GEBURTSTAGE IM APRIL 2024
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.4. Christian THIELEMANN wird 65
Er wurde als einziges Kind von Hans und Sybille Thielemann in Berlin-Wilmersdorf geboren und wuchs in Berlin-Schlachtensee auf. Der Vater war Geschäftsführer der Berliner Vertretung der Otto Wolff AG, eines westdeutschen Eisenhandelsunternehmens; seine Mutter, aus einer pommerschen Offiziersfamilie stammend, war Apothekerin. Thielemanns Großvater Georg Thielemann war vor dem Ersten Weltkrieg als Konditormeister von Leipzig nach Berlin gekommen und arbeitete während des Krieges als Kulissenschieber in der Hofoper Unter den Linden. Thielemann nahm mit fünf Jahren Klavierunterricht und studierte Bratsche. Seine Karriere begann er mit neunzehn Jahren als Korrepetitor an der Deutschen Oper Berlin und gleichzeitig als Assistent von Herbert von Karajan in Berlin. 1985 wurde er Erster Kapellmeister an der Düsseldorfer Rheinoper und wechselte 1988 als Generalmusikdirektor (GMD) ans Staatstheater Nürnberg. Dort gelang dem damals jüngsten GMD Deutschlands mit einer Aufführung von Tristan und Isolde der künstlerische Durchbruch. 1997 erhielt er einen Ruf an die Deutsche Oper Berlin. Seinen dortigen Vertrag als Generalmusikdirektor kündigte er im Sommer 2004. Im September 2004 wurde er Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker. Im Jahr 2012 wechselte er als Chefdirigent zur Sächsischen Staatskapelle Dresden. International war Thielemann besonders am Anfang seiner Karriere oft in Italien tätig, beispielsweise wurde er 1993 erster Gastdirigent am teatro Comunale di Bologna. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1987 mit »Così fan tutte« und leitete hier seither u.a. Vorstellungen von »La Traviata«, »Le nozze di Figaro«, »Tristan und Isolde«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Parsifal«, den kompletten Ring, »Ariadne auf Naxos«, »Hänsel und Gretel« und »Die Frau ohne Schatten«. Am Londoner Opernhaus Covent Garden dirigierte er Jenufa, Elektra, Der Rosenkavalier, Die ägyptische Helena sowie Hans Pfitzner Palestrina – eine Produktion, die er anschließend auch im Rahmen des ersten Gastspiels von Covent Garden an der New Yorker MET leitete. An der MET dirigierte er Der Rosenkavalier, Die Frau ohne Schatten und Arabella, an der Lyric Opera of Chicago eine Neuproduktion von Die Meistersinger von Nürnberg. Thielemann konzentrierte sich zuletzt auf ausgewählte Orchester und wenige Opernhäuser. Nicht zuletzt aufgrund zahlreicher erfolgreicher Aufführungen der Werke Richard Wagners sowie seines Richard Strauss-Repertoires gilt Thielemann als ein gefragter Dirigent. In der Opernliteratur reicht seine Bandbreite bis zu Arnold Schönbergs Moses und Aron und Hans Werner Henzes Der Prinz von Homburg. Bei den Bayreuther Festspielen debütierte Thielemann im Jahr 2000 mit Wagners Die Meistersinger von Nürnberg, 2001 dirigierte er Parsifal, 2002 eine Neuproduktion des Tannhäuser. 2006-10 leitete er den Bayreuther Ring (Regie Tankred Dorst), und 2012 dirigierte er Der fliegende Holländer. 2015 übernahm er in Bayreuth die musikalische Leitung für Tristan und Isolde und ab 2018 Lohengrin. Am 29. Juni 2015 wurde bekannt, dass Thielemann bereits am 15. März 2015 und mit Wirkung bis zum Jahre 2020 zum Musikdirektor der Bayreuther Festspiele berufen wurde, eine Position, die es bislang noch nicht gegeben hatte. Bereits zuvor war Thielemann nach dem Tod des langjährigen Festspielleiters Wolfgang Wagner musikalischer Berater der Festspielleitung. Im Jahr 2020 lief sein Vertrag als Musikdirektor aus. Thielemann dirigierte das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2019 und 2024. Am 10. Mai 2021 gab die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbar Klepsch bekannt, dass der Vertrag mit Christian Thielemann als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle zum Ende der Spielzeit 2023/24 ausläuft und nicht verlängert wird. Am 27. September 2023 wurde bei einer Pressekonferenz der Staatsoper Unter den Linden bekanntgegeben, dass er ab der Spielzeit 2024/25 den Posten als Generalmusikdirektor erhalten und die Nachfolge von Daniel Barenboim antreten wird. Thielemann lebt in Potsdam-Babelsberg.
1.4. Gerhard PAUL wird 75
Er studierte Schauspiel und Gesang bei Georges Müller in Salzburg, später Gesang an der Opernschule der Hochschule für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum“ Salzburg. Im Jahre 1977 erhielt Paul eine Einladung der Stiftung Kaminsky in die Meisterklasse von Prof. Ady und Erik Werba für Lied und Oper weiterzumachen. 1985 folgte eine weitere Einladung von der „Münchner Singschule“, vertreten durch Prof. August Everding in die Meisterklasse von Kammersänger Prof. Josef Metternich zu kommen. Paul trat am Landestheater Salzburg, Stadttheater Luzern (Schweiz), Theater für Vorarlberg, Wiener Kammeroper, Theater St. Pölten, Sommerarena Baden bei Wien, Stadttheater Kortrijk (Belgien), Theater Göteborg (Schweden), Edinburgh Festival, Salzburger Festspiele, Theater Ingolstadt, Theater an der Rott, Burgfestspiele Wernberg auf und unternahm Tourneen mit Opern- und Operettenproduktionen und mit Konzerttätigkeit. Außerdem gab er Rezitationsabende, Moderation und war Synchronsprecher beim Film.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gerhard-paul.at/
1.4. Fausto TENZI wird 85
Ausbildung der Stimme durch Friedrich Husler und Marling Roth in Cureglia, durch Alberto Soresina und Arturo Merlini in Mailand. Seine Bühnenkarriere führte ihn an die Mailänder Scala (1977 als Titelheld in Verdis »Don Carlos«), an das Théâtre des Champs Élysées Paris, an das Teatro Comunale Bologna, nach Florenz, Luzern, Aachen und Perugia; er sang beim Buxton Festival und wurde durch Konzertauftritte in den europäischen Musikmetropolen (Mailand, Rom, Paris, Berlin, Moskau, Leningrad) wie in Nordamerika bekannt. Mit dem Don José in »Carmen«, dem Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, dem Manrico im »Troubadour«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, dem Tebaldo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, dem Rodolfo in »La Bohème«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Turiddu in »Cavalleria rusticana« und dem Andrej Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky sind einige Höhepunkte in seinem Repertoire aufgezeigt. Er trat in Radiosendungen in der Schweiz (Lausanne, Lugano), bei Radio France Paris, beim Hessischen Rundfunk Frankfurt a.M. und bei Radio Kol-Israel Jerusalem auf. Er hatte seinen Wohnsitz in Castagnola (Kanton Tessin, Schweiz).
Schallplatten: DGG (Gesamtaufnahme »Pique Dame« von Tschaikowsky), Philips (1. Sinfonie von A. Skrjabin).
2.4. Ralph ESCHRIG wird 65
Er erhielt bereits frühzeitig Violin-, Klavier- und Gesangunterricht und ließ dann 1979-84 seine Stimme an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule in Dresden durch Herta Maria Collum ausbilden. 1984 begann er seine Bühnenlaufbahn an der Staatsoper von Dresden, der er bis 1987 angehörte. Hier erregte er erstes Aufsehen in der Oper »Die Nase« von Schostakowitsch. 1987 wurde er als erster lyrischer Tenor an die Berliner Staatsoper berufen. Hier kam er vor allem als Mozart-Sänger zu bedeutenden Erfolgen; er sang den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Ferrando in »Così fan tutte« und den Tamino in der »Zauberflöte«, dazu auch den Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Erwin in dem Singspiel »Erwin und Elmire« von Reichardt und den Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Gleichzeitig kam es zur Ausbildung einer großen Konzertkarriere. Er wurde als Oratoriensänger (Evangelist in Werken von J.S. Bach, geistliche Musik der Klassik) wie als Lied-Interpret bekannt (Schubert, R. Schumann, »Tagebuch eines Verschollenen« von Janácek). Er trat als Solist zusammen mit dem Dresdner Kreuzchor, dem Thomanerchor Leipzig, in Rundfunk- und Fernsehsendungen in der DDR und in Finnland auf. 1984 wurde er Preisträger beim Internationalen Bach-Wettbewerb, 1987 beim Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Seit 1994 gehört er dem Chor der Deutschen Oper Berlin an.
Schallplatten: Eterna (Mendelssohn-Motetten, »Bastien und Bastienne« von Mozart), Berlin Classics (Messe G-Moll von J.A. Hasse).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.eschrig-kunstportal.de/musik/
2.4. Andrea TRAUBOTH wird 65
Sie absolvierte ihr Gesangstudium in München, studierte dort auch Klavierspiel und Musikwissenschaft, und war abschließend seit 1980 Mitglied des Opernstudios der Münchner Staatsoper. In den Jahren 1983-86 war sie am Opernhaus von Dortmund engagiert. Danach schloss sie Gastverträge mit den Opernhäusern von Antwerpen, Frankfurt a.M., Kiel und Basel ab und war seit 1986 an der Staatsoper München und seit 1988 auch am Opernhaus von Köln als ständiger Gast tätig. Seit der Spielzeit 1986-87 gastierte sie oft an der Staatsoper Dresden, wo sie u.a. als Musetta in Puccinis »La Bohème« und als Donna Anna in »Don Giovanni« (1991) auftrat. Bereits 1985 wirkte sie bei den Festspielen von Eutin mit. 1990 war sie am Opernhaus von Essen als Pamina in der »Zauberflöte« zu Gast, auch an der Komischen Oper Berlin. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Berlin und Stuttgart, an der Mailänder Scala (1988 als Xanthe in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss anlässlich eines Gastspiels der Bayerischen Staatsoper München), in Madrid und beim Santander Festival. Ihr Repertoire für die Bühne enthielt als Höhepunkte die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Elsa in »Lohengrin« (Kiel 1992, Gent 1994), die Chrysothemis in »Elektra« wie die Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, die Titelfigur in der Märchenoper »Rusalka« von Dvorák und die Micaela in »Carmen«. 1993 Gastspiel am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die sie auch 1996 am Staatstheater Saarbrücken vortrug. In der Spielzeit 1999-2000 sang sie am Opernhaus von Köln die Agathe im »Freischütz« und die 1. Dame in der »Zauberflöte«. Hinzu trat eine wichtige Karriere im Konzertsaal, wo sie ebenfalls ein weit gespanntes Repertoire zum Vortrag brachte. Sie gastierte darin in Holland, Griechenland und Frankreich und sang im deutschen, englischen (BBC Wales) und italienischen (RAI) Rundfunk.
Schallplatten: EMI (»Verkündigung« von W. Braunfels), Acanta (»Feuersnot« von R. Strauss).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage. https://www.andreatrauboth.com/
2.4. Vasile MARTINOIU wird 90
Er begann im Alter von 16 Jahren das Musik- und Gesangstudium am Konservatorium von Iasi (Jassy), später Schüler von Petre Stefanescu in Bukarest und von Carlo Tagliabue in Italien. Er debütierte 1959 am Theater von Galati (Rumänien) als Graf Luna im »Troubadour«. Zu Beginn seiner Karriere gastierte er in Rumänien regelmäßig an den Theatern von Brasov (Kronstadt) und Constanta (Konstantza). 1966 gewann er Gesangwettbewerbe in Bukarest und Barcelona, im gleichen Jahr auch den Tschaikowsky-Concours in Moskau und 1968 den Wettbewerb Voci Verdiane in Busseto. 1966 wurde er an die Nationaloper von Bukarest berufen und konnte dort eine große Karriere entwickeln. Er übernahm vorwiegend Partien aus dem heldischen Fach und galt namentlich als bedeutender Verdi-Interpret. Bühnenpartien: Rigoletto, Germont sr. in »La Traviata«, Figaro im »Barbier von Sevilla«, Enrico in »Lucia di Lammermoor«, Alfio in »Cavalleria rusticana«, Tonio im »Bajazzo«. Große Erfolge hatte er auch bei Auslandsgastspielen; er sang an der Komischen Oper Berlin, an den Staatsoper von Dresden und Stuttgart, an den Nationalopern von Warschau und Prag, am Teatro Regio Parma, in Lüttich, Sofia und Belgrad. 1968-78 trat er mehrfach als Gast an der Nationaloper Budapest auf. In Nordamerika erschien er an den Opernhäusern von Baltimore, Philadelphia und Washington und an der City Opera New York. Geschätzter Konzert- und Liedersänger.
Electrecord-Platten.
3.4. Christoph EBERLE wird 65
Informationen über den österreichischen Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.christopheberle.com/
3.4. Martha GRAHAM wird 75
Sie erhielt ihre Ausbildung an der North Carolina School of the Arts, dann an der Florida University, an der sie 1975 den akademischen Grad eines Master of Music und 1980 ihr Doktorat erwarb. 1976 debütierte sie an der Oper von Houston/Texas als Clara in »Porgy and Bess« von George Gershwin. Sie gewann mehrere Gesangwettbewerbe in den USA und kam zu einer großen Konzert- und Bühnenkarriere. Dabei verteilten sich ihre Auftritte auf die Musikzentren in den USA, in Kanada und in Europa. Aus ihrem Repertoire für die Opernbühne sind die Bess in »Porgy and Bess«, die Nedda im »Bajazzo«, die Butterfly, die Liu in »Turandot« von Puccini, die Giorgetta in dessen »Il Tabarro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte« und die Leonore im »Troubadour« zu nennen. Im Konzertsaal trat die farbige Künstlerin ebenfalls in einem breit angelegten Repertoire in Erscheinung.
3.4. Margaret NEVILLE wird 85
Ihre Lehrer waren Olive Groves in London, Maria Carpi in Genf und wiederum in London Ruth Packer. Bühnendebüt 1962 an der Londoner Covent Garden Oper als erster Knabe in der »Zauberflöte«. 1963 gewann sie den Haydn-Mozart-Concours. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1963-64 den erster Knaben in der »Zauberflöte«, 1964 auch die Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«). In England hatte sie eine erfolgreiche Karriere an der Sadler’s Wells Opera London (u.a. als 1. Nichte in B. Brittens »Peter Grimes«, als Gretel in »Hänsel und Gretel«, als Frasquita in »Carmen«, als Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, als Mathilde in »The Violins of Saint-Jacques« von Malcolm Williamson, als Anne Trulove in »The Rake‘s Progress« von Strawinsky und als Papagena in der »Zauberflöte«), an der Covent Garden Oper (1974 als Frasquita), an der Welsh Opera Cardiff, an der Scottish Opera Glasgow (1973 als Norina in »Don Pasquale« und 1974 als Pamina in der »Zauberflöte«) sowie bei den Festspielen Edinburgh. 1967 sang sie im englischen Rundfunk in der Barock-Oper »L’Erismena« von Cavalli, im gleichen Jahr an der Sadler’s Wells Opera London in der Uraufführung der Oper »A Penny for a Song« von R.R. Bennett. Sie verlegte dann jedoch ihre Haupttätigkeit nach Westdeutschland. wo sie Mitglied des Opernhauses von Köln wurde. Weitere Auftritte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von München und Hamburg. Als Mozartsängerin von hohem Rang erwies sie sich bei den Festspielen von Drottningholm und Aix-en-Provence. Als Interpretin vieler weiterer Koloraturpartien geschätzt: als Leila in »Les Pêcheurs de perles« von Bizet, als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, als Gilda in »Rigoletto«, als Nannetta in »Falstaff« von Verdi, als Mimi in »La Bohème« und als Adele in der »Fledermaus«. Auch im Konzertbereich hatte sie eine erfolgreiche internationale Karriere.
Schallplatten: HMV (Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck).
3.4. Barr PETERSON wird 100
Nach anfänglicher Arbeit in kaufmännischen Berufen studierte er Gesang bei Ruth Streeter in Boston, dann bei Franz Karl in München. 1955 Bühnendebüt am Stadttheater von Münster (Westfalen) als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart. Er war engagiert 1955-57 am Stadttheater von Münster (Westfalen), 1958-59 am Stadttheater von Trier, 1959-60 am Opernhaus von Essen, seit 1960 für mehr als 30 Jahre am Staatstheater Hannover, wo er 1993 seine Karriere beendete. Am 29.1.1967 wirkte er in Hannover in der Uraufführung der Oper »Die Doppelgängerin« von Jan Meyerowitz mit. Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Dortmund und Wuppertal. Er gastierte an der Staatsoper von Wien (1975 als Madruscht in »Palestrina« von H. Pfitzner) und bei der Operngesellschaft Forum in Enschede in Holland (1979 als Rocco in »Fidelio«). Von seinen Partien sind zu nennen: der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Warlaam wie der Pimen in »Boris Godunow«, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Pater Guardian in »La forza del destino«, der Ramfis in »Aida«, der Zaccaria in »Nabucco«, der Daland in »Der fliegende Holländer«, der König Heinrich in »Lohengrin«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Landgraf in »Tannhäuser«, der König Marke in »Tristan und Isolde«, die gesamten Bass-Partien im Nibelungenring, der Kaspar im »Freischütz«, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor« und der Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«.
Schallplatten: MMS-Concert Hall (Bass-Solo im Verdi-Requiem), RCA (»Sly« von E. Wolf-Ferrari).
5.4. Julius DRAKE wird 65
Der Pianist lebt in London und genießt einen internationalen Ruf als einer der besten Instrumentalisten seines Fachs, der mit weltweit führenden Künstlern zusammenarbeitet. Er tritt regelmäßig bei den Festspielen in Aldeburgh, Edinburgh, München, bei der Schubertiade und den Salzburger Festspielen, in der Carnegie Hall und im Lincoln Center in New York, im Concertgebouw in Amsterdam, in der Berliner Philharmonie, im Théâtre du Châtelet und im Louvre in Paris, in der Mailänder Scala, im Teatro de la Zarzuela in Madrid, im Wiener Musikverein, im Wiener Konzerthaus, in der Wigmore Hall und bei den BBC Proms auf. In seiner jährlichen Reihe von Liederabenden in der Londoner Middle Temple Hall konzertiert er mit vielen herausragenden Künstlerinnen und Künstlern wie Thomas Allen, Olaf Bär, Ian Bostridge, Angelika Kirchschlager, Iestyn Davies, Véronique Gens, Sergei Leiferkus, Felicity Lott, Simon Keenlyside, Christopher Maltman, Mark Padmore, Christoph Prégardien, Amanda Roocroft und Willard White. 2000-03 war er Leiter des Perth International Chamber Music Festival in Australien und seit 2009 ist er Künstlerischer Leiter des Machynlleth Festivals in Wales. Er hat eine Professur an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz inne und ist Professor für Collaborative Piano an der Guildhall School of Music and Drama in London. Zudem gibt er weltweit regelmäßig Meisterkurse. Julius Drakes Lied- und Kammermusikaufnahmen umfassen eine vielbeachtete Serie mit Gerald Finley für Hyperion, preisgekrönte Aufnahmen mit Ian Bostridge für EMI sowie mehrere Liederabend-Mitschnitte für das Label Wigmore Hall Live. Zu seinen jüngsten CDs zählen eine Einspielung von Janáčeks Das Tagebuch eines Verschollenen mit dem schottischen Tenor Nicky Spence, die 2020 sowohl einen Gramophone Award als auch einen BBC Music Magazine Award gewann, das Album Paradise Lost mit Anna Prohaska und die CD-Veröffentlichung Liszt: The Complete Songs, Volume 6 mit Julia Kleiter. Als Projekte der nahen Zukunft sind mehrere Liederabende geplant, darunter in Barcelona mit Sarah Connolly und Julia Kleiter, beim Edinburgh International Festival mit Gerald Finley, bei der Schubertiade in Schwarzenberg mit Christoph Prégardien und Ian Bostridge, im Wiener Konzerthaus mit Anna Prohaska, in der Wigmore Hall mit Catriona Morison und im Théâtre de la Monnaie in Brüssel mit Eva-Maria Westbroek, ebenso wie Tourneen in den USA mit Angelika Kirchschlager und Gerald Finley.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.juliusdrake.com/
5.4. Marjon LAMBRIKS wird 75
Ausbildung am Konservatorium von Maastricht, dann bei Paula Lindberg in Amsterdam. Nachdem sie 1970 einen Gesangwettbewerb in Antwerpen gewonnen hatte, setzte sie ihr Studium am Mozarteum in Salzburg fort und erhielt hier einen Preis der Stadt Salzburg. 1971 fand sie ihr erster Engagement bei der Wiener Kammeroper, an der sie u.a. in »Una cosa rara« von Martín y Soler auftrat. Sie war 1972-86 an der Wiener Volksoper engagiert, an der sie u.a. als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Cherubino in »Die Hochzeit des Figaro«, als Barbara in der Johann Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig«, als Nancy in »Albert Herring« von B. Britten, als Muse/Niklas in »Hoffmanns Erzählungen«, als Giacinta in »Das schlaue Mädchen« von Mozart, als Baronin Freimann im »Wildschütz« von Lortzing, als Laura in »Die drei Pintos« von Weber/Mahler und als Carlotta in »Gasparone« von Millöcker auftrat. 1974 sang sie bei den Festspielen von Bregenz die Frasquita in »Carmen«. 1974-75 war sie auch an der Oper von Wuppertal engagiert. Bei den Osterfestspielen von Salzburg trat sie (unter Herbert von Karajan) 1979 als Tebaldo in Verdis »Don Carlos« und 1980-81 als einer der Knappen in »Parsifal« auf. An der Wiener Staatsoper sang sie 1979-82 den Tebaldo und in L. Bernsteins »Mass«. Bei den Sommerfestspielen von Salzburg trat sie 1979-80 als Priesterin in »Aida« (unter Herbert von Karajan) und 1980 in einem Mozart-Konzert auf. Sie gastierte in Zürich, Antwerpen und Klagenfurt und 1976 in Holland. Sie wurde weiten Kreisen durch ihr Auftreten in Sendungen des deutschen Fernsehens bekannt, u.a. durch eine Sendereihe mit parodistischen Opernszenen. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich an erster Stelle Aufgaben aus dem Fachbereich der Koloratursoubrette.
