GEBURTSTAGE IM APRIL 2021
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.4. Barbara FUCHS wird 65
Sie war die Tochter der bekannten Sopranistin Hedda Heusser (* 1921). Sie erhielt ihre Ausbildung im Internationalen Opernstudio Zürich und in Frankfurt a.M. bei dem Pädagogen Franz H. Hasl, dazu in Meisterkursen bei Erik Werba, Sena Jurinac und Elisabeth Schwarzkopf. Sie bekam zweimal einen Förderpreis der Stadt Salzburg. Sie wirkte bereits in der Spielzeit 1979-80 (noch während ihrer Ausbildung am Internationalen Opernstudio Zürich) am Opernhaus von Zürich in der Schweizer Erstaufführung der (von Fr. Cerha ergänzten) Oper »Lulu« von A. Berg mit, die in Lausanne wiederholt wurde. Ihre eigentliche Bühnenkarriere begann mit einem Engagement am Stadttheater von Ulm in den Jahren 1981-85. Hier sang sie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Adele in der »Fledermaus«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Carolina in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und die Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1985-87 sang sie am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen weitere Partien aus dem Koloraturfach: die Sophie im »Rosenkavalier«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte« und die Annina in der Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig«. 1987-89 war sie am Theater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern tätig; hier hörte man sie als Königin der Nacht und als Vreli in »Romeo und Julia auf dem Dorfe« von Delius. 1990 wurde sie an das Opernhaus Frankfurt a.M. berufen, wo sie als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Helena in der zeitgenössischen Oper »Troades« von Aribert Reimann auftrat. 1996 sang sie bei den »Carmen«-Aufführungen in der Arena von Avenches (Schweiz) die Frasquita. In ihrer großen Glanzrolle, der Königin der Nacht, war sie u.a. in Köln, Mannheim, Darmstadt, Stuttgart, München, Wien und Dresden zu Gast. Erfolgreiche Konzertauftritte, Liederabende und Rundfunkaufnahmen in Deutschland wie im Ausland. Verheiratet mit dem Schauspieler Michael Schlegelberger.
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.barbara-fuchs.com/
1.4. Michel BRODARD wird 75
Er wurde am Conservatoire von Fribourg in den Jahren 1965-74 ausgebildet, begann aber bereits 1971 eine ausgedehnte Tätigkeit als Konzert- und vor allem als Oratoriensänger. Er trat nur selten als Gast auf der Bühne in Erscheinung (u.a. in Genf, Lausanne, Luzern, Nancy und Metz), sang aber Opernpartien in konzertanten Aufführungen und in Rundfunksendungen sowie auf Schallplatten. Im Konzertsaal kam er zu einer internationalen Karriere mit Auftritten in den Mittelpunkten des Schweizer Musiklebens, in Brüssel, Marseille, Paris, Toulouse, Lyon und Straßburg, in Bologna, Rom und Lucca, in Frankfurt a.M., Hannover und Stuttgart, in Barcelona, Granada und Lissabon, in Buenos Aires, Madrid, Tel Aviv und Wroclaw (Breslau). Teilnahme an vielen internationalen Musikfestspielen. Sein Repertoire im Konzertsaal reichte von den Barock-Werken eines J.S. Bach und Händel bis zu zeitgenössischen Vokalwerken; auch als Lied-Interpret geschätzt. Er lebte in La Roche im Schweizer Kanton Fribourg.
Schallplatten: Erato (»L’Enfant et les sortilèges« von Ravel, »Pelléas et Mélisande«, Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, Theresien-Messe von J. Haydn, Madrigale und Marienvesper von Monteverdi, Messe Es-Dur von Schubert, Psalm 110 von Vivaldi), Editions Rencontre (»Renard« von Strawinsky), VDE-Gallo (Mozart-Messen, »Les Noces« von Strawinsky), Cascavelle (»Judith« von A. Honegger, »In Terra Pax« von Frank Martin, Mozart-Arien, Messe C-Moll von Mozart, Carmina Burana von C. Orff).
2.4. Die Mezzosopranistin Claudia Nicole BANDERA wird 65
3.4. Jorma HYNNINEN wird 80
Sein Vater war Bauer und Waldarbeiter; er ergriff zuerst den Beruf eines Volksschullehrers. Man wurde jedoch auf seine schöne Stimme aufmerksam, und er ließ diese am Kuopio-Konservatorium, dann an der Sibelius Akademie in Helsinki durch Matti Tuloisela und Antti Koskinen ausbilden. Abschluss des Gesangstudiums bei Luigi Ricci in Rom und bei Clemens Kaiser-Breme in Essen. 1969 Debüt an der Finnischen Nationaloper Helsinki als Tonio im »Bajazzo« von Leoncavallo. Erfolgreiche Karriere als Mitglied dieses Opernhauses sowie bei Gastspielen an der Königlichen Oper Stockholm. Am 30.11.1978 sang er an der Oper von Helsinki den Topi in der Uraufführung der Oper »Der rote Strich« (»Punainen viiva«) von Aulis Sallinen. Er gastierte an der Wiener Volksoper (als Graf in »Die Hochzeit des Figaro«) und 1977-87 an der Wiener Staatsoper (als Valentin im »Faust« von Gounod, als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky, als Guglielmo in »Così fan tutte« und als Wolfram im »Tannhäuser« in insgesamt 54 Vorstellungen). 1986 nahm er an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil. Er gastierte mit großem Erfolg an der Grand Opéra Paris (1980 als Pelléas in »Pelléas et Mélisande« von Debussy sowie 1991-92 als Graf in »Le nozze di Figaro«). 1983 Gastspiel mit dem Ensemble der Nationaloper Helsinki in der Metropolitan Oper New York in der zeitgenössischen finnischen Oper »Der rote Strich« von Sallinen. 1984 wurde er als reguläres Mitglied an die Metropolitan Oper verpflichtet, an der er als Antrittsrolle den Posa in Verdis »Don Carlos« sang und dann bis 1992 in insgesamt 27 Vorstellungen als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Wolfram und als Eugen Onegin große Erfolge hatte. Diese stellten sich auch bei den Festspielen von Savonlinna ein, wo er u.a. 1983 als Posa, 1984 in der Uraufführung einer weiteren Oper von Aulis Sallinen »Der König geht nach Frankreich«, 1992 als Sprecher in der »Zauberflöte«, 1993-98 als Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper und 1996-98 als Wolfram auftrat. Seit 1984 künstlerischer Direktor der Oper von Helsinki. Er wirkte 1985 in der Uraufführung der Oper »Thomas« von Einojuhani Rautavaara in Joensuu (Nord-Karelien) mit und sang 1986 den Titelhelden in einer viel beachteten Aufführung der Oper »Juha« von A. Merikanto, die 1987 beim Edinburgh Festival wiederholt wurde, bei dem er im gleichen Jahr auch als Rigoletto (bei einem Gastspiel der Finnischen Nationaloper) auftrat. Am Gran Teatre del Liceu in Barcelona 1988 als Wolfram zu Gast, an der Oper von San Francisco 1988 als Amfortas im »Parsifal« und 1994 als Wolfram, an der Chicago Opera 1989 als Posa. Am 17.5.1990 gestaltete er an der Oper von Helsinki die Titelpartie in einer weiteren Uraufführung einer zeitgenössischen finnischen Oper, »Vincent« von Einojuhani Rautavaara. 1990 sang er an der Deutschen Oper Berlin die Titelpartie in »Mathis der Maler« von Hindemith. 1992 war er bei einem Gastspiel der Nationaloper Helsinki in Los Angeles der Titelheld in der Uraufführung der Oper »Kullervo« von Aulis Sallinen. Am 30.11.1993 sang er die gleiche Partie bei der Eröffnung der neu erbauten Nationaloper in Helsinki, 1995 in der französischen Erstaufführung der Oper in Nantes. 1994 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Wolfram, 1995 beim Maggio Musicale von Florenz als Roland in »Fierrabras« von Schubert. Bei den Festspielen von Savonlinna sang er am 8.7.1997 in der Uraufführung der Oper »Aleksis Kivi« von E. Rautavaara die Titelrolle, die er 1998 an der Opéra du Rhin Straßburg wiederholte. In Los Angeles hörte man ihn in der Spielzeit 1998-99 als Germont sr. in »La Traviata«, 1999 am Opernhaus von Antwerpen als Amfortas. 2000 sang er an der Nationaloper von Helsinki die Titelrolle in Verdis »Simon Boccanegra«, bei den Festspielen von Savonlinna den Papageno in der »Zauberflöte« und in den Uraufführungen der Opern »… nunc et semper …« von Hermann Rechberger (den Betrand Person, 17.7.2000) und »Lear« von Aulis Sallinen (den Gloucester, 15.9.2000). Bedeutende Karriere auch als Konzertsänger, namentlich auch als Lied-Interpret. Er gab Liederabende in den skandinavischen Ländern, in Deutschland, Österreich und Russland, in Italien, in Kanada und in den USA. Dabei trug er Liedzyklen von Schubert, R. Schumann (»Dichterliebe«), J. Brahms (»Die schöne Magelone«), Lieder von Sibelius, Kilpinen und Liedkompositionen zeitgenössischer skandinavischer Komponisten vor. 1983 wirkte er in der Uraufführung des Requiems von Joonas Kokkonen mit.
Lit: H. Finch: Jorma Hynninen (in »Opera«, 1995).
Schallplatten: Finnlevy, Finlandia (»Pohjalaisia« von L. Madetoja, Lieder von Sibelius, Requiem von Joonas Kokkonen, »Der rote Strich« von A. Sallinen, Lieder von Hugo Wolf, Carlo Collan und Toivo Kuula, Kullervo-Sinfonie von Sibelius, Johannes-Passion von Paert), Ondine (»Vincent« und »Thomas« von E. Rautavaara, Arien-Platte, »Juha« von Merikanto, Titelrolle in »Kullervo« von A. Sallinen, »Songs of Life and Death« von Sallinen; Lieder von R. Schumann, Lieder von Sibelius, Lieder finnischer Komponisten), Ondine/Note I (Recital), HMV (Graf in »Le nozze di Figaro«), BIS (Opernszenen aus Savonlinna), Fuga (»Die schöne Müllerin« und »Winterreise« von Schubert), Philips (»Elektra« von R. Strauss, Deutsches Requiem von J. Brahms zusammen mit Jessye Norman), Acanta (Barockmusik), BIS (»Jungfruburen« von Sibelius), Sony (»Il Prigioniero« von L. Dallapiccola), Chandos (8. Sinfonie von G. Mahler), DGG (Sinfonie von C. Nielsen).
4.4. Dagmar PECKOVÁ wird 60
Mit sechs Jahren erhielt sie Klavierunterricht, mit 16 Jahren begann sie ein sechsjähriges Gesangstudium am Prager Konservatorium und sang dann während drei Jahren am Operetten- und Musicaltheater Prag. Hier debütierte sie als Hortense im »Opernball« von Heuberger und trat u.a. als Eliza Doolittle in »My Fair Lady« auf. Sie setzte dann ihre Ausbildung bei der Prager Pädagogin Antonie Denygrová fort; 1982 gewann sie den Dvorák-Conours in Karlovy Vary (Karlsbad). Im November 1985 trat sie in das Opernstudio der Staatsoper Dresden ein und wurde 1987 als reguläres Mitglied in deren Ensemble übernommen. In Dresden hörte man sie zunächst mit großem Erfolg als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, dann als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Dryade in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss und in weiteren Partien. Nachdem sie 1988 an der Berliner Staatsoper erfolgreich gastiert hatte, folgte sie 1989 einem Ruf an dieses Opernhaus, an dem sie in Partien wie der Dorabella in »Così fan tutte«, der Kontschakowna in »Fürst Igor« von Borodin, dem Hänsel in »Hänsel und Gretel«, der Suzuki in »Madame Butterfly«, der Rosina, dem Trommler in »Der Kaiser von Atlantis« von Victor Ullmann und der Simaitha in »Das Gastmahl« von Georg Katzer auftrat. 1994 sang sie dort den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1991 nahm sie an einer Japan-Tournee der Tschechischen Philharmonie teil und gastierte 1991-92 an der Staatsoper Stuttgart als Cherubino und als Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1992 am Théâtre Châtelet Paris als Olga im »Eugen Onegin«, 1994 als Floßhilde im Ring-Zyklus, 1994 am Stadttheater von Basel als Leonora in »La Favorita« von Donizetti. Bei den Festspielen von Bregenz trat sie 1992 als Mercédès in »Carmen« und 1993 als Dimitrij in Giordanos »Fedora« auf. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1992 den Telemachos in einer konzertanten Aufführung der Oper »Ulisse« von Dallapiccola, 1995 den Gymnasiasten und die Theatergarderobiere in »Lulu« von A. Berg sowie in einem Konzert die Amme in Ausschnitten aus der Oper »Medea« von Christian Ofenbauer, 1996 die Fatime im »Oberon« von Weber, 1998 in »Pulcinella« von Strawinsky und die Varvara in Janáceks »Katja Kabanowa«, 1999 in der Uraufführung der Symphony No. 5 von Philip Glass, am 15.8.2000 Le Pélerin in der Uraufführung der Oper »L’Amour de loin« von Kaija Saariaho und 2001 die Catherine in »Jeanne d’Arc au boucher« von A. Honegger. An der Opéra Bastille Paris trat sie 1993 als Varvara, 2004 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande« und 2006 als Maddalena auf. 1996 trat sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Arsace in »Semiramide« von Rossini auf, 1997 am Grand Théâtre Genf als Farnace in »Mitridate Re di Ponto« von Mozart, in der Grange sublime Mézières als Sesto in »La clemenza di Tito«. 1998 hörte man sie an der Covent Garden Oper London als Cherubino, in Amsterdam (konzertant) als Leonora in »La Favorita« von Donizetti. An der Staatsoper München trat sie 1998 als Komponist in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1999 am Nationaltheater von Prag als Carmen auf. 1999 gastierte sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Maddalena im »RIgoletto«, 2000 an der Stuttgarter Staatsoper als Jenny. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie 2001-07 als Varvara, als Preziosilla in »La forza del destino« und als Hexe in »Königskinder« von Humperdinck. Die Varvara sang sie auch 2003 am Grand Théâtre Genf und 2004 an der Grand Opéra Paris. 2004 sang sie an der Oper von San Francisco den Fuchs in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. Gastspiele und Konzertauftritte in Prag wie in Musikzentren in der CSSR und in Deutschland kennzeichneten die Karriere der Sängerin, die auch im Konzertsaal ein breit angelegtes Repertoire vortrug (Requiem-Messen von Mozart, Verdi und A. Dvorák, 2. Sinfonie und »Lied von der Erde« von G. Mahler, »Le Martyre de St. Sébastien« von Debussy, Lieder tschechischer und deutscher Komponisten). Sie galt als bedeutende Gustav Mahler-Interpretin.
Schallplatten: Supraphon (Arien-Recital; »Niponari-Lieder« von B. Martinù; »Psalmen« von Slavicky, Mährische Balladen von L. Janácek; »Lieder eines fahrenden Gesellen«, »Kindertotenlieder«, »Rückert-Lieder« und Sinfonie Nr. 5 von Gustav Mahler; Mozart-Recital), Supraphon/Koch Records (Wesendonck-Lieder von Wagner; Alt-Rhapsodie von J. Brahms; Lieder von Schönberg und Zemlinsky; Lieder von Richard Strauss, Othmar Schoeck und Alban Berg; Lieder von Petr Eben; Volkslieder von L. Berio, Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek), Pathon (Mozart- und Rossini-Arien); »Tagebuch eines Verschollenen« (von Janácek).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.dagmarpeckova.com/en/
4.4. Sergei LEIFERKUS wird 75
Er sang im Universitätschor in Leningrad und studierte 1967-70 am dortigen Konservatorium, wo er Schüler von Barsow und Schaposchnikow war. Während dieser Zeit übernahm er gelegentlich kleinere Rollen am Maly Theater in Leningrad. 1971 gewann er den Glinka-Gesangwettbewerb, 1973 den Wettbewerb beim Weltjugend-Festival in Belgrad, 1974 den Schumann-Wettbewerb in Zwickau, 1976 einen internationalen Concours in Paris. Am Opernhaus (Kirow-Theater) von Leningrad sang er seit 1977 u.a. den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Don Giovanni, den Prinzen Andrej in Prokofjews »Krieg und Frieden« und den Robert in »Jolanthe« von Tschaikowsky. In Westeuropa wurde er zunächst durch seine Gastspielauftritte beim Wexford Festival in Irland bekannt; dort sang er den Marquis in »Grisélidis« von Massenet, den Titelhelden in »Hans Heiling« von Marschner (1984), den Boniface in Massenets »Le jongleur de Notre Dame« (1985) und den Spielmann in »Königskinder« von Humperdinck (1986). 1985 gastierte er als Germont-père in »La Traviata« in Paris. Er hatte große Erfolge bei der Scottish Opera Glasgow (1985 als Don Giovanni, 1986 als Escamillo in »Carmen« und 1988 als Eugen Onegin von Tschaikowsky). Als Eugen Onegin wie auch als Tomsky in »Pique Dame« feierte man ihn 1987 bei einem Gastspiel der Leningrader Oper im Haus der Covent Garden Oper London, an der er auch 1989 als Gast den Grafen Luna im »Troubadour« vortrug. Er gastierte bei der English National Opera London (1987 als Zurga in »Les pêcheurs de perles« von Bizet und als Escamillo) und an der Opera North Leeds (als Scarpia in »Tosca« und als Zurga, 1988). 1987 Gastspiel mit der Oper von Leningrad bei den Festspielen von Wiesbaden. An der Oper von San Francisco gastierte er 1989 als Telramund im »Lohengrin« (zugleich sein US-Debüt), 1992 als Rangoni im »Boris Godunow«, 1994 als Ruprecht in » L’Ange de feu « von Prokofjew, 1996 als Titelheld in Borodins »Fürst Igor«, 1998 als Scarpia, 1999 als Renato in Verdis »Un ballo in maschera« und 2002 als Jago in Verdis »Otello«. 1990 gastierte er an der Covent Garden Oper London und an der Oper von Dallas als Fürst Igor«. An der Wiener Staatsoper hörte man ihn 1990-99 in insgesamt 22 Vorstellungen als Eugen Onegin, als Tomsky, als Scarpia, als Amonasro in »Aida«, als Escamillo, als Graf Luna und als Jago. Bei den Salzburger Osterfestspielen gastierte er 1990 als Don Pizarro im »Fidelio« und 1998 als Rangoni im »Boris Godunow«. An der Pariser Opéra Bastille war er 1991 als Graf in »Le nozze di Figaro« und als Tomsky, 1994 als Scarpia, 1997 als Titelheld in Verdis »Nabucco« und 1999 als Telramund zu Gast. Bei den Festspielen von Bregenz sang er 1991 den Mazeppa in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky und 1994 den Nabucco. In Amsterdam sang er 1991 den Mazeppa und 1993 den Telramund, am Teatro Colón Buenos Aires 1991 den Grafen Luna. 1992 trat er an der Oper von St. Petersburg als Ruprecht in »L’Ange de feu«, an der Covent Garden Oper London als Jago (mit Placido Domingo als Otello) auf. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1992 und 1995 als Tomsky, 2004 als Baron in Rachmaninows »Der geizige Ritter« und 2012 als Förster in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. 1992 debütierte er als Eugen Onegin an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2004 in insgesamt 86 Vorstellungen auch als Jago, als Escamillo, als Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, als Rangoni, als Grand-prêtre in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und als Don Pizarro auftrat. An der Mailänder Scala hörte man ihn 1994 und 1999 als Ruprecht in »L’Ange de feu«, 1994 in Prokofjews »Iwan der Schreckliche« und 1998 mit einem Liederabend. 1995 gastierte er an der Berliner Staatsoper als Amonasro, 1996 an der Oper von Dallas als Don Giovanni. Er wirkte 1997 an der Londoner Covent Garden Oper (später auch in New York) in Aufführungen der Oper »Palestrina« von H. Pfitzner als Luna mit und sang dort im gleichen Jahr den Telramund und den Simon Boccanegra in der Oper gleichen Namens von Verdi, an der Oper von Houston/Texas die Titelpartie in Verdis »Macbeth«. 1998 sang er in der Royal Festival Hall in London den Klingsor in einer konzertanten Aufführung des »Parsifal«, an der Deutschen Oper Berlin 1998 den Eugen Onegin, an der Berliner Staatsoper 1999 den Telramund. 1999 gastierte er an der Oper von Tel Aviv als Eugen Onegin. Am Mariinski-Theater St. Petersburg trat er 1999 als Don Giovanni auf. 2000 gastierte er an der Oper von Washington als Scarpia, an der Deutschen Oper Berlin als Telramund, an der Staatsoper München als Jago, an der Oper von Houston/Texas als Nabucco. Ebenfalls 2000 sang er in der Londoner Albert Hall den Klingsor im »Parsifal« (in einer konzertanten Aufführung), 2001 an der Oper von Melbourne den Simon Boccanegra, an der Oper von Houston/Texas den Fürsten Igor, am Teatro Real Madrid den Don Pizarro. 2003 sang er bei den Salzburger Festspielen den Grand-prêtre in »Samson et Dalila« und in einem Rachmaninow-Konzert. Neben seinem Wirken auf der Opernbühne wurde er als Konzertsänger bekannt. So sang er 1983 in Berlin und 1987 in Boston das Bariton-Solo in der 13. Sinfonie von Schostakowitsch und war 1989 in England als Konzertsolist erfolgreich. Beim Edinburgh Festival sang er 1988 das Bariton-Solo in Carl Orffs »Carmina burana« und 1991 das Bass-Solo im Mozart-Requiem. Auch als Liedersänger wurde er international bekannt. 1983 erhielt er den Titel eines Volkskünstlers der UdSSR, 1985 den Staatspreis der UdSSR (für seine Gestaltung des Eugen Onegin von Tschaikowsky). Seit 1990 lebte er in London.
