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Wiener Staatsoper: Die 599.“Wallmann-Tosca“ am 8. Jänner 2018 – ein Kurzbericht

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Benedikt Kobel (Spoletta), Erwin Schrott (Scarpia). Copyright: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

WIENER STAATSOPER
Die 599.Wallmann-Tosca 

8.Jänner 2018

Gestern Abend begann eine kleine Jubiläumsserie der TOSCA mit der 599. Aufführung in der Inszenierung von Margarethe Wallmann, in einer Regiearbeit, die mit der 600. Aufführung seit 1958 am kommenden Freitag ein seltenes Jubiläum feiern kann.

Eine recht einfache aber wirkungsvolle Regiearbeit, einst von Herbert von Karajan aus der Taufe gehoben, die in den erhaltenen Kulissen von Nicola Benoit seither stattfindet, in der Personenführung schon abgeschliffen und längst zum Nutzen eines ständig bereitgestellten Repertoirefüllers, der in den sechzig Jahren seines Bestehens von nahezu allen bekannten Weltstars in diesem Zeitrahmen bespielt wurde.

Von Tebaldi und di Stefano und Pavarotti und Domingo bis Kaufmann und Gheorghiu und und und … sind diese Kulissen getränkt mit Erinnerungen an vergangene und gegenwärtige Zeiten und man darf gespannt sein, welcher Direktor sich je zu einer zeitgemäßen und erneuerten Sicht auf diesen Puccini-Reisser einlassen wird.

Erwin Schrott, Jesús López Cobos,Angela Gheorghiu, MASSIMO giordano (Facebook Gheorghiu)

Erwin Schrott, Angela Gheorghiu, Massimo  Giordano (Facebook)

Gestern Abend jedenfalls waren unter der Stabführung des Routiniers Jesús López Cobos die Rumänin Angela Gheorghiu in der Titelrolle, der italienische Tenor Massimo Giordano als Maler Cavaradossi und als Polizeichef Scarpia Erwin Schrott zu hören.

Ein Sopranstar, der schon einmal einen Herrn Kaufmann auf der Bühne öffentlich versetzte, stimmlich hörbar aber mit Erfolg auf dem Weg in den Verismo, ein Tenor, bemüht aus der übergangenen Stimmkrise herauszufinden, mit wuchtigen Vittoria-Rufen und überraschend zarten Dolci Mani – Anhimmelungen aber wenig Schmelz in der Kehle und ein stimmstarker Bassbariton ohne viele Zwischentöne für seine Opfer, ein eiskalter Schurke also.

Seit sechzig Jahren also ein liebgewonnenes Repertoirevehikel, das am kommenden Freitag sein Jubiläum feiern darf.

Ad multo Annos.

Lesen Sie mehr über diese kommende 600.Aufführung dieser Inszenierung, die am 12.8 stattfindet.

Peter Skorepa
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