Schallplatten: Operettenszenen auf der Marke Fidelio; auf DGG Blumenmädchen in »Parsifal«, auf Decca Annina in »La Traviata« (mit Joan Sutherland und Luciano Pavarotti in den Hauptrollen).
6.4. Felicity PALMER wird 80
Sie studierte Gesang an der Guildhall Music School in London und 1967-68 an der Musikhochschule in München. Sie begann ihre Karriere in England als Oratorien- und Konzertsängerin. 1970 trat sie erstmals in der Queen Elizabeth Hall in London als Solistin in »Dioclesian« von Purcell auf. 1970 gewann sie den Kathleen Ferrier-Preis. Bühnendebüt 1971 bei der Kent Opera in »Dido and Aeneas« von Purcell. Dann sang sie an der English National Opera London die Pamina in der »Zauberflöte« und die Donna Elvira in »Don Giovanni«. 1973 nahm sie als Solistin an einer Tournee des Radio-Sinfonieorchesters der BBC London teil. 1973 Nordamerika-Debüt an der Oper von Houston/Texas als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1978 Gastspiel an der Oper von Frankfurt a.M. als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, 1980 im Theater an der Wien und in Zürich als Elettra in »Idomeneo« von Mozart. Sehr erfolgreiche Auftritte an den führenden englischen Bühnen (1983 English National Opera London in »Rienzi« von R. Wagner) wie in Frankreich. Dabei brachte sie gern zeitgenössische Musikwerke zum Vortrag, sowohl Kompositionen englischer als vor allem auch französischer Meister. Sie war eine hervorragende Interpretin der Werke von Francis Poulenc; sie sang auch »Les Poèmes de Mi« unter der Leitung des Komponisten Pierre Boulez. Nach nochmaligem Studium bei dem Pädagogen Dennis Hall trat sie seit 1984 im Mezzosopran-Fach auf. 1985 debütierte sie an der Londoner Covent Garden Oper als Andromache in »King Priam« von Tippett. Bis 2019 sang sie an diesem Haus die Köchin in Strawinskys »Le Rossignol«, die Katze und das Eichhörnchen in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«, die Florence Pike in »Albert Herring« von Benjamin Britten, die Ino und die Juno in Händels »Semele«, die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Mrs. Lovett in »Sweeney Todd« von Sondheim, die Marquise de Berkenfield in »La fille du régiment« von Donizetti, die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek und die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 1985 sang sie bei der Welsh National Opera die Dame Carruthers in »The Yeomen of the Guard« von Gilbert & Sullivan (und gastierte damit auch an der Covent Garden Oper London). 1987 Gastspiel an der Oper von Chicago in »Katja Kabanowa« von Janácek und 1989-90 als Königin in »Hamlet« von A. Thomas. An der Mailänder Scala, an der sie bereits 1980 in einem Händel-Konzert aufgetreten war, sang sie am 27.1.1987 die Margherita in der Uraufführung der Oper »Riccardo III.« von Flavio Testi, 1994 und 2005 die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, 2000 die Mme. de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc und 2012 die Auntie in »Peter Grimes« von Benjamin Britten. Beim Glyndebourne Festival sang sie 1985 die Florence Pike, 1988 und 1990 die Kabanicha sowie die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 1989 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1992 und 1995 die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 2004 die Zita in »Gianni Schicchi« und am 10.8.2008 die Josefa Miranda in der Uraufführung der Oper »Love and Other Demons« von Peter Eötvös. 1990 war sie in Amsterdam in »Hänsel und Gretel« zu Gast, an der English National Opera als Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák. 1989 hörte man sie an der Opera North Leeds als Orpheus von Gluck, 1992 in Madrid in der Uraufführung der Oper »The Duenna« von Roberto Gerhard, am Opernhaus von Leipzig als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Bei der Welsh Opera Cardiff trat sie 1993 als Mme. de la Haltière in »Cendrillon« von Massenet auf, bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Orlando in der gleichnamigen Oper von Händel. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1995 als Begbick in K. Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«. 1997 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1999 und 2004 als Mme. de Croissy, 2001 in mehreren Rollen (als Mutter, als Libelle und als Chinesische Tasse) in »L’Enfant et les sortilèges«, 2005 als Achrossimowa in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1987 unternahm sie eine Australien-Tournee, der in den Jahren 1973, 1977 und 1984 Europa-Tourneen voraufgegangen waren. 1988 sang sie bei den Festspielen von Salzburg das Alt-Solo im »Messias«, 1993 beim Holland Festival die Geneviève, 1996 an der Münchner Staatsoper die Fricka im »Rheingold«. An der San Francisco Opera sang sie 1993 die Marquise de Berkenfield, 1995 die Jezibaba, 1999 die Mutter in »Louise« von Charpentier und 2002 die Cornelia in Händels »Giulio Cesare«. 1996-97 sang sie an der Staatsoper München die Fricka im »Rheingold« und in der »Walküre«, 1998 an der Chicago Opera die Begbick. 1998 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Klytämnestra, 1999 am Théâtre Châtelet Paris als Mme. de Croissy. 2000 übernahm sie an der Oper von Chicago die Rolle der alten Gräfin in »Pique Dame«. Im gleichen Jahr kam es zu ihrem (späten) Debüt an der Metropolitan Oper New York in der Partie der Waltraute in der »Götterdämmerung«. Bis 2013 sang sie an diesem Haus in insgesamt 59 Vorstellungen auch die Fricka im Ring-Zyklus, die Mme. de Croissy, die alte Gräfin in »Pique Dame«, die Geneviève, die Mrs. Sedley in »Peter Grimes«, die Marquise de Berkenfield und die Klytämnestra. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie 2003 als Eduige in Händels »Rodelinda« und 2010-11 als Mme. de Croissy. 2014 sang sie an der English National Opera London und am Opernhaus Zürich die Mrs. Sedley, 2015 an der English National Opera die alte Gräfin in »Pique Dame«, 2017 beim Enescu Festival in Bukarest und in der Royal Festival Hall London die Merope in »Oedipe« von Enescu, 2018 an der Oper von Bordeaux die Klytämnestra. 1993 wurde sie von Königin Elizabeth II. von England zum Commander of the British Empire ernannt.
Lit: E. Forbes: Felicity Palmer (in »Opera«, 1994).
Sehr viele Schallplattenaufnahmen: auf Erato-RCA Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell, Jole in »Ercole amante« von Cavalli, auf CBS Alceste in »Le triomphe d’Alcide« von Lully, auf Telefunken Elettra in Mozarts »Idomeneo«, Utrechter Te Deum und »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda« von Monteverdi, auf Telarc in der Gilbert & Sullivan-Operette »The Yeomen of the Guard«, auf DGG in »Judas Maccabäus« von Händel, auf HMV in »Armida« von Gluck, in »A Village Romeo and Juliet« von Delius und in »Sir John in Love« von Vaughan Williams, auf Decca in »King Priam« von Tippett, auf Philips in »Le nozze di Figaro«, auf Chandos in »The Kingdom« von E. Elgar, auf Sony in der Glagolitischen Messe von Janácek, auf Vanguard im »Messias«, in »Semele« von Händel und in der Johannes-Passion von J.S. Bach, auf Hyperion in »Savitri« von Gustav Holst, auf EMI in »At the Boar’s Head« von G. Holst, im Verdi-Requiem, Äbtissin in »Suor Angelica« und Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini; auf Collins in »Albert Herring« von B. Britten, auf Forlane/Note 1 Gräfin in »Capriccio« von R. Strauss, auf Helios Titelrolle in »Sävitri« von G. Holst; auf Unicorn Lieder von Delius; Virgin-Video (»Katja Kabanowa«), Arthaus-Video (»Katja Kabanowa«, Glyndebourne 1998).
7.4. Jítka SAPAROVÁ-FISCHEROVÁ wird 60
Nach ihrer Ausbildung an der Musikhochschule von Bratislava (Preßburg) debütierte sie dort in Mozarts »Zauberflöte« und trat dann 1985-86 zusammen mit dem Ensemble Musica Aeterna in Werken aus der Renaissance wie des Barock auf. Sie wurde Preisträgerin bei mehreren Gesangwettbewerben, u.a. 1985 in Bratislava und 1986 beim Dvorák-Concours in Karlovy Vary (Karlsbad). 1986 wurde sie an das Slowakische Nationaltheater in Bratislava berufen, wo sie seitdem eine erfolgreiche Karriere hatte. Zu den Partien, die sie dort wie bei Gastspielen sang, gehörten die Carmen, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, der Siebel in »Faust« von Gounod, die Maddalena in »Rigoletto«, die Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, der Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, der Orlofsky in der »Fledermaus« und der Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti. Sie gastierte in Prag (Pauline, Principessa in »Suor Angelica« von Puccini) und trat mit slowakischen Vokalgruppen in Wien, Budapest, Edinburgh und Jerusalem sowie in deutschen Städten auf. 1995 wurde sie an das Opernhaus von Zürich engagiert, wo sie als erste Partie die Warwara in »Katja Kabanowa« von Janácèk übernahm. Sie war die Gattin des Regisseurs Miroslav Fischer (1932-2013), der seit 1955 am Nationaltheater von Bratislava zahlreiche Opern inszenierte.
Schallplattenaufnahmen auf Supraphon und Opus, darunter vollständige Opern (»Rigoletto«, »La Sonnambula«).
7.4. Ludmila SLEPNEVA wird 65
Geboren in der Nähe von Moskau, wurde sie an der Ippolitov-Ivanov Musikhochschule in Moskau ausgebildet. 1990 war sie Preisträgerin beim Francisco-Viñas-Wettbewerb und beim Gesangswettbewerb in Bilbao, wo sie als Violetta (»La Traviata«) debütierte. 1993-2001 war sie am Moskauer Stanislawsky & Nemirowitsch-Danchenko Opernhaus engagiert. Gastverträge führten die Sopranistin als Donna Elvira (»Don Giovanni«) zum Festival Mozart in Schönbrunn und als Turandot, Leonore (»Il Trovatore«) und Amelia (»Un ballo in maschera«) ans Innsbrucker Landestheater, als Amelia auch an die Deutsche Oper Berlin. 1997 debütierte sie in Straßburg in Tschaikowskis »Die Jungfrau von Orléans«. Seit 2001/02 ist sie Ensemblemitglied am Mannheimer Nationaltheater, wo sie eine große Bandbreite an Rollen verkörperte, von Elettra (»Idomeneo«), Donna Anna (»Don Giovanni«), Fiordiligi (»Così fan tutte«), Vitellia (»La clemenza di Tito«) über Rosalinde (»Die Fledermaus«), Madame Butterfly, Norma, Amelia (»Simon Boccanegra«), Violetta, Nedda (»Pagliacci«), Rachel (»La Juive« von Halévy) bis hin zu Gerhilde (»Die Walküre«) und Kaiserin (»Die Frau ohne Schatten«). In Donizettis Königinnen-Trilogie sang sie Anna Bolena, Maria Stuarda und Elisabetta in »Roberto Devereux«. Gastengagements führten sie an die Kammeroper Wien (1996 Titelpartie in Carlisle Floyds »Susannah«), die Opéra du Rhin in Strasburg, die Deutsche Opern Berlin, die Deutsche Oper am Rhein, die Semperoper in Dresden und an die Staatsoper Hamburg mit Partien wie Tatjana in ›Eugenij Onegin‹, die Titelpartie in »La Wally«, Minnie in ›La fanciulla del West‹ und Polina in ›Der Spieler‹.
Dabei arbeitete sie mit Regisseuren wie John Dew, Johannes Schaaf, Peter Konwitschny, Brigitte Fassbaender und Tilman Knabe.
7.4. Pavlo HUNKA wird 65
Sein Vater stammte aus der Ukraine, seine Mutter war Engländerin. Nach seinem Universitätsstudium arbeitete er zuerst als Sprachpädagoge, studierte dann jedoch Jura und war während vier Jahren als Rechtsanwalt tätig. Er entschloss sich jedoch zur Ausbildung seiner Stimme und wurde am Royal Northern College of Music in Manchester Schüler von Joseph Ward. 1990 erwarb er dort sein Diplom für den Operngesang. Er trat zunächst als Konzertsänger (und auch als Dirigent) auf und sang 1988 in der Londoner Albert Hall in einem Konzert aus Anlass der Christianisierung der Ukraine vor tausend Jahren. Am Northern College Manchester wirkte er bereits 1989 in Aufführungen der Oper »Alcina« von Händel als Melisso mit, auch in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten (als Theseus) und in Verdis »Don Carlos« (als König Philipp). Sein offizielles Bühnendebüt erfolgte 1990 bei der Welsh Opera Cardiff als Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1990-94 war er am Stadttheater von Basel in der Schweiz engagiert. Hier sang er u.a. den Scarpia in »Tosca«, den Leporello in »Don Giovanni«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, den Rigoletto, den Rangoni in »Boris Godunow«, den Dulcamara in »L‘Elisir d’amore« und den Golaud in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. 1994 wirkte er bei den Festspielen von Salzburg als Tschernjakowski in »Boris Godunow« mit, bei den Osterfestspielen von 1995 als alter Diener in »Elektra« von R. Strauss. Bei den Festspielen von Bregenz hörte man ihn 1995-96 als Don Pizarro in »Fidelio« und 1999 als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. Er gastierte am Opernhaus von Bonn in der Spielzeit 1995-96 als Leporello und als Tomsky in »Pique Dame«, 1996 in Basel als Rigoletto. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1996-97 als Monterone in »Rigoletto« und als Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1997 trat er am Stadttheater von Basel als Figaro in »Le nozze di Figaro«, an der Komischen Oper Berlin als Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper auf, 1998 in Amsterdam als Tomsky. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1999-2000 in insgesamt fünf Vorstellungen als Don Pizarro und als Telramund in »Lohengrin«. Beim Maggio Musicale von Florenz sang er 1999 wieder den Tomsky, An der Bayerischen Staatsoper München sang 1999 den Don Pizarro und den Kaspar im »Freischütz«, 2000 den Telramund, 2001 den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek und 2015 den Schigolch in »Lulu« von A. Berg. 2000 trat er an der Oper von Dallas als Wozzeck von A. Berg auf, 2001 am Teatro San Carlo Neapel als Creon wie als Bote in »Oedipus Rex« von Strawinsky. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 2002 als Simone in Zemlinskys »Eine florentinische Tragödie«, 2004 als Schischkow in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 2010 als Dr. Schön und Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg. 2012 sang er an der English National Opera London den Cherea in »Caligula« von Glanert und am Théatre de la Monnaie Brüssel den Schigolch, 2013 am Opernhaus von Lyon (und bei dessen Gastspiel beim Edinburgh Festival) den Don Pizarro, an der Berliner Staatsoper den Doktor in »Wozzeck« von A. Berg und an der Niederländischen Oper Amsterdam den General in Prokofjews »Der Spieler«, 2014 an der Berliner Staatsoper den Dikoj und den Schischkow sowie an der English National Opera London den Balducci in »Benvenuto Cellini« von Berlioz, 2015 an der Berliner Staatsoper wieder den Doktor in »Wozzeck«, 2016 am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Zaren Dodon in Rimski-Korsakows »Der goldene Hahn«, 2017 und 2019 an der Berliner Staatsoper wieder als Dikoj, 2018 am Theater Basel den General in Prokofjews »Der Spieler«, an der Oper Leipzig den Alberich im Nibelungenring und am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Schischkow, 2021 am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Schigolch, 2022 bei Adelaide Festival den Zaren Dodon, 2024 an der Berliner Staatsoper den Bartolo in »Le nozze di Figaro«. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch der Colline in Puccinis »La Bohème« und der Gremin in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky genannt.
7.4. Claire POWELL wird 70
Gesangstudium an der Royal Academy of Music und im Opera Centre London. 1979 gab sie ihr erstes Konzert in der Londoner Wigmore Hall. Ihre ersten Erfolge als Bühnensängerin hatte sie bei der Glyndebourne Touring Opera (1978 als 2. Dame in der »Zauberflöte« und 1979 als Amaranta in Haydns »La fedelta premiata«), dann auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1979 als Giunone in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, 1980 als Meg Page in Verdis »Falstaff«, 1981 als Hippolyta in »A Midsummer Night‘s Dream« von Benjamin Britten und 1988 als Flora in »La Traviata«). An der Covent Garden Oper London sang sie 1980-2007 u.a. die Annina wie die Flora in »La Traviata«, die Emilia in Verdis »Otello«, die Olga in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, den Gymnasiasten und den Groom in »Lulu« von A. Berg, den Pagen der Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Hermia in »A Midsummer Night’s Dream«, die 2. Dame in der »Zauberflöte«, die Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Bianca in Zemlinskys »Eine florentinische Tragödie«, die Mercédès in »Carmen«, die Karolka in Janáceks »Jenufa«, die Rosette in »Manon« von Massenet, die Maddalena in »Rigoletto«, den Orlofsky in der »Fledermaus«, die Neris in »Medea« von Cherubini, die Auntie in »Peter Grimes« von B. Britten, die Margret in »Wozzeck« von A. Berg, die Waltraute in der »Walküre«. An der Welsh Opera Cardiff sang sie die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Maddalena, die Preziosilla in »La forza del destino«, die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky und 1980 die Marina in der Uraufführung der Oper »The Servants« von William Mathias. Sie gastierte an der Opera North Leeds, an der Scottish Opera Glasgow (1984 als Maddalena) und an der English National Opera London (u.a. 1994 als Annina im »Rosenkavalier«). An der Pariser Grand Opéra trat sie 1982 als Nicklausse und als Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek (1988) auf, an der Oper von Frankfurt a.M. als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, an der Staatsoper Hamburg als Eboli, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Orlofsky, an der Staatsoper München als Nicklausse und an der Oper von Rom als Idamante in Mozarts »Idomeneo«. In Madrid erregte sie als Orpheus von Gluck Aufsehen, bei der Canadian Opera Toronto als Marina in »Boris Godunow«, als Eboli in Verdis »Don Carlos«, als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky und als Carmen. Sie gastierte weiter in San Francisco (1980 als Maddalena und 1998 als Auntie), Lissabon, Barcelona und an der Opéra de Wallonie Lüttich (1985-86 als Eboli). 1991 trat sie in Toulouse als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« auf, 1993 beim Edinburgh Festival in der gleichen Rolle (bei einem Gastspiel der Welsh Opera Cardiff). 1996 sang sie an der Opera North die Titelrolle in der Oper »The Duenna« von Roberto Gerhard. Am Opernhaus von Köln sang sie 1997 die Mrs. Quickly, am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Emilia in Verdis »Otello«, 1998 bei den Festspielen von Savonlinna die Auntie. In der Saison 1999-2000 hörte man sie am Opernhaus von Köln als Mrs. Quickly. 2001-04 war sie an der Oper Graz engagiert, hier hörte man sie als Larina in »Eugen Onegin«, als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw«, als Juno in Händels »Semele«, als Mrs. Sedley in »Peter Grimes«, als Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und als 3. Dame in der »Zauberflöte«. Mit Beginn der Spielzeit 2004-05 wurde sie Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin, wo sie als 3. Dame in der »Zauberflöte« debütierte und die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli und die Annina im »Rosenkavalier« sang. Aus ihrem umfangreichen Konzertrepertoire seien Solopartien in der H-Moll-Messe von J.S. Bach, in der Missa Solemnis von Beethoven, in der Krönungsmesse von Mozart, im Te Deum von Bruckner, im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler aus einem weitreichenden Repertoire hervorgehoben.
Schallplatten: CBS (Giunone in »Il ritorno d’Ulisse in patria«, »El Amor brujo« von de Falla), Chandos (»La Dueña« /»The Duenna«/ von R. Gerhard).
