tassilo in »Gräfin Mariza« von E. Kálmán und der Prinz Sou-Chong in »Das Land des Lächelns« von F. Lehár zu nennen.

Schallplatten: Naxos (9. Sinfonie von Beethoven), Philips (Gesamtaufnahme »Die Meistersinger von Nürnberg«, Bayreuth 1985), Capriccio (Gomez in »Das Nachtlager in Granada« von C. Kreutzer), Sony (»Irrelohe« von Fr. Schreker).

 

8.8. Die englische Opernregisseurin Sonja FRISELL wird 85

 

10.8. Ashley PUTNAM wird 70

Sie begann eine Ausbildung als Flötistin in ihrer amerikanischen Heimat an der Musikhochschule der Michigan Universität, die sieben Jahre dauerte. Gleichzeitig sang sie im Chor eines Colleges, ließ schließlich ihre Stimme durch Elizabeth Mosher und Willis Patterson ausbilden und war Choristin bei der Santa Fé Opera. 1976 wurde sie Preisträgerin bei einem Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper. Sie debütierte als Solistin 1976 bei der Virginia Opera in der Partie der Lucia di Lammermoor. 1977 trat sie bei dieser Operngesellschaft in der zeitgenössischen Oper »Mary Queen of Scots« von Thea Musgrave auf. Sie trat 1977-79 an der Santa Fé Opera als Angel More in »The Mother of Us All« von Virgil Thomson und als Gilda in »Rigoletto«, in San Diego als Donna Elvira in »Don Giovanni« und als Ophélie in »Hamlet« von A. Thomas, in Houston als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss und an der Oper von Miami als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« auf. Ihre ersten großen Erfolge erzielte sie 1978 bei den Festspielen von Glyndebourne als Musetta in Puccinis »La Bohème« und, ebenfalls 1978, an der New York City Opera als Traviata. 1978-83 trat sie an der City Opera New York auch in der Titelrolle in »Maria Stuarda« von Donizetti, als Elvira in »I Puritani« von Bellini, als Ophélie, als Giselda in Verdis »I Lombardi«, als Adèle in »Le Comte Ory« von Rossini und als Marie in Donizettis »La Fille du régiment« auf. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1981 als Lucia di Lammermoor und 1984 als Adina in »L’Elisir d‘amore«. Sie sang 1983 bei den Festspielen von Aix-en-Provence in »Mitridate, Re di Ponto« von Mozart und trat bei einer Tournee der Metropolitan Oper New York als Lucia di Lammermoor auf. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel gastierte sie bereits 1984 als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1984 großer Erfolg in Glyndebourne in der Titelrolle der Oper »Arabella« von R. Strauss, 1985 in Santa Fé in »Die Liebe der Danaë« von R. Strauss (als Danaë). Im September 1986 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des Muziektheaters Amsterdam die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, 1986 an der Covent Garden Oper London und 1987 am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Titelrolle in »Jenufa« von Janácek, in Brüssel auch die Donna Anna in »Don Giovanni«. 1988 Gastspiele in Straßburg als Elettra in »Idomeneo« von Mozart, am Opernhaus von Köln als Marguerite in »Faust« von Gounod, in Philadelphia in der Titelrolle der Märchenoper »Rusalka« von Dvorák. 1990 erfolgte ihr eigentliches Debüt an der Metropolitan Oper New York als Marguerite in Gounods »Faust«. Hier sang sie in insgesamt 16 Vorstellungen auch die Donna Elvira. 1989 gastierte sie beim Maggio Musicale von Florenz als Katja Kabanowa von Janácek, 1991 am Grand Théâtre Genf als Ellen Orford in B. Brittens Oper »Peter Grimes«, 1991 beim Glyndebourne Festival als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart, 1991 an der San Francisco Opera in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Das verratene Meer« von H.W. Henze (in der Partie der Witwe Fusako), beim Maggio Musicale von Florenz in »Cardillac« von Hindemith, 1992 in Santa Fé als Marschallin im »Rosenkavalier«, in Denver als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1993 als Arabella in der gleichnamigen Oper von R. Strauss. 1993 sang sie bei den Festspielen von Eutin die Agathe im »Freischütz«, 1995 an der Staatsoper Berlin und an der Portland Opera wieder die Marschallin, 1996 an der Oper von Houston/Texas, bei den Festspielen von Edinburgh und beim Lincoln Center Festival in New York die St. Theresa I in »Four Saints in three Acts« von Virgil Thomson. 1998 trat sie in Los Angeles als Alice Ford auf. Wichtige Erfolge auch im Konzertsaal.

Schallplatten: Philips (Musetta in »La Bohème«), MMG-Novello (»Mary Queen of Scots« von Thea Musgrave), New World Records (»The Mother of us All« von Virgil Thomson).

 

10.8. Jacek KASPSZYK wird 70

Er studierte Dirigieren, Musiktheorie und Komposition bei Stanislaw Wislocki an der Höheren Staatlichen Musikschule und schloss sein Studium 1975 ab. 1976 wurde er für zwei Saisons zum ersten Gastdirigenten der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf ernannt. Im darauffolgenden Jahr gewann er den 3. Preis beim renommierten Internationalen Dirigentenwettbewerb der Herbert-von-Karajan-Stiftung in Berlin. 1978 wurde er zum Musikdirektor und Chefdirigenten des Nationalen Symphonieorchesters des Polnischen Rundfunks (NOSPR) berufen und zwei Jahre später zu ihrem Musikdirektor. 1992 wurde Jacek Kaspszyk erster Gastdirigent der English Sinfonia. 1998 wurde er zum künstlerischen Leiter der polnischen Nationaloper im Teatr Wielki und zwei Jahre später zu deren Geschäftsführer ernannt. 2006-13 war er künstlerischer Leiter der Breslauer Witold-Lutoskawski-Philharmonie, zudem wurde er 2009 erneut zum Musikdirektor des NOSPR berufen, das er bis 2012 leitete. Am 1. September 2013 wurde Jacek Kaspszyk zum Musik- und künstlerischen Leiter der Warschauer Philharmonie ernannt – des nationalen Orchesters von Polen – und amtierte dort bis 2019. Ab Januar 2015 war er auch Musikdirektor und Chefdirigent des Beethoven Academy Orchestra in Krakau.

Kaspszyk debütierte 1975 an der Nationaloper im Teatr Wielki in Warschau mit einer Premiere von Mozarts Don Giovanni. 1978 feierte er sein Debüt mit den Berliner Philharmonikern und dem New York Philharmonic Orchestra. 1982 zog er nach London, wo er sein Debüt an der Royal Festival Hall mit dem London Philharmonic Orchestra gab. Er dirigierte in der Folge das Royal Philharmonic Orchestra, das Hallé-Orchestra in Manchester, das Wren Orchestra des Capital Radio (als Chefdirigent), das Royal Scottish National Orchestra, die BBC Scottish Symphony Orchestra und das BBC National Orchestra of Wales mit seinem Debüt bei den BBC Henry Wood Promenade Concerts (BBC Proms) im Jahr 1984. Seitdem hat er viele internationale Orchester wie das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das Philharmonische Orchester der Scala in Mailand, das National Symphony Orchestra in Dublin, das Orchestre National de France, die Wiener Symphoniker, das Oslo Philharmonic Orchestra, das Stockholmer Kungliga Filharmoniska Orkestern, das Rotterdams Philharmonisch Orkest, das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und die Prager Philharmoniker dirigiert und tourte mit dem Chamber Orchestra of Europe durch Australien. Zwischen 1991 und 1995 war er Chefdirigent und Musikberater des Noord Nederlands Orkest. Während dieser Zeit hat er auch in den USA (Cincinnati Symphony Orchestra, San Diego Symphony), in Kanada (Calgary Philharmonic Orchestra, Winnipeg Symphony Orchestra), Japan (Yomiuri-Nippon-Sinfonieorchester, Tokyo Philharmonic Orchestra), in Hongkong (Hong Kong Philharmonic Orchestra) und Neuseeland (New Zealand Symphony Orchestra) dirigiert. 1993 gewann seine Interpretation von Mahlers 8. Sinfonie („Sinfonie der Tausend“), gespielt mit dem Symphonischen Orchester Athen und dem London Symphony Chorus, große Beachtung.

Das Bolschoi-Theater in Moskau (2001), das Sadler’s Wells Theatre in London (2004), das Hong Kong Arts Festival (2005) und das Festival Castell de Peralada in Spanien (2006) waren weitere Stationen. Die erfolgreichen Tourneen in Japan (2001, 2003, 2005) führten die britische Monatszeitschrift Opera Now 2004 zu der Aussage, das Teatr Wielki, die polnische Nationaloper, habe die Lücke zwischen Berlin und Moskau auf der Europakarte geschlossen. Kaspszyk gastierte wiederholt beim China Philharmonic Orchestra in Peking sowie beim Shanghai und beim Guangzhou Symphony Orchestra. Er erscheint regelmäßig bei den großen Sommerfestivals wie La Roque-d‘Anthéron, Chopin and his Europe, dem Kissinger Sommer und dem Lugano Festival (von dem im Rahmen des Progetto Martha Argerich EMI, heute Warner Classics, jedes Jahr eine CD veröffentlicht) und hat 2016 das Prager Rundfunk-Sinfonieorchester auf dem Prager Frühlingsfestival dirigiert. 2013 eröffnete er sein Amt als neuer Musik- und künstlerischer Leiter der Nationaloper mit der Warschauer Philharmonie und Werken Chopins beim Abschlusskonzert des Europa-Festivals, worauf am 22. September ein historisches Konzert beim Warschauer Herbst mit dem Pianisten Krystian Zimerman folgte (Lutoslawskis Klavierkonzert und Sinfonie Nr. 3). Jacek Kaspszyk führte auch die ersten drei Konzerte in der Geschichte der Philharmonie durch, die über das Internet übertragen wurden. 2015 dirigierte Kaspszyk die Warschauer Philharmonie mit Chopins 1. und 2. Klavierkonzert beim 17. Internationalen Chopin-Wettbewerb. 2016 führten ihn Tourneen mit der Warschauer Philharmonie nach Deutschland und Großbritannien sowie China, Taiwan und Japan. Er dirigierte ferner das Orquesta Sinfónica de Tenerife und das Aalborg Sinfonieorchester. Im April 2016 kehrte er zum Royal Liverpool Philharmonic Orchestra zurück und dirigierte ein Programm von Szymanowski und Schönbergs Arrangement von Brahms´ Streichquartett op. 25. Er wurde eingeladen, im Oktober 2017 nach Liverpool zurückzukehren. Im Oktober/November 2016 ging er mit der Warschauer Philharmonie und dem Preisträger des 17. Internationalen Chopin-Wettbewerbs 2015, Seong-Jin Cho, auf eine 14-tägige Tour in die USA mit Konzerten u. a. in der New Yorker Alice Tully Hall (Lincoln Center) und der Louise M. Davies Symphony Hall in San Francisco. Es folgen Gastdirigate mit dem Lahti Symphony Orchestra sowie sein Debüt mit dem Symphony Orchestra of India. Im April 2017 kehrte er nach China zurück, um das China Philharmonic Orchestra sowie das Shanghai und das Guangzhou Symphony Orchestra zu dirigieren, u. a. mit Werken von Karol Szymanowski und Witold Lutoslawski.

Die Opernkarriere von Kaspszyk umfasst unter anderem die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und die Opéra-Comique in Paris (mit Mozarts Zauberflöte), die Operá de Lyon (mit Brittens Sommernachtstraum und Weills Sieben Todsünden), die Opéra de Bordeaux (mit Tschaikowskis Eugen Onegin), die Stockholmer Oper und die English National Opera (mit Rossinis Barbier von Sevilla), die Opera North Leeds (mit Wagners Fliegendem Holländer), die Scottish Opera (mit Johann Strauß´ Fledermaus), die Detroit Opera und das Opernhaus Zürich (mit Moniuszkos Gespensterschloss), das Teatro Colón in Buenos Aires (mit Pendereckis Ubu Rex) und das Teatro de la Maestranza in Sevilla. Er dirigierte zudem Turandot und Tosca beim Puccini-Festival in Torre del Lago. Zwischen 2006 und 2008 arbeitete er regelmäßig mit dem Litauischen Nationaltheater für Oper und Ballett in Vilnius, deren Produktionen von Richard Strauss´ Salome und Richard Wagners Die Walküre er auch bei Festivals in Ljubljana und Ravenna (2007) und bei einem Gastspiel bei der Israeli Opera in Tel Aviv-Jaffa (2008) dirigierte. In der Saison 2016/17 hat er Szymanowskis König Roger am Staatstheater Nürnberg in einer gefeierten Neuproduktion geleitet. 

Jacek Kaspszyks umfangreiche Diskographie umfasst seine preisgekrönte Aufnahme von Rossinis Il signor Bruschino mit der polnischen Kammeroper, die mit dem Edison-Preis ausgezeichnete Aufnahme des Concerto Lugubre von Tadeusz Baird und mehrere hochgelobte CDs für Collins Classics mit allen vier Londoner Orchestern: Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, Mahlers 1. Sinfonie, Richard Strauss´ Also sprach Zarathustra, Rachmaninows 2. Sinfonie, Ouvertüren zu Verdis Opern (Philharmonia Orchestra), Johann Strauß´ Kompositionen und Schuberts Sinfonien (London Philharmonic Orchestra) sowie das Prelude for Orchestra von Giacomo Puccini (Royal Philharmonic Orchestra), wobei der Gramophone-Kritiker die Einspielung mit Werken von Johann Strauß mit dem London Philharmonic Orchestra mit Carlos Kleiber Aussage verglich: „Man kann kein höheres Lob als das bekommen.“ Für seine Aufnahme von Lutosławskis Sinfonien Nr. 2 und Nr. 4 mit der Breslauer Witold-Lutoslawski-Philharmonie erhielt er den Fryderyk-Preis der polnischen Musikindustrie, während seine Aufnahme mit der polnischen Nationaloper von Moniuszkos Das Gespensterschloss für EMI eine Platin-CD erhielt und diejenige von Szymanowskis König Roger für CD Accord 2006 vom BBC Music Magazine als Aufnahme des Jahres nominiert und von Gramophone in den höchsten Tönen gelobt wurde. Im Jahr 2011 erhielt er die Elgar-Society-Medaille für seine Interpretationen von Edward Elgars Musik und schloss sich damit an herausragende Kollegen wie Vladimir Ashkenazy, Andrew Litton und Leonard Slatkin an. Am 21. April 2015 erhielt er im Rahmen einer Gala in der Nationaloper zum 90. Jahrestag des polnischen Radios den Diamantenen Taktstock. In der Begründung hieß es, „als Hommage für die Leistungen als Dirigent und als Dank für die Umsetzung einer beeindruckenden Zahl von Studioaufnahmen und Konzerten im öffentlich-rechtlichen Radio“. 

