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WIEN/Konzerthaus/Resonanzen: LA CARTE DE TENDRE" – Ensemble Stylus Phantasticus

27.01.2018 | Konzert/Liederabende

WIEN/ RESONANZEN: KONZERTHAUS MOZARTSAAL

  1. 1. 2018 „LA CARTE DE TENDRE“

Das Ensemble Stylus Phantasticus mit der Mezzosopranistin Claire Lefilliâtre lud zu weltlicher  Musik des Frühbarocks, beziehungsweise der Spätrenaissance.

Pierre Guedron (1570 – 1620), ein Komponist und Sänger, dem Madeleine de Scudery (1607 – 1701, die Dame wurde für diese Zeit unbeschreiblich alt!), in einem Roman ein Denkmal als Sänger und Gesangslehrer setzte. Der flämische Komponist Cherubino Waesich (ca.1600 – 1650) ist ab 1631 – 1649 als Musiker in Rom nachgewiesen. Der in Brescia geborene Biagio Marini (1594 –1663) wirkte unter Claudio Monteverdi als Violinist in Venedig. Später ging er nach Deutschland, er war drei mal verheiratet und hatte fünf Kinder. Jehan Planson (1559 – 1612), ein Musiker, über den außer seiner Arbeit nichts bekannt ist. Der aus Paris stammende Musiker Joseph Chabanceau de la Barre (1633 – 1678) war am Hof tätig und vertonte Lieder unter anderem von Louis XIII. Antoine Boesset (1587 – 1643) war ein französischer Hofkomponist und Schwiegersohn von Pierre Guedron. Claude Le Jeune (1528 –1600) war ein Komponist der auch Protestantische Kirchenmusik schrieb Der aus Carcassone stammende Komponist Etienne Moulinie (1599 – 1676) studierte in Narbonne und war am Hofe von Gaston d`Orlean Musikmeister. Nach seinem Tod ging er in seine Heimat zurück. Wenig ist bekannt über den Franzosen Charles Tessier (1550 – 1604), er könnte ein Sohn von Guillierm Tessier sein, einem Zeitgenossen von John Dowland. Charle Tessier war Lautenist und Komponist. Nicolas La Vavasseur (1580 – 1658), ein französischer Komponist der in Barnay, Lisieux und Caen wirkte. Marin Mersenne (1588 – 1648), ein Theologe und eigentlich ein Universalgelehrter, somit auch Musiktheoretiker und Mathematiker. Er wirkte an der Pariser Sorbonne, war an der Naturwissenschaft interessiert und besuchte auch Galileo Gallilei. Er war auch an der Erfindung der Pendeluhr beteiligt.

Claire Lefilliâtre hat eine perfekt geführte schöne dunkle Stimme. Das angenehme Timbre ist bruchlos in allen Lagen und die Kompositionen konnte sie großartig stilistisch umsetzen. Das Ensemble „Stylus Phantasticus“ bot eine hervorragende Begleitung der Sängerin, da funkte es ab dem ersten bis zum letzten Takt. Ihre orchestralen Werke gelangen vor der Pause eher schleppend, ein bisschen mehr Charme wäre schöner gewesen, doch nach der Pause (gab es da einen Zaubertrank?) gelang alles sehr schön und schwungvoll.

Leiterin des Ensembles Friederike Heumann mit der Viola da gamba. Auch Frauke Hess und Leonardo Bortolotto spielten die Viola da gamba. James Munro spielte die große Violone. Seine Viola da  gamba vertauschte Gebhard David bei Bedarf mit einem schön klingendem Zink. Evangelina  Mascardi gab auf der Laute das Continuo.

Elena Habermann.

 

 

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