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GEBURTSTAGE IM JULI 2019

05.07.2019 | Geburtstage

GEBURTSTAGE IM JULI 2019

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er

Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny

1.7. Cynthia BUCHAN wird 70


Cynthia BUCHAN und Alan CEMORE in The English Cat in Frankfurt.j

 Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin 1968-72 an der Royal Scottish Academy of Music. Sie debütierte 1968 beim Edinburgh Festival in Monteverdis »Il Ballo delle Ingrate« und setzte ihre Ausbildung bei Ilse Raspe in Wien und bei Hans Hotter in München fort. 1972 sang sie beim Wexford Festival die Varvara in Janáceks »Katja Kabanowa«. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1974 La Natura in der Barock-Oper »La Calisto« von Cavalli und Ills Tochter in G. von Einems »Der Besuch der alten Dame«, 1974-75 die Resi in »Intermezzo« von R. Strauss, 1975 die Olga in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, 1976 den Cherubino in »Le nozze di Figaro«, 1981, 1984 und 1989 (sowie 1986 beim Gastspiel in Hongkong) die Hermia in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 1985 die Jennie in »Higglety Pigglety Pop!« von O. Knussen und 1987 das Kind in Ravels »L’Enfant et les Sortilèges«;  bei der Glyndebourne Touring Opera 1974 die Olga, 1975 die Dorabella in »Così fan tutte«, 1976 den Cherubino sowie am 13.10.1984 die Jennie in der Uraufführung der Oper »Higglety Pigglety Pop!« von Oliver Knussen und 1987 das Kind in »L’Enfant et les Sortilèges«. An der Scottish Opera Glasgow trat sie 1975 als Kind in »L’Enfant et les Sortilèges«, 1976 als 2. Dame in der »Zauberflöte«, 1977 und 1980 als Cherubino, 1978 als Annina im »Rosenkavalier« und als Hänsel in »Hänsel und Gretel«, 1979 als Varvara, als Olga und als Orlofsky in der »Fledermaus«, 1979-80 als Hermia und 1983 als Charlotte im »Werther« von Massenet auf. 1975 gastierte sie in Angers als Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1978 in Frankfurt a.M. und Brüssel als Cherubino, 1979 im australischen Adelaide als Charlotte, Man hörte sie in Partien wie der Preziosilla in Verdis »La forza del destino« und der Carmen. 1984 an der Staatsoper Hamburg in »L’Ormindo« von Cavalli, an der Covent Garden Oper London als Annina im »Rosenkavalier« zu Gast. An der Opera North Leeds erregte sie als Azucena im »Troubadour« (1983) und als Carmen (1987-88), an der Welsh Opera Cardiff als Mrs. Quickly in Verdis »Falstaff« Aufsehen. Gastspiele führten die Sängerin nach Paris (Rosina) und Madrid, nach München und Frankfurt a.M. (Babette in »Die englische Katze« von H.W. Henze) und nach Amsterdam (1988 als Varvara). In Zürich, Paris und Lyon wie auch in den englischen Musikzentren trat sie als Konzert- und Oratoriensolistin hervor. Später war sie auch als Regisseurin tätig. So inszenierte sie u.a. 1999 an der Scottish Opera Glasgow »Don Pasquale«.

Schallplatten: EMI (»La Traviata«); Video-Thorn (Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano). Weitere Video-Aufnahmen aus der Covent Garden Oper und vom Glyndebourne Festival.

 

1.7. William PUGH wird 70

 Er studierte Altphilologie an den Universitäten von Oxford und St. Andrew, erwarb den akademischen Grad eines Magister und promovierte zum Dr. phil. Er war an der Universität St. Andrew als Dozent für alte Geschichte tätig. Er ließ seine Stimme durch den spanischen Tenor Eduardo Asquez und 1976-78 im Opera Centre London ausbilden. 1978-81 trat er in England, in Holland und in den USA als Sänger wie als Schauspieler auf. Seit 1981 begann er eine Bühnenkarriere in Deutschland. 1981-84 war er am Stadttheater von Hildesheim, 1984-86 am Stadttheater von Oberhausen, 1986-91 am Staatstheater von Oldenburg, 1991-94 am Staatstheater Saarbrücken engagiert. Dort sang er in der Spielzeit 1994-95 die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart, den Danilo in »Die lustige Witwe« und den Eisenstein in der »Fledermaus«. Seit 1994 wirkte er als freischaffender Künstler. Er gastierte u.a. an den Staatstheatern von Mannheim (1994-95 als Libenskof in »Il Viaggio a Reims« von Rossini) und Braunschweig, an den Opernhäusern von Wuppertal und Nürnberg, an den Stadttheatern von Bielefeld, Aachen, Hagen (Westfalen), Brandenburg, Halberstadt, Trier und am Pfalztheater Kaiserslautern. 1997 trat er am Staatstheater von Oldenburg als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss auf, 1998 am Nationaltheater Mannheim als Maler und als Neger in »Lulu« von A. Berg. In seinem Repertoire fanden sich vor allem Aufgaben aus Mozart- wie aus französischen Opern, darunter der Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Ferrando in »Così fan tutte«, der Tamino in der »Zauberflöte«, der Faust von Gounod, der Des Grieux in »Manon« und der Titelheld im »Werther« von Massenet, der Don José in »Carmen«, der Nadir in »Les pêcheurs de perles« und der Henri in »La jolie fille de Perth« von Bizet, der Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, aber auch der Nemorino in »L’Elisir d’amore«, der Ernesto im »Don Pasquale«, der Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, der Toni in H.W. Henzes »Elegie für junge Liebende«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Herzog im »Rigoletto«, der Alfredo in »La Traviata« und weitere Verdi-Rollen. In Bielefeld wirkte er 1994 in der deutschen Erstaufführung der Oper »Die Dueña« von Roberto Gerhard mit.

Schallplatten: CPO (Gesamtaufnahme »Faust« von L. Spohr als Graf Hugo).

 

1.7. Eileen SCHAULER wird 80

 Sie studierte an der Juilliard School of Music New York bei Maria Winetzkaya, Catherine Aspinall, Alfredo Valenti und Frederick Cohen, schließlich noch bei Gibner King in New York. 1961 debütierte sie am Opernhaus von St. Paul als Tosca. Es kam zur Ausbildung einer erfolgreichen Karriere an den großen Operntheatern in Nordamerika. So ist sie an den Opernhäusern von New Orleans, Philadelphia, Seattle, Baltimore, Fort Worth, San Antonio und San Diego, in Ottawa und Toronto aufgetreten. Ihre größten Erfolge hatte sie jedoch an der New York City Opera. Hier wirkte sie 1965 in der amerikanischen Erstaufführung von Prokofjews »The Fiery Angel« als Renata, 1967 in der Uraufführung der Oper »The Servant of Two Masters« von Vittorio Giannini in der Rolle der Beatrice mit. Höhepunkte in ihrem reichhaltigen Repertoire waren die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Donna Anna wie die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Carmen, die Mimi wie die Musetta in Puccinis »La Bohème«, die Giorgetta in »Il Tabarro«, die Titelheldin in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Titelfigur in der Richard Strauss-Oper »Salome«, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera« und die Desdemona im »Otello«. Von New York aus, wo sie ihren Wohnsitz nahm, ging sie einer intensiven Konzerttätigkeit nach.

Schallplatten: Private Mitschnitte von Rundfunksendungen, darunter auch vollständige Opern (»Nine Rivers from Jordan« von Weisgall).

 

2.7. Walter HUS wird 60

 Biographie des belgischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Hus

 

2.7. Mani MEKLER wird 70

Ihre Familie war sehr musikliebend. Sie studierte in Israel, hauptsächlich aber war sie Schülerin des berühmten Baritons Tito Gobbi in Rom. Ihr Bühnendebüt kam 1976 an der Königlichen Oper Stockholm in der Partie der Leonore im »Troubadour« zustande; anschließend sang sie dort die Fiordiligi in »Così fan tutte«. Sie blieb der Stockholmer Oper auch in den folgenden Jahren verbunden und sang hier die drei Partien in Puccinis »Il Trittico« (Giorgetta, Suor Angelica, Lauretta), die Mimi in »La Bohème« und die Senta in »Der fliegende Holländer«. 1977 gastierte sie bei der Welsh Opera Cardiff wiederum als Leonore im »Troubadour«. Bei den Festspielen von Glyndebourne trat sie 1978 als 1. Dame in der »Zauberflöte« auf. Sie war dann zunächst als Gast, 1979-86 als Ensemblemitglied an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg tätig. 1979-80 sang sie beim Wexford Festival die Martha in »Tiefland« von d’Albert und die Giulia in »La Vestale« von Spontini. Sie gab erfolgreiche Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an den Opernhäusern von Monte Carlo, Frankfurt a.M. und Bordeaux sowie bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm. 1985 trat sie am Opernhaus von Rouen als Titelgestalt in der Richard Strauss-Oper »Salome« auf, bei der Opera North Leeds und am Landestheater Salzburg (1986) als Butterfly. An der Staatsoper Wien gastierte sie 1986 als Senta. 1987 gastierte sie an der Mailänder Scala als Elisabetta in Aufführungen der Oper »Riccardo III« von Testi, 1989 in Zürich in der zeitgenössischen Oper »Lear« von A. Reimann und an der Stuttgarter Staatsoper als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. Weitere Höhepunkte in ihrem Repertoire waren die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Tosca, die Manon Lescaut in der gleichnamigen Puccini-Oper, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, die Titelfiguren in Janáceks »Jenufa« und in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. Auch als Konzertsolistin erfolgreich tätig.

Schallplatten: FSM (Lieder alter Meister, Duette mit Krisztina Laki), Koch Records (Berthalda in »Undine« von E.T.A. Hoffmanns).

 

2.7. Christian DU PLESSIS wird 75

 Ausbildung der Stimme durch Otakar Kraus in London und durch die südafrikanischen Pädagogen Teasdale Griffiths und Esme Webb. Er betrat erstmals die Bühne 1967 in Johannesburg als Yamadori in »Madame Butterfly« von Puccini. Er hatte dann eine erfolgreiche Karriere bei der English National Opera und bei der Opera Rara in London, dann auch an der Covent Garden Oper London. 1970 sang er in London in einer konzertanten Aufführung von Giordanos Oper »Andrea Chénier«, 1971 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona den Valentin im »Faust« von Gounod. An der English National Opera London gastierte er 1973-81 u.a. als Cecil in »Maria Stuarda« von Donizetti, als Germont-père in »La Traviata« und als Posa in Verdis »Don Carlos«, 1984 in Hongkong als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Er spezialisierte sich auf die Belcanto-Opern von Bellini und Donizetti und trat in konzertanten Aufführungen dieser Werke bei der London Opera Society und bei deren Aufführungen durch die Opera Rara auf, so in der Titelrolle von Donizettis »Torquato Tasso«, als Corrado in »Maria di Rudenz« von Donizetti und als Ernesto in »Il Pirata« von Bellini. Während seiner gesamten Karriere trat er auch in seiner Heimat Südafrika, zumal an der Oper von Johannesburg, auf. 1988 beendete er seine Bühnenkarriere.

Der Künstler, der vorzugsweise lyrische Baritonpartien übernahm, wirkte in kleineren Rollen in vollständigen Opernaufnahmen bei Decca mit (»Maria Stuarda« von Donizetti, »Rigoletto«). Weitere Aufnahmen auf MRF (»L’Étoile du Nord« von Meyerbeer, »Orazi e Curiazi« von Mercadante, »Rosmonda d’Inghilterra« von Donizetti), BJR (»Maria Padilla« von Donizetti), HMV (Germont-père in Englisch gesungener »La Traviata« mit Valerie Masterson), OPR (»Torquato Tasso«, »Gemma de Vergy« und »L’Assedio di Calais« von Donizetti, »Dinorah« von Meyerbeer).

 

2.7. Giancarlo LUCCARDI wird 80

 Er war zunächst in einem Konstruktionsbüro beschäftigt. Er studierte dann mehrere Jahre hindurch bei Fiorenzo Tasso in Mailand. 1963 debütierte er bei der Assoziazione Lirica Compania Mailand als Titelheld im »Don Pasquale« von Donizetti. Er sang in ganz kurzer Zeit am Teatro Regio Parma zehn große Partien und begründete damit sein Ansehen in Italien. Er erschien nunmehr an der Mailänder Scala (Debüt 1971 an der Piccolo Scala als Cannizares in »Il Cordovano« von G. Petrassi, 1972 als Nettuno in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 1978 als Il Vecchio in »Blaubart« von C. Togni, 1979 in der Titelrolle von Vivaldis »Tito Manlio«, 1980 als Jean Racine in »Le Racine« von S. Bussotti, am 9.3.1982 als Condamnato in der Uraufführung der Oper »La vera storia« von L. Berio sowie als Dio in Strawinskys »The Flood« und als 1. Bass in Strawinskys »Renard«, 1985 als Satiro in Monteverdis »L‘Orfeo«, 1986 als Einarmiger in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1987 als Hastings in »Riccardo III« von F. Testi, 1988 als Simone in »Gianni Schicchi«, 1988-89 als Istrione im »Märchen vom Zaren Saltan«  von Rimsky-Korssakow, 1989 als Lui I in »Doktor Faustus« von G. Manzoni, 1990 als Hans Foltz in »Die Meistersinger von Nürnberg«,  1991 als Larkens in »La fanciulla del west« und 1992 als Sergeant in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch), in Bologna und Genua, bei den Festspielen in der Arena von Verona (1974) und am Teatro Fenice Venedig. Gastspiele am Smetana Theater Prag und an der Welsh Opera Cardiff. Er sang ein sehr umfangreiches Bühnenrepertoire, das 70 Partien aus dem seriösen wie dem Buffo-Fach enthielt. Auf der Bühne schätzte man dazu sein temperamentvolles Spieltalent.

Schallplatten: Decca (»I Puritani« von Bellini), CBS (»Adriana Lecouvreur« von Cilea, »Gianni Schicchi« von Puccini), Philips (vollständige Oper »Tito Manlio« von Vivaldi), RCA (»Manon Lescaut« von Puccini), Telefunken (»L‘Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Editon Schwann (»Thérèse« von Massenet), Bellaphon (»Il trovatore« von Verdi).

