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GEBURTSTAGE IM APRIL 2019

02.04.2019 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM APRIL 2019

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

 

1.4. Christian THIELEMANN wird 60

Bildergebnis für christian thielemann
Foto: Sächsische Staatskapelle

 Er begann seine Karriere 1978 als Korrepetitor an der Deutschen Oper Berlin und vervollständigte seine musikalische Ausbildung durch eine Assistenzzeit bei Herbert von Karajan. Engagements in Gelsenkirchen, Karlsruhe und Hannover schlossen sich an. 1985 wurde er Erster Kapellmeister in Düsseldorf, 1988 Generalmusikdirektor in Nürnberg. Später kehrte der gebürtige Berliner in seine Heimatstadt als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin zurück (1997-2004), ehe er das gleiche Amt bei den Münchner Philharmonikern bekleidete (2004-11). Die Saison 2018/19 ist Christian Thielemanns siebte Spielzeit als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle. Neben seiner Dresdner Chefposition ist er seit 2013 Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg, deren Residenzorchester seither die Staatskapelle ist. Den Komponistenjubilaren Richard Wagner und Richard Strauss widmete sich Christian Thielemann am Kapellpult in zahlreichen Konzerten in der Semperoper und auf Tournee. Aber auch Werke von Bach bis hin zu Henze und Gubaidulina standen auf seinen Programmen. Dazu leitete er Neuproduktionen von »Manon Lescaut«, »Simon Boccanegra« und »Elektra« in Dresden und führte in der Saison 2017/18 zweimal Wagners »Ring des Nibelungen« mit einer internationalen Sängerriege an der Semperoper auf. Bei Neuproduktionen von »Parsifal«, »Arabella«, »Cavalleria rusticana/Pagliacci«, »Otello«, »Die Walküre« und »Tosca« stand er bei den Osterfestspielen Salzburg am Pult. Für seine Interpretation von »Die Frau ohne Schatten« bei den Salzburger Festspielen 2011 wählte ihn das Fachmagazin »Opernwelt« zum »Dirigenten des Jahres«. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Christian Thielemann mit den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie mit den Bayreuther Festspielen, die er seit seinem Debüt im Sommer 2000 (»Die Meistersinger von Nürnberg«) alljährlich durch maßstabsetzende Interpretationen prägt; von 2010 an war er musikalischer Berater auf dem »Grünen Hügel«, im Juni 2015 wurde er zum Musikdirektor der Festspiele ernannt. Er ist nach Felix Mottl der einzige Dirigent der Bayreuther Festspiele, der alle zehn großen Opern von Richard Wagner sowie zusätzlich noch Beethovens IX. Symphonie im Festspielhaus aufgeführt hat. Im Zuge seiner vielfältigen Konzerttätigkeit folgte er Einladungen u.a. der großen Orchester in Amsterdam, London, New York, Chicago und Philadelphia, ebenso gastierte er in Israel, Japan und China. Christian Thielemanns Diskografie als Exklusivkünstler der UNITEL ist umfangreich. Neben den Silvesterkonzerten der Jahre 2010 bis 2013 und dem Silvesterkonzert von 2017 hat er mit der Staatskapelle Dresden bereits etliche symphonische Werke von Beethoven, Liszt, Bruckner, Reger, Pfitzner und Busoni sowie »Arabella«, »Ariadne auf Naxos« und »Elektra« von Richard Strauss, Webers »Der Freischütz«, Wagners »Parsifal« und »Die Walküre« sowie Puccinis »Tosca« für CD und DVD aufgenommen. Zu den jüngsten Veröffentlichungen zählt die Gesamtaufnahme der Symphonien von Johannes Brahms, in Kürze erscheint die Gesamtaufnahme der vier Schumann Sinfonien, aufgenommen in der Suntory Hall in Tokio 2018 während der Asien-Tournee der Staatskapelle. Mit den Wiener Philharmonikern spielte er sämtliche Beethoven-Symphonien ein. Zum Jahreswechsel 2018/19 leitete Christian Thielemann erstmals das in 90 Länder übertragene, traditionsreiche Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Christian Thielemann ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London sowie Ehrendoktor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und der Katholischen Universität Leuven (Belgien). Im Mai 2015 wurde ihm der Richard-Wagner-Preis der Richard-Wagner-Gesellschaft der Stadt Leipzig verliehen, im Oktober 2016 wurde er mit dem Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper ausgezeichnet. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1987 mit »Così fan tutte« und leitete hier seither u.a. Vorstellungen von »La Traviata«, »Le nozze di Figaro«, »Tristan und Isolde«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Parsifal«, den kompletten Ring, »Ariadne auf Naxos«und»Hänsel und Gretel«.

 

1.4. Gerhard PAUL wird 70

Er studierte Schauspiel und Gesang bei Georges Müller in Salzburg, später Gesang an der Opernschule der Hochschule für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum“ Salzburg. Im Jahre 1977 erhielt Paul eine Einladung der Stiftung Kaminsky in die Meisterklasse von Prof. Ady und Erik Werba für Lied und Oper weiterzumachen. 1985 folgte eine weitere Einladung von der „Münchner Singschule“, vertreten durch Prof. August Everding in die Meisterklasse von Kammersänger Prof. Josef Metternich zu kommen. Paul trat am Landestheater Salzburg, Stadttheater Luzern (Schweiz), Theater für Vorarlberg, Wiener Kammeroper, Theater St. Pölten, Sommerarena Baden b. Wien, Stadttheater Kortrijk (Belgien), Theater Göteborg (Schweden), Edinburgh Festival, Salzburger Festspiele, Theater Ingolstadt, Theater an der Rott, Burgfestspiele Wernberg auf und unternahm Tourneen mit Opern- und Operettenproduktionen und mit Konzerttätigkeit. Außerdem gab er Rezitationsabende, Moderation und war Synchronsprecher beim Film. (Quelle: Wikipedia)

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.gerhard-paul.at/

 

1.4. Fausto TENZI wird 80

 Ausbildung der Stimme durch Friedrich Husler und Marling Roth in Cureglia, durch Alberto Soresina und Arturo Merlini in Mailand. Seine Bühnenkarriere führte ihn an die Mailänder Scala (1977 als Titelheld in Verdis »Don Carlos«), an das Théâtre des Champs Élysées Paris, an das Teatro Comunale Bologna, nach Florenz, Luzern, Aachen und Perugia; er sang beim Buxton Festival und wurde durch Konzertauftritte in den europäischen Musikmetropolen (Mailand, Rom, Paris, Berlin, Moskau, Leningrad) wie in Nordamerika bekannt. Mit dem Don José in »Carmen«, dem Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, dem Manrico im »Troubadour«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«, dem Tebaldo in »I Capuleti e i Montecchi« von Bellini, dem Rodolfo in »La Bohème«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Turiddu in »Cavalleria rusticana« und dem Andrej Chowanski in »Chowanschtschina« von Mussorgsky sind einige Höhepunkte in seinem Repertoire aufgezeigt. Er trat in Radiosendungen in der Schweiz (Lausanne, Lugano), bei Radio France Paris, beim Hessischen Rundfunk Frankfurt a.M. und bei Radio Kol-Israel Jerusalem auf. Er hatte seinen Wohnsitz in Castagnola (Kanton Tessin, Schweiz).

Schallplatten: DGG (Gesamtaufnahme »Pique Dame« von Tschaikowsky), Philips (1. Sinfonie von A. Skrjabin).

 

2.4. Ralph ESCHRIG wird 60

 Er erhielt bereits frühzeitig Violin-, Klavier- und Gesangunterricht und ließ dann 1979-84 seine Stimme an der Carl Maria von Weber-Musikhochschule in Dresden durch Herta Maria Collum ausbilden. 1984 begann er seine Bühnenlaufbahn an der Staatsoper von Dresden, der er bis 1987 angehörte. Hier erregte er erstes Aufsehen in der Oper »Die Nase« von Schostakowitsch. 1987 wurde er als erster lyrischer Tenor an die Berliner Staatsoper berufen. Hier kam er vor allem als Mozart-Sänger zu bedeutenden Erfolgen; er sang den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Ferrando in »Così fan tutte« und den Tamino in der »Zauberflöte«, dazu auch den Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Erwin in dem Singspiel »Erwin und Elmire« von Reichardt und den Châteauneuf in »Zar und Zimmermann« von Lortzing. Gleichzeitig kam es zur Ausbildung einer großen Konzertkarriere. Er wurde als Oratoriensänger (Evangelist in Werken von J.S. Bach, geistliche Musik der Klassik) wie als Lied-Interpret bekannt (Schubert, R. Schumann, »Tagebuch eines Verschollenen« von Janácek). Er trat als Solist zusammen mit dem Dresdner Kreuzchor, dem Thomanerchor Leipzig, in Rundfunk- und Fernsehsendungen in der DDR und in Finnland auf. 1984 wurde er Preisträger beim Internationalen Bach-Wettbewerb, 1987 beim Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Seit 1994 gehört er dem Chor der Deutschen Oper Berlin an.

Schallplatten: Eterna (Mendelssohn-Motetten, »Bastien und Bastienne« von Mozart), Berlin Classics (Messe G-Moll von J.A. Hasse).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.eschrig-kunstportal.de/musik/

 

2.4. Andrea TRAUBOTH wird 60

 Sie absolvierte ihr Gesangstudium in München, studierte dort auch Klavierspiel und Musikwissenschaft, und war abschließend seit 1980 Mitglied des Opernstudios der Münchner Staatsoper. In den Jahren 1983-86 war sie am Opernhaus von Dortmund engagiert. Danach schloss sie Gastverträge mit den Opernhäusern von Antwerpen, Frankfurt a.M., Kiel und Basel ab und war seit 1986 an der Staatsoper München und seit 1988 auch am Opernhaus von Köln als ständiger Gast tätig. Seit der Spielzeit 1986-87 gastierte sie oft an der Staatsoper Dresden, wo sie u.a. als Musetta in Puccinis »La Bohème« und als Donna Anna im »Don Giovanni« (1991) auftrat. Bereits 1985 wirkte sie bei den Festspielen von Eutin mit. 1990 war sie am Opernhaus von Essen als Pamina in der »Zauberflöte« zu Gast, auch an der Komischen Oper Berlin. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Berlin und Stuttgart, an der Mailänder Scala (1988 als Xanthe in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss anlässlich eines Gastspiels der Bayerischen Staatsoper München), in Madrid und beim Santander Festival. Ihr Repertoire für die Bühne enthielt als Höhepunkte die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Elsa im »Lohengrin« (Kiel 1992, Gent 1994), die Chrysothemis in »Elektra« wie die Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, die Titelfigur in der Märchenoper »Rusalka« von Dvorák und die Micaela in »Carmen«. 1993 Gastspiel am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die sie auch 1996 am Staatstheater Saarbrücken vortrug. In der Spielzeit 1999-2000 sang sie am Opernhaus von Köln die Agathe im »Freischütz« und die 1. Dame in der »Zauberflöte«.Hinzu trat eine wichtige Karriere im Konzertsaal, wo sie ebenfalls ein weit gespanntes Repertoire zum Vortrag brachte. Sie gastierte darin in Holland, Griechenland und Frankreich und sang im deutschen, englischen (BBC Wales) und italienischen (RAI) Rundfunk.

Schallplatten: EMI (»Verkündigung« von W. Braunfels), Acanta (»Feuersnot« von R. Strauss).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage. https://www.andreatrauboth.com/

 

2.4. Vasile MARTINOIU wird 85

 Er begann im Alter von 16 Jahren das Musik- und Gesangstudium am Konservatorium von Iasi (Jassy), später Schüler von Petre Stefanescu in Bukarest und von Carlo Tagliabue in Italien. Er debütierte 1959 am Theater von Galati (Rumänien) als Graf Luna im »Troubadour«. Zu Beginn seiner Karriere gastierte er in Rumänien regelmäßig an den Theatern von Brasov (Kronstadt) und Constanta (Konstantza). 1966 gewann er Gesangwettbewerbe in Bukarest und Barcelona, im gleichen Jahr auch den Tschaikowsky-Concours in Moskau und 1968 den Wettbewerb Voci Verdiane in Busseto. 1966 wurde er an die Nationaloper von Bukarest berufen und konnte dort eine große Karriere entwickeln. Er übernahm vorwiegend Partien aus dem heldischen Fach und galt namentlich als bedeutender Verdi-Interpret. Bühnenpartien: Rigoletto, Germont sr. in »La Traviata«, Figaro im »Barbier von Sevilla«, Enrico in »Lucia di Lammermoor«, Alfio in »Cavalleria rusticana«, Tonio im »Bajazzo«. Große Erfolge hatte er auch bei Auslandsgastspielen; er sang an der Komischen Oper Berlin, an den Staatsoper von Dresden und Stuttgart, an den Nationalopern von Warschau und Prag, am Teatro Regio Parma, in Lüttich, Sofia und Belgrad. 1968-78 trat er mehrfach als Gast an der Nationaloper Budapest auf. In Nordamerika erschien er an den Opernhäusern von Baltimore, Philadelphia und Washington und an der City Opera New York. Geschätzter Konzert- und Liedersänger.

Electrecord-Platten.

 

3.4. Christoph EBERLE wird 60

 Informationen über den österreichischen Dirigenten auf seiner Homepage: http://www.christopheberle.com/

 

3.4. Martha GRAHAM wird 70

 Sie erhielt ihre Ausbildung an der North Carolina School of the Arts, dann an der Florida University, an der sie 1975 den akademischen Grad eines Master of Music und 1980 ihr Doktorat erwarb. 1976 debütierte sie an der Oper von Houston/Texas als Clara in »Porgy and Bess« von George Gershwin. Sie gewann mehrere Gesangwettbewerbe in den USA und kam zu einer großen Konzert- und Bühnenkarriere. Dabei verteilten sich ihre Auftritte auf die Musikzentren in den USA, in Kanada und in Europa. Aus ihrem Repertoire für die Opernbühne sind die Bess in »Porgy and Bess«, die Nedda im »Bajazzo«, die Butterfly, die Liu in »Turandot« von Puccini, die Giorgetta in dessen »Il Tabarro«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Pamina in der »Zauberflöte« und die Leonore im »Troubadour« zu nennen. Im Konzertsaal trat die farbige Künstlerin ebenfalls in einem breit angelegten Repertoire in Erscheinung.

 

3.4. Margaret NEVILLE wird 80


2. von links als Gretel mit Lawrence Folley als Vater

 Ihre Lehrer waren Olive Groves in London, Maria Carpi in Genf und wiederum in London Ruth Packer. Bühnendebüt 1961 an der Londoner Covent Garden Oper als erster Knabe in der »Zauberflöte«. 1963 gewann sie den Haydn-Mozart-Concours. Bei den Festspiele von Glyndebourne sang sie 1963-64 den erster Knaben in der »Zauberflöte«, 1964 auch die Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«). In England hatte sie eine erfolgreiche Karriere an der Sadler’s Wells Opera London (u.a. als 1. Nichte in B. Brittens »Peter Grimes«, als Gretel in »Hänsel und Gretel«, als Frasquita in »Carmen«, als Amor in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, als Mathilde in »The Violins of Saint-Jacques« von Malcolm Williamson, als Anne Trulove in »The Rake‘s Progress« von Strawinsky und als Papagena in der »Zauberflöte«), an der Covent Garden Oper, an der Welsh Opera Cardiff, an der Scottish Opera Glasgow (1973 als Norina im »Don Pasquale« und 1974 als Pamina in der »Zauberflöte«) sowie bei den Festspielen Edinburgh. 1967 sang sie im englischen Rundfunk in der Barock-Oper »L’Erismena« von Cavalli, im gleichen Jahr an der Sadler’s Wells Opera London in der Uraufführung der Oper »A Penny for a Song« von R.R. Bennett. Sie verlegte dann jedoch ihre Haupttätigkeit nach Westdeutschland. wo sie Mitglied des Opernhauses von Köln wurde. Weitere Auftritte an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von München und Hamburg. Als Mozartsängerin von hohem Rang erwies sie sich bei den Festspielen von Drottningholm und Aix-en-Provence. Als Interpretin vieler weiterer Koloraturpartien geschätzt: als Leila in »Les Pêcheurs de perles« von Bizet, als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, als Gilda im »Rigoletto«, als Nannetta im »Falstaff« von Verdi, als Mimi in »La Bohème« und als Adele in der »Fledermaus«. Auch im Konzertbereich hatte sie eine erfolgreiche internationale Karriere.

Schallplatten: HMV (Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck).

 

3.4. Barr PETERSON wird 95

 Nach anfänglicher Arbeit in kaufmännischen Berufen studierte er Gesang bei Ruth Streeter in Boston, dann bei Franz Karl in München. 1955 Bühnendebüt am Stadttheater von Münster (Westfalen) als Osmin in der »Entführung aus dem Serail« von Mozart. Er war engagiert 1955-57 am Stadttheater von Münster (Westfalen), 1958-59 am Stadttheater von Trier, 1959-60 am Opernhaus von Essen, seit 1960 für mehr als 30 Jahre am Staatstheater Hannover, wo er 1993 seine Karriere beendete. Am 29.1.1967 wirkte er in Hannover in der Uraufführung der Oper »Die Doppelgängerin« von Jan Meyerowitz mit. Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Dortmund und Wuppertal. Er gastierte an der Staatsoper von Wien (1975 als Madruscht in »Palestrina« von H. Pfitzner) und bei der Operngesellschaft Forum in Enschede in Holland (1979 als Rocco im »Fidelio«). Von seinen Partien sind zu nennen: der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Warlaam wie der Pimen in »Boris Godunow«, der König Philipp in Verdis »Don Carlos«, der Pater Guardian in »La forza del destino«, der Ramfis in »Aida«, der Zaccaria in »Nabucco«, der Daland in »Der fliegende Holländer«, der König Heinrich im »Lohengrin«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Landgraf im »Tannhäuser«, der König Marke in »Tristan und Isolde«, die gesamten Bass-Partien im Nibelungenring, der Kaspar im »Freischütz«, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«  und der Basilio in Rossinis »Barbier von Sevilla«.

Schallplatten: MMS-Concert Hall (Bass-Solo im Verdi-Requiem), RCA (»Sly« von E. Wolf-Ferrari).