Lit: E. Forbes: Sergej Leiferkus (in »Opera«, 1990).
Schallplatten: Decca (Glagolitische Messe von Janácek, Werke von Rachmaninoff), RCA (»Pique Dame«, Lieder von Mussorgsky, 14. Sinfonie von Schostakowitsch, 8. Sinfonie von G. Mahler), Sony (Rangoni im »Boris Godunow«), Philips (Ruprecht in »L’Ange de feu« von Prokofjew, »Pique Dame«, auch als Video), DGG (Orchesterlieder von Schostakowitsch, Titelrolle in »Mazeppa« von Tschaikowsky, Titelrolle in »Aleko« und Gianciotto in »Francesca da Rimini« von Rachmaninoff), Ariola/BGM (Telramund im »Lohengrin«), Conifer/Ariola (Lieder von Mussorgsky, Lieder von Tschaikowsky), Teldec (Don Pizarro im »Fidelio«), Chandos/Koch (Lieder von Rachmaninoff), BGM/RCA (»Rothschilds Geige« von B. Flejschman, Arien und Duette aus Opern von Tschaikowsky); Decca-Video (»Fürst Igor«), Pioneer-Video (Jago in Verdis »Otello« mit Placido Domingo und Kiri Te Kanawa), ORF-Video (Auszüge aus Verdis »Nabucco«, Bregenzer Festspiele 1994).
5.4. Anna Caterina ANTONACCI wird 60
Sie wurde am Konservatorium von Bologna zur Sängerin ausgebildet. Nachdem sie bereits im Alter von 18 Jahren aufgetreten war, debütierte sie bereits 1985 als Kate Pinkerton in »Madame Butterfly« an der Mailänder Scala, an der sie dann u.a. 1992 in einem Rossini-Konzert, 1994 in der Titelrolle in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1996 und 1999 in der Titelrolle in Glucks »Armide«, 1997 in einem Liederabend und in einem Weihnachtskonzert, 1999 in der Titelrolle von Paisiellos »Nina« und als Donna Elvira im »Don Giovanni«, 2001 als Meg Page in Verdis »Falstaff«, am 9.5.2003 als Victoria Bearing in der Uraufführung der Oper »Vita« von Marco Tutino, 2006 und 2016 in der Kantate »La Mort de Cléopatre« von Berlioz, 2008 als Elisabetta in Donizettis »Maria Stuarda« und in einem Konzert mit französischer Musik, 2014 als Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz und 2018 in einem weiteren Liederabend aufgetreten ist. 1986 sang sie am Theater von Arezzo die Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1986 gastierte sie am Teatro Comunale Bologna als Flora in »La Traviata« und in Rossinis »La pietra del paragone«. 1987 gewann sie den Giuseppe Verdi-Concours in Parma, 1988 den Maria Callas-Wettbewerb in Neapel und den Pavarotti-Wettbewerb in Philadelphia. Seit 1988 trat sie dann in großen Partien auf, wobei sie sich besonders dem Koloratur- und Belcanto-Repertoire ihres Stimmfachs widmete und zu einer schnellen Karriere kam. Am Teatro Petruzzelli Bari sang sie die Elisabetta in »Maria Stuarda« (1988) als Partnerin von Katia Ricciarelli, an der Oper von Rom und 1990 am Teatro San Carlos Lissabon und in Los Angeles die Orazia in »Gli Orazi e i Curiazi« von Cimarosa. Sie debütierte 1990 für Nordamerika in Philadelphia in Rossinis »La gazza ladra«. Bereits 1988 hatte sie bei den Festspielen von Valle d’Itria in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, 1989-90 in Savona in »Torvaldo e Dorliska« von Rossini gesungen. Am Teatro Fenice Venedig und bei den Festspielen von Macerata gastierte sie 1990 als Fiordiligi in »Così fan tutte« am Teatro Bellini Catania sang sie 1990 anlässlich der Hundertjahrfeier dieses Hauses die Adalgisa in »Norma« von Bellini, an der Oper von Rom 1991 in einer weiteren Rossini-Oper »Ermione«. 1990 trat sie am Teatro Donizetti Bergamo als Clothilde in »La rosa bianca e la rosa rossa« von Simone Mayr, an der Opera Giocosa Savona als Polixena in »Ecuba« von Manfroce auf. 1991 sang sie an der Oper von Rom die Anais in Rossinis »Mosè in Egitto«, am Teatro San Carlo Neapel die Titelrolle in »Elisabetta regina d’Inghilterra«, ebenfalls von Rossini, 1992 in Amsterdam die Elena in »La donna del lago« von Rossini, 1993 am Theater an der Wien und an der Berliner Staatsoper die Alceste von Gluck. 1992 sang sie die Titelheldin in der amerikanischen Erstaufführung von Rossinis Oper »Ermione« an der Oper von San Francisco, an der sie dann auch am 1998 die Adalgisa, 2015 die Cassandre, am 13.6.2015 in der Uraufführung der Oper »Two Women« von Marco Tutino die Cesira und 2017 die Frau in Poulencs »La Voix Humaine« sang. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1995-96 die Ermione und 1998 die Titelrolle in der Händel-Oper »Rodelinda« (mit Andreas Scholl als Bertarido). 1996 sang sie in Toronto Rossinis Cenerentola, am Teatro Colón Buenos Aires die Titelrolle (und die Fortuna) in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi. 1997 sang sie am Teatro Comunale Ferrara die Donna Elvira, am Münchner Prinzregententheater die Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea«, an der Oper von Rom die Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet und die Rosina. 1998 übernahm sie am Teatro Regio Parma die Marchesa del Poggio in Verdis »Un giorno di regno«, bei den Festspielen von Macerata die Carmen. 1999 sang sie am Teatro San Carlo Neapel die Dorabella in »Così fan tutte«, mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper im Theater an der Wien und beim Festival von Ravenna die Donna Elvira. 2000 hörte man sie am Teatro Comunale Ferrara als Dorabella, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Agrippina in der gleichnamigen Oper von Händel. Bei den Festspielen von Ravenna gastierte sie 2000 wieder in der Titelrolle der Oper »Nina« von Paisiello, 2001 bei Maggio Musicale von Florenz als Dido in »Dido and Aeneas« von H. Purcell, am Teatro Comunale Bologna als Marchesa del Poggio. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie 2001 als Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell, 2003 als Angelina in »La Cenerentola« und 2005 als Poppea. An der Grand Opéra Paris sang sie 2005 die Poppea in Monteverdis »L‘Incoronazione di Poppea« und 2006 die Vitellia in Mozarts »La clemenza di Tito«, an der Opéra Bastille Paris 2007 die Rachel in Halévys »La Juive«, 2012 die Carmen und 2016 die Titelrolle in »Sancta Susanna« von P. Hindemith. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 2006 als Vitellia, 2007 als Cassandre und als Didon in »Les Troyens« von Berlioz, 2013 als Brunehilde in einer konzertanten Aufführung der Oper »Sigurd« von Reyer, 2015 als Titelheldin in Glucks »Iphigénie en Tauride« sowie mehrfach in Liederabenden. 2012 sang sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel in einer konzertanten Aufführung von Rossinis »Otello« die Desdemona und am Royal Opera House Covent Garden in London die Cassandre, 2013 am Grand Théâtre de la ville de Luxembourg sowie an der Opéra-Comique Paris (sowie 2015 an der Oper von San Antonio und 2016 am Théâtre Royal de Wallonie in Liège sowie 2018 am Teatro Regio Turin) die Susanna in E. Wolf-Ferraris »Il segreto di Susanna« und die Frau in »La voix humaine« an einem Abend. 2015 sang sie am Teatro Municipale Giuseppe Verdi in Salerno die Carmen, am Teatro Colón Buenos Aires die Charlotte im »Werther« von Massenet, an der Opéra du Rhin in Straßburg die Titelheldin in G. Faurés »Penelope«, 2016 am Teatro Regio Turin die Carmen, 2017 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, die Charlotte, 2017 am Théâtre de la Monnaie Brüssel in einer konzertanten Aufführung von Faurés »Penelope« die Titelrolle, am Teatro Comunale Bologna die Frau in »La voix humaine«, am Palau de les Arts Reina Sofía in Valencia die Charlotte, am Teatro Lirico von Cagliari in der italienischen Erstaufführung der Oper »La Ciociara« (»Two Women«) von Marco Tutino die Cesira, 2018 am Teatro Real Madrid die Queen Elizabeth in »Gloriana« von B. Britten, beim Beethoven-Fest Bonn die Marguerite in »La damnation de Faust« (in einer konzertanten Aufführung) und an der Wiener Staatsoper die Cassandre. Auch in der Titelpartie der Oper »Elfrida« von Paisiello und als Konzertsängerin kam sie zu viel beachteten Erfolgen.
Schallplatten: Decca (Gräfin Ceprano in »Rigoletto«), Orfeo (Fiordiligi in »Così fan tutte«, Macerata 1990), DGG (Marcellina in »Le nozze di Figaro«), Bongiovanni (»Ecuba« von Manfroce), EMI (Stabat mater von Pergolesi), Ricordi/Fonit Cetra (»La rosa bianca e la rosa rossa« von S. Mayr, Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini), Farao (»L‘Incoronazione di Poppea« in der Titelrolle); Virgin-Video (»Madame Butterfly«, Scala 1985), Warner-Video (Titelrolle in »Rodelinda« von Händel, Glyndebourne 1998).
6.4. Rosario ANDRADE wird 75
Sie erhielt ihre erste Ausbildung am Konservatorium ihrer Geburtsstadt Veracruz und war dann Schülerin der Accademia di Santa Cecilia Rom. 1974 debütierte sie am Teatro de las Bellas Artes in Mexico City als Butterfly. Sie kam bald zu einer großen Bühnenkarriere in Europa wie in Nordamerika. So gab sie Gastspiele an der Opéra de Wallonie in Lüttich (1977), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1978), an der Oper von Lyon (1979 in »La Calisto« von Cavalli), an der Nationaloper von Warschau (1981, 1982), an der Oper von Pittsburgh (1988), bei der Mississippi Opera Company Jackson (1986 und 1988 u.a. als Traviata) und bei der Connecticut Opera (1987). Bei den Festspielen von Glyndebourne hörte man sie 1977-78 als Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1982 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«. Bis 1987 sang sie hier in insgesamt 23 Vorstellungen auch die Traviata, die Mimi in »La Bohème«, die Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss und die Micaela in »Carmen«. 1984 und 1985 bereiste sie Ostasien mit einer Operngesellschaft; auch an südamerikanischen Opernhäusern trat sie mit großen Erfolgen in Erscheinung. Aus ihrem Repertoire sind ergänzend die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Aida, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Tosca und die Marguerite sowohl im »Faust« von Gounod als auch in »La damnation de Faust« von Berlioz zu nennen. Nicht zuletzt kam sie zu einer internationalen Karriere als Konzertsolistin.
Schallplatten: Muza (Recital).
6.4. André BERNARD wird 75
Informationen über den französischen Dirigenten auf seiner Homepage:
6.4. Joan CARLYLE wird 90
Sie erhielt ihre Ausbildung in Cardiff und London, dann auch in Berlin. 1955 Debüt an der Covent Garden Oper London als Frasquita in »Carmen«. In den folgenden Jahren hatte sie hier große Erfolge in Partien wie der Mimi in »La Bohème«, der Nedda im »Bajazzo«, der Desdemona im »Otello«, der Pamina in der »Zauberflöte«, der Zdenka und später der Arabella in »Arabella« von R. Strauss, der Sophie und später der Marschallin im »Rosenkavalier« (1968), der Adriana Lecouvreur in der gleichnamigen Oper von Cilea (1970), der Donna Anna im »Don Giovanni« (1970), der Rusalka in Dvoráks Märchenoper (1975) und der Elisabetta in Verdis »Don Carlos« (1975). Von den vielen Partien, die sie hier übernahm, seien ergänzend die Micaela in »Carmen«, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Titelrolle in Puccinis »Suor Angelica« und die Lauretta in »Gianni Schicchi« genannt. 1958 sang sie hier in Cherubinis »Medea« als Partnerin der großen Maria Callas. 1958 wirkte sie an der Covent Garden Oper in der englischen Erstaufführung der Oper »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, 1957 in der Premiere von »Les Troyens« von Berlioz mit. 1975 trat sie letztmalig an der Covent Garden Oper als Freia im »Rheingold« auf. 1961 sang sie bei den Festspielen von Edinburgh die Tytania in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten (im Rahmen eines Gastspiels der Covent Garden Oper), 1965 beim Glyndebourne Festival die Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Bei der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1967 als Desdemona und als Mimì. Es kam auch zu einer internationalen Karriere der Künstlerin mit Gastspielen an den Staatsopern von Wien (1961-63 als Nedda, als Mimi und als Page Oscar) und München (1968), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1969), im Lincoln Centre New York und am Teatro Colón von Buenos Aires (1968). Sie sang auch bei der English National Opera sowie 1970 in einer Rundfunksendung über BBC London die Rezia im »Oberon« von Weber. Zugleich war sie eine geschätzte Konzertsopranistin.
Schallplatten: DGG (Nedda im »Bajazzo« als Partnerin von Carlo Bergonzi), Decca (»Mavra« von Strawinsky), Philips (»A Midsummer Marriage« von Tippett), Foyer (»Medea« von Cherubini mit Maria Callas).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.joancarlyle.co.uk/
7.4. Brigitte POSCHNER-KLEBEL wird 60
Sie wurde am Konservatorium der Stadt Wien ausgebildet, an dem sie Schülerin von Gerda Scheyrer war, übte aber zunächst den Beruf einer Sekretärin aus. Vervollständigung der Ausbildung bei Gottfried Hornik. 1981 gewann sie den Belvedere-Concours in Wien. 1981-82 war sie Mitglied des Studios der Wiener Staatsoper und wurde 1982 in deren Ensemble übernommen (Debüt als 2. Novizin in »Suor Angelica«). Hier sang sie zunächst nur kleinere Partien wie die Modistin im »Rosenkavalier«, die Mascha in »Pique Dame« von Tschaikowsky und die Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1983 wechselte sie an die Wiener Volksoper, wo sie u.a. die Luigia in Donizettis »Viva la Mamma«, die Emmy in »Albert Herring« von B. Britten, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Lucy in der »Bettleroper« von Gay/Britten sang. Sie blieb an diesem Haus bis 1986 tätig, kehrte aber 1985 wieder an die Staatsoper Wien zurück, deren Ensemblemitglied sie bis 1991 war. Hier sang sie nun Rollen wie die Xenia in »Boris Godunow«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Woglinde in der »Götterdämmerung«, die Berta im »Barbier von Sevilla«, das Ännchen im »Freischütz«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Frasquita in »Carmen«, die Susanna in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, die Madama Cortese in Rossinis »Il Viaggio a Reims«, die 4. Magd in »Elektra« von R. Strauss und die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«. 1991 wurde sie an das Opernhaus von Zürich berufen. Hier hörte man sie u.a. als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Pamina in der »Zauberflöte« und als Micaela in »Carmen«. Sie kam in Zürich wie bei Gastspielen zu einer großen Bühnenkarriere. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence war sie 1988-89 als Fiordiligi in »Così fan tutte« zu hören; bereits 1984 gastierte sie am Teatro Fenice Venedig, 1986 an der Mailänder Scala als Pamina, 1987 in Amsterdam, 1989 in Tokio. Weitere Gastspiele in Neapel, Turin und Triest sowie als Konzertsängerin in Paris. Die 4. Magd in der Richard Strauss-Oper »Elektra« sang sie 1989 bei den Salzburger Festspielen und 1995 bei den Osterfestspielen Salzburg. Weitere Bühnenpartien waren die Gretel in »Hänsel und Gretel« und die Rosalinde in der »Fledermaus«. Als Konzert- und Oratoriensolistin trat sie in einem umfangreichen Repertoire auf. Zeitweilig verheiratet mit dem Dirigenten Bernhard Klebel (1936-2013).
Schallplatten: DGG (Susanna in »Chowanschtschina«), Denon (9. Sinfonie von Beethoven), Christophorus-Verlag (Canti amorosi), Sony (Szenen aus Goethes »Faust« von R. Schumann); Virgin-Video (»Elektra«).
7.4. Bonita HYMAN wird 65
Sie erhielt ihre Gesangsausbildung am Conservatory of Music des Oberlin College, an der Yale University und am Lyric Opera Center for American Artists in Chicago. Sie ist an zahlreichen Bühnen der USA und Europas zu Gast, darunter die Lyric Opera of Chicago, die Dallas Opera, das Grand Théâtre de Genève, die Opéra de Lyon, die Opéra Comique in Paris, die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf, die Oper Leipzig und das Staatstheater Nürnberg. Außerdem war sie bei den Bregenzer Festspielen und der Nederlandse Reisopera sowie mit dem Opera Orchestra of New York zu hören. Zu ihren Engagements der jüngeren Zeit zählen neben regelmäßigen Auftritten in Düsseldorf die Rolle der Negerin in der Uraufführung von Detlev Glanerts Solaris bei den Bregenzer Festspielen 2012, die Erste Magd in Patrice Chéreaus gefeierter Inszenierung von Elektra beim Festival d’Aix-en-Provence 2013 mit Wiederaufnahmen an der Mailänder Scala (2014 und 2018), der Metropolitan Opera in New York (2016), der Finnischen Nationaloper in Helsinki (2016), der Berliner Staatsoper (2016 und 2019) und dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona (2016), Begonia in Henzes Der junge Lord an der Staatsoper Hannover (2017) und am Gärtnerplatztheater in München (2019) sowie Maria (Porgy and Bess) an der Volksoper Wien (2019). Bonita Hymans Repertoire umfasst u.a. auch Azucena (Il trovatore), Ulrica (Un ballo in maschera), Erda (Der Ring des Nibelungen), Suzuki (Madama Butterfly), Bradamante (Alcina), Ursule (Béatrice et Bénédict), Baba the Turk und Mother Goose (The Rake’s Progress) und Geneviève (Pelléas et Mélisande). Auf dem Konzertpodium widmet sich Bonita Hyman einem breiten Repertoire, das von Händels Messiah über Verdis Requiem bis hin zu Berios Sinfonia reicht, in der sie in der New Yorker Carnegie Hall zu hören war. Als Solistin hat sie mit dem Houston Symphony Orchestra, der Philharmonie der Nationen, dem Orchester der Opéra de Marseille, der Organización Filármonica de México und der Chicago Sinfonietta zusammengearbeitet.
7.4. Marina SHUTOVA wird 65
Biographie der russischen Mezzosopranistin auf Russisch: https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A8%D1%83%D1%82%D0%BE%D0%B2%D0%B0,_%D0%9C%D0%B0%D1%80%D0%B8%D0%BD%D0%B0_%D0%90%D0%BB%D0%B5%D0%BA%D1%81%D0%B5%D0%B5%D0%B2%D0%BD%D0%B0
8.4. Violetta MADJAROWA wird 75
Sie erhielt ihre Ausbildung im Wesentlichen durch Z. Diakowitsch in Sofia. 1971 erfolgte ihr Bühnendebüt am Stadttheater von Halle/Saale in der Rolle der 3. Dame in der »Zauberflöte«, nachdem sie bereits in ihrer bulgarischen Heimat als Konzertsängerin aufgetreten war. Bis 1982 blieb sie in Halle, wo sie vor allem als Mozart- und Verdi-Interpretin hervortrat und bei den alljährlichen Händel-Festspielen in den Barock-Opern dieses Meisters ihre Erfolge hatte. Seit 1982 Mitglied der Komischen Oper Berlin. Sie wurde durch Gastspiele an den Opernhäusern von Dresden und Leipzig, an der Nationaloper von Sofia wie an Opernhäusern in der CSSR ebenso bekannt wie durch ihre Auftritte als Konzertsolistin.
