GEBURTSTAGE IM OKTOBER 2019
Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er.
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
2.10. John BRANDSTETTER wird 70
Studium an der University of Nebraska und bei Richard Hughes in New York. Sein Bühnendebüt fand (während seines Studiums) 1976 bei der Minnesota Opera als Ben in der Oper »Black River« von Conrad Susa statt. Ebenfalls 1976 sang er in der Uraufführung der Oper »The Voyage of Edgar Allan Poe« von Dominick Argento mit der Minnesota Opera Company in St. Paul die Partie des Griswold. 1981 trat er bei der Virginia Opera, 1982 bei der Miami Opera und 1983 an der Oper von St. Louis auf. Am letztgenannten Opernhaus wirkte er 1985 in der Uraufführung der Oper »Joruri« von M. Miki als Jasuke mit. 1985 gastierte er bei der Michigan Opera in Detroit. 1986 kam er nach Wien und sang an der dortigen Staatsoper den Junior in »A quiet Place« von Leonard Bernstein. 1987 war er wieder an einer Uraufführung beteiligt; er sang in St. Louis in der Uraufführung von »The Beauty and the Beast« von St. Oliver die Titelrolle. 1988 hörte man ihn beim Lake George Festival, an der Oper von Boston und an der Oper von Seattle, wo er bereits 1985 als Enrico in »Lucia di Lammermoor« aufgetreten war; im gleichen Jahr gastierte er in Tokyo in Aufführungen der bereits erwähnten Oper »Joruri«. An der Oper von Boston sang er 1990 wieder in einer Uraufführung, diesmal in »The Balcony« von R. Di Domenico (14.6.1990). Er sang dann auch 1990 am Opernhaus von Chicago und an der Sarasota Opera sowie 1991 in Cincinnati den Figaro im »Barbier von Sevilla« Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der City Opera New York und in Philadelphia. Zu seinen Bühnenpartien zählten der Germont-père in »La Traviata«, der Egberto in Verdis »Aroldo«, der Silvio im »Bajazzo«, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Slim in »Of Mice and Men« von C. Floyd und der Danilo in der Lehár-Operette »Die lustige Witwe«.
Schallplatten: DGG (»A quiet Place« von Bernstein).
2.10. Mirjana BOHANEC wird 80
Ihre Ausbildung zur Sängerin fand an der Musikakademie von Zagreb statt und wurde durch Emmy Loose in Wien fortgesetzt. 1966 debütierte die Künstlerin an der Kroatischen Nationaloper Zagreb, an der sie zunächst bis 1968 blieb. 1968-69 war sie an der Wiener Volksoper engagiert, kam dann aber wieder an die Oper von Zagreb zurück, an der sie eine langjährige, erfolgreiche Karriere entfalten konnte. Sie sang hier vor allem Partien aus dem Fach der Koloratursoubrette, Rollen wie die Zerline im »Don Giovanni«, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Norina im »Don Pasquale«, die Nedda im »Bajazzo«, den Pagen Oscar in Verdis »Un ballo in maschera« und die Titelfigur in »La Traviata«. Nicht weniger erfolgreiche Gastspiel- und Konzertauftritte.
Aufnahmen auf der jugoslawischen Marke Jugoton.
3.10. En SHAO wird 65
Informationen über den chinesischen Dirigenten auf Englisch: https://imgartists.com/roster/en-shao/
4.10. John ALER wird 70
Studium an der Catholic University Washington und an der Juilliard School of Music New York. Erstes Auftreten 1973 am Goldovsky Opera Theatre als Titelheld in B. Brittens »Albert Herring«, professionelles Debüt 1977 im Juilliard Opera Center New York als Ernesto im »Don Pasquale«. 1981 großer Erfolg an der New York City Opera als Don Ottavio im »Don Giovanni«, dann als Arturo in »I Puritani« von Bellini. In den USA sang er in Baltimore (italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, Steuermann in »Der fliegende Holländer«), in Washington, Santa Fé, St. Louis und San Diego; auch in Kanada trat er auf. In Europa debütierte er an der Opéra du Rhin Straßburg als Ferrando in »Così fan tutte« und hatte dann große Erfolge am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1979 als Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«) und bei den Festspielen von Glyndebourne, bei denen man 1979 seinen Ferrando und 1985 seinen Idamante im »Idomeneo« von Mozart bewunderte. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1982-84 in insgesamt 23 Vorstellungen als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla« von Rossini, als Ferrando, als Don Ramiro in Rossinis »La Cenerentola« und als Don Ottavio. Bei den Festspielen von Aix-en-Provence gastierte er in den klassischen Opern »Les Boréades« und »Hippolyte et Aricie« von Rameau wie 1984 in »La finta giardiniera« von Mozart. Bei Gastspielen an der Staatsoper von München, in Genf (1981 Belmonte, 1983 Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 1991 Don Ottavio), Paris (Théâtre du Châtelet) und Hamburg erwies er sich als lyrischer Tenor von großer technischer Versiertheit und einem ungewöhnlichen Ausdrucksvermögen; er spezialisierte sich auf das Mozart-, das Belcanto- und das Barock-Repertoire. 1986 debütierte er an der Covent Garden Oper London, wiederum als Ferrando, im gleichen Jahr unternahm er eine Tournee durch den Fernen Osten. 1988 sang er an der Covent Garden Oper den Riccardo Percy in Donizettis »Anna Bolena« als Partner von Joan Sutherland. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn 1988 als Don Ottavio, 1992 und 1998 als Frère Massée in »Saint François d’Assise« von O. Messiaen; bei den dortigen Osterfestspielen trat er 1990 als Jaquino im »Fidelio« und in der Matthäuspassion von J.S. Bach, 1991 im Mozart-Requiem auf. 1989 übernahm er beim Orange Festival und an der Washington Opera die Partie des Tamino in der »Zauberflöte«. An der Covent Garden Oper London wirkte er 1992 in der Premiere der Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« als Cavaliere Belfiore mit. 1993 sang er in der Royal Festival Hall London und in Birmingham den Camille de Rosillon in Lehárs »Die lustige Witwe«. Nicht weniger glanzvolle Karriere im Konzertsaal, wo er als Oratoriensolist wie als Liedersänger hervortrat.
Schallplatten: Philips (»Iphigénie en Tauride« von Gluck als Pylades, »Le Comte Ory« von Rossini, »Les pêcheurs de perles« von Bizet), HMV (»Le Postillon de Lonjumeau« von Adam, »La muette de Portici« von Auber, »Roméo et Juliette« von Berlioz, »Oedipe« von Enescu), RCA (Tenorsolo im »Messias«, Carmina Burana von C. Orff, Missa Solemnis von Beethoven), Orfeo (»Don Giovanni« von Gazzaniga), Erato (»Les Boréades« und »Hippolyte et Aricie« von Rameau), HMV-Electrola (»La belle Hélène« von Offenbach), Ariola-Eurodisc (»La Sonnambula«), DGG (»Semele« von Händel, »Jeanne d’Arc au bûcher« von A. Honegger, »Saint François d’Assise« von O. Messiaen), Denon (»L’Enfance du Christ« von Berlioz), EMI (»Mors et Vita« von Gounod, »Moses und Aron« von Schönberg, »Die lustige Witwe«), Telarc (Messe C-Dur von Mozart), Newport Classics (»Sosarme« von Händel), Hyperion-Koch (»L’Enfance du Christ« von H. Berlioz), Decca (»Le Toréador« von A. Adam), Arabesque (Gernando in »L’Isola disabitata« von J. Haydn, Lieder von Rossini), Hänssler-Verlag/Naxos (Missa Solemnis von Beethoven).
4.10. Glafira DEOMIDOVA wird 90
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin 1949-54 am Konservatorium von Kiew bei Maria Eduardowna Donec-Tessejr. 1954-56 war sie am Opernhaus von Swerdlowsk (Jekaterinburg) engagiert, wo sie u.a. als Rosina im »Barbier von Sevilla«, als Juliette in »Roméo et Juliette« von Gounod, als Gilda im »Rigoletto« und als Traviata (ihre Glanzrolle) auftrat. 1956 wurde sie an das Bolschoi Theater Moskau verpflichtet, an dem sie länger als zwanzig Jahre tätig blieb. Von den Partien, die sie dort sang, sind zu nennen: die Barbarina in »Le nozze di Figaro«, die Rosina, die Gilda, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Mimi in »La Bohème«, die Frasquita in »Carmen«, die Sophie im »Werther« von Massenet, die Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Helena in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, die Antonida in »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«) von Glinka, die Ludmilla in dessen »Ruslan und Ludmilla«, die Wolchowa in »Sadko« und die Marfa in der »Zarenbraut« von Rimsky-Korssakow, die Francesca da Rimini in der gleichnamigen Oper von Rachmaninoff, die Bianca in »Der Widerspenstigen Zähmung« von Schebalin, die Olga wie die Zinocka in »Die Geschichte eines wahren Menschen« von Prokofjew, die Genda in »Die Schneekönigin« von Rauchverger und die Majuska in »Oktober« von Muradeli. 1976 erhielt sie den Titel einer Verdienten Künstlerin der UdSSR. 1977 gab sie ihre Bühnenkarriere auf und war seither am Bolschoi Theater als Inspizientin beschäftigt.
Schallplatten: Melodiya.
4.10. Der italienische Tenor Saverio PORZANO wird 90
5.10. Simon STREATFEILD wird 90
Informationen über den englischen Dirigenten auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Simon_Streatfeild
7.10. Merja WIRKKALA wird 65
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Sibelius-Akademie Helsinki, wo sie Schülerin von Liisa Linko-Malmio war. 1974 legte sie ihr Examen für Kirchenmusik ab, 1978 erwarb sie ihr Diplom als Sängerin und Gesangpädagogin. 1978 war sie die Gewinnerin des Nationalen Gesangwettbewerbs von Lappeenranta. Bereits 1976 hatte sie an der Nationaloper Helsinki, deren reguläres Mitglied sie seit 1981 war, als erste Partie die Nannetta in Verdis »Falstaff« gesungen. An diesem Haus kam sie in den folgenden Jahren zu großen Erfolgen in Partien aus dem Fachbereich der Soubrette und des Koloratursoprans, darunter als Zerline im »Don Giovanni«, als Despina in »Così fan tutte«, als Susanna in »Le nozze di Figaro«, als Kaisa in »Juha« von Merikanto (die sie auch 1987 beim Gastspiel der Finnischen Nationaloper beim Festival von Edinburgh sang), als Siebel im »Faust« von Gounod und als Tebaldo in Verdis »Don Carlos« (1995-96). In der Spielzeit 1980-81 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt elf Vorstellungen als Barbarina in »Le nozze di Figaro«, in Leonards Bernsteins »Mass« und als Marzelline im »Fidelio«. 1981 gastierte sie an der Covent Garden Oper London als Zerline im »Don Giovanni« (mit Ruggero Raimondo in der Titelrolle). Weitere Gastspiele am Opernhaus von Essen (1989) und am Theater von Bonn, dazu bedeutende Konzertkarriere. Am 22.2.1992 sang sie an der Oper von Helsinki die Elina in der Uraufführung von Jukka Liukolas gleichnamiger Oper. Am Opernhaus von Helsinki trat sie 1997 als Marzelline im »Fidelio« auf. Sie wirkte am 12.12.2000 in der Taivallahden-Kirche in der Uraufführung der Oper »Luther« von Kari Tikka mit.
8.10. János VAJDA wird 70
Informationen über den ungarischen Komponisten auf Ungarisch: http://hu.wikipedia.org/wiki/Vajda_J%C3%A1nos_(zeneszerz%C5%91)
9.10. Harald AXTNER wird 80
Er war zu Beginn seiner Karriere 1963-65 am Opernhaus von Wuppertal, dann 1965-68 am Opernhaus von Köln engagiert, 1968-78 am Staatstheater von Karlsruhe, schließlich 1978-79 am Landestheater von Hof in Bayern. Er sang auf der Bühne in der Hauptsache lyrische Partien wie den Tamino in der »Zauberflöte«, den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail« oder den Baron Kronthal im »Wildschütz« von Lortzing; auch als Konzertsänger erfolgreich aufgetreten.
9.10. Henno GARDUHN wird 85
Er hatte zunächst die Absicht Physik zu studieren, ließ dann aber seine Stimme ausbilden und war in den Jahren 1957-61 an der Berliner Musikhochschule Schüler der Pädagogen Trommler und Prechter. 1961 kam es zu seinem Bühnendebüt am Stadttheater von Potsdam in der Rolle des Hans in Smetanas »Die verkaufte Braut«. 1964 wurde er Mitglied der Berliner Staatsoper, an der er in den folgenden zwei Jahrzehnten eine Vielzahl von Tenorpartien, darunter auch kleinere Aufgaben, gestaltete. Er wirkte an der Staatsoper Berlin, deren Mitglied er bis 1996 blieb, in Uraufführungen mehrerer Opern von Paul Dessau mit: 1966 in »Puntila«, 1969 in »Lanzelot«, 1970 in »Einstein«, 1979 in »Leonce und Lena«, sowie in den Uraufführungen der Opern »Joe Hill« von Alan Bush (1970), »Meister Röckle« von Joachim Werzlau (3.10.1976), »Amphitryon« von Reiner Kunad (26.5.1984) und »Graf Mirabeau« von Siegfried Matthus (14.7.1989). Gastspiele, zumeist innerhalb des Staatsopernensembles, in Warschau, Budapest und Sofia. Auf der Bühne sang er einige lyrische Tenorpartien (Cassio in Verdis »Otello«, Ismaele im »Nabucco«, Malcolm in Verdis »Macbeth«, Froh im »Rheingold«), in der Hauptsache aber Charakter- und Comprimariorollen wie den Missail im »Boris Godunow«, den Abdisu in »Palestrina« von H. Pfitzner, die Hexe in »Hänsel und Gretel«, den Remendado in »Carmen«, den Dr. Blind in der »Fledermaus« und den Don Basilio in »Figaros Hochzeit«. Auch auf dem Gebiet des Konzertgesangs hatte er eine erfolgreiche Karriere.
Schallplatten: Bellaphon (kleine Partie in Verdis »Rigoletto«), VEB, Eterna (Gesamtaufnahmen »Palestrina«, »Leonce und Lena«, »Puntila«, »Meister Röckle«, »Einstein«).