7.4. Christof NEL wird 80
Er ist der Sohn des Bratschers und Klavierbegleiters Rudolf Nel (1908–91) und der Sängerin Lore Fischer (1911-92), die Schauspielerin Kristina Nel ist seine Schwester. Nel studierte nach dem Abitur Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in München. Er begann seine Theaterlaufbahn als Schauspieler und war an der Schaubühne am Halleschen Ufer bei Peter Stein engagiert. Nach ersten Regiearbeiten in Köln folgten Inszenierungen in Frankfurt am Main, am Staatstheater Stuttgart und am Schauspielhaus Hamburg. Weitere Stationen waren u. a. Bochum, Berlin, Basel, Hannover und Hamburg. Gemeinsame interdisziplinäre und experimentelle Arbeiten mit Heiner Goebbels und William Forsythe am Theater am Turm Frankfurt. Mehrere seiner Schauspiel-Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen (so etwa in den 1970er Jahren seine Inszenierung der »Antigone« und in den 1990er Jahren die Romanadaption »Alte Meister« von Thomas Bernhard). Seit den 1980er Jahren inszenierte Christof Nel auch Musiktheater: »Der Freischütz« (1983), »Falstaff« und »Die verkaufte Braut« (1985) und Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« (1993) an der Oper Frankfurt sowie Nonos »Intolleranza« und die Uraufführung von Rolf Riehms »Das Schweigen der Sirenen« an der Staatsoper Stuttgart und Azio Corghis »Divara« an der Nationaloper Lissabon. Es folgten »Die Walküre« an der Staatsoper in Stuttgart (1999), Strauss’ »Salome« (1999) an der Oper Frankfurt, »Der Freischütz« (2000) an der Komischen Oper Berlin, Strauss’ »Die Frau ohne Schatten« an der Oper Frankfurt und Karl Amadeus Hartmanns »Simplicius Simplicissimus« in Stuttgart. An der Deutschen Oper am Rhein inszenierte er Mozarts »La clemenza di Tito« und Debussys »Pelléas et Mélisande« sowie »Das Wundertheater«, »Ein Landarzt«, »Das Ende der Welt« von Hans Werner Henze am Prinzregententheater München und »Parsifal« an der Oper Frankfurt (2006). Nach Verdis »Don Carlo« 2007 war »Der Rosenkavalier« im Dezember 2008 die zweite Arbeit von Christof Nel an der Staatsoper Hannover. 2008 gelangte seine szenische Interpretation von Händels Oratorium »Belshazzar« an der Staatsoper Berlin zur Premiere und war ebenfalls beim Festival Aix-en-Provence zu sehen. Es folgten die Premiere seiner »Aida«-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper, die Oper »Kullervo« des finnischen Komponisten Aulis Sallinen an der Oper Frankfurt und »Elektra« an der Deutschen Oper am Rhein, »Der Prinz von Homburg« am Staatstheater Mainz und »Falstaff« am Nationaltheater Mannheim, wo ihm in der Spielzeit 2010/11 nach Meinung der Fachwelt eine der besten Inszenierungen der Oper »Hoffmanns Erzählungen« gelang. An der Komischen Oper Berlin führt Nel seit 1983 im Bereich Oper Regie. 2014 trat er noch einmal mit Mozarts »Requiem« am Stadttheater Gießen in Erscheinung, und seine Inszenierung von Verdis »Don Carlos« in Hannover (aus dem Jahr 2007) war dort noch bis 2018 zu sehen. Christof Nel war langjähriger Professor und Gastprofessor in Essen, München und Hamburg.
8.4. Janice WATSON wird 60
Ausbildung 1982-87 an der Guildhall School of Music London, dann bei der Pädagogin Johanna Peters. Sie kam in ihrer englischen Heimat rasch zu einer bedeutenden Karriere für die Bereiche des Opern- wie des Konzertgesangs. Sie sang 1988 beim City of London Festival in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und debütierte als Musetta in Puccinis »La Bohème« 1990 an der Covent Garden Oper London, an der sie bis 2007 auch als Ellen Orford in B. Brittens »Peter Grimes« und in der Titelpartie von Janáceks »Peter Grimes« gastierte. Die Musetta trug sie auch an der Welsh Opera Cardiff vor, an der sie seit 1990 weiters als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Micaela in »Carmen«, als Adèle in Rossinis »Le Comte Ory«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Lucia di Lammermoor, als Rosalinde in der »Fledermaus« und als Marguerite in »Faust« von Gounod auftrat. Seit 1991 sang sie auch bei der English National Opera London (Antrittsrolle: Rosalinde), u.a. die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Micaela, die Pamina und die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1994 gastierte sie an der Oper von Lyon als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, an der Opéra Bastille Paris als Pamina und beim Edinburgh Festival als Titelheldin in »Leonore« (in einer konzertanten Aufführung der Urfassung der Oper »Fidelio«). An der Santa Fé Opera hörte man sie 1996 als Daphne und 1997 als Arabella in den gleichnamigen Richard-Strauss-Opern, 1999 als Elettra in »Idomeneo« von Mozart. 1997 sang sie in Antwerpen die Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1998 trat sie an der San Francisco Opera als Arabella und 1999 bei der Welsh Opera Cardiff als Ellen Orford auf. Als Ellen Orford debütierte sie 1999 an der Wiener Staatsoper, an der sie 2012 auch als Titelheldin in »Katja Kabanowa« von Janácek gastierte. 2000 trat sie an der Chicago Opera als Micaela, an der Welsh Opera Cardiff als Governess in »The Turn of the Screw« von Benjamin Britten und am Muziektheater Amsterdam als Ellen Orford auf. 2001 debütierte sie als Micaela an der Metropolitan Oper New York, an der sie 2005 auch als Gräfin in »Le nozze di Figaro« und als Liu gastierte. Beim Edinburgh Festival sang sie 2002 die Antigone in einer konzertanten Auffühsung der Oper »Oedipe« von Enescu und 2012 die Sieglinde in der »Walküre«. Als Titelheldin in »Katja Kabanowa« von Janácek debütierte sie 2006 an der Mailänder Scala. 2012 sang sie beim Brighton Festival die Hecuba in einer konzertanten Aufführung der Oper »King Priam« von Tippett und bei der Opera Holland Park die Silvia in »Zanetto« von Mascagni. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie Pamina, als Arabella und als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Fast noch mehr von Bedeutung war ihr Wirken als Konzert- und Oratoriensolistin. Sie sang mit der Dulwich Choral Society das Sopransolo in »Ein deutsches Requiem« von Brahms, in London im Weihnachtsoratorium und im Magnificat von J.S. Bach, in der Kathedrale von Salisbury in »Les Illuminations« von Benjamin Britten, in der St. Alban’s Cathedral im »Messias« von Händel und in der Missa solemnis von Beethoven, in Edinburgh in der Nelson-Messe von J. Haydn. In Barcelona hörte man sie in der Messe C-Dur von Beethoven, mit dem Bristol Bach Choir im »Elias« von Mendelssohn. 1990 kam es zu ihrem Debüt in den USA und in Kanada im »Messias« unter Trevor Pinnock. 1994 sang sie beim Edinburgh Festival ein Sopransolo in der 8. Sinfonie von G. Mahler.
Schallplatten: Telarc (»The Mikado« von Sullivan), Virgin (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Chandos (Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten), Koch (Messe C-Dur von Beethoven), Chandos/Koch (Messen von J. Haydn), Troy (»John Socman« von George Lloyd), Philips (Helena in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten).
11.4. Die italienische Sopranistin Cosetta TOSETTI wird 60
11.4. Paul AGNEW wird 60
Er war zunächst Chorist an der St. Chad’s Cathedral in Birmingham. Er wirkte dann als Lay-Clerk an den Kathedralen von Birmingham und Lichfield, danach Choralscholar am Magdalen College in Oxford. Schließlich trat er dem Consort of Musicke bei und nahm an den großen Konzerttourneen dieses Ensembles in Deutschland, in der Schweiz, in Holland, Spanien, Italien, Österreich, Schweden und Australien teil. 1989 sang er bei den Londoner Promenade Concerts in der englischen Barock-Masque »The Judgement of Paris« und, zusammen mit dem Handel Orchestra London, den Evangelisten in der Matthäuspassion von J.S. Bach. In der National Gallery der englischen Hauptstadt gab er einen Liederabend mit Liedern von Händel, auch bei Konzerten in den Londoner Purcell Rooms kam er zu schönen Erfolgen. Zusammen mit der Schola Cantorum Basel sang er den Evangelisten in der Bach’schen Johannespassion, in Zürich in »Les Noces« von Strawinsky. 1992 unternahm er eine große USA-Tournee mit dem Ensemble »The Festival of Voices« unter Paul Hillier und sang 1993 mit dem Consort of Musicke bei den Promenade Concerts in London Madrigale von Monteverdi. 1996 debütierte er als Hippolyte in »Hippolyte et Aricie« von Rameau an der Grand Opéra (Palais Garnier) Paris, an der er dann auch 1999 den Thespis in »Platée« von Rameau, 1999-2000 und 2003 den Damon wie den Tacmas wie den Valère in »Les Indes galantes« von Rameau, 2002, 2006 und 2009 die Titelrolle in »Platée« von Rameau und 2003 den Abaris in »Les Boréades« von Rameau sang. 1999 sang er beim Maggio Musicale von Florenz den Telemaco in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. 2000 trat er in Köln in einer konzertanten Aufführung von Rameaus »La Guirlande«. Bei den Salzburger Pfingstfestspielen sang er 2000 den Acis in »Acis and Galatea« von Händel und den Septimus in »Theodora« von Händel, 2001 den San Giovanni in »La Resurrezione« von Händel und 2005 in Händels »L’Allegro, il Penseroso ed i Moderato« von Händel. 2007 gab Paul Agnew mit dem Ensemble Les Arts Florissants sein Debüt als Dirigent und wurde von William Christie zum Stellvertretenden Musikdirektor des Orchesters ernannt. 2012 sang er an der Oper von Rennes den Peter Quint in »The Turn of the Screw« von B. Britten. Als Gastdirigent leitet Paul Agnew regelmäßig Orchester wie die Staatsphilharmonie Nürnberg, das Liverpool Philharmonic Orchestra, das Royal Scottish National Orchestra, das Norwegian Chamber Orchestra, das Finnish Radio Symphony Orchestra, das Seattle Symphony Orchestra, das Houston Symphony Orchestra, den Maggio Musicale Fiorentino und die Akademie für Alte Musik Berlin. An der Semperoper Dresden stand er erstmals in der Spielzeit 2018/19 als Dirigent der Neuinszenierung »Platée« am Pult der Sächsischen Staatskapelle.
Schallplatten: Virgin Classics (Madrigale von Monteverdi), Erato (»Les Fêtes d‘ Hébé« von Rameau, Krönungsmesse und Vesperae solennes de Confessore von Mozart, »La descente d’Orphée aux enfers« von Marc-Antoine Charpentier, Bach- Kantaten), Erato/East West Records (»Acis and Galatea« von Händel), Erato/Warner (Markus-Passion und Kantaten von J.S. Bach; Grands Motets Lorrains von H. Desmarets), DGG (»Dioclesian« von H. Purcell, »Theodora« von Händel; Osteroratorium, Magnificat und Kantaten von J.S. Bach), Koch/Hyperion (Schubert-Lieder), Naxos (»Weihnachtshistorie« von H. Schütz), Decca (Divertissements, Airs et Concerts von Marc Antoine Charpentier), Chandos (Geistliche Konzerte von Mathias Weckmann),
11.4. Yannis KOKKOS wird 80
Er studierte Bühnenbild an der École Superieure d’Art Dramatique in Straßburg. Zunächst arbeitete er als Bühnen- und Kostümbildner. 1987 begann er seine Tätigkeit als Schauspiel- und Opernregisseur; seine Inszenierungen führten ihn u. a. an die Opernhäuser von Mailand, Paris, Nancy, Bologna, Nizza, Orange, Palermo, Pesaro und Lyon. Er inszenierte u. a. Nabucco an der Bayerischen Staatsoper München, Die Bassariden am Théâtre du Châtelet in Paris, Les Troyens am Mariinski-Theater in St. Petersburg, Boris Godunow an der Wiener Staatsoper, Die Frau ohne Schatten beim Maggio Musicale Fiorentino, Hänsel und Gretel am Grand Théâtre de Genève, Tristan und Isolde am Théâtre Royal de La Monnaie in Brüssel sowie Tancredi am Teatro Real in Madrid.
14.4. Lena LOOTENS wird 65
Eigentlicher Name Helena-Alice Lootens; sie wurde an den Konservatorien von Brüssel und Gent ausgebildet und ergänzte diese Ausbildung bei der Pädagogin Vera Rozsa in London, bei Margreet Honig und bei der bekannten Sopranistin Cristina Deutekom in Amsterdam. Sie begann eine erfolgreiche Konzertkarriere und sang zusammen mit führenden Orchestern in Belgien, in Holland, Deutschland, England und Polen; man hörte sie über Rundfunksender in den gleichen Ländern und konnte sie bei mehreren Fernsehauftritten erleben. Dabei brachte sie, vor allem im Bereich des Oratoriums und der religiösen Vokalmusik, ein umfassendes Repertoire zum Vortrag. 1982 sang sie, zusammen mit der Capella Coloniensis, in dem Oratorium »Die Israeliten in der Wüste« von Johann Christoph Bach. Auch auf der Bühne kam sie zu Erfolgen. Sie sang an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent (u.a. in »Alcina« von Händel) und hatte 1989 große Erfolge in Montpellier als Drusilla in Monteverdis Oper »L’Incoronazione di Poppea«, 1990 in der gleichen Partie bei den Festspielen Alter Musik in Innsbruck, 1990 an der Oper von Monte Carlo als Emilia in »Flavio« von Händel, 1991 wieder in Innsbruck in »La finta semplice« von Mozart, 1992 am Theater von St. Gallen als Ginevra in »Ariodante« von Händel, 1995 in Innsbruck und 1996 bei den Festspielen von Schwetzingen als Stratonica in A. Scarlattis »Mitridate Eopatore«. 1998 trat sie bei den Händel-Festspielen in Bad Lauchstädt als Fulvia in der Händel-Oper »Ezio« auf.
Schallplattenaufnahmen mit Konzert-Arien und Gesamtaufnahme »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn. Auf Harmonia mundi singt sie in »Flavio« von Händel und in dem Oratorium »Die Israeliten in der Wüste« von Ph. E. Bach. Auf DS (»Deutsche Schallplatte«) singt sie die Luise in »Die Heirat wider Willen« von E. Humperdinck; auf Koch Records in »Das Schloss« von André Laporte.
14.4. Eiddwen HARRHY wird 75
Während ihres Gesangstudiums am Royal Manchester College of Music trat sie bereits 1970 dort als Despina in »Così fan tutte« auf. Ergänzende Studien in London und Paris. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1973 die Kammerfrau in Verdis »Macbeth«, 1977 die Donna Anna in »Don Giovanni«, 1984 die Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1992 die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1995 die Mrs. Coyle in »Owen Wingrave« von B. Britten und 1999 die Ludmila in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1974 sang sie zu Beginn ihrer Karriere im Oxford University Opera Club die Ilia in Mozarts »Idomeneo«, bei der Handel Opera London in »Alcina« von G.F. Händel, im gleichen Jahr an der Covent Garden Oper London die Wellgunde im »Rheingold« und beim Wexford Festival die Creusa in »Medea in Corinto« von Simone Mayr. 1974 debütierte sie als Wellgunde im »Rheingold« an der Covent Garden Oper London, an der sie dann auch bis 1996 die Stimme des Falken in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Wellgunde in »Götterdämmerung«, das Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Mère Matilde in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss und die She-Ancient in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett gesungen hat. 1977 sang sie im Londoner Coliseum Theatre die Adèle in Rossinis »Le Comte Ory« sowie bei der Kent Opera die Pamina in der »Zauberflöte« und in Glucks »Iphigénie en Tauride«. 1979 und 1982 trat sie bei der Opera North Leeds auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1979 die Diana in »La fedeltà premiata« von Haydn, 1997 die Miss Wingrave in »Owen Wingrave«, 1998 und 2002 die Glasa in »Katja Kabanowa« sowie 2000 und 2004 die Frau des Dorfrichters in »Jenufa« von Janácek. 1980 nahm sie an der Welsh Opera Cardiff an der Uraufführung der Oper »The Servants« von Matthias in der Rolle der Oriane teil und trat dort als Poppea in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Gilda in »Rigoletto«, als Asteria in »Tamerlano« von Händel und 1986 als Marie in »Wozzeck« von A. Berg auf. An der Opera North Leeds gastierte sie als Fiordiligi, als Adalgisa in »Norma«, als Katja Kabanowa von Janácek, als Octavian im »Rosenkavalier« und 1991 als Hecuba in »King Priam« von M. Tippett. Sie sang, in erster Linie an den führenden englischen Bühnen, Partien wie die Butterfly (1984 Coliseum Theatre London) und die Didon in »Les Troyens« von Berlioz. 1986 sang sie in Los Angeles die Morgana in der Händel-Oper »Alcina«, zugleich ihr USA-Debüt. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte sie 1987 als Marie in »Wozzeck« von Alban Berg, in Nancy 1989 als Octavian. 1989 wirkte sie bei der English National Opera London in der Uraufführung von »The Plumber’s Gift« von David Blake mit. Sie galt nicht zuletzt als große Interpretin barocker Opern- wie Konzertwerke. So sang sie 1989 bei den Londoner Promenade Concerts im Gloria von Vivaldi und im Magnificat von J.S. Bach.
Schallplatten: RCA (»Ercole amante« von Cavalli), Opera Rara (Emma in »Ugo, Conte di Parigi« und »L’Assedio di Calais« von Donizetti; Arien aus italienischen Opern), HMV (»Alcina« von Händel), DGG (»The Fairy Queen« von Purcell), HRE (»Adelaide di Borgogna« von Rossini), Erato (»Amadigi di Gaula« von Händel), Virgin (Mass in D von Ethel Smith).
14.4. Harry COGHILL wird 80
Ausbildung der Stimme am Royal College of Music Manchester bei Frederick Cox (1967-71), ergänzende Studien bei Yvonne Rodd-Marling. Er debütierte 1972 als Bühnensänger an der Welsh Opera Cardiff in der Partie des Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, nachdem er bereits 1965 an einer Konzerttournee durch Nordamerika teilgenommen hatte. 1970-71 war er Mitglied des Glyndebourner Festspielchores. 1972 wurde er als erster Bassist an die English National Opera London verpflichtet, deren Ensemble er bis 1979 angehörte. Er sang in England bei der Kent Opera, der Handel Opera Society und bei anderen Operngesellschaften. Er trat bei den Festspielen von Aldeburgh, bei Gastspielen in Dortmund, München und Wien auf. Dabei beherrschte er für die Bühne wie für das Konzertpodium ein weitläufiges Repertoire, in dem sich auch Werke zeitgenössischer Komponisten fanden. 1980 trat er in einer Serie von Konzerten für Flüchtlingskinder in aller Welt (Ockenden Venture) auf. Seit 1987 Dozent an der Auckland University (Neuseeland).
14.4. Theodor GUSCHLBAUER wird 85
Er studierte zunächst Klavier und Violoncello und absolvierte später die Dirigentenausbildung bei Hans Swarowsky. Er vollendete sein Studium bei Lovro von Matacic und Herbert von Karajan. Erste Engagements brachten ihn an die Wiener Volksoper und an das Landestheater Salzburg, wo er erster Kapellmeister war. 1969 wurde er als Opernchef nach Lyon, 1975 als Generalmusikdirektor nach Linz berufen. 1983-97 war er Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Strasbourg, 1997-2001 Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Seitdem ist er als freischaffender Dirigent tätig. Theodor Guschlbauer hat mit den bedeutendsten Orchestern Europas – Wiener Philharmoniker, Deutsches Symphonieorchester Berlin, Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Münchner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, London Symphony Orchestra, London Philharmonic, Orchestre de Paris, Orchestre de la Suisse Romande, Tonhalle Zürich, Orchester der Mailänder Scala, Santa Cecilia Rom, Israel Philharmonic, RAI Turin – und Japans sowie Südamerikas gearbeitet. Sein Repertoire umfasst annähernd 100 Operntitel sowie eine große Anzahl symphonischer Werke. Zu den namhaften Festspielen, bei denen Theodor Guschlbauer häufig zu Gast ist, zählen Salzburg (1968-2014), Aix-en-Provence, Orange, Verona, Luzern, Montreux, Bregenz (1982 Der Zigeunerbaron, 1985-86 Die Zauberflöte, dazu 1976 und 1986 Konzerte), Oxford; er hat beim Flandern-Festival, beim Prager Frühling, beim Chopin-Festival in Warschau und beim Maggio Musicale Fiorentino teilgenommen und dirigiert an den Opernhäusern von Wien (1976-87 insgesamt 89 Vorstellungen von Die Entführung aus dem Serail, Die Zauberflöte, Die Fledermaus, Così fan tutte, Ariadne auf Naxos und Le nozze di Figaro), Hamburg, München, Köln, Paris, Zürich, Genf (1973 Der Rosenkavalier, 1980 La clemenza di Tito, 2013 Die Fledermaus), Brüssel und Lissabon. Von den zahlreichen Platteneinspielungen erhielten mehrere einen Grand Prix du Disque. Unter den vielen Ehrungen, die Theodor Guschlbauer erhielt, seien erwähnt: der Mozart-Preis der Goethe-Stiftung Basel, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, der Prix d’Honneur der Fondation Alsace und die Aufnahme in die Französische Ehrenlegion.