Schallplatten: Balkanton.
8.4. Emma RENZI wird 95
Sie erhielt ihre Gesangsausbildung 1943-47 am College of Music in Kapstadt, dann weiterführend bei Joan Cross im London Opera Centre. Seit 1951 war sie unter ihrem eigentlichen Namen Emmerentia Scheepers bei der Carl Rosa Opera Company in England engagiert (Antrittsrolle: Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«). Sie blieb dort bis 1954 und sang dann bis 1958 bei der English Opera Group. 1958 unternahm sie eine große Konzerttournee durch Südafrika; danach ergänzte sie ihre Ausbildung bei Santo Santonotico in Catania und bei Virginia Borroni in Mailand. Wenig später trat sie, jetzt unter dem Künstlernamen Emma Renzi, wieder auf. 1961 sang sie am Staatstheater von Karlsruhe die Sieglinde in der »Walküre«. Von Mailand aus, wo sie ihren Wohnsitz nahm, gastierte sie an den großen Opernhäusern in aller Welt. Sie erschien an der Mailänder Scala (1967 in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, 1968 in der Titelrolle von Catalanis »Loreley«, 1970 und 1976 als Turandot von Puccini sowie 1970 als Leonore im »Troubadour«), in Genua, Palermo, Neapel, Parma und Rom; Gastspiele an der Staatsoper von München, an den Opern von Bordeaux, Nizza, Rouen, am Teatro Colón Buenos Aires, am Teatro San Carlos Lissabon, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, in Hartford (USA), beim Festival von Edinburgh, an der Oper von Mexico City und am Opernhaus von Johannesburg. 1978 gastierte sie am Opernhaus von Graz als Anna Bolena in der gleichnamigen Oper von Donizetti. 1979 wirkte sie bei den Festspielen in der Arena von Verona als Margherita in »Mefistofele« von Boito mit. In einem zweiten Abschnitt ihrer Karriere trat sie dann viele Jahre hindurch in Südafrika an den Opernhäusern von Johannesburg und Kapstadt auf. Höhepunkte in ihrem Repertoire für dramatischen Sopran waren die Titelpartie in »Norma«, die Amelia im »Maskenball«, die Elvira in Verdis »Ernani«, die Tosca, die Maddalena in »Andrea Chénier«, die Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli, die Herzogin in »Doktor Faust« von Busoni, die Elisabeth im »Tannhäuser« und die Gräfin in »Figaros Hochzeit«. 1979-80 leitete sie die Opernabteilung an der Universität von Witwatersrand, seit 1980 war sie Direktorin des Opera Center in Pretoria. Noch 1981 ist sie in Kapstadt als Aida aufgetreten. Auch im Konzertsaal erfolgreich aufgetreten.
Schallplatten: MRF (»Parisina« von Mascagni, Mitschnitt einer Aufführung im italienischen Rundfunk RAI, 1977).
9.4. Jerzy MAKSYMIUK wird 85
Er studierte an der staatlichen Musikhochschule in Warschau Komposition bei Piotr Perkowski bis 1962, Klavier bei Jerzy Lefeld bis 1964 und Dirigieren bei Boguslaw Madey bis 1969. 1970–72 war er Dirigent am Operntheater Warschau, ab 1972 Chef der Gruppe der Musiker der Warschauer Kammeroper, 1973 in Polnisches Kammerorchester und 1984 in Sinfonia Varsovia umbenannt. Ab 1973 war er bei dem Großen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks, 1981 auf Tournee mit dem Polnischen Kammerorchester in Japan, Australien, Neuseeland, den USA und Deutschland, 1983-93 Leiter des Scottish Symphony Orchestra in Glasgow. 1991 führte er Mozarts Don Giovanni und 1993 Johann Strauss’ Die Fledermaus an der English National Opera auf. Jerzy Maksymiuk war als Mitglied der Spielplan-Kommission des Festivals zeitgenössischer Musik Warschauer Herbst tätig. Er erhielt 1990 die Ehrendoktorwürde der University of Strathclyde in Glasgow und 1993 den Titel Conductor Laureate BBC Scottish Symphony Orchestra.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://jerzymaksymiuk.pl/
10.4. Valeria ESPOSITO wird 60
Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium von Salerno und debütierte 1986 am Teatro del Giglio in Lucca als Zerline im »Don Giovanni«. Bereits am 27.1.1987 debütierte sie an der Mailänder Scala (in der Uraufführung der Oper »Riccardo III.« von Flavio Testi). Hier sang sie dann 1987 auch die Lulu-Suite von A. Berg, 1989 den Amor in Glucks »Orfeo ed Euridice«, 1995 die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, 1996 die Marie in Donizettis »La fille du régiment« und 1998 die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«. 1987 gewann sie Gesangwettbewerbe in Mailand (Aslico-Concours) und Cardiff. 1987 gastierte sie in Amsterdam als Nausicaa in »Ulisse« von Dallapiccola und in Lucca in Domenico Puccinis »Il Ciarlatano«, 1988 am Teatro Lirico Mailand als Sophie im »Werther« von Massenet. 1988 kam es zu ihrem Nordamerika-Debüt an der Oper von Houston/Texas in der gleichen Rolle; am Teatro San Carlo Neapel sang sie 1988 den Amor in Glucks » Orfeo ed Euridice «. Über Radio France hörte man sie 1989 in der Titelrolle der Oper »Linda di Chamounix« von Donizetti; im gleichen Jahr gastierte sie bei der Welsh Opera Cardiff und 1994 am Teatro Verdi Triest als Amina in »La Sonnambula« von Bellini, 1991 am Opernhaus von Toulouse wie am Teatro Verdi Triest als Alaide in »La Straniera« von Bellini, an der Oper von Monte Carlo und am Teatro Bellini Catania als Königin der Nacht, 1991 in Toulouse auch als Nannetta in Verdis »Falstaff«, 1992 als Gilda im »Rigoletto«. 1991 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Königin der Nacht, 1993 beim Festival von Macerata die Lucia di Lammermoor, 1995 an der Oper von Rom die Adina in »L‘Elisir d’amore«, am Teatro Bellini Catania die Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia«. 1995 debütierte sie als Königin der Nacht an der Wiener Staatsoper, an der sie dann bis 2002 auch die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Adina, die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Lucia di Lammermoor, die Olympia, die Linda di Chamounix und die Gilda in insgesamt 45 Vorstellungen sang. 1996 Gastspiel an der Oper von Rom als Amina. 1997 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Linda di Chamounix, bei den Festspielen von Macerata die Lucia di Lammermoor, am Teatro San Carlo Neapel die Olympia. 1998 trat sie am Teatro Bellini Catania als Olympia, am Opernhaus von Toulouse als Lucia di Lammermoor auf. 1999 gastierte sie in Ferrara als Nannetta, beim Rossini Festival von Pesaro als Madame Cortese in »Il Viaggio a Reims«, 2000 am Theater von St. Gallen als Gilda, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Königin der Nacht. Auch als Konzertsängerin erfolgreich aufgetreten.
Schallplatten: Koch/Schwann (Opern-Gala), HMV (kleine Rolle im »Rigoletto«), Dynamic (Kammerlieder von Spontini).
10.4. Gertrud OTTENTHAL wird 70
Sie wurde zunächst Arzthelferin, entschloss sich dann jedoch zur Ausbildung ihrer Stimme an der Musikhochschule in Lübeck sowie bei Prof. Theo Lindenbaum in Detmold und Susanna Eken in Kopenhagen. 1979 erhielt sie ein Stipendium des Deutschen Musikrates. 1980 sang sie ihre ersten Partien am Staatstheater von Wiesbaden. 1981-82 war sie mit einem Anfängervertrag an der Staatsoper Hamburg engagiert. 1982-90 war sie an die Wiener Volksoper verpflichtet, an der sie bald sehr bekannt wurde und Partien wie die 1. Dame in der »Zauberflöte«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Fiordiligi in »Cosi fan tutte«, die Donna Elvira in »Don Giovanni«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Kurfürstin im »Vogelhändler« von Zeller, die Agathe im »Freischütz«, die Tatjana im »Eugen Onegin«, die Mimì in »La Bohème« und das Nettchen in »Kleider machen Leute« von Zemlinsky sang. 1984 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen im »Rosenkavalier« unter Herbert von Karajan sowie in einem Kirchenkonzert mit Werken von J. Haydn und Mozart mit, 1986-88 bei den Wiener Sommer-Festwochen. 1986 gastierte sie an der Komischen Oper Berlin, der sie seither verbunden blieb, in der Regie von Harry Kupfer als Gräfin in »Figaros Hochzeit« und 1990 als Donna Elvira im »Don Giovanni«, ebenfalls in einer Inszenierung von Harry Kupfer. Weitere Gastspiele am Tiroler Landestheater (1990 in »Jenufa«), am Schauspielhaus Berlin (1993 in einer konzertanten Aufführung von »Der Cid« von P. Cornelius unter Gustav Kuhn), in St. Gallen (1995 in »Ariadne auf Naxos« unter Neschling), am Teatro San Carlo Neapel (1995 als Elsa im »Lohengrin« unter Kuhn, 1997 als Elisabeth im »Tannhäuser«, ebenfalls unter Kuhn), an der Staatsoper Berlin (1996 als Freia im »Rheingold« und als eine der Walküren in der »Walküre« unter der Leitung von Barenboim/Kupfer), am Opernhaus Köln (in Smetanas »Die verkaufte Braut«), an der Opéra de Wallonie Lüttich (als Agathe), an der Mailänder Scala (1998 als 3. Norn in der »Götterdämmerung« unter Muti) und in Kassel (1999 als Gutrune und als 3. Norn in der »Götterdämmerung«). An der Komischen Oper Berlin sang sie 1999 die Elisabeth in Verdis »Don Carlos« unter der Leitung von Vladimir Jurowski, sowie in »Così fan tutte«, »La Bohème«, und »Das Märchen vom Zaren Saltan«. Weitere Gastspiele am Opernhaus Wuppertal (1990 als Donna Elvira), am Theater am Gärtnerplatz München, am Theater von Klagenfurt (u.a. 1984 in »Figaros Hochzeit«), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, bei den Festspielen von Schwetzingen, in Lissabon und Japan. 1997 sang sie an der Wiener Volksoper in der österreichischen Erstaufführung der Oper »König Kandaules« von Zemlinsky die Partie der Königin Nyssia. 2000 hörte man sie bei den Festspielen von Erl in Tirol als Gutrune. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch zu nennen: die Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Arianna in »Giustino« von Händel. Fast noch umfangreicher war ihr Repertoire als Konzert-, Oratorien- und Liedersängerin, zumal als Interpretin der Werke von J.S. Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert und Bruckner.
Schallplatten: Koch Records (»Der Cid« von P. Cornelius), Capriccio (»Der ferne Klang« von Fr. Schreker); Videoland Wien (»Tannhäuser«, Teatro San Carlo Neapel, 1998).
11.4. Margareta HINTERMEIER wird 70
Sie studierte am Konservatorium der Stadt Wien bei Traute Skladal und erhielt bereits 1972 ein erstes Engagement am Theater an der Wien (Kinderoper). 1976 trat sie in das Opernstudio der Wiener Staatsoper ein, wo sie mit der berühmten Sopranistin Hilde Konetzni zusammen arbeitete. 1977 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Siegrune in der »Walküre«. 1982 erhielt sie als beste Nachwuchssängerin den Förderungspreis der »Freunde der Wiener Staatsoper«. An der Wiener Staatsoper kam sie neben vielen kleinen und mittleren Rollen in Partien wie der Dorabella in »Così fan tutte«, dem Cherubino in »Figaros Hochzeit«, dem Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart, der Fremden Fürstin wie der Hexe in »Rusalka« von Dvorák, der Herodias in »Salome« von R. Strauss, dem Octavian im »Rosenkavalier«, dem Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Clairon in dessen »Capriccio«, dem Orlofsky in der »Fledermaus«, dem Adriano in »Rienzi«, der Venus im »Tannhäuser«, der Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Fricka im Nibelungenring, der Erda im »Siegfried«, der Waltraute in der »Götterdämmerung«, dem Silla in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Federica in Verdis »Luisa Miller«, der Maddalena im »Rigoletto« und der Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen« zu Erfolgen. Bei der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper hörte man sie als Cherubino. Sie trat an der Wiener Staatsoper bis 2010 in über 80 Partien in rund 1000 Vorstellungen auf. Sie gastierte am Grand Théâtre Genf (1985 als Gymnasiast und als Groom in »Lulu« von A. Berg), am Teatro San Carlos Lissabon (als Orlofsky), in Lüttich (Solo im Verdi-Requiem, Idamante in »Idomeneo« von Mozart) und in Luxemburg. An der Staatsoper Dresden hörte man sie als Octavian. Bei den Festspielen von Salzburg sang sie 1980-81 die 2. Dame in der »Zauberflöte«, 1983-84 eine der Kreterinnen in »Idomeneo« von Mozart, 1989 eine der Mägde in »Elektra« von Richard Strauss, am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von Friedrich Cerha, 1980 in einem Mozart-Konzert, 1984 als Solistin in einem Kirchenkonzert mit Musik von Mozart und Haydn. An der Mailänder Scala gastierte sie 1992 als Adelaide in »Arabella« von R. Strauss und 1994 als Waltraute in der »Walküre«. Im Konzertsaal trat sie als Solistin in oratorischen Werken wie als begabte Lied-Interpretin hervor. So sang sie 1989 bei den Wiener Festwochen das Alt-Solo in Beethovens 9. Sinfonie und beim Wiener Richard Wagner-Kongress die Wesendonck-Lieder. Sie wirkte bei der Schubertiade in Hohenems, beim Carinthischen Sommer, beim Festival von Flandern mit und gab Konzerte in Istanbul, Nizza und Bologna. Bekannt wurde die Künstlerin auch durch eine Reihe von Rundfunk- und Fernsehsendungen.
Schallplatten: HMV-Electrola (»Die Walküre«), Amadeo (Arien, »Vom Tode« von Schiske), CBS (Arien-Aufnahmen), Denon (9. Sinfonie von Beethoven), Decca (Floßhilde im »Rheingold«), Teldec (»Die sieben letzten Worte unseres Erlösers« von J. Haydn), Calig (»Das Buch mit sieben Siegeln« von Fr. Schmidt); Virgin-Video (»Elektra«).
12.4. Christophe ROUSSET wird 60
Aufgewachsen in Aix-en-Provence, war er schon mit 13 Jahren ein begeisterter Cembalist. Er erhielt zuerst Cembalo Unterricht bei André Raynaud, dann bei Huguette Dreyfus an der Schola Cantorum Paris, bei Kenneth Gilbert und Bob van Asperen. 1983 legte er das Konzertexamen ab und erhielt im gleichen Jahr noch den Ersten Preis beim 7. Musica Antiqua Wettbewerb für Cembalo in Brügge (der zuvor nur einmal im Jahr 1971 an Scott Ross vergeben wurde). Christophe Rousset gibt regelmäßig Konzerte bei namhaften Festspielen und spielte mit bedeutenden Barockensembles: The Academy of Ancient Music, Musica Antiqua Köln, Il Seminario Musicale und La Petite Bande. Als Assistent von William Christie bei Les Arts Florissants erhielt er erstmals die Möglichkeit der Ensembleleitung. 1989 spielte er die Pièces de Clavecin von Jean-Philippe Rameau vollständig ein. Dieses und seine spätere Gesamteinspielung (1992–94) von François Couperins Cembalowerken wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. 1991 erhielt er einen Lehrauftrag am Pariser Konservatorium. 1991 gründete er das Ensemble Les Talens Lyriques. Er führt mit ihm italienische Madrigale, französische „Airs de Cour“, venezianische und neapolitanische Opere serie, französische Opéras comiques und Tragédies lyriques auf. 1993 erhielt er die Auszeichnung Diapason d‘or für seine Einspielung des Cembalowerks „Pièces de Clavecin“ von Jospeh-Nicolas-Pancrace Royer. 1994 nahm er den Soundtrack zu dem Film Farinelli der Kastrat mit Les Talens Lyriques auf. 1995 bekam er den Cannes Classical Award für seine Aufnahme der Bach-Partiten. 1996 erfolgte Ersteinspielung von Georg Friedrich Händels Oper Riccardo Primo zusammen mit Les Talens Lyriques. Außerdem erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis für seine Einspielung der Cembalowerke von Gaspard le Roux. Für seine Interpretation der Ouvertüren von Rameau erhielt er 1998 den Grammophone Award als beste instrumentale Barockmusikeinspielung. Er nimmt weiter Musik zusammen mit der Academy of Ancient Music auf: Cembalosonaten von Domenico Scarlatti, Kammermusik von Marin Marais zusammen mit Christophe Coin Gambe und alle Cembalokonzerte von Bach. Seit 2000 teilt Christophe Rousset seine Zeit, zwischen der Arbeit als Solist, als Dirigent und jeden Sommer als Lehrer an der Accademia Musicale Chigiana in Siena. In jüngerer Zeit widmet er sich außerdem verstärkt Werken Antonio Salieris. 2011 dirigierte er eine für das Fernsehen produzierte Version von Medée, Regie führte Stephan Metge, es sangen unter anderem Nadja Michael, Christianne Stotijn und Gaëlle Arquez.
13.4. Della JONES wird 75
Sie war Schülerin des Royal College of Music in London. 1969 erhielt sie ein Kathleen Ferrier-Stipendium für ihre weitere Ausbildung, worauf sie im Centre Lyrique Genf ihre Studien fortsetzte. 1970 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Grand Théâtre von Genf als einer der Knappen im »Parsifal«. 1970-71 sang sie in Genf bereits eine Anzahl großer Partien (Fjodor in »Boris Godunow« von Mussorgsky, Florence Pike in »Albert Herring« von B. Britten, Gymnasiast in »Lulu« von A. Berg und Olga in »Eugen Onegin«); 1972 wirkte sie im Ensemble der Oxford Opera Company mit und gastierte an der Oper von Bordeaux als Suzuki in »Madame Butterfly«. 1973-82 war sie sehr erfolgreich bei der Sadler’s Wells und der English National Opera in London. 1976 sang sie in Brighton in der Uraufführung der Oper »Tom Jones« von Stephen Oliver. An der Scottish Opera Glasgow gastierte sie 1978 als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, 1982 und 1984 als Clori in Cavallis »L‘Egisto«, 1985 als Rosina im »Barbier von Sevilla« und 1990 als Preziosilla in »La forza del destino«. 1981 nahm sie an der English National Opera London an der Uraufführung der Oper »Anna Karenina« von Iain Hamilton teil. 1987 übernahm sie an der Welsh Opera Cardiff die Partie der Didon in »Les Troyens« von Berlioz; im gleichen Jahr sang sie bei der English National Opera die Rosina, 1988 bei der Welsh Opera die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die sie dann auch an der Covent Garden Oper London vortrug. 1990 war sie am Théâtre Châtelet Paris in der Händel-Oper »Alcina« zu Gast. 1990 wirkte sie an der Covent Garden Oper in der Premiere der vergessenen Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« als Marchesa Malibea, in Versailles in der Titelrolle einer weiteren Oper von Rossini, »Armida«, mit. Mit dem Ensemble des British Bach Festival sang sie 1994 an der Scottish Opera Glasgow und 1999 im Haus der Sadlers’s Wells Opera London die Titelrolle in »Dido and Aeneas« von Purcell .1996 sang sie bei der Opera North Leeds die Klytämnestra in »Iphigénie en Aulide« von Gluck. 1996 sang sie bei der English National Opera die Isabella in Rossinis »L’Italiana in Algeri«; weitere Partien, die sie während ihrer langen Karriere dort übernahm, waren die Dorabella in »Così fan tutte«, der Cherubino in »Le nozze di Figaro«, der Sesto in Händels »Giulio Cesare«, der Page Isolier in »Le Comte Ory«, die Rosina, die Titelrolle in »La Cenerentola« wie die Ninetta in »La gazza ladra« von Rossini. Bei den Händel-Festspielen in Halle/Saale übernahm sie 1997 die Titelrolle in »Ariodante« von Händel, 1998 in Gent die Juno in Händels »Semele«. 1998 wirkte sie an der English National Opera London in der Uraufführung der Oper »Doctor Ox’s Experiment« von Gavin Bryar mit und sang die Wirtin im »Boris Godunow«, 1999 an der Covent Garden Oper London die Ludmilla in Smetanas »Die verkaufte Braut«, 2000 am Muziektheater Amsterdam die Auntie in »Peter Grimes« von B. Britten. Sie gab Gastspiele an den Opern von Bordeaux und Genf (1983 als Sesto in »Giulio Cesare« von Händel, 1985 als Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 1989 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1990 als Ruggiero in »Alcina« von Händel, 1991 als Zerlina im »Don Giovanni« und 2003 als Mrs. Grose in »The Turn of the Screw« von B. Britten), am Teatro Fenice Venedig und im spanischen San Sebastian, in Los Angeles, bei den Festspielen von Aldeburgh, Athen und Orange. Sie unternahm eine sehr erfolgreiche Russland-Tournee und bereiste in ähnlicher Weise Deutschland und die USA. Bekannt wurde die Künstlerin auch durch ihr Auftreten im englischen und irischen Rundfunk, wobei sie gern schwierige Koloraturpartien wie die Angelina in Rossinis »La Cenerentola« zum Vortrag brachte. Auch als Interpretin barocker Musik hatte sie auf der Bühne wie im Konzertsaal bedeutende Erfolge. Dabei schätzte man die technische Perfektion ihrer Stimme und deren variantenreichen Ausdruck ebenso wie ihr dramatisches und zugleich temperamentvolles Bühnenspiel.