 

3.7. Peter MUSSBACH wird 70

Er studierte Gesang, Klavier und Dirigieren am Meistersinger-Konservatorium in Nürnberg und München sowie Germanistik, Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte, Philosophie, Jura, Soziologie (Diplomarbeit »Über die Entstehung der Oper in Italien«) und Medizin (1984 Promotion »Zum gegenwärtigen Stand der Creutzfeld-Jakob Erkrankung«). Als Arzt praktizierte er in München am Universitätsklinikum Großhadern der LMU Innere Medizin. Und im Universitätsklinikum für Psychiatrie der LMU dann auch Psychiatrie und Neurologie. In diesem Zusammenhang Forschungsarbeiten zum Thema Ey Tracking Dysfunction (ETD) und Schizophrenie. 1973 begann seine Karriere als Opern- und Schauspielregisseur mit Cornelius‘ »Der Barbier von Bagdad« in Augsburg; er inszenierte u. a. »Götterdämmerung« in Frankfurt, einen Schönberg-Zyklus in Hamburg, »Parsifal«, »Aus einem Totenhaus«, »Stephen Climax« und »Les Troyens« in Brüssel. 1993 führte er bei den Salzburger Festspielen bei Mozarts »Lucio Silla« Regie, es folgten »The Rake’s Progress«, »Lulu« (Koproduktion Salzburger Festspiele und Deutsche Staatsoper Berlin), »Doktor Faust« (Koproduktion Salzburger Festspiele und Metropolitan Opera New York) und Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk«. Für »Wozzeck«, »Lulu«, »Fidelio«, »Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni« sowie verschiedene Uraufführungen wie Manfred Trojahns »Enrico«, »Was Ihr Wollt« und Wolfgang Rihms »Die Eroberung von Mexiko« schuf er ebenfalls die Bühnenbilder. Am Staatstheater Stuttgart schuf er Inszenierung und Ausstattung zu »Séraphin«, »König Roger« und zuletzt Helmut Lachenmanns »Das Mädchen mit den Schwefelhölzern« im eigenen Bühnenbild. Als Filmregisseur war er 1993 mit »Kain ist Kain« nach Edgar Varèses »Amériques« und 1995 mit Fernsehadaptionen von »Wozzeck« und »Séraphin« tätig. 1997-2001 war Peter Mussbach Ordinarius für Regie und Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg und 2001/02 Gastprofessor für Musiktheater-Regie in Hamburg. Für Peter Ruzickas Oper »Celan« (Semperoper Dresden 2001) schrieb er das Libretto. Peter Mussbach inszenierte am Théâtre du Châtelet Strauss‘ »Arabella« in einer Koproduktion mit dem Royal Opera House. Im Jahr 2003 war er verantwortlich für die Uraufführung von Dusapins »Perelà, uomo di fumo« an der Opéra Bastille in Paris. Beim Saito Kinen Festival Japan inszenierte er »Wozzeck« von Alban Berg im Bühnenbild von Tadao Ando, 2005 »Billy Budd« von Benjamin Britten an der Bayerischen  Staatsoper, »Salome« von Richard Strauss im eigenen Bühnenbild an der Sächsischen Staatsoper Dresden, Giuseppe Verdis »Simon Boccanegra« an der Nederlandse Opera in Amsterdam, 2006 in Koproduktion mit der Staatsoper Unter den Linden, »Don Giovanni« an der Mailänder Scala und zuletzt 2010 »Norma« am Châtelet Paris und »Neither« von Feldmann im Teatro de Zarzuela, Madrid–Opera de Hoi, 2015 »Bluthaus« von Georg Friedrich Haas für die Wiener Festwochen. Von 2002 bis Mai 2008 war Peter Mussbach Intendant und Künstlerischer Leiter der Staatsoper Unter den Linden Berlin. An der Lindenoper inszenierte er bereits Bergs »Lulu« im eigenen Bühnenbild (1997), Verdis »Macbeth« (2000) und Schrekers »Der ferne Klang« (2001). Dann Schostakowitschs »Nos« (2002), Verdis »La Traviata« in Koproduktion mit dem Festival in Aix-en-Provence, Schönbergs »Moses und Aron« (2004), und die Uraufführungen »Takemitsu – My Way of Life« (2004) von Toru Takemitsu, »Chief Joseph« von Hans Zender, »The Wall« im Rahmen der Uraufführung »Seven Attempted Escapes from Silence« im Sommer 2005, 2006 Pascal Dusapins »Faustus, the Last Night« (eine Staatsopern-Koproduktion mit der Opéra Lyon) und die Konzertoper »Phaedra« von Hans Werner Henze, die 2007 in Koproduktion der Staatsoper mit dem Théâtre Royal de la Monnaie Bruxelles, den Wiener Festwochen, der Alten Oper Frankfurt und den Berliner Festspielen im Rahmen des musikfest berlin 07 an der Staatsoper Unter den Linden uraufgeführt wurde.

 

3.7. Brigitte FASSBAENDER wird 80

Tochter des berühmten Baritons Willi Domgraf-Fassbaender (1897-1978) und der Filmschauspielerin Sabine Peters (1913-82). Sie wurde durch ihren Vater 1957-61 an der Musikhochschule von Nürnberg ausgebildet. 1961 fand ihr Bühnendebüt an der Bayerischen Staatsoper in München als Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen« statt. Sie blieb seither Mitglied dieses Hauses und war seit 1965 auch Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Gast-Engagements verbanden sie mit den Opernhäusern von Stuttgart und Frankfurt a.M. Überall trat sie mit großen Erfolgen auf und galt bald als eine der bedeutendsten Vertreterinnen ihres Stimmfachs. Wiederholt war sie an italienischen Bühnen zu Gast, darunter an der Mailänder Scala (1967 als Page in »Salome« von R. Strauss, 1971 mit dem Alt-Solo in Mahlers 2. Sinfonie, 1973 als Fricka im »Rheingold«, 1976 als Octavian im »Rosenkavalier«, 1985, 1987 und 1990 mit Liederabenden, 1986 als Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss und 1988 mit dem Alt-Solo in Mahlers »Lied von der Erde«). Besondere Erfolge hatte sie an der Covent Garden Oper London (1971 als Octavian), an der Grand Opéra Paris (1972 als Brangäne in »Tristan und Isolde«, 1977 als Octavian) und an der Oper von San Francisco (1970 als Carmen, 1985 als Octavian). Gastspiele und Konzerte in Zürich, Stockholm, Helsinki, Kopenhagen und Genf (Liederabende 1984 und 1988) verliefen gleichfalls sehr erfolgreich. Bei den Festspielen von Salzburg hörte man sie 1972-77 als Dorabella in »Così fan tutte« und 1989 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss; sie trat dort in Konzerten (1973 in einem Mozart-Konzert und 1987 im »Lied von der Erde« von Gustav Mahler) sowie 1974 und 1977 in Liederabenden auf. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang sie 1973 die Fricka im »Rheingold« und das Alt-Solo in Mozarts Krönungsmesse. 1973 debütierte sie als Dorabella an der Wiener Staatsoper. Bis 1993 sang sie hier in insgesamt 130 Vorstellungen außerdem noch die Marina in »Boris Godunow«, den Octavian, den Orlofsky in der »Fledermaus«, die Brangäne, die Fricka im Nibelungen-Ring, die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, die Klytämnestra und die Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi. Außerdem sang sie am 17.12.1976 an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Kabale und Liebe« von G. von Einem die Lady Milford. 1974 debütierte sie an der Metropolitan Oper New York als Octavian, ihrer besonderen Glanzpartie. In drei weiteren Spielzeiten (1986-87, 1989-90 und 1993-94) sang sie hier außer dem Octavian noch die Fricka in der »Walküre«, den Orlofsky und die Klytämnestra. 1983-84 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Waltraute in der »Götterdämmerung«. 1990 war sie beim Glyndebourne Festival als Clairon im »Capriccio« von R. Strauss, 1991 am Théâtre Châtelet Paris als Gräfin Geschwitz zu hören. Sie unternahm eine glanzvolle Japan-Tournee. Auf der Bühne bewies sie eine erstaunliche Vielseitigkeit; ihr Repertoire reichte von Mozart bis Richard Wagner und Richard Strauss. Es seien daraus noch ergänzend die Eboli im »Don Carlos« von Verdi und die Charlotte im »Werther« von Massenet genannt. Hohes Ansehen genoss sie als Konzertsängerin, namentlich als Oratorien-Solistin. Zugleich Liedinterpretin von höchstem Rang. Auch als Operettensängerin war die Künstlerin, die als hervorragende Schauspielerin galt, erfolgreich. Sie betätigte sich später zunehmend auf dem Gebiet der Opernregie (»La Cenerentola« am Landestheater Coburg, »Der ferne Klang« an der Opera North Leeds 1990, Mozarts »Lucio Silla« beim Festival von Bath 1998). 1995 gab sie ihren Rücktritt von der Bühne bekannt, setzte aber ihre Tätigkeit als Regisseurin weiter fort. Geschätzte Gesangpädagogin; Professorin an der Münchner Musikhochschule. 1995-97 war sie Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig. 1999-2012 war sie Intendantin des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, 2009-17 künstlerische Leiterin des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen.

Lit: S. Gould: Brigitte Fassbaender (in »Opera«, 1981); W.E. von Lewinski: Brigitte Fassbaender (Mainz, 1999).

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen, darunter viele vollständige Opern- und Konzertwerke: Decca (Waltraute im Ring-Zyklus, »La clemenza di Tito« von Mozart, »Gurrelieder« von Schönberg, Clairon im »Capriccio« von R. Strauss), Electrola (»Martha«, »Die Zauberflöte«, »Die Fledermaus«, »Ein Walzertraum« von O. Straus, Alt-Solo in der Johannespassion von Bach und im »Messias« von Händel), HMV (»Hänsel und Gretel«, »Oedipe« von Enescu, Petite Messe solennelle von Rossini), DGG (»Palestrina« von Hans Pfitzner, Alt-Rhapsodie von J. Brahms, »Il giardino d’amore« von A. Scarlatti, »La finta giardiniera« von Mozart, Brangäne in »Tristan und Isolde«), Philips (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, »Rigoletto«, »Frauenliebe und -leben« von R. Schumann, »Das Lied von der Erde« von G. Mahler, Orlofsky in der »Fledermaus«), Orfeo (Charlotte im »Werther« von Massenet; Arien, Requiem von Hindemith), EMI (»Lulu«), Sony (Herodias in »Salome«, 8. Sinfonie von G. Mahler), Koch Records (Schubert-Lieder), Supraphon/Koch (Charlotte im »Werther« von Massenet), Cascavelle (»Das Lied von der Erde«), Teldec (»Faust« von Gounod), Arkadia (Octavian im »Rosenkavalier«), Melodram (Octavian im »Rosenkavalier«; Dorabella in »Così fan tutte«, München 1978), Calig-Verlag (Magdalene in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1967), Harmonia mundi (»Die sieben Todsünden« von K. Weill); Arthaus-Video (Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, Wien 1989).

 

4.7. Libuše DOMANÍNSKÁ wird 95

 Sie studierte am Konservatorium von Brno bei Hana Pírková und bei Bohuslaw Sobeský. 1946 debütierte sie in Brno als Vendulka in »Der Kuss« von Smetana. In den neun Jahren ihres Wirkens in Brno sang sie rund 40 Partien, darunter vor allem Rollen in Opern von Smetana, Dvorák und Janácek. 1955 wurde sie an das Nationaltheater Prag engagiert. Mit dem Ensemble dieses Hauses gastierte sie 1955 sehr erfolgreich in Moskau sowie 1964 bei den Festspielen von Edinburgh, wo sie als Jitka in »Dalibor« von Smetana (englische Erstaufführung dieser Oper) sowie in den Titelpartien von Janáceks »Katja Kabanowa« und Dvoráks »Rusalka« bewundert wurde. 1956 zu Gast an der Komischen Oper Berlin, 1968 am Teatro Colón Buenos Aires, im gleichen Jahr auch am Teatro San Carlo von Neapel zu Gast; auch in Amsterdam (Titelheldin in »Katja Kabanowa« von Janácek im Rahmen des Holland Festivals von 1959) und Brüssel aufgetreten. Seit der Spielzeit 1957-58 gastierte sie bis 1968 regelmäßig an der Wiener Volksoper. Aus ihrem reichhaltigen Repertoire für die Bühne seien die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Titelheldin in Smetanas Festoper »Libussa«, die Aida, die Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, die Eurydike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und die Titelgestalt in »Eva« von J.B. Foerster genannt. Neben ihrer Bühnentätigkeit war sie nicht weniger erfolgreich im Konzert- und Oratoriengesang. Die Sängerin, die zur Nationalkünstlerin der CSSR ernannt wurde, trat 1985 aus ihrer Karriere an der Prager Oper zurück.

Supraphon-Aufnahmen (Glagolitische Messe von Janácek, Titelpartie in Janáceks »Jenufa«, die als ihre besondere Glanzrolle galt, »Das schlaue Füchslein«, von Janácek, »Die Teufelswand« von Smetana, Kantate »Ein Blumenstrauß« von B. Martinù).

 

6.7. István ROZSOS wird 75

 Er erhielt seine Ausbildung an der Musikuniversität Budapest durch Olga Revhégyi und Eva Kutrucz. Er debütierte 1967 an der Nationaloper von Budapest als Scaramuccio in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Seitdem große Karriere an diesem großen ungarischen Opernhaus wie auch bei Gastspielen und Konzerten in den Musikzentren seiner ungarischen Heimat. Er gestaltete auf der Bühne eine Vielzahl von Partien, darunter den Titelhelden in Verdis »Don Carlos«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Loge im »Rheingold«, den Pinkerton in Puccinis »Madame Butterfly«, den Stewa in Janáceks »Jenufa«, den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« sowie Partien in ungarischen Opern. So wirkte er 1987 in Budapest in der Uraufführung der Oper »Ecce homo« von S. Szokolay, 1991 in der von »Egy úr Velencéböl« (»Ein Herr aus Venedig«) von Ferenc Farkas mit; 1988 sang er dort die Titelrolle in Benjamin Brittens »Albert Herring« und den Ping in Puccinis Oper »Turandot«. 2001 sang er an der Nationaloper Budapest den Vizavi in der zeitgenössischen Oper »C’est la guerre« von E. Petrovicz. Auch als Konzertsänger und als Gesanglehrer erfolgreich tätig.

Schallplatten: Hungaroton (»Der Apotheker«, »La fedeltá premiata« und »L’Infedeltá delusa« von Haydn, »Madame Butterfly«; »Andrea Chénier« und »Fedora« von Giordano).

 

7.7. Tiziana TRAMONTI wird 65

Sie studierte Bratsche am Konservatorium „Luigi Cherubini“ ihrer Heimatstadt Florenz und diplomierte mit Auszeichnung. Parallel dazu absolvierte sie ihre Gesangsausbildung bei Ettore Campogalliani, Giorgio Favaretto, Erik Werba und Suzanne Danco. Im Laufe ihrer Karriere ist sie an den bedeutendsten Opernbühnen Italiens aufgetreten – darunter die Mailänder Scala (Debüt 1982 in der Piccola Scala als Fulvia in Rossinis La Pietra del Paragone, danach u.a. 1994-95, 2001-02 und 2006 als Giovanna im Rigoletto, 1997 als Marcellina in Le nozze di Figaro, 1997, 2001-02 und 2007 als Annina in La Traviata, 1999-2000 als Curra in La forza del destino, 1999 und 2002 als Berta im Barbier von Sevilla, 2000 als Soeur Mathilde in Dialogues des Carmélites, 2000 als Ines im Troubadour, 2003 als Leitmetzerin im Rosenkavalier, 2003 als Pisana in Verdis I due Foscari, 2004 und 2008 als Ciesca in Gianni Schicchi, 2005 als Tisbe in La Cenerentola), die Opernhäuser von Rom, Florenz, Bologna, Turin, Parma, Palermo, Catania, Genua und Neapel, sowie die Arena di Verona. Außerhalb ihres Heimatlandes gastierte sie u.a. bei den Salzburger Festspielen (1998 als Marcellina in Le nozze di Figaro), in Zürich, an der Grand Opéra Paris (2004 als Ciesca), in Lyon und München (2002-04 als Marcellina in Le nozze di Figaro), sowie an der Opéra de Nanterre und am Teatro di Santiago di Campostela. Die Künstlerin hat mit zahlreichen namhaften Dirigenten zusammengearbeitet, darunter Bruno Bartoletti, Riccardo Chailly, Gianandrea Gavazzeni, Gianluigi Gelmetti, Gustav Kuhn, Riccardo Muti, Daniel Oren, Zoltán Pesko, Michel Plasson, Donato Renzetti, Hubert Soudant und Emil Tchakarov.