10.10. Warren BURT wird 70
Informationen über den amerikanischen Komponisten auf seiner Homepage: http://www.warrenburt.com/about-me/
11.10. Luis de MAGOS wird 85
Biographie des mexikanischen Tenors auf Spanisch: https://www.ecured.cu/Luis_de_Magos
12.10. Enrique PATRÓN DE RUEDA wird 70
Biographie des mexikanischen Dirigenten auf Spanisch:
https://musicaenmexico.com.mx/musica-mexicana/enrique-patron-rueda/
12.10. Ute RAITHEL wird 75
Sie ergriff zunächst den Beruf einer Wirtschaftsleiterin, studierte dann Gesang am Konservatorium von Nürnberg bei Frau Kathryn Harvey und war weiter noch Schülerin von Willy Domgraf-Fassbaender in Nürnberg und von Peter Markwort in Hamburg. Sie debütierte 1969 am Stadttheater von Kiel als Zerline in »Fra Diavolo« von Auber. Über zwanzig Jahre blieb sie Mitglied dieses Hauses, bei dessen Publikum sie sehr beliebt war. Sie nahm dort u.a. 1981 an der Uraufführung der Oper »Gespenster« von Antonio Bibalo teil. Gastspiele und Konzerte, darunter häufigere Auftritte am Opernhaus von Nürnberg, brachten der Künstlerin bedeutende Erfolge. Von ihren Bühnenrollen sind hervorzuheben: das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Despina in »Così fan tutte«, der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Gretel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, das Gretchen wie die Baronin in Lortzings »Wildschütz«, die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, das Ännchen im »Freischütz«, die Clara in »Porgy and Bess« von Gershwin, die Adele in der »Fledermaus« von Johann Strauß und die Nicolette in der zeitgenössischen Oper »Aucassin und Nicolette« von Günter Bialas.
12.10. Kimmo LAPPALAINEN wird 75
Er studierte 1966-68 an der Sibelius-Akademie in Helsinki und ergänzte seine Ausbildung durch Studien bei Fred Husler in Lugano sowie 1969-70 bei Luigi Ricci in Rom. 1968 wurde er an die Finnische Nationaloper Helsinki berufen, an der er bis 1972 blieb. Dann folgte er einem Ruf an die Staatsoper von Stuttgart, an der er eine lange, erfolgreiche Karriere hatte. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang er 1972 den Pedrillo in der »Entführung aus dem Serail« und 1974 den Idamante in Mozarts »Idomeneo«, wie er denn überhaupt als großer Mozart-Interpret galt. 1983 hörte man ihn an der Stuttgarter Oper als Albert Herring in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten. Er gastierte auch nach 1972 immer wieder an der Oper von Helsinki, u.a. noch 1991 als Kaiser in Puccinis »Turandot«. Nicht zuletzt kam er auch als Konzert- und Oratoriensänger zu einer bedeutenden Karriere.
Schallplatten: Classic for Pleasure (Szenen aus der »Entführung aus dem Serail«, Glyndebourne, 1972), auch Aufnahmen bei Wergo.
12.10. Ton KOOPMAN wird 75
Er studierte in Amsterdam Musikwissenschaften, Orgel bei Simon C. Jansen und Cembalo bei Gustav Leonhardt. Im Jahr 1969 gründete er sein erstes Ensemble Musica Antiqua Amsterdam. Zehn Jahre später folgte das Amsterdam Baroque Orchestra, 1992 der Amsterdam Baroque Choir und damit entstand das Ensemble Amsterdam Baroque Orchestra & Choir. Er widmet sich überwiegend der Musik des Barock und ist ein Vertreter der historischen Aufführungspraxis. Unter anderem spielte er zwischen 1994 und 2005 sämtliche Kantaten von Johann Sebastian Bach ein. In diesem Projekt wirkten als Solisten unter anderem Lisa Larsson, Sibylla Rubens, Barbara Schlick, Cornelia Samuelis und Caroline Stam als Soprane; Michael Chance, Bernhard Landauer, Elisabeth von Magnus, Annette Markert, Bogna Bartosz und Andreas Scholl als Altstimmen; Paul Agnew, Lothar Odinius, Jörg Dürmüller und Christoph Prégardien als Tenöre; sowie Klaus Mertens und Ekkehard Abele als Bässe mit. Koopman ist auch als Gastdirigent bekannter Orchester in Europa, Nordamerika und Japan in Erscheinung getreten. Seit 2004 ist er Professor für Musikwissenschaft an der Universität Leiden. Im Folgejahr begann er das Projekt „Dieterich Buxtehude – Opera Omnia“, eine Einspielung des Gesamtwerks von Dieterich Buxtehude. Zudem wurde er im Jahr 2004 zum Präsidenten der Internationalen Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft und 2019 zum Präsidenten des Bach-Archivs in Leipzig gewählt. Ein dritter „großer B“, neben Buxtehude und Bach, dessen Werk sich Koopman bevorzugt widmet, ist Heinrich Ignaz Franz Biber. Seit Januar 2016 lehrt er auch als Honorarprofessor an der Musikhochschule Lübeck.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.tonkoopman.nl/
13.10. Jesús MEDINA wird 60
Biographie des mexikanischen Dirigenten auf Spanisch: http://www.ofj.com.mx/orquesta/director-titular/
13.10. Leona MITCHELL wird 70
Ausbildung an der Universität von Oklahoma, in Santa Fé und San Francisco. Abschließende Studien bei Ernest St. John Metz in Los Angeles. Sie debütierte 1973 an der San Francisco Opera als Micaela in »Carmen«. Bis 1992 sang sie an der San Francisco Opera auch die 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss, die Stimme vom Himmel in Verdis »Don Carlos«, die Suzel in »L’Amico Fritz« von Mascagni, die Liù in Puccinis »Turandot«, die Titelrollen in den Puccini-Opern »Madame Butterfly« und »Suor Angelica«, die Leonora in »La forza del destino« und die Tosca. Die Micaela sang sie 1975 sehr erfolgreich auch bei ihrem Debüt an der Metropolitan Oper New York als Partnerin von Placido Domingo. Hier erzielte sie bis 1993 große Erfolge in insgesamt 215 Vorstellungen als Lauretta in »Gianni Schicchi«, als Musetta wie als Mimì in »La Bohème«, als Madame Lidoine in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Stimme vom Himmel, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Leonora sowohl in Verdis »La forza del destino« als auch in dessen »Troubadour«, als Butterfly, als Elvira in Verdis »Ernani«, als Delilah in Händels »Samson«, als Aida, als Manon in »Manon Lescaut« von Puccini, als Liù, als Bess in Gershwins »Porgy and Bess« und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«. Es folgten Verpflichtungen an die Opernhäuser von Houston (Texas) und Washington. Gastspiele an der Staatsoper von Stuttgart und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1975 als Mathilde in Rossinis »Wilhelm Tell«), am Grand Théâtre Genf (1976 als Liù, 1977 als Micaela und 1981 mit einem Recital), an der Covent Garden Oper London (Debüt 1980 als Liù), 1982 an der Oper von Sydney (als Leonore im »Troubadour«) und 1985 an der Oper von Detroit (als Aida). An der Grand Opéra Paris sang sie 1981 die Liù, 1983 die Mimi und 1989 die Margherita wie die Elena in Boitos »Mefistofele«, an der Opéra-Comique 1987 die drei Hauptrollen in Puccinis »Trittico« (Giorgetta, Suor Angelica, Lauretta). 1985-90 Gastspiele an der Wiener Staatsoper als Leonore im »Troubadour« und als Aida (in insgesamt elf Vorstellungen). 1987 hörte man sie an der Oper von Nizza als Salomé in Massenets »Hérodiade«. 1988 trat sie in der Arena von Verona als Aida auf. 1990 sang sie in Los Angeles die Leonore im »Troubadour«, an der Australian Opera Sydney die Aida. 1991 übernahm sie an der Pacific Opera Costa Mesa die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, am Teatro Colón Buenos Aires 1990 wieder die Leonore im »Troubadour«, 1991 Puccinis Manon Lescaut, 1994 die Amelia, 1996 die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«. 1992 sang sie in Sydney die Leonore in »La forza del destino«, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom 1993 die Aida, in Sydney 1995 die Turandot von Puccini, 1995 beim Festival von Orange wieder die Aida. 1997 Gastspiel an der Australian Opera Sydney als Ariadne auf Naxos von Richard Strauss, am Teatro Municipal in Santiago de Chile als Aida, 1998 am Opernhaus der Stadt Bonn als Butterfly, 1999 am Teatro Municipal Rio de Janeiro als Elisabetta. 1998 gastierte sie am Teatro Real Madrid als Aida, 1999 an der Australian Opera Sydney als Turandot von Puccini. 2000 sang sie am Opernhaus von Melbourne die Elisabetta. Neben Mozart- und Puccini-Partien war einer der Höhepunkte in ihrem Opernrepertoire die Titelrolle in »Porgy and Bess« von Gershwin, die sie auch in einer Aufnahme dieser Oper 1975 auf Decca gestaltete. Auf der gleichen Marke folgte eine Solo-Platte mit Arien.
Lit: S. Wadsworth: Here to Sing Soprano on the Rise: Leona Mitchell (in »Opera News«, 1979).
13.10. Eike Wilm SCHULTE wird 80
Gesangstudium an der Musikhochschule Köln bei Clemens Glettenberg und bei Josef Metternich. Bühnendebüt 1966 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Sid in »Albert Herring« von B. Britten; 1969 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung von G. Klebes »Märchen von der schönen Lilie« mit. 1969 wechselte er an das Stadttheater Bielefeld, wo er bis 1973 25 große Partien seines Stimmfachs sang, darunter den Papageno in der »Zauberflöte«, den Germont-père in »La Traviata« und den Alfred Ill im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem mit Martha Mödl als Partnerin. 1973-88 Mitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Hier wie bei Gastspielen an den Staatsopern von München und Hamburg, den Staatstheatern von Hannover, Braunschweig, Darmstadt und Karlsruhe sang er ein ausgedehntes Repertoire aus dem Kavaliers- wie dem Charakterfach. Auslandsverpflichtungen führten ihn an die Opernhäuser von Rom, Monte Carlo und Zürich, an das Teatro Fenice Venedig (1987 als Heerrufer im »Lohengrin«), an das Teatro Massimo Palermo (1988 in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss), an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, nach London und Bergen (Norwegen). 1988 folgte er einem Ruf an die Staatsoper von München, an der er bis 2017 u.a. den Minister im »Fidelio«, den Faninal im »Rosenkavalier«, den Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Geisterboten in »Die Frau ohne Schatten«, den Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und den Telramund in »Lohengrin« gesungen hat. Er sang bei den Festspielen von Schwetzingen und beim Flandern Festival. Er wirkte in mehreren Uraufführungen von Opern des Komponisten Volker David Kirchner mit, so als Henrik in »Die Trauung« (Wiesbaden, 1974), als Babel in »Die fünf Minuten des Isaak Babel« (Wuppertal, 1980) und als Ezechiel in »Das kalte Herz« (Wiesbaden, 1981); zu seinen Glanzrollen zählte auch der Meister Florian in »Das Spielwerk und die Prinzessin« von F. Schreker. 1988-91 und 1993 sang er bei den Festspielen von Bayreuth den Heerrufer, 1992-93 und 1995 den Wolfram im »Tannhäuser«. 1990 Gastspiel am Théâtre Châtelet Paris als Beckmesser, 1992 an der Staatsoper Dresden als Alidoro, 1994 am gleichen Haus (und 1993 an der Staatsoper Berlin und an der Deutschen Oper Berlin) als Beckmesser; seit 1991 an der Berliner Staatsoper zu Gast, u.a. 1996 als Gunther in der »Götterdämmerung«. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel hörte man ihn 1990 als Heerrufer, ebenso 1991 beim Festival von Taormina und in der Saison 1990-91 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1993 in Wiesbaden (und 1995 an der Staatsoper von Hamburg) als Germont-père. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1991-2003 in insgesamt 14 Vorstellungen als Heerrufer, als Germont-père und als Beckmesser. 1991 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Sprecher in der »Zauberflöte«. Bis 2008 sang er an diesem Opernhaus in insgesamt 65 Vorstellungen außerdem noch den Faninal, den Heerrufer, den Beckmesser, den Geisterboten und den Kurwenal in »Tristan und Isolde«. In Hamburg und Köln gastierte er als Faninal; in London übernahm er 1991 ein Solo in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler. 1997 trat er am Staatstheater Wiesbaden als Rigoletto auf, bei den Festspielen von Wiesbaden als Germont-père, am Opernhaus von Köln als Klingsor im »Parsifal«, am Opernhaus von Sevilla als Wolfram. Bei den Bayreuther Festspielen ersetzte er 1998 den indisponierten Falk Struckmann (der selbst stumm auf der Bühne agierte) als Gunther, den er im gleichen Jahr auch an der Mailänder Scala bei seinem dortigen Debüt sang. An der Mailänder Scala sang er auch 1999 den Geisterboten und 2003 den Don Pizarro im »Fidelio«. 1999 war er an der Chicago Opera als Beckmesser zu hören. 1999 gastierte er am Teatro Comunale Florenz, 2000 an der Deutschen Oper Berlin als Heerrrufer, als Beckmesser und als Faninal, an der Deutschen Oper Berlin als Kurwenal. Große Karriere als Oratorien-, Lieder- und Rundfunksänger. Im deutschen Fernsehen sang er die Titelrolle in der Barockoper »L’Artigiano gentiluomo« von J.A. Hasse.