Lit: H. Canning: Della Jones (in »Opera«, 1990).
Schallplatten: RCA-Erato (Hera in »Semele« von Händel, »Cavalleria rusticana«), Erato (»Teseo« von Händel), Virgin (»L’Incoronazione di Poppea«), Oiseau-Lyre (Donna Elvira im »Don Giovanni«, »La clemenza di Tito«), Philips (»Agrippina« von Händel, »L’Incontro improviso« von Haydn, »Dido and Aeneas« von Purcell), Decca (Jemmy in Rossinis »Wilhelm Tell«, »La Traviata«, »Mefistofele« von Boito, »Gloriana« von B. Britten, Marcellina in »Le nozze di Figaro«), HMV (»Alcina« und »Giulio Cesare« von Händel, »La Sonnambula« von Bellini), Opera Rara (Arien aus italienischen Opern, Arien aus Opern von Donizetti, »L’Assedio di Calais«, »Maria Padilla« und »Ugo, Conte di Parigi« von Donizetti, »Ricciardo e Zoraide« von Rossini), Chandos (»Sancta Susanna« von P. Hindemith als Klementia, Rosina im »Barbier von Sevilla« in englischer Sprache, Lieder von Debussy, Duparc, Poulenc und Satie; Lieder spanischer Komponisten; Opern-Recital), Chandos/Koch (Lieder von Ella Grainger), Virgin-EMI (»Susannah« von C. Floyd, »A Midsummer Night’s Dream« von Britten), Collins (»Albert Herring« von B. Britten, »Resurrection« von P. Maxwell-Davies), Mondo Musica (Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, Teatro Fenice Venedig, 1986); bereits 1974-76 erschienen in der Schweiz Aufnahmen mit Händel- und Rossini-Arien.
13.4. Kari TIKKA wird 75
Er studierte in Helsinki, Sankt Petersburg und Rom Oboe, Dirigieren und Komposition – u. a. bei Joonas Kokkonen und Einojuhani Rautavaara – und war danach zunächst Oboist. 1970-72 war er Dirigent an der Finnischen Nationaloper. Danach war er 1972-76 Dirigent des Finnischen Radio-Sinfonieorchesters. Zusätzlich dirigierte er 1974-76 an der Stockholmer Oper. In dieser Zeit komponierte er das Gnadenlied (Armolaulu), welches in mehr als zehn Sprachen übertragen wurde. Ab 1979 dirigierte er wieder an der Finnischen Nationaloper. 1986 gründete er das Symphonieorchester Vivo, das er bis 1996 leitete. 1995 wurde seine Oper Frieda uraufgeführt, 2000 Luther. In die Oper Luther fügte er sein Gnadenlied ein. Sie wurde auch verfilmt und war somit die erste finnische Oper, die auf DVD erschien. 2005-11 war er künstlerischer Leiter des Urkuyö ja aaria – Festival (übersetzt: Orgel- und Arien-Festival). Unter Tikkas Kompositionen sind Kirchenmusiken, Opern, Chor-Werke, über 150 Lieder und Kammermusiken zu finden. Seine Werke verwenden meist geistliche Texte. Sein wohl bekanntestes Werk ist das Gnadenlied.
14.4. Barbara BONNEY wird 65
Erste Studien (Violoncello und Gesang) an der New Hampshire University. Sie kam 1977 nach Salzburg, wo sie Germanistik, aber auch am dortigen Mozarteum Gesang bei Walter Raninger sowie Cellospiel studierte. 1979 Debüt am Staatstheater Darmstadt als Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. Sie sang dort Partien wie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Nathalie in Hans Werner Henzes »Der Prinz von Homburg« und die Titelheldin in Massenets »Manon«. 1983-84 war sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. verpflichtet, seit 1984 an den Staatsopern von Hamburg und München, aber auch weiter der Oper von Frankfurt verbunden. 1984 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Sophie im »Rosenkavalier«, 1985 an der Mailänder Scala als Pamina in der »Zauberflöte« 1985 bei den Festspielen von Ludwigsburg in »Semele« von Händel bewundert. 1985 debütierte sie als Sophie an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1999 in insgesamt 62 Vorstellungen auch die Pamina, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Adina in »L’Elisir d’amore« und die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe« sang. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1986 als Nannetta in Verdis »Falstaff«, 1987 als Pamina, 1988 als Tebaldo und als Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, 1995 als Eurydice in Glucks »Orphée et Eurydice« (in der Berlioz-Fassung) sowie 1988-89 und 2003 mit Liederabenden. 1987 sang sie an der Oper von Monte Carlo die Sophie, an der Covent Garden Oper das Blondchen; 1988 hörte man sie in Lausanne als Adina, in Zürich als Susanna. 1988 debütierte sie als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss an der Metropolitan Oper in New York, an der sie bis 2001 in insgesamt 58 Vorstellungen auch die Adele in der »Fledermaus«, die Sophie, die Nannetta, die Adina, die Susanna, die Pamina und die Zdenka in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss sang. 1989 gastierte sie in Chicago als Adele und 1991 in San Diego als Nannetta. 1995 an der Covent Garden Oper als Susanna zu Gast. An der Pariser Oper gastierte sie 1997 als Susanna und als Sophie, 2002 als Pamina, 2003 als Alphise in »Les Boréades« von Rameau (die sie bereits 1999 bei den Salzburger Pfingstfestspielen sang) und 2005 als Despina in »Così fan tutte«. 1999 gastierte sie an der San Francisco Opera als Ilia in »Idomeneo« von Mozart. Auch als Konzertsängerin erfolgreich, und zwar sowohl als Oratorien- wie als Liedersängerin. So gab sie 1987 und 1989 Konzerte im Rahmen der Salzburger Festspiele. Zeitweilig verheiratet mit dem bekannten schwedischen Bariton Håkan Hagegård (* 1945). Sie lebte, zusammen mit ihrem zweiten Ehemann, dem Violinisten und späteren Musikmanager Maurice Whitaker, in London. Nach Abschluss ihrer Bühnenkarriere übersiedelte sie nach Salzburg, unterrichtete am dortigen Mozarteum Gesang und eröffnete in Salzburg eine Boutique
Lit: J. Allison: »Barbara Bonney« (in »Opera«, 1999).
Schallplatten: Decca (»Moses und Aron« von Schönberg, Susanna in »Le nozze di Figaro«, Pamina in der »Zauberflöte«, Schubert-Lieder, Nelson-Messe von J. Haydn, Lieder von Robert und Clara Schumann, »Hymnus amoris« von C. Nielsen, American Songs; Stabat mater und Salve Regina von Pergolesi; Vier letzte Lieder und Klavierlieder von Richard Strauss; »Diamonds in the snow«, Lieder von E. Grieg, Stenhammar, Alfvén, Sjöstedt und Sibelius; Sinfonie Nr. 4 von G. Mahler), HMV-Electrola (»Zar und Zimmermann«, »Hänsel und Gretel«), DGG (»Ariadne auf Naxos«, »L’Elisir d’amore«, Sophie im »Rosenkavalier«, Hirtenknabe im »Tannhäuser«, Matthäuspassion von J.S. Bach, Ein deutsches Requiem von J. Brahms, Musik zu »Peer Gynt« von E. Grieg, Lieder von Hugo Wolf, »Die lustige Witwe« von Lehár; »Das Paradies und die Peri« von R. Schumann), Philips (Mozart-Requiem, Magnificat und Kantaten von J.S. Bach, Sandmännchen in »Hänsel und Gretel«, Thérèse in »Les Mamelles de Tirésias« von Fr. Poulenc), Oiseau-Lyre (Susanna in »Le nozze di Figaro«, Zerline im »Don Giovanni«, »La clemenza di Tito«), Telefunken (»Die Fledermaus«, C-Moll-Messe von Mozart, Bach-Kantaten), Teldec (Stabat mater von J. Haydn, Marzelline im »Fidelio«, »The Fairy Queen« von H. Purcell), Telarc (»Elias« von Mendelssohn); DGG-Video (Nannetta im »Falstaff« von Verdi), TDK-Video (Ein deutsches Requiem von J. Brahms, Wien 1997).
14.4. Guido PAEVATALU wird 70
Er erhielt seine Ausbildung an der Musikakademie von Kopenhagen. Sein Bühnendebüt fand 1981 an der Königlichen Oper Kopenhagen in der Oper »Animalen« von L.J. Werle statt. 1984 erregte er an diesem Haus als Figaro im »Barbier von Sevilla« großes Aufsehen und kam seither dort zu einer bedeutenden Karriere. Von den Partien, die er an der Kopenhagener Oper gesungen hat, sind der Graf in »Le nozze di Figaro«, der Germont-père in »La Traviata« (1996), der Titelheld im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, der Silvio im »Bajazzo«, der Marcello in »La Bohème«, der Aeneas in »Dido and Aeneas« von Purcell, der Wolfram im »Tannhäuser« und der Don Giovanni hervorzuheben. 1997 hörte man ihn an der Oper von Kopenhagen als Ford im »Falstaff« von Verdi. 1999 gastierte er an der Oper von Dublin als Germont-père. 2000 sang er an der Oper von Kopenhagen den Jeletzky in »Pique Dame« von Tschaikowsky und den Escamillo in »Carmen«. In Sendungen des dänischen Fernsehens trat er als Henrik in »Maskarade« von C. Nielsen und als König Erik in »Drot og marsk« von Heise auf. Gastspiele und Konzertauftritte begleiteten seine Karriere an der Kopenhagener Oper.
Schallplatten: Dacapo (»Holger Danske« von F.L. Ae. Kunzen), Dacapo/Naxos (Werke von Peter Erasmus Lange-Müller), Marco Polo/Da Capo (»Jugend und Torheit« von Jean-Baptiste-Édouard Dupuy), Chandos (»Der Rose Pilgerfahrt« von R. Schumann, Bühnenmusik zu dem Schauspiel »Gurre« von Christian Frederik Emil Horneman).
15.4. Irena WELHASCH wird 65
Sie wurde an den Universitäten von Toronto und Manitoba sowie am Curtis Institute of Music in Philadelphia ausgebildet. 1978 debütierte sie bei der Manitoba Opera und trat dort zunächst in kleineren Partien auf. 1982 hatte sie bei der Canadian Opera Company ihren ersten großen Erfolg als Liu in Puccinis »Turandot«. Sie sang danach bei dieser Gesellschaft u.a. die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«, die Blanche in »Dialogues des Carmélites« von F. Poulenc, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«. Gastauftritte, auch als Konzert- und Oratoriensängerin, führten sie in die USA und nach Frankreich. – Verheiratet mit dem kanadischen Bariton Theodore Baerg (* 1952).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://baergarts.com/
15.4. Stefania KALUZA wird 70
Sie studierte Musik und Gesang in Wroclaw (Breslau) und schloss diese Ausbildung mit dem Diplom als Magister ab. Bereits während ihres Studiums trat sie in kleineren Partien an den Opernhäusern von Wroclaw, Warschau und Poznan (Posen) wie auch im polnischen Fernsehen auf. 1972 gewann sie den Concours Jan Kiepura in Polen und war Preisträgerin beim internationalen Wettbewerb von s’Hertogenbosch. Sie studierte weiter bis 1975 in Wien, u.a. bei Anton Dermota und Hans Hotter. Sie unterbrach dann jedoch ihre Bühnenkarriere aus familiären Gründen und trat nur noch als Konzertsängerin in Erscheinung. Erst als sie 1983 den großen internationalen Belvedere-Wettbewerb in Wien gewonnen hatte, entschloss sie sich, wieder die Bühne zu betreten und nahm 1984 ein Engagement am Landestheater von Salzburg an. Bei den Salzburger Festspielen wirkte sie 1985 in szenischen Aufführungen des Oratoriums »Saul« von Händel mit. Durch Gastspiele wurde ihr Name international bekannt. So gastierte sie 1987 an der Wiener Staatsoper als Berta im »Barbier von Sevilla«. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel trat sie in Janáceks »Das schlaue Füchslein« auf, am Opernhaus von Zürich (dem sie verbunden blieb) in der Spielzeit 1988-89 als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. Dort sang sie 1989-90 dann auch die Marta wie die Pantalis in »Mefistofele« von Boito und die Pamela in »Fra Diavolo« von Auber, in der Spielzeit 1990-91 die Larina im »Eugen Onegin«, 1996 die Fidalma in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa. Beim Festival von Versailles sang sie 1989 die Bersi in »Andrea Chénier« als Partnerin von Placido Domingo und Katia Ricciarelli. Seit 1989 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der sie als Amneris in »Aida« einen ersten großen Erfolg hatte. 1990 sang sie am Theater von Basel die Marina im »Boris Godunow«, in Toulouse wie am Teatro Verdi Triest 1991 de Isoletta in »La Straniera« von Bellini. Weitere Gastspiele an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Genua und am Teatro Bellini Catania. An der Oper von Warschau sang sie 1994 die Charlotte im »Werther« von Massenet, in San Antonio (Texas) 1996 die Amneris. 1998 trat sie am Opernhaus von Zürich als Wirtin in »Sly« von E. Wolf-Ferrari auf, 1999 als Venus im »Tannhäuser«, als Marchesa del Poggio in Verdis »Oberto« und als Enrichetta in Bellinis »I Puritani«, 2000 als Maddalena im »Rigoletto« und als alte Gräfin in Tschaikowskys »Pique Dame«. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch die Dorabella in »Così fan tutte«, die Frau Reich in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, die Principessa in Puccinis »Suor Angelica« (Zürich 1996) und die Rosina im »Barbier von Sevilla« zu nennen. Sie gastierte, auch als Konzertsolistin, in Polen, in Italien, in Ungarn und in Russland.
Schallplatten: Marco Polo (»Lucrezia« von O. Respighi).
15.4. Konstantin PLUZHNIKOV wird 80
Er studierte 1964-70 am Konservatorium von Leningrad bei Jewgenij Olschowski und begann dort auch 1969 am Maly-Theater seine Bühnenkarriere. 1971 wurde er als erster Tenor an das Opernhaus von Leningrad (Kirow-Oper, später Marienskij-Theater St. Petersburg) berufen. Er gewann mehrere internationale Gesangwettbewerbe, darunter den Glinka-Wettbewerb, den Concours von Genf und den von Bukarest. Er beherrschte ein sehr umfangreiches Repertoire für die Bühne mit Partien wie dem Lenski im »Eugen Onegin«, dem Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin, dem Gottesnarren im »Boris Godunow«, dem Afanassij Iwanowitsch im »Jahrmarkt von Sorotschinzy« von Mussorgsky, dem Don Ottavio im »Don Giovanni«, dem Herzog im »Rigoletto«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, dem Ernesto im »Don Pasquale«, dem Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, dem Faust von Gounod und dem Lohengrin. Er trat als Gast an den führenden russischen Opernhäusern wie im Ausland auf und war an den Gastspieltourneen beteiligt, die das Petersburger Ensemble seit etwa 1990 in Europa wie in Nordamerika unternahm. An der San Francisco Opera sang er 1994 den Mephisto und den Agrippa von Nettesheim in »L’Ange de feu« von Prokofjew, 1996 den Jeroschka in »Fürst Igor« von Borodin und 1998 den Don Jerome in »Verlobung im Kloster« von Prokofjew. Er gastierte an der Mailänder Scala 1994 als Mephisto und als Agrippa von Nettesheim in »L’Ange de feu«, 1994 als Grischka Kutjerma in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow, 1998 als Schreiber in »Chowanschtschina«, 1999 nochmals als Mephisto in »L’Ange de feu« und 2002 als Schuiskij im »Boris Godunow«. 1997 gastierte er (mit den Ensemble der St. Petersburger Oper) am Londoner Drury Lane Theatre als Schuiskij, den er 1998 auch am Teatro Colón Buenos Aires sang. 1997 debütierte er als Schuiskij an der Metropolitan Oper in New York, an der er 1999 auch den Schreiber in »Chowanschtschina« sang. An der Oper von Rom gastierte er 1998 als Truffaldino in »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn 1999 als Schreiber in »Chowanschtschina«, 2000 als Grischka Kutjerma sowie 2001 als Schäbigen in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2000 in mehreren Partien in Prokofjews »Krieg und Frieden« sowie 2000 als Schuiskij und als Schreiber in »Chowanschtschina«. Neben seinem Wirken auf der Bühne kam eine zweite, nicht weniger bedeutende Karriere als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger zustande. Er wurde 1983 zum Volkskünstler der Russischen Sowjetrepublik ernannt und kam einem Lehrauftrag am Konservatorium von Leningrad (St. Petersburg) nach.
Schallplattenaufnahmen bei Melodiya (Lieder von Guvrilew, Warlamow, Alabieff, Glinka, Dargomyschski, Arenskij, Tanejew, Ippolitow-Iwanow, Gretchaninow, Glasunow und Medtner, »Canzoni d’Amore« und »Zigeunerlieder« von Dvorák, vollständige Opern »Rusalka« von Dargomyschski, »Chowanschtschina« von Mussorgsky, »Rita« von Donizetti), Philips (Mephistopheles in »L’Ange de feu« von Prokofjew, »Ruslan und Ludmilla«, Schuiskij im »Boris Godunow«), BMG/RCA (»Rothschilds Geige« von Benjamin Flejschman).
16.4. Pēteris VASKS wird 75
Er wurde als Sohn eines baptistischen Pfarrers geboren. Er besuchte die Mittelschule seiner Geburtsstadt Aizoute (Lettland) und erlernte das Klavier- und Violinspiel an der örtlichen Musikschule. 1959-64 durchlief er den Geigen- und den Kontrabass-Unterricht an der Emīls-Dārziņš-Musikschule in Riga. Er war 1963-74 als Kontrabassist Ensemblemitglied verschiedener Sinfonie- und Kammerorchester: 1963-66 im Orchester der Lettischen Nationaloper, 1966-69 im Litauischen Philharmonischen Orchester und in der Spielzeit 1969/70 im Lettischen Philharmonischen Kammerorchester und 1971-74 im Lettischen Rundfunk- und Fernsehorchester. Zugleich studierte er 1964-70 Kontrabass bei Vytautas Sereika an der Litauischen Musikakademie in Vilnius. Dort lernte er die Musik der polnischen Avantgarde kennen. Die musikalische Ausbildung wurde unterbrochen durch den Militärdienst in der Sowjetischen Armee in den Jahren 1970 und 1971. 1973-78 studierte Vasks an der Lettischen Musikakademie Jāzeps Vītols in Riga Komposition bei Valentin Utkin. Seit 1989 unterrichtete Vasks an der Jāzepa Vītola Latvijas Mūzikas akadēmija (dem Konservatorium) in Riga das Fach Komposition. Der heute als freischaffender Komponist in Riga lebende Vasks zählt zu den bekanntesten Komponisten aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Seine anlässlich des Todes seiner Schwester geschriebene Musica dolorosa gilt vielen Letten als Ausdruck des Leidens ihres Volkes im „Völkergefängnis Sowjetunion“, wie Vasks die Unterdrückung während der sowjetischen Besatzung nennt.
16.4. Theo ALCÁNTARA wird 80
Er studierte am Madrider Konservatorium und nahm dann am Mozarteum in Salzburg Kurse in Dirigieren. Seine eigentliche Laufbahn als Dirigent begann beim Frankfurter Opernorchester (1964-66). Danach ging er in die USA, wo er als Direktor des Orchesters der University of Michigan in Ann Arbor (1968-73) und dann als musikalischer Direktor des Grand Rapids Symphony Orchestra (1973-78) tätig war. 1978 wurde er musikalischer Direktor und Erster Dirigent des Phoenix Symphony Orchestra sowie Künstlerischer Leiter der Music Academy of the West in Santa Barbara (1981). Er dirigierte 1978 zwei Vorstellungen von Mozarts Don Giovanni der Metropolitan Opera in Detroit (Michigan) und Vienna (Virginia) bei deren alljährlichen Tour. Er trat an der New York City Opera, der San Diego Opera und anderen auf; außerdem dirigierte er die Orchester von Philadelphia, Pittsburgh, Detroit, sowie Orchester in Europa.