 

5.4. Julius DRAKE wird 60

 Er hat bei allen großen Musikfestivals (Aldeburgh, Edinburgh, München, Schubertiade Schwarzenberg, Salzburg), Tanglewood, in der Kölner Philharmonie, Mailänder Scala, Carnegie Hall und Wigmore Hall, im Lincoln Center, Concertgebouw Amsterdam, Châtelet Paris, Louvre, Wiener Konzerthaus, Grann Teatre del Liceu und Wiener Musikverein sowie bei den Proms konzertiert. Zu internationalen Kammermusik-Festspielen wird er regelmäßig eingeladen, so nach Kuhmo, Delft, Oxford und Cork. Begleitet hat er u. a. Thomas Allen, Olaf Bär, Angelika Kirchschlager, Sergei Leiferkus, Felicity Lott, Katerina Karneús, Simon Keenlyside, Christoph Prégardien, Thomas Quasthoff und Willard White. Weithin bekannt und vielfach ausgezeichnet sind seine Aufnahmen mit dem Tenor Ian Bostridge. Neue Aufnahmen mit Gerald Finley (Ives, Ravel Britten) fanden großen Beifall. Die Lieder von Barber und Schumann (Heine) erhielten 2008 und 2009 die Gramophone Awards. Seit Jahren begleitet er regelmäßig die Mezzosopranistin Alice Coote. Auf einer Europatournee begleitet er 2011 Ian Bostridge und Angelia Kirchschlager bei Hugo Wolfs Spanischem Liederbuch. Die Lieder von Franz Liszt sollen mit Matthew Polenzani, englische Lieder mit Bejun Mehta eingespielt werden. Ein Beethoven/Schubert-Projekt mit dem Belcea Quartet und Imogen Cooper läuft in Aldeburgh, Lissabon und Luxemburg (Stadt). Eine USA-Tournee ist mit Matthew Polenzani und Dorothea Röschmann geplant. 2000-03 leitete er in Australien das Perth International Chamber Music Festival. Er gestaltete die Aufführungen von Janáceks Tagebuch eines Verschollenen mit Deborah Warner in München, London, Dublin, Amsterdam und New York. 2009 war er künstlerischer Leiter vom Leeds Lieder Festival. Seit 2010 ist er Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Er hält Meisterkurse in Amsterdam, Brüssel, Oxeford, Paris, Wien und am Franz Schubert-Institut in Baden bei Wien. Seit 2009 ist er Direktor des Machynlleth Festival in Wales.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.juliusdrake.com/

 

5.4. Marjon LAMBRIKS wird 70

 Ausbildung am Konservatorium von Maastricht, dann bei Paula Lindberg in Amsterdam. Nachdem sie 1970 einen Gesangwettbewerb in Antwerpen gewonnen hatte, setzte sie ihr Studium am Mozarteum in Salzburg fort und erhielt hier einen Preis der Stadt Salzburg. 1971 fand sie ihr erster Engagement bei der Wiener Kammeroper, an der sie u.a. in »Una cosa rara« von Martín y Soler auftrat. Sie war 1972-86 an der Wiener Volksoper engagiert, an der sie u.a. als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, als Cherubino in »Figaros Hochzeit«, als Barbara in der Johann Strauß-Operette »Eine Nacht in Venedig«, als Nancy in »Albert Herring« von B. Britten, als Muse/Niklas in »Hoffmanns Erzählungen«, als Giacinta in »La finta semplice« von Mozart, als Baronin Freimann im »Wildschütz« von Lortzing, als Laura in »Die drei Pintos« von Weber/Mahler und als Carlotta in »Gasparone« von Millöcker auftrat. 1974 sang sie bei den Festspielen von Bregenz die Frasquita in »Carmen«. 1974-75 war sie auch an der Oper von Wuppertal engagiert. Bei den Osterfestspielen von Salzburg trat sie (unter Herbert von Karajan) 1979 als Tebaldo in Verdis »Don Carlos« und 1980-81 als einer der Knappen im »Parsifal« auf. An der Wiener Staatsoper sang sie 1979-82 den Tebaldo und in L. Bernsteins »Mass«. Bei den Sommerfestspielen von Salzburg trat sie 1979-80 als Priesterin in »Aida« und 1980 in einem Mozart-Konzert auf. Sie gastierte in Zürich, Antwerpen und Klagenfurt und 1976 in Holland. Sie wurde weiten Kreisen durch ihr Auftreten in Sendungen des deutschen Fernsehens bekannt, u.a. durch eine Sendereihe mit parodistischen Opernszenen. In ihrem Repertoire für die Bühne fanden sich an erster Stelle Aufgaben aus dem Fachbereich der Koloratursoubrette.

Schallplatten: Operettenszenen auf der Marke Fidelio; auf DGG Blumenmädchen in vollständigem »Parsifal«, auf Decca Annina in »La Traviata« (mit Joan Sutherland und Luciano Pavarotti in den Hauptrollen).

 

6.4. Felicity PALMER wird 75

 Sie studierte Gesang an der Guildhall Music School in London und 1967-68 an der Musikhochschule in München. Sie begann ihre Karriere in England als Oratorien- und Konzertsängerin. 1970 trat sie erstmals in der Queen Elizabeth Hall in London als Solistin in »Dioclesian« von Purcell auf. 1970 gewann sie den Kathleen Ferrier-Preis. Bühnendebüt 1971 bei der Kent Opera in »Dido and Aeneas« von Purcell. Dann sang sie an der English National Opera London die Pamina in der »Zauberflöte« und die Donna Elvira im »Don Giovanni«. 1973 nahm sie als Solistin an einer Tournee des Radio-Sinfonieorchesters der BBC London teil. 1973 Nordamerika-Debüt an der Oper von Houston/Texas als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. 1978 Gastspiel an der Oper von Frankfurt a.M. als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, 1980 im Theater an der Wien und in Zürich als Elettra in »Idomeneo« von Mozart. Sehr erfolgreiche Auftritte an den führenden englischen Bühnen (1983 English National Opera London in »Rienzi« von R. Wagner) wie in Frankreich. Dabei brachte sie gern zeitgenössische Musikwerke zum Vortrag, sowohl Kompositionen englischer als vor allem auch französischer Meister. Sie war eine hervorragende Interpretin der Werke von Francis Poulenc; sie sang auch »Les Poèmes de Mi« unter der Leitung des Komponisten Pierre Boulez. Nach nochmaligem Studium bei dem Pädagogen Dennis Hall trat sie seit 1984 im Mezzosopran-Fach auf. 1985 debütierte sie an der Londoner Covent Garden Oper als Andromache in »King Priam« von Tippett. Seither sang sie an diesem Haus die Köchin in Strawinskys »Le Rossignol«, die Katze in Ravels »L’Enfant et les sortilèges«, die Florence Pike in »Albert Herring« von Benjamin Britten, die Ino in Händels »Semele«, die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Mrs. Lovett in »Sweeney Todd«, die Marquise de Berkenfield in »La fille du régiment« von Donizetti und die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1987 Gastspiel an der Oper von Chicago in »Katja Kabanowa« von Janácek und 1989-90 als Königin in »Hamlet« von A. Thomas. An der Mailänder Scala, an der sie bereits 1980 in einem Händel-Konzert aufgetreten war, sang sie am 27.1.1987 die Margherita in der Uraufführung der Oper »Riccardo III.« von Flavio Testi, 1994 und 2005 die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, 2000 die Mme. de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc und 2012 die Auntie in »Peter Grimes«  von Benjamin Britten.  Beim Glyndebourne Festival sang sie 1985 die Florence Pike, 1988 und 1990 die Kabanicha und die Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff«, 1989 die Marcellina in »Le nozze di Figaro«, 1992 und 1995 die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky, 2004 die Zita in »Gianni Schicchi« und am 10.8.2008 die Josefa Miranda in der Uraufführung der Oper »Love and Other Demons« von Peter Eötvös. 1990 war sie in Amsterdam in »Hänsel und Gretel« zu Gast, an der English National Opera als Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák. 1989 hörte man sie an der Opera North Leeds als Orpheus von Gluck, 1992 in Madrid in der Uraufführung der Oper »The Duenna« von Roberto Gerhard, am Opernhaus von Leipzig als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Bei der Welsh Opera Cardiff trat sie 1993 als Mme. de la Haltière in »Cendrillon« von Massenet auf, bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Orlando in der gleichnamigen Oper von Händel. An der Opéra Bastille Paris gastierte sie 1995 als Begbick in K. Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«. 1997 als Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, 1999 und 2004 als Mme. de Croissy, 2001 in mehreren Rollen (als Mutter, als Libelle und als Chinesische Tasse) in »L’Enfant et les sortilèges«, 2005 als Achrossimowa in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. 1987 unternahm sie eine Australien-Tournee, der in den Jahren 1973, 1977 und 1984 Europa-Tourneen voraufgegangen waren. 1988 sang sie bei den Festspielen von Salzburg das Alt-Solo im »Messias«, 1993 beim Holland Festival die Geneviève, 1996 an der Münchner Staatsoper die Fricka im »Rheingold«. An der San Francisco Opera sang sie 1993 die Marquise de Berkenfield, 1995 die Jezibaba, 1999 die Mutter in »Louise« von Charpentier und 2002 die Cornelia in Händels »Giulio Cesare«. 1997 sang sie an der Covent Garden Oper London die Klytämnestra, 1996-97 an der Staatsoper München die Fricka im »Rheingold« und in der »Walküre«, 1998 an der Chicago Opera die Begbick. 1998 Gastspiel an der Deutschen Oper Berlin als Klytämnestra, 1999 am Théâtre Châtelet Paris als Mme. de Croissy. 2000 übernahm sie an der Oper von Chicago die Rolle der alten Gräfin in »Pique Dame«. Im gleichen Jahr kam es zu ihrem (späten) Debüt an der Metropolitan Oper New York in der Partie der Waltraute in der »Götterdämmerung«. Bis 2013 sang sie an diesem Haus in insgesamt 59 Vorstellungen auch die Fricka im Ring-Zyklus, die Mme. de Croissy, die alte Gräfin in »Pique Dame«, die Geneviève, die Mrs. Sedley in »Peter Grimes«, die Marquise de Berkenfield und die Klytämnestra. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie 2003 als Eduige in Händels »Rodelinda« und 2010-11 als Mme. de Croissy. 1993 wurde sie von Königin Elizabeth II. von England zum Commander of the British Empire ernannt.

Lit: E. Forbes: Felicity Palmer (in »Opera«, 1994).

Sehr viele Schallplattenaufnahmen: auf Erato-RCA Belinda in »Dido and Aeneas« von Purcell, Jole in »Ercole amante« von Cavalli, auf CBS Alceste in »Le triomphe d’Alcide« von Lully, auf Telefunken Elettra in Mozarts »Idomeneo«, Utrechter Te Deum und »Il Combattimento di Tancredi e Clorinda« von Monteverdi, auf Telarc in der Gilbert & Sullivan-Operette »The Yeomen of the Guard«, auf DGG in »Judas Maccabäus« von Händel, auf HMV in »Armida« von Gluck, in »A Village Romeo and Juliet« von Delius und in »Sir John in Love« von Vaughan Williams, auf Decca in »King Priam« von Tippett, auf Philips in »Le nozze di Figaro«, auf Chandos in »The Kingdom« von E. Elgar, auf Sony in der Glagolitischen Messe von Janácek, auf Vanguard im »Messias«, in »Semele« von Händel und in der Johannes-Passion von J.S. Bach, auf Hyperion in »Savitri« von Gustav Holst, auf EMI in »At the Boar’s Head« von G. Holst, im Verdi-Requiem, Äbtissin in »Suor Angelica« und Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini; auf Collins in »Albert Herring« von B. Britten, auf Forlane/Note 1 Gräfin im »Capriccio« von R. Strauss, auf Helios Titelrolle in »Sävitri« von G. Holst; auf Unicorn Lieder von Delius; Virgin-Video (»Katja Kabanowa«), Arthaus-Video (»Katja Kabanowa«, Glyndebourne 1998).

 

7.4. Pavlo HUNKA wird 60

 Sein Vater stammte aus der Ukraine, seine Mutter war Engländerin. Nach seinem Universitätsstudium arbeitete er zuerst als Sprachpädagoge, studierte dann jedoch Jura und war während vier Jahren als Rechtsanwalt tätig. Er entschloss sich jedoch zur Ausbildung seiner Stimme und wurde am Royal Northern College of Music in Manchester Schüler von Joseph Ward. 1990 erwarb er dort sein Diplom für den Operngesang. Er trat zunächst als Konzertsänger (und auch als Dirigent) auf und sang 1988 in der Londoner Albert Hall in einem Konzert aus Anlass der Christianisierung der Ukraine vor tausend Jahren. Am Northern College Manchester wirkte er bereits 1989 in Aufführungen der Oper »Alcina« von Händel als Melisso mit, auch in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten (als Theseus) und in Verdis »Don Carlos« (als König Philipp). Sein offizielles Bühnendebüt erfolgte 1990 bei der Welsh Opera Cardiff als Basilio im »Barbier von Sevilla«. 1990-94 war er am Stadttheater von Basel in der Schweiz engagiert. Hier sang er u.a. den Scarpia in »Tosca«, den Leporello im »Don Giovanni«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Bartolo im »Barbier von Sevilla«, den Rigoletto, den Rangoni im »Boris Godunow«, den Dulcamara in »L‘Elisir d’amore« und den Golaud in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. 1994 wirkte er bei den Festspielen von Salzburg als Tschernjakowski im »Boris Godunow« mit, bei den Osterfestspielen von 1995 als alter Diener in »Elektra« von R. Strauss. Bei den Festspielen von Bregenz hörte man ihn 1995-96 als Don Pizarro im »Fidelio« und 1999 als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«. Er gastierte am Opernhaus von Bonn in der Spielzeit 1995-96 als Leporello und als Tomsky in »Pique Dame«, 1996 in Basel als Rigoletto. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1996-97 als Monterone im »Rigoletto« und als Dreieinigkeitsmoses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1997 trat er am Stadttheater von Basel als Figaro in »Figaros Hochzeit«, an der Komischen Oper Berlin als Macbeth in der gleichnamigen Verdi-Oper auf, 1998 in Amsterdam als Tomsky. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1999-2000 in insgesamt fünf Vorstellungen als Don Pizarro und als Telramund im »Lohengrin«. Beim Maggio Musicale von Florenz sang er 1999 wieder den Tomsky, An der Bayerischen Staatsoper München sang 1999 den Don Pizarro und den Kaspar im »Freischütz«, 2000 den Telramund, 2001 den Dikoj in »Katja Kabanowa« von Janácek und 2015 den Schigolch in »Lulu« von A. Berg. 2000 trat er an der Oper von Dallas als Wozzeck von A. Berg auf, 2001 am Teatro San Carlo Neapel als Creon wie als Bote in »Oedipus Rex« von Strawinsky. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 2002 als Simone in Zemlinskys »Eine florentinische Tragödie«, 2004 als Schischkow in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und 2010 als Dr. Schön und Jack the Ripper in »Lulu« von A. Berg. 2013 sang er bei einem Gastspiel des Opernhauses von Lyon beim Edinburgh Festival den Don Pizarro. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch der Colline in Puccinis »La Bohème« und der Gremin im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky genannt.

 

7.4. Claire POWELL wird 65

 Gesangstudium an der Royal Academy of Music und im Opera Centre London. 1979 gab sie ihr erstes Konzert in der Londoner Wigmore Hall. Ihre ersten Erfolge als Bühnensängerin hatte sie bei der Glyndebourne Touring Opera (1978 als 2. Dame in der »Zauberflöte« und 1979 als Amaranta in Haydns »La fedelta premiata«), dann auch bei den Festspielen von Glyndebourne (1979 als Giunone in Monteverdis »Il Ritorno d’Ulisse in patria«, 1980 als Meg Page in Verdis »Falstaff«, 1981 als Hippolyta in »A Midsummer Night‘s Dream« von Benjamin Britten und 1988 als Flora in »La Traviata«). 1980 sang sie als Antrittsrolle an der Covent Garden Oper London die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Seitdem war sie an diesem Haus als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, als Hermia in »A Midsummer Night’s Dream«, als Karolka in Janáceks »Jenufa«, als Gymnasiast in »Lulu« von A. Berg, als Orlofsky in der »Fledermaus«, als Maddalena im »Rigoletto«, als Neris in »Medea« von Cherubini (1989) und als Prinzessin Eboli in Verdis »Don Carlos« zu hören. An der Welsh Opera Cardiff sang sie die Rosina im »Barbier von Sevilla«, die Maddalena, die Preziosilla in »La forza del destino« und 1980 die Marina in der Uraufführung der Oper »The Servants« von William Mathias. Sie gastierte an der Opera North Leeds, an der Scottish Opera Glasgow (1984 als Maddalena) und an der English National Opera London (u.a. 1994 als Annina im »Rosenkavalier«). An der Pariser Grand Opéra trat sie 1982 als Nicklausse und als Varvara in »Katja Kabanowa« von Janácek (1988) auf, an der Oper von Frankfurt a.M. als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«, am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Orlofsky, an der Staatsoper München als Nicklausse und an der Oper von Rom als Idamante in Mozarts »Idomeneo«. In Madrid erregte sie als Orpheus von Gluck Aufsehen, bei der Canadian Opera Toronto als Marina im »Boris Godunow«, als Eboli, als Pauline in »Pique Dame« von Tschaikowsky und als Carmen. Sie gastierte weiter in San Francisco (1980 als Maddalena und 1998 als Auntie in »Peter Grimes« von Benjamin Britten), Lissabon, Barcelona und an der Opéra de Wallonie Lüttich (1985-86 als Eboli). 1991 trat sie an der Covent Garden Oper als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, in Toulouse als Mrs. Quickly auf, 1993 beim Edinburgh Festival in der gleichen Rolle (bei einem Gastspiel der Welsh Opera Cardiff). 1996 sang sie an der Opera North die Titelrolle in der Oper »The Duenna« von Roberto Gerhard. Am Opernhaus von Köln sang sie 1997 die Mrs. Quickly, am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Emilia in Verdis »Otello«, 1998 bei den Festspielen von Savonlinna die Auntie. In der Saison 1999-2000 hörte man sie am Opernhaus von Köln als Mrs. Quickly. 2001-04 war sie an der Oper Graz engagiert, hier hörte man sie als Larina im »Eugen Onegin«, als Miss Jessel in B. Brittens »The Turn of the Screw«, als Juno in Händels »Semele«, als Mrs. Sedley in »Peter Grimes«, als Fürstin von Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea und als 3. Dame in der »Zauberflöte«. Mit Beginn der Spielzeit 2004-05 wurde sie Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin, wo sie als 3. Dame in der »Zauberflöte« debütierte und die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, die Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli und die Annina im »Rosenkavalier« sang. Aus ihrem umfangreichen Konzertrepertoire seien Solopartien in der H-Moll-Messe von J.S. Bach, in der Missa Solemnis von Beethoven, in der Krönungsmesse von Mozart, im Te Deum von Bruckner, im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler aus einem weitreichenden Repertoire hervorgehoben.

Schallplatten: CBS (Giunone in »Il ritorno d’Ulisse in patria«, »El Amor brujo« von de Falla), Chandos (»La Dueña« /»The Duenna«/ von R. Gerhard).