 

7.7. Ingeborg SPRINGER wird 80

 Sie verlebte ihre Kindheit in Schwerin. 1953 begann sie ihre Ausbildung an der Berliner Musikakademie. Nachdem sie sich bereits im Konzertsaal betätigt hatte, debütierte sie 1964 an der Staatsoper von Dresden als Mercedes in »Carmen« und blieb bis 1968 Mitglied dieses Hauses. 1968 wurde sie an die Staatsoper Berlin verpflichtet, wo sie als Antrittspartie die Wellgunde im »Ring des Nibelungen« sang. In der Folgezeit trat sie in einer Vielzahl von Partien in Erscheinung. Hierunter befanden sich kleinere Rollen, aber auch Partien wie der Hänsel in Humperdincks »Hänsel und Gretel« – eine ihrer besten Leistungen – und die Dorabella in »Così fan tutte«, weiter der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, der Octavian im »Rosenkavalier« und die Maddalena im »Rigoletto«. Gastspiele und Konzerte in der Sowjetunion, der CSSR, in Frankreich, Österreich und Rumänien. Dazu vor allem als Oratoriensolistin erfolgreich aufgetreten. Später wirkte sie in Berlin als geschätzte Pädagogin.

Schallplatten: Telefunken (»Hänsel und Gretel«), Eurodisc (Friedensbote in »Rienzi«), Electrecord (Querschnitt »Carmen«), (»Lazarus« von Schubert), Koch Records (»Parsifal«), Eterna (»Einstein« von Paul Dessau).

 

9.7. Lucio GALLO wird 60

 Seine Stimme wurde, als er zwanzig Jahre alt war, durch den Pädagogen Elio Battaglia in Turin entdeckt und ausgebildet. Seit 1986 übernahm er in Turin kleine Partien; dort hatte er dann 1989 seinen ersten großen Erfolg als Figaro in »Le nozze di Figaro«. Als eine seiner ersten Partien sang er, zusammen mit dem berühmten Tenor Luciano Pavarotti, in Peking den Marcello in »La Bohème«. In Turin trat er als Escamillo in »Carmen« auf. 1989 debütierte er als Guglielmo in »Così fan tutte« an der Wiener Staatsoper, an der bis 2012 in insgesamt 77 Vorstellungen auch als Leporello im »Don Giovanni«, als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, als Valentin im »Faust« von Gounod, als Figaro wie als Graf in »Le nozze di Figaro«, als Belcore in »L’Elisir d‘amore«, als Scarpia in »Tosca«, als Escamillo, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Germont-père in »La Traviata«, als Alfio in »Cavalleria rusticana« und als Tonio im »Bajazzo« aufgetreten ist. 1990 trat er an der Hamburger Staatsoper als Graf in »Le nozze di Figaro« auf, 1991 an der Oper von Rom als Leporello. 1991 debütierte er als Figaro in »Le nozze di Figaro« an der Covent Garden Oper London, an der er später u.a. auch als Jago im »Otello« von Verdi, als Leporello, als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Michele in Puccinis »Il Tabarro«, als Gianni Schicchi, als Simon Boccanegra und als Scarpia aufgetreten ist. Bei der Japan-Tournee der Covent Garden Oper London übernahm er 1992 den Figaro in »Le nozze di Figaro«. Am Teatro Fenice Venedig war er 1991 als Paolo in »Simon Boccanegra« zu Gast, 1992 am Teatro Comunale Bologna als Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, beim Rossini Festival in Pesaro als Don Alvaro in »Il Viaggio a Reims«. Er gastierte an der Oper von San Francisco 1991 als Leporello (zugleich sein US-Debüt) und 1995 als Dandini. 1991 sang er den Guglielmo als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2018 in insgesamt 34 Vorstellungen auch den Sharpless, den Belcore, den Escamillo, den Jack Rance in »La Fanciulla del West« und den Michele sang. 1993 debütierte er als Don Giovanni an der Mailänder Scala, an der er auch 1994 als Malatesta im »Don Pasquale«, 1998 als Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, 2006 als Scarpia sowie 2011-12 in Konzerten aufgetreten ist. Er gastierte 1994 beim Rossini Festival als Batone in »L’Inganno felice«. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 1995 als Graf in »Le nozze di Figaro« und 2016 als Macbeth von Verdi. An der Bayerischen Staatsoper München gastierte er 1995 als Graf in »Le nozze di Figaro«, bis 2009 sang er dort auch den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Leporello, den Malatesta, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Lescaut in »Manon Lescaut« von Puccini, den Escamillo und den Jago im »Otello« von Verdi.  Am Teatro Regio Turin sang er 1995 den Scarpia, am 1.2.1996 in der Galavorstellung zur Hundertjahrfeier der Uraufführung von Puccinis »La Bohème« den Marcello. Beim Maggio musicale Fiorentino und bei den Salzburger Festspielen sang er 1996 die Titelrolle in konzertanten Aufführungen der Oper »Il Prigioniero« von Dallapiccola, an der Deutschen Oper Berlin 1996 den Eugen Onegin von Tschaikowsky. 1997 sang er an der Staatsoper von Hamburg den Ford, bei den Festspielen von Verona den Escamillo, 1998 an der Berliner Staatsoper wieder den Ford, im gleichen Jahr am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Figaro in »Le nozze di Figaro«. 1999 übernahm er an der Deutschen Oper Berlin die Titelrolle in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, am Teatro Massimo Palermo den Wozzeck von A. Berg. 1999 hörte man ihn in Ferrara und an der Oper von Chicago als Ford, beim Festival von Peralada (bei Barcelona) als Escamillo. Bei den Salzburger Osterfestspielen gastierte er 2000 als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra« und 2001 als Ford. 2000 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin als Eugen Onegin, an der Berliner Staatsoper als Macbeth von Verdi, am Teatro Comunale Bologna als Golaud in »Pelléas et Mélisande«, bei den Festspielen von Macerata 2000-01 als Amonasro in »Aida«. Weitere Engagements führten ihn nach Turin (»Cavalleria Rusticana«, »Ernani«) und Zürich (»Andrea Chénier«, »Fidelio«), an die Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom (»Parsifal«), mit dem Teatro Regio di Parma nach Hong Kong (»Rigoletto«), an die Semperoper in Dresden (»Rigoletto«, »Tosca«) und nach Tokio (»Don Giovanni«). In der Spielzeit 2009/10 trat er am New National Theatre in Tokio (»Otello«), der Nederlandse Opera in Amsterdam (»L’Elisir d’amore«, »La Fanciulla del West«) und der Lyric Opera of Chicago (»Tosca«) auf. Weitere Engagements führten ihn an die Deutschen Oper Berlin (»Tosca«), nach Las Palmas und an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona (»Falstaff«), an das New National Theatre Tokio (»La Traviata«), an die Staatsoper Hamburg (»Der Fliegende Holländer«, »Rigoletto«, »Macbeth«), an das Teatro Regio Turin (»Fidelio«) und an die Opéra de Monte-Carlo (»Amica«). 2011 gastierte er an der Opéra Bastille als Jago im »Otello« von Verdi.  An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg gastierte er als Germont-père, als Falstaff von Verdi und als Scarpia. Seit Beginn seiner Karriere widmete er sich auch dem Konzert- und vor allem dem Liedgesang. So sang er u.a. in Siena das Bass-Solo in »Les Béatitudes« von César Franck, in Mailand Schuberts »Winterreise« und gab 1990 in Wien einen Liederabend mit Liedern von Hugo Wolf.

Schallplatten: DGG (Bartolo im »Barbier von Sevilla« von Rossini, Figaro in »Le nozze di Figaro«), Sony (»Il Viaggio a Reims« von Rossini, Figaro in »Le nozze di Figaro«), EMI (kleine Partie in »Rigoletto«).

 

9.7. Rosemarie RÖNISCH wird 90

 Sie studierte am Konservatorium von Jena Klavier- und Orgelspiel, dann jedoch Gesang. 1948 kam sie als Choristin an das Stadttheater von Jena, später an das Nationaltheater von Weimar. 1953 erstes Solo-Engagement am Stadttheater von Nordhausen (Thüringen), wo sie als Bronislawa in Millöckers »Der Bettelstudent« debütierte. 1958 ging sie an das Opernhaus von Leipzig, dem sie bis 1963 angehörte. 1964 wurde die Künstlerin an die Berliner Staatsoper berufen (Antrittsrolle: Norina in »Don Pasquale«). Hier war sie in erster Linie in den Partien für Koloratursoubrette erfolgreich: als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Gilda im »Rigoletto«, als Adele in der »Fledermaus«, als Despina in »Così fan tutte«, als Susanna in »Figaros Hochzeit«, als Madeleine im »Postillon von Lonjumeau« von Adam, als Gretel in »Hänsel und Gretel« und als Sophie im »Rosenkavalier«. Gastspiele brachten ihr, vor allem als Oratorien- und Liedersängerin, in Deutschland wie in vielen Ländern Europas große Erfolge; so unternahm sie eine Konzerttournee durch Italien, bei der sie das Sopransolo im »Messias« sang, sie gastierte in Schweden und Polen, in der Sowjetunion und wirkte bei den Händelfestspielen und bei den Berliner Musikfesttagen mit. 1970 musste sie ihre Karriere wegen eines Gehörleidens vorzeitig aufgeben.

Schallplatten: Eterna (darunter vollständige Opern »Die Entführung aus dem Serail«, »Tiefland«, »Der Schauspieldirektor« von Mozart, »Figaros Hochzeit«, »Der Wildschütz« von Lortzing, »Die Hochzeit von Herkules und Hebe« von Gluck).

 

10.7. Muhai TANG wird 70

Er studierte Komposition und Dirigieren am renommierten Shanghaier Musikkonservatorium sowie an der Hochschule für Musik in München, wobei er der erste chinesische Dirigent überhaupt war, der nach Chinas Öffnung ein Studium im Westen antrat. 1983 wurde er von Herbert von Karajan eingeladen, ein Konzert der Berliner Philharmoniker zu dirigieren. Weitere Engagements mit diesem weltberühmten Orchester folgten ebenso wie Gastdirigenteneinsätze mit anderen bekannten Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem London Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Orchestre National de France, dem San Francisco Symphony Orchestra und dem Sydney Symphony Orchestra. Muhai Tangs Konzertaufführungen reichen von Barockmusik über klassische und romantische Stücke bis hin zu zeitgenössischer Musik und den Werken traditioneller asiatischer Komponisten. Neben regelmäßigen Engagements in China, hat Muhai Tang bisher Konzerte der Sankt Petersburger Philharmonie, des Singapore and Malaysia Symphony Orchestra sowie der Stuttgarter, Belgrader und Warschauer Philharmoniker dirigiert. Muhai Tang war außerdem bei zahlreichen Musikfestivals in Berlin, Paris, Prag, Edinburgh, Verona, Turku und Bergen  zu Gast. Er war Chefdirigent des Gulbenkian Orchestra, Royal Flemish Philharmonic, Queensland Symphony Orchestra, der Finnish National Opera, des National Orchestra of China und zuletzt der Belgrader Philharmonie und des Zürcher Kammerorchesters. Zurzeit ist er künstlerischer Leiter der Tianjin Grand Opera, des Shanghai Philharmonic Orchestra und Ehrendirigent des China National Symphony Orchestra und des Queensland Orchestra.

 

11.7. Cesare GOLLINI wird 60

Biographie des italienischen Tenors auf Italienisch: http://laramona.racine.ra.it/Associazione%20culturale_file/gollini.htm

 

11.7. Thomas SUNNEGARDH wird 70

 Er war ein Sohn des berühmten schwedischen Gesangpädagogen Arne Sunnegårdh (1907-72), wollte aber zunächst Instrumentalmusiker werden. So erhielt er an der Stockholmer Musikakademie eine Ausbildung als Musiklehrer und als Pianist. Seine Lehrerin entdeckte jedoch seine Begabung im Gesangfach, und es kam zu einem dreijährigen Gesangstudium am gleichen Institut in der schwedischen Metropole. Bereits während dieser Zeit sang er an der Königlichen Oper Stockholm einige kleinere Partien. Sein eigentliches Debüt fand dort 1982 in der Titelrolle der Oper »Albert Herring« von Benjamin Britten statt. 1983 wirkte er dort in der Uraufführung der Oper »Siddharta« von Per Nørgård mit. Er kam in den folgenden Jahren an der Stockholmer Oper zu ersten Erfolgen in Partien wie dem Don Ottavio im »Don Giovanni«, dem Ferrando in »Così fan tutte«, dem Tamino in der »Zauberflöte«, dem König Karl VII. in Tschaikowskys »Jungfrau von Orléans«, dem Titelhelden in »Fra Diavolo« von Auber, dem Titelhelden in der zeitgenössischen Oper »Taverner« von P. Maxwell Davies und nahm dann auch schwerere dramatische Partien wie den Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera« in sein Repertoire auf. 1989 hatte er einen besonderen Erfolg in Stockholm als Lohengrin, den er dann als Gast am Opernhaus von Nürnberg (1989), am Staatstheater Wiesbaden (1990), an der Staatsoper wie an der Deutschen Oper Berlin (1991), am Opernhaus von Frankfurt a.M. (1991), am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1992), an der Staatsoper von Stuttgart (1990) und am Teatro San Carlo Neapel (1996) sang. 1990 hörte man ihn in Stockholm als Erik in »Der fliegende Holländer« und als Titelhelden in »Gustav Adolf och Ebba Brahe« von Georg Martin Vogler. An der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg gastierte er 1991 als Achilles in Glucks »Iphigenie in Aulis« und in einer konzertanten Aufführung von R. Schumanns »Genoveva«. 1991 sang er an der Oper von Antwerpen, in Berlin, Essen und an der Jütländischen Oper in Aarhus den Parsifal, an der Covent Garden Oper London den Florestan im »Fidelio« (dort auch 1993 den Erik). An der Wiener Staatsoper war er 1991 als Erik, in Berlin, Tokio und Brüssel als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« zu Gast. 1996 hörte man ihn an der Stockholmer Oper als Paul in »Die tote Stadt« von Korngold. An der San Francisco Opera gastierte er 1996 als Lohengrin (zugleich sein US-Debüt), 1998 als Prinz in »Lulu« von A. Berg und 1999 als Loge im »Rheingold«. 1992-95 gastierte er u.a. an der Oper von Frankfurt a.M. als Lohengrin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und am Opernhaus von Essen als Parsifal, an der Münchner Staatsoper als Erik, an der Staatsoper Stuttgart als Walther von Stolzing, in Düsseldorf als Florestan und als Lohengrin, den er auch am Opernhaus von Toulouse sang. In London trat er als Solist im »Lied von der Erde« von G. Mahler auf. 1999 nahm er an der Stockholmer Oper an der schwedischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper »Capriccio« als Flamand teil. Er trat bei den Festspielen von Wiesbaden und am Moskauer Bolschoi Theater als Gast auf und erwies sich dazu als hervorragender Konzertsänger. Verheiratet mit der schwedischen Sopranistin Katarina Dalayman.