16.4. Erika RADERMACHER wird 85
Sie studierte 1953-54 in Berlin bei Ria Schmitz-Gohr, 1959-60 in Wien bei Eugenie Besalla, später auch bei Jolanda Rodio in Bern, bei Sylvia Gähwiller in Zürich und bei Niklaus Tüller in Bern. Die Künstlerin, die auch als Pianistin und Komponistin in Erscheinung trat, nahm ihren Wohnsitz in der Schweiz und ging einer internationalen Konzerttätigkeit nach. Seit 1968 war sie Mitglied des Ensembles »Neue Horizonte« in Bern, das durch ihren Gatten, den Komponisten und Pianisten Urs Peter Schneider geleitet wurde. (Sie kreierte eine Anzahl von Kompositionen ihres Gatten im Konzertsaal). Ihr Repertoire für die Bereiche des Oratorien- wie des Liedgesangs reichte von den Meistern der Barock-Epoche (J.S. Bach) bis zu zeitgenössischen Komponisten (A. Webern, A. Berg, A. Schönberg, W. Lutoslawski, H. Eisler, M. Kelemen, J.M. Hauer). Sie gab Konzerte in der Schweiz (Zürich, Basel, Bern, Luzern, Schaffhausen), in Wien und Innsbruck, in Mailand und beim Autunno musicale di Como, in Barcelona und Athen, in Bremen, Kiel, Köln und Kassel, beim Cage Festival in Paris, beim Septembre musical in Montreux, in Klagenfurt und bei den Heidelberger Bachtagen. Sie trat in Rundfunksendungen in der Schweiz, in Deutschland und Österreich auf.
Schallplatten: Disco Jecklin/Fono (Lieder von A. Berg, H. Eisler, Debussy, U.P. Schneider, Schubert, Strawinsky, P. Streiff und A. Webern).
17.4. Paul CROOK wird 85
Er arbeitete zunächst zehn Jahre lang 1951-61 als Bergmann. Man entdeckte jedoch seine schöne Stimme, und nun erhielt er seine Ausbildung zum Sänger durch Herbert Caesari in London (1964-68), dann im International Opera Centre in Genf (1969-72). Er debütierte bereits während dieser Ausbildung 1969 am Grand Théâtre Genf als Spoletta in Puccinis »Tosca«. Am Grand Théatre Genf sang er dann in den Spielzeiten 1969-71 auch einen der Knappen im »Parsifal«, den Gottesnarren im »Boris Godunow«, die Titelpartie in B. Brittens »Albert Herring«, den Richter in Verdis »Un ballo in maschera«, den Prinzen im A. Bergs »Lulu«, den Monostatos in der »Zauberflöte« und den Dancairo in »Carmen«. 1961-69 sang er im Chor der Sadler’s Wells Opera London, an der er dann seit 1973 auch in größeren Rollen auftrat. Er hatte bald in seiner englischen Heimat bedeutende Erfolge als lyrischer Tenor wie auch im Charakterfach. Dort war er 1972-75 Mitglied der English National Opera London, sang aber auch seit 1975 an der Covent Garden Oper London. Gastspiele am Teatro San Carlo Neapel (bereits 1971 als Mime im »Rheingold«), an den Opern von Palermo und Brüssel, in San Diego und Seattle, wo er 1974 ebenfalls den Mime im »Rheingold« vortrug. 1976 war er an der San Francisco Opera zu Gast (als Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten und als Hauk-Sendorf in »Die Sache Makropoulos« von Janácek). Weitere Auftritte an der Grand Opéra Paris (1981 als Valzacchi im »Rosenkavalier«, 1983 als Dr. Blind in der »Fledermaus« und als Don Curzio in »Le nozze di Figaro«), an der Deutschen Oper Berlin (1986), an der Metropolitan Oper New York (1987 als Mime im »Rheingold«), an der Oper von New Orleans (1988) und an der Oper von Warschau (1989). 1990 gastierte er an der Oper von Santiago de Chile als Herodes in »Salome« von R. Strauss. 1996 wirkte er bei den Aufführungen des Ring-Zyklus durch die Arizona Opera in Flagstaff (am Grand-Canyon) als Mime mit. Verheiratet mit der Sopranistin Lorna Haywood (* 1942).
Schallplatten: DGG (kleine Partie in Puccinis »La Fanciulla del West«), CBS (»Norma«), RCA (»Otello« von Verdi).
18.4. Marijke HENDRIKS wird 65
Sie begann 1975 ihr Musik- und Gesangstudium an der Musikhochschule Maastricht und schloss es 1979 mit ihrem Diplom ab. 1979-81 war sie im Opernstudio des Kölner Opernhauses engagiert und wurde dann 1981 als Solistin in das Ensemble des Hauses übernommen. Sie sang dort bis 1985 Partien wie die Nancy in Flotows »Martha«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, den Hänsel in »Hänsel und Gretel«, die Meg Page in Verdis »Falstaff« und die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Seit 1985 war sie der Kölner Oper durch regelmäßige Gastspiele verbunden. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1981 als Fjodor in »Boris Godunow«, 1983 als Page der Herodias in »Salome« von R. Strauss und 1983 als Cherubino. 1981 übernahm sie beim Festival von Edinburgh die Partie der Marchesa Bianca Bianchi in »The Voice of Ariadne« von Thea Musgrave; 1986 bei den Festspielen von Salzburg als zweite Dame in der »Zauberflöte« zu Gast, im gleichen Jahr beim Barock-Festival von Innsbruck als Orontea in der gleichnamigen Oper von Cesti. 1987 sang sie an den Opernhäusern von Bordeaux und Lyon den Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart und gab sehr erfolgreiche Konzerte in der Londoner Queen Elizabeth Hall wie in Amsterdam. Dort übernahm sie, ebenfalls 1987, in einer konzertanten Aufführung der Oper »Tancredi« von Rossini die Rolle der Isaura. Sie wirkte bei den Festspielen von Orange mit, gastierte in Barcelona und mit dem Ensemble der Kölner Oper 1984 in Tel Aviv. 1988 hörte man sie an den Opern von Antwerpen und Gent als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet; es folgten 1989 Gastspiele in Rom, Köln und Maastricht (»La belle Hélène« von Offenbach). Rundfunkaufnahmen im holländischen wie im deutschen Rundfunk, Fernsehaufzeichnungen von Opern im Österreichischen und Schweizer Fernsehen ließen den Namen der Künstlerin international bekannt werden.
Schallplatten: »La Tentation de Saint Antoine« von W. Egk (mit dem Märkl-Quartett).
18.4. Igor FILIPOVIĆ wird 70
Er studierte zunächst Chemie, besuchte aber zugleich in Ljubljana eine private Musikschule und dann das dortige Konservatorium; er war Schüler der Pädagoginnen Milla Sepek-Ferelli und Xenia Vidalki-Zebre. Er ging dann zur Vervollständigung seiner Ausbildung nach Italien. Hier konnte er sich bei mehreren Gesangwettbewerben auszeichnen, u.a. in Adria, beim Concours Villa Manin in Udine und beim Concorso Toti dal Monte in Treviso. 1976 debütierte er am Theater von Maribor (Marburg a.d.Drau) als Ernesto in Donizettis »Don Pasquale«. Wenig später nahm er seine Tätigkeit in Wien auf (Mitglied der dortigen Kammeroper 1976-77), dann 1977-78 am Theater von Luzern tätig. Er trat seitdem an führenden Opernhäusern in Europa, in den USA wie in Kanada in Erscheinung. Von seinem Wohnort Regensburg aus ging er seit 1978 dieser umfangreichen Gastspieltätigkeit nach, die sich auch auf den Konzertgesang erstreckte. Seit etwa 1990 nahm er zu den ursprünglich gesungenen lyrischen Partien auch dramatische Partien aus dem italienischen Stimmfach in sein Repertoire auf. Bei den Festspielen von Heidenheim trat er 1990 als Edgardo in »Lucia di Lammermoor« auf, am Opernhaus von Dortmund 1991 als Pollione in Bellinis »Norma«, 1992 am Opernhaus von Leipzig als Cavaradossi in »Tosca«, 1992 am Staatstheater Hannover als Avito in »L’Amore dei tre Re« von Montemezzi, 1992 bei den Bregenzer Festspielen als Don José in »Carmen«, 1996 am Staatstheater von Wiesbaden als Alfredo in »La Traviata« und als Pinkerton in »Madame Butterfly«. 1997 trat er am Staatstheater Kassel als Alvaro in »La forza del destino« von Verdi auf, am Theater von Lübeck als Herzog im »Rigoletto«. Von den Partien, die er auf der Bühne gesungen hat, sind zu nennen: der Amenofi in »Mosè in Egitto« und der Arnoldo in »Wilhelm Tell« von Rossini, der Arturo in Bellinis »I Puritani«, der Enrico in »Maria di Rudenz« und der Tonio in »La fille du régiment« von Donizetti, der Herzog im »Rigoletto« (Darmstadt 1996), der Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« (Dortmund 1990, Staatsoper Dresden 1995, Stadttheater Halle/Saale), der Rodolfo in »Luisa Miller«, der Macduff in »Macbeth« und der Radames in »Aida«, der Rodolfo in Puccinis »La Bohème« und der Calaf in »Turandot«, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Titelheld in »Andrea Chénier« von Giordano, der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, der Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut« und der italienische Sänger im »Rosenkavalier«. Er gastierte u.a. in Zagreb, in Sofia und Prag, in Venedig, Mailand, Turin, Rom und Palermo, an der Volksoper Wien, in Frankfurt a.M., Mannheim, Stuttgart, Karlsruhe, Dortmund und Graz, in Brüssel, Antwerpen, Gent und Amsterdam, in Bern und Oslo, an der City Opera New York, in Chicago, Los Angeles, Quebec und Toronto. Bekannt wurde er durch Rundfunk- und Fernsehsendungen im Niederländischen und Belgischen Rundfunk, in Wien, bei der RAI Turin und Rom, in Deutschland, im Kroatischen wie im Slowenischen Radio und Fernsehen.
Schallplatten: Stax (Italienische Arien).
18.4. Robin LEGGATE wird 75
Als Herodes
Er studierte zuerst Ingenieurwissenschaft und Ökonomie und erwarb in diesen Fächern den akademischen Grad eines Master of Arts. Er ließ dann aber 1973-75 seine Stimme am Royal College of Music in London ausbilden. 1975 war er Preisträger beim Richard Tauber-Concours in London. Er sang bereits 1975 an der Sadler’s Wells Opera London den König Richard II. in »Wat Tyler« von Alan Bush. 1977 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Cassio in Verdis »Otello«. An diesem Haus sang er u.a. den Narraboth in »Salome« und den Elemer in »Arabella« von R. Strauss, den Tamino in der »Zauberflöte« (1979), den Maler in »Lulu«, den Mime im Ring-Zyklus (1994), den Pang in Puccinis Oper »Turandot« (1996) und Partien im »Troubadour« von Verdi. Er trat hier in einer langen Karriere von 35 Jahren in mehr als 900 Vorstellungen auch als Malcolm in Verdis »Macbeth«, als Jaquino im »Fidelio«, als Andrej Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, als Edmondo in »Manon Lescaut« von Puccini, als Lysander in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, als Ovlur in »Fürst Igor« von Borodin, als Gastone in »La Traviata« und als Gottesnarr im »Boris Godunow« auf. 1982 Gastspiel an der South Australian Opera Adelaide als Ferrando in »Così fan tutte«, am Théâtre Châtelet Paris als Tamino. Er sang an der Scottish Opera 1979 den Don Ottavio im »Don Giovanni«, 1981-82 den Ferrando, 1982 den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1985 den Tamino und den Titelhelden in »Oberon« von Weber sowie 1988 den Eisenstein in der »Fledermaus«. Er gastierte an der Staatsoper Hamburg (1978), in Amsterdam, im Theater des Herodes Atticus in Athen (1985 als Malcolm), bei den Salzburger Festspielen (1992-93 als 2. Jude in »Salome« von R. Strauss, 1993 als Eurymachos in »Ulisse« von L. Dallapiccola und 2006 als Gran Sacerdote in Mozarts »Idomeneo«) und bei der holländischen Opera Zuid (1991 als Basilio in »Le nozze di Figaro«). Am Théâtre de la Monnaie Brüssel wirkte er 1986 in der Uraufführung der Oper »Das Schloss« von André Laporte mit, in Madrid 1991 in der Uraufführung von »The Duenna« von Robert Gerhard, am Muziektheater Amsterdam 1992 in der Uraufführung von Alfred Schnittkes »Life with an Idiot«. An der Opéra Bastille sang er 1992 den Frère Elie in »Saint François d’Assise« von O. Messiaen sowie 2010-11 den Basilio in »Le nozze di Figaro«. Beim Maggio Musicale von Florenz sang er 1994, an der Londoner Covent Garden Oper 1995 den Narraboth, an der Covent Garden Oper auch den Raffaele in »Stiffelio« von Verdi, 1996 in Brüssel den Schreiber in Mussorgskys »Chowanschtschina«. 1998 übernahm er an der Covent Garden Oper London die Rolle des Basilio in »Le nozze di Figaro«, in Lissabon den Eumete in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«, am neuen Festspielhaus in Baden-Baden den Arminio in Verdis »I Masnadieri«, 1999 am Opernhaus von Kapstadt den Herodes in »Salome« von R. Strauss und bei der Garsington Opera den Pollux in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss. Am 6.12.1999 (und nochmals 2001) übernahm er in der Eröffnungsvorstellung der umgebauten Covent Garden Oper den Dr. Cajus im »Falstaff« von Verdi, 2000 dort den Dogen in Rossinis Oper »Otello«, den Spoletta in »Tosca« und den Panait in »Griechische Passion« von B. Martinu, 2001 den Tschekalinsky in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 2000 gastierte er am Muziektheater Amsterdam als Adams in »Peter Grimes« von B. Britten. Im Juli 2011 gab er an der Covent Garden Oper seinen Bühnenabschied als Goro »Madame Butterfly«. Als Konzertsänger hörte man ihn u.a. 1981 in Florenz in Mendelssohns »Elias«, in London in der C-Moll-Messe von Mozart. Bekannt wurde er auch durch Radio- und Fernsehsendungen.
Schallplatten: DGG (»La Fanciulla del West«), Philips (»Armida« von J. Haydn, »Il Trovatore«, Lerma in Verdis »Don Carlos«), Decca (»Mefistofele« von A. Boito, »Light of Life« von E. Elgar, »Salome« von R. Strauss), Opera Rara (Arien aus italienischen Opern), Sony (»Life with an Idiot« von A. Schnittke), Koch/Chandos (»Martin’s Lie« von Menotti), GAOO (Pollux in »Die Liebe der Danae«); Pioneer-Video (Cassio in Verdis »Otello«, Narraboth in »Salome«).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.robinleggate.com/
19.4. Natela NICOLI wird 60
Informationen über die georgische Mezzosopranistin auf ihrer Homepage:
http://natela-nicoli.com/_deutsch/index.html
19.4. Bernhard KLEE wird 85
Er wuchs zunächst in Jena auf. Er lernte Klavier, Violine und Kontrabass und war unter Thomaskantor Günther Ramin 1948-55 Mitglied im Leipziger Thomanerchor, zuletzt als Präfekt. Im Alter von zehn Jahren hörte er seine erste Mozart-Oper (Le nozze di Figaro), was ihn fortan prägen sollte. Nach dem Abitur 1955 an der Thomasschule zu Leipzig studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Köln, wo Günter Wand (Orchesterleitung), Else Schmitz-Gohr (Klavier) und Maurits Frank (Kammermusik) zu seinen Lehrern gehörten. Später hob er hervor, dass es vor allem Fritz Stiedry war, der ihn handwerklich auf den Dirigentenberuf vorbereitet hatte. Im Jahr 1957 begann er seine Karriere als Korrepetitor an den Städtischen Bühnen Köln, deren Generalmusikdirektor Otto Ackermann war. 1958 wechselte er an das Stadttheater Bern. Der Kölner Generalmusikdirektor Wolfgang Sawallisch holte ihn zurück an den Rhein und machte ihn zu seinem Assistenten. Sein Debüt als Dirigent gab Klee 1960 in der Oper Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart; die Solisten waren seinerzeit Elisabeth Grümmer, Edith Mathis, Fritz Wunderlich und Franz Crass. Danach durchlief er erste Kapellmeisterstationen an den Theatern Salzburg (1962/63), Oberhausen (1963–65) und Hannover (1965/66). 1966-73 wirkte er in der Nachfolge von Gerd Albrecht als Generalmusikdirektor in Lübeck. Nach Klaus Matthias, der ihn als „einen begnadeten Mozart-Dirigenten“ bezeichnete, widmete er sich in Lübeck erstmals intensiv der Musik Haydns und Mozarts, aber auch Beethovens und Brahms‘. Außerdem führte er zweijährlich die Brucknerpflege fort und griff erneut die Sinfonien Gustav Mahlers auf. Weiterhin gestaltete er einen Sibelius-Zyklus. Entsprechend wurde er „in besonderem Maße der historisch begründeten Ausrichtung Lübecks nach Skandinavien gerecht“, wie Matthias betonte. Darüber hinaus ließ er auch andere Vertreter der Romantik sowie der klassischen Moderne, etwa Igor Strawinsky, Béla Bartók und Dmitri Schostakowitsch spielen. Nicht zuletzt beachtete er bisher eher vernachlässigte barocke und vorklassische Komponisten, was Matthias auf seine Thomanerzeit zurückführte. Wiederholt trat auch seine Frau, die bekannte Sopranistin Edith Mathis in Lübecker Konzerten auf. Ab 1967 etablierte Klee Vorkonzerte und später Werkeinführungen zu modernen Stücken von Karl Amadeus Hartmann und Wolfgang Fortner. Seine Konzertreihe „Musik der Zeit“ zeigte „avantgardistische Anläufe, die so offensichtlich vom Publikum abgelehnt werden und sich nicht halten können“. Ferner setzte er sich für Kinderkonzerte ein. 1973 löste er sich „in couragierter geistiger Unabhängigkeit vorzeitig“ von seinen Verpflichtungen in Lübeck. Im Jahr 1968 debütierte er beim Berliner Philharmonischen Orchester, mit dem er während der Amtszeit Karajans und Abbados wiederholt in Erscheinung treten sollte. Nach seinem Einstand 1979 beim Radio-Symphonie-Orchester Berlin war er in den 1980er Jahren regelmäßiger Gast bei dessen Symphoniekonzerten in der Berliner Philharmonie und im Haus des Rundfunks. Ein Gastspiel der Hamburgischen Staatsoper führte ihn 1969 mit Wagners Der fliegende Holländer zum Edinburgh Festival nach Schottland. 1971/72 war er Gastdirigent des BBC Symphony Orchestra in London, wo er mit Pierre Boulez zusammenarbeitete. Bei den Proms in der Royal Albert Hall in London dirigierte er in den 1970er Jahren neben dem BBC Symphony Orchestra (1972) auch das London Symphony Orchestra (LSO / 1973, 1975). In einem Interview erklärte er, dass er sich von den drei Londoner Orchestern, mit denen er regelmäßig zusammenarbeitete, ganz besonders dem LSO verbunden fühlte. Sein Debüt am Royal Opera House in Covent Garden gab er 1972 mit der Wiederaufnahme von Mozarts Così fan tutte. Noch während seiner Düsseldorfer Jahre 1985 wurde Klee erster Gastdirigent des BBC Philharmonic Orchestra in Manchester, wo er bis 1989 tätig war. Mit diesem trat er ab Mitte der 1980er Jahre regelmäßig bei den Proms auf. 1991 gab er sein letztes Proms-Konzert. Im Jahr 1973 trat er das erste Mal bei den Salzburger Festspielen auf, bei denen er mit dem Mozarteum-Orchester sowie Robert Kerns (Bariton) und Alexander Jenner (Klavier) Werke Mozarts interpretierte. Weitere Auftritte in Salzburg sollten folgen, etwa 1979 mit den Wiener Philharmonikern, als ihm Karajan drei Aufführungen der Jean-Pierre Ponnelle-Inszenierung von Mozarts Le nozze di Figaro überließ. 