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WIEN/Casino Baumgarten: DIE ZAUBERFLÖTE

08.07.2014 | KRITIKEN, Oper

WIEN/ CASINO BAUMGARTEN. 7. 7. 2014:  „DIE ZAUBERFLÖTE“

 Große Wirkung mir kleinsten Mitteln. Das zeigen immer wieder die Produktionen der freien Gruppen oder auch der Aufführungen diverser Hochschulen.

Am Pult werkte Florian Krumpöck souverän, manchmal etwas sehr knallig, das Orchester befand sich in der Ebene des sitzenden Publikums. Auf die Sänger wurde allerdings, wenn nötig Rücksicht genommen. Auf der Bühne hörte man junge Künstler, die schon ihre Prüfungen hinter sich haben und auf „Theatersuche“ sind, sowie Talente, die noch nicht ihren Abschluss haben, aber sicher zeigen konnten, was da werden kann.

Eine sehr positive Erscheinung war Martin Mairinger als stimmlich sehr ordentlicher Tamino, wenn die Gestaltung doch noch etwas zu schlaksig und unausgeglichen war. Ein noch ungeschliffener Rohdiamant ist Lilja Gudmundsdottir als fulminante Königin der Nacht, die beide Arien so servierte, als täte sie es täglich. Das Damentrio war so etwas von stimmlich ausgewogen, wie man es an großen Häusern selten hört. Cathrin Chytil, Ghazal Kazemi und Celia Sotomayor sangen einfach hervorragend. Sehr schön auch die Stimmen von Miki Sasakawa und Juri Hasegawa als erster und zweiter Knabe, als dritter Knabe war wieder Ghazal Kazemi im Einsatz. Gebhard Heegmann sang den Sprecher mit schöner Stimme, am Ausdruck wäre noch sehr zu arbeiten, das gilt auch für Max Sahlinger als Sarastro. Da muss noch viel profunde Tiefe her, und eine Technik, welche die an sich schöne Stimme absichert. Dominik Söns verlieh dem Monostatos nicht nur einen schönen Tenor, der eigentlich mehr für Tamino gepasst hätte – und auch ein sehr selektives Spiel. Papageno war mit viel Witz Marco Ascani , Margarita Castaneda stellte eine entzückende Papagena mit Paminastimme auf das Podium. Eine sehr verhaltene Pamina, obwohl sie zuviel forciert,  ist Anna – Sophie Kostal. Ein schönes Timbre, aber da sollte noch viel gearbeitet werden. Die beiden Priester und Geharnischten sind Sebastian Rietz und Sergio Tallo Torres, die ordentlich Stimme zeigten. Tallo Torres sorgte auch noch für die Beleuchtungstechnik!

Die Kostüme waren sehr geschmackvoll, dafür zeichnet Martina Haubenwaller, und ihre Assistentinnen. Celia Sotomayor sang nicht nur, siesorgte auch noch mit Sebastian Rietz für die Ausstattung. Der kleine gute Chor, klein aber fein,  wurde von Nelly LiPuma einstudiert. Nina Sengstschmid zeigte als Regisseuse, das mit wenig viel geht.

Das ambitionierte junge Team konnte sich über ein volles Auditorium erfreuen.

Elena Habermann   

           

 

 

 

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