Schallplatten: Decca (Froh im »Rheingold«), Teldec (»Belshazzar« von Händel), Naxos (Paul in »Die tote Stadt« von Korngold).

 

11.7. Constantin GABOR wird 90

 Er war am Konservatorium von Bukarest Schüler von Grigore Melnik und debütierte 1956 an der Nationaloper von Bukarest als Bartolo in »Figaros Hochzeit« von Mozart. Seit dieser Zeit geschätztes Mitglied der Oper von Bukarest, wo er sich vor allem auf das Bass-Buffo-Fach spezialisierte. Rollen wie der Don Pasquale, der Leporello im »Don Giovanni«, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«, der Ochs im »Rosenkavalier« und der Fra Melitone in Verdis »La forza del destino« gehörten zu seinen besten Leistungen. er wirkte in mehreren Opernsendungen des rumänischen Fernsehens mit. Neben seinem Wirken auf der Bühne und auf dem Konzertpodium war er auch pädagogisch tätig.

Schallplatten: Electrecord (»Der Barbier von Sevilla«, »La forza del destino«).

 

13.7. Leonardo MONREALE wird 95

 Er begann seine Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg an italienischen Bühnen und wurde bald an den führenden italienischen Opernhäusern gehört. An der Mailänder Scala sang er seit 1962 (Debüt an der Piccola Scala als Ariodate in Händels »Serse«). Er sang hier 1962 den Marco in »Gianni Schicchi«, den Martino in Rossinis »L’Occasione fa il ladro«, den Begleiter des Zaren in K. Weills »Der Zar lässt sich photographieren« und den Eolo in Vivaldis »La fida ninfa«, 1963 den Lakai in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und den Talmai in »Debora e Jaele« von I. Pizzetti, 1964 den Happy in »La fanciulla del west«, 1967 den Tigellino in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, den Manuel in »La vida breve« von M. de Falla und den 2. Nazarener in »Salome« von R. Strauss, 1967 und 1971 den 2. Strelizen in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, 1968-69 den Benoit in »La Bohème«, 1970-71 den alten Hebräer in »Samson et Dalila« von Saint-Saens, 1972 den Grafen Robinson in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1973 den Bauer in »Die Verurteilung des Lukullus« von P. Dessau, 1974-75 den Marchese Castagnacci in Cimarosas »Il marito disperato«, 1974 den Antonio in »Le nozze di Figaro«, 1977-78 den Mr. Peachum in B. Brittens »The Beggar’s Opera« und 1982 den König Priamus in »Les Troyens« von Berlioz. Er wirkte 1961 bei den Festspielen von Aix-en-Provence mit und trat auch bei den Festspielen von Verona sowie als Gast an der Staatsoper von Wien (1974 als Masetto im »Don Giovanni«) auf. In besonderer Weise war er mit der Oper von Rom verbunden, an der er immer wieder in Erscheinung trat. Mit dem Ensemble dieses Opernhauses gastierte er 1965 sehr erfolgreich in Brasilien. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1960-61, 1967 und 1969 den Masetto. Bei den Bregenzer Festspielen gastierte er u.a. 1964 und 1978 als Alidoro in »La Cenerentola«, 1965 als Fiorillo im »Barbier von Sevilla« und 1976 als Theaterinspektor in Donizettis »Viva la mamma«. Sein Repertoire umfasste die großen Basspartien der italienischen Oper, zumal in Werken von Verdi, Puccini, Bellini und Rossini, doch trat er auch in kleineren Rollen gerne auf. Als Mozartsänger genoss er ein besonderes Ansehen. Er setzte seine Karriere bis Anfang der neunziger Jahre fort.

Zahlreiche Schallplattenaufnahmen, in denen er zum Teil kleine Partien singt, auf Decca (Masetto im »Don Giovanni«, »Fedora« von Giordano, »Un ballo in maschera« von Verdi), auf HMV (kleine Partie in »Otello«), RCA (»Rigoletto«, »Madame Butterfly« von Puccini), Bongiovanni (»I Pazzi per progetto« von Donizetti), Memories (»La Gazzetta« von Rossini), Bella Voce (»Viva la mamma« von Donizetti, Bregenzer Festspiele 1976), Myto (»Otello« von Verdi, RAI Turin).

 

14.7. Wilfried GAHMLICH wird 80

 Er ergriff zunächst den Beruf eines Chemikers, studierte dann aber Gesang an der Musikhochschule von Freiburg i. Br. und bei Alfred Pfeifle in Stuttgart. Er war 1967-68 am Stadttheater von Lüneburg tätig, 1968-69 am Stadttheater von Esslingen, 1969-70 am Stadttheater von Gießen, 1970-72 am Stadttheater von Kiel, 1972-75 am Opernhaus von Wuppertal, 1975-79 am Staatstheater Hannover. Er sang weiter an der Staatsoper Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Staatstheater Wiesbaden, in Essen und an anderen großen Bühnen. Er sang Partien aus dem heldischen wie aus dem Charakterfach, darunter den Florestan im »Fidelio«, den Tambourmajor in Alban Bergs »Wozzeck«, den Tamino in der »Zauberflöte«, den Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, den Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von Giordano, den Max im »Freischütz«, den Don José in »Carmen« und den Königssohn in den »Königskindern« von Humperdinck. Seit 1979 hatte er eine 20jährige, erfolgreiche Karriere an der Wiener Staatsoper, an der er sich auf die Interpretation von Charakterpartien verlegte. Hier debütierte er 1979 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« und sang in mehr als 700 Vorstellungen u.a. den Bardolfo in Verdis »Falstaff«, sowohl den Brighella als auch den Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos«, den Tinca in Puccinis »Il Tabarro«, den König Kaspar in »Amahl und die nächtlichen Besucher« von G.C. Menotti, den Steuermann in »Der fliegende Holländer«, den Incroyable in »Andrea Chénier«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Andres im »Wozzeck« von A. Berg, den Gherardo in »Gianni Schicchi«, den Jaquino im »Fidelio«, den Gottesnarren im »Boris Godunow«, den Mime im »Rheingold«, den Monostatos in der »Zauberflöte«, den Tschekalinski in Tschaikwskys »Pique Dame«, den Guillot de Morfontaine in Massenets »Manon«, den Remendado in »Carmen«, den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«, den Edmond im Puccinis »Manon Lescaut«, den Rodrigo in Verdis »Otello«, den Arturo wie den Normanno in »Lucia di Lammermoor«, den Goro in »Madame Butterfly«, den Basilio in »Le nozze di Figaro« und den Valzacchi im »Rosenkavalier«. Auch bei den Festspielen von Salzburg aufgetreten, und zwar am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von Friedrich Cerha als Gougou, 1983 in einer konzertanten Aufführung von G. von Einems »Dantons Tod« als Hérault de Séchelles, 1989 als junger Diener in »Elektra« von R. Strauss, 1990 als Matrose in einer konzertanten Aufführung von E. Kreneks »Orpheus und Eurydike« (zum 90. Geburtstag des Komponisten), 1992 als Buckliger in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss sowie 1994 und 1997 als Missail in »Boris Godunow«. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1992 den Buckligen, 1994 und 1998 den Missail. Bei den Bregenzer Festspielen übernahm er 1983 den Kilian im »Freischütz«, 1985-86 den Monostatos und 1987-88 die vier Dienerrollen in »Hoffmanns Erzählungen«. 1985 gastierte er an der Covent Garden Oper London. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1993 als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1997 als Valzacchi, 1998, 2002 und 2006 als Haushofmeister bei der Marschallin, 2001-02 und 2004 als 2. Priester in der »Zauberflöte« und 2003 als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Am 22.4.2003 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »K…«  von Philippe Manoury in der Partie des Franz mit. 1999 gastierte er am Teatro Verdi Triest als Valzacchi. 1973 wirkte er in Wuppertal in der Uraufführung der Oper »Yvonne, Prinzessin von Burgund« von Boris Blacher mit. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.

Schallplatten: Orfeo (»Dantons Tod«), Teldec (Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«), DGG (Kuzka in »Chowanschtschina« von Mussorgsky), Capriccio (Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«), Virgin (»Elektra«), Wergo (Vokalmusik von P. Hindemith), Naxos (Monostatos in der »Zauberflöte«), Denon (»Die Jakobsleiter« von A. Schönberg).

 

15.7. John CASKEN wird 70

Sein Œuvre reicht von Kammermusik bis zu Musik für großes Orchester sowie von Vokal- und Chormusik bis zur Oper. Die Titel seiner Werke verdeutlichen, dass er sich sowohl von Literatur und Sagen als auch von Landschaften und Gemälden inspirieren lässt. Seine erste Oper Golem (1988) basiert auf der gleichnamigen jüdischen Legende. Das Libretto wurde vom Komponisten in Zusammenarbeit mit Pierre Audi geschrieben, der das Werk für das Almeida-Festival 1989 in Auftrag gegeben und dirigiert hat. Für diese Komposition erhielt Casken 1990 den 1. Britten Award for Composition. Es wurde darüber hinaus bei Virgin Classics mit der Originalbesetzung unter der Leitung von Richard Bernas eingespielt. Diese Aufnahme wurde 1991 mit dem Gramophone Award in der Kategorie „Zeitgenössische Musik“ ausgezeichnet und erschien neu bei dem Label NMC Records. Seit 1989 hat es sechs weitere Inszenierungen von Golem gegeben: Opera Omaha, 1990; Northern Stage (UK Arts Council/Contemporary Music Network Tour), 1991; Theater Dortmund, 1994; Aspen Festival, 2000; Neue Opernbühne Berlin 2001; Opéra de Rennes und Angers Nantes Opéra, 2006. Caskens zweite Oper God’s Liar (2000) ist eine Bearbeitung von Tolstois Novelle Vater Sergius. Das Libretto wurde vom Komponisten in Zusammenarbeit mit Emma Warner geschrieben. Das Werk wurde gemeinschaftlich vom Almeida-Festival, London und dem Théâtre Royale de la Monnaie, Brüssel in Auftrag gegeben und 2001 unter der Regie von Keith Warner mit dem Almeida Ensemble unter der Leitung von Ronald Zollman aufgeführt. Es folgten Aufnahmen des belgischen Rundfunks und anschließende Ausstrahlungen in Belgien und auf BBC Radio 3 mit einer Einleitung des Komponisten. 2004 wurde God’s Liar beim KlangBogen Festival von der Neuen Oper Wien unter der Regie von Stephan Bruckmeier neu inszeniert und mit dem Amadeus Ensemble Wien unter der Leitung von Walter Kobéra aufgeführt. Eine Reihe von Caskens Werken spiegeln Aspekte der Landschaft und Literatur Nordenglands wider, wo er in Coquetdale, Northumberland lebt: Orion Over Farne (1984 für Orchester), To Fields We Do Not Know (1985), eine northumbrische Elegie für a cappella-Chor, geschrieben für die BBC Singers, und der Liederzyklus Still Mine (1992) für Orchester, komponiert für Thomas Allen für die BBC Proms 1992 und ausgezeichnet mit dem Kompositionspreis der „Fondation Prince Pierre de Monaco“ 1993. Über viele Jahre hinweg arbeitete Casken mit dem Orchester Royal Northern Sinfonia zusammen. In dieser Zeit entstanden eine Reihe von neuen Werken: Maharal Dreaming (1989), das für Heinrich Schiff komponierte und 1991 beim Schleswig-Holstein Festival uraufgeführte Cellokonzert (1991) und Darting the Skiff (1993) für Streicher, das 1993 beim Cheltenham Festival unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt und anschließend auf Tourneen in Deutschland, Österreich und Spanien gespielt wurde. 1998 brachte das Orchester unter der Leitung von Nicholas Kraemer die Orchesterfassung von Après un silence für Violine und Kammerorchester mit Kyra Humphreys (Violine) zur Uraufführung, ein Geschenk an das Orchester anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums. Das Werk ist eine Bearbeitung des Originalwerks für Violine und Klavier, das Casken für die damalige Leiterin der Northern Sinfonia, Lesley Hatfield, komponiert hatte. Das jüngste Werk in dieser Reihe ist Farness (2006), drei Gedichte von Carol Ann für Sopran, Soloviola und Kammerorchester. Es wurde 2006 bei dem Huddersfield Contemporary Music Festival unter der Leitung von Thomas Zehetmair mit den Solistinnen Patricia Rozario, Sopran, und Ruth Killius, Viola, uraufgeführt. Casken arbeitete lange mit The Lindsays zusammen, für die er drei Streichquartette schrieb. Rest-ringing (2005) für Streichquartett und Orchester komponierte er im Auftrag des Hallé Orchestra für das Quartett im letzten Jahr seines Bestehens. Er schrieb das Piano Trio (2002) für The Florestan Piano Trio und sein drittes Quartett, Choses en moi (2003) für das Quatuor Danel. Marc Danel brachte im Januar 2008 gemeinsam mit David Fanning auch Shadowed Pieces für Violine und Klavier zur Uraufführung, und Patricia Rozario hob im September 2007 in der Wigmore Hall zusammen mit Julius Drake am Klavier eine Sammlung von ihr gewidmeten Liedern, Chansons de Verlaine, aus der Taufe. Caskens Violinkonzert (1995) wurde bei den BBC Proms 1995 von Dmitri Sitkovetsky und der BBC Philharmonic unter der Leitung von Yan Pascal Tortelier uraufgeführt und später von Daniel Hope übernommen. Sortilège, eine von Alfred Tennysons Idyll Merlin und Vivien inspirierte symphonische Dichtung, war ein Auftragswerk des Philharmonia Orchestra und wurde 1996 unter der Leitung von Leonard Slatkin zum ersten Mal aufgeführt. Caskens erste Sinfonie Symphony (Broken Consort) (2004) wurde für die BBC Proms in Auftrag gegeben und von der BBC Philharmonic unter der Leitung von Gianandrea Noseda uraufgeführt. Das Concerto for Orchestra für das Nationaltheater Mannheim folgte im Jahr 2008. Kürzlich schrieb Casken für das Hallé Orchestra und den Solo-Oboisten Stephane Rancourt. Weitere Orchesterwerke der letzten Jahre waren Appollinaire´s Bird (2013), uraufgeführt unter Sir Mark Elder im Jahr 2014, anlässlich von Caskens 65. Geburtstag. That Subtle Knot (2013), ein Doppelkonzert für die Royal Northern Sinfonia, Thomas Zehetmair (Violine) und Ruth Killius (Viola), wurde in der Sage Gateshead uraufgeführt und war anschließend in London und bei den Salzburger Festspielen 2014 mit der Camerata Salzburg zu hören. Zehetmair und Killius haben die Tour 2015 international fortgesetzt. John Caskens große Leidenschaft für Ensemblearbeit zeigt sich auch in Winter Reels (2010) für das Ensemble Psappha und Deadly Pleasures (2009) für Erzähler und Ensemble, das mit Johanna Lonsky und Counterpoise 2009/10 durch Großbritannien tourte. Des Weiteren schrieb er 2008 die Vertonung des mittelalterlichen Gedichts The Dream of the Rood für das Hilliard Ensemble und das Ensemble 10/10, das im Oktober 2008 in der Metropolitan Cathedral in Liverpool uraufgeführt wurde. Dieses Stück erhielt 2009 den BASCA Award für Chormusik und tourte kürzlich mit dem Hilliard Ensemble und dem Asko Ensemble durch die Niederlande. Kokoschka’s Doll (2016) wurde 2017 beim Cheltenham Festival von Sir John Tomlinson und Counterpoise uraufgeführt. Weitere Kammerorchesterwerke sind Stolen Airs (2015) für Cello und Klavier und Serpents of Wisdom (2015) für Horn und Klavier. Sie wurden als Auftragswerke für die Royal Philharmonic Society in Kooperation mit BBC Radio 3 als Teil der New Generation Artists Scheme komponiert. Für das Nash Ensemble komponierte Casken das Klarinettenquintett Misted Land. Im Februar 2019 wurde das Posaunenkonzert Madonna of Silence in der Bridgewater Hall in Manchester vom Hallé Orchestra und der Posaunistin Katy Jones uraufgeführt. Caskens Musik wurde bei den Labels Collins Classics, ECM, NMC Records sowie Metier und vielen mehr eingespielt. Seine neuste CD mit Orchestermusik, Orion Over Farne, wurde von dem Hallé Orchestra und Markus Stenz 2014 für NMC aufgenommen.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://johncasken.com/