15.4. Marc SOUSTROT wird 75
Er studierte bis 1969 an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Lyon Posaune und Klavier, bevor er seine musikalische Ausbildung als Dirigent bei Manuel Rosenthal in Paris fortsetzte. Marc Soustrot gilt als Spezialist für die französische Orchesterliteratur. Seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich zudem eingehend mit zeitgenössischer Musik. Als Chefdirigent und künstlerischer Leiter war er beim Orchestre Philharmonique des Pays de la Loire (1976-94), beim Beethoven Orchester Bonn (1995-2003), beim Het Brabants Orkest Eindhoven (1996-2006) sowie beim Malmö Symfoniorkester (2011-19) tätig. Seit 2015/16 ist Marc Soustrot Chefdirigent des Sinfonieorchesters von Aarhus, seit 2021/22 ist er zusätzlich Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Real Orquesta Sinfónica de Sevilla. Als Gastdirigent leitete Marc Soustrot unter anderem die Staatskapelle Dresden, die Münchner Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, das MDR-Sinfonieorchester, das English Chamber Orchestra, das Danish Radio Symphony Orchestra, das Real Orquesta Sinfónica de Sevilla, das Residentie Orkest Den Haag und die Philharmonischen Orchester von Stockholm, Kopenhagen, Oslo, Helsinki, Luxemburg, Barcelona, Warschau und Tokio. Marc Soustrot hat sich durch seine jahrelange Erfahrung im Opernbereich ein großes Repertoire an Werken erarbeitet, darunter Don Giovanni, Carmen, Werther, Pelléas et Mélisande, Opern von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini und Jacques Offenbach, aber auch Wagners Ring des Nibelungen und Alban Bergs Wozzeck. Sehr erfolgreich leitete er auch jüngere Werke, darunter Ernst Kreneks Oper Karl V. Dabei dirigierte er an Häusern wie der Opéra de Monte-Carlo, dem Teatro Real Madrid, dem Grand Théâtre de Genève, La Monnaie de Munt Brüssel, am Kongelige Teater Kopenhagen, der Oper Frankfurt und der Norske Opera Oslo.
Für die Interpretation von Poulencs Les Dialogues des Carmélites wurde er 2012 sowohl an der Königlichen Oper Stockholm als auch an der Staatsoper Stuttgart vom Publikum gefeiert; das Werk dirigierte er 2019 in Stockholm wieder höchst erfolgreich. In Stuttgart war er in den vergangenen Spielzeiten mit Götterdämmerung, Siegfried, Der Rosenkavalier, Carmen und Gounods Faust zu Gast. 2015 gab er sein erfolgreiches Debüt an der Semperoper Dresden mit der Neuinszenierung von Debussys Pelléas et Mélisande (Regie: Álex Ollé/La Fura dels Baus); seine Arbeit mit Álex Ollé setzte er 2017 bei Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher an der Oper Frankfurt fort. 2018 dirigierte er Berlioz‘ La Damnation de Faust auf einer aufsehenerregenden Tournee mit Sophie Koch, Paul Groves, Bryn Terfel, dem Malmö Symfoniorkester und dem MDR-Rundfunkchor in Dresden, Antwerpen, Amsterdam und Hamburg. Der MDR-Rundfunkchor war auch bei der Aufführung von Berlioz‘ Requiemvertonung, der Grande Messe des Morts, 2019 am Gewandhaus zu Leipzig mit von der Partie. In der Saison 2022/23 kehrte Marc Soustrot zu den Sinfonieorchestern in Malmö und Zuidnederland zurück. Marc Soustrot leitete mehrere preisgekrönte CD-Produktionen. Bei Naxos erschienen seine Einspielungen des gesamten sinfonischen Werkes von Camille Saint-Saëns mit dem Malmö Symfoniorkester. 2008 wurde er mit dem Titel Chevalier de la Légion d’Honneur geehrt.
16.4. Wolfgang MILLGRAMM wird 70
Er absolvierte sein Gesangstudium an der Musikhochschule Berlin, an der Günther Leib und Kurt Rehm seine Lehrer waren. 1984 debütierte er an der Staatsoper Berlin als Alfred in der »Fledermaus« von J. Strauß. Dort sang er zuerst Partien wie den Nando im »Tiefland« von E. d’Albert, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den Walther von der Vogelweide in »Tannhäuser« und hatte dort seine ersten großen Erfolge als Alfredo in »La Traviata«, als Adolar in »Euryanthe« von Weber und als Tamino in der »Zauberflöte«. Er war 1984-93 Mitglied der Staatsoper Berlin, dann 1991-95 des Opernhauses Nürnberg, seit 1993 auch des Theaters am Gärtnerplatz München; seit 1995 am Opernhaus Dortmund engagiert. Gastspiele brachten ihm ähnliche Erfolge in Rumänien und Japan, in Spanien und in der Schweiz, in der Sowjetunion wie in Jugoslawien. Sein Bühnenrepertoire enthielt eine Vielzahl von Partien aus dem lyrischen Fachbereich: den Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin (Staatsoper Berlin 1989). 1991 hörte man ihn in Braunschweig als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. An der Staatsoper Berlin sang er 1990 und 1992 den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, 1991 den Steuermann sowie den Lenski in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Am Opernhaus von Nürnberg trat er 1992 als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1993 als Tambourmajor in »Wozzeck« von A. Berg, 1994 als Eleazar in »La Juive« von Halévy, 1995 als Parsifal auf, am Münchner Theater am Gärtnerplatz 1995 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. Den Eleazar wiederholte er 1995 am Opernhaus von Dortmund, wo er im gleichen Jahr auch den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und 1996 den Parsifal sang. 1996 am Teatro Comunale in Modena als Erik zu Gast. 1997 trat er am Pfalztheater von Kaiserslautern als Hüon in »Oberon« von Weber auf, am Staatstheater Karlsruhe als Max in »Jonny spielt auf« von Krenek (dort wie auch in Bonn 1998 als Erik), 1998 am Opernhaus von Dortmund als Assad in Goldmarks »Königin von Saba« und als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1999 trat er am Opernhaus von Dortmund als Radames in »Aida« auf, 2000 als Manrico im »Troubadour«, im gleichen Jahr am Nationaltheater Prag als Tristan. Am Münchner Theater am Gärtnerplatz sang er 2001 den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 2002 sang er bei den Bayreuther Festspielen den Tannhäuser. Auch als Konzertsänger hatte er bedeutende Erfolge.
Schallplatten: Philips (»Fidelio«, »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.wolfgangmillgramm.com/
16.4. Dennis Russell DAVIES wird 80
Er studierte Klavier und Dirigieren an der New Yorker Juilliard School. Seine Tätigkeit als Dirigent in Oper und Konzert, als Pianist und Kammermusiker ist gekennzeichnet durch ein breit gefächertes Repertoire, das vom Barock bis zur jüngsten Moderne reicht, durch spannende und durchdachte Programm-Konstellationen und durch eine enge Zusammenarbeit mit Komponisten wie Luciano Berio, William Bolcom, John Cage, Manfred Trojahn, Philip Glass, Heinz Winbeck, Laurie Anderson, Philippe Manoury, Aaron Copland, Hans Werner Henze, Michael Nyman und Kurt Schwertsik. Nach seinen ersten Positionen als Chefdirigent des Saint Paul Chamber Orchestra (1972-80) und des American Composers Orchestra, New York (1977-2002) übersiedelte er 1980 nach Deutschland und Österreich. Es folgten Generalmusikdirektoren-Posten am Württembergischen Staatstheater Stuttgart (1980-87) und beim Orchester der Beethovenhalle, dem Internationalen Beethovenfest und der Oper Bonn (1987-95). 1997-2002 war er Chefdirigent des Radio Symphonie Orchesters Wien, wurde 1997 als Professor an die Universität Mozarteum Salzburg berufen und war von 1995 bis Saisonende 2006 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters, mit dem er von 1998 bis 2009 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns auf CD aufnahm, weltweit die dritte Gesamteinspielung dieser Werke überhaupt. 2002-17 war Dennis Russell Davies Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz und Opernchef am Landestheater Linz. 2014 wurde ihm dort der Titel „GMD“ verliehen. 2010-16 war er zudem Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. Seit 2018 amtiert Davies als Chefdirigent der Philharmonie Brünn. Seit dem 1. September 2020 ist er Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters. Als Gast dirigierte Davies u. a. das Cleveland und Philadelphia Orchestra, die Chicago, San Francisco und Boston Symphony, das New York Philharmonic Orchestra und das Yomiuri Nippon SO, in Europa u.a. das Concertgebouworkest Amsterdam, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie, das Orchestra Filarmonica della Scala Milano, die Accademia di Santa Cecilia di Roma, das Orquesta Nacional de España, die Bamberger Symphoniker und die Münchner Philharmoniker. Nach seinem Debüt bei den Bayreuther Festspielen (1978-80 Der fliegende Holländer) gastierte er mit einem vielfältigen Opernrepertoire u.a. bei den Salzburger Festspielen (1998 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny sowie 1991-2006 viele Konzerte), dem Lincoln Center Festival New York, an der Houston Grand Opera, der Hamburger und der Bayerischen Staatsoper, der Lyric Opera of Chicago, der Metropolitan Opera New York (1996 The Voyage von Philip Glass, 2002 A View from the Bridge von William Bolcom, 2004 Cavalleria rusticana / I Pagliacci) der Opéra National de Paris, dem Teatro Réal in Madrid und an der Wiener Staatsoper (2014 Alban Bergs Wozzeck). In seine Zeit als GMD in Linz fällt die Eröffnung des neuen Musiktheaters im April 2013, anlässlich derer Dennis Russell Davies die Weltpremiere von Philip Glass’ Spuren der Verirrten ebenso leitete wie Richard Strauss’ Rosenkavalier. Weiters leitete er im neuen Haus Neuproduktionen aller Ring des Nibelungen-Teile ebenso wie u.a. Pelléas et Mélisande, Falstaff, Salome, die europäische Erstaufführung von McTeague sowie Uraufführungen von Moritz Eggert und Michael Obst. Auch im Konzertbereich prägte er das Bruckner Orchester Linz nachhaltig, u.a. durch eine Öffnung zur Moderne und zu neuen Publikumsschichten, durch rege Tourneetätigkeit, aber auch durch die beständige Arbeit am Kernrepertoire – abgebildet u.a. in der Einspielung aller Bruckner-Symphonien in allen Fassungen. 2016/17/18 gastiert Dennis Russell Davies u.a. beim Gewandhausorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, dem DSO Berlin, dem SWR Stuttgart, dem Orchestra Sinfonica Nazionale (RAI Torino), dem Orquesta Sinfonica de Galicia, dem New Japan Philharmonic und dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, sowie beim Prager Frühling (mit der Filharmonie Brno) und dem Ravenna Festival. Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 trat Dennis Russell Davies seine neue Position als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Filharmonie Brno an. Dennis Russell Davies ist seit 2009 Mitglied der „American Academy of Arts and Sciences“. Im Dezember 2014 wurde ihm der Titel „Commandeur des Arts et des Lettres“ verliehen, im Juli 2017 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://dennisrusselldavies.com/
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16.4. Carmen GONZALES wird 85
Eigentlich Carmen Pagliaro Vallejo González; sie begann ihr Gesangstudium am Konservatorium von Valladolid und setzte es bei Miguel Barrosa in Madrid fort Nachdem sie einen Preis und ein Stipendium des spanischen Erziehungsministeriums gewonnen hatte, wurde ihr Studium in der Opernschule der Mailänder Scala und bei den Pädagogen Magda Piccarolo und Rodolfo Celetti in Mailand fortgesetzt. Erster Bühnenauftritt bereits 1966 am Teatro Comunale Bologna in der Uraufführung der Oper »Il Canto di Natale« von L. Liviabella. 1968 sang sie an der Kammeroper Madrid den Pagen Isolier in »Le Comte Ory« von Rossini. Ihre großen Erfolge erzielte sie dann an italienischen Opernhäusern; so gastierte sie an der Mailänder Piccolo Scala (1979 als Vitellia in »Tito Manlio« von Vivaldi, 1980 als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«), an den Opern von Rom (als Carmen), Bologna, Neapel, Palermo, Triest, Turin (1986 als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«), Venedig und bei den internationalen Festspielveranstaltungen von Florenz, in den Thermen des Caracalla in Rom und in der Arena von Verona (1975 in Verdis »Falstaff«). Weltweite Gastspieltätigkeit mit Auftritten an der Opéra Bastille Paris (1991 in Prokofjews »L’Ange de Feu«), in Brüssel und Toulouse, bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1969 als Isabella in »L’Italiana in Algeri« von Rossini), in Zürich, Monte Carlo, Lissabon, Mexico City und Belgrad. Sie entfaltete eine ganz internationale Karriere, die sie auch nach Japan, in die Schweiz, nach Deutschland (Festspiele von Schwetzingen), Belgien, Holland, Finnland und nach Nordamerika (City Opera New York, Kennedy Center Washington) führte. 1974 nahm sie am Teatro Regio Turin an der italienischen Premiere der Oper »Die drei Pintos« von Weber (in der Bearbeitung von Gustav Mahler) teil. Sie sang an der Opéra-Comique Paris 1984 die Fidalma. Bei den Festspielen von Martina Franca sang sie 1984 die Bianca in »Il giuramento« von S. Mercadante und die Arnalta in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi. 1985 hörte man sie am Teatro Zarzuela Madrid in der Zarzuela »Doña Francisquita« von Vives. 1986 sang sie beim Festival von Valle d’Itria in der vergessenen Oper »Ifigenia in Tauride« von Tommaso Traetta. Am Teatro Comunale Bologna gastierte sie 1987, an der Oper von Rom 1989 als Mrs. Quickly in »Falstaff« von Verdi, an der Oper von Rom auch 1988 als Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti. 1990 trat sie beim Holland Festival in Prokofjews »L’Ange de Feu« auf, 1991 bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 1992 hörte man sie am Teatro Monumental Madrid in »El amor brujo« von M. de Falla, 1999 in Barcelona als Rosario in »Goyescas« von Granados. An ihrer Stimme bewunderte man in einem breiten Konzert- und Bühnenrepertoire die technische Virtuosität im Koloraturfach ebenso wie die Tonfülle und die Ausdruckskraft in dramatischen Aufgaben.
Schallplatten: RCA (»Orlando furioso« von Vivaldi), MRF (»L’Ajo nell‘ imbarazzo« von Donizetti, »Anacreon« von Cherubini), Naxos (»La Bohème«), Nuova Era (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Arkadia (»Didon« von Piccinni), Koch Records (Arien), Fonit Cetra (Bianca in »Il Bravo« von S. Mercadante), Missa defunctorum von Paisiello), Arte Nova (Jemmy in Rossinis »Wilhelm Tell«).
17.4. Der amerikanische Tenor Warren MOULTON wird 60
17.4. Hannu NIEMELÄ wird 70
Er durchlief an der Sibelius-Akademie in Helsinki bis 1983 eine Ausbildung als Kantor-Organist wie als Gesanglehrer und erwarb das Gesangdiplom, legte aber auch sein Examen als Grundschullehrer ab. Später weiterführende Studien bei Kim Borg, bei Hans Hotter und seit 1986 bei Karl-Heinz Jarius in Frankfurt a.M. 1984-85 war er im Studio des Opernhauses Zürich (Debüt 1985 als Marullo in »Rigoletto«). 1985-89 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, seit 1989 des Theaters von Mainz. Dort trat er 1990-92 als Don Giovanni und als Montjoy in B. Brittens »Gloriana« auf, 1993 als Tonio im »Bajazzo« und als Alfio in »Cavalleria rusticana«. Es kam bald zu einer internationalen Gastspielkarriere, sowohl für den Bereich des Opern- wie des Konzertgesangs. Er war zu Gast bei den Festspielen von Savonlinna und Schwetzingen, an den Theatern von Bern und Basel, in Mannheim und Freiburg i. Br., in Dresden, Prag, Leningrad, Straßburg und Nancy. 1996 sang er am Opernhaus von Dortmund die Titelpartie in »Le Roi Arthus« von E. Chausson, den Amfortas in »Parsifal« und den Alfio. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind der Don Giovanni von Mozart, der Graf in »Die Hochzeit des Figaro«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Orest in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, der Paolo in »Simon Boccanegra« von Verdi, der Macbeth von Verdi (Savonlinna 1993), der Escamillo in »Carmen«, der Albert in Massenets »Werther«, der Alfio in »Cavalleria rusticana« (Dortmund 1995), der Wozzeck in der Oper gleichen Namens von A. Berg, der Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und Partien in Opern des finnischen Komponisten Aulis Sallinen zu nennen. In Karlsruhe sang er in der Uraufführung von »Der Meister und Margarita« von Rainer Kunad (9.3.1986). Er wirkte 1997 am Opernhaus von Dortmund in der Uraufführung der Oper »Kniefall in Warschau« von Gerhard Rosenfeld (als Willy Brandt) mit; 1998 sang er dort den Scarpia in »Tosca«, den Macbeth von Verdi und den König Salomon in K. Goldmarks »Königin von Saba«, ebenfalls 1998 am Opernhaus von Wuppertal, in Bonn und in Gelsenkirchen den Fliegenden Holländer. Bei den Festspielen von Savonlinna übernahm er 1998 den Don Carlo in Verdis »La forza del destino«. 1999 trat er am Opernhaus von Dortmund in der Titelrolle der Oper »Macbeth« von Ernest Bloch auf. 1999 sang er am Opernhaus von Dortmund den Amonasro in »Aida«, 2000 den Kurwenal in »Tristan und Isolde« und den Grafen Luna im »Troubadour«, bei den Festspielen von Savonlinna den Pauk in der Uraufführung der Oper »Marias Liebe« von Olli Kortekangas (17.7.2000). 2001 trat er am Nationaltheater von Helsinki als Jago in »Otello« von Verdi und als Klinghoffer in »The Death of Klinghoffer« von John Adams auf. Am 5.5.2001 übernahm er am Opernhaus von Dortmund die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Wallenberg« von Erkki-Sven Tüür. Nicht weniger von Bedeutung war sein Wirken als Konzert-, Lieder- und Oratoriensänger.
Schallplatten: Thorofon (»Kniefall in Warschau« von G. Rosenfeld), SLEY (Geistliche Musik).
17.4. Grit van JÜTEN wird 80
Sie wollte ursprünglich ein naturwissenschaftliches Studium beginnen, absolvierte dann jedoch die Münchner Musikhochschule und ließ dabei ihre Stimme durch Li Lingemann, Marie-Theres Gernot-Heindl und Annemarie Hanschke ausbilden. Gelegentlich betätigte sie sich als Fotomodell und als Mannequin bei Modenschauen. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn 1966 am Theater am Gärtnerplatz in München als Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1970-77 war sie als erste lyrische Koloratrice am Nationaltheater von Mannheim verpflichtet, gleichzeitig durch Gastspielverträge mit den Opern von München und Nürnberg verbunden. 1977 nahm sie ihren Wohnsitz in Dortmund und ging einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach; so sang sie an der Wiener Volksoper, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von München und Stuttgart, in Essen, Kassel, Frankfurt a.M. und Wiesbaden. Weitere Gastspiele in Amsterdam und Zürich. 1984 zu Gast an den Nationalopern von Prag und Bratislava (Preßburg), 1987 nochmals in Prag als Marguerite in »Faust« von Gounod. Ihre Erfolge erzielte sie in einer Vielzahl von Opernpartien aus dem lyrischen wie dem Koloraturfach in Werken von Mozart, Donizetti, Offenbach, Delibes, Verdi, R. Strauss, Cimarosa, Nicolai, Lortzing und Monteverdi. Sie war eine gefeierte Operettensängerin, wobei ihre aparte Bühnenerscheinung und ihr großes darstellerisches Talent besonders bewundert wurden. Bereits 1965 hatte die junge, unbekannte Künstlerin ihren ersten Erfolg in einer Weihnachtssendung des deutschen Fernsehens; seither immer wieder in musikalischen Sendungen dort wie auch im Rundfunk erschienen.
Schallplatten: HMV (vollständige Operetten »Im Weißen Rössl« und »Orpheus in der Unterwelt«), RCA (Szenen aus Operetten), AGM (Opernarien), Koch Records (»Schwarzer Peter« und »Das kalte Herz« von N. Schultze).
18.4. Sharon SPINETTI wird 70
Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch: https://www.unmuteyourvoice.com/our-team-sharon
18.4. Chantal BASTIDE wird 75
Sie studierte am Conservatoire National de Paris und wurde dort 1976 mit dem Prix d’Art Lyrique ausgezeichnet. Seit 1978 kam sie, zunächst in Frankreich, zu einer bedeutenden Bühnen- und Konzertkarriere. Sie sang an den Opernhäusern von Marseille, Toulouse, Rouen, in Aix-en-Provence und Nîmes. Sie gastierte auch im Ausland, u.a. am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und bei den Festspielen von Cremona. 1981-82 hörte man sie an der Opéra de Wallonie Lüttich als Gilda in »Rigoletto«, 1986-87 als Mireille in der gleichnamigen Oper von Gounod. 1995 sang sie am Theater von Trapani die Gilda. 2000 gastierte sie am Staatstheater von Karlsruhe als Norma in der gleichnamigen Oper von Bellini. Höhepunkte in ihrem Repertoire waren Koloraturpartien aus der französischen wie der italienischen Opernliteratur, u.a. die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Manon wie die Thaïs in den gleichnamigen Opern von Massenet und die Violetta in »La Traviata«. Im Konzertsaal trat sie in einem umfangreichen Repertoire unter führenden Dirigenten ihrer Zeit auf.