Schallplatten: Intergo (»L’Artigiano gentiluomo« von J.A. Hasse), Denon (»L’Enfance du Christ« von Berlioz), Decca (Donner im »Rheingold«), Philips (»Die Schöpfung« von J. Haydn), Opus (»Christus am Ölberg« von Beethoven), DGG (D-Moll-Messe von A. Bruckner); Arthaus-Video (»Die Meistersinger von Nürnberg«, Berlin 1995).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://eike-wilm-schulte.com/
14.10. Kurt STREIT wird 60
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in den USA, und zwar in Albuquerque (New Mexico) und Cincinnati (Ohio); seine wichtigste Lehrerin war die bekannte Koloratursopranistin Marilyn Tyler. Nachdem er bereits in den USA aufgetreten war (u.a. 1985 als 1. König in »Die Liebe der Danaë« von R. Strauss beim Festival von Santa Fé), kam er nach Westdeutschland und wurde 1986 Mitglied der Staatsoper von Hamburg. 1987 erregte er bei den Festspielen von Schwetzingen Aufsehen in den Gluck-Opern »Echo et Narcisse« und »I Cinesi«. 1988 sang er beim Glyndebourne Festival den Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«. 1988 debütierte er als Tamino in der »Zauberflöte« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 2012 auch als Belmonte, als Don Ottavio im »Don Giovanni« und als Eisenstein in der »Fledermaus« in insgesamt 25 Vorstellungen gastierte. 1989 sang er bei den Festspielen von Aix-en-Provence, 1990 in Glyndebourne den Tamino. An der Oper von San Francisco hörte man ihn 1990 als Belmonte, 1992 als Lysander in »A Midsummer Night’s Dream« von B. Britten, 1995 als Don Ramiro in »La Cenerentola« von Rossini, 1997 als Narraboth in »Salome« von R. Strauss und 2008 in der Titelrolle in Mozarts »Idomeneo«. Er gastierte am Théâtre de la Monnaie Brüssel (u.a. als Belmonte, als Cassio in Verdis »Otello« und als Tito in Mozarts »La clemenza di Tito«), an der Oper Frankfurt (als Michel in »Julietta« von B. Martinu, als Anatol in »Vanessa« von S. Barber, als Tito, als Titelheld in H. Pfitzners »Palestrina« und als Loge im »Rheingold«), an der Bayerischen Staatsoper München (als Don Ottavio, als Belmonte, als Ernesto im »Don Pasquale«, als Cassio in Verdis »Otello« und als Erik in »Der fliegende Holländer«) und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1990 trat er am Opernhaus von Leipzig als Tamino, am Staatstheter Wiesbaden als Nemorino in »L‘Elisir d’amore«, 1991 an der Oper von Rom als Don Ottavio auf. 1992 debütierte er als Ferrando in »Così fan tutte« an der Covent Garden Oper London, an der er dann auch den Tamino, den Belmonte, den Johnny Inkslinger in »Paul Bunyan« von B. Britten, den Cassio in Verdis »Otello«, den David in »Die Meistersinger von Nürnberg«, den Jupiter in Händels »Semele«, den Prunier in »La Rondine« von Puccini, den Don Anchise in Mozarts »La finta giardiniera«, den Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, den Marquis in Prokofjews »Der Spieler«, den Bajazet in Händels »Tamerlano« und den Jimmy McIntyre in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill sang. 1993 debütierte er als Tamino an der Metropolitan Oper New York, an der er bis 2009 in insgesamt 30 Vorstellungen auch den Grafen Almaviva in »The ghosts of Versailles« von Corigliano, den Lysander, den Cassio in Verdis »Otello« und den Skuratov in Janáceks »Aus einem Totenhaus« sang. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1993 als Tamino, 1994 als Bénédict in »Béatrice et Bénédict« und 2007 als Énée in »Les Troyens« von H. Berlioz. In Los Angeles sang er 1993 den Tamino, 1995 und 2001 den Don Ramiro und 1998 den Narraboth. 1996 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires als Tamino und an der Oper von Lyon als Ferrando, 1997 an der Hamburger Staatsoper als Ferrando, in Madrid als Tamino und als Don Ottavio. 1998 gastierte er bei den Festspielen von Glyndebourne als Grimoaldo in der Händel-Oper »Rodelinda«, an der Oper von Lausanne als Ferrando, 1999 an der Oper von Seattle als Don Ottavio. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1999 und 2001 als Tamino, 2000 als Steuermann in »Der fliegende Holländer«, 2011 als Tito und als Alwa in A. Bergs »Lulu«. 2000 gastierte er an der City Opera New York als Tito und an der Oper von Seattle als Graf Almaviva im »Barbier von Sevilla«, 2003 sang er bei den Salzburger Festspielen den Tito. Sehr oft gastierte er am Theater an der Wien, wo er u.a. 2003 den Titelhelden in Mozarts »Idomeneo«, 2005 den Titelhelden in Mozarts »Lucio Silla«, 2006 den Tito, 2007 den Orlando in J. Haydns »Orlando Paladino«, 2009 den Emilio in Händels »Partenope« und den Gustav von Aschenbach in B. Brittens »Death in Venice«, 2011 den Grimoaldo in Händels »Rodelinda«, 2012 den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« und den Albrecht von Brandenburg in »Mathis der Maler« von P. Hindemith, 2013 die Titelrolle von Schuberts »Lazarus« und 2017 in Purcells »The Fairy Queen« sang. Am 14.9.2016 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »Hamlet« von Anno Scheier in der Partie des Pastors mit. 2013 gastierte er am Gran Teatre del Liceu in Barcelona als Loge und als Lucio Silla, 2014 am Théâtre des Champs-Élysées als Tito. 2014 sang er am Opernhaus Zürich den Titelhelden in Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«, 2016 an der Niederländischen Oper Amsterdam den Golizyn in »Chowanschtschina« von Mussorgski und an der Semperoper Dresden den Loge, 2017 an der Oper von Santa Fé den Eisenstein. Im Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires stand das lyrische Repertoire mit Mozart- und Belcanto-Partien, u.a. dem Jaquino im »Fidelio« (Hamburg, 1988) und dem Rinuccio in Puccinis »Gianni Schicchi« dazu war er als Konzert- wie als Oratoriensolist allgemein bekannt. So sang er 1989 bei den Festspielen von Salzburg das Tenorsolo in der C-Moll- Messe von Mozart. An der Mailänder Scala sang er 1994 das Tenor-Solo in Beethovens 9. Sinfonie und 2001 in einem Konzert mit Musik von Cherubini.
Schallplatten: Harmonia mundi (»Echo et Narcisse« und »I Cinesi« von Gluck), Erato (Così fan tutte), Sony (Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«), EMI (»Così fan tutte«, Liebeslieder-Walzer von J. Brahms), Jecklin-Disco (Lieder von Othmar Schoeck).
14.10. Pierre-André VALADE wird 60
Informationen über den französischen Dirigenten auf seiner Homepage: https://www.pierreandrevalade.com/en/
14.10. Raimo LAUKKA wird 65
Er absolvierte seine Ausbildung zum Sänger in Helsinki und erregte bei mehreren Gesangwettbewerben in Finnland erstes Aufsehen, dann auch beim Internationalen Belvedere-Wettbewerb 1988 in Wien. 1989 wurde er in das Ensemble der Finnischen Nationaloper Helsinki berufen, wo er nun zu einer sehr erfolgreichen Karriere kam. Zu seinen Partien auf der Bühne gehörten der Figaro wie der Graf in »Le nozze di Figaro«, der Don Giovanni, der Guglielmo in »Così fan tutte«, der Papageno in der »Zauberflöte«, der Germont-père in »La Traviata«, der Posa in Verdis »Don Carlos« (1995-96), der Eugen Onegin von Tschaikowsky, der Valentin im »Faust« von Gounod, der Donner im »Rheingold« (1996), der Escamillo in »Carmen«, der Marcello in »La Bohème« und der Heerrufer im »Lohengrin«. 1996 sang er in Tampere die Titelrolle in »Il Prigioniero« von L. Dallapiccola. 1996 gastierte er am Opernhaus der Stadt Bonn als Escamillo (mit Agnes Baltsa als Carmen und Neil Shicoff). 1997 sang er an der Oper von Helsinki den Minister im »Fidelio«, 1998 an der Berliner Staatsoper den Kothner in »Die Meistersinger von Nürnberg«, 1999 an der Oper von Helsinki den Rodomonte in »Orlando Paladino« von J. Haydn und den John Sorel in »The Consul« von G.C. Menotti, in der Spielzeit 2000-01 den Grafen Luna im »Troubadour«. 2001 hörte man ihn am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Vater Miller in Verdis »Luisa Miller«. Er trat auch bei den Festspielen von Savonlinna (u.a. 1996 als Wolfram im »Tannhäuser« und 1998-2000 als Carlos in »La forza del destino« von Verdi) und in weiteren Gastspielen auf und wurde als Konzertsolist bekannt, wobei sich in seinem vielseitigen Repertoire auch zeitgenössische Werke fanden. 1988 nahm er an einer Konzert-Tournee durch die USA unter dem Dirigenten Neeme Järvi teil.
Schallplatten: BIS (Werke von Jan Sibelius, »Kullervo« von Sibelius, »Des Jona Sendung« von Rudolf Tobias).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.raimolaukka.fi/
14.10. Walter SCHMIDT wird 100
Seine Stimme wurde in Leipzig durch I. Friedmann-Sperlin ausgebildet. 1954 fand sein Bühnendebüt am Landestheater von Greiz (Thüringen) statt, und zwar in der Partie des Pinkerton in »Madame Butterfly«. Nach zweijähriger Tätigkeit in Greiz war er 1956-59 am Landestheater Dessau engagiert. 1959 wurde er an das Opernhaus von Leipzig berufen, an dem er in Aufgaben aus dem jugendlichen Heldenfach, vor allem auch in Partien aus der italienischen Opernliteratur, erfolgreich war. In einem zweiten Abschnitt seiner Karriere trat er dann in Buffo- und Charakterpartien auf. Gastspiele führten den Künstler, der auch als Konzerttenor eine beachtliche Karriere hatte, in die ostdeutschen Musikzentren, nach Österreich und in die CSSR.
16.10. Eric ROBERTS wird 75
Sein Bühnendebüt fand bei der Welsh Opera Cardiff in der Rolle des Papageno in der »Zauberflöte« statt. Er trat dann bei verschiedenen englischen Operngesellschaften auf. An der Kent Opera trat er 1977 als Apollo in Monteverdis »LOrfeo« auf, an der Scottish Opera Glasgow 1984 als Tobia Mill in Rossinis »La cambiale di matrimonio«, 1986 als Trinity Moses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1986 und 1995 als Earl of Mountararat in »Iolanthe« von Gilbert & Sullivan, 1991 als Bartolo im »Barbier von Sevilla« und 1992 als Mr. Redburn in »Billy Budd« von B. Britten. An der English National Opera London wirkte er 1988 in der englischen Erstaufführung von Rimsky-Korssakows Oper »Die Weihnachtsnacht« mit. 1988-90 war er bei der D’Oyly Carte Opera zu hören (u.a. als Ko-Ko in »The Mikado« und als Sir Joseph Porter in »H.M.S. Pinafore« von Gilbert & Sullivan). An der Opera North Leeds gastierte er als Don Alfonso in »Così fan tutte« und sang dort 1992 in der englischen Erstaufführung von R. Gerhards »The Duenna« die Partie des Don Isaac, am Opernhaus von Dublin den Haly in Rossinis »L’Italiana in Algeri«. 1993 war er an der Omaha Opera in Nebraska als Eugen Onegin zu Gast, 1992 an der Queensland Opera in Australien als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Bei der Glyndebourne Touring Opera übernahm er 2000 den Benoit und den Alcindoro in Puccinis »La Bohème«, den Benoit sang er 2003 auch beim Glyndebourne Festival, beim Spoleto Festival den Faninal im »Rosenkavalier«. Als Konzertsänger hatte er in England wie auf internationaler Ebene eine erfolgreiche Karriere; so sang er in Belgrad im War Requiem von Benjamin Britten, in Rotterdam in einer konzertanten Aufführung von »L’Enfant et les sortilèges« von Maurice Ravel. 2005 führte er bei der Carl Rosa Company Regie bei der Gilbert & Sullivan-Operette »The Mikado«.
Schallplatten: Chandos (»La Dueña« von R. Gerhard).
16.10. Patricia WELLS wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Juilliard Music School New York vor allem durch Hans Heinz. Debüt bei der Shreveport Civic Opera als Mallika in »Lakmé« von Delibes. Erfolgreiche Karriere an den führenden Opernhäusern in den USA: in Chicago, Dallas, Houston (Texas), San Diego, Santa Fé, Minneapolis, Washington, Portland, vor allem aber an der New York City Opera. 1971 Gewinnerin eines internationalen Gesangwettbewerbs in München. 1972 wirkte sie in Washington in der amerikanischen Erstaufführung der Oper »A Village Romeo and Juliet« von Delius als Vrenchen mit, 1974 sang sie an der Oper von Houston in der Uraufführung von Pasatieris »The Seagull«, 1975 an der Oper von Boston in der amerikanischen Premiere der Berlioz-Oper »Benvenuto Cellini«, 1986 am Palace Theatre in Columbus (Ohio) in der Uraufführung einer weiteren Oper von Thomas Pasatieri »Three Sisters«. 1985 Gastspiel an der Wiener Staatsoper als Alice Ford im »Falstaff« von Verdi. Ihre besten Leistungen auf der Bühne erreichte sie als Micaela in »Carmen«, als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Fiordiligi in »Così fan tutte«, als Gräfin in »Figaros Hochzeit«, als Pamina in der »Zauberflöte«, als Mimi in »La Bohème«, als Traviata, als Leonore im »Troubadour«, als Rosalinde in der »Fledermaus«, in Opern von Milhaud, Benjamin Britten, Carlisle Floyd und Vaughan Williams. Geschätzte Konzertsopranistin.
Schallplatten: PS (vollständige Aufnahme »Three Sisters« von Pasatieri, Columbus/Ohio, 1986); Mitschnitte von Aufführungen in der City Oper New York und in der Oper von Boston auf Privatmarken.
17.10. Anne-Marie ANTOINE wird 75
Ausbildung am Conservatoire Royal de Musique Brüssel bei Mme. Rochat. Bühnendebüt am Opernhaus von Antwerpen 1970 als Elsa im »Lohengrin«, nachdem sie in den Jahren 1966-69 verschiedene belgische Gesangwettbewerbe gewonnen hatte. Sie hatte in den folgenden Jahren eine bedeutende Karriere am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Opernhaus von Lüttich (hier u.a. 1983-84 als Santuzza in »Cavalleri rusticana« und 1985-86 als Chimène in »Le Cid« von Massenet). In Deutschland sang sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Staatstheatern von Kassel und Wiesbaden und war Mitglied des Opernhauses von Köln. Gastspiele führten die Künstlerin auch an die Staatsoper von Wien (1972 als Sieglinde in der »Walküre«), an die Mailänder Scala (1973 als Freia im »Rheingold«), an das Grand Théâtre Genf (1975 als Freia), an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an die Nationaloper und an das Smetana Theater in Prag. 1985 sang sie beim Spoleto Festival/USA in Charleston die Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«. Höhepunkte in ihrem dramatischen Repertoire bildeten Partien wie die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Aida, die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, die Abigaille in dessen »Nabucco«, die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano, die Manon Lescaut in der gleichnamigen Puccini-Oper, die Salud in »La vida breve« von de Falla, die Martha in »Tiefland« von d’Albert, die Agathe im »Freischütz« und die entsprechenden Aufgaben aus dem Wagner-Fach (Senta, Venus, Elsa). Auch als Konzert- und Oratoriensolistin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.
Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen.