 

7.4. Christof NEL wird 75

Er studierte nach dem Abitur Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in München. Seine Theaterlaufbahn begann er als Schauspieler und war an der Schaubühne am Halleschen Ufer bei Peter Stein engagiert. Nach ersten Regiearbeiten in Köln folgten Inszenierungen in Frankfurt am Main, bei Claus Peymann in Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Weitere Stationen waren u.a. Bochum, Berlin, Basel, Hannover und Hamburg. Mehrere seiner Schauspiel-Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Seit den 1980er Jahren inszeniert Christof Nel auch Musiktheater: »Der Freischütz« (1983), »Falstaff« und »Die verkaufte Braut« (1985) und Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« (1993) an der Oper Frankfurt sowie Nonos »Intolleranza« und die Uraufführung von Rolf Riehms »Das Schweigen der Sirenen« an der Staatsoper Stuttgart und Azio Corghis »Divara« an der Nationaloper Lissabon. Es folgten »Die Walküre« an der Staatsoper in Stuttgart (1999), Strauss’ »Salome« (1999) an der Oper Frankfurt, »Der Freischütz« (2000) an der Komischen Oper Berlin, Strauss’ »Die Frau ohne Schatten« an der Oper Frankfurt und Karl Amadeus Hartmanns »Simplicius Simplicissimus« in Stuttgart. An der Deutschen Oper am Rhein inszenierte er Mozarts »La clemenza di Tito« und Debussys »Pelléas et Mélisande« sowie »Das Wundertheater«, »Ein Landarzt«, »Das Ende der Welt« von Hans Werner Henze am Prinzregententheater München und »Parsifal« an der Oper Frankfurt (2006). Nach Verdis »Don Carlo« 2007 war »Der Rosenkavalier« im Dezember 2008 die zweite Arbeit von Christof Nel an der Staatsoper Hannover. 2008 gelangte seine szenische Interpretation von Händels Oratorium »Belshazzar« an der Staatsoper Berlin zur Premiere und war ebenfalls beim Festival Aix-en-Provence zu sehen. Es folgten die Premiere seiner »Aida«-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper, die Oper »Kullervo« des finnischen Komponisten Aulis Sallinen an der Oper Frankfurt und »Elektra« an der Deutschen Oper am Rhein, »Der Prinz von Homburg« am Staatstheater Mainz und »Falstaff« am Nationaltheater Mannheim.

Christof Nel war langjähriger Professor und Gastprofessor in Essen, München und Hamburg.

 

7.4. Andrée ESPOSITO wird 85

 Ihre Stimme wurde durch Mme. Fouilhé in Algier ausgebildet. 1952 trat sie erstmalig in Algier in einem Konzert auf. Ihre weitere Ausbildung erfolgte am Conservatoire National Paris u.a. durch Charles Panzéra, Louis Noguéra und Jean Giraudeau. Bühnendebüt 1956 an der Oper von Nancy in »Le Juif polonais« von Camille Erlanger. Anschließend trat sie an den großen französischen Opernhäusern auf; sie sang in Nizza, Bordeaux, Mulhouse, Nantes, Marseille und Metz, in Lüttich und Genf (1961 Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, 1964 Titelrolle in »Manon« von Massenet und Teresa in »Benvenuto Cellini« von Berlioz). In Nizza trat sie zusammen mit dem belgischen Bariton Julien Haas (1930-2008) auf, den sie dann heiratete. 1959 hatte sie ein glanzvolles Debüt an der Grand Opéra Paris als Violetta in »La Traviata«. Seitdem hatte sie dort wie an der Opéra-Comique ihre Erfolge. An letztgenannten Haus bewunderte man sie in der Titelrolle der Oper »Madame Bovary« von Bondeville. Die Künstlerin galt als eine der begabtesten Koloratursopranistinnen Frankreichs innerhalb ihrer Generation; als Glanzrollen aus ihrem Repertoire sind die Mireille in der gleichnamigen Oper von Gounod und die Marguerite im »Faust« hervorzuheben. Zugleich war sie eine vortreffliche Interpretin des französischen Liedes, vor allem der Lieder von Ernest Chausson. Als Opernsängerin wirkte sie u.a. 1958 in Nancy in der Uraufführung von Delerues »Chevalier de Neige«, in Marseille in der von »Andréa del Sarto« von Daniel-Lesur mit. Nicht zuletzt kam sie als Operettensängerin zu einer großen Karriere.

Schallplatten: Pathé (Philine in »Mignon« von Thomas, »Medée« von Cherubini als Partnerin von Rita Gorr), Decca (»Les Dragons de Villars« von Maillart), Bourg Records (»Persée et Andromède« von Ibert), BJR (»Sigurd« von Reyer), Le Chant du monde (Recital; »Mireille« von Gounod, »Sigurd« von Reyer, »Thais« von Massenet), Solstice (»Les caprices de Marianne« von Sauguet), EMI (Lieder, »Chanson perpetuel« von Chausson), Bella Voce (Marguerite im »Faust« von Gounod, Amsterdam 1958), Gala (Juliette in Ausschnitten aus »Roméo et Juliette« von Gounod, Monte Carlo 1976).

 

10.4. Mirka KLARIĆ wird 85


Als Tatjana

 Ausbildung durch Lea Vomacka und Lav Urbancic in Zagreb. Weiterbildung im Opernstudio der Mailänder Scala. Bühnendebüt 1954 an der Kroatischen Nationaloper von Zagreb als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Länger als zwanzig Jahre wirkte sie an diesem Opernhaus und war zugleich als erfolgreiche Konzertsopranistin tätig. 1955-56 war sie am Opernhaus von Sarajewo engagiert. Gastspiele führten sie vor allem an die Nationaloper von Belgrad, auch an die Wiener Volksoper, an die Nationaltheater von Sofia und Prag, an die Berliner Staatsoper, an die Theater von Basel, Genf (1974 als Fata Morgana in Prokofjews »L’Amour des trois oranges«), Amsterdam, Bologna, Venedig, Neapel und Triest, an die Königliche Oper Kopenhagen, nach Frankfurt a.M. und Brno (Brünn). Sie gastierte auch bei den Festspielen von Wiesbaden. Sie gastierte zumeist zusammen mit dem Ensemble des Opernhauses von Zagreb. 1975 wirkte sie an der Oper von Zagreb in der Uraufführung der Oper »Die Liebe des Don Perlimplin« von Miro Belamaric in der Partie der Belisa mit. Im jugoslawischen Fernsehen trat sie in Sendungen der Opern »Salome« von R. Strauss und »Pique Dame« von Tschaikowsky auf. Im Übrigen trug sie auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium ein sehr vielseitiges Repertoire vor. Bühnenrollen: Desdemona in Verdis »Otello«, Nedda im »Bajazzo«, Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, Mimi in »La Bohème«, Tosca, Butterfly, Komponist in »Ariadne auf Naxos«, Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, Tatjana im »Eugen Onegin« und Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, Renata in »Der feurige Engel« und Natascha in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, Dula in »Ero der Schelm« von Gotovac.

Schallplatten: Jugoton (u.a. vollständige Oper »Die Liebe des Don Perlimplin«).

 

11.4. Yannis KOKKOS wird 75

 Er studierte Bühnenbild an der École Superieure d’Art Dramatique in Straßburg. Zunächst arbeitete er als Bühnen- und Kostümbildner. 1987 begann er seine Tätigkeit als Schauspiel- und Opernregisseur; seine Inszenierungen führten ihn u. a. an die Opernhäuser von Mailand, Paris, Nancy, Bologna, Nizza, Orange, Palermo, Pesaro und Lyon. Er inszenierte u. a. Nabucco an der Bayerischen Staatsoper München, Die Bassariden am Théâtre du Châtelet in Paris, Les Troyens am Mariinsky-Theater in St. Petersburg, Boris Godunow an der Wiener Staatsoper, Die Frau ohne Schatten beim Maggio Musicale Fiorentino, Hänsel und Gretel am Grand Théâtre de Genève, Tristan und Isolde am Théâtre Royal de La Monnaie in Brüssel sowie Tancredi am Teatro Real in Madrid.

 

12.4. Hans HELM wird 85


Als Graf in Capriccio

 Er besuchte die Finanz- und Wirtschaftsakademie in München und war zuerst als Finanzbeamter tätig, dann Gesangstudium bei Else Zeidler und Franz Reuter-Wolf in München sowie bei Emmi Müller in Krefeld. Bühnendebüt als Schtschelkalow in »Boris Godunow« von Mussorgsky 1957 am Opernhaus von Graz, wo er bis 1968 im Engagement blieb. Er sang dort 1964 die Titelrolle in der österreichischen Erstaufführung von »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola, 1965 den Valentin in der von Busonis »Doktor Faust«, 1967 die Titelrolle in »Der Prinz von Homburg« von H.W. Henze. Er war dann 1968-71 am Staatstheater von Kassel im Engagement, 1971-73 am Opernhaus von Dortmund und 1973-96 langjähriges Mitglied der Staatsoper Wien. Hier sang er bereits 1958 als Gast den Grafen Luna im »Palestrina« von H. Pfitzner, später in über 1000 Vorstellungen fast 60 Partien, u.a. den Silvio im »Bajazzo«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Harlekin wie den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos«, den Ping wie den Mandarin in Puccinis »Turandot«, den Ottokar im »Freischütz«, den Melot in »Tristan und Isolde«, den Marcello in »La Bohème«, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Moralès in »Carmen«, den Grafen im »Capriccio« von R. Strauss, den Ephraimit in Schönbergs »Moses und Aron«, den Minister im »Fidelio«, den Lescaut sowohl in Massenets »Manon« als auch in Puccinis »Manon Lescaut«, den Valentin im »Faust« von Gounod, den Grafen in »Figaros Hochzeit«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Eugen Onegin, den Heerrufer in »Lohengrin«, den Guglielmo in »Così fan tutte«, den Konrad Nachtigall wie den Fritz Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Homonay im »Zigeunerbaron« von J. Strauß, den Dr. Falke in der »Fledermaus«, den Schtschelkalow im »Boris Godunow«, den Dominik in »Arabella«, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Einäugigen in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Ill in G. von Einems »Besuch der alten Dame«, den Hasentreffer in H.W. Henzes »Der junge Lord«, den Barbier in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, den Germont-père in »La Traviata«, den Belcore in »L’Elisir d‘ amore«, den Ruggiero in konzertanten Aufführungen von Halévys »La Juive«,

den Roucher in »Andrea Chénier«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Morald in einer konzertanten Aufführung von Wagners »Die Feen«, den Cecil in Donizettis »Maria Stuarda«, den Frank in Korngolds »Die tote Stadt«, den Albert in »Werther« von Massenet, den Ashby in »La fanciulla del West«, den Agamemnon in Glucks »Iphigénie en Aulide«, den Haudy in B.A: Zimmermanns »Die Soldaten«, den Schmierenschauspieler in Fr. Schrekers »Der ferne Klang«, den Angelotti in »Tosca«, den Kuligin in Janáceks »Katja Kabanowa«, den Vitellius in »Hérodiade« von Massenet, den De Siriex in »Fedora« von Giordano, den Donner im »Rheingold« und den Tomski in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Am 6.12.1990 nahm er im Wiener Ronacher an der Uraufführung der Oper »Kehraus um St. Stephan« von E. Krenek in der Partie des Alfred Koppreiter teil. Seit 1987 war er durch einen Gastvertrag länger als 20 Jahre der Hamburger Staatsoper verbunden, ebenso 1990-93 der Staatsoper München. Er sang an zahlreichen deutschen Opernbühnen, so in Bielefeld, Köln, Frankfurt a.M., Kassel, Hannover, Wuppertal, am Theater am Gärtnerplatz München, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Stuttgarter Staatsoper. Auch dem Opernhaus von Zürich verbunden. Hier nahm er am 5.12.1984 an der Uraufführung der Oper »Der Kirschgarten« von R. Kelterborn teil. Er wirkte bei den Salzburger Festspielen am 20.8.1973 in der Uraufführung von Carl Orffs »De Temporum fine comoedia« mit und sang dort 1981 den Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Er gastierte auch an der Wiener Volksoper, bei den Festspielen von Bregenz (1974 Ernesto in »Die Welt auf dem Monde« von J. Haydn, 1979 Ping, 1982 Homonay und Enrico, 1983 Ottokar, 1985-86 Sprecher in der »Zauberflöte«) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. 1976 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Grafen in »Le nozze di Figaro« in der gleichen Rolle hörte man ihn 1976 und 1991 an der Covent Garden Oper London. 1984 gastierte er mit dem Ensemble der Münchner Staatsoper in China, er nahm an Gastspielen der Wiener Staatsoper in den USA und in Japan teil. Er sang in München 1989, in Frankfurt a.M. 1996 den Faninal. Sein weitläufiges Repertoire umfasste eine Vielzahl von größeren und kleineren Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, wobei er lyrische Aufgaben bevorzugte. Auch als Konzertsänger und im Operettenfach geschätzt. – Sein Bruder Karl Helm (1938-2012) war u.a. als Bassist an der Münchner Staatsoper engagiert.

Schallplatten: HMV-Electrola. Decca (kleine Partie in Verdis »Otello«), DGG (»De Temporum fine comoedia«, »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss), Westminster (Heerrufer im »Lohengrin«), Capriccio (»Der ferne Klang« und »Der Schatzgräber« von Franz Schreker, »Notre Dame« von Franz Schmidt), Supraphon/Koch (Albert in »Werther« von Massenet).

 

13.4. Siegfried MATTHUS wird 85

Seine Eltern waren Landwirte mit einem Gehöft in Ostpreußen. Die Mutter verdiente mit Schneidern etwas dazu, der Vater spielte in der Schenke zum Tanz auf, am Wochenende auch über Land. Mit neun Jahren wurde Siegfried Matthus zum Klavierunterricht geschickt. Am 22. Oktober 1944 floh er mit seiner Familie vor den heranrückenden Truppen der Roten Armee in den Westen.  Nach einer schweren Übergangszeit wurden die Eltern Neubauern in Läsikow im Landkreis Ruppin. Der Vater lehrte ihn Geigen- und Trompetenspiel so weit, dass er eine Nacht mit dem üblichen Repertoire Musik machen und dabei auch improvisieren konnte. Nach der Grundschule besuchte er bis zum Abitur die Oberschule in Rheinsberg, auf der er in der zwölften Klasse die Leitung des Schulchors übernahm, für den er auch komponierte. 1952-58 studierte Matthus an der Deutschen Hochschule für Musik in Ost-Berlin Chor- und Ensembleleitung, seit 1956 auch Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny. 1958-60 war er Meisterschüler von Hanns Eisler und danach bis 1964 freischaffender Komponist. Walter Felsenstein holte ihn 1964 an die Berliner Komische Oper, wo Matthus in Zusammenarbeit mit Götz Friedrich und Harry Kupfer lange als Berater (Dramaturg) für zeitgenössische Musik und Komponist wirkte. 1972 übernahm er eine Meisterklasse an der Akademie der Künste der DDR. Mit der Reihe Kammermusik im Gespräch wurde er 1966-88 zum Pionier der Modernen Klassischen Musik in der DDR. 1985 wurde er zum Professor ernannt. Zu seinen Schülern gehören Bernd Franke, Thomas Hertel, Walter Thomas Heyn und Reinhard Pfundt. 1969 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin (Ost), wo er ab 1972 eine Meisterklasse dieser Akademie leitete und Sekretär der Sektion Musik war. 1976 wurde er auch Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West) sowie 1978 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. 1990 initiierte er die Gründung der Kammeroper Schloss Rheinsberg mit Opernwerkstatt und Aufführungen, deren künstlerischer Leiter er seit der Gründung ist. 2007 erhielt die neue Veranstaltungshalle im Hafendorf Rheinsberg den Namen Siegfried-Matthus-Arena. Er ist seit 1957 mit der Sängerin Helga Matthus verheiratet und wohnt in Stolzenhagen-Wandlitz und in Berlin. Sein Sohn Frank (* 1964) ist Schauspieler und Theaterregisseur.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.siegfried-matthus.de/

 

13.4. Der italienische Bassist Giovanni FOIANI wird 90

 

14.4. Lena LOOTENS wird 60

 Eigentlicher Name Helena-Alice Lootens; sie wurde an den Konservatorien von Brüssel und Gent ausgebildet und ergänzte diese Ausbildung bei der Pädagogin Vera Rozsa in London, bei Margreet Honig und bei der bekannten Sopranistin Cristina Deutekom in Amsterdam. Sie begann eine erfolgreiche Konzertkarriere und sang zusammen mit führenden Orchestern in Belgien, in Holland, Deutschland, England und Polen; man hörte sie über Rundfunksender in den gleichen Ländern und konnte sie bei mehreren Fernsehauftritten erleben. Dabei brachte sie, vor allem im Bereich des Oratoriums und der religiösen Vokalmusik, ein umfassendes Repertoire zum Vortrag. 1982 sang sie, zusammen mit der Capella Coloniensis, in dem Oratorium »Die Israeliten in der Wüste« von Johann Christoph Bach. Auch auf der Bühne kam sie zu Erfolgen. Sie sang an den Opernhäusern von Antwerpen und Gent (u.a. in »Alcina« von Händel) und hatte 1989 große Erfolge in Montpellier als Drusilla in Monteverdis Oper »L’Incoronazione di Poppea«, 1990 in der gleichen Partie bei den Festspielen Alter Musik in Innsbruck, 1990 an der Oper von Monte Carlo als Emilia in »Flavio« von Händel, 1991 wieder in Innsbruck in »La finta semplice« von Mozart, 1992 am Theater von St. Gallen als Ginevra in »Ariodante« von Händel, 1995 in Innsbruck und 1996 bei den Festspielen von Schwetzingen als Stratonica in A. Scarlattis »Mitridate Eopatore«.1998 trat sie bei den Händel-Festspielen in Bad Lauchstädt als Fulvia in der Händel-Oper »Ezio« auf.

Schallplattenaufnahmen mit Konzert-Arien und Gesamtaufnahme »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn. Auf Harmonia mundi singt sie in »Flavio« von Händel und in dem Oratorium »Die Israeliten in der Wüste« von Ph. E. Bach. Auf DS (»Deutsche Schallplatte«) singt sie die Luise in »Die Heirat wider Willen« von E. Humperdinck; auf Koch Records in »Das Schloss« von André Laporte.