1975 gab er sein dirigentisches Debüt im Wiener Musikverein, wo er wiederholt mit den Wiener Symphonikern und den Stockholmer Philharmonikern auftreten sollte. Außerdem führte es ihn nach München, wo er in der musica viva-Konzertsaison 1973/74 Werke Hartmanns und Henzes dirigierte. Karl Heinz Ruppel lobte ihn in der Süddeutschen Zeitung für sein präzises Dirigat. Weitere Auftritte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks schlossen sich an u. a. beim Mozartfest Würzburg. Beeindruckt zeigte sich Joachim Kaiser von Klees Leistung beim 9. Rundfunksymphonieorchester-Konzert im Herkulessaal im Jahr 1976, die „ihn zum Dirigenten von Rang“ mache. In der Interimszeit zwischen Rudolf Kempe und Sergiu Celibidache war Klee dann einer der Gastdirigenten bei den Münchner Philharmonikern. Anlässlich seiner ersten Münchner Opernfestspiele 1979 leitete er im Cuvilliés-Theater die Premiere von Mozarts La finta giardiniera; die Inszenierung übernahm Ferruccio Soleri. Nachdem sich Daniel Barenboim in der Saison 1973/74 in Folge eines Orchesterstreiks vorzeitig von seiner Verpflichtung bei den New Yorker Philharmonikern zurückgezogen hatte, konnte Klee hier in der Avery Fisher Hall sein US-Debüt geben. Harold C. Schonberg von der New York Times bewertete seine Darbietung von Werken Webers, Hartmanns und Mahlers als grundsolide, aber wenig einfallsreich, wobei ihm auch das Programm entgegengestanden habe. Klee wurde in der Folge zu weiteren großen US-amerikanischen Orchestern (Washington, D.C., Chicago, San Francisco, Cleveland, Pittsburgh u. a.) eingeladen. Beim Pittsburgh Symphony Orchestra war er in den 1990er wiederholt in der Heinz Hall zu Gast. Im Jahr 1992 hatte er mit Mozart, Schumann und Dvořák sein Debüt beim niederländischen Concertgebouw-Orchester. Für Wolf-Eberhard von Lewinski (1976) ist er „ein ebenso musikalischer wie intelligenter Dirigent, ein präziser Arbeiter und ein souveräner Gestalter“. Er attestierte ihm ein Verständnis für Mozart und Mahler sowie die Moderne. Nach dem Tod von Willy Steiner übernahm Klee 1976-79 sowie erneut ab 1991 das Chefdirigat beim Orchester des Senders Hannover (ab 1980 Rundfunkorchester). Durch ihn „erhielt das Orchester entscheidende künstlerische Impulse, die zu seinem hohen Ansehen führten und es auch überregional bekannt machten“, so Günter Katzenberger und Hans-Olaf Meyer-Grotjahn. Noch während er in Hannover tätig war leitete er 1977-87 in der Nachfolge von Willem van Otterloo die Düsseldorfer Symphoniker. Einen Schwerpunkt legte er auf die Neue Wiener Schule (Schönberg, Webern und Berg), wie bereits sein Antrittskonzert erahnen ließ. Darüber hinaus verantwortete er in Düsseldorf Erstaufführungen von Werken Ravels, Strawinskys, Bartöks und Busonis. Weiterhin integrierte er die Musik von Olivier Messiaen, Karol Szymanowski und Henryk Czyz. Der Düsseldorfer Musikverein war mit dem Angebot an Neuer Musik schwer gefordert. Höhepunkt in dieser Hinsicht war die Interpretation von Denissows Requiem, das in Gegenwart des Komponisten sowie des sowjetischen Botschafters Wladimir Semjonow 1985 dargeboten wurde. Ferner setzte Klee Akzente mit Alexander Skrjabin und mit Franz Schreker, aber auch mit Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Boulez, Ligeti, Maderna, Penderecki). Tonschöpfer wie Lutoslawski, Holliger und Zender dirigierten in Klees Amtszeit ihre eigenen Stücke in Düsseldorf. Ferner wurden zeitgenössische Kompositionen von Baird, Henze und Kotonski aufgeführt. Auch setzte sich Klee für Düsseldorfer Komponisten wie Günther Becker, Oskar Gottlieb Blarr und Jürg Baur ein. Nach der Eröffnung der neuen Tonhalle Düsseldorf 1978 ließ er auch kammermusikalische Werke ebendort aufführen. Diese Programmgestaltung war seit Heinrich Hollreiser ein Novum in Düsseldorf. Der Musikredakteur Hans Winking (1985) rechnete ihn zu den „profiliertesten deutschen Dirigenten“, der sich in Düsseldorf um die Neue Musik verdient gemacht habe. Nachdem Franz Welser-Möst sein Amt 1991 nicht angetreten hatte, wurde Klee 1992 zunächst kommissarischer Chefdirigent der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen, dessen Leitung er dann bis 1997 innehatte. Nach einem ersten Gastdirigat 1997 beim Philharmonischen Staatsorchester Halle sollte er ursprünglich die Nachfolge von Generalmusikdirektor Heribert Beissel antreten, übernahm stattdessen für die Spielzeit 1999/2000 ein festes Gastdirigat. Nach Johannes Killyen machte er „das Orchester innerhalb weniger Monate zu einem Spitzenensemble“, wurde dann aber „durch Fehlbesetzungen in der Verwaltung und Nichterfüllen einiger Vertragsbedingungen“ von der Stadt Halle (Saale) unnötig verärgert, sodass letztlich Wolf-Dieter Hauschild das Chefdirigat übernahm. Klee verantwortete mehrere Uraufführungen u. a. von Wolfgang Fortner (Triptychon, 1978), Manfred Trojahn (Abschied…, 1978), Detlev Müller-Siemens (Passacaglia, 1979), Hans-Jürgen von Bose (Idyllen, 1983), Hans Werner Henze (Ode an eine Äolsharfe, Internationale Musikfestwochen Luzern 1986), Sofia Gubaidulina (Märchenpoem, 1992), Volker David Kirchner (2. Sinfonie „Mythen“, 1992) und Dieter Schnebel (Canones, 1995). Darüber hinaus dirigierte er 1972 das Berliner Philharmonische Orchester bei den Deutschen Erstaufführungen des 2. Violinkonzerts und des Orchesterwerks Heliogabalus Imperator von Hans Werner Henze. Er legte folgende Opern-Gesamtaufnahmen vor: Zaide von Wolfgang Amadeus Mozart (1973), Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai (1976), Der Wildschütz von Albert Lortzing (1982), Die Hochzeit des Camacho von Felix Mendelssohn Bartholdy (1988), La clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart (1989). Die Nicolai-Einspielung gilt als Referenzaufnahme. Zudem gilt er Albrecht Dümling zufolge „als einer der kundigsten Wegbereiter der Zemlinsky-Renaissance“. Im Jahr 2003 leitete er in Freiburg im Breisgau das Dirigentenforum für Orchesterdirigenten des Deutschen Musikrats. Beim Bundesjugendorchester übernahm er 2004 die 100. Arbeitsphase, die er mit einem Festkonzert in der Kölner Philharmonie zum Abschluss brachte. Bernhard Klee machte sich in der Schweiz ansässig und heiratete in erster Ehe die Schweizer Sopranistin Edith Mathis (* 1938). Für diese trat er oft als Liedbegleiter in Erscheinung; eine gemeinsame Aufnahme erhielt 1973 den Deutschen Schallplattenpreis. Später heiratete er eine Schweizer Psychologin. Er lebt in Wagerswil im Kanton Thurgau.
20.4. Eva URBANOVÁ wird 60
Sie begann zunächst eine Tätigkeit als Rocksängerin, strebte dann aber ein seriöses Gesangstudium an. Nachdem sie am Konservatorium von Prag abgewiesen worden war, wurde ihre Stimme durch die Pädagogin L. Kotnauerová in Plzen ausgebildet. 1987 debütierte sie am Tyl-Theater von Plzen als Milada in Smetanas »Dalibor«. 1988 wurde sie als Solistin an das Opernhaus von Plzen engagiert und erregte bald großes Aufsehen. 1990 absolvierte sie ein triumphales Gastspiel am Nationaltheater von Prag als Milada und wurde noch im gleichen Jahr an dieses Haus verpflichtet, zu dessen prominentesten Künstlern sie bald gehörte. Sie hatte dort als Leonore in Verdis »La forza del destino« und als Julie in »Der Jakobiner« von Dvorák (1993) ihre Erfolge. Sie sang die Milada dann auch in Luxemburg und hatte 1991 beim Prager Frühling einen sensationellen Erfolg in dem Oratorium »die heilige Ludmilla« von Dvorák (später auch in Straßburg und Luxemburg). 1994 fand ihr USA-Debüt an der Connecticut Opera als Tosca statt. Seitdem sie 1995 in Prag die Titelrolle in Smetanas »Libussa« gesungen hatte, blieb diese ihre große Glanzrolle. 1996 gastierte sie am Opernhaus von Zürich wie am Nationaltheater Prag als Suor Angelica in der gleichnamigen Oper von Puccini. 1997 trat sie an der Mailänder Scala in der Titelrolle der Oper »La Gioconda« von Ponchielli auf, am Staatstheater von Braunschweig als Tosca, am Nationaltheater Prag als Kostelnicka in Janáceks »Jenufa«. 1997 gastierte sie in Buenos Aires und Montevideo. Nachdem sie bereits 1997 mit dem Ensemble der Metropolitan Oper auf Staten Island in einer konzertanten Aufführung von »Cavalleria rusticana« die Santuzza gesungen hatte, debütierte sie 1998 im Haus der New Yorker Metropolitan Oper, indem sie »au pied levé« Deborah Polaski als Ortrud im »Lohengrin« ersetzte. Sie sang an der Metropolitan Oper bis 2004 in insgesamt 18 Vorstellungen außerdem noch die Tosca, die Turandot von Puccini und die Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák. 1998 sang sie in Wien die Titelrolle in einer konzertanten Aufführung der Oper »Sárka« von Zdenek Fibich, beim Edinburgh Festival die Titelrolle in Smetanas »Libussa«. 1999 trat sie an der Canadian Opera Toronto als Leonore im »Troubadour« auf, am Teatro Lirico von Cagliari als Milada, 2000 an der Deutschen Oper Berlin als Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli, bei den Festspielen in Fürth im Wald als Tosca, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, an der Oper von Washington als Kostelnicka. Sie gastierte 2001 an der Deutschen Oper Berlin als Leonore in »La forza del destino« und an der Oper von San Francisco als Tosca, 2002 an der Opéra Bastille Paris als Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák, 2006 an der Volksoper Wien als Turandot von Puccini. Weitere Gastspiele führten sie nach Italien, Belgien, Luxemburg, Griechenland, Österreich, Finnland und Frankreich. An mehreren Opernhäusern in den USA bewunderte man ihre Tosca und ihre Norma, in Japan ihre Interpretation von Mozart-Arien. Später übernahm sie, vor allem am Nationaltheater Prag, Partien wie die Elena in »Mefistofele« von Boito, die Amneris in »Aida«, die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek und die Fata Morgana in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«. Sie trat sehr erfolgreich auch im Konzertsaal auf. So sang sie in München 1991 im Mozart-Requiem zum 200. Todestag des Komponisten, in den Musikzentren in der Schweiz im Verdi-Requiem, in der Alten Oper Frankfurt a.M. im Stabat mater von Dvorák, in London in »Gilgamesch« von B. Martinù. Sie sang als Solistin in Janáckes »Glagolitische Messe« in Wien (1997), in London, in Toronto und in Prag, im gleichen Jahr 1997 in London und bei den Festspiele von Salzburg im War Requiem von Benjamin Britten.
Schallplatten: Supraphon (Titelpartie in »Libussa« von Smetana, Milada in »Dalibor« von Smetana, »Die Geisterbraut« von Dvorák; Recital), Supraphon/Orfeo (Titelrolle in »Sárka« von Janácek), Decca (Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák, Glagolitische Messe von Janácek), Erato (»Das klagende Lied« von G. Mahler), Erato/East West Records (Arien aus tschechischen Opern), Dynamic (Milada in »Dalibor«, Teatro Lirico Cagliari 1999).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.evaurbanova.cz/#player1?catid=0&trackid=0
20.4. Walter KOBÉRA wird 65
Er besuchte das Musikgymnasium Wien, studierte Violine und war ab 1978 Mitglied des Niederösterreichischen Tonkünstler-Orchester, auch als Dirigent und musikalischer Assistent von Isaac Karabtchevsky und Fabio Luisi. 1986 gründete er sein amadeus ensemble-wien, das sich in den letzten Jahren besonders auf zeitgenössisches Musiktheater spezialisiert hat. Walter Kobéra ist Lehrbeauftragter für Moderne Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 1991 ist er musikalischer Leiter der Neuen Oper Wien, seit 1993 auch deren Intendant. Von Presse und Publikum geschätzt wurden seine Interpretationen von unter anderen Alban Bergs Lulu, Benjamin Brittens Billy Budd, Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, György Ligets Le Grand Macabre, Friedrich Cerhas Baal und Gerhard Schedls Triptychon. In Bratislava, Prag und Dublin leitete er zuletzt eine Neuproduktion von Strauss‘ Ariadne auf Naxos. Walter Kobéra ist künstlerischer Leiter der seit 2008 stattfindenden Konzert-Serie Klangerlebnis Stephansdom. Er hat u. a. mit dem Niederösterreichischen Tonkünstler-Orchester, dem Wiener Concert-Verein, dem Radio-Symphonieorchester Wien und dem Ensemble die reihe gearbeitet. Zuletzt erfolgte auf Einladung des Theaters an der Wien die Ersteinspielung von Iain Bells Liederzyklus A Hidden Place mit Diana Damrau als Solistin.
20.4. Paul FREY wird 80
Als Lohengrin
Der Künstler, dessen Familie aus der Schweiz stammte, arbeitete zuerst in der Speditionsfirma seines Vaters und war zugleich als Eishockeyspieler bekannt. Als er sich bei diesem Sport 1963 eine schwere Verletzung zuzog, wandte er sich dem Gesangstudium zu und wurde am Konservatorium von Toronto Schüler von Louis Quilico. Er sang dann in seiner kanadischen Heimat kleine Tenorrollen und Partien in Oratorien und hatte seinen ersten größeren Erfolg in Toronto als Titelheld im »Werther« von Massenet. 1978 kam er nach Europa und wurde an das Stadttheater von Basel verpflichtet. 1979-85 sang er dort u.a. den Idomeneo von Mozart, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Florestan im »Fidelio«, den Herzog im »Rigoletto«, den Macduff in »Macbeth« und den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi, den Canio im »Bajazzo«, den Cavaradossi in »Tosca«, den Don José in »Carmen«, den Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Flamand im »Capriccio« von R. Strauss, auch den Lancelot in der Uraufführung der Oper »Der Drache« von Jost Meier (24.5.1985). Nachdem er dort fünf Jahre lang Tenorpartien aus allen Bereichen der Opernliteratur je nach dem Bedarf des Repertoires gesungen hatte, spezialisierte er sich auf das deutsche heldische Fach. 1984-85 hatte er in Heidelberg als Florestan großen Erfolg; seine Glanzrolle wurde jedoch der Lohengrin in der gleichnamigen Wagner-Oper, den er 1985 am Staatstheater Karlsruhe, 1986 am Nationaltheater Mannheim, 1987 an der Oper von Lyon sang. Darauf trat er 1987-1991 und 1993 bei den Festspielen von Bayreuth als Lohengrin auf. 1986 gastierte er beim Edinburgh Festival als Hüon im »Oberon« von Weber. 1986 Gastspiel an der Münchner Staatsoper als Apollo in »Daphne«, 1988 als Midas in »Die Liebe der Danaë« von R. Strauss. An der Wiener Staatsoper debütierte er bereits 1986 als Max im »Freischütz«, danach gastierte er hier mehrfach in den Jahren 1989-93 (als Parsifal, als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Matteo in »Arabella«, als Kaiser in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss und als Lohengrin). 1987 Debüt an der Metropolitan Oper New York in der Rolle des Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss mit Jessye Norman als Partnerin; dort sang er auch 1994 den Énée in »Les Troyens« von H. Berlioz. An der Covent Garden Oper London debütierte er 1988 als Lohengrin. 1988 sang er in Karlsruhe erstmalig den Walther von Stolzing, den er 1989 auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sang. Er gastierte 1988 zur australischen Zweihundertjahrfeier in Sydney (Walther von Stolzing). Ebenfalls 1988 gastierte er in Santiago de Chile als Lohengrin, 1989 an der Mailänder Scala als Hüon. 1989 gab er als Lohengrin an der Oper von San Francisco sein US-Debüt. 1989 hörte man ihn an der Oper von Nizza als Énée, 1990 am Theater von Bonn als Kaiser in der »Frau ohne Schatten«, 1991 als Tamino in der »Zauberflöte«, 1992 als Siegmund in der »Walküre«. An der Oper von Köln übernahm er 1990 den Siegmund, 1988 Gastspiel mit dem Ensemble der Kölner Oper in Tel Aviv (Florestan). Er gastierte an der Deutschen Oper Berlin 1991 als Lohengrin, 1992 am Staatstheater Karlsruhe und an der Covent Garden Oper London als Kaiser in der »Frau ohne Schatten«, in Los Angeles 1992 als Albert in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, in Caracas 1994 als Lohengrin. 1995 hörte man ihn in der Megaron Halle in Athen als Florestan, 1995 auch am Teatro Colón Buenos Aires als Loge im »Rheingold«, 1995 in Lüttich als Siegmund und als Tristan. 1997 sang er am Grand Théâtre Genf den Horace in der Oper »Venus« von Othmar Schoeck, 1998 am Teatro Colón Buenos Aires den Siegfried in der »Götterdämmerung«. Ein weiterer Höhepunkt im Repertoire des Sängers war der Titelheld in »Peter Grimes« von B. Britten; auch als Konzertsänger von Bedeutung.
Schallplatten: HMV (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Philips (»Lohengrin«, auch als Video), Denon (»Gurrelieder« von Schönberg).
20.4. Christopher ROBINSON wird 85
Biographie des britischen Dirigenten auf Englisch:
http://www.naxos.com/person/Christopher_Robinson_30462/30462.htm
21.4. Ingeborg DANZ wird 60
Sie studierte zunächst Schulmusik an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold und erwarb dort ihr Staatsdiplom; es schloss sich ein Gesangstudium bei Heiner Eckels an. Bereits 1986 gewann sie den Gesangwettbewerb für Studierende des Landes Nordrhein-Westfalen und weitere Wettbewerbe, worauf sie Stipendien des Deutschen Musikrates und des Richard Wagner-Verbandes erhielt. Seit 1987 gab sie Gastspiele an verschiedenen Opernhäusern, darunter am Staatstheater Detmold und an der Staatsoper Hamburg. Bekannt wurde sie jedoch vor allem durch ihre Auftritte als Konzertsolistin. Sie unternahm ausgedehnte Konzertreisen innerhalb Europas, in die UdSSR, in die südamerikanischen Länder und nach Japan. Sie sang unter führenden Dirigenten und zusammen mit den ersten Orchestern, darunter den Rundfunk-Sinfonieorchestern von Stuttgart und Hannover, der Warschauer Philharmonie, dem Tokio wie dem Boston Symphony Orchestra. Man hörte sie bei den Festspielen von Ludwigsburg und Schwetzingen, bei den Bachwochen von Ansbach, beim Oregon wie beim Tanglewood Festival und bei den Festspielen von Salzburg (1991 und 1996). Ihr umfangreiches Konzertrepertoire enthielt sehr viele Werke aus den Bereichen des Oratoriums, der religiösen Musik und des Liedgesangs.
Schallplatten: EMI-HMV (»Les Béatitudes« von César Franck), Hänssler-Verlag (»Der Messias«, Matthäuspassion, Magnificat und Hohe Messe von J.S. Bach, »Paulus« von Mendelssohn, Stabat mater von A. Dvorák), Hänssler/Naxos (Huldigungs- und Glückwunschkantaten, H-Moll-Messe, Weihnachtsoratorium und Johannespassion von J.S. Bach, Te Deum von A. Bruckner, Lieder von J. Brahms), Teldec (Missae breves von Mozart), Harmonia mundi (Bach-Kantaten, Szenen aus Goethes »Faust« von R. Schumann).
21.4. Galya YONCHEVA wird 75
Sie erlernte zunächst den Beruf eines Dekorateurs, dann Ausbildung der Stimme bei Cristo Brambaroff in Sofia, am Konservatorium von Athen bei Spiliopoulou, endlich bei Maria Brand in Wien. Gewinnerin des internationalen Gesangwettbewerbs von Sofia; Bühnendebüt 1969 an der Nationaloper von Sofia als Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Sie blieb Mitglied dieses Hauses und gab erfolgreiche Gastspiele an den Nationalopern von Belgrad und Warschau und am Smetana Theater in Prag. 1975 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Tatjana im »Eugen Onegin«. Auf der Bühne in einer Fülle von Partien, namentlich aus dem lyrischen Fachbereich, aufgetreten (Butterfly, Gräfin in »Figaros Hochzeit«, Mimi in »La Bohème«, Micaela in »Carmen«, Desdemona in Verdis »Otello«, Lisa in »Pique Dame«, Rusalka in der Oper gleichen Namens von Dvorák). Sie wirkte als Pädagogin in Sofia.