17.10. Reiner GOLDBERG wird 80
Ursprünglich lernte er den Beruf eines Schlossers, dann Gesangstudium an der Musikhochschule Dresden als Schüler von Arno Schellenberg. Debüt 1966 bei den Sächsischen Landesbühnen Dresden-Radebeul als 1. Geharnischter in der »Zauberflöte«; er sang dann dort den Luigi in Puccinis »Der Mantel«. 1969 Gastspielverpflichtung, seit 1973 reguläres Mitglied der Dresdner Staatsoper. Große Erfolge auch an der Staatsoper Berlin, an der er seit 1972 wirkte und 1973 in der Uraufführung der Oper »Reiter in der Nacht« von Ernst Hermann Meyer auftrat. Seit 1972 reguläres Mitglied der Staatsoper Berlin. Er sang als Gast an den Opern von Leipzig und Leningrad und an der Grand Opéra Paris (1987 Erik in »Der fliegende Holländer«). Weitere Gastspiele in Prag, Budapest, Lausanne, an italienischen Bühnen und 1981 mit dem Ensemble der Dresdner Oper in Japan. An der Hamburger Staatsoper als Bacchus in »Ariadne auf Naxos«, in München als Walther von Stolzing in »Die Meistersinger von Nürnberg« zu Gast. 1982 wirkte er in Paris in einer konzertanten Aufführung der Oper »Die Liebe der Danaë« von R. Strauss mit; im gleichen Jahr sang er an der Covent Garden Oper London den Walther von Stolzing und bei den Salzburger Festspielen den Florestan im »Fidelio«. 1981 und 1984 wirkte er bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Bei den Salzburger Osterfestspielen sang er 1982-83 den Erik. An der Wiener Staatsoper hörte man ihn 1980-83 als Max im »Freischütz«, als Tannhäuser und als Walther von Stolzing. Am Teatro Comunale Bologna gastierte er 1985 als Max. Er gastierte auch an der Mailänder Scala (1984 als Tannhäuser) und am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1985 als Siegfried). Bei den Bayreuther Festspielen trat er 1986 und 1989 als Tannhäuser, 1987-88 als Walther von Stolzing und 1988-89 als Siegfried in der »Götterdämmerung« (1989 auch im »Siegfried«), 1990-94 als Erik auf. 1983 hörte man ihn in New York in einer konzertanten Aufführung der Jugendoper »Guntram« von Richard Strauss, 1988 am Grand Théâtre Genf als Max, 1989 und 1994 an der Berliner Staatsoper als Pedro in »Tiefland« von d’Albert, 1991 an der Covent Garden Oper und in Amsterdam als Siegfried. An der Metropolitan Oper New York trat er 1992 als Florestan und als Tannhäuser in insgesamt 7 Vorstellungen auf. Den Florestan sang er auch 1993 an der Covent Garden Oper. 1994 hörte man ihn an der Berliner Staatsoper als Ägisth in »Elektra« von R. Strauss, den er auch 1996 beim Maggio Musicale Florenz sang. An der Berliner Staatsoper trat er 1997 als Florestan, 1998 als Lohengrin und als Koch in »Christophe Colomb« von Darius Milhaud auf, an der Deutschen Oper Berlin 1998 als Herodes in »Salome« von R. Strauss, an der Berliner Staatsoper 1999 als Ägisth. 1999 hörte man ihn an der Staatsoper Berlin als Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, 2000 als Max und als Melot in »Tristan und Isolde«, 2001 am Teatro Real Madrid als Walther von Stolzing, an der Staatsoper Dresden als Herodes. In der Spielzeit 2004/05 sang er an der Hamburger Staatsoper den Aron in »Moses und Aron« von Schönberg, in der darauffolgenden Spielzeit am Gran Tatre del Liceu in Barcelona den Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg. An der Bayerischen Staatsoper München hörte man ihn bis 2016 u.a. als Herodes, als Ägisth, als Teiresias/Kalliope in H.W. Henzes »Die Bassariden« und als Hauk-Šendorf in Janáceks »Die Sache Makropoulos«. Noch 2019 trat er an der Berliner Staatsoper als Ulrich Eisslinger in »Die Meistersinger von Nürnberg« auf. Mittelpunkt seines Bühnenrepertoires bildeten Partien für Heldentenor, wobei er sich auch gerne dem modernen Opernschaffen widmete, doch war er zugleich in der Lage lyrische Partien vorzutragen. Großer Wagner-Interpret. Weitere Hauptrollen des Künstlers waren der Hermann in »Pique Dame«, der Hüon in Webers »Oberon«, der Herzog im Rigoletto und der Faust von Gounod. Daneben als Konzertsänger und Gesangpädagoge sehr erfolgreich wirkend. Beim Bonner Beethoven-Fest von 1992 sang er das Tenorsolo in der 9. Sinfonie des großen Meisters.
Schallplatten: Eterna (Tambourmajor in vollständigem »Wozzeck«), Erato (Titelheld in vollständiger »Parsifal«-Aufnahme), Denon (Max im »Freischütz«), Capriccio (Arien, 9. Sinfonie von Beethoven, »Der Kreidekreis« von Zemlinsky), Hungaroton (»Guntram« von R. Strauss), Hungaroton, Chandos (Herodes in »Salome« von R. Strauss).
17.10. Rolando PANERAI wird 95
Er studierte am Konservatorium von Florenz bei Raoul Frazzi, dann in Mailand bei Armani und bei Giulia Tess. Semiprofessionelles Debüt 1946 am Teatro Dante in seinem Heimatort Campi Bisenzio als Enrico in »Lucia di Lammermoor«. Er sang am Teatro San Carlo Neapel in der Spielzeit 1947-48 den Faraone in Rossinis »Mosè in Egitto«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Germont-père in »La Traviata« und den Figaro im »Barbier von Sevilla«. Nachdem er an mehreren großen italienischen Bühnen erfolgreich aufgetreten war, kam er 1952 an die Mailänder Scala (Antrittsrolle: Hohepriester in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns) und trat immer wieder, insgesamt während 26 Jahren, an der Scala auf. Hier hörte man ihn u.a. auch als Sharpless in »Madame Butterfly«, als Marcello in »La Bohème«, als Masetto in »Don Giovanni«, in Carl Orffs »Carmina burana«, als Lescaut in »Manon« von Massenet, als Carlo Catania in »Masaniello« von Jacopo Napoli, als Ottone in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Figaro in »Le nozze di Figaro« wie im »Barbier von Sevilla«, als Ehemann in »Amelia al ballo« von G.C. Menotti, als Apollo in »Alceste« von Gluck, als De Guiche in »Cyrano de Bergerac« von F. Alfano, als Ser Matteo del Sarto in »Arlecchino« von Busoni, als Belcore in »L’Elisir d‘amore«, als Gevatter im »Jahrmarkt von Sorotschinzy« von Mussorgsky, als Guglielmo wie als Don Alfonso in »Così fan tutte«, als Ruprecht in Prokofjews »Der feurige Engel«, als Tagliaferro in Piccinis »La Cecchina ossia La Buona Figliola«, als Ford im »Falstaff« von Verdi, als Enrico in Donizettis »Il Campanello«, in der Titelrolle von Hindemiths »Mathis der Maler«, als Raimbaud in Rossinis »Le Comte Ory«, als Doktor Malatesta in »Don Pasquale«, als Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Arnolfo in »La Scuola delle Mogli« von Virgilio Mortari, als Peter in »Hänsel und Gretel«, als Don Domualdo in »Le Astuzie Femminili« von Cimarosa, als Protiere in »Macbeth« von E. Bloch, als Cantastorie in »Sette Canzoni« von G. Malipiero, als Giorgio in »Nina« von Paisiello, als Pellegrino in »Maria Egiziaca« von O. Respighi, als Tingoccio d‘Arno Nero in der Uraufführung der Oper »Il Calzare d‘Argento« von I. Pizzetti, als Arsamene in Händels »Serse«, als Tartaglia in »Turandot« von Busoni, in der Titelrolle von Guido Turchis »Il Buon Soldato Svejk« (in der Uraufführung dieser Oper), als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Lo Zio in der Uraufführung der Oper »Il linguaggio dei fiori« von Renzo Rossellini, als Giovanni in »Era Proibito« von. L. Chailly, als David in »L’Amico Fritz« von Mascagni, als Bill in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, als Dandini in Rossinis »La Cenerentola«, als Paolo in Verdis »Simon Boccanegra«, als Corbolone in »Il marito disperato« von Cimarosa und als Ping in Puccinis »Turandot«. Im April 1954 sang er in der ersten Opernsendung des Italienischen Fernsehens den Figaro im »Barbier von Sevilla«. Seit 1957 trat er mit großen Erfolgen bei den Festspielen von Salzburg auf. Hier sang er 1957 und 1981-82 den Ford im »Falstaff« von Verdi, 1958-59 den Guglielmo, 1960-61 und 1968-70 den Masetto, 1961 den Paolo in »Simon Boccanegra«. 1971-72 den Doktor Malatesta sowie 1972 und 1974-77 den Don Alfonso. 1957-97 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Germont-père, als Ford, als Sharpless, als Amonasro in »Aida«, als Escamillo in »Carmen«, als Tonio im »Bajazzo«, als Figaro sowohl in »Le nozze di Figaro« als auch im »Barbier von Sevilla«, als Marcello, als Doktor Malatesta, als Masetto, als Enrico in »Lucia di Lammermoor«, als Don Alfonso, als Dandini, als Dulcamara in »L’Elisir d’amore« und als Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut« in insgesamt 129 Vorstellungen. Gastspiele an der Covent Garden Oper London (1960 als Figaro im »Barbier von Sevilla«), in Paris und Brüssel. Große Erfolge hatte er auch beim Festival von Aix-en-Provence (als Figaro in »Le nozze di Figaro«), bei den Festspielen in der Arena von Verona (1979, 1983), beim Maggio Musicale Fiorentino und bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom. 1955 wirkte er in Venedig in der Bühnen-Uraufführung von Prokofjews Oper »Der feurige Engel« (»L’Ange de feu«) mit. Er gastierte auch am Bolschoi Theater Moskau, an den Opern von Rio de Janeiro, Athen und Amsterdam, an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern von München und Stuttgart, in Barcelona, Lissabon, Monte Carlo, Zürich, Johannesburg, an der San Francisco Opera (1958 als Figaro im »Barbier von Sevilla« wie in »Le nozze di Figaro« und als Marcello) und an allen führenden italienischen Operntheatern. Seine Karriere dauerte ungewöhnlich lange. In den achtziger Jahren gastierte er an der Londoner Covent Garden Oper als Don Alfonso, als Don Pasquale, als Falstaff von Verdi und als Dulcamara. 1985 trat er am Teatro Comunale Bologna als Dulcamara, 1988 beim Maggio Musicale Florenz als Gianni Schicchi von Puccini auf, den er 1996 auch an der Oper von Chicago zum Vortrag brachte. 1990 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin als Dulcamara, 1990 in Catania als Douglas in der Oper »Guglielmo Ratcliff« von Mascagni. 1998 sang er, inzwischen 74 Jahre alt, in Barcelona den Dulcamara, am Teatro Comunale Florenz den Gianni Schicchi. Den Don Alfonso sang er 2000 bei seinem Debüt (!) an der Grand Opéra Paris; im Fernsehen erschien er 2000 als Germont-père, am Opernhaus von Frankfurt a.M. 2001 als Dulcamara. Er betätigte sich auch als Opernregisseur (u.a. 1997 »Madame Butterfly« beim Puccini Festival in Torre del Lago). – Baritonstimme von hoher Musikalität und besonderer Wandlungsfähigkeit des Ausdrucks.
Schallplatten der Marken Columbia (»I Puritani«, »Pagliacci«, »Cavalleria rusticana«, »Così fan tutte«, »Amelia al Ballo«, »Il Trovatore«, »Falstaff«, »La Bohème«, »La Traviata«, »L’Elisir d’amore«), Ricordi (»Il barbiere di Siviglia« und »La cambiale di matrimonio« von Rossini), HMV (»La Traviata«, »Madame Butterfly«), RCA (Titelheld in Verdis »Falstaff«), Ariola-Eurodisc (Leporello im »Don Giovanni«, Titelheld in »Gianni Schicchi«), Philips (»Falstaff«), Melodram (»Alfonso und Estrella« von Schubert), Foyer (Amfortas im »Parsifal« mit Maria Callas auf Italienisch, Rom 1950), Replica (»Lucia di Lammermoor« mit Maria Callas), Cetra Opera Live (»Alceste« von Gluck, »Le nozze di Figaro«), Movimento Musica (»Don Giovanni« und »Simon Boccanegra« aus Salzburg), Cetra (»La Battaglia di Legnano« und »Aida« von Verdi), Decca (»La Bohème«, »L’Italiana in Algeri«, »L’Elisir d’amore«), DGG (»La Traviata«, »Pagliacci«, »Così fan tutte«), Orfeo (»Oberto« von Verdi), Bellaphon (»Rigoletto«), Teldec (Germont-père in »La Traviata«, 2000!) und Odeon.
18.10. Berit LINDHOLM wird 85
Sie trat schon ganz jung in einer Schüleraufführung einer Oper von Gluck auf, legte aber zunächst ihr Examen als Volksschullehrerin ab. Dann besuchte sie die Königliche Schwedische Opernschule in Stockholm, wo sie Schülerin von Britta von Vegesack und von Käthe Sundström war. Sie debütierte bereits 1954 bei den Festspielen von Drottningholm in der Titelrolle der Oper »Iphigénie en Aulide« von Gluck. Im Mai 1963 gab sie ihr Debüt an der Stockholmer Oper als Gräfin in »Figaros Hochzeit«. Sie sang dort bis 1972 Partien wie die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Aida, die Tosca, die Leonore im »Fidelio«, 1965 als Partnerin der berühmten schwedischen Sängerin Birgit Nilsson die Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss. 1966 sang sie an der Covent Garden Oper London die Chrysothemis. Birgit Nilsson empfahl sie an die Staatsoper Wien, an der sie 1967-76 mit großem Erfolg als Elsa im »Lohengrin«, als Leonore im »Fidelio«, als Chrysothemis, als Tosca, als Brünnhilde im Ring-Zyklus und als Isolde in »Tristan und Isolde« in insgesamt 28 Vorstellungen gastierte. 1967 übernahm sie als Antrittsrolle an der Münchner Staatsoper die Brünnhilde in der »Walküre«, 1967 am Opernhaus von Zürich die Kundry im »Parsifal«. Sie wurde jetzt eine der bedeutendsten Wagner-Sängerinnen ihrer Generation. 1967 erschien sie erstmalig bei den Bayreuther Festspielen, und zwar als Venus im »Tannhäuser«. Sie trat dort auch 1968-71 und 1973 als Brünnhilde in der »Walküre«, 1968-71 als Brünnhilde im »Siegfried«, 1968-69 als 3. Norn sowie 1970-71 und 1973 als Brünnhilde in der »Götterdämmerung« auf. 1972 sang sie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona sowie an der Grand Opéra Paris, 1974 in Amsterdam, 1973-74 an der Covent Garden Oper London (und bereits 1967 in Stockholm) die Isolde. 1973-74 und seit 1977 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert. 1975 sang sie an der Metropolitan Oper New York die Brünnhilde im Ring-Zyklus. 1983 hörte man sie in Düsseldorf wie an der Oper von Marseille als Elektra von R. Strauss, 1985 am Stadttheater von Duisburg in der Uraufführung der Oper »Die Wiedertäufer« von Alexander Goehr. 1991 gastierte sie in Bremen als Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss; 1991 nahm sie in Stockholm an der Uraufführung der Oper »Backenterna« von Daniel Börtz teil. 1976 wurde sie zur schwedischen Hofsängerin ernannt, 1984 wurde sie Mitglied der Schwedischen Musikakademie Stockholm, 1988 mit dem Orden »Litteris et artibus« ausgezeichnet.
Schallplatten: Ihre erste Aufnahme erschien bereits 1966 (»Die Walküre« unter G. Solti); auf Philips sang sie die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz; auf Sterling ist sie in »Den Bergtagna« von I. Hallström als Bergadrottningen zu hören, auf Bella Voce als Isolde in »Tristan und Isolde« (Amsterdam 1974).