18.4. Karl-Friedrich DÜRR wird 75
Er studierte Germanistik und promovierte zum Dr. phil. mit der Dissertation »Shakespeare-Vertonungen«. Bereits während dieses Studiums sang er im Chor der Ludwigsburger Festspiele und übernahm dort die Partie des Antonio in »Die Hochzeit des Figaro«. Nachdem er kurze Zeit hindurch im Schuldienst tätig gewesen war, studierte er Sologesang an der Musikhochschule Stuttgart. Sein Lehrer war an erster Stelle der bekannte Bariton Günter Reich, dazu die Pädagogen Eva Sava und Hans Jonelli. Über die Opernschule der Stuttgarter Musikhochschule kam er 1980 an die Staatsoper Stuttgart. Seine Antrittsrolle an diesem Haus war die Titelpartie in der zeitgenössischen Oper »Jakob Lenz« von Wolfgang Rihm. Bis 2014 hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart als Ensemblemitglied in mehr als 40 großen Partien, so als Figaro in »Die Hochzeit des Figaro« (1983), als Leporello wie als Masetto in »Don Giovanni«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Zuniga in »Carmen«, als Krishna in »Satyagraha« von Philip Glass und als Köchin in Prokofjews »Die Liebe zu den drei Orangen« (1995). Weitere Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren der Kaspar im »Freischütz«, der Kurwenal in »Tristan und Isolde« und der Titelheld in »Wozzeck« von A. Berg (Gastspiel 1985 in Kiel). 1994 gastierte er als Eisenhardt in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten« an der Opéra Bastille Paris. 1996 sang er in Stuttgart in dem Opernfragment »La Chûte de la Maison Usher« von Debussy den Freund des Roderick. Er trat als Gast an führenden deutschen Theatern, bei den Festspielen von Ludwigsburg und Schwetzingen (u.a. 1983 in der Uraufführung von »Die englische Katze« von H.W. Henze) und 1989 im Rahmen eines Gastspiels des Stuttgarter Ensembles in Moskau und Leningrad (in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann) auf. 1993 und 1996 war er an der Staatsoper Dresden als Leporello zu hören; 1998 sang er dort den Mesner in »Tosca«. 2000 sang er an der Staatoper von Stuttgart den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, 2001 den Komponisten in Donizettis »Le convenienze ed inconvenienze teatrali« sowie den Venanzio in »I Pazzi per progetto«, ebenfalls von Donizetti. Neben seiner Bühnenkarriere stand eine zweite, nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertsaal. Er sang auf diesem Gebiet u.a. bei den Kasseler Musiktagen, in Triest, Berlin (1987) und New York (1989). 1998 wurde er zum Kammersänger und 2016 zum Ehrenmitglied der Oper Stuttgart ernannt. In der Saison 2018/19 war er noch als Kuno im »Freischütz« auf der Bühne der Stuttgarter Oper zu sehen.
Schallplatten: Teldec (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann; auch als Video), Arthaus-Video (»Satyagraha« von Philip Glass, Stuttgart 1981).
18.4. Penelope THWAITES wird 80
Biographie der englisch-australischen Komponistin auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Penelope_Thwaites
18.4. George SHIRLEY wird 90
Er entstammte einer farbigen Familie und verbrachte seine Jugend in Detroit. Er ergriff zunächst den Beruf eines Lehrers. Während seiner Militärdienstzeit wurde man auf seine Stimme aufmerksam, er trat in den US Army Chorus ein und war zeitweise dessen Solist. Ausbildung der Stimme durch Amos Ebersole und Edward Boatner in Detroit, dann durch Thelmy Georgi in Washington und Cornelius Reid in New York; außerdem Studium an der Wayne State University. 1959 erfolgte sein Debüt als Konzertsänger. Im gleichen Jahr trat er bei den Turnau Opera Players in New York als Eisenstein in der »Fledermaus« erstmals auf der Bühne auf. 1960 gewann er den Cincinnati American Opera Award und ging darauf nach Italien. Er sang hier zuerst 1960 am Teatro Nuovo in Mailand den Rodolfo in »La Bohème« und wiederholte diese Partie 1961 an der City Opera New York und an der Oper von San Francisco, wo er 1961 auch den Tamino in der »Zauberflöte« und 1977 den Hohepriester in Mozarts »Idomeneo« sang. 1960 sang er bei den Festspielen von Spoleto den Herodes in »Salome« von R. Strauss. 1962 feierte man ihn dort als Partner von Shirley Verrett in »Carmen« von Bizet. 1961 sang er in New York in »Les Indes galantes« von Rameau, nachdem er dort den Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper gewonnen hatte. Seine Karriere nahm nun eine schnelle Entwicklung. 1961 übernahm er an der New York City Opera als erste Partie den Rodolfo in »La Bohème«; an der Städtischen Oper Berlin hörte man ihn in »Oedipus Rex« von Strawinsky. 1961 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen. Sein Debüt erfolgte hier als Ferrando in »Così fan tutte«, der seine besondere Glanzrolle war. Er hat an der Metropolitan Oper bis 1973 während zwölf Spielzeiten 27 verschiedene Partien in insgesamt 251 Vorstellungen zum Vortrag gebracht: den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Alfredo in »La Traviata«, den Malcolm wie den Macduff in Verdis »Macbeth«, den Beppe im »Bajazzo«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den 1. Gefangenen in »Fidelio«, den Seemann in »Tristan und Isolde«, den Gottesnarren in »Boris Godunow«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Des Grieux in »Manon« von Massenet wie in »Manon Lescaut« von Puccini, den Don Ottavio in »Don Giovanni«, den Tamino, den Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, den Arturo wie den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, den Fenton in Verdis »Falstaff«, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, den Don José in »Carmen«, den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, der Faust von Gounod und der Herzog in »Rigoletto«. Zu den großen Erfolgen an der Metropolitan Oper kamen ähnliche Triumphe seit 1967 alljährlich bei Gastspielen an der Covent Garden Oper London, wo er u.a. 1964 den Don Ottavio, 1969 und 1971 den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1969 und 1972 den Pelléas in »Pelléas et Mélisande« und 1974-78 den Loge im »Rheingold« sang, ebenso am Teatro Colón von Buenos Aires und bei den Festspielen von Glyndebourne. Hier sang er 1966 und 1973 den Tamino, 1968 den Lord Percy in »Anna Bolena« von Donizetti und 1974 den Titelhelden in »Idomeneo« von Mozart. An der Oper von Santa Fé erschien er 1964 in der amerikanischen Premiere der Oper »Daphne« von Richard Strauss, 1965 in »König Hirsch« von H.W. Henze, 1964 in der New Yorker Carnegie Hall in der konzertanten amerikanischen Erstaufführung der Oper »Doktor Faust« von Busoni. 1976 gastierte er an der Oper von Monte Carlo, 1977 in Amsterdam und am Opernhaus von Chicago. 1977 nahm er an der City Opera New York an der Uraufführung der Oper »Lily« von Leon Kirchner in der Rolle des Romilayu teil. Er trat auch an der Mailänder Scala (1965 im Mozart-Requiem unter Herbert von Karajan) und noch 1984 an der Deutschen Oper Berlin als Loge auf. 1999 sang er bei der Glimmerglass Opera den Eumeto in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. Ab 1980 war er Professor für Gesang an der University of Maryland. 1987 wechselte er an die Musikschule der University of Michigan. Außerdem war er 1988-98 Mitglied der Fakultät des Aspen Music Festival and School in Colorado, wirkte als Gastdozent am Southafrican College of Music in Kapstadt und gab 2013 Meisterklassen und Privatunterricht für junge Sänger in Peking; er wurde durch mehrere amerikanische Universitäten mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. – Die lyrische Tenorstimme des Künstlers wurde namentlich im Mozartgesang und in einem späteren Abschnitt seiner Karriere im Charakterfach geschätzt.
Schallplatten: RCA (vollständige Oper »Così fan tutte«), CBS (»Pelléas et Mélisande«, »Oedipus Rex« und »Renard« von Strawinsky), Philips (»Orlando Paladino« von Haydn, »Idomeneo«), Koch Records (»Friedenstag« von R. Strauss).
18.4. Jan KLUSÁK wird 90
Er studierte an der Akademie der musischen Künste bei Jaroslav Ridký und Pavel Borkovec und lebte seitdem als freier Komponist, Schauspieler und Schriftsteller. Nach 1989 bekleidete er auch verschiedene öffentliche Funktionen im tschechischen Musikleben, unter anderem als Präsident der Musikabteilung der Kunstgesellschaft, Vizepräsident des Tschechischen Musikrates und Mitglied des Komitees des Musikfestivals Prager Frühlings. Zu seinem umfangreichen Werk gehören Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Filmmusiken und andere Orchesterwerke, Kammermusik, Opern, Schauspielmusiken, Ballette, Chorwerke und Lieder.
19.4. Leah-Marian JONES wird 60
Sie absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium am Royal Northern College of Music in Manchester und im National Opera Studio in London. Sie kam bald in England zu einer bedeutenden Bühnenkarriere. An der Covent Garden Oper London trat sie 1993-2010 in einer Reihe von Partien auf: als Zulma in Rossinis »L‘Italiana in Algeri«, als 2. Dame in der »Zauberflöte«, als Mercedes in »Carmen«, als Rosette in »Manon« von Massenet, als Flosshilde im Nibelungenring, als Flora in »La Traviata«, als Emilia in Verdis »Otello«, als Annina im »Rosenkavalier«, als Dorotea in »Stiffelio« von Verdi, als Elena in »Aroldo« vom gleichen Komponisten, als Priesterin in »Aida«, als Lola in »Cavalleria rusticana«, als Fenena in Verdis »Nabucco«, als junger Doktor in »Palestrina« von H.Pfitzner, als Dorabella in »Così fan tutte«, als Poppet in »Paul Bunyan« von B. Britten, als Fedora in »Elisabetta« von Donizetti, als Polia in Tschaikowskys »Die Zauberin«, als Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano, als einer der Knappen und eines der Blumenmädchen in »Parsifal«, als Gabriella in Puccinis »La Rondine«, als Laura in Verdis »Luisa Miller«, als Imelda in Verdis »La battaglia di Legnano« (2000 in konzertanten Aufführungen in der Londoner Royal Festival Hall), als Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Tisbe in »La Cenerentola«, als Karolka in »Jenufa« von Janácek, als Maddalena in »Rigoletto«, als Polly in »The Beggar’s Opera« und als Zaida in Rossinis »Il Turco in Italia«. In der Spielzeit 1995-96 hörte man sie bei der Welsh Opera Cardiff als Lola in »Cavalleria rusticana«. 1998 sang sie beim Festival von Edinburgh die Laura in Verdis »Luisa Miller« (im Rahmen eines Gastspiels der Covent Garden Oper London). An der Opera Scotland gastierte sie 1998-2019 als Hänsel wie als Hexe in »Hänsel und Gretel«, als Flosshilde, als Page in »Salome« von R. Strauss, als Rossweisse in der »Walküre«, als Annina im »Rosenkavalier«, als Dorabella, als 1. Norn in »Götterdämmerung«, als Bersi, als Meg Page in Verdis »Falstaff«, als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, als Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, als Jezibaba in »Rusalka« von Dvorak und als Rosa in »Silvano« von Mascagni. Ann der Welsh National Opera sang sie u.a. 2013 die Sara in »Roberto Devereux« in Donizetti, 2014 die Amenofi in »Mosè in Egitto« von Rossini und die Hedwige in »Guillaume Tell« vom gleichen Komponisten, 2015 die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 2019 mehrere Partien in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und 2020 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Sie gastierte u.a. an der Oper von Angers/Nantes (2013 als Flora in »La Traviata«), am Teatro Massimo Palermo (2017 als Hippolyta in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«) und an der Opéra National de Lorraine (2018 als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek). 2016 sang sie im Barbican Centre London in einer konzertanten Aufführung von Bellinis »Adelson e Salvini« die Madame Rivers und 2017 beim Aldeburgh Festival die Hippolyta. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich weiter die Carmen, die Adalgisa in »Norma«, der Page Isolier in Rossinis »Le Comte Ory« und der Siebel in »Faust« von Gounod.
Schallplatten: Decca (»Salome« von R. Strauss), Chandos (Poppet in »Paul Bunyan« von B. Britten).
19.4. Die walisische Sopranistin Deborah STUART ROBERTS wird 65
19.4. Valery POLIANSKY wird 75
Biographie des russischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Valery_Polyansky
20.4. Donna ELLEN wird 65
Sie ist die Tochter eines Serben und einer Deutschen, die nach Kanada ausgewandert waren. Sie hat zwei Schwestern und einen Bruder, der in Hollywood als Supervisor für Spezialeffekte tätig ist. Die Mutter, eine Mezzosopranistin, sang vor der Emigration in einer Operettentruppe in Krefeld und kümmerte sich um die musikalische Ausbildung ihrer Kinder. Donna Ellen hatte ihren ersten Auftritt im Alter von 6 Jahren mit dem Brahms-Lied Guten Abend, gute Nacht, lernte jedoch dann das Spiel auf der Posaune. Nach der High School studierte sie an der Wilfrid Laurier University Posaune und Gesang. Zwei Saisonen lang gehörte sie an der Canada Opera Piccola an, geleitet von Léopold Simoneau und Pierrette Alarie. 1986 sang sie im Rahmen der EXPO in Vancouver die Lucy in Menottis The Telephone und wurde sie am Opernstudio Zürich aufgenommen. Ein Stipendium des Canada Council und der Erlös von zwei Benefizkonzerten in ihrer Heimatstadt ermöglichten den Aufenthalt dort. Sie absolvierte Meisterkurse bei Elly Ameling und Helmuth Rilling. 1987 wurde sie – auf Empfehlung von Ioan Holender – an das Landestheater Linz engagiert, wo sie elf Spielzeiten lang blieb. Sie übernahm dort eine Reihe von Mozart-Partien − Königin der Nacht, Blonde und Zerlina − aber auch Adele, Nanetta und Gretel in Humperdincks Märchenoper sowie die Weidenrute in der Uraufführung von Balduin Sulzers Proteus, eine technisch ungeheuer schwierige Koloratur-Partie, die ihr große Zustimmung von Publikum und Presse einbrachte. Ab 1998 war die Sängerin freiberuflich tätig und unternahm mehrere Tourneen mit dem Johann Strauss Ensemble, geleitet vom Stehgeiger Alfred Pfleger, unter anderem in den Iran, nach Armenien, China, Japan, Griechenland, Slowenien, Aserbaidschan und Kasachstan. 2001 gastierte sie als Kurfürstin im Vogelhändler bei den Operetten Festspielen Bad Ischl. Dort lernte sie Kammersängerin Renate Holm kennen, mit der sie seither alle neuen Partien einstudierte. An der Staatsoper Stuttgart übernahm sie die Gefährtin in Luigi Nonos Intolleranza 1960, am Grand Théâtre de Genève die Protagonista in Luciano Berios Un re in ascoltò. 2003 debütierte sie an der Wiener Staatsoper (als Helmwiege in der Walküre), 2004 an der Wiener Volksoper (in den Mozart-Partien Erste Dame und Donna Anna), 2005 am Theater Lübeck (als Claire in den Zofen von Peter Bengtson). An der Komischen Oper Berlin gastierte sie 2006-08 als Donna Anna in Don Giovanni (inszeniert von Peter Konwitschny) und als Rosalinde in der Fledermaus (inszeniert von Harry Kupfer). 2007 übernahm sie im Theater an der Wien die Rolle der Kitty Hart in Dead Man Walking von Terrence McNally und Jake Heggie. 2008-21 war sie fest an der Wiener Staatsoper verpflichtet und zählte im sogenannten Zweiten Fach zu den Stützen des Ensembles. Sie trat hier u.a. als Annina in La Traviata, als Kartenaufschlägerin in Arabella, als Marcellina in Le nozze di Figaro und als Berta im Barbier von Sevilla auf. Sie war der Uhu in Henzes Pollicino und die Eule in Janáčeks Das schlaue Füchslein und trat regelmäßig in Opern für Kinder auf, beispielsweise in Aladin und die Wunderlampe oder Pünktchen und Anton. Die Künstlerin hat auch eine Reihe von Konzerten klassischer Musik gesungen, unter anderem im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus. Donna Ellen war mit dem Chorleiter und Dirigenten Ernst Dunshirn (1935-2020) verheiratet, mit dem sie zwei inzwischen erwachsene Töchter hat.
20.4. Die mexikanische Mezzosopranistin Martha FÉLIX wird 80
20.4. Claude CALÈS wird 90
Er begann zuerst ein Jurastudium in Toulouse. Dann Ausbildung der Stimme an den Konservatorien von Bordeaux, Paris und Madrid, wobei in Paris zu seinen Lehrern Marthe Nespoulos und Jean Claverie zählten, dessen Tochter Michèle er heiratete. Zuerst glaubte er, Bassist zu sein, wechselte dann aber ins Baritonfach. Debüt 1961 an der Oper von Rennes als Zurga in »Les pêcheurs de perles«, nachdem er zuvor den Grand Prix des Pariser Konservatoriums gewonnen hatte. 1961 kam er dann auch bereits an die Opéra-Comique in Paris. Hier sang er u.a. den Silvio im »Bajazzo«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Zurga und den Raimbaud in »Le Comte Ory« von Rossini. Seit 1962 trat er dann auch an der Pariser Grand Opéra auf (Debüt als Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz). An der Grand Opéra hörte man ihn zunächst in kleineren Partien (Morales in »Carmen«, Paris in »Roméo et Juliette« von Gounod), dann aber auch als Valentin in »Faust« von Gounod und als Figaro im »Barbier von Sevilla«. Seit etwa 1972 hatte er große Erfolge bei Gastauftritten an den führenden Opernhäusern in der französischen Provinz, in Marseille, Lyon, Nancy, Nizza, Straßburg und Toulouse, auch in Lüttich und in Palermo: als Eugen Onegin, als Escamillo in »Carmen«, als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, als Ourrias in »Mireille« von Gounod, daneben auch in zahlreichen Partien in Operetten. Zu Anfang der achtziger Jahre trat er in Buffo-Rollen auf, u.a. 1980 an der Opéra- Comique sehr erfolgreich in der Operette »Monsieur Choufleuri« von Offenbach. Er wirkte 1972 in der Uraufführung der Oper »Eurydice« von Damase in Bordeaux und 1974 in Lille in der Uraufführung der Oper »Goya« von Aubin mit. Seit Ende der siebziger Jahre betätigte er sich im pädagogischen Bereich, seit 1982 Professor am Conservatoire de Paris. – Verheiratet mit der Koloratursopranistin Michèle Claverie (* 5.6.1939), die Schallplatten auf RCA sang. Er selbst ist auf den Marken HMV, Pathé und Decca (»Roméo et Juliette«, »Lakmé«) zu hören.
21.4. Christian RIEGER wird 60
Er studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München. Er gewann den Richard-Strauss-Wettbewerb für Gesang. 1994 gab er sein Operndebüt am Oldenburgischen Staatstheater als Dandini in La Cenerentola, 1995 wurde er Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Gastengagements führten ihn u. a. nach Hannover, Hamburg, Köln, Dresden, Tokio, Bukarest und Paris, wobei er Partien wie Guglielmo (Così fan tutte), Papageno (Die Zauberflöte) und die Titelpartie in Don Giovanni sang. Darüber hinaus ist er auch als Komponist hervorgetreten. Seit 2003 ist er als Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper engagiert und sang hier seitdem u. a. folgende Partien: Schaunard (La Bohème), Sharpless (Madame Butterfly), Graf Ceprano (Rigoletto), Mercutio (Roméo et Juliette), Dancaïro (Carmen), Peter Besenbinder (Hänsel und Gretel), Frank (Die Fledermaus), Konrad Nachtigall (Die Meistersinger von Nürnberg), Steuermann (Tristan und Isolde), Der Einarmige (Die Frau ohne Schatten).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://www.christian-rieger.com/
21.4. Gerson Luiz SALES wird 60
Inormationen über den brasilianischen Countertenor auf seiner Homepage: http://www.countertenor-sales.de/
22.4. Michèle CRIDER wird 65
Ihre Eltern waren Baptisten; in ihrer Familie wuchsen zehn Kinder heran. Sie sang bereits frühzeitig in einem Kirchenchor. Mit 12 Jahren erhielt sie ersten Gesangsunterricht durch die Pädagogin Niaomi Watts, seit 1984 Musik- und Gesangstudium an der Iowa State University, vor allem bei John Cura. 1987 erwarb sie den akademischen Grad eines Masters of Music. 1988 gewann sie den Internationalen Gesangwettbewerb von Genf. Bereits während ihrer Ausbildung trat sie in einigen Partien auf und debütierte auf der Bühne der Iowa University als Butterfly. Durch Vermittlung des bekannten farbigen amerikanischen Bassisten Simon Estes kam sie 1987 in das Opernstudio des Opernhauses von Zürich und wurde durch die nicht weniger bekannte Sopranistin Gloria Davy weiter ausgebildet. Die junge farbige Sängerin ging dann von ihrem Wohnsitz Zürich aus ihrer Karriere nach. Diese führte sie 1988 an das Opernhaus von Dortmund, wo sie als Leonore im »Troubadour« von Verdi großes Aufsehen erregte. Diese Partie sang sie dann auch am Stadttheater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern (1990) und an der Deutschen Oper Berlin. 1990 gastierte sie an der Oper von Oslo als Butterfly, im gleichen Jahr auch am Grand Théâtre Genf. 1992 debütierte sie als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2010 in insgesamt 55 Vorstellungen auch die Butterfly, die Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, die Margherita und die Elena als Doppelrolle in A. Boitos »Mefistofele«, die Aida, die Elvira in »Ernani« und die Tosca sang. Die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« trug sie 1993 auch an der Deutschen Oper Berlin vor; dort auch 1994-95 als Butterfly aufgetreten, in der gleichen Partie auch bereits 1992-93 an der Staatsoper von Hamburg (wo sie auch 1993 die Leonore im »Troubadour« sang). 1994 gastierte sie an der Oper von Pretoria als Aida. 1995 sang sie an der Mailänder Scala die Margherita und die Elena in »Mefistofele«, im gleichen Jahr an der Covent Garden Oper London wieder die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, am Theater von St. Gallen die Aida, die sie auch 1996 bei den Festspielen von Wiesbaden und am Opernhaus von San Diego (zugleich ihr US-Debüt) vortrug. 1996 gastierte sie als Leonore in »La forza del destino« beim Orange Festival. 1997 und 2001 hörte man sie an der Oper von San Francisco als Aida. 1997 debütierte sie als Butterfly an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2008 in insgesamt 52 Vorstellungen auch die Leonore im »Troubadour« und die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« sang. 1998 gastierte sie als Madame Butterfly an der Opéra Bastille Paris. 1998 sang sie in Wien das Sopransolo im Verdi-Requiem, an der Staatsoper Dresden wie an der Staatsoper Hamburg die Aida, bei den Festspielen in der Arena von Verona die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1999 gastierte sie am Opernhaus von Zürich als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« (die sie auch 2000 an der Deutschen Oper Berlin sang), am Opernhaus von Marseille als Elvira in dessen Oper »Ernani«. 2000 hörte man sie am Teatro Carlo Felice Genua als Odabella in Verdis »Attila«, an der Niederländischen Oper Amsterdam wie bei den Festspielen von Macerata als Aida, 2001 am Teatro Real Madrid als Leonore im »Troubadour«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Aida und als Leonora im »Troubadour«. Zu ihren Bühnenpartien gehörten auch weitere Rollen in Verdi-Opern (Titelrolle in »Luisa Miller«, Elisabeth in »Don Carlos«, Lucrezia in »I due Foscari«, Giselda in »I Lombardi«, Desdemona in »Otello«), die Imogene in Bellinis »Il pirata«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« sowie die Titelrollen in den Opern »Norma« von Bellini, »Manon Lescaut« von Puccini und »La Gioconda« von Ponchielli. Auch als Konzertsolistin aufgetreten, u.a. 1993 in Berlin im Verdi-Requiem. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1995 das Sopran-Solo in Mahlers 2. Sinfonie und 1996 im Verdi-Requiem.