Jacek Kaspszyk ist mit der polnischen Schauspielerin Christine Paul-Podlasky verheiratet.

 

10.8. Alexander GOEHR wird 90

Er studierte zunächst Komposition (Richard Hall) am Royal Manchester College of Music und gründete dann die New Music Manchester Group (mit Harrison Birtwistle, Sir Peter Maxwell Davies und John Ogdon). In den Jahren 1955 und 1956 folgten weitere Studien bei Olivier Messiaen und Yvonne Loriod in Paris. Anfang der 60er Jahre arbeitete er bei der BBC und war Gründer des Music Theatre Ensembles, eines der ersten englischen Ensembles, die sich ausschließlich dem zeitgenössischen Musiktheater verschrieben hatten. Ende der 60er Jahre erhielt er einen Lehrauftrag am New England Conservatory in Boston und in Yale und wurde 1971 zum Professor für Musik an die Universität von Leeds berufen. 1975-99 wirkte er als Professor für Musik an der Universität von Cambridge. Goehr schrieb sieben Opern, darunter Arden muss sterben (nach Arden of Faversham, Hamburg 1967) und Arianna, lost Opera by Monteverdi (London, ROC 1995). Daneben umfasst das Schaffen von Goehr unter anderen vier Symphonien, Konzerte für Klavier, Violine, Viola und Violoncello, sowie kleinere Orchesterwerke wie zum Beispiel Cambridge Hocket für vier Hörner und Orchester. Dirigenten wie Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Christoph von Dohnányi und Sir Simon Rattle setzen sich gemeinsam mit zahlreichen international renommierten Solisten wie etwa Oliver Knussen regelmäßig für seine Werke ein.

11.8. Brigitte GÖRLICH wird 60

Biographie der österreichischen Mezzosopranistin:

https://musikschule-klosterneuburg.at/brigitte-berger-goerlich/

 

11.8. Joan de CRISTOFARO wird 75

 Sie studierte im Juilliard Music Center New York Musik und Gesang und erwarb an der Fredonia State University den akademischen Grad eines Bachelor of Arts, dann an der Indiana University Bloomingon den Grad eines Master of Music. Nachdem sie 1970 in Mailand den ASLICO-Concours, 1973 den Concorso Internazionale Puccini, 1974 den Benjamino Gigli-Wettbewerb in Macerata und 1973-74 die Wettbewerbe von Meran und Parma als Preisträgerin beendet hatte, kam sie in Italien, wo sie in Mailand ihren Wohnsitz nahm, zu einer erfolgreichen Bühnenkarriere. Sie begann diese am Teatro Sociale von Mantua, an dem sie die Musetta in »La Bohème« sang. Es schlossen sich Auftritte am Teatro San Carlo Neapel, an der Oper von Rom, am Teatro Regio Parma, am Teatro Giglio Lucca, am Teatro Grande Brescia, am Teatro Donizetti Bergamo und in Turin an. In Spanien trat sie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona auf. Bekannt wurde sie auch durch Konzerte, die sie im Rundfunk in verschiedenen Ländern gab, so über die Sender der RAI in Italien, in New York und über den Sender Freies Europa (hier u.a. mit Liedern und Arien in tschechischer Sprache).

 

11.8. Marvellee CARIAGA wird 85

 Gesangsausbildung an der California State University. Seit Ende der sechziger Jahre trat sie an amerikanischen Bühnen auf und war seit 1971 regelmäßig an der Oper von San Diego anzutreffen. Bei den aufsehenerregenden Aufführungen des Nibelungenrings an der Oper von Seattle hörte man sie 1975-81 in der Partie der Fricka. Beim Spoleto Festival von 1977 sang sie die Magda Sorel in »The Consul« von Menotti. Sie gastierte weiter an den Opern von San Francisco (1973 Amme in »Boris Godunow« und 2. Magd in »Elektra« von R. Strauss,  1981 Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Pittsburgh und Portland, in Los Angeles (1987, 1988) und in Kanada am Opernhaus von Vancouver in den Jahren 1975-78. 1979 war sie an der Oper von Rio de Janeiro als Santuzza in »Cavalleria rusticana« zu Gast, 1979 und 1982 an der Niederländischen Oper Amsterdam. In ihrem Bühnenrepertoire fanden sich sowohl Sopran- als auch Mezzosopran-Partien, darunter zahlreiche Wagner-Rollen (Venus in »Tannhäuser«, Ortrud in »Lohengrin«, Fricka und Waltraute im Nibelungenring, Brünnhilde in »Siegfried«, Isolde). Sie trat auch als Donna Anna in »Don Giovanni«, als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, als Herodias in »Salome« von R. Strauss und als Küsterin in Janáceks »Jenufa« auf. 1986 wirkte sie in Columbus (Ohio) in der Uraufführung der Oper »The Three Sisters« von Thomas Pasatieri mit. Sie sang dann auch in einer Schallplattenaufnahme dieser Oper auf PS.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://marvelleecariaga.net/

 

12.8. Lia FREY-RABINE wird 75

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der Indiana University und bei dem Pädagogen Eugene Rabine, den sie 1976 heiratete. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1973 am Stadttheater von Bern, dem sie bis 1975 angehörte. 1975-77 war sie am Stadttheater von Flensburg tätig, 1977-79 am Opernhaus von Nürnberg, 1979-84 am Stadttheater von Hagen (Westfalen). Seit 1984 Mitglied des Opernhauses von Frankfurt a.M. 1985 gastierte sie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (als Brünnhilde in der »Walküre«), 1988 an der Oper von Rom (als Salome in der gleichnamigen Oper von R. Strauss), 1989 an der Staatsoper Dresden (als Senta in »Der fliegende Holländer«) und am Stadttheater von Basel (als Salome). Weitere Gastspiele am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio Turin (1989 als Marie in »Wozzeck« von A. Berg) und an der Oper von Gent. Bei den Bayreuther Festspielen von 1988 hörte man sie als Ortlinde und als 3. Norn im Nibelungenring, am Opernhaus von Nürnberg 1990 wieder als Salome, am Nationaltheater Mannheim und in Mainz 1990 als Senta, in Innsbruck als Elektra von R. Strauss. In der letztgenannten Partie gastierte sie bereits 1986 an der Oper von Rom. 1991 Gastspiel am Opernhaus von Leipzig als Herzogin von Parma in »Doktor Faust« von Busoni, 1992 am Opernhaus von Nürnberg als Isolde in »Tristan und Isolde«, 1992 an der Wiener Staatsoper als Salome von R. Strauss, 1994-95 in Wiesbaden und in Dortmund als Brünnhilde im Nibelungenring. 1994 sang sie die Brünnhilde in den denkwürdigen Aufführungen des Nibelungenrings in Reykjavik (in der Inszenierung durch Wolfgang Wagner). Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.frey-rabine.de/de/chasan/  

 

13.8. Gwynne GEYER wird 65

 Die Sängerin debütierte in der Saison 1988-89 bei der New Israeli Opera als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. Die Sängerin hatte ihre ersten Erfolge in ihrer amerikanischen Heimat, wo sie 1990 an der Oper von Dallas die Mimi in »La Bohème« und an der Long Beach Opera den Female Chorus in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten, 1991 in St. Louis die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky sang. 1991 gastierte sie an der Canadian Opera in Toronto als Rosalinde in der »Fledermaus«, 1991 sang sie als erste Partie an der City Opera New York die Nedda im »Bajazzo«. 1992 debütierte sie als Blumenmädchen in »Parsifal« an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 1999 in insgesamt 42 Vorstellungen auch die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Titelrolle der Oper »Rusalka« von A. Dvorák, die Musetta in »La Bohème«, die Rosalinde, die Nedda, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Marguerite in »Faust« von Gounod sang. 1993 sang sie auch in Toronto die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1994 als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. 1994 gastierte sie am Grand Théâtre Genf als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« und als Mimi, 1995 an der Santa Fé Opera in der Operette »Gräfin Mariza« von E. Kálmán. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1995 und 1999 als Musetta und 2000 als Katja Kabanowa in der gleichnamigen Oper von Janácek. Am 17.3.1996 sang sie am Opernhaus von Lyon in der Uraufführung der Oper »Galina« von Marcel Landowski die Titelrolle (die berühmte russische Sängerin Galina Wischnewskaja, nach deren Memoiren das Libretto der Oper bearbeitet worden war). 1997 sang sie in Amsterdam und 1998 in Cincinnati die Jenufa von Janácek. An der Oper von Seattle hörte man sie 1998 als Musetta, 1999 als Rosalinde und 2001 als Rusalka. 2004 debütierte sie als Madame Lidoine in Poulencs »Dialogues des Carmélites« an der Mailänder Scala. 2008 gastierte sie als Lady Billows in »Albert Herring« von B. Britten beim Glyndebourne Festival. Sie wurde vor allem als Interpretin lyrischer Sopranpartien bekannt. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.

 

13.8. Sophia LARSON wird 75

 Während die Künstlerin in einem Krankenhaus arbeitete, wurde ihre Stimme durch eine ältere Opernsängerin entdeckt. Darauf begann sie ihre Ausbildung am Salzburger Mozarteum bei Frau Seywald-Baumgartner. Weiterführende Studien bei Ettore Campogalliani und bei Josef Metternich. Sie fand 1976 ihr erstes Engagement am Theater von St. Gallen, wo sie als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« debütierte und dann ihre ersten großen Erfolge als Ilia in »Idomeneo« von Mozart und in Mascagnis »Zanetto« hatte. 1979-80 sang sie am Stadttheater von Ulm u.a. die Leonore in »Fidelio«, eine ihrer größten Kreationen, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Marschallin im »Rosenkavalier« und die Titelrolle in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1980-83 war sie Mitglied des Stadttheaters von Bremen und kam nun schnell zu einer großen internationalen Karriere. Sie war zu Gast an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an den Opernhäusern von Genua, Triest, Rom und Bologna (1985 als Herzogin von Parma in »Doktor Faust« von Busoni), in Turin (1986 als Turandot von Puccini und als Titelheldin in der Oper »Maria d’Alessandria« von Giorgio Federico Ghedini). 1987 gastierte sie in Turin als Sieglinde in der »Walküre«, 1988 am Teatro Massimo Palermo als Titelheldin in der Oper »Fedra« von Pizzetti, 1990 als Katiusha in Alfanos »Risurrezione«. Weitere Gastspiele an der Deutschen Oper Berlin, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Stadttheater von Bern (Schweiz), an der Nationaloper Warschau (1985 als Turandot von Puccini), an der Berliner Staatsoper, bei den Festspielen von Wiesbaden, in Bratislava und Lucca. Große Erfolge auch bei Gastspielen in Spanien und in Südamerika, wo sie bereits 1981 als Senta in »Der fliegende Holländer« Aufsehen erregte. Bei den Bayreuther Festspielen trat sie 1984-85 als Ortlinde und als Gutrune im Nibelungenring, 1987 als Venus in »Tannhäuser« auf. Einen besonderen Erfolg hatte sie 1985 bei den Festspielen in der Arena von Verona als Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«. 1986 sang sie in Lüttich die Elisabeth wie die Venus in »Tannhäuser« als Doppelrolle. 1987 Gastspiel in Toronto als Isolde in »Tristan und Isolde«, 1988 in Zürich als Turandot, in Nizza als Senta, 1988 sang sie in der Carnegie Hall New York im War Requiem von B. Britten. Als Renata in »L’Ange de feu« von Prokofjew gastierte sie 1988 am Grand Théâtre Genf sowie 1989 in einer konzertanten Aufführung in Amsterdam. 1988 gastierte sie als an der Oper von San Francisco (zugleich ihr US-Debüt). Im Zürcher Hallenstadion bewunderte man 1991 ihre Turandot, in Dortmund 1991 ihre Norma, in Helsinki 1991 wieder ihre Turandot. Beim Holland Festival sang sie 1992 die Els in »Der Schatzgräber« von Fr. Schreker, 1992 am Staatstheater Braunschweig die Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, am Opernhaus von Leipzig die Elektra in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper, 1994 in Straßburg und am Teatro San Carlos Lissabon die Emilia Marty in »Die Sache Makropulos« von Janácek, 1995 an der English National Opera London die Tosca und die Titelrolle in Puccinis »Turandot«, die sie auch 1996 in der Rotterdamer Ahoy-Halle vortrug. 1997 trat sie am Opernhaus von Graz als Isolde auf, am Stadttheater Aachen in der Doppelrolle Elisabeth/Venus in »Tannhäuser«, 1998 an der Canadian Opera Toronto als Leonore in »Fidelio«. Bei den Festspielen im norwegischen Bergen gestaltete sie die Senta. Bei den Antiken-Festspielen von Trier gestaltete sie 1999 die Titelrolle in Cherubinis »Medea«. In der Spielzeit 1999-2000 sang sie an der Staatsoper Stuttgart die Brünnhilde im »Siegfried«, 2000 in Amsterdam die Elektra von Richard Strauss. Sie wirkte in vielen Rundfunk- und Fernsehsendungen (RAI Turin, Radio France) mit und war eine angesehene Konzertsolistin. Verheiratet mit dem aus Linz/Donau stammenden Bassisten Hans Sisa (* 1948), der hauptsächlich am Gärtnerplatztheater in München wirkte. Er war unter dem Namen Hans Pötscher auch als Maler bekannt; so ist die Künstlerin auch als Sophia Larson-Pötscher aufgetreten.