 

14.4. Eiddwen HARRHY wird 70

 Während ihres Gesangstudiums am Royal Manchester College of Music trat sie bereits 1970 dort als Despina in »Così fan tutte« auf. Ergänzende Studien in London und Paris. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang sie 1973 die Kammerfrau in Verdis »Macbeth«, 1977 die Donna Anna im »Don Giovanni«, 1984 die Fiordiligi in »Così fan tutte«, 1992 die Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, 1995 die Mrs. Coyle in »Owen Wingrave« von B. Britten und 1999 die Ludmila in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1974 sang sie zu Beginn ihrer Karriere im Oxford University Opera Club die Ilia in Mozarts »Idomeneo«, bei der Handel Opera London in »Alcina« von G.F. Händel, im gleichen Jahr an der Covent Garden Oper London die Wellgunde im »Rheingold« und beim Wexford Festival die Creusa in »Medea in Corinto« von Simone Mayr. 1977 sang sie im Londoner Coliseum Theatre die Adèle in Rossinis »Le Comte Ory« sowie bei der Kent Opera die Pamina in der »Zauberflöte« und in Glucks »Iphigénie en Tauride«. 1979 und 1982 trat sie bei der Opera North Leeds auf. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1979 die Diana in »La fedeltà premiata« von Haydn, 1997 die Miss Wingrave in »Owen Wingrave«, 1998 und 2002 die Glasa in »Katja Kabanowa« sowie 2000 und 2004 die Frau des Dorfrichters in »Jenufa« von Janácek. 1980 nahm sie an der Welsh Opera Cardiff an der Uraufführung der Oper »The Servants« von Matthias in der Rolle der Oriane teil und trat dort als Poppea in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Gilda im »Rigoletto«, als Asteria in »Tamerlano« von Händel und 1986 als Marie im »Wozzeck« von A. Berg auf. An der Opera North Leeds gastierte sie als Fiordiligi, als Adalgisa in »Norma«, als Katja Kabanowa von Janácek, als Octavian im »Rosenkavalier« und 1991 als Hecuba in »King Priam« von M. Tippett. Sie sang, in erster Linie an den führenden englischen Bühnen, Partien wie die Butterfly (1984 Coliseum Theatre London) und die Dido in »Les Troyens« von Berlioz. 1986 sang sie in Los Angeles die Morgana in der Händel-Oper »Alcina«, zugleich ihr USA-Debüt. An der Opéra du Rhin Straßburg gastierte sie 1987 als Marie im »Wozzeck« von Alban Berg, in Nancy 1989 als Octavian. 1989 wirkte sie bei der English National Opera London in der Uraufführung von »The Plumber’s Gift« von David Blake mit. 1996 sang sie an der Covent Garden Oper London in »The Midsummer Marriage« von M. Tippett. Sie galt nicht zuletzt als große Interpretin barocker Opern- wie Konzertwerke. So sang sie 1989 bei den Londoner Promenade Concerts im Gloria von Vivaldi und im Magnificat von J.S. Bach.

Schallplatten: RCA (»Ercole amante« von Cavalli), Opera Rara (Emma in »Ugo, Conte di Parigi« und »L’Assedio di Calais« von Donizetti; Arien aus italienischen Opern), HMV (»Alcina« von Händel), DGG (»The Fairy Queen« von Purcell), HRE (»Adelaide di Borgogna« von Rossini), Erato (»Amadigi di Gaula« von Händel), Virgin (Mass in D von Ethel Smith).

 

14.4. Harry COGHILL wird 75

 Ausbildung der Stimme am Royal College of Music Manchester bei Frederick Cox (1967-71), ergänzende Studien bei Yvonne Rodd-Marling. Er debütierte 1972 als Bühnensänger an der Welsh Opera Cardiff in der Partie des Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, nachdem er bereits 1965 an einer Konzerttournee durch Nordamerika teilgenommen hatte. 1970-71 war er Mitglied des Glyndebourner Festspielchores. 1972 wurde er als erster Bassist an die English National Opera London verpflichtet, deren Ensemble er bis 1979 angehörte. Er sang in England bei der Kent Opera, der Handel Opera Society und bei anderen Operngesellschaften. Er trat bei den Festspielen von Aldeburgh, bei Gastspielen in Dortmund, München und Wien auf. Dabei beherrschte er für die Bühne wie für das Konzertpodium ein weitläufiges Repertoire, in dem sich auch Werke zeitgenössischer Komponisten fanden. 1980 trat er in einer Serie von Konzerten für Flüchtlingskinder in aller Welt (Ockenden Venture) auf. Seit 1987 Dozent an der Auckland University (Neuseeland).

 

14.4. Theodor GUSCHLBAUER wird 80

Bildergebnis für theodor guschlbauer

Er studierte zunächst Klavier und Violoncello und absolvierte später die Dirigentenausbildung bei Hans Swarowsky.  Er vollendete sein Studium bei Lovro von Matacic und Herbert von Karajan. Erste Engagements brachten ihn an die Wiener Volksoper und ans Landestheater Salzburg, wo er erster Kapellmeister war. 1969 wurde er als Opernchef nach Lyon, 1975 als Generalmusikdirektor nach Linz berufen. 1983-97 war er Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Strasbourg, 1997-2001 Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Seitdem ist er als freischaffender Dirigent tätig. Theodor Guschlbauer hat mit den bedeutendsten Orchestern Europas – Wiener Philharmoniker, Deutsches Symphonieorchester Berlin, Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Münchner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, London Symphony Orchestra, London Philharmonic, Orchestre de Paris, Orchestre de la Suisse Romande, Tonhalle Zürich, Orchester der Mailänder Scala, Santa Cecilia Rom, Israel Philharmonic, RAI Turin – und Japans sowie Südamerikas gearbeitet. Sein Repertoire umfasst annähernd 100 Operntitel sowie eine große Anzahl symphonischer Werke. Zu den namhaften Festspielen, bei denen Theodor Guschlbauer häufig zu Gast ist, zählen Salzburg (1968-2014), Aix-en-Provence, Orange, Verona, Luzern, Montreux, Bregenz (1982 Der Zigeunerbaron, 1985-86 Die Zauberflöte, dazu 1976 und 1986 Konzerte), Oxford; er hat beim Flandern-Festival, beim Prager Frühling, beim Chopin-Festival in Warschau und beim Maggio Musicale Fiorentino teilgenommen und dirigiert an den Opernhäusern von Wien (1976-87 insgesamt 89 Vorstellungen von Die Entführung aus dem Serail, Die Zauberflöte, Die Fledermaus, Così fan tutte, Ariadne auf Naxos und Le nozze di Figaro), Hamburg, München, Köln, Paris, Zürich, Genf (1973 Der Rosenkavalier, 1980 La clemenza di Tito, 2013 Die Fledermaus), Brüssel und Lissabon. Von den zahlreichen Platteneinspielungen erhielten mehrere einen Grand Prix du Disque. Unter den vielen Ehrungen, die Theodor Guschlbauer erhielt, seien erwähnt: der Mozart-Preis der Goethe-Stiftung Basel, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, der Prix d’Honneur der Fondation Alsace und die Aufnahme in die Französische Ehrenlegion.

 

14.4. Gaetano DELOGU wird 85

 Er lernte als Kind Violine, begann aber zunächst ein Jura-Studium, das er abbrach, um bei Franco Ferrara Unterricht im Dirigieren zu nehmen. In Florenz gewann er 1964 den 1. Preis eines Wettbewerbs junger Dirigenten und in New York 1968 den Mitropoulos-Wettbewerb. Fortan trat er bei vielen großen Orchestern Europas und der USA auf und wurde 1979 zum Musikdirektor des Denver Symphony Orchestra ernannt.

 

15.4. Marc SOUSTROT wird 70

Gebürtig in Lyon studierte Marc Soustrot bis 1969 an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Posaune und Klavier, bevor er seine musikalische Ausbildung als Dirigent bei Manuel Rosenthal in Paris fortsetzte. Marc Soustrot gilt als Spezialist für die französische Orchesterliteratur. Seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich zudem eingehend mit zeitgenössischer Musik. Als Chefdirigent und künstlerischer Leiter war er beim Orchestre Philharmonique des Pays de la Loire (1976-94), beim Beethoven Orchester Bonn (1995-2003) und beim Het Brabants Orkest Eindhoven (1996-2006) tätig. Seit der Saison 2011/12 steht er als Chefdirigent am Pult des Malmö Symfoniorkester. Darüber hinaus leitet er seit 2015/16 das Sinfonieorchester von Aarhus, der Kulturhauptstadt Europas 2017. Als Gastdirigent leitete Marc Soustrot unter anderem die Staatskapelle Dresden, die Münchner Philharmoniker, die Bamberger Symphoniker, das English Chamber Orchestra, das Danish Radio Symphony Orchestra, das Real Orquesta Sinfónica de Sevilla, das Residentie Orkest Den Haag und die Philharmonischen Orchester von Stockholm, Kopenhagen, Oslo, Helsinki, Luxemburg, Barcelona, Warschau und Tokio. Marc Soustrot hat sich durch seine jahrelange Erfahrung im Opernbereich ein großes Repertoire an Werken, darunter Don Giovanni, Carmen,Werther,Pelléas et Mélisande, Opern von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini und Jacques Offenbach, aber auch Wagners Ring des Nibelungenund Alban BergsWozzeck, erarbeitet. Sehr erfolgreich leitete er auch jüngere Werke, darunter Ernst Kreneks Oper Karl V.Dabei dirigierte er an Häusern wie der Opéra de Monte-Carlo, dem Teatro Real Madrid, dem Grand Théâtre de Genève, La Monnaie de Munt Brüssel, am Kongelige Teater Kopenhagen, der Oper Frankfurt und der Norske Opera Oslo. Für die Interpretation von Poulencs Dialogues des Carmeliteswurde er 2012 sowohl an der Königlichen Oper Stockholm als auch an der Staatsoper Stuttgart vom Publikum gefeiert. In Stuttgart dirigierte er in den vergangenen Spielzeiten Götterdämmerung, Siegfried,Der Rosenkavalier,Carmenund GounodsFaust. 2015 gab er sein erfolgreiches Debüt an der Semperoper Dresden mit der Neuinszenierung von Debussys Pelléas et Mélisande(Regie: Álex Ollé/La Fura dels Baus); seine Arbeit mit Álex Ollé setzte er 2017 bei Honeggers Jeanne d’Arc au bûcheran der Oper Frankfurt fort. Zuletzt leitete er Berlioz‘ LaDamnation de Faustauf einer aufsehenerregenden Tournee mit Sophie Koch, Paul Groves, Bryn Terfel, dem Malmö Symfoniorkester und dem MDR Rundfunkchor in Dresden, Antwerpen, Amsterdam und Hamburg. In der Saison 2018/19 kehrt er zur Philharmonie Zuidnederland, zum Tampere Philharmonic Orchestra, zum Kristiansand Symfoniorkester und zum Stavanger Symfoniorkester zurück und setzt seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Royal Swedish Opera mit Dialogues des Carmelitesfort. Marc Soustrot leitete mehrere preisgekrönte CD-Produktionen. Seit 2013 erscheinen bei Naxos nach und nach seine Einspielungen des gesamten sinfonischen Werkes von Camille Saint-Saëns mit dem Malmö Symfoniorkester. 2008 wurde er mit dem Titel Chevalier de la Légion d’Honneur geehrt.

 

16.4. Wolfgang MILLGRAMM wird 65

 

 Er absolvierte sein Gesangstudium an der Musikhochschule Berlin, an der Günther Leib und Kurt Rehm seine Lehrer waren. 1984 debütierte er an der Staatsoper Berlin als Alfred in der »Fledermaus« von J. Strauß. Dort sang er zuerst Partien wie den Nando im »Tiefland« von E. d’Albert, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den Walther von der Vogelweide im »Tannhäuser« und hatte dort seine ersten großen Erfolge als Alfredo in »La Traviata«, als Adolar in »Euryanthe« von Weber und als Tamino in der »Zauberflöte«. Er war 1984-93 Mitglied der Staatsoper Berlin, dann 1991-95 des Opernhauses Nürnberg, seit 1993 auch des Theaters am Gärtnerplatz München; seit 1995 am Opernhaus Dortmund engagiert. Gastspiele brachten ihm ähnliche Erfolge in Rumänien und Japan, in Spanien und in der Schweiz, in der Sowjetunion wie in Jugoslawien. Sein Bühnenrepertoire enthielt eine Vielzahl von Partien aus dem lyrischen Fachbereich: den Fenton in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin (Staatsoper Berlin 1989). 1991 hörte man ihn in Braunschweig als Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. An der Staatsoper Berlin sang er 1990 und 1992 den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, 1991 den Steuermann und den Lenski im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Am Opernhaus von Nürnberg trat er 1992 als Erik in »Der fliegende Holländer«, 1993 als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, 1994 als Eleazar in »La Juive« von Halévy, 1995 als Parsifal auf, am Münchner Theater am Gärtnerplatz 1995 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«. Den Eleazar wiederholte er 1995 am Opernhaus von Dortmund, wo er im gleichen Jahr auch den Turiddu in »Cavalleria rusticana« und 1996 den Parsifal sang. 1996 am Teatro Comunale in Modena als Erik zu Gast. 1997 trat er am Pfalztheater von Kaiserslautern als Hüon im »Oberon« von Weber auf, am Staatstheater Karlsruhe als Max in »Jonny spielt auf« von Krenek (dort wie auch in Bonn 1998 als Erik), 1998 am Opernhaus von Dortmund als Assad in Goldmarks »Königin von Saba« und als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1999 trat er am Opernhaus von Dortmund als Radames in »Aida« auf, 2000 als Manrico im »Troubadour«, im gleichen Jahr am Nationaltheater Prag als Tristan. Am Münchner Theater am Gärtnerplatz sang er 2001 den Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 2002 sang er bei den Bayreuther Festspielen den Tannhäuser. Auch als Konzertsänger hatte er bedeutende Erfolge.

Schallplatten: Philips (»Fidelio«, »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.wolfgangmillgramm.com/

 

16.4. Dennis Russell DAVIES wird 75

Er studierte Klavier und Dirigieren an der New Yorker Juilliard School. Seine Tätigkeit als Dirigent in Oper und Konzert, als Pianist und Kammermusiker ist gekennzeichnet durch ein breit gefächertes Repertoire, das vom Barock bis zur jüngsten Moderne reicht, durch spannende und durchdachte Programm-Konstellationen und durch eine enge Zusammenarbeit mit Komponisten wie Luciano Berio, William Bolcom, John Cage, Manfred Trojahn, Philip Glass, Heinz Winbeck, Laurie Anderson, Philippe Manoury, Aaron Copland, Hans Werner Henze, Michael Nyman und Kurt Schwertsik.Nach seinen ersten Positionen als Chefdirigent des Saint Paul Chamber Orchestra (1972-80) und des American Composers Orchestra, New York (1977-2002) übersiedelte er 1980 nach Deutschland und Österreich. Es folgten Generalmusikdirektoren-Posten am Württembergischen Staatstheater Stuttgart (1980-87) und beim Orchester der Beethovenhalle, dem Internationalen Beethovenfest und der Oper Bonn (1987-95).  1997-2002 war er Chefdirigent des Radio Symphonie Orchesters Wien, wurde 1997 als Professor an die Universität Mozarteum Salzburg berufen und war von 1995 bis Saisonende 2006 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters, mit dem er von 1998 bis 2009 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns auf CD aufnahm, weltweit die dritte Gesamteinspielung dieser Werke überhaupt.Ab 2009 war Davies für sieben Spielzeiten Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. 2002-17 war Dennis Russell Davies Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz und Opernchef am Landestheater Linz. 2014 wurde ihm dort der Titel „GMD“ verliehen. Als Gast dirigierte Davies u. a. das Cleveland und Philadelphia Orchestra, die Chicago, San Francisco und Boston Symphony, das New York Philharmonic Orchestra und das Yomiuri Nippon SO, in Europa u.a. das Concertgebouworkest Amsterdam, das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Philharmonie, das Orchestra Filarmonica della Scala Milano, die Accademia di Santa Cecilia di Roma, das Orquesta Nacional de España, die Bamberger Symphoniker und die Münchner Philharmoniker. Nach seinem Debüt bei den Bayreuther Festspielen (1978-80Der fliegende Holländer) gastierte er mit einem vielfältigen Opernrepertoire u.a. bei den Salzburger Festspielen(1998 Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny sowie 1991-2006 viele Konzerte), dem Lincoln Center Festival New York, an der Houston Grand Opera, der Hamburger und der Bayerischen Staatsoper, der Lyric Opera of Chicago, der Metropolitan Opera New York(1996 The Voyage von Philip Glass, 2002 A View from the Bridge von William Bolcom, 2004 Cavalleria rusticana / I Pagliacci) der Opéra National de Paris, dem Teatro Réal in Madrid und an der Wiener Staatsoper (2014 Alban Bergs Wozzeck). In seine Zeit als GMD in Linz fällt die Eröffnung des neuen Musiktheaters im April 2013, anlässlich derer Dennis Russell Davies die Weltpremiere von Philip Glass’ Spuren der Verirrten ebenso leitete wie Richard Strauss’ Rosenkavalier. Weiters leitete er im neuen Haus Neuproduktionen aller Ring des Nibelungen-Teile ebenso wie u.a. Pelléas et Mélisande, Falstaff, Salome, die europäische Erstaufführung von McTeague sowie Uraufführungen von Moritz Eggert und Michael Obst. Auch im Konzertbereich prägte er das Bruckner Orchester Linz nachhaltig, u.a. durch eine Öffnung zur Moderne und zu neuen Publikumsschichten, durch rege Tourneetätigkeit, aber auch durch die beständige Arbeit am Kernrepertoire – abgebildet u.a. in der Einspielung aller Bruckner-Symphonien in allen Fassungen.2016/17/18 gastiert Dennis Russell Davies u.a. beim Gewandhausorchester Leipzig, dem Konzerthausorchester Berlin, dem DSO Berlin, dem SWR Stuttgart, dem Orchestra Sinfonica Nazionale (RAI Torino), dem Orquesta Sinfonica de Galicia, dem New Japan Philharmonic und dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, sowie beim Prager Frühling (mit der Filharmonie Brno) und dem Ravenna Festival. Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 trat Dennis Russell Davies seine neue Position als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Filharmonie Brno an. Dennis Russell Davies ist seit 2009 Mitglied der „American Academy of Arts and Sciences“. Im Dezember 2014 wurde ihm der Titel „Commandeur des Arts et des Lettres“ verliehen, im Juli 2017 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://dennisrusselldavies.com/

 

16.4. Carmen GONZALES wird 80

 Eigentlich Carmen Pagliaro Vallejo González; sie begann ihr Gesangstudium am Konservatorium von Valladolid und setzte es bei Miguel Barrosa in Madrid fort Nachdem sie einen Preis und ein Stipendium des spanischen Erziehungsministeriums gewonnen hatte, wurde ihr Studium in der Opernschule der Mailänder Scala und bei den Pädagogen Magda Piccarolo und Rodolfo Celetti in Mailand fortgesetzt. Erster Bühnenauftritt bereits 1966 am Teatro Comunale Bologna in der Uraufführung der Oper »Il Canto di Natale« von L. Liviabella. 1968 sang sie an der Kammeroper Madrid den Pagen Isolier in »Le Comte Ory« von Rossini. Ihre großen Erfolge erzielte sie dann an italienischen Opernhäusern; so gastierte sie an der Mailänder Piccolo Scala (1979 als Vitellia in »Tito Manlio« von Vivaldi, 1980 als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«), an den Opern von Rom (als Carmen), Bologna, Neapel, Palermo, Triest, Turin (1986 als Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera«), Venedig und bei den internationalen Festspielveranstaltungen von Florenz, in den Thermen des Caracalla in Rom und in der Arena von Verona (1975 in Verdis »Falstaff«). Weltweite Gastspieltätigkeit mit Auftritten an der Opéra Bastille Paris (1991 in Prokofjews »L’Ange de Feu«), in Brüssel und Toulouse, bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1969 als Isabella in »L’Italiana in Algeri« von Rossini), in Zürich, Monte Carlo, Lissabon, Mexico City und Belgrad. Sie entfaltete eine ganz internationale Karriere, die sie auch nach Japan, in die Schweiz, nach Deutschland (Festspiele von Schwetzingen), Belgien, Holland, Finnland und nach Nordamerika (City Opera New York, Kennedy Center Washington) führte. 1974 nahm sie am Teatro Regio Turin an der italienischen Premiere der Oper »Die drei Pintos« von Weber (in der Bearbeitung von Gustav Mahler) teil. Sie sang an der Opéra-Comique Paris 1984 die Fidalma. Bei den Festspielen von Martina Franca sang sie 1984 die Bianca in »Il giuramento« von S. Mercadante und die Arnalta in »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi. 1985 hörte man sie am Teatro Zarzuela Madrid in der Zarzuela »Doña Francisquita« von Vives. 1986 sang sie beim Festival von Valle d’Itria in der vergessenen Oper »Ifigenia in Tauride« von Tommaso Traetta. Am Teatro Comunale Bologna gastierte sie 1987, an der Oper von Rom 1989 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, an der Oper von Rom auch 1988 als Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti. 1990 trat sie beim Holland Festival in Prokofjews »L’Ange de Feu« auf, 1991 bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Marcellina in »Le nozze di Figaro«. 1992 hörte man sie am Teatro Monumental Madrid in »El amor brujo« von M. de Falla, 1999 in Barcelona als Rosario in »Goyescas« von Granados. An ihrer Stimme bewunderte man in einem breiten Konzert- und Bühnenrepertoire die technische Virtuosität im Koloraturfach ebenso wie die Tonfülle und die Ausdruckskraft in dramatischen Aufgaben.

