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WIEN/ Staatsoper/ Staatsballett: SCHWANENSEE – ein Wiener Jubiläum für Tschaikowskis Evergreen

WIEN/ Staatsoper/ Staatsballett:  „SCHWANENSEE“ – ein Wiener Jubiläum für Tschaikowskis Evergreen 

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Denys Cherevychko. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Ein tolles Jubiläum – die 225. Aufführung an diesem Abend. Über ein halbes Jahrhundert hat sich Rudolf Nurejews choreographische Version des Ballettklassikers „Schwanensee“, von ihm 1964 in Wien einstudiert, im Repertoire der Staatsoper gehalten. Und kann nach wie vor zum Erlebnis werden. Jetzt allerdings bereits schon in der dritten geänderten Ausstattung (dies sicher nicht zum Vorteil, sie spricht eher kitschig bieder an). Elf weitere Aufführungen von Peter. I. Tschaikowskis Evergreen sind noch in dieser Saison angesetzt, mit wechselnden Besetzungen. Und die Folgevorstellungen werden, wie zumeist bei Wiederaufnahmen, nach dem Einspielabend an atmosphärischen Stimmungen gewinnen.

Bestens präpariert präsentierte sich jedenfalls die feingliedrige Schwanenriege des Wiener Staatsballetts, und mit lupenreiner Tanzartistik brillierten Liudmila Konovalova als Schwanenkönigin und Denys Cherevycko als Prinz Siegfried. Sie alle: Kaum auf Spielfreude und Charme, doch auf exakte, glasklare Linienführung ausgerichtet und auf energiegeladenen Einsatz hin trainiert. Nochmals: lupenreiner Tanz!

Mit größter Derbheit drängen sich allerdings zur Zeit die Blechbläser des Orchesters auf. Dirigierroutinier Paul Connelly wird sich diesbezüglich wohl mit den Musikern wie auch mit den Tänzern über gelegentliche Tempowechsel absprechen.

Meinhard Rüdenauer