Wiener Staatsoper: Liederabend Michael Schade, Malcolm Martineau, Josef Reif; 15.Jänner 2019
Mit „Nacht und Träume“ von Schubert als erster Zugabe, hat sich Michael Schade tatsächlich in den Sängerhimmel gesungen. So ein Piano, so ein Ebenmaß, solche Ausdruckskraft, solche Verständlichkeit verzaubern das Publikum.
Aber schon der Konzertbeginn mit „Adelaide“ von Beethoven war außerordentlich. Schade spricht (singend) zum Publikum, er erzählt, alles wird klar und der sogenannte Funke springt über.
Mit diesem Liederabend zeigte Michael Schade, dass er nicht bloß eine gute Stimme hat, sondern ein großer Künstler ist, der gesangstechnisch alle Register zu ziehen im Stande ist, dessen Piano ungemein tragfähig ist und dem Wortdeutlichkeit sehr wichtig ist, besonders auch bei den französischen Liedern von Maurice Ravel und Gabriel Fauré.
Gerade bei diesen „impressionistischen Werken“ zeigt sich das große Können von Malcolm Martineau am Klavier.
Im ersten Teil sang Schade noch Lieder von Schubert, darunter „An die Musik“, sehr beschwingt “ Seligkeit“ und „Auf dem Strom“, gemeinsam mit dem ersten Hornisten der Wiener Philharmoniker Josef Reif, während er den zweiten Teil fulminant mit Liedern von Richard Strauss, darunter sehr berührend mit „Morgen“ und „Zueignung“ beschloss.
Als zweite Zugabe gab er „Der Neugierige“ aus der „Schönen Müllerin“ und „Wien, Wien nur du allein“ von Sieczyński.
Christoph Karner
______________________________________________________________________