Schallplatten: RCA (»Orlando furioso« von Vivaldi), MRF (»L’Ajo nell‘ imbarazzo« von Donizetti, »Anacreon« von Cherubini), Naxos (»La Bohème«), Nuova Era (»L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Arkadia (»Didon« von Piccinni), Koch Records (Arien), Fonit Cetra (Bianca in »Il Bravo« von S. Mercadante), Missa defunctorum von Paisiello), Arte Nova (Jemmy in Rossinis »Wilhelm Tell«).

 

17.4. Hannu NIEMELÄ wird 65

 Er durchlief an der Sibelius-Akademie in Helsinki bis 1983 eine Ausbildung als Kantor-Organist wie als Gesanglehrer und erwarb das Gesangdiplom, legte aber auch sein Examen als Grundschullehrer ab. Später weiterführende Studien bei Kim Borg, bei Hans Hotter und seit 1986 bei Karl-Heinz Jarius in Frankfurt a.M. 1984-85 war er im Studio des Opernhauses Zürich (Debüt 1985 als Marullo im »Rigoletto«). 1985-89 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, seit 1989 des Theaters von Mainz. Dort trat er 1990-92 als Don Giovanni und als Montjoy in B. Brittens »Gloriana« auf, 1993 als Tonio im »Bajazzo« und als Alfio in »Cavalleria rusticana«. Es kam bald zu einer internationalen Gastspielkarriere, sowohl für den Bereich des Opern- wie des Konzertgesangs. Er war zu Gast bei den Festspielen von Savonlinna und Schwetzingen, an den Theatern von Bern und Basel, in Mannheim und Freiburg i. Br., in Dresden, Prag, Leningrad, Straßburg und Nancy. 1996 sang er am Opernhaus von Dortmund die Titelpartie in »Le Roi Arthus« von E. Chausson, den Amfortas im »Parsifal« und den Alfio. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind der Don Giovanni von Mozart, der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Orest in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, der Paolo in »Simon Boccanegra« von Verdi, der Macbeth von Verdi (Savonlinna 1993), der Escamillo in »Carmen«, der Albert in Massenets »Werther«, der Alfio in »Cavalleria rusticana« (Dortmund 1995), der Wozzeck in der Oper gleichen Namens von A. Berg, der Demetrius in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten und Partien in Opern des finnischen Komponisten Aulis Sallinen zu nennen. In Karlsruhe sang er in der Uraufführung von »Der Meister und Margarita« von Rainer Kunad (9.3.1986). Er wirkte 1997 am Opernhaus von Dortmund in der Uraufführung der Oper »Kniefall in Warschau« von Gerhard Rosenfeld (als Willy Brandt) mit; 1998 sang er dort den Scarpia in »Tosca«, den Macbeth von Verdi und den König Salomon in K. Goldmarks »Königin von Saba«, ebenfalls 1998 am Opernhaus von Wuppertal, in Bonn und in Gelsenkirchen den Fliegenden Holländer. Bei den Festspielen von Savonlinna übernahm er 1998 den Don Carlo in Verdis »La forza del destino«. 1999 trat er am Opernhaus von Dortmund in der Titelrolle der Oper »Macbeth« von Ernest Bloch auf. 1999 sang er am Opernhaus von Dortmund den Amonasro in »Aida«, 2000 den Kurwenal in »Tristan und Isolde« und den Grafen Luna im »Troubadour«, bei den Festspielen von Savonlinna den Pauk in der Uraufführung der Oper »Marias Liebe« von Olli Kortekangas (17.7.2000). 2001 trat er am Nationaltheater von Helsinki als Jago im »Otello« von Verdi und als Klinghoffer in »The Death of Klinghoffer« von John Adams auf. Am 5.5.2001 übernahm er am Opernhaus von Dortmund die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Wallenberg« von Erkki-Sven Tüür. Nicht weniger von Bedeutung war sein Wirken als Konzert-, Lieder- und Oratoriensänger.

Schallplatten: Thorofon (»Kniefall in Warschau« von G. Rosenfeld), SLEY (Geistliche Musik).

 

17.4. Grit van JÜTEN wird 75

 Sie wollte ursprünglich ein naturwissenschaftliches Studium beginnen, absolvierte dann jedoch die Münchner Musikhochschule und ließ dabei ihre Stimme durch Li Lingemann, Marie-Theres Gernot-Heindl und Annemarie Hanschke ausbilden. Gelegentlich betätigte sie sich als Fotomodell und als Mannequin bei Modenschauen. Sie begann ihre Bühnenlaufbahn 1966 am Theater am Gärtnerplatz in München als Jungfer Anne in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«. 1970-77 war sie als erste lyrische Koloratrice am Nationaltheater von Mannheim verpflichtet, gleichzeitig durch Gastspielverträge mit den Opern von München und Nürnberg verbunden. 1977 nahm sie ihren Wohnsitz in Dortmund und ging einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach; so sang sie an der Wiener Volksoper, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatsopern von München und Stuttgart, in Essen, Kassel, Frankfurt a.M. und Wiesbaden. Weitere Gastspiele in Amsterdam und Zürich. 1984 zu Gast an den Nationalopern von Prag und Bratislava (Preßburg), 1987 nochmals in Prag als Marguerite im »Faust« von Gounod. Ihre Erfolge erzielte sie in einer Vielzahl von Opernpartien aus dem lyrischen wie dem Koloraturfach in Werken von Mozart, Donizetti, Offenbach, Delibes, Verdi, R. Strauss, Cimarosa, Nicolai, Lortzing und Monteverdi. Sie war eine gefeierte Operettensängerin, wobei ihre aparte Bühnenerscheinung und ihr großes darstellerisches Talent besonders bewundert wurden. Bereits 1965 hatte die junge, unbekannte Künstlerin ihren ersten Erfolg in einer Weihnachtssendung des deutschen Fernsehens; seither immer wieder in musikalischen Sendungen dort wie auch im Rundfunk erschienen.

Schallplatten: HMV (vollständige Operetten »Im Weißen Rössl« und »Orpheus in der Unterwelt«), RCA (Szenen aus Operetten), AGM (Opernarien), Koch Records (»Schwarzer Peter« und »Das kalte Herz« von N. Schultze).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.grit-van-jüten.com/

 

18.4. Karl-Friedrich DÜRR wird 70

 Er studierte Germanistik und promovierte zum Dr. phil. mit der Dissertation »Shakespeare-Vertonungen«. Bereits während dieses Studiums sang er im Chor der Ludwigsburger Festspiele und übernahm dort die Partie des Antonio in »Figaros Hochzeit«. Nachdem er kurze Zeit hindurch im Schuldienst tätig gewesen war, studierte er Sologesang an der Musikhochschule Stuttgart. Sein Lehrer war an erster Stelle der bekannte Bariton Günter Reich, dazu die Pädagogen Eva Sava und Hans Jonelli. Über die Opernschule der Stuttgarter Musikhochschule kam er 1980 an die Staatsoper Stuttgart. Seine Antrittsrolle an diesem Haus war die Titelpartie in der zeitgenössischen Oper »Jakob Lenz« von Wolfgang Rihm. In den folgenden Jahren hörte man ihn an der Staatsoper Stuttgart in mehr als 40 großen Partien, so als Figaro in »Figaros Hochzeit« (1983), als Leporello wie als Masetto im »Don Giovanni«, als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Alfio in »Cavalleria rusticana«, als Zuniga in »Carmen«, als Krishna in »Satyagraha« von Philip Glass und als Köchin in Prokofjews »Liebe zu den drei Orangen« (1995). Weitere Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren der Kaspar im »Freischütz«, der Kurwenal in »Tristan und Isolde« und der Titelheld im »Wozzeck« von A. Berg (Gastspiel 1985 in Kiel). 1994 gastierte er als Eisenhardt in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten« an der Opéra Bastille Paris. 1996 sang er in Stuttgart in dem Opernfragment »La Chûte de la Maison Usher« von Debussy den Freund des Roderick. Er trat als Gast an führenden deutschen Theatern, bei den Festspielen von Ludwigsburg und Schwetzingen (u.a. 1983 in der Uraufführung von »Die englische Katze« von H.W. Henze) und 1989 im Rahmen eines Gastspiels des Stuttgarter Ensembles in Moskau und Leningrad (in »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann) auf. 1993 und 1996 war er an der Staatsoper Dresden als Leporello zu hören; 1998 sang er dort den Mesner in »Tosca«. 2000 sang er an der Staatoper von Stuttgart den Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«, 2001 den Komponisten in Donizettis »Le convenienze ed inconvenienze teatrali« sowie den Venanzio in »I Pazzi per progetto«, ebenfalls von Donizetti. Neben seiner Bühnenkarriere stand eine zweite, nicht weniger bedeutende Karriere im Konzertsaal. Er sang auf diesem Gebiet u.a. bei den Kasseler Musiktagen, in Triest, Berlin (1987) und New York (1989).

Schallplatten: Teldec (»Die Soldaten« von B.A. Zimmermann; auch als Video), Arthaus-Video (»Satyagraha« von Philip Glass, Stuttgart 1981).

 

18.4. Penelope THWAITES wird 75

 Biographie der englisch-australischen Komponistin auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Penelope_Thwaites

 

18.4. George SHIRLEY wird 85

 Er entstammte einer farbigen Familie und verbrachte seine Jugend in Detroit. Er ergriff zunächst den Beruf eines Lehrers. Während seiner Militärdienstzeit wurde man auf seine Stimme aufmerksam, er trat in den US Army Chorus ein und war zeitweise dessen Solist. Ausbildung der Stimme durch Amos Ebersole und Edward Boatner in Detroit, dann durch Thelmy Georgi in Washington und Cornelius Reid in New York; außerdem Studium an der Wayne State University. 1959 erfolgte sein Debüt als Konzertsänger. Im gleichen Jahr trat er bei den Turnau Opera Players in New York als Eisenstein in der »Fledermaus« erstmals auf der Bühne auf. 1960 gewann er den Cincinnati American Opera Award und ging darauf nach Italien. Er sang hier zuerst 1960 am Teatro Nuovo in Mailand den Rodolfo in »La Bohème« und wiederholte diese Partie 1961 an der City Opera New York und an der Oper von San Francisco, wo er 1961 auch den Tamino in der »Zauberflöte« und 1977 den Hohepriester in Mozarts »Idomeneo« sang. 1960 sang er bei den Festspielen von Spoleto den Herodes in »Salome« von R. Strauss. 1962 feierte man ihn dort als Partner von Shirley Verrett in »Carmen« von Bizet. 1961 sang er in New York in »Les Indes galantes« von Rameau, nachdem er dort den Gesangwettbewerb der Metropolitan Oper gewonnen hatte. Seine Karriere nahm nun eine schnelle Entwicklung. 1961 übernahm er an der New York City Opera als erste Partie den Rodolfo in »La Bohème«; an der Städtischen Oper Berlin hörte man ihn in »Oedipus Rex« von Strawinsky. 1961 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen. Sein Debüt erfolgte hier als Ferrando in »Così fan tutte«, der seine besondere Glanzrolle war. Er hat an der Metropolitan Oper bis 1973 während zwölf Spielzeiten 27 verschiedene Partien in insgesamt 251 Vorstellungen zum Vortrag gebracht: den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Alfredo in »La Traviata«, den Malcolm wie den Macduff in Verdis »Macbeth«, den Beppe im »Bajazzo«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den 1. Gefangenen im »Fidelio«, den Seemann in »Tristan und Isolde«, den Gottesnarren im »Boris Godunow«, den Rodolfo in »La Bohème«, den Des Grieux in »Manon« von Massenet wie in »Manon Lescaut« von Puccini, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Tamino, den Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, den Arturo wie den Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, den Fenton in Verdis »Falstaff«, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, den Don José in »Carmen«, den Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod, der Faust von Gounod und der Herzog im »Rigoletto«. Zu den großen Erfolgen an der Metropolitan Oper kamen ähnliche Triumphe seit 1967 alljährlich bei Gastspielen an der Covent Garden Oper London, wo er u.a. den Don Ottavio, den Pelléas in »Pelléas et Mélisande«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg« und den Loge im »Rheingold« sang, ebenso am Teatro Colón von Buenos Aires und bei den Festspielen von Glyndebourne. Hier sang er 1966 und 1973 den Tamino, 1968 den Lord Percy in »Anna Bolena« von Donizetti und 1974 den Titelhelden in »Idomeneo« von Mozart. An der Oper von Santa Fé erschien er 1964 in der amerikanischen Premiere der Oper »Daphne« von Richard Strauss, 1965 in »König Hirsch« von H.W. Henze, 1964 in der New Yorker Carnegie Hall in der konzertanten amerikanischen Erstaufführung der Oper »Doktor Faust« von Busoni. 1976 gastierte er an der Oper von Monte Carlo, 1977 in Amsterdam und am Opernhaus von Chicago. 1977 nahm er an der City Opera New York an der Uraufführung der Oper »Lily« von Leon Kirchner in der Rolle des Romilayu teil. Er trat auch an der Mailänder Scala (1965 im Mozart-Requiem unter Herbert von Karajan) und noch 1984 an der Deutschen Oper Berlin als Loge auf. 1999 sang er bei der Glimmerglass Opera den Eumeto in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. Seit 1981 Professor an der School of Music der Michigan University; er wurde durch mehrere amerikanische Universitäten mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. – Die lyrische Tenorstimme des Künstlers wurde namentlich im Mozartgesang und in einem späteren Abschnitt seiner Karriere im Charakterfach geschätzt.

Schallplatten: RCA (vollständige Oper »Così fan tutte«), CBS (»Pelléas et Mélisande«, »Oedipus Rex« und »Renard« von Strawinsky), Philips (»Orlando Paladino« von Haydn, »Idomeneo«), Koch Records (»Der Friedenstag« von R. Strauss).

 

18.4. Jan KLUSÁK wird 85

Er studierte an der Akademie der musischen Künste bei Jaroslav Ridký und Pavel Borkovec und lebte seitdem als freier Komponist, Schauspieler und Schriftsteller. Nach 1989 bekleidete er auch verschiedene öffentliche Funktionen im tschechischen Musikleben, unter anderem als Präsident der Musikabteilung der Kunstgesellschaft, Vizepräsident des Tschechischen Musikrates und Mitglied des Komitees des Musikfestivals Prager Frühlings. Zu seinem umfangreichen Werk gehören Sinfonien, Instrumentalkonzerte, Filmmusiken und andere Orchesterwerke, Kammermusik, Opern, Schauspielmusiken, Ballette, Chorwerke und Lieder.

 

19.4. Valery POLIANSKY wird 70

 Biographie des russischen Dirigenten auf Englisch: https://web.archive.org/web/20060512052630/http://www.studiomusica.net/eng/artisti/russcapel_s.htm

 

19.4. Hertha TÖPPER wird 95


Als Fricka in Bayreuth

 Sie war die Tochter eines Musiklehrers und spielte bereits mit zehn Jahren Violine. Mit 17 Jahren begann sie ihr Gesangstudium; sie erhielt ihre Ausbildung am Landeskonservatorium von Graz. 1948 debütierte sie am Stadttheater von Graz (als Ulrica in Verdis »Maskenball«), an dem sie bis 1952 engagiert war; dort sang sie eine Anzahl von Mezzosopran-Partien und hatte als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth« einen ersten, großen Erfolg. Seit 1952 war sie Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Dort wirkte sie in der Uraufführung von Hindemiths »Harmonie der Welt« mit (11.8.1957). Am 14.6.1958 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des wiederaufgebauten Cuvilliés-Theaters in München den Cherubino in »Figaros Hochzeit«. 1972 sang sie in München in der Uraufführung der Oper »Sim Tjong« des koreanischen Komponisten Isang Yun. Erst 1981 gab sie ihr Engagement an der Münchner Oper auf. 1951-52 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Floßhilde und die Siegrune im Nibelungenring, 1952 auch eines der Blumenmädchen und einen der Knappen im »Parsifal«, 1960 die Fricka im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1970 in einem Kirchenkonzert auf. 1953-54 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Octavian im »Rosenkavalier«. An der Wiener Staatsoper sang sie 1956-68 den Octavian, den Cherubino, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Clairon im »Capriccio« von R. Strauss und die 2. Norn in der »Götterdämmerung«. Gastspiele trugen ihr an der Mailänder Scala (1973 als Fricka im »Rheingold«), an der Londoner Covent Garden Oper (1953 zusammen mit dem Münchner Ensemble als Clairon, 1958 als Octavian), in Brüssel, Amsterdam und Rom große Erfolge ein. Sie gastierte auch am Teatro Fenice Venedig (1955), an der Berliner Staatsoper, am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1963) und kam bei einer Japan-Tournee 1968 zu weiteren Erfolgen. 1960 trat sie an der Oper von San Francisco (zugleich ihr US-Debüt) und in der Spielzeit 1962-63 an der Metropolitan Oper New York (in insgesamt acht Vorstellungen) als Octavian auf. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch zu nennen: die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, der Orpheus von Gluck, die Nancy in Flotows »Martha«, die Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky und die Sekretärin in Menottis »The Consul«. Seit 1949 mit dem Komponisten Franz Mixa (1902-94) verheiratet. Neben ihrem erfolgreichen Wirken auf der Bühne war sie eine geschätzte Konzert- und Oratorien-Altistin, namentlich als große Bach-Interpretin bekannt. 1971-81 war sie Professorin an der Musikhochschule München.