 

15.7. Harrison BIRTWISTLE wird 85

Er studierte ab 1952 Klarinette und Komposition am Royal Northern College of Music in Manchester. Zusammen mit den Komponisten Peter Maxwell Davies, Alexander Goehr, John Ogdon und Elgar Howarth gründete er die New Music Manchester, eine Gemeinschaft von Komponisten und Musikern, die sich der Aufführung serieller und anderer zeitgenössischer Musik widmete. Birtwistle arbeitete als Musiklehrer und setzte sein Studium in den USA fort. 1975 wurde er musikalischer Leiter des neugegründeten Royal National Theatre in London und war in dieser Position bis 1988. 1994-2001 hatte er den Lehrstuhl Henry Purcell Professor for Composition am King’s College London inne und wurde dort von George Benjamin abgelöst. Birtwistle komponiert in einem komplexen, modernistischen Stil. Seine frühen Werke sind von Igor Strawinsky und Olivier Messiaen beeinflusst, und seine Nebeneinanderstellung von Klangblöcken wird mit Kompositionen Edgar Varèses verglichen. Birtwistle erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grawemeyer Award 1986, den Siemens Musikpreis 1995 sowie den British Order oft he Companions of Honour 2001. Er wurde 1986 zum Chevalier des Arts et des Lettres und 1988 in den britischen Adelsstand erhoben. Im Jahr 2003 erhielt er den renommierten Music Award der Royal Philharmonic Society in London. Die University of Cambridge verlieh ihm 2010 die Ehrendoktorwürde. 2015 wurde Birtwistle mit dem Wihuri-Sibelius-Preis ausgezeichnet. Seit 2007 ist er auswärtiges Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters.

 

16.7. James MacMILLAN wird 60

Er studierte Komposition in der Universität Edinburgh bei Rita McAlister und in der Durham University bei John Casken und erreichte den PhD im Jahr 1987. 1986-88 war er als Lehrbeauftragter für Musik an der Universität Manchester angestellt. Nach Beendigung seiner Studien kehrte MacMillan nach Schottland zurück, um eine Stelle als Associate Composer beim Scottish Chamber Orchestra anzunehmen. Erste Bekanntheit erlangte MacMillan mit dem vom BBC Scottish Symphony Orchestra uraufgeführten Orchesterwerk The Confession of Isobel Gowdie im Jahre 1990 bei den Proms, einem mehrwöchigen britischen Festival klassischer Musik. Der internationale Anspruch des Werkes förderte MacMillans Bekanntheit wesentlich, er bekam mehrere Aufträge, u. a. ein Konzert für Schlagzeug für die schottische Musikerin Evelyn Glennie   Veni, veni, Emmanuel wurde 1992 uraufgeführt und zählt zu MacMillans meistaufgeführten Werken. James MacMillan’s Kompositionen sind durchdrungen von spirituellen und politischen Elementen. Der Katholizismus hat viel zu seinem Werk beigetragen, da MacMillan auch viel sakrale Musik (vor allem für Chor) komponiert, wie z. B. das Magnificat (1999), und mehrere Messen. MacMillan und seine Frau gehören dem Dritten Orden der Dominikaner an. Ferner orientiert sich MacMillan auch an traditioneller schottischer Musik, welche in seinen Werken immer wieder deutlich herauszuhören ist. Als das schottische Parlament 1999 nach 292 Jahren zum ersten Mal wieder zusammenkam, begleitete eine von MacMillan komponierte Fanfare Königin Elizabeths Eintritt in den Plenarsaal. Einige Wochen nach der Eröffnungszeremonie hielt MacMillan eine öffentliche Rede mit dem Titel Scotland’s Shame, in der er das Sektierertum in Schottland scharf attackierte. James MacMillan wurde 2000 zum Komponisten und Dirigenten des BBC Philharmonic ernannt, eine Stelle, die er bis 2009 innehatte. 2009-13 war er Chefdirigent der Radio Kamer Filharmonie, einem 2013 aufgelösten Kammerorchester des Niederländischen Rundfunks. Seine frühere Zusammenarbeit mit Symmons Roberts setzte er in seiner zweiten Oper fort, deren Inhalt sich auf alte walisische Erzählungen gründet. Seine zuletzt uraufgeführten Werke sind die Oper The Sacrifice (Herbst 2007, Welsh National Opera) und Sundogs, ein großes a cappella-Chorwerk, welches ebenfalls auf Texten von Symmons Roberts beruht und im August 2006 vom Indiana University Contemporary Vocal Ensemble uraufgeführt wurde, eine Johannespassion, St John Passion (2008), und ein Violin- bzw. ein Oboenkonzert (2010).

 

17.7. Michael THEODORE wird 80

 Erste Ausbildung durch den Pädagogen Liondas in seiner Heimat, dann an der Wiener Musikakademie, schließlich bei Alfred Knopf in München. 1967 gewann er bei einem Gesangwettbewerb des Süddeutschen Rundfunks den ersten Preis und debütierte darauf an der Staatsoper von Stuttgart. Nachdem er bereits in Griechenland einzelne Konzerte gegeben hatte, widmete er sich jetzt in erster Linie dem Konzertgesang, wobei er ein umfangreiches Repertoire von altitalienischen Arien über Opernfragmente und Szenen aus Operetten bis zu griechischen und deutschen Liedern zu Gehör brachte. Allgemein bekannt wurde er durch seine schönen Schallplattenaufnahmen, die zuerst bei Intercord, seit 1970 exklusiv bei Ariola-Eurodisc herauskamen. Hier werden alle Vorzüge seines strahlenden, im Ausdruck fein abgestuften Tenors deutlich. Konzert-Tourneen trugen ihm in den deutschen Musikzentren, in Holland, in seiner griechischen Heimat wie auch in Nordamerika Erfolge ein.

 

18.7. Alasdair ELLIOTT wird 65

Er studierte 1972-77 an der Royal Scottish Academy in Glasgow, war dann in London Schüler von Laura Sarti und ergänzte seine Ausbildung in der Pears-Britten School sowie 1984-85 im National Opera Studio London. Er debütierte 1981 bei der Kent Opera als Don Curzio in »Le nozze di Figaro« und trat bis 1986 bei dieser Operngesellschaft auf. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man ihn 1988 als Belmonte in Mozarts »Entführung aus dem Serail«, 1999 als Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut« und 2008 als Monostatos in der »Zauberflöte«. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1996 als Attalo in Rossinis »Ermione«, 2006 als Snout in B. Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, 2009 als Bardolfo in Verdis »Falstaff«, 2009 und 2011 als Heger in A. Dvoráks »Rusalka«, 2010 und 2013 als Red Whiskers in Brittens »Billy Budd«, 2011 und 2016 als Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg« sowie 2013 und 2016 als Don Curzio. An der English National Opera London trat er u.a. als Andres im »Wozzeck« von A. Berg, als Brighella in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Vova in der zeitgenössischen Oper »Life with an Idiot« von A. Schnittke auf. 1992 nahm er bei der English National Opera in London an der Uraufführung der Oper »Bakxai« von John Buller teil. An der Scottish Opera Glasgow trat er 1987 und 1992 als Squeak in Brittens »Billy Budd«, 1989 und 1995 als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1990 als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz, 1992 als Grimoaldo in Händels »Rodelinda«, 1994 und 1997 als Rev. Adams in Brittens »Peter Grimes«, 1995 als Benda in Dvoráks »Der Jakobiner«, 1995 als Vova in »Life with an Idiot«, 1999, 2002 und 2006 als Valzacchi im »Rosenkavalier«, 2000-03 als Mime im Nibelungenring, 2008 als Bardolfo, 2018 als Tanzmeister in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Beppe im »Bajazzo«  auf. Beim Buxton Festival war er 1988 als Roberto in »Torquato Tasso« von Donizetti und 1989 als Mr. de Crotignac in »Il Pittore Parigino« von Cimarosa zu Gast, 1990 in Belfast als Leicester in »Maria Stuarda« von Donizetti. 1990 debütierte er als Fischer in Rossinis »Wilhelm Tell« an der Covent Garden Oper London, an der er seither auch als Bardolfo, als Monostatos wie als 1. Priester in der »Zauberflöte«, als Pong wie als Altoum in Puccinis »Turandot«, als Andres im »Wozzeck« von A. Berg, als Kunz Vogelgesang wie als Balthasar Zorn in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Don Curzio, als Wirt im »Rosenkavalier« und als Squeak aufgetreten ist. In der Spielzeit 1991-92 sang er an der Niederländischen Oper Amsterdam in »Benvenuto Cellini« von Berlioz. An der Opéra-Comique Paris gastierte er in »Ascanio in Alba« von Mozart, bei den Festspielen im Barocktheater von Drottningholm in der Oper »Armida« von J. Haydn. 1998 gastierte er in Lissabon als Eurimaco in Monteverdis »Il ritorno d‘ Ulisse in patria«, in der Londoner Albert Hall als Gastone in »La Traviata«. 1998 sang er am neu erbauten Festspielhaus von Baden-Baden gleichfalls den Gastone. 1999 trat er beim Buxton Festival als Midas in der Suppé-Operette »Die schöne Galathee« auf. An der Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 1999 als Sellem in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, 2005 und 2012 als Andres im »Wozzeck« von A. Berg, 2017 als Goro in »Madame Butterfly«, 2018 als Snout und 2019 als 4. Jude in »Salome« von R. Strauss. 2015-16 gastierte er an der Oper von Seattle als Spoletta in »Tosca« und als Don Curzio. Weitere Gastspiele in Spanien, in Portugal, in der Schweiz und in Kanada. Er kam auch als Konzert- und Oratoriensänger zu einer erfolgreichen Karriere. Er trat in den Zentren des englischen Musiklebens auf, sang als Konzertsolist in der Queen’s Hall Edinburgh, in der Jubilee Hall Aldeburgh, beim Leeds Festival, in London (wo er ein Konzert in der Covent Garden Oper gab) und mit dem Jugendorchester von Holland. 1990 wirkte er in der Uraufführung der Kantate »The Vessel« von Stephen Oliver mit.

Schallplatten: Opera Rara (Arturo in »La Straniera« von Bellini).

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://alasdairelliott.com/www.alasdairelliott.com/Front_Page.html

 

18.7. Tobias PICKER wird 65

Er begann im Alter von acht Jahren zu komponieren. Sein Werk umfasst Kompositionen aller Gattungen. Zu seinem Schaffen zählen unter anderem fünf Opern, drei Symphonien, drei Klavierkonzerte, Konzerte für Violine, Viola und Oboe, verschiedene Lieder, Streichquartette und Kammermusik. Er hat auch gemeinsam mit Ursula Oppens sein Pianostück Keys of the City eingespielt. Picker wurde vom Wall Street Journal als „Amerikas bester Komponist lyrischer Bühnenwerke“ und vom BBC Music Magazine als Vertreter eines „ausgesprochen beseelten Stils, der zu den Glanzpunkten der aktuellen Musikszene gehört“, gewürdigt. Er ist seit längerem am Tourette-Syndrom erkrankt. Bis zu seinem 30. Lebensjahr hatte er bereits eine große Anzahl von Preisen und Auszeichnungen erhalten, wie den BMI Student Composer Award, den Bearns Pirze der Columbia University, das Charles-Ives-Stipendium und ein Stipendium der Guggenheim Foundation. 1992 wurde er mit dem Musikpreis der American Academy of Arts and Letters, der er seit 2012 als Mitglied angehört, ausgezeichnet.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://tobiaspicker.com/

 

18.7. Roger REYNOLDS wird 85

Er studierte an der University of Michigan in Ann Arbor Physik und Komposition. Er vervollkommnete seine Ausbildung am Elektronischen Studio der Hochschule für Musik Köln (1962–63), in Paris und Italien. 1969 wurde er Dozent an der University of California in San Diego. Für das 1988 entstandene Werk Whispers Out of Time wurde er mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Neben Orchesterwerken, Klavierstücken, einer Kantate und Chorwerken komponierte Reynolds Werke in kammermusikalischer Besetzung, wobei er häufig elektronische Instrumente, Computer und Tonbänder einsetzt. Daneben trat er auch als Autor musiktheoretischer Schriften hervor.

 

19.7. Ketil HVOSLEF wird 80

Biographie des norwegischen Komponisten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Ketil_Hvoslef

 

19.7. Erwin PIPLITS wird 80

Er erlernte zunächst die Textildruckerei. 1962 begann er seine Tätigkeit bei den „Komödianten am Börseplatz“ als Bühnenbildner und Schauspieler. Parallel zu einem Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien erfolgte seine Mitarbeit bei der Arena 70 und ab 1971 im Museum des 20. Jahrhunderts. Die intensive Arbeit mit Kunstfiguren führte 1971 zu der experimentellen Musiktheater-Aufführung Pupofon, aus der später Pupodrom wurde. 1973 begann die Zusammenarbeit mit Ulrike Kaufmann, die erst mit ihrem Tod 2014 endete. Seit 1980 ist Erwin Piplits kontinuierlich mit dem Serapions Ensemble (seit 1988 im Odeon; bis 2014 von Kaufmann mitgeleitet) tätig und arbeitete zudem u. a. im Auftrag der Salzburger Festspiele (so zum Beispiel 1993 Così fan tutte), der Wiener Staatsoper (1998 Das Tagebuch der Anne Frank von Grigori Frid) und der Oper Zürich (Rusalka, Il Trittico, Mitridate und Attila). Bei den Festspielen Gutenstein führte er 2015 Regie bei Ferdinand Raimunds Der Barometermacher auf der Zauberinsel.