Schallplatten: Touringia Classics (Querschnitte »Otello« und »Tannhäuser«). Dazu Mitschnitte von Rundfunksendungen.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.artlarson.org/sophialarson.html

 

13.8. Alexander BASKIN wird 75

 Er studierte 1973-78 Gesang am Konservatorium von Minsk. Er wurde 1978 an das Lunatscharskij-Opernhaus von Swerdlowsk (Jekaterinburg) verpflichtet, an dem er länger als zwölf Jahre bis 1991 wirkte, und zu dessen beliebtesten Sängern er gehörte. Er trat dort in einer bunten Vielfalt von Rollen auf: als Fürst Igor, als Wladimir Galitzky wie als Kontschak in Borodins »Fürst Igor«, als Boris Godunow wie als Pimen in »Boris Godunow«, als König René in »Jolanthe« von Tschaikowsky, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Mefistofele in der gleichnamigen Oper von Boito, als Pater Guardian in »La forza del destino« von Verdi, als König Philipp in dessen »Don Carlos« und als die Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1991-93 gehörte er dem Neuen Städtischen Musiktheater in Moskau, seit 1993 dem Stanislawski-Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau an. Hier hörte man ihn u.a. als Salieri in »Mozart und Salieri« von Rimski-Korsakow, als Gremin in »Eugen Onegin« und als Silva in Verdis »Ernani«. Auch als Konzertsolist bekannt geworden.

 

13.8. Dirk JOERES wird 75

Im Alter von sechs Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, mit elf Jahren wurde er am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf aufgenommen. Nach dem Abitur studierte er Klavier und Dirigieren in Berlin, Köln und London. Er studierte für ein Jahr in Paris bei der französischen Komponistin, Dirigentin und Musikpädagogin Nadia Boulanger.

1972 gewann Dirk Joeres den 1. Preis beim Vercelli-Wettbewerb. Im Anschluss konzertierte er in mehreren europäischen Ländern. Im Jahr 1975 gelang ihm sein Durchbruch in Duisburg, als er überraschenderweise, binnen weniger Stunden, bei einem Klavierabend für den plötzlich erkrankten Claudio Arrau engagiert, den Abend füllte. Dirk Joeres äußerte einmal, er fühle sich in einem Leben als reisender Virtuose nicht ausgefüllt, Zitat: Mir scheint die Zeit des reisenden Nur-Virtuosen passé zu sein. Er gab deshalb auch immer wieder Moderations-Konzerte und intensivierte bald seine Arbeit als Dirigent. 1978 unternahm Dirk Joeres seine erste Tournee als Solist und Dirigent in Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester der Wiener Symphoniker. 1979 folgte eine Tournee mit den London Mozart Players. Seit 1982 ist Joeres ständiger Gastdirigent der Bornemouth Sinfonietta. Ab 1983 leitete er zwei Jahre lang das Südwestdeutsche Kammerorchester. Danach wurde er als Gastdirigent vom Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks und dem Royal Philharmonic Orchestra eingeladen, 2007-13 war er ständiger Gastdirigent dieses Londoner Orchesters. Als Pianist liegen Dirk Joeres Schwerpunkte bei der Wiener Klassik, bei Schuberts Klaviermusik, bei Johannes Brahms und nicht zuletzt auf dem weiten Feld der Musik des 20. Jahrhunderts.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.dirkjoeres.de/

 

13.8. Sheila ARMSTRONG wird 80

 Sie wurde in Newcastle und an der Royal Academy of Music in London ausgebildet, wo sie als erste Künstlerin 1965 im gleichen Jahr den Kathleen Ferrier- und den Mozart-Preis gewann. 1966 erregte sie Aufsehen mit ihrem Bühnendebüt an der Sadler’s Wells Opera London in der Partie der Despina in »Così fan tutte«. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1966 die Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell und die Papagena in der »Zauberflöte«, 1967 die Giannetta in »L’Elisir d‘amore« 1967 und 1969 die Zerlina in »Don Giovanni«, 1970 die Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia«, 1970 und 1973 die Pamina in der »Zauberflöte«. 1967 durchreiste sie mit dem Glyndebourner Festspiel-Ensemble als Zerlina in »Don Giovanni« Skandinavien. Fast noch bedeutender als auf der Bühne gestaltete sich ihre Karriere auf dem Konzertpodium; sie galt als eine der größten englischen Oratoriensängerinnen innerhalb ihrer Generation. Regelmäßig war sie in den Konzertsälen in England, Deutschland, Belgien, Holland, Italien, Spanien, Österreich und sogar in Brasilien anzutreffen. Sehr viel sang sie mit dem Münchner Bach-Chor zusammen. 1970 kreierte sie beim Three Choirs Festival das ihr gewidmete Werk »Notturni ed alba« von John McCabe. 1971 erfolgte ihr Amerika-Debüt mit dem New York Philharmonic Orchestra; anschließend sang sie mit der Los Angeles Philharmonie unter Zubin Mehta. 1971 feierte man sie als Konzertsolistin in London, weitere Konzerte in Montreux, Oslo, Amsterdam und in Israel. Im englischen Fernsehen BBC trat sie in einer viel beachteten »Fledermaus«-Inszenierung hervor. Dabei ging sie jedoch auch weiter ihrem Wirken auf der Bühne nach: 1973-74 sang sie an der Covent Garden Oper u.a. die Marzelline in »Fidelio«.

Schallplatten: DGG (»Samson« und »Saul« von Händel, »Dido and Aeneas« von Purcell), HMV (Mozart-Requiem, »Carmina Burana« von Orff, »The Apostles« von Elgar, »The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams, 9.Sinfonie von Beethoven), Kantaten von J.S. Bach auf verschiedenen Plattenmarken, auf RCA-Erato Stabat mater von Haydn, auf CBS Soli in Sinfonien von G. Mahler, auf Vanguard in »Salomon« und in »Semele« von Händel, auf Decca im »Messias« von Händel.

 

13.8. Felicia WEATHERS wird 85

 1957 gewann sie den zweiten Preis bei einem Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper. Darauf Ausbildung ihrer Stimme an der Lincoln University in Jefferson City, an der Indiana University, wo sie Schülerin von Frank St. Leger war, schließlich bei Charles Kullman und Dorothea Manski. Nachdem sie bereits in Kansas City, Chicago und Detroit aufgetreten war, kam sie 1961 nach Europa. Hier gewann sie 1961 den Gesangwettbewerb von Sofia und gastierte dann in Zürich. Ende 1961 wurde sie an das Stadttheater von Kiel engagiert, wo sie als Salome in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss Aufsehen erregte (seitdem ihre Glanzrolle). 1963-70 war sie Mitglied der Staatsoper Hamburg. Hier wirkte sie u.a. 1966 in der Uraufführung der Oper »Die Heimsuchung« (»The Visitation«) von Gunther Schuller mit. 1963-70 gastierte sie in insgesamt 40 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Butterfly, als Liù in Puccinis »Turandot«, als Aida, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Nedda im »Bajazzo« und als Leonore im »Troubadour«). Erfolgreiche Gastspiele in Berlin, München und Köln führten 1965 zu ihrer Berufung an die Metropolitan Oper New York, an der sie bis 1967 in insgesamt 6 Vorstellungen die  Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky gesungen hat. Die Künstlerin, die in München ihren Wohnsitz nahm, gastierte ferner in Schweden, Jugoslawien und an führenden Bühnen in Deutschland und Nordamerika. 1968 sang sie am Teatro San Carlos von Lissabon, 1968 an der Oper von Chicago die Salome. Man schätzte sie auch als Tosca, als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Titelheldin in »Adriana Lecouvreur« von Cilea; sie trat auch in zeitgenössischen Opern (u.a. von H.W. Henze und K. Weill) auf. Im Konzertsaal erwies sie sich als Liedersängerin von großer Begabung. Dort trug sie auch Gospel Songs, Negro Spirituals und Unterhaltungsmusik vor. Sie setzte ihre Konzertkarriere in Europa wie in den USA bis in die neunziger Jahre fort.

Schallplatten: Decca (kleine Partie in »Elektra«), London, Telefunken (Italienische Opernarien), APM (Liedaufnahmen).

 

13.8. Der mexikanische Tenor Carlos PIMENTEL wird 85

 

16.8. Krassimira STOYANOVA wird 60

 Sie begann zunächst das Violinstudium an der Musikhochschule von Russe (Bulgarien), entschloss sich aber 1984 zur Ausbildung ihrer Stimme, die an der Musikakademie von Plovdiv stattfand. 1988-90 war sie Solistin des Sinfonie-Orchesters von Lovdiv. In der Spielzeit 1990-91 begann sie ihre eigentliche Bühnenkarriere am Theater von Opava (Tschechien). Seit 1995 war sie an der Nationaloper von Sofia im Engagement. Sie gastierte in der Schweiz, in Deutschland, Polen, Spanien und Brasilien. 1998 debütierte sie als Micaela in »Carmen« an der Wiener Staatsoper, an der sie in einer langjährigen Karriere dann auch als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, die Nedda im »Bajazzo«, die Mimì in »La Bohème«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Violetta in »La Traviata«, die Rachel in Halévys »La Juive«, die Liù in »Turandot«, die Alice Ford in Verdis »Falstaff«, die Amelia in »Simon Boccanegra«, die Anna in Puccinis »Le Villi«, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Elisabetta in »Don Carlos«, die Titelheldinnen in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und »Anna Bolena« von Donizetti sowie »Rusalka« von A. Dvorák, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« und die Marschallin im »Rosenkavalier« sang. 1999 sang sie an der New Israeli Opera in Tel Aviv die Rachel, 2000 am gleichen Haus die Donna Anna in »Don Giovanni«. 2001 hörte man sie in der New Yorker Carnegie Hall (konzertant) als Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer. 2001 debütierte sie als Traviata an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2017 in insgesamt 54 Aufführungen auch die Liù, die Nedda, die Micaela, die Donna Anna, die Mimì, die Desdemona, die Aida und das Sopransolo im Verdi-Requiem sang. 2002 debütierte sie als Mimì am Royal Opera House Covent Garden in London, an dem sie dann auch als Tatjana in »Eugen Onegin« zu hören war.

2009 wurde ihr dort der Titel Kammersängerin verliehen. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 2003 die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, 2014-15 die Marschallin, 2016 die Titelrolle in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss und 2017 in einer konzertanten Aufführung die Titelrolle in Donizettis »Lucrezia Borgia«; dazu trat sie dort auch oft in Konzerten auf (2007 Sopransolo in Beethovens 9. Sinfonie, 2011 und 2013 Sopransolo im Verdi-Requiem, 2012 Sopransolo in Bruckners Te Deum, 2014 in einem Arienkonzert, 2015 in einem Galakonzert zum 40-jährigem Salzburg-Jubiläum von Plácido Domingo, 2017 mit einem Liederabend und 2018 Sopransolo in Schuberts Es-Dur-Messe). 2011 sang sie bei der Wiedereröffnung des renovierten Bolschoi Theaters Moskau mit dem Ensemble der Mailänder Scala das Sopansolo im Verdi-Requiem. 2014 debütierte sie in einem Weihnachtskonzert an der Mailänder Scala, an der sie dann auch 2016 die Vier letzten Lieder von R. Strauss, die Marschallin, die Amelia in »Simon Boccanegra« und das Sopransolo im Verdi-Requiem, 2017 die Elisabetta in »Don Carlos« und einen Liederabend, 2018 wieder die Amelia in »Simon Boccanegra« und die Aida, 2019 eine Liederabend und die Ariadne, 2020 die Sopransoli im Verdi-Requiem und in Beethovens 9. Sinfonie sang. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 2011 als Luisa Miller in der gleichnamigen Oper von Verdi und 2015 als Marguerite in »Faust« von Gounod. An der Bayerischen Staatsoper München hörte man sie u.a. als Leonore im »Troubadour«. An der Semperoper Dresden debütierte sie als Ariadne. Zu ihren Bühnenpartien gehörten auch die Adina in »L’Elisir d‘amore«, die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart und die Gilda in »Rigoletto«, auch die Cecilia in »Il Guarany« und die Delia in »Fosca«, zwei Opern des brasilianischen Komponisten Carlos Gomes. Als Konzertsängerin kam sie gleichfalls zu einer internationalen Karriere; so sang sie 2000 bei den Festspielen von Ravenna das Sopransolo in Beethovens 9. Sinfonie.

Schallplatten: Harmonia mundi (Petite Messe solennelle von Rossini).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.krassimira-stoyanova.com/ 

 

16.8. Jacques DELACÔTE wird 80

 Er studierte am Pariser Konservatorium und an der Wiener Musikakademie bei Hans Swarowsky. 1971 ging er als erster Preisträger und Goldmedaillengewinner aus dem Dimitri-Mitropoulos-Wettbewerb in New York hervor und eröffnete sich damit den Weg zu einer bedeutenden internationalen Karriere. Als Assistent von Leonard Bernstein und Darius Milhaud sammelte er wertvolle Erfahrungen. 1972 gastierte er beim New York Philharmonic Orchestra. Seitdem ist er Gastdirigent bei folgenden Orchestern: Cleveland Orchestra, San Francisco Symphony Orchestra, London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, English Chamber Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestre National de France, Wiener Symphoniker. Er arbeitet auch häufig mit bedeutenden Rundfunkorchestern wie BBC London, RIAS Berlin, SDR Stuttgart, SWF Baden-Baden, WDR Köln, BR München und MDR Leipzig zusammen. Als Operndirigent stand Jacques Delacôte am Pult der Wiener Staatsoper (1972-94 insgesamt 8 Vorstellungen der Opern Madame Butterfly, Carmen sowie Samson et Dalila), der Bayerischen Staatsoper in München, der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart, der Semperoper Dresden, des Royal Opera House Covent Garden und der English National Opera in London, der Welsh National Opera, der Scottish Opera (1982 Die Fledermaus), der Opéra de Paris (1983 Dialogues des Carmélites) und war Gast an der Opernhäusern von Brüssel, Zürich, Kopenhagen, Chicago, Pittsburgh, Montréal, Toronto, Venedig, dem Teatro Colón in Buenos Aires, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie der Royal Swedish Opera in Stockholm. Unter Jacques Delacôtes Leitung wurden u.a. folgende Aufnahmen gemacht: La Traviata, Turandot, Carmen, live aus dem Royal Opera House Covent Garden; Roméo et Juliette, Hérodiade, Samson et Dalila, live aus dem Liceu Barcelona; Carmen, live aus Earls Court London; Otello, live aus der Albert Hall London.