Schallplatten: DGG (»Die Meistersinger von Nürnberg«, »Figaros Hochzeit«, »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, »Oedipus Rex« von Strawinsky, »Gurrelieder« von Schönberg, Hohe Messe von J.S. Bach), Eurodisc, Philips, HMV (»Die Walküre«), Opera, Melodram (Fricka im Nibelungenring aus Bayreuth, 1960; Octavian im »Rosenkavalier«; Adelaide in »Arabella« von R. Strauss, München 1977), Testament (Floßhilde in der »Götterdämmerung«, Bayreuth 1951), Columbia (3. Akt »Walküre«), Decca (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), MGM (Bach-Kantaten), Haydn Society, Erato (C-Moll-Messe von Mozart), Amadeo (»Das Buch mit sieben Siegeln« von F. Schmidt), MMS (Hohe Messe von J.S. Bach), Verona (»Serse« von Händel), Hastedt CD (»Genesis« und »An die Sonne« von R. Wagner-Régeny); Topaz-Video (»Eugen Onegin«).

 

20.4. Donna ELLEN wird 60

 Sie ist die Tochter eines Serben und einer Deutschen, die nach Kanada ausgewandert waren. Sie hat zwei Schwestern und einen Bruder, der in Hollywood als Supervisor für Spezialeffekte tätig ist. Die Mutter, eine Mezzosopranistin, sang vor der Emigration in einer Operettentruppe in Krefeld und kümmerte sich um die musikalische Ausbildung ihrer Kinder. Donna Ellen hatte ihren ersten Auftritt im Alter von 6 Jahren mit dem Brahms-Lied Guten Abend, gute Nacht, lernte jedoch dann das Spiel auf der Posaune. Nach der High School studierte sie an der Wilfrid Laurier University Posaune und Gesang. Zwei Saisonen lang gehörte sie an der Canada Opera Piccola an, geleitet von Léopold Simoneau und Pierrette Alarie. 1986 sang sie im Rahmen der EXPO in Vancouver die Lucy in Menottis The Telephone und wurde sie am Opernstudio Zürich aufgenommen. Ein Stipendium des Canada Council und der Erlös von zwei Benefizkonzerten in ihrer Heimatstadt ermöglichten den Aufenthalt dort. Sie absolvierte Meisterkurse bei Elly Ameling und Helmuth Rilling. 1987 wurde sie – auf Empfehlung von Ioan Holender – an das Landestheater Linz engagiert, wo sie elf Spielzeiten lang blieb. Sie übernahm dort eine Reihe von Mozart-Partien − Königin der Nacht, Blonde und Zerlina − aber auch Adele, Nanetta und Gretel in Humperdincks Märchenoper sowie die Weidenrute in der Uraufführung von Balduin Sulzers Proteus, eine technisch ungeheuer schwierige Koloratur-Partie, die ihr große Zustimmung von Publikum und Presse einbrachte. Ab 1998 war die Sängerin freiberuflich tätig und unternahm mehrere Tourneen mit dem Johann Strauss Ensemble, geleitet vom Stehgeiger Alfred Pfleger, unter anderem in den Iran, nach Armenien, China, Japan, Griechenland, Slowenien, Aserbaidschan und Kasachstan. 2001 gastierte sie als Kurfürstin im Vogelhändler bei den Operetten Festspielen Bad Ischl. Dort lernte sie Kammersängerin Renate Holm kennen, mit der sie seither alle neuen Partien einstudiert. An der Staatsoper Stuttgart übernahm sie die Gefährtin in Luigi Nonos Intolleranza 1960, am Grand Théâtre de Genève die Protagonista in Luciano Berios Un re in ascoltò. 2003 debütierte sie an der Wiener Staatsoper (als Helmwiege in der Walküre), 2004 an der Wiener Volksoper (in den Mozart-Partien Erste Dame und Donna Anna), 2005 am Theater Lübeck (als Claire in den Zofen von Peter Bengtson). An der Komischen Oper Berlin gastierte sie 2006-08 als Donna Anna im Don Giovanni (inszeniert von Peter Konwitschny) und als Rosalinde in der Fledermaus (inszeniert von Harry Kupfer). 2007 übernahm sie im Theater an der Wien die Rolle der Kitty Hart in Dead Man Walking von Terrence McNally und Jake Heggie. Seit 2008 ist sie fest an der Wiener Staatsoper verpflichtet und zählt im sogenannten Zweiten Fach zu den Stützen des Ensembles. Sie trat hier u.a. als Annina in La Traviata, als Kartenaufschlägerin in Arabella, als Marcellina in Le nozze di Figaro und als Berta im Barbier von Sevilla auf. Sie war der Uhu in Henzes Pollicino und die Eule in Janáčeks Das schlaue Füchslein und tritt regelmäßig in Opern für Kinder auf, beispielsweise in Aladin und die Wunderlampe oder Pünktchen und Anton. Die Künstlerin hat auch eine Reihe von Konzerten klassischer Musik gesungen, unter anderem im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus. Donna Ellen ist mit dem Chorleiter und Dirigenten Ernst Dunshirn (geb. 1935) verheiratet, mit dem sie zwei inzwischen erwachsene Töchter hat.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.donnaellen.com/

 

20.4. Mária TIBOLDI wird 80

 Sie wurde in der ungarischen Provinz geboren, wuchs aber seit 1949 in Budapest auf. Ab 1957 erhielt sie dort eine gesangliche Ausbildung, die sie 1961 abschloss. Ab 1963 trat sie im heimatlichen Ungarn in Operetten und in Musicals auf und ging auf Gastspielreise durch das kommunistische Ausland (Bukarest, Prag, Moskau). Bereits 1966 folgte Mária Tiboldi einer Einladung in den Westen und spielte in Berlin (Theater des Westens) und Wien (Raimund-Theater). Auftritte in München und ans Landestheater Salzburg folgten. Erfolge feierte die schwarzhaarige Künstlerin vor allem in Operetten Emmerich Kálmáns, erhielt aber auch Hauptrollen in Stücken von Paul Abraham, Johann Strauß (Sohn), Franz Lehár und Giuseppe Verdi. In ihrer Hoch-Zeit an deutschen und österreichischen Operettenbühnen war Mária Tiboldi, die bereits 1964 ihr Debüt vor der Kamera als Filmschauspielerin gegeben hatte, auch ein gern gesehener Gast in deutschsprachigen Fernsehshows wie etwa im Sonntagskonzert, in Zauber der Melodie, in Zum Blauen Bock und in Drei mal Neun. Darüber hinaus wirkte sie auch in für das Fernsehen aufbereiteten Operettenadaptionen mit, so beispielsweise 1971 in Der Opernball. Wieder zurück in Ungarn, trat sie auch wieder an der Budapester Oper auf und wurde erneut als Filmschauspielerin eingesetzt: In István Szabós Film Hanussen sah man sie 1988 in einer kleinen Gastrolle. Mária Tiboldi hat für ihr künstlerisches Wirken mehrere Preise erhalten.

 

20.4. Claude CALÈS wird 85

 Er begann zuerst ein Jurastudium in Toulouse. Dann Ausbildung der Stimme an den Konservatorien von Bordeaux, Paris und Madrid, wobei in Paris zu seinen Lehrern Marthe Nespoulos und Jean Claverie zählten, dessen Tochter Michèle er heiratete. Zuerst glaubte er, Bassist zu sein, wechselte dann aber ins Baritonfach. Debüt 1961 an der Oper von Rennes als Zurga in »Les Pêcheurs de perles«, nachdem er zuvor den Grand Prix des Pariser Konservatoriums gewonnen hatte. 1961 kam er dann auch bereits an die Opéra-Comique in Paris. Hier sang er u.a. den Silvio im »Bajazzo«, den Figaro im »Barbier von Sevilla«, den Grafen in »Le nozze di Figaro«, den Zurga und den Raimbaud in »Le Comte Ory« von Rossini. Seit 1962 trat er dann auch an der Pariser Grand Opéra auf (Debüt als Chorèbe in »Les Troyens« von Berlioz). An der Grand Opéra hörte man ihn zunächst in kleineren Partien (Morales in »Carmen«, Paris in »Roméo et Juliette« von Gounod), dann aber auch als Valentin im »Faust« von Gounod und als Figaro im »Barbier von Sevilla«. Seit etwa 1972 hatte er große Erfolge bei Gastauftritten an den führenden Opernhäusern in der französischen Provinz, in Marseille, Lyon, Nancy, Nizza, Straßburg und Toulouse, auch in Lüttich und in Palermo: als Eugen Onegin, als Escamillo in »Carmen«, als Renato in Verdis »Un ballo in maschera«, als Ourrias in »Mireille« von Gounod, daneben auch in zahlreichen Partien in Operetten. Zu Anfang der achtziger Jahre trat er in Buffo-Rollen auf, u.a. 1980 an der Opéra- Comique sehr erfolgreich in der Operette »Monsieur Choufleuri« von Offenbach. Er wirkte 1972 in der Uraufführung der Oper »Eurydice« von Damase in Bordeaux und 1974 in Lille in der Uraufführung der Oper »Goya« von Aubin mit. Seit Ende der siebziger Jahre betätigte er sich im pädagogischen Bereich, seit 1982 Professor am Conservatoire de Paris. – Verheiratet mit der Koloratursopranistin Michèle Claverie (* 5.6.1939), die Schallplatten auf RCA sang. Er selbst ist auf den Marken HMV, Pathé und Decca (»Roméo et Juliette«, »Lakmé«) zu hören.

 

20.4. Renzo SCORSONI wird 90

 Gesangstudium am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand bei Benvenuto Franci und bei Riccardo Zama in Turin. Er debütierte am Teatro Sperimentale von Spoleto als Marcello in Puccinis »La Bohème« und gewann den vom italienischen Kulturministerium ausgeschriebenen nationalen Gesangwettbewerb. Seine Karriere spielte sich an den großen italienischen Bühnen ab; so sang er an den Opernhäusern von Florenz und Turin, am Teatro San Carlo Neapel und am Teatro Fenice Venedig, an der Oper von Rom, am Teatro Massimo Palermo, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom und beim Maggio Musicale von Florenz. Von seinen Hauptrollen seien genannt: der Rigoletto, der Germont-père in »La Traviata«, der Amonasro in »Aida«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Renato im »Maskenball«, der Gérard in »Andrea Chénier«, der Escamillo in »Carmen«, der Scarpia in »Tosca«, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Tonio im »Bajazzo«, der Alfio in »Cavalleria rusticana« und der Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Im italienischen Fernsehen sang er den Sebastiano in »Tiefland« von d’Albert.

Schallplatten: MRF (Tamar in vollständiger Aufnahme von »I Zingari« von Leoncavallo, Mitschnitt einer Turiner Aufführung von 1975). Eine weitere Privataufnahme existiert von Puccinis »Le Villi« mit dem Künstler in der Rolle des Guglielmo Wolff.

 

21.4. Franz MAZURA wird 95


Als Gurnemanz in Bayreuth

 Sein Debüt wurde durch die Kriegsjahre des Zweiten Weltkrieges hinausgezögert, er trat aber bereits während seiner Gesangsausbildung durch Fred Husler in Detmold gelegentlich als Schauspieler auf. Er debütierte als Opernsänger erst in der Spielzeit 1955-56 am Staatstheater Kassel und sang dann 1956-59 am Stadttheater Mainz, 1959-64 am Staatstheater Braunschweig und seit 1964 am Nationaltheater Mannheim. Er gastierte bei den Salzburger Festspielen von 1960 als Cassandro in »La finta semplice« von Mozart und sang dort 1970 den Don Pizarro im »Fidelio«. 1963 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. Gastspiele brachten ihm an den großen deutschen Bühnen wichtige Erfolge ein. 1973 schloss er einen Gastspielvertrag mit der Staatsoper von Hamburg ab. Er war ein hervorragender Wagner-Interpret, wobei der Alberich im »Ring des Nibelungen« als seine Glanzrolle galt. Weitere Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire waren der Scarpia in »Tosca«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und der Moses in »Moses und Aron« von Schönberg. Die dunkle Klangtönung seiner Stimme erlaubte es ihm, zahlreiche Basspartien zu übernehmen. 1967 hatte er am Grand Théâtre Genf einen sensationellen Erfolg als Jochannaan. Dort sang er 1982 auch den Klingsor im »Parsifal« und 1984 den Alberich im »Rheingold«. 1968-84 gab er Gastspiele an der Staatsoper von Wien als Jochanaan, als Commendatore im »Don Giovanni«, als Wotan im »Rheingold«, als Don Pizarro, als Moses und als La Roche im »Capriccio« von R. Strauss. 1968-98 trat er an der San Francisco Opera (als Commendatore, als Jochanaan, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Don Pizarro, als Gunther in der »Götterdämmerung«, als Wotan im »Rheingold«, als Alberich in »Siegfried« und in der »Götterdämmerung« und als Schigolch in »Lulu« von A. Berg) auf, 1967 am Théâtre de la Monnaie Brüssel. Gerne gesehener Gast an der Grand Opéra Paris in Partien wie dem Gurnemanz im »Parsifal« (1973-74), dem Alberich im »Rheingold« (1977-78), dem Orest in »Elektra« von R. Strauss (1977) und dem Wotan in der »Walküre« (1978). Er wirkte dort am 24.2.1979 in der Uraufführung von Alban Bergs Oper »Lulu« in der von F. Cerha neu bearbeiteten dreiaktigen Fassung in der Doppelrolle Dr. Schön/Jack the Ripper mit (und sang diese beiden Rollen auch beim Gastspiel der Pariser Oper an der Mailänder Scala). Er erschien auch an den Opern von Nizza und Straßburg. Seit 1980 Mitglied der New Yorker Metropolitan Oper New York (Debüt als Dr. Schön/Jack the Ripper), an der er bis 2002 in insgesamt 175 Vorstellungen auch den Alberich im Nibelungenring, den Geisterboten in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Creon und den Boten in »Oedipus Rex« von Strawinsky, den Gurnemanz wie den Klingsor im »Parsifal«, den Don Pizarro, den Waldner in »Arabella«, den Doktor im »Wozzeck«, den Frank in der »Fledermaus«, den Rangoni im »Boris Godunow«, den Wotan in der »Walküre«, den Mr. Flint in »Billy Budd« von Benjamin Britten und den Schigolch in »Lulu« sang. 1984 trat er an diesem Haus in einem Galakonzert zum 25jährigen Jubiläum von Leonie Rysanek mit Szenen aus Wagner-Opern auf. Einen der größten Erfolge seiner Karriere hatte er, als er beim Israel Festival 1974 im antiken Theater von Caesarea den Moses gestaltete. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte er 1971-75, 1977-80 und 1984-86 als Gunther, 1972-74 und 1977-78 als Biterolf im »Tannhäuser«, 1972-75 als Alberich, 1973 und 1975 als Gurnemanz, 1975 als König Marke in »Tristan und Isolde«, 1975-80, 1982-85, 1987-89 und 1991-95 als Klingsor sowie 1988 als Wanderer im »Siegfried« mit. Am Stuttgarter Staatsschauspiel spielte er 1990-92 den König Lear im gleichnamigen Stück von Shakespeare. 1991 nahm er am Opernhaus von Köln an der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Meister und Margarita« von York Höller teil. 1992-96 war er am Teatro Colón Buenos Aires zu Gast. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1994 als Wesener in B.A. Zimmermanns »Die Soldaten«, 1999 und 2003 als Schigolch, 2010 als Haushofmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und 2012 als Njegus in Lehárs »Die lustige Witwe«. 1999 trat er am Opernhaus von Köln als Titurel im »Parsifal« auf. 1999 hörte man ihn am Staatstheater von Mainz als Schigolch, in Amsterdam als Haushofmeister in »Capriccio« von R. Strauss, 2001 am Stadttheater von Bielefeld wieder als Schigolch, den er auch 2004-05 an der Bayerischen Staatsoper München und 2010 an der Mailänder Scala verkörperte. Als Pfleger des Orest in »Elektra« von R. Strauss trat er noch 2013 beim Festival von Aix-en-Provence, 2014 an der Mailänder Scala, 2016 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie 2016 und 2019 an der Staatsoper Berlin auf. An der Staatsoper Berlin trat er 2016 als Hans Schwarz in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf; diese Partie wird er dort auch im April 2019 wieder singen. Als großer Sänger-Darsteller beherrschte er ein außergewöhnlich umfangreiches Bühnenrepertoire von rund 200 großen und kleineren Partien. Daraus sind ergänzend zu nennen: der Figaro in »Figaros Hochzeit«, der Sarastro in der »Zauberflöte«, der Creon in »Medea« von Cherubini, der König Heinrich im »Lohengrin«, der Pogner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, der Morone in H. Pfitzners »Palestrina«, der Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der König Philipp wie der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«, der Escamillo in »Carmen«, der Boris Godunow, der Blaubart in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die Titelpartie in »Lear« von A. Reimann, der Popolani in »Barbe-Bleue« von Offenbach, der Joe in dem Musical »Showboat« von J. Kern und der Porgy in Gershwins »Porgy and Bess«. Verheiratet mit der Soubrette Elisabeth Friedmann, die 1954-55 am Opernhaus von Wuppertal, 1956-58 am Stadttheater von Mainz engagiert war.

Schallplatten: Electrola, DGG (Gesamtaufnahmen »Palestrina« und »Wozzeck«), Philips (Gunther in »Götterdämmerung«, Moses in »Moses und Aron« von Schönberg), DGG (»Lulu«), Decca (»Der Kaiser von Atlantis« von Ullmann), Col Legno (Voland in »Der Meister und Margarita« von York Höller).

FRANZ MAZURA zum 95. Geburtstag am 22. April 2019

Als Opern-Eleve durfte ich Franz Mazura seit 1964 durch sein immenses Rollen-Repertoire am Nationaltheater Mannheim, Bayreuth etc. begleiten und würdigte den genialen Sänger-Darsteller hier an dieser Stelle bereits zu seinem 85. + 90. Geburtstag. Werde aber heute keineswegs  den Verdienste-Leporello aufrollen, sondern für das nächste Mal aufsparen.


Franz Mazura im Rollstuhl bei den „Meistersingern“ am Vorabend seines 95. Geburtstages. Foto: Staatsoper Berlin

Am Vorabend seines 95. Ehrentages verkörperte der unermüdliche Ausnahmekünstler an der Berliner Staatsoper den Hans Schwarz in „Die Meistersinger von Nürnberg“ im Kreise seiner „jungen“ Kollegen Siegfried Jerusalem, Reiner Goldberg und Olaf Bär. Ein Sturz zuvor veranlasste Franz Mazura in keiner Weise abzusagen und der gebürtige Salzburger absolvierte seinen „Auftritt“ im Rollstuhl.

Man feierte nach der Festtags-Aufführung im Kreise seiner Familie, angereisten Freunden und Ensemble-Mitgliedern in den 22. April hinein und ließ den Jubilar hochleben.


