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AUF DEN SPUREN VON JOHANN SEBASTIAN BACH: DORNHEIM, WECHMAR UND OHRDRUF

31.05.2025 | REISE und KULTUR

AUF DEN SPUREN VON JOHANN SEBASTIAN BACH: DORNHEIM, WECHMAR UND OHRDRUF

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Dornheim/ Pfarrhaus. Foto: Robert Quitta

Wer von Arnstadt nach Eisenach fährt, wird gut daran tun, auch einige kleinere Bachorte auf diesem Wege „mitzunehmen“. Der bezauberndste davon ist Dornheim. Hier hat Johann Sebastian Bach am 17.Oktober 1707 in der Dorfkirche seine Cousine zweiten Grades Maria Barbara geheiratet, weil er mit dem dortigen Pfarrer befreundet war.

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Dornheim/ Kirche. Foto: Robert Quitta

Dornheim hat einen speziellen Charme. Die Kirche ist wundervoll renoviert worden, und die ganze Stimmung rundherum ist so idyllisch und glücksverheissend, dass man fast geneigt ist, stante pede hier auch gleich den Bund der Ehe zu schließen – wenn man nur eine Cousine zweiten Grads hätte ….!

Die nächste Station auf unserer kleinen Bachwallfahrt ist Wechmar, weil hier das Stammhaus der größten und weitverzweigtesten Musikerdynastie aller Zeiten steht.

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Wechmar/ Stammbaum Fam. Bach. Foto: Robert Quitta

Gegen 1600 muss sich das Urahnl, ein gewisser Veit Bach, aus seiner ursprünglichen Heimat, dem Dorf Ungern (bei Laa an der Thaya), wegen seines Lutherischen Glaubens vertrieben, hier niedergelassen haben.

In der Obermühle arbeitete er als Bäcker, und einer schönen lokalen Mär zufolge, soll er „bei währendem Mahlen auf einem Cytringen (Zitherchen) gespielt und sich dabei den Takt seiner Musik beigebracht haben.“ Laut dem berühmtesten aller Bache, Johann Sebastian, sei das „der Anfang zur Musik bei allen seinen Nachkommen“ gewesen.

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Wechmar/Stammhaus. foto: Robert Quitta

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Wechmar/Brummtopf. Foto: Robert Quitta

In Wechmar steht also das Stammhaus der Dynastie, in dem sich heute naturgemäß ein Bachmuseum befindet. Vielleicht nicht das größte, mit den meisten Mitteln ausgestattete, nicht das designteste und coolste, aber auf alle Fälle das liebevollst eingerichtete, persönlichste, herzerwärmendste…Äusserst phantasieanregend ist die Sammlung volkstümlicher Musikanteninstrumente, mit denen die Bache ihren Lebensunterhalt verdienten. Man beachte insbesondere den Brummtopf !

Kurz vor Eisenach kommen wir dann noch nach Ohrdruf. Bedeutend für uns Bachianer, weil der ganz junge Johann Sebastian nach dem Tod seiner Stiefmutter hier bei seinem älteren Bruder Johann Christoph unterkam, der ihm nicht nur Quartier bot, sondern ihm auch das Orgelspiel beibrachte.

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Ohrdruf: Zwei Brüder. Foto: Robert Quitta

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Schloss Ehrenstein. Foto: Robert Quitta

Die Originalschauplätze (Wohnhaus, Michaelis-Kirche sind leider abgebrannt, aber im Schloss Ehrenstein ist im Obergeschoss eine sehr moderne und sehr informative Ausstellung über die beiden Brüder zu sehen.

Robert Quitta, Thüringen

 

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