 

17.8. Danilo SERRAIOCCO wird 60

 Er studierte Violinspiel und Gesang an der Accademia di Santa Cecilia Rom. 1987 gewann er den Concours A. Belli in Spoleto und debütierte 1987 am Teatro Sperimentale von Spoleto als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. Er sang dort in den folgenden beiden Spielzeiten in »Così fan tutte«, »L’Italiana in Algeri«, »Don Carlos« von Verdi und »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1988 wirkte er am Teatro Giocosa in Savona in der Wiederaufführung von Rossinis »Ciro in Babilonia« mit. Es folgten Gastspiele an der Oper von Rom (1990 als Wurm in Verdis »Luisa Miller«), in Bergamo (1990 in »La rosa bianca e la rosa rossa« von Simone Mayr), Genua, Turin, Palermo und Brindisi. 1990 wirkte er am Teatro San Carlo Neapel in Aufführungen von Benjamin Brittens »The Rape of Lucretia« mit. 1992 sang er in der Uraufführung der Oper »1492 Epopea Lirica d’America« von A. Braga in Santo Domingo die Hauptrolle des Columbus. Hinzu kam eine bedeutende Konzertkarriere. In Florenz trat er als Solist in Werken von J.S. Bach und Mozart auf, in London in Puccinis Messa di gloria und im Mozart-Requiem, bei den Festspielen der Kirchenmusik in Rom in der Messe G-Dur von Schubert und in Bach-Kantaten.

Schallplatten: Philips (Angelotti in »Tosca«), RCA (»La Fanciulla del West« von Puccini), RCA (»La rosa bianca e la rosa rossa« von S. Mayr), Bongiovanni (»Le Cantatrici villane« von V. Fioravanti; »1492 Epopea Lirica d’America« von Antonio Braga).

 

17.8. Mileva BULJUBASIC wird 85

 Sie begann ihr Musik- und Gesangstudium an der Musikakademie von Sarajewo und betrieb ergänzende Studien in Italien wie in Österreich. 1960-68 war sie als Konzertsopranistin beim Rundfunksender Sarajewo engagiert. 1970 begann sie ihre erfolgreiche Bühnenkarriere an der Kroatischen Nationaloper Zagreb. Gastspiele trugen der Sängerin an Theatern in Deutschland und Italien, in Österreich und England, in der Sowjetunion, in Rumänien, der CSSR und Japan bedeutende Erfolge ein. 1978-79 war sie am Stadttheater von Hagen (Westfalen) engagiert; seit 1979 war sie Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1985 an der Oper von Seattle zu Gast. Ihr Bühnenrepertoire hatte seine Höhepunkte in Rollen wie der Butterfly, der Mimi in »La Bohème«, der Nedda im »Bajazzo«, der Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Rusalka in der gleichnamigen Oper von A. Dvorák, der Leonore in »Fidelio«, der Dula in »Ero, der Schelm« von Gotovac, der Amelia im »Maskenball« und der Leonore im »Troubadour« von Verdi. 1992 sang sie am Staatstheater Hannover die Butterfly, in Düsseldorf die Tosca. Im Konzertsaal war sie in einem Repertoire von großem Umfang anzutreffen.

 

17.8. Margarita ZIMMERMANN wird 80

 Sie entstammte einer argentinisch-russischen Familie. Sie studierte in Argentinien, wo sie seit 1975 regelmäßig am Teatro Colón Buenos Aires sang und wo sie 1977 als Orpheus in »Orpheus und Eurydike« von Gluck erstes Aufsehen erregte. Sie kam 1977 nach Europa, wo sie zunächst 1977-78 am Landestheater von Salzburg engagiert war, wo sie als Carmen und als Ulrica in Verdis »Maskenball« auftrat. Sie hatte einen ersten großen Erfolg 1978 am Théâtre de la Monnaie Brüssel in der Rolle des Cherubino in »Le nozze di Figaro«. An der Oper von Lyon bewunderte man sie als Idamante in »Idomeneo« von Mozart und 1979 in der Barock-Oper »Ercole amante« von Cavalli. 1979 fand ihr USA-Debüt an der Miami Opera als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns statt. Sie trat bereits 1979-80 bei den Salzburger Festspielen als Solistin in der C-Moll-Messe von Mozart auf. 1980 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Cherubino, sie sang dann 1980 beim Berlioz-Festival in Lyon und gastierte als Dalila auch am Teatro Fenice Venedig. 1981 nahm sie ihren Wohnsitz in Venedig. Dort kam sie 1981-86 am Teatro Fenice zu großen Erfolgen in »Idomeneo«, in »Szenen aus Faust« von R. Schumann, in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und in einer szenischen Aufführung der Matthäuspassion von J.S. Bach. Am Theater von Tourcoing nahm sie 1987 an der Uraufführung der Oper »Maria di Buenos Aires« von Piazzolla teil. 1987 Gastspiel am Teatro Comunale Bologna als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz. 1988 hörte man sie in Madrid, 1989 an der Oper von Monte Carlo in der Titelrolle von Massenets »Thérèse«. Weitere Gastspiele am Grand Théâtre Genf (1980), an der Oper von San Francisco (1982 als Rosina im »Barbier von Sevilla«; 1984 als Zerline im »Don Giovanni«), an der Opéra-Comique Paris (1983 als Carmen), am Théâtre des Champs-Elysées Paris (1986), an den Opernhäusern von Nantes (1982), Rom (1985) und Monte Carlo (1989). 1988 hörte man sie in Piacenza und in Madrid als Charlotte in Massenets »Werther«, 1990 am Teatro Colón Buenos Aires als Dorabella. An der Mailänder Scala trat sie 1990 als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, an der Oper von Rom 1991 als Priorin in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc auf. Ihr Repertoire für die Bühne war umfangreich und enthielt u.a. die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell, die Titelrolle in der Händel-Oper »Agrippina«, den Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Rosina in »La vera costanza« von J. Haydn, die Andromache in »Ermione« von Rossini, die Fricka im Ring-Zyklus und die Lola in »Cavalleria rusticana«, aus dem Bereich der französischen Oper die Didon in »Les Troyens« von H. Berlioz und die Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet (die sie auf Mondo Musica in einer Aufnahme aus dem Teatro Fenice Venedig von 1982 singt). Die Konzertauftritte der Sängerin, die ihre Bühnenkarriere fast noch an Bedeutung übertrafen, wurden durch eine große Vielseitigkeit, vor allem im Lied-Vortrag, gekennzeichnet, die sich auf allen Gebieten, auch in ihren zahlreichen Schallplattenaufnahmen, wiederspiegelt.

Diese Schallplatten erschienen bei Philips (»Maometto II.« und Petite Messe solennelle von Rossini), RCA-Erato (»Il nascimento di Aurora« von Albinoni, »Catone in Utica« und Gloria von Vivaldi, »Ermione« von Rossini), HMV (»La jolie fille de Perth« von Bizet, »Ermione« von Rossini, Stabat mater von Rossini, religiöse Musik von Ferdinando Giuseppe Bertoni), Decca (Messe C-Dur von Beethoven, »Manon Lescaut« von Puccini), Denon (»L’Enfance du Christ« von Berlioz).

 

18.8. Johannes Martin KRÄNZLE wird 60

 Er studierte Violinspiel (bei Prof. Koeckert) und Komposition, dann an der Musikhochschule von Frankfurt a.M. Gesang bei Martin Gründler. Er war Preisträger bei zahlreichen internationalen Gesangwettbewerben u.a. in Vercelli, Perpignan, Paris und Rio de Janeiro. Sein erstes Engagement fand er 1987 am Opernhaus von Dortmund. 1991-97 Mitglied des Staatstheaters Hannover. Dort sang er u.a. den Papageno in der »Zauberflöte«, den Guglielmo in »Così fan tutte« (den er auch bei den Heidelberger Schlossfestspielen vortrug), den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«, den Petrucchio in dem Musical »Kiss me, Kate!«, den Dandini in Rossinis »La Cenerentola« (1996) und den Beckmann in der Uraufführung der zeitgenössischen Oper »Draußen vor der Tür« von Franz Xaver Thoma (30.1.1994). 1998-2016 gehörte er zum Ensemble der Oper von Frankfurt a.M.

Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und München (1994 Sekretär in »Der junge Lord« von H.W. Henze), bei den Festspielen von Mörbisch (1995 Jan in Millöckers »Der Bettelstudent«), am Opernhaus von Leipzig (1995 Eisenstein in der »Fledermaus«) und beim Festival von Spoleto. 1997 sang er am Staatstheater Hannover die Titelrolle in »Billy Budd« von Benjamin Britten, 1998 am Opernhaus von Frankfurt a.M. den Lescaut in »Boulevard Solitude« von H.W. Henze, an der Wiener Volksoper den John Sorel in G.C. Menottis »Der Konsul«. 1991 sang er am Opernhaus von Dortmund den Pantalone in Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen«. 1999 trat er am Staatstheater Braunschweig als Eisenstein auf, 2000 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Guglielmo. Neujahr 2001 sang er in einer halbszenischen Aufführung von Lehárs »Die lustige Witwe« durch das Gewandhausorchester Leipzig den Danilo, dann am Stadttheater von Koblenz den Don Giovanni, an der Staatsoper München den Guglielmo. An der Oper von San Francisco gastierte er 2002 als Frère Léon in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Saint Francois d‘Assise« von O. Messiaen, 2003 als Papageno, 2004 als Gretchens Bruder in »Doktor Faust« von Busoni und als Schaunard in »La Bohème«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 2009 den Valens in »Theodora« von Händel, am 27.7.2010 den N in der Uraufführung der Oper »Dionysos« von W. Rihm und 2020 den Don Alfonso in »Così fan tutte«. 2010 debütierte er als Alberich im »Rheingold« an der Mailänder Scala, an der er dann 2012 auch den Alberich im »Siegfried« und 2013 in der »Götterdämmerung« sowie 2014 den Griaznoj in der »Zarenbraut« von Rimski-Korsakow gesungen hat. 2011 gastierte er als Beckmesser beim Glyndebourne Festival. 2014 debütierte er als Beckmesser an der Metropolitan Oper New York, an der er danach auch den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss gesungen hat. 2015 musste er seine Karriere unterbrechen, weil bei ihm eine aggressiv fortschreitende Form der Knochenmarkkrankheit MDS diagnostiziert, weshalb er sich einer Stammzellentransplantation unterziehen musste. In der Saison 2016/17 debütierte er als Don Alfonso am Royal Opera House Covent Garden in London, wo er danach auch als Beckmesser und als Alberich auftrat. An der Grand Opéra Paris gastierte er 2017 als Titelheld in »Wozzeck« von A. Berg und 2020 als Gunther in einer konzertanten Aufführung der »Götterdämmerung«, 2019 an der Grand Opéra Paris als Ibn Hakia in »Jolanthe« von Tschaikowsky. 2017-21 sang er bei den Bayreuther Festspielen den Beckmesser. Ausgedehnte Tätigkeit im Konzertsaal auf den Gebieten des Oratorien- wie des Liedgesangs (Auftritte beim Schleswig-Holstein Festival, in Paris, Frankfurt a.M. und in weiteren Musikzentren).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.johannesmartinkraenzle.de/

 

18.8. Tan DUN wird 65

Er wurde im Dorf Simaonae, Changsha in der Provinz Hunan geboren. Während der Kulturrevolution in China musste er ab 1974 als Reisbauer arbeiten. Um den beengten Verhältnissen zu entfliehen, schloss er sich als Violinist und Arrangeur einer Peking-Oper-Gruppe an. In Peking studierte er 1978-83 Komposition bei Li Yinghai und Zhao Xingdao am Zentralen Konservatorium. Er erhielt die Möglichkeit, an Seminaren bei bekannten Komponisten wie Hans Werner Henze, Chou Wen-chung, Yun I-sang, Alexander Goehr, George Crumb und Toru Takemitsu teilzunehmen. In den 80er Jahren zog er nach New York, studierte bei Chou Wen-chung, George Edwards und Mario Davidovsky und promovierte (Ph.D.) an der Columbia University. Die amerikanische Metropole eröffnete ihm Kontakte zu Experimentalmusikern wie Philip Glass, John Cage, Meredith Monk und Steve Reich. 2010 war er Kulturbotschafter für die EXPO in Shanghai. Als Dirigent leitete er u.a. Concertgebouw-Orchester, London Symphony Orchestra, Berliner Philharmoniker, New Yorker Philharmoniker, Philadelphia Orchestra, Orchestre National de France, BBC Symphony Orchestra, Münchner Philharmoniker, Filarmonica della Scala und Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia. In seinen Kompositionen verknüpft er klassische und moderne Musikelemente und verbindet asiatische mit europäischen Musikrichtungen.

Neben Orchestermusik komponiert er Opern und Filmmusik. 1992-96 entstand seine erste Oper Marco Polo, die von der Kritik hoch gelobt wurde, 1998 gefolgt von der Oper Peony Pavilion (uraufgeführt unter der Regie von Peter Sellars). 2006 hatte die Oper The First Emperor unter James Levine mit Plácido Domingo in der Titelrolle ihre Uraufführung an der New Yorker Metropolitan Opera. Im Jahr 2000 fand in Stuttgart die Uraufführung der Water Passion nach dem Matthäus-Evangelium statt; Auftraggeber war die Internationale Bachakademie, die zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach den Auftrag für neue Kompositionen der vier Evangelien jeweils an einen namhaften modernen Komponisten vergab. Für ein breiteres Publikum wurde Tan Dun im Jahre 2000 durch seine Oscar-prämierte Filmmusik für Tiger and Dragon bekannt. Das Klavierkonzert HEAR & NOW wurde von der New Yorker Philharmonie in Auftrag gegeben und im April 2008 mit dem Pianisten Lang Lang unter Leitung von Leonard Slatkin uraufgeführt. Im gleichen Jahr wurde er von Google beauftragt, eine Internet Symphony No. 1 für das YouTube Symphony Orchestra zu komponieren. Im Sommer 2009 übernahm Tan Dun beim Musik-Festival Grafenegg die Rolle als Composer in Residence. In diesem Rahmen hielt er einen Kompositionsworkshop, in dem Kompositionen für Film und Multimedia im Vordergrund standen. Am 6. September 2009 brachte er zusammen mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und einer Reihe renommierter Schlagwerk-Solisten sein Earth Concerto for ceramic instruments and orchestra to commemorate the 150th anniversary of Gustav Mahler’s birth, ein Auftragswerk des Musik-Festivals Grafenegg, zur Uraufführung.