Schallplatten: Balkanton.
21.4. Ulrich DÜNNEBACH wird 75
Im Alter von drei Jahren kam er nach Hagen/Westfalen, wo er aufwuchs. Er erhielt dort ersten Gesangunterricht bei Frau Helene Laugs-Gollmer. 1969 Debüt am Stadttheater von Hagen; weitere Ausbildung durch den Pädagogen Francesco Carrino in Düsseldorf. 1975-80 wirkte er als Bariton am Stadttheater von Aachen; 1976 kam es dort zum Wechsel ins seriöse Bass-Fach. 1980-85 am Theater von Detmold, seit 1985 für mehr als zehn Jahre am Opernhaus von Nürnberg engagiert. (1992 musste er krankheitshalber für einige Zeit seine Karriere unterbrechen). Gastspiele u.a. in Barcelona, Lüttich, Hasselt und Spa, an den Opernhäusern von Reims und Dortmund, am Stadttheater von Krefeld und an der Staatsoper München, an der er 1990 den Kardinal von Lothringen in H. Pfitzners »Palestrina« übernahm. Am Münchner Gärtnerplatztheater hörte man ihn 1995 als Eremit im »Freischütz«. Große Erfolge 1996 zuerst an der Opéra de Wallonie Lüttich, dann am Grand Théâtre Reims und schließlich an der Oper von Rom in seiner Glanzrolle, dem Rocco im »Fidelio«. Dort gastierte er dann auch als Daland in »Der fliegende Holländer«, am Teatro San Carlo Neapel trat er in einem Konzert auf. 1998 gastierte er an der Opéra de Wallonie in Lüttich als Landgraf im »Tannhäuser« und als Mesner in »Tosca«, 1999 zu Gast am Teatro Verdi Triest; 1999 sang er in Perth den Landgrafen, an der Mailänder Scala den Rocco. 2000 Gastspiel am Teatro Comunale Bologna als Daland, den er auch 2001 an der Opéra de Wallonie in Lüttich sang. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind noch hervorzuheben: der König Philipp im »Don Carlos« von Verdi, der Banquo in Verdis »Macbeth«, der Ferrando im »Troubadour«, der Pater Guardian in »La forza del destino«, der Zaccaria im »Nabucco«, der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Basilio im »Barbier von Sevilla«, der Oroveso in »Norma«, der Arkel in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, der Tommaso in »Tiefland« von d’Albert, der Lunardo in E. Wolf-Ferraris »I quattro rusteghi«, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Stadinger im »Waffenschmied« von Lortzing, der Direktor Rivière in »Volo di notte« von Dallapiccola und der Doktor im »Wozzeck« von A. Berg. Seine groß dimensionierte, dabei ungewöhnlich ausdrucksvolle Stimme fand dazu eine Vielzahl von Aufgaben im Bereich des Oratorien-, Konzert- und Liedgesangs. So sang er das Bass-Solo im »Polnischen Requiem« von K. Penderecki in Nürnberg unter der Leitung des Komponisten.
Schallplatten: Electrola (Stabat mater von Dvorák mit dem Domchor von Aachen), Rundfunk- und Fernseh-Aufnahmen.
21.4. Lionel ROGG wird 85
Er studierte Orgelspiel bei Pierre Segond und Klavier bei Nikita Magaloff am Conservatoire de musique de Genève. Er konzertierte weltweit insbesondere mit den Werken von Johann Sebastian Bach, dessen gesamte Orgelwerke er dreifach auf Tonträgern einspielte. Rogg spielte u. a. auch das komplette Orgelwerk Dietrich Buxtehudes auf Schallplatte ein. Er lehrte bis zum Jahr 2001 am Konservatorium in Genf und unterrichtet als Professor für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Royal Academy of Music in London. 1989 wurde er von der Universität Genf mit dem Doktor honoris causa ausgezeichnet.
22.4. Jukka-Pekka SARASTE wird 65
Er studierte zunächst Violine und begann seine Berufslaufbahn als Geiger im Finnischen Radiosinfonieorchester. In der Klasse des Pädagogen Jorma Panula ließ er sich an der Sibelius-Akademie in Helsinki zum Dirigenten ausbilden und wechselte dann Mitte der 1980er Jahre das Metier. 1983 gründete er gemeinsam mit Es-Pekka Salonen das Avanti! Chamber Orchestra, das sich vor allem der Interpretation zeitgenössischer Musik widmet. 1987 wurde er zum Chefdirigenten des Finnischen Radiosinfonieorchesters berufen, dem er bis 2002 vorstand. Parallel dazu amtierte er 1994-2002 als Musikdirektor des Toronto Symphony Orchestra. Als Erster Gastdirigent war er 2002-05 dem BBC Symphony Orchestra verbunden, seit 2006 hat er die Chefposition beim Oslo Philharmonic Orchestra inne. Bei vielen renommierten Ensembles und Orchestern hat Jukka-Pekka Saraste Konzerte geleitet: voran zu nennen wären das Concertgebouw-Orchester Amsterdam, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Boston Symphony Orchestra und das Chicago Symphony Orchestra, das Orchestre National de France, das London Philharmonic Orchestra und das Philharmonia Orchestra London, die Filarmonica de la Scala in Mailand und die Staatskapelle Dresden. Unter seinen zahlreichen Platteneinspielungen seien vor allem die Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Jean Sibelius und Carl Nielsen hervorgehoben. Seit 2008 ist Jukka-Pekka Saraste Künstlerischer Leiter des Sibelius-Festivals in Lahti. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Finnischen Staatspreis für Musik ausgezeichnet, ferner wurden ihm in Finnland die Sibelius-Medaille und in Norwegen der Sibelius-Preis verliehen. Mit Beginn der Saison 2010/11 hat er die Stelle als Chefdirigent des WDR Sinfonieorchester Köln angetreten. Sein Vertrag wurde im Mai 2012 bis 2016 verlängert. Am 28. April 2015 wurde der Vertrag mit dem WDR noch einmal bis zur Spielzeit 2018/19 verlängert.
Weitere Informationen auf seiner Homepage; http://jukkapekkasaraste.com/
22.4. Galina BORISOWA wird 80
Zuerst Schülerin ihrer Mutter, der Sängerin Olga Borisowa, danach studierte sie 1961-66 am Konservatorium von Moskau bei Faina Sergejewna Petrowa und wirkte bereits 1966 am Bolschoi Theater Moskau als Otrok in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow mit. 1967 wurde sie als reguläres Mitglied in das Ensemble des Bolschoi Theaters berufen. Sie trat dort länger als 25 Jahre in mehr als 50 verschiedenen Partien auf, auch in Opern zeitgenössischer sowjetrussischer Komponisten. Neben den klassischen Alt-Partien aus dem Bereich der russischen Oper feierte man sie als Carmen, als Cherubino in »Figaros Hochzeit« von Mozart, als Amneris in »Aida«, als Ulrica in Verdis »Maskenball«, als Azucena im »Troubadour«, als Eboli im »Don Carlos« und als Suzuki in »Madame Butterfly« von Puccini. Gastspiele in Sofia und Budapest wie auch an den großen russischen Bühnen. Am Theater von Frunze in Kirgisien gastierte sie sehr erfolgreich als Marta-Ekaterina in der Oper »Peter I.« von Andrej Petrow. 1971 trat sie anlässlich eines Gastspiels der Moskauer Bolschoi-Theaters an der Wiener Staatsoper als Sonja in Prokofjews »Krieg und Frieden« auf. 1988 gastierte sie in Boston in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die toten Seelen« von Rodion Schtschedrin. Beim Edinburgh Festival trat sie 1990 als Duenna in »Verlobung im Kloster« von Prokofjew und als Morena in »Mlada« von Rimsky-Korssakow sowie 1991 als Solokha wie auch als Tsarina in Rimsky-Korssakows »Die Nacht vor Weihnachten« bei Gastspielen des Moskauer Bolschoi-Theaters auf. Bedeutende Konzert- und Liedersängerin. Im Konzertsaal zeichnete sie sich als Solistin im Verdi-Requiem, in der Kantate »Alexander Newskij« von Prokofjew und in vielen anderen Werken aus. 1976 erfolgte ihre Ernennung zur Verdienten Künstlerin, 1987 zur Volkskünstlerin der UdSSR.
Schallplatten der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion (u.a. integrale Opern »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, »Pique Dame« von Tschaikowsky, »Die toten Seelen« von Rodion Schtschedrin und »Madame Butterfly«), einiges davon auf Philips übernommen; auf Le chant du monde »Aleko« von Rachmaninoff, Melodiya/BMG (»Die Verlobung im Kloster« von Prokofjew).
22.4. Der ungarische Tenor Lajos PÁSZTOR wird 95
24.4. Marquita LISTER wird 60
Die amerikanische farbige Sängerin wurde vor allem als hervorragende Interpretin der Rolle der Bess in Gershwins Oper »Porgy and Bess« bekannt, die sie in acht verschiedenen Produktionen sang, u.a. bereits 1989 in der Queen Elizabeth Hall in London, an der Oper von Houston/Texas (1995), an der San Francisco Opera (1995), in Berlin und mit besonderem Erfolg 1996 an der Mailänder Scala, dann auch an der Opéra Bastille Paris (1996-97) und bei den Festspielen von Bregenz (1997 und 1998). Ihre zweite große Bühnenpartie war die Aida, die sie an den Opernhäusern von Pittsburgh, Utah und San Francisco (1997), bei den Festspielen in der Arena von Verona, in Mexico City und 2000 an der Deutschen Oper Berlin übernahm. An der Oper von Houston hörte man sie auch als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Micaela in »Carmen« und als Vitellia in »La clemenza di Tito« von Mozart (1991), an der Oper von San Francisco auch als Vitellia (1993), an der Oper von Baltimore al Liù in Puccinis »Turandot«, an der Portland Opera als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi und als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, bei den Festspielen von Verona als Musetta in »La Bohème« (1994), am Opernhaus von Vancouver als Tosca (1999). Auch als Konzertsolistin hatte sie eine erfolgreiche Karriere. Hier trat sie u.a. während einer Tournee mit dem Verdi-Requiem im Leipziger Gewandhaus und in einem Gala-Konzert, zusammen mit Plácido Domingo, an der Houston Opera auf.
Schallplatten: Telarc (Ausschnitte aus »Porgy and Bess«).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: https://www.marquitalister.com/
25.4. Wendy VERCO wird 75
Sie arbeitete 1965-72 in einer kaufmännischen Position in der Industrie. 1972-75 studierte sie dann Musik und Gesang am South Wales State Conservatory in Sydney bei Elizabeth Todd. Sie setzte ihre Ausbildung in England bei Walther Gruner, bei Helga Mott und später bei Audrey Langford fort. 1981-82 gehörte sie dem London Opera Studio an und sang 1982-83 im Festspielchor in Glyndebourne, wo sie auch kleinere Solopartien übernahm. 1982 debütierte sie bei der Opera 80 als Orlofsky in der »Fledermaus« und sang dort in der folgenden Spielzeit die Dorabella in »Così fan tutte«. 1984 hörte man sie bei der Welsh Opera Cardiff als Maddalena im »Rigoletto«, als Emilia im »Otello« und als Meg Page im »Falstaff« von Verdi, 1985 bei der Opera North Leeds als Irene in »Tamerlano« von Händel. 1986 trat sie an der Covent Garden Oper London als Roßweiße in der »Walküre«, 1987 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Emilia in Verdis »Otello« auf. Als Meg Page gastierte sie mit dem Ensemble der Welsh Opera an der Mailänder Scala, 1990 in Tokyo und 1993 beim Edinburgh Festival. 1991 sang sie am Théâtre des Champs-Élysées Paris die Klytämnestra in einer abgekürzten Version der »Iphigenie«-Opern von Gluck. 1993 gastierte sie an der Scottish Opera Glasgow als Larina in »Eugen Onegin«. Bekannt wurde sie auch als Konzertsängerin; so sang sie u.a. zusammen mit dem Birmingham Symphony Orchestra und mit den London Mozart Players.
Video-Aufnahmen aus Glyndebourne (»L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi, »Idomeneo« von Mozart, »Arabella« von R. Strauss).
26.4. Mark TINKLER wird 60
Musikstudium an der Universität von Manchester in den Jahren 1980-83, gleichzeitig 1980-86 Ausbildung der Stimme am Royal Northern College of Music Manchester bei Nicholas Powell. 1985 sang er im Chor des Glyndebourne Festivals. Sein Debüt als Solist erfolgte 1986 bei der Scottish Opera Glasgow als Morales in »Carmen«. Bei dieser Operngesellschaft hörte man ihn dann auch 1987 in der Titelrolle von Benjamin Brittens »Billy Budd« und 1998 als Maximilian in »Candide« von L. Bernstein. Bei der Glyndebourne Touring Opera gastierte er als Guglielmo in »Così fan tutte«. Als Konzert- und Oratoriensänger trat er mit den führenden englischen Orchestern und Dirigenten zusammen auf. Nach Beendigung seiner Gesangskarriere betätigte er sich als Opernregisseur (u.a. an der Scottish Opera) und als Chorleiter. 1993 gründete er die English Pocket Opera Company, die er seither als Direktor leitete.
Schallplatten: TER (»Candide«), RCA (»In the Woods«).
26.4. Roland BUFKENS wird 85
Er erhielt seine Ausbildung am Conservatoire von Brüssel, die er durch Kurse bei dem deutschen Pädagogen Clemens Glettenberg ergänzte. Er begann dann eine sehr erfolgreiche Konzertkarriere, wobei er zumal in Deutschland auftrat. Im Mittelpunkt seiner Konzertauftritte stand die Interpretation der Werke von J.S. Bach, insbesondere seiner Passionen. Er sang das Tenorsolo in »Roméo et Juliette« von Berlioz bei einer Japan-Tournee und anschließend am Théâtre des Champs Élysées in Paris unter Lorin Maazel. Im Concertgebouw Amsterdam wirkte er in einer konzertanten Aufführung von Strawinskys »Mavra« mit, in Madrid in »Le Mystère de la Nativité« von Frank Martin. In Brüssel sang er in Manuel de Fallas »La vida breve« er trug in seinen Konzerten wie in zahlreichen Radiosendungen Werke von Schubert, Grétry, Gossec, Lully, Heinrich Schütz, Dumont und Carl Orff sowie Kompositionen der belgischen Komponisten André Laporte und Willem Kersters vor. Er trat beim Holland Festival, beim Festival von Lourdes, bei den Festspielen von Flandern und Schwetzingen und bei der Biennale von Zagreb auf. Er wirkte dazu als Pädagoge am Konservatorium von Brüssel, wo er eine Professur wahrnahm, ebenso am Lemmens-Institut in Löwen (Louvain).
Schallplatten: HMV (Azor in »Azor et Elmire« von Grétry, 1975), Schwann (Totenmesse von Gossec).
27.4. Liat HIMMELHEBER wird 65
Sie war in Berlin Schülerin von Margarethe von Winterfeldt, in Hamburg von Judith Beckmann. Den Liedgesang studierte sie in Meisterkursen bei dem Komponisten Aribert Reimann (dessen Werke sie oft vortrug) und bei dem großen Liedersänger Dietrich Fischer-Dieskau; weitere Kurse bei Marianne Schech und Martial Singher. Sie sang bereits in den Jahren 1982-83 bei den Festspielen von Eutin, war dann 1983-84 im Opernstudio des Opernhauses von Köln tätig und wurde für die Spielzeit 1984-85 an das Staatstheater von Oldenburg verpflichtet. Seit 1985 war sie Mitglied des Theaters am Gärtnerplatz in München. Hier wie bei Gastspielen sang sie eine Vielfalt von Opernpartien, darunter die Fidalma in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, die Dorabella in »Così fan tutte«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit« und den Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Sie gastierte u.a. 1984 an der Staatsoper von Hamburg und war auch in Italien bei Gastspielen erfolgreich. In besonderer Weise setzte sie sich auf der Bühne wie im Konzertsaal für zeitgenössische Musik ein. Sie wirkte in Uraufführungen von Vokalwerken moderner Komponisten wie Aribert Reimann, Jürgen von Bose und Manfred Trojahn mit; 1987 sang sie in München die Titelpartie in der Oper »Fräulein Julie« von A. Bibalo. Seit 1992 am Stadttheater Augsburg tätig. 1997 sang sie dort die Margret im »Wozzeck« von A. Berg.
Schallplatten: Wergo (Lieder von A. Reimann), Orfeo (Lieder von V. Ullmann).
27.4. Mady URBAIN wird 75
Sie erhielt am Konservatorium von Lüttich eine sehr umfassende musikalische Ausbildung, studierte Klavier- und Cellospiel, Musikwissenschaft und Gesang; 1967 erwarb sie ihr Diplom als Bühnen- und Konzertsolistin. Ergänzende Studien 1967-68 in Wien und Salzburg; 1969 gewann sie einen Gesangwettbewerb in Brüssel. 1967 begann sie eine sehr erfolgreiche Karriere an der Opéra de Wallonie Lüttich, an der sie länger als 25 Jahre wirkte. Sie unternahm Gastspiele mit dem Ensemble dieses Hauses und trat darüber hinaus als Gast an den Opernhäusern von Lille, Avignon, Metz, Nancy und Lyon auf. Aus ihrem umfangreichen Repertoire für die Bühne sind als Höhepunkte die Amneris in »Aida«, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Mrs. Quickly im »Falstaff«, die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Charlotte im »Werther« von Massenet, die Suzuki in »Madame Butterfly«, die Principessa in Puccinis »Suor Angelica«, die Taven in »Mireille« von Gounod, die Margared in »Le Roi d’Ys« von Lalo, die Mutter in Charpentiers »Louise«, die Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, die Mère Marie in Poulencs »Dialogues des Carmélites«, die Mutter in »The Consul« von Menotti und die alte Buryja in »Jenufa« von Janácek hervorzuheben. Im Konzertsaal trat sie u.a. im »Messias« von Händel, in der Hohen Messe von J.S. Bach, in Beethovens 9. Sinfonie und im Verdi-Requiem auf. Sie widmete sich auch gern dem zeitgenössischen Musikschaffen. Bereits frühzeitig entfaltete sie eine ausgedehnte Tätigkeit auf pädagogischem Gebiet und nahm seit 1970 eine Professur an der Académie Grétry in Lüttich wahr.
27.4. Judith BLEGEN wird 80
Ursprünglich wollte sie Geigerin werden, dann aber Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia (bei Eufemia Giannini-Gregory) und an der Music Academy of the West in Santa Barbara (Kalifornien); sie war auch Schülerin von Martial Singher, dessen Sohn sie heiratete. Sie kam 1962 mit einem Fulbright-Stipendium nach Europa, studierte bei Luigi Ricci in Italien und debütierte 1963 beim Spoleto Festival in »La Madre« von Hollingswaith. 1966-68 war sie am Opernhaus von Nürnberg engagiert, wo sie als erste Partie die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« sang. Sie sang in Europa u.a. beim Festival von Spoleto (1964 die Mélisande in »Pelléas et Mélisande«), an der Wiener Volksoper (1968-70, Debüt als Rosina im »Barbier von Sevilla«, danach sang sie hier u.a. auch die Zerline in »Fra Diavolo« von Auber und die Carolina in Cimarosas »Die heimliche Ehe«), bei den Salzburger Festspielen (1967 die Papagena in der »Zauberflöte«, 1974 das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und 1975 als Solistin in der 8. Sinfonie von G. Mahler) und am Opernhaus von Genf (1969 das Blondchen). An der Wiener Staatsoper hörte man sie 1969-70 als Olympia, als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Blondchen, als Papagena, als Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlo« und 1986 nochmals als Pamina in der »Zauberflöte«. Eine glanzvolle internationale Karriere begann für die Künstlerin mit ihrer Verpflichtung an die New Yorker Metropolitan Oper 1970. Hier debütierte sie als Papagena und übernahm dann bis 1991 in insgesamt 284 Vorstellungen eine Vielzahl von Partien: die Marzelline im »Fidelio«, die Sophie im »Werther« von Massenet, die Zerlina im »Don Giovanni«, das Ännchen im »Freischütz«, die Mélisande, die Nannetta in Verdis »Falstaff«, den Amor in Glucks »Orfeo ed Euridice«, den Waldvogel im »Siegfried«, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Lauretta in »Gianni Schicchi«, die Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Gilda im »Rigoletto«, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, die Gretel in »Hänsel und Gretel«, das Blondchen und die Adele in der »Fledermaus«. 1973 sang sie an der Metropolitan Oper in der Premiere von »Les Troyens« von Berlioz den Ascanius. Seit 1975 auch große Erfolge an der Covent Garden Oper London, an der sie als Antrittsrolle die Despina in »Così fan tutte« sang. 1969 wirkte sie an der Oper von Santa Fé in der amerikanischen Premiere der Oper »Help! Help! The Globolinks« von Gian Carlo Menotti mit und spielte dabei selbst ein Violinsolo. Erfolgreiche Auftritte auch an den Opernhäusern von Chicago, San Francisco (1972 als Susanna, 1973 als Adele und 1975 als Adina), New Orleans und Santa Fé, so dass sie als eine der bedeutendsten amerikanischen Koloratricen ihrer Generation galt. 1976 zu Gast bei den Festspielen von Edinburgh als Susanna in »Le nozze di Figaro«, 1977 an der Grand Opéra Paris als Sophie im »Rosenkavalier«, 1986 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Adele in der »Fledermaus«. Ihr ausgebreitetes Repertoire reichte von Mozart über Partien von Donizetti, Rossini, Verdi, Weber, Gounod, Massenet bis zu modernen Opern von Menotti, H.W. Henze und Strawinsky. Dazu war sie auch im Konzertsaal erfolgreich tätig. Man schätzte sie vor allem als große Liedinterpretin. In zweiter Ehe verheiratet mit dem Konzertmeister der Metropolitan Oper Raymond Gniewek.