Schallplatten: Capriccio (Szenen aus Opern von Richard Strauss), Teldec/East West Records (Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), RCA/BMG (Margherita und Elena in »Mefistofele«), Chandos (Verdi-Requiem), Decca (Gerhilde in der »Walküre«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.michele-crider.com/index.php/de/
22.4. Die mexikanische Sopranistin Martha JUÁREZ wird 75
22.4. Joshua RIFKIN wird 80
Er studierte bei Vincent Persichetti auf der Juilliars School mit dem Abschluss B.S. (1964). Weiterführende Studien unternahm er bei Gustave Reese an der New York University (1964–66) und an der Universität Göttingen (1966–67). Anschließend studierte er bei Arthur Mendel, Lewis Lockwood, Milton Babbitt und Ernst Oster an der Princeton University. Er schloss seine Studien 1968 mit dem Erwerb des Grades eines Master of Fine Arts (M.F.A.) ab. Rifkin trat als Dirigent und Solist zusammen mit namhaften Orchestern in den USA, Europa, Israel, Australien und Japan auf. Zu den Orchestern, mit denen er zusammengearbeitet hat, gehören das English Chamber Orchestra, das Scottish Chamber Orchestra und die Israel Camerata Jerusalem; die St. Louis Symphony, die San Francisco Symphony und die Victorian State Symphony Melbourne; das St. Paul Chamber Orchestra, das Los Angeles Chamber Orchestra und das Prager Kammerorchester; das Haydn-Orchester von Bozen und Trient, die Jerusalem Symphony, die Solistas de México, das BBC Concert Orchestra, die City of London Sinfonia, das National Arts Centre Orchestra of Ottawa und die Houston Symphony. Sein Repertoire reicht von Monteverdi über Händel und Mozart zu Richard Strauss und Strawinsky; ebenso wenig fehlen Gershwin, Copland und die jüngste Moderne. Ein weiteres Betätigungsfeld Rifkins sind seine Interpretationen von Ragtime-Musik besonders von Scott Joplin, mit denen er in den 1970er Jahren ganz wesentlich zum Revival der Ragtime-Musik beitrug. Die Konzertjahre 2008 bis 2012 waren überwiegend Johann Sebastian Bach gewidmet und führten den Musiker in die Bachstädte Weimar und Arnstadt sowie nach Antwerpen, Boston und Japan: Auf dem Programm standen die Brandenburgischen Konzerte, diverse Kantaten und die Matthäuspassion mit den Ensembles Cambridge Concentus Boston und Kunitachi Bach Collegium. In der Oberkirche Arnstadt, der Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bachs Großonkel Heinrich Bach als Organist von 1641 bis 1692, führte Joshua Rifkin 2009 zwei von ihm rekonstruierte Konzerte Johann Sebastians Bachs auf: Konzert für Oboe, 2 Violinen, Viola und Continuo Es-Dur, rekonstruiert nach BWV 49, 169 und 1053, und Konzert für Oboe, Violino concertato, Violino ripieno, Viola und Continuo C-Moll, rekonstruiert nach BWV 1060. Einen Höhepunkt fand Rifkins intensive Beschäftigung mit dem Kantatenwerk Bachs im Dezember 2010 in Leuven/Belgien in einer solistischen Aufführung des Weihnachtsoratoriums: Die Kantaten 1 bis 3 erklangen in der Interpretation von Taverner Consort & Players unter Leitung von Andrew Parrott, die Kantaten 4 bis 6 wurden interpretiert von The Bach Ensemble und Joshua Rifkin und zum weiteren Vergleich standen schließlich Sigiswald Kuijken und sein Ensemble La Petite Bande mit den Weihnachtskantaten BWV 122, BWV 57, BWV 97 und BWV 151 auf dem Programm. Infolge des Arnstädter Konzerts von 2009 entstand im Jahr 2011 das Festival Bach:Sommer – jährlich im August – in Arnstadt und Wandersleben, dessen künstlerische Leitung Rifkin innehat. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet die Alte Musik. Neben seiner Arbeit mit The Bach Ensemble und der gemeinsamen Einspielung von Bachs H-Moll-Messe, Bachs Maginficat und zahlreichen Kantaten leitete er 1992-97 die jährliche Sommerakademie für Alte Musik in Brixen (Italien). Er führte Monteverdis L‘Orfeo am Theater Basel auf; 2001 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper in München mit einer neuen Produktion von Purcells Dido and Aeneas und Händels Acis and Galatea. Er hatte die musikalische Leitung der modernen Uraufführung von Alessandro Scarlattis Venere, Amore e Ragione in Chicago; er dirigierte Mozarts Requiem und mehrchörige Psalmenvertonungen von Heinrich Schütz beim Festival Oude Muziek in Utrecht. Weiterhin hatte er Gastauftritte mit dem Ensemble Gradus ad Parnassum Wien, der Schola Cantorum Basiliensis, dem Norsk Barokorkest Oslo und dem Bach Concertino Osaka, mit dem er auch seine Ergänzung der Bach-Kantate BWV 216 eingespielt hat. Mit der Cappella Pratensis setzte Rifkin sich intensiv mit polyphoner Musik der Renaissance auseinander; auch diese Zusammenarbeit mündete in einer CD-Einspielung. In den 1990er Jahren nahm er zudem mit der Cappella Coloniensis, dem Barockorchester des Kölner Westdeutschen Rundfunks, zwei CDs mit Werken von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart auf.
Schon früh begann Rifkin ein intensives Bach-Quellenstudium. Eine seiner ersten Entdeckungen 1975 war, dass die Matthäuspassion nicht, wie bis dahin angenommen wurde, 1729, sondern bereits am Karfreitag 1727 uraufgeführt wurde. Im Jahr 2000 kam Rifkin in einem Aufsatz im Bach-Jahrbuch zu dem Schluss, dass die Kantate Nun ist das Heil und die Kraft (BWV 50), die schon länger Fragen aufwarf, nicht Bach zuzuschreiben ist. 2006 veröffentlichte Rifkin eine Kritische Ausgabe von Bachs H-Moll-Messe im Verlag Breitkopf & Härtel. In die heute weithin bekannte Version der H-Moll-Messe wurden posthum von Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel Bach Teile einer Messe von 1733, die erste Version des Kyrie und des Gloria eingearbeitet. In seiner Kritischen Ausgabe veröffentlichte Rifkin erstmals die Version, die sich strikt an Bachs letzte Aufzeichnungen von 1748–50 hält. 2007 wurde das Werk gemäß Rifkins Neuedition vom Dunedin Consort unter Leitung von John A. Butt auf CD eingespielt. Grundlegenden Einfluss auf die Bachrezeption nahm Rifkin Anfang der 1980er Jahre mit einem Artikel, in dem er den Nachweis zu führen versuchte, dass Johann Sebastian Bach die Chorpartien seiner Kantaten, Messen, Passionen und Oratorien in der Regel nur mit einem Sänger pro Stimme besetzt habe. Damit brach er radikal mit einer Interpretationstradition, die durch die romantischen Vorstellungen Felix Mendelssohn-Bartholdys und das philharmonische Ideal des 19. Jahrhunderts geprägt war. Seine These stieß in der musikalischen Öffentlichkeit zunächst auf Abwehr und Unverständnis. Doch dann nahm sich Andrew Parrott Rifkins Belegen und Argumentation an. Im Jahr 2000 brachte dieser einstige aufführungspraktische Gegner Rifkins sein Werk The Essential Bach Choir heraus, das 2003 unter dem Titel Bachs Chor – Zum neuen Verständnis auch auf Deutsch erschien. In dieser Schrift veröffentlichte Parrott noch einmal Rifkins Aufsatz von 1981, diskutierte akribisch das Pro und Contra seiner Ausführungen und legte alle Quellen offen. Somit standen alle Argumente für die Solistenthese einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. In den angelsächsischen Ländern, in Frankreich, Belgien und den Niederlanden sind Rifkins und Parrotts Forschungsergebnisse heute weitgehend unstrittig. Im deutschsprachigen Raum werden sie weiterhin angezweifelt. Joshua Rifkin hatte Professuren an verschiedenen Universitäten inne, so unter anderem an den Universitäten von Harvard und Yale. Derzeit lehrt er im Fachbereich Renaissance- und Barockmusik der Boston University. Rifkin leitet immer wieder Meisterkurse und Workshops im Rahmen renommierter Musikfestspiele für Alte Musik.
22.4. Piero VISCONTI wird 85
Er wurde zunächst im elterlichen Betrieb als Goldschmied ausgebildet, ging dann aber nach der Gesellenprüfung zum Gesangstudium nach Rom. Er schloß diese Studien bei der berühmten Mezzosopranistin Gianna Pederzini ab. Er debütierte in Hindemiths »Mörder, Hoffnung der Frauen« (wohl einer Konservatoriums-Vorstellung). Sein offizielles Debüt erfolgte 1975 am Teatro San Carlo Neapel in der Partie des Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. Es kam bereits früh zu Auslandsgastspielen, so 1976 in Dublin und 1979 an der Miami Opera. 1977 wirkte er in Spoleto in der Uraufführung von Nino Rotas Oper »Napoli Milionaria« mit. 1978 hörte man ihn an der Oper von Rom als Ernani in der gleichnamigen Verdi-Oper, 1980 als Gennaro in Donizettis »Lucrezia Borgia« (als Partner der großen Primadonna Joan Sutherland). 1980 debütierte er als Pinkerton in »Madama Butterfly« an der Staatsoper Wien, an der er bis 1982 in insgesamt 27 Vorstellungen auch als Foresto in Verdis »Attila«, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, als Alfredo in »La Traviata«, als Herzog in »Rigoletto«, als Cavaradossi in »Tosca« und als Don Carlos von Verdi aufgetreten ist. Es folgten Auftritte an der Oper von Gent (1980), in Las Palmas (1980), am Teatro Colón Buenos Aires (1980), an der Oper von Toulouse (1981-82), in Avignon (1982), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1982) und am Nationaltheater Mannheim (1982). Bei den Festspielen von Verona gastierte er 1981 als Herzog in »Rigoletto«, bei den Festspielen von Macerata 1982-85 in verschiedenen Rollen. 1983 war er am Stadttheater von Bern, 1982-84 an der Opéra de Wallonie Lüttich, 1984-85 an der Staatsoper München, 1984 an der Oper von Houston/Texas und in Kapstadt, 1984 und 1987 am Opernhaus von Frankfurt a.M. anzutreffen; 1985 gastierte er am Théâtre de la Monnaie Brüssel, ebenfalls 1985 am Teatro Petruzzelli Bari und an der Oper von Philadelphia. Am Teatro Massimo Palermo sang er in den Jahren 1985 und 1987-88, an der Niederländischen Oper Amsterdam 1985, am Opernhaus von Sydney 1986, am Theater von Bonn 1986, an der Oper von Montpellier 1987. 1985 übernahm er in London das Tenor-Solo im Verdi-Requiem. Von seinen Bühnenpartien verdienen der Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Paisiello, der Arturo in Bellinis »La Straniera«, der Pollione in »Norma«, der Titelheld in Donizettis »Roberto Devereux«, der Vizardo in »Il Giuramento« von S. Mercadante, der Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, der Manrico im »Troubadour«, der Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, der Des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«, der Calaf in »Turandot«, der Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano, der Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, der Merodach in »Semirama« von Respighi und der Ippolito in »Fedra« von Pizzetti besondere Erwähnung.
Schallplatten: Bongiovanni (»Loreley« von Catalani), Fonit Cetra (»Il Giuramento«), Frequenz (»Il Barbiere di Siviglia« von Paisiello), Felmain (Recital).
23.4. Shalva MUKERIA wird 60
Biographie des georgischen Tenors auf Englisch: https://katarinagurska.com/en/profesor/shalva-mukeria/
23.4. Roland WAGENFÜHRER wird 60
Er erhielt seine Ausbildung an der Musikakademie in Nürnberg und kam 1987 in das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper München. Er trat während dieser Zeit dort bereits in Solo-Partien auf, u.a. als Ping in Puccinis »Turandot« und als Janek in Janáceks »Die Sache Makropulos«. 1989 wurde er als erster Tenor an das Landestheater von Coburg verpflichtet; hier hörte man ihn als Faust von Gounod, als Don Carlos von Verdi, als Lenski in »Eugen Onegin«, als Don José in »Carmen«, als Prinz in »Rusalka« von Dvorák, später als Florestan in »Fidelio«, als Erik in »Der fliegende Holländer« und als Titelheld in »Hoffmanns Erzählungen«. 1995 sang er als Antrittsrolle an der Dresdner Staatsoper den Desportes in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann und war seit der Spielzeit 1995-96 Mitglied dieses traditionsreichen Hauses. Hier trat er als Dionysos in »Die Bassariden« von H.W. Henze, als Tamino in der »Zauberflöte«, als Max im »Freischütz«, als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und als Laça in Janáceks »Jenufa« (1996) auf. Am Opernhaus von Köln, dem der Künstler vertraglich verbunden war, sang er als erste Partie den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, bei den Festspielen von Bregenz 1995-96 den Florestan. 1996 wirkte er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Stadttheaters von Lübeck als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« mit. 1997 hörte man ihn bei den Festspielen von Zwingenberg wie am Opernhaus von Köln als Max im »Freischütz«, in Köln auch als Rodolfo in »La Bohème«, 1998 an der Staatsoper München als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, bei den Festspielen von Bayreuth als Erik im »Fliegenden Holländer«, am Opernhaus von Köln als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1998-99 in insgesamt fünf Vorstellungen als Max und als Florestan. Bei den Bayreuther Festspielen trat er 1998 als Erik, 1999-2000 als Lohengrin, 2000 auch als Froh im »Rheingold« auf. 1999 trat er auch am Teatro Comunale Florenz als Lohengrin auf, an der Deutschen Oper Berlin als Erik, 2000 an der Staatsoper München und an der Staatsoper Dresden als Florestan. 2000 debütierte er als Erik an der Metropolitan Oper New York, an der er im gleichen Jahr auch den Florestan sang. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.
Schallplatten: EMI (Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«), Teldec (kleine Partie in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Chandos/Koch (»Des Sängers Fluch« und »Vom Pagen und der Königstochter« von R. Schumann).
23.4. Gianandrea NOSEDA wird 60
Er studierte Klavier, Komposition und Dirigieren am Conservatorio Giuseppe Verdi von Milano. Er perfektionierte seine Dirigierkunst bei Donato Renzetti, Myung-Whun Chung und Valery Gergiev. Im Jahr 1994 gewann er den Internationalen Dirigentenwettbewerb von Cadaqués und wurde unmittelbar danach zum Chefdirigenten des Orquestra de Cardaqués ernannt, das er bis 2020 leitete. Er wurde 1997 von Gergiev zum Principal Guest Conductor am Mariinski-Theater von St. Petersburg ernannt. Noseda war der erste Ausländer in dieser Funktion, die er bis 2007 innehatte. Er dirigierte am Mariinski regelmäßig italienisches Repertoire wie Rigoletto, La Bohème und Il Trittico sowie Mozarts Le nozze di Figaro. Er leitete das Ensemble auf Gastspielen im Jahr 2000 an der Scala und in Covent Garden (Prokofjews Krieg und Frieden mit Anna Netrebko). 2001 dirigierte er das Mariinski-Ensemble beim Covent-Garden-Gastspiel mit La forza del destino. Noseda übernahm Führungsfunktionen beim Rotterdams Philharmonisch Orkest und bei den Settimane Musicali di Stresa e del Lago Maggiore. 2000-20 war er künstlerischer Leiter des Stresa Festivals. 2002 wurde er Chefdirigent des BBC Philharmonic Orchestra und blieb in diesem Amt bis 2011. Im Konzertsaal arbeitet Noseda gerne mit dem Pianisten Andrea Lucchesini und dem Geiger Sergei Chatschatrjun zusammen. Gemeinsam mit dem BBC Philharmonic Orchestra und Chandos spielte er eine Reihe von Werken Prokofjews ein, weiters Dallapiccola (darunter die Ersteinspielung von dessen Partita), Dvořák, Liszt, Karłowicz, Casella, Schostakowitsch, Rachmaninoff und Respighi. Im Jahr 2002 debütierte er als Operndirigent an der Metropolitan Opera in New York mit Prokofjews Krieg und Frieden, in den Hauptrollen Anna Netrebko und Dmitri Hvorostovsky. Seither dirigiert er an der MET regelmäßig französisches, italienisches und russisches Repertoire. Weiters gastierte er in Paris, Wien und immer wieder an der Scala in seiner Heimatstadt. 2007 übernahm Noseda die Funktion des Musikalischen Leiters am Teatro Regio di Torino – ein Amt, das er 2018 niederlegte. Im Jahr 2008 leitete er dort die Salome-Neuproduktion von Robert Carsen mit Nicola Beller-Carbone in der Titelpartie. An diesem Haus dirigierte er ein breites Repertoire von Beethovens Fidelio über Verdis Simon Boccanegra, Don Carlos und Aida bis zu Strawinskys The Rake‘s Progress. Die langjährige Zusammenarbeit mit Anna Netrebko führte 2013 mit dem Orchestra del Teatro Regio di Torino zum Album Verdi, das zu einem Nummer-eins-Hit in Österreich wurde und in Deutschland zwei Wochen unter den Top 10 war. Im August 2015 debütierte Noseda bei den Salzburger Festspielen am Pult der Erfolgsproduktion von Verdis Il Trovatore, inszeniert von Alvios Hermanis, gesungen von Anna Netrebko und Ekaterina Semenchuk, von Francesco Meli und Artur Ruciński. Noseda arbeitet seit 2008 regelmäßig mit dem London Symphony Orchestra zusammen, mit zahlreichen Konzerten im Londoner Barbican Centre, aber auch auf Tour in Aix-en-Provence oder New York. 2016 wurde er zum Principal Guest Conductor des London Symphony Orchestras ernannt. 2017 übernahm er als Musikalischer Direktor die Leitung des National Symphony Orchestra am Kennedy Center in Washington, D.C. – sein Vertrag dort wurde bis 2025 verlängert. Im Herbst 2021 wurde er zudem Generalmusikdirektor am Opernhaus Zürich.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gianandreanoseda.com/home_e.aspx
23.4. Ingela BERGLUND wird 65
Sie studierte in den Jahren 1974-79 in Stockholm Violaspiel, entschloss sich dann aber zur Sängerlaufbahn, auf die sie 1985-88 in der Opernschule der Stockholmer Oper durch die beiden großen schwedischen Sängerinnen Kerstin Meyer und Elisabeth Söderström vorbereitet wurde. 1988 erfolgte ihr Bühnendebüt an der Königlichen Oper Stockholm als Donna Anna in »Don Giovanni«. Sie blieb seither diesem Haus als Gast verbunden. Sie trat in Stockholm u.a. als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. und in »La Voix humaine« von Poulenc auf. 1989-92 war sie am Landestheater Salzburg engagiert, wo sie Partien wie die Donna Anna, die Musetta in »La Bohème«, die Tatjana in »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, die Fiordiligi in »Così fan tutte« und die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« übernahm. Sie gastierte an der Staatsoper von Dresden und hatte als Konzertsängerin erfolgreiche Auftritte in Österreich, in Spanien, in den USA und in Japan. An der Königlichen Oper Stockholm hatte sie einen ihrer größten Erfolge als Beatrice in der Operette »Boccaccio« von F. von Suppé. Bekannt wurde sie auch durch schwedische Fernseh- und Rundfunksendungen. Verheiratet mit dem schwedischen Tenor Magnus Kyhle.