In der Spielzeit 2012/13 war er Composer in Residence beim MDR Sinfonieorchester.

 

18.8. Joy DAVIDSON wird 85

Eigentlicher Name Joy Elaine Ferguson. Sie erhielt ihre Ausbildung durch Howard S. Swan in Los Angeles, an der Florida State University bei Elena Nikolaidi und in Miami bei Irma McDaniels und Daniel Harris. Bühnendebüt 1965 an der Oper von Miami als Angelina in Rossinis »La Cenerentola«. 1968 gewann sie einen internationalen Gesangconcours in Sofia. In ihrer amerikanischen Heimat sang sie an den Opern von Dallas, Houston (Texas), Miami, New Orleans, San Francisco (1969 die Sekretärin in Menottis »The Consul« und 1970 die Carmen) und seit 1969 an der New York City Opera (Debüt als Kontschakowna in Borodins »Fürst Igor«), an der sie bis 1981 häufig auftrat, u.a. auch als Carmen. 1969 wirkte sie an der Oper von Santa Fé in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Die Teufel von Loudon« von Penderecki mit, wobei diese Aufführung privat auf Schallplatten aufgenommen wurde. Gastspiele brachten der Künstlerin an den Staatsopern von Wien (1974 als Carmen und als Preziosilla in »La forza del destino«), München und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an der Welsh Opera Cardiff, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Nationaloper Sofia, in Amsterdam, Lyon und Turin, vor allem aber an der Mailänder Scala (1971 Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, 1979 Peccato in der europäischen Erstaufführung von Pendereckis »Paradise Lost«) und bei den Festspielen von Florenz und Spoleto (1972 Sekretärin in Menottis »The Consul«), bedeutende Erfolge. 1984 trat sie am State Theatre New York als Türkenbaba in Strawinskys »The Rake’s Progress« auf. Sie sang auf der Opernbühne neben den klassischen Partien ihres Stimmfachs wie der Charlotte in Massenets »Werther«, der Eboli in »Don Carlos« und dem Orpheus von Gluck auch die schwierigen Rollen für Koloratur-Alt und zahlreiche Aufgaben in modernen Werken. Auch als Konzertsängerin bekannt geworden.

 

19.8. Gerard SCHWARZ wird 75

 Er studierte an der High School of Performing Arts und an der Juilliard School of Musik in New York Trompete und Musik. Nach seiner Studienzeit begann er seine Musikkarriere als Trompeter beim New York Philharmonic Orchestra unter dem Dirigenten Pierre Boulez und avancierte schnell zum Stimmführer der Bläser des Orchesters, dessen Position er bis 1973 bekleidete. Parallel dazu begann er sich aber auch schon ab 1966 als Dirigent weiter zu bilden und gewann 1971 einen Preis der Young Concert Artists International Auditions.  Nach seiner Zeit als erster Trompeter beim New York Philharmonic Orchestra führte ihn sein Weg an verschiedene Orchester, die er gleichzeitig als Musikdirektor führte, so das Los Angeles Kammer Orchester (Los Angeles Chamber Orchestra) 1978-86 und das jährlich stattfindende Mostly Mozart Festival am Lincoln Center in New York, welches er 1982-2001 leitete. Nach der Jahrtausendwende führte ihn sein Weg auch nach Großbritannien als Musikdirektor an das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra (RLPO), dem er 2001-06 vorstand. In derselben Zeit widmete er seine Zeit als musikalischer Berater auch der Orchard Hall in Verbindung mit dem Philharmonieorchester Tokio. Eine herausragende Bedeutung erhielt seine Tätigkeit beim Seattle Symphony Orchestra 1985-2011. Unter seiner Leitung erhöhte sich die künstlerische Qualität des Orchesters. Die Folge davon war, dass sich die Zahl der Abonnenten von 5.000 in 1983 auf 35.000 bis 2006 steigerte. Seiner Initiative ist auch der Bau einer neuen Spielstätte, der Benaroya Hall mit 2.500 Sitzplätzen zu verdanken, die das Orchester 1998 beziehen konnte. Andererseits war seine Tätigkeit auch von immer größeren Kontroversen mit einigen Orchestermitgliedern durch seine gebieterische Art das Orchester zu leiten gekennzeichnet. 2007 wurde er zum Musikdirektor des Eastern Music Festival in North Carolina bestellt, an dem er schon seit 2005 als erster Dirigent gewirkt hatte. Nachdem er die Leitung des Festivals übernommen hatte, steigerten sich die Besucherzahlen zu neuen Rekordhöhen und er weitete das Studien- und Programmangebot weiter aus. So sorgte er dafür, dass ein ständiger Komponist für das Festival angestellt wurde und die Konzertserie auf drei weitere Konzerte erhöht wurde. Zudem vertiefte er die Zusammenarbeit mit dem Appalachian Summer Festival als künstlerischer Berater des Musikprogramms. Schwarz ist bekannt dafür ganz besonders die Werke lebender und verstorbener US-amerikanischer Komponisten in seinem Repertoire zu pflegen. Mehr als 100 Aufnahmen auf Tonträger mit dem Seattle Symphony Orchestra auf denen er amerikanische Komponisten wie zum Beispiel Walter Piston, Howard Hanson, William Schuman, Alan Hovhaness und David Diamond vertonte, geben ein Zeugnis davon ab. Weltweit bespielte er mit anderen Orchestern wie zum Beispiel der Ceska filharmonie, dem Philadelphia Orchestra, dem Tokyo Philharmonic Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Orchestre National de France CDs. Aber dazu sind auch noch alle Sinfonien Mahlers und Richard Strauss‘. sowie Sinfonische Dichtungen mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra zu zählen. 2003 vertonte er zwei Konzerte von Philip Glass. das Cello Konzert mit Julian Lloyd Webber und das Konzert für zwei Pauken, ebenfalls von Philip Glass mit Evelyn Glennie und Jonathan Haas mit dem RLPO. Als Solist (Trompete) bespielte er Werke von Franz Joseph Haydn und Johann Nepomuk Hummel auf Tonträger. 1989 erhielt er den von der Columbia University verliehenen Ditson Conductors Award für seine Verdienste um die amerikanische klassische Musik. Zu seinen zahlreichen Ehrungen zählt die Wahl zum Dirigenten amerikanischer Musicals des Jahres 1994 als erstem Amerikaner, der diesen Preis gewonnen hat. 14 Grammy Nominierungen und 5 Emmy Nominierungen, wovon er für seine Interpretation von Mozarts Requiem Live from Lincoln Center mit dem Seattle Symphony Orchestra 4 gewann. 2010 wurde er von der Stadt Seattle wegen seiner hervorragenden Verdienste für die Stadt geehrt. 2011 benannte man den Platz vor der Benaroya Hall, der Spielstätte des Seattle Symphony Orchestra in „Gerard Schwarz Place“. Ein Ölgemälde von Schwarz, gemalt von Michele Rushworth wurde im Foyer der Benaroya Hall 2011 feierlich enthüllt.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gerardschwarz.com/

 

19.8. Allan MONK wird 80

 Nachdem er anfänglich als Angestellter in einem Geschäftsunternehmen gearbeitet hatte, studierte er bei Elgar Higgin in Calgary (Kanada), dann bei Boris Goldovsky in New York. Sein Bühnendebüt fand 1967 bei der Western Opera Company in San Francisco als Bob in »The Old Maid and the Thief« von Menotti statt. 1968-1990 sang er an der Oper von San Francisco den Christopher Columbus II in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »Christopher Columbus« von D. Milhaud, den Masetto in »Don Giovanni«, den Fiorello im »Barbier von Sevilla«, den König Priamus in »Les Troyens« von Berlioz, den 2. Handwerksburschen wie den Titelhelden in »Wozzeck« von A. Berg, den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den 2. Priester wie den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Schaunard in »La Bohème«, den Belcore in »L’Elisir d‘amore«, den Hirten in »Pelléas et Mélisande«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Capulet in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Escamillo in »Carmen«, den 1. Soldaten in »Salome« von R. Strauss, den Angelotti in »Tosca«, den Melot in »Tristan und Isolde«, den Polizeikommissar im »Rosenkavalier«, den Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den kaiserlichen Kommissar wie den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Lescaut in »Manon« von Massenet, den Silvano in Verdis »Un ballo in maschera«, den Publio in Mozarts »La clemenza di Tito«, den Monterone in »Rigoletto«, den Donner im »Rheingold«, den Hohepriester Brahmas in Meyerbeers »Afrikanerin«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Lehrer in der amerikanischen Erstaufführung von G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, den Tomsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, den Zurga in »Les Pêcheurs de perles« von Bizet, den Donald in B. Brittens »Billy Budd«, den Heerrufer in »Lohengrin« und den Albert in »Werther« von Massenet,

Es folgten Auftritte an den großen Operntheatern in Nordamerika. Regelmäßig war er an den Opern von Toronto und Ottawa zu hören; weiter gastierte er an den Opernhäusern in Honolulu und Portland. Er sang 1973 in Toronto in der Uraufführung der Oper »Heloise and Abelard« von Wilson die Partie des Abelard. Bekannt auch als Konzertbassist. Seit 1976 Mitglied der Metropolitan Oper New York, an der er als Schaunard in »La Bohème« debütierte, und wo er in elf Spielzeiten bis 1986 in insgesamt 272 Vorstellungen eine Vielzahl von kleineren und größeren Partien sang. Darunter befanden sich Rollen wie der Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Heerrufer, der Angelotti, der Sprecher in der »Zauberflöte«, der Roucher in »Andrea Chénier« von Giordano, der Sharpless, der Monterone, der Silvio im »Bajazzo«, der Schtschelkalow in »Boris Godunow«, der Masetto, der Vater in »Hänsel und Gretel«, der Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Malatesta in »Don Pasquale«, der Wolfram in »Tannhäuser«, der Titelheld in »Wozzeck« von A. Berg, der Haly und der Taddeo in »L’Italiana in Algeri« von Rossini, der Theatermanager in »Les mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc, der Posa in Verdis »Don Carlos«, der Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz, der Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, der Schaklowity in »Chowanschtschina« von Mussorgsky und der Ford in »Falstaff« von Verdi. 1989 sehr erfolgreiches Gastspiel in Toronto als Macbeth von Verdi (mit Sylvia Sass als Partnerin) und als Carlos in »La forza del destino«, 1988 in Montreal als Don Giovanni. 1989 sang er in Vancouver den Nick Shadow in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, in Toronto den Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano und den Don Pizarro in »Fidelio«, 1992 bei der Long Beach Opera die Titelpartie in Verdis »Simon Boccanegra«, 1996 am Opernhaus von Hamilton (Kanada) den Renato in Verdis »Maskenball«.

Schallplatten: RCA (kleine Partie in »Andrea Chénier« von Giordano), WEA (ähnliche Partie in »La Traviata«).

 

21.8. Ezio PIROVANO wird 60

Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch: https://www.concertodautunno.it/cur/pirovanoe.html

 

21.8. Nicole MENUT wird 85

 Sie erhielt ihre Ausbildung am Conservatoire de Paris, vor allem bei Jean Giraudeau, und debütierte 1962 als Sopransolistin in einer Aufführung von Molières »Le Bourgeois Gentilhomme« an der Comédie-Française. Sie trat dann in kleineren Rollen an verschiedenen Theatern in Paris auf, bis sie 1965 an die dortige Opéra-Comique engagiert wurde. Hier sang sie Partien wie die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, die Mimi in »La Bohème« und die Eurydice in »Orphée et Eurydice« von Gluck. Seit 1965 war sie auch an der Pariser Grand Opéra, zumeist in kleineren Rollen, anzutreffen. 1971 verließ sie die Opéra-Comique, um ihre Karriere an den größeren französischen Provinzbühnen fortzusetzen, so u.a. in Nizza (1971), in Toulouse (1973), an der Opéra du Rhin Straßburg (1974) und in Tours (1975). Häufig erschien sie dabei als Mélisande, eine Partie, die sie auch 1967 und 1968 bei den Festspielen von Aix-en-Provence sowie 1967 an der Wiener Staatsoper und am Opernhaus von Gent gestaltete. Seit Ende der siebziger Jahre war sie vor allem als Konzertsängerin tätig und war oft in Radiosendungen zu hören.

Schallplatten: RCA (»The Medium« von G.C. Menotti).