Schallplatten: CBS (Duette mit Frederica von Stade, Lieder), RCA (Lieder von H. Wolf und R. Strauss, »Der Messias« von Händel), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler, Harmonie-Messe von J. Haydn), DGG, Telarc (Requiem von G. Fauré), DGG (Musik zu »Ein Sommernachtstraum« von Mendelssohn und »Rosamunde« von Schubert), Koch Records (Lieder von J. Brahms). Mercury, Turnabout (»The Old Maid and the Thief« von Menotti), Orfeo (»Zaide« von Mozart). Unter ihren vielen Aufnahmen finden sich eine Anzahl von vollständigen Opern, u.a. »The Medium« von Menotti, »La Bohème« (als Musetta), »Fidelio« (als Marzelline), »Le nozze di Figaro« (als Susanna), Carmina Burana von C. Orff; Sony-Video (Magnificat von J.S. Bach, Berlin 1984).
27.4. Carmen REPPEL wird 80
Sie studierte zunächst bei Gisela Aulmann und war darauf an der Hamburger Musikhochschule Schülerin von Erna Berger. 1968 fand ihr Bühnendebüt am Stadttheater von Flensburg als Elisabetta in Verdis »Don Carlos« statt. Ihre erfolgreiche Karriere führte sie dann an das Staatstheater Hannover. Gastspiele an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Köln, am Nationaltheater Mannheim, in Dortmund, Wiesbaden und Kassel. Sie erschien als Gast an den Opern von Lodz und Warschau und war seit 1977 bei den Festspielen von Bayreuth zu hören: 1977-80 als Blumenmädchen im »Parsifal«, als Freia im »Rheingold« und als Gerhilde in der »Walküre«, 1978 auch als Gutrune in der »Götterdämmerung«. 1983 gestaltete sie in einer konzertanten Aufführung der Oper »Schwarzschwanenreich« von Siegfried Wagner am Opernhaus von Wuppertal die Partie der Hulda, ebenfalls 1983 in San Francisco die Titelfigur in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1984 an der Staatsoper Stuttgart die Elettra in »Idomeneo«. 1984 an der Oper von Santiago de Chile die Chrysothemis (in der dortigen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Elektra«). 1984-91 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt 23 Vorstellungen als Sieglinde in der »Walküre«, als Chrysothemis, als Arabella von R. Strauss, als Elsa im »Lohengrin«, als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Salome von R. Strauss. 1985 zu Gast in Hamburg und Zürich (als Leonore im »Fidelio«). 1986 sang sie in Zürich die Titelrolle in »Salome« von R. Strauss. An der Mailänder Scala gastierte sie 1986 als Kaiserin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1987 als Salome und am 27.1.1987 als Anna in der Uraufführung der Oper »Riccardo III.« von Flavio Testi. 1986 wirkte sie in München in der Uraufführung von A. Reimanns Oper »Troades« in der Partie der Andromache mit. 1988 sang sie am Teatro Comunale Bologna die Sieglinde. 1989 gastierte sie an der Hamburger Staatsoper, 1992 an der Oper von Marseille als Kaiserin, 1990 in Zürich als Chrysothemis, beim Puccini Festival in Torre del Lago 1989 als Salome von R. Strauss. 1996 Gastspiel am Opernhaus von Marseille als Freia, 1997 als Sieglinde. Höhepunkte in ihrem lyrisch-dramatischen Repertoire waren Aufgaben wie die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Donna Anna wie die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Mélisande, die Mimi in »La Bohème«, die Liu in »Turandot« von Puccini, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« (die sie auch in einer Fernsehaufnahme der Oper sang), die Traviata, die Desdemona in Verdis »Otello« und die Leonore im »Troubadour«.
Schallplatten: In der integralen Ring-Aufnahme auf Philips singt sie die Freia und die Gerhilde, auf HMV in »Troades« von A. Reimann, auf EMI in »Les Troyens« von Berlioz.
27.4. Werner ERNST wird 100
Er begann eine Lehre als Musikalienhändler in dem Zürcher Musikhaus Hug, studierte dann aber Klavier- und Cellospiel und seit 1944 Gesang bei Elisabeth Bosshardt in Zürich. Seit 1948 trat er als Konzertsänger auf, wobei er im Lauf der Zeit ein sehr umfangreiches Repertoire zum Vortrag brachte. Dieses enthielt vor allem Partien in Oratorien und religiösen Musikwerken von J.S. Bach, G.F. Händel, J. Haydn, Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Schubert, Verdi, Brahms und Berlioz, aber auch in Kompositionen moderner Meister wie A. Honegger, Frank Martin, Othmar Schoeck, W. Burkhard, H. Suter und R. Oboussier. Er sang in den großen Städten in der Schweiz, in Berlin, Freiburg i. Br., Stuttgart und Remscheid, in Amsterdam, Den Haag und Rotterdam, in Innsbruck, Bozen und Meran. Bekannt wurde er auch durch Sendungen im Schweizer Rundfunk. Er betätigte sich dazu als Opernsänger und gehörte 1960-76 dem Ensemble des Opernhauses von Zürich an. Gastspiele führten ihn an die Stadttheater von Basel und Bern, an das Grand Théâtre Genf (1965 als Marmeladow in »Raskolnikow« von H. Sutermeister) und an die Wiener Staatsoper (1972 als Lehrer in »Der Besuch der alten Dame« von G. von Einem). Von seinen Bühnenpartien sind zu nennen: der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Masetto im »Don Giovanni«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Eremit im »Freischütz«, der Dr. Cajus in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Lamoral in »Arabella« von R. Strauss, der Dr. Falke in der »Fledermaus«, der Doktor in A. Bergs »Wozzeck«, der King Balthazar in »Amahl and the Night Visitors« von Menotti und der Onkel Fritz in »Feuerwerk« von F. Burkhard. Am Opernhaus von Zürich nahm er 1961 an der Uraufführung der Oper »Griechische Passion« von B. Martinù teil und wirkte in den Premieren von »Volo di notte« von Dallapiccola, »Der Besuch der alten Dame« von G. von Einem, »Elisabeth Tudor« von Fortner, »L’Amour des trois oranges« von Prokofjew, »Le Mystère de la Nativité« von Frank Martin und »Karl V.« von Krenek mit.
28.4. Julia JONES wird 60
Sie erhielt ihre Ausbildung unter anderem an der Chethams School of Music Manchester, der University Bristol sowie der Guildhall School of Music and Drama London. Mitte der 1980er Jahre verließ Jones ihr Heimatland. In Deutschland legte sie durch ihre Tätigkeit als Korrepetitorin an der Oper Köln und dem Staatstheater Stuttgart das Fundament für eine erfolgreiche Dirigentenkarriere. 1991-95 war sie zweite Kapellmeisterin und Assistentin der Generalmusikdirektorin Alicja Mounk in Ulm. 1995-97 war sie erste Kapellmeisterin am Staatstheater Darmstadt. Nach einigen erfolgreichen Gastdirigaten wechselte sie 1998 als Chefdirigentin Oper an das Theater Basel. Seit 2002 ist sie freischaffend tätig und dirigiert häufig an den Opernhäusern von Wien (Staats- und Volksoper), Genua (Teatro Carlo Felice), Frankfurt am Main (Oper Frankfurt) und Berlin (Staatsoper Unter den Linden). Ihr Repertoire umfasst alle Stilrichtungen, aber ein besonderes Schwergewicht liegt bei den Werken Giuseppe Verdis und W.A. Mozarts. Der Ruf als besondere Mozart-Kennerin hat sie unter anderem dazu gebracht, während der Salzburger Festspiele 2004 neben einer Mozart-Matinee auch das Singspiel Die Entführung aus dem Serail zu dirigieren. Dieses Werk hatte sie kurz zuvor im Jahr 2003 mit großem Erfolg an der Oper Frankfurt herausgebracht. In der Saison 2005/2006 übernahm Julia Jones unter anderem die musikalische Leitung der Neuproduktion der Janáček-Oper Die Ausflüge des Herrn Brouček an der Volksoper Wien, der Neuproduktion von Mozarts Idomeneo an der Hamburgischen Staatsoper sowie für Mozarts Frühwerk La finta semplice an der Oper Frankfurt. Weitere Engagements führen sie in der Saison 2006/07 an das Staatstheater Stuttgart (Neuproduktion der Oper Carmen von Georges Bizet und Otello von Giuseppe Verdi) sowie erneut an die Oper Frankfurt (Neuproduktion Le nozze di Figaro, Mozart). Ab der Spielzeit 2008/09 bis 2011 war Julia Jones Titulardirigentin des Orquestra Sinfónica Portuguesa in Lissabon. Im Juni 2010 leitete sie die Aufführung der Légende dramatique La damnation de Faust von Hector Berlioz an der Oper Frankfurt in Frankfurt am Main. Im selben Jahr leitete sie erstmals eine Opernaufführung am Royal Opera House Covent Garden in London. Im März 2011 gab Julia Jones ihr Debüt an der Semperoper Dresden mit Mozarts Die Entführung aus dem Serail, sowie im April 2011 als Dirigentin der Sächsischen Staatskapelle Dresden in einem Orchesterkonzert. Im Sommer 2016 wurde Jones als Nachfolgerin von Toshiyuki Kamioka neue Generalmusikdirektorin der Wuppertaler Bühnen; sie ist damit Chefdirigentin des SinfonieorchesterWuppertal und musikalische Leiterin der Oper Wuppertal.
28.4. Peter GALLIARD wird 60
Er begann seine Ausbildung 1981 am Konservatorium von Feldkirch bei Maria Eibenschütz, war dann am Salzburger Mozarteum Schüler von R. Knoll und D. Jacob und wurde 1985 Preisträger beim Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Seit 1986 Mitglied der Staatsoper von Hamburg, an der er in einer Vielzahl von Partien aus dem lyrischen wie dem Charakterfach auftrat. Hier sang er u.a. den Tamino in der »Zauberflöte«, den Jaquino im »Fidelio«, den Cassio in Verdis »Otello«, den Froh wie den Loge und den Mime im Nibelungenring, den Alfred wie den Eisenstein in der »Fledermaus«, den Peter Iwanow in »Zar und Zimmermann« von Lortzing, den Bardolfo im »Falstaff« von Verdi, den Hauptmann im »Falstaff« von A. Berg, die Knusperhexe in »Hänsel und Gretel«, den Lesnki in »Eugen Onegin«, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Don Basilio in »Le nozze di Figaro« und den Augustin Moser in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Gastspiele führten ihn nach Amsterdam, an die Staatsopern von Berlin und Dresden, an die Opernhäuser von Frankfurt, Leipzig und Zürich, an das Staatstheater Wiesbaden, an die Opéra du Rhin Straßburg, an die Oper von Monte Carlo, an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an die Oper von Tel Aviv, an die Opernhäuser von Tokio und Nagoya. Er gastierte bei den Festspielen von Schwetzingen, beim Schleswig Holstein Festival und bei den Osterfestspielen Salzburg (2016), in Rundfunk- und Fernsehsendungen. 2001 hörte man ihn an der Deutschen Oper Berlin als Bardolfo, in Hamburg als Cecil in einer (konzertanten) Aufführung von Donizettis »Roberto Devereux«. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind der Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, der Don Curzio in »Le nozze di Figaro«, der Monostatos in der »Zauberflöte«, der Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing, der Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser«, der Steuermann in »Der fliegende Holländer«, der Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Ismaele im »Nabucco«, der Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Goro in »Madame Butterfly« und der Pong in »Turandot« von Puccini, der Jakob Schmidt in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, der Fritz in der Offenbach-Operette »Die Großherzogin von Gerolstein« und der Caramello in »Eine Nacht in Venedig« zu nennen. 2017 wurde er zum Hamburger Kammersänger ernannt. Auch im Konzertbereich kam er zu einer bedeutenden Karriere. Hier sang er u.a. Solopartien in den Passionen und in Kantaten von J.S. Bach, im Messias von Händel, in Oratorien und Messen von J. Haydn, im Mozart-Requiem, in Beethovens 9. Sinfonie und Missa solemnis, in Werken von Mendelssohn, Bruckner, Liszt, R. Schumann, Dvorák und Frank Martin.
Schallplatten: BASF, Arte.
29.4. Die italienische Sopranistin Rosalba COLOSIMO wird 60
29.4. Zubin MEHTA wird 85
Er entstammt der Ethnie der Parsen. Schon sein Vater Mehli Mehta war ein prominenter Konzertgeiger, Geigenlehrer und Dirigent, der das Bombay Symphony Orchestra und ein Streichquartett gründete. Zubin Mehta wuchs in einer vermögenden zoroastrischen Musikerfamilie Zentralindiens auf und hat einen jüngeren Bruder. Im Alter von sieben Jahren erhielt er den ersten Geigen- und Klavierunterricht und wurde früh mit der europäisch-klassischen Musik vertraut. Er besuchte während des ersten bis fünften Schuljahres (1942–46) die private „Campion School“ Bombay unter Leitung von Jesuiten-Priestern. Sein einziges sportliches Interesse galt dem Cricket. Im Jahr 1947 trat Mehta in die St. Mary’s High School in Mumbai ein, wo er vier Jahre später seine Hochschulreife erlangte. Als Schüler seines Vaters Mehli Mehta, eines Geigenvirtuosen, der viele Jahre in den USA verbrachte, dirigierte er mit 16 Jahren erstmals das Symphonieorchester von Bombay. Auf Wunsch seiner Eltern begann er ein Medizinstudium am St. Xavier’s College der University of Mumbai. Nach zwei Semestern konzentrierte er sich jedoch ganz auf die Musik. Mit 18 Jahren kam er nach Wien und belegte an der Wiener Musikakademie die Fächer Klavier, Komposition und Kontrabass. Bei Hans Swarowsky absolvierte er eine Dirigentenausbildung. 1958 gewann er den Internationalen Dirigentenwettbewerb von Liverpool und wurde dort stellvertretender Kapellmeister. Als Mittzwanziger hatte er bereits die Wiener und die Berliner Philharmoniker, denen er bis heute verbunden ist, dirigiert. In den USA belegte er beim Wettbewerb in Tanglewood/Massachusetts den zweiten Platz. Zu dieser Zeit lernte er auch den Leiter des Boston Symphony Orchestra, Charles Münch, kennen, der großen Einfluss auf seine weitere Karriere hatte. 1960 debütierte Mehta beim New York Philharmonic Orchestra, dem Philadelphia Orchestra sowie beim Orchestre symphonique de Montréal, dessen Chef er 1962-66 war. Mehta war 1962-78 Musikdirektor des Los Angeles Philharmonic. 1969 wurde er außerdem musikalischer Berater des Israel Philharmonic Orchestra (IPO), wo man ihn 1977 zum Chefdirigenten und 1981 zum Musikdirektor auf Lebenszeit ernannte. Mehta kündigte an, die Leitung des IPO 2019, 50 Jahre nach dem Beginn seiner Arbeit mit dem IPO, an Lahav Shani abzugeben. 1978 wurde er Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestra und blieb 13 Jahre lang, bis er von Kurt Masur abgelöst wurde. Seit 1985 ist er Chefdirigent des Maggio Musicale in Florenz. Als Operndirigent arbeitete Zubin Mehta in Montréal, an der Metropolitan Opera in New York (1965-71 Aida, Turandot, Otello, die Uraufführung der Oper Mourning Becomes Electra von Marvin David Levy, Carmen, Tosca und Il Trovatore), an der Wiener Staatsoper (1975 Lohengrin, 1977-83 Salome, 1980-97 Tristan und Isolde, 1981 Das Rheingold und Die Walküre, 1987 Otello und Tosca, 1993-94 Il Trovatore, 1995-2001 Jérusalem, 1997-98 Rienzi, 2008 Aida und La forza del destino, 2016 Falstaff), an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, an der Bayerischen Staatsoper, am Londoner Royal Opera House Covent Garden, an der Mailänder Scala (viele Konzerte seit seinem Debüt 1962 sowie 1974 Salome, 1976 Turandot, 1978 Il Trovatore, 2001 Jérusalem anlässlich eines Gastspiels der Wiener Staatsoper, 2010 Tannhäuser und 2015 Aida) und den Opernhäusern von Montréal, Chicago, Berlin (Deutsche Oper) und Florenz sowie bei den Salzburger Festspielen (viele Konzerte seit seinem Debüt 1962 sowie 1965-67 und 1970 Die Entführung aus dem Serail und 2013 Falstaff). Mit Turandot in der Verbotenen Stadt und Tosca in Rom führte er zwei Operngroßprojekte an Originalschauplätzen auf. Von September 1998 bis 2006 war Mehta Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper. Mehta dirigierte fünfmal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Wiener Musikverein, erstmals 1990 in Nachfolge von Carlos Kleiber, dann in den Jahren 1995, 1998, 2007 und 2105. Mehta ist seit dem 19. Juli 1969 mit der Schauspielerin Nancy Kovack verheiratet. Aus erster Ehe mit Carmen Lasky stammen zwei erwachsene Kinder. Sein Sohn Mervon Mehta ist Vizepräsident des Kimmel Centers in Philadelphia. Sein Vetter Dady Mehta ist Pianist, dessen Sohn Bejun Mehta ist ein weltweit bekannter Countertenor.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.zubinmehta.net/
30.4. Ferruccio MAZZOLI wird 90
Am Konservatorium von Bologna Schüler von Antonio Melandri, dann in Verona von Rina Malatrasi. Debüt 1954 am Teatro Comunale von Bologna als Palemon in »Thaïs« von Massenet. Bedeutende Karriere an den großen italienischen Opernhäusern: an den Opernhäusern von Rom, Bologna, Neapel, Parma, Palermo, Triest und Turin, beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festspielen von Verona (1971) und beim Festival von Spoleto. An der Mailänder Scala hörte man ihn 1956 als Nireno in Händels »Giulio Cesare«, 1962 als Oroe in Rossinis »Semiramide«, 1965 als Timur in Puccinis »Turandot«, 1966 als König in »Aida«, 1978 in Rossinis »Petite Messe Solennelle«, 1979-80 in weiteren Rossini-Konzerten sowie als Trulove in Strawinskys »The Rake’s Progress«. 1960 sang er bei einem Konzert im Vatikan vor Papst Johannes XXIII. Im Ausland gastierte er an der Wiener Staatsoper (1962 als Lodovico in Verdis »Otello«, als Angelotti in »Tosca«, als Sparafucile in »Rigoletto« und als Sam in Verdis »Un ballo in maschera«), an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro Colón von Buenos Aires, in Mexico City, Chicago, Budapest, Zagreb, Lissabon, Bukarest, Sofia, Athen und Zürich. Er setzte seine erfolgreiche Karriere bis 1985 fort. Er beherrschte neben dem klassischen italienischen Bass-Repertoire auch Partien in Opern von Wagner, Mussorgsky, Rimsky-Korssakow, Richard Strauss und in modernen Opernwerken.
Schallplatten: Cetra, RCA (»Lucrezia Borgia« von Donizetti, »Un ballo in maschera« und »Otello« von Verdi), Decca (»Wilhelm Tell« von Rossini), Foyer (»I Puritani«), EJS (»Semiramide« von Rossini), Replica (»Macbeth« von Verdi), HMV (Colline in »La Bohème«, König in »Aida«, Ferrando im »Troubadour«), HMV Classics (Ferrando im »Troubadour«), Tryphon Classics (»Sakuntala« von Fr. Alfano), Fonit Cetra (»Guglielmo Ratcliff« von Mascagni).