24.4. L’udovit LUDHA wird 60
Er studierte an der Musikhochschule Bratislava. Bereits während dieser Zeit nahm er an Konzerten mit Beethovens C-Dur Messe teil. 1987 gewann der den Gesangswettbewerb der Tschechoslowakischen Musikhochschulen, seit 1988 ist er Ensemblemitglied des Nationaltheaters in Bratislava. 1987 und 1988 nahm er an Jean-Pierre Ponnelles Produktion »Moses und Aaron« unter James Levine an den Salzburger Festspielen teil. 1995 gastierte er beim Wexford Festival in Irland als Osaka in Mascagnis Oper »Iris«, 1996 als Ctirad in »Sarka« von Zdenek Fibich. In Bratislava sang er u.a. den Ferrando in »Così fan tutte«, den Fenton in Verdis »Falstaff«, die Titelpartie in Verdis »Don Carlos«, 1996 den Faust in »Mefistofele« von A. Boito, 1997 den Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, 2005 den Prinzen in »Rusalka«. Wichtige Stationen seiner internationalen Karriere waren der Sinowij in »Lady Macbeth von Mzensk« an der Opéra Bastille in Paris (2009), Madrid, Amsterdam (2006), Neapel (2018), Dijon, Monaco (2015), Buenos Aires und inszeniert von Calixto Bieito in Antwerpen (2014), der Rodolfo in »La Bohème« in Tokyo und der Titelheld in »Oedipus Rex« in Budapest, Paris und Tokyo (unter Charles Dutoit). Er sang die Titelrolle in »Faust« beim Jerusalem Festival und in der Schweiz, den Rodolfo in »La Bohème« auf einer Japan-Tournée, in Prag und Karlsruhe, in Dvoraks »Armida« in Brno, den Paul in Korngolds »Die tote Stadt« in Kyoto, den Stewa in Janáceks »Jenufa« unter Jiri Belohlavek in Prag, den Lenski in »Eugen Onegin« in Metz, in Janáceks »Das schlaue Füchslein« in Venedig, in Janáceks »Die Sache Makropulos« in Montpellier und in Schostakowitschs „Die Nase« in Amsterdam, Nantes und Angers. 2004 sang er u.a. in Tschaikowskys »Iolanta« in Amsterdam,in Smetanas »Die verkaufte Braut« in Zürich und in Zandonais »Francesca da Rimini« in Macerata und auf einer Japan-Tournee in »La Traviata« mit dem Slowakischen Nationaltheater. 2012 sang er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel den Prinzen in »Rusalka« und am Theater Basel den Boris in Janáceks »Katja Kabanowa«, 2014 am Teatro Massimo in Palermo den Babinsky in Jaromir Weinbergers »Schwanda, der Dudelsackpfeifer«. 2015 debütierte er als Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropulos« an der Wiener Staatsoper. 2018 sang er am Teatro San Carlo Neapel den Tichon in »Katja Kabanowa«, 2020 am Grand Théâtre Genf den Hauk-Sendorf in Janáceks »Die Sache Makropulos«, 2022 an der Berliner Staatsoper den Albert Gregor in Janáceks »Die Sache Makropulos« und an der Semperoper Dresden die Titelpartie in Schostakowitschs »Die Nase«. Als Konzertinterpret sang er u.a. in Szymanowskis »Król Roger« unter Charles Dutoit in Montreal und in der Carnegie Hall in New York, in Franz Schmidts »Das Buch mit sieben Siegeln« in Innsbruck und Linz (1989), in B.A. Zimmermanns »Eja mater« in Wien (1989), in Haydns Nelson-Messe in Mailand, in Strawinskys »Les Noces« in Turin, Montpellier (unter James Judd), Stuttgart und Berlin (unter Vladimir Ashkenazy), in Beethovens 9. Sinfonie in Helsinki und Odense, im Mozart-Requiem in Cremona, Bratislava, Ankara, Salzburg, und Prag (unter Neville Marriner), in Janaceks »Glagolitische Messe« in Spanien, Lissabon, Liverpool, Paris, Leipzig, Berlin (unter Michael Gielen), Taipei (unter Zoltan Pesko), Tokyo (unter Gerd Albrecht) und São Paulo (unter Rastislav Stur), in Janaceks »Osud« in Wien, in Mendelssohns »Elias« in Graz, in Dvoraks »Die heilige Ludmila« in Wien, in Mozarts Krönungsmesse in Salzburg, in Smetanas »Die Geisterbraut« in Genf und Prag (unter Belohlavek), in Orffs »Catulli Carmina« in Dänemark, in Rachmaninoffs »Glocken« in Budapest, im Dvorak-Requiem in Nürnberg, im Verdi-Requiem in Linz und Jena, in Dvoraks Stabat mater in Ankara, Utrecht, Amsterdam, Manchester und Leeds, in Orffs »Carmina burana« in Bratislava und Bologna, in Janaceks »Ewiges Evangelium« in Seattle sowie mit den Wiener Philharmonikern unter Nikolaus Harnoncourt in Brno und Wien.
24.4. Norma BURROWES wird 80
Sie studierte Musikwissenschaft und Gesang an der Queen’s University Belfast, dann an der Royal Academy of Music in London, wo sie Schülerin von Flora Nielsen und Rupert Bruce-Lockhart war. Sie erwarb das Diplom der Musikakademie als Gesanglehrerin. Sie trat bereits an der Royal Academy of Music in London in Aufführungen von Poulencs »Les mamelles de Tirésias« (als Thérèse), Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und Puccinis »La Rondine« (als Magda) auf. Offizielles Bühnendebüt 1970 als Zerlina in »Don Giovanni« bei der Glyndebourne Touring Opera, bei der sie 1971 auch die Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia« sang. Sie wurde dann Mitglied der Londoner Covent Garden Oper (seit 1970, Antrittspartie: Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss), an der sie bis 1978 auch den Jano in Janáckes »Jenufa«, den Waldvogel in »Siegfried«, die Despina in »Così fan tutte«, die Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« und die Nannetta in Verdis »Falstaff« sang, und trat seit 1971 auch bei der English National Opera London auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1970 als Papagena in der »Zauberflöte«, 1975 und 1977 in der Titelrolle in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1980 als Pamina in der »Zauberflöte« und 1981 als Susanna in »Le nozze di Figaro« auf. 1971-73 sang sie bei den Salzburger Festspielen das Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail«, 1977 in Aix-en-Provence die Despina. Sie trat auch bei den Festspielen von Aldeburgh und Drottningholm auf. An der Pariser Grand Opéra war sie 1976-77 als Blondchen zu hören, 1980 als Despina. 1977 sehr großer Erfolg an der Oper von Toronto als Marie in Donizettis »La fille du régiment«. 1979 trat sie an der Metropolitan Oper New York in acht Vorstellungen als Blondchen auf. Ihre technisch hervorragend gebildete, bewegliche Koloraturstimme wurde vor allem im Mozart-Repertoire geschätzt; auch als Konzertsopranistin bedeutend. Weitere Partien aus ihrem Bühnenrepertoire: die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und die Sophie im »Rosenkavalier«. 1969-80 mit dem Dirigenten Steuart Bedford (1939-2021) verheiratet. Sie gab 1982 vorzeitig ihre Karriere auf und heiratete den kanadischen Tenor Émile Belcourt (1926-2017).
Schallplatten: Decca (»The Fairy Queen« von Purcell, »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, »Die Schöpfung« von Haydn), HMV (»Riders to the Sea« von Vaughan Williams), DGG (»Acis and Galathea« von Händel), Philips (»Ariodante« und »Armida« von Händel, »Die Entführung aus dem Serail« von Mozart), Erato (»Semele« und »Israel in Egypt« von Händel), EMI (»At the Boar’s Head« von G. Holst).
25.4. José Luis DUVAL wird 65
Biographie des mexikanischen Tenors auf Englisch: http://robertgilder.co/jose-luis-duval/
25.4. Graham PUSHEE wird 70
Er sang als Knabe in einem Kinderchor. Ein ursprünglich beabsichtigtes Jurastudium gab er auf, um seine Stimme in Sydney ausbilden zu lassen. Dabei stellte es sich heraus, dass diese dem Stimmtyp des Countertenors entsprach. 1973 sang er in Sydney bereits den Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten. In den Jahren 1973-77 trat er in Australien hauptsächlich in Oratorien und Konzerten, aber auch in mehreren Opern, auf. 1977 ging er zu weiterführenden Studien nach London, nachdem er den Churchill Fellowship Award gewonnen hatte. Er wurde in London Schüler des berühmten Countertenors Paul Esswood und studierte auch bei Kurt Widmer in Basel. Er sang dann Partien für Countertenor in Opern von Monteverdi, Cavalli. Caccini, Cesti, A. Stradella, Telemann und Gluck (Titelrolle in »Orpheus und Eurydike«), vor allem aber in Opern von Händel. So wirkte er bei den Händel-Festwochen in Karlsruhe in Aufführungen der Opern »Poro«, »Orlando«, »Belsazar«, »Admeto«, »Giulio Cesare« und »Scipione« mit. 1987-88 sang er als erster Countertenor überhaupt an der Grand Opéra Paris die Titelrolle in Händels »Giulio Cesare«. Die gleiche Partie trug er an der Oper von Houston/Texas, am Opernhaus von Melbourne (1995) und an weiteren Bühnen vor. An der Australian Oper Sydney hörte man ihn 1992 als Ruggiero in »Alcina« von Händel, in Basel 1990 als Corindo in »L’Orontea« von Cesti, am Teatro Regio Turin 1995 als Oberon in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, an der Staatsoper Berlin 1996 als Endimione in »La Calisto« von Cavalli. 1997 trat er an der Australian Opera Sydney in der Titelrolle der Händel-Oper »Giulio Cesare« auf, an der Berliner Staatsoper als Athamas/Merkur in »Semele« von Händel, 1999 am gleichen Haus als Halimacus in »Croesus« von Reinhard Keiser. 1999 sang er auch an der Oper von Lyon in Cavallis »Calisto« die Partien Endimione/Pierrot. 2000 sang er an der Oper von Sydney wieder den Giulio Cesare in der gleichnamigen Oper von Händel, an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Tatjana« von Azio Corghi (20.10.2000) den Matwejew, 2001 bei den Händel-Festspielen von Halle/Saale in dessen Oper »Tamerlano«. Dazu setzte er seine internationale Konzertkarriere fort, wobei auch hier Werke aus der Barock-Epoche im Vordergrund standen.
Schallplatten: Harmonia mundi (Endimione in »La Calisto« von Cavalli, Halimacus in »Croesus« von Reinhard Keiser).
25.4. Cynthia CLAREY wird 75
Die farbige Sängerin erhielt ihre Ausbildung an der Howard University und an der Juilliard School of Music. Nach deren Abschluss im Jahre 1972 trat sie zunächst bei kleineren Operngesellschaften im mittleren Westen der USA auf und wurde dann 1977 an die City Opera New York engagiert. Damit begann sie eine erfolgreiche Karriere an den führenden Opernhäusern in den USA. 1979 sang sie in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Ice Break« von M. Tippett in Boston, 1981 in St. Louis in der amerikanischen Premiere von »An Actor’s Revenge« von M. Miki. 1981 gastierte sie an den Opern von Dallas und Houston/Texas (als Carmen), 1982 an der Chicago Opera, 1984 in Seattle, 1987 am Opernhaus von Philadelphia. Bei den Festspielen von Glyndebourne erlebte man sie 1984 und 1986 als Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« sowie 1986-87 als Serena in »Porgy and Bess« von G. Gershwin. 1984 gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin und 1985-87 beim Wexford Festival in Irland (u.a. als Polinesso in »Ariodante« von Händel und als Mignon in der gleichnamigen Oper von A. Thomas). 1985 gab sie Gastspiele in Italien, 1986 war sie an der Opéra-Comique Paris als Vendredi in »Robinson Crusoe« von Offenbach zu hören. 1989 sang sie in Amsterdam die Giovanna in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Anna Bolena«, 1990 in Toronto die Carmen, 1991 in Madrid in »Rinaldo« von Händel, bei den Festspielen von Eutin 1995 wiederum die Carmen. 1996 übernahm sie in der denkwürdigen Premiere von Gershwins »Porgy and Bess« am Opernhaus von Kapstadt die Rolle der Bess. Sie trat 1997 bei den Festspielen von Bregenz als Serena auf und an der Oper von Seattle als Amastre in der Händel-Oper »Serse«, 2000 beim Festival von Aix-en-Provence als Kristina in Janáceks »Die Sache Makropulos«. Ihre großen Bühnenpartien waren neben der Carmen die Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, die Titelrolle in »Rinaldo« von Händel, die Zerlina in »Don Giovanni«, die Isoletta in »La Straniera« von Bellini, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Dalila in Samson et Dalila von Saint-Saëns, die Butterfly, der Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« und der Octavian im »Rosenkavalier«. Seit 1980 trat sie auch in Sopranpartien auf. Auch im Konzertbereich kam sie zu einer erfolgreichen Karriere.
Schallplatten: HMV (Serena in »Porgy and Bess«), Chandos (»A Child of our Time« von M. Tippett), EMI (»Lulu« von A. Berg), Music Masters (»Lost in the Stars« von K. Weill), New World Records (Werke von Benjamin Carr), Decca (Afrika-Songs von G.Wilhelm Grosz); Virgin-Video (»The Ice Break« von M. Tippett).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage; https://cynthiaclarey.com/
25.4. Richard J. CLARK wird 85
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia und an der Juilliard Music School New York. Sein Bühnendebüt erfolgte 1968 an der Oper von San Francisco in der Rolle des Monterone in »Rigoletto«. Hier sang er bis 1972 u.a. auch den Iago in Verdis »Ernani«, den Pantheus in »Les Troyens« von Berlioz, den Dr. Grenvil in »La Traviata«, den Arzt in »Pelléas et Mélisande«, den Antonio in »Le nozze di Figaro« und den Herzog von Verona in »Roméo et Juliette« von Gounod. Nach Gastspielauftritten und Konzerten in den amerikanischen Musikzentren wurde er 1981 an die New Yorker Metropolitan Oper verpflichtet. Hier sang er als Antrittspartie wiederum den Monterone und war bis 1990 in insgesamt 192 Vorstellungen an diesem Haus u.a. als Michele in Puccinis »Il Tabarro«, als Graf Luna im »Troubadour«, als Amfortas in »Parsifal«, als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, als Biterolf in »Tannhäuser«, als Kurwenal in »Tristan und Isolde«, als Trinity Moses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, als Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten, als Giovanni lo Sciancato in »Francesca da Rimini« von Zandonai, als Paolo in »Simon Boccanegra«, als Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Germont-père in »La Traviata«, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Schtschelkalow in »Boris Godunow« und als Rigoletto zu hören. Auch als Konzertsänger in Erscheinung getreten.
Es sind sicher Mitschnitte von Rundfunksendungen aus der Metropolitan Oper vorhanden.
26.4. David ALER wird 65
Er besuchte bis 1987 die Staatsakademie für Drama und Oper in Göteborg, wo er hauptsächlich Schüler von Jaqueline Delman war. Er studierte auch bei Geoffrey Parsons, bei Galina Wischnewskaja, bei Thomas Hemsley, Janet Baker und Kim Borg. Noch während er diese Ausbildung absolvierte, wurde er an das Landestheater von Coburg für einige Opernpartien verpflichtet. Man hörte ihn hier wie bei Auftritten in seiner schwedischen Heimat als Don Giovanni, als Guglielmo in »Così fan tutte«, als Bob in »The Old Maid and the Thief« von G.C. Menotti und als Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von B. Britten. 1988 gewann er den englischen Gesangwettbewerb »The English Song Award«. 1988 sang er in Vadstena in der Uraufführung von »Someone I have seen« von Karolina Eiriksdottir und 1989 in Aufführungen des gleichen Werks in Reykjavik. 1989 trat er am Stora Teater Göteborg als Schaunard in »La Bohème« auf und war Solist in einem Gala-Konzert anlässlich der Eröffnung des schwedischen Parlaments in Stockholm. 1990 folgten Konzerte mit dem Drottningholm Barock-Ensemble und mit der Chapelle Royale in Versailles, weitere Konzerte in Schweden, Finnland und Frankreich. 1996 wirkte er bei den Festspielen von Drottningholm in Aufführungen der Oper »Tom Jones« von Philidor (als Allworthy) mit. Auch als Rundfunksänger in Erscheinung getreten.
Schallplatten: Sterling (Arnold in »Ryno«, Oper von Eduard Bendler), Blue Bell (Lieder).
26.4. Nikolai PUTILIN wird 70
Er studierte am Konservatorium von Krasnojarsk und begann zunächst eine Karriere als Operettensänger, bevor er am Opernhaus von Kasan für den Bereich der Oper debütierte. Er sang dort in »Fürst Igor« von Borodin, in »Pique Dame« von Tschaikowsky, in »Rigoletto«, »La Traviata« und »Otello« von Verdi. 1992 wurde er an das Opernhaus (Mariinski Theater) von St. Petersburg verpflichtet. Hier sang er Partien wie den Rigoletto, den Jago in »Otello« von Verdi, den Germont-père in »La Traviata«, den Amonasro in »Aida«, den Don Carlo in Verdis »La forza del destino«, den Scarpia in »Tosca«, den Escamillo in »Carmen«, den Eugen Onegin, den Tomsky in Tschaikowskys »Pique Dame«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, die Titelrollen in »Fürst Igor« von Borodin und in »Der Dämon« von Rubinstein, den Rangoni in »Boris Godunow«, den Ruprecht in »L’Ange de feu« von Prokofjew und den Mizgir in »Schneeflöckchen« von Rimski-Korsakow, Er nahm an den Gastspielen des Ensembles der Oper von St. Petersburg in den neunziger Jahren an der Metropolitan Oper New York, in Mailand, in Hamburg und Japan teil (u.a. sang er 1994 an der Mailänder Scala und 1995 beim Edinburgh Festival in konzertanten Aufführungen von Rimski-Korsakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« den Fjodor Pojarok, in Edinburgh 1995 auch in einer konzertanten Aufführung von Rimski-Korsakows »Sadko«). Beim Birmingham Festival 1995 gastierte er als Boris Godunow und in der Uraufführung der (nachgelassenen) Oper »Apostle Paul’s Mystery« von Karetnikow. Bei den Festspielen im finnischen Savonlinna trat er 1995 als Scarpia auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1997 als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, 1998 als Schaklowity in »Chonwaschtschina« von Mussorgsky und 1999 als Ruprecht. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1997 in szenischen Aufführungen den Schtschelkalow in »Boris Godunow«, und dann in konzertanten Aufführungen (bei Gastspielen des Mariinski Theaters) 1998 den Klingsor, 1999 den Schaklowity sowie 2000 den Tomsky und den Fjodor Pojarok. Am St. Petersburger Opernhaus hörte man ihn 1997 als Klingsor in »Parsifal«, am Drury Lane Theatre London als Boris Godunow, 1998 in St. Petersburg auch als Fliegenden Holländer, als Mazeppa und als Don Carlo in Verdis »La forza del destino«. Bei einem Gastspiel der St. Petersburger Oper im Haus der Metropolitan Oper New York sang er 1997-98 den Mazeppa in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky, bei dem Gastspiel im neuen Festspielhaus in Baden-Baden 1998 den Tomsky, an der Oper von Chicago den Barnaba. An der Metropolitan Oper New York sang er als Antrittsrolle 1995 den Tomsky, danach bis 2006 in insgesamt 74 Vorstellungen auch den Schaklowity, den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Amonasro, den Miller in »Luisa Miller« von Verdi, den Jago, den Klingsor, den Nabucco von Verdi und den Mazeppa. 1998 sang er in der Royal Festival Hall London den Fürsten Kurtjatew in einer konzertanten Aufführung von Tschaikowskys Oper »Die Zauberin«. 1999 sang er den Tomsky in der Londoner Barbican Hall (mit dem St. Petersburger Ensemble) und an der Deutschen Oper Berlin den Amonasro. 2000 hörte man ihn an diesem Haus als Barnaba. Bei Gastspielen des Mariinsky Theaters St. Petersburg an der Londoner Covent Garden Oper sang er 2000 den Titelhelden in Tschaikowskys »Mazeppa« und den Schaklowity, 2001 den Don Carlo in »La forza del destino« und den Jago, 2005 wieder den Schaklowity, 2009 den Alberich im Nibelungenring. 2000 hörte man ihn an der Oper von Chicago als Tomsky, 2001 an der Oper von Monte Carlo als Ibn-Hakia in Tschaikowskys »Jolanthe«, an der San Francisco Opera in Verdis »Simon Boccanegra« (sowohl als Paolo als auch in der Titelpartie). Als Tomsky gastierte er 2001-02 an der Covent Garden Oper London und 2001 sowie 2005 an der Opéra Bastille Paris. 2011 sang er bei einem Gastspiel des Mariinsky Theaters beim Edinburgh Festival den Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 2012 am Teatro Regio Turin den Ruprecht,
Schallplatten: Philips (»Sadko« von Rimski-Korsakow, auch als Video; Don Carlo in Verdis »La forza del destino«, Titelrollen in »Mazeppa« von Tschaikowsky und in »Boris Godunow«, Pojarok in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow).
26.4. Ingrid STÅLNE wird 75
Sie studierte Sologesang und Gesangspädagogik an der Stockholmer Musikhochschule bei Arne Sunnegårdh un d Erik Saedén. 1975 debütiete sie in einem Konzert im Nationalmuseum Stockholm und hatte seitdem in Schweden eine erfolgreiche Karriere als Konzert- und Oratoriensolistin. Zu den Höhepunkten in ihrem Repertoire zählten die Solopartien in den Passionen von J.S: Bach, in der H-Moll-Messe und in vielen Kantaten dieses Meisters sowie im Mozart-Requiem. 1975 bereiste sie in einer Konzerttournee Belgien. Seit 1976 wirkte sie als Gesang- und Sprachlehrerin in Stockholm.