 

22.8. Phyllis CANNAN wird 75

 Sie wurde an der Royal Scottish Academy of Music und im London Opera Centre ausgebildet und trat zunächst als Mezzosopranistin auf (u.a. 1974 bei der Opera for All in »Rigoletto«). Bei der Scottish Opera Glasgow sang sie bereits 1971-72 die Siegrune in der »Walküre« und 1972-73 die Alisa in »Lucia di Lammermoor«; nach längerer Pause gastierte sie hier wieder 1986 als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw«, 1998 als Mutter in »Hänsel und Gretel«, 1999-2000 als Marcellina in »Le nozze di Figaro« sowie 1999 und 2002 als Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«. Sie sang u.a. beim Camden Festival, bei der Glyndebourne Touring Opera (1976 die Clairon in »Capriccio« von R. Strauss, 1977 die Förstersfrau in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1986 die Lady Billows in B. Brittens »Albert Herring« und am 24.10.1994 die Inanna in der Uraufführung der Oper »The Second Mrs. Kong« von H. Birtwistle), beim Glyndebourne Festival (1977 die Wirtin in Janáceks »Das schlaue Füchslein« und 1995 die Inanna) und 1980-83 eine Vielzahl von Partien an der Covent Garden Oper London. Man hörte sie dort als Federica in Verdis »Luisa Miller«, als Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, als Teresa in »La Sonnambula« von Bellini, als Wellgunde im Nibelungenring, als Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Lola in »Cavalleria rusticana«. 1979 trat sie an der English National Opera als Mercedes in »Carmen« auf. 1983 wechselte sie dann ins Sopranfach und sang als erste Sopranpartie beim Buxton Festival die Titelrolle in »Griselda« von Vivaldi. In den folgenden Jahren sang sie u.a. in der Londoner Queen Elizabeth Hall die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung der Oper »Alceste« von Gluck und bei der Welsh Opera Cardiff die Küsterin in Janáceks »Jenufa« sowie die Katerina in »Greek Passion« von B. Martinù (1984). Eine große Karriere hatte sie bei der English National Opera London, wo sie als Tosca (1985), als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Rusalka in der gleichnamigen Märchenoper von A. Dvorák und in der englischen Erstaufführung der Oper »Lear« von Aribert Reimann (als Goneril) auftrat. An der Covent Garden Oper London gastierte sie als Marianne Leitmetzerin und in der Oper »King Priam« von M. Tippett, bei der North Opera Leeds 1984 als Santuzza. 1985 hörte man sie im Theater des Herodes Atticus in Athen als Hecuba in »King Priam« von M. Tippett und als Kammerfrau in Verdis »Macbeth«. 1987 sang sie beim Hongkong Festival die Senta in »Der fliegende Holländer«. 1990 Auftritte bei den Festspielen von Edinburgh (Katerina in »Greek Passion« von B. Martinù) und Schwetzingen (Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von B. Britten). In der zuletzt genannten Rolle hörte man sie auch an der Oper von Köln, 1992 in Venedig in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Neben dieser Bühnenkarriere kam eine ebenso erfolgreiche Karriere im Konzertsaal zustande, wo man sie vor allem als Oratorien-Solistin in den englischen Musikzentren wie im Ausland (»War Requiem« von Benjamin Britten in Belgien) hörte.

Schallplatten: Collins (»The Turn of the Screw« von B. Britten), Philips (»Il Trovatore« von Verdi).

 

22.8. Giovanna SANTELLI wird 85

 Sie absolvierte ihr Gesangstudium am Conservatorio Luigi Cherubini und bei Maestro Cremosini in Florenz. 1961 debütierte sie am Teatro Nuovo Mailand als Zerline in »Fra Diavolo« von Auber. Sie hatte als lyrische Koloratursopranistin eine bedeutende Karriere an den großen italienischen Bühnen, darunter an den Opernhäusern von Turin, Palermo und Florenz wie auch beim Maggio Musicale Fiorentino. An der Mailänder Scala debütierte sie 1972 als Frasquita in »Carmen« und sang dann hier 1972 und 1975 den Pagen Oscar in Verdis »Maskenball«, 1974 wieder die Frasquita, 1975 die Gismonda in Cimarosas  »Il marito disperato« und 1983 die Schwester Genoveva in Puccinis »Suor Angelica«. Weiter zu Gast an der Niederländischen Oper Amsterdam, am Teatro San Carlos Lissabon, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Nationaloper Helsinki, in Toulouse, Köln, Wiesbaden, Hamburg, Frankfurt a.M. und Essen. Ihr Repertoire enthielt die klassischen Aufgaben für Koloratursopran aus der italienischen Opernliteratur wie die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Amina in »La Sonnambula«, die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Gilda in »Rigoletto«, die Violetta in »La Traviata«, die Nannetta in »Falstaff«, die Norina in »Don Pasquale«, die Adina in »L‘Elisir d’amore«, die Suzel in »L‘Amico Fritz« von Mascagni, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi« und die Titelfigur in »Francesca da Rimini« von Zandonai. In einer italienischen Fernsehaufführung von Puccinis »La Bohème« wirkte sie als Musetta mit.

Schallplatten: RAI

 

23.8. Andreas STOEHR wird 60

 In Wien geboren, zählt Andreas Stoehr mittlerweile zu den musikalisch vielseitigsten Vertretern jener Generation, die fundiertes Kapellmeisterhandwerk mit den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis zu verbinden weiß. Die musikalischen Schwerpunkte liegen gleichermaßen auf dem Gebiet des Barock, der Klassik und der klassischen Moderne. Darüber hinaus besitzt Andreas Stoehr eine starke Affinität für Werke abseits gängiger Rezeption (Schubert, Gluck, Meyerbeer). In den vergangenen Jahren war Stoehr in Skandinavien und in der Schweiz regelmäßiger Gast (Königliche Oper Stockholm mit Händels Serse, mit Mozarts Lucio Silla und Die Zauberflöte an der Königlichen Oper Kopenhagen, Cavallis La Calisto am Grand Théâtre de Genève). Im Sommer 2012 stand Andreas Stoehr im Rahmen der styriarte am Pult des Orchesters recreation und kehrte im September 2012 zum dritten Mal an die Königliche Oper in Stockholm zurück. Die Västeras Sinfonietta spielte unter seiner Stabführung im September 2014 Beethoven (Violinkonzert, Siebente) und The Apotheosis of the Dance des schwedischen Zeitgenossen Mats Larsson Gothe (*1965). Im Zentrum seines künstlerischen Interesses stehen neben der Liebe zur Barockmusik zweifellos die Werke Mozarts, Verdis und – gleichsam als Gegenpol – Opern des 20. Jahrhunderts. Das Repertoire der Klassischen Moderne erweiterte Andreas Stoehr 2007 mit einer neuen Einstudierung von Debussys Pelléas et Mélisande an der Deutschen Oper am Rhein. Seine musikalische Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien u. a. bei David Lutz (Repetition und Liedbegleitung), Reinhard Schwarz und Gennadij Roshdestwenskij (Dirigieren) ergänzte Stoehr durch Studien der Musikwissenschaft an der Universität Wien. Noch während des Studiums debütierte Andreas Stoehr an der Wiener Kammeroper mit Giovanni Paisiellos Il Barbiere di Siviglia. Ab 1985 folgte ein Engagement am Opernhaus Graz. Er war Gastdirigent an der Staatsoper Prag und Musikdirektor der Opéra Comique Paris, hatte ein langjähriges Engagement an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf (u. a. leitete er dort die Monteverdi-Trilogie) und war Erster Dirigent des Theaters in St. Gallen. Eine intensive Gastiertätigkeit (Wiener Symphoniker, Orchestre National de Lille, Orchestre National d‘Ile de France, Orchestre Philharmonique de Liège, Rotterdam Philharmonic Orchestra, und in jüngster Zeit die Duisburger Philharmoniker, das WDR-Rundfunkorchester, das Stavanger Symphony Orchestra und recreation Graz) ergänzt diese Eckdaten. Mit großer Leidenschaft widmet sich der Dirigent der Entdeckung und Wiederaufführung von Opernpartituren, die seit ihrer Entstehungszeit nicht mehr erklungen sind bzw. als verschollen gelten. So hob er bei der styriarte 1997 Schuberts letzte Oper Der Graf von Gleichen in der rekonstruierten Fassung Richard Dünsers aus der Taufe und spielte 2007 erstmals die Prager Fassung von Christoph Willibald Glucks Ezio auf CD ein. Auch Grenzüberschreitungen liegen Stoehr am Herzen: So entstand unter seiner Mitwirkung in Kooperation zwischen der Deutschen Oper am Rhein und dem Düsseldorfer Schauspielhaus 2006 das Projekt Herz und Mund und Tat und Leben – ein Kammerspiel, das in der Regie von Amélie Niermayer die Musik und den Text der geistlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs in einen theatralischen Kontext setzte. Seit 2013 bekleidet Andreas Stoehr eine Professur an der Konservatorium Wien Privatuniversität und gibt als Leiter der Dirigierklasse seine Erfahrungen an die jüngere Generation weiter.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.andreas-stoehr.com/

 

24.8. Friederike WULFF-APELT wird 85

 Sie war Schülerin von Winkler in Dresden und von Witte in Berlin. 1961 begann sie ihre Bühnenkarriere in Dresden mit der Partie der Suky in »The Beggar’s Opera«. Bis 1964 blieb sie in Dresden und war dann 1964-66 am Theater von Potsdam engagiert. 1966 folgte sie einem Ruf an die Berliner Komische Oper, an der sie in einer Vielzahl von Rollen aus allen Bereichen der Opernliteratur auftrat. Gastspiele und Konzertauftritte in Deutschland wie im Ausland rundeten die weitere Karriere der Sängerin ab.

Schallplatten: Eterna.

 

25.8. Jürgen ROSE wird 85

Er absolvierte zunächst 1957-59 ein Volontariat am Landestheater (heute Staatstheater) Darmstadt bei Gustav Rudolf Sellner und Franz Merz, bevor er 1959 ein Studium an der Berliner Hochschule für Bildende Kunst (HBK, heute Universität der Künste Berlin, UDK) begann und ebenfalls in Berlin die renommierte private Schauspielschule von Marlise Ludwig besuchte. In der Spielzeit 1959/60 erhielt er sein erstes Engagement als Bühnenbildner und Schauspieler bei den Städtischen Bühnen Ulm. Am Stuttgarter Schauspielhaus traf er 1961 den Balletttänzer und Ballettchoreografen John Cranko, mit dem er bis zu dessen Tod 1973 vielfach gemeinsam arbeitete (er entwarf v.a. an der Bayerischen Staatsoper in München die Bühnenbilder und Kostümierungen für Crankos und ab 1972 John Neumeiers Ballettinszenierungen). 1961-64 war Rose bei den Münchner Kammerspielen angestellt. Seit 1965 ist er als freiberuflicher Bühnen- und Kostümbildner tätig, wobei er ab 1970 Opernausstattungen schuf. Er wirkte bisher unter anderem in München (Kammerspiele bis 2001, Residenztheater, Bayerische Staatsoper), Berlin (Staatliche Schauspielbühnen), Stuttgart (Staatstheater), Hamburg (Staatsoper, Deutsche Schauspielhaus), Dresden (Semperoper), an der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala, am Royal Opera House in London, der Pariser Oper und der Metropolitan Opera in New York, sowie bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen. 1996 gab er in Bonn sein Debüt als Opernregisseur. 1973-2000 hatte Rose eine ordentliche Professur für die Bühnenbild-Klasse an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart inne. Seine bekannteste Schülerin ist die Bühnenbildnerin und Malerin rosalie. Seit 1975 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste (bis 1993 des Westberliner Teils, seither von Gesamtberlin), Sektion Darstellende Kunst. Er lebt heute in München.

 

26.8. Margaret THOMPSON wird 60

 Ihre Großmutter und deren Schwester traten in den dreißiger Jahren wöchentlich als Sängerinnen unter dem Namen »The Massey Sisters« beim Rundfunksender Salisbury (Maryland) auf; auch ihr Vater war als Leih-Tenor und als Statist an den Opernhäusern von San Francisco und Baltimore tätig gewesen. Sie erhielt ihre Ausbildung am New England Conservatory in Boston und an der University of Delaware in Newark. Sie gewann in den USA mehrere Gesangwettbewerbe, darunter 1988 den Wettbewerb der National Opera Association und 1989 den Media Arts Award. Sie trat in ihrer amerikanischen Heimat bereits in Partien wie der Mercedes in »Carmen« und dem Orlofsky in der »Fledermaus« auf. 1990 kam sie zur weiteren Ausbildung nach Europa und studierte am Salzburger Mozarteum u.a. bei Grace Bumbry und bei Paul von Schilhawsky; 1990 gewann sie den Gesangwettbewerb des Mozarteums, 1995 den Sylvia Geszty-Wettbewerb in Luxemburg. Sie kam zu einer erfolgreichen Karriere an Opernhäusern in Deutschland, vor allem an den Stadttheatern von Koblenz und Pforzheim (dessen reguläres Mitglied sie 1991-95 war). Sie gastierte am Staatstheater von Karlsruhe und am Theater von Meiningen (Thüringen) und wurde 1995 an das Theater von Bielefeld verpflichtet. Hier nahm sie an den deutschen Erstaufführungen der Opern »Der blonde Eckbert« von Judith Weir und »Esmée« von Theo Loevendie teil. Sie sang 1997 in Bielefeld in der Premiere der Oper »Esmée« von Theo Loevendie die Titelrolle, 1998 die Anna in »Die Bürgschaft« von K. Weill und die Laura in »Die drei Pintos« von Weber/G. Mahler. Am 18.2.2001 sang sie am Stadttheater von Krefeld in der Uraufführung der Oper »Der Idiot« von Thomas Blomenkamp die Nastassja. Aus ihrem reichhaltigen Repertoire für die Bühne sind die Rosina im »Barbier von Sevilla«, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Charlotte in Massenets »Werther«, die Königin der Erdgeister in »Hans Heiling« von Marschner, der Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, die Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Hexe in »Hänsel und Gretel« wie in »Rusalka« von Dvorák, die Margaretha in »Genoveva« von R. Schumann (Bielefeld 1995) und die Larina in »Eugen Onegin« hervorzuheben. Auch im Konzertsaal trat sie in einem umfassenden Repertoire auf, das Werke von J.S. Bach, Händel, J. Haydn, Mozart, Felix Mendelssohn, Verdi, Gustav Mahler, Z. Kodaly und K. Penderecki enthielt. Nicht zuletzt widmete sie sich dem Liedgesang, gab u.a. Liederabende in Salzburg und sang 1996 in russischen Musikzentren die Rückert-Lieder von G. Mahler.

Schallplatten: EMI (»Die Bürgschaft« von K. Weill), DGG (Titelrolle in »Esmée« von Th. Loevendie).