19.10. Angela FEENEY wird 65
Sie begann ihr Musik- und Gesangstudium 1974-75 an der Belfast School of Music bei Douglas Armstrong und setzte es 1975-78 am Dublin College of Music bei Veronica Dunne, 1978-80 am Richard Strauss-Konservatorium in München bei Ken Neate fort und war 1980-82 im Opernstudio der Staatsoper München. Bereits 1977 hatte sie bei der Irish National Opera als Cherubino in »Le nozze di Figaro« debütiert. Seit 1978 sang sie bei der English National Opera London Partien wie die Micaela in »Carmen«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut« und die Nedda im »Bajazzo«. 1983-86 war sie an der Staatsoper von München engagiert; sie trat hier als Papagena in der »Zauberflöte«, als Gretel in »Hänsel und Gretel«, als Najade in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Ingrid in »Peer Gynt« von Werner Egk auf. Sie gastierte an der Staatsoper von Hamburg und am Opernhaus von Frankfurt a. M., am Theater von Cork in Irland (u.a. 1983 als Leonore im »Troubadour« und als Mimi in »La Bohème«), an der Deutschen Oper Berlin (1985 als Butterfly), an der English National Opera London (1986 als Donna Elvira im »Don Giovanni«), an der Dublin Grand Opera (1986 als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck) und beim Wexford Festival (als Giulietta in »Un giorno di Regno« von Verdi). Erfolgreiche Tätigkeit auch als Konzertsängerin.
Schallplatten: Orfeo (»Peer Gynt« von W. Egk), RCA (»Tiefland« von E. d’Albert).
19.10. Martha SENN wird 65
Sie wurde in Kolumbien erzogen und schlug dort zunächst das Studium der Jurisprudenz ein, das sie zum Abschluss brachte. Sie trat in den Kolumbianischen Staatsdienst ein und wurde 1983 vom Präsidenten von Kolumbien zum Kultur-Attaché der Vertretung ihres Landes bei den Vereinten Nationen in New York ernannt. Sie wirkte in dieser Position bis 1987. Seit 1980 hatte sie ihren Wohnsitz in den USA, wo sie auch ihre Stimme (u.a. durch Zinka Milanov, Ellen Faull und Thomas Grubb) ausbilden ließ. 1982 kam es zu ihrem Bühnendebüt in Washington in der Titelpartie der Oper »Carmen« von Bizet, die ihre große Glanzrolle blieb. In Nordamerika trat sie an den Opernhäusern von Houston/Texas, Philadelphia und an der New York City Opera sowie in zahlreichen Konzertveranstaltungen (u.a. in New York, Chicago, Philadelphia, Atlanta City, Washington, Miami und Toronto) auf. An der Oper von Houston (dann auch an der City Opera New York) wirkte sie 1984 in der amerikanischen Erstaufführung der zeitgenössischen Oper »Akhnaten« von Philip Glass als Nefertiti mit. 1983 erfolgte ihr Europa-Debüt am Teatro Fenice Venedig als Titelheld in »Ascanio in Alba« von Mozart. An der Mailänder Scala sang sie 1985 die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini und die Titelpartie der seit 1647 nicht mehr aufgeführten Barock-Oper »L’Orfeo« von Luigi Rossi sowie 1992 die Lady Pamela in »Fra Diavolo« von Auber. Am Teatro San Carlo Neapel hörte man sie 1986 als Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet (die sie auch am Gran Teatre del Liceu in Barcelona und 1992 am Teatro Regio Parma vortrug), 1987 als Sara in »Roberto Devereux« von Donizetti und als Carmen. 1988 gastierte sie am Teatro Comunale Bologna in der Rolle der Meg Page in Verdis »Falstaff«, in der Saison 1987-88 in Paris in konzertanten Aufführungen der Oper »Padmâvati« von Albert Roussel. Bei den Festspielen von Salzburg bewunderte man sie 1988 als Annio in »La clemenza di Tito« von Mozart; im gleichen Jahr sang sie dort auch das Alt-Solo im »Messias« von Händel (in der Mozart-Bearbeitung). In der Arena von Verona hörte man sie 1989 und 1992 als Fenena in Verdis »Nabucco« und als Preziosilla in »La forza del destino«. Gastspiele an der Staatsoper von Stuttgart (1989 in »La Cenerentola«), an der Oper von Rom (1989 Charlotte in Massenets »Werther«), an der Oper von Köln, am Teatro San Carlos Lissabon (1989 Leonora in »La Favorita« von Donizetti), am Teatro Fenice Venedig (1989 Musetta in »La Bohème« von Leoncavallo), in Madrid und Palermo, bei den Festspielen von Ravenna und Macerata kennzeichneten den Fortgang ihrer Karriere. Am Teatro Colón von Buenos Aires wie am Teatro Fenice Venedig war sie in der Spielzeit 1991-92 als Charlotte zu hören, in Toulon als Dorabella in »Così fan tutte«, am Teatro Comunale Bologna als Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1992 an der Münchner Staatsoper als Carmen, 1996 am Teatro San Carlo Neapel wieder als Charlotte. Nicht weniger erfolgreich verlief ihr Auftreten im Konzertsaal; so unternahm sie eine weltweite Tournee zusammen mit dem berühmten Tenor Placido Domingo, bei der die beiden Künstler Konzerte mit Ausschnitten aus Opern und Zarzuelas u.a. in London, Köln, Toronto, in Japan, Taiwan und in sechs Städten in den USA gaben. Martha Senn wirkte in Europa wie in Südamerika in Fernseh- und Tonfilmaufnahmen mit, u.a. in einer Fernsehaufnahme von »Carmen« aus Neapel.
Schallplatten: Supraphon (»Le Roi David« von A. Honegger), HMV (Maddalena im »Rigoletto«), Nuova Era (»El Amor brujo« und Lieder von M. de Falla, »La Bohème« von Leoncavallo), EMI (»La clemenza di Tito« von Mozart).
19.10. Benita VALENTE wird 85
Zu ihren Lehrern zählten die Pädagogen Chester Hayden, Lotte Lehmann, Martial Singher und Margaret Harshaw. Sie gewann 1960 den Gesangwettbewerb der New Yorker Metropolitan Oper. Bühnendebüt 1962 am Stadttheater von Freiburg i. Br. als Pamina in Mozarts »Zauberflöte«. Sie war 1962-63 am Stadttheater von Freiburg i.Br., 1966-67 am Opernhaus von Nürnberg im Engagement. Sie sang in Europa an den Opernhäusern von Dortmund, Zürich und Straßburg, in Amsterdam und bei den Festspielen von Spoleto. In Nordamerika trat sie an den Opern von Santa Fé, Boston und Baltimore auf, seit 1973 auch an der Metropolitan Oper New York, wo sie als Pamina debütierte. Hier sang sie bis 1992 in insgesamt 75 Vorstellungen auch die Nannetta im »Falstaff« von Verdi, die Susanna in »Le nozze di Figaro«, die Gilda im »Rigoletto« und die Ilia in »Idomeneo« von Mozart. 1984 hatte sie hier einen ihrer größten Erfolge als Almirena in »Rinaldo« von Händel. 1987 gastierte sie an der Santa Fé Opera als Ginevra in »Ariodante« von Händel, 1990 dort wie in Los Angeles als Euridice in »Orfeo ed Euridice« von Gluck, 1989 an der Michigan Opera als Gräfin in »Le nozze di Figaro«, 1990 in Philadelphia wieder in »Ariodante«, 1990 in Vancouver als Alcina von Händel. Sie sang in der (konzertanten) Uraufführung der Oper »Vanqui« von Leslie Savoy Burrs in Columbus/Ohio die Doppelrolle Garner/Moremi (27.2.1999). Am 15.10.1999 sang sie dann an der Columbus Opera auch in der szenischen Uraufführung der Oper »Vanqui« von Leslie Savoy Burrs die Melody Cardwell. Sie brachte auf der Bühne wie im Konzertsaal ein umfangreiches Repertoire zum Vortrag, dessen Höhepunkte im lyrischen Fach zu suchen waren. Bekannt wurde sie als Interpretin zeitgenössischer Musik. Bedeutende Liedersängerin, wobei sie auch auf diesem Gebiet ein umfassendes Repertoire beherrschte.
Schallplatten: Fono-Candide (»Parole di San Paolo« von Dallapiccola), HMV (Nelson-Messe von Haydn), Telefunken (Deutsche Lieder), MRF (»La Canterina« von Haydn), CBS (Lieder), FSM (Lieder von Haydn, Schubert und Mozart), RCA-Erato (»Christus« von F. Liszt), Pantheon (Spanische Lieder, Händel- und Mozart-Arien, Lieder von Hugo Wolf und Richard Strauss), Hänssler-Verlag (Bach-Kantaten, Lieder von J. Brahms), Sony (»Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« von J. Haydn, »Die glückliche Hand« von A. Schönberg), Pro Arte (9. Sinfonie von Beethoven), Eurodisc (Lieder von Schubert und R. Schumann), Conifer/BMG (2. Sinfonie von G. Mahler), Koch (»Songs of Light and Love« von Libby Larsen).
21.10. Giorgio SURIAN wird 65
Eigentlicher Name Dordo Surjan. Er begann sein Gesangstudium am Konservatorium von Ljubljana (Laibach) bei N. Auer-Rebba und setzte es in Italien bei so großen Sängern wie Gina Cigna und Tito Gobbi und in der Opernschule der Mailänder Scala fort. Er debütierte 1977 am Theater von Rijeka als Sulejman in der Oper »Nikola Subic Zrinski« von Ivan Zajic. Er hatte dann seine ersten Erfolge an den Opern von Ljubljana und Zagreb, dann vor allem aber an italienischen Theatern wie in Opernsendungen des jugoslawischen Rundfunks. 1980 sang er in Mailand in der (konzertanten) Uraufführung der Oper »Salammbô« von Mussorgsky nach deren Bearbeitung durch Zoltan Peskó. 1984 wirkte er in Pesaro in der denkwürdigen Premiere der wieder neu entdeckten Rossini-Oper »Il Viaggio a Reims« mit und gastierte im gleichen Sommer bei den Festspielen in der Arena von Verona. An der Mailänder Scala (an der er bereits 1979 in einer kleinen Rolle in Verdis »Macbeth« debütiert hat) hatte er eine lange, erfolgreiche Karriere. Hier sang er u.a. 1979 den Mr. Budd in »Albert Herring« von B. Britten, 1980 den Ermanno in »La Testa di Bronzo« von C.E. Soliva, 1981 den Gerasimyc in »Il Sosia« von F. Testi, 1982 den Silva in Verdis »Ernani«, 1983 den Mönch in Dargomyschskis »Der steinerne Gast«, 1984 und 1986 den Pagano in Verdis »I Lombardi alla prima crociata«, 1984, 1999 und 2002 den Basilio im »Barbier von Sevilla«, 1985 den Banquo in Verdis »Macbeth« und den Don Prudenzio in »Il Viaggio a Reims«, 1986 den Conte Rodolfo in Bellinis »La Sonnambula«, 1987-89 den Lorenzo in Bellinis »I Capuleti e i Montecchi«, 1987 und 1989 den Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1988 und 1991 den Colline in »La Bohème«, 1988 den Walter in Rossinis »Guglielmo Tell«, 1989 den Wurm in Verdis »Luisa Miller«, 1990 den Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« und den Tomski in Tschaikowskys »Pique Dame«, 1992 den Thoas in Glucks »Iphigenie en Tauride« und den Douglas in Rossinis »La Donna del lago«, 1993 den Orbazzano in Rossinis »Tancredi« und den Pontifex maximus in »La Vestale« von Spontini, 1994 die Titelrolle in Rossinis »Maometto II.« und 2006 den Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. 1987 beim Rossini-Festival in Pesaro in dessen Oper »Ermione« und bei den Festspielen von Valle d’Itria in Bellinis »Il Pirata« zu Gast. An der Wiener Staatsoper gastierte er 1987-90 in insgesamt 27 Vorstellungen als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, als Basilio im »Barbier von Sevilla«, als Don Prudenzio wie als Don Profondo in Rossinis »Il Viaggio a Reims« und als Conte Walter in »Luisa Miller« von Verdi. Bei den Salzburger Festspielen hörte man ihn 1989 als Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« und 2015 als Bailli in einer konzertnaten Aufführung von Massenets »Werther«. Gastspiele am Opernhaus von Zürich folgten. 1988 sang er bei den Festspielen von Aix-en-Provence den Publio in Mozarts »La clemenza di Tito« und den Astarotte in »Armida« von Rossini. 1991 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London als Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, am Teatro Grande Brescia als Baldassare in Donizettis »La Favorita«. Bei den Festspielen von Martina Franca gastierte er 1992 als Frère Laurent in »Roméo et Juliette« von Gounod und als Polibio in »Polibio e Demetrio« von Rossini, 1993 als Herzog in Donizettis »Lucrezia Borgia«, 1992 an der Oper von Bordeaux als Don Giovanni und als Don Alfonso in »Così fan tutte«, beim Rossini Festival in Pesaro 1995 als Polidoro in Rossinis »Zelmira«. 1997 hörte man ihn in Palermo als Don Alfonso in »Così fan tutte«, am Teatro Comunale Florenz als Dulcamara in »L‘Elisir d‘ amore«, 1998 an der Oper von Rom als Baldassare in Donizettis Oper »La Favorita«, am Teatro Bellini Catania in den vier dämonischen Partien in »Hoffmanns Erzählungen« (die er bereits 1996 am Teatro Carlo Felice Genua gesungen hatte), beim Maggio Musicale Fiorentino als Gouverneur in »Le Comte Ory« von Rossini, am Teatro Comunale Florenz als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«, bei den Festspielen von Macerata als Escamillo in »Carmen«, 1998-99 am Teatro Donizetti Bergamo als Dom Antonio in »Dom Sébastien« von Donizetti. 1999 hörte man ihm am Teatro Massimo Palermo als Silva, am Teatro Verdis Triest als Biagio in »Nozze Istriane« von Antonio Smareglia. Beim Maggio Musicale von Florenz sang er 2000 (im Teatro della Pergola) den Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«, im gleichen Jahr am Teatro Verdi Triest wieder den Biagio, beim Festival von La Coruna in der spanischen Erstaufführung der Rossinis-Oper »Il Viaggio a Reims« den Don Profondo, schließlich am Teatro Filarmonico Verona die Titelgestalt in »Mosé in Egitto« von Rossini. 2000 trat er am Teatro Massimo Palermo als Conte Rodolfo auf, 2001 am Teatro Comunale Bologna als Alfonso in Donizettis »Lucrezia Borgia«, am Opernhaus Lausanne als Conte Walter in Verdis »Luisa Miller«. An der New Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 2014 als Don Pasquale. Zu seinen großen Partien auf der Bühne gehörten auch der Fiesco in »Simon Boccanegra« von Verdi (Teatro Regio Parma 1996), der Ernesto in »Il Pirata« von Bellini, der Giorgio in dessen »I Puritani« (Bologna 1988) und der Pater Guardian in »La forza del destino«. Auch als Konzertsänger angesehen, wobei er sich auf diesem Gebiet vor allem als Mozart-Interpret auszeichnete.