26.4. Olivera MILJAKOVIĆ wird 90
Ursprünglich hatte sie vor Pianistin zu werden und besuchte deshalb die Musikakademie von Belgrad. Dann ging sie zum Studium der Kunstgeschichte über, ließ schließlich jedoch ihre Stimme ausbilden. Ihre Gesanglehrer waren Josip Riavez in Belgrad, Gina Cigna in Mailand und Ludwig Weber in Wien. Seit 1960 sang sie an der Nationaloper von Belgrad zumeist kleinere Partien. Auf Anraten der Altistin Biserka Cvejic ging sie dann nach Wien. Hier wurde sie 1962 an die Staatsoper verpflichtet (Debüt als Despina in »Così fan tutte«). Seitdem kam sie in Wien zu einer großen Karriere. Sie sang hier bis 1994 in ca. 770 Vorstellungen u.a. den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, den Cherubino wie die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Papagena in der »Zauberflöte« (128mal!), den Siebel in »Faust« von Gounod, die Damigella wie die Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Zerlina in »Don Giovanni«, den Jano wie die Karolka in »Jenufa« von Janácek, die Frasquita in »Carmen«, den Hirtenknaben in »Tannhäuser«, den Ighino in »Palestrina« von H. Pfitzner, die Nannetta in »Falstaff« von Verdi, die Isotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Ilia im »Idomeneo« von Mozart, die Marzelline in »Fidelio«, die Sophie wie die Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, die Ortlinde in der »Walküre«, das Ännchen im »Freischütz«, den Fjodor in »Boris Godunow«, die Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Schwester Genoveva in »Suor Angelica« und den Ascagne in »Les Troyens« von Berlioz. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1965 und 1967 den Fjodor, 1967 auch die Frasquita, 1968 und 1971 die Susanna, 1969-70 die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi und die Zerlina in »Don Giovanni« sowie 1979-82 die Echo in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. Bei den Festspielen von Bayreuth übernahm sie 1965 die Partie des Hirtenknaben in »Tannhäuser«. Sie gastierte an der Oper von Brüssel, in Bordeaux, Lyon und Toulouse, an den Staatsopern von Hamburg und München, an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro Colón Buenos Aires, in Monte Carlo, Zürich, Genf (1979 als Papagena und 1980 als Jano) und Chicago; sie sang bei den Festspielen von Wiesbaden und beim Maggio Musicale Fiorentino. Der schöne Koloratursopran der Künstlerin kam auch in Aufgaben aus dem Gebiet der Operette hervorragend zu Geltung. Dazu als Konzertsängerin bekannt geworden. Zeitweilig verheiratet mit dem Bassisten Herbert Lackner (1940-2015), der ebenfalls Mitglied der Wiener Staatsoper war.
Schallplatten: Decca (Fjodor in »Boris Godunow«, Operetten »Gräfin Mariza« und »Die Csárdásfürstin« von Kálmán), Electrola (»Die Zauberflöte«), Telefunken (»La serva padrona«), Amadeo-Polygram, MMS.
26.4. Louis ERLO wird 95
Biographie des französischen Opernregisseurs und Operndirektors auf Französisch: http://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_Erlo
27.4. Robert GRANZER wird 95
Er begann seine Karriere 1954 am Landestheater von Salzburg, dem er bis 1970 angehörte. Von dort ging er für die Jahre 1970-72 an das Stadttheater von Lübeck, kam 1972 an das Theater am Gärtnerplatz in München und gehörte in den Jahren 1974-86 der Wiener Volksoper an, an der er bereits 1971 in der Österreichischen Erstaufführung von Gounods »Der Arzt wider Willen« den Sganarelle sang. Hier sang er u.a. den Dr. Falke in der »Fledermaus«, den Dancairo in »Carmen«, den Herrn Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Simone in Mozarts »Das schlaue Mädchen« (»La finta semplice«), den Lotteringhi in »Boccaccio« von Fr. von Suppé, den Maurizio in Wolf-Ferraris »Die vier Grobiane«, den Titelhelden in »Schwanda, der Dudelsackpfeifer« von Weinberger, den Mann mit dem Maulesel in Carl Orffs »Die Kluge«, den Platzkommandanten in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, den Marquis in Kienzls »Der Kuhreigen« (konzertant), den Stefano in Donizettis »Viva la Mamma« und den Bohus in Dvoráks »Der Jakobiner« (konzertant). Er lebte später in München, wo er noch regelmäßig bis Mitte der neunziger Jahre bei der Münchner Opernbühne, einer Wanderoper, auftrat. Gastauftritte fanden u.a. bei den Festspielen von Salzburg statt; hier sang er 1958 und 1960 einen der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos«, 1960 in einer Aufführung von Mozarts »Thamos, König in Ägypten«, 1961 den Polizeikommissär im »Rosenkavalier«, 1962-63 den Hauptmann in »Iphigenie in Aulis« von Gluck und 1968 den Osmin in der Mozart-Oper »Zaide«. Aus seinem Repertoire für die Bühne ist weiter zu nennen: der Graf im »Wildschütz« von Lortzing. Er sang auch gerne Operettenpartien wie den Homonay im »Zigeunerbaron«.
Schallplatten: Denon (»Die Fledermaus« und »Die lustige Witwe«, Mitschnitte von Aufführungen der Wiener Volksoper bei einer Japan-Tournee).
28.4. George MOSLEY wird 65
Seine Ausbildung fand in den Jahren 1980-84 an der Guildhall School of Music in London bei Laura Sarti statt; 1984-86 studierte er an der Musikhochschule München, wo er Schüler von Joseph Loibl war; 1985-86 war er im National Opera Studio London Schüler von David Mason. 1988 gewann er den Internationalen Mozart-Concours in Salzburg. 1987 Bühnendebüt bei der Opera 80 als Dandini in »Cinderella« von P. Maxwell Davies. 1987-89 sang er bei der Opera West und bei der Pavilion Opera u.a. den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Don Giovanni, den Guglielmo in »Così fan tutte« und den Don Pasquale. 1989 hörte man ihn bei der Gesellschaft Opera 80 als Eugen Onegin, 1990 an der English National Opera London in Puccinis »Gianni Schicchi«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1989-90 als Orlofsky in der »Fledermaus« und 1993 als Schaunard in »La Bohèmes«. 1991 gastierte er in Modena als Graf in »Le nozze di Figaro«, in Pisa als Malatesta in »Don Pasquale« und als Don Giovanni, den er auch in Livorno und in Lucca sang. 1992 trat er an der Oper von Antwerpen als Patroclus in »King Priam« von M. Tippett auf. Seit 1990 hatte er an der Opera North Leeds wie bei der English National Opera London (u.a. 1995 in »The Fairy Queen« von Purcell), 1996 an der Oper von Nizza in Janáceks »Aus einem Totenhaus« seine Erfolge, die sich auch im Konzertsaal in Aufgaben aus dem Oratorien- wie dem Liedgesang einstellten. 1997 gastierte er in Athen als Guglielmo, 1998 bei der Castleward Opera als Germont sr. in »La Traviata«, in Hongkong als Schaunard. 1999 sang er bei der Grange Park Opera den Ramiro in »L’Heure Espagnole« von Ravel. An der Israeli Opera Tel-Aviv gastierte er 2000 als Haly in »L’Italiana in Algeri«, 2007 als Don Profundo in Rossinis »Il viaggio a Reims« und 2018 als Quince in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«.
Schallplatten: Philips (»Agrippina« von Händel, »Dido and Aeneas« von Purcell), Collins (»Dichterliebe« und »Liederkreis« von R. Schumann, »Baa-Baa Black Sheep« von M. Berkeley).
28.4. Michael DAUGHERTY wird 70
Er studierte Komposition an der University of North Texas (1972–76) und der Mahattan School of Music (1976–78) sowie Computermusik am IRCAM in Paris (1979–80). Den Doktorgrad erlangte er 1986 an der Yale University, wo Jacob Druckman, Earle Brown, Roger Reynolds und Bernard Rands seine Lehrer waren. Daneben arbeitete er in dieser Zeit mit dem Jazzarrangeur Gil Evans in New York zusammen und setzte seine Kompositionsstudien bei György Ligeti in Hamburg fort. 1986-90 unterrichtete Daugherty Komposition am Oberlin Conservatory of Music, seit 1991 ist er Professor für Komposition an der School of Music, Theatre & Dance der University of Michigan. Zu seinen zahlreichen Studenten zählen u. a. Andrew Bishop und Gabriela Lena Frank. Das kompositorische Werk Daughertys umfasst alle Genres vom Werk für großes Orchester über Werke für Streichorchester, Kammerensemble, Bläser- und Perkussionsensemble, Oper und Chormusik bis zu Streichquartetten und Stücken für Soloinstrumente. Seine Orchesterwerke wurden von namhaften Orchestern der USA und unter der Leitung von Dirigenten wie Marin Alsop, Neal Gittleman, Giancarlo Guerrero, David Kawaka, Mariss Jansons, Neeme Järvi, David Alan Miller, Leonard Slatkin, Carl St. Clair, Markus Stenz, Michael Tilson Thomas, Hugh Wolff und David Zinman uraufgeführt. Zu den Interpreten seiner Kompositionen zählen der Cellist Zuill Bailey, die Pianisten Paul Crossley und Terrence Wilson, der Gitarrist Manuel Barrueco, die Geiger Greg Fulkerson, Ida Kavafian, Anne Akiko Meyers und Nadja Salerno-Sonnenberg, die Perkussionistin Evelyne Glennie, die Sänger Thomas Hampson und Hila Plitmann, der Organist Paul Jacobs, der Tubist Carol Jantsch, die Flötistin Amy Porter, der Klarinettist Michael Wayne und der Fagottist Chuck Ullery. Daugherty war Gastkomponist an vielen Universitäten der USA und Artist in Residence mehrerer Sinfonieorchester. Er wirkte an Musikfestivals mit und war Juror bei Kompositionswettbewerben für junge Komponisten. Mehrere Orchester zeichneten ihn mit Kompositionspreisen aus, und 2007, 2009 und 2010 erhielt er den Preis als Outstanding Classical Composer bei den Detroit Music Awards. Die Aufnahmen seiner Metropolis Symphony für Orchester und Deus ex Machina für Klavier und Orchester bei Naxos wurden 2011 mit drei Grammys (u. a. Best Classical Contemporary Composition) ausgezeichnet. Ebenfalls drei Grammys gewann 2017 die Aufnahme seiner Tales of Hemingway für Cello und Orchester.
Weitere Informationen auf seiner Hompage: https://michaeldaugherty.net/
28.4. Gennady BEZZUBENKOV wird 75
Nach seiner Ausbildung wurde er 1989 an das Mariinski Theater (zuvor Kirow-Theater) in St. Petersburg engagiert, zu dessen führenden Sängern er bald gehörte. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind als Höhepunkte der Dosifej in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der Pimen wie der Warlaam in »Boris Goidunow«, der Kontschak in Borodins »Fürst Igor«, der Iwan Susanin in »Ein Leben für den Zaren« von Glinka, der Meereskönig wie der Luka in »Sadko« von Rimski-Korsakow, der Kutusow in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, der Faust in »Der feurige Engel« vom gleichen Komponisten, der König in »Aida«, der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und der Bartolo in »Le nozze di Figaro« zu nennen. In den neunziger Jahren nahm er an den Gastauftritten seines St. Petersburger Hauses in Europa wie in Nordamerika teil. An der Oper von San Francisco gastierte er 1991 in mehreren Rollen (Balaga, Jermolow, Marschall Davout) in »Krieg und Frieden« von Prokofjew (zugleich sein US-Debüt), 1995 als Falaf in Glinkas »Ruslan und Ludmilla« und 1998 als Mendoza in Prokofjews »Die Verlobung im Kloster«. 1992 sang er in Helsinki den Pimen wie den Warlaam, 1993 in Palermo den Meereskönig und den Prinzen Jurij in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimski-Korsakow, in der Royal Albert Hall in London den Meereskönig. 1994 gastierte er in Palermo als Farlaf, in der Londoner Barbican Hall als Prinz Jurij, am Théâtre des Champs-Élysées Paris in »Sadko«, »Pique Dame« und in »Chowanschtschina«. 1995 sang er in einer Radiosendung von BBC London den Farlaf, 1996 an der Oper von Rom den Mendoza. An der Oper von St. Petersburg trat er 1997 in der Premiere des »Parsifal« als Gurnemanz und als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina« auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1998 als Iwan Chowanski, 2000 als Kutusow, 2001 (bei einem Gastspiel des Mariinski Theaters) als Alkalde in Verdis »La forza del destino« und 2002 als Warlaam. 1998 wirkte er beim Festival von Eilad als Kammerherr in Strawinskys »Le Rossignol« mit, bei den Festspielen von Savonlinna als Landgraf in »Tannhäuser«. Mit dem St. Petersburger Ensemble gastierte er 1998 am Teatro Colón Buenos Aires als Iwan Chowanski; im gleichen Jahr trat er an der Oper von Rom als Warlaam auf. 1999 trat er am Mariinski Theater St. Petersburg als Tkatschenko in »Semjon Kotko« von Prokofjew auf (und gastierte mit dieser Produktion 2000 an der Covent Garden Oper London), auch als Dosifej. Am Festspielhaus Baden-Baden erschien er 1999 als König Heinrich in »Lohengrin«. Im gleichen Jahr sang er in der Londoner Albert Hall in einer konzertanten Aufführung des »Parsifal« den Gurnemanz. 2000 übernahem er am Mariinski Theater die Partie des Kutusow sowie die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 2001 den Banquo in Verdis »Macbeth«; er gastierte 2000 mit dem Ensemble dieses Hauses im Festspielhaus von Baden-Baden als Papst Clemens in »Benvenuto Cellini« von H. Berlioz. 2000 debütierte er als alter Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Metropolitan Oper New York. An diesem Haus sang er bis 2013 in insgesamt 42 Vorstellungen auch den Ramfis in »Aida«, mehrere Partien in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und in »Die Nase« von Schostakowitsch sowie den Offizier in »Boris Godunow«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 2001 in szenischen Aufführungen den alten Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« und dann in konzertanten Aufführungen (bei Gastspielen des Mariinski Theaters) 2000 den Narumow in »Pique Dame« und den Fürsten Wsewolod in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« sowie 2004 den Kutusow. Er sang 2012 an der Niederländischen Oper Amsterdam und 2014 am GHran teatre del Liceu in Barcelona den Guslispieler in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch«, 2014 an der Oper von Lyon den Big Chief in »A Dog’s Heart« von Raskatov, 2016 an der Oper von Lyon den alten Zwangsarbeiter, 2016 und 2019 an der Opéra Bastille Paris (2019 auch an der Oper von Valencia) den Bertrand in Tschaikowskys »Jolanthe«. Am 10.5.2018 wirkte er an der Oper von Lyon in der Uraufführung der Oper »GerMania« von Raskatov in der Partie des Stalin mit, 2021-22 an der Bayerischen Staatsoper München in Schostakowitschs »Die Nase« (in mehreren Prtien). Am 3.3.2023 sang er an der Niederlkändischen Oper Amsterdam in der Uraufführung der Oper »Animal Farm« von Raskatov als alter Major mit. Er sang 2023 am Teatro Regio Turin den Sobakin in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Zarenbraut« von Rimski-Korsakow. 2024 debütierte er als alter Major in »Animal Farm« an der Wiener Staatsoper. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu einer bedeutenden Karriere. So übernahm er die Bass-Soli im Mozart- wie im Verdi-Requiem. 2000 nahm er in Stuttgart an der Uraufführung der Johannes-Passion der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina (mit dem Ensemble des Mariinski Theaters) teil.
Schallplatten: Philips (vollständige Opern »Sadko«, »Der feurige Engel«, »Pique Dame« und »Jolanthe« von Tschaikowsky, »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, Prinz Jurij in »Das Mädchen von Pskow« von Rimski-Korsakow, Alcalde in Verdis »La forza del destino«, Sobakin in »Die Zarenbraut« von Rimski-Korsakow, Tkatschenko in »Semjon Kotko« von Prokofjew; einiges davon auch als Video).
29.4. Valérie MILLOT wird 60
Sie war am Conservatoire National Paris Schülerin von Andréa Guiot. Sie hatte die ersten größeren Erfolge in ihrer Karriere, als sie 1990 am Opernhaus von Lyon in »Les trois Souhaits« (»Troji Práni«) von B. Martinù, 1991 als Musetta in Puccinis »La Bohème« auftrat. 1991 gastierte sie am Opernhaus von Nantes als Lady Billows in »Albert Herring« von Benjamin Britten, 1992 in Avignon als Mireille in der Oper gleichen Namens von Gounod. 1992 sang sie in Montpellier, wo sie oft zu Gast war, die Antigone in der Oper »Oedipe à Colone« von Antonio Sacchini, 1993 die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« und 1993-94 die Brunehild in »Sigurd« von Ernest Reyer. Am Grand Théâtre Genf hörte man sie 1993, in Nantes 1996 als Mme. Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von Francis Poulenc, 1994 am Opernhaus von Nancy als Elsa in »Lohengrin«. An der Opéra Bastille Paris sang sie 1994 die Fiorella in »Les Brigands« von Offenbach, 1996 die Musetta in »La Bohème«, 1997-98 und 2002 die Leitmetzerin im »Rosenkavalier«. 1998 trat sie am Opernhaus von Nancy in »La Voix humaine« von Fr. Poulenc auf. In Avignon sang sie die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 2000 gastierte sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Elisabeth in Verdis »Don Carlos« (in der französischen Erstfassung der Oper). Erfolgreiche Gastspiele und Konzerte in den Zentren des französischen Musiklebens. Ihr Konzertrepertoire umfasste Werke wie die Krönungsmesse von Mozart, das Verdi-Requiem und die Wesendonck-Lieder von R. Wagner.
Schallplatten: EMI (»Les Brigands« von Offenbach), Arthaus/Naxos-Video (Mme. Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc).
29.4. Peter GÜLKE wird 90
An sein 1952 abgelegtes Abitur in Weimar schloss sich 1952-57 ein Studium (Violoncello, Musikwissenschaft, Romanistik und Germanistik) an der Hochschule für Musik Weimar und den Universitäten Jena und Leipzig an, danach lehrte er an der Universität Leipzig. 1958 erfolgte seine Promotion in Leipzig bei Heinrich Besseler. 1959-64 war er Repetitor, Dramaturg und Kapellmeister am Theater Rudolstadt, 1964-65 Musikalischer Oberleiter am Theater der Altmark in Stendal, 1966-69 Chefdirigent am Hans Otto Theater in Potsdam und 1972-76 Chefdirigent am Stralsunder Theater. 1976-81 fungierte er als Kapellmeister der Staatsoper Dresden, Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Dresden und Leiter des Hochschulorchesters. 1980 nahm er eine Gastprofessur in Harvard wahr. 1981-83 war er Generalmusikdirektor der Staatskapelle Weimar am Deutschen Nationaltheater Weimar. Nach einem Gastspiel in Hamburg 1983 blieb Gülke in der Bundesrepublik Deutschland, wo er sich ein Jahr später 1984 an der TU Berlin habilitierte. 1985 hatte er eine Gastprofessur in Bochum. 1986-96 wirkte er als Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal und wurde 1994 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt. Im Jahre 1998 erhielt er den Bayerischen Literaturpreis (Karl-Vossler-Preis) für wissenschaftliche Darstellungen von literarischem Rang. 1996-2000 war Gülke Professor für Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg und 1999-2002 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Basel. Von Juni 2011 bis Juni 2014 war Peter Gülke Präsident der Sächsischen Akademie der Künste. 2015-20 war er Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker. Gülke lebt in Weimar. Gastspiele als Dirigent führten Peter Gülke in die Bundesrepublik Deutschland, in die Schweiz, in die USA und nach Österreich. Er ist regelmäßig Gast der führenden Orchester und Opernhäuser in ganz Europa. In Japan musizierte er mit dem NHK-Sinfonieorchester in Tokio. Viele zeitgenössische Werke verdanken ihm ihre Uraufführung, außerdem hat er vergessene Werke wieder zugänglich gemacht.
30.4. Manuel GONZÁLEZ wird 80
Ausbildung am Konservatorium von Madrid. Er kam dann nach Belgien und debütierte 1971 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Ping in Puccinis »Turandot«. Seine Karriere spielte sich vorzugsweise in Belgien, in Brüssel, Gent, Lüttich und Antwerpen ab, wo er 1972 einen internationalen Gesangwettbewerb gewann. Gastspiele führten ihn an die großen Operntheater in Westdeutschland, u.a. an die Opernhäuser von Dortmund, Essen und Frankfurt a.M., an die Staatsopern von Hamburg und Stuttgart und an das Nationaltheater Mannheim. Weitere Gastspiele auf internationalem Niveau am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Oper von Nizza und an der Wiener Volksoper. Er sang in erster Linie Partien für lyrischen Bariton in Opern von Rossini, Donizetti, Verdi, Puccini, Mozart und Bizet, den Wolfram in »Tannhäuser« und den Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten. Auch als Konzertsänger kam er zu einer Karriere von Bedeutung.
Schallplatten der belgischen Marke Alpha; auf MRF sang er in einer kompletten Aufnahme der Donizetti-Oper »L’Ajo nell imbarazzo« vom Wexford Festival des Jahres 1973.