 

26.8. Chantal DUBARRY wird 65

 Ihre musikalische Begabung zeigte sich früh. Bereits mit 13 Jahren kam sie an das Conservatoire Rachmaninoff in Paris, wo sie in der Klasse von Umberto Valdarnini studierte, mit 16 in die École normale de Musique und mit 17 an das Conservatoire National de Paris. Zu ihren Lehrern zählten u.a. Jean Giraudeau, Jean-Christophe Benoit, Naida Gedda-Nova, Edith Leger und Claude Lavoix. 1975 begann sie ihre Bühnenkarriere am Théâtre de Tourcoing als Dulcinée in Massenets »Don Quichotte«. Es folgten Auftritte an den Theatern von Caen (Carmen, Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin«) und Avignon (Priesterin in »Aida«), im Französischen Fernsehen (»La Périchole« von Offenbach) und in Tourcoing in der Oper »Les Canuts« von Kosma. 1983 debütierte sie an der Opéra du Rhin Straßburg als eine der Walküren in der »Walküre« und kam seither an diesem Haus zu einer bedeutenden Karriere. Sie sang dort eine Vielzahl von Partien, darunter die Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Fiamina in »Grisélidis« von Massenet, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns (1989), die Carmen, die Sekretärin in Menottis »The Consul«, die Adalgisa in Bellinis »Norma«, die Mignon in der Oper gleichen Namens von A. Thomas und die Marina in »Boris Godunow« (1990). In Nîmes und in Besançon gastierte sie 1990 als Fenena in Verdis »Nabucco«, in Calais bereits 1985 als Charlotte in »Werther« von Massenet, 1990 in der gleichen Partie an der Wiener Staatsoper, 1991 am Teatro Verdi Triest. Beim Festival von Carcassonne hörte man sie als Dalila, in Lüttich wie in Straßburg in der zeitgenössischen Oper »HH Ulysse« von Prodromidès und 1992 als Marfa in Mussorgskys »Chowanschtschina«, in Lima als Carmen. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.

 

26.8. Philippe DUMINY wird 75

 Nach seinem Studium am Conservatoire National de Paris gewann er mehrere Preise bei Gesangwettbewerben, darunter den ersten Preis beim Concours International des Maîtres du Chant. 1973 wurde er als Solist an die Grand Opéra Paris verpflichtet, wo er als Antonio in »Le nozze di Figaro« debütierte. An diesem Haus sang er dann u.a. den Altgesellen in Janáceks »Jenufa«, den Altoum in Puccinis »Turandot«, den Silvano in Verdis »Un ballo in maschera«, den Mesner in »Tosca«, den Herzog von Albany in A. Reimanns »Lear«, den Mercutio in »Roméo et Juliette« von Gounod, den Biterolf in »Tannhäuser«, den Melot in »Tristan und Isolde«, den Schaunard in »La Bohème«, den Diener im Gasthof in Prokofjews »Der feurige Engel«, den Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Achillas in »Giulio Cesare« von Händel und den Kuligin in Janáceks »Katja Kabanowa«. Am 28.11.1983 wirkte er dort in der Uraufführung von O. Messiaens »Saint François d’Assise« als Frère Léon mit, am 20.5.1989 in der der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller als Dubratski. An der Opéra-Comique Paris sang er u.a. den Félicien in »Véronique« von Messager, den Pantalon in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, den Ajax 1 in Offenbachs »La belle Hélène«, den Dancairo in »Carmen«, den Tom in Henzes »Die englische Katze«, die Madame Madou in »Mesdames de la Halle« und den Petermann in »Monsieur Choufleuri« von J. Offenbach, den Tapioca in Chabriers »L‘Étoile«, den Papageno in der »Zauberflöte«, den Amantio di Nicolao wie den Marco in »Gianni Schicchi«. An der Opéra Bastille Paris trat er bis 1994 als Papageno, als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, als Figaro in Rossinis »Barbier von Sevilla«, als Dancaire und als Valentin in »Faust« von Gounod auf. Er trat als Gast an allen großen französischen Opernbühnen auf, u.a. in Limoges und Montpellier (als Papageno), in Tours (als Scapin in »Irato« von Méhul), in Rouen und Lille. Beim Festival von Vichy sang er den Valentin in »Faust« von Gounod; den Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut« und den Sancho Pansa in Massenets »Don Quichotte« brachte er in Tours, Rennes und Angers zum Vortrag. Am Theater von Limoges hörte man ihn als Figaro im »Barbier von Sevilla«, als Ottokar im »Freischütz« und als Grafen Luna im »Troubadour«, an der Oper von Monte Carlo als Petermann, am Opernhaus von Bordeaux als Martino in Rossinis »L’occasione fa il ladro«, in Nantes und Nancy als Melot, in Toulouse als Schaunard. 1991 sang er den Frère Léon in »Saint François d’Assise« von O. Messiaen bei einer Italien-Tournee und 1991-92 den Escamillo in »Carmen« bei den Festspielen von Bregenz. 1994 gastierte er an der Griechischen Nationaloper Athen als Valentin in »Faust« von Gounod, 1998 am Opernhaus von Zürich als Vizekönig in der Offenbach-Operette »La Périchole«. 2000 sang er als Gast am Theater von St. Gallen den Rigoletto und den Montfort in »Les Vêpres Siciliennes« von Verdi, im gleichen Jahr am Opernhaus von Zürich den Brander in »La damnation de Faust« von H. Berlioz. 2001 sprang er (in letzter Minute) in Schwerin als Montfort in einer konzertanten Aufführung von Verdis »Les Vêpres Siciliennes« ein.

Schallplatten: EMI (»La jolie Fille de Perth« von Bizet).

 

27.8. Gerard QUINN wird 60

 Er begann zunächst ein Flötenstudium am Napier College in Edinburgh. Dann ließ er seine Stimme am Royal Northern College in Manchester und im National Opera Studio in London ausbilden. Er setzte seine Studien bei Otto Edelmann in Wien und bei Iris Dell’Acqua fort. 1985 trat er beim Buxton Festival auf. 1986-88 sang er im Chor des Glyndebourne Festivals; 1987 sang er hier bereits einen der Diener in »Capriccio« von R. Strauss. 1986 und 1988 sang er auch im Chor der Glyndebourne Touring Opera, wobei ihm 1988 auch hier eine Solopartie (Marchese d’Obigny in »La Traviata«) übertragen wurde. Er debütierte 1989 an der Scottish Opera Glasgow als Donner im »Rheingold«, 1990 an der English National Opera London  als Pantaleone in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. An der Covent Garden Oper London, an der er erstmals 1989 eine kleine Rolle in Verdis »Don Carlos« übernommen hatte, sang er 1994 in der englischen Erstaufführung der Oper »Chérubin« von Massenet die Partie des Grafen. 1993 hörte man ihn bei der Welsh Opera Cardiff als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, bei der English Touring Opera 1994 als Marcello in »La Bohème«. Bei der European Chamber Opera trat er 1993 als Graf Luna im »Troubadour«, 1994 als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Rigoletto auf. 1998 sang er im neuen Festspielhaus von Baden-Baden den Rolla in »I Masnadieri« von Verdi. Beim Edinburgh Festival 1998 gastierte er mit dem Ensemble der Covent Garden Opera London als einer der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos« und ebenfalls als Rolla.  Zu seinen Bühnenpartien gehörten auch der Germont-père in »La Traviata«, der Falstaff wie der Ford in »Falstaff« vom gleichen Meister, der Don Giovanni, der Eugen Onegin, der Malatesta in »Don Pasquale«, der Escamillo in »Carmen«, der Zurga in »Les pêcheurs des perles« von Bizet, der Michele in Puccinis »Il Tabarro« und der Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«. Auch sein Konzertrepertoire war umfangreich und enthielt Solopartien in »Elias« von Mendelssohn, in »Ein deutsches Requiem«von J. Brahms, in »The Dream of Gerontius« von E. Elgar, in »A Child of our Time« von M. Tippett und in »A Sea Symphony« von Vaughan Williams sowie im War Requiem von B. Britten. Verheiratet mit der Sopranistin Heather Lorimer (* 1962), mit der zusammen er einen Belcanto-Duett-Concours in Antwerpen gewann. Seit 1998 lebt Gerard Quinn mit seiner Familie in Deutschland. Er war zunächst Ensemblemitglied am Theater Osnabrück und ist seit 2001 am Theater Lübeck fest engagiert. Gastverträge führten ihn an die Opernhäuser von Stuttgart, Hannover, Nürnberg, Wuppertal, und Kiel, wo er u.a. als Germont-père, Sharpless in »Madame Butterfly«, Giacomo in »Giovanna d‘Arco« von Verdi, Rigoletto, Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, Posa in »Don Carlos«, Jago in Verdis »Otello«, Amonasro in »Aida«, Graf Luna im »Troubadour«, Carlo in »Ernani«, Monforte in Verdis »I Vespri Siciliani«, Scarpia in »Tosca«, Eugen Onegin, Don Giovanni, Marcello in »La Bohème«, Michele in Puccinis »Il tabarro«, Gianni Schicchi, Figaro im »Barbier von Sevilla« und Kowaljof in »Die Nase« von Schostakowitsch auftrat. Seit 2008 hat Gerard Quinn einen Lehrauftrag für Gesang an der Musikhochschule Lübeck inne.

 

27.8. Bernhard HUNZIKER wird 65

 Er besuchte zunächst das Lehrerseminar in Bern, ließ dann jedoch seine Stimme durch Paul Lohmann in Wiesbaden und am Konservatorium von Zürich wie an der Musikhochschule München ausbilden, wobei er zugleich ein intensives allgemein musikalisches wie musikwissenschaftliches Studium betrieb. Zu seinen Lehrern gehörten auch Ernst Haefliger, Heather Harper, Irwin Gage, Peter Pears in Aldeburgh und Jakob Kobelt in Zürich. 1987-88 war er im Opernstudio des Opernhauses Zürich und trat dort in einigen Opernpartien auf. Bekannt wurde er jedoch durch sein Wirken als Konzertsänger. Im Konzertsaal trat er vor allem als Solist in Oratorien und in religiösen Vokalwerken hervor und beherrschte auf diesem Gebiet ein Repertoire, das von J.S. Bach und Händel über die Meister der Klassik und der Romantik bis zu modernen Kompositionen reichte. Dazu war er ein begabter Liedersänger, der auch in diesem Bereich ein umfassendes Repertoire sang. Er trat in Rundfunksendungen in der Schweiz, in Österreich, bei der RAI Turin und in Israel auf. Seine Konzerte trugen ihm in Zürich (wo er seit 1985 am Konservatorium lehrte), Basel, Bern, Luzern, bei den Internationalen Bach- Festwochen in Schaffhausen, in Wiesbaden, Frankfurt a.M., Stuttgart, Hamburg, Bonn und München, in Paris, Lyon, beim Aldeburgh Festival in England und beim Israel Festival (Jerusalem, Haifa, Tel Aviv) Erfolge ein. Bernhard Hunziker ist zudem Gründer und künstlerischer Leiter des Bach Collegium Zürich. Im Zürcher Vokal Quartett sang er 1996-2010 die Tenorstimme. Daneben leitete er viele Jahre die Zürcher Kammermusikreihe GeheimTipp am Mittag. In den Jahren 2000-08 war er Präsident des Schweizer Gesangslehrenden-Verbandes EVTA.ch. 2010 folgte er dem Ruf auf eine Professur an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, vermehrt gibt er auch Meisterkurse im In- und Ausland.

Schallplatten: FSM (Musikalische Exequien von Heinrich Schütz).

 

28.8. Gustav KUHN wird 75

Aufgewachsen in Salzburg, erhielt er schon bald Violin- und Klavierunterricht und studierte an den Musikhochschulen von Wien und Salzburg Dirigieren bei Gerhard Wimberger, Hans Swarowsky, Bruno Maderna und Herbert von Karajan. 1970 erhielt er an der Universität Mozarteum die Lilli-Lehmann-Medaille. Er promovierte aber an der Salzburger Universität gleichzeitig in den Fächern Philosophie, Psychologie und Psychopathologie. Im Alter von 24 Jahren gewann er den ersten Preis beim internationalen Dirigierwettbewerb des ORF. 1970-77 war er zunächst Chordirektor und Dirigent am Opernhaus in Istanbul, dann 1. Kapellmeister am Opernhaus Dortmund. In dieser Zeit gastierte er auch schon in Palermo, Neapel, Bologna. Gastdirigate in Rom, Florenz, Venedig, Zürich folgten. Später dirigierte er die Berliner Philharmoniker, die Dresdner Staatskapelle, das Israel Philharmonic, das London Philharmonic und das London Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, das Orchestra Filarmonica della Scala in Mailand, das Orchestre National de France in Paris, die Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom sowie das NHK Orchestra in Tokio und die Wiener Philharmoniker. 1974 gründete er in Salzburg das Institut für aleatorische Musik. 1977 debütierte er an der Wiener Staatsoper mit Elektra von Richard Strauss, an der er dann bis 1980 insgesamt 21 Vorstellungen der Opern Così fan tutte, Don Giovanni, Der fliegende Holländer, Le nozze di Figaro, Fidelio, Lucia di Lammermoor, Die Entführung aus dem Serail, Der Rosenkavalier und Parsifal leitete. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er 1978 mit einer Mozart-Matinee und leitete dort 1979 und 1981-82 weitere Konzerte (darunter auch das Buch mit sieben Siegeln von Franz Schmidt) sowie die Opern Le nozze di Figaro (1980), Un ballo in maschera (1989) und La clemenza di Tito (1992, 1994, 1997). 1978 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper. In der darauf folgenden Saison dirigierte er erstmals am Royal Opera House, Covent Garden in London und wurde 1979 Generalmusikdirektor in Bern. Bei den Festspielen von Glyndebourne dirigierte er 1980 und 1983 Die Entführung aus dem Serail, 1981 Ariadne auf Naxos, 1981 und 1984 Le nozze di Figaro, 1983 Intermezzo und 1984 Così fan tutte. Bald darauf erfolgten die Debüts in den Vereinigten Staaten (1981 mit Fidelio in Chicago), an der Opéra in Paris (Così fan tutte, 1982; danach dirigierte er hier auch 2004 Il Trovatore, 2005-06 wieder Così fan tutte, 2006 La clemenza di Tito, 2007 Tagebuch eines Verschollenen / Herzog Blaubarts Burg und 2008 Die Frau ohne Schatten), an der Mailänder Scala (Tannhäuser, 1984) und in der Arena von Verona (Un ballo in maschera, 1986). 1983-85 war Kuhn Generalmusikdirektor der Oper der Stadt Bonn. 1985 kam es zu einem Bruch mit seinem Lehrer Herbert von Karajan. Im selben Jahr ohrfeigte Kuhn den Generalintendanten der Bühnen der Stadt Bonn, Jean-Claude Riber,  was viel Aufsehen erregte und ihm in der lokalen Presse den Spitznamen „Watsch’n-Gustl“ einbrachte. 1986 gab Gustav Kuhn sein Debüt als Opernregisseur (Bühnenbild und Kostüme Peter Papst) mit Der fliegenden Holländer in Triest, die Konzeption der „hall-opera“ wurde 1993 von ihm für die Suntory Hall entwickelt. In der Folge wurde er zum Chefdirigenten des Teatro dell’Opera in Rom und später zum künstlerischen Leiter des Teatro di San Carlo in Neapel ernannt. 1990-94 hatte er die Leitung des Festivals in Macerata inne.