Wotan-Karikatur von Franz Mazura. Copyright: Mazura

Im Namen des „Merkers“ gratuliere ich dem grandiosen Künstler recht herzlich zum 95. Geburtstag verbunden mit den besten Wünschen für Gesundheit, alles erdenklich Gute für die nächsten 5 „Jährchen“ und zur baldigen Genesung. In der Hoffnung, dass uns die Götter der Musen hold, wäre es mir eine Ehre zum 100. gratulieren zu dürfen – a bientot

in herzlicher Verbundenheit
Gerhard Hoffmann

 

22.4. Michèle CRIDER wird 60

 Ihre Eltern waren Baptisten; in ihrer Familie wuchsen zehn Kinder heran. Sie sang bereits frühzeitig in einem Kirchenchor. Mit 12 Jahren erhielt sie ersten Gesangsunterricht durch die Pädagogin Niaomi Watts, seit 1984 Musik- und Gesangstudium an der Iowa State University, vor allem bei John Cura. 1987erwarb sie den akademischen Grad eines Master of Music. 1988 gewann sie den Internationalen Gesangwettbewerb von Genf.Bereits während ihrer Ausbildung trat sie in einigen Partien auf und debütierte auf der Bühne der Iowa University als Butterfly. Durch Vermittlung des bekannten farbigen amerikanischen Bassisten Simon Estes kam sie 1987 in das Opernstudio des Opernhauses von Zürich und wurde durch die nicht weniger bekannte Sopranistin Gloria Davy weiter ausgebildet. Die junge farbige Sängerin ging dann von ihrem Wohnsitz Zürich aus ihrer Karriere nach. Diese führte sie 1988 an das Opernhaus von Dortmund, wo sie als Leonore im »Troubadour« von Verdi großes Aufsehen erregte. Diese Partie sang sie dann auch am Stadttheater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern (1990) und an der Deutschen Oper Berlin. 1990 gastierte sie an der Oper von Oslo als Butterfly, im gleichen Jahr auch am Grand Théâtre Genf. 1992 debütierte sie als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 2010 in insgesamt 55 Vorstellungen auch die Butterfly, die Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, die Margherita und die Elena als Doppelrolle in A. Boitos »Mefistofele«, die Aida, die Elvira in »Ernani« und die Tosca sang. Die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« trug sie 1993 auch an der Deutschen Oper Berlin vor; dort auch 1994-95 als Butterfly aufgetreten, in der gleichen Partie auch bereits 1992-93 an der Staatsoper von Hamburg (wo sie auch 1993 die Leonore im »Troubadour« sang). 1994 gastierte sie an der Oper von Pretoria als Aida. 1995sang sie an der Mailänder Scala die Margherita und die Elena in »Mefistofele«, im gleichen Jahr an der Covent Garden Oper London wieder die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, am Theater von St. Gallen die Aida, die sie auch 1996 bei den Festspielen von Wiesbaden und am Opernhaus von San Antonio (Texas) vortrug. 1996 gastierte sie als Leonore in »La forza del destino« beim Orange Festival. 1997 und 2001 hörte man sie an der Oper von San Francisco als Aida. 1997 debütierte sie als Butterfly an der Metropolitan Oper New York, an der sie bis 2008 in insgesamt 52 Vorstellungen auch die Leonore im »Troubadour« und die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« sang. 1998 gastierte sie als Madame Butterfly an der Opéra Bastille Paris. 1998 sang sie in Wien das Sopransolo im Verdi-Requiem, an der Staatsoper Dresden wie an der Staatsoper Hamburg die Aida, bei den Festspielen in der Arena von Verona die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1999 gastierte sie am Opernhaus von Zürich als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« (die sie auch 2000 an der Deutschen Oper Berlin sang), am Opernhaus von Marseille als Elvira in dessen Oper »Ernani«. 2000 hörte man sie am Teatro Carlo Felice Genua als Odabella in Verdis »Attila«, an der Niederländischen Oper Amsterdam wie bei den Festspielen von Macerata als Aida, 2001 am Teatro Real Madrid als Leonore im »Troubadour«. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte sie als Aida und als Leonora im »Troubadour«.Zu ihren Bühnenpartien gehörten weiter die Lucrezia in »Lucrezia Borgia« von Donizetti und die Luisa Miller in der Oper gleichen Namens von Verdi. Auch als Konzertsolistin aufgetreten, u.a. 1993 in Berlin im Verdi-Requiem.Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1995 das Sopran-Solo in Mahlers 2. Sinfonie und 1996 im Verdi-Requiem.

Schallplatten: Capriccio (Szenen aus Opern von Richard Strauss), Teldec/East West Records (Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), RCA/BMG (Margherita und Elena in »Mefistofele«), Chandos (Verdi-Requiem), Decca (Gerhilde in der »Walküre«).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.michele-crider.com/index.php/de/

 

22.4. Joshua RIFKIN wird 75

Er studierte bei Vincent Persichetti auf der Juilliars School mit dem Abschluss B.S. (1964). Weiterführende Studien unternahm er bei Gustave Reese an der New York University (1964–66) und an der Universität Göttingen (1966–67). Anschließend studierte er bei Arthur Mendel, Lewis Lockwood, Milton Babbitt und Ernst Oster an der Princeton University. Er schloss seine Studien 1968 mit dem Erwerb des Grades eines Master of Fine Arts (M.F.A.) ab. Rifkin trat als Dirigent und Solist zusammen mit namhaften Orchestern in den USA, Europa, Israel, Australien und Japan auf. Zu den Orchestern, mit denen er zusammengearbeitet hat, gehören das English Chamber Orchestra, das Scottish Chamber Orchestra und die Israel Camerata Jerusalem; die St. Louis Symphony, die San Francisco Symphony und die Victorian State Symphony Melbourne; das St. Paul Chamber Orchestra, das Los Angeles Chamber Orchestra und das Prager Kammerorchester; das Haydn-Orchester von Bozen und Trient, die Jerusalem Symphony, die Solistas de México, das BBC Concert Orchestra, die City of London Sinfonia, das National Arts Centre Orchestra of Ottawa und die Houston Symphony. Sein Repertoire reicht von Monteverdi über Händel und Mozart zu Richard Strauss und Strawinsky; ebenso wenig fehlen Gershwin, Copland und die jüngste Moderne. Ein weiteres Betätigungsfeld Rifkins sind seine Interpretationen von Ragtime-Musik besonders von Scott Joplin, mit denen er in den 1970er Jahren ganz wesentlich zum Revival der Ragtime-Musik beitrug. Die Konzertjahre 2008 bis 2012 waren überwiegend Johann Sebastian Bach gewidmet und führten den Musiker in die Bachstädte Weimar und Arnstadt sowie nach Antwerpen, Boston und Japan: Auf dem Programm standen die Brandenburgischen Konzerte, diverse Kantaten und die Matthäuspassion mit den Ensembles Cambridge Concentus Boston und Kunitachi Bach Collegium. In der Oberkirche Arnstadt, der Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bachs Großonkel Heinrich Bach als Organist von 1641 bis 1692, führte Joshua Rifkin 2009 zwei von ihm rekonstruierte Konzerte Johann Sebastians Bachs auf: Konzert für Oboe, 2 Violinen, Viola und Continuo Es-Dur, rekonstruiert nach BWV 49, 169 und 1053, und Konzert für Oboe, Violino concertato, Violino ripieno, Viola und Continuo C-Moll, rekonstruiert nach BWV 1060. Einen Höhepunkt fand Rifkins intensive Beschäftigung mit dem Kantatenwerk Bachs im Dezember 2010 in Leuven/Belgien in einer solistischen Aufführung des Weihnachtsoratoriums: Die Kantaten 1 bis 3 erklangen in der Interpretation von Taverner Consort & Players unter Leitung von Andrew Parrott, die Kantaten 4 bis 6 wurden interpretiert von The Bach Ensemble und Joshua Rifkin und zum weiteren Vergleich standen schließlich Sigiswald Kuijken und sein Ensemble La Petite Bande mit den Weihnachtskantaten BWV 122, BWV 57, BWV 97 und BWV 151 auf dem Programm. Infolge des Arnstädter Konzerts von 2009 entstand im Jahr 2011 das Festival Bach:Sommer – jährlich im August – in Arnstadt und Wandersleben, dessen künstlerische Leitung Rifkin innehat. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet die Alte Musik. Neben seiner Arbeit mit The Bach Ensemble und der gemeinsamen Einspielung von Bachs H-Moll-Messe, Bachs Maginficat und zahlreichen Kantaten leitete er 1992-97 die jährliche Sommerakademie für Alte Musik in Brixen (Italien). Er führte Monteverdis L‘Orfeo am Theater Basel auf; 2001 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper in München mit einer neuen Produktion von Purcells Dido and Aeneas und Händels Acis and Galatea. Er hatte die musikalische Leitung der modernen Uraufführung von Alessandro Scarlattis Venere, Amore e Ragione in Chicago; er dirigierte Mozarts Requiem und mehrchörige Psalmenvertonungen von Heinrich Schütz beim Festival Oude Muziek in Utrecht. Weiterhin hatte er Gastauftritte mit dem Ensemble Gradus ad Parnassum Wien, der Schola Cantorum Basiliensis, dem Norsk Barokorkest Oslo und dem Bach Concertino Osaka, mit dem er auch seine Ergänzung der Bach-Kantate BWV 216 eingespielt hat. Mit der Cappella Pratensis setzte Rifkin sich intensiv mit polyphoner Musik der Renaissance auseinander; auch diese Zusammenarbeit mündete in einer CD-Einspielung. In den 1990er Jahren nahm er zudem mit der Cappella Coloniensis, dem Barockorchester des Kölner Westdeutschen Rundfunks, zwei CDs mit Werken von Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart auf.

Schon früh begann Rifkin ein intensives Bach-Quellenstudium. Eine seiner ersten Entdeckungen 1975 war, dass die Matthäuspassion nicht, wie bis dahin angenommen wurde, 1729, sondern bereits am Karfreitag 1727 uraufgeführt wurde. Im Jahr 2000 kam Rifkin in einem Aufsatz im Bach-Jahrbuch zu dem Schluss, dass die Kantate Nun ist das Heil und die Kraft (BWV 50), die schon länger Fragen aufwarf, nicht Bach zuzuschreiben ist. 2006 veröffentlichte Rifkin eine Kritische Ausgabe von Bachs H-Moll-Messe im Verlag Breitkopf & Härtel. In die heute weithin bekannte Version der H-Moll-Messe wurden posthum von Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel Bach Teile einer Messe von 1733, die erste Version des Kyrie und des Gloria eingearbeitet. In seiner Kritischen Ausgabe veröffentlichte Rifkin erstmals die Version, die sich strikt an Bachs letzte Aufzeichnungen von 1748–50 hält. 2007 wurde das Werk gemäß Rifkins Neuedition vom Dunedin Consort unter Leitung von John A. Butt auf CD eingespielt. Grundlegenden Einfluss auf die Bachrezeption nahm Rifkin Anfang der 1980er Jahre mit einem Artikel, in dem er den Nachweis zu führen versuchte, dass Johann Sebastian Bach die Chorpartien seiner Kantaten, Messen, Passionen und Oratorien in der Regel nur mit einem Sänger pro Stimme besetzt habe. Damit brach er radikal mit einer Interpretationstradition, die durch die romantischen Vorstellungen Felix Mendelssohn-Bartholdys und das philharmonische Ideal des 19. Jahrhunderts geprägt war. Seine These stieß in der musikalischen Öffentlichkeit zunächst auf Abwehr und Unverständnis. Doch dann nahm sich Andrew Parrott Rifkins Belegen und Argumentation an. Im Jahr 2000 brachte dieser einstige aufführungspraktische Gegner Rifkins sein Werk The Essential Bach Choir heraus, das 2003 unter dem Titel Bachs Chor – Zum neuen Verständnis auch auf Deutsch erschien. In dieser Schrift veröffentlichte Parrott noch einmal Rifkins Aufsatz von 1981, diskutierte akribisch das Pro und Contra seiner Ausführungen und legte alle Quellen offen. Somit standen alle Argumente für die Solistenthese einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. In den angelsächsischen Ländern, in Frankreich, Belgien und den Niederlanden sind Rifkins und Parrotts Forschungsergebnisse heute weitgehend unstrittig. Im deutschsprachigen Raum werden sie weiterhin angezweifelt. Joshua Rifkin hatte Professuren an verschiedenen Universitäten inne, so unter anderem an den Universitäten von Harvard und Yale. Derzeit lehrt er im Fachbereich Renaissance- und Barockmusik der Boston University. Rifkin leitet immer wieder Meisterkurse und Workshops im Rahmen renommierter Musikfestspiele für Alte Musik.

 

24.4. Norma BURROWES wird 75

 Sie studierte Musikwissenschaft und Gesang an der Queen’s University Belfast, dann an der Royal Academy of Music in London, wo sie Schülerin von Flora Nielsen und Rupert Bruce-Lockhart war. Sie erwarb das Diplom der Musikakademie als Gesanglehrerin. Sie trat bereits an der Royal Academy of Music in London in Aufführungen von Poulencs »Les mamelles de Tirésias« (als Thérèse), Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« und Puccinis »La Rondine« (als Magda) auf. Offizielles Bühnendebüt 1970 als Zerline im »Don Giovanni« bei der Glyndebourne Touring Opera, bei der sie 1971 auch die Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia« sang. Sie wurde dann Mitglied der Londoner Covent Garden Oper (seit 1970, Antrittspartie: Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss) und sang bei der English National Opera London (seit 1971). Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1970 als Papagena in der »Zauberflöte«, 1975 und 1977 in der Titelrolle in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, 1980 als Pamina in der »Zauberflöte« und 1981 als Susanna in »Le nozze di Figaro« auf. 1971-73 sang sie bei den Salzburger Festspielen das Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail«, 1977 in Aix-en-Provence die Despina in »Così fan tutte«. Sie trat auch bei den Festspielen von Aldeburgh und Drottningholm auf. An der Pariser Grand Opéra war sie 1976-77 als Blondchen zu hören, 1980 als Despina. 1977 sehr großer Erfolg an der Oper von Toronto als Marie in Donizettis »Regimentstochter«. 1979 trat sie an der Metropolitan Oper New York in acht Vorstellungen als Blondchen auf. Ihre technisch hervorragend gebildete, bewegliche Koloraturstimme wurde vor allem im Mozart-Repertoire geschätzt; auch als Konzertsopranistin bedeutend. Weitere Partien aus ihrem Bühnenrepertoire: die Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, der Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« und die Sophie im »Rosenkavalier«. 1969-80 mit dem Dirigenten Stuart Bedford (* 31.7.1939) verheiratet. Sie gab 1982 vorzeitig ihre Karriere auf und heiratete den kanadischen Tenor Émile Belcourt (1926-2017).

Schallplatten: Decca (»The Fairy Queen« von Purcell, »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, »Die Schöpfung« von Haydn), HMV (»Riders to the Sea« von Vaughan Williams), DGG (»Acis and Galathea« von Händel), Philips (»Ariodante« und »Armida« von Händel, »Die Entführung aus dem Serail« von Mozart), Erato (»Semele« und »Israel in Egypt« von Händel), EMI (»At the Boar’s Head« von G. Holst).

 

25.4. Cynthia CLAREY wird 70

 Die farbige Sängerin erhielt ihre Ausbildung an der Howard University und an der Juilliard School of Music. Nach deren Abschluss im Jahre 1972 trat sie zunächst bei kleineren Operngesellschaften im mittleren Westen der USA auf und wurde dann 1977 an die City Opera New York engagiert. Damit begann sie eine erfolgreiche Karriere an den führenden Opernhäusern in den USA. 1979 sang sie in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »The Ice Break« von M. Tippett in Boston, 1981 in St. Louis in der amerikanischen Premiere von »An Actor’s Revenge« von M. Miki. 1981 gastierte sie an den Opern von Dallas und Houston/Texas (als Carmen), 1982 an der Chicago Opera, 1984 in Seattle, 1987 am Opernhaus von Philadelphia. Bei den Festspielen von Glyndebourne erlebte man sie 1984 und 1986 als Ottavia in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea« sowie 1986-87 als Serena in »Porgy and Bess« von G. Gershwin. 1984 gastierte sie an der Deutschen Oper Berlin und 1985-87 beim Wexford Festival in Irland (u.a. als Polinesso in »Ariodante« von Händel und als Mignon in der gleichnamigen Oper von A. Thomas). 1985 gab sie Gastspiele in Italien, 1986 war sie an der Opéra-Comique Paris als Vendredi in »Robinson Crusoe« von Offenbach zu hören. 1989 sang sie in Amsterdam die Giovanna in einer konzertanten Aufführung von Donizettis »Anna Bolena«, 1990 in Toronto die Carmen, 1991 in Madrid in »Rinaldo« von Händel, bei den Festspielen von Eutin 1995 wiederum die Carmen. 1996 übernahm sie in der denkwürdigen Premiere von Gershwins »Porgy and Bess« am Opernhaus von Kapstadt die Rolle der Bess. Sie trat 1997  bei den Festspielen von Bregenz als Serena und an der Oper von Seattle als Amastre in der Händel-Oper »Serse« auf, 2000 beim Festival von Aix-en-Provence als Kristina in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Seit 1980 trat sie auch in Sopranpartien auf. Ihre großen Bühnenpartien waren neben der Carmen die Penelope in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, die Titelrolle in »Rinaldo« von Händel, die Zerline im »Don Giovanni«, die Isoletta in »La Straniera« von Bellini, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Dalila in Samson et Dalila von Saint-Saëns, die Butterfly, der Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« und der Octavian im »Rosenkavalier«. Auch im Konzertbereich kam sie zu einer erfolgreichen Karriere.

Schallplatten: HMV (Serena in »Porgy and Bess«), Chandos (»A Child of our Time« von M. Tippett), EMI (»Lulu« von A. Berg), Music Masters (»Lost in the Stars« von K. Weill), New World Records (Werke von Benjamin Carr), Decca (Afrika-Songs von G.Wilhelm Grosz); Virgin-Video (»The Ice Break« von M. Tippett).

 

25.4. Erzsébet SZÖNYI wird 95

Sie studierte 1942-47 an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest unter anderem bei János Viski (Komposition), Ernö Szegedi (Klavier), János Ferencsik (Chormusik) sowie bei Lajos Bárdos, Zoltán Vásárhelyi, Zoltán Kodály, Bence Szabolcsi und Léo Weiner. Anschließend studierte sie am Conservatoire national supérieur de musique in Paris und traf dort auf Tony Aubin, Nadia Boulanger und Olivier Messiaen. In Budapest war sie 1948-81 Hochschullehrerin und leitete in den 1960er Jahren die Abteilung für die Lehrerausbildung. In dieser Zeit schrieb sie ihre „Methoden der Musiklesens und Musikschreibens“. Diese Arbeit war grundlegend für die Verbreitung der Kodály-Methode. Dies bewirkte sie auch als Organisatorin der Konferenz der „International Society for Music Education“ ISME im Jahr 1964 in Budapest, in deren Beirat und Vorstand sie 1964-74 regelmäßig gewählt wurde.