Schallplatten: Fonit-Cetra (»Maria di Rudenz« von Donizetti), HMV (»La forza del destino«), Decca (»Anna Bolena«), Philips (»Wilhelm Tell« von Rossini), CBS (»Salammbô« von Mussorgsky), Nuova Era (»Nina ossia La pazza per amore« von Paisiello), Fonit Cetra (»La Favorite« von Donizetti, »Bianca e Falliero« von Rossini), Dynamic (»Demetrio e Polibio« von Rossini, »Robert le diable« von Meyerbeer), Fonè (Alvise in »La Gioconda«), Mondo Musica (»Orlando« von Händel, Teatro Fenice Venedig 1985; Conte Rodolfo in »La Sonnambula«, Teatro Fenice Venedig 1984), Bongiovanni (»Nozze Istriane« von Smareglia).
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.giorgiosurian.com/biography.html
21.10. Shulamit RAN wird 70
Sie komponierte bereits als Kind Lieder nach hebräischen Texten. Sie studierte in Israel Klavier und Komposition bei Alexander U. Boskovich und Paul Ben-Haim. Als Stipendiatin des Mannes College of Music und der America Israel Cultural Foundation setzte sie ihre Ausbildung in den USA bei Nadia Reisenberg, Norman Dello Joio und später bei Dorothy Taubman fort. Ab 1973 unterrichtete sie an der University of Chicago, wo sie inzwischen Andrew MacLeish Distinguished Service Professor und künstlerische Leiterin des Contemporary Chamber Players ist. 1990 holte sie Daniel Barenboim als Composer in Residence zum Chicago Symphony Orchestra, in gleicher Funktion wirkte sie 1994-97 an der Lyric Opera of Chicago. Ran erhielt Preise, Stipendien und Kompositionsaufträge u.a. vom Martha Baird Rockefeller Fund, der Ford Foundation, dem National Endowment for the Arts, der Guggenheim Foundation, der Fromm Music Foundation, der Serge Koussevitzky Music Foundation, der Eastman School of Music, vom American Composers Orchestra (Concerto for Orchestra), der Chamber Music Society of Lincoln Center (Concerto da Camera II), dem Philadelphia Orchestra (Symphony), dem Chicago Symphony Orchestra (Legends) und dem Baltimore Symphony (Vessels of Courage and Hope). Für ihre Symphony erhielt sie 1991 den Pulitzer-Preis für Musik. Ihre Oper Between Two Worlds (The Dybbuk), ein Auftragswerk der Lyric Opera of Chicago, wurde 1997 uraufgeführt und hatte seine europäische Uraufführung 1999 am Theater Bielefeld.
21.10. Brigitte HENN wird 80
Sie erhielt ihre Ausbildung zuerst in Frankfurt a.M. durch Emmy Greif, dann an der dortigen Musikhochschule durch Gertrude Pitzinger, in Wiesbaden durch Helena Braun; schließlich war sie in Basel Schülerin des Sängers und Gesangpädagogen Raymond Henn, den sie heiratete. 1968-75 war sie am Stadttheater von Basel engagiert, sang dann 1976-80 als ständiger Gast an der Deutschen Oper Berlin und war seit 1982 durch einen Gastvertrag wieder dem Stadttheater Basel verbunden. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von München und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Zürich und am Staatstheater Hannover. Höhepunkte in ihrem Repertoire für die Bühne waren die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Marzelline im »Fidelio«, die Agathe im »Freischütz«, die Euridike in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Senta in »Der fliegende Holländer«, die Elsa im »Lohengrin«, die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, die Amelia in dessen »Simon Boccanegra«, die Alice Ford im »Falstaff«, die Valencienne in »Die lustige Witwe« und die Kurfürstin im »Vogelhändler« von Zeller. Am Stadttheater von Basel sang sie in der Spielzeit 1972-73 in der Wiederaufführung der ganz vergessenen Oper »Masaniello furioso« von Reinhard Keiser die Rolle der Mariane. Auch als Konzertsängerin kam sie zu einer erfolgreichen Karriere.
22.10. Danièle CHLOSTAWA wird 70
Sie begann ihre Gesangsausbildung am Konservatorium von Lille und brachte sie am Conservatoire National von Paris zum Abschluss, wo sie zwei Preise gewann. Nachdem sie seit 1974 an französischen Provinztheatern wie Bordeaux, Nancy und Toulon aufgetreten war, konnte sie an der Grand Opéra Paris in der Rolle der Frasquita in »Carmen« debütieren und war 1977-81 deren Mitglied. Sie sang dort wie an der Pariser Opéra-Comique Partien wie L’Amour in »Platée« von Rameau, die Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, die 5. Magd in »Elektra« von R. Strauss, die Sophie im »Werther« von Massenet, das Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail«, die Fünfzehnjährige in »Lulu« von A. Berg, die Hélène de Solanges in »Véronique« von A. Messager, die Marie in »La fille du régiment« von Donizetti, die Ciboulette in »Mesdames de la Halle« und die Ernestine in »Monsieur Choufleuri« von Offenbach, die Fiakermilli in »Arabella« von R. Strauss, die Venus sowohl in »Dardanus« von Rameau als auch in »Le Grand Macabre« von Ligeti, die Lucy in »L‘Héritière« von Jean-Michel Damase und die Thérèse in »Les mamelles de Tirésias« von Poulenc. Große Erfolge auch als Operettensoubrette in Werken wie »La Vie Parisienne« und »Orphée aux enfers« von Offenbach sowie »La Fille de Madame Angot« von Lecocq. Gastspiele in Avignon, an der Oper von Lüttich (»Le Coq d’or« von Rimsky-Korssakow), am Théâtre de la Monnaie von Brüssel und am Opernhaus von Nancy. 1992 trat sie noch einmal in einer kleineren Partie in Schostakowitschs »Lady Macbeth von Mzensk« an der Opéra Bastille Paris auf.
Schallplatten: Privatmitschnitte von Opernaufführungen.
22.10. Aldo BERTOLO wird 70
Er begann seine Karriere 1978 am Theater von Susa (Piemont) in der Partie des Ferrando in »Così fan tutte«. 1979 sang er in Spoleto den Elvino in »La Sonnambula« von Bellini. Es kam zur Ausbildung einer erfolgreichen Bühnenkarriere, vor allem für den Bereich des lyrischen Stimmfachs, wobei er sich als hervorragender Mozart- und Belcanto-Sänger erwies. Er trat an zahlreichen führenden Opernhäusern in Italien, im übrigen Europa wie auch in Südamerika hervor. 1982 sang er am Teatro Comunale von Ferrara die Titelrolle in »Abu Hassan« von Weber. Seit 1982 war er immer wieder am Teatro Comunale von Bologna zu hören, 1984 und 1985 in Santiago de Chile. 1983 sang er den Elvino am Teatro San Carlo Neapel, dann auch in Wiesbaden, 1987 den Narciso in Rossinis »Il Turco in Italia« am Teatro Margherita Genua und im gleichen Jahr am Teatro Verdi Triest den Tonio in Donizettis »La Fille du Régiment«. Seit 1980 wirkte er bei den Festspielen von Martina Franca (u.a. 1985 als Arturo in »I Puritani« von Bellini) mit; beim Festival von Valle d’Itria sang er 1986 den Thoas in der ersten modernen Aufführung der Oper »Ifigenia in Tauride« von Traetta. 1986 trat er in Piacenza wieder als Elvino auf. 1988 hörte man ihn am Teatro Regio Turin als Ernesto in Donizettis »Don Pasquale« (eine seiner größten Kreationen) und am Théâtre Châtelet Paris als Pylade in »Iphigénie en Tauride« von Piccinni, an der Opéra-Comique Paris 1984 als Paolino in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und 1987 als Arturo in »I Puritani«. Auch in Südamerika kam er zu großen Erfolgen; hier sang er u.a. 1985 am Opernhaus von Santiago de Chile den Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«. 1988 gastierte er am Teatro Carlo Felice Genua als Lindoro in Rossinis »L’Italiana in Algeri«, 1991 am Teatro Comunale Reggio Emilia und nochmals in Triest als Ernesto. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind noch der Alfredo in »La Traviata«, der Adalberto in »Adelaide de Borgogna« von Rossini, der Don Ottavio im »Don Giovanni«, der Lorenzo in »Fra Diavolo« von Auber (Festspiele von Martina Franca 1981) und der Fischer im »Wilhelm Tell« von Rossini zu erwähnen. Auch als Konzertsolist in Erscheinung getreten.
Schallplatten: Bongiovanni (»Adelaide di Borgogna«), Fonit-Cetra (»Iphigénie en Tauride« von N. Piccinni, »Fra Diavolo« von Auber), Mondo Musica (Elvino in Bellinis »La Sonnambula«, Teatro Fenice Venedig 1984).
22.10. Manfred TROJAHN wird 70
Er studierte ab 1966 Orchestermusik an der Niedersächsischen Musikschule Braunschweig. Nach dem Examen 1970 setzte er seine Ausbildung an der Musikhochschule Hamburg fort, zunächst im Hauptfach Flöte bei Karlheinz Zöller. 1971 wurde er Kompositionsschüler von Diether de la Motte, daneben besuchte er Seminare bei György Ligeti und absolvierte ein Dirigierstudium bei Albert Bittner. Seit 1991 unterrichtet er selbst als Professor für Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. 2004–06 war er Präsident des Deutschen Komponistenverbandes, seit 2008 ist er stellvertretender Direktor der Sektion Musik in der Akademie der Künste (Berlin). Manfred Trojahn ist mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Dietlind Konold verheiratet. Er lebt in Düsseldorf und Paris.
22.10. Donald McINTYRE wird 85
Er ergriff den Beruf eines Volksschullehrers, entschloss sich jedoch zur Sängerkarriere; er studierte zuerst in seiner Heimat bei Hubert Milverton-Carva in Auckland und gab in Neuseeland seine ersten Konzerte. Dann kam er nach England, vervollständigte seine Ausbildung bei Ellis Keeler in London und bei Clemens Kaiser-Breme in Essen und debütierte 1959 bei der Welsh Opera in Cardiff als Zaccaria in Verdis »Nabucco«. Er gehörte 1960-67 zum Ensemble der Sadler’s Wells Oper in London. Hier erwies er sich bereits als großer Heldenbariton, zumal als glänzender Wagner-Interpret (Biterolf im »Tannhäuser«, Fliegender Holländer), sang aber auch den Baron Douphol in »La Traviata«, den Mephisto im »Faust« von Gounod, den Titelhelden in »Attila« von Verdi, den Kaspar im »Freischütz«, den Sprecher in der »Zauberflöte«, den Figaro in »Figaros Hochzeit« und weitere Bass-Partien in Mozart-Opern. Hier sang er auch 1963 den Pennybank Bill in der englischen Erstaufführung von Kurt Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«. An der Scottish Opera Glasgow gastierte er 1965-77 als Commendatore im »Don Giovanni«, als Warlaam im »Boris Godunow«, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Hunding wie als Wotan in der »Walküre«, als Don Pizarro im »Fidelio« und in der Titelrolle in Verdis »Macbeth«. An der Londoner Covent Garden Oper übernahm er seit seinem dortigen Debüt 1967 als Don Pizarro im »Fidelio« den Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, den Golaud in »Pelléas et Mélisande«, den Schaklowity in Mussorgskis »Chowanschtschina«, den Scarpia in »Tosca«, den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Kurwenal in »Tristan und Isolde«, den Wotan wie den Wanderer in den Opern des Ring-Zyklus, den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss und den Comte Des Grieux in »Manon« von Massenet. Hier sang er auch am 13.4.1970 in der Uraufführung der Oper »Victory« von R.R. Bennett. Neben den Wagner-Heroen zählten zu seinen Glanzrollen auch der Rigoletto. 1967 begann er seine glanzvollen Auftritte bei den Festspielen von Bayreuth. Dort sang er zuerst 1967-68 und 1971-72 den Telramund im »Lohengrin«, in den folgenden zwanzig Jahren den Klingsor im »Parsifal« (1968, 1970, 1972), den Fliegenden Holländer (1969-71, 1981), den Amfortas im »Parsifal« (1973, 1981, 1987-88), den Wotan und den Wanderer im »Ring des Nibelungen« (1973-80) und den Kurwenal (1974-77). Den Wotan sang er auch beim hundertjährigen Jubiläum der Bayreuther Ring-Aufführungen 1976. Es schlossen sich erfolgreiche Gastspiele in den Musikzentren in aller Welt an. Seit 1971 war er durch einen Gastspielvertrag der Hamburger Staatsoper verbunden. 1971-90 gastierte er an der Wiener Staatsoper in insgesamt 56 Vorstellungen als Telramund, als Fliegender Holländer, als Don Pizarro im »Fidelio«, als Kurwenal, als Wotan und als Wanderer, als Kaspar und als Amfortas. An der Mailänder Scala gastierte er 1973 als Wotan im »Rheingold«, 1974 als Wotan in der »Walküre«, 1987 in der Titelrolle von P. Hindemiths »Cardillac« (anlässlich eines Gastspiels der Bayerischen Staatsoper München) und noch 2014 als alter Diener in »Elektra« von R. Strauss (den er im Jahr zuvor auch schon beim Festival von Aix-en-Provence gesungen hatte). Sehr erfolgreich auch an der Metropolitan Oper New York, an der er 1975 als Wotan im »Rheingold« debütierte. Bis 1996 trat er dort in insgesamt 120 Vorstellungen als Wotan, Wanderer und Gunther im Ring-Zyklus, als Don Pizarro, als Telramund, als Fliegender Holländer, als Orest in »Elektra« von R. Strauss, als Kurwenal, als Sprecher in der »Zauberflöte«, als Klingsor, als Schaklowity, als Doktor in »Wozzeck« von A. Berg, als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Graf Waldner in »Arabella« von R. Strauss und als Dr. Kolenaty in »Die Sache Makropoulos« von L. Janácek auf. An der Pariser Grand Opéra gastierte er 1973 als Amfortas. 1981 trat er an der Welsh Opera Cardiff als Gurnemanz im »Parsifal« auf. In der Eröffnungsvorstellung des neu renovierten Zürcher Opernhauses 1984 sang er den Hans Sachs. 1990 großer Erfolg in Wellington in seiner neuseeländischen Heimat als Hans Sachs. 1989 trat er an der Covent Garden Oper London, 1991 an der Opéra Bastille Paris in der zeitgenössischen Oper »Un Re in ascolto« von L. Berio als Prospero auf, 1991 an der Covent Garden Oper auch als Sarastro, 1992 als Moses in »Moses und Aron« von Schönberg. Am Teatro San Carlos Lissabon hörte man ihn 1991 als Telramund, 1996 am Opernhaus von Antwerpen als Gurnemanz, am Théâtre Châtelet Paris als Trulove in Strawinskys »The Rake’s Progress«. 1997 sang er an der Oper von Los Angeles den König Marke in »Tristan und Isolde«, bei den Festspielen von Glyndebourne und am Opernhaus von Toulouse den Prus in Janáceks »Die Sache Makropoulos«, an der Welsh Opera Cardiff den Rocco im »Fidelio«, 1998 in Amsterdam den Trulove, 1999 am Théâtre de la Monnaie Brüssel den alten Zwangsarbeiter in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch. 1999 gastierte er am Théâtre de la Monnaie in Brüssel wie am Teatro Colón Buenos Aires als Arkel in »Pelléas et Mélisande«, 2001 bei der Opera North Leeds als König Marke. Auch im Konzertsaal mit sehr großem Erfolg tätig. 1992 wurde er durch Königin Elizabeth II. von England in den Adelsstand erhoben.