1987-2018 war Gustav Kuhn künstlerischer Leiter des internationalen Gesangswettbewerbes Neue Stimmen der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh. 1992 gründete er die Accademia di Montegral in Lucca. 1997 gründete Kuhn die Tiroler Festspiele Erl. Nach mehreren Jahren der Arbeit an Wagners Ring des Nibelungen gingen die Tiroler Festspiele Erl 2005 erstmals mit dieser Produktion auf Tournee (Santander) und produzierten den legendär gewordenen 24-Stunden-Ring. Im selben Jahr erklärte sich Hans Peter Haselsteiner bereit, die Präsidentschaft der Tiroler Festspiele Erl zu übernehmen. Sein Wirken ermöglicht den Bau des neuen Festspielhauses. Bis zum Sommer 2012 hat Gustav Kuhn die 10 großen Wagner-Opern in der eigenen Regie im Erler Passionsspielhaus dirigiert. Die Eröffnung des Festspielhauses fand am 26. Dezember desselben Jahres statt. Gustav Kuhn war von Januar 2003 bis Dezember 2012 künstlerischer Leiter des Haydn-Orchesters von Bozen und Trient. 2010 wurden von ihm auf Anregung von Landeshauptmann Durnwalder die Festspiele Südtirol (Toblach/Dobbiaco) ins Leben gerufen, die er bis 2012 auch leitete.

Seine Kompositionen umfassen Orchesterwerke, Messen und Solostücke, großen Erfolg hatte auch seine Instrumentation von Janačeks Tagebuch eines Verschollenen an der Opéra National de Paris (erschienen bei Edition Peters). Seit 2007 gastiert er wieder regelmäßig mit der Konzertreihe „Delirium“ in seiner Heimatstadt Salzburg. Von 1987 bis September 2018 war Gustav Kuhn künstlerischer Leiter des internationalen Gesangswettbewerbes Neue Stimmen der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh. 1987 gründete er im romagnolischen Städtchen Montegridolfo, nicht weit von Pesaro, wo er öfter beim Rossini-Festival dirigierte, eine Akademie für junge Sänger („Accademia di Montegridolfo“), die er 1992 in „Accademia di Montegral“ umbenannte. Der Sitz der Akademie ist seit dem Jahr 2000 das Convento dell’Angelo in Lucca (Toscana). Im Jahr 1997 rief Gustav Kuhn die Tiroler Festspiele Erl ins Leben, die 1998 mit der Aufführung von Rheingold  ihren Auftakt feierten. Seitdem wird alljährlich die Bühne des 1959 von Robert Schuller erbauten Passionsspielhauses bespielt. Dort inszenierte und dirigierte Gustav Kuhn in den Jahren 1998 bis 2006 den kompletten Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde, Parsifal und Elektra. Nach dem international beachteten 24-Stunden-Ring im Jahr 2005 präsentierte Kuhn zum Zehnjahresjubiläum der Tiroler Festspiele im Jahr 2007 einen siebentägigen Wagner-Marathon. 2009 wurden Fidelio und Die Meistersinger von Nürnberg in Szene gesetzt, 2010 folgten Der fliegende Holländer und Die Zauberflöte, 2011 Tannhäuser, 2012 Lohengrin. Ein neues Festspielhaus wurde als zweite Bühne für die Tiroler Festspiele 2010-12 errichtet. Mit Puccinis Tosca wurde im Sommer 2012 auch erstmals italienische Oper bei den Tiroler Festspielen Erl gespielt. 2012 zur Eröffnung des Festspielhauses spielte man Jacques Offenbachs Blaubart und Mozarts Le nozze di Figaro, 2013 Puccinis Tosca und Mozarts Don Giovanni; zur Wintersaison 2014 Fidelio, Mozarts Così fan tutte und eine Low-Budget-Produktion Die sieben Todsünden. Da im Sommer 2013 das Passionsspielhaus nicht zu Verfügung stand, wurde im Festspielhaus ein „Verdi-Sommer“ mit RigolettoLa Traviata und Il Trovatore dargeboten. Im Herbst 2014 gab es die Uraufführung der Oper El Juez von Christian Kolonovits, geschrieben für das Comeback von José Carreras. 2018 wurden vom Tiroler Journalisten Markus WIlhelm „schlechte Arbeitsbedingungen und das autoritäre Verhalten“ Kuhns in Erl angeprangert und Plagiatsvorwürfe in Verbindung mit seiner Doktorarbeit erhoben. Sowohl Kuhn als auch Haselsteiner setzten sich mit einer Reihe Zivilklagen zur Wehr. Die Plagiatsvorwürfe führten zu einem Prüfungsverfahren durch eine „Kommission für Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ der Universität Salzburg, die die Dissertation angenommen hatte. Die Kommission befand, die Doktorarbeit Kuhns weise „nebst handwerklichen Fehlern plagiierte Textpassagen auf“. Solche seien auch bereits 1969 in zwei Dissertationsgutachten festgestellt worden. Für die Aberkennung des akademischen Titels reiche es aber nicht, weil „sich die plagiierten Textpassagen in einem Teil der Arbeit befinden, der ausweislich der Gliederung der Arbeit darstellenden Charakter hat. Kuhn unternimmt in keiner Weise und an keiner Stelle den Versuch, diese Passagen als eigene Aussagen vorzuspiegeln“, hieß es in der Begründung. Vielmehr habe Kuhn unmissverständlich fremde Gedanken referiert. „Dass deren Herkunft teilweise nicht sorgfältig nachgewiesen wurde, stellt einen handwerklichen Mangel da, erlaubt jedoch weder für sich genommen noch im Kontext die Feststellung einer absichtlichen Täuschung.“ Der Plagiatsforscher Stefan Weber widersprach diesem Gutachten entschieden. Im Juli 2018 beklagten fünf Musikerinnen in einem offenen Brief sexuelle Übergriffe durch Kuhn. Die Übergriffe sollen sich in der Zeit von 1998 bis 2017 ereignet haben, als die Musikerinnen bei den Tiroler Festspielen Erl beschäftigt gewesen seien. Nach Abschluss des Sommerprogramms 2018 stellte Kuhn daraufhin am 31. Juli 2018 seine Funktion als künstlerischer Leiter der Festspiele bis zur vollständigen Klärung der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung ruhend. Im September 2018 ist er auch als Dirigent in Erl beurlaubt worden, kurz bevor acht (männliche) Künstler und ehemalige Mitarbeiter in einer Solidaritätserklärung am 29. September die Verfasserinnen des offenen Briefs unterstützten. Im österreichischen Nachrichtenmagazin Profil erschien zeitgleich eine ausführliche Reportage, welche die Anschuldigungen konkretisierte und unter dem Titel „Umfassende Anschuldigungen gegen Erl-Intendant Kuhn“ weitere Details zur Causa lieferte. Ein Interview mit Kuhn, in dem er erneut mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, fand am 22. Oktober 2018 in der Sendung ZiB 2 statt. Am 24. Oktober 2018 wurde bekannt, dass Kuhn alle seine Funktionen mit sofortiger Wirkung zurücklegt. Im Oktober 2018 wurde Bernd Loebe als Nachfolger von Gustav Kuhn präsentiert, er übernahm die Leitung mit 1. September 2019 neben der Intendanz der Frankfurter Oper. Im November 2019 urteilte die Gleichbehandlungskommission des österreichischen Kanzleramts, dass es zweifelsfrei zu sexuellen Belästigungen durch Kuhn gekommen sei. Dennoch wurde im März 2020 das Ermittlungsverfahren gegen Kuhn eingestellt, da in den meisten Fällen „ein allfällig strafrechtlich relevantes Verhalten bis zum Beginn der Ermittlungen bereits verjährt […] oder […] zum fraglichen Tatzeitpunkt nicht strafbar“ gewesen sei.  Gustav Kuhn erhielt 1999 den Tiroler Adler-Orden, „eine Auszeichnung der Landesregierung für Nicht-Tiroler, deren Beziehung zum Land Tirol von besonderer politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung sind“. Am 9. Jänner 2020 stellte Kultur-Landesrätin Neate Palfrader (ÖVP) klar, „dass mit dem heutigen Wissen für sie eine Ordensverleihung nicht infrage gekommen wäre.“ (Wortlaut nach ORF) Der grüne Klubobmann Gebi Mair hatte in den Tagen davor koalitionsintern auf ein Aberkennungsverfahren gedrängt. Am 10. Jänner 2020 verständigte Kuhn per Brief die Landesregierung, dass er diesen Orden zurückgeben möchte. Kuhn veröffentlichte Aufnahmen bei den Plattenfirmen col legno (dessen künstlerischer Leiter er seit 2006 gemeinsam mit Andreas Schett ist), Sony/BMG, EMI, CBS, Capriccio, Supraphon, Orfeo, Koch/Schwann, Coreolan, ARTE NOVA. Sein Buch Aus Liebe zur Musik erschien 2000 im Henschel Verlag, Berlin. Mit seiner Frau Andrea bekam er einen Sohn und eine Tochter (* 1972, * 1980). Aus einer zweiten Beziehung stammt eine Tochter. Zwei weitere Töchter gingen aus der Beziehung mit der Sopranistin Nadja Michael hervor.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gustavkuhn.at/

 

28.8. William FLECK wird 85

 Er durchlief seine Ausbildung an der Eastman School of Music und an der Manhattan School of Opera New York und wirkte nach ersten Auftritten als Sänger zu Beginn der siebziger Jahre 1973-77 als Pädagoge an der California State University. Er nahm dann aber seine Karriere als Sänger doch wieder auf und gastierte an zahlreichen Operntheatern in Nordamerika, so an der Boston Opera, der Minneapolis Opera, der Chautauqua Opera und auch an der Hawaii Opera. 1980 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York (Debüt als Gefängniswärter in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc), an der er bis 1987 eine große Zahl von mittleren und kleinen Partien in insgesamt 233 Vorstellungen übernahm wie einen der Geharnischten in der »Zauberflöte«, den Tom in Verdis »Un ballo in maschera«, den Dr. Grenvil in »La Traviata«, den Alaska Wolf Joe in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, den Mesner in »Tosca«, den Spinelloccio in »Gianni Schicchi«, den Reinmar von Zweter in »Tannhäuser«, den Luther in »Hoffmanns Erzählungen«, den Benoît wie den Alcindoro in »La Bohème«, den Wirten in Puccinis »Manon Lescaut«, den Hans Schwarz in »Die Meistersinger von Nürnberg« und den Herzog von Verona in »Roméo et Juliette« von Gounod. Daneben setzte er seine Gastspieltätigkeit an anderen Häusern fort, an denen er auch in großen Partien anzutreffen war, als Leporello in »Don Giovanni«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, als Don Magnifico in Rossinis »La Cenerentola«, als Banquo in »Macbeth« von Verdi, als Colline in »La Bohème« und als Morosus in »Die schweigsame Frau« von Richard Strauss. So war er 1983 an der Oper von Mexico City als Rocco in »Fidelio« zu Gast. 1977 sang er bei der Boston Opera Company in der amerikanischen Erstaufführung von Glinkas »Ruslan und Ludmilla« (135 Jahre nach der Uraufführung!) die Partie des Swjetozar, 1988 wirkte er dort in der US-Erstaufführung der Oper »Die toten Seelen« von R. Schtschedrin mit.

 

30.8. Patrick WHEATLEY wird 75

Seine Stimme wurde bis 1973 im Opera Centre London durch Denis Dowling ausgebildet. 1974 begann er eine langjährige Karriere an der English National Opera London, an der er bis 1980 eine Vielfalt von Partien zum Vortrag brachte, darunter den Germont-père in »La Traviata«, den Amonasro in »Aida«, den Marcello in »La Bohème«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Donner im »Rheingold«, den Gunther in der »Götterdämmerung«, den Albert in »Werther« von Massenet, den de Brétigny in »Manon« vom gleichen Meister, den Schtschelkalow im »Boris Godunow« und den König in »Dalibor« von Smetana. Bei der North Ireland Opera Belfast gastierte er als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, bei der Scottish Opera Glasgow als Zurga in »Les Pêcheurs de perles« von Bizet (1988), bei der Chelsea Opera Group als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und als Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, bei der Opera West als Nabucco von Verdi, bei der Neath Opera als Don Pasquale, bei der Welsh Opera Cardiff 1989 als Rigoletto. Beim Festival von Las Palmas war er als Mercutio in Gounods »Roméo et Juliette« anzutreffen, 1990-91 sang er den Wotan und den Wanderer in einer Inszenierung des Nibelungenrings bei der City of Birmingham Touring Opera. Nicht allein auf der Bühne, sondern auch im Konzertsaal kam er bei Auftritten in seiner englischen Heimat (Promenade Concerts London), in Belgien, Italien und Spanien zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: Conifer (Werke von Delius), Chandos (Albert in »Werther« von Massenet, 1977).

31.8. Die Mezzosopranistin Victoria REICHE wird 65

 

 

 

 

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