Sie hat eine große Zahl von Werken komponiert und zur Aufführung gebracht. Sie schrieb vorwiegend Vokalwerke sowie neun Opern, vier Musicals, fünf Oratorien und auch drei Ballettmusiken. Für ihre kompositorische Tätigkeit erhielt sie 1947 den Liszt-Preis, 1959 den Erkel-Preis (Erkel Ferenc-díj), 1995 und 2004 den Bartók-Pásztory-Preis (Bartók Béla-Pásztory Ditta-díj), den Kodály-Preis 2001. Szőnyi ist Ehrendoktor der Duquesne University in Pittsburgh. Seit 1992 ist sie Mitglied der Széchenyi Akademie der Künste („Széchenyi Irodalmi és Művészeti Akadémia“).

 

26.4. Olivera MILJAKOVIC wird 85

 Ursprünglich hatte sie vor Pianistin zu werden und besuchte deshalb die Musikakademie von Belgrad. Dann ging sie zum Studium der Kunstgeschichte über, ließ schließlich jedoch ihre Stimme ausbilden. Ihre Gesanglehrer waren Josip Riavez in Belgrad, Gina Cigna in Mailand und Ludwig Weber in Wien. Seit 1960 sang sie an der Nationaloper von Belgrad zumeist kleinere Partien. Auf Anraten der Altistin Biserka Cvejic ging sie dann nach Wien. Hier wurde sie 1962 an die Staatsoper verpflichtet (Debüt als Despina in »Così fan tutte«). Seitdem kam sie in Wien zu einer großen Karriere. Sie sang hier bis 1994 in ca. 770 Vorstellungen u.a. den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, den Cherubino wie die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Papagena in der »Zauberflöte« (128mal!), den Siebel im »Faust« von Gounod, die Damigella wie die Drusilla in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Zerline im »Don Giovanni«, den Jano wie die Karolka in »Jenufa« von Janácek, die Frasquita in »Carmen«, den Hirtenknaben im »Tannhäuser«, den Ighino im »Palestrina« von H. Pfitzner, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Isotta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, die Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, die Ilia im »Idomeneo« von Mozart, die Marzelline im »Fidelio«, die Sophie wie die Marianne Leitmetzerin im »Rosenkavalier«, die Ortlinde in der »Walküre«, das Ännchen im »Freischütz«, den Fjodor im »Boris Godunow«, die Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Schwester Genoveva in »Suor Angelica« und den Ascagne in »Les Troyens« von Berlioz. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1965 und 1967 den Fjodor, 1967 auch die Frasquita, 1968 und 1971 die Susanna, 1969-70 die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi und die Zerline im »Don Giovanni« sowie 1979-82 die Echo in »Ariadne auf Naxos« von Richard Strauss. Bei den Festspielen von Bayreuth übernahm sie 1965 die Partie des Hirtenknaben im »Tannhäuser«. Sie gastierte an der Oper von Brüssel, in Bordeaux, Lyon und Toulouse, an den Staatsopern von Hamburg und München, an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro Colón Buenos Aires, in Monte Carlo, Zürich, Genf (1979 als Papagena und 1980 als Jano) und Chicago; sie sang bei den Festspielen von Wiesbaden und beim Maggio Musicale Fiorentino. Der schöne Koloratursopran der Künstlerin kam auch in Aufgaben aus dem Gebiet der Operette hervorragend zu Geltung. Dazu als Konzertsängerin bekannt geworden. Zeitweilig verheiratet mit dem Bassisten Herbert Lackner (1940-2015), der ebenfalls Mitglied der Wiener Staatsoper war.

Schallplatten: Decca (Fjodor in »Boris Godunow«, Operetten »Gräfin Mariza« und »Die Csardasfürstin« von Kálmán), Electrola (»Die Zauberflöte«), Telefunken (»La serva padrona«), Amadeo-Polygram, MMS.

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.oliveramiljakovic.com/

 

26.4. Louis ERLO wird 90

 Biographie des französischen Opernregisseurs und Operndirektors auf Französisch: http://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_Erlo

 

27.4. Robert GRANZER wird 90

 Er begann seine Karriere 1954 am Landestheater von Salzburg, dem er bis 1970 angehörte. Von dort ging er für die Jahre 1970-72 an das Stadttheater von Lübeck, kam 1972 an das Theater am Gärtnerplatz in München und gehörte in den Jahren 1974-86 der Wiener Volksoper an, an der er bereits 1971 in der Österreichischen Erstaufführung von Gounods »Der Arzt wider Willen« den Sganarelle sang. Hier sang er u.a. den Dr. Falke in der »Fledermaus«, den Dancairo in »Carmen«, den Herrn Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, den Simone in Mozarts »Das schlaue Mädchen« (»La finta semplice«), den Lotteringhi in »Boccaccio« von Fr. von Suppé, den Maurizio in Wolf-Ferraris »Die vier Grobiane«, den Titelhelden in »Schwanda, der Dudelsackpfeifer« von Weinberger, den Mann mit dem Maulesel in Carl Orffs »Die Kluge«, den Platzkommandanten in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, den Marquis in Kienzls »Der Kuhreigen« (konzertant), den Stefano in Donizettis »Viva la Mamma« und den Bohus in Dvoráks »Der Jakobiner« (konzertant). Er lebte später in München, wo er noch regelmäßig bis Mitte der neunziger Jahre bei der Münchner Opernbühne, einer Wanderoper, auftrat. Gastauftritte fanden u.a. bei den Festspielen von Salzburg statt; hier sang er 1958 und 1960 einen der flandrischen Deputierten in Verdis »Don Carlos«, 1960 in einer Aufführung von Mozarts »Thamos, König in Ägypten«, 1961 den Polizeikommissär im »Rosenkavalier«, 1962-63 den Hauptmann in »Iphigenie in Aulis« von Gluck und 1968 den Osmin in der Mozart-Oper »Zaide«. Aus seinem Repertoire für die Bühne ist weiter zu nennen: der Graf im »Wildschütz« von Lortzing. Er sang auch gerne Operettenpartien wie den Homonay im »Zigeunerbaron«.

Schallplatten: Denon (»Die Fledermaus« und »Die lustige Witwe«, Mitschnitte von Aufführungen der Wiener Volksoper bei einer Japan-Tournee).

 

28.4. Gennady BEZZUBENKOV wird 70

 Nach seiner Ausbildung wurde er 1989 an das Mariinsky Theater (zuvor Kirow-Theater) in St. Petersburg engagiert, zu dessen führenden Sängern er bald gehörte. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind als Höhepunkte der Dosifej in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, der Pimen wie der Warlaam im »Boris Goidunow«, der Kontschak in Borodins »Fürst Igor«, der Iwan Susanin in »Ein Leben für den Zaren« von Glinka, der Meereskönig wie der Luka in »Sadko« von Rimsky-Korssakow, der Kutusow in »Krieg und Frieden« von Prokofjew, der Faust in »Der feurige Engel« vom gleichen Komponisten, der König in »Aida«, der Großinquisitor in Verdis »Don Carlos« und der Bartolo in »Figaros Hochzeit« zu nennen. In den neunziger Jahren nahm er an den Gastauftritten seines St. Petersburger Hauses in Europa wie in Nordamerika teil. An der Oper von San Francisco gastierte er 1991 in mehreren Rollen (Balaga, Jermolow, Marschall Davout) in »Krieg und Frieden« von Prokofjew (zugleich sein US-Debüt), 1995 als Falaf in Glinkas »Ruslan und Ludmilla« und 1998 als Mendoza in Prokofjews »Verlobung im Kloster«. 1992 sang er in Helsinki den Pimen wie den Warlaam, 1993 in Palermo den Meereskönig und den Prinzen Jurij in der »Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow, in der Royal Albert Hall in London den Meereskönig. 1994 gastierte er in Palermo als Farlaf, in der Londoner Barbican Hall als Prinz Jurij, am Théâtre des Champs-Élysées Paris in »Sadko«, »Pique Dame« und in »Chowanschtschina«. 1995 sang er in einer Radiosendung von BBC London den Farlaf, 1996 an der Oper von Rom den Mendoza. An der Oper von St. Petersburg trat er 1997 in der Premiere des »Parsifal« als Gurnemanz und als Iwan Chowanski in »Chowanschtschina« auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1998 als Iwan Chowanski, 2000 als Kutusow, 2001 (bei einem Gastspiel des Mariinsky Theaters) als Alkalde in Verdis »La forza del destino« und 2002 als Warlaam. 1998 wirkte er beim Festival von Eilad als Kammerherr in Strawinskys »Le Rossignol« mit, bei den Festspielen von Savonlinna als Landgraf im »Tannhäuser«. Mit dem St. Petersburger Ensemble gastierte er 1998 am Teatro Colón Buenos Aires als Iwan Chowanski; im gleichen Jahr trat er an der Oper von Rom als Warlaam auf. 1999 trat er am Mariinsky Theater St. Petersburg als Tkatschenko in  »Semjon Kotko« von Prokofjew auf (und gastierte mit dieser Produktion 2000 an der Covent Garden Oper London), auch als Dosifej. Am Festspielhaus Baden-Baden erschien er 1999 als König Heinrich im »Lohengrin«. Im gleichen  Jahr sang er in der Londoner Albert Hall in einer konzertanten Aufführung des »Parsifal« den Gurnemanz. 2000 übernahem er am Mariinsky Theater die Partie des Kutusow sowie die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, 2001 den Banquo in Verdis »Macbeth«; er gastierte 2000 mit dem Ensemble dieses Hauses im Festspielhaus von Baden-Baden als Papst Clemens in »Benvenuto Cellini«  von H. Berlioz. 2000 debütierte er als alter Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch an der Metropolitan Oper New York. An diesem Haus sang er bis 2013 in insgesamt 42 Vorstellungen auch den Ramfis in »Aida«, mehrere Partien in »Krieg und Frieden« von Prokofjew und in »Die Nase« von Schostakowitsch sowie den Offizier in »Boris Godunow«. Bei den Salzburger Festspielen sang er 2001 in szenischen Aufführungen den alten Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« und dann in konzertanten Aufführungen (bei Gastspielen des Mariinsky Theaters) 2000 den Narumow in »Pique Dame« und den Fürsten Wsewolod in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« sowie 2004 den Kutusow. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2016 als Bertrand in Tschaikowskys »Jolanthe«. Auch als Konzert- und Oratoriensänger kam er zu einer bedeutenden Karriere. So übernahm er die Bass-Soli im Mozart- wie im Verdi-Requiem. 2000 nahm er in Stuttgart an der Uraufführung der Johannes-Passion der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina (mit dem Ensemble des Mariinsky Theaters) teil.

Schallplatten: Philips (vollständige Opern »Sadko«, »Der feurige Engel«, »Pique Dame« und »Jolanthe« von Tschaikowsky, »Ruslan und Ludmilla« von Glinka, Prinz Jurij in »Das Mädchen von Pskow« von Rimsky-Korssakow, Alcalde in Verdis »La forza del destino«, Sobakin in »Die Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, Tkatschenko in »Semjon Kotko« von Prokofjew; einiges davon auch als Video).

 

29.4. Peter GÜLKE wird 85

An sein 1952 abgelegtes Abitur in Weimar schloss sich 1952-57 ein Studium (Violoncello, Musikwissenschaft, Romanistik und Germanistik) an der Hochschule für Musik Weimar und den Universitäten Jena und Leipzig an, danach lehrte er an der Universität Leipzig. 1958 erfolgte seine Promotion in Leipzig bei Heinrich Besseler. 1959-64 war er Repetitor, Dramaturg und Kapellmeister am Theater Rudolstadt, 1964-65 Musikalischer Oberleiter am Theater der Altmark in Stendal, 1966-69 Chefdirigent am Hans Otto Theater in Potsdam und 1972-76 Chefdirigent am Stralsunder Theater. 1976-81 fungierte er als Kapellmeister der Staatsoper Dresden, Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Dresden und Leiter des Hochschulorchesters. 1980 nahm er eine Gastprofessur in Harvard wahr. 1981-83 war er Generalmusikdirektor der Staatskapelle Weimar am Deutschen Nationaltheater Weimar. Nach einem Gastspiel in Hamburg 1983 blieb Gülke in der Bundesrepublik Deutschland, wo er sich ein Jahr später 1984 an der TU Berlin habilitierte. 1985 hatte er eine Gastprofessur in Bochum. 1986-96 wirkte er als Generalmusikdirektor der Stadt Wuppertal und wurde 1994 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt. Im Jahre 1998 erhielt er den Bayerischen Literaturpreis (Karl-Vossler-Preis) für wissenschaftliche Darstellungen von literarischem Rang. 1996-2000 war Gülke Professor für Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg und 1999-2002 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Basel. Von Juni 2011 bis Juni 2014 war Peter Gülke Präsident der Sächsischen Akademie der Künste. Seit 2015 ist Peter Gülke Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker.Gülke lebt in Weimar. Gastspiele als Dirigent führten Peter Gülke in die Bundesrepublik Deutschland, in die Schweiz, in die USA und nach Österreich. Er ist regelmäßig Gast der führenden Orchester und Opernhäuser in ganz Europa. In Japan musizierte er mit dem NHK-Sinfonieorchester in Tokio. Viele zeitgenössische Werke verdanken ihm ihre Uraufführung, außerdem hat er vergessene Werke wieder zugänglich gemacht.

 

30.4. Nikolai PUTILIN wird 65

 Er studierte am Konservatorium von Krasnojarsk und begann zunächst eine Karriere als Operettensänger, bevor er am Opernhaus von Kasan für den Bereich der Oper debütierte. Er sang dort in »Fürst Igor« von Borodin, in »Pique Dame« von Tschaikowsky, in »Rigoletto«, »La Traviata« und »Otello« von Verdi. 1992 wurde er an das Opernhaus (Mariinsky Theater) von St. Petersburg verpflichtet. Hier sang er Partien wie den Rigoletto, den Jago im »Otello« von Verdi, den Germont-père in »La Traviata«, den Amonasro in »Aida«, den Don Carlo in Verdis »La forza del destino«, den Scarpia in »Tosca«, den Escamillo in »Carmen«, den Eugen Onegin, den Tomsky in Tschaikowskys »Pique Dame«, den Figaro in »Figaros Hochzeit«, die Titelrollen in »Fürst Igor« von Borodin und in »Der Dämon« von Rubinstein, den Rangoni im »Boris Godunow«, den Ruprecht in »L’Ange de feu« von Prokofjew und den Mizgir in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow, Er nahm an den Gastspielen des Ensembles der Oper von St. Petersburg in den neunziger Jahren an der Metropolitan Oper New York, in Mailand, in Hamburg und Japan teil (u.a. sang er 1994 an der Mailänder Scala und 1995 beim Edinburgh Festival in konzertanten Aufführungenvon Rimsky-Korssakows »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« den Fjodor Pojarok, in Edinburgh 1995 auch in einer konzertanten Aufführung von Rimsky-Korssakows »Sadko«). Beim Birmingham Festival 1995 gastierte er als Boris Godunow und in der Uraufführung der (nachgelassenen) Oper »Apostle Paul’s Mystery« von Karetnikow. Bei den Festspielen im finnischen Savonlinna trat er 1995 als Scarpia auf. An der Mailänder Scala gastierte er 1997 als Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, 1998 als Schaklowity in »Chonwaschtschina« von Mussorgsky und 1999 als Ruprecht. Am St. Petersburger Opernhaus hörte man ihn 1997 als Klingsor im »Parsifal«, am Drury Lane Theatre London als Boris Godunow, 1998 in St. Petersburg auch als Fliegenden Holländer, als Mazeppa und als Don Carlo in Verdis »La forza del destino«. Bei einem Gastspiel der St. Petersburger Oper im Haus der Metropolitan Oper New York sang er 1997-98 den Mazeppa in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky, bei dem Gastspiel im neuen Festspielhaus in Baden-Baden 1998 den Tomsky, an der Oper von Chicago den Barnaba. An der Metropolitan Oper New York sang er als Antrittsrolle 1995 den Tomsky, danach bis 2006 in insgesamt 74 Vorstellungen auch den Schaklowity, den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Amonasro, den Miller in »Luisa Miller« von Verdi, den Jago, den Klingsor, den Nabucco von Verdi und den Mazeppa. 1999 sang er den Tomsky in der Londoner Barbican Hall (mit dem St. Petersburger Ensemble) und an der Deutschen Oper Berlin den Amonasro. 2000 hörte man ihn an diesem Haus als Barnaba. An der Londoner Covent Garden Oper sang er 2000 bei einem Gastspiel des Mariinsky Theaters St. Petersburg den Schaklowity und den Titelhelden in Tschaikowskys »Mazeppa«, an der Oper von Chicago den Tomsky. 2001 hörte man ihn an der Oper von Monte Carlo als Ibn-Hakia in Tschaikowskys »Jolanthe«, an der San Francisco Opera in Verdis »Simon Boccanegra« (sowohl als Paolo als auch in der Titelpartie), an der Covent Garden Oper als Tomsky. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1997 in szenischen Aufführungen den Schtschelkalow in »Boris Godunow«, und dann in konzertanten Aufführungen (bei Gastspielen des Mariinsky Theaters) 1998 den Klingsor, 1999 den Schaklowity sowie 2000 den Tomsky und den Fjodor Pojarok.An der Opéra Bastille Paris gastierte er 2001 und 2005 als Tomsky. 2011 sang er bei einem Gastspiel des Mariinsky Theaters beim Edinburgh Festival den Barak in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss.

Schallplatten: Philips (»Sadko« von Rimsky-Korssakow, auch als Video; Don Carlo in Verdis »La forza del destino«, Titelrollen in »Mazeppa« von Tschaikowsky und im »Boris Godunow«, Pojarok in »Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch« von Rimsky-Korssakow).

 

30.4. Manuel GONZÁLEZ wird 75

 Ausbildung am Konservatorium von Madrid. Er kam dann nach Belgien und debütierte 1971 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Ping in Puccinis »Turandot«. Seine Karriere spielte sich vorzugsweise in Belgien, in Brüssel, Gent, Lüttich und Antwerpen ab, wo er 1972 einen internationalen Gesangwettbewerb gewann. Gastspiele führten ihn an die großen Operntheater in Westdeutschland, u.a. an die Opernhäuser von Dortmund, Essen und Frankfurt a.M., an die Staatsopern von Hamburg und Stuttgart und an das Nationaltheater Mannheim. Weitere Gastspiele auf internationalem Niveau am Gran Teatre del Liceu in Barcelona, am Teatro San Carlos Lissabon, an der Oper von Nizza und an der Wiener Volksoper. Er sang in erster Linie Partien für lyrischen Bariton in Opern von Rossini, Donizetti, Verdi, Puccini, Mozart und Bizet, den Wolfram im »Tannhäuser« und den Tarquinius in »The Rape of Lucretia« von Benjamin Britten. Auch als Konzertsänger kam er zu einer Karriere von Bedeutung.

Schallplatten der belgischen Marke Alpha; auf MRF sang er in einer kompletten Aufnahme der Donizetti-Oper »L’Ajo nell imbarazzo« vom Wexford Festival des Jahres 1973.

 

 

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