 

21.7. Poul ELMING wird 70

 Er erhielt seine Ausbildung an den Konservatorien von Aalborg und Aarhus und war in Wiesbaden Schüler des berühmten Pädagogen Paul Lohmann. Er debütierte als Bariton 1978 in einem Konzert. Seit 1979 sang er an der Jütländischen Oper Aarhus, seit 1984 an der Königlichen Oper Kopenhagen Partien aus dem Baritonfach, darunter den Erik in »Drot og Marsk« von P. Heise, den Malatesta im »Don Pasquale« von Donizetti, den Titelhelden im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Heerrufer im »Lohengrin« und den Papageno in der »Zauberflöte«. Im Alter von dreißig Jahren entschloss er sich, seine Stimme auf das Heldentenor-Fach umschulen zu lassen. Er studierte nochmals bei Susanna Eken an der Königlichen Musikakademie Kopenhagen und ging für drei Monate nach New York, wo er an der Juilliard School of Music Schüler von Oren Brown war. Darauf übernahm er als erste Tenorpartie 1988 an der Oper von Kopenhagen den Dimitrij im »Boris Godunow«, 1989 dann den Parsifal. Er sang danach auch den Erik in »Der fliegende Holländer« und den Spalanzani in »Hoffmanns Erzählungen«. 1990 hatte er einen sensationellen Erfolg, als er bei den Festspielen von Bayreuth den Siegmund in der »Walküre« sang, den er 1991-92 und 1994-98 dort wiederholte; dazu sang er in Bayreuth 1992, 1994, 1996-2001 den Parsifal, 1993-97 und 1999 den Melot in »Tristan und Isolde« (1993-95 zusätzlich auch den jungen Seemann). Den Siegmund, seine Glanzrolle, sang er dann auch an der Deutschen Opern Berlin, an der Wiener Staatsoper (1993-2000 in sechs Vorstellungen), in Hannover und Mannheim, an der Covent Garden Oper London (1991), an der Jütländischen Oper in Aarhus (1993), an der Oper von Oslo (1994), in San Francisco (1995), an der Oper von Chicago (1996), an der Metropolitan Oper New York (2000) und am Grand Théâtre Genf (2000). In seiner zweiten Glanzrolle, dem Parsifal, gastierte er an der Oper von Antwerpen (1992), an der Berliner und an der Wiener Staatsoper (1993-98 in neun Vorstellungen), in Montpellier (1995), in Amsterdam (1997), beim Maggio Musicale in Florenz (1997), am Théâtre Châtelet Paris (1997), an der Opéra Bastille Paris (1999) und in einer konzertanten Aufführung in der Albert Hall in London (2000). An der Staatsoper Berlin 1994 als Erik zu Gast. 1996 hörte man ihn in Kopenhagen in »Saul og David« von C. Nielsen. An der Oper von Kopenhagen trat er 1997 als Max im »Freischütz« auf, 1998 als Melot, als Titelheld in »Idomeneo« von Mozart und als Lohengrin. 1999 gastierte er an der Staatsoper Hamburg als Max. 2000 wirkte er an der Oper von Kopenhagen in der Uraufführung der Oper »The Handmaid’s Tale« (»Der Bericht der Magd«) von Poul Ruders als Luke mit. Auch als Konzertsänger trat er in Erscheinung, u.a. als Solist mit dem Dänischen Radio-Sinfonieorchester Kopenhagen.

Schallplatten: Chandos (»Hymnus amoris« von Carl Nielsen, »Elverskud« von N.H. Gade, »Drot og Marsk« von Heise), Dacapo (»Siddharta« von P. Nørgård, Sverkel in »Liden Kirsten« von J.P.E. Hartmann, Sinfonie Nr. 3 von Carl Nielsen, Luke in »The Handmaid’s Tale« von Poul Ruders), Decca (Siegmund in der »Walküre«), Marco Polo/Da Capo (»Jugend und Torheit« von Dupuy); Teldec-Video (Siegmund in der »Walküre«, Titelheld im »Parsifal« aus Bayreuth).

 

21.7. Jonathan MILLER wird 85

 Er wuchs in London auf. Sein Vater Emanuel Miller war Psychiater, seine Mutter Betty schrieb Romane und Biographien. Er studierte Naturwissenschaften und Medizin am St. John’s College, Cambridge und wechselte schließlich an das University College London. Während des Medizinstudiums begann er sich beim Theaterklub Cambridge Footlights zu engagieren. 1959 machte er seinen Doktor in Medizin und arbeitete 2 Jahre im Central Middlesex Hospital, London. In den 60er Jahren schrieb und produzierte er zusammen mit Alan Bennett, Peter Cook und Dudley Moore ein Musical (Beyond the Fringe) für das Edinburgh Festival. Im Jahr 1964 inszenierte er das 1. Stück im gerade neu gegründeten American Place Theatre – The Old Glory von Robert Lowell mit Frank Lagella, Roscoe Lee Brown und Lester Rawlins in den Hauptrollen. Das Stück gewann 5 Obie Awards unter anderem als Bestes Amerikanisches Stück. 1966 schrieb er eine Filmadaption von Alice in Wonderland und führte hierbei auch Regie. 1970 spielte Laurence Olivier in Millers Produktion von Shakespeares Der Kaufmann von Venedig. 1970-73 hatte Miller ein Forschungsstipendium für Medizingeschichte am University College, London, inne. Nachdem er 1973 seine erste Oper inszenierte (eine englische Erstaufführung von Alexander Goehrs Arden muss sterben) begann er Opern für die Kent Opera, die Glyndebourne Festival Opera (1975 Das schlaue Füchslein von Janácek) und für die English National Opera zu produzieren, bzw. Regie zu führen. In den 70er Jahren fing er an sich für die Rechte gleichgeschlechtlich Liebender einzusetzen und war Vizepräsident der Campaign for Homosexual Equality, eine der ältesten britischen Organisationen für Gay Rights. In den 1980er Jahren produzierte er Shakespeare-Stücke für den BBC, bei denen er auch teilweise selbst Regie führte. Unter anderem trat John Cleese in einer seiner Produktionen auf. Gleichzeitig studierte er Neuropsychologie und bekam ein Forschungsstipendium für die Sussex Universität. 1988 wurde er künstlerischer Leiter des Londoner Old Vic Theatre und blieb dies bis 1991. In den 1990er und 2000er Jahren war er viel fürs Fernsehen tätig und produzierte einige Dokumentations-Serien für die BBC unter anderem über die Geschichte der Medizin, Madness (Verrücktheit), die Entstehung der menschlichen Sprache sowie eine Serie über Atheismus. In Wien inszenierte Miller 1991 Mozarts Le nozze di Figaro, eine Produktion der Wiener Staatsoper im Theater an der Wien, im Jahr 1993 folgte Fedora von Umberto Giordano bei den Bregenzer Festspielen als Koproduktion mit der Wiener Staatsoper, an der diese Inszenierung ab 1994 gezeigt wurde. 1997 führte ihn sein Weg auch zu den Salzburger Festspielen, wo er bei Mitridate, Re di Ponto Regie führte. Erst 2007, 10 Jahre nach seiner letzten Bühnentätigkeit für ein britisches Theater, kehrte er mit Tschechows Der Kirschgarten wieder zurück, gefolgt von Monteverdis L‘Orfeo. Nebenbei kuratierte er noch eine Ausstellung im Imperial War Museum in London. 2010 inszenierte er für die  English National Opera und die Cincinnati Opera La Bohème in einem 1930er Setting. 2011 führte er Regie bei La Traviata und 2012 bei Così fan tutte in Washington DC. 2013 fand eine Ausstellung des an abstrakten und modernen Kunstwerken interessierten Multitalentes mit eigenen Werken in Islington statt. Gemeinsam mit 54 anderen bekannten Persönlichkeiten, wie Richard Dawkins, Terry Pratchett und Stephen Fry unterzeichnete er einen offenen Brief im Guardian, der sich gegen einen Staatsbesuch durch Papst Benedikt XVI. richtete. Miller ist seit 1956 mit Helen Rachel Collet verheiratet, mit zwei Söhnen und einer Tochter leben sie in Camden, London.

 

22.7. Regina MAUEL wird 60

Eigentlicher Name Regina Ockenfels; sie erhielt schon als Kind Ballett- und Klavierunterricht, ließ dann ihre Stimme an der Musikhochschule Köln durch Dietger Jacob ausbilden und studierte zugleich Kirchenmusik. Nachdem sie bereits 1983-84 in Dortmund (»Die Zauberflöte«, »Tannhäuser«), 1988 in Essen und 1989 am Stadttheater von Hagen/ Westfalen in kleinen Partien aufgetreten war, wurde sie in der Spielzeit 1988-89 an das Stadttheater von Münster (Westfalen) verpflichtet. Man hörte sie dort als Bostana im »Barbier von Bagdad« von P. Cornelius, als Mercedes in »Carmen« und als Palmatica in Millöckers  »Der Bettelstudent«. Sie trat als Gast auch am Opernhaus von Essen auf, u.a. als Geneviève in »Pelléas et Mélisande« und als Annina im »Rosenkavalier«, auch 1989 in Detmold und 1990 am Staatstheater Kassel. Am Staatstheater Wiesbaden sang sie zuerst 1992-93 die Schwertleite in der »Walküre«, dann die Erda und eine der Nornen in Aufführungen des gesamten Ring-Zyklus. Sie wurde 1992 an das Opernhaus der Stadt Bonn berufen und hatte dort als Page in »Salome« von R. Strauss und als Gräfin im »Wildschütz« von Lortzing ihre ersten Erfolge, dann auch als Flora in »La Traviata«, als Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen«, als Annina im »Rosenkavalier«, als Erda wie als Fricka im Nibelungenring. Sie gastierte 1992-94 als Mary in »Der fliegende Holländer« am Staatstheater Wiesbaden, an den Staatsopern von Dresden und Stuttgart und am Opernhaus von Köln, dessen Mitglied sie 1995-98 war. 1998 gastierte sie in Amsterdam als Fricka und als Grimgerde im Nibelungenring. 1998 wurde sie an die Wiener Staatsoper berufen, an der sie bereits 1997 als Erda im »Rheingold« debütierte. Bis 2000 hörte man sie dort als Annina im »Rosenkavalier«, als Dryade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Schwertleite, als Waltraute in der »Götterdämmerung«, als 3. Dame in der »Zauberflöte«, als Filipjewna in »Eugen Onegin«, als Auntie in »Peter Grimes« von Benjamin Britten, als 1. Magd in »Elektra« von R. Strauss, als Sphynx in »Oedipe« von Enescu, als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«, als Stimme von oben in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Garderobiere in »Lulu« von A. Berg und als Mary. Sie widmete sich auch der zeitgenössischen Musik und wirkte u.a. in der Uraufführung von »Patmos« von Wolfgang von Schweinitz (28.4.1990 München) mit. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere; so sang sie 1994 in der Bonner Beethoven-Halle das Alt-Solo in dessen 9. Sinfonie. Dort trat sie auch 1994 als Solistin in der europäischen Uraufführung der Missa Pacis von Roland Baumgartner auf (eine Schallplattenaufnahme dieses Werks fand 1995 mit ihr in Moskau statt). – Seit 1981 verheiratet mit dem Kirchenmusiker Manfred Mauel.

 

22.7. Monika LUCK wird 70

 Sie war die Tochter des Komponisten und Dozenten Dr. Hans Luck. Sie erhielt bereits als Kind Unterricht in Gesang und im Cellospiel. 1968-73 erfolgte dann die Ausbildung ihrer Stimme an der Musikhochschule von Dresden. Dort war sie Schülerin von Christian Elßner, Hanne-Lore Kuhse und Karin Mitscherling. 1967 gewann sie den Robert Schumann-Preis der Stadt Zwickau, 1968 einen weiteren Wettbewerb in dieser Stadt; 1981 Preisträgerin beim Wettbewerb »Junge Opernsänger« in Gera, 1979 bei einem Internationalen Opernsänger-Wettbewerb in Sofia. 1973 begann sie ihre Bühnenlaufbahn am Theater von Halberstadt. Über die Theater von Nordhausen und Bautzen kam sie 1982 an das Opernhaus von Leipzig. Durch einen Gastvertrag war sie dem Staatstheater Schwerin verbunden. 1997 sang sie am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung der Oper »Abraum« von J. Herchet. Von ihren Bühnenpartien sind die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Brünnhilde in der »Walküre«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Desdemona in Verdis »Otello«, die Leonore in »La forza del destino« und die Elisabetta im »Don Carlos« vom gleichen Meister, die Mutter in »Hänsel und Gretel«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Saffi im »Zigeunerbaron«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die Fata Morgana in Prokofjews »Liebe zu den drei Orangen« zu nennen. Sie gab zahlreiche Konzerte in Deutschland wie im Ausland, u.a. in Leningrad, Kaunas (Litauen), in Polen, Bulgarien, Ungarn und in der CSSR. Verheiratet mit dem ebenfalls in Leipzig wirkenden Opernsänger Erwin Noack.

Schallplatten: Brünnhilde in der »Walküre« (Rundfunkaufnahme einer Aufführung im Staatstheater Schwerin).

 

23.7. Susan DUNN wird 65

 Sie studierte Musik und Gesang am Hendrix College Arkansas und an der Indiana University Bloomington. 1982 kam es zu ihrem Bühnendebüt in Peoria (Illinois) als Titelheldin in Verdis »Aida«. 1983 gewann sie mehrere Gesangwettbewerbe, darunter den begehrten Richard Tucker-Award. 1984 hörte man sie an der North Carolina Opera in Charlotte als Leonore im »Troubadour«, 1985 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall sehr erfolgreich in einer konzertanten Aufführung des 1. Aktes der »Walküre« und leitete damit eine große Karriere an den führenden Opernhäusern in ihrer amerikanischen Heimat ein. So hörte man sie an den Opern von Chicago (1986-88) und San Francisco (1990 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), am Opernhaus von Houston/Texas und in Washington. Dabei zeichnet sie sich als hervorragend begabte Verdi-Interpretin aus. Noch im gleichen Jahr 1986 kam sie dann auch in Italien zu ihren Erfolgen; hier sang sie am Teatro Comunale Bologna die Elena in Verdis »I Vespri Siciliani« (dort auch 1988 die Elisabetta im »Don Carlos«) und an der Mailänder Scala die Aida und die Vier letzten Lieder von R. Strauss. 1988 Auftritt an der Chicago Opera als Leonore in Verdis »La forza del destino« und als Aida, in San Diego als Leonore im »Troubadour«, ebenfalls 1988 an der Wiener Staatsoper als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. 1990 sang sie im Haus der Metropolitan Oper New York die Leonore im »Troubadour« (nachdem sie diese Partie bereits 1989  in einigen Freiluftaufführungen der Metropolitan Oper in Parkanlagen in New York und New Jersey gesungen hatte). 1990 sang sie am Opernhaus von Köln die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Verdi-Oper »I Vespri Siciliani« die Elena, 1992 die Amelia in »Simon Boccanegra« an der Australian Opera Sydney. Nicht zuletzt erwies sie sich als Konzertsopranistin von hohem Rang.