Lit: A. Blyth: Donald McIntyre (in »Opera«, 1971).
Schallplatten: DGG (Klingsor in integraler Aufnahme des »Parsifal«, »La damnation de Faust« von Berlioz, »Saul« von Händel, »Oedipus Rex« von Strawinsky), Decca (9. Sinfonie von Beethoven), Philips (8. Sinfonie von G. Mahler, Wotan in integraler Aufnahme des Nibelungenrings aus Bayreuth), CBS (Golaud in »Pelléas et Mélisande«), HMV (Amfortas im »Parsifal«), Melodram (Telramund im »Lohengrin«, Bayreuth 1967).
23.10. Irina DOLZHENKO wird 60
Biographie der russischen Mezzosopranistin auf Englisch: http://www.hbf.lv/index.php?1&543&view=artist&artist_id=19
23.10. Hedwig FASSBENDER wird 65
Sie begann ein Klavier- und Schulmusikstudium in Köln, wandte sich dann aber der Ausbildung ihrer Stimme zu, die u.a. durch Ernst Haefliger in München erfolgte. Noch während ihres Studiums gewann sie den Hugo-Wolf-Wettbewerb für Liedgesang in Wien; 1981 erhielt sie den Förderpreis Musik der Münchner Abendzeitung. 1982 begann ihre Bühnenkarriere am Stadttheater von Freiburg i.Br. 1986-87 war sie am Stadttheater von Basel engagiert, musste sich aber 1986 einer Stimmbandoperation unterziehen und längere Zeit aussetzen. Sie blieb als Gast weiter dem Theater von Basel verbunden, war aber seit 1987 freischaffend tätig. 1987 gastierte sie in Basel als Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, 1988 als Fidalma in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa, 1996 als Irene in einer szenischen Aufführung des Händel-Oratoriums »Theodora«; in Freiburg sang sie 1988 den Octavian im »Rosenkavalier«. 1989 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Marguerite in »La Damnation de Faust« von H. Berlioz und an der Wiener Volksoper als Cherubino in »Figaros Hochzeit« zu Gast, 1990 an der Hamburger Staatsoper als Idamante in »Idomeneo« von Mozart. Sie trat oft an französischen Opernhäusern auf, zuerst an der Opéra Bastille Paris (1993 als Nicklausse, 2002 als Fremde Fürstin in »Rusalka« von Dvorák), dann an der Opéra du Rhin Straßburg (u.a. 1998 als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc, als Ariane in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas, 1997 als Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, 1998 als Ilka in »Háry János« von Z. Kodaly). Am Théâtre Châtelet Paris sang sie 1997 in der Uraufführung der Oper »60e parallèle« von Philippe Manoury die Partie der Anja Larsson, in Gießen nahm sie an der deutschen Erstaufführung der Oper »Twice through the Heart« von Marc-Anthony Turnage teil. Weitere Gastspiele an der Bayerischen Staatsoper München (2002 als Mutter in »Hänsel und Gretel«), an der Oper von Frankfurt a.M. (als Mutter in »Hänsel und Gretel«, 2010 als Brigitta in Korngolds »Die tote Stadt«), am Stadttheater von Luzern (1991 als Mme. de Lauriens in »Venus« von O. Schoeck), am Grand Théâtre Genf (1993 als Frau in A. Schönbergs »Erwartung« und 2009 als Herodias in »Salome« von R. Strauss) und am Landestheater von Innsbruck (1998 als Mescalina in »Le grand Macabre« von Ligeti und 2012 als Küsterin in »Jenufa« von Janácek). Weitere Gastspiele in Saarbrücken (2001 als Isolde in »Tristan und Isolde«), an der Oper von Lyon (2001 als Fremde Fürstin, 2002 als Marschallin im »Rosenkavalier«), an der Oper von Liège (2003 als Sieglinde in der »Walküre«), am Theater Erfurt (2004 als Küsterin), in Montpellier (2006 als Isolde, 2011 als Fremde Fürstin), an der Oper von Nizza (2006 als Ariane in »Ariane et Barbe-bleue«), an der Oper von Monte Carlo (2008 als Küsterin, 2011 als Herodias), an der Oper von Nancy (2010 als Fremde Fürstin), am Théâtre La Monnaie in Brüssel (2012 als Herodias). Zu den Bühnenrollen der Sängerin gehörten auch die Dorabella in »Così fan tutte«, die Türkenbaba in »The Rake’s Progress« von Strawinsky, die sie in Basel sang, die Lucretia in »The Rape of Lucretia« von B. Britten und die Carmen. Im Konzertbereich übernahm sie Solopartien in Oratorien und religiösen Vokalwerken (Matthäuspassion von J.S. Bach, »Scheherazade« von M. Ravel, Werke von G. Mahler) und gab Liederabende, wobei sie hier wie auf der Bühne auch gerne zeitgenössische Werke vortrug.
Schallplatten: MGB (»Venus« von O. Schoeck), Naxos (Anja Larson in »60e parallèle« von Ph. Manoury); weitere Aufnahmen: »Folk-Songs« von Luciano Berio, »Kindertotenlieder« und »Lied von der Erde« von G. Mahler; Arthaus/Naxos-Video (Mère Marie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.hedwig-fassbender.de/
24.10. Mirjana IROSCH wird 80
Ausgebildet am Konservatorium von Zagreb durch Fritz Lunzer. Sie war 1961-62 am Theater von Linz/Donau (Debüt als Mercedes in »Carmen«), 1962-65 am Stadttheater von Ulm und 1965-67 am Stadttheater von Bern (Schweiz) engagiert. Am 17. Oktober 1967 debütierte sie als Judith in Béla Bartóks »Herzog Blaubarts Burg» an der Wiener Volksoper. In Folge verkörperte sie während ihrer 40jährigen Zugehörigkeit zur Volksoper mehr als 45 Partien. Sie wirkte an einer Uraufführung, einer Österreichischen Erstaufführung und 20 Premieren, 5 Neueinstudierungen und zwei konzertanten Produktionen mit. Dort hörte man sie in den folgenden 40 Jahren in mehr als 1.200 Vorstellungen u.a. als Ilka in »Hary Janos« von Z. Kodaly, als Giulietta wie als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Madame Schleyer in der Erstaufführung der Neu-Bearbeitung der Oper »Der Zerrissene« von Gottfried von Einem (1968), als Angelina in Rossinis »La Cenerentola«, als Pamela in »Fra Diavolo« von Auber, als Hanna Glawari in Lehárs »Die lustige Witwe«, als Henri in Heubergers »Der Opernball«, als Rosalinde in »Die Fledermaus« (in 191 Vorstellungen!), als Martine in »Der Arzt wider Willen« von Gounod (in der Österreichischen Erstaufführung dieser Oper 1971), als Odette in Kalmans »Die Bajadere«, als Sylva in Kalmans »Die Csárdásfürstin«, in der Titelrolle von dessen »Gräfin Mariza«, als Angèle in Lehárs »Der Graf von Luxemburg«, als Lisa in Lehárs »Das Land des Lächelns«, als Saffi wie als Czipra in »Der Zigeunerbaron«, als Marie wie als Ludmila in Smetanas »Die verkaufte Braut«, als Micaela in »Carmen«, als Annina in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß, als Marina in »Die vier Grobiane« von E. Wolf-Ferrari, als Esmeralda in »Notre Dame« von Fr. Schmidt, als Dorotka in »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger, als Metella in »Pariser Leben« von Offenbach, als Janka in N. Dostals »Die ungarische Hochzeit«, als Blanchefleur in W. Kienzls »Der Kuhreigen« und als Julia in A. Dvoraks »Der Jakobiner« (in konzertanten Aufführungen dieser beiden Opern), als Musetta in »La Bohème«, als Heléna in »Polenblut« von O. Nedbal, als Georgetta in Puccinis »Der Mantel«, als Marta in »Tiefland« von E. d’Albert, als Bianca in »Eine Florentinische Tragödie« und als Ghita in »Geburtstag der Infantin« von Zemlinsky, in der Titelrolle von Lehárs »Giuditta«, als Gertrud in »Hänsel und Gretel«, als Wahrsagerin in »Der feurige Engel« von Prokofjew und als Gertrude in »Hamlet« von A. Thomas. 1982 nahm sie an der Gastspieltournee der Wiener Volksoper durch Japan teil. Sie wirkte bei den Festspielen von Bregenz (1969 als Gretl in »Hochzeit am Bodensee« von Robert Stolz, 1970 als Rosalinde und 1975 als Annina in »Eine Nacht in Venedig«) mit und erschien als Gast an der Wiener Staatsoper (1976 als Rosalinde), an den Opernhäusern von Graz (u.a. 1973 als Lisa in »Das Land des Lächelns« und 1974 als Saffi), Frankfurt a.M. und Zürich, in Bern und Basel und am Théâtre de la Monnaie Brüssel. 1997 wirkte sie bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See (die seit 1992 von Harald Serafin geleitet wurden, mit dem sie zeitweilig verheiratet war) in der Offenbach-Operette »Pariser Leben« mit. Von ihren Partien sind noch zu nennen: die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Concepcion in »L’Heure espagnole« von Ravel und die Rosina im »Barbier von Sevilla«. In einem späteren Abschnitt ihrer Karriere übernahm sie auch Charakterpartien, u. a. die Palmatica in Millöckers »Der Bettelstudent«, die Peronella in »Boccaccio« von Suppé, die Schwester Bertha in dem Musical »The Sound of Music«, die Praskowia in »Die lustige Witwe« und die Anhilte in »Die Csárdásfürstin«. 2007 feierte sie an der Wiener Volksoper ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum als Fürstin Bozena mit einer Festvorstellung von »Gräfin Mariza«. Am 31.10.2009 ehrt die Volksoper Mirjana Irosch mit einer Festvorstellung von Lehárs »Die lustige Witwe«. Ihre Tochter Martina Serafin (aus der Ehe mit Harald Serafin) wurde ebenfalls eine bekannte Opernsängerin.
Schallplatten: Denon (»Die lustige Witwe«, Aufnahme aus Tokio, 1982), Philips, Arte nova/BMG (Agricola in »Eine Nacht in Venedig« von J. Strauß).
24.10. George CRUMB wird 90
Seine Mutter war Cellistin im städtischen Sinfonieorchester. Von seinem Vater, Bandleader und Klarinettist, erhielt er im Alter von sieben Jahren ersten Klarinettenunterricht. Später wechselte er zum Klavier. Seine ersten Kompositionsversuche in den Jahren 1939/40 orientierten sich an der europäischen Romantik – Chopin, Schumann und Brahms. Crumb genoss eine klassische Ausbildung, war aber außerdem mit Unterhaltungsmusik vertraut und spielte während der High School in Jazz-Combos. Er studierte am Mason College of Music and Fine Arts, an der University of Illinois, an der University of Michigan bei dem amerikanischen Komponisten Ross Lee Finney und bei Boris Blacher in Berlin. Später unterrichtete er an der University of Colorado in Boulder und 1965-97 an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Zu seinen Schülern zählten u. a. Jennifer Higdon, Uri Caine, Christopher Rouse, Osvaldo Golijov und Gerald Levinson. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen und Stipendien (wie den BMI Student Composer Awards) erhielt er 1968 den Pulitzer-Preis für Echoes of Time and the River. 1975 wurde er in die American Academy of Arts and Letters, 1985 in die American Academy of Arts and Sciences und 1993 in die Akademie der Künste (Berlin) aufgenommen. Crumb erreichte durch Verwendung ungewöhnlicher vokaler und instrumentaler Techniken einen großen Reichtum an Klangfarben. Die meisten seiner Vokalwerke – darunter seine vier Madrigalsammlungen Madrigals (1965 und 1969), Night of the Four Moons (1969) und Ancient Voices of Children (1970) – vertonten Verse des spanischen Dichters Federico Garcia Lorca. Sein Streichquartett Black Angels, Thirteen images from the dark land (1970) für elektrisch verstärkte Instrumente, bezieht sich mit dem Partitureintrag in tempore belli auf den Vietnamkrieg und kann als Gipfelwerk der neueren Quartettliteratur gelten. In A Haunted Landscape (1984) für elektronisch verstärktes Klavier und großes Orchester erzeugt er durch Verwendung von Instrumenten wie chinesischen Tempelgongs, Stahltrommeln oder Hackbrettern und Momente der Stille ungewöhnliche Stimmungen.