Schallplatten: Decca (C-Dur-Messe von Beethoven, Arien von Beethoven, Verdi und R. Wagner, »Gurrelieder« von Schönberg), Telarc (1. Akt »Walküre«, Verdi-Requiem), CBS (UNO-Konzert, Genf 1986); Teldec-Video (Titelrolle in »Gianna d’Arco« von Verdi), ZYX Records (Opernarien), Warner-Video (Titelrolle in Verdis »Gianna d’Arco«, Bologna 1990).

 

24.7. Stanford OLSEN wird 60

 Er gewann den ersten Preis des Walter Naumburg-Wettbewerbs in New York. Einer seiner ersten Bühnenauftritte war 1985 bei der Cincinnati Opera als Bote in Verdis »Aida«. 1986 sollte sein Debüt an der Metropolitan Oper New York in der kleinen Partie des Borsa im »Rigoletto« stattfinden. Als der bekannte Tenor und Belcanto-Spezialist Rockwell Blake jedoch plötzlich erkrankte, sprang er für diesen kurzfristig als Arturo in Bellinis »I Puritani« ein und hatte einen sensationellen Erfolg. Bis 1997 sang er hier in insgesamt 163 Vorstellungen auch den Gastone in »La Traviata«, den Nemorino in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, den Arturo in »Lucia di Lammermoor«, den Liederverkäufer in Puccinis »Il Tabarro«, den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«, den Ferrando in »Così fan tutte«, den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Idreno in Rossinis »Semiramide«, den Fenton im »Falstaff« von Verdi, den Tonio in Donizettis »La Fille du Régiment« und den Alfred in der »Fledermaus«. 1988 war er beim Waterloo Festival (USA) als Nemorino zu hören, im gleichen Jahr an der Miami Opera als Don Ottavio. An der Oper von St. Louis trat er 1990 als Tonio in »La Fille du Régiment« auf, ebenfalls 1990 an der Niederländischen Oper Amsterdam. 1991 sang er bei den Salzburger Festspielen in Bach-Konzerten. 1991 sang er den Belmonte in einer konzertanten Aufführung der »Entführung aus dem Serail« in der Royal Hall London, 1992 in Santa Fé den Don Ottavio und den italienischen Sänger im »Rosenkavalier« (den er auch 1992 am Teatro Bellini Catania übernahm). An der Mailänder Scala gastierte er 1996 als Iopas in »Les Troyens« von Berlioz und als Tonio in »La Fille du Régiment«. 1997 sang er am Teatro de la Zarzuela Madrid den Argirio in »Tancredi« von Rossini, 1999 an der Oper von Philadelphia den Grafen Almaviva im »Barbier von Sevilla«. 2000 gastierte er beim Festival von Montreux in der Händel-Oper »Alcina«.

Schallplatten: DGG (»Die Entführung aus dem Serail« als Belmonte), Naxos (»Tancredi« von Rossini), Decca (Carmina Burana von C. Orff), Philips (Matthäuspassion von J.S. Bach), Telarc (Stabat mater von A. Dvorák), Hänssler/Naxos (Weltliche Kantaten von J.S. Bach); Castle-Video (»Semiramide« von Rossini aus der Metropolitan Oper).

 

24.7. Kevin MAYNOR wird 65

 Er studierte 1970-72 an der Manhattan School of Music, 1972-76 an der Bradley University, 1976-77 an der Northwestern University und erwarb den akademischen Grad eines Master of Music. 1979-80 konnte er an der Musikakademie von Moskau seine Ausbildung fortsetzen und wurde als erster westlicher Sänger als Eleve in das Opernstudio des dortigen Bolschoi Theaters aufgenommen. Er brachte seine Studien 1980-83 an der Indiana University Bloomington zum Abschluss. 1983 debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung der Richard Strauss-Oper »Die Liebe der Danaë«. 1985 sang er in der Avery Fisher Hall in New York den Rocco im »Fidelio« und im gleichen Jahr an der City Opera New York in der zeitgenössischen Oper »Akhnaten« (»Echnathon«) von Philip Glass. Es schlossen sich Auftritte an den großen Operntheatern in Nordamerika an, an der Oper von Chicago und in Santa Fé, bei der Virginia Opera, der Nashville Opera, der Long Beach Opera und der Mobile Opera. 1991 gastierte er bei der Scottish Opera Glasgow als Hunding in der »Walküre«, eine Partie, die er u.a. auch 1994 an der Opera Pacific sang. Gleichzeitig kam es zur Ausbildung einer entsprechenden Konzertkarriere.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.kevinmaynor.com/

 

24.7. Neil HOWLETT wird 85

 Anfänglich Studium der Archäologie und der Anthropologie an der Universität von Cambridge. Die Ausbildung zum Sänger erfolgte durch Otakar Kraus in London, durch Tino Pattiera in Wien, an der Musikhochschule Stuttgart und durch Ettore Campogalliani in Mantua. Bühnendebüt am 13.6.1964 bei der English Opera Group in der Uraufführung von Benjamin Brittens »Curlew River« beim Festival von Aldeburgh; zuvor bereits im Konzertsaal aufgetreten. Er war in der Spielzeit 1965-66 am Stadttheater von Bremen engagiert. 1966 begann er eine langjährige Karriere bei der Sadler’s Wells Opera London (Debüt als Agamemnon in Offenbachs »La belle Hélène«) und deren Nachfolgerin, der English National Opera, wo er eine Vielzahl von Bariton-Partien übernahm, sowie an der Covent Garden Oper London, bei den Festspielen von Edinburgh (2002 als Wotan in der »Walküre«, 2005 als König Marke in »Tristan und Isolde« und 2006 als Gurnemanz im »Parsifal«) und Aldeburgh. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1973 als Golaud in »Pelléas et Mélisande« und 1988 als King Fisher in M. Tippetts »A Midsummer Marriage«. Gastspiele an den Opern von Lyon, Bordeaux, Marseille, Nizza, Rouen, Toulouse, bei den Festspielen von Aix-en-Provence, an der Staatsoper Hamburg und am Stadttheater von Bremen. Er beherrschte ein breites Bühnen- und Konzertrepertoire, das von Werken der Barockepoche bis zu zeitgenössischen Komponisten reichte und u.a. Partien in Opern von Mozart, Donizetti, Verdi, Puccini, R. Wagner und R. Strauss enthielt. 1974 sang er bei der English National Opera London in der Uraufführung von »The Story of Vasco« von Crosse, 1989 in »The Plumber’s Gift« von Blake. 1985 war er am Theater des Herodes Atticus in Athen als Hector in »King Priam« von M. Tippett zu Gast, 1986 am Teatro Colón Buenos Aires als Amfortas im »Parsifal«, 1987 als Fliegender Holländer. 1987-90 trat er bei der English National Opera (und mit deren Ensemble bei mehreren Gastspielen) als Scarpia in »Tosca« auf, 1992 gastierte er am Teatro Bellini Catania als Faninal im »Rosenkavalier«. Beim Holland Festival übernahm er 1990 die Partie des Ruprecht in »L’Ange de feu« von Prokofjew. Auf pädagogischem Gebiet an der Guildhall School of Music in London als Professor wirkend. Verheiratet mit der lyrischen Sopranistin Elizabeth Robson (* 1939 Dundee), die u.a. an der Covent Garden Oper London bei den Festspielen von Glyndebourne und Aix-en-Provence und an der Mailänder Scala auftrat.

Schallplatten: Decca.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://neilhowlett.com/

 

25.7. Helen WILLIS wird 60

 Sie studierte in den Jahren 1977-83 an der Royal Academy of Music London. 1983 trat sie in einem Konzert in der Londoner Wigmore Hall auf. 1983-85 sang sie im Chor der Festspiele von Glyndebourne. 1984 debütierte sie als Solistin auf der Bühne der Welsh Opera Cardiff in der Partie der Siegrune in der »Walküre«. Es schlossen sich Auftritte an englischen Bühnen und im Konzertsaal an. Über die BBC London sang sie in Rundfunkkonzerten u.a. zusammen mit dem Welsh Symphony Orchestra die »Sea Pictures« von E. Elgar und die Wesendonck- Lieder von R. Wagner. Sie wurde durch Konzertauftritte auch im Ausland bekannt.

 

25.7. Franzi BERGER wird 85

 Sie erhielt ihre Ausbildung durch Rudolf Grossmann in München. Sie eröffnete ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Stadttheater von Aachen (1957-60), sang dann am Staatstheater von Braunschweig (1960-61), am Staatstheater von Wiesbaden (1961-63), am Stadttheater von Bern (Schweiz, 1963-65) und schließlich in einer fast zwanzigjährigen Karriere am Stadttheater von Basel (1965-84). Als Gast hörte man sie an der Staatsoper Stuttgart, an den Opernhäusern von Zürich, Köln und Graz, am Staatstheater Hannover, am Theater am Gärtnerplatz München, an den Stadttheatern von Augsburg und Freiburg i. Br., am Staatstheater Karlsruhe, am Theater von St. Gallen, an der Niederländischen Oper Amsterdam und bei der Operngesellschaft Forum in Enschede (Holland). Sie brachte auf der Bühne ein vielseitiges Repertoire zum Vortrag, das Partien aus den Bereichen der Oper wie der Operette enthielt, und aus dem nur die Micaela in »Carmen«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Sandrina in »La finta giardiniera«, der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Mimi in »La Bohème«, die Liu in Puccinis »Turandot«, die Micaela in »Carmen«, die Tatjana im »Eugen Onegin«, die Eva in »Die Meistersinger von Nürnberg«, die Agathe im »Freischütz«, die Titelfiguren in »La belle Hélène« von Offenbach, in »Die lustige Witwe« von Lehár und in »Gräfin Mariza« von E. Kálmán, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Saffi im »Zigeunerbaron« aufgeführt seien. Sie wirkte am Staatstheater von Wiesbaden in der Uraufführung der Oper »Die Liebeskette« von Franz Xaver Lehner mit (1962 als Beatrice), am Stadttheater von Basel in der von »Bunbury« von Paul Burkhard (1965 als Cecily), außerdem in einer Anzahl von Schweizer Erstaufführungen, und zwar in Bern in »L’Infedeltà delusa« von J. Haydn (Spielzeit 1963-64 als Vespina) und »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrari (1964-65 als Gasparina), in Basel in »Amour électronique« von J. Kosma (1965-66 als Elisabeth), »Les Malheurs d’Orphée« von Darius Milhaud (1965-66 als Renard) und »Der Traum des Liu-Tung« von Isang Yun (1969-70 als Yu-Chan). Bekannt wurde sie auch durch Konzert- und Rundfunkauftritte. Sie lebte später in Neubeuern (Bayern).

 

26.7. Glenys GROVES wird 70

 Biographie der englischen Sopranistin auf Englisch:

http://www.hartleyvoices.co.uk/our-singers/glenys

 

26.7. Kevin VOLANS wird 70

 Seine Eltern lebten als Nachkommen englischer Siedler in Südafrika. Er erhielt seit dem zehnten Lebensjahr klassischen Klavierunterricht. Das führte bald zu ersten Kompositionsversuchen. 1968-71 studierte er an der University of the Witwatersrand Musik bis zum Bachelor. 1971 wurde Volansʼ erste graphisch notierte Komposition aufgeführt, und als Pianist nahm er mit Werken von Chopin und Messiaen, später Liszt für den Rundfunk auf. Volans führte seine Studien an der University of Aberdeen und dann 1973-77, auf Anregung von Karlheinz Stockhausen, an der Hochschule für Musik und Tanz Köln fort. Dort studierte er Komposition bei Richard Toop, Hans Ulrich Humperl und Stockhausen, der ihn später mit einer Lehrassistenz betraute, sowie Klavier bei Aloys Kontarsky, Musiktheater bei Maurizio Kagel. Seit den späten 1970er Jahren verband Volans eine intensive künstlerische Freundschaft mit Morton Feldman. Bis 1981 lebte er in Köln. Im Auftrag des WDR unternahm Volans 1976 und 1979 vier Feldforschungsreisen nach Afrika, um für den Rundfunk verschiedene Richtungen traditioneller Musik aufzunehmen. Die Begegnung mit dieser Musik war eine entscheidende Erfahrung für Volans, die in Werken wie Kwazulu Summer Landscape (1979) bald einen kompositorischen Niederschlag fand. Volans ließ sich 1981 in Südafrika nieder, allerdings bot ihm das damalige Musikleben in diesem Land keine ausreichenden Bedingungen zu schöpferischer Entfaltung. 1984 wurde in Köln sein Stück Mbira eingespielt, bei dem anstelle des Mbira genannten Lamellophons zwei Cambalos eingesetzt wurden. 1986 übernahm Volans eine Dozentur an der Universität Belfast. 1986 begann die Kooperation mit dem amerikanischen Kronos Quartet, das Volans’ Werk White Man Sleeps in der Fassung für Streichquartett und speziell für das Ensemble komponierte Werke international aufführte. Durch die 1987 eingespielte CD Pieces of Africa des Kronos Quartet, die programmatisch mit dem Kopfsatz von White Man Sleeps beginnt, wurde er rasch bekannt. 1991 spielte Kronos sein zweites Streichquartett Hunting: Gathering ein; die Gesamtaufnahme von White Man Sleeps erfolgte 1992. In den Werken der 1980er Jahre experimentierte Volans mit Modellen, Melodien, Tonfällen und Rhythmen der afrikanischen Musik, die er in den Kontext Neuer Musik transferierte. Volans hat in den folgenden Jahren eine offene Bezugnahme auf afrikanische Musik fast vollständig vermieden. Der Gedanke der Aufhebung der musikalischen Zeiterfahrung blieb hingegen weiter prägend. Sein Werk hat sich seither in verschiedene Richtungen entwickelt und umfasst sowohl strukturell orientierte, einem abstrakten Ansatz folgende Kompositionen wie das Orchesterwerk One Hundred Frames als auch stärker nach außen gewandte Stücke wie das sehr virtuose für Marc-André Hamelin geschriebene Klavierkonzert (2006). Er beschäftigte sich auch mit der Komposition für Tanz. Zunehmend wichtig wurde auch die Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern wie Jürgen Partenheimer oder William Kentridge.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: https://kevinvolans.com/

 

26.7. Der mexikanische Bariton Marco Antonio SALDAÑA wird 85

 

27.7. Galina SIMKINA wird 60

 Sie studierte 1983-88 Musik und Gesang am Gnesin-Konservatorium in Moskau; ihre Lehrerin war dort die große Altistin Zara Dolukhanova. 1985 trat sie in das Opernstudio des Gnesin-Konservatoriums ein und wurde dann 1986 an das Stanislawski und Nemirowitsch-Dantschenko-Theater in Moskau verpflichtet, an dem sie seitdem eine sehr erfolgreiche Karriere hatte. Sie sang dort u.a. die Violanta in »La finta giardiniera« von Mozart, die Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weibe von Windsor«, die Elvira in Verdis »Ernani«, die Pannotschka in der »Mainacht« von Rimsky-Korssakow, die Oksana in »Tscherewitschki« von Tschaikowsky, die Tatjana im »Eugen Onegin« und die Titelrolle in Tschaikowskys Oper »Jolanthe«. 1988 hatte sie einen besonderen Erfolg, als sie dort die Imogene in Bellinis »Il Pirata« zum Vortrag brachte. 1987 zeichnete sie sich beim russischen Glinka-Wettbewerb, 1988 beim Concours von Sofia, aus. 1990 gastierte sie an der Oper von Antwerpen als Tatjana und sang dort an schließend die Liu in »Turandot« und die Magda in »La Rondine« von Puccini. 1991 hörte man sie beim Edinburgh Festival als Solistin im War Requiem von Benjamin Britten. 1997 trat sie am Opernhaus von Essen (dem sie seitdem verbunden war) als Mimi in »La Bohème« auf, 1998 als Aida, als Rusalka in der gleichnamigen Oper von Dvorák und als Micaela in »Carmen«, 1999 als Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten. Auch als Konzert- und Rundfunksängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.

Schallplattenaufnahmen: Constance (»Askolds Grab« von Werstowsky), Melodya.

 

28.7. Adrian THOMPSON wird 65

 Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger 1973-77 an der Guildhall School of Music in London bei Duncan Robertson. Seit 1977 gehörte er dem Chor der Kent Opera an. Seit 1978 trat er beim Aldeburgh Festival auf, wo er den Lenski im »Eugen Onegin« und den Flute in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten sang. Bei der Glyndebourne Touring Opera trat er 1978 als 1. Priester in der »Zauberflöte«, 1979 als Lindoro in »La fedeltà premiata« von J. Haydn, 1979 als Ferrando in »Così fan tutte«, 1980 als Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail«, 1981 als Flute, 1984 als Basilio in »Le nozze di Figaro«, 1993 als Don Ottavio im »Don Giovanni« und 2007 als Mr. Upfold in Brittens »Albert Herring« auf. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1981, 1984 und 1989 als Snout in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, 1986 als Mr. Upfold, 2004 als Gherardo in »Gianni Schicchi«, 2008 als Mr. Triquet in »Eugen Onegin«, 2011 und 2016 als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg«  und  2012 als Mücke und als Schulmeister in »Das schlaue Füchslein« von Janácek. Bei der Scottish Opera Glasgow sang er 1982 den Pedrillo und den Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von Benjamin Britten, 1983 den Idamante in Mozarts »Idomeneo«, 1985 den Wenzel in Smetanas »Die verkaufte Braut«,  2014 den Goro in »Madame Butterfly« und 2019 den Monostatos in der »Zauberflöte«. Als Pedrillo gastierte er auch beim Buxton Festival, bei der Opera 80 und 1983 an der Niederländischen Oper Amsterdam. Am letztgenannten Haus hörte man ihn auch 1990 als Narraboth in »Salome« von Richard Strauss. Beim Camden Festival 1982 gastierte er in der Barock-Oper »Eritrea« von Fr. Cavalli, beim Buxton Festival 1985 als Rinaldo in »Il Filosofo di Campagna« von Galuppi. 1992 war er an der English National Opera London in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria« zu Gast. Am Théâtre des Champs-Élysées in Paris sang er 1996 die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1997 trat er bei der Welsh Opera Cardiff als Florestan im »Fidelio« auf. 2000 gastierte er bei der Opera Zuid in Maastricht, dann auch am Opernhaus von Köln, als Albert Gregor in »Die Sache Makropoulos« von Janácek.

Bedeutende Karriere auch als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger.

Schallplatten: Virgin (»A Midsummer Night’s Dream«, »L’Incoronazione di Poppea« von Monteverdi), Hyperion (»The Beggar’s Opera«, »On Wenlock Edge« von Vaughan Williams), Chandos (»The Pilgrim’s Progress« von Vaughan Williams), GAOO (Midas in »Die Liebe der Danae« von R. Strauss), NMC (»A Night in the Chinese Opera« von Judith Weir); Pickwick-Video (»Die schöne Müllerin« von F. Schubert).

 

29.7. James MEEK wird 60

 Er absolvierte seine Ausbildung an der Londoner Guildhall School of Music und erregte 1984 bei einem Gesangwettbewerb in Brighton erstes Aufsehen. Er trat während drei Spielzeiten beim Buxton Festival auf und sang 1989 in der Londoner Elizabeth Hall in Aufführungen der nachgelassenen Oper »The Fall of the House of Usher« von Debussy den Doktor, 1990 bei der D’Oyly Carte Opera Company den Piratenkönig in »The Pirates of Penzance« und den Anwalt in »Trial By Jury« von Gilbert & Sullivan, 1991 beim Festival von Aldeburgh und anschließend in Cambridge die Titelrolle in »Owen Wingrave« von Benjamin Britten. In Deutschland trat er in »La vera costanza« von Haydn, bei den Festspielen von Aix-en-Provence 1991-92 als Starveling in »A Midsummer Night’a Dream« von Britten, bei der Opera Factory London 1990 in »Satyricon« von Bruno Maderna auf. Zu seinen Bühnenpartien gehörten der Graf in »Le nozze di Figaro«, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Figaro im »Barbier von Sevilla«, der Valentin im »Faust« von Gounod und der Escamillo in »Carmen«. Von fast noch größerer Bedeutung war seine Karriere im Konzertsaal, wo er in religiösen Vokalwerken und Oratorien, als Liedersänger und als Interpret zeitgenössischer Musik bekannt wurde. Aus seinem Konzertrepertoire sind Mendelssohns »Elias«, die Petite Messe solennelle von Rossini. die Händel-Oratorien »Israel in Egypt« und »Judas Makkabaeus« (Festival von Flandern), die Matthäus- wie die Johannespassion von J.S. Bach, das Weihnachtsoratorium vom gleichen Meister, das War Requiem von Benjamin Britten (das er in Deutschland wie in Jugoslawien gesungen hat), die Requiem-Messen von Mozart, Verdi und Gabriel Fauré und das Deutsche Requiem von J. Brahms zu nennen. In der National Concert Hall in Dublin sang er als Solist im »Messias« von Händel, in London in »Pulcinella« von Strawinsky, in der Kathedrale vom Guilford in der Missa solemnis von Beethoven. Beim Aldeburgh Festival trug er Lieder von Henri Dutilleux vor; er trat in Konzerten zusammen mit dem Ensemble Songmaker’s Almanac bei den Festspielen von Bath, Buxton, Nottingham und Derby auf; in London sang er Werke von Schönberg und 1989 in einem Schubert-Konzert, das unter der Leitung des berühmten deutschen Baritons Hermann Prey stand.

Schallplatten: Aufnahmen aus Oratorien und von Liedern, darunter die Johannespassion und rund 30 Kantaten von J.S. Bach.

 

29.7. Ágnes VÁMOS wird 90

 Sie wurde in der ungarischen Metropole Budapest zur Sängerin ausgebildet und debütierte 1950 an der dortigen Nationaloper, der sie bis zum Anfang der siebziger Jahre angehörte. Sie trat vor allem in Partien aus dem lyrischen Stimmfach auf, u.a. als Elvira in Verdis »Ernani«, als Traviata, als Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi, als Sulamith in der »Königin von Saba« von Goldmark, als Nedda im »Bajazzo« und als Melinda in der ungarischen Oper »Bánk-Bán« von F. Erkel. Sie blieb bis 1977 Mitglied der Budapester Oper. Gastspiele führten die Künstlerin in die CSSR und nach Sowjetrussland.

 

30.7. Teresa CAHILL wird 75

 Sie wurde an der Guildhall School of Music London und im Londoner Opera Centre, hier durch Vera Rozsa, ausgebildet. Sie debütierte 1967 bei der Phoenix Opera Company in London als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1970 gewann sie den John Christie Award. Erfolgreiche Karriere vor allem an der Covent Garden Oper London, bei der Welsh Opera Cardiff, bei der Scottish Opera Glasgow (1971 als Pamina in der »Zauberflöte«, 1974 als Sophie im »Rosenkavalier« und 1982 als Climene in Cavallis »L‘Egisto«) und bei den Festspielen von Aldeburgh. Sie gastierte seit 1972 in den USA an der Oper von Santa Fé. Bei der Glyndebourne Touring Opera hörte man sie 1970 als Donna Elvira im »Don Giovanni«, 1971 als Pamina und als Fiordiligi in »Così fan tutte« sowie 1976 als Alice Ford in Verdis »Falstaff«. Bei den Festspielen von Glyndebourne bewunderte man sie 1970 als 1. Dame in der »Zauberflöte«, 1971 als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Fiordiligi und als Il Destino in Cavallis »La Calisto« sowie 1977 und 1980 als Alice Ford. 1970-77 hörte man sie an der Covent Garden Oper London als Zerline im »Don Giovanni«, als Barbarina in »Le nozze di Figaro«, als Sophie, 1976 in der Uraufführung von H.W. Henzes »We come to the River«. An der Mailänder Scala trat sie 1976 im Rahmen eines Gastspiels der Covent Garden Opera London als 1. Nichte in B. Brittens »Peter Grimes« und als Servilia in Mozarts »La clemenza di Tito« auf.  1977 sang sie bei der English National Opera London die Pauline Leclerc in der Uraufführung der Oper »Toussaint l’ouverture« von David Blake. 1990 zu Gast bei der Chelsea Opera Group (Titelrolle in »Daphne« von Richard Strauss). Große Konzertkarriere in England (u.a. beim Edinburgh Festival), in Berlin und Wien (u.a. 1983 in Gustav Mahlers 8. Sinfonie), in Frankfurt a.M. und Stockholm, in Chicago und Houston/Texas, in Holland und in Italien. Sie trat im Rundfunk in England, Italien, Deutschland, Belgien und Dänemark auf. Sie übernahm sowohl Aufgaben aus dem Bereich des Koloraturfachs wie für lyrischen Sopran; namentlich als Mozart-Interpretin angesehen. Zu ihren Bühnenrollen gehörten auch die Miss Wordsworth in Brittens »Albert Herring«, die Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, die Blanche in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Jolanthe in der gleichnamigen Oper von Tschaikowsky, seit etwa 1990 auch die Arabella von Richard Strauss. Zugleich erfolgreiches Wirken im Konzertsaal.

Schallplatten: Argo, HMV-Electrola (»Figaros Hochzeit«, Ausschnitte aus dem »Rosenkavalier« in der Partie der Sophie, »Scenes from the Saga of King Olaf« von Elgar), Denon (8. Sinfonie von G. Mahler), Pearl (Werke von E. Elgar), Decca (»La Calisto« von Cavalli), CBC (»Cendrillon« von Massenet), Chandos (Lieder von R. Strauss).

 

31.7. Patricia WISE wird 75

 Gesangstudium an der Kansas University bei Miriam Stewart Green, dann in der Opernklasse der Oper von Santa Fé, schließlich bei Margaret Harshaw in New York. 1966 stand sie in Kansas City erstmals auf der Bühne, und zwar als Susanna in »Figaros Hochzeit«. Sie sang dann an den großen amerikanischen Operntheatern: in Baltimore, Fort Worth, New Orleans, Philadelphia, San Antonio, Pittsburgh, Santa Fé und in Houston/Texas, vor allem aber an der New York City Opera, an der sie oft zu hören war. Sie heiratete den Generaldirektor der Oper von Houston David Gockley und war seitdem an diesem Opernhaus ständig tätig. Große Erfolge bei Gastspielen an der Wiener Volksoper (u.a. als Norina in »Don Pasquale«, als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«,  als Philine in »Mignon« von A. Thomas, als Pamina in der »Zauberflöte« und als Marie in Donizettis »Regimentstochter«) und an der Oper von Tel Aviv. 1971 sang sie in der Carnegie Hall New York in der konzertanten Premiere der Oper »Ariodante« von Händel, die auf einer amerikanischen Privatmarke aufgenommen wurde. 1968 erschien sie an der Oper von Santa Fé in der Uraufführung von Schönbergs »Jakobsleiter«. 1971 debütierte sie an der Covent Garden Oper London als Rosina im »Barbier von Sevilla«. 1972 bei den Festspielen von Glyndebourne als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« zu Gast. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1973 als Sophie im »Rosenkavalier«, 1977 als Musetta in »La Bohème« und 1985 als Lulu von A. Berg. 1976 debütierte sie als Rosina im »Barbier von Sevilla« an der Wiener Staatsoper und war hier bis 1991 in mehr als 300 Vorstellungen u.a. als Sophie, als Königin der Nacht wie als Pamina in der »Zauberflöte«, als Gilda im »Rigoletto«, als Norina, als Konstanze, als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, als Zerbinetta, als Aminta in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss, als eines der Blumenmädchen im »Parsifal«, als Lucia di Lammermoor, als Zdenka in »Arabella« von R. Strauss, als Nannetta im »Falstaff« von Verdi, als Micaela in »Carmen«, als Musetta, als Susanna, als Manon von Massenet und als Nedda im »Bajazzo«  zu hören. 1986 nahm sie an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil. 1980 und 1982 sang sie an der Mailänder Scala die Nannetta, 1981 an der Oper von San Francisco die Gilda. 1985 gastierte sie in Zürich, dann auch in Barcelona, 1987 am Teatro Real Madrid und 1991 am Théâtre Châtelet Paris als Lulu. 1991 sang sie am Theater von Máo auf Menorca erstmals die Traviata. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte sie 1981 als Konstanze, am 7.8.1984 in der Uraufführung der Oper »Un Re in ascolto« von L. Berio, 1986 in Mozarts C-Moll-Messe und 1987 in einem Mozart-Konzert mit. Im Übrigen sang sie sowohl das klassische Repertoire für lyrischen Koloratursopran (Mozart, Donizetti, Verdi, Bizet, Richard Strauss, Gounod, Gluck) als auch zahlreiche Partien in zeitgenössischen Werken von H.W. Henze, Ginastera und anderen Komponisten. Angesehen auch als Konzertsopranistin wie als Pädagogin.

Schallplattenaufnahmen: EMI (Titelfigur in »Lulu«), Edition Schwann (Mozart-Messen), Amadeo (Arien), Robin Hood Records (Gilda in vollständigem »Rigoletto«, New York, 1973), Col Legno (»Un Re in ascolto« von L. Berio).

 

31.7. Stuart BEDFORD wird 80

 Er gab nach seiner Ausbildung an der Royal Academy of Music und dem Orgelstudium am Worcester College in Oxford im Jahr 1967 sein Debüt als Dirigent bei der English Opera Group in London, mit der er Tourneen durch Europa und Nordamerika unternahm. Er dirigierte auch am Covent Garden Opera House und beim Aldeburgh Festival, zu dessen künstlerischem Direktor er 1973 berufen wurde.1975 wurde er einer der beiden künstlerischen Direktoren der English Music Theatre Corporation.

 

 

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