27.10. Stuart KALE wird 75
Er erhielt seine Ausbildung an der Guildhall School of Music und im Opera Centre in London, hauptsächlich durch Joyce Newton. Bereits 1968 trat er bei den Ledlanet Nights, einem Festival in Schottland, in Konzerten auf. Er debütierte 1971 bei der Welsh Opera Cardiff in der Premiere von Alban Bergs »Lulu« in der Rolle des Prinzen. Bis 1976 sang er bei der Welsh Opera Partien wie den Don Ottavio im »Don Giovanni«, den Red Whiskers in »Billy Budd« von Benjamin Britten, den Goro in »Madame Butterfly«, den Paul in der Offenbach-Operette »Die Großherzogin von Gerolstein« und den Albert Herring in der gleichnamigen Oper von B. Britten. An der Sadler’s Wells Opera gastierte er u.a. 1972 als Beppe im »Bajazzo«. Bei der English National Opera London hatte er seit 1976 seine Erfolge u.a. als Don Ottavio und in der Sullivan-Operette »The Mikado«. Bis 1987 trat er bei dieser Operngesellschaft regelmäßig auf. 1983 gastierte er in Bukarest als Siegfried von R. Wagner, 1988 sang er bei der South Australian Opera Adelaide in der Premiere von Prokofjews »L’Ange de Feu«. 1988 kam es zu seinem Debüt an der Londoner Covent Garden Oper als Guillot in »Manon« von Massenet, 1989 sang er dort den Bob Boles in Benjamin Brittens »Peter Grimes«. 1987 gastierte er an der Opéra du Rhin Straßburg, 1989 in Reggio Emilia sowie 1990 in Toronto und in San Francisco (zugleich sein US-Debüt) als Hauptmann in Alban Bergs »Wozzeck«, 1989 am Théâtre Châtelet Paris in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. Weitere Gastspiele am Staatstheater Karlsruhe, am Teatro Regio Turin (als Tambourmajor im »Wozzeck«) und am Opernhaus von Nancy (Zinovy Ismailow in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch). Bei den Festspielen von Drottningholm (bei denen er mehrfach mitwirkte, u.a. 1988 in »La finta giardiniera« von Mozart) des Jahres 1991 sang er in Mozarts Oper »Idomeneo«, bei den Schwetzinger Festspielen bereits 1988 den Anchise in »La finta giardiniera«, 1992 den Don Eusebio in Rossinis »L’Occasione fa il ladro«. Er war an mehreren Opern-Uraufführungen beteiligt: 1974 »The Story of Vasco« von Gordon Crosse (Welsh Opera), 1977 »The Royal Hunt of the Sun« und 1981 »Anna Karenina« von Iain Hamilton (beide English National Opera). 1988 sang er in der Londoner Queen Elizabeth Hall in der (konzertanten) Uraufführung von Berthold Goldschmidts »Beatrice Cenci«. Bei der English National Opera trat er auch in den englischen Erstaufführungen der Opern »Doktor Faust« von Busoni (1986), »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch (1987), »Osud« von Janácek (1984), bei der New Opera Company in der von B. Martinùs »Julietta« (1978) auf. 1993 gastierte er an der Oper von Bordeaux als Schuiskij im »Boris Godunow«, 1994 an der Opéra du Rhin Straßburg als Herodes in »Salome« von R. Strauss. Am Grand Théâtre Genf gastierte er 1995 als Hauptmann in Alban Bergs »Wozzeck«, 1997 als Baron de Zarandelle in der Oper »Venus« von O. Schoeck, 2003 als Schuiskij und 2006 als Schulmeister in Janáceks »Das schlaue Füchslein«. 1996 gastierte er am Theater von Regensburg als Peter Grimes von Benjamin Britten, in Bordeaux und Montpellier als Schuiskij. 1997 sang er an der Staatsoper Dresden (und 1998 in Padua) den Gafforio in »Il Re Teodoro in Venezia« von G. Paisiello, 1998 am Opernhaus von Montpellier den Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg, am Teatro Carlo Felice Genua den Melot in »Tristan und Isolde«. 1999 gastierte er am Teatro Municipal Rio de Janeiro als Herodes. 1999 sang er an der Opéra du Rhin Straßburg den Bob Boles, am Stadttheater von Luzern den Diomedes in »Penthesilea« von Othmar Schoeck, am Opernhaus von Zürich den Hauptmann im »Wozzeck« von A. Berg. 2000 an der Mailänder Scala als Rev. Adams in »Peter Grimes« zu Gast. 2001 sang er beim Edinburgh Festival den Leprakranken in »Saint Francois d‘Assise« von O. Messiaen.
Schallplatten: EMI (drei Rollen in »Lulu« von A. Berg, »Otello« von Verdi, »Hoffmanns Erzählungen«, »Osud« von Janácek, Bob Boles in »Peter Grimes« von B. Britten), Philips (»Idomeneo« aus Drottningholm, 1990), Virgin-EMI (»Susannah« von C. Floyd), Collins (»Albert Herring« von B. Britten), Chandos (Schuiskij im »Boris Godunow«), Mondo Musica (»Il Re Teodoro in Venezia« von G. Paisiello), Pan (Diomedes in »Penthesilea« von Othmar Schoeck); Teldec-Video (»L’Occasione fà il ladro« von Rossini), Philips-Video (»La finta giardiniera« von Mozart).
27.10. Cora CANNE-MEYER wird 90
Gesangstudium am Konservatorium von Amsterdam bei Jan Keizer und bei Ré Koster. Weitere Ausbildung bei Noëmi Perugia in Paris und bei Alfred Jerger in Wien. Sie debütierte 1951 an der Niederländischen Oper Amsterdam als Mignon von A. Thomas und blieb dort für die folgenden 25 Jahre. Sie erregte 1956 bei den Festspielen von Glyndebourne als Cherubino in »Le nooz di Figaro« Aufsehen. Im gleichen Sommer sang sie dort die zweite Dame in der »Zauberflöte«. In Liverpool sang sie 1956 ebenfalls den Cherubino und die Tisbe in Rossinis »La Cenerentola«. 1959 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg als Lisetta in »Il mondo della luna« von J. Haydn mit. 1960-62 war sie am Opernhaus von Zürich engagiert, seither wieder an der Niederländischen Oper. Gastspiele an französischen Bühnen, in Brüssel und Lissabon; fast alljährlich wirkte sie beim Holland Festival mit. 1959 sang sie an der Oper von Monte Carlo den Orlofsky in der »Fledermaus«, 1970 die Dulcinée in »Don Quichotte« von Massenet, an der Wiener Staatsoper war sie 1961 als Cherubino zu Gast. Am Grand Théâtre Genf gastierte sie 1965 als Mme. Marmeladoff in »Raskolnikoff« von H. Sutermeister und als Orlofsky. Die souveräne Beherrschung der Gesangstechnik erlaubte ihr auch die Bewältigung der schwierigen Partien für Koloratur-Alt. Als ihre Glanzrollen sind zu nennen: die Carmen, die Amneris in Verdis »Aida«, die Ulrica im »Maskenball«, die Eboli im »Don Carlos«, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Rosina im »Barbier von Sevilla«, der Page Isolier in dessen »Le Comte Ory«, die Isabella in »L’Italiana in Algeri«, die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«, die Marina im »Boris Godunow«, der Octavian im »Rosenkavalier«, der Komponist in »Ariadne auf Naxos«, der Orpheus von Gluck, auch Partien in modernen Opern. 1958 sang sie beim Holland Festival in Amsterdam in der Uraufführung der Oper »François Villon« von Sam Dresden. 1963 sang sie am Grand Théâtre Genf in der Uraufführung von Frank Martins »Monsieur de Pourceaugnac« die Nerine, 1966 am gleichen Theater in der von Milhauds Oper »La mère coupable« die Florestine (in späteren Reprisen dieser Oper am gleichen Haus sang sie dann die Partie der Suzanne), 1970 am Opernhaus von Marseille in der Uraufführung von »Marina Pineda« von Henri Sauguet. 1968 sang sie an der Oper von Marseille in der französischen Erstaufführung der Oper »The Mines of Sulphur« von Bennett. Nicht weniger von Bedeutung war ihre Karriere im Konzertbereich. Hier sang sie u.a. Partien in Oratorien von H. Berlioz und I. Strawinsky, in der Matthäuspassion von J.S. Bach, im Verdi-Requiem und gab Liederabende (Lieder französischer und spanischer Komponisten, spanische Volkslieder). Sie wirkte später als Pädagogin am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam, und führte Regie in Opernaufführungen (»Die Zauberflöte«, 1969 Amsterdam). Ihr Familienname kommt auch in der (holländischen) Schreibweise Canne-Meijer vor.
Schallplatten der Marken HMV (»Le Comte Ory«), Philips (»Les Noces« von Strawinsky), MMS, Telefunken (»Der Tag des Gerichts« von Telemann).
28.10. Ann MONOYIOS wird 70
Sie entstammte einer ursprünglich griechischen Familie und studierte an der Princeton University und bei dem Pädagogen Oren Brown. Sie trat zunächst in Konzertveranstaltungen mit dem Folger Consort Washington auf, der sich mit der Interpretation von Barock-Musik befasste. Ihr Bühnendebüt fand in ihrer amerikanischen Heimat mit der Gruppe The Concert Royal of New York in »Les Fêtes d’Hébé« von Rameau statt. 1986 trat sie erstmalig in Europa auf, und zwar bei den Händel-Festspielen von Göttingen in »Terpsichore« von diesem Meister (zusammen mit den English Baroque Soloists unter John Eliot Gardiner). Sie übernahm 1987 an der Opéra-Comique Paris die Partie der Sangarde in »Atys« von Lully, die sie dann in Versailles und beim Festival von Aix-en-Provence sang, wo sie auch in einer weiteren Oper von Lully »Psyché« auftrat. 1990 gastierte sie bei einer Festspielveranstaltung in Los Angeles als Elisa in »Il Re Pastore« von Mozart. In den USA sang sie in »Pygmalion« von Rameau und in Händels »Ariodante«, an der Oper von Antwerpen 1991 in »Alcina« von Händel, in Bremen 1994 die Titelrolle in Händels »Almira«. 1999 sang sie beim Rheinischen Musikfest in Duisburg in einer konzertanten Aufführung der Oper »Endimione« von Johann Christian Bach die Rolle der Nice, bei den Göttinger Händel-Festspielen die Titelrolle in dem Händel-Oratorium »Theodora«. Sie setzte ihre große Konzertkarriere in den USA, in Kanada und in den europäischen Ländern fort. So sang sie das Sopransolo in der Matthäuspassion von J.S. Bach in Berlin, Stuttgart und London, wie sie denn überhaupt als große Bach-Sängerin galt.
Schallplatten: DGG (Matthäuspassion, »Dioclesian« von H. Purcell), HMV-Electrole (Mozart-Messen, Marienvesper von Monteverdi), Decca (Religiöse Werke von J.S. Bach), FSM (Bach-Kantaten), Capriccio (»Piramo e Tisbe« von J.A. Hasse, »Der Tag des Gerichts« und Kantaten von Telemann), Sony (»Die Schöpfung«, Paukenmesse, Theresien-Messe, Schöpfungsmesse, Harmoniemesse und Salve Regina von J. Haydn), CPO (»Almira« von Händel, »Der neumodische Liebhaber Damon« von Telemann, »Il fonte della Salute« von Johann Joseph Fux), Capriccio/EMI (Deutsche Arien von G.F. Händel), Harmonia mundi (»Endimione« von J. Chr. Bach).
Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.annmonoyios.com/
30.10. James JUDD wird 70
Er ist Chefdirigent des New Zealand Symphony Orchestra und Erster Gastdirigent des Adelaide Symphony Orchestra. Seit seiner Ernennung zum Chef des NZSO hat er das Orchester zu internationalem Ansehen geführt, u. a. durch Auftritte beim Asia International Performing Arts Festival in Osaka 2003, beim Kulturprogramm zu den Olympischen Spielen in Sydney 2000 und durch das im Fernsehen übertragene „Millennium Concert“ mit Kiri Te Kanawa. Judds CD-Einspielungen mit dem NZSO haben weltweite Beachtung gefunden, zuletzt eine Aufnahme mit Kompositionen von Leonard Bernstein (Editor’s Choice in der Zeitschrift Gramophone, Februar 2004) und eine Aufnahme der Symphonien von Douglas Lilburn, die Platz 4 der Klassik CD-Charts des BBC Music Magazine erreichte. Als Absolvent des Londoner Trinity College of Music trat James Judd zum ersten Mal als Assistenzdirigent des Cleveland Orchestra international in Erscheinung. Später wurde er von Claudio Abbado zum stellvertretenden Chefdirigenten des European Community Youth Orchestra ernannt. Er dirigierte die Berliner Philharmoniker, das Israel Philharmonic Orchestra und war zu Gast bei den Wiener Symphonikern, Gewandhausorchester Leipzig, Prager Symphoniker, Orchestre National de France, Orchestre de la Suisse Romande, Tonhalle Orchester Zürich, Mozarteum Orchester und vielen weiteren namhaften Orchestern. 14 Jahre lang war James Judd Chefdirigent des Florida Philharmonic Orchestra; in dieser Zeit entstand u. a. eine vielbeachtete Aufnahme der 1. Symphonie von Gustav Mahler, die mit verschiedenen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. In Großbritannien ist James Judd ständiger Gast von Orchestern wie dem London Symphony, dem Royal Philharmonic und dem Hallé Orchestra. Außerdem ist er regelmäßig mit dem English Chamber Orchestra aufgetreten und Mitbegründer des Chamber Orchestra of Europe. An der English National Opera hat er Produktionen von Il Trovatore, La Traviata, Il Barbiere di Siviglia, Rigoletto und Le Nozze di Figaro dirigiert sowie 1983 Rossinis La Cenerentola und 1985 Carmen bei der Glyndebourne Touring Opera und 1985 La Cenerentola beim Opernfestival von Glyndebourne. In Nordamerika ist er häufig zu Gast bei verschiedenen großen Orchestern, von Cincinnati über Pittsburgh, Indianapolis, Utah, Vancouver bis Ottawa.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.jamesjudd.net/
31.10. Odaline DE LA MARTINEZ wird 70
Informationen über die kubanische Dirigentin auf Englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Odaline_de_la_Martinez
31.10. Walter STEFFENS wird 85
Aufgewachsen in Dortmund-Huckarde, bewältigte der Sohn eines Ingenieurs einen steinigen Weg zur Musik. Dem im Brückenbau tätigen Vater erschien eine „brotlose“ Künstlerkarriere alles andere als wünschenswert. Folge der zunehmenden Bombardierung des Ruhrgebietes im Zweiten Weltkrieg war für den Achtjährigen die Kinderlandverschickung ins badische Wollenberg und damit die Trennung von den Eltern und der Schwester. Das Kriegsende erlebte der Zehnjährige bei den Großeltern in Bad Pyrmont. Als die Familie wieder vereint war und das während des Krieges im Sauerland sicher verwahrte Klavier zurück ins Elternhaus kam, durfte der Junge den Vater beim Singen begleiten. Den ersten Musikunterricht erteilte ihm eine Nachbarin. Die Grundausbildung erhielt Steffens durch Musikdirektor Max Spindler in Dortmund, sie wurde ergänzt durch den Dirigierunterricht am Dortmunder Konservatorium bei Rolf Agop. In Hamburg studierte Steffens bei Ernst-Gernot Klußmann und dem Busoni-Schüler Philipp Jarnach Komposition, bei Wilhelm Maler Musiktheorie. Meilensteine der Karriere des Komponisten bedeuteten die Aufführungen seiner beiden ersten Opern. Eli nach dem Mysterienspiel von Nelly Sachs, 1967 von Wilhelm Schüchter uraufgeführt, war ein Auftragswerk der Stadt Dortmund zur Eröffnung des neuen Opernhauses. Es folgte Unter dem Milchwald nach Dylan Thomas, als letztes Auftragswerk unter der Intendanz von Rolf Liebermann 1973 an der Hamburger Staatsoper uraufgeführt. Eindrücke der Kindheit in den Kriegsjahren und die Trauer über Tod und Zerstörung verarbeitete Steffens in der Komposition Guernica, Elegie für Bratsche und Orchester nach dem Gemälde von Pablo Picasso. Neben der kompositorischen Arbeit übte Walter Steffens eine langjährige Lehrtätigkeit aus, ab 1962 am Hamburger Konservatorium, dann seit 1969 zunächst als Dozent für Komposition und Tonsatz an der Hochschule für Musik Detmold, wo er 1971-2000 eine Professur für Komposition und Musiktheorie innehatte. Er lebt in Marienmünster, Kreis Höxter.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.